Brochure JJV Hannover 2015

Page 1



5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:22 Seite 1

Joseph Joachim war einer der letzten großen Universalkünstler des 19. Jahrhunderts. Als Komponist, Geigenvirtuose und Quartettprimarius reiste er durch ganz Europa und war auf dem internationalen Parkett stets präsent. Mit innovativen Konzertformaten, aber auch als künstlerischer Berater und Solist von Uraufführungen – man denke an die Violinkonzerte von Johannes Brahms und Max Bruch – prägte er das bürgerliche Konzertleben, wie wir es heute kennen. Zudem gab er sein Wissen als Violinpädagoge und Direktor der Berliner Musikhochschule an nachfolgende Generationen weiter und etablierte in dieser Funktion den ältesten deutschen Klassikwettbewerb. Der Beginn von Joachims Karriere ist eng mit Hannover verbunden. Als junger Mann fand er in dieser Stadt eine künstlerische Heimat und baute von hier aus seine internationale Karriere auf; zudem leitete er von 1853 bis 1866 die Königliche Hofkapelle. Seit 1991 verankert die Stiftung Niedersachsen mit dem Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover diese große Musiktradition im kollektiven Gedächtnis der ›UNESCO City of Music‹ . Durch seine internationale Strahlkraft bietet der Wettbewerb jungen Geigenvirtuosen aus aller Welt die Möglichkeit, Hannover – in der Tradition Joseph Joachims – zur Startrampe für die ganz große Musikkarriere zu machen.

Joseph Joachim was one of the last universally gifted artists of the 19th century. As a composer, virtuoso violinist, and first violinist of his string quartet, he performed throughout Europe and was everpresent on the international stage. He created innovative concert formats, provided artistic counseling and, as a soloist, premiered many famous works–namely the violin concertos by Johannes Brahms and Max Bruch. In this way, Joachim helped shape the concert tradition we know today. As a violin pedagogue and the director of the Royal Academy of Musical Performing Arts in Berlin, he shared his knowledge with many generations of musicians while establishing Germany’s oldest classical music competition. The beginning of Joachim’s musical career is closely linked with the city of Hannover. As a young man, he found his artistic home in Hannover, from where he later launched his international career. Between 1853 and 1866, he directed the Hannover Royal Court Orchestra. Since 1991, the ‘Stiftung Niedersachsen’ publicly honors this great musical heritage with the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover in the state capital Hannover. Recently, the city was awarded the prestigious title ‘UNESCO City of Music’. The international reception of the competition gives young violin virtuosos from all over the world the chance of starting their international music career from Hannover– much like Joseph Joachim.

1


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:22 Seite 2

2


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 25.08.15 13:55 Seite 3

wil lk om men d e r we tt b ew er b j osep h j oa chim ju r y p re is e re pe rt oi r e t eil ne hm er k on ze rt e beg lei t p rogra mm p r ei st räg er part n er i mpres sum fah rpl an

5 12 20 28 46 54 66 90 112 122 134 14 3 14 4

we lc o m e t h e c o m pe t i ti o n j os e p h j o ac h im j u ry prizes r e p er t or y c om pe t it or s c on ce rt s c om ple m e nt a r y m u s i c pr og r a ms p r i z e wi n n e r s p ar t n er s i mp r in t s ch e dul e 3


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:22 Seite 4

4


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:22 Seite 5

welcome

E

han s

Wenn am 27. September die ersten Teilnehmer des 9. Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerbs Hannover die Bühne betreten, steht die niedersächsische Landeshauptstadt im Rampenlicht der internationalen Kulturszene. Rund 35 hochtalentierte junge Geigerinnen und Geiger stellen sich dem Votum einer renommierten Jury von Spezialisten aus aller Welt. Mit seiner Bewerbung in den Kreis der Teilnehmer vorzudringen, stellt für jeden Einzelnen von ihnen bereits einen Erfolg dar. Als der Violinwettbewerb 1991 von der Stiftung Niedersachsen ins Leben gerufen wurde, war es das erklärte Ziel der Gründungsväter, dem Land ein international ausstrahlendes Kulturprogramm zu schenken. Unter der künstlerischen Leitung von Prof. Krzysztof Wegrzyn ist dies in einzigartiger Weise gelungen. Der Wettbewerb verbindet einmalige Geldpreise mit einem umfassenden Programm der Musikförderung. Wer hier gewinnt, genießt weltweite Aufmerksamkeit, unter anderem durch internationale Debütkonzerte und eine CD-Produktion mit Naxos. Zusätzlich vermitteln wir dem Sieger eine wertvolle GuadagniniGeige, die die Fritz Behrens Stiftung für drei Jahre zur Verfügung stellt.

ve s lag e

Als Stiftung legen wir Wert darauf, dass sich der ›Joseph Joachim Violinwettbewerb‹ nicht ausschließlich an Spezialisten richtet. Keine Frage, alle Beobachter der internationalen Klassikszene wie Intendanten, Dramaturgen und Agenten sind uns willkommen. Entscheidend ist aber, dass der Wettbewerb zugänglich ist für jede Art von Publikum. Mit unserem vielfältigen Begleitprogramm – einer Gesprächsreihe, Kammerkonzerten mit Wettbewerbsteilnehmern in allen Landesteilen und einem Schulprogramm für Tausende von Schülern – geht der Wettbewerb aktiv auf sein Publikum zu und wird zu einem Fest für ganz Niedersachsen. Mit dieser einzigartigen Verbindung von Weltgeltung und regionaler Präsenz ist der ›Joseph Joachim Violinwettbewerb‹ bestens aufgestellt, sodass ich sicher bin: Auch in Zukunft wird die ›UNESCO City of Music‹ Hannover mit ›unseren‹ Preisträgern und Preisträgerinnen von sich reden machen.

When the first participants of the 9th Joseph Joachim International Violin Competition will step out on stage on September 27, Lower Saxony’s capital Hannover will be at the center of the international art scene. About 35 highly gifted young violinists will be evaluated by a jury of renowned professionals from all over the world. Having been selected from the pool of applicants is already a great accomplishment for each of the participants.

When the competition was initiated by the Stiftung Niedersachsen in 1991, the declared aim of the founders was to present the state with a cultural program of international appeal. With Prof. Krzysztof Wegrzyn as artistic director, this goal was achieved in a unique way. The competition combines unmatched monetary awards with an extensive music sponsorship program. The winners of the competition will be put right into the spotlight: International debut performances and a CD production with Naxos are among the spoils. Additionally, the first prize winner will receive a valuable Guadagnini violin on loan for three years, courtesy of the Fritz Behrens Stiftung. As a foundation for the arts, we want to ensure that the Joseph Joachim International Violin Competition does not only appeal to professionals. Naturally, we welcome all classical music enthusiasts and are happy to have theater directors, dramaturges and agents among our guests. However, we take great pride in making our competition accessible for all audiences. Our extensive accompanying program– including a discussion series, chamber music concerts featuring competitors across the state, and an educational program geared towards thousands of school children– gets audiences actively involved, thus making the competition into a festival for all of Lower Saxony. The ‘Joseph Joachim Violin Competition’ is a perfect blend of international recognition and local involvement. We can be sure that the ‘UNESCO City of Music’, along with ‘our’ competition winners, will contribute to its continued success.

präsident der stiftung niedersachsen president, stiftung niedersachsen

5


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 25.08.15 15:47 Seite 6

willkommen

W

egrzyn

k rz yszt o f

Der Internationale Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover ist eine der weit ausstrahlenden Erfolgsgeschichten, die Hannover den Titel einer ›UNESCO City of Music‹ eingebracht haben. Zum neunten Mal seit 1991 wird die Stadt zum Forum für die junge Geigenelite aus aller Welt. Alle großen Musikinstitutionen Hannovers beteiligen sich und erzeugen ein musikalisch inspiriertes Gemeinschaftsgefühl, das auch Unbeteiligte spüren werden und große Emotionen auch jenseits des Konzertsaals wirken lässt.

künstlerischer leiter artistic director

Zweieinhalb Wochen lang begegnen sich Menschen im Zeichen der Violine: sowohl diejenigen, die in der Kulturszene tätig sind als auch diejenigen, die als Genießer und Kenner das vielseitige Kulturleben der niedersächsischen Landeshauptstadt zu schätzen wissen. Nicht zuletzt beweisen die vielen Hannoveraner Gastfamilien, dass persönliches Engagement und große Kunst in dieser Zeit in einzigartiger Weise verschmelzen. In diesem Jahr lädt die Stiftung Niedersachsen als Veranstalterin 39 hochtalentierte Künstler und Künstlerinnen ein, die sich nach der strengen Prüfung durch eine international besetzte Vorauswahljury auf mindestens zwei Auftritte in Hannover freuen dürfen. Der Wettbewerb lebt von dem, was sie mitbringen; zugleich bietet er den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Forum, das ihre weitere Karriere im Idealfall dauerhaft voranbringt. Auch in Zukunft gilt es, diese Erfolgsgeschichte mit immer neuen Ideen fortzusetzen! Mit großer Freude auf das diesjährige Fest der Violine Ihr

The Joseph Joachim International Violin Competition Hannover is a success story with international appeal, one that has earned Hannover the title of a ‘UNESCO City of Music’. For the 9th time since the competition’s first season in 1991, the city will become a forum for exceptionally gifted violinists from all over the world. All of Hannover’s major music institutions will be involved, creating a far-reaching, musicallyinspired feeling of community, as the competition’s intense emotions will travel way beyond the concert hall. For two and a half weeks, people with a shared interest in the violin will come together: those actively involved in creating culture, as well as music connoisseurs who know and savor the various culture-oriented programs that Lower Saxony’s capital has to offer. A great deal of involvement is shown by Hannover’s host families, who have chosen to support the arts in a uniquely personal way. This year, the competition host Stiftung Niedersachsen welcomes 39 highly capable violinists, who, after having passed a strict preselection process by an international jury, will enjoy at least two performances in Hannover. The competition is brought to life by what its participants have to offer, while at the same time, offering them a forum that might even be the start of an international career. Our hope for the future is to continue this successful endeavor with ever new ideas and inspiration. I do hope you will enjoy this year’s celebration of the violin! Sincerely yours

