Mé drahé Mařence
TRANSITIONMAKER Band 1 - Publikation zum ersten Teil des Projektes M2 an der Fakultät für Architektur, RWTH Aachen Jan Dubský Betreut von: Dipl. Szenografin Hannah Groninger Lehrstuhl für bildneriche Gestaltung Dr. -Ing. Daniela Karow-Kluge Lehrstul für Planungstheorie und Stadtentwicklung Dipl. -Ing. MArch. Stephanie Brandt Lehrstuhl und Institut für Wohnbau und Grundlagen des Entwerfens © Jan Dubský jan.dubsky@rwth-aachen.de März 2015, Aachen
THEORIE 6 ENTWURF 16 ZIELE UND FOLGEN 18 LESBARKEIT 20 INHALT 22 ENTWICKLUNGSEBENEN 24 PHASEN 32 MAßNAHMENKATALOG 49
THEORIE Die südlichste niederländische Provinz Limburg mit ihrer Hauptstadt Maastricht (Abb.1) ist von einem drastischen demografischen Wandel betroffen. (Abb. 2) Die Einwohnerzahlen sinken und gleichzeitig werden die Bewohner älter. Die jüngere Generation verlässt die Region nach Deutschland, Belgien oder größeren niederländischen Städte. Die demografische Entwicklung entspricht dem wirtschaftlichen Wachstum und dem Untergang der Schwerindustrie. Schon im Jahre 1874 wurden die ersten Kohlevorkommen entdeckt, nach der Fertigstellung des Eisenbahnnetzes im Jahre 1896 begann sich der Bergbau durchzusetzen. Die zunehmende Industrialisierung ist zum Katalysator einer schnellen Entwicklung der Stadt geworden.
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TRANSITIONMAKER
Der Aufschwung wurde aber von der überregionalen Entwicklungen beeinflusst. Die billigere Produktion in Polen und den USA und die Entdeckung und Einführung des Erdöls verursachten den Zusammenbruch des Bergbaus im westlichen Europa. Die sog. Kohlekrise hielt ende der 50er Jahre in Westeuropa Einzug und hatte massive wirtschaftliche Konsequenzen, nicht nur für Heerlen. Trotz aller Versuche der Regierung, die Wirtschaft in der Region umzustrukturieren und neue Arbeitsplätze zu schaffen verlor Heerlen schon in der ersten Phase der Krise ein Drittel seiner Arbeitsplätze. Die zahlreichen Gewerbeflächen (unter anderen Woonboulevard) und Dienstleistungsgebäuden aus dieser Zeit haben das heutige Bild der Stadt geprägt. Aus der Zeit der Industrialisierung sind heute kaum noch Spuren erkennbar.
Die neuen Siedlungsflächen und Gewerbegebiete haben die ehemaligen Bergwerke verdrängt. Die reiche Geschichte der Industrialisierung ist zu großen Teilen aus den Städten verschwunden. Das IBA-Thema der Umstrukturierung, die Transformation des Vorhandenen wird auch zum wichtigen Thema des Projektes. Woonboulevard befindet sich nordwestlich vom Zentrum am Rande der Stadt Heerlen. Es handelt sich um ein sowohl von der Eisenbahn, als auch von der Autobahn eingeschlossenes Gebiet, welches ca. 120 000m2 Verkaufsfläche bietet und jährlich von ca. 2,5 Million Kunden besucht1 wird. Ungefähr 50 Geschäfte bieten Waren rund um den Bereich Möbel 1 Vos, Heng: Briefing Projektgruppe RWTH, Präsentation am 14.10.2014
Niederlande
Limburg
Abb. 1 - Kartierung
Heerlen
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und Gartenbau an. Die meisten Besucher werden dabei von dem Möbelhersteller IKEA angelockt . Entsprechend den neuesten Trends im Retail müssen sich sowohl der Showroom als auch das Schaufenster von Grund auf verändern und neu gedacht werden. Es spielen jedoch nicht nur die Veränderungen im Konsumverhalten eine wesentliche Rolle, sondern auch die digitale Revolution. Die rasche Entwicklung der Technologien und ihre steigende Popularität hat zufolge, dass z.B. die Anzahl der Smartphone-Benutzer jährlich um ca. 5 % steigt, im Jahre 2017 soll 69,4 % der Bevölkerung Zugang zum Internet über ein Smartphone haben2. Dementsprechend entwickelt sich auch das Netz. Der Bedarf nach einem stabilen 2 Studie: Worldwide Mobile Phone Users: H1 2014 Forecast and Comparative Estimate
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TRANSITIONMAKER
Internetzugang ist mittlerweile so enorm, dass manche Städte ein öffentliches Netz einrichten. Beispielsweise wird in Groningen ein öffentliches drahtloses Internet zur Verfügung gestellt.3 Die chinesische U-Bahn in Peking bietet ein mobiles 3G-Netz durch Verstärker in ihren Tunneln4. Ein Internetzugang wird in der Zukunft ein selbstverständlicher Aspekt des Einkaufes werden. Der zukünftige Kunde erwartet mehr als einen Showroom. Das Angebot von Onlineshops, WLAN, Beratung oder Lieferung bis zur eigenen Haustür wird in vielen Geschäftsstrategien immer selbstverständlicher. Der Einkaufsprozess wird bei den meisten Geschäften mittlerweile 3 Info unter: http://draadloosgroningen.nl/ wordpress/, Zugriff am 10.1.2015 4 Info unter: https://www.techinasia.com/beijingsubway-lines-china-telecom-3g-service/, Zugriff am 10.1.2015
ausgelagert, ein großer Teil der Kundschaft verlässt während des Einkaufs nicht mehr die Wohnung. Das Verhältnis zwischen dem Online- und dem Offline-Konsumverhalten verändert sich stark. Etwa 59 % der Kunden kaufen ein Produkt nachdem sie online recherchiert haben, 40 % kaufen online, nachdem sie sich das Produkt im Geschäft angeschaut haben5. Die Digitalisierung des Konsums, bzw. eine starke Verbindung des Onlineinhaltes an die realen Produkte ist unvermeidbar. Die Technifizierung der Produktion hat die Herstellung mancher Produkte, zum Beispiel in der Textilindustrie, an die individuellen Bedürfnisse der Kunden angepasst. Beispielsweise kann der Benutzer die Konfiguration seiner Schuhe in einem Online 5 Studie: The Retail Revolution, interone
