Convent

Page 1

Ein Gem채lde f체r Schleswig-Holstein

Jens Rusch Ein Atelierbericht


Historische Vorgabe: Das Hambacher Fest

Der Schleswig-Holstein Konvent. Ein symbolträchtiges Ereignis. Dem Künstler Rusch dient als inhaltliche Vorgabe für sein Werk eine zeitgenössische Darstellung: Das Aquarell "Hambacher Fest": Menschen schwenken darauf Fahnen vor dem Hambacher Schloss: die ersten Deutschland-Fahnen in Schwarz-Rot-Gold. Es war 1832 der Beginn deutscher Einheit, Freiheit und Demokratie. "Heute leben wir auch in Schleswig-Holstein das, was auf dem Hambacher Fest begann", sagt sh:z-Chefredakteur Stephan Richter. Deshalb passe gerade dieses Motiv zum Schleswig-Holstein Konvent.

Auf dem "Hambacher Fest Marke Norddeutsch" wehen Schleswig-Holstein -Flaggen. Und statt des pfälzischen Hambacher Schlosses bildet Rusch das wunderschöne Gut Schierensee ab. Alle Nordlichter waren aufgerufen, dabei zu sein. "Wir wollen die Krankenschwestern, die Lehrer, die Kapitäne, die Straßenkehrer einfach jeden", sagt Jens Rusch. Wer sein Gesicht auf dem Gemälde wiederfinden möchte, sollte an einem März-Sonntag an den Deich kommen - am besten mit einer "gültigen" Schleswig-Holstein-Fahne zum Schwenken. Hauke Mormann.


Gut Schierensee

Frühling 2008. Klamme Finger beim Skizzieren auf Gut Schierensee.

Der Grund für seine Motivsuche: Rusch malt ein mehr als einen Meter hohes Bild für den Schleswig-Holstein Konvent am 17. Mai. Da treffen sich Vertreter aller 1124 Gemeinden des Landes auf Gut Schierensee (Kreis Rendsburg-Eckernförde). Anlass ist der Abschlussband der "Schleswig-Holstein Topographie" - einem Gemeinschaftsprojekt des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages und des Norddeutschen Rundfunks. Über acht Jahre hinweg sind zehn Bücher entstanden, die alle Städte und Gemeinden Schleswig-Holsteins ausführlich darstellen. "Der Abschluss soll gebührend gefeiert werden", sagt sh:z-Chefredakteur Stephan Richter. Er fügt hinzu: "Leider können wir zum Konvent nicht alle Schleswig-Holsteiner einladen. Dafür bieten wir ihnen die Möglichkeit, auf einem Gemälde verewigt zu werden."

Historischer Rückblick: Auf dem "Hambacher Fest" waren ca. 30.000 Menschen aus allen Bevölkerungsschichten und aus zahlreichen Nationen anwesend: vom Studenten bis zum Abgeordneten, vom Franzosen bis zum Polen, von denen zigtausende nach dem Scheitern des Novemberaufstandes 1830/31 über Deutschland nach Frankreich geflohen waren, zogen die Teilnehmer des Festes vom Neustadter Marktplatz zur 4 km vom Stadtzentrum entfernten Hambacher Schlossruine. Auch viele Frauen nahmen am Fest teil, denn in Siebenpfeiffers Aufruf hatte es geheißen: „Deutsche Frauen und Jungfrauen, deren politische Mißachtung in der europäischen Ordnung ein Fehler und ein Flecken ist, schmücket und belebet die Versammlung durch eure Gegenwart!“


Norddeutsche Entsprechung

Das Gut Schierensee soll auf dem Gemälde dem Hambacher Schloß entsprechen.

Der Publizist Philipp Jakob Siebenpfeiffer gründete 1832 den „Deutschen Preß- und Vaterlandsverein“. Dieser Kreis organisierte am 27. Mai 1832 im damaligen Neustadt an der Haardt ein „Volksfest“, nachdem politische Kundgebungen von der bayerischen Obrigkeit verboten worden waren. Es fand auf dem nahen Schlossberg statt, der auf der Gemarkung des damals noch selbstständigen Dorfes Hambach liegt. Siebenpfeiffer schloss seine Eröffnungsrede mit den folgenden Worten: „Es lebe das freie, das einige Deutschland! Hoch leben die Polen, der Deutschen Verbündete! Hoch leben die Franken, der Deutschen Brüder, die unsere Nationalität und unsere Selbständigkeit achten! Hoch lebe jedes Volk, das seine Ketten bricht und mit uns den Bund der Freiheit schwört! Die Hauptforderungen der Festteilnehmer waren Freiheit (Versammlungsfreiheit, Pressefreiheit, Meinungsfreiheit), Bürgerrechte, nationale Einheit, eine Neuordnung Europas auf der Grundlage gleichberechtigter Völker, Volkssouveränität und religiöse Toleranz. Quelle: Wikipedia

