Carmina burana 09

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Radierungen von Jens Rusch



Carl Orff Im Jahre 2000 erhielt der norddeutsche Künstler Jens Rusch die Aufforderung durch die spanische Edition Lanuza in der Künstlerstadt Altea, sich Gedanken über die Illustration der Carmina Burana zu machen. Inspiriert durch die Musik, und nur gelegentlich an Textinhalte gebunden, gestattete Rusch sich einen weit größeren interpretatorischen Freiraum als bei seinen vorangegangenen Illustrationen. Es galt also, die Kompositionen Carl Orffs in Radierungen umzusetzen.

Bei übersetzten Passagen verwendet er eine eigene Mixtur verschiedener Übersetzungen, die Inhalt und Reim nach Kräften berücksichtigen. Ein Beispiel: Sororibus vanis Hierzu liegen uns sehr divergierende Übersetzungen vor. "Sororibus vanis" wird sowohl als "leichte Schwestern"als auch nur als "Schwestern", und "militibus silvanis" als "Strauchmilizen" oder "Heckenreiter" übersetzt. Freiräume dieser Art sind aber dem bildenden Künstler sehr willkommen.


O Fortuna

O Fortuna, velut luna statu variablilis, semper crescis aut decrescis; vita detestabilis nunc obdurat et tunc curat ludo mentis aciem, egestatem, potestatem dissolvit ut glaciem.

O Fortuna, rasch wie Luna wechselhaft und wandelbar, ewig steigend und sich neigend: Fluch der Unrast immerdar ! Eitle Spiele, keine Ziele spielerisch den wachen Sinn: DĂźrftigkeit, GroĂ&#x;mächtigkeit schwinden wie der Schnee dahin.


et rosa rosarum

Flos est puellarum, quam diligo, et rosa rosarum, qua caleo. O! O! totus floreo ! Iam amore virginale totus ardeo; novus, novus amor est, quo pereo !

Schönste hier im Garten, der Rose Preis deiner will ich warten in Liebe heiß. Oh ! Oh ! Was beglückt mich so ! Meine Liebe zu dem Mädchen lodert lichterloh; heiße, heiße Liebe zehrt mich auf wie Stroh !


sororibus vanis

Primo pro nummata vini; ex hac bibunt libertini. Semel bibunt pro captivis, post hec bibunt ter pro vivis, quater pro christianis cunctis, quinquies pro fidelibus defunctis, sexies pro soribus vanis, septies pro militibus silvanis.

Erster Wurf, ein Prost den Spendern, weiter gehts bei den Verwendern: prost auf die in schweren ketten, drei die sich durchs Dasein fretten, vier auf brave Christenscharen, f端nf auf die, so hingefahren, sechs auf Schwestern, die Novizen, sieben auf die Strauchmilizen.


Feror ego veluti

Feror ego veluti sine nauta navis, ut per vias aeris vaga vertur avis; non me tenet vincula, non me tenet clavis, quero mihi similes et adiungor pravis.

Ich treibe dahin wie ein Boot ohne Mann, wie auf luftigen Wegen der Vogel schweift. Mich binden nicht Fesseln, mich hält kein SchloĂ&#x;, ich suche meinesgleichen, schlag mich zu den Lumpen....


mentis naufragium

Per curarum distrahor frequenter quadruvium rationis patiens et mentis naufragium

Auf der Sorgen Kreuzweg steh ich hier wie festgebrannt, leiden schlimmen Schiffbruch jetzt im Herzen und Verstand.


Circa mea pectora Circa mea pectora multa sund suspiria de tua pulchritudine, que me ledunt misere. manda liet, manda liet, min geselle chumet niet. Cerca mea pectora Vellet Deus, vellent dii, quod mente proposui, ut eius virginea reserassem vincula.

In meinem Herzen sind viele Seufzer, weil Du so schön bist, davon bin ich ganz wund. Manda liet, manda liet, Mein Geselle kommet nicht. Gebe Gott, geben´s die Götter, was ich mir hab' vorgesetzt: daß ich ihrer Jungfernschaft Fesseln noch entriegele.


non stabit regia cura

Semper ad omne quod est mensuram ponere prodest, sic sine mensura non stabit regia cura.

Eines ist immer richtig, MaĂ&#x; zu halten ist wichtig, kann doch auf Dauer gesehen, maĂ&#x;los kein KĂśnig bestehen.


