Pro Senectute Solothurn 100 Jahre

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Für das Alter! PRO S E N E C TU TE K A N TO N S O LOTHU R N 1919-2019 www.so.prosenectute.ch PRO SENECTUTE KANTON SOLOTHURN

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Von der Stiftung «Für das Alter» zur heutigen Pro Senectute 1919 hatte die Altersarmut noch ein ganz anderes Gesicht. Bedürftige Greise, wie sie damals genannt wurden, mussten Hunger leiden, zogen auf der Suche nach Arbeit durchs Land oder fanden in trostlosen Altenhäusern Unterschlupf. Zu dieser Zeit erkannten aber gleichzeitig immer mehr Menschen, dass es einer Gesellschaft nicht gut anstand, ihre Mütter und Väter hungern und verarmen zu lassen. Vor genau 100 Jahren wurde darum die Stiftung «Für das Alter» im Kanton Solothurn gegründet – die Vorläuferorganisation von Pro Senectute. Spätestens nach der Einführung der Alters- und Hinterbliebenenversicherung AHV 1948 verbesserte sich die Lage für viele alte

Mit 75 Festangestellten (30 Pro Senectute Fachstellen, 45 Pro

Menschen, und heute, so ist man versucht zu sagen, sind alte

Senectute Spitex), rund 400 Freiwilligen und 170 Freitätigen ist

Menschen weder diskriminiert noch ausgeschlossen.

Pro Senectute als Fachorganisation für alle Fragen rund um das

Wer aber näher hinschaut, stellt fest, dass das leider keines-

Älterwerden nicht mehr wegdenkbar.

wegs so ist. In keiner Altersgruppe sind etwa die Unterschiede

Wir freuen uns, auf 100 bewegte Jahre zurückzublicken und

zwischen Arm und Reich so gross wie bei den Seniorinnen und

möchten Ihnen mit dieser kleinen Jubiläumsschrift einen Ein-

Senioren. Alte Menschen bekunden Mühe, mit der Digitalisierung

blick in die Geschichte von Pro Senectute geben – es aber nicht

Schritt zu halten. Das Alter kann ein Grund sein, einen Arbeit-

unterlassen, Ihnen aufzuzeigen, für was Pro Senectute heute

nehmer nicht mehr einzustellen. Soziale Vereinsamung im Alter

steht.

ist auch heute ein grosses Thema und die Anzahl der Rentenbezüger, die Ergänzungsleistungen benötigen, nimmt stetig zu.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.

Pro Senectute hat sich immer für alte Menschen eingesetzt. Stand in frühen Jahren vor allem die Armutsbekämpfung im Vordergrund, so sind es heute die Sicherung der Lebensqualität, die Selbständigkeit, die soziale Integration sowie die Verbesserung

Beatrice Heim, Präsidentin Pro Senectute

der gesellschaftlichen Stellung älterer Menschen.

Kanton Solothurn, Nationalrätin

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Rückblick

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Rückblick Altersarmut während des Ersten Weltkriegs Mit Beginn des Ersten Weltkriegs im August 1914 veränderte

An der Hauptgasse 12 in Solothurn wurde das Sekretariat des

sich der Alltag der Schweizer Bevölkerung drastisch. Der Staat

Komitees «Für das Alter» eingerichtet.

hatte es angesichts der rasanten industriellen Entwicklung versäumt, die Bevölkerung durch soziale Institutionen abzusichern. Was folgte, war eine Versorgungskrise. Im Herbst 1916 – nach einem Sommer mit äusserst ungünstigem Wetter – wurden erste Fälle von Unterernährung bekannt. Die fortschreitende Verarmung der Bevölkerung während der Kriegsjahre traf besonders ältere Menschen.

Die Gründung von Pro Senectute Um die ältere Bevölkerung vor der Armutskrise zu bewahren, gründete die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft am 23. Oktober 1917 die Stiftung «Für das Alter».

Greise vor einem Armenhaus, um 1922

Das Solothurner Kantonalkomitee «Für das Alter» wurde am 17. April 1919 unter der Leitung des damaligen Landammanns Dr. Robert Schöpfer gegründet, an einer von 32 Personen besuchten Versammlung im Kantonsratssaal. Die Aufgabe des Komitees war es, auf kantonaler Ebene eine eigenständige Organisation aufzubauen, bestehend aus den beiden Amtsvormunden der Städte Solothurn und Olten sowie je einem Vertreter der Be-

«So wie du das Alter achtest, pflegst, so wirst auch du einst von der Jugend geachtet und gepflegt werden.» Dr. Johann Kälin, Staatsarchivar und Gründungspräsident Kantonalkomitee «Für das Alter»

zirke, verschiedener karitativer Vereine, der Kirche und der Ärztegesellschaft. Das Kantonalkomitee machte es möglich, ältere Menschen in ihrem Umfeld finanziell zu unterstützen.