Erste Skizzen. Foto: Marcus Dewanger


Diese Fotos machte Michael Behrendt von einem Hubschrauber aus. Fast 120 Statisten mit einer "g端ltigen" Schleswig-Holstein-Fahne und anderen "Wink-Elementen" waren dem Ruf dorthin gefolgt, wo im Sommer die Brunsb端tteler Wattol端mpiade stattfindet.


Ein Fahnenmeer am Elbdeich - und ein ausreichender Fundus f端r den K端nstler. Unverzichtbares Ausgangsmaterial f端r einen Realisten.


Ein Zylinder entspricht dem festlichen Anlass und erinnert an die Zeit der Aufkl채rung.

Mit und ohne Fahnenstange. Erstaunlich, wieviele Fahnen die Holsteiner im Schrank haben.

Idealer Wind am Deich bringt die Fahnen zum Flattern. Das wird das Bild bestimmen.

Die ersten "Patrioten" treffen ein. Und es wurden immer mehr...

Gruppenszenen sind mit dem Skizzenbuch so schnell nicht zu erfassen. Foto: W. Lenhardt

Am Wasser war der Wind besonders stark. Viele Statisten froren. Aber solche Szenen kann man im Atelier einfach nicht glaubw체rdig nachstellen.


Der Deichanstieg muss dem K端nstler die Anmutung des Hambacher Berges ersetzen. Hierf端r gibt es in Schleswig-Holstein keine bessere Entsprechung.


Skizzentasche und Zeichenbrett. Ein ambulantes Atelier für Feldstudien.

Jens Rusch muss ökonomisch arbeiten, denn die eigentliche Malarbeit an der Leinwand ist zeitlich schwer einzuschätzen. Das Gemälde muss zum Konvent am 17. Mai 2008 fertig sein. Das schließt Trocknungsprozess und Schlussfirniss ein. Also muss neben den Skizzen von Einzelpersonen und statischen Objekten auch die Kamera als Skizzenbuch-Ersatz herhalten. Vor der Leinwand macht das dann kaum einen Unterschied. Rusch arbeitet vor der Natur genau so detailbesessen, wie nach seinem selbst erarbeiteten Foto-Skizzenmaterial.


Foto-Skizzen und Zeichnungen werden nun auf die grosse Leinwand 端bertragen.


"Ich arbeite mich von hinten nach vorne", sagt Jens Rusch. Der 57-jährige Künstler aus Brunsbüttel hat schon seit Dienstag das Gebäude des Guts Schierensee farbig gemalt. Jetzt sitzt er an den zahlreichen Menschen, die perspektivisch vor dem Haus auf einer satten grünen Wiese ihre Fahnen schwenken.

Viele Zitate versteckt im ganzen Bild "Ich habe mich nicht strikt an die Vorlage gehalten", sagt Rusch. Zitate daraus aber hat er in seinem Bild überall versteckt. Da ist ein Mann im Frack zu sehen, ein anderer trägt einen Hut auf einem Stock anstelle einer Fahne. "Viele, die mir auf dem Brunsbütteler Deich Modell standen, werden sich sogar wieder erkennen", sagt Rusch. Die Ölfarbe kommt in mehreren Schritten auf die Leinwand. Rusch malt nach dem Prinzip der "Mitteltonmalerei". Das bedeutet: "Ich trage die Farben in Mitteltönen auf und dunkle sie anschließend nach oder helle sie auf." Das hat den Vorteil, dass er nicht für jeden kleinen Pinselstrich die Farbe neu anmischen muss.


Am Brunsbütteler Elbdeich Anfang März fanden sich rund 120 Statisten, die Rusch für sein Werk skizzierte und fotografierte. Auf dem Gemälde selbst aber sind es viel mehr. "Die Menschen gehen über den Bildrand hinaus, so wirkt es sehr viel massiger", sagt Rusch. Und die Menschenmasse hat keinen Schluss. "So kann sich jeder Betrachter als Teil dieser großen Gruppe fühlen." Ein wunderbares Element sieht Rusch auch in den Bäumen, die er rechts und links auf das Hauptgebäude des Guts Schierensee zulaufen lässt. "Ich ziehe den Betrachter ins Bild. Die Schierensee-Bäume laufen aus dem Bildrand kommend in die perspektivische Mitte des Gemäldes." Hauke Mormann


Das schĂśne Portal verfĂźhrt zu Detailarbeit.


