Herend Herald 41. - Deutsch

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2013/II. | Nr. 41

Herend Herald Das Magazin Der Porzellanmanufaktur Herend

Der Abdruck

perfekter Formen Ein kรถnigliches

Spiel


A nemzet kincsesháza The treasury of the nation

IPARMŰVÉSZETI MÚZEUM MUSEUM OF APPLIED ARTS H-1091 BUDAPEST, ÜLLŐI ÚT 33–37. WWW.IMM.HU | INFO@IMM.HU


Gr uss wo r t

Verehrte Leser

des Herend Herald! Einen Firmenchef erfüllt es mit Stolz, wenn er ausgezeichnete Kollegen hat, Mitarbeiter, die kreative Antworten auf die Herausforderungen unserer hektischen Welt geben. Unsere schöpferische Kraft wird greif bar in den Werken aus Herender Porzellan, die wir Gemeinden für öffentliche Plätze übergeben sowie bei zahlreichen künstlerischen Ausstellungen sowohl in Ungarn als auch im Ausland zeigen durften. Die Stärke der hiesigen Gemeinschaft, ihre Werte, der Wille und das Können ihrer Mitglieder werden gerade darin und in der Anerkennung durch unsere Kunden sichtbar. Ich bin davon überzeugt, dass es notwendig ist, Vergangenheit und Zukunft in der Gegenwart zu verbinden: eine Begabung, die dies vermag, ist dafür verantwortlich, ob ein Unternehmen scheitert oder zu Höhenf lügen in der Lage ist. Unsere begabten Fachleute sind fähig, die Zukunft zu gestalten, und dies ist die Garantie für unseren Erfolg. „Mit ungebrochenem Glauben!” – vor Kurzem erhielt eine Herender Porzellanausstellung diesen Titel, der wohl der schönste aller Titel der vergangenen Jahre ist! In ihm liegt der Geist der Porzellanmanufaktur Herend, ihre ars poetica. Und woran glauben wir? Wir glauben daran, dass die Gemeinschaft von Herend nicht nur wirtschaftliche Aufgaben hat, sondern auch eine Gemeinschaft ist, die Kultur und Werte schafft. Wir glauben an unsere Innovationen, die auf den Herender Traditionen basieren, an das Gleichgewicht zwischen ihnen. Wir glauben an unsere Kreativität in der Produktentwicklung, an unsere Fähigkeit zur Erneuerung. Wir glauben an die Einzigartigkeit unseres Porzellans, an den

Luxus und die Eleganz, geprägt durch die Marke Herend. Wir glauben an die Liebe unserer Meister zum Porzellan und an ihr generationenübergreifendes Fachwissen. Wir glauben an die Qualität von Herend, die nicht nur die Qualität des ausgezeichneten Porzellans bedeutet, sondern auch die Strukturiertheit innerhalb der Manufaktur, die Schönheit der Umwelt und die hohe Qualität der Beziehung unserer Mitarbeiter untereinander. Wir glauben daran, dass das Handwerk seinen Weg auch zu den nächsten Generationen findet, und daran, dass die jahrhundertealten Traditionen des Herender Porzellans mit den modernen Erwartungen der heutigen Zeit in Einklang zu bringen sind. Wir glauben an manufakturelle – mit der Hand gefertigte – uralte Techniken und ihre Schönheit und auch daran, dass wir darin einen Spitzenplatz belegen – und das für unsere Kunden, mit ungebrochenem Glauben! In unserem aktuellen Magazin empfehle ich Ihnen unseren Artikel zur Geschichte des Briefmarkendrucks und der Herender Briefmarken. Lesen können Sie über das königliche Spiel, dem Schach, auch dazu hat Herend etwas zu bieten. Machen Sie des Weiteren Bekanntschaft mit der Kultur der Sauna und bewundern sie die Schönheit der Vasen aus Oman. Die Spezialitäten unseres Restaurants APICIUS empfiehlt unser Chef auf Porzellan aus Herend! Ich danke Ihnen auch diese Mal für Ihr Interesse und hoffe, dass unser Magazin Ihr Gefallen findet. Ich wünsche Ihnen beim Lesen gute Unterhaltung und einen angenehmen Zeitvertreib! Mit freundlichen Grüßen, Ihr Dr. Attila Simon Geschäftsführer

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inh a lt

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Hinter den Kulissen

Gastronomie

Die Symbolik der Anmut

Empfehlung des Restaurants Apicius 21

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Geschichte

Die Energie des Porzellans

Der Abdruck perfekter Formen

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Aktuelles 5

Masken des Luxus 16

Die Tannenkapellen der Entspannung und Reinigung 8

königliches Spiel Ein

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Die Energie des Porzellans

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Formel 1 – Der Zauber des rasenden Zirkus

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Die Symbolik der Anmut

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Und er trat auf den Markt, was schauet er dort…

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Der Abdruck perfekter Formen

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Schenken Sie Porzellan aus Herend!

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Herend Herald impressum

Herausgegeben von der Porzellanmanufaktur Herend AG   v  Chefredaktion: Anna Rajkó Verantwortlicher Redakteur: Dr. Attila Simon   v  Redaktion: Rita Cserhalmi Layout: György Protzner, STB Media   v  Korrektur: Ildikó Endreiné Szemők  Übersetzung: Eva Zador   v  Lektorat: Clemens Prinz   v Foto (s. 10-11): Dávid Kecskeméti v Styling (s. 10-11): Kriszta Klebercz   v  Redaktion: Libri Média GmbH, H-1066 Budapest, Nyugati tér 1, Telefon: +36 1 485 9000, szerkesztok@librimedia.hu   v  Druck: Keskeny Nyomda Porzellanmanufaktur Herend AG H–8440 Herend, Kossuth Lajos u. 140. Telefon: +36 88 523 100, Fax: +36 88 261 518 E-Mail: info@herend.com   v  Web: www.herend.com Facebook: www.facebook.com/Herendporcelan ISSN 1585-1397

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a k t u el l e s

Pokale aus Herend beim Blumenkarneval in Debrecen Beim 44. Blumenkarneval von Debrecen entschied erstmals nicht die Jury, sondern das Publikum über den siegreichen Blumenwagen und über die Produktionen. Für seine herausragende künstlerische Leistung erhielt das Tanzstudio Valcer aus Debrecen den ersten Preis, der schönste Blumenwagen wurde die Komposition „Die Legende des St. Anna-Sees” des Alföldi Legendárium Klaszter.

Beide Preisträger konnten am 20. August jeweils ein Pokal-Unikat mit Apponyi-Dekor und dem Logo des Blumenkarnevals vor dem Alten Rathaus entgegennehmen. Die Preise wurden vom Debreziner Bürgermeister, Lajos Kósa, und Dr. István Ködmön, dem Produktionsleiter der Porzellanmanufaktur Herend AG, überreicht. Beim Bankett wurden Gaumenfreuden auf Service aus Herend serviert.

Herend auf der TENT Die Porzellanmanufaktur Herend war in diesem Jahr das erste Mal zu Gast bei der Designausstellung TENT in London. Bei der weltweit angesehensten Expo zur Innenausstattung präsentierte Herend die neuesten Objekte der Designerin Etelka Meixner. Bei der Ausstellung der neuesten Designtrends zeigten am ungarischen Stand „Shapes of Hungary” zehn Designstudios, Firmen bzw. Designer ihre außerordentlich progressiven, zukunftsweisenden Arbeiten. Die Produkte der Porzellanmanufaktur Herend – die exzentrischen Schalen, das „Perlenservice” und die Lampen aus lithophanen Blättern – weckten besonderes Interesse.