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Die Sammeltätigkeit Angesichts der weitverbreiteten Armut konzentrierte sich das Komitee zunächst auf das Sammeln von Spenden. Mit Erfolg: Die erste Spendenaktion im Jahr 1919 erbrachte die für jene

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Zeit hohe Summe von 9 738 Franken. Das Spendengeld kam vollumfänglich den bedürftigen älteren Menschen im Kanton Solothurn zugute.

«Hunderte von alten Männern wandern als Taglöhner und Knechte, die niemand mehr einstellen will, weil genug junge Arme zur Verfügung stehen, auf der Landstrasse herum.» Aus dem Jahresbericht des Kantonalkomitees 1933

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Die Einführung der AHV Die Nachkriegsjahre waren geprägt von einer weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise mit grassierender Arbeitslosigkeit. Erwerbslose und nicht mehr erwerbsfähige Personen waren von einem regelmässigen Einkommen ausgeschlossen. So vermerkt der Jahresbericht des Kantonalkomitees für das Jahr 1933: «Hunderte von alten Männern wandern als Taglöhner und Knechte, die niemand mehr einstellen will, weil genug junge Arme zur Verfügung stehen, auf der Landstrasse herum. Zum Teil beanspruchen sie Naturalverpflegung, was sie zwingt, weite Teile des Landes zu durchwandern. Unsere Stiftung kommt sehr oft in den Fall, solchen Leuten zeitweise über eine trostlose Situation hinweg zu helfen.» Was fehlte, war eine gesetzliche Altersversicherung. Die verfassungsrechtliche Grundlage der heutigen AHV wurde bereits im Jahre 1925 in die Wege geleitet und am 6. Juli 1947 von den stimmberechtigten Männern angenommen (Frauen erhielten in

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der Schweiz erst 1971 das Stimm- und Wahlrecht). Das Bezugsalter wurde auf die Vollendung des 65. Altersjahres festgesetzt.

Fortan garantierte sie älteren Menschen ein finanzielles Einkommen über die Erwerbstätigkeit hinaus.

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Von der Fürsorgeeinrichtung zur Dienstleistungs- und Fachorganisation

Mit der Einführung der AHV verbesserte sich die finanzielle Situation der älteren Bevölkerung. Dies ermöglichte dem Solothurner Kantonalkomitee, die gemeinnützigen Angebote und Dienstleistungen nach und nach auszuweiten. Seit den 1940er-Jahren hatte die sogenannte Alterspflege einen festen Platz im Aufgabenkatalog des Komitees. Dazu gehörten gesellschaftliche Anlässe wie Altleutefahrten und Weihnachtsfeiern, die vermehrt im ganzen Kanton durchgeführt wurden. Als soziale Treffpunkte unterhielt das Komitee sogenannte Altersstuben. Im Jahresbericht 1954 hielt das Komitee erstmals fest, dass sich eine wirksame Altershilfe nicht allein auf finanzielle Unterstützungsbeiträge beschränken dürfe. Es ginge auch darum, gemeinnützige Angebote und soziale Dienstleistungen zu schaffen, um der Vereinsamung älterer Menschen entgegenzuwirken. In diesem Sinne förderte das Kantonalkomitee die Einrichtung von Alterswohnungen und Altersheimen sowie die Betreuung von hilfebedürftigen und einsamen Seniorinnen und Senioren zuhause. 1963 wurde das Sekretariat des Solothurner Kantonalkomitees der Stiftung «Für das Alter» von der Hauptgasse 12 an die Hauptgasse 47 verlegt. 1954 hielt das Komitee «Für das Alter» fest, dass sich eine wirk-

same Altershilfe nicht alleine auf finanzielle Unterstützung beSpendenaufruf der Stiftung «Für das Alter», 1944

schränken dürfe.

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Freiwerdende Mittel ändern den Fokus 1966 trat das Bundesgesetz über die Ergänzungsleistungen zur AHV und IV in Kraft. Bis heute sichern die Ergänzungsleistungen die Lebensgrundlage von Personen im AHV-Alter, deren Einkommen nicht existenzsichernd ist. Der Bund übernahm damit einen Grossteil jener finanziellen Unterstützungsbeiträge, die vormals vom Kantonalkomitee entrichtet wurden. Dieses nutzte den gewonnenen Spielraum, um das Aufgabenfeld zu erweitern. 1968 beschloss das Komitee, eine Beratungs- und Fürsorgestelle

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Regierungsrat Gottfried Wyss

einzurichten, und hauptamtliche Sozialarbeitende anzustellen. Dies kann als Markstein in der Geschichte des Kantonalkomitees betrachtet werden. Der Regierungsrat hat parallel dazu, aufgrund einer Motion vom damaligen Kantonsrat Gottfried Wyss, eine ausserparlamentarische Kommission zum Studium der Altersfürsorge im Kanton Solothurn ins Leben gerufen. In ihrem Bericht empfahl die Kommission, Beratungsstellen, Haushilfedienste und Bewegungsangebote seien im ganzen Kanton Solothurn einzurichten. Der Solothurner Regierungsrat erliess zudem weitere Massnahmen – unter anderem setzte er eine Fachkommission für Altersfragen ein, nicht zuletzt um auch Behörden, Institutionen und Organisationen stärker für Altersthemen zu sensibilisieren. Mit dieser Motion wurden auch die Weichen für die Zukunft von Pro Senectute gestellt. Die Geschichte zeigt uns hier, dass diese kluge Intervention durch Gottfried Wyss und die Umsetzung durch den Regierungsrat des Kantons Solothurn eine nachhaltige Wirkung hatte.

