BEST OFF 2020 Festival Freier Theater
23. – 25. April 2020 Kulturzentrum Pavillon
Donnerstag, 23. April
Freitag, 24. April 10.00 Uhr | Pavillon Hannover krügerXweiss Vor dem Sturm
Samstag, 25. April 10.00 Uhr | Pavillon Hannover Markus&Markus
Zwischen den Säulen
(im Anschluss Nachgespräch)
12.00 Uhr | Pavillon Hannover krügerXweiss Vor dem Sturm
14.30 Uhr Shuttle 15.00 Uhr | Theater an der Glocksee
(im Anschluss Nachgespräch) 15.30 Uhr | Foyer Pavillon Präsentation
Vom Trainee zum Professional
Hannah und der Punk oder Wie geht Freiheit?
(im Anschluss Nachgespräch)
13.30 Uhr | Pavillon Hannover Workshop
How to be an ally? – Solidarität praktizieren
Initiative für Solidarität am Theater
flausen+, deBühne, SCHREDDER, frühSTÜCK 16.15 Uhr | Foyer Pavillon Präsentation
KHH25 und Hi2025
Hannover und Hildesheim auf dem Weg zur Kulturhauptstadt
DAS FESTIVALPROGRAMM ,
17.00 Uhr | Pavillon Hannover Theater Grand Guignol
Ein Leben lang kurze Hosen tragen
17.00 Uhr | Foyer Pavillon Talk
Macht.Utopie.Solidarität
Mit: Janina Benduski und Annemarie Matzke Moderation: Johannes Kirsten
18.00 Uhr | Pavillon Hannover Tobias Malcharzik & Ko. COMEBACK
(im Anschluss Nachgespräch)
18.30 Uhr | Pavillon Hannover Theater Grand Guignol
Ein Leben lang kurze Hosen tragen
17.30 Uhr Shuttle 18.00 Uhr | Ihmezentrum Agentur für Weltverbesserungspläne
#MeBambi oder Das Große Wundern
(im Anschluss Nachgespräch)
(im Anschluss Nachgespräch) 19.00 Uhr | Foyer Pavillon
19.00 Uhr Shuttle 19.30 Uhr | Theater an der Glocksee
Eröffnung
19.30 Uhr Pavillon Hannover krügerXweiss
Vor dem Sturm
Uraufführung
19.30 Uhr Pavillon Hannover Markus&Markus
Zwischen den Säulen
19.30 Uhr Shuttle 20.00 Uhr | Ihmezentrum Agentur für Weltverbesserungspläne #MeBambi oder Das Große Wundern
19.30 Uhr Shuttle 20.00 Uhr | Ihmezentrum Agentur für Weltverbesserungspläne #MeBambi oder Das Große Wundern
Hannah und der Punk oder Wie geht Freiheit?
19.30 Uhr | Pavillon Hannover Caro & Caro
Heimwerkerpoesie
(im Anschluss Nachgespräch)
20.00 Uhr | Pavillon Hannover Thermoboy FK
20.00 Uhr | Foyer Pavillon Diskussion
Stolz und Vorurteil
21.00 Uhr | Foyer Pavillon
Eröffnungsfeier Livemusik von Mariposa
(im Anschluss Nachgespräch)
Politik im Freien Theater
Mit: Lara-Joy Bues, Holger Bergmann, Milena Mushak, Christian Weiß Moderation: Birte Werner
21.00 Uhr | Pavillon Hannover rio.rot Vater.Rollen
(im Anschluss Nachgespräch)
21.30 Uhr | Foyer Pavillon Get-together mit DJ Oonops
22.00 Uhr | Foyer Pavillon
Preisverleihung anschließend Party mit DJ Ajicero
HERZLICH WILLKOMMEN! Best OFF ist eines der größten Festivals für Freies Theater im Land. 2020 geht es erstmals mit einem erweiterten Konzept an den Start. Die Best OFF_professionals zeigen herausragende Produktionen der letzten zwei Jahre aus Niedersachsen und mit der neuen Sparte Best OFF_trainees bietet das Festival nun auch jungen Nachwuchskünstler*innen eine Bühne. Mit einer Uraufführung eröffnen krügerXweiss, die Gewinner*innen aus 2018, das Festival. Diese Carte blanche mit einer Produktionsförderung in Höhe von 30.000 € ist der neue Hauptpreis des Festivals. Die Vielfalt der Produktionen ist wieder grenzenlos: Während die Nachwuchskünstler*innen sich überwiegend performativ mit Rollenbildern auseinandersetzen, präsentieren die Best OFF_professionals die breite Palette aktueller gesellschaftlicher Diskurse. Ob Religion, Rassismus, Demokratie oder Gender, das Freie Theater reflektiert zeitgenössische Themen und präsentiert sich als Seismograph der Gesellschaft. Herzlich einladen möchten wir Sie auch zum vielseitigen Festivalrahmenprogramm. Hier können Sie sich über Ästhetik und Arbeitsweisen, Politik oder Machtstrukturen des Freien Theaters mit Künstler*innen austauschen. Spezifische Angebote für Schulklassen und ein Workshop zu solidarischem Handeln im Theater runden das Angebot ab. Wir wünschen allen ein erlebnisreiches Festival und den Gruppen viel Erfolg. Daniela Koß Leitung Best OFF Stiftung Niedersachsen
BEST OFF 2020
BEST OFF Alle zwei Jahre zeigt die Stiftung Niedersachsen herausragende niedersächsische Produktionen freier Theaterensembles im Kulturzentrum Pavillon in Hannover. 2020 wird erstmals professionellen Gruppen gemeinsam mit jungen Nachwuchstalenten eine Plattform gegeben. Vorab sichteten Juror*innen ein Jahr lang die Inszenierungen live im ganzen Land und wählten fünf in der Kategorie Best OFF_professionals und drei in der Kategorie Best OFF_trainees aus. Auswahljury Best OFF_professionals
Silke zum Eschenhoff (Leibniz Universität Hannover) Jan Fischer (freier Journalist) Markus Heinzelmann (freier Regisseur) Daniela Koß (Stiftung Niedersachsen) Nora Somaini (HMTMH und freie Theatermacherin) Und als Scout: Taale Frese (Leibniz Universität Hannover) Die Best OFF_professionals erhalten bereits für die Nominierung 10.000 € und stehen beim Festival im Wettbewerb um den finalen Preis. Dieser wird zusätzlich für die künstlerisch innovativste Inszenierung in Form einer mit 30.000 € dotierten Carte blanche vergeben. Die Gewinner*innen eröffnen das nächste Festival mit einer Uraufführung und präsentieren sich dort im Wettbewerb. Auswahljury Best OFF_trainees
Adele Dittrich Frydetzki (freie Theatermacherin) Alexander Kohlmann (Anhaltisches Theater Dessau) Johannes Kup (HBK Braunschweig) Uta Lorenz (Theaterhaus Hildesheim) Stefani Theis (LOT-Theater Braunschweig) In der Kategorie Best OFF_trainees präsentieren junge Nachwuchskollektive ihre Arbeiten außer Konkurrenz. Die Ensembles erhalten ein Preisgeld von 2.000 €.