Händedruck in Almádi Im August dieses Jahres wurde der nach der Skulptur der Designerin der Porzellanmanufaktur Herend, Etelka Meixner, benannte Europa-Skulpturenpark „Händedruck” in Balatonalmádi eingeweiht. Unter den Platanen des Szent-Erzsébet-Wäldchens erhielten 45 Skulpturen aus den Mitgliedsländern der EU, den Partnerstädten von Balatonalmádi und von ungarischen Künstlern Platz.

Andrássy-Schätze in Herend Dank der langjährigen ausgezeichneten Zusammenarbeit zwischen dem Slowakischen Nationalmuseum und der Porzellanmanufaktur Herend konnte das Publikum im Herender Museum für Porzellankunst die schönsten Exponate aus der Burg Krásna Hôrka und dem zauberhaften Schloss Betléri, die Kunstschätze der Familie Andrássy, bewundern. Durch die Ausstellung waren die Besucher am riesigen Tisch der Aristokratenfamilie zu Gast und erhielten durch die zeitgenössischen Stücke und Berichte ein Bild von der Speisekultur des Adels im 18. und 19. Jahrhundert.

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a k t u el l e s

Die Prämie der Meister Wussten Sie, dass Judo auch bei Prominenten beliebt ist? Dieser Kampf kunst frönen unter anderem Wladimir Putin, Herzog Albert sowie Michael Schumacher. Sicher verfolgten auch sie eines der herausragendsten Sportereignisse in diesem Jahr, die JudoEuropameisterschaft in der Budapester Sportarena László Papp. Bei dem Wettkampf maßen 361 Sportler aus 44 Ländern ihre Kräfte, und die ungarischen

Teilnehmer konnten zur Freude des hiesigen Publikums schöne Erfolge verzeichnen: In der Gewichtsklasse bis 48 Kilo errang Éva Csernoviczki den Titel der Europameisterin, Barna Bor und Abigél Joó nahmen die dritte Stufe des Siegerpodestes ein. Die Goldmedaillisten der Budapester Judo-Europameisterschaft erhielten bei der feierlichen Siegerehrung jeweils eine wundervolle Medaillenschatulle der Porzellanmanufaktur Herend.

Herend erweist dem Royal Baby mit einem neuen Dekor die Ehre

Das Royal Baby Set No. 1 ist verkauft!

Die für zeitlose Schönheit empfänglichen Herrscher, Staatsoberhäupter, Filmstars, Geschäftsleute und Sportler entscheiden sich zur Verschönerung ihrer Heime häufig für die handgefertigten, wunderschönen Produkte der größten Porzellanmanufaktur der Welt, der Porzellanmanufaktur Herend. Gefallen fand Königin Viktoria bei der Londoner Weltausstellung 1851 am meisten an dem zarten, verspielten Herender Dekor mit Schmetterlingen und Blumen, das zu ihren Ehren seitdem den Namen Viktoria-Dekor trägt. 2011 erhielten Prinz William und Herzogin Kate eine erneuerte Variante des Lieblingsdekors der Königsfamilie von der Manufaktur als Hochzeitsgeschenk, und dieses Mal konnte das junge Paar – zur Geburt des lang ersehnten Thronfolgers – das mit der neu gedachten Variante verzierte Service Petite Viktoria entgegennehmen, das zugleich das offizielle Geschenk Ungarns für das jüngste Mitglied der Königsfamilie war.

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Das erste Stück der zur Geburt des jüngsten Mitglieds der englischen Königsfamilie zum Verkauf angebotenen neuen Variante des Dekors Petite Viktoria, des Royal Baby Sets, wurde zum Zeitpunkt der Herausgabe des 41. Herend Herald Magazins bereits bestellt – kurz nachdem die Nachricht von dem neuen Service bekannt wurde. Die auf dem Bild zu sehende kleine Hanna dankte ihrer Familie für das erste Exemplar des Royal Baby Sets No. 1 mit einem glücklichen Lächeln.


Ge SCh Ä F t

Das Symbol Es war wohl in den 90er Jahren, als meine Mutter mir ein fantastisches Hemd aus der Türkei mitbrachte: Auf dunkelblauem Grund waren viele kleine gelblich-rote Kaschmirmuster eingewebt. Ich mochte es sehr. Es ähnelte ein wenig den Augentierchen, doch bei näherem Hinsehen hatte das Muster eigentlich nicht viel mit ihnen zu tun. Zu tun hat es allerdings mit Aserbaidschan. Das Boteh-Muster stammt von dort und sein Name bedeutet auf Sanskrit Feuer. Die Entstehung steht mit dem Zoroastrismus – mit anderem Namen Mazdaismus – im Zusammenhang, einer Glaubensrichtung aus dem 8.–9. Jh. v. Chr. Die wichtigste Facette der Gottesverehrung war die Bewachung des heiligen Feuers in den Feuertempeln. Heute leben die Gläubigen im Iran und in Indien. Das Boteh-Muster gilt traditionell auch als Talisman, der vor bösen Geistern schützt. Daher wurde es von den Anhängern der Religion mit Vorliebe als Muster für Teppiche und Kleidung verwendet. Überall war es gegenwärtig, selbst auf den Kleidern von Braut und Bräutigam. Zeiten ändern sich, doch Symbole bleiben. Als der Zoroastrismus schon beinahe in Vergessenheit geraten war, erwachte das Muster als Zierelement erneut zum Leben und eroberte die Welt.

Es sind mehrere Varianten von BotehFormen bekannt, darunter Jig-Boteh und Mann-Boteh, die auch unter den Symbolen des Militärs zu finden sind, etwa auf den Kronen der Schahs, dem Kopfschmuck hoher militärischer Führer, da dem Symbol Zauberkraft zugeschrieben wird. Jig-Boteh bedeutet Mut, Ruhm, Heldenhaftigkeit, Mann-Boteh hingegen Aufrichtigkeit und Schönheit. Die Porzellanmanufaktur Herend hat ihren Triumphzug auch an der Westküste des Kaspischen Meeres, in Aserbaidschan, angetreten. Im Luxusgeschäft der vor fast 50 Jahren gegründeten Italdizain Group im Herzen Bakus ist die Herend-Abteilung in den letzten drei Jahren zu einem Schmuckstück erwachsen. Die Italdizain Group ist davon überzeugt, dass bei der Erfolgsgeschichte des Herender Porzellans in Aserbaidschan sowohl die handgefertigten, exklusiven Produkte als auch die Philosophie Herends eine Rolle spielten. Zudem führte die Manufaktur 2012 Produkte nach individuellen Ansprüchen ein, die sich nach der Kultur und Mentalität vor Ort richten. So beispielsweise das Teeservice Boteh und die Boteh-Vase, die sich zunehmend größerer Beliebtheit erfreuen. Sarolta Szálka

der

Feueranbeter Wussten Sie Schon... b dass der Begründer der Religion der Prophet und Glaubenserneuerer Zarathustra war, der im 6. Jh. v. Chr. lebte? Der Zoroastrismus beinhaltet sowohl monotheistische wie auch dualistische Merkmale. Heute ist das Boteh-Symbol wieder derart in Mode, dass es auf Schuhen, Hemden, Schmuck, Taschen, Tapeten, Tischdecken, ja sogar auf Torten zu sehen ist! Und man könnte die Liste beliebig fortsetzen. b dass das in den letzten Jahren wieder beliebte, auch von Stella McCartney und Jil Sander gerne verwendete klassische Paisley-Muster (Kaschmir-Muster) auch auf Porzellan aus Herend anzutreffen ist? Das zarte indische Blumenmuster wurde ursprünglich auf Kaschmirschals und Frauenkleidern in den Farben schwarz und rot verwendet. Benannt wurde es nach der schottischen Stadt Paisley, wo ähnliche Stoffe gefertigt wurden. Heute kann man das Muster in verschiedenen Varianten außer auf den Laufstegen auch auf Gegenständen zur Inneneinrichtung und Ziergegenständen entdecken.