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Die Einrichtung der Beratungsstellen Als Folge der Empfehlungen des Kantons Solothurn richtete die Stiftung «Für das Alter» neben Breitenbach und Solothurn weitere Beratungsstellen in Olten und Grenchen ein, um älteren Menschen im weit verzweigten Kanton Solothurn zusätzliche Sprechstunden anzubieten. Dafür stellten die Gemeinden Räumlichkeiten zur Verfügung. 1970 wurde das erste Sportangebot «Turnen für Betagte» organisiert. Gegen Jahresende waren im Kanton Solothurn 20 Altersturngruppen aktiv, ein Jahr später bereits 65 und im Jahr 1973 turnten im ganzen Kanton rund 2 500 Seniorinnen und Senioren in hundert verschiedenen Gruppen. Man erkannte damals schon die gesundheitsfördernde Wirkung der regelmässigen Bewegung im Alter. Im Schwarzbubenland wurde der Haushilfedienst Thierstein am 1. Juni 1975 gegründet, im Jahr 1998 wurde der

Für das Alter, Plakat aus der Sammlung für die Stiftung der Pro Senectute um 1964

Haushilfedienst in die heutige Spitex Thierstein Dorneckberg überführt. Die Spitex Thierstein Dorneckberg steht heute, 2019, immer noch unter dem Dach der Pro Senectute Kanton Solothurn. Die Stiftung «Für das Alter» eröffnete ihre Beratungsstellen 1970 in Solothurn und Breitenbach, 1980 in Olten und 1985 in Grenchen.

Die Gründung des Haushilfedienstes im Schwarzbubenland war der Grundstein für die heutige Spitex, der Pro Senectute in diesem Gebiet.

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Gründung der kantonalen Geschäftsstelle Pro Senectute

Logo der Pro Senectute bis 1993

Seit Oktober 1978 trägt die Stiftung offiziell den Namen «Pro

1984 zog das Sekretariat des Solothurner Kantonalkomitees

Senectute – Für das Alter». Sowohl auf nationaler als auch kan-

mit der zugehörenden Beratungsstelle an die Forststrasse 2 um.

tonaler Ebene verschob sich in den 1970er-Jahren der Fokus

1984 wurde das Sekretariat zur Geschäftsstelle.

der Stiftungstätigkeit. Stand vormals die finanzielle Fürsorge im Zentrum gab sich Pro Senectute Schweiz die Aufgabe, der Lebensqualität der hilfebedürftigen, aber auch der weitgehend selbstständigen Seniorinnen und Senioren Sorge zu tragen.

1993 änderte auch das Solothurner Kantonalkomitee der Stiftung «Für das Alter» seinen Namen in «Pro Senectute Kanton Solothurn» um.

Dr. Otto Stebler, Armensekretär Solothurn und Vorsteher des Fürsorgeamtes, war gleichzeitig langjähriger Vizepräsident von Pro Senectute. Er führte von 1950 bis 1982 die operativen Geschäfte des Pro-Senectute-Kantonalkomitees. Sie betrafen vorwiegend die Ausschüttung von Finanzmittel an bedürftige ältere Menschen. Zukunftsweisend hielt das Solothurner Kantonalkomitee 1975 fest: «Aufgrund der bisherigen Erfahrungen in der Altersarbeit zeigte es sich, dass mit der Bereitstellung von Heimplätzen das Problem der älteren Generation nicht gelöst werden kann.» Des-

«Es gilt, den alten Menschen nach Möglichkeit in seiner eigenen Umgebung zu belassen, ihm jedoch alle nur möglichen Hilfen anzubieten, um seine Selbständigkeit zu wahren und seinen Lebensabend in der von ihm gewünschten Art zu verbringen.» Aus dem Jahresbericht der Stiftung «Für das Alter» 1975

halb legte Pro Senectute den Fokus auf Dienstleistungen, die einen Verbleib zu Hause sicherstellen würden. Schon damals waren Aktivitäten, welche die Einsamkeit minimieren, wichtig. So wurden etwa das Altersturnen weiter ausgebaut oder Altersstuben betrieben. Die gesundheitsfördernde Wirkung der regelmässigen Bewegung im Alter wurde Anfang der 70er-Jahre erkannt. Im ganzen Kanton wurden Altersturngruppen aktiv.

