Katalog bremen 2016 sample

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Ausstellungskatalog Initiiert durch die Bremer Freimaurerlogen und die freimauerische KĂźnstlervereinigung


DenkFühlFindungen die WeltenReisen des Jens Rusch Die Bilder von Jens Rusch sind Fenster zu anderen Welten. Sie ermöglichen Einblicke und Einsichten, Seitenblicke und Weitsichten, Augenblicke und Weltsichten. Und manchmal werden diese Fenster unversehens zu Türen, die uns Zugang gewähren zu ganz anderen Sphären, die dennoch mit unserer eigenen verbunden sind. Jens Rusch ist mehr als ein Suchender, er ist ein Finder. Er findet WeltBilder im Mikro- und im Makrokosmos. Er malt uns Tore, deren Schlüssel in unseren Köpfen und Herzen verborgen liegen. An geglückten Tagen werden wir den richtigen Schlüssel für das richtige Tor finden und hineingehen, in diese AndersWelt, in der Denken und Fühlen verschmelzen, in der Sehen zum Erkennen wird. Es ist diese Magie der Bilder, die seit den Höhlen von Lascaux die Menschen seit 30.000 Jahren berührt und verzaubert. Jens Rusch kommt, wie wir alle, aus einer Welt aus Sprache, doch er führt sie weiter. Er findet ein Alphabet jenseits des Alphabets, Hieroglyphen, heilige Zeichen, des DenkFühlens und des Seins an sich. Seine Bilder erzählen Geschichten, manche humorvoll und hintersinnig wie in seiner VogelWelt, andere tiefgründig und symbolbewehrt wie in seinen FreimaurerBildern. Jens Rusch ist Berichterstatter einer ParallelWelt und zeigt nicht etwas wie es ist, sondern wie er etwas empfindet. Manchmal aufklärerisch, manchmal ironisch heiter bis bitter, manchmal visionär und surreal. Man sollte sich in unserem digitalen Zeitalter bewusst machen, dass die „analogen“ Bilder von Jens Rusch hochgradig virtuell sind! Denn „virtuell“ bedeutet wörtlich „der Möglichkeit nach vorhanden“. Und genau das ist es, was uns Jens Rusch zeigt: Möglichkeiten, die Welt zu sehen, zu verstehen und zu erkennen. Seine Bilder sind Inspirationen und Impulse, sich auf eine ganz andere WeltenReise zu begeben, in uns, mit seinen Werken als Reiseführer wohin immer diese Reise auch führen mag. Gerd Scherm


Das Bremer Symbolgemälde Jede künstlerische Arbeit, deren Ziel ein Ergebnis von inhaltlicher Bedeutung ist, beginnt mit einer intensiven Recherche und Materialsammlung. Eine altehrwürdige Hansestadt bietet im Gegensatz zu anderen Orten dabei eher ein Zuviel als einen Mangel an möglichen Motiven. Einen besonderen Reiz stellten die Bijoux der Logen dar. Ein Kaleidoskop schöner und geschichtsträchtiger Ikonographien, über die sich bereits zuvor Generationen von Logenmitgliedern Gedanken gemacht hatten. Künstlerisch versierte Brüder hatten ihre Bedeutung verdichtet und Kunsthandwerker ihnen repräsentative Formen verliehen. Alle kompositorischen Bezugslinien sollten also zu diesen Bijoux führen, den Blick zu ihnen lenken. Dabei wurden dann die Strahlen des allsehenden Auges und die fiktive Takelage der Schiffahrts-Symbole zu hilfreichen Gestaltungselementen. Dem Gemälde gingen umfangreiche Skizzen voraus, wie man hier sehen kann.


Um ein Bild nicht zu überladen, muss man sich ggf. von Elementen trennen, die durchaus Sinn ergeben hätten. Das “animalische Vanitas” der Stadtmusikanten sollte beispielsweise ursprünglich eine zentrale Position einnehmen, größer dargestellt werden. Eine schöne Metapher für die Aufgabe des Künstlers, wie Jens Rusch sie interpretiert: Nicht nur das Sichtbare darzustellen,sondern auch das, was sich hinter dem “Offensichtlichen” verbirgt.


Ein langer Weg von der Skizze, über die Untermalung mit Lasuren, danach die deckende Feinarbeit mit Ölfarben - insgesamt gut zweieinhalb Monate Arbeit.

Jens Rusch arbeitet gern in der sogenannten “Mittelton-Malerei”, die ein gezieltes Höhen und Anlegen von dunklen Farbübergängen ermöglicht. Diese Technik erlernte er von Peter Proksch, der seinerseits ein Schüler von Ernst Fuchs war. Wenn das Gerüst steht, wird die Malerei zur Meditation. Die “Höhung” mit Elfenbeinweiss muss in die leicht angezogene Untermalung erfolgen. Das geht auch mit Eitempera. Jens Rusch bevorzugt die leicht nachdunkelnde Ölfarbe, weil sie sanftere Übergänge möglich macht, plastischere Formen ergibt. Lichter erfordern dann allerdings einen zusätzlichen Arbeitsgang.



Das Symbolgemälde fasst nicht nur die zwöf in Bremen und “umzu” arbeitenden regulären Freimaurerlogen zusammen, es enthält auch Inhalte, die erst auf den zweiten Blick einen Sinn ergeben. Künstlerische Freiheiten in Anspruch zu nehmen ist dabei ein Grundrecht des schaffenden Menschen. Das Wappen des Roland ist eine solche kleine Unverfrorenheit. Die Abwandlung des ursprünglichen Sujets ist eine kleine Reminiszens an den altehrwürdigen schottischen Ritus, mithin ein Gruss an die in Bremen arbeitenden ACGL-Logen. Das sogenannte “Allsehende Auge”, das man auch in vielen christlichen Kirchen findet, erhielt einen “Blickwechsel”, wie man ihn von Escher und einem anderen Gemälde von Jens Rusch bereits kennt. Die Reflektion des Vanitas-Symboles erinnert an die eigene Vergänglichkeit. Die Lichtstrahlen wandeln sich hier zur Tagelage und verweisen auf die bedeutende Seefahrtsgeschichte Bremens, die auch die Zusammensetzung der Bruderschaften der wichtigsten Logen geprägt haben dürfte. Vom Kompass bis zum Anker, Zirkel, Globus und Stadtschlüssel - Bremens Ikonographie ist eng mit der Seefahrt verbunden. Und so ist es denn auch die hier gewachsene Freimaurerei. Ohnehin kosmopolitisch aufgestellt, wird hier das Tor zur Welt greifbarer, als in anderen Hanse-Städten. Für Aussiedler und Heimkehrer hat der Leuchtturm Roter Sand eine wichtige Bedeutung. Das Bauwerk ist heute nicht mehr als Leuchtfeuer in Betrieb, dient jedoch weiterhin als Tagessichtzeichen. Der Leuchtturm war das erste, direkt auf Meeresgrund errichtete Bauwerk. Es wurde zum Symbol des technischen Fortschritts im Deutschen Kaiserreich und ist in Deutschland noch heute der Inbegriff eines Leuchtfeuers. 2010 wurde es als Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland ausgezeichnet. Dieses Symbol in der Außenweser vor Bremerhaven ist das letzte und das erste sichtbare Symbol für Aussiedler und Heimkehrer und entsprechend emotional besetzt. Für viele Menschen ist dieser Leuchtturm mit seiner signifikanten weiß-roten Farbgebung das maritime Symbol schlechthin. Die Komposition erforderte eine weitere sinnvolle Aufteilung, die unabdingbar durch die lange Roland-Säule bestimmt wurde. Da war es kein weiter Weg, die beiden Knotensäulen aus dem Würzburger Dom mit ihren sinnstiftenden Kapitel-Bezeichnungen als Postamente zu verwenden. Sie werden gemeinhin als Repliken der Säulen des salomonischen Tempels gedeutet. Ihnen sind im Freimaurer-Wiki mehrere Fachbeiträge gewidmet. Somit wurde auch durch diese Gestaltungselemente der Bezug zur Freimaurerei evident.


Das “Bremer Symbolgemälde” Ölmalerei auf Leinwand 150 x 110 cm


Grußwort Ich hatte bereits mehrfach das Vergnügen, ganz im Sinne von Spaß, eine Ausstellung von Jens Rusch im Kieler Landeshaus zu begleiten. Dabei ging es vornehmlich um seine Gemälde zu lokalen Landmarken, wie etwa dem Wacken-Open Air-Festival oder dem Landtags-Symposium der Norddeutschen Realisten. Mir wurde dabei der kuriose Facettenreichtum dieses norddeutschen Künstlers gegenwärtig; der spürbare Drang, dem Leben eine unkonventionelle Komponente abringen zu wollen. Neben seinem künstlerischen Lebenswerk gibt es nämlich durchaus weitere Kuriosa, die man nicht unerwähnt lassen darf - zumindest, wenn man aus dem ‚Echten Norden‘ kommt. So erkennt es zumindest Filmemacher Rainer Gansera: „Es geht da um ein surrealistisch versponnenes Festival-Projekt, das in der Nähe von Brunsbüttel veranstaltet wird und sich ‚Wattolümpiade‘ nennt. Der Initiator, der an Krebs erkrankte Künstler Jens Rusch, hat sich Nietzsches Diktum, dass der Künstler der Zukunft zum ‚Feste-Erfinder‘ werden müsse, zu Herzen genommen: karnevaleske Feste als Gegenmittel zur Krankheit, als Feier des Lebens." Wenn man dann weiß, dass mit diesem Spaß-Event gut 300.000 Euro von Jens Rusch und seinen Freunden für die Unterstützung ebenfalls Krebs-Betroffener auf absolut unübliche Weise im Elbschlick erstritten wurden, dann versteht man plötzlich sehr gut, wenn er selbst sagt : „Heute sind das Bunteste an mir meine Blessuren". Er betrachtet also ganz bewusst sein karitatives Engagement für seine Aktionen ‚STARK gegen KREBS‘ als zweites Lebenswerk. Und genau dieser Umstand führt uns zur dritten Facette seines Lebenswerkes, in eben diese Ausstellung: Denn Jens Rusch ist nicht nur ein bekennender, sondern auch ein besonders engagierter und künstlerisch arbeitender Freimaurer. In dem ebenfalls von ihm gegen viele Widerstände gegründeten und für jedermann zugängigen Internet-Lexikon Freimaurer-Wiki fand ich ein Zitat, mit dem ein Logenmeister nach jeder Zusammenkunft seine Bruderschaft verabschiedet und das folgendermaßen nachzulesen ist: „Geht nun zurück in die Welt, meine Brüder, und bewährt Euch als Freimaurer. Wehret dem Unrecht, wo es sich zeigt, kehrt niemals der Not und dem Elend den Rücken, seid wachsam auf Euch selbst.“ Ich denke, dass diese Aufforderung in das Stammbuch jedes verantwortungsbewussten deutschen Staatsbürgers gehören könnte, gerade in der augenblicklichen politisch sensiblen Situation. Und so erscheint es denn auch folgerichtig, dass der hier ausstellende Künstler vor wenigen Wochen wie selbstverständlich eine große Benefiz-Veranstaltung namens Moin Refugees mit den gleichen Freunden organisierte, die bereits so viele außergewöhnliche Events zum Wohle anderer auf die Beine stellten. Engagement innerhalb unserer Gesellschaft bedeutet Anspannung und nicht selten Belastung - und man kann Künstler nur darum beneiden, dass sie eine hervorragende Möglichkeit zum Rückzug haben: ihr Atelier und ihre ureigenen Bildwelten. Wir Normalbürger kennen das nur als ‚Maltherapie‘ und müssen noch dafür bezahlen. Der Künstler hat sich daraus einen Beruf erstritten, und darum beneide ich diesen Berufsstand. Die Früchte dieser Rückzüge kann man dann auch noch betrachten, an die Wände hängen und andere damit erfreuen. Das ist einem Politiker nur begrenzt möglich.