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w el l ne ss

Die

Tannenkapellen der

Entspannung und Reinigung

Die Sauna ist Himmel und Hölle zugleich. Denkt man im eiskalten Tauchbecken an die von heissen Steinen beheizte Tannenkabine, durchdringt den Körper ein wohltuendes K ribbeln. Doch die Schwitzkur hat auch etwas für den Geist: Es schwindet jeder Zorn, der Trockendampf verbessert gar die Konzentration und macht uns entschlossen und zielbewusst.

Beim Saunabesuch… b ist die Luft in der Sauna heiß und trocken. Der Feuchtigkeitsgehalt beträgt nur 10%, die ideale Temperatur hingegen 100 °C, die stufenweise angelegten Sitzbänke bieten verschiedene „Klimazonen“. b beginnt zwischen unserem Körper und der heißen Luft rasch ein Wärmeaustausch, der zuständige Teil des Gehirns weitet sofort die Adern in den Extremitäten und der Haut. Da Blut ein ausgezeichneter Wärmeleiter ist, geben wir mit dem Blutstrom Wärme ab. b ist das aber noch nicht alles. Der trockene Dampf bringt den Körper zum Schwitzen, was nicht nur die Kühlung fördert, sondern auch die Entgiftung in Gang setzt. b sollten wir, wenn das Schwitzen nachlässt, unbedingt einen Aufguss vornehmen. Aus dem auf die heißen Steine gegossenen Wasser entsteht eine unsichtbare Wasserdampfwolke, die unseren Körper innerhalb von Augenblicken erreicht. Mit ein paar Tropfen Duftöl wird der Aufguss zu einem wahren Dufterlebnis.

Im Land der tausend Seen sauniert man seit zwei Jahrtausenden. Neun von zehn Finnen besuchen die erfrischenden Trockendampf kabinen regelmäßig. Sie sind hier nicht nur in Wellness-Zentren, sondern auch in Wohnhäusern, auf Frachtschiffen, ja sogar im Parlament in Helsinki zu finden. „In der Sauna muss man sich benehmen wie in der Kirche“, mahnt eine alte finnische Weisheit. Laut Aberglauben darf man die in der Kabine hausenden Geister nämlich nicht stören. Wir wissen natürlich nicht, ob die im Dampf lebenden Dämonen sich ein Handtuch umwickeln, doch sind die erfahrenen Saunagänger keineswegs schamhaft und betreten die Tannendielen meist splitternackt. Die älteste Form der Schwitzkur war wohl die Erdsauna. Unsere Ahnen gruben Löcher in den Boden, die sie dann mit Zweigen und Moos bedeckten. Die schwüle Höhle heizte ein aus Steinen gebauter „Ofen“. Die nächste Stufe der Sauna-Entwicklung waren die sog. Rauchsaunen. Ein Raum ohne Schornstein wurde mit einem Holzofen beheizt, hatte diese rußige Sauna ihre Betriebstemperatur erreicht, wurden Klappen geöffnet, damit der Rauch entwich. Danach konnte die Saunaséance beginnen. Die mit Schornsteinen versehenen Kabinen boten im Vergleich dazu größere Sicherheit und gewissen Komfort, den Triumphzug der finnischen Schwitzkabinen brachten aber erst die elektrischen Saunaöfen mit sich. Heute benutzen mehr als hundert Millionen Menschen weltweit regelmäßig eine Sauna und die Zahl nimmt ständig zu. Das verwundert nicht, denn hier finden wir Erholung, unser Körper kann

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w el l ne ss

Sauna-Wörterbuch sich entspannen und wird gereinigt. Die Trockendampf-Bäder wurden von unseren Vorfahren vor allem zur Stärkung des Körpers aufgesucht, um ihn auf die harten Winter des Nordens vorzubereiten. Es wissen vielleicht nur wenige, dass die alten Kulturen die Sauna auch zum Dörren, zum Gären von Malz, zum Einpökeln und zum Trocknen der Ernte nutzten. Sogar Kranke wurden hier gepf legt, denn die trockene, heiße Luft verspricht schnelle Genesung. Sie entgiftet und entschlackt, auf die Haut aber hat sie – quasi als Naturkosmetikum – eine verjüngende Wirkung, zudem verleiht sie Energie und beschenkt uns mit einem Gefühl des Glücks. Jede Kultur hat ihr eigenes Badeideal. Der mit Marmor und Mosaiken verzierte Hamam baut auf die faszinierende Welt des Orients auf. Taucht man aber in den Blütenblättern der Berge ein, so hat man das Gefühl, ein unermüdlicher Alpenentdecker zu sein. Die Südtiroler schwören auf die Wiesenblumen-Sauna. In den aus Holzstöcken und Leder gefertigten Schwitzhütten der Indianer, den sweet lodges, f lüstert uns angeblich Manitu persönlich ins Ohr. Und im Land der aufgehenden Sonne wärmen sich jene, die Körper und Seele zu reinigen wünschen, zunächst mit einem heißen Bad, dann hüllen sie sich in ein Laken und warten in ruhiger Körperhaltung auf das Schwitzen. Lehnen wir uns also auch zurück, entspannen wir uns, atmen wir die heiße Luft tief ein, um dann gereinigt von allerlei Gift, entschlossen ins Tauchbecken des Alltags einzutauchen.

avanto: Ein Eisloch zum Eintauchen, das in einen See oder das Meer in unmittelbarer Nähe der Sauna für die Saunagänger geschnitten wird. kryo: Eisige Antisauna. In ihr kann es bis zu 110°C kalt sein, daher kann man sie nur mit einer speziellen Schutzkleidung benutzen. Besonders beliebt ist sie bei Spitzensportlern, neben geistiger Erfrischung fördert sie auch die rasche Regeneration der Muskeln. kuti: Von den Indern aus Lehm und Bienenwachs gebautes Schwitzbad. Es reinigt die Atemwege und heilt Lungenerkrankungen. löyly: „Gluthauch“. So nennen die Finnen die beim Aufgießen der heißen Steine entstehende, den Feuchtigkeitsgehalt plötzlich steigernde Wasserdampfwolke. vihta, vasta: Meist aus Birkenzweigen gebundene Büschel, mit denen die Saunagänger Wasser auf die Steine spritzen oder von Zeit zu Zeit – zur Belebung des Blutkreislaufes – ihren Körper schlagen.