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Leistungsvereinbarungen mit dem Kanton Solothurn 2011 beauftragte der Kanton Solothurn Pro Senectute im Rahmen einer Leistungsvereinbarung eine kantonale Koordinationsstelle Alter zu führen. Das Hauptziel dieses Auftrags ist es bis heute, die Einwohnergemeinden des Kantons sowie öffentliche und private Institutionen im Bereich Alter fachlich zu beraten. Besonders wichtig sind die Koordinationsfunktion der Fachstelle und die Vernetzung mit anderen im Altersbereich tätigen Organisationen. Hierfür hat Pro Senectute einen kantonalen Netzwerkplan erstellt. Ein weiterer Fokus liegt auf der körperlichen und emotionalen Gesundheit der Seniorinnen und Senioren. 2015 erneuerte das Departement des Innern des Kantons Solothurn die Leistungsvereinbarung für die Dauer vom 1. Juli 2015 bis 31. Dezember 2019.

Mit der Ernennung von Pro Senectute zur kantonalen Koordinationsstelle Alter setzen Bund, Kanton und Pro Senectute ihre Ressourcen aufeinander abgestimmt und zielgerichtet für das Alter ein.

Langjährige Präsidentinnen und Präsidenten 1919

Dr. Johann Kälin, Staatsarchivar

1936

Dr. Max Obrecht, Regierungsrat

1941

Dr. Walter Froelicher, Fürsprecher

1959

Dr. Werner Vogt, Regierungsrat

1972

Rudolf Bachmann, Regierungsrat

1990

Ursula Ulrich, Nationalrätin

seit 1995

Bea Heim, Nationalrätin

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1917 2018

Aus der Stiftungsurkunde der Schweizerischen Stiftung «Für das Alter» 1917

1. In unserem Lande die Teilnahme für Greise beiderlei Geschlechts ohne Unterschied des Bekenntnisses wecken und stärken. 2. Die nötigen Mittel zur Fürsorge für bedürftige Greise und zur Verbesserung ihres Loses sammeln.

3. Alle Bestrebungen zur Förderung der Altersversicherung, und insbesondere auch der gesetzlichen, unterstützen.

Aus der Stiftungsurkunde der Stiftung Pro Senectute Kanton Solothurn 2018 Um das Wohl der älteren Menschen zu erhalten und zu heben, strebt die Stiftung insbesondere an,

a) die Lebensqualität der älteren Menschen durch zeitgemässe und bedarfsgerechte Dienstleistungen, durch Förderung der Selbsthilfe sowie der körperlichen und geistigen Fähigkeiten und durch Gewährung materieller Hilfe im Bedarfsfall zu verbessern,

b) die Selbstständigkeit und das Selbstbewusstsein der älteren Menschen zu stärken und die Prävention zu fördern,

c) die gesellschaftliche Stellung der älteren Menschen durch Förderung des Dialogs und des Verständnisses zwischen den Generationen zu verbessern und

d) den Anliegen der älteren Menschen vor Behörden und in der Öffentlichkeit zum Durchbruch zu verhelfen.

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Pro Senectute 2019 Über uns Pro Senectute Kanton Solothurn versteht sich als Fachorganisati-

Heute wird Pro Senectute strategisch vom Stiftungsrat geführt.

on für Altersfragen, Non-Profitorganisation und gemeinnütziges

Die operative Verantwortung ist der kantonalen Geschäftslei-

Hilfswerk. Die Organisation hat ausserdem das ZEWO-Güte-

tung übertragen. Die Patronatskomitee-Mitglieder unterstützen

siegel, welches garantiert, dass die Spendengelder zweckbe-

sowohl den Stiftungsrat wie auch die Geschäftsleitung beratend.

stimmt, wirksam und wirtschaftlich eingesetzt werden. Pro Senectute unterstützt ältere Menschen, ihre Angehörigen, Gemeinden und Organisationen in allen Altersfragen. Die Befähigung zur Selbstorganisation steht an erster Stelle. Pro Senectute deckt mit vier Fachstellen für Altersfragen alle Regionen des Kantons Solothurn ab. Zudem führt Pro Senectute die kantonale Geschäftsstelle sowie – im Auftrag des Kantons Solo-

Pro Senectute fokussiert auf eine gute Lebensqualität im Alter: Geistige und körperliche Gesundheit, digital aufgeklärt und integriert bleiben, Selbständigkeit und materielle Sicherheit bewahren, Ressourcenorientierung und Normalitätsprinzip, Solidarität und Verbindung mit allen Generationen.

thurn – die kantonale Koordinationsstelle Alter. Die Angebote sind Information, Auskunft, Beratung, Finanzhilfe, Hilfen zu Hause, Bildung, Bewegung, Sturzprävention, Minimierung der Einsamkeit, Generationenarbeit, Wissensvermittlung und Fachberatung der Gemeinden in Altersfragen.