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Festivaljury
Florian Ackermann (Schwankhalle Bremen) Anna Teuwen (Kampnagel Hamburg) Franziska Werner (Sophiensæle Berlin) Die Festivaljury vergibt die mit 30.000 € dotierte Carte blanche als finalen Preis für die künstlerisch überzeugendste Leistung.
Kooperationspartner
Landesverband Freier Theater in Niedersachsen Kulturzentrum Pavillon Leibniz Universität Hannover
Stiftung Niedersachsen
Die Stiftung Niedersachsen stärkt als Landeskulturstiftung seit 1987 durch Förderung, Beratung und Vernetzung gemeinnütziger Projekte die Vielfalt der Kultur in Niedersachsen.
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BEST OFF 2020 Best OFF _ Carte Blanche
krügerXweiss
krügerXweiss besteht im Kern aus dem Regieduo Marie-Luise Krüger und Christian Weiß. Ihre Arbeiten sind meist interviewbasiert und Auseinandersetzungen mit gesellschaftspolitisch relevanten Themen. Sie arbeiten audiografisch und entwickeln immersive Aufführungsformate, die die Besucher*innen durch reale und imaginierte Räume führen. Sie gestalten häufig einen Raum im Raum und loten Grenzbereiche von Präsenz und Absenz der Performer*innen aus. Für die Produktion Welcome to the comfort zone wurde krügerXweiss 2018 mit dem Jurypreis des Best OFF – Festivals Freier Theater ausgezeichnet. Konzept krügerXweiss Regie & Dramaturgie Marie-Luise Krüger, Christian Weiß Musik & Sounddesign Antimo Sorgente Produktion xweiss-theater.formen Förderer Stiftung Niedersachsen, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, Kulturbüro Stadt Wolfenbüttel Eine Koproduktion mit dem Best OFF – Festival Freier Theater und dem Lessingfestival Wolfenbüttel
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Foto: © Alamy Stock Photo
Vorstellungen 23. April um 19.30 Uhr 24. April um 10.00 Uhr | 12.00 Uhr (im Anschluss Nachgespräch) Spielort: Pavillon Hannover Ein Stück für Menschen mit und ohne Sehbehinderung.
krügerXweiss
URAUFFÜHRUNG VOR DEM STURM Ein immersiver Prolog
Im Nachkriegswinter 1946 wird an der Nordseeküste bei tobender See ein blinder Junge geboren. Es ist Frühling, als er von den Konzentrationslagern erfährt, während er seine Holzeisenbahn um den Esstisch zieht. Später studiert er Jura. Es ist Sommer, als er von den Studentenprotesten hört, wäh rend er in seinem Zimmer für eine Prüfung lernt. Später wird er Richter. Es ist Herbst, als er wegen einer Bombendrohung der RAF das Landgericht verlässt. Er wartet in einem Park, es explodiert nichts, dann geht er wieder rein. Später grün det er eine Familie. Es ist Winter, als jemand sagt: „Das Ver fahren gegen Erich Honecker wurde eingestellt.“ Er denkt: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ und beißt in eine Scheibe Graubrot. Akustische und reale Räume verschmelzen zu einem multi sensorischen Erlebnis. Das Stück katapultiert die Zuschau er*innen in die unbewältigte Vergangenheit, die wie ein Damoklesschwert über den Deutschen hängt. Grundlage der Produktion sind Interviews mit blinden Richter*innen. Nachgespräch am 24. April mit Marie-Luise Krüger, Christian Weiß, Carina Isabella Kluge und Carolin Lutz.