Estuans interius

Estuans interius ira vehemendi in amaratudine loquor mee menti: factus de materia cinic elementi, similis sum folio de quo ludunt venti.

Gl端hend in mir vor heftigem Ingrimm Sprech ich voll Bitterkeit zu meinem Herzen: Geschaffen aus Staub, Asche der Erde, bin ich dem Blatt gleich, mit dem Winde spielend.


Olim lacus colueram

Olim lacus colueram, olim pulcher extiteram, dum cygnus ego fueram. Miser ! Miser ! Modo niger et utus fortiter !

Dereinst schwamm ich im Wasser klar, dereinst der Stolz der Vogelschar, als ich ein schÜner Schwan noch war. Schmerz, oh Schmerz ! Lauter Schwärze,verbrannt von Kopf bis Sterz !


In Taberna

Sed in ludo qui morantur, ex his quidam denudantur; quidam ibi vestiuntur, quidam saccis induuntur. Ibi nullus timet mortem, sed pro baccho mittunt sortem.

Manche w체rfeln, manche saufen, andre l채rmen, schreien, raufen. Derer, die ein Spiel begannen, ziehet mancher nackt von dannen; andre sich ein Wams gewinnen, andre gehn im Sack von hinnen. Keiner denkt der Todesstunde, Bacchus gilt die W체rfelrunde.


Chramer, gip die varwe mir

Chramer, gip die varwe mir, diu min wengel roete, da mit ich die jungen man an ir dank der minnenliebe noete. Seht mich an, jungen man ! Lat mich iu gevallen !

Kramer ! Gib die Farbe mir, meine Wangen rot zu malen, damit ich so die jungen Männer ob sie wollen oder nicht, zur Liebe nötige. Seht mich an, junge Männer ! Laßt mich Euch gefallen !


lilio candidior

Pulchra tibi facies, oculorum acies, capillorum series, o quam clara spezies ! Rosa rubicundior, lilio candidior, omnibus formosior, semper in te glorior !

Schรถn ist dein Angesicht, Deiner Augen Schimmer, Deiner Haare Flechten ! Oh wie herrlich die Gestalt ! Rรถter als Rosen, weiร er als Lilien ! Du Allerschรถnste, stets bist Du mein Ruhm !


Fortune plango fulnera

Fortune plango vulnera stillantibus ocellis, quod sua michi munera subtrahit rebellis. Verum est, quod legitur fronte capillata, sed plerumque seguitur Occasio calvata.

Die Wunden, die Fortuna schlug, muĂ&#x; ich laut beklagen, ihrer Gaben schlimmen Trug weinend nun entsagen: Wahr ist, was geschrieben steht: GlĂźck hat vornen Haare ! Aber wenn es weitergeht sind sie hinten rare.


swaz hie gat umbe

Svaz hie gat umbe, daz sint alles Megede die wellent an man allen disen summer gan chume, chume, geselle min, ih enbite harte din, ih enbite harte din, chum, chum geselle min.

Svaz hie gat umbe, daz sint alles Megede die wellent an man allen disen summer gan chume, chume, geselle min, ih enbite harte din, ih enbite harte din, chum, chum geselle min.


chume, chume, geselle min

Svaz hie gat umbe, daz sint alles Megede die wellent an man allen disen summer gan chume, chume, geselle min, ih enbite harte din, ih enbite harte din, chum, chum geselle min.

Svaz hie gat umbe, daz sint alles Megede die wellent an man allen disen summer gan chume, chume, geselle min, ih enbite harte din, ih enbite harte din, chum, chum geselle min.


Ego sum abbas

Ego sum abbas Cucaniensis et consilium meum est cum bibulis, et in secta decii voluntas mea est, et qui mane me queserit in taberna, post vesperam nudus egredietur, et sic denudatus veste clamabit : Wafna, wafna ! Quid fecisti sors turpissima ? Nostre vita gaudia abstulisti omnia !

Ich bin der Abt von Cucanien und meinen Konvent halte ich mit den Saufbrüdern und meine Geneigtheit gehört dem Orden der Würfelspieler und macht einer mir morgens seine Aufwartung in der Schenke geht er nach der Vesper nackend fort. Also ausgezogen wird er ein Geschrei erheben : Wafna, wafna ! Was hast Du getan, Pech , schändliches, Unsres Lebens Freuden hast Du fortgenommen alle !