Wolfgang Kubicki


Sinnsuche und Bildfindung Realismus muss man nicht erklären. Konsumenten lieben einen überschaubaren Kosmos. Künstler jedoch in den allerseltensten Fällen, sonst empfinden sie sich zu schnell als Dekorateure fremder Vorstellungswelten. Das mag einer der Gründe sein, weshalb Surrealisten zunächst begannen, die Brunnen am Wegesrand der eigenen Psyche auszuloten und erst später auch das, was Menschen prägend zu Menschen machen könnte. Das Unterbewusstsein begann an Darstellungsgewalt zu gewinnen, die pluralistische Kraft von Ikonographie, von Metaphern und Symbolik hielt Einzug in die Bildwelt der Surrealisten. Man erspürte, dass Bilder als Vehikel für etwas dienen könnten, das hinter der Leinwand und in den Köpfen der Betrachter zu wirken begann. Für Texte und Musik gilt das ebenfalls. Eine Orchestrierung des Vorstellbaren, aber auch der intelektuellen Provokation spaltete die Kunstwelt - und sie polarisiert auch heute noch. Salvador Dali apostrophierte bereits: " Das, was wir zu sehen glauben, ist lediglich die Visualisierung unserer Vorstellungen". Mit diesem Freibrief öffnete er eine Schnellstraße für Dilettanten jeglicher Coleur, die ihre Bilder nur noch als rebusartige Rätsel entwickelten, als Aufgabenstellung für den Betrachter, den sie mit der Deutung schräger Imaginationen allzu gern allein ließen. Inzwischen gibt es Computerprogramme wie die bekannten Deep-Dream-Generatoren von Google, die selbst diese Aufgaben bereits automatisch erfüllen. Mit ihnen macht man aus der schnöden Belanglosigkeit seiner profanen Welt ein buntes Rätsel. Aber es gibt auch die ernsthaften Fragesteller, die Gründler, die "Sinnsucher", die noch die Psychoanalyse im Tornister mit sich umherschleppen. Sie riskieren eher ein schlechtes Gemälde, wenn nur die Deutungshoheit plausibel genug über dem Rahmen schwebt. Ein Rohrschach-Test für den Kunstfreund. Die Werke dürfen überfordern, sie stellen den Schöpfer als überlegenen Spin-Doctor in ein unerreichbares Fluidum. Vor diesem Hintergrund entwickelte Jens Rusch eine eigene Systematik, deren Verlauf zunächst durch profundes Handwerk geprägt wurde - flankiert von einem fast manischen Bildungstrieb. Aus Komplexen einen Antrieb zu erarbeiten gehörte ebenso zu seinem Lebenskonzept, wie die Sucht nach literarischer Inspiration. Dazu gehörte zunächst eine vierjährige Arbeit am Faust-Zyklus. In der nordischen Walpurgisnacht fällt der enthusiastische Ausruf Faustens: "Hier muss sich manches Rätsel lösen", worauf Mephistopheles verschmitzt anmerkt: "...und manches neue Rätsel knüpft sich auch". Ein freimaurerisches Auftragsgemälde aus dem Gesellenjahr des Künstlers trägt den englischen Titel "The more I know, the less I understand", also etwa "je mehr ich weiß, desto weniger verstehe ich." Damit ist ziemlich treffend umrissen, was Jens Rusch zwingend zur Freimaurerei bringen musste. Eine kosmopolitische Struktur und eine Philososophie, die eben jene zwei Seelen in der Menschenbrust respektiert, die Goethe als menschgewordene Metapher in der Figur seines Dr. Faustus Gestalt annehmen lässt. Ein Selbsterziehungskonzept auf der Basis allgemeingültiger Symbol-Sprache von ausgesprochen hoher Effektivität entsprach für Rusch auf ideale Weise seinem selbst erarbeiteten Lebenskonzept einer plausiblen und fundierten Sinnsuche.


"Weisskopf und die Pinguine" Öl auf Leinwand 100 x 100 cm.

Dieses Ölgemälde auf Leinwand 100 x 100 cm entstand speziell für diese Ausstellung, weil es zwei HauptInteressenbereiche des Künstlers symbolisiert. Freimaurer bezeichnen sich manchmal scherzhaft wegen ihrer schwarzweißen Bekleidungs-Standardisierung selbst als "Pinguine". Hier wurde das einfach einmal ernst genommen. Das Bild erzählt eine kleine Geschichte und handelt vom hochoffiziellen Überreichen eines karitativen Geschenkes und von den bescheidenen Sammlern im zweiten Glied, durch die die vermutlich stolze Summe zusammengetragen wurde. Das Bild entstand während der Arbeit am umfangreichen Zyklus "Vogelmenschen", in der Jens Rusch versuchte, das Tierische im Menschen und das Menschliche im Tier aufzuspüren: "Wir hatten einmal eine selbstironische Diskussion, in der wir uns selbst wegen unserer Logenkleidung als Pinguine bezeichneten. So entstand die Grundidee. Danach kam im Rahmen meiner Recherche über das Konspirationsgeschwurbel bei Youtube und die Frage, wie man im Internet damit umgehen könne, die Wortspielkette "Weisskopfseeadler" als Symbol für die USA und die Wortnähe zu "Weisshaupt". Das führte dann zu der Lincoln-Zeichnung innerhalb der Serie. Im Gemälde habe ich das dann alles verbunden - und finde es köstlich selbstironisch. Für mich die beste Lösung, um dem Konspirationsmüll im Internet mit Humor entgegenzutreten."


"Quatuor Coronati" Aquarell und Zeichnung auf Karton 26,5 x 57 cm

Der Pendelschlag Es mag kaum verwundern, dass sich in einer Vielzahl seiner Gemälde und Radierungen Versatzstücke aus der enorm symbolfreudigen Tiefe freimaurerischen Erkenntnisstrebens finden. Aber man findet auch eine pendelschlagartige Abkehr und Flucht in überschaubare Gefilde. Humor bis hin zum Auto-Zynismus formte ein gegenläufiges Arkanum, sozusagen im mentalen Wellnes-Bereich seines Ateliers. Das musste er nicht neu erfinden, denn Grandville hatte seine Ausflüge in das Staats- und Familienleben der Tiere nie so richtig abgeschlossen. Sich unter diese Jünger zu gesellen, stellte für Rusch keine Schande dar, auch wenn sich dadurch der Anspruch auf einen absoluten Eigenständigkeitsanspruch reduzieren würde. So zogen seine "Vogelmenschen" als eher nebensächliche Resultate einer Bildfindung in nahezu alle seine illustren Arbeitsbereiche ein: In seine Wacken-Feldstudien genauso, wie in seine freimaurerischen Symbolgemälde. Wohlerkannte Komplexe und härtere Rückschläge, wie seine schwere Krebserkrankung, versuchte er, in Kräfte umzudeuten, in ein fast schon sarkastisches Motivations-Schema. Das, was Philip Militz in seinem Buch "Freimaurer heute" so treffend mit "Sterben als Lebensmotor" betitelte, kennzeichnet tatsächlich seine kreative Lebens-Panik. Rusch selbst sagt dazu: "Das Bunteste an mir sind meine Blessuren". Militz beendet seinen Artikel etwas euphemistisch mit der Feststellung: [...] Nein, ich bin mir jetzt ganz sicher: Jens´ Arbeitsplatz ist nicht mehr die Säule der Schönheit. Schon lange nicht mehr. Er ist: Die Säule der Stärke ! [...]


"Rosslyn Chapel" Öl auf Leinwand 70 x 90 xm. Jens Rusch war zweimal in Schottland, um in der Templer-Kapelle "Rosslyn-Chapel" Skizzen zu zeichnen. Die Baukunst der Kathedralenbauer, ihre Vorstellung von Himmelsarchitektur faszinierten ihn und führten ihn durch ganz Europa. Auf dem Gemälde erkennt man eine Konstruktion von Hendrik Goltzius, einem der großen Vorbilder des Künstlers. Die Vorstellungskraft mittelalterlicher Maler erschuf dreidimensionale Konstrukte, die heute selbst am Computer nur schwer realisierbar wären.

Karnevaleske Feste Mit dieser Anmerkung nimmt Rainer Gansera Bezug auf das karitative Engagement des Künstlers. Durch dessen Aktionen unter dem Titel "STARK gegen KREBS" wurden zahlreiche Initiativen und Institutionen geschaffen, die der Förderung von Patientenautonomie in seinem regionalen Umfeld dienen. Seine selbst entwickelte Maltherapie hilft austherapierten Schmerzpatienten und wird auch im Kinder-Hospiz eingesetzt. Insbesondere wurden palliative Strukturen in seiner norddeutschen Heimat entwickelt und nachhaltig mit hohen BenefizErträgen gefördert. Rainer Gansera sagt dazu: "Es geht da um ein surrealistisches Festival-Projekt, das sich "Wattolümpiade" nennt. Der Initiator, der an Krebs erkrankte Künstler Jens Rusch, hat sich Nietzsches Diktum, dass der Künstler der Zukunft zum Feste-Erfinder werden müsse, zu Herzen genommen: karnevaleske Feste als Gegenmittel zur Krankheit, als Feier des Lebens." Und weil ihm die Freimaurerei dabei so sehr zum Korsett wurde, verletzen ihn gezielte Lügen und das im Internet so allgegenwärtig verbreitete Konspirationsgeschwurbel fast schon persönlich. Mit dem von ihm 2009 gegründeten Freimaurer-Wiki versucht er, zumindest im Internet die Deutungshoheit zurückzugewinnen. Sein virtuelles Lexikon umfasst inzwischen weit über 4500 Themenseiten und kann stolz auf über 18 Millionen Seitenzugriffe verweisen. Das kann man, wenn man es denn so sehen möchte, als seine ganz persönliche Geste deuten, etwas Kraftvolles zurückgeben zu wollen.



"Vanitas vanitatum" Ölgemälde auf Leinwand. Format ca. 75 x 110 cm. Es gehört durchaus einmal zum guten Ton, seinen Gästen im häuslichen Salon vor Augen zu führen, dass man sich seiner eigenen Vergänglichkeit bewusst sei. Auf vielen Portraits fand man die Insignien der VanitasSymbolik, das Genre nannte sich erfürchtig "Memento mori". "Bedenke, Mensch, daß Du sterblich bist". Irgendwann befand man, diese Totenköpfe, Sanduhren und andere Metaphern der Vergänglichkeit seien in einem arrivierten Salon einfach unpassend. Häufig landeten noch zaghafte Anklänge auf den Rückseiten hochherrschaftlicher Portraits oder in "Wunderkammern" oder "Kunstkabinetten" - dann gerieten sie völlig in Vergessenheit. Nicht jedoch in der Freimaurerei. Dort sind subtile Hinweise auf das Wahrnehmen der eigenen Sterblichkeit eine wichtige Aufforderung, seine Zeit mit Weisheit einzuteilen.

