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Cloud-Backup
Der Verlust von Daten kann für ein Unternehmen so kritisch sein, dass sein Fortbestand bedroht ist. Regelmässige Backups sorgen für Sicherheit. Cloud-Anbieter werben damit, sie seien für den Notfall die beste Lösung.
Niels Gründel
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Datensicherung ist für Unternehmen wesentlich und doch ungeliebt. Datenverluste sind aus vielfältigen Gründen möglich: Defekte Hardware kann ebenso dazu führen wie Diebstahl, menschliches Versagen oder ein Cyberangriff. Der schlimmste anzunehmende Fall ist eine Naturkatastrophe, doch auch ein Feuer kann ein ganzes Unternehmen ruinieren. Insofern müssen geschäftskritische Daten durch regelmässige Backups gesichert werden. Grössere Unternehmen tun sich damit erheblich leichter als etwa Start-ups und manche KMU. Datensicherungen kosten Geld und sind technisch und organisatorisch komplex, wenn sie effizient sein sollen. Wird die Einführung aufgeschoben, kann es am Ende zu spät sein. Herkömmlicherweise erfolgt die Datensicherung innerhalb des eigenen Unternehmens. Abgesehen davon, dass Datensicherungen automatisch und regelmässig erfolgen müssen, erfordert eine Datensicherung am Ende nicht nur eine vorherige Planung durch Menschen, sondern ebenso eine regelmässige Kontrolle, dass die Backups vollständig erfolgt sind. Wiederherstellungstests sorgen dafür, dass ein Backup im Zweifelsfall wie erwartet funktioniert. Meist werden diese Tests von den am Markt erhältlichen Lösungen automatisch übernommen. Die auf diese Weise erfolgreich gesicherten Daten müssen allerdings in einem anderen Brandabschnitt aufbewahrt werden. Bei kleinen Unternehmen wird das oft ganz pragmatisch gelöst, indem der Geschäftsführer das Sicherungsmedium mit nach Hause nimmt; bei grossen Unternehmen wird die Datensicherung an einem anderen Unternehmensstandort aufbewahrt. Nichtsdestotrotz muss auch die Datensicherung gegen unbefugte Zugriffe geschützt werden, nicht nur physisch etwa in einem Safe, sondern ebenso muss das Backup verschlüsselt sein, sollte der Datenträger einmal abhandenkommen.
Cloud-Backup auf dem Vormarsch
Da der Weg einer erfolgreichen und sicheren, klassischen Datensicherung mit einer Reihe unbequemer Hürden gepflastert ist, haben Online-Backups leichtes Spiel. Die Datensicherung in der Cloud ist aktuell am stärksten auf dem Vormarsch, angetrieben von Privatanwendern, die Anbieter wie Dropbox oder Google Drive seit Jahren nutzen, um ihre Daten im Online-Speicher abzulegen und dort zu sichern. Der Speicherplatz ist unbegrenzt und die Kosten sind niedrig; neben einer Internetverbindung wird keine zusätzliche Hardware benötigt. Einzig datenschutzrechtliche Bedenken kommen auf, wobei dies im privaten Umfeld meist übersehen wird. Im Unternehmensumfeld ist das allerdings das stärkste Argument gegen eine CloudLösung. Jedes Unternehmen muss sich früher oder später mit der Datensicherung auch in der Cloud beschäftigen. Und auch grosse Unternehmen nutzen vermehrt Cloud-Angebote, um eine möglichst agile Infrastruktur zu erhalten – mit der bestmöglichen Verfügbarkeit von Daten und Anwendungen für ihre digitalen Geschäftsprozesse. Wer datenschutzrechtlich sichergehen will, entscheidet sich für einen etablierten eidgenössischen Anbieter, der Rechenzentren im eigenen Land betreibt und die Daten auch dort speichert. Eine vollständige Verlagerung der Datensicherung in die Cloud verringert Investitionen für Server und Speichermedien innerhalb des eigenen Unternehmens sowie entsprechender Anwendungen und Personal, das sich um die eigene Hardware kümmern muss. Kommt es zu einem Defekt oder bricht ein Feuer aus, so lässt sich auf das OnlineBackup zurückgreifen; die Daten können aus der Cloud über einen Online-Zugang zurückgesichert werden – sogar nach einem vollständigen Ausfall der eigenen IT. Cloud-Anbieter bieten Verträge, die so skalierbar sind, dass sie den Bedürfnissen des eigenen Unternehmens angepasst werden können.
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Corona mit neuen Herausforderungen
Die rapide und während Corona fast schon ungehemmte Zunahme an Arbeitsplätzen im Homeoffice hat auch Auswirkungen auf Datensicherungen. Lokale Sicherungen ohne zentrale Kontrolle sind keine ernsthafte Lösung. Unkontrollierte Unternehmensdaten im privaten Umfeld stehen zudem im Widerspruch zu geltenden Datenschutzbestimmungen. Eine zentrale Lösung zur Datensicherung kann helfen, die Arbeitsplätze der Mitarbeitenden einzubeziehen und Backups über die bestehenden VPN-Verbindungen in der Unternehmenszentrale durchzuführen. Auch ein Private- oder Public-Cloud-Backup kann eine Lösung sein. Voraussetzung ist dabei eine zentrale Kontrolle und Steuerung sowie ein direkter Zugriff auf die Daten durch das Unternehmen. Die Verantwortung für die Datensicherung kann und sollte nie an die Mitarbeitenden delegiert werden. Ein zentrales Auditing des Backups sollte jederzeit möglich sein und durch die eingesetzte Software automatisiert unterstützt werden.
Fazit
Die Angebotsvielfalt ist immens. Daher ist es vor der Suche nach der geeigneten BackupLösung unerlässlich, die eigenen Anforderungen zu analysieren und in einer Strategie zur Datensicherung festzulegen. Davon wird abhängig sein, welche Lösungen infrage kommen und welche am Ende präferiert werden. ■