Parum sexcente

Parum sexcente nummate durant, cum immoderate bibunt omnes sine meta. Quamvis bibant meta leta, sic nos rodunt omnes gente et sic erimus egentes. Qui nos rodunt confudantur et cum iustis non scribantur.

Sechshundert Zechinen reichen lange nicht, wenn maßlos alle trinken ohne Rand und Band. Trinken sie auch frohgemut, schmähen doch auch alle Völker, und wir werden arm davon. Mögen, die uns schmähen, verkommen, nicht im Buch der Gerechten niedergeschrieben !


premio cupidinis

Gloriantur et letantur in melle dulcedinis qui conantur ut utantur premio Cupidinis : Simus jussu Cypridis gloriantes et letantes pares esse Paridis.

Es prangen und schwelgen in Honigsüße, die´s wagen und greifen nach Cupido´s Lohn. Auf Cypris´Geheiß wollen prangend und schwelgend dem Paris wir es gleichtun !


Ja, so war das Orffsche Klosterleben anscheinend wohl gedacht ......

So sieht nun also die bisweilen frivole, manchmal gar lüsterne Klosterwelt in den Radierungen des norddeutschen Künstlers Jens Rusch aus. Man weiß manchmal nicht, ob die Verzerrungen auf Kontemplation, Weltschmerz oder auch nur auf stark gebrautes Klosterbier zurückzuführen sind. Ihm kamen die Freiheiten der Orffschen Kompositionen sichtbar entgegen, singende Schwäne auf dem Bratrost sind für ihnwichtigere Signale, als für andere Menschen.

Belehrendes und Frivoles mischte sich respektlos ineinander oder bestand problemlos nebeneinander. Wer mehr über die Arbeit des Radierers Jens Rusch erfahren möchte, kann seine Homepage besuchen: www.jensrusch.de oder die Galerie seiner Frau: Galerie Rusch Schulstraße 38 in 25541 Brunsbüttel Telefon 04852 4848


Aus der Radierwerkstatt

Neben den klassischen Techniken,

verwendet Jens Rusch auch außergewöhnliche,

oder "Zuckeraussprengtechnik",

wie Strichätzung und Aquatinta

mittelalterliche Techniken, wie die "Reservage"

mit der Holzschnitte imitiert wurden.


www.jensrusch.de

Die Kupfertiefdruckwerkstatt mit ihren Säuren

Zuckertuschen und Vernis Mou, den Rouletten

Lupen, Skizzen, Ätzgründe, Nadeln und Säuren

Kupferplatten, Sticheln und Stupfpinseln

und Mouletten, wirkt wie ein alchimistisches Labor .

Mittelalter im norddeutschen Brunsbüttel.


www.carminaburana.es

EDICIÓN DE BIBLIOFILIA. En un intento de reflejar fielmente el conocimiento y sentido que tuvo Carmina Burana en la Edad Media, se han seleccionado minuciosamente y con todo lujo de detalles los materiales que dan forma a esta edición de Bibliofilia Artesanal Creativa. Realizada artesanalmente, desde su interior hasta su exterior, posee una caja-estuche de marquetería donde se combinan diferentes tipos de maderas nobles destacando las pequeñas incrustaciones en nácar. Sus dimensiones son 66 x 50 x 11 centímetros, dotándola de gran majestuosidad. En su interior, descubrimos todo un mundo de sensaciones que alcanza a los cinco sentidos. TEXTOS ORIGINALES. Reproducidos en su lengua original, latín, aparecen los veinticinco poemas que integran la obra de Bibliofilia Artesanal Creativa. Unos versos que nos cantan con sátira al amor, el vino, los juegos y la religión; todos ellos danzando al son de la Fortuna. ILUSTRACIONES / GRABADOS. Suman un total de veinte grabados calcográficos, realizados sobre planchas de cobre de 46 x 32 centímetros, donde su autor, el alemán Jens Rusch, ha empleado diversas técnicas para su ejecución: Aguatinta o resina: presenta una serie de valores grises por punteado. Generalmente se usa con combinada con líneas de aguafuerte y además posee características propias del hueco grabado, grosor de tinta y huella de la plancha sobre el papel.Aguafuerte: en líneas generales sus características fundamentales son, una gran libertad de trazo; las acumulaciones y entrecruces de trazos son los que modulan la especial profundidad; la tinta presenta un acusado relieve sobre el papel. Manera negra: esta técnica se reconoce por que en el inicio de su ejecución se ha partido del negro profundo conseguido por el berceau y que por medio del rascador y briñidor, han ido apareciendo la gama de grises y blancos. Es decir, su elaboración es de sustracción y no de adición. Buril: sus trazos son limpios y netos; el extremo de los mismos suele ser más fino que la parte central; gráfica seca y relieve acusado de la tinta en el papel. La tirada de esta obra está fijada en 75 ejemplares, numerados en arábigo, con sus correspondientes pruebas de autor y colaborador. EL FACSÍMIL. Teniendo en cuenta este hecho, se consideró la publicación del facsímil, editando aproximadamente 500 ejemplares por poema, con un tamaño de 29 x 20 x 4. Al igual que la obra original, posee un estuche de marquetería artesanal; encuadernado en rama, con un soporte de papel artesanal incluyendo un exlibris,y reproducidas las ilustraciones en off- set.