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Jahr 27 0*19 20*44 45*6422 64+
1990 20801 38025 21398 13825
1995 20712 37570 22662 15270
2000 20315 34404 24323 15966
2005 19220 31449 25638 16278
2010 17115 27964 27145 17005
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12 1990 42
1995
2000
2005
Bevรถlkerung (in Tausend) in Heerlen nach Altersgruppen, 1990 - 2010 Quelle: Central Bureau voor de Statistiek
2010 0-19 20-44 45-64
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Jahr 27 0*19 20*44 45*6422 64+
1990 20801 38025 21398 13825
1995 20712 37570 22662 15270
2000 20315 34404 24323 15966
2005 19220 31449 25638 16278
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Bevรถlkerung (in Tausend) in Heerlen nach Altersgruppen, 1990 - 2010 Quelle: Central Bureau voor de Statistiek
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Abb. 2 - Bevรถlkerung Heerlens
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Pool zusammenstellen6. Dies ermöglicht nicht nur die gewünschte Individualisierung, sondern unterstützt auch die nachhaltige Produktion, da das Produkt nur nach Gebrauch herstellt wird. Außerdem kann der Hersteller von diesem alternativen Einkaufsprozess Daten sammeln und die Produktion so optimieren7. Anderer Aspekt der neuen Anforderungen an Retail ist die Möglichkeit, in eine Interaktion mit dem Verkäufer zu treten. Zahlreiche Studien beweisen, dass der Kunde und seine einkaufsbezogenen Entscheidungen durch eine spielerische Art des Einkaufsprozesses positiv beeinflusst werden8. Diese Trends können auch im Möbelretail beobachtet werden9 und 6 z. B.: C-Max: Design Your own Shoe, Info unter: www.customatrix.com, Zugriff am 10.1.2015 7 man spricht von sgg. Mass Customization, vrgl. in Davis, Stanley, Future Perfect, 1987 8 Studie: The Retail Revolution, interone 9 z.B.: Ikea Augumed Relity im Ikeakatlog 2014
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TRANSITIONMAKER
Woonboulevard Heerlen hat im Rahmen der kommenden IBA Parkstad eine Chance, sein Geschäftsmodel zu modernisieren, an die aktuellen Motiven der Besucher anzupassen und davon zu profitieren. Die Optimierung des Weges, welchen die Waren aus der Fabrik bis zum Kunde zurücklegen müssen, kann sowohl den finalen Preis als auch die Kosten der Herstellung reduzieren. Angesicht dem technischen Fortschritt und der teilweisen Auslagerung des Einkaufprozesses aus dem Geschäft, kann sowohl die Verkaufs- als auch die Showroomfläche reduziert werden. Die Gebäudedimensionen verlieren so an Bedeutung und können zu leeren Räumen und rein logistischen Knotenpunkten werden. In dieser Transformation liegt ein großes Potential, denn im Rahmen der weiteren Entwicklung
des Woonboulevard können die vorhandenen Strukturen durch Umnutzung und Umgestaltung recykliert werden und das gesamte Gebiet in den städtischen Kontext einbezogen werden, ohne die bestehenden Gebäuden abreisen zu müssen. Es fehlt die räumliche und funktionale Anbindung an die umliegende Landschaft, sowie das sich nördlich befindende Wohnquartier. Die Isolation des Gebietes durch die Autobahn und das Schienennetz verhindert eine räumliche Ausdehnung des Gebietes. Zwischen den festgelegten Grenzen entsteht so ein Autoghetto ohne jede Attraktivität für Passanten oder Fahrradfahrer. Das Gebiet dient vor allem einkaufsorientierten Kunden, die über einen Kraftwagen verfügen.
Abb. 3 - 6 -Bestand
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Die mit großem Aufwand gebauten Strukturen erfüllen schwerlich den Anspruch an ästhetische Qualitäten. Der öffentliche Raum ist kaum wahrnehmbar. Durch Einrichtung einer Verbindung zwischen der städtischen und landschaftlichen Umgebung und der Aufwertung des öffentlichen Raumes könnte Woonboulevard auch für andere Besucher attraktiv werden, gleichzeitig kann dadurch die momentane Nutzergruppe animiert werden, mehr Zeit im Woonboulevard zu verbringen, und so den Cashflow zu unterstützen. Dies kann auch mit dem Erweitern der Monofunktionalität geschaffen werden. Durch ein vielfältigeres Angebot können weitere Zielgruppen angelockt werden. Mit dem Ende der Geschäftszeiten verlässt der letzte Besucher das Gebiet und Woonboulevard wird zu einem toten Ort. (Abb. 7) Die
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TRANSITIONMAKER
Nachtwache und gelegentliche Anwesenheit der Polizei sorgt für Sicherheit der im Schaufenster ausgestellten Produkte. Die aufgewendeten Mittel (Finanzierung der Wache, Strom für Beleuchtung, Heizungskosten) würden sich deutlich besser rentieren, würden diese Flächen und Räumlichkeiten auch in der Nacht genutzt. Als neue Nutzung bietet sich eine Erweiterung des Sport- und Kulturangebotes der Stadt Heerlen an, die auch für die junge Generation attraktiv gestaltet sein könnte und damit einen Beitrag zu dem Kampf gegen die demografische Entwicklung des gesamten Gebietes Parkstad leisten könnte. Konkret kann der Tag-Nachtrytmus durch Einrichten eines Clubs in den Räumlichkeiten der in der Zukunft leer stehenden Lagerhallen unterstützt werden.