Norbert Vass

Wussten Sie schon… b dass die finnische Delegation darum bat, im Olympischen Dorf der Olympiade von 1924 in Paris für sie eine Sauna zu bauen? Man dachte, das sei nur eine Schrulle der Finnen, bis der finnische Läufer Paavo Nurmi zuerst die Strecke über 1500 und kaum zwei Stunden später über 5000 Meter gewann. Beide Male lief er einen neuen Weltrekord. Nach dem Sieg machte die Nachricht die Runde, der Leichtathlet habe vor den Wettbewerben tagelang in der Sauna trainiert.

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Die

energie des

porzellans

Objekte. Sie haben Ausstrahlung, ziehen an und stossen ab, besitzen eigene Energie. Deshalb ist ihre Auswahl und Anordnung wichtig. Unter den Porzellanobjekten aus Herend sind zarte Formen zu finden, mit denen sich Stimmung, Wohlbefinden und – nach Ansicht vieler – auch das Leben beeinflussen lassen.

Wussten Sie schon… b dass die Wissenschaft des Feng Shui auf das 3. Jahrtausend v. Chr. zurückgeht und die Wurzeln schon im 5. Jt. v. Chr. zu suchen sind? b dass angefangen von den frühen Palästen in der Bronzezeit alle chinesischen Hauptstädte nach den Prinzipien des Feng Shui erbaut wurden? b dass die Methode auf astrologischen kosmologischen Beobachtungen basiert?

und

b dass die fünf Elemente auch in der chinesischen Heilkunde zu finden sind? b dass Mao Tse-tung zur Zeit der Kulturrevolution auch den Büchern des Feng Shui nicht gnädig war? Wenn auch nicht öffentlich, so widmete er der verbotenen Lehre aber insgeheim große Aufmerksamkeit. b dass Feng Shui als Begriff „Wind und Wasser“ bedeutet, doch auch als die Akupunktur der Räume bezeichnet wird?

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in t er ieu r

Feng Shui ist eine Wissenschaft. Ziel dabei ist, die Energien von Yin und Yang ins Gleichgewicht und die Präsenz der fünf Elemente – Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser – in Einklang zu bringen. Erreicht wird dies durch die Verwendung von Farben, Materialien und Symbolen unter Beachtung der Himmelsrichtungen. Der östliche Teil der Wohnung symbolisiert Gesundheit, eine sympathische Drachenfigur kann den harmonischen Strom der Energien fördern. Im nördlichen Bereich lässt sich die Karriere mit Blautönen und dem Element Wasser beeinf lussen. Eine Porzellanschildkröte in Azur, ein Aquarium oder ein Zimmerspringbrunnen können positiven Veränderungen einen Anstoß geben. Ist das

Ziel Reichtum, löst bereits ein südöstlich platzierter, lachender Buddha den Stress und blockierte Energien strömen erneut. Zum Familienfrieden tragen Fächerformen, Darstellungen von Münzen und Metallgegenstände im westlichen Bereich bei. Ein Pfau kann hier mit seinen wundervollen, gefächerten Schwanzfedern das perfekte Symbol sein. Und dann ist da noch die Liebe… Falls es am Partner mangelt, können im südwestlichen Teil der Wohnung Gegenstandspaare zu einer Veränderung führen sowie Formen in Rottönen, die auch bei einer funktionierenden Beziehung positiv auf die Bewohner wirken. Sarolta Szálka

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h in t er

d en

ku l issen

die Symbolik der

Anmut

Die von der Porzellanmanufaktur Herend präsentierte OmanVase ist nicht nur wegen ihrer Schönheit, nein auch wegen ihrer Geschichte und ihrer Masse etwas Besonderes. Sie trägt Merkmale der islamischen Kunst, des Art Nouveau und der Moderne. Der Paradiesvogel ist eines der Tiere, das die Fantasie der Menschheit von Anfang an inspirierte. Im Gegensatz zu Bär, Wolf, Pferd und den anderen traditionellen Totemtieren faszinierte er nicht mit seiner Stärke oder Größe, sondern durch seine Anmut und Schönheit. Der aus Papua-Neuguinea stammende Vogel spielt in der Mythologie der einheimischen Stämme Afrikas eine wichtige Rolle und kam mit den Erzählungen der ersten englischen und französischen Reisenden nach Europa. Das besondere Tier wurde bald zur Zierde europäischer Königshöfe und auch heute bewahrt der Paradiesvogel seine Einzigartigkeit nicht nur in seinem Aussehen, sondern auch in seinem Namen. In der Oman-Vase erscheinen die Einzigartigkeit von Herend und die Anmut des Paradiesvogels. Die Form, die Ornamentik und das Bild des Paradiesvogels erinnern zugleich an das Geheimnisvolle der islamischen Kunst und die abgeklärten ästhetischen Werte des Art Nouveau. Sowohl auf dem Deckel als auch auf dem Vasenkörper sind vier Bilder zu sehen: Neben dem Paradiesvogel in den prächtigen Farben Blau, Silber, Rot und Violett erscheinen Orchideen in durchscheinenden Nuancen von gelb und grün. Während der Paradiesvogel von den afrikanischen Wäldern bis zu den europäischen Höfen prunkvolle Anmut symbolisiert, ist die Orchidee das Sinnbild für Ruhe und Frieden: Denken wir nur an den mit Orchideen verzierten Tempel der römischen Friedensgöttin Pax! Dem Betrachter fällt gleich beim ersten Blick der Kontrast auf, der die Vase kennzeichnet. Die Grundfarbe ist bordeauxrot, was ihr einen ernsten und feierlichen Grundton verleiht. Für die Eleganz sorgen goldene Muster. Die üppige, lebendige Welt der Vögel und Blumen trennt ein schmaler schwarzer Streifen von der Feierlichkeit in Bordeaux und Gold. Allerdings umrandet der schwarze Streifen nicht das ganze Bild, denn im unteren und oberen Teil erscheinen stilisierte Blumenmuster. Ein Kunstwerk wird dann wirklich interessant, wenn es verschiedene Welten, emotionale Stimmungen darzustellen vermag. Ein überaus geeignetes Mittel ist dazu der Kontrast. So wie die Grundfarben der Vase – bordeauxrot, gold, schwarz – miteinander verf lochtene und doch eigene Welten repräsentieren, so trennen sich auch die Farb- und Formwelten der Flora, die die Paradiesvögel umgibt. Die Orchideen erscheinen in starken, üppigen Farben, doch verblasst die Pf lanzenwelt nach und nach, und schließlich sehen wir nur eine blasse Silhouette der Blumen, die oben und unten von stilisierten, reinen, weißen und grünen Blüten in einen Kranz gefasst werden. Gerade die aus Kontrasten, verschiedenen Formwelten und Geschichten gestaltete einzigartige Formulierung macht die Oman-Vase zu einem wahren Kunstwerk, das den Betrachter nicht nur mit seiner Schönheit verzaubert, sondern auch nachdenklich macht. András Horváth