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BEST OFF 2020 Best OFF _ professionals
Agentur für Weltverbesserungspläne
Die Agentur für Weltverbesserungspläne (AWP) interveniert, irritiert und interagiert – und das ebenso komisch wie ernsthaft. Gesellschaftsrelevante Themen und alltägliche Geschichten werden auf sinnlich erfahrbare Weise mit formaler, bildhafter und musikalischer Vielfalt in ungewöhnlichen Konstellationen und Räumen inszeniert. Seit 2013 produziert das Team in Hannover. Projektentwicklung Team Szenische Leitung Ulrike Willberg Musik Jan Fritsch Raum Nicholas Stronczyk Dramaturgische Beratung Hartmut El Kurdi Produktions assistenz Almut Kranz Technik Jerry Oberländer Produktions leitung Ulrike Willberg Hospitanz Magdalena Huppertz Es spielen Susanne Abelein, Jan Fritsch
Förderer Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Stiftung Niedersachsen, HannoverStiftung – Stiftung der Sparkasse Hannover Unterstützt von Agentur für kreative ZwischenRaumNutzung, Hannover
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Foto: © AWP/Thomas Finster
Vorstellungen 23. April um 20.00 Uhr 24. April um 20.00 Uhr 25. April um 18.00 Uhr (im Anschluss Nachgespräch) Dauer: 1 Stunde und 10 Minuten Spielort: Ihmezentrum Jeweils 30 Minuten vorher Shuttle am Eingang Pavillon Agentur für Weltverbesserungspläne
#MEBAMBI ODER DAS GROSSE WUNDERN Schauspiel
In #MeBambi oder Das Große Wundern gehen die weißen Ensemblemitglieder in die Selbstanalyse und untersuchen ihr Weißsein. Und damit fängt das große Wundern an. Muss jetzt die Suche nach und die Jagd auf die weißen Privilegien beginnen? Und wann ist sie zu Ende? Noch können Susanne und Jan – die gnadenlos selbstironischen Protagonist*innen – nicht zum Halali ansetzen. Vorher gibt es allerhand zu tun. Auch für sie beginnt alles mit dem großen Wundern. Über sich. Über das Land und die Leute. Unerschrocken stellen sie sich auf die Lichtung und entsteigen der Unwissenheit wie ein Reh, das erstmals aus dem Wald tritt. Nachgespräch am 25. April mit Ulrike Willberg und Anna Konrad, Moderation: Martina von Bargen.
Jurystatement
Woher kommen die allgegenwärtigen Alltagsrassismen und wie viel Fremdenfeindlichkeit steckt in jedem von uns? Die Gruppe sucht nach tradierten Verhaltensweisen und nach persönlichen Erfahrungen. Beides verwebt sie zu einem spannenden, kurzweiligen Kammerspiel. Die besondere Raumkonstellation, die hohe schauspielerische Qualität und die geschickte musikalische Begleitung führen dazu, dass die Geschichte zum Nachdenken anregt und noch lange nachhallt.
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BEST OFF 2020 Best OFF _ professionals
Markus&Markus
Markus&Markus ist ein Theaterkollektiv aus Hildesheim, bestehend aus Lara-Joy Bues, Katarina Eckold, Markus Schäfer und Markus Wenzel. Alle vier stehen als Markus&Markus seit 2011 für eine ureigene Form dokumentarischen Theaters, leidenschaftliche Investigation und radikale Perfektionslosigkeit. Die Arbeiten zeichnen sich durch eine intensive Recherche aus, deren Ergebnis eingefangen auf der Videoebene einen elementaren Baustein der Inszenierungen bildet. Es geht dem Kollektiv nicht um das Abbild einer Realität, sondern stets um den theatralen Zugriff. Konzept & Umsetzung Lara-Joy Bues, Katarina Eckold, Markus Schäfer, Markus Wenzel Bühne & Kostüm Maike Storf Lichtdesign Anahí Pérez Förderer Stiftung Niedersachsen, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Fonds Darstellende Künste, Friedrich Weinhagen Stiftung, Kulturbüro der Stadt Hildesheim Koproduziert durch Sophiensæle Berlin, Staatstheater Darmstadt, Gessnerallee Zürich, LOT Braunschweig, ROXY Birsfelden, Schwankhalle Bremen, Oldenburgisches Staatstheater, Kammerspiele München, FFT Düsseldorf, Mousonturm Frankfurt, Theater Rampe Stuttgart, Lichthof Hamburg, Pavillon Hannover
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Foto: © Markus&Markus/Katja Renner
Vorstellungen 23. April um 19.30 Uhr 24. April um 10.00 Uhr (im Anschluss Nachgespräch) Dauer: 1 Stunde und 30 Minuten Spielort: Pavillon Hannover
Markus&Markus
ZWISCHEN DEN SÄULEN Performance
Das Kollektiv Markus&Markus ist Teil der sogenannten deutsch-deutschen Mehrheitsgesellschaft. Theater nehmen sie zum Anlass, nicht nur von außen auf einen Themenkomplex zu schauen, sondern aus ihm hervor. Zwischen den Säulen dokumentiert die Reise in eine der abrahamitischen Religionen: den Islam. Was wäre, wenn wir statt nach Abgrenzung und Unterschieden nach Verbindungen und Gemeinsamkeiten suchen würden? Zwischen den Säulen ist ein Reise bericht von einer Schnitzeljagd mit unbekanntem Ziel, bei der Markus&Markus den Hinweisen einer ihnen unbekannten Spielleitung folgen, die sie schließlich bis nach Mekka führt. Aber ist es nun Märchen oder Bericht? Nachgespräch am 24. April mit Lara-Joy Bues und Sophie Bothe, Moderation: Silke zum Eschenhoff.
Jurystatement
„Zwischen den Säulen“ ist mehr als eine Reise zu den fünf Säulen des Islams und die Frage, ob Markus&Markus selbst Muslim*innen werden könnten. Mit Verve und einem klugen Einsatz künstlerischer Mittel kreiert das Ensemble zeitgenössisches, dokumentarisches Theater par excellence. Sie lassen auf der Bühne Realität und Fiktion schillernd changieren. Mal verspielt oder staunend entfaltet sich so ein inhaltlich komplexer, atmosphärisch dichter und äußerst unterhaltsamer Theaterabend.