Zunächst lasierend, dann mit deckender "HÜhung" entsteht aus dem Mittelton eine reale Anmutung.


Die "blauweissrote Periode"

Das soll einmal flatterndes Weiss ergeben....

Für den Mittelton: breitere Pinsel..

Ein Wort zur sogenannten "Mittelton-Malerei"

Natürlich wird auch in diesem Gemälde auf herkömmliche Weise mit Palette und Pinsel gearbeitet, aber es gibt eine abweichende Vorstufe. Um den Malvorgang durchgängig ordnen zu können, legt jens Rusch alle Elemente zunächst in mittleren Tonwerten an, in die er dann nicht auf der Palette, sondern direkt auf der Leinwand Plastizität modelliert. Dabei muss er Trocknungszeiten berücksichtigen und das Tagespensum sehr genau planen, denn die Leinwand besitzt eine starke Saugkraft. Daran ändert auch die Grundierung nur sehr wenig. Simple handwerkliche Faktoren, wie beispielsweise die Atelier-Temperatur beginnen, eine Rolle zu spielen, oder die Rezeptur des Malmittels.


Die Prozedur ist immer gleichbleibend: Mittelton anlegen, plastisch Höhen und modellieren. Wochenlang.

Gleichzeitig wird das Bild "geordnet".

In den frischen Mittelton hinein gemalt.

Nun wird der Laie sicherlich vermuten, dass es logischer wäre, auf einer weissen Leinwand den weissen Mittelbereichen der Schleswig-Holstein-Fahnen einfach Schatten hinzuzufügen. Aber ganz so einfach ist das mit der Malerei nun auch wieder nicht. Ähnlich wie in der Clair-obscur-Technik, die man eher mit Holzschnitt und gehöhter Zeichnung, als mit Malerei in Verbindung bringt, arbeitet sich Jens Rusch vom Dunklen ins Helle. Clair-obscur bezeichnet auch eine Maltechnik, die seit der Renaissance verwandt wurde und in der helle und dunkle Bildpartien in einen starken Gegensatz gesetzt wurden. Besonders Michelangelo Merisi da Caravaggio und seine Schüler setzten diese Technik hern ein. Für sie hatte diese erprobte Malweise darüberhinaus auch noch eine metaphysische Bedeutung. Soweit wollen wir hier gar nicht gehen.


Was versteht man unter einer "Lasur"? Lasierende, also transparente Farben kann man im Handel durchaus fertig kaufen. Besonders beliebt sind dabei tongebende Farben, wie das klassische "Sfumato", mit dem zu farbigen Gemälden am Ende ein rauchiger Ton hinzugefügt werden kann, oder das klassische "Stil de grain", mit dem man durchaus attraktive, vergilbende sepiaartige Alterungs-Aspekte per Lasur hinzufügen kann. Berühmt ist der Ausspruch Leibls über Hans Thoma: "Ich glaube, das Schwein lasiert"

Eine Armada von Pinseln, von denen jeder seine Spezialaufgabe hat.

Lasuren können aber in der Vorstufe der eigentlichen Malerei sehr dienlich sein, um kompositorische Probleme zu lösen. So tragen sie dazu bei, sehr schnell "Den Raum" zu klären. Jens Rusch verwendet Hilfsmittel wie Leinöl, Mastix und Dammar, um auch deckende Farben lasierender zu machen. Leinöl und Mohnöl helfen zudem, die Trocknungszeit zu verzögern und das ist für seine Art von Mitteltonmalerei von großer Bedeutung. Zum Verdünnen benutzt er ausschließlich rektifiziertes Terpentinöl, das in Spanien und Portugal noch aus Pinienharz hergestellt wird. Schüler im spanischen Künstlerdorf Altea, in dem Rusch 17 Jahre lebte und arbeitete, senden ihm dieses regelmäßig zu.


Der klassische "Malstock" verleiht dem Maler eine ruhige Hand.


Hier fehlt noch die Untermalung der Gesichter.