Das Areal des Woonboulevard bietet außer ausgedehnten Parkflächen und Einkaufsmöglichkeiten auch unerwartete Orte mit einer gewissen Poetik, jedoch den meisten Besuchern verborgen bleiben. Diese Potentiellen können zu der Aufwertung des öffentlichen Raumes beitragen und so die Attraktivität des ganzen Gebietes verstärken. Der Begriff Woonboulevard (WohnBoulevard) spiegelt sich weder in den räumlichen Qualitäten, noch in der Nutzung des Gebietes wider. Boulevards, als städtische Elemente, entstanden in der Regel an alten Stadtmauern und boten dem flanierenden Besuchern eine besondere städtische Aufenthaltsqualität, ermöglichten den sozialen Kontakt (sehen und gesehen werden) und galten als prominente Lage für Geschäfte
aller Art. Vielfältiges Angebot und funktionierender öffentlicher Raum sorgten für eine lebendige Atmosphäre. Räumlich wurde ein Boulevard als eine breite Straße mit einer Allee in der Mitte ausgebildet, wobei die Erdgeschoss-Zone dem Einzelhandel und den Dienstleistungen Flächen boten10. Im Gegensatz dazu handelt es sich beim Woonboulevard um eine ausgedehnte Fläche zum Parken mit einer Vielzahl an Solitären, welche den menschlichen Maßstab nicht berücksichtigten. Die Freiräume und die Sprache der Architektur richtet sich an die schnell vorbei fahrenden Autofahrer: lange ungeteilte Fassaden, weitläufige Freiflächen, große Werbeschilder und ein Mangel an Detaillierung machen den Raum des Boulevards für die Fußgänger nicht
greifbar. Außerdem fehlt dem Woonboulevard die verbindende Funktion. Aufgrund seiner außerstädtischen Lage wirkt das Gelände eher als Fremdkörper anstatt als Verbindendes Glied zwischen den angrenzenden Räumen. Das Thema Wohnen wird im Woonboulevard nur durch den Verkauf von Möbeln aufgegriffen. Es würde sich anbieten, beide Begriffe, sowohl das Wohnen als auch den Boulevard, in das Geschäftsmodel und die zukünftigen Gestaltungen und Nutzungen des Gebietes zu integrieren um somit eine höhere Identifikation mit dem Raum herzustellen. Beispielsweise kann der Leerstand als Basis für experimentelle Herstellungsverfahren wie das Drucken von Möbelstücken dienen.11 (Abb. 8)
10 Boulevards: Die Bühnen der Welt. Berlin, Siedler 1997
11 z.B.: Dirk Vander Kooij, http://www.dirkvanderkooij. com
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TRANSITIONMAKER
Abb. 7 -Nachtaufnahme
Abb. 8 - gedrucktes Mรถbel: Dirk Vander Kooij, NL, soap cabinet
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ENTWURF Der englische Begriff Transition (auf Deutsch Übergang oder Überleitung) wird im Rahmen des Projekt aus der Politikwissenschaft verstanden, als eine komplette Veränderung der Organisationsform. Die Genetik bietet in diesem Zusammenhang ebenfalls eine passende Bedeutung, in dieser wird Transition als eine spezielle Form von Mutation verstanden. Diese Form von Transformation wird durch unterschiedliche Maßnahmen schrittweise gefördert. TRANSITIONMAKER ist ein Prozess. Es gibt keine fertige Lösung, es wird keine vollendete Umgestaltung geliefert. Wie in der parametrischen Architektur wird die Richtung und Intensität des Prozesses mit jeder Veränderung der Variablen modifiziert. Es besteht sogar die
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TRANSITIONMAKER
Gefahr, dass sich der ein oder anderer Weg der Transformation als unrentabel, unrealistisch oder nicht umsetzbar erweist. Das Rezept bietet genügend Spielraum für eine Selbstreflexion und eventuelle Veränderungen des Maßnahmenkataloges. TRANSITIONMAKER ist ein mögliches Zukunftsszenario der weiteren Entwicklung des Woonboulevard, welches an die bisherige Trends anknüpft, dass jetzige Verkaufsmodel in Frage stellt und potenzielle Lösungen für gestellte Fragen und Probleme bietet. Die Transformation lässt die Geschäftsstrategie mit den räumlichen Veränderungen verschmelzen und bildet eine virtuelle Pufferzone, in der neue experimentelle Wege im Bereichen Retail, Freiraumgestaltung, virtual reality oder Partizipation geprüft und umgesetzt werden können.
TRANSITIONMAKER ist ein multidisziplinäres Werkzeug, das der sowohl breiten Öffentlichkeit als auch dem Fachpublikum vor Ort die Möglichkeit bietet, an der Umgestaltung ihrer Umwelt teilzunehmen und so eine Identifikation mit Woonboulevard zu schaffen. Es wird im Laufe der Umsetzung ein starkes Image aufgebaut, das auf einem gemeinsamen Erlebnis basiert. Die gewählte Methode der Öffentlichkeitsbeteiligung ist experimentell und als Bestand des Entwurfes ohne bekannten Vorbilder oder Referenzen.
RENTABEL
PARTIZIPATIV BUNT
INNOVATIV
OFFEN
TAG-NACHT
TRANSFORMIEREND
DEMOKRATISCH
TRANSITIONMAKER IMAGE
SPIELERISCH
MULTIDISZIPLINÄR MENSCHGERECHT
EXPERIMENTELL
VIELFÄLTIG
NACHHALTIG
ENDLOS
PROZESSHAFT TRANSFORMATION TECHNOLOGIE AUFGESCHLOSSEN
VIRTUAL REALITY
LANGFRISTIG
Abb. 9 - Wordcloud
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ZIELE UND FOLGEN Die schon mehrmals angesprochene Veränderung wird auf drei Ebenen angestrebt: räumlich, funktional und geschäftlich. Diese drei Projektfacetten definieren die Zielsetzung und prägen auch die notwendigen Maßnahmen. A / räumliche Ebene: Ziele: die Aufwertung des Freiraumes im Sinne von Maßstabsveränderungen (autogerechter Freiraum wird zum menschengerechtem Freiraum), Schaffen von Aufenthaltsqualitäten und Reduktion der Parkflächen, das Vorhandene als Ausgangspunkt für die Umstrukturierung verwenden, Schaffen von Anbindungen an die Umgebung und an den Heerlen umfließenden Grünzug, welcher noch durch das Plangebiet gestört wird. (Abb. 10)
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TRANSITIONMAKER
Folgen: höhere Attraktivität des Gebietes auch für nicht einkaufsorientierte Besucher B / funktionale Ebene: Ziele: den monothematischen Inhalt (Gewerbe im Bereich Möbelretail) um ein neues vielfältigeres Angebot ergänzen und so eine Vielfalt erschaffen Folgen: den Tag/Nacht Rhythmus unterstützten, neue Zielgruppen anlocken, Image stärken
Im Grunde genommen wird das Entstehen von Leerständen im Planungsgebiet durch die Veränderungen der Verkaufsstrategien gefördert um die leer stehenden Ladenflächen als Basis für Erweiterung des Angebotes umzunutzen. (Abb. 11) Dies geschieht unter anderem mithilfe einer speziell für Woonboulevard entwickelten App.