6


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 7

welcome

G

m o ni ka

Dass der Internationale Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover den Namen einer der bedeutendsten und einflussreichsten Musikerpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts trägt, intendiert einen großen Anspruch: Joseph Joachim war gefeierter Solist, Konzertmeister, Komponist, Dirigent, Pädagoge und Hochschulgründer. Er war künstlerischer Partner, Anreger und engagierter Mentor. Seine Vielseitigkeit mag jungen Künstlerinnen und Künstlern Ansporn sein, die besonderen Begabungen zu entwickeln, dabei Neues zu wagen und so den eigenen Platz im Musikleben zu finden. Die Teilnahme am ›Joseph Joachim Violinwettbewerb‹, der zu den renommiertesten seiner Art gehört, ist eine wunderbare Chance, nachhaltige Unterstützung auf diesem Weg zu erhalten.

r ü t t e r s

The fact that the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover was named after one of the most important and influential musicians of the 19th century suggests a high standard: Joachim was a celebrated soloist, concertmaster, composer, conductor, pedagogue and the founder of a conservatory. He was a keen musical partner, adviser and mentor to many musicians. May Joachim’s versatility inspire young artists to develop their musical potential while keeping an open mind and finding their place in the music world. In this spirit, the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover– one of the most renowned competitions of its kind – offers participants a wonderful chance to receive lasting support.

mdb, staatsministerin für kultur und medien mdb, state minister for culture and media

7


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 8

willkommen

ste f an In den 25 Jahren seines Bestehens hat sich der Internationale Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover im niedersächsischen Musikleben ebenso wie in der internationalen Wettbewerbsszene einen zentralen Platz erobert. Bereits zum 9. Mal werden Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus aller Welt zwei Wochen lang die Freunde der klassischen Musik und insbesondere der Violinmusik begeistern. Die besten Nachwuchstalente messen sich im mehrstufigen Wettbewerb in Hannover und tragen darüber hinaus ihre Kunst ins Land. Mit den Reihen ›Zu Gast im Klassenzimmer‹ und ›Zu Gast in Niedersachsen‹ werden kleine und große Zuhörerinnen und Zuhörer in den Genuss ihrer exzellenten Darbietungen kommen. Durch seine starke landesweite Ausstrahlung ist der Wettbewerb eine wichtige Bereicherung der vielseitigen Musikszene Niedersachsens. Die kontinuierliche Steigerung der Bewerberzahl und die Karrieren der Preisträgerinnen und Preisträger sind ein Beleg dafür, dass der Wettbewerb auch international eine große Ausstrahlung und Bedeutung hat. Somit leistet der Internationale Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover auch einen wesentlichen Beitrag dazu, dass unsere Landeshauptstadt eine Metropole der Musik ist. Gemeinsam mit vielen weiteren wichtigen Akteuren der Musik stellt der Wettbewerb unter Beweis, dass Hannover als Landeshauptstadt dem Titel ›UNESCO City of Music‹ alle Ehre macht. Ich danke dem Team der Stiftung Niedersachsen sehr herzlich für sein Engagement und wünsche allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Glück sowie allen Gästen wunderbare musikalische Erlebnisse. 8

W

eil

niedersächsischer ministerpräsident prime minister of lower saxony

In the 25 years since its founding, the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover has become a central feature of Lower Saxony’s musical culture and one of the world’s most renowned music competitions. As the Competition enters its 9th season, participants from all over the world will once again spread the joy of classical violin music to many audiences. Some of the most gifted young musicians will compete in the multi-round competition in Hannover while taking their art across the state. The series ‘The Competition in the Classroom’ and ‘The Competition Across the State’ will offer audiences of all ages exceptional listening experiences. The fact that the competition is so well-received throughout the entire state makes it a truly integral part of the diverse music scene of Lower Saxony. The continuously rising numbers of applicants and the international careers of the awardees show that the competition has become internationally renowned. The Joseph Joachim International Violin Competition Hannover thus contributes to the status of our state capital as a city of music. Along with many other musical efforts, the competition proves that Hannover fully deserves to hold the title ‘UNESCO City of Music’. I would like to thank the team of the ‘Stiftung Niedersachsen’ for their dedicated work and wish the best of luck to all our participants and a wonderful musical experience to all guests.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 9

welcome

S

s te fa n Hannover ist eine Musikstadt! Das sind wir mit unserem breiten und oftmals exzellenten Musikangebot schon eine ganze Weile. Deshalb ist die Freude riesengroß, dass die UNESCO die Landeshauptstadt Hannover als ›City of Music‹ in die Weltliga der Musikstädte aufgenommen hat. In der Bewerbung konnte Hannover mit seiner vielfältigen Musikszene punkten. Nicht zuletzt hat auch der Internationale Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover wesentlich dazu beigetragen, die UNESCO-Jury von Hannovers Bewerbung zu überzeugen. Als hochkarätiges Klassikereignis mit internationaler Ausstrahlung ist der Wettbewerb eine Plattform für Hannovers große Musikinstitutionen. Seit den Anfängen konnte die gastgebende Stiftung Niedersachsen beispielsweise die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, die NDR Radiophilharmonie Hannover und die Staatsoper Hannover als Kooperationspartner für den Wettbewerb gewinnen. Und hier haben wir ein weiteres Beispiel für Hannovers große Stärke, das ›Networking‹! Die Titelvergabe an die Landeshauptstadt ist noch kein Jahr her, und dennoch zeigt sich bereits das Potenzial für neue Kooperationen, die im internationalen UNESCONetzwerk entstehen können. So verbindet uns nun eine neue Partnerschaft mit der japanischen Musikstadt Hamamatsu, die ihrerseits mit dem dort ausgerichteten ›International Piano Competition‹ ebenfalls einen weltweit renommierten Wettbewerb austrägt. Was liegt näher, als über eine Zusammenarbeit der beiden Wettbewerbe nachzudenken. So können wir insbesondere junge Künstler und Künstlerinnen fördern. Ich bin sehr gespannt auf den diesjährigen Wettbewerb und möchte mich bei dem Veranstalter, der Stiftung Niedersachsen, allen

ch os to k

kooperierenden Institutionen, aber insbesondere auch bei den vielen Gastfamilien aus der Landeshauptstadt für das große Engagement bedanken. Hannover zeigt sich hiermit als eine besonders gastfreundliche Music-City, auf die wir gemeinsam stolz sein dürfen. Ich wünsche Ihnen und uns einen faszinierenden und inspirierenden neunten Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover und der Jury eine glückliche Hand.

Hannover is a City of Music! We are proud of our city’s diverse and high-quality music programs and we feel honored to have been added to UNESCO’s world ranking of musical cities. During the application phase, Hannover was able to impress with its manifold musical activities, among them the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover. The competition has no doubt contributed to the UNESCO jury’s decision of awarding Hannover the prestigious title. As an international event with ever-growing popularity, the competition also offers a platform for Hannover’s major music institutions. From the first season on, competition host ‘Stiftung Niedersachsen’ was able to involve the Hanover University of Music, Drama and Media, the NDR Radiophilharmonie Hannover, and the Hannover State Opera as competition partners. As it happens, ‘networking’ is another one of Hannover’s strengths. Not even a year has passed since Lower Saxony’s capital has been awarded the title ‘UNESCO City of Music’, and yet, the potential for new collaborations growing from the UNESCO network are already apparent. With a new partnership, we are now connected to Hamamatsu, a ‘City of Music’ in Japan that hosts the world-renowned ‘International Piano Competition’. Naturally,

a collaboration between the two competitions is in the works– with the aim of supporting young artists even more effectively. I am very much looking forward to this year’s competition and I would like to thank the host Stiftung Niedersachsen, all of our partner institutions, and all participating Hannover host families for their efforts. With their help, Hannover is able to present itself as an especially hospitable City of Music, one that we can all be proud of. I would like to wish the jury the right touch and I wish all of you a brilliant and inspiring 9th Joseph Joachim International Violin Competition Hannover.

oberbürgermeister der landeshauptstadt hannover mayor of hannover (capital of lower saxony) 9


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 10

9

-mal Violinwettbewerb in Hannover, 8-mal Gasteltern: das heißt jedesmal

intensive Begegnungen. Musikerlebnisse und – genauso

wichtig! – intensive menschliche

Alle drei Jahre bringt der Violinwettbewerb die junge Geigerelite aus aller Welt nach Hannover und in unser Haus: Südkorea, die USA, Deutschland, Türkei, Georgien – um nur die Heimatländer unserer Lieblinge zu nennen. Bis heute begleiten wir sie auf ihrem Weg und freuen uns an dem Entwicklungs- und Karriereschub, den Hannover bei jedem von ihnen ausgelöst hat. Was für ein Glück, dieses Erlebnis direkt vor der Haustür zu haben! Angela Kriesel, Gastmutter seit 1994

In

nine competition seasons in Hannover, we were host parents eight times – for us, this meant many

intense encounters

musical experiences and just as many

intense

on the personal level.