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h in t er

d en

ku l issen

Wie ist die Vase entstanden? Mit Meistertöpfer Ferenc Köller sprachen wir über den Ursprung der Vase, ihre Größe und Herstellung. a Woher stammte die Idee zur Anfertigung dieser Paradiesvogel-Vase? Die gezeigte Vase ist das Ergebnis einer mehr als 30-jährigen Entwicklung in Herend. Die erste Herender Porzellanvase in dieser Form konnte ich in Tokio bewundern, bei einem Sumo-Wettkampf. Der Sieger erhielt sie als Trophäe. Danach entstand eine ganze Weile kein neues Exemplar. a Was war der Grund für diese Pause? Vor allem die Größe der Vase. Mit der Zeit wollten aber zunehmend mehr Auftraggeber aus Nahost ihre palastartigen Häuser mit Werken aus Herend schmücken. Dazu war die Vase, auf deren Oberf läche ganze Serien von Genrebildern Platz finden, sowohl künstlerisch als auch in ihren Maßen perfekt geeignet. a Wie entsteht eine solch große und doch minuziöse Arbeit? Der Vasenkörper wurde etwa über drei Monate angefertigt, danach begannen die Meister mit der Bemalung und Verzierung. Die Arbeit selbst ist überaus komplex, daher braucht es ein eingespieltes, präzises Team. Wir haben mit unglaublichen Gewichten gearbeitet: Die Gipsform des Körpers wiegt 390 kg, der Deckel 28,6 kg.

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Ge SCh I Ch t e

Der Abdruck

perfekter Formen

Wenn

die ersten

Briefmarken

Postverkehr 170 Jahren ihrer Existenz ein Hobby und Geschäft geworden. Einzelne Marken können heute ausserordentlich wertvoll sein. als einfache

Papierzettelchen

vorerst auch nicht mehr waren, die den

vereinfachten, ist aus ihnen in den

Wie war das nun mit der Entwicklung der Philatelie? Die erste Briefmarke, die „Black Penny“, mit dem Porträt der jungen Königin Viktoria, wurde 1840 in England ausgegeben. Es fehlte jedoch nicht viel und Ungarn hätte ebenfalls zu den Vorreitern gehört. Zur Zeit des Freiheitskampfes 1848/49 begann die neu gegründete unabhängige ungarische Postdirektion mit der Ausgabe der ersten Briefmarken nach Entwürfen von Mór Than. Durch die Niederschlagung der Revolution fand die ungarische Briefmarke ein jähes Ende. Erst nach dem Ausgleich 1867 übernahm erneut ein ungarisches Ministerium die Leitung der Post im Land, damals entstand die Königliche Ungarische Post und bald wurden auch ungarische Briefmarken ausgegeben. In den 1870er Jahren wurde der erste ungarische Verband von Briefmarkensammlern gegründet, 1920 öffnete dann das Briefmarkenmuseum seine Pforten, das Briefmarken aus allen Ländern sammelt, aufarbeitet und zeigt. Die Zahl der Briefmarken dieser Institution, die auch im internationalen Vergleich als Kuriosum gilt, beläuft sich heute auf etwa 13 Millionen.

Eines der spannendsten Gebiete der Philatelie ist zweifelsohne die Sammlung von Fehldrucken. Grund für die Abweichungen sind menschliche Fehler, Probleme mit der Druckvorrichtung oder Falten im Papier. Einer der berühmtesten ungarischen Fehldrucke ist die sogenannte Verkehrte Madonna, auf der das Bild kopfüber im Rahmen steht. Der Ausschussbogen durchlief die Kontrolle. Als man den Fehler feststellte, waren bereits 80 Stück davon verkauft, von denen auch heute noch mehrere verschollen sind… Es lohnt, sich mit den Themen auf Briefmarken näher zu befassen, denn angefangen von historischen Ereignissen über Olympiaden und Jahrestage bis hin zu ungarischen Besonderheiten wie den Kunstwerken der Porzellanmanufaktur Herend, zeigen sie eine außerordentliche Vielfalt. In Herend wurde bereits anderthalb Jahrzehnte vor Ausgabe der ersten Briefmarke mit der Produktion begonnen, deshalb ist es kein Wunder, dass das Porzellan aus Herend – Teil des Ungarischen Kulturerbes – in Ungarn und auch im Ausland öfter auf Briefmarken zu sehen war. In Ungarn erschienen Produkte der Manufaktur das erste Mal 1972 auf einer Briefmarke. In einer achtteiligen Serie wurden faszinierende Werke gezeigt wie eine Bonbonniere mit Poisson-Dekor, eine Vase mit Viktoria-Dekor, eine Suppenterrine mit Gödöllő-Dekor, eine ApponyiSchale oder aber eine barocke Vase von 1860. 1976 wurde mit einer Marke, auf der die Kleinplastik eines Husaren von Zsigmond Kisfaludi Strobl zu sehen ist, an das 150. Jubiläum der Fabrikgründung erinnert.

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Ge SCh I Ch t e

Wussten Sie schon… Dass der sechs Briefmarken umfassende Kleinbogen, der zum ungarisch-japanischen Jubiläumsjahr 2009 ausgegeben wurde und auf dem die Briefmarken in einer speziellen, H-förmigen Perforation angeordnet sind, in Fernost ein Gegenstück hat? Vertreten sind jeweils nationale Werte, darunter eine ungarische Keramikf lasche und ein japanisches Gefäß für Teeblätter. Der in Japan ausgegebene Kleinbogen unterscheidet sich insofern von dem ungarischen, dass rechts noch vier Briefmarken zu finden sind, von denen zwei das ungarische Parlament und zwei Porzellan aus Herend darstellen.

2003 gab die Ungarische Post einen vier Briefmarken umfassenden Kleinbogen unter dem Titel Porzellankunst mit Meisterwerken der Porzellanmanufaktur Herend aus. Das Bild der auf den Briefmarken zu sehenden Werke setzt sich über die Perforation hinaus auch am Bogenrand fort. Daneben bereichern Objekte, die an die Welt der Porzellankunst von Herend erinnern, das Gesamtbild. Auf der ersten Briefmarke ist ein Kaffeeservice zu sehen, das mit den Motiven der deutschen Porzellanmanufaktur Frankenthal in Herend weiterentwickelt wurde, dahinter ein mit einem üppigen Blumenmuster verzierter, mit der charakteristischen Durchbruchtechnik von Herend gefertigter Wandteller. Das zweite Exemplar zeigt eine auf Blaufond mit Gold verzierte Kaffeekanne mit Tasse im Stil des 19. Jahrhunderts, während im Hintergrund ein mit etwa 4500 Löchern durchbrochener, am Rand mit Widderköpfen dekorierter Zierpokal steht. Auf dem überaus

zarten, anmutig wirkenden Pokal sind in ein Medaillon kunstvolle Blumendekore gemalt. In Herend haben die Reproduktionen von Gemälden auf Porzellan eine lange Tradition. Auf der dritten Briefmarke ist so eine Arbeit vertreten: die mit der Reproduktion des Gemäldes Weinlese am Tivoli von Károly Markó verzierte Blaufond-Vase im Empirestil. Die abschließende Briefmarke zeigt eine Siang Noir (SN) Muschelschale und eine Kanne. Die Verzierungen chinesischen Ursprungs blicken in Herend auf eine lange Tradition zurück, unter ihnen ist das SN-Dekor eines der ältesten und bis zum heutigen Tage überaus beliebt. András Várhegyi

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KULTUR

Masken des

Warum wollte Aschenputtel um jeden Preis auf den Ball gehen? Weil Bälle einmal nicht nur Tanzabende waren, sondern den Gästen das Gefühl gaben, privilegiert zu sein, sich zu verwandeln und aus dem Alltag ausbrechen zu können.

luxus

Bälle sind im 14. Jahrhundert entstanden, die Bezeichnung stammt aus dem italienischen Wort ballo, balare für „tanzen“. Diese Art der Veranstaltung geht auf Feierlichkeiten an den französischen und burgundischen Höfen zurück und wurde das erste Mal aus Anlass der Hochzeit des französischen Königs Karl VI. und Isabellas von Bayern festgehalten. Einer der katastrophalsten mittelalterlichen Tanzabende wird bereits 1393 als „Ball der Wilden“ erwähnt, bei dem der König gemeinsam mit vier anderen in Felle gekleideten Gästen aneinander gekettet durch einen Unfall Feuer fing und als einziger überlebte.