C / geschäftliche Ebene: Ziele: das veraltete Verkaufsmodel beleben und um neue zeitgemäßen Themen erweitern wie z.B. mass customization oder online vs. offline shopping. Folgen: Die Konkurrenzfähigkeit des Woonboulevard zu stärken , Woonboulevard wird zu einem Pionier der experimentellen Verkaufsstrategien.
Abb. 10- Das Gebiet als Unterbrechung der Natur
Abb. 11- Schema: Leerstandumstrukturierung
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LESBARKEIT Das Projekt ist in zwei Teile unterteilt: die Partitur (Teil A) und die Beispiele (Teil B). Das Projekt (Abb. 12) Die Partitur ist das eigentliche Herzstück der Transformation. Es stellt ein offenes System von Maßnahmen wie Grünzug oder App 0.1 dar (Seiten 49-71) , die sich aufeinander beziehen und in einer logischen Reihenfolge durch sog. Entwicklungsebenen wie App oder Logistikhaus miteinander verbunden sind ( Seiten 24-31). Die einzelnen Maßnahmen werden als Cluster von Informationen vielfältiger Art dargestellt. Im Zentrum dieser Abbildungen befindet sich ein Piktogramm aus dem für das Projekt entwickelten Logosstem, das es dem Nutzer ermöglicht, sich schnell in den Zeichnungen
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TRANSITIONMAKER
zurechtzufinden und die Abläufe zu verstehen. Es bildet Brücken zwischen den Maßnahmen und zwischen den einzelnen Teilen des Projektes. Außerdem wurden in den Clustern mögliche Akteure/betroffene Personen/ Gegenstände dargestellt. Zum Beispiel wie wird das Verhalten eines einkaufsorientierten Besucher durch die Einführung eines öffentlichen W-Lannetzes beeinflusst. (Abb. 40, Seite 54) Der untere Teil, B die räumliche Umsetzung, Beispiele stellt eine von den möglichen Realisierungen der Partitur dar. Der Teil Umsetzung dient nicht als Entwurf der Umgestaltung, viel mehr präsentiert er ein mögliches Szenario der Umsetzung der Maßnahmen. Die angesprochene Piktografische Darstellung wird auch in diesem Teil verwendet, um die einzelnen Schritte verorten
zu können und die systematische Verbindung mit der Partitur zu ermöglichen.
PHASEN
vertikal geteilt
GESAMTLAYOUT PARTITUR BEISPIELE ENTWICKLUNGSEBENEN MAßNAHMEN
horizontal geteilt
PHASEN Seiten 32-48 Dipl. Szenografin Hannah Groninger Lehrstuhl für bildneriche Gestaltung
TRANSITIONMAKER die unglaubliche Reise durch das Land des Wohnboulevard
T R A NSITIONMAKER
Dr. -Ing. Daniela Karow-Kluge Lehrstul für Planungstheorie und Stadtentwicklung Dipl. -Ing. MArch. Stephanie Brandt Lehrstuhl und Institut für Wohnbau und Grundlagen des Entwerfens M 2.1 Wintersemester 2014/2015 Jan Dubský 328326 RWTH Aachen
GETTING ONLINE
MIXED REALITY
2016
PARTICIPATE
2017 - 2018
REAL MIXTURE
2019 - 2020
2021 - ?
Schritt 1: Tracking Schritt 2: Auswertung Schritt 3: räumlich unterstützen
+ Möglichkeit, sich zu präsentieren
APP 0.2 APP 0.3
APP 0.4
+ Freiraum bespielt Grenze zwischen dem realen und virtuellen Raum in Frage gestellt
+ attraktives Verkaufsmodel + Feedback in realer Zeit - weniger Kunden
+ erweitert + neu definiert - Verlust der Bedeutung
+ Freiraum verbessert + weniger Parkplätze
+ vielfältige Funktionen der Mixed reality + Kulturangebot + attraktiver Freiraum zum flanieren mit der Möglichkeit. an der Gestaltung zu partizipieren
APP 0.1
+ Digitalisierung + Optimierung der Herstellung + mass customization
TEIL A Partitur
+ Besucher/Kunde/Tourist gestaltet den Freiraum+ + Spuren hinterlassen
+ spielrisches Einkaufen + Spaß, Effizienz, userfriendly
AUSSICHTSTURM
+ gemeinsame Plattform: Image + Reduktion der Lagerfläche - technischer Aufwand
REALISIEREN
LIGHT FESTIVAL
ENTWICKLUNGSEBENEN Seiten 24-31
+ einfacher einkaufen + zu Hause anprobieren
LEERSTAND + Chance für neue Mieter
PARTIZIPIEREN
+ kleienr Bedarf an Fläche + niedrigere Miete
+ Anbindung an die Umgebung
+ Freiraum neu gestaltet
IKEARAVE
GRÜNER ZUG
+ Möglichkeit zu partizipieren
+ Durchführung sichtbar gemacht
+ Erweiterung des Freiraumes
ENTHÜLLUNG
+ die Natur greift das Gebiet an
+ außer Einkaufen auch Spazieren