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BEST OFF 2020 Best OFF _ professionals
Theater an der Glocksee
Hinter der graffitibesprühten Fassade des alternativen Glockseegeländes bietet der „Geheimtipp an der Ihme“ (nachtkritik.de) professionelles freies Theater am Puls der Zeit. Eigene Stück entwicklungen zu brisanten Themen, neue Formen und Experimente, aktuelle Remixe klassischer Theatertexte sowie Konzert- oder Club-Abende locken ein buntgemischtes Publikum in den 100 Plätze großen, wandelbaren Bühnenraum mit gemütlichem Foyer. Doch auch außerhalb des Theaterraumes sind die Akteur*innen mit künstlerischen Interventionen im öffentlichen Raum Hannovers und darüber hinaus unterwegs. Regie Lena Kußmann Bühne & Kostüm Britta Bremer Video Jonas Vietzke Licht Kirsten Müntinga Ausstattungsassistenz Romina Medrano Hospitanz Nina Reimann Es spielen Andrea Casabianchi, Ronja Donath, Laura Jakschas, Kassandra Speltri, Band Pisscharge (Screams: Kassandra, Bass: Nico, Gitarre: Cris, Drums: João)
Förderer Landeshauptstadt Hannover Kulturbüro, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, HannoverStiftung – Stiftung der Sparkasse Hannover
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Foto: © Theater an der Glocksee/Jonas Wömpner
Vorstellungen 25. April um 15.00 Uhr (im Anschluss Nachgespräch) | 19.30 Uhr Dauer: 1 Stunde und 40 Minuten Spielort: Theater an der Glocksee Jeweils 30 Minuten vorher Shuttle am Eingang Pavillon
Theater an der Glocksee
HANNAH UND DER PUNK ODER WIE GEHT FREIHEIT? Schauspiel
Die brillanten Texte der Philosophin Hannah Arendt zum Thema Freiheit und politische Teilhabe treffen auf die brachiale Emotionalität einer politischen Punkband. Hannah is back – in Form von drei virtuosen Performer*innen, die die sinnlich denkende Hannah Arendt verkörpern und Auszüge aus ihren Werken zum Thema Freiheit in Sprache und Szene komponieren. Sie treffen auf die Hardcore-Punkband Pisscharge, die sich ähnliche Themen unserer heutigen Welt vorknöpft. Und Hannah? Will verstehen … Eine neue, gemeinsame und vielsprachige Suche beginnt: nach dem Wesen der Freiheit, nach Mut, nach Verantwortung, Ohrenschützern, Körpereinsatz, Visionen – und nach dem Herz zwischen Bauch und Kopf. Nachgespräch am 25. April mit Lena Kußmann und Tobias Malcharzik, Moderation: Markus Heinzelmann.
Jurystatement
Es macht großen Spaß, den Spieler*innen zusammen mit der Punkband Pisscharge und ihrer Frontfrau Kassandra zuzuschauen, wie sie sich den Fragen und Kontroversen nach Freiheit und daraus resultierenden Handlungsnotwendigkeiten stellen. Ein überraschender, authentischer Theaterabend – intelligent, politisch, widersprüchlich und emotional ansteckend.
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BEST OFF 2020 Best OFF _ professionals
Theater Grand Guignol
Das Braunschweiger Theater Grand Guignol führt das Konzept des Pariser Théâtre du Grand-Guignol fort. In tragisch- komischen Stücken stellt es Menschen und deren Biografien in den Mittelpunkt, denen Gewalt widerfahren ist und die diese Gewalt weitergetragen haben. Dabei nutzt es die Figuren des Kasperletheaters, um durch diese als Stellvertreter*innen einen vorurteilsfreien und persönlichen Blick auf real existierende Personen zu werfen. Autor Simon Paul Schneider Regie Simon Paul Schneider, Katharina Binder Bühne Simon Paul Schneider Kostüm Ruby Heimpel Supervision Timo-Hakim Djebrallah Dramaturgie Katharina Binder Technische Leitung Martina Meyer Licht & Ton Timo-Hakim Djebrallah Mitarbeit Technik Julian Huke Es spielen Nina El Karsheh (Mutter), Marcus Hering (Kroki, Krokodil), Nikolaij Janocha (Vater), Luis Lüps (Kasper), Annegret Taube (Prinzessin Klaus) Förderer & Sponsoren Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Stiftung Niedersachsen, Kulturinstitut der Stadt Braunschweig, Bürgerstiftung Braunschweig, Rudolf Augstein Stiftung, Maedebach Messebau, Fritz Kola, Deutsches Rotes Kreuz Braunschweig
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Foto: © Theater Grand Guignol/Simon Paul Schneider
Vorstellungen 24. April um 17.00 Uhr 25. April um 18.30 Uhr (im Anschluss Nachgespräch) Dauer: 2 Stunden 30 Minuten (inkl. einer Pause) Spielort: Pavillon Hannover Ab 16 Jahren
Theater Grand Guignol
EIN LEBEN LANG KURZE HOSEN TRAGEN Schauspiel
„Wieso schenkt man denn einem Kind ein Quartett oder eine Spielesammlung, wenn man dann nicht mit ihm spielt?“ (Jürgen Bartsch) Kasper ist neunzehn Jahre alt und wohnt immer noch bei seinen Eltern. Sein bester Freund, das Krokodil, versteht die Welt nicht mehr. Warum wirft die Mutter Porzellan nach Kasper? Warum sitzt der Vater mit einem Gewehr unter dem Küchentisch? Und warum, zur Hölle, soll Kasper Metzger werden, wenn er doch keine Kälber schlachten, sondern lieber auf die Kirmes will? In seinen Träumen ist Kasper woanders. Weitab von Elternhaus, Schule und gemeinschaftlichen Abendessen. In einem alten Bunker spielt Kasper mit seinen Freunden, bis sie eines Tages den fürchterlichen Gestank bemerken. Ob das die Toten aus den Weltkriegen sind? Nachgespräch am 25. April mit Katharina Binder und Charlotte Lauber, Moderation: Jan Fischer.