LEBENSQUALITÄT SICHERN

SELBSTÄNDIGKEIT FÖRDERN

ANLIEGEN ÖFFENTLICH VERTRETEN

GESELLSCHAFTLICHE STELLUNG VERBESSERN

SELBSTINITIATIVE FÖRDERN

MATERIELLE SICHERHEIT

Pro Senectute hat qualifizierte Fachmitarbeitende im Einsatz und setzt in den Gemeinden die wertvollen Ressourcen von aktiven Seniorinnen und Senioren bei Hilfebedürftigen ein.

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Angebote Information und Triage Gut informiert zu sein und zu wissen, an wen man sich wenden kann, ist im Alter sehr wichtig. Bei Pro Senectute sind Menschen mit jeder Altersfrage richtig. Pro Senectute übernimmt die direkte Beratung oder vermittelt die anfragenden Personen an die richtige Stelle. Das persönliche Gespräch am Telefon oder der direkte Kontakt am Empfang steht in den Fachstellen für Altersfragen an erster Stelle. Die Anfragen können auch per Mail gestellt werden.

Bei Pro Senectute sind ältere Menschen, ihre Angehörigen oder Behördenmitglieder mit jeder Altersfrage richtig. Die Mitarbeitenden beantworten die Fragen oder vermitteln sie an die richtige Stelle.

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Hilfen zu Hause

Gemeinwesenarbeit

Beratung in Altersfragen und Finanzhilfen

Kurse & Kultur

Information & Triage

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Beratung in Sozialfragen Fragen zur materiellen Existenzsicherung stehen heute, auch

Die Solothurner Pro Senectute ist mit vier Anlauf- und Beratungs-

100 Jahre nach der Gründung von Pro Senectute, noch immer im

stellen für Altersfragen im ganzen Kanton für die älteren Men-

Zentrum.

schen da. Mit Sitz in Solothurn für die Bezirke Solothurn, Was-

Für Armut im Alter sind zwei Hauptgründe verantwortlich: 1. Tiefes Erwerbseinkommen = geringes Vorsorgevolumen.

seramt, Thal, Gäu. Mit Sitz in Grenchen für die Bezirke Lebern, Bucheggberg. Mit Sitz in Olten für die Bezirke Olten-Gösgen und mit Sitz in Breitenbach für die Bezirke Dorneck, Thierstein. Bei

Die Gründe für tiefe Erwerbseinkommen sind tiefer

der Sozialberatung von Pro Senectute erhalten die Ratsuchenden

sozioprofessioneller Status, unterbrochene Erwerbs-

wichtige Fachinformationen, direkte Hilfeleistungen oder Hilfe

biographien, gesundheitliche Einschränkungen,

bei der Selbstorganisation.

familiäre Verlustsituationen. 2. Hohe Ausgabenbelastung = geringes Sparpotential.

Die Sozialberatung von Pro Senectute umfasst sämtliche Altersthemen, insbesondere die Bereiche Finanzen, Sozialversiche-

Die Gründe für unverhältnismässige Ausgabenbelastung

rungen, Hausbesitz, Vorsorge, Schulden, Heimeintritt und des-

sind Krankheitskosten, Unterstützung erwachsener Kinder,

sen Finanzierung, Wohnungswechsel, Finanzierung der Hilfe

Kapitalvorbezug.

und Pflege zu Hause, Hilfsmittel, Entschädigung von Angehörigen für Betreuungsdienste, Befähigung des Angehörigensystems zur Selbstorganisation, Demenzkrankheiten, Gesundheit und Mobilität, Beratung von Migrationsgruppen, Lebensübergänge, Lebensgestaltung, Beschäftigungsmöglichkeiten sowie die Minimierung von Einsamkeit. Die Sozialberatung von Pro Senectute unterstützt und entlastet damit auch die Sozialregionen und Gemeinden. Die Beratung ist für ältere Menschen kostenlos. Datenschutz und Schweigepflicht gehören zu den Grundelementen in der Sozialberatung.

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Wissensvermittlung Als Fachorganisation für Altersfragen ist die Wissensvermittlung ein wesentlicher Teil der Arbeit. Unser Credo ist es, immer einen fachlichen Schritt voraus zu sein. Früh erkennen, was das Alter braucht und darüber informieren. Pro Senectute kann für Fachvorträge zum Alter gebucht werden. Die Themen sind: Vorsorge, Finanzen und Alter, Sicherheit und Alter, Herausforderungen des Alters, Bewegung und Alter, Gesundheit und Alter, Rechtliches und Alter, Finanzierung des Heimaufenthaltes oder der Hilfe und Pflege zu Hause, Wohnen im Alter, Vorstellung der Angebote von Pro Senectute, Informationen über Senioren im Klassenzimmer, pflegende Angehörige, Altersfreundlichkeit von Gemeinden.