Zunächst werden alle Gesichter äusserst grob "geschminkt" bzw. untermalt.....

Einer der seltenen Atelierbesuche: Schwester und Mutter des Künstlers.

Terra Pozzuoli, lichter Ocker und Englischrot sind gebräuchliche Untermalungen für Hauttöne.


Diese Szene gehört zu denen, die deutlich von der Hambacher Themenvorgabe abweichen.

Leinöl und rektifiziertes Terpentinöl.

Der breite Rücken muss noch deutlich reduziert werden....

Mit Titanweiss und Indischgelb werden die meisten Grundtöne modelliert, solange die frische Untermalung noch auf der Leinwand mischbar ist. Leinöl hilft, diesen Prozess etwas zu verlangsamen.



Die Leser wurden 端ber den Entstehungsprozess fast l端ckenlos informiert.

Ganzseitige Informationen (links) in der sh:z f端hrten zu einer grossen Popularit辰t der Arbeit.


Das NDR-Team um Benjamin Arcioli erschien mit schwerem Geschütz...

"Menschen und Schlagzeilen"

In der NDR-Sendung "Menschen und Schlagzeilen" plauderte Jens Rusch über sein "Schleswig-Holstein-Gemälde". Moderatorin Susanne Stichler war fasziniert - und besorgt. "Ich male täglich zehn bis zwölf Stunden an dem Bild", sagt Jens Rusch. Moderatorin Susanne Stichler ist beeindruckt: "Da schmerzt doch abends bestimmt das Handgelenk." Lächelnd kann Rusch die Fernsehfrau beruhigen, dass er zumindest noch keine Sehnenscheidenentzündung hatte.

Wenig Bewegungsfreiheit in einem Atelier mit schrägen Dachfenstern..

Auf dem Teleprompter stehen ihre Fragen als Gedankenstütze - doch sie braucht sie nicht. Der Dialog entwickelt sich wie von selbst. Ein paar Minuten Plauderei - dann erklingt der Abspann. Hauke Mormann

Jens Rusch wird für die Live-Sendung "verkabelt".


Medien-Aufmerksamkeit

Die Atelier-Klausur musste der K체nstler mehrfach unterbrechen. Der Zeitplan geriet in Gefahr. Jeder Tag ausserhalb des Ateliers verst채rkte den Druck.

In allen der sh:z angeschlossenen Tageszeitungen wurde laufend 체ber die Entwickelung des Bildes berichtet.


"Wenn ein Bild wirklich mehr als tausend Worte sagen soll, dann muss es dafür auch kommentarlos einen sichtbaren Beweis liefern. " Jens Rusch Hauke Mormann: Viele weitere Schleswig-Holsteiner finden sich auf Ruschs Gemälde wieder. Zahlreiche Gesichter sind gut zu erkennen, denn Rusch ist Realist. "Manche Menschen erkennt man einfach an ihrer Statur", sagt Rusch. Eine Wiedererkennungs-Garantie aber will er nicht geben: "Die vorderen Gesichter haben gerade einmal die Größe eines Daumennagels. Und nach hinten werden sie logischerweise immer kleiner." Doch eine Ansammlung von Portraits sollte das Werk von vornherein nicht werden. Rusch: "Jeder Schleswig-Holsteiner soll sich vorstellen können, in der Menschenmenge zu stehen." Ihre Lebendigkeit bekommen die Farben auf der Leinwand durch die "Mitteltontechnik". Rusch trägt eine Grundfarbe auf und hellt bzw. dunkelt sie dann nach.


Eine Vielfalt aus zahlreichen kleinen Geschichten. Seine Vorlage, ein Gemälde des Hambacher Festes von 1832, hat Rusch inspiriert. Kopiert hat er es keinesfalls. "Ich habe aber durchaus einzelne Elemente daraus zitiert", sagt der Maler. Etwa zwei Hüte auf Spazierstöcken oder Männer in Frack und mit Zylinder. Doch hauptsächlich ist Ruschs Werk ein zeitgenössisches Bild der Moderne. "Ich male einen Jungen mit Skateboard oder eine Frau im Rollstuhl. Das hat es 1832 so noch nicht gegeben." Darüber hinaus hat Jens Rusch durch das Abbilden von Freunden auch einige persönliche Noten ins Bild einfließen lassen. Überall finden sich - mal mehr, mal weniger versteckt - kleine Überraschungen und Geschichten. Quelle: sh:z


Ein Zylinder verleiht dem Anlass Würde.....