Die musikalischen Festivitäten, die im Laufe der Zeit zu Orten des Rollentausches und des sorglosen Tanzes wurden, machte in Europa Katharina von Medici im 16. Jahrhundert heimisch. Sie war es auch, die auf die Masken als Requisit der Koketterie drängte. Den Pariser Opernball – das erste Mal 1715 veranstaltet – besuchte selbst Marie Antoinette immer inkognito; an diesem Ereignis durfte auch das Bürgertum schon gegen Eintritt teilnehmen. Die Tanzabende galten stets als gesellschaftliches Ereignis, bei dem Männer und Frauen miteinander Bekanntschaft schließen konnten – so wie Romeo und Julia, die sich ja bei einem Maskenball ineinander verliebten.

Wussten Sie schon… Dass einer der berühmtesten Maskenbälle des 20. Jahrhunderts, der sog. SchwarzWeiß-Ball, 1966 von dem bekannten amerikanischen Schriftsteller Truman Capote unmittelbar nach Erscheinen seines Erfolgsromans Kaltblütig veranstaltet wurde? Der Schriftsteller verwirklichte sich am Höhepunkt seiner Karriere einen lang gehegten Traum, eine derart große Party zu geben, wie sie die Welt noch nicht gesehen hatte. Drei Monate verbrachte er mit der Zusammenstellung der geheimen Gästeliste, die halbe Welt war neugierig, wer wohl zu den Gästen zählen würde. Das exklusive Ereignis wurde im Plaza Hotel in New York abgehalten, und um dem Verdacht der Überheblichkeit zu entgehen, angeblich

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zu Ehren seines Verlags Washington Post. Capote lud jeden ein, der damals in den Kreisen der amerikanischen High Society Rang und Namen hatte. Da waren z. B. Frank Sinatra, Mia Farrow, Leonard Bernstein, Oscar de la Renta, Norman Mailer, Walter Matthau und viele Hundert andere Gäste. An der sechzehntausend Dollar kostenden Party, bei der die Lieblingsspeisen Capotes, die Spezialitäten des Plaza, serviert wurden, durfte man nur in Maske teilnehmen. Die Kritiker, die das Event noch Jahrzehnte später eingehend analysierten, fassten dieses gesellschaftliche Ereignis des Jahrhunderts kurz zusammen: Capote hat sich 500 Freunde gemacht, aber auch 15.000 neue Feinde.

Gleichzeitig waren die Bälle immer auch Orte des Luxus sowie des Rivalisierens wohlhabender Schichten, wofür der berühmte Maskenball der Familie Vanderbilt im Jahre 1883 ein gutes Beispiel ist. Zu dem von Schiffsmagnaten veranstalteten einzigartigen und extravaganten Ereignis erhielt nämlich ein Mitglied der rivalisierenden Familie Astor aufgrund des Machtstreites zwischen den beiden Familien nur Einlass, nachdem er sich aufrichtig entschuldigt hatte. Der älteste heute noch veranstaltete Ball ist der legendäre Wiener Opernball. Diese mit dem Walzer verschmolzene Vergnüglichkeit wurde das erste Mal 1935 veranstaltet, seitdem gibt es viele ähnliche Bälle: Wiener Rotkreuzball, Le Grand Bal, Ärzteball, Juristen-Ball. Nach diesem Muster wurde auch in Ungarn der erste Budapester Opernball veranstaltet, auf dem seit seiner Wiederbelebung 1996 berühmte Stars wie Monserrat Caballé, Ornella Muti, Jewgeni Nesterenko, Catharine Deneuve, Katarina Witt, Gina Lollobrigida und Daryl Hannah zu Gast waren. Zsófia Krupa


Ku r i ose s

Ein

königliches Spiel

Wussten Sie schon… b dass Reisende das Schachspiel aufgrund der wirtschaftlichen Stellung Indiens auch nach Osten brachten und sich dieses in China und Japan stark verändert hat? Bei der japanischen Variante (Shogi) können die Spieler die geschlagenen Spielfiguren des Gegners auf der eigenen Seite wieder ins Spiel bringen. b dass der Kalif Harun ar-Raschid den besten Schachspielern seines Reiches im 8. Jh. eine lebenslange Rente zahlte? b dass im 16. Jh. der herausragend begabte Giovanni Leonardo da Cutri von einem Rivalen vergiftet wurde, sein Nachfolger Paolo Boi hingegen mit 70 Jahren Selbstmord beging, weil er von einem jüngeren Spieler geschlagen wurde? – Schach-Horror vom Feinsten! b dass in Ungarn die erste professionelle Schachspielerin Königin Beatrix war, die ihr Können aus Neapel mitbrachte? b dass der erste Schachautomat, der Türke, von dem ungarischen Universalgelehrten Farkas Kempelen 1769 entworfen wurde? Obwohl er in Wirklichkeit auf Täuschung beruhte (im Inneren verbarg sich ein Mensch), beeinf lussten die technischen Lösungen und das Funktionsprinzip spätere Forscher und Erfinder. b dass eines der exklusivsten Materialien für Schachspiele Porzellan ist? Auch in der Porzellanmanufaktur Herend entstanden nach den Entwürfen der Designer Márta Nagy und Ákos Tamás Schachspiele. Die durchbrochene Oberf läche eines der Schachbretter gilt als wahre Töpferbravour mit individueller Bemalung.

Der Name Schach kommt von Schah, dem persischen Herrscher. L aut einer indischen Legende fertigte ein Brahmane das erste Brett für einen R aja an. Es sind mehrere Varianten bekannt, in Europa ist das – in Parks und Cafés gespielte – moderne Schach am verbreitetsten.