Jurystatement
Morbide und blutig, lustig, aber mit tödlichem Ernst: „Ein Leben lang kurze Hosen tragen“ ist Kasperletheater und Serienmörderbiografie, eine Geschichte über Gewalt in der Familie und grotesker Tiefenhorror, erzählt mit einem ganz eigenen Geschmack fürs Geschmacklose.
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BEST OFF 2020 Best OFF _ professionals
Thermoboy FK
Thermoboy FK machen ihre Sehnsucht nach moderner Mytho logie zu Theater. Sie erfinden zukünftige, vergangene oder parallele Welten und erzählen darin Geschichten vom Zusammenleben als Gruppe, vom Wechsel der Identitäten und vom Verlust und Wiedergewinn von Unschuld. Dafür bauen sie Häuser, Landschaften oder Gärten und bewegen sich hin und her zwischen Fiktion und Theaterraum. Sie verdrehen alte Männerbilder und erschaffen neue. Konzept & Performance Malte-Levin Behrens, Florian Brunken, Moritz Brunken, Janis Fisch, Jan Felix Hahn, Dennis Dieter Kopp, Felix Scheer, Jasper Tibbe Bühne & Video Stefan Gottwill, Malte-Levin Behrens, Moritz Brunken Kostüm Harm Coordes, Jan Felix Hahn Musik Felix Scheer, Simon Geuchen Gastregie Leonie Boehm Dramaturgie Susanne Wagner PR Franziska Janke Produktion ehrliche arbeit – freies Kulturbüro
Förderer Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Stiftung Niedersachsen Koproduziert durch Theaterdiscounter Berlin Unterstützt von Schwankhalle Bremen
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Foto: © Daniel Weigel
Vorstellung 24. April um 20.00 Uhr (im Anschluss Nachgespräch) Dauer: 1 Stunde und 10 Minuten Spielort: Pavillon Hannover
Thermoboy FK
STOLZ UND VORURTEIL Schauspiel frei nach Jane Austen
Jane möchte heiraten. Lizzie möchte ihre Unabhängigkeit. Und Lydia will einfach nur Spaß. Thermoboy FK schauen mit Stolz und Vorurteil durch literarische Figuren auf die Verbindungen zwischen Liebe und Geld, zwischen Zusammenleben und individueller Freiheit – und die Möglichkeit von Theater als Selbstinszenierung und Selbsterfindung. In einer eigenständigen Adaption schreiben sie das Sittengemälde Jane Austens aus dem 19. Jahrhundert neu und fort. Acht Männer spielen dabei Frauen- und Männerrollen und müssen sich so als Performer wie auch als Figuren Fragen nach Repräsentation, Sichtbarkeit und Privilegien stellen. Nachgespräch mit Felix Scheer und Laurin Thiesmeyer, Moderation: Alexander Kohlmann.
Jurystatement
Das Publikum erhält einen sehr unterhaltsamen Einblick in die vergangene Welt des 19. Jahrhunderts. Dass sich junge Männer mit der Sicht und den gesellschaftlichen Beschränkungen jener Zeit auseinandersetzen, in die Rollen schlüpfen, ohne sich darüber lustig zu machen, und auf eine anrührende Art und Weise in einer spielerisch ruhigen Skizze der Personen verharren, ist ein gelungenes Statement. Und gerade weil das Thema so komödiantisch bearbeitet wird, drängt sich die politische Frage auf: Wessen Freiheit steht über der des anderen?
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BEST OFF 2020 Best OFF _ trainees
Tobias Malcharzik & Ko.
Tobias Malcharzik arbeitet in wechselnden Konstellationen kollaborativ oder kollektiv an performativen und transdiszi plinären Projekten. Er hat angewandte Kulturwissenschaften in Hildesheim studiert, ist Performer, Kurator und DJ (aua&angst). Seine erste Solo-Performance COMEBACK, die u. a. in Zusammenarbeit mit Charlotte Lauber und Laurin Thiesmeyer entstand, beschäftigt sich mit Strategien des Queering. Seit 2018 ist er Teil der Initiative für Solidarität am Theater, die sich machtkritisch mit Theaterstrukturen auseinandersetzt. Aktuell arbeitet er beim DJ- und Klubkollektiv soft spot mit, das nach queer-feministischen Politiken auf und neben dem Dancefloor sucht. Konzept & Performance Tobias Malcharzik Technik & Dramaturgie Charlotte Lauber, Laurin Thiesmeyer Support & Outside Eyes Marten Flegel, Annika Lock, Lea Schütte, Cäcilia Wosnitzka
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Foto: © Dustin Weiss
Vorstellung 24. April um 18.00 Uhr (im Anschluss Nachgespräch) Dauer: 50 Minuten Spielort: Pavillon Hannover
Tobias Malcharzik & Ko.
COMEBACK Performance
Mit COMEBACK versucht Tobias Malcharzik an eine Drag-Performance anzuknüpfen, die er als Kind in der Turnhalle seiner Grundschule aufgeführt hat. Doch das Erinnerte bleibt im Moment des Erinnerns unvollständig: Im Spiel aus Festhalten und Fiktionalisieren entwirft die Performance ein Vexierbild queerer Kindheitserfahrung. Zwischen (Re-)Konstruktion und Suche verdichten sich Interviewschnipsel, Songs von Britney Spears, ein Ententanz sowie Imaginationen zu einem fragmentarischen Duett von Vergangenheit und Zukunft. Nachgespräch mit Tobias Malcharzik und Lena Kußmann, Moderation: Adele Dittrich Frydetzki.