Online-Workshops Seinen Dank an die Liebhaber seiner Bilder sieht Rusch hingegen darin, sie an den Prozessen seiner Bildfindungen auf ausgesprochen intime Weise teilhaben zu lassen. In zahlreichen Workshops kann man ihm von der Ideenentwicklung, bis zum Schlussfirnis Schritt für Schritt in seinen Facebook-Portalen folgen. "In einer Zeit, in der jeder Besitzer eines Smartphones seine Schnappschüsse mit einem einzigen Klick in ein gemäldeähnliches Konstrukt verwandeln kann, muss man sich als Relikt einer mittelalterlichen Handwerksauffassung verteidigen. “Man muss sein Können rechtfertigen, unter Beweis stellen," sagt er. Die Darstellung der Systematik seiner Bildentwickelung hat als Nebeneffekt eine starke Nachfrage nach seinen Workshops und Seminaren generiert. "Keine Kunst ohne Handwerk" steht zwar über seiner Staffelei, wirkt jedoch heute seltsam antiquiert. Das weiß er - und lässt deshalb seine Liebhaber und Bewunderer auch an inhaltlichen Prozessen teilhaben. Sein jüngster Gemälde-Zyklus "Sinnsuche" umfasst vier großformatige Gemälde, von denen sich nur noch zwei in dieser Ausstellung wiederfinden. Von der Menschwerdung im Gemälde "Creatio ex nihilo", also "Schöpfung aus dem Nichts" bis hin zur finalen Konklusion im Gemälde "Requiem" führte der Weg über religiöse Sinnsuche und "Naturreligion". Ein profunder inhaltlicher Anspruch, dem überraschend viele Kunstliebhaber nicht nur sehr bereitwillig folgten, sondern sogar an der inhaltlichen Ausformung teilhaben konnten. Immerhin zog sich der Vorgang durch diese dialoghafte Arbeitsweise über mehrere Monate hin. Diese Transparenz und handwerkliche Ehrlichkeit lässt Jens Rusch als Künstler und als Freimaurer in einem besonderen Licht erscheinen.


"Geometrie" Format 70 x 60 cm Öl auf Leinwand

Die Lieblings-Sujets des Künstlers. Die Baukunst, die das Diesseitige mit dem Jenseitigen zu verbinden sucht, geometrische Entsprechungen und die wichtigsten Werkzeuge einer Logenführung. Die Protagonisten einer Raumordnung und einer Vorstellungswelt, die ins Metaphysische zu leiten vermögen. Auf seiner Leinwand vereinigen sich diese Symbole wie auf einem Tapis, wie auf einem zeremoniellen Arbeitsteppich.


"Weltbruderkette" Öl auf Leinwand 70 x 60 cm Die großen Bücher der Weltreligionen als Allegorien für die Toleranz gegenüber Andersgläubigen hatte Jens Rusch als Skizze bereits fixiert, bevor er Freimaurer wurde. “In der Metapher eines großen Baumeisters aller Welten, also als eine übergeordnete kosmische Instanz, sah ich das bildhafte Angebot einer Projektionsfläche für meine eigenen Religionsvorstellungen. Ich brauchte meine früheren Vorstellungen lediglich noch durch eine gemalte symbolische "Weltbruderkette" zu verbinden, um meinen Idealen näher zu kommen."


"Court of honour" Öl auf Leinwand ca. 100 x 70 cm. Das "Ehrengericht" hatte einen sehr realistischen Anlass und entstand in der Gründungszeit des inzwischen größten europäischen virtuellen Freimaurer-Lexikons, dem "Freimaurer-Wiki". Als dieses von Jens Rusch 2009 ins Leben gerufen wurde, hatte er mit Missverständnissen und Unterstellungen zu kämpfen. Unruhen, Sorgen und Ängste gibt ein Künstler aber tunlichst an seine Leinwand ab, damit er seine innere Ruhe wiederfindet.


“Creatio ex nihilo” Öl auf Leinwand 150 x 80 cm (lateinisch: Schöpfung aus dem Nichts - oder Schöpfung aus nichts) bezeichnet die christliche sowie die philosophische Lehre, dass die Schöpfung der Welt als Werk des Schöpfergottes absolut voraussetzungslos ist. Der Kerngedanke bei der Entwickelung des Bildinhaltes war die Frage nach dem Ursprung, der Evolution von Glaubens- und Sinnfragen und der Konfrontation, ja der Kollision von Religion, Wissen und Wissenschaft. Rusch ist zeitlebens auf der Suche nach Metaphern, die sowohl eine intellektuelle, wie auch eine emotionale Deutung zulassen. Schiffe, die wie Gedanken über die Weltwogen gleiten, erscheinen ihm manchmal griffig und im nächsten Moment wie eine Herausforderung, weiter nach allgemeingültigen Inkunabeln zu forschen.


“Sinnsuche” Öl auf Leinwand 50 x 80 cm Der vierteilige Gemälde-Zyklus entstand im Winter 2015 und beschäftigt sich mit der Suche nach einem großen "Baumeister aller Welten" im metaphysischen Sinne, wobei Rationalität, Logik und Geometrie eine Rolle übernehmen. Die Bedeutung dieser Bilder ist relativ eindeutig ablesbar: Von der Schöpfung bis zu den fatalen Fehlentwicklungen, von einer persönlichen Sinnsuche und von einem Lösungsansatz, der allerdings auch mit einem resignierenden Eskapismus einhergeht. Die Bilder erzählen von der Entdeckung wichtiger Schöpfungsgrundlagen, von Naturgesetzen und von einer grobschematischen Rationalität, die sich etwa die Geometrie zunutze macht. Eine eigene Ikonographie, wie das Schachspiel, mit denen sich ein einfacher Mensch hinter den Elbdeichen seine Welt zu erklären sucht.



“Requiem” Öl auf Leinwand 150 x 120 cm Dieses Gemälde beschäftigt sich ebenfalls mit dem Ursprung und dem Werden der Menschheit, zeigt aber, wohin alle Intelligenz und angebliche Überlegenheit am Ende unweigerlich führen könnte. Zu einer Selbstzerstörung, die im gesamtevolutionären Kontext möglicherweise sogar Sinn macht. Das Gemälde "Requiem" bildet gewissermaßen das Gegenstück zum Urknall-Opus "Creatio ex nihilo" mit dem Jens Rusch verschiedene Visionen einer fiktiven Entstehungsgeschichte darstellt. Alle diese Mythen und Phantasien sind letztlich menschgemacht, auch die Religionen. Das “Requiem” zeigt anregende Phantasien, die durchaus auch als Inspirationen zur Eigeninterpretation gemeint sind. Die bildhafte Vorstellung, wie die Menschheit sich im Dunkel ihrer Schöpfungsvorstellungen an der eigenen DNA emporhangelt, um dann in einer Orgie von Selbstzerstörungsmöglichkeiten aufzugehen, bedarf heute kaum noch äußerer Anregungen.


“Naturreligion” Öl auf Leinwand 150 x 100 cm Ein Schlüsselbild in der Weltauffassung eines malenden Freigärtners. Die Symbolfigur "Caduceus" , der Heilsengel in der sich öffnenden DNA-Spirale steht hier für eine ganzheitliche Naturmedizin, die Fibonacci-Spirale für das umfassende kosmische Prinzip "Golden Ratio". Das “große Buch” trägt nicht irgendeine Pflanze, sondern das sogenannte “Unsterblichkeitskraut” Jiaogulan, das Rusch 2005 aus Südostasien mitbrachte und in Norddeutschland seiner onkologischen Bedeutung wegen für seine Selbst-Therapie sehr erfolgreich kultivierte.


Dieses ist das vierte und abschließende Gemälde aus einem Zyklus, den der Künstler "Sinnsuche" nennt. Die vier Gemälde entstanden im Winter 2014 / 2015. Der musivische Fußboden und die drei Säulen lassen zwar auf freimaurerische Wurzeln schließen, aber der Inhalt ist sehr eklektischer Natur. Zum Nährboden der eigentümlichen Säulen gehört das "große Buch", aus dem eine Heilpflanze erwächst. Das ist für Jens Rusch aber nicht irgendeine Pflanze, sondern das sogenannte "Unsterblichkeitskraut" Jiaogulan. Für ihn ist das Kraut ein unverzichtbarer Bestandteil seines Krebs-Überlebenskampfes. Die dritte Säule zeigt deshalb auch logischerweise den Heilsengel "Caduceus", der aus einer DNA erwächst, die sich nach oben trichterförmig öffnet. Die Natursäulen mit den Würgefeigen-Strukturen des Tempels von Angkhor What entsprechen seiner Vorstellung eines Freigärtner-Tempels. Im Vordergrund liegt eine Bibel, aus der das hochgeschätzte "Jiaogulan" emporwächst. Die Bezeichnung „Unsterblichkeitskraut“ hatte fürJens Rusch von Anfang an etwas überaus poetisches, es machte einfach Hoffnung. Es gibt vergleichbare griechische Legenden. Der Sohn des Königs Minos, der durch den Genuss eines Krautes namens “Aezoon” unsterblich wurde, sei vom Tod auferstanden. Bekannt ist auch der Kräuterbezug, der zum Symbol der wie eine Doppel-Helix gewundenen Schlange führte, das jede Apotheke im Logo führt. Als der Sohn des Königs Minos verschwunden war, rief man das Medium Polyeidos. Dieser beobachtete den Flug der Vögel und fand den Jungen in einem riesigen Honigtopf. Er war beim Naschen darin ertrunken. Gegen seinen Willen wurde Polyeidos mit Glaukos in der Gruft eingesperrt, um ihm das Leben zurückzugeben. Als sich eine Schlange durch eine kleine Maueröffnung dem Leichnam näherte, erschlug Polyeidos diese mit einem Stein, denn er wollte, dass Glaukos die Unterwelt unversehrt erreiche. Kaum hatte Polyeidos den Schock verwunden, kroch eine zweite Schlange in die Gruft. Als sie den toten Artgenossen bezüngelt hatte, kroch sie ins Freie zurück. Nach kurzer Zeit jedoch kam sie wieder, ein grünes Zweiglein im Schlangenmaul. Sobald sie das tote Tier damit berührte, kehrte das Leben in das Tier zurück. Polyeidos, der den Vorgang erstaunt verfolgt hatte, nahm das Kraut und berührte damit das Knäblein Glaukos. Dieser begann augenblicklich sich zu bewegen. Und so kehrte Glaukos ins Leben zurück. Dieser Mythos wurde zum richtungweisenden Symbol für Alchimisten, Kräuterheilkundler – und heute halt für Apotheker und Pharmazeuten. Wir wissen nicht, welches Kraut die Schlange brachte. Es könnte auch Jiaogulan gewesen sein – oder etwas ganz anderes. Das Symbol steht seit Jahrhunderten für die unablässige Suche des Menschen nach Heilkräften, primär in der Natur und da soll dem Künstler eine poetische Sprache, ganz gleich, ob sie nun Nähe oder Distanz schafft, durchaus recht sein. Auch als Aeskulapstab oder Merkurstab ist der “Caduceus” bekannt. Eines der ältesten und heiligsten Symbole (Mesopotamien ca. 3. Jahrtausend v. Ch.); zu finden als Sinnbild des Lebens in der Kunst der Sumerer oder in den Heiltempeln Hygeias und Panaceas, der Heilgöttinnen prähellenischen Griechenlands. In der Alchemie Symbol für die Verbindung gegensätzlicher Kräfte wie Sonne und Mond, Tag und Nacht, Mann und Frau, etc. und eine mystische Vereinigung von Mikro- und Makrokosmos und damit eine Läuterung der Seele. Da sich die Schlangen jährlich häuten, erscheinen sie als Symbol der ständigen Selbsterneuerung des Lebens, der Heilkunst und des Arztberufs.


“My Fortuneteller” Öl auf Leinwand

"Untergangsvisionen? Muss ich nicht haben." Die täglichen Nachrichten schüren latente Ängste in uns. Der kalte Krieg, atomares Wettrüsten und der Fallout (atomarer Niederschlag) auf der Kino-Leinwand („The Day After“) brachten in Deutschland reiche Angsthasen sogar dazu, sich private Bunker unters Gemüsebeet zu bauen. Vieles erscheint uns absurd. Aber betrachtet man generelle Degenerationserscheinungen, die sich im rücksichtslosen Umgang mit der Natur und im empathiearmen Miteinander ausdrücken, dann ist eine apokalyptische Tendenz unverkennbar. Die Furcht vor Nukleartechnik und Krieg schlug sich selbst in der Pop-Musik nieder: Sting warnte vor „Oppenheimers deadly Toy“ (Robert Oppenheimer gilt als „Vater der Atombombe“) und die Band „Geier Sturzflug“ empfahl gar: „Besuchen Sie Europa, solange es noch steht“. Das mag lächerlich erscheinen. Schaut man sich die Gemetzel im religiösen Wahn jedoch einmal genauer an, dann kann man sich vielleicht gerade noch erklären, daß es im Bannkreis jeder menschgemachten Weltreligion eben auch Wahnsinnige und Sadisten geben mag, die hier intellektuell unterfüttert ihren barbarischen Trieben freien Lauf lassen mögen. Aber welche Garantie haben wir dafür, dass es eine einzige Denkrichtung gäbe, in der es auschließlich intelligente und friedfertige Protagonisten gibt? Fertigt man eine Statistik durch die gesamte Weltgeschichte an, dann stellt man fest, dass es Abermillionen Tote gab, die primär durch religiös motivierte Auseinandersetzungen ihr Leben lassen müssen. Weit abgeschlagen benennt die Ursachenforschung politisch und wirtschaftlich motivierte Kriegshandlungen.