„Königliches Spiel“ ist ein etwas irreführender Ausdruck, denn Strategie und Täuschung spielen beim Schach eine große Rolle. Daher war es für Heerführer Pf licht, das Spiel zu kennen. Da der oberste Befehlshaber der Herrscher war, wurde Schach mit dem Spiel der Adeligen und Herrscher gleichgesetzt. Schach war einst also tatsächlich das Spiel der Könige, im Laufe der Zeit fanden aber auch die breiten Massen Gefallen an diesem zweifelsohne ausgezeichneten Spiel. Das Erhabene ist heutzutage eher in den besonderen Materialien zu erkennen: Am häufigsten verwendet werden Holz, Metall bzw. Kunststoff. Es wäre allerdings ein Irrtum zu glauben, dass die daraus angefertigten Figuren alle gleich sind. Während die Rolle der Figuren identisch ist, kann ihre Herstellung und Ausführung sehr vielfältig sein: Serienproduktion, handgemalt, traditionell, an einen wirklichen Königshof erinnernd, eventuell historisch oder Sciencefiction-Figuren. Eine der neuesten Ideen ist eine Variante, die berühmte Gebäude von Großstädten, so etwa London, imitiert, was vielleicht eine neue Modewelle auslöst. In Asien sind auch aus Elfenbein oder Edelsteinen gefertigte Schachspiele üblich: So erstrahlen Schachspiele aus Kristallen durch den Lichteinfall in farbigem Glanz. Während in Europa die Heerführer und Eroberer auf den Schachbrettern herrschen, ist für die arabischen und indischen Künstler charakteristisch, dass sie die Bretter und Figuren kunstvoll bearbeiten, sie – ähnlich wie in der Architektur dieses Kulturkreises – mit Durchbrüchen und Netzen verzieren. Das Spiel gewann in der Deutung von Yoko Ono einen philosophischen Sinn: Hier ist das Schachspiel vollkommen weiß – sowohl das Brett als auch die Figuren – und hebt damit den Gegensatz zwischen den Spielern auf, macht das Schach zu einer friedlichen „Schlacht“. Das Play with Trust! faszinierte John Lennon seinerzeit, doch die Gegner sind auch heute noch kampf bereit: Es genügt ein Blick auf die Spieler in den Parks und Cafés… Gábor Petrikó

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S P ORT

Formel 1

– Der Zauber des rasenden Zirkus Der Triumphzug der angesehensten und schnellsten Autorennen der Welt begann 1950. Obgleich sich in der Welt der Formel 1 seither alles verändert hat, ist der Erfolg bis heute ungebrochen.

Es gibt zwei Arten von Menschen: Jene, die von der Formel 1 begeistert sind, und jene, die es noch nicht sind. Für Letztere, die „Außenstehenden“, ist das Ganze nicht mehr als ein Autorennen, bei dem dröhnende Gefährte von seltsamer Form langweilig ihre Runden drehen. Wer sich aber wenigstens ein Rennen angesehen hat, schaut sich mit großer Wahrscheinlichkeit auch das nächste an und versteht bei jedem Mal mehr von den Regeln, womit auch der „Spannungsfaktor“ steigt. Der Zauber eines Grand-Prix geht weit über Benzingeruch und rauchende Reifen hinaus. Neben der Spannung, die in einer Saison beständig anwächst (Wer wir der neue Weltmeister?), sind Luxus und Pomp feste Bestandteile des Formel-1-Milieus, das nur jene wirklich kennenlernen, die einen Blick hinter die Kulissen werfen. Denken wir dabei nur an den Höhepunkt des jährlichen Rennkalenders: den Großen Preis von Monaco. Wer den Rennzirkus – zumindest virtuell – verfolgt, kann den Glanz nahezu hautnah miterleben. Es gibt natürlich zahlreiche Stufen der Begeisterung. Es gibt die echten Fanatiker, die den Konvoi, der wie ein Zirkus zu den Rennen in Europa, Asien und Übersee zieht, wohin sie nur können, begleiten. Sie wollen auch möglichst nah an die Teams und die Technik herankommen. Sie sehen hautnah, auf welch hohem Niveau die Rennen organisiert werden, und fühlen sich an den Rennwochenenden unter den zuschauenden Superstars selbst als wichtige Teilnehmer des Events.

Wussten Sie schon… b dass der Große Preis von Ungarn seit 1986 gefahren wird? Die ersten beiden Rennen wurden also – beispiellos in der Geschichte der Formel 1 – in einem sozialistischen Land gefahren. b dass die imposanten Pokale des Grand Prix von Ungarn von der Porzellanmanufaktur Herend hergestellt werden? b dass Sebastian Vettel, der deutsche Pilot von Red Bull Racing, der jüngste dreifache Formel-1Weltmeister aller Zeiten ist? b dass Durchschnitts- bzw. Maximalgeschwindigkeit früher wesentlich höher lagen als heute, es aber auch viel häufiger zu tödlichen Unfällen kam? b dass die Formel 1 eine der teuersten Sportarten ist? Die Kosten der Teams bzw. der Rennställe decken Sponsoren, daher sind auf den Wagen, der Kleidung und den Helmen auch die Logos verschiedener Marken zu sehen. b dass der erfolgreichste Rennfahrer in der Geschichte der Formel 1 Michael Schumacher war? Der siebenfache Weltmeister kehrte 2010 für drei Jahre zurück, konnte seine Erfolge jedoch nicht wiederholen.

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Sp o r t

Geschichte der Formel 1 Eine der Lieblingsstrecken der zu fast übermenschlichen physischen Leistungen fähigen Piloten ist der Hungaroring, der Schauplatz des Großen Preises von Ungarn. Es heißt, auf diesem Asphaltstreifen ist der Sieg schwer zu holen, er ist eine besondere Herausforderung. Und die hiesigen Rennen haben auch stets eine fantastische Atmosphäre, dank des ungarischen Publikums. Tamás Fodor

b Da die Formel 1 mit dem Anbruch der Automobilepoche begann, hat die Weltmeisterschaft im Laufe ihrer Geschichte vielfältige technische Veränderungen durchlaufen. Unter Technik sind hier neben dem Auf bau der Wagen, des Antriebs, der aerodynamischen Merkmale auch die einzelnen Rennen und das gesamte Regelsystem zu verstehen. Die zigarrenförmigen Maschinen mit den offenen Kabinen gingen in den 50er, 60er Jahren mit „Wurstreifen“ und 2-, 2,5-, später mit 3-Liter-Motoren und einer Leistung von etwa 200 PS an den Start. Die 70er Jahre standen im Zeichen des Baus der heute als klassisch geltenden Rennstrecken. Nach einigen seltsamen Anwandlungen – etwa dem sechsräderigen Tyrrell P34 oder dem Zwillings-Chassis Lotus – legten die Pferde in den 80er Jahre dann richtig an Stärke zu. Die 1983 eingeführten Turbomotoren versetzten die gründlich geglätteten und abgef lachten, mit zunehmend größeren Spoilern versehenen Wagen in Schwung. Aufgrund des enormen Verbrauchs und der Unzuverlässigkeit wurden die Turbomotoren 1989 endgültig verboten, und ab den 90ern bestimmten zunehmend Elektronik und Computersteuerung (Telemetrie) die Entwicklung. Die heutigen Wagen besitzen einen V8, 2.4-Liter-Motor, keine Traktionskontrolle, seit 2009 ist der Anpressdruck durch die Spoiler nur mehr halb so stark wir früher, die Boliden laufen auf Slickreifen und verbrauchen 70 Liter auf hundert Kilometern. Das schnellste Autorennen der Welt ist heute – zum größten Bedauern der alten Formel-1-Fans – schon eher ein Wetteifern der Technologien denn der Fahrtechniken selbst. Spannend ist es aber immer noch.