Jurystatement
Was sind Erinnerungen? Wie tragen sie sich fort und werden zu Narrativen der Selbst-Erzählung und (Re-)Konstruktion? Was sind Queer Memories? „COMEBACK“ holt eine scheinbare biografische Neben sache aus dem Familiengedächtnis und vergrößert sie mittels Voice over, Sound-Collagen und fragmentierten Popsongs. In ihrer leisen Intensität wird die Solo-Performance beim Publikum lange in Erinnerung bleiben.
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BEST OFF 2020 Best OFF _ trainees
Caro & Caro
Carolin Lutz und Carina Isabella Kluge studieren seit 2015 Szenische Künste in Hildesheim. 2016 begannen sie an gemeinsamen Theater- und Filmprojekten zu arbeiten. Heimwerkerpoesie ist die erste gemeinsame Regiearbeit der beiden und entstand im Rahmen der Reihe deBühne am Theaterhaus Hildesheim. Caro & Caro legen Wert auf eine intersektional-feministische Perspektive. Die Ästhetik ihres Performance-Theaters ist von Sensibilität, Emotionalität und Phantasie geprägt und setzt sich kritisch mit hegemonialer Männlichkeit auseinander. Projektentwicklung Carina Isabella Kluge, Carolin Lutz Kostüm Wiebke Balg Es spielen Robin Alberding, Terrence Xavier Johnson, Max Reiniger, Thomas Schmale, Lennard Walter
Förderer & Sponsoren Friedrich Stiftung, Friedrich Weinhagen Stiftung, Landschaftsverband Hildesheim, Studierendenparlament der Stiftung Universität Hildesheim, Hagebaumarkt Hildesheim Entstanden im Rahmen der Reihe deBühne des Theaterhaus Hildesheim
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Foto: © Caro & Caro/Leonie Lunkenheimer
Vorstellung 24. April um 19.30 Uhr (im Anschluss Nachgespräch) Dauer: 50 Minuten Spielort: Pavillon Hannover
Caro & Caro
HEIMWERKERPOESIE Performance
Caro & Caro inszenieren eine Erzählung, in der sie stereotype Vorstellungen von Männlichkeit hinterfragen. Heimwerker*innen lassen in ihrer Freizeit mit großer Hingabe originelle Alltagsgegenstände entstehen. Das Heimwerken ist ein Hobby, das sich zwischen Dilettantismus und unermüdlichem Learning by Doing bewegt. Oftmals wird das Heimwerken mit einer Vorstellung von Männlichkeit in Verbindung gebracht, die mit körperlicher Stärke und einem vermeintlichen Expertentum einhergeht. Die fünf Heimwerker in Heimwerkerpoesie sortieren Schrauben, wenn sie nicht schlafen können, sägen leise, um niemanden zu stören, und behandeln ihr Werkzeug behutsam, während sie Geschichten über ihre Leidenschaft fürs Bauen erzählen und einander näherkommen. Nachgespräch mit Carina Isabella Kluge, C arolin Lutz, MarieLuise Krüger und Christian Weiß, Moderation: Annemarie Matzke.
Jurystatement
In „Heimwerkerpoesie“ verhandeln fünf junge Männer, inszeniert von zwei jungen Frauen, Themen wie Annäherung, Selbstfindung und Männlichkeit. Die geschickt choreografierten Szenen folgen wie Strophen in einem Gedicht aufeinander. Caro & Caro haben ein angenehm stilles, sehr überzeugendes Stück kreiert. Poesie vom Feinsten!
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BEST OFF 2020 Best OFF _ trainees
rio.rot
rio.rot hat sich 2017 als Kollektiv aus dem Studiengang Darstellendes Spiel an der HBK Braunschweig gegründet. Sophie Bothe, Catharina Koch und Anna Konrad suchen in der Gesellschaft nach Rollenbildern, die sie mit ihrer Kunst kritisch hinterfragen. Dabei reflektieren sie insbesondere die Rolle der Frau. Ein wesentlicher Bestandteil ihrer Arbeiten sind Interviews mit Personengruppen, deren Biografien den Inszenierungen als Material zu Grunde liegen. Mit Vater.Rollen knüpfen rio.rot thematisch an ihre erste gemeinsame Arbeit WAS MAN(N) NICHT SIEHT an, in der sie sich mit dem Thema Mutterschaft auseinandersetzten. Projektentwicklung Sophie Bothe, Catharina Koch, Anna Konrad Technik Jonas Gorath, Rasmus Huxhagen Es spielen Joshua Beck, Sophie Bothe, Julius Brockmann, Lennart Dullin, Catharina Koch, Anna Konrad
Förderer HBK Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
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Foto: © rio.rot/Priska Dolling
Vorstellung 24. April um 21.00 Uhr (im Anschluss Nachgespräch) Dauer: 50 Minuten Spielort: Pavillon Hannover
rio.rot
VATER.ROLLEN Performance
„60 % der Eltern mit Kindern unter drei Jahren fänden es ideal, wenn sich beide Partner gleichermaßen in Beruf und Familie einbringen könnten. Tatsächlich verwirklicht wird ein partnerschaftliches Modell jedoch nur von einer Minderheit von 14 %.“ (Väterreport 2018) Die Produktion Vater.Rollen verhandelt die Vorstellungen und Wünsche zum Familienleben von kinderlosen Männern zwischen 20 und 30 Jahren. In der Auseinandersetzung mit eigenen und fremden Empfindungen suchen rio.rot nach möglichen Ursachen für die Diskrepanz zwischen Wunsch und Realität. Nachgespräch mit Catharina Koch und Markus Schäfer, Moderation: Johannes Kup. Jurystatement
Drei junge Frauen, drei Autosessel und eine große Frage: „Vater.Rollen“ ist die Suche nach einer eigenen Positionierung in einer Zeit, in der genderpolitischer Anspruch und gesellschaftliche Wirklichkeit oft weit auseinanderklaffen. Durch das amüsante Spiel mit verschiedenen Perspektiven gelingt es den Performer*innen, Fragen aufzuwerfen, die lange nachwirken. Gerade das beiläufig Erzählte eröffnet erschreckend tiefe Einblicke in bis heute patriarchal geprägte Familienstrukturen.