+ Fußgängerzone + Unterteilung des Freiraumes: menschlicher Maßstab
- begrenzte Parkmöglichkeiten
+ online einkaufen vor Ort + keep in touch
+ zusätzliche Aufenthaltsqualität
REALISIEREN
MAßNAHMEN Seiten 49-71
ENTHÜLLUNG
UMSTRUKTURIERUNG
ENTWICKLUNGSEBENEN
LEGENDE + kleienr Bedarf an Fläche + niedrigere Miete
TRANSITIONAPP
GRAD DER VOLLENDUNG MAßNAHME
UMSTRUKTURIERUNG
LOGISTIKHAUS
+ im zentralen Lager gelagert + nur nach Bedarf produziert + schneller beim Kunde
WLAN-NETZ
GRÜNER ZUG
+ um hier einzukaufen, brauche ich kein Auto mehr
POP-UP AKTIONEN IMPULSE
+ mit Paar Klicks eingekauft und nach Hause geliefert
+ einfacheres Geschäftsmodel
PARTIZIPATION
LOGISTIKHAUS
NEUE MIETER/ UMSTRUKTURIERUNG
ERKLÄRUNGSSKIZZEN LEERSTAND ENTHÜLLUNG
FOLGE
SHARED SPACE
PARTIZIPIEREN
VERÄNDERN LOGISTIKHAUS
VORAUSSETZUNG
LEERSTAND + Businessstartmöglichkeit für junge Absolventen
+ fußgängergerecht + Anbindung an den Freiraum
Schaufenster wird zu einer Komunikationsfläche: präsentieren, antizipieren, kommentieren
- begrenzte Durchfahrt
ERKLÄRUNGSSKIZZEN
AKTEUR
3 2 4
1
2
5
3
TEIL B Beispiele
4
2
1
2 /DETTAIL / Podium + „Raum“ für Modelieren und Anprobieren
1 /ERKLÄRUNGSSKIZZE
CLUB HALLE I
1 / SCHNITT
BÜROSKULPTUR
MASS CUSTOMIZATION - gedrucktes Möbel
2/ ERKLÄRUNGSSKIZZE
1 / DETAIL / Enthüllung
1A / VISUALISIERUNG / Variante 1 / Grillplatz
1B / VISUALISIERUNG / Variante 2 / Spielplatz
2 / ERKLÄRUNGSSKIZZE 3 / DETAIL / mobiler showroom
4 / VISUALISIERUNGEN / Umnuntzung der Lagerhalle von IKEA
2 / VISUALISIERUNG
3 / VISUALISIERUNG / Unter der Brücke
3 / VISUALISIERUNG / Enthüllung
5 / VISUALISIERUNG / Enthüllung
Abb. 12- das Gesamtlayout
4A / VISUALISIERUNG / Variante 1
3 / VISUALISIERUNG / Lightfestival
4B / VISUALISIERUNG / Variante 2
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INHALT Die Partitur kann in zwei Richtungen gelesen werden. (Abb. 12) Vertikal wird sie in vier zeitlich begrenzten Abschnitte mit unterschiedlichen Themen, Hauptmotiven und Zielen aufgeteilt. So entstehen die vier Phasen: Getting Online, Mixed Reality, Participate und Real Mixture (Seiten 32-45). Diese Teilung dient sowohl der besseren Lesbarkeit des Projektes als auch der eventuellen Öffentlichkeitsarbeit. Jede Phase wird mit einem Event oder einer Veranstaltung eröffnet und bringt dem Besucher/User/ Kunden neue Nutzungs- als auch Partizipationsmöglichkeit. Diese werden auf den Seiten 32 bis 48 ausführlich beschrieben. Von links nach rechts gelesen liegt hier der Fokus des Betrachters auf dem zeitlichen Aspekten, sowie auf dem Verlauf der einzelnen
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TRANSITIONMAKER
Maßnahmen. Da die thematische Einheit und das Zusammenspiel der Maßnahmen innerhalb der einzelnen Phasen eine höheren Stellenwert eingenommen hat, tritt die zeitliche Aufteilung im Layout in den Hintergrund. Horizontale Schichten von oben nach unten verteilt kann der Betrachter großmaßstäblich als zwei Teile, Partitur und Umsetzung/ Beispiele, wahrnehmen. Im kleineren Maßstab dann die sog. Entwicklungsebenen, die einzelnen Stimmen der Transformation, die zusammen die Komposition der Partitur bilden. Die Hauptgrafik, das zusammensetzten dieser Entwicklungsebenen der Partitur, soll dem Betrachter die wichtigsten Zusammenhänge und die Folge der einzelnen Maßnahmen verständlicher machen. (Abb. 13)
In den folgenden Kapiteln werden die Entwicklungsebenen App, Grünzug, Enthüllung, Partizipation, Logistikhaus, Leerstand+ Umstrukturierung, Pop-up und W-Lan kommentiert und erklärt werden. Schließlich werden die zeitlich definierten Phasen Getting Online, Mixed Reality, Participate und Real Mixture beschrieben. Anhand dieser Aufteilung werden die möglichen räumlichen Umsetzungen mithilfe von Skizzen, Lageplänen und räumlichen Visualisierungen veranschaulicht. Das Zusammenspiel der einzelnen Maßnahmen und ihre mögliche Auswirkung auf den weiteren Verlauf der Entwicklung im Planungsgebiet werden hierbei in den Vordergrund gestellt.
2016
2017 - 2018
2019 - 2020
2021 - ?