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Ku r i ose s

Und er trat auf

den Markt,

was schauet er dort…

Wer viel reist, weiss, dass er die wahren Farben, Geschmäcker und Düfte einer Stadt nur auf den Märkten kennenlernt. Wenn sich dieser noch dazu in einem von internationalen A rchitekten anerkannten Gebäude befindet, das ausserdem mit dem FIABCI Prix d’Excellence ausgezeichnet wurde, schätzt sich der R eisende wie die Bewohner der Stadt überaus glücklich. Die mehr als 100 Jahre alte Budapester Markthalle ist ein herausragendes Werk der K linkerarchitektur aus der Zeit des ungarischen Historismus, doch nicht nur deswegen ist sie aufregend…

Wussten Sie schon… b dass die Grundf läche der Markthalle 24.000 m 2, die Innenhöhe an der höchsten Stelle 28 m beträgt? b dass aufgrund der umliegenden Straßen nicht ein einziger rechter Winkel zu finden ist, was wegen der riesigen Maße allerdings innen nicht spürbar ist? b dass vor 100 Jahren in drei bis vier Wechseln 22 Frachtwaggons in das Gebäude der Markthalle geschoben werden konnten? b dass ein riesiges Feuer ausbrach, als es im Juni 1896 nur noch 10 Tage bis zur Übergabe waren? Für die Ursache gibt es bis heute keine Erklärung. b dass die Gesamtkosten für den Bau 1.900.000 Forint betrugen? Etwa ebensoviel kosteten die weiteren vier Budapester Markthallen, die zu der Zeit gebaut wurden, zusammen. b dass die Kunden den Fernsprecher in der Markthalle zu Beginn der 1900er Jahre unentgeltlich benutzen durften? Wenn auch die Marktregel besagte: „Die Fernsprecher dürfen ohne triftigen Grund nicht in Anspruch genommen werden.“

Das staubige und chaotische Marktleben auf den Straßen, das Feilschen, Fluchen und laute Singen wurde am 15. Februar 1887 in Budapest, das den Anschluss an die großen Metropolen Europas suchte, von etwas ganz anderem abgelöst. Im Zeichen der Übersichtlichkeit und Hygiene wurden nach westeuropäischem Muster die ersten vier Markthallen eröffnet, unter ihnen die von Samu Pecz entworfene „dauerhafte, sparsame und zweckmäßige“ zentrale Markthalle, die von diesem Tag an für die öffentliche Versorgung der Hauptstadt zuständig war. „Ein schönes Gebäude muss harmonisch und nützlich sein“ – lautete die Devise von Samu Pecz, der in Stuttgart und Wien studiert hatte und dessen bedeutendstes Werk diesen Ansprüchen wirklich Genüge tat. Die äußerlich an die Geschwister in Berlin, Leipzig und Frankfurt erinnernde Große Markthalle galt mit ihrem mehr als 120 m langen Tunnel zur Donau und den Eisenbahnschienen tief in ihrem Inneren als eines der modernsten Gebäude Europas. Sie wurde bald auch Zentrum des internationalen Handels, da von hier die ungarischen Lebensmitteltransporte abgingen. Die Händler, die das Marktleben auf den Straßen gewohnt waren, sahen rasch ein, dass ihr Umsatz mit der Markthalle wuchs. Sie akzeptierten, dass sie Pacht

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zahlen mussten, ihre Waren kontrolliert wurden, die Lieferungen und der Verkauf zu bestimmten Zeiten geschah, die Lebendtiere abgesondert werden mussten, es besser war, auf dem Markt nicht zu pfeifen und auch nicht laut zu f luchen. Über seinen Nutzen hinaus diente das Gebäude auch als Sehenswürdigkeit und wurde 1897 von Franz Joseph und Kaiser Wilhelm II. besucht, so mehrten sich die Zeilen der Anerkennung im Gästebuch aus braunem Maroquin. „Ich freue mich sehr, diese schöne Institution besichtigen und mich von dem großartigen Fortschritt in meiner Hauptstadt überzeugen zu dürfen“ – soll Franz Joseph geäußert haben. Die in den Weltkriegen beschädigte Markthalle empfängt die Tausenden von Besuchern heute erneut in voller Pracht. Der Gef lügelhof, die Versteigerungen und die Eisenbahnwaggons in der Halle gehören bereits der Vergangenheit an, das fröhliche Treiben und die Pavillons, angeordnet nach Warenarten, sind aber überaus gegenwärtig. Es ist kein Zufall, dass auch der Kaiser von Japan hier eines seiner schönsten Erlebnisse in Budapest hatte, denn wo haben derart friedlich Grieben vom Wollschwein und Kuskus, Langosch (Teigf laden) und Morcheln in Traubenkernöl nebeneinander Platz? Anna Rajkó


g a s t r o n o m ie

Empfehlung des

Restaurants Apicius zutaten

Ein Rezept aus dem Jahre 1892

Gänseleber mit Buttermilch, Polenta und kandierten Birnen in Lindenblütenhonig Die zu den Tokajer Weinen wohl am besten passende Spezialität, die Gänseleber, mit Salz, Pfeffer und Majoran würzen. Die Milch zum Kochen bringen, den Maisgrieß hineinstreuen, das Öl hinzugeben, salzen, pfeffern und die Polenta fertigkochen. Dann in die Form füllen, nach dem Auskühlen aufschneiden und rösten. Die Buttermilch aufwärmen und mit Butter andicken. Die kandierten Birnen in kleine Würfel schneiden und in den erhitzten Lindenblütenhonig streuen. Die Gänseleber erst kurz vor dem Servieren braten.

Gänseleber 800 g Buttermilch 2 dl Butter 50 g Maisgrieß 120 g Milch 6 dl Öl 0,5 dl Lindenblütenhonig 1 dl kandierte Birnen 100 g Salz, Pfeffer, Majoran nach Geschmack

zutaten

Weizengrieß 100 g Eier 2 Steinpilze 200 g gemahlener weißer Pfeffer 1 Prise Olivenöl 0,5 dl Paprika 2 f leischige Graurind 8 Filetscheiben vom, à 80 g Gewürznelken 4 Rotwein 1 dl Teelöffel Stärke 1 grob gemahlener bunter Pfeffer, Salz nach Geschmack

Medaillons vom Graurind auf Griesstalern mit Steinpilzen, Paprika-Oblate und Gewürznelkensosse Die Paprika im Ofen bei 200°C 15 Minuten dunkel braten, dann in eine Schüssel legen, mit Folie zudecken und 5 Minuten ruhen lassen. Danach die Schale abziehen, entkernen, pürieren und passieren. Die Paprikacreme auf Backpapier geben, mit einem anderen Backpapier abdecken, die Masse zwischen den beiden Papieren verteilen und bei 70°C 2 Stunden lang im Backofen trocknen: So erhält man die Paprika-Oblate. Die Gewürznelken mit Rotwein kochen, mit einer Prise Salz und Zucker würzen, dann durchsieben und mit Stärke eindicken. Die Steinpilze gründlich waschen, in kleine Würfel schneiden, auf Olivenöl mit Salz und Pfeffer anbraten. Den Weizengrieß mit dem Ei, Salz, dem weißen Pfeffer und den gerösteten Steinpilzen mischen, 10 Minuten ruhen lassen, dann in Formen füllen und bei 100°C im Backofen über Wasserdampf 30 Minuten fertigdünsten. Die Filetscheiben salzen, pfeffern und in der Pfanne auf Olivenöl medium braten.

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