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BEST OFF 2020 Rahmenprogramm
DONNERSTAG, 23. APRIL Eröffnung
p 19.00 Uhr | Pavillon Hannover, Foyer Im Gespräch
Lavinia Francke (Generalsekretärin Stiftung Niedersachsen) Markus Heinzelmann (Auswahljury Best OFF_professionals) Lena Kußmann (Theater an der Glocksee) Janina Benduski (Bundesverband Freie Darstellende Künste e. V.) LiveMusik Mariposa
p ab 21.00 Uhr | Pavillon Hannover, Foyer Aurelia Lampasiak (Violine), Francesco Cascarano (Gitarre), Markus Korda (Akkordeon), Eike Ernst (Percussion) Global | Folk | Experimental
Blog
Jan Fischer und Studierende der HBK Braunschweig begleiten das Festival. Sie reflektieren und analysieren auf www.festival-best-off.de ihre Seherfahrungen.
Nachgespräche
Im Anschluss an ausgewählte Vorstellungen finden Nach gespräche statt. Hier treffen Best OFF_trainees mit Best OFF_professionals zusammen und tauschen sich über ihre Arbeitsweisen aus. Moderiert werden die Gespräche von einem Mitglied der jeweiligen Auswahljury.
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FREITAG, 24. APRIL p 15.30 Uhr | Pavillon Hannover, Foyer Vom Trainee zum Professional
Vier Formate zur Nachwuchsförderung von jungen Kollektiven werden von den jeweiligen Initiator*innen vorgestellt: p flausen+ | theater wrede+, Oldenburg p deBühne und SCHREDDER | Theaterhaus Hildesheim p frühSTÜCK | LOT-Theater Braunschweig Alle Beteiligten stehen im Anschluss für weitere Gespräche zur Verfügung. p 16.15 Uhr | Pavillon Hannover, Foyer khh25 und Hi2025
Beide Städte haben es in die nächste Runde geschafft, aber noch ist nichts entschieden. Hannover und Hildesheim präsentieren ihre Konzepte auf dem Weg zur europäischen Kulturhauptstadt 2025. Und welche Rolle spielt darin das Freie Theater? p 17.00 Uhr | Pavillon Hannover, Foyer Macht.Utopie.Solidarität
Wo steht die Freie Szene aktuell und wie sehen die Visionen für die Zukunft aus? Janina Benduski, Vorsitzende des Bundesverbands Freie Darstellende Künste, und Annemarie Matzke, Professorin an der Universität Hildesheim und Mitglied von She She Pop, im Gespräch über Strukturen, Machtmechanismen und Utopien im Freien Theater. Moderation: Johannes Kirsten (Maxim Gorki Theater Berlin) Get-Together
p 21.30 Uhr DJ Oonops | Pavillon Hannover, Foyer
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BEST OFF 2020 Rahmenprogramm
SAMSTAG, 25. APRIL Workshop How to be an ally? – Solidarität praktizieren Initiative für Solidarität am Theater
p 13.30 Uhr bis 17.30 Uhr | Pavillon Hannover, Kleiner Saal Im Workshop entwickeln die Teilnehmer*innen auf spielerische Weise Strategien der gegenseitigen Unterstützung in hierarchisch geprägten Theaterstrukturen. Wie wehre ich mich gegen sexistische Übergriffe? Wie kann ich Kolleg*innen unterstützen, die rassistisch angegriffen werden? Wie kann ich Kritik äußern, ohne meine Karriere aufs Spiel zu setzen? Ziel des Workshops ist es, Theaterschaffende zu verbünden und neue Formen von Gemeinschaft im Theaterbetrieb zu ermöglichen. Der Workshop richtet sich an Theatermacher*innen, die sich für einen Wandel der Umgangsformen am Theater einsetzen wollen. Mit einem intersektionalen Ansatz werden die Positionen, aus denen gesprochen wird, reflektiert. Dabei ist die Bereitschaft, sich mit eigenen Privilegien auseinanderzusetzen, Voraussetzung für die Teilnahme. Die Teilnahme am Workshop ist kostenfrei. Begrenzte Platzzahl. Anmeldung bis zum 5. April 2020 an office-bestoff@stnds.de Diskussion Politik im Freien Theater
p 20.00 Uhr | Pavillon Hannover, Foyer Freies Theater ist politisch – immer noch! Oder wieder? Oder heute mehr denn je? Seit ihren Anfängen nimmt die freie Szene die Position in Anspruch, für gesellschaftskritisches, aufklärerisches und somit auch politisches Theater zu stehen. Kritisch, aktuell und aktivistisch nimmt sich die Kunst der Auseinandersetzung mit Themen und Diskursen an, die unsere gesellschaftliche Wirklichkeit prägen. Dabei ging und geht es auch heute