Schritt 1: Tracking Schritt 2: Auswertung Schritt 3: räumlich unterstützen
+ Möglichkeit, sich zu präsentieren
APP 0.2 APP 0.3
APP 0.4
+ Freiraum bespielt Grenze zwischen dem realen und virtuellen Raum in Frage gestellt
+ attraktives Verkaufsmodel + Feedback in realer Zeit - weniger Kunden
+ erweitert + neu definiert - Verlust der Bedeutung
+ Besucher/Kunde/Tourist gestaltet den Freiraum+ + Spuren hinterlassen
+ spielrisches Einkaufen + Spaß, Effizienz, userfriendly
+ Freiraum verbessert + weniger Parkplätze
+ vielfältige Funktionen der Mixed reality + Kulturangebot + attraktiver Freiraum zum flanieren mit der Möglichkeit. an der Gestaltung zu partizipieren
APP 0.1
+ Digitalisierung + Optimierung der Herstellung + mass customization
AUSSICHTSTURM
+ gemeinsame Plattform: Image + Reduktion der Lagerfläche - technischer Aufwand
REALISIEREN
LIGHT FESTIVAL
+ einfacher einkaufen + zu Hause anprobieren
LEERSTAND + Chance für neue Mieter
PARTIZIPIEREN
+ kleienr Bedarf an Fläche + niedrigere Miete
+ Anbindung an die Umgebung
+ Freiraum neu gestaltet
IKEARAVE
GRÜNER ZUG GRÜNZUG
+ Möglichkeit zu partizipieren
+ Durchführung sichtbar gemacht
+ Erweiterung des Freiraumes
ENTHÜLLUNG
+ die Natur greift das Gebiet an
+ außer Einkaufen auch Spazieren
+ Fußgängerzone + Unterteilung des Freiraumes: menschlicher Maßstab
- begrenzte Parkmöglichkeiten
+ online einkaufen vor Ort + keep in touch
+ zusätzliche Aufenthaltsqualität
REALISIEREN
ENTHÜLLUNG
UMSTRUKTURIERUNG
ENTWICKLUNGSEBENEN
LEGENDE + kleienr Bedarf an Fläche + niedrigere Miete
TRANSITIONAPP
GRAD DER VOLLENDUNG MAßNAHME
UMSTRUKTURIERUNG
LOGISTIKHAUS
+ im zentralen Lager gelagert + nur nach Bedarf produziert + schneller beim Kunde
WLAN-NETZ
GRÜNER ZUG
+ um hier einzukaufen, brauche ich kein Auto mehr
POP-UP AKTIONEN IMPULSE
+ mit Paar Klicks eingekauft und nach Hause geliefert
+ einfacheres Geschäftsmodel
PARTIZIPATION
LOGISTIKHAUS
NEUE MIETER/ UMSTRUKTURIERUNG
ERKLÄRUNGSSKIZZEN LEERSTAND ENTHÜLLUNG
FOLGE
SHARED SPACE VERÄNDERN
Abb. 13- Partitur LOGISTIKHAUS
PARTIZIPIEREN
VORAUSSETZUNG
LEERSTAND + Businessstartmöglichkeit für junge Absolventen
+ fußgängergerecht + Anbindung an den Freiraum
ERKLÄRUNGSSKIZZEN
AKTEUR
- begrenzte Durchfahrt
Schaufenster wird zu einer Komunikationsfläche: präsentieren, antizipieren, kommentieren
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ENTWICKLUNGSEBENEN
APP DIGITALISIEREN EINKAUFEN PARTIZIPIEREN PRÄSENTIEREN
Das Hauptmotiv des Projektes und Motor der Transformation ist die App. (Abb. 14) Sie startet als Erweiterung des OnlineShops. Die am Woonboulevard verkauften Waren werden im ersten Schritt digitalisiert und den Händlern wird eine gemeinsame Plattform angeboten. (Abb. 36 – Seite 50) Diese gemeinsame Basis dient als Identitätsstifter und vereinfacht die Kommunikation zwischen Woonboulevard und der Kundschaft. Gleichzeitig dient sie als Voraussetzung für die App 2.0. (Abb. 37 – Seite 51) In dieser wird nämlich der digitalisierte Inhalt als Basis genutzt für den Aufbau von
virtuellen Räumen. Es handelt sich dabei zum Beispiel um digitale Schubladen, die man aus den Schaufenstern herausziehen kann, welche die virtuellen Modelle der Ware beinhalten. Der Kunde kann sich so mit der App die Ware 1:1 anschauen und in einen digitalen Einkaufswagen platzieren. Noch dazu besteht die Möglichkeit, an bestimmten Orte, sein eigenes Zuhause virtuell zu modellieren und die Ware dort anzuprobieren. Die nächste Erweiterung, die App 3.0 (Abb. 38 – Seite 52), dient als Werkzeug der Partizipation. Jeder, der Zugang zur App hat, kann seine/ihre eigenen Spuren
hinterlassen, seine/ihre Wünsche und Ansprüche digital realisieren und mit dem Woonboulevard und den anderen Nutzern so in einen Dialog treten. Die letzte geplante Erweiterung, die App 4.0 (Abb. 39 – Seite 53), dient dann als Plattform zum Präsentieren der Waren und gleichzeitig funktioniert diese auch als digitale Galerie. Beispielsweise können Konzepte vorgestellt werden, welche in der realen Welt nicht umsetzbar sind, in den virtuellen Räume sind den Fantasien keine Grenzen gesetzt.
Seite 54 Seite 53 Seite 50
24
TRANSITIONMAKER
Seite 51
Abb. 14- Entwiklungsebene App
GRÜNZUG ÖFFNEN ZUGÄNGLICH MACHEN MITGESTALTEN REALISIEREN
Um den Bereich des Parks mit der Landschaft südlich vom Planungsgebiet zu verbinden und um den Freiraum innerhalb von Woonboulevard aufzuwerten, wird der mittlere Bereich der Retentionsflächen in mehreren Schritte saniert (Abb. 41 – Seite 55), für die Besucher zugänglich gemacht, durch shared space eine Gleichstellung der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer erreicht (Abb. 42 – Seite 56) und letztendlich von den Usern mitgestaltet (Abb. 43 und 44– Seiten 57 und 58). Durch die Maßnahmen Partizipieren (Seite 42) und
Realisieren (Seite 58) verschmelzen grafisch auch die zwei Entwicklungsebenen Grünzug und Partizipation (Seite 27), da nur durch das Nutzen der App wird die Beteilugung der Besucher an der Umgestaltung ermöglicht.
Seite 56
Seite 55
Abb. 15- Entwiklungsebene Grüner Zug
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ENTHÜLLUNG IMPULS SYMBOL MARKIERUNG PROMENADE
Das Akupunkturentfernen der Asphaltschicht des Parkplatzes hat mehrere Ziele. Zum einen ist es der erste plakative Schritt, in dem die Transformation für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht wird. Außerdem wird so die Absicht deutlich gemacht, die Kapazitäten des Parkplatzes auf lange Sicht zu reduzieren und die neu entstehende Fußgängerzone zu betonen. Die symbolhafte Bedeutung dieser Maßnahmen beruht auf ihrer prozesshafter Verbreitung. Durch das langsame Ausdehnen der Wunden im Asphalt wird auch der Wachstum und die Intensität der Transformation
ablesbar. In der ersten Phase werden die digitalen Schubladen der einzelnen Läden die Form der Enthüllung prägen. (Abb. 49 – Seite 63), später werden die App-user entscheiden, wie weit und in welche Richtung die Enthüllung gehen wird. (Abb. 50 – Seite 64) Das Ziel dieser Maßnahme ist, einen Spielraum für eine vorerst temporäre, später dann permanente Bemöbelung und Ausstattung des öffentlichen Raumes (Bänke, Cafés etc.) zu schaffen, und eine neue Fußgängerzone zu kreieren, die einen Übergangsbereich zwischen dem Parkplatz und dem
Bereich mixed reality bildet. (Abb. 27 – Seite 39) Das Abfallmaterial kann wiederverwendet werden. Als Symbol können z.B. die ausgeschnittenen Asphaltplatten im Zentrum von Heerlen gestapelt werden mit dem Hinweis darauf, dass man nun in Woonboulevard auch ohne Auto einkaufen kann.