Das Modell Familien- und Helferkonferenz von Ida Boos wurde schweizweit bekannt und in Vorträgen in der Zeitlupe und anderen Medien publiziert.

Pro Senectute führt auch Schulungen für Fachpersonen durch: Schulung des Modells Familien- und Helferkonferenzen mit und für ältere Menschen, Haushelferinnen-Schulung, esa-Erwachsenensportweiterbildungen,

Ausbildung

Bewegungscoachs,

Einführungskurs für neue Mitarbeitende, Weiterbildungskurse für Senioren im Klassenzimmer, Vorbereitungskurse auf die Pensionierung. Die Wissens- und Angebotsvermittlung erfolgt sowohl analog mit Broschüren und Ratgebern als auch digital über den Fachnewsletter, facebook, Rundmails und über infosenior.ch

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Hilfe zu Hause Unterstützung, Integration sowie die Befähigung zur Selbsthilfe stehen bei den Hilfen zu Hause im Zentrum. So werden im Aktiv-Haushilfedienst ältere Menschen im Haushalt und bei alltäglichen Verrichtungen wie Reinigungsarbeiten, Einkauf, Kochen oder Waschen unterstützt. Die ganzheitliche Bedarfsklärung beinhaltet neben den Aufgaben immer auch die Finanzierung des Angebotes. Bei einer Bewegungspatenschaft werden älteren Menschen persönliche Bewegungscoachs zur Seite gestellt, damit sie sich regelmässig bewegen. Beim Administrativ- und Steuererklärungsdienst unterstützen Freiwillige die älteren Menschen bei monatlichen Zahlungen oder beim Ausfüllen der Steuererklärung. Besteht mehr Hilfebedarf kann ein Treuhand-Mandat eingerichtet werden. Hinter diesen Angeboten steht das Ziel, die sorglose finanzielle Gesundheit zu sichern. Die ständige Sorge um die eigene finanzielle Situation kann krank machen. Im Programm Senioren für Senioren setzen sich ältere Menschen für andere ältere Menschen ein. Sie übernehmen die digitale Befähigung und Begleitung, führen Gartenarbeiten oder kleinere Reparaturen aus. Bei jeder Dienstleistung kommt immer auch ein Sozialkontakt zustande, der für die älteren Menschen eine Verbindung zur Aussenwelt herstellt und die Einsamkeit minimiert.

Die Bewegungspatenschaften wurden von Pro Senectute Kanton Solothurn entwickelt, haben einen eigenen Markenschutz und werden in andere Kantone multipliziert.

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Einsamkeit minimieren Allein sein bedeutet nicht, einsam zu sein. Das Bedürfnis, hie und da allein zu sein, ist zutiefst menschlich. In der zeitweisen, vorübergehenden Einsamkeit schöpfen wir Kraft und finden wieder zu uns selbst. Ganz anders ist es, wenn die soziale Isolation zum Alltag wird. Wer unfreiwillige, langandauernde Einsamkeit erlebt, weiss, dass diese genauso schmerzt wie eine körperliche Erkrankung. Deshalb unterscheidet die Altersforschung auch zwischen Einsamkeit und Vereinsamung. Es gibt somit keinen Grund, das Gefühl von Einsamkeit gänzlich aus dem Leben zu verbannen. Hingegen ist es sinnvoll, möglichst früh einer möglichen Vereinsamung entgegenzuwirken. Angebote von Pro Senectute zur Minimierung der Einsamkeit sind Bewegungsangebote, Bewegungspatenschaft, Mittagsclubs, Singen, Sprachkurse, PC-Kurse, Tanzangebote als Teilnehmende

«Ich arbeite freiwillig, weil ich nicht mit Geld belohnt werden möchte, sondern mit dem Wertvollsten, das es gibt: Zeit – Zeit haben füreinander.»

oder Kursleiter. Einsamkeitminimierenkannaberauchbedeuten,einEngagement anzunehmen. Bei Senioren im Klassenzimmer, als Bewegungscoach, als Digitalcoach, als esa-Wander-, Velo- oder Gymnastik-Leiterin oder -Leiter, als Leiter oder Leiterin eines Mittagsclubs, als Mitarbeiter oder Mitarbeiterin im Administrativ- oder Steuererklärungsdienst.