Every three years, the violin competition brings the young musical elite from all over the world to Hannover and into our home: South Korea, USA, Germany, Turkey, and Georgia–to name just a few of our favorite guests. Until today, we are a part of their lives and are grateful for the development and career push that Hannover caused for each of them. We are very lucky to be experiencing this event right in front of our door! 10

Angela Kriesel, host mother since 1994


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 11

Joachim mit Gattin und Hund (Fotografie, ca. 1863)

Joachim with his wife and dog, (photograph, ca. 1863)

11


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 12

der wettbewerb

W

e in

el tk l ass e w et t be w er b mi t ch a rm e Die Stiftung Niedersachsen hat sich zum Ziel gesetzt, Kunst und Kultur in ganz Niedersachsen voranzubringen. Neben vielen Förderprojekten erreicht die Stiftung dieses Ziel auch durch eigene Programme, von denen der Internationale Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover das größte ist. Seit 1991 lädt die Stiftung Niedersachsen alle drei Jahre die junge Geigenelite in die Landeshauptstadt Hannover ein, um sich weltweit einmalige Preise zu erspielen und einen Platz im dazugehörigen Gesamtprogramm der Musikförderung zu erhalten. Der Konkurrenzkampf um die beste Platzierung ist uns willkommen – aber er ist kein Selbstzweck: Das eigentliche Ziel besteht darin, den jungen Weltklassegeigern mit dem Wettbewerb ein attraktives Podium zu bieten, das sich positiv auf ihre künstlerische Entwicklung und auch auf ihre weitere Karriere auswirkt. Konkret vergibt die Stiftung beim 9. ›Joseph Joachim Violinwettbewerb‹ Preisgelder in Höhe von insgesamt 140.000 Euro und ermöglicht dem Erstplatzierten eine CD-Produktion mit dem weltweit agierenden Label Naxos. Außerdem erhält der Erste Preisträger bzw. die Erste Preisträgerin als Leihgabe für drei Jahre eine GuadagniniGeige (1765), die die Fritz Behrens Stiftung zur Verfügung stellt. Durch ein vielseitiges Begleitprogramm werden die Leistungen der jungen Violinisten ins Land getragen und einem breiten Publikum der Zugang zu klassischer Musik ermöglicht: Eine Gesprächsreihe zu aktuellen Themen aus der Violinund Klassikszene gehört ebenso dazu wie eine landesweite Kammerkonzertreihe für die hochkarätigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie ein Musikvermittlungsprogramm für Tausende Schüler. Der ›Joseph Joachim Violinwettbewerb‹ als Programm, wie wir unsere selbst organisierten Veranstaltungen nennen, ist ein gewichtiger Posten im Etat der Stiftung Niedersachsen. Dieses Geld ist aber bestens angelegt – und das nicht nur, weil es zum Großteil in die Förderung junger Nachwuchstalente fließt. Mit vergleichsweise geringem finanziellen Aufwand ist es der Stiftung innerhalb von nur 25 Jahren gelungen, ein

12

einzigartiges Ereignis im internationalen Kulturkalender zu etablieren, das ein positives Licht auf Niedersachsen und Hannover als Standort von Spitzenkultur lenkt. Viele unserer Preisträger – wie Antje Weithaas, Arabella Steinbacher und Nemanja Radulovic – gehören zu den großen Namen in der Welt der Klassik. Neben dem Wettbewerbsgeschehen im engeren Sinn konnte von der Stiftung Niedersachsen ein Begleitprogramm aufgebaut werden, das die Weltklasseleistungen mit dem Kulturangebot von Niedersachsen in seiner Fläche verzahnt. Bei aller Leistungsfähigkeit dieses Programmformats darf eines nicht in Vergessenheit geraten: Der ›Joseph Joachim Violinwettbewerb‹ zeichnet sich zuallererst dadurch aus, dass er eine einzigartige Verbindung von höchstem künstlerischem Anspruch und einer Atmosphäre persönlicher Herzlichkeit herstellt. Hannover zeigt sich weltoffen, indem seine Musikinstitutionen – die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, der Norddeutsche Rundfunk und die Staatsoper Hannover – ihre Türen öffnen und den Wettbewerb medial und mit ihren Orchestern unterstützen. Der besondere Charme entsteht jedoch auch durch das Engagement vieler Hannoveraner Gastfamilien, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei sich zu Hause aufnehmen und sie bis zum Ende des Wettbewerbs begleiten. Diese Art des Zusammenwirkens zu fördern, bürgerschaftliches Engagement mit der kollegialen Zusammenarbeit großer Kulturinstitutionen zu verknüpfen, gehört zu den originären Zielen der Stiftung Niedersachsen. Nicht zuletzt ist es dieser Geist der Kooperation, der Hannover kürzlich den Titel einer ›UNESCO City of Music‹ eingebracht hat. Mit Stolz blicken wir auf diese erfreuliche Entwicklung – und zuversichtlich in die Zukunft: zum 10. Jubiläum des Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerbs Hannover im Jahr 2018! Joachim Werren

generalsekretär der stiftung niedersachsen


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 13

the competition

a wo rld - c la s s c om pe ti t i on w i th a The ‘Stiftung Niedersachsen’ (Lower Saxony foundation of the arts) aims to support the arts and culture across the entire state of Lower Saxony. In addition to its efforts as a sponsor, the foundation also realizes its own projects, the most large-scale of which is the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover. Since 1991, the Stiftung Niedersachsen has been inviting talented young violinists to the state capital Hannover every three years. Here, participants compete for unmatched prizes and their place in the accompanying sponsorship program for gifted young musicians. While we welcome the competitive spirit for best placement, there is another thing at play: Our intention is to offer young, talented musicians an attractive stage that will positively influence their artistic development and their musical career. For the 9th ‘Joseph Joachim Violin Competition’, the foundation is offering monetary competition prizes totaling 140,000 Euros. Additionally, the First Prize Winner will be recording a CD with the international label Naxos and will receive a 1765 Guadagnini violin on loan for the duration of three years (courtesy of the Fitz Behrens Stiftung). A diverse accompanying program will spread the musical efforts of the competitors across the entire state, allowing many audiences to enjoy classical music. The program also includes a talk series with discussions of interesting topics centering on the violin and the classical music world, a state-wide chamber music series featuring selected competitors, as well as a music pedagogy program that will reach thousands of school children. The ‘Joseph Joachim Violin Competition’ as a program (this is what we call the events organized by our foundation) takes up a substantial portion of the budget of the ‘Stiftung Niedersachsen’. However, it is a well-worth investment– not only because most of the funds are used to support young musicians. In only 25 years and with comparably moderate financial efforts, the foundation managed to establish an extraordinary event in the international culture curriculum that casts a positive light on Lower Saxony and Hannover as a prime cultural location.

Many of our awardees, such as Antje Weithaas, Arabella Steinbacher, and Nemanja Radulovic, have succeeded in becoming internationally renowned musicians. Alongside the competition activities, the Stiftung Niedersachsen has implemented a state-wide accompanying program that interlocks the participants’ exceptional abilities with Lower Saxony’s diverse cultural life. While ‘competition’ and ‘performance’ are certainly driving forces of our program, it should also be mentioned that the ‘Joseph Joachim Violin Competition’ is a unique combination of high artistic standards and a warm and highly personal atmosphere. As Hannover plays host to the world, its institutions – among them the Hanover University of Music, Drama and Media, the Norddeutscher Rundfunk, and the Hannover State Opera– open their doors and support the competition with their orchestras and broadcasts. The special charm of the competition is also owed to the efforts of many host families, who have offered to house and support competitors throughout the entire competition. Supporting the unique joint efforts of local residents and large cultural institutions is one of the original aims of our foundation. This spirit of cooperation is one of the contributing factors that recently earned Hannover the title ‘UNESCO City of Music’. We are proud of this positive development and are looking forward to what the future holds: In 2018, we will celebrate the 10th season of the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover! Joachim Werren

S

pec ial c harm

secretary general, stiftung niedersachsen

13


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 14

der wettbewerb

»mu si k i s t eine he ili ge

14

So sagt es Hugo von Hofmannsthal in seiner von Richard Strauss vertonten ›Ariadne auf Naxos‹. Angenommen, diese romantisch metaphysische Kunstauffassung hätte auch in unseren eher unheiligen Zeiten hie und da noch Bestand, soll, kann, darf man dann Wetten über Musik annehmen, Sieger und Besiegte auswürfeln, sie am Markt ausschreien und ins Rampenlicht von Zirkus und Arena zerren? Kann das, was Musik im Innersten ausmacht, überhaupt gemessen, das Unauslotbare ausgelotet werden? ›Schneller, weiter, höher‹ und Musik machen, sie mit zur Seele hin offenen Ohren erleben: Kann das zusammengehen? Meine Antwort ist klar: nein. Und doch sind Wettbewerbe, zumal wenn der richtige Geist in ihnen herrscht, wichtig, ja sogar unverzichtbar. Wichtig, weil das bewusste und öffentliche Sich-Messen sogar im Hofmannsthal’schen Sinn etwas ist, wozu es nicht nur Können, sondern eben auch Mut braucht. Großen inneren und äußeren Herausforderungen sich zu stellen, ihnen nicht auszuweichen aus Verzagtheit, übertriebener Selbstkritik oder Bequemlichkeit, stärkt das Selbstvertrauen, härtet die eigene Persönlichkeit positiv aus – steinerner Marmor ist auf der brennend heißen Bühne besser als fließendes Wachs. In diesem Ausnahmezustand werden (Grenz-)Erfahrungen möglich über sich selbst und seine »Eigenthümlichkeit«. Dieses ganz Eigene zu entdecken und entdecken zu wollen, ist Kern und Motor eines Prozesses, in dem eine Musikerpersönlichkeit heranreift. Belastungssituationen dieser Art sind mächtige Mutproben. Ihnen standgehalten, alte Ängste überwunden zu haben: ein großartiges und befreiendes Begegnungserlebnis mit sich selbst. Unbemerkt von der Öffentlichkeit und so unabhängig wie möglich von äußeren Meinungen und Fremdeinschätzungen – auch von Lobreden und Schmeicheleien – darf man stille Siege feiern über den ›inneren Schweinehund‹ und sich als Gewinner fühlen, weil man Wesentliches an Lebensund Selbsterfahrung dazu gewonnen hat. Und noch etwas Wichtiges, durchaus Unheiliges, aber ganz Praktisches und weltlich Legitimes: Wettbewerbe sind Begegnungsstätten, die aller Konkurrenz zum Trotz inspirierenden Austausch mit anderen Musikern und deren oft ganz anders gearteter Auffas-