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nicht nur um das theatrale Aufarbeiten politischer Themen, sondern auch um eine Reflexion der eigenen künstlerischen Praxis und ihrer institutionellen und strukturellen Voraussetzungen. Nicht nur in den Inhalten, auch in den Formen, Darstellungs- sowie Arbeitsweisen ist das Politische in der freien Theaterszene präsent. Vier Gesprächspartner*innen stellen sich in der Diskussion u. a. den folgenden Fragestellungen und geben Einblicke in den aktuellen Diskurs rund um das Politische im Freien Theater: p Was bedeutet es aktuell, politisches Theater zu machen? p Wie können Situationen des Politischen inszeniert werden? p Wie politisch soll, kann oder muss Freies Theater sein? p Welche Entwicklungen lassen sich in den letzten Jahren im Bereich des Freien Theaters feststellen? p Welchen Herausforderungen stellt sich ein Freies Theater in Bezug auf das politische Selbstverständnis? p Wie viel kulturelle Bildung steckt im Freien Theater? Mit: Holger Bergmann (Fonds Darstellende Künste e. V.) L ara-Joy Bues (Markus&Markus) Milena Mushak (Bundeszentrale für politische Bildung / Festival Politik im Freien Theater) Christian Weiß (krügerXweiss) Moderation: Birte Werner (Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel)
Preisverleihung
p 22.00 Uhr | Pavillon Hannover, Foyer Anschließend Party mit DJ Ajicero
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BEST OFF 2020 Rahmenprogramm
SCHULPROGRAMM Vermittlung/Angebot für Schulen
Besuch einer Inszenierung, anschließendes Gespräch mit Künstler*innen und Nachbereitungsworkshop in der Schule. p Freitag, 24. April 2020, 10.00 Uhr und 12.00 Uhr krügerXweiss Vor dem Sturm p Freitag, 24. April 2020, 10.00 Uhr Markus&Markus Zwischen den Säulen p Samstag, 25. April 2020, 15.00 Uhr (Shuttle am Eingang Pavillon um 14.30 Uhr) Theater an der Glocksee Hannah und der Punk oder Wie geht Freiheit? Freiheit – Demokratie – Religion – Gesetz – Menschenwürde. Die Festival-Produktionen Vor dem Sturm, Zwischen den Säulen und Hannah und der Punk oder Wie geht Freiheit? setzen sich mit drängenden Fragen unserer Zeit auseinander. Die große Themenvielfalt des diesjährigen Festivals bietet Schulklassen für einen Theaterbesuch – besonders für den fächerübergreifenden Unterricht mit Darstellendem Spiel, Politik und Religion – viele Möglichkeiten. Im Anschluss an die Aufführungen finden Nachgespräche statt, in denen Einblicke in die Arbeitsweise und künstlerischen Ansätze der Gruppen gegeben werden und Raum für Fragen ist. Zusätzlich finden Nachbereitungsworkshops an den Schulen statt, die von Studierenden des Fachs Darstellendes Spiel im Rahmen einer Lehrveranstaltung der Leibniz Universität Hannover konzipiert und durchgeführt werden: Die Schüler*innen reflektieren im Dialog eigene Erfahrungen und können diese im Rahmen theaterpraktischer Übungen szenisch bearbeiten (Doppelstunde, 90 Minuten). Der Eintritt für Lehrkräfte und Schüler*innen ist frei, die Workshops sind kostenlos. Anmeldung bitte bis zum 27. März 2020 an bestoff@stnds.de. Amelie Gohla (Koordinatorin) Silke zum Eschenhoff (Leibniz Universität Hannover)
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KARTENSERVICE Eintritt
VVK 12 €/ermäßigt 8 € | Abendkasse 17 € / ermäßigt 10 € Trainee-Vorstellungen: 5 € Festivalpass (vier Vorstellungen) 40 € / ermäßigt 30 € Tickets
Kulturzentrum Pavillon Lister Meile 4 | 30161 Hannover | Mo. – fr. 10 –18 Uhr und an allen bekannten VVK-Stellen Online-Kartenverkauf
www.pavillon-hannover.de Tageskasse
Die Tageskasse öffnet eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn. Veranstaltungsorte
p Kulturzentrum Pavillon Lister Meile 4 | 30161 Hannover S-Bahnen und Stadtbahnen 1, 2, 3, 7, 8, 9, 10, 17, Haltestelle Hauptbahnhof Bus 121, 128, 134, Haltestelle ZOB p Ihmezentrum Ihmepassage 7, 4. Etage | 30449 Hannover (Eingang Blumenauer Straße zwischen enercity und Senioren Service Zentrum) | Stadtbahn 10 | Bus 100, 120 oder 200, Haltestelle Am Küchengarten p Theater an der Glocksee Glockseestraße 35 (Hinterhof) | 30169 Hannover Anfahrt: Stadtbahn 10 oder 17, Haltestelle Goetheplatz oder Haltestelle Glocksee | Bus 100 oder 200, Haltestelle Glocksee Es wird ein Shuttleservice zum Ihmezentrum und zum Theater an der Glocksee ab Pavillon angeboten. Start 30 Minuten vor Beginn der Vorstellungen. Abfahrtzeiten ÖPNV unter www.uestra.de
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BEST OFF 2020
Festivalteam
Festivalleitung Daniela Koß Koordination Amelie Gohla Marion Dunkert Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Katharina Nitsch Wir danken dem Team des Pavillon Hannover herzlich für die Unterstützung!
Impressum Herausgeber: Stiftung Niedersachsen Künstlerhaus | Sophienstraße 2 | 30159 Hannover www.stnds.de | info@stnds.de | Telefon: 0511-9 90 54-0 Redaktion: Daniela Koß Korrektorat: Wieners+Wieners Gestaltung: Heinrich Kreyenberg, heutemorgen.com Druck: Gutenberg Beuys Feindruckerei GmbH Hinweis zur Produktion Ein Leben lang kurze Hosen tragen (Theater Grand Guignol): Aufführungsrechte bei S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main
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