www.lanuzaedicions.com

CARMINA BURANA: EXPOSICIÓN DE LA OBRA. Componen la exposición de Carmina Burana todos aquellos elementos que se utilizaron para la elaboración y producción de la edición de bibliofilia: Los veinticinco grabados aparecen expuestos, junto a sus correspondientes poemas, al público en unos paneles enmarcados de 150 x 100 centímetros. Varias vitrinas de 110 x 90 x 85 centímetros. En su interior van las planchas, con todo el procedimiento, y las pruebas de estado de cada mordida que se le haya realizado a cada ilustración. Al mismo tiempo se incorpora también una serie de fotografías del todo el proceso de realización de la plancha por el artista Jens Rusch. Bocetos de los grabados originales, tanto en dibujo como en pintura al óleo de un formato 150 x 100 centímetros. Acompañando a este complejo dispositivo de muestra de la obra, figuran unos paneles explicativos del propio contenido de la exposición, así como la historia, origen del manuscrito medieval. La sala estará ambientada con elementos alusivos a dicha época, palpando el misterio y sentimiento de los goliardos, autores artífices de Carmina Burana. Su diseño está pensado para que su tanto su transporte como su montaje y desmontaje se realicen lo más cómodamente, eficaz y seguro posible. Ya que su finalidad es darle cabida en cualquier tipo de sala o espacio, cubierto o al aire libre, logrando su difusión por todos los rincones del mundo. ITINERANCIA NACIONAL E INTERNACIONAL. El interés despertado por Carl Orff ha creado una ola de búsqueda de información acerca del origen de Carmina Burana, que en determinadas ocasiones no se satisface. Su popularidad hace referencia a la composición musical mas que a los propios textos, que siempre aparecen en un segundo plano. Este hecho incide también directamente en el escaso número de publicaciones en soporte bibliográfico; toda la documentación hallada al respecto se remite al maestro Orff o en casos extremos, los datos investigados por enamorados del manuscrito. Mucha de esta información ha estado oculta en las carpetas y archivos de particulares; gracias a la tecnología, hoy en día se puede encontrar a través de internet, un nuevo cauce informativo que sin duda sirve de mucha utilidad, aunque sigue siendo deficitario. Teniendo en cuenta estas afirmaciones, se ha estudiado la posibilidad de hacer la exposición, anteriormente comentada, itinerante; despertando el interés internacional por Carmina Burana, ya que, según las investigaciones realizadas


www.myspace.com/carminaburana1

Die Websites bei myspace.com bieten die MĂśglichkeit einer effektiven internationalen Verenetzung...

... auĂ&#x;erdem kann man darauf problemlos Musikbeispiele und Slideshows erstellen.


www.jensrusch.de/id54.htm

In kürzester Zeit landeten die Motive auf CD-Covern und an Galeriewänden.