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In Bewegung bleiben Mit einem täglichen Übungsprogramm Bewegung ins Leben bringen, ist einfacher gesagt als getan. Wie oft wird uns bewusst, dass wir uns mehr bewegen sollten. Ist man seit jeher sportlich aktiv, lässt sich der Vorsatz leicht umsetzen. Ist der Bewegungsdrang jedoch nicht sonderlich ausgeprägt, wird es schwieriger. Doch Bewegung ist wichtig, insbesondere für Seniorinnen und Senioren. Denn regelmässige Bewegung – vor allem das Training von Gleichgewicht und Kraft – wirkt präventiv gegen Stürze und vermindert das Demenzrisiko. Wichtig ist, dass Bewegung und Freude stets Hand in Hand gehen. Auch geistige Aktivität ist ein Schlüsselfaktor für die Gesundheit. Sie fördert die Lebensfreude sowie soziale Kontakte. Durch das breite Bildungsangebot von Pro Senectute wird Seniorinnen und Senioren die Möglichkeit geboten, geistig beweglich zu bleiben, Neues zu lernen und sich kreativ zu entfalten. Die Bewegungs- und Bildungsangebote von Pro Senectute Kanton Solothurn bieten Seniorinnen und Senioren Gelegenheiten, ihre körperliche und geistige Fitness zu fördern und möglichst lange zu erhalten. Gleichzeitig ist es eine Möglichkeit, den sozialen Kontakt mit anderen Senioren zu pflegen.

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Generationenarbeit In der Altersarbeit ist Solidarität ein wichtiges Thema. Wenn die Beziehungen zwischen den Generationen intakt sind, der Austausch sowohl zwischen den Generationen als auch innerhalb derselben Altersgeneration stattfindet, kommen die guten Verbindungen zum Tragen, beispielsweise zwischen Grosseltern und Enkelkindern. Sie prägen die Biografie, wirken lange nach und geben Kraft. Es ist Pro Senectute Kanton Solothurn ein wichtiges Anliegen, diesen Zusammenhalt zu wahren und zu fördern. Wir betrachten die Generationenarbeit als wesentlichen und zu pflegenden Teil der Altersarbeit. Seniorinnen und Senioren im Klassenzimmer besuchen regelmässig als unterstützende Begleitperson eine Schul- oder Kindergartenklasse. Von der Begegnung profitieren alle: Die Kinder erhalten eine zusätzliche Bezugsperson, die Lehrperson eine unterstützende Begleitperson und die Seniorinnen und Senioren eine sinnstiftende Tätigkeit von hoher Wertschätzung. Im Jahr 2014 zeichnete der Kanton Solothurn Pro Senectute und die Schule Derendingen mit dem Sozialpreis zur Förderung der Beziehungen zwischen den Generationen aus.

«Ich freue mich jeden Donnerstag auf meinen Einsatz in der Schule. Ich komme jeweils zwar sehr müde, aber erfüllt nach Hause.» Senior, der jede Woche einmal einen Tag im Klassenzimmer einer vierten Klasse verbringt.

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Digitale Kompetenzen Die Entwicklung des Internets und der Mobilgeräte ist in den vergangenen Jahren rasant vorangeschritten. Eine grosse Menge an Informationen und Möglichkeiten für Menschen jeden Alters werden geboten. Man kann Kontakte pflegen und neue Bekanntschaften schliessen. Aber auch Einkaufsbummel oder Bankgeschäfte können online erledigt werden. Immer mehr Seniorinnen und Senioren nutzen das Internet und profitieren von den digitalen Möglichkeiten. Diese neue digitale Welt ist aber nicht frei von Stolperfallen und Gefahren, denn es tummeln sich auch viele Betrüger darin. Wer aufpasst und sich über Gefahren informiert, kann sich schützen. Pro Senectute entwickelt aktuell einen neuen Dienst: Online im Alltag. Damit wird Pro Senectute ältere Menschen bei Fragestellungen in der Online-Welt unterstützen und begleiten.

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Fachberatung der Gemeinden zur Altersfreundlichkeit Schweizweit stehen die Gemeinden vor einem grossen demografischen Wandel. Deshalb ist es wichtig, dass sich die zuständigen Behörden schon heute mit der Frage beschäftigen, wie sie für eine gute Durchmischung von älteren und jüngeren Einwohnern sorgen können. Das Wissen um Altersthemen sichert den Gemeinden die langfristige Zukunft. Da der Anteil an älteren Menschen stetig zunimmt, ist die Integration des Themas «Alter» in der strategischen Gemeindeplanung wichtig. Drei Pfeiler für eine wirkungsvolle Alterspolitik in den Gemeinden sind: kennen und überwachen der Demographie, Definieren der Gemeindestrategie Alter, kennen der eingerichteten Angebote, Pflege der Zusammenarbeit mit den Kernpartnern der Altersarbeit wie Pro Senectute, Spitex, Heime und Ernennung der Verantwortlichen für das Alter in der Gemeinde. Die Angebote hat Pro Senectute im Auftrag des Kantons im Rahmen des kantonalen Netzwerkplanes «Alter» bereitgestellt. Mit dem Angebot Altersfreundliche Gemeinde unterstützt Pro Senectute Gemeinden darin, altersfreundliche Lebensräume zu erkennen, zu gestalten und zu fördern.