K

u ns t, z u ve r sa mmel n a l le a rt e n v on mu t« sung von Musik ermöglichen. Sie sind Bühnen und Börsen, an denen Talent und Öffentlichkeit in direkte Berührung geraten, in eine besondere und geradezu physische Aufmerksamkeitsspannung, die zur dynamischen Spirale werden und echte künstlerische Karrieren auslösen kann. Ganz klar: Niemand verliert gern und Gewinnen macht Spaß, im besten Fall sogar wirkliche innere Freude. Realistisch betrachtet schaffen Wettbewerbe allerdings nicht Gewinner, sondern vor allem und hundertfach Verlierer: jene vielen hervorragenden Musiker, die mit enormem Können, voller Hoffnung und nach durchaus entsagungsvollen Vorbereitungsphasen angetreten sind, ihre Kräfte zu messen, aber eben auch, seien wir ehrlich, um zu siegen und das Glück des Erfolgs zu genießen. Ein Glück, das sicher macht und weiterbringt, aber auch, das darf man nicht vergessen, einsam machen kann. Warum also sich freiwillig diesem Wettbewerbsbetrieb aussetzen im Wissen um die enorme künstlerische ›Sterblichkeitsrate‹ seiner Teilnehmer? Und dennoch – was für eine einmalige und mit Sinn gefüllte Zeit: Die ganz persönliche Vorbereitung auf einen Wettbewerb. Was für ein gezieltes und konzentriertes ›Zu-sich-selbst-Kommen‹ und ›Zur-MusikKommen‹. Was für eine produktive Klausur, die man erleben und tatsächlich auch genießen kann als Ausdruck von Selbstbestimmtheit und einer sich wie von selbst ergebenden Lebenspriorität. Was für eine Passion – jenes hellste und dunkelste Gefühl der Seele: Mast, Segel und Ruder auf einer kleinen unsinkbaren Barke mitten im weiten Ozean unseres öden und kräftezehrenden optionalen Lebensgefühls. Deshalb sind solche Wettbewerbsphasen im richtigen Lebensmoment eines jungen Musikers von unschätzbarer, oft lange herbeigesehnter Bedeutung: stärkend, befreiend und verwandelnd. Im besten Fall sind sie Aufbrüche in die Welt und Durchbrüche zu sich selbst. In einem »gewissen, zarten Sinne« (Johann Wolfgang von Goethe) geht es also doch um Höhe: »Diese Begierde, die Pyramide meines Daseins, deren Basis mir aufgegeben und gegründet ist, so hoch als möglich in die Luft zu spitzen, überwiegt alles andere.« Martin Brauß


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 15

the competition

These are the words of Hugo von Hofmannsthal in ‘Ariadne on Naxos’, which was set to music by Richard Strauss. Assuming that this romantic-metaphysical perception of art still holds up here and there in our rather unsacred times, would it be right to take bets on music, to throw the dice to determine winners and losers, to announce them in the market square, and finally, to drag them out into the spotlight of the circus arena? Can that which truly defines music be measured at all, can the undefinable be defined? ‘Faster, higher, further’, and making music– an experience one is to savor with one’s ears and soul wide open– can these two be combined? My answer is a resounding no. And yet, competitions are important, especially the ones inhabited by the proper spirit. One could even call them indispensable– because competing publically is something that does not only require skill, but also a great deal of courage. Hofmannsthal would attest to this. Allowing oneself to be exposed to great internal and external challenges instead of avoiding them– be it out of faint-heartedness, exaggerated self-criticism, or for the sake of convenience– will ultimately lead to higher selfesteem and a positive hardening of one’s personality. In the blazing fire of the stage, stony marble will hold up better than molten wax. In these exceptional circumstances, threshold-like experiences and insights into the idiosyncratic nature of one’s own mind become possible. To have the will and the courage to discover this part of oneself is the driving force in a young musician’s maturing process. Stress situations of this kind are great tests of courage. To withstand them by having overcome old fears can be a tremendously liberating meeting of one’s own mind. Unnoticed by the public and unaffected by outer opinions and evaluations– including praise and flattery –, one can celebrate a silent victory over one’s weaker self. In this sense, being a winner means having gained a substantial amount of life and self-experience. And there is another thing of importance, something quite unsacred, but nevertheless pragmatic and legitimate in the secular sense: Competitions are meeting places, and despite all the rivalry, they offer inspiring exchanges with other musicians along with other perceptions and interpretations of music, which could be far removed from one’s own. Competitions

are stages and trade fairs that let talent meet the public. The subsequent, intense exchange of attention on a nearly-physical level is heightened into a dynamic spiral that can propel true artistic careers. It goes without saying that nobody likes to lose, that winning is enjoyable and, in the best cases, becomes the source of true happiness. But realistically speaking, competitions create infinitely more losers than winners– those exceptional musicians that arrived full of hope, their skills in tow, after a long and dedicated preparation phase to measure themselves against others and– let’s be honest– to win and to enjoy their own lucky moment of success. This luck can bring security and personal advancement, but let us not forget that it can also bring loneliness. So why would one intentionally and voluntarily expose oneself to the competition process, knowing very well about the high artistic ‘mortality rates’ among participants?

M »

u s i c is a s ac r e d ar t t o ga t h er a ll ki n d s of co ur a ge « And still, the individual preparatory time for a competition is a unique experience full of purpose. It is a highly-focused search for the path that leads into one’s own personality and into the heart of the music. This productive sabbatical is something to be experienced and even enjoyed, as it expresses self-determination and a priority in life that seems to have grown out of itself. What passion– the lightest and darkest emotion within the human soul– to be sailing in the midst of the vast ocean of the mundane and energy-sapping way of life we have chosen on a small, unsinkable boat. This is why competition phases at the right time in a young musician’s life are of such tremendous value and sought-after by many: They have the power to strengthen, liberate, and transform. In the most ideal cases, they are stepping stones into the world and into one’s innermost self. In a particular and very delicate sense, it is about reaching the top after all: “The desire to raise the pyramid of my existence, the base of which is laid already, as high as possible into the air absorbs every other desire, and scarcely ever quits me.” (Johann Wolfgang von Goethe). Martin Brauß

15


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 16

der wettbewerb

D warum musikwettbewerbe keinen kaltlassen können

16

Wer es dann doch nicht geworden ist, halte sich an die, die trotzdem was wurden. Es gibt ja die unterschiedlichsten Geschichten. Spektakuläre wie die des Ivo Pogorelich, der anno 1980 in Warschau nicht ins Finale kam, woraufhin Jurorin Martha Argerich empört zurücktrat und damit die kometengleiche Karriere des jungen Pianisten einleitete. Und stillere Geschichten wie die der Geigerin Carolin Widman, die anno 2001 in Brüssel in der zweiten Runde gestoppt wurde, in der sie mit der intelligentesten Mozartinterpretation aufgefallen war, und daraufhin erst recht den Eigensinn entfaltete, mit dem sie eine der profiliertesten Geigerinnen unserer Zeit wurde. Aber wer kennt noch Philippe Hirschhorn? Dieser lettische Geiger siegte anno 1967 in Brüssel wie ein Byron’scher Held und erreichte diese Höhe nimmermehr, während man den nach ihm Drittplatzierten Gidon Kremer keinem mehr vorstellen muss. Andererseits triumphierte Martha Argerich mit zarten sechzehn Jahren beim BusoniWettbewerb in Bozen, und auch die Moskauer Jury, die Kremer 1970 zur Nummer Eins machte, sah sich bestätigt. Was nicht heißt, dass andere Jurys falsch lagen, sondern dass diese Konkurrenzen uns sehr nah heranführen an die Unberechenbarkeit des Lebens und der Kunst, die hier doch in Zahlen, Punkten, Benotungen und Hierarchien gebändigt scheint.

a n ac h i s t d as l e b en a n der s Gerade hier, beim offen erklärten, in Regeln gefassten Kampf um die Spitze, wird das Existentielle deutlich, dem die Musik und die Musiker näher sind als jede andere Kunst. Der erste, wenngleich nur als Sage überlieferte Musikerwettstreit war immerhin der zwischen Flötist Marsyas und Leierspieler Apollon. Der Halbgott forderte den Gott heraus, die Musen als Jury sprachen zunächst dem Flötisten den Preis zu. Dann aber begann Apollon zur Leier zu singen, wurde doch noch Sieger, hängte den Unterlegenen an einen Baum und zog ihm die Haut ab. Seitdem haben sowohl die Wahl von Instrument und Repertoire als auch der Umgang mit Zweitplatzierten an Fairness gewonnen. Aber ums Ganze, um Leben und Tod, geht es in der Musik selbst ohnehin oft. Und keine(r), die oder der nach wochenlangem Dauerstress und jahrelangem Üben bei einem großen Wettbewerb, sei es in Brüssel, Warschau oder Hannover, einen Ebenbürtigen an sich vorbeiziehen sieht, wird mit spontaner Sympathie auf den Kollegen blicken. Eben deswegen kommt verschärft ins Spiel, was man Kultur nennt: Nämlich das Auffangen der enormen Spannung, die bei Musikern ja schon da archaische Wurzeln berührt, wo im Lampenfieber wieder der erste Mensch wach wird, der aus der Geborgenheit der Höhle tritt und alle Muskeln anspannt, um zu Flucht oder Angriff bereit zu sein. Zu ihr kommt die Spannung der Wettbewerber untereinander. Man kann sie in Hotels und Heimen schmoren lassen, ihnen Scheuklappen anlegen (oder gar nicht erst abnehmen) für den Marathon durchs Repertoire, aber an diesem Punkt kommt gerade in Hannover das musikalische Bürgertum ins Spiel. Es bildet hier nicht nur das

Publikum für einen finalen ›circus maximus‹, wie man ihn in Brüssel erlebt. Die Familien sind Gastgeber und stellen von Anfang an Betten und Ohren auf. Jeder Auftritt ist darum ein gut besuchtes Konzert, keiner muss nur für die Jury spielen, viele Hörer haben ihre Lieblinge. In der gedrängten Zeit von zwei Wochen spiegeln sich die drei Jahrhunderte seit den ersten deutschen ›collegia musica‹, seitdem Musik hohen Anspruchs – parallel zur Entwicklung des Solokonzerts übrigens – vermehrt Sache der Bürger wurde. Freilich war es auch das Bürgertum, in dessen wachsenden Sälen bei wachsender Nachfrage überhaupt eine Virtuosenkultur solchen Formats aufblühen konnte, dass Wettbewerbe die natürliche Folge waren. Und natürlich geht es dabei nicht nur um Kunst und Handwerk. Man möchte, zivilisiert und selbstbewusst, wie man ist, auch gern mal überwältigt werden, einen jungen Helden, eine Heroin erleben. Das wusste der Pianist Frédéric Chopin sehr gut, als er, den große Auditorien lähmten, seinem Freund Franz Liszt schrieb: »Wenn du dein Publikum nicht gewinnst, bist du imstande, es dir zu unterwerfen.« Wer von beiden hätte wohl in einem Wettstreit gewonnen? So sicher ist das nicht. Sicher ist nur dreierlei: 1. Eine dichtere Fokussierung unterschiedlichster Spannungsfelder als im Wettstreit von Solisten gibt es nicht. 2. Es gibt ein Leben nach dem Wettbewerb. 3. Es ist ein anderes als das Leben davor. Volker Hagedorn