“Kreuzfahrer” Öl auf Leinwand 90 x 70 cm

Auf den ersten Blick lediglich ein Wortspiel. Wirft man aber einen kritischen Blick auf all die Eroberungs- und Plünderungsfahrten im sanktionierten Rahmen von Kirchen und Königshäusern, dann bekommt das Wortspiel eine erweiterte Bedeutung. Missionstätigkeit bedeutete auch immer die Bereitschaft, andere Kulturen zu opfern, ja zu vernichten. Inquisition und Seefahrt waren dabei nicht selten eng miteinander verbunden.


“Holy Cows” Öl auf Leinwand 90 x 65 cm Der Begriff Heilige Kuh bezeichnet in der Ethnologie eine aus religiösen sowie aus ökonomischen Gründen als unantastbar erklärte Kuh. In vielen weidewirtschaftlich oder nomadisch geprägten Kulturen galt und gilt die Kuh als Statussymbol und Gradmesser des Vermögens; eine Schlachtung käme einer Vernichtung desselben gleich. Die "heilige Kuh" bedeutet umgangssprachlich ein Tabu, also etwas, das nicht angetastet werden darf.


"Hirams tears"

"J" und “B” Öl auf Leinwand je 90 x 35 cm

(Mitte) Öl auf Leinwand 120 cm 60 Die Bruderrosen sind von Tränen benetzt. Die Trauer um den Verlust des Baumeisters des Salomonischen Tempels spielt seit 300 Jahren eine bedeutende Rolle für jeden Freimaurer. Alles fließt in diesem Bild, alles zerfließt - Panta rei. Das verlorene Meisterwort drückt sich in Tränen aus.

Bevor man dazu überging, die Säulen der freimaurerischen Tempel durch Vorbilder der klassischen Epochen griechischer Hochkulturen (Dorisch, Ionisch und Korintisch) zu ersetzen, schmückten die Kapitele nicht Akantusblätter oder klassischer Zierrat, sondern Granatäpfel. Diese standen gleichzeitig für den König Salomo, wie auch für eine segensreiche Fruchtbarkeit: Ein Vater, viele Samen - also viele Kinder.


"Fibonacci" Öl auf Leinwand 110 x 110 cm. Atlas dringt in das Reich Neptuns ein und entwendet die Fibonacci-Formel. Als Tarnung benutzt er Blumen, die sich aber auf der Flucht verlieren. Dennoch gelang es Atlas, die Formel zur Neuformung aller kosmischen Spiralnebel und Galaxien zu verwenden. Heute erinnert sich kaum noch jemand daran, obwohl man diese Formel in jeder Blume, jedem Baum entdecken könnte. Leonardo da Pisa, auch Fibonacci genannt, war Rechenmeister in Pisa und gilt als der bedeutendste Mathematiker des Mittelalters. Bekannt sind heute vor allem die nach ihm benannten Fibonacci-Zahlen. Ihn hätte man fragen können. Mathematiker machten das auch, Fractal-Grafiker verehren ihn, Mandelbrot entwickelte aus der Selbstähnlichkeit seine Chaostheorie. Daran aber, daß es Atlas war, der sich die Urformel unter den Nagel riss und in Neptuns Reich im heute noch unverändert lebenden Archetypen des Nautilus´ die perfekte Manifestation eines kosmischen Prinzipes fand, daran erinnert niemand. Dieses blieb dem Künstler vorbehalten. Der goldene Schnitt hingegen, der sich durch diese Formel mathematisch logisch hinterlegen lässt, verbindet das Prinzip der Symmetrie mit dem der Asymmetrie. Dieser »verbindenden« Eigenschaft, der auch als »göttliche Proportion« bezeichneten Gesetzmäßigkeit, wird wegen seines »die Gegensätze verbindenden Charakters« als harmonisch empfunden. Eigentlich in sich ein Paradoxon. Die mathematischen Zusammenhänge können jedoch helfen, den Zugang zum universalen Charakter der Proportio divina und seiner eindrücklichen Verbindung zur Schönheit zu finden. Carl F. von Weizsäcker vermutete, »vielleicht ist die allgegenwärtig verborgene Mathematik der Natur der Seinsgrund aller Schönheit.«


"Insektenkonzert" 120 x 120 cm

Die Ästhetik von entomologischen Vorbildern wird nicht nur in den Jugendstilornamenten des Freimaurers Alphonse Mucha erkennbar. Zum viktorianischen Salon gehörte bereits zuvor eine Sammlung von schönen tropischen Schmetterlingen oder Käfern, unter Glas montiert und sorgsam abzuschließen. Viktorianische Damen entwickelten sogar die Mode des Tragens lebender Prachtkäfer in Anbindehaltungen von winzigen goldenen Ketten. Es entstand Schmuck aus den Flügeldecken der Käfer oder aus dem gesamten Körper, oder es wurden Abformungen angefertigt. Käferkörperteile sind bei Eingeborenen im Amazonasbecken, in Neuguinea und bei Bergstämmen in Thailand und Burma symbolträchtige Assecoires. Alle diese Ornamente, zusätzlich zu ihrer offensichtlichen Schönheit, werden als Inbegriff einer spirituellen Energie wahrgenommen. Zusammen mit dem Gitarrenbauer Dirk Seidel entwickelte Jens Rusch bereits mehrere technisch hochwertig ausgestattete “Insekten-Gitarren”, die jeweils für die Aktion STARK gegen KREBS versteigert wurden. (Foto rechts)


Anthropomorphische Tiermenschen Anthropomorphische Tiermenschen zur Charakterisierung menschlicher Eigenschaften haben eine weit zurückreichende Tradition. Grandville war berühmt für seine Darstellungen von Mischwesen, hauptsächlich von Menschen mit Tierköpfen und Tieren mit Menschenköpfen. Der Künstler kannte und schätzte die Arbeiten des Schweizer Schriftstellers und Philosophen Johann Caspar Lavater. 1788 veröffentlichte der Schweizer Gelehrte seine Schrift Konstruierte Karikaturen und Metamorphosen, Studien über die Vergleichbarkeit menschlicher Gesichter mit den Köpfen von Tieren. Diese Theorien wurden zu Grandvilles Zeit lebhaft diskutiert. Anders als Lavater, der auf eine allgemeine Typisierung abzielte, beschäftigte Grandville sich jedoch mit einzelnen, bestimmten Individuen, die er auch durch Kleidung und Utensilien in ein konkretes historisches Umfeld stellte. Das hat schier überhaupt nichts mit Verletzungsabsichten zu tun, aber ausgesprochen viel mit Kunst und noch mehr mit Humor. Jens Rusch wurde von einer großen deutschen Tageszeitung das Stigma "Dali vom Elbdeich" verliehen, worüber er zunächst alles andere als glücklich war. In der Tat ist es kaum möglich, sein künstlerisches Schaffen in eine einzige Schublade zu verfrachten. Es müsste schon ein ganzer Schrank dafür herhalten, oder zumindest doch ein Kommödchen - womit wir beim Thema wären. Dass sein Handwerk dem Naturalismus nahesteht, spielt dabei eine untergeordnete Rolle - es sind die Inhalte, die seinen Bilder eine Eigen-Art verleihen. In puncto "Vogelmenschen” ist er zudem Grandville näher, als dem apostrophierten Salvador Dali und sollte man dennoch nach einer Schnittmenge suchen, dann wäre es klug, tatsächlich nach dem Kommödienhaften zu fragen. Er ordnet seine kleine Bilderwelt in Kategorien wie "Die Küste lebt", wenn es um regionale Bezüge geht, oder "Jens´ Tierleben", wenn er diesen Tellerrand überschreitet. Menschliche Attitüden tierischen Entsprechungen zuzuordnen, hatte immer etymologische Dimensionen, nicht nur, wenn es um Charaktereigenschaften geht. Das funktioniert sogar umgekehrt, wenn es nämlich darum geht, Tiere nach Kräften zu vermenschlichen. Auch in anderen Kulturen kann man dafür Entsprechungen finden, beispielsweise in den Namen der Ureinwohner Amerikas. Was liegt für einen Künstler also näher, als das Menschliche im Tier und das Tierische im Menschen zu suchen?


"Vogelorchester" Öl auf Leinwand ca 110 x 100 cm Wer genauer hinschaut, wird in den Säulen die bestimmenden Elemente des Gemäldes “Naturreligion” wiedererkennen. Hier wird also die Naturbeobachtung ein weiteres Mal zur Inspirationsquelle für sakrale Architektur. Ist man darüber hinaus bereit, sich auf die Gedankenwelt der unzähligen Vogelmenschen-Skizzen und Zeichnungen aus dem kleinen Rusch-Kosmos einzulassen, könnte man fast meinen, beim Betrachten des Gemäldes ein vielstimmiges Chor- und Orchesterwerk zu vernehmen.


"Spatzentandem" Format ca. 36 x 66 cm Aquarell und Zeichnung auf Karton Das sind tatsächlich alles Spatzen. Die gibt es in wunderbaren Farbgebungen rund um die Erde. Grobe Formel: Je nordischer, desto eintöniger in der Farbgebung, je südlicher, desto bunter. Ganz wie bei den Menschen. Insofern hat das Tandem sogar etwas Kosmopolitisches.

"Acopalytzika" Format ca. 40 x 60 cm Aquarell und Zeichnung auf Karton.


Manifest der Stelzvögel Hört, ihr Brüder und Schwestern unter der Feder, hört! Der Tag ist gekommen, aus der unglückseligen Spirale der Evolution auszusteigen. Denkt an das tragische Verhängnis der Giraffen, deren Hälse immer länger und deren Blutdruck immer höher wurde, so lange, bis ihre Herzen endgültig versagten. Der Tag ist gekommen, das Schicksal in die eigenen Beine zu nehmen. Die Grenzen der Biologie sind erreicht, die Anatomie kann uns nicht mehr helfen! Alle, die ihr dort draußen stelzt und schreitet, hört auf die Signale, seht die Zeichen der Zeit! Schluss mit der Evolution! Es lebe die technische Revolution! Lasst uns auf die nächste Stufe unserer Entwicklung steigen. Unsere Devise: Hinauf auf die Stelzen und hoch übers Land! Wenn auch Deine Brut überleben soll: Kehr der Evolution den Rücken, steig um auf Stelzen-Krücken! Wir sind die Krone der Schöpfung, aus eigenem Willen, aus eigener Kraft. Heute gehört uns die Küste, morgen das ganze Land. Mats Schreihals Sprecher der Stelz- und Schreitvögel © Gerd Scherm


Mit diesen speziellen Vogelmenschen nähern wir uns einem weiteren Themen-Zyklus, den Jens Rusch als einen Rapport im Sinne alter Schlachtenmaler bezeichnet. Er suchte das Heerlager, das "Holy Land" der Headbanger und Schwermetaller vor seiner eigenen Ateliertür im norddeutschen Wacken auf. Hunderte von Bildern entstanden in seinem Kopf, Sozialstudien und Kuriosa, Karnevaleskes wie Morbides, Schrankenloses wie Friedfertiges. Ein Kosmos, den er auf seinen Leinwänden zu ordnen versucht. Diese Bilder zeigen Wacken aus einem bislang kaum dokumentierten Blickwinkel. Jens Rusch sucht seine Szenen mit dem sicheren Gespür des Erfassers, der durch die Schule der Norddeutschen Realisten ebenso gegangen ist, wie durch das Laboratorium des Bilderkonstrukteurs Norman Rockwell. Die realistische Darstellungsweise ist ihm durch die Zucht und Lehre einer strengen Bildauffassung seines Mentors Prof. Eberhard Schlotter zur Handschrift geraten. Rusch erfindet immer neue Szenerien, die Wacken zum Welttheater werden lassen. Zu seinem Welttheater. Ein Schlachtenmaler im Heerlager der lautesten Musik der Welt. An seinem mentalen Pinboard stecken Unmengen an noch ungemalten Phantastereien, zu denen man sich nur noch die richtige Musik hinzudenken muss.

"Metalbirds" Ölgemälde auf Leinwand. Format 60 cm x 150 cm

Weitere Motive dieser Art finden Sie auf der Website

www.jens-rusch.de oder in der Galerie seiner Frau Susanne Rusch im norddeutschen Brunsbüttel in der Schulstraße 38


Flüchtige Studien werden später im Atelier zu akribischen Gemälden.

In den Wochen nach dem Festival werden die Studien unmittelbar im Atelier aufgearbeitet, die Stimmung lässt sich später nicht mehr ganz authentisch rekonstruieren. Man kann sich unschwer vorstellen, welche Ateliermusik in dieser Zeit dominiert.


“Rock´n Rolli´s” Öl auf Leinwand. Format 150 x 110 cm

Gemalte "Sozialstudien" ? In der Kunst-Zeitschrift "Tendenzen" wurde Jens Rusch im Artikel "Qualität und Engagement" gemeinsam mit Harald Duwe vorgestellt. Ihre Herkunft ist nicht die einzige Gemeinsamkeit der beiden schleswig-holsteinischen Künstler. Die im Artikel gebräuchliche Genre-Bezeichnung "Gemalte Sozialstudien" wäre eine unfaire Bezeichnung für den Themenhintergrund, denn am Ende steht die Frage nach der Qualität eines Gemäldes. Das letzte Wort hat immer das Bild und der inhaltliche Aspekt ist nur eines der Bewertungskriterien. Was also macht aktuell das Thema "Wacken" für den Kulturpreisträger Jens Rusch so interessant? Kein einziges Konzert des Schleswig-Holstein Musikfestivals kann auch nur mit 10 Prozent der Zuschauer des W:O:A aufwarten - und dennoch ist der gesellschaftliche Rang des SHMF im Bewusstsein der Öffentlichkeit höher angesiedelt. Wer bestimmt diese Parameter? In der kurzen Liste eigenständiger Liberalisierung stellt das Wacken-Festival ein Phänomen dar. In 25 Jahren fand auf den Wiesen und Äckern ein bemerkenswerter Prozess statt, der als Indikator für umfassende gesellschaftliche Randbedürfnisse dienen könnte. Der selbst inszenierte Ausnahmezustand integrierte sich nicht nur in das vom Veranstalter vorgegebene Konzept, er wurde Bestandteil und sein Habitus erwies sich sogar als richtungssteuernd. Nicht nur, daß das Thema vor seiner Atelier-Tür stattfindet - es ist auf vielfache Weise zwingend. Gesellschaftliche Regularien scheinen in Wacken nicht nur außer Kraft gesetzt, sie werden auch häufig ins völlige Gegenteil gekehrt. Das allein ist noch nicht erstaunlich. Völlig verblüffend ist hingegen, daß das nicht nur niemanden stört - es wird geradezu an die oberste Stelle der langen Liste der Erwartungen postiert. Der Wacken-Kult verstört anscheinend nur noch jene, die nicht daran teilnehmen. Bei der medialen Bewertung der überraschenden Friedfertigkeit der Massen wird oft die Ventilfunktion einer ungewöhnlichen Musik übersehen, wenn auch nicht überhört. Die Kapriolen fast aller journalistischen Analysen stochern fast durchgehend im Nebulösen. Es scheint alles erlaubt - mithin ein wunderbares Terrain für einen bildenden Künstler, dem es keine Mühe bereitet, Menschen darzustellen. Freiräume zu thematisieren ist jedoch eine vergleichsweise schwierige Aufgabe. Der "Holy Ground" wird zum extrem unwegsamen künstlerischen Parcours.


“Blind Guardian” Öl auf Leinwand 150 x 110 cm Viele Dinge erfährt man erst beim Malen. Beispielsweise, dass man mit einem Monokular und einer Sehstärke von 5 % die Umgebung “einscannen” kann, und das Bild erst im Kopf zusammengesetzt wird.


“Musik für die Tauben” Öl auf Leinwand 150 x 110 cm

W:O*Art Sie waren ihm mehrfach aufgefallen, die phantasievoll gekleideten Wacken-Besucher. Hätten sie sich nicht in einer Gebärdensprache mit Handzeichen verständigt, wäre er wohl nicht auf die Idee für dieses Bild gekommen. Niemand bewegte die Lippen, aber die Mimik war expressiv. Gelegentlich ein gutturales, unkontrolliertes aber herzliches Lachen, vermutlich hatte jemand mit den Fingern einen Witz erzählt. Ein Stückchen weiter stand eine andere Gruppe und Rusch folgte ihnen zur Hauptbühne. Als die Musik lauter und heftiger wurde, tanzten viele in Bühnennähe- es dauerte gar nicht lange, und auch die offensichtlich gehörlosen Metal-Fans begannen zu tanzen. Mit geschlossenen Augen, irgendwie wegtreten. Das machte ihn neugierig und am Ende des Tages war er erstaunt, wieviele Gehörlose ihm aufgefallen waren. Ganz offensichtlich ist Wacken ein wichtiger Wallfahrtsort für sie. Wieder zuhause, suchte er im Internet und musste dabei immer an Grönemeiers "Sie mag Musik nur, wenn sie laut ist" und die rätselhafte Passage "Der Mann ihrer Träume muss ein Bassmann sein" denken. So langsam reimte er sich immer mehr Informationen zu einem Bild zusammen. Wussten Sie, dass man Bässe auch ohne Trommelfell hören kann, weil sich der Schall auch über die Schädelknochen ans Innenohr überträgt? Insbesondere laute Musik wird dadurch für Gehörlose verstärkt erfahrbar. In der Uniklinik in Kiel implantiert man deshalb winzige Schallverstärker auf die Knochen hinter dem Ohr. Die konnte er aber nicht gebrauchen, überhaupt stellte sich die Frage: Wie um alles in der Welt stellt man auf einem Gemälde einen gehörlosen Menschen dar? Wochenlang fand er keine Lösung, bis ihm die Idee mit den Hörrohren kam. Die waren zwar so in Wacken gar nicht vorhanden, aber diese Bedenken darf man als Künstler im surrealen Laufgitter gern außer Acht lassen. Und dann fiel ihm das bekannte Beethoven-Zitat ein: "Sollte ich noch einmal leben, würde ich mehr für die Tauben tun". Nun hatte er alle Zutaten für dieses Bild beieinander. Auf dem T-Shirt ist dann noch abschließend W:O:A in der sogenannten "Gallaudet-Schrift" unter dem tauben Beethoven zu lesen.


Den Skizzenblock immer dabei: Feldstudien auf dem “Holy Land”, wie Wacken-Enthusiasten das Gelände des größten Metal-Festivals der Welt gern nennen. Später werden die Eindrücke im Atelier ausgewertet, oft auch kombiniert oder durch weiterführende Phantasien ergänzt und in Öl auf die Leinwand gebannt. Die Gemälde zeigt er dann im kommenden Jahr auf dem Festival.


"Head and Shoulders" Phrenologische Studien und hohe Hüte.Öl auf Leinwand. 110 x 110 cm

Die umherwirbelnden “Hohen Hüte” zitieren eine Eingangsszene des großartigen Filmwerkes “Prestige” um Magie und die Bedeutung Nikola Teslas. Im Film wird dieser von David Bowie dargestellt. Für Jens Rusch sind literarische Inspiration und eben manchmal auch eine nicht auslöschbare Filmszene zwingende Inspirationen. Der dargestellte Kasten mit so genannten phrenologischen Studien stellt ein Museums-Relikt dar, für eine umstrittene Entgleisung einer wissenschaftlichen Idee, die von den Nazis für ihre Rassen-Ideologie missbraucht wurde. Die Phrenologie ist eine zu Beginn des 19. Jahrhunderts von dem Arzt und Anatom Franz Joseph Gall (1758–1828) begründete topologisch ausgerichtete Lehre, die versuchte, geistige Eigenschaften und Zustände bestimmten, klar abgegrenzten Hirnarealen zuzuordnen. Dabei wurde ein Zusammenhang zwischen Schädelund Gehirnform einerseits und Charakter und Geistesgaben andererseits unterstellt. Sie ist durch ihre ideologisch ausgerichtete Herangehensweise das prototypische Beispiel einer Pseudowissenschaft, stellt aber einen wichtigen Vorläufer und Bezugspunkt der modernen Neuro- und Kognitionswissenschaften dar.


"Zu sehn wie fest geschnürt sie sei...." Öl auf Leinwand 120 x 120 cm

Der Bildfindung gingen, wie es sich gehört, Gedanken, er-lesene Erkenntnisse und vertiefende Gespräche mit dem Dargestellten, dem Schauspieler Uwe Friedrichsen, voraus. Ausgangspunkt war die bereits als RuschRadierung vorliegende „Schüleranhörung“ im linken Bildteil. Da Friedrichsen damals in dieser berühmten Szene von keinem Geringeren als Gustav Gründgens (der in der besagten Radierung auch als Mephistopheles erscheint) darüber belehrt wurde, dass der Geist der Medizin leicht zu fassen sei und ihm riet „...das Pülslein fest zu drücken, und fasset sie mit feurig schlauen Blicken wohl um die schlanke Hüfte frei, zu sehn, wie fest geschnürt sie sei..“, stellte sich die Frage, ob Gründgens auch in der Szenerie erscheinen solle. Jens Rusch ist fasziniert von so genannten „Timeshifts“, das sind kleine gemalte Zeitaspekte, die er manchmal in Firmenportraits anwendet, wenn es darum geht, Familiengeschichte wie in einem Zeitraffer darzustellen. Als Uwe Friedrichsen ihm erzählte, dass er auch den Mephistopheles in einer Inszenierung des Hamburger Ohnsorg-Theaters dargestellt habe, stand für ihn die Grundszene fest. Eine ganz persönliche Zeitreise des Schauspielers sollte es nun werden. Den gerade einmal 20 Jahre alten Schüler Friedrichsen mit dem nun 75 Jahre alten, gereiften und lebensweisen Mephistopheles-Friedrichsen auf einer Leinwand zu konfrontieren.


"Placebo" Öl auf Leinwand 80 x 120 cm

In der Gesellschaft des Papalagi heisst "Voodoo" einfach nur "Placebo" In einer einfachen, malerischen Sprache eines gebildeten Stammesfürsten der sogenannten Dritten Welt schilderte der Südseehäuptlings Tuiavii aus Tiavea zu Beginn des 20. Jahrhunderts unsere sogenannte "Zivilisation". Aus der Sicht eines in seiner Kultur gebildeten Eingeborenen schildert er seinem Volk die Denkweise und Lebenseinstellungen der Europäer, die angetreten waren, den "unterentwickelten" Eingeborenen die Segnungen der europäischen Kultur - mehr oder wenig eindringlich - zu überbringen, sie zu missionieren. Als Außenstehendem ist ihm die große Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit im Denken und Leben der Europäer natürlich aufgefallen. Diesen Blickwinkel versucht auch Jens Rusch in seinen Bildern einzunehmen, wenn er seine eigene Gesellschaft reflektiert. “Die Europäer glauben den Eingeborenen, das Licht zu bringen, ziehen sie jedoch nur in die eigene Dunkelheit hinein”, so sagt Häuptling Tuiavii. In seinen Reden spricht er über so alltägliche Dinge wie die Kleidung der Europäer und den Umgang mit ihrer Körperlichkeit und Sexualität bis hin zu ihrer Kopflastigkeit, der Überbetonung der Ratio, der Vernunft und der Abhängigkeit vom sich zum Selbstzweck mutierten Gewinnstreben. Der “Papalagi”, so heißt der weiße Mann in seiner Sprache, liebt das "runde Metall" und das "schwere Papier", wie er Geldscheine nennt, und ganz besonders die Zeit, die er misst, in kleine Stücke schneidet und dann doch nichts Sinnvolles mit ihr anzufangen weiß. Wenn wir uns bewusst machen, dass ein wichtiger Teil unserer medizinischen Errungenschaften, zumal im pharmazeutischen Bereich erst in sogenannten "Blindversuchen" oder "Doppelblindversuchen" analysierbar gemacht wird, d.h. wenn durch eine List im Feldverversuch künstlich eine innere Distanz erzeugt wird, dann nehmen Wissenschaftler genau den Standpunkt des Häuptlings Tuiavii ein, um unsere eigenen hochwissenschaftlichen Errungenschaften zu verifizieren. Die Akzeptanz einer kritischen Hinterfragung unserer eigenen Selbstherrlichkeit bedarf allerdings sprachschöpferischer Sanktionierung. Dass die Überzeugung von der Wirksamkeit eines Medikamentes, ergo der Glaube an diesen Effekt eben diesen zeitigt, ist in der Medizin einer der großen unerklärlichen Standards und zeigt gleichzeitig unsere mystische Verstrickung in Voodoo und Scharlatanerie. Pharmazie und Alchimie sind allgegenwärtige Geschwister und ein wesentlicher Bestandteil moderner Medizin.


"Pisa-Studie" Öl auf Tablex 100 x 50 cm

"Clash of philosophies" Öl auf Tablex 55 x 31 cm

Neuer Habitus und neue Medien. Bringt die Smart-phone-Generation wirklich Opfer? Ist Bildung ein flüchtiges Gut angesichts der allgegenwärtigen Verfügbarkeit von Informationen geworden? Die Pisa-Studie stellt zwangsläufig auch unsere eigenen Bewertungskriterien auf den Prüfstand. War der Aufschrei nicht ganz ähnlich, als Gutenberg die Buchdruckkunst einführte und die klösterlichen Scriptorien als klerikale Kontrollinstrumente obsolet wurden? Babel ist überall und Babel ist ausgesprochen flüchtig geworden - Jens Rusch entwickelte aus diesem Gedanken seine “Flugschreiber” und Flugbücher.

Als Jens Rusch dieses kleine Gemälde 2010 anfertigte, ahnte er noch nicht, wie schnell die Realität seine gemalten Aussagen überholen würde. Denkweisen und Religionen auf Kollisionskurs veränderten unsere Welt stärker als Politik und Waffenhandel. Millionen von Menschenleben wurden geopfert oder opferten sich im Beharrungswillen. Grenzen verschoben sich wie Kontinente, Religionen folgen einer eigenwilligen Plattentektonik. Das Wissen und die Vermutungen, die Aufgabenstellungen und die neuen Rätsel füllen Bibliotheken und Gehirne - und mit diesen vergehen sie. In diesem Gemälde wollte er seiner eigenen Suche ein Gesicht verleihen, ratlos, zweifelnd und vielleicht schon morgen mit völlig veränderten Ingredienzien.


"Lichtsuche" Diptychon. Zwei Tafeln (Öl auf Leinwand) je 160 x 80cm.

Die Sprache der Symbole Das gesamte Wissen der Menschheit drückt sich durch Sprache und Schrift aus. Die Schrift erst machte es möglich, Wissen nachhaltig mitzuteilen, und zwar über Generationen. Schrift machte unser Wissen zeitlos. Schrift machte unser Wissen vermittelbar. Der Ursprung der Schrift aber ist das Symbol, ist die bildhaft verkürzte Darstellung eines erkennbaren, bildhaften Motives. Uns ist heute die Schrift unseres Kulturkreises derartig eigenständig im Bewusstsein, dass wir die Ursprünge der Buchstaben und Zahlen nicht mehr als Symbole zu erkennen vermögen. Runen, Hieroglyphen oder die vorgefundenen Reste anderer früherer Kulturen erkennen wir dagegen sehr wohl noch als Bilder, auch, weil wir deren Bedeutung anders nicht zu deuten vermögen. Wer heute jedoch einen Sprache wie Chinesisch, Japanisch oder Koreanisch erlernen möchte, kommt nicht um die Aufgabe einer Bilddeutung herum. Diese Schriften lassen sich für uns nur erfassen, wenn wir sie wieder auf einer zweiten Bewusstseinsebene als Bilder zu erkennen suchen. In der Sinologie, wie im Althebräischen, sind für uns durchaus noch ikonographische Metaphern erkennbar. Noch bevor der Mensch eine differenzierte Sprache entwickelte, drückte er sich in eben diesen Metaphern, in Bildern und Symbolen aus. Wir alle kennen die Höhlenmalerei von Altamira oder vom Brandberg in Südafrika. Diese Mitteilungen enthalten nicht einen einzigen Buchstaben. Und dennoch haben frühe Menschen ganz offensichtlich auf diesem Wege miteinander kommuniziert. Alle auf die gleiche Weise, um den gesamten Erdball.


Die dritte Tafel aus dem Zyklus “Lichtsuche” erhält durch Gotthold Ephraim Lessing, dessen große Bronze-Statue auf dem Hamburger Gänsemarkt Zeugnis seiner freimaurerischen Erkenntnisse ablegt, einen Angelpunkt. Seine Ringparabel belegt, wie Imagination unsere religiösen Vorstellungen ins Fiktive leitet und dennoch von großer Bedeutung für einen su ch e n d e n Me n sch e n i st. Symbole der großen Weltreligionen, Versatzstücke zu “Nathan der Weise” oder zur Häresie, bis hin zum Möbiusband als Symbol für die Unendlichkeit dieser großen existentiellen Fragen, markieren die Suche nach religiöser Erkenntnis. Alle Tafeln der Serie “Lichtsuche” sind nur durch die gemalte DNASpirale miteinander verbunden.

“Ringparabel” Öl auf Leinwand 160 x 80 cm


An diesem Motiv werden die Freunde abstruser Konspirationstheorien ihre Freude haben. Die Eule als Symbol der strikten Observanz gießt sich jedoch gelassen eine Tasse Tee ein. Ein Blick auf die Buchtitel ist für Eingeweihte durchaus interessant: Lennhoff und Posner liest man da, Albert Mackey, Wolfstieg oder Sonnenkalb, allesamt Herausgeber umfassender Enzyklopädien. Jens Rusch sieht in ihnen Vorläufer seines “zweiten Lebenswerkes”, wie er das digitale Freimaurer-Wiki gern nennt. Das kuriose Gebilde eines schwergewichtigen Bücherstapels scheint zu schweben, wirkt fragil, ein wenig paradox. Der Maler ergeht sich in kleinteiliger Fummelei und empfindet die Detailarbeit wie eine bescheidene Meditation.


“Strikte Observanz” Öl auf Leinwand 100 x 50 cm


“Imperialismus” Öl auf Leinwand

Nicht jeder versteht den eigenwilligen Humor eines Künstlers. Dieses Gemälde entstand, als die ersten Fotos einer Mac Donalds-Filiale am Roten Platz in Moskau durch die Presse gingen. Vielleicht hätte Jens Rusch den Titel etwas geschickter wählen sollen, als er das Gemälde im amerikanischen Forum Renderosity erstmals veröffentlichte. Der folgende Aufschrei und die harten Proteste veranlassten ihn schließlich, das Bild dort wieder zu entfernen. Zu diesem großen Gemälde existiert auch eine kleinere gemalte Studie im Format 40 x 50 cm.


Bronzen Neben Radierungen, Zeichnungen und Gemälden entstehen in seinem kleinen Brunsbütteler Atelier auch Bronzen. Zumeist handelt es sich dabei um Auftragsarbeiten, seltener um Multiples. Die relativ hohen Gießkosten der aufwendig ausgeführten Meisterarbeit der beauftragten Bronzegießereien machen dieses notwendig. Dabei ist es gleichgültig, ob es sich um einen Tischschmuck, wie der “Rauhe Stein”, den der Künstler durchaus auch individuell mit speziellem Logen-Bijou anfertigt, wie oben zu sehen, oder als Applikation für einen Grabstein “Virtus Junxit” handelt. Überwiegend werden diese Form-Vorlagen dabei für Bronzeabgüsse mit einem Spezialwachs gefertigt, der schwarzen Kohlestaub im Stearin enthält, um eine Anmutung polierter Bronze zu simulieren.


“Buch der Bücher” (oben) “Denkgeschwindigkeit” (rechts) Auflagen jeweils auf 99 Exemplare begrenzt.


Bei dreidimensionalen Arbeiten kann der Künstler weder auf Skizzen oder Fotos zurückgreifen, die dem Modell lange Sitzungen ersparen würden. Er muss sein Modell umrunden können, wie eben auch seine Formarbeit. Licht und Schatten entsprechen auf dem schwarzen Wachs bereits weitgehend der Anmutung polierter Bronze.


Die lebensgroße Bronze “Neocorus” entstand in dreimonatiger Arbeit coram publico in Wachsmodellierung.


"Evolution" (Adam und Eva auf Galapagos) 90 x 90 cm

Angeregt durch absurde Streitereien zwischen Kreationisten und Darwinisten mit oft kuriosen Thesen beschloss Jens Rusch, sich eine eigene Version zusammenzustellen. Eine Schöpferidee, ganz gleich ob aus mutationsbedingten Zufällen oder aus Sternenstaub enstanden, sucht man tunlichst in der Natur selbst zu erkennen. Einige Jahre später führt dieser Grundgedanke zum Gemälde “Naturreligion”. Und so, wie sich die Freigärtner den Garten Eden als Schöpfungsideal ausmalten, versetzt der Maler die Paradiessituation einfach dorthin, wo Charles Darwin seine revolutionäre, häretische Vorstellung von Evolution entwickelte.


"Walblut" Öl auf Leinwand 120 x 120 cm

Dieses Ölgemälde ist die einzige Illustrationsarbeit in dieser Technik. Weitere Illustrationen zu Melvilles Meisterwerk fertigte Jens Rusch als Zeichnungen an. Seine Illustrationen zu Theodor Storms “Schimmelreiter” erschienen in vier deutschen Buch-Auflagen und einer Ausgabe in Süd-Korea. Umfangreiche Radierungs-Zyklen und Zeichnungen zu Arno Schmidts “Schule der Atheisten” und William Shakespeares “The Tempest”, sowie zur “Carmina Burana” kennzeichnen sein literarisches Interesse. Einzelne Illustrationswerke zu Baudelaire und Joyce führen zu seinem ebenfalls umfangreichen Exlibris-Werk.


"Zauberflöte" Öl auf Leinwand 65 x 120 cm Die Zauberflöte (KV 620) ist eine Oper in zwei Aufzügen, 1791 im Freihaustheater in Wien uraufgeführt. Das Libretto stammt von Emanuel Schikaneder, die Musik komponierte Wolfgang Amadeus Mozart. Der Tenor der Oper weist freimaurerische Bezüge auf. Bekannt ist die Arie des Sarastro "In diesen heilgen Hallen kennt man die Rache nicht", als Quintessenz und moralischer Wegweiser für alle Tempelarbeiten in Freimaurerlogen.

"Seelenvögel" ca 30 x 25 cm Öl auf Tablex


“Buchbinderei” Bronze (oben) und Gemälde Öl auf Tablex (unten) Viele der Arbeiten von Jens Rusch weisen diskrete freimaurerische Bezüge auf, wie man auch dieser Bronze erkennen kann. Das dritte Buch von links zeigt beispielsweise das bekannte “Hall Stone Jewel”, mit dem die Großloge von England nach dem ersten Weltkrieg eine Gedenktafel für gefallene Brüder finanzierte.

In einigen Fällen dienen dem Künstler seine eigenen Bronzen als Modelle für Gemälde oder Radierungen.


"Buchbinderei" Radierung von zwei Platten. Motiv-Format 50 x 74 cm auf 300 gr Bütten ca 70 x 95 cm Auflage 99 Exemplare.

“Alchimistisches Stilleben” Malerische Aquatinta von 2 Kupferplatten. Motivformat 40 x 50 cm Auflage 99 Exemplare


“Sleepy time time” Bronze (oben) Farbradierung 40 x 50 cm (unten) Diese Arbeit erhielt ihren Titel nach der Musik, die Jens Rusch während der Formung des Kissens in Ton hörte. “Sleepy time time” der Gruppe Cream mit Eric Clapton. Später entstand nach seinem eigenen Modell ein Gemälde und diese Farbradierung. Das Sujet wurde auch zum Logo eines Apnoe- Schlaflaboratoriums.


"Vanitas" (Chamber of Reflection) Öl auf Leinwand 60 x 70 (oben) “Memento mori” Radierung auf Bütten 30 x 35 cm (unten) Dieser Themenkomplex stilisiert die Mahnung daran, sich seine eigene Vergänglichkeit bewusst zu machen.


"Vanitas" Mischtechnik auf Karton. 50 x 70 cm

"Meisterschaft" (Beförderungs- oder Erhebungsgruß) Strichätzung


Die Selter-Arbeitstafel Ursprünglich sollte die handgemalte Arbeitstafel, die der Logenmeister Emil Selter in den unmittelbaren Nachkriegsjahren für die Frankfurter Loge “Lessing” selbst angefertigt hatte, lediglich restauriert werden. Aber es kam anders. Aus Respekt vor der durch zahllose Schritte abgenutzten Reliquie entschloss sich Jens Rusch, eine völlig neue Arbeit unter Berücksichtigung der Selter-Studie umzusetzen. Er hatte die zweimonatige Arbeit honorarfrei begonnen, wurde dann jedoch überraschend für sein Engagement hoch belohnt: Die Loge “Lessing” verlieh ihm die erste und bislang einzige Ehrenmitgliedschaft nach Kriegsende. Da die Arbeitstafel auf starker Hanf-Leinwand mit Acryl-Untermalung angefertigt wurde, lässt sie sich problemlos aufrollen.


20 radierte Illustrationen zur “Carmina Burana” entstanden für die spanische Ediciones Lanuza.


Zum Spektrum seiner Auftragsarbeiten gehören neben Firmen- und Familienportraits auch die “Exlibris”. Diese Bucheignerzeichnen folgen einer Tradition, die sowohl die Neigungen des “Eigners”, also des Auftragsgebers, genau so wiederspiegelt, wie das Können des beauftragten Künstlers. Rusch wurde von der Deutschen ExlibrisGesellschaft ausgezeichnet und erhielt den Auftrag, die Repräsentativ-Grafik für den internationalen Kongress in Mailand zu gestalten.


“Weltbruderkette” Strichätzung auf Kupfer, auf 300 gr Bütten handgedruckt. Motivformat 35 x 30 cm Auflage 99 Exemplare

Diese Zusammenfassung der Weltreligionen, zusammengehalten durch eine symbolische “Weltbruderkette” gibt es ebenfalls als Ölgemälde.


! Im Auftrag der Hamburger Loge mit der Matrikelnummer 1 ”Absalom zu den drei Nesseln”, die sie als älteste deutsche Loge ausweist, rekonstruierte Jens Rusch nach einem zeitgenössischen Pastell das Portrait des allerersten deutschen Stuhlmeisters Georg Wilhelm Ludwig von Oberg. Damit hat der Ursprung der deutschen Freimaurerei im Wortsinne ein Gesicht erhalten. Foto: Übergabe an den Logenmeister Hans-Peter Meißner.


Biografie 1950 geboren am 26. April im Fischerdörfchen Neufeld / Schleswig-Holstein. 1964 bis 1967 Fernstudium "famous artist schools". Tutoren: Norman Rockwell und Robert Fawcett . 1972 Aufgabe des erlernten Handwerkerberufs. Eintritt in die Welt der Kunst "wo der stolze Schmerz des Andersseins zu 1972 Hause ist". Keine Nebeneinkünfte durch Lehramt oder Erbschaft, keine Mäzene oder sonstige Förderung. 1979 bis 1982 Studium als Meisterschüler bei Prof. Eberhard Schlotter in Altea/Spanien. 1979 bis 1996 halbjährige Aufenthalte im spanischen Atelier in Callosa de Ensarria. 1981 bis 1982 Ausbildung in Harzöl-Lasurtechniken bei dem Ernst Fuchs-Schüler Peter Proksch. 1990 Verleihung des Dithmarscher Kulturpreises 1991 Premio de Comune di Mapello / Italien 1997 Heirat am 4.9.97 mit Susanne Fehling 1998 Susanne Rusch eröffnet eigene Galerie in Brunsbüttel, Aufgabe des spanischen Ateliers 2001 "Schleusen-Symposium" der Norddeutschen Realisten. Ausstellung "Norddeutsche Realisten" in Eckernförde. 2001 Im Oktober erkrankt Jens Rusch an einem Zungengrundtumor 2001 Im November beruft Nikolaus Störtebecker Jens Rusch als Gast in den Kreis der Norddeutschen Realisten. 2002 Teilnahme am "Schwansen-Symposium" der Norddeutschen Realisten 2003 Nach zwei Jahren Pause Weiterarbeit an der Carmina Burana. 2003 Publikation des Buches " Der illustrierte Schimmelreiter" in Korea 2004 Fertigstellung der Grafik-Suite Carmina Burana. Veröffentlichung in Vancouver / Canada 2004 Auftrag vom Schleswig-Holsteinischen Landtag: Das Landeshaus und die Gorch Fock als Radierung. 2005 Illustrationen zum Schimmelreiter erscheinen jetzt in 8 Schulbuchverlagen. 2005 Reisen nach Thailand, Benefiz-Übergabe von 20 000.- Euro für Tsunamiopfer. Beginn der Jiaogulan-Versuche 2006 Veröffentlichung des Radierungs-Zyklus´ "Evolution" zu Charles Darwin 2007 Aufnahme in die Enzyklopädie "Who is who" 2007 Filmbeitrag zur Pegasus DVD "Das Geheimnis der Kunst-Das Geheimnis der Logen" 2007 - 2010 Dozentur im Künstlerhaus Spiekeroog 2008 Auftragsarbeit für shz und NDR Symbolgemälde zum Schleswig-Holstein Convent 2008/2009 Auftragsarbeit "Neocorus" Lebensgroße Bronzeplastik 2009 Österreich: Aufnahme in das Habarta-Lexikon der Phantastischen Malerei 2009 Gründung des inzwischen weltweit größten thematischen Internet-Lexikons Freimaurer-Wiki 2010 Dritte Auflage des illustrierten Schimmelreiters 2010 Der Film von Frank D. Müller Meerkampf.Watt? kommt in die Kinos. 2010 NDR-TV Bericht über Krebs und Kampf. 2011 Erstes "Solar-Gemälde" und zwei weitere Gemälde für die Stiftung der Landsparkasse Schenefeld 2011 Auszeichnung "Botschafter Dithmarschens" 2011 Auszeichnung "Mensch des Jahres" 2011 Beginn der Arbeit am "Wacken-Zyklus". Jährliche Ausstellung auf dem W:O:A 2012 Auszeichnung Bürgerpreis CDU Brunsbüttel 2012 Einladung durch den Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein Thorsten Albig zu einem Empfang beim 2012 Bundespräsidenten Joachim Gauck 2012 Gelehrtenstreit: Prof Reimer Hansen diffamiert, Prof. Dr. Günter Endruweit rehabilitiert: Die Wahrheit über Neocorus 2013 Vierte Auflage des Buches "Der illustrierte Schimmelreiter" 2014 Auszeichnung "HelferHerzen" durch DM 2015 Ehrenmitglied "Association of masonic arts" 2015 "Honorabilis Magister Artium Latomorum et Architecturae" (honoris causa) City of Alexandrie/Virginia USA 2015 Initiator und Mitorganisator des großen Benefiz-Konzertes MOIN Refugees 2015 Aufnahme in eine der sinnvollsten karitativen Vereinigungen weltweit: Shriners 2015 Arbeit am Portrait Georg Wilhelm Ludwig von Oberg


Zitate [...] Vor allem aber belegen die Arbeiten zu und über Arno Schmidt seine feinsinnigen und einfühlsamen Fähigkeiten, die Sonderheit und das Mentale, die Psyche eines Menschen wie Arno Schmidt bildnerisch einzufangen und zu Papier zu bringen. Dahinter steht, wie ich glaube, wie bei jedem guten Künstler eine enorme ästhetische Kraft. Ästhetik heißt im Sinne der alten Griechen: Wahrnehmungsfähigkeit, Ästhesis war die Fähigkeit wahrzunehmen, hatte nichts mit schön und hässlich zu tun. Also, ich glaube, was Rusch auszeichnet, ist eine sehr ausgeprägte Wahrnehmungs- und Intuitionsfähigkeit, die Basis eigentlich für alle bedeutende künstlerische Umsetzung in Malerei, Zeichnung oder Radierung.[...] Ob Portraits, Landschaften, Akte, Surreales, Buchillustrationen, Exlibris oder sogar Plastisches: Jens Rusch ist ein erstklassiger Künstler, eine gute Adresse im Lande Schleswig-Holstein. [...] Aus der Laudatio von Björn Engholm Rechts: Foto von Sönke Dwenger: J. Ruschs Initiative STARK gegen KREBS, hier symbolisiert durch ein einfaches grünes Armband, mit der er bislang weit über 300 000.- Euro für Patientenautonomie, Palliativ-Stationen, Krebsberatungszentren, Kinder-Hospiz, StammzellenTypisierungen und die Schleswig-Holsteinische Krebsgesellschaft generierte, findet viel prominente Unterstützung, wie hier durch Peter Maffay. Medien-Hauptinstrument für die Benefiz-Aktion ist die jährliche Wattolümpiade in Brunsbüttel. * Jens Rusch is the premier Masonic Artist from Germany. Master-Mason.com is proud and honored to be Jens' North American associate for the distribution and sales of his original pieces and reproductions. Jens incredible Freemason oil painting on canvas "Vanitas vanitatum", his bronze sculptures such as 3 Degree of "Vanitas" or "Memento mori", will invigorate the soul of any Freemason. Ralph de Siano Pennsylvania * Als Autor und Herausgeber von zahlreichen Kunstbüchern ist für mich völlig klar, Jens Rusch gehört zu den besten Illustratoren der Republik. Dies hat er jetzt erneut eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Michael Legband Journalist, Kiel * His convincing strength lies in the ability to make things visible behind the visible. The obvious replaced by his surreal paintings often have a wider significance. Dr. Richard Hiepe / Neue Galerie Munich * [....] Aus dem großen Corpus herkömmlicher Faust-Illustration fallen Jens Ruschs Blätter heraus. Sie liefern den Beweis, daß aus wohlbedachter Motivsynkopierung und - verschachtelung Interpretation entstehen kann. Von dienendem Bebildern sollte man hier nicht sprechen. [...] Dr. Günter Mahal / Faust-Forschungsgesellschaft Knittlingen * Oskar Panizza ? Eine weitere Leiche im Schrank der deutschen Kultur ! und:" Panizza hätte wohl genickt zu den Radierungen von Jens Rusch......” Dr. Richard Hiepe * Switzerland 2010 "When Fear Turns Graphic":While reading this my thoughts traveled to other more real concerns of FEAR, where men are involved in God's powerful rage of nature. Just thinking about the flood destroying New Orleans, 1943 or the horrific forest fires in California and other parts of the American West. I am also thinking about the Novella by Theodore Storm: "Der Schimmelreiter" with the Illustrations *by the artist Jens Rusch. The language of the turbulent Northsea waves with the new awakening sky *to again experience God's revelation of peace and rebirth. Frauken Grohs-Collinson 2010 * Sein Leben hat Jens Rusch der Kunst verschrieben. Bilder, die oft mit Details überladen sind. Bilder, die immer auch einen Teil von ihm selbst widerspiegeln. Wie das Selbstporträt, in dem er sich in kafka-esquer Manier über und über mit Insekten darstellt. Jens Rusch der „Farbenflüsterer“ – so beschreibt ihn Bernd von Oberg, Pressesprecher des Kreises Dithmarschen, in seiner Laudatio. „Er hat viel gewagt und manches weggesteckt – so ist es, wenn man sein Leben ausschließlich der Kunst verschreibt ohne Erbe und staatlich alimentierten Boden.“ Jens Rusch habe tausend Facetten wie ein Kaleidoskop. Er sei zudem fest in der Region verwurzelt. Mit dem Internetportal „Dithmarschen-Wiki“ habe er dies genauso untermalt wie mit der Erstellung einer lebensgroßen Figur des Dithmarscher Humanisten Neocorus. Von Oberg: „Hätte er seine Kunst zu Dürers Zeiten in der Freien Bauernrepublik Dithmarschen ausgeübt, wäre er bestimmt als „Neocampus“ in unser Geschichtsbuch eingegangen.“ *Ernesto Bonvicini MASONIC ART. "Più conosco, meno capisco." Segnalo due siti che illustrano le opere dell'artista e fratello tedesco Jens Rusch su carta, tela e in bronzo. Il suo avoro è uno splendido universo esoterico.

Ich habe mich inzwischen mit Deinem "Freimaurer-Wiki" vertraut gemacht und - ich bin erstaunt! Das konnte nur ein Mann leisten, der in sich die Begabung für das Richtige trägt und den die Begeisterung trägt. Hast Du das allein entworfen ? Arbeiten Brüder mit ? Dankbar und bewundernd gilt Dir mein Drei mal Drei. Wir haben wohl etwas gemeinsam. Wir schaffen für unseren Bund etwas aus unserem Inneren heraus. Es geht gar nicht anders. Br Rolf Appel Ich schätze, ja ich bewundere die Arbeit der Gründer und Verwalter des Freimaurer-Wikis. Die Website ist ein Baustein zeitgemäßer Bemühungen, unsinnige Vorstellungen über und Vorurteile gegen die Freimaurerei abzubauen. Br Rudi Rabe aus Österreich Bei einer Wiki vermutet man eben kaum, dass "nur" ein einziger Mensch mit Initiative - also: Du - dahintersteckt. Die Riesenarbeit sieht nach einer Hundertschaft von Mitarbeitern aus ... Br Roland Müller ais der Schweiz


Grußwort Jens Rusch ist sicher einer der bekanntesten Künstler innerhalb der Freimaurerei im deutschsprachigen Raum, aber auch weit darüber hinaus genießt er hohes Ansehen. Für Pegasus, den freimaurerischen Verein für Kunst, Kultur und Kommunikation ist er, ein sehr wichtiger Vertreter für künstlerisches Schaffen im Umfeld der Freimaurerei. Dies manifestiert sich auch durch sein stark mit der Freimaurerei verbundenes Oeuvre, aber ebenso durch sein humanitäres Engagement, das die Aufforderung: „… gehe hinaus in die Welt und bewähr dich als Freimaurer“ auf vorbildliche Weise umsetzt. Oft sind seine humanitären und gesellschaftlichen Projekte auch mit seinen bildnerischen und sonstigen künstlerischen Arbeiten verwoben. Man erfährt aus ihnen Vieles über die Person Jens Rusch, seine Ideen, sein Tun und Handeln, über seine Welt dort am Rande des Wattenmeers oder auch in der Nähe von Wacken, das er uns als wundervolles Beispiel einer integrativen Gesellschaft, in der Inklusion gelebt wird, vorführt. Besonders seine vermenschlichten Tierbilder führen uns in ihrer Fabelhaftigkeit hin zu dem, was den Sinn des Menschen und die Sinnhaftigkeit seines Tuns ausmacht. Hier wurden Bilder gefunden, die uns in den ihnen innewohnenden Allegorien deutlich machen, dass das Dasein und die soziale Interaktion nicht immer auf den ersten Blick zu durchschauen ist. Meist findet der Betrachter in einer der Figuren ein Alter Ego und wird auf diese Weise in das Geschehen im Bild hineingezogen. So kann er seinen eigenen Standpunkt festlegen. All dies führt uns Jens Rusch mit einer handwerklichen, an altmeisterlichen Techniken ausgerichteten, Brillanz vor, dass man nur staunen mag. Er beweist auf vielfältige Weise wie wunderbar modernes Leben und traditionelles Arbeiten zusammengehören können. Wir können uns glücklich schätzen, dass es Menschen wie Jens Rusch gibt, die uns durch ihr Beispiel einen Leitfaden für unser eigenes Leben geben, denn alles was er anfängt treibt er mit vehementer Überzeugung und größtmöglichem Einsatz nach vorn, um so zu einem, seinem hohen Anspruch genügenden, Ergebnis zu gelangen. Lieber Jens Danke dafür. Cornelius Rinne Vorsitzender PEGASUS Freimaurerischer Verein für Kunst, Kultur und Kommunikation e.V.


The Masonic art of Jens Rusch Dr David Harrison Freemasonry has inspired many artists, artists such as John Harris who designed the tracing boards that are still used in most of the lodges in England and Wales today, John Pine whose beautiful display of symbolism in the frontispiece of the 1723 Constitutions still inspires almost 300 years later, and William Blake, whose art also reveals Masonic imagery and symbolism. Freemasonry will always inspire artists; from the very first moment as an initiate when the blindfold is removed to reveal a lodge room filled with symbolism, the black and white chequered floor, the dancing light of the candles illuminating the working tools that reflect the moralistic elements of human nature - from that very first moment, our minds are filled with mysterious images that we long to understand. When I first saw the beautiful art of Jens Rusch, it brought back memories of that moment, his paintings drawing you deeper into a hidden Masonic world. Jens Rusch is a Freemason from north Germany, and like myself, he was once in a rock band. Being creative has always been in his soul. His artwork has elements of surrealism, fantasy and also reflects a dream-like quality, suggesting the lodge room is in another realm, another dimension entirely, separate from the world, a place of peace and harmony but also a place of Nature, a place of light and dark, where we are reminded that we are men before God. There are strong religious themes in his work that constantly remind us of this; when looking at his paintings it is as if someone is whispering in your ear reminding us that we are mere mortals. In his striking work Naturreligion, the chequered floor of a lodge room welcomes us into a world were Gothic structures develop into living roots, the lodge room itself is portrayed like an organic living body, with the three columns entwined in roots and vines. The Temple is alive, a part of Nature itself. Jens has cited the philosophy of the Free Gardeners as an influence for the painting, especially their use of imagery concerning the Garden of Eden. In his work Holy Scaffolders, we see similar themes of religion inspiring men to build monuments to God, while the chequered floor of the lodge room curves around in the distance, men carry rolled-up organic Cathedrals on their backs. The central image is a Cathedral being carved out of a rough ashlar, the men look weary, but the Master Mason still carves away at his work a masterpiece is being created. Jens refers to this theme as 'Sacred bionics that runs through all cultures like a thread. The definition of beauty, based on the knowledge of Fibonacci, the golden ratio is the basis of all architecture, even the Masonic definition of Cathedral building'. Indeed, this explains the images of the organic spirals that seamlessly morph into architecture that appear in his work; the Temple being Nature itself. Recently, researchers have put forward links with the golden ratio and human genome DNA, connecting the actual secrets of life itself to divine architecture, and this can be found at the heart of Jens art paintings that express Freemasonry as a living and breathing craft, paintings that explore the very secrets of Nature itself.


Jens art teachers were men such as Prof Eberhard Schlotter- who was a close friend of Ernst Fuchs and Salvador Dali, and the renowned artist Norman Rockwell. Indeed, Jens reputation as an artist led leading art expert Prof Dr Endruweit to announce “Rusch to be one of the most renowned artists in northern Germany." Jens has been a Mason for 22 years now, and Freemasonry thus became a major inspiration, and Jens artwork can be found all over the Masonic communities of social media. My own introduction to his work came from a facebook post, which led me to Jens other work Freimaurer-Wiki an online encyclopaedia of all things Masonic. This has become one of the most popular sources of Masonic information in Europe and is filled with biographies of Masonic writers and various works on Masonry. Another personal favourite painting by Jens is Vanitas Vanitatum, a work which displays various collected symbols of mortality and Masonic symbolism; the skull, the hourglass, a collection of old leather-bound books resting on the table, a candle smoulders as certain Masonic tools catch our eye. The painting reminds me of contemplation, of reflecting on the mysterious lessons of Masonry, of reflecting on mortality. The painting has a familiar feel surrounding it, perhaps reflecting my own personal experiences as a Freemason undergoing the third degree. Vanitas themes were indeed common in the renaissance period, an example being Melencolia I by the German artist Albrecht DĂźrer. These paintings that remind us of our death and decay stir our curiosity and touch something deep inside our soul, reminding us that we are mortal and we will eventually return to nature that resounding theme of the transience of human existence and the hidden messages within the symbolism that can teach us to be better men. Jens has experienced his own brush with mortality; in 2001 he learned he had cancer of the tongue. He fought the disease and won; part of his tongue was removed, which ended his singing career, but his art career flourished and became more successful than ever. Recent exhibitions of Jens's work testify to this success; as more people have access to his art, there has been more interest from both Masons and non-Masons alike. His illness seems to have assisted in developing the themes of his work, especially the common subject matter of mortality and the theme of contemplation. This then blends with the strong Masonic imagery and symbolism to make his art more powerful, giving his work a depth of expression that can touch not just the people in the Masonic community, but the wider world also.


Dr David Harrison is a UK based Masonic historian who has so far written seven books on the history of English Freemasonry and has contributed articles on the subject to various magazines which deal with the topic of Freemasonry around the world. Harrison has also appeared on TV and radio discussing his work. Having gained his PhD from the University of Liverpool in 2008 which focused on the development of English Freemasonry, the thesis was subsequently published in March 2009 entitled The Genesis of Freemasonry by Lewis Masonic, and his second work entitled The Transformation of Freemasonry was published by Arima Publishing the following year. Both works received critical acclaim. His work on The Liverpool Masonic Rebellion and the Wigan Grand Lodge was published in 2012, and this was followed with A Quick Guide to Freemasonry (2013), The York Grand Lodge (2014), Freemasonry and Fraternal Societies (2015) and his latest work The City of York: A Masonic Guide. Harrison is a member of a lodge under the UGLE.


PEGASUS Freimaurerischer Verein für Kunst, Kultur und Kommunikation e. V. Im Hofgarten 1 95444 Bayreuth Vorsitzender: Cornelius Rinne An der Reegt 52 33611 Bielefeld Tel.: +49 (0)521.2 52 76 90 Mob.:+49 (0)172.2 56 71 00 rinne@cornelius.de www.pegasus-kunst.de

Jens Rusch Schulstraße 38 25541 Brunsbüttel Tel.: +49 (0) 4852 4848 jensrusch@gmx.de www.jens-rusch.de freimaurerwiki@gmx.de


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