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Wie weiter? Die Zukunft von Pro Senectute als Fachund Dienstleistungsorganisation Im Zentrum bleibt die Hilfe für ältere Menschen im bedürftigen und beschwerlichen Alter. Einmal mehr verlangt die Zukunft neue Lösungen für die neue Generation der Seniorinnen und Senioren. Die Lebensqualität älterer Menschen zu sichern, ist weiterhin das grosse Ziel der Alterspolitik und Pro Senectute. Selbstbestimmt so lange wie möglich das Leben nach den eigenen Wünschen und Möglichkeiten gestalten, verleiht dem Menschen Würde. Das Wohl und die Würde entstehen durch den respektvollen Umgang mit älteren Menschen, der Anerkennung ihrer Leistungen für die Familien und die Gesellschaft. Das Normalitätsprinzip soll auch im Alter gelten. Weder die absolute Gleichbehandlung noch eine übertriebene Sonderbehandlung des Alters sind erwünscht, sondern die Normalität soll der Orientierungsrahmen sein. So viel Selbstorganisation wie möglich, so viel Hilfe wie notwendig.

Als eine neue Herausforderung, parallel zur Entwicklung der Gesellschaft des langen Lebens, wird uns die digitale Revolution mit ihren Auswirkungen im täglichen Leben schwergewichtig be-

Das Engagement der älteren Generation, die der Gesellschaft

schäftigen. Mit der digitalen Transformation betritt Pro Senectu-

etwas zurückgeben möchte, ist eine wertvolle Ressource, die Pro

te Neuland. Wir betrachten die Digitalisierung grundsätzlich als

Senectute mit guten Rahmenbedingungen ermöglichen kann.

Chance – vor allem auch für alte Menschen. Wir wollen die He-

Pro Senectute bietet hier einen sicheren Rahmen und trägt wei-

rausforderungen des digitalen Zeitalters adäquat angehen und

terhin mit Innovation und Koordination aktiv zum Gelingen bei.

unsere bestehenden Angebote massvoll ausbauen.

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Impressum «100 Jahre Pro Senectute Kanton Solothurn», Juni 2019 Herausgeberin: Pro Senectute Kanton Solothurn Autoren: Hans Walter, Dornach; Ida Boos, Geschäftsleiterin Pro Senectute Kanton Solothurn Produktion und Lektorat: Eric Send, Send Kommunikation, Solothurn Grafik und Layout: Christian Jaberg, Jaberg Design, Solothurn Druck: Albrecht Druck, Gerlafingen Auflage: 1 500 Exemplare

Pro Senectute Solothurn Hauptbahnhofstrasse 12 4500 Solothurn Telefon 032 626 59 59 info@so.prosenectute.ch

Bildnachweise: Staatsarchiv Solothurn, Hauptgasse Solothurn, Fotosammlung, 172/11 (2. Umschlagseite) Schweizerisches Sozialarchiv, «Greisinnen Armenhaus», 1924 (Seite 2) Schweizerisches Sozialarchiv, «Greise Armenhaus», 1922 (Seite 3) Schweizerisches Sozialarchiv, «Arbeitslose ältere Männer am Strassenrand», Postkarte SP Schweiz, 1921 bis 1930 (Seite 4) Schweizerisches Sozialarchiv, Plakat Abstimmung zur Einführung der AHV, Bundesgesetz über die Alters- und Hinterlassenenversicherung, Volksabstimmung vom 6.7.1947 (Seite 5) Staatsarchiv Solothurn, Sammelaufruf, Oberamt Olten-Gösgen, Akzession 1995/9 (Seite 6) Staatsarchiv Solothurn, Archiv SP Kanton Solothurn, 103 (Seite 7) Schweizerisches Sozialarchiv, Foto der Ausstellung «Armut sehen» Helferei Grossmünster Zürich, 1996 (Seite 8) Schweizerisches Sozialarchiv, Plakat der Stiftung «Für das Alter», ca. 1965 (Seite 9) Schweizerisches Sozialarchiv, Altersturnen FZA Wipkingen, Zürich, um 1970 (Seite 11) iStock (Seiten 12, 19) Schweizerisches Sozialarchiv, Paar bei der Buchhaltung, 1950er-Jahre (Seite 14) Keystone (Seiten 13, 18, 24, 26, 28) Fotolia (Seite 29) Pro Senectute (Titelseite, Seiten 14, 17, 18-20, 22-25, 27, 29, 31, 32)

www.so.prosenectute.ch

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Wir engagieren uns für das Wohl, die Würde und die Rechte der älteren Menschen.

Wir sind auch für Gemeinden und andere Institutionen tätig.

Mitarbeitende sind unsere Stärke. Sie sind wichtige Stützen unserer Arbeit.

Die Anliegen der älteren Menschen stehen im Zentrum unseres Handelns.

Wir unterstützen ältere Menschen bei der Bewältigung des Alltags.

Ehrenamtlich und freiwillig tätige Mitarbeitende sind integriert und anerkannt.

Wir kennen die Bedürfnisse im Alter.

Wir tragen zur Lösung sozialer Probleme bei.

In einem offenen, konstruktiven Dialog pflegen wir einen fairen Umgang untereinander.

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