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 17

the competition

why music competitions make us feel so involved If you don’t get it in the end, just think of those who still made it. There are many stories about this. Spectacular ones like that of Ivo Pogorelich, who didn’t make it to the final round in Warsaw in 1980, causing outraged juror Martha Argerich to resign, which in turn started the young pianist’s comet-like career. Or quiet ones like that of violinist Carolin Widman, who in 2001 was stopped after the second round in Brussels, where she had made an impression with her superbly intelligent Mozart interpretation. The incident seemed only to fuel Widman’s obstinacy, as she went on to become one of the foremost violinists of our time. But who remembers Philippe Hirschhorn? The Latvian violinist won in Brussels in 1967 like a Byronic Hero, only to never reach these heights again – third-place winner Gidon Kremer, however, no longer needs to be introduced to anyone. On the other hand, a sixteen-year old Martha Argerich celebrated a triumph at Bolzano’s Busoni Competition, and Moscow’s jury, who made Kremer number one in 1970, must have felt equally reassured. This does not mean that the other juries were wrong, but rather, that these types of rivalries take us very close to the unpredictability of life and art, despite all taming attempts by numbers, points, and declared hierarchies. Here, in the midst of the fight for the top that is openly declared and bound by its own rules, the existential will likely reveal itself, as music and musicians are closer to it than any other art form. Legend has it that the first music competition was the one between flautist Marsyas and lyrist Apollo. Marsyas challenged Apollo to the contest and at first, the muses of the jury deemed the Satyr the winner. But when Apollo began to play and sing at the same time, he was declared the winner of the contest and

A

aft e r w ar ds, li fe w i l l b e d i f fe ren t

proceeded to hang the loser from a tree, flaying him alive. Since then, the choice of repertoire and instrument and the treatment of the second place player have seen an increase in fairness. But still, music often seems to be about all or nothing, even life or death. After weeks of constant stress and years of practice, no participant of a major competition – be it in Brussels, Warsaw, or Hannover – will take an instant liking to the equally skilled colleague that just overtook him. That which we call culture has become an integral part of competitions for this exact reason– to absorb some of the tension that can be enormous and in the case of musicians, hits a truly archaic nerve: When confronted with stage-fright, one feels like the cave man who has left the comfort of his dwelling place, all muscles tensed, ready for fight or flight. Add to this the tension between competition participants. To prepare them for their marathon through the repertoire, we can leave them to stew in hotels or hostels, equip them with blinders, or never take their blinders off. In Hannover, this is where the city’s music-loving residents come into play. Here, they do not only form an audience for a final ‘circus maximus’, such as the one that can be experienced in Brussels. Instead, the host families open not only their ears, but also their homes to the participants. As a result, each performance is turned into a well-attended concert, no one has to play just for the jury, and many audience members have their favorites among the contestants. Two short competition weeks reflect the heritage contained in the three centuries since the time of the first German ‘collegia musica’– a time when ambitious music-making became a matter of the middle-class citizen (this development took place alongside that of the solo concert).

This middle-class culture also provided the conditions for a virtuosotradition that would naturally cumulate in the competition as its ultimate means of expression: A growing demand for this type of musical activity came with the growing concert halls. But demands extended beyond art and skill– as a civilized and confident member of society, one occasionally wanted to be swept away by experiencing a young hero or heroine. As someone who was plagued by terrible stage fright, pianist Frédéric Chopin knew this all too well. He wrote to his friend Franz Liszt: “If you cannot win the audience, you have something with which to strike it dead.” Which of the two might have won in a contest? We cannot be sure. Only three things are certain: 1. Pressure, tension, and suspense know no greater meeting place than that of a competition between soloists. 2. There will be a life after the competition. 3. This life will be a different one. Volker Hagedorn

17


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 18

G

eigenwettbewerbe sind Türöffner in die große Musikwelt, befeuern den Ehrgeiz junger Nachwuchstalente. Als ich selbst

1996 den Kreisler- und Thibaud-Wettbewerb in Wien und Paris gewann,

steckte der Joseph Joachim Violinwettbewerb noch in den Kinderschuhen. Inzwischen ist er einer der

Leuchttürme,

die Deutschlands Ruf als Kulturnation in die Welt ausstrahlen. Daishin Kashimoto, Erster Konzertmeister der Berliner Philharmoniker

V

iolin competitions open the doors to the big stages of the world and inspire the ambitions of talented young

musicians. In 1996, when I won the Kreisler competition in Vienna and the Thibaud competition in Paris, the Joseph Joachim Violin Competition was still in its infancy. Since then, it has evolved into

a beacon

that carries Germany’s reputation as a

cultural nation into the world. Daishin Kashimoto, First concertmaster of the Berlin Philharmonic

18


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 19

Adolph v. Menzel: Joseph Joachim und Clara Schumann (Zeichnung, 1854)

Adolph v. Menzel: Joseph Joachim and Clara Schumann (drawing, 1854)

19


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 20

joseph joachim

J

o se ph j oach i m al s kü ns tl e ri s ch es le i tb il d

Kreativität, Produktivität, Traditionsbildung und Auseinandersetzung mit Tradition sowie Verantwortung gegenüber den schöpferischen Taten und Hervorbringungen der Menschen sind die Fundamente unserer musikalischen Kultur. Von ihr wollen wir, dass sie lebensfähig bleibt; aber das nicht nur, wir wollen und wünschen, dass diese musikalische Kultur auch dem Wandel im Leben der Gesellschaft gerecht wird, dass sie immer wieder in ihren Artikulationen und Demonstrationen aktuell und gegenwartsbezogen, neu und lebensnah, als wichtig, bedeutend und als wertvoll wahrgenommen und erfahren wird. Das freilich bedingt, dass man sich mit der Substanz der Musik, also mit ihren Werken auseinandersetzt. Das macht die spezifischen Qualitäten und das Wertvolle dieser Musikwerke erkennbar; das aber ist auch die Voraussetzung, um musikalische Kunstwerke wirklich an die Öffentlichkeit, an das Publikum vermitteln zu können.

20

Kunstwerke stellen große Anforderungen dar, weil sie in ihren Ansprüchen sehr komplex sind und von denen, die sie zur Darstellung und Wirkung bringen wollen, sehr viel verlangen: Technische Bewältigung, Kondition, geistige Durchdringung und gestalterische sowie interpretatorische Kompetenz sind von den Musikern verlangt. In diese Auseinandersetzung sich als junger Musiker hineinzufinden ist nicht einfach und bedarf einer ständigen Kontrolle von außen, aber auch der Selbstreflexion. Wettbewerbe sind, und nicht erst seit jüngerer Zeit, wichtige Stationen im Prozess der künstlerischen Selbstfindung. Man mag dem Wettbewerb kritisch und skeptisch gegenüber sein. Doch spätestens im Falle des öffentlichen Auftretens steht jeder Musiker und Künstler in einem Wettbewerb. Denn die künstlerische Präsentation ist an Leistung und Leistungsfähigkeit geknüpft. Und diese geht nicht ins Leere, sondern sucht die Resonanz. Der ›große‹ Joseph Joachim ist es, der dem Violinwettbewerb in Hannover den Namen gegeben hat. Doch er ist nicht nur Namensgeber, sondern steht darüber hinaus auch für ein künstlerisches Leitbild, das er selbst in seinem Künstlerleben entwickelt, in seiner Substanz verfolgt und für seine darstellerische Kunst gleichsam verpflichtend gemacht hat. Darin wusste er sich verbunden mit Felix Mendelssohn Bartholdy, mit Robert Schumann, mit Johannes Brahms.

Er war ein Musiker, der auf höchster Ebene dem Anspruch ›großer‹ Musik gerecht werden wollte und dieser Musik entsprechend zu ihrem Recht verhalf; der als Interpret in der Musik ihre sinnstiftende Funktion und die Bedeutung ihres Gehalts suchte. Das mochte ihn auch dazu geführt haben, als Lehrer zu arbeiten und in Berlin das Konservatorium zu leiten. Die Musik eines Bach, eines Beethoven, eines Brahms bedeutete ihm eine Verpflichtung und bedingte eine spezifische Haltung. Dessen sich bewusst zu werden als junger Musiker, der den Weg in die musikalische Konzertpraxis zu gehen gewillt ist, das gibt dem Wettbewerb einen tiefen Sinn. Kent Nagano


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 21

joseph joachim

A the

Creativity, productivity, creation, and contemplation of tradition, along with accountability for creative acts and the origin of mankind – these are the fundamental values of our musical culture. We hope for this culture to remain alive, but we also wish for it to accommodate societal changes by keeping its articulations and discussions current and contemporary. We wish for it to be perceived and experienced as always new and true-to-life, as important and valuable. This of course makes it necessary to closely examine the substance of music by observing its works. This observation will in turn make the specific qualities and the value contained within those works tangible and is the prerequisite for being able to truly present works of art to an audience and to the public. Works of art are full of complex challenges and requirements that await those responsible for their effective presentation. Technical skills, longevity, intellectual ability and interpretational competence are among the demands a musician must meet. Joining this challenge as a young musician is far from easy and requires constant inner and outer control in addition to a great deal of self-reflection. For a long time, competitions have been important mile stones in the process of artistic self-discovery.

a r ti s t ic i d e a l of j os e ph j o ac him

One might be skeptical or even critically predisposed toward competitions. But by the time a musician makes a public appearance, he or she is unavoidably becoming part of a competition. Artistic presentation– or performance, in a true sense of the word– is closely connected with personal ability, which seeks to be heard and received. The ‘great’ Joseph Joachim gave Hannover’s violin competition its name. But rather than just lending his name, Joachim also serves as an artistic ideal. During his life as an artist, Joachim developed this ideal, shaping its very core and committing himself as a performer to its ethos. In this regard, Joachim was a contemporary in spirit to Felix Mendelssohn, Robert Schumann, and Johannes Brahms. As a musician, Joachim strived for greatness on the highest level, a greatness fitting for ‘great’ music and its intended expression. In his interpretations, he sought to find the true function and meaning of the essence of music. This might have led him to becoming a pedagogue and directing the Berlin Conservatory. In the music of Bach, Beethoven, and Brahms, Joachim saw an obligation that warranted a specific disposition. If young musicians can realize this on their way into the world of musical performance, the competition will have gained a deeper meaning. Kent Nagano

21


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 22

V

joseph joachim

ein

i r t uos e al s kon z er t di r e kt or joseph joachim und das königreich hannover