Zur den Carmina Burana-Radierungen von Jens Rusch existieren mittlerweile eine ganze Reihe von Websites, auch auf Programmheften vieler Chöre sind seine Illustrationen zu sehen. Die Internet-Adressen sehen Sie in den Kopfzeilen dieser Seiten. Mehrere Veranstalter nutzten die Motive auch für die Plakate ihrer Veranstaltungen, teilweise ohne Genehmigung. Und natürlich ohne Belegexemplare oder Abbildungen an den Künstler zu senden, wie es sich gehören würde. So können diese auf diesen Seiten leider nicht gezeigt werden. Bislang hat Jens Rusch sich noch wenig um Copyright-Verletzungen gekümmert. Das wird sich aber voraussichtlich ändern müssen. Eine weitere Homepage zum Thema finden Sie hier: www.dithmarschen-wiki.de/Carmina_Burana


Foto: Thorsten Wingenfelder

Anmerkungen zur Technik Alchimie und künstlerisches Augenmaß... Sein außerordentlich intensives Studium mittelalterlicher Radiertechniken bei einem der herausragendsten Professoren auf diesem Gebiet, Herrn Prof. Eberhard Schlotter, befähigt Jens Rusch, alle erforderlichen Töne auf der Klaviatur der Illustration anzuschlagen. Von 1979 bis 1982 war er als Meisterschüler in den Werkstätten Schlotters im spanischen Altea tätig. In den vorliegenden Blättern vereinigen sich die Reservage, die Strichätzung, Aquatinta, Vernis mou und Schabkunst zu einem homogenen Ergebnis. Dabei läßt er sich gleichzeitig von den inhaltlichen Vorgaben der Orffschen Kompositionen herausfordern, um zu überzeugenden bildhaften Ergebnissen gelangen zu können.

Im Jahre 2000 regte die spanische Edition Lanuza in der Künstlerstadt Altea an der Costa Blanca den norddeutschen Künstler Jens Rusch an, sich Gedanken über einen kleinen Radierzyklus zu machen. Thema sollte ein aufführbare und im Rahmen der UNESCO förderbare Carmina BuranaInszenierung der regionalen Chöre sein. Als Foyer-Ausstellung sollte der Zyklus die Aufführungen begleiten. Nach Vorlage der ersten 6 Blätter war man jedoch derartig begeistert, daß man beschloss, den Umfang zu erweitern. Der Zyklus wuchs auf 20 Motive und die Edition ließ aufwendige Bruyere-Holzmappen anfertigen. Erste Präsentationen auf Kunstmessen ergaben Subscriptionsnachfragen. Dann erkrankte Jens Rusch lebensbedrohlich an Krebs. Eine der vermuteten Ursachen sah man in der Arbeit mit Säuren. Fast zwei Jahre mußte die Zu den Haustechniken eines Radierers, der Arbeit ruhen. Erst im Jahrhundert-Sommer alle bekannten Techniken dieses Metiers 2003 konnte er sich einen Arbeitsplatz unter meisterlich beherrscht, gehören zweifelsohne freiem Himmel einrichten, in frischer Luft. Im die Strichätzung und die Aquatinta. Eine vorangegangenen Winter hatte er sich die besondere Eigenheit des Rusch-Lehrers Themen inhaltlich erarbeitet und auch einige Eberhard Schlotter ist eine der Kupferplatten mit noch ungeätzten Weiterentwicklung der Aquatinta, die Stricharbeiten versehen. sogenannte "weiche Ätzung". Sie erlaubt es Nach ersten Teil-Präsentationen im Internet dem Radierer, mit Stupfpinseln und speziell ergaben sich überraschende Nachfragen aus gemischten Asphaltlacken sanfte, malerische allen Teilen der Welt , wohl weil die Übergänge im Ätzbad zu erzielen. Illustrationen des Kulturpreisträgers Jens Rusch entwickelte diese Technik noch Rusch bislang die einzigen zu diesem Thema weiter, indem er Teile der so erzielten sind. Als Konzert-Plakate, CD-Cover und Flächen zusätzlich in Schabkunst-Techniken Illustrationen von Programmheften waren verfeinert bearbeitet. seine inhaltsschweren Motive plötzlich sehr begehrt. Anerkennung von Intendanten und Eine Besonderheit der Radiertechnik ist der Konzert-Managern bestätigen die inhaltlichen immer wieder als alchimistisch magisch Aussagen der aufwendigen Radierungen. empfundene Effekt, die unterschiedlichsten Inspiriert durch die Musik, und nur Finessen und Verfahren miteinander gelegentlich an Textinhalte gebunden, verschmelzen zu lassen. So erscheint die gestattete Rusch sich einen weit größeren vielschichtige Komposition CARMINA interpretatorischen Freiraum als bei seinen BURANA am Ende wie aus einem Guß. vorangegangenen Illustrationen.


www.jensrusch.de


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