Seite 63
Seite 64
26
TRANSITIONMAKER
Abb. 16- Entwiklungsebene Enthüllung
PARTIZIPATION SPUREN HINTERLASSEN MITGESTALTEN UMSETZEN
Die Partizipation an dem Transformationsprozess als Hauptmotiv der Trnsition wird durch die App ermöglicht. Zuerst werden Daten aus den unterschiedlichen Bereichen gesammelt: den aktiv und den passiv hinterlassenen Spuren (Abb. 53 – Seite 67), und schließlich werden die Daten ausgewertet und ausgewählte vorgeschlagene Maßnahmen vor Ort umgesetzt. (Abb. 54 - Seite 68) Aktive Beteiligung bedeutet, dass der User der App sich bewusst für einen Kommentar, einen Gestaltungstipp oder einen Wunsch entscheidet. Dafür gilt es eine Kommunikationsplattform zu
entwickeln, die sich beispielsweise an dem Werk Eine Mustersprache des amerikanischen Architekt Christoph Alexander orientieren kann. Aus einem Katalog unterschiedlichster Gestaltungen, Situationen, Atmosphären etc. kann der User sich etwas passendes aussuchen und vor Ort in der mixed reality platzieren. Passive Beiträge basieren auf dem tracking der Benutzer. Jeder, der die App verwendet und sich in dem Bereich der mixed reality bewegt, hinterlässt automatisch Spuren der Bewegung. Diese werden gesammelt, um später räumlich auf sie reagieren zu können.
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Abb. 17- Entwiklungsebene Partizipation
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LOGISTIKHAUS TEMPORÄR > DAUERHAFT ZENTRALER LAGER ZENTRALE LIEFERUNG OPTIMIERTE VERKAUFSSTRATEGIE REDUZIERUNG DER KOSTEN
Die Aufgabe dieser Maßnahme ist vor Allem die Optimierung des Warenflusses von seinem Ursprung in der Fabrik bis hin zum Endverbraucher, dem Kunde. Dabei gilt es verschiedene Konzepte wie zum Beispiel muss customization oder andere innovative Ideen zu Rate zu ziehen. Aus der Sicht des Verbrauchers ist der Hauptvorteil des Online-shops die Möglichkeit,
sich die Ware direkt nach Hause liefern zu lassen. So kann man Woonboulevard auch ohne Auto erreichen. Das Logistikhauses ist eine Voraussetzung für die Entlastung des Verkehrs im Planungsgebiet. (Abb. 45 und 46 – Seiten 59 und 60)
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Abb. 18- Entwiklungsebene Logistikhaus
LEERSTAND + NEUE MIETER/ UMSTRUKTURIERUNG PRODUZIEREN REORGANISIEREN FÜLLEN
Durch die Digitalisierung der Ware, das Einführen des Logistikhauses und neue Verkaufsstrategien wird der Bedarf an Lager- und Verkaufsflächen reduziert. Die Ladenlokale gilt es dann umzustrukturieren, zu teilen und an die Bedürfnisse der zukünftigen Mieter anzupassen. (Abb. 47 – Seite
61; Abb. 51 – Seite 65) Schließlich werden Mieter gesucht mit der Intention, eine neue Vielfalt in das Planungsgebiet zu bringen. Gesucht werden z.B. junge, innovative Unternehmensgründer der Kreativbranchen. (Abb. 52 – Seite 66) Diese können sich gerade am Anfang ihrer Karrieren keine
teuren Mieten leisten und suchen oft nur Räumlichkeiten für eine Zwischennutzung oder ein zeitlich begrenztes Start-Up.
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Abb. 19- Entwiklungsebenen Leerstand und Neue Mieter/ Umstrukturierung
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POP-UP / IMPULSE STARTEN INITIEREN DURCHSETZEN SICH ETABLIEREN
Jede Phase der Transition wird mit einem Event verschiedener Art angekündigt. Es muss sich um einen sichtbaren Impuls handeln, der die Öffentlichkeit auf die kommenden Veränderungen im Planungsgebiet aufmerksam macht, wie z.B. die Eröffnung des
Logistikhauses, Upgrade der App oder der Einzug neuer Mieter. Manche dieser Impulse haben auch Potentiale sich zu etablieren und zu einer regelmäßigen Veranstaltung zu werden, wie z.B. ein Rave auf dem Dach des IKEAs, welches als Zeichen der
zukünftigen Umnutzung der darunter liegender Lagerhalle zu verstehen ist. (Abb. 55, 56, 57 – Seiten 69, 70, 71)
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Abb. 20- Entwiklungsebenen Pop-up/Impulse
W-LAN ERMÖGLICHEN
Ein wichtiger Baustein der Transition ist ein frei zugängliches W-Lannetzt, vor allem für die mixed reality und die Partizipationsmöglichkeiten der Nutzer stellt dies die Basis des Handlungsfeldes dar. (Abb. 40 – Seite 54)
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Abb. 2- Entwiklungsebene W-Lan
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PHASEN
GETTING ONLINE | 2016 Die erste Phase ist die Basis für alle folgenden Schritte. Zum einen werden, wie bereits angesprochen, die Waren Digitalisiert und gleichzeitig das W-Lannetz eingerichtet. Zum anderen wird mit der Sanierung der mittleren Retentionsfläche begonnen. Aus der Sicht des Außenstehenden entsteht im Woonboulevard sowohl eine innere, als auch eine äußere Vernetzung. Als räumliche Maßnahme ist eine Anbindung der Retentionsfläche an den Park in Form eines Stegs denkbar. (Abb. 24) Weitere Maßnahmen wie das Entfernen der Gabionen (Abb. 23) unterstützen das Konzept der Grünverbindung.