22

Joseph Joachim gilt als eine der größten Musikerpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Besonders bekannt ist sein Wirken in Berlin, dem Zentrum des Kaiserreichs. Ab 1869 baute Joseph Joachim hier die international vorbildliche Musikhochschule auf und prägte sie als Rektor über Jahrzehnte bis zu seinem Tod im Jahr 1907. Als Solist und mit seinem nach ihm benannten JoachimQuartett trat er mit größtem Erfolg im In- und Ausland auf. Bewusst setzte er sich als ›dienender‹ Musiker für ein Kunstideal ein, das die überlieferten Meisterwerke besonders der Instrumentalmusik als ethische Verpflichtung begriff. Angesichts dieser fast übermenschlichen Lebensleistung sind die ersten Lebensjahrzehnte Joseph Joachims in der Musikgeschichtsschreibung weitgehend unbeachtet geblieben. Dabei ist der genaue Blick gerade auf diese Lebensphase besonders lohnend. Joachim erweist sich hier als ein umtriebiger, junger Geiger, der eng mit den größten Musikerpersönlichkeiten seiner Zeit in Kontakt stand und sich auch an einer Institution wie dem Hannoverschen Königshof durchzusetzen wusste. Als Joachim 1853 als 21-jähriger Konzertmeister nach Hannover kam, hatte er bereits eine beachtliche Karriere hinter sich. 1844 gelang ihm sein internationaler Durchbruch, als er zusammen mit Felix Mendelssohn Bartholdy nach England fuhr und dort das Violinkonzert von Ludwig van Beethoven zur Aufführung brachte. Es war Joachims mitreißende Interpretation, die dieses zuvor kaum gespielte Stück europaweit in das allgemeine Konzertrepertoire katapultierte. Drei Jahre später verlor Joachim durch Mendelssohns Tod seinen Mentor und ging als Konzertmeister nach Weimar, wo er im Umfeld von Franz Liszt künstlerisch anregende Jahre verbrachte. In Hannover fand Joachim vorzügliche Bedingungen für seine künstlerische Arbeit vor: König Georg V. war ein ausgesprochen musikbegeisterter König, der erst im Vorjahr ein neues Theatergebäude eröffnet hatte und zudem ein hervorragendes Hoforchester unterhielt. Als Konzertmeister hatte Joachim die Leitung sämtlicher Konzerte inne, wozu neben den Abonnementkonzerten auch

Geburtstage des Königspaars sowie Benefizkonzerte und Soloauftritte gehörten. Joachim gelang es, trotz dieser Festanstellung als Künstler in ganz Europa aufzutreten. Standen ihm dafür zunächst drei Monate Urlaub zur Verfügung, konnte er später als Konzertdirektor bis zu acht Monate auf seine Solokarriere verwenden. Besonders hervorzuheben ist, dass Joachim sich mit eigenen Akzenten in die ›Repertoirepolitik‹ einbrachte. Entgegen seiner späteren Abgrenzung zu den ›Neudeutschen‹ ließ er bereits in seinem zweiten Abonnementkonzert 1853 die TannhäuserOuvertüre von Richard Wagner spielen und weckte damit bei Publikum und Presse die Erwartung, auch die Musikdramen des skandalumwitterten Komponisten auf der großen Opernbühne erleben zu können. Das war selbst für den in musikalischen Fragen aufgeschlossenen König zunächst einmal zu viel. Nach dem Konzert soll er Joachim gefragt haben: »Lieber Joachim, welche grässliche Musik haben Sie da gebracht?« – »Majestät mögen geruhen, sich dieselbe noch einmal anzuhören«. Es ist beeindruckend zu sehen, mit welchem Selbstbewusstsein Joachim gegenüber dem König agierte – und wie er sich letzten Endes durchzusetzen verstand. Tatsächlich veranlasste Georg V., dass die TannhäuserOuvertüre im gleichen Jahr zwei weitere Male aufs Programm gesetzt wurde. Offenbar lernte der König durch Joachim tatsächlich die Tonsprache Wagners zu schätzen, sodass im Januar 1855 der gesamte Tannhäuser in Hannover seine Erstaufführung erleben konnte. Trotz mehrerer Konflikte zwischen Joachim und dem Intendanten des Hoftheaters verstand es Georg V. immer wieder, seinen berühmten Konzertdirektor in Hannover zu halten. Erst die Auflösung des Königreichs Hannover im Jahr 1866 und die Flucht des Königs ins Exil wurden für Joseph Joachim zum Anlass, Hannover zu verlassen. Wie wir wissen, sollte er die lockende Freiheit eines reisenden Virtuosen bald wieder gegen die feste Bindung an eine repräsentative Institution eintauschen. Jörn Rieckhoff


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 23

joseph joachim

a v i r tu os o a s c o nc er t joseph joachim and the kingdom of hannover Joseph Joachim is regarded as one of the most important musicians of the 19th century. He was especially active in Berlin, the center of the former empire. Starting in 1869, Joseph Joachim established a conservatory that was to set an international example. He was the chief administrator of the school, overseeing its development for several decades until his death in 1907. As a soloist and with the Joachim string quartet, he successfully performed all over the world. Joachim considered himself a ‘servant’ of music and believed in the artistic ideal that considered the musical works, particularly instrumental pieces, as ethically binding. Despite Joachim’s almost superhuman life achievements, the first decades of his life have received relatively little attention from music scholars. However, a closer look at this phase proves to be especially worthwhile. Joachim was an eager young violinist: He had already established connections with some of the foremost musicians of his time and even managed to stand his ground at the royal court. Before moving to Hannover as a 21-year old concertmaster in 1853, Joachim had already established his place in the music world. In 1844, his international career had taken off as he and Felix Mendelssohn Bartholdy traveled to England, where Joachim performed Beethoven’s violin concerto. His intoxicating interpretation established the previously hardly played work firmly in the European concert repertory. When Mendelssohn passed away three years later, Joachim lost his mentor. He moved to Weimar, where he took a position as concertmaster and spent the next year in the stimulating musical environment of Franz Liszt’s circle. In Hannover, Joachim found the conditions for his artistic work to be nothing short of ideal: King George V truly loved music, had opened a new theater building just one year before Joachim’s arrival and maintained an exceptional court orchestra. As concertmaster, Joachim directed all performances: regular subscription concerts as well as birthday concerts for the royal couple, benefit concerts, and solo performances. While under contract with the court, Joachim also undertook concert tours throughout Europe. Initially, he did so during his annual 3-month leave– in his later position as concert director, he was afforded up to eight months to concentrate on his solo career.

D

irec t o r

Joachim had a way of influencing ‘repertory politics’. In contrast to his later aversion to the New German School, he programmed Wagner’s Tannhäuser Overture in his second subscription concert of 1853. The public and the press thus began to expect that he might in fact put entire operas of the notorious composer on the big stage. This prospect first seemed a bit too much even for a musically tolerant king. George V is rumored to have said after the concert: “Dear Joachim, what is this ghastly music you have brought us here?”–“Your majesty might be pleased to hear it one more time.” Joachim’s confident interaction with the king is truly impressive– especially considering that he got his wish in the end. George V ordered for the Tannhäuser Overture to be performed two more times during that year. Joachim apparently taught the king to appreciate Wagner– in 1855, Tannhäuser was performed in its entirety for the first time in Hannover. Despite some conflicts between Joachim and the director of the court theater, George V succeeded in keeping his famous concert director committed to Hannover. The musician only left the city after the Kingdom of Hannover was dissolved and the king had fled into exile. As we know, he would soon trade the freedom of a travelling virtuoso for a commitment to a representative institution. Jörn Rieckhoff

23


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 24

joseph joachim

» .. . d an k bar, tr e u u nd be s tän di g . . . « ein interview mit margarete stock, urenkelin von joseph joachim Joseph Joachim wurde 1831 geboren, vor knapp 185 Jahren. Frau Stock, als Urenkelin in direkter Linie sind Sie eine nahe Verwandte. Das ist richtig: Mein Großvater war der älteste Sohn von Joseph Joachim. Seinen Vornamen Johannes hat er übrigens der engen Freundschaft seines Vaters zu Johannes Brahms zu verdanken, der auch sein Patenonkel war. Johannes Joachim ließ sich als Bibliothekar in Göttingen nieder, wo Brahms und Joachim sich kennengelernt und als junge Männer unbeschwerte Tage verlebt hatten. Ich freue mich sehr, dass Sie mich hier in diesem ›Stammsitz‹ der Familie begrüßen, den Ihr Großvater noch in den letzten Lebensjahren Joseph Joachims gekauft hat. Als Joseph Joachim Brahms kennenlernte, war er bereits ein berühmter Geiger mit einer Anstellung als Konzertmeister in Hannover. Welche Ihnen überlieferte Erinnerung verbindet sich für Sie damit? Joseph Joachim konnte in Hannover künstlerisch so erfolgreich arbeiten, weil er ein enges persönliches Verhältnis zum Königspaar hatte. Als er sich taufen ließ, waren Georg V. von Hannover und seine Frau Marie die Taufpaten. Für den Hofkapellmeister Heinrich Marschner muss das sehr unangenehm gewesen sein: Immer wenn Joseph Joachim etwas durchsetzen wollte, ging er zum König – und dann hat er alles bekommen, was er wollte. Vor allem Königin Marie stand voll auf seiner Seite. Joseph Joachim wusste das sehr zu schätzen und hat sie – auch nach der Auflösung des Königreichs Hannover – bis ins hohe Alter jedes Jahr besucht. Für Johannes Brahms wurden Joseph Joachims exzellente Kontakte gewissermaßen zur Eintrittskarte in die große Musikwelt. Er machte ihn mit Robert Schumann bekannt, durch dessen visionären Artikel ›Neue Bahnen‹ der junge Komponist über Nacht berühmt wurde. Aber auch privat war für Brahms der Kontakt zur Familie Schumann sehr bereichernd.

24

Brahms und Joachim verband eine tiefe künstlerische Freundschaft. Sie schätzten sich gegenseitig als umfassend gebildete Musiker. Man kann es leicht daran erkennen, dass Brahms die Solostimme seines Violinkonzerts zuerst an Joseph Joachim schickte und etliche seiner Änderungsvorschläge übernahm. Der Kontakt zu Schumanns war ebenfalls sehr eng. Tragischerweise schied Robert Schumann durch seine psychische Krankheit bald aus dem Freundeskreis aus.

