Wien: altehrwürdig und modern Artikel von Anna Renner Wien, das sind die Heurigen und die Pferdekutschen (carrozze dei cavalli), die Manner Schnitten (waffer confezionati) und der weit bekannte Schmäh (spirito, umore, tipico dei viennesi) – zumindest, was die Reiseführer (guide) angeht.
Wien: Kein Meer aber Strandbars Aber Wien ist noch viel mehr. Was im Winter doch recht morbide (malaticcio) und weniger einladend erscheint, abgesehen von unzähligen verwunschenen (incantati) Weihnachtsmärkten mit viel wärmendem Früchtepunsch (ponce di frutta), erstrahlt Jahr um Jahr im Sommer wieder in neuem Glanz (splendore). Unzählige Strandbars schießen an der Donau und am Donaukanal aus dem Boden (wie zum Beispiel das Tel Aviv Beach), die Nächte hallen (risuonano) von open-air-Konzerten vor dem Rathaus (municipio) wieder, die Parks sind voll von Gitarre spielenden Studenten, das Museumsquartier erwacht zum Leben – kurz, das Kulturprogramm der Stadt und die Stimmung (atmosfera) sind umwerfend (sconvolgente). Außer man ist „Anrainer" (dialetto: residente), denn die beschweren (si lamentano) sich des öfteren mal über die ausgelassene (allegro) Feierstimmung und den damit verbundenen Lärm (rumore). Abgesehen von sämtlichen Sehenswürdigkeiten (attrazioni) wie der Hofburg, dem Parlament oder dem Prater Riesenrad (ruota panoramica) sind auch Wiens Museen einen Besuch wert. Das Museumsquartier, kurz „MQ“ genannt, umfasst alles vom MUMOK, dem Museum für moderne Kunst, bis hin zum kunstgeschichtlichen Museum in einem monumentalen Bauwerk (costruzione). Das Nachtleben (vita notturna) in Wien ist geprägt von einer starken elektronischen Szene – am bekanntesten sind wohl Flex, das inzwischen schon Kultstatus erreicht hat, das Fluc, eine ehemalige Fußgängerunterführung (sottopasso pedonale) direkt am Prater, die Pratersauna, die tatsächlich über einen Innen- einen Außenpool und eine Sauna verfügt, und der „Gürtel" (cintura), eine Reihe von „U-Bahn-Bögen“, in denen viele kleine Clubs und Bars zu finden sind. Wer Zeit hat, sollte unbedingt ein Picknick einpacken und sich auf den Weg in einen der wunderschönen Parks Wiens machen. Da wäre der Augarten, mit seinen zwei Luftabwehrtürmen aus dem zweiten Weltkrieg, die aussehen wie Überbleibsel (resti) aus einer anderen Welt; der grüne Prater mit seinen weiten Wiesen und der Pferderennbahn
(ippodromo) oder der malerische Burggarten – dort herrscht zwar nach wie vor ein Liegeverbot (divieto di giacere), aber wirklich interessieren tut das die Wiener nicht.
Was natürlich sehr wichtig ist in Wien, sind die Kaffehäuser (caffè). Wer es traditionell mag, Museum oder dem Cafe Sperl gut beraten, in dem befrackte Kellner (cameriere) ihren Gästen schon seit Jahrzehnten einen Melange und ein Wasser zu ihrer Zeitung bringen. Etwas anders geht es beispielsweise im „Phil“ zu. Es ist der Treffpunkt vieler alternativer Studenten, und das besondere daran: Man kann dort nicht nur seinen Kaffee kaufen, sondern auch den Tisch an dem man sitzt, oder die Bücher in den Regalen. Was aber Wien vor allem charakterisiert sind seine wunderschönen Gebäude - nicht umsonst wurde die Innenstadt zum Weltkulturerbe ernannt. Vor allem in der Barockzeit wurde in Wien rege gebaut, das Ergebnis kann man noch heute bewundern (ammirare). Kurzum: Wien ist eine Mischung aus altehrwürdig (venerando) und modern, aus traditionell und innovativ, aus jung und alt – und das ist es, was diese Stadt letztendlich (alla fin fine) so l(i)ebenswert macht. Informationen: Tel Aviv Beach Wien am Donaukanal www.telavivbeach.at MUMOK Museum Moderner Kunst, Stiftung Ludwig, Wien Museumsplatz 1 www.mumok.at
Kunsthistorisches Museum Wien Maria Theresien-Platz www.khm.at Flex Augartenbrücke 1 www.flex.at Fluc Neubaugasse 52/37 www.fluc.at Pratersauna Waldsteingartenstraße 135 www.pratersauna.tv Cafe Museum Operngasse 7 www.cafe-museum.at Cafe Sperl Gumpendorfer Straße 11-13 www.cafesperl.at Phil Gumpendorfer Straße 10-12 www.phil.info