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Abb. 22- Zusammenfassung Phase Getting Online
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Abb. 23 - Rahmenplan Phase Getting Online
Abb. 24- Visualisierung Phase Getting Online
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MIXED REALITY | 2017 – 2018 Die einzige Ikone des Woonboulevard, der Schildturm, wird zum Impulsgeber der zweiten Phase, er wird zu einem Aussichtsturm umgenutzt. Dieses Ereignis leitet auch die mixed reality ein. Das angebotene Sortiment wird aus den Verkaufsräumen in den öffentlichen Raum digital ausgestellt und der Kunde bekommt die einzigartige Möglichkeit, an diesem innovativen Verkaufsmodel selbst teilzunehmen. Mit dem Handy in der Hand oder vielleicht schon mit Googlebrille bewegt er sich zwischen den Schubladen (Abb. 25, 26), die er aus den Schaufenster herausziehen kann und füllt seinen imaginären Einkaufswagen. Nun hat er die Möglichkeit seine Einkäufe im digitalen Model seiner Wohnung anzuprobieren, oder er lässt sich die Ware direkt
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nach Hause liefern. Dass dafür notwendige zentrale Logistikhaus muss dafür natürlich schon errichtet sein. In der Zwischenzeit entsteht an der Kreuzung zu dem neu eröffneten Park eine sharedspace-Zone um so die Verbindung zur Landschaft und zum Park zu stärken. Gleichzeitig tauchen die ersten Enthüllungen auf.
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Abb. 25- Zusammenfassung Phase Mixed Reality
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Abb. 26 - Rahmenplan Phase Mixed Reality
Abb. 27- Visualisierung Phase Mixed Reality
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PARTICIPATE | 2019 - 2020 Die Party auf dem Ikea-Dach dient als Start einer neuen Phase. In dieser Phase geht es um den Menschen. Es wird gefeiert, dass der Nutzer zum ersten Mal die Entscheidungsmacht über seine gebaute Umwelt überreicht bekommt. Nicht nur dank dem nächsten Upgrade der App wird es dem Besucher ermöglicht, sich bei der Gestaltung der Umwelt zu äußern. Die enthüllten Flächen werden mit Ideen, temporärem Möbel, Stände mit Cafés und Restaurants aufgefüllt und auf ihre Tauglichkeit geprüft. (Abb. 28) Neue Räume, bzw. Konstruktionen entstehen in dem Außenbereich, die den Geschäften als Showrooms dienen. In den kann die digitale Ware präsentiert werden. Die Leerstandquote erreicht ihr Maximum und die ersten Umbauarbeiten beginnen (Abb.
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29). Ein öffentlicher Aufruf soll potentielle neue Mieter animieren. Beispielsweise kann in den leeren Lagerräumen des IKEAs ein großer Veranstaltungsraum entstehen. Woonboulevard wird nun auch in der Nacht lebendig.
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Abb. 28- Zusammenfassung Phase Participate
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Abb. 29 - Rahmenplan Phase Participate
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Abb. 30- Visualisierung Phase Participate
REAL MIXTURE | 2021 - ? Die neu entstandene Heterogenität und Vielfalt wird zum Beginn der vierten Phase in der Dunkelheit gefeiert. Das Light Festival präsentiert eine neue Form von Kunst im öffentlichen Raum. Z.B. werden die räumlichen Strukturen von Jochen Eisentraut digital ausgestellt. Die gesammelten Daten werden ausgewertet und es wird entschieden, welche Maßnahmen und Ideen umgesetzt werden. (Abb. 33, 34) Dank der neuen Politik des Managements wurde der Leerstand wieder reduziert und die neuen Mieter sorgen für eine Durchmischung der Dienstleistungen. Es hat sich mittlerweile herausgestellt, dass sich manche Bereiche für gewisse Nutzungen besser eignen als andere, so entsteht z.B. creative village, wo neben den üblichen Möbelverkäufern auch grafische
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Designer, Tischler, Galerien oder Dienstleistungen wie das Repair Café angesiedelt sind. (Abb. 31) Das Konzept des Logistikhauses hat sich im Laufe der Zeit als angemessen erwiesen und wird baulich umgesetzt. Der Bereich der enthüllten Parkflächen teilt die parkenden Autos von den Besucher, die sich im Bereich der mixed reality bewegen und gleichzeitig einkaufen oder sich digitale Kunstwerke anschauen.
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Abb. 31 Rahmenplan Phase Participate
Bürolandschaft
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Club
Abb. 32 - mögliche Varianten der Umnuzung der IKEA-Lagerhalle
gedrucktes Möbel
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Abb. 33- Visualisierung Phase Real Mixture - Variante 1
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Abb. 34- Visualisierung Phase Real Mixture - Variante 2
MAßNAHMENKATALOG
ERKLÄRUNGSSKIZZEN FOLGEN
VORAUSSETZUNGEN
PIKTOGRAMM
ERKLÄRUNGSSKIZZEN AKTEURE
Abb. 35- Maßnahmencluster - Legende
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Abb 36 - Cluster App 1
Abb 37 - Cluster App 2
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Abb 38 - Cluster App 3
Abb 39 - Cluster App 4
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Abb 40 - Cluster W-Lan
GRÜNZUG
Abb 41 - Cluster Grünzug 1
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Abb 42 - Cluster Gr端nzug 2
Abb 43 - Cluster Gr端nzug 3
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Abb 44 - Cluster Gr端mzug 4
Abb 45 - Cluster Logistikhaus 1
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Abb 46 - Cluster Logistikhaus 2
Abb 47 - Cluster Leerstand 1
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Abb 48 - Cluster Leerstand 2
Abb 49 - Cluster Enth端llung 1
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Abb 50 - Cluster Enth端llung 2
Abb 51 - Cluster Umstrukturierung 1
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Abb 52 - Cluster Umstrukturierung 2
Abb 53 - Cluster Partizipation 1
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Abb 54 - Cluster Partizipation 2
Abb 55 - Cluster Pop-up 1
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Abb 59 - Cluster Pop-up 2
Abb 60 - Cluster Pop-up 2
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