Umso mehr wurde von Brahms und Joachim der Kontakt zu Clara Schumann gepflegt – als Künstlerkollegin und als Freundin. Clara Schumann war wohl sehr verliebt in Brahms. Aber auch Joseph Joachim suchte ihre Nähe. In seinem Weihnachtsbrief aus dem Jahr 1855 schrieb er an sie: »Ich wollte, ich wäre weniger arm, um der Freundin mehr zu sein, von der ich so viel Gutes erfahre und Großes lernen möchte! Und Sie sprechen von Reichtum! Nur dankbar, treu und beständig sollen Sie meinen Willen nennen Ihnen gegenüber.« Das ist richtig poetisch! Dieser eindrucksvolle Brief befindet sich im Privatarchiv ihrer Schwägerin. Wie wurde er in der Familie weitergegeben? Es handelt sich um eine Abschrift, wie sie mein Großvater von einem Großteil der Korrespondenz Joseph Joachims anfertigen ließ. Mit dem Erlös aus dem Verkauf der Briefe ermöglichte er seinen Söhnen, in der Nazizeit nach Amerika auszuwandern. Nur mein Vater blieb mit seiner Familie in Deutschland. Wie auf vielen anderen dieser Briefabschriften hat Ihr Großvater oben ›Nein!‹ notiert. Was für eine Bedeutung hat das? Mit diesem Kommentar hat er alle Briefe markiert, die der erste Biograph Joseph Joachims, Andreas Moser, nicht veröffentlichen durfte. Als ich meine Großmutter einmal fragte, warum sich Joseph Joachim von seiner Frau hatte scheiden lassen, sagte sie: »Sprich nicht darüber, da spricht keiner drüber!« Privates sollte nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Auch mein Vater hat unseren berühmten Vorfahren kaum jemals erwähnt – aus Angst, es könnte herauskommen, dass wir eine nichtarische Familie sind. Wir waren vier Kinder und hätten unsern Mund bestimmt nicht halten können. Als meine Brüder mit zehn Jahren ins Internat kamen, horchte der Direktor, ein über achtzigjähriger Musiker, beim Namen Joachim auf und fragte meinen Vater: »Sind Sie mit dem Geiger Joseph Joachim verwandt?« – »Ja, aber bitte sagen Sie niemandem etwas davon.« – »Nein, ich werde Ihre Söhne gut bewachen, denn ich habe noch etwas gutzumachen: Ich bin doch bei Ihrem Großvater Schüler gewesen.« In diesem schicksalhaften Moment hat uns das große Engagement meines Urgroßvaters für die Kunst auf ganz praktische Weise geholfen.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 25

G »...

an interview with joseph joachim’s great-granddaughter margarete stock

Joseph Joachim was born in 1831, almost 185 years ago. Mrs. Stock, as Joachim’s great-granddaughter, you are closely related.

Correct: My grandfather was Joseph Joachim’s eldest son. By the way, he owes his first name Johannes to the close friendship between his father and Johannes Brahms, who was also his godfather. As a librarian, Joseph Joachim settled in Göttingen, where Brahms and Joachim had gotten to know each other and spent careless days when they were both young men. I am very pleased to be welcomed here today at the family home, a house that your grandfather purchased when Joseph Joachim was still alive. When Joseph Joachim first became acquainted with Johannes Brahms, he was already a famous violinist with a concertmaster position in Hannover. Is there a memory that has been passed down to you in connection with this time?

The time in Hannover was very beneficial for Joseph Joachim’s artistic career because of his close personal connection with the royal couple. When he decided to be baptized, King George V of Hannover and his wife Marie were his godparents. This must have created a lot of awkwardness for Hofkapellmeister Heinrich Marschner: Whenever Joseph Joachim had set his mind to something, he went straight to the king– who gave him whatever he wanted. Queen Marie was always on Joachim’s side, as well. Joseph Joachim was very appreciative of this and would come for visits every year even long after the Kingdom of Hannover had been dissolved. For Johannes Brahms, Joseph Joachim’s excellent connections became a sort of ticket into the musical community. Joachim introduced him to Robert Schumann, whose visionary article ‘Neue Bahnen’ brought the composer to fame overnight. And in terms of more private matters, the acquaintance with the Schumann family was certainly enriching for Brahms, as well. Brahms and Joachim shared a close, artistic friendship. They appreciated each other as educated, well-rounded musicians. This can be easily deduced by the fact that Brahms sent the solo part of his violin concerto to Joachim and adopted many of his alteration suggestions.

joseph joachim

r a te ful, f a i th fu l, a nd e nd ur i n g .. . «

The acquaintance with Schumann was rather close, as well. Tragically, Schumann’s time among this circle of friends was cut short by his mental health problems. But the friendship of Brahms and Joachim with Clara Schumann became even closer–she was more than an artistic colleague.

Clara Schumann must have been very much in love with Brahms, and Joachim was also attracted to her. In his Christmas letter of 1855, he wrote to her: “How I wish to be less poor, to offer more to the friend who is so gracious and kind to me and from whom I hope to learn great things. And you are speaking of wealth! Only grateful, faithful, and enduring you shall call my disposition towards you.” It was truly poetic. This impressive letter is part of the private archives of your sister-in-law. Was it passed down in the family?

This letter is a transcription– my grandfather had a large part of Joseph Joachim’s correspondence copied. With the proceeds from the sale of the letters, he was able to help his sons emigrate from Nazi Germany to the United States. Only my father and his family remained in Germany. On the top of this page and many other of the letter transcripts, your grandfather has noted the word ‘Nein!’ (No!) What does that mean? With this comment, he marked all of the letters that were not to be published by Joseph Joachim’s first biographer Andreas Moser. When I asked my grandmother why Joseph Joachim had divorced his wife, she said “Do not speak of this. One does not speak of such things!” Private matters were to be kept hidden from the public. My father mentioned our famous ancestor only on a few rare occasions – he feared that we might otherwise reveal ourselves as a non-Aryan family. There were four of us children, and we would have hardly been able to keep our mouths shut. When my brothers entered boarding school at the age of 10, the headmaster– a musician of over 80 years of age – took notice of the name Joachim and asked my father: “Are you related to the violinist Joseph Joachim?” – “Yes, but please do not tell anyone about this.” – “Do not worry, I will protect your sons, as I owe something to your family: I was one of your grandfather’s students.” In this fateful moment, the artistic deeds of my great-grandfather helped us in a very practical way. 25


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 26

D

ls er Internationale Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover ist einer der profiliertesten Violinwett-

bewerbe weltweit und es ist mir eine Freude und Ehre, diesen

Wettbewerb seit 1991 als Mitglied des Internationalen Ehren-

komitees zu unterstützen. Dieser Violinwettbewerb bringt nicht nur seit Jahrzehnten großartige und vielversprechende Preisträger hervor, sondern unterstützt mit dem wachsenden Programm für den Nachwuchs die große kulturelle

Tradition,

auf die Deutschland so stolz

sein kann. Zubin Mehta, Dirigent, Mitglied im Internationalen Ehrenkomitee

T

he Joseph Joachim International Violin Competition Han-

nover is one of the most renowned international competitions

and it has been an honor and a pleasure for me to have been supporting the competition since 1991 as a member of the International Honors Committee. In addition to the fact that the competition has been producing brilliant and promising awardees for decades, its growing program for young musical talent also supports the great cultural

tradition

that Germany can truly be proud of. Zubin Mehta, conductor, Member of the International Honors Committee 26


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 27

Joseph Joachim stehend mit Geige (Gemälde, 1869/ Privatarchiv des Ururenkels Markus Joachim)

Joseph Joachim, standing with violin (painting, 1869/ Private Archives of Joseph Joachim’s great-great-grandson Markus Joachim)

27


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 28

E

ehrenkomitee

in te r na to n al e s h re n ko m it e e

in t ern at on al ho no r s c om m i tt e e

Salvatore Accardo George Alexander Albrecht Vladimir Ashkenazy Daniel Barenboim Charles Beare Kyung-Wha Chung Christoph Eschenbach Lynn Harrell Klaus Heymann Gidon Kremer Lee Lamont Wolfgang Marschner Kurt Masur Zubin Mehta Igor Oistrach Jasper Parrott Gyorgy Pauk Krzysztof Penderecki Stanislaw Skrowaczewski Vladimir Spivakov Waltraud Szeryng Krystian Zimerman

28

Pinchas Zukerman


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 29

preselection

die

V

vor au sw a hl Wenn am 27. September die erste Teilnehmerin oder der erste Teilnehmer in Hannover die Bühne betritt, beginnen für die jungen Musiker zwei aufregende Wochen im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Diese zwei Wochen aber stehen am Ende eines langen Vorbereitungsprozesses. Die erste Hürde bei der Bewerbung zum Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover ist die Vorauswahl durch eine hochkarätige vierköpfige Jury unter dem Vorsitz von Prof. Krzysztof Wegrzyn. Die Bewerberinnen und Bewerber müssen Empfehlungsschreiben von international anerkannten Künstlern und Pädagogen sowie einen Überblick über die bisherige Konzerttätigkeit und ihr Konzertrepertoire einreichen. Das Wichtigste jedoch ist eine Einspielung auf DVD, die die Mitglieder der Vorauswahl-Jury überzeugen muss. 39 Bewerber und Bewerberinnen erhielten die mit Spannung erwartete Einladung nach Hannover. Von nun an sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gäste des Wettbewerbs. Wer die Hürde der Vorauswahl genommen hat, hat schon gewonnen, denn sie oder er kann sich in jedem Fall mit zwei Auftritten – und das ist das Einzigartige und zeigt die besondere Fairness beim ›Joseph Joachim Violinwettbewerb‹ – der Internationalen Jury und dem Publikum präsentieren.