Sogar dunkle Mäntel müssen untermalt werden.

Auch dunkle Bildelemente werden auf die gleiche Weise in Mittelton-Manier untermalt und gehöht.


Der zentrale Vordergrund.

Einige Hunde stellten sich ungefragt als Modelle zur Verf端gung.

Die beiden letzten noch fehlenden Personendarstellungen.

So langsam kann man sich vorstellen, wie das Ganze gemeint ist.


Lasierende Untermalung...

So lässt sich eine gewisse Ähnlichkeit erzielen.

Terra Pozzuoli und lichter Ocker...

Passbildgenauigkeit war zwar nicht das oberste Ziel, aber hier erschien Ähnlichkeit sinnvoll.

Stil de Grain und Asphaltlasur...

Höhung mit Indischgelb und Titanweiss.....


Diese Szene lag Jens Rusch besonders am Herzen. Sie stellt einen Freund dar, der in den Tagen vor dem Fototermin am Deich hingebungsvoll Fahnen zusammengebastelt hatte.

Leider verstarb er einen Tag vor "seiner" grossen Aufgabe. Jens Rusch setzte ihm in diesem Gemälde ein kleines, sehr persÜhnliches Denkmal.


Ankündigung des Konvents in der sh:z Im Verlauf des Konvents werden die Gemeindevertreter eine gemeinsame Erklärung abgeben, die die Bedeutung der Kommunen für Lebensqualität und Zusammenhalt der Menschen hervorheben soll. "Die Kommunalpolitik ist die Wiege der Demokratie - das soll betont werden", sagte Peter Harry Carstensen. Der genaue Wortlaut der Erklärung wird allerdings erst während des Konventes am 17. Mai veröffentlicht. Daneben solle, so der Geschäftsführer des Städtetags Schleswig-Holstein Jochen von Allwörden, der Konvent vor allem Gelegenheiten für informelle Gespräche und Erfahrungsaustausch bieten. "So eine Veranstaltung kann den Zusammenhalt unter den Gemeinden nur fördern", sagte er. Doch auch wenn die Buchserie Schleswig-Holstein-Topographie mit dem Schleswig-Holstein-Konvent ein glanzvolles Ende findet, müssen Fans der Topographie nicht auf neue Veröffentlichungen verzichten. Die NDR Welle Nord sendet noch bis 2011 jede Woche zwei Ortsporträts. Der Schleswig-Holsteinische Heimatbund will die Topographie im Internet weiter führen.


Ein Wort zum Konvent: Ein Jahrhundertwerk vor der Vollendung Anlass für den Konvent ist Band zehn der Schleswig-Holstein-Topographie, der pünktlich zu der Veranstaltung erscheinen wird. Damit ist die Buchreihe komplett. Spannende Geschichten und interessante Informationen über alle 1124 Gemeinden des Landes - von A wie Aasbüttel bis Z wie Ziethen - sind dann auf mehr als 4000 Buchseiten versammelt. "Als einziges deutsches Bundesland gibt es in Schleswig-Holstein eine Buchreihe wie die Topographie, die alle Städte und Gemeinden vorstellt. Und als einziges deutsches Bundesland werden nun die Verantwortlichen und Repräsentanten aller Städte und Gemeinden beim Schleswig-Holstein Konvent auf Gut Schierensee zusammenkommen", betonte Carstensen. Der Regierungschef bedankte sich bei den Projektpartnern vom NDR, der Provinzial, der Eon-Hanse, dem Schleswig-Holsteinischen Heimatbund und dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag (sh:z) für die jahrelange Arbeit am Jahrhundertwerk Topographie.


Hausherr Günther Fielmann, Altkanzler Helmut Schmidt, Ministerpräsident Peter Harry Carstensen und dessen Lebensgefährtin Sandra Thomsen (von links).

Initiator Stephan Richter im Gespräch während des Konvents auf Gut Schierensee.