P

th e

r es e le cti on

When the first competitor walks onto the stage on September 27, it will mark the beginning of two exciting weeks at the focus of public attention for the young musicians. But these two weeks also represent the conclusion of a long process of preparation. The first hurdle that applicants have to clear before they can participate in the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover is the preselection by a Jury composed of four eminent violinists with Prof. Krzysztof Wegrzyn as chairman. Applicants have to present letters of recommendation from internationally recognized artists and pedagogues, as well as summaries of the concert performances they have given so far, and details of their repertoires. But the most important item is a DVD recording with which the applicants have to win over the Preselection Jury. 39 selected applicants receive the eagerly awaited invitation to come to Hannover. From that time on, the competitors are guests of the competition. All of those who clear the preselection hurdle can already regard themselves as winners: because they will at the very least have the opportunity– and this is what is unique about the ‘Joseph Joachim Violin Competition’ and a measure of its very high standard of fairness– to present themselves to the international jury and to the public in both of the two preliminary rounds.

29


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 30

vorauswahljury

B

rad u

30

li da r Radu Blidar ist ein französischer Violinist rumänischer Abstammung. Der international bekannte Solist und Pädagoge ist Gründer und Leiter des Internationalen Vibrarte Musikwettbewerbs in Paris. Nach seinem Konzertdebüt im Alter von 12 Jahren spielte Blidar unter anderem in New York (Lincoln Center), London (Barbican Centre, Royal Festival Hall), Paris (Cité de la Musique, Maison de Radio France, Musée d’Orsay, Salle Gaveau, Théâtre du Châtelet), Salzburg (Mozarteum) sowie in Belgien, Tschechien, Deutschland, Ungarn, Irland, Italien, Luxemburg, Polen, Spanien, der Schweiz, Südafrika, Japan und Südkorea. Seine Ausbildung absolvierte Radu Blidar in Rumänien, in Österreich sowie am französischen Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris. Er gewann zahlreiche internationale Violinwettbewerbe. 1993 wurde er vom Europäischen Rat und der Juventus Foundation zum Nachwuchsviolinisten des Jahres gewählt. Im darauffolgenden Jahr gewann er den Preis der Fondation de France, gefolgt von den Ehrenpreisen Musique Française (1997) und Musique de Chambre (1999). Blidars erfolgreiches DebütAlbum enthält Einspielungen zeitgenössischer Stücke und Erstveröffentlichungen von Auftragswerken. Radu Blidar unterrichtet am Royal College of Music in London. Viele seiner früheren und derzeitigen Schüler konnten sich als Gewinner von internationalen Wettbewerben einen Namen machen und sind Mitglieder in Spitzenorchestern. Blidar spielt mehrere Violinen, darunter eine Stradivari aus dem Jahr 1714.

Internationally renowned as a soloist as well as a pedagogue, Romanian-born French violinist Radu Blidar is the founder and president of the Vibrarte International Music Competition in Paris. Radu Blidar gave his concert debut at the age of twelve. His career highlights include recitals and concert appearances in New York (Lincoln Center), London (Barbican Centre, Royal Festival Hall), Paris (Cité de la Musique, Maison de Radio France, Musée d’Orsay, Salle Gaveau, Théâtre du Châtelet), Salzburg (Mozarteum), as well as Belgium, the Czech Republic, Germany, Hungary, Ireland, Italy, Luxemburg, Poland, Spain, Switzerland, South Africa, Japan and South Korea. Radu Blidar studied in Romania, in France at the Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris, and in Austria. He has won prizes at numerous international violin competitions. In 1993, he was honored as young violinist of the year by the European Council and the Juventus Foundation. In 1994, he was awarded the Fondation de France prize, and in 1997 and 1999, he received the Musique Française and Musique de Chambre honorary prizes. His highly acclaimed digital debut includes recordings of contemporary works and first releases of commissioned pieces. Radu Blidar teaches at the prestigious Royal College of Music in London. Many of his students have won prizes in international competitions and are members of major orchestras. He plays on several violins, including a 1714 Stradivarius.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 31

preselection jury

S

v il mo s Vilmos Szabadi studierte bei Ferenc Halász an der Franz Liszt Academy of Music in Budapest. Nach Abschluss seines Studiums wurde er als jüngster Absolvent der Hochschule als Dozent eingestellt. Zu seinen Lehrern zählten Sándor Végh, Ruggiero Ricci und Loránt Fenyves. 1982 gewann Szabadi den ersten Preis (mit Auszeichnung) des Hungarian Radio Competition, gefolgt vom ersten Preis des ›Jenõ Hubay‹ Wettbewerbs in Budapest im darauffolgendem Jahr. 1985 gewann er den 3. Preis des ›Jean Sibelius‹ Wettbewerbs in Finnland und wurde seither mehr als hundertmal zu Aufführungen und Meisterkursen nach Finnland eingeladen. Als international bekannter Konzertsolist machte sich Szabadi im Jahr 1988 einen Namen, als er von Sir Georg Solti eigeladen wurde, Bartóks 2. Violinkonzert auf dem Bartók Festival in der Royal Festival Hall in London darzubieten. Er stand seither mit Dirigenten wie Solti, Abbado, Simonov, Ceccato, Nelson, Berglund, Haenchen, Adam oder Ivan Fisher auf der Bühne. Zudem ist er für seine Aufnahmen mit der BBC, Radio Classique (Frankreich), dem NDR und zahlreichen anderen TV- und Radiosendern bekannt. Als wohl berühmtester Soloviolinist Ungarns tritt Szabadi regelmäßig in seinem Heimatland und auf den großen Bühnen der Welt auf. Vilmos Szabadi gibt weltweit Meisterkurse, unter anderem in Japan, Singapur, den Vereinigten Staaten, Österreich und Griechenland. Seine Diskographie umfasst momentan 59 Einspielungen mit verschiedenen Labels. Als Juror ist er bei zahlreichen internationalen Wettbewerben tätig, zuletzt in Singapur im Jahr 2015. Eine besondere Ehrung wurde ihm 1992 zuteil, als er von Prinz Charles für einen Auftritt zu Ehren von

Sir Georg Soltis 80. Geburtstag in den Buckingham Palace eingeladen wurde. Szabadis Einspielungen von Dohnányis Violinkonzerten und Bartóks Violinsonaten wurden 1999 bzw. 2002 beim MIDEM Festival in Cannes ausgezeichnet. 2012 erhielt er als Musiker des Jahres in Ungarn den ›PRIMA‹ Preis. Bereits 1993 verlieh ihm die ungarische Regierung den ›Franz Liszt‹ Preis. Vilmos Szabadi spielt eine Laurentius Storioni Violine (1778 in Cremona gebaut), welche zur Ungarischen Staatssammlung gehört.

Vilmos Szabadi studied under Ferenc Halász at the Franz Liszt Academy of Music in Budapest. After receiving his diploma, he became the youngest former student to join the teaching staff. Szabadi’s post-graduation teachers included Sándor Végh, Ruggiero Ricci, and Loránt Fenyves. In 1982, Szabadi won the first prize (with honorable mention) of the Hungarian Radio Competition, followed by the first prize of the ‘Jenõ Hubay’ competition in 1983 in Budapest. In 1985, he was awarded the 3rd prize at the ‘Jean Sibelius Competition’ in Finland, to where he has since been invited more than 100 times for performances and master classes. The violinist launched his international concert career in 1988, when Sir Georg Solti invited him to play Bartók’s 2nd Violin Concerto during the Bartók Festival at the Royal Festival Hall in London. Szabadi has performed with conductors such as Solti, Abbado, Simonov, Ceccato, Nelson, Berglund, Haenchen, Adam, and Ivan Fisher. He has recorded for the BBC, Radio Classique (France), NDR, and many other Radio and TV stations. Being Hungary’s foremost violinist, he is a regular soloist in his home country as well as a frequent guest performer all over the world.

z aba d i

Regular master classes have taken Vilmos Szabadi all over the world; he has taught in Japan, Singapore, the USA, Austria, Greece, and other countries. To date, he has released 59 recordings with several labels. Szabadi is frequently invited into the juries of international competitions, most recently in Singapore in 2015. He was among the privileged musicians who were invited by HRH Prince Charles to perform at a celebration in honor of Sir Georg Solti's 80th birthday held at Buckingham Palace in 1992. Szabadi is a two-time winner of the prestigious MIDEM Festival in Cannes (1999 and 2002) for his recordings of Dohnányi’s Violin Concertos and of Bartók’s ‘Unpublished’ Sonatas. In 2012, he was awarded the highly acclaimed ‘PRIMA’ prize as the musician of the year in Hungary. In 1993, the prestigious ‘Franz Liszt’ prize was awarded to him by the Hungarian Government. Vilmos Szabadi plays a 1778 cremonese Laurentius Storioni violin, which is part of the Hungarian State Collection. 31


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 32

vorauswahljury

pa v el

32

V

Pavel Vernikov nahm bei David Oistrach und Semyon Snitkovsky Unterricht und ist bereits seit über 20 Jahren als Geigenvirtuose bekannt. Er gewann unter anderem den Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München und den Grand Prix des Internationalen Violinwettbewerbs ›Vittorio Gui‹ in Florenz. Er spielte bereits im Concertgebouw in Amsterdam, in der Carnegie Hall und im Kennedy Center in New York, in der Wigmore Hall in London, der La Salle Gaveau in Paris, der Mailänder Scala und der Santa Cecilia in Rom. Seit nunmehr 30 Jahren ist Vernikov Mitglied des TschaikowskyTrios. Zu Vernikovs künstlerischen Partnern zählen Swjatoslaw Richter, James Galway, Alain Meunier, Patrick Gallois, Maria Tipo, Natalia Gutman, Oleg Kagan, Yuri Bashmet, Elisso Virsaladze, Christian Zimmermann, und Anthony Pay. Er eröffnete die ›Russian Academy of Higher Learning‹ in Portogruaro und war als künstlerischer Leiter für zahlreiche Festivals tätig, darunter das Gubbio Music Festival, das Dubrovnik Chamber Music Festival und das Eilat Chamber Music Festival.

e rn i k o v Vernikov ist zudem ein gefragter Pädagoge und gibt internationale Meisterkurse. Er wird regelmäßig als Juror für internationale Musikwettwerbe berufen (u. a. Szigeti, Kreisler, Gui, ARD Musikwettbewerb, Sendai (Japan), Budapest, Sarasate, Wieniawski). Pavel Vernikov hat bereits zahlreiche Aufnahmen mit den Labels RCA, Ondine und Dynamic eingespielt. Er dozierte als Professor am Conservatoire national supérieur de musique de Lyon und ist derzeit Professor am Wiener Konservatorium und an der Haute Ecole de Musique