Macher der Topographie: Eon-Hanse-Chef Hans-Jakob Tiessen, Friedrich-Wilhelm Kramer, Direktor des NDR-Landesfunkhauses Kiel, NDR-Moderator Benedikt Stubendorff und sh:z-Chefredakteur Stephan Richter Und gab es auf dem Konvent etwa keine Kunst? Welche Frage. Natürlich gab es sie. Sogar als Höhepunkt, ganz zum Schluss, vor dem Feuerwerk. Einiges war schließlich schon durchgesickert, weil der Künstler Jens Rusch mit 120 Statisten am Brunsbütteler Westküstendeich vorgemalt hatte. Das Hambacher Fest von 1832 wollte er auf schleswig-holsteinisch darstellen, „leichtfüßig“ und „mit Herzblut“, wie er versicherte. ERICH MALETZKE

Einmütiges Urteil: Ein Jahrhundertwerk! Die ambitionierte Topographie Schleswig-Holstein

Das grandiose Abschlussfeuerwerk. Foto: Michael Staudt / sh:z

Über 1100 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister auf einem Bild. Ein einmaliges Ereignis.


Gastgeber Prof. Günther Fielmann (links) und Landtagspräsident Martin Kayenburg enthüllen in einem feierlichen Akt das Gemälde. Foto: Michael Ruff

Die Enthüllung

Es war ein einzigartiges und ein unvergessliches Treffen. Mehr als 1100 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister waren auf Gut Schierensee bei Kiel zum historischen Schleswig-Holstein Konvent zusammengekommen. Die Versammlung verabschiedete eine Resolution zur Stellung der Städte und Gemeinden im Land. Anlass des Treffens war der Abschluss eines Jahrhundertwerks: Die landeskundliche Buchreihe Schleswig-Holstein Topographie des schleswig-holsteinischen Zeitungsverlags ist nach acht Jahren vollendet. Schleswig-Holsteins erster Ehrenbürger, Altkanzler Helmut Schmidt, hielt eine Gastrede, für die der Konvent ihn mit stehenden Ovationen feierte. Schmidt würdigte die Topographie als „fabelhaften Überblick über das ganze Land“. Ministerpräsident Peter Harry Carstensen rühmte die Buchreihe als „die umfassendste Landesaufnahme unserer Zeit“. Gastgeber Günther Fielmann schenkte dem Konvent mit seinem Gut Schierensee ein herausragendes Ambiente – und mit einem brillanten Höhenfeuerwerk ein unvergessliches Finale.




Die Topographie Schleswig-Holstein. Ein Jahrhundert-Werk. Aufgeschlagen: Die Heimatstadt des Künstlers.

Biographie Geboren 1950 in Neufeld / Dithmarschen 1979 bis 82 Meisterschüler bei Prof. E.Schlotter in Altea / Spanien. Atelier in Callosa de Ensarria bis 1995. Buchillustrationen und Radier-Zyklen. Carmina Burana, Schimmelreiter, Faust, Arno Schmidt u.a. 1996 Kupfertiefdruckwerkstatt und Atelier in Brunsbüttel. Ausstellungen in Spanien, Columbien, Rumänien, DDR und Deutschland. 1998 Seine Frau Susanne eröffnet eine Galerie. Zahlreiche Auftragsarbeiten für Reedereien und Firmen. 2001 Krebserkrankung. Danach Teilnahme an einigen Symposien der Künstlergruppe "Norddeutsche Realisten". 2002 Gründung des Fördervereins für Kulturarbeit LYRA e.V. in Brunsbüttel 2003 Symposium "Farbige Debatten" im Landeshaus in Kiel. Arbeiten im öffentlichen Besitz. Ab 2004 Organisation und Fundraising der Benefiz-Veranstaltungen "Wattolümpiade" und "Wattstock" für die Krebsgesellschaft Schleswig-Holstein. 2007 und 2008 Dozent für Radiertechniken im Künstlerhaus Spiekeroog. 2008 Gründung einer unkonventionellen Regional-Enzyklopädie im Internet: www.dithmarschen-wiki.de Websites: Hauptseite: www.jensrusch.de Schimmelreiter: www.schimmelreiter.com Freimaurer-Kunst: www.freimaurerkunst.de Wattolümpiade: www.wattoluempia.de Zahlreiche weitere Themenseiten bei mySpace Kontakt: Jens Rusch Schulstraße 38 D-25541 Brunsbüttel Tel. 04852 4848 Kein Telefon im Atelier ! jensrusch@gmx.de

Fotos: Michael Behrendt, Marcus Dewange, Michael Ruff, Michael Staudt, Susanne Rusch, Wolfgang Lehnhardt und Hauke Mormann. Der Künstler dankt allen Beteiligten für die konstruktive Unterstützung und gute Zusammenarbeit. Websites: Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag: www.shz.de Marcus Dewanger: www.photodewanger.de Michael Ruff: www.ruffografie.de Hauke Mormann: www.hamo-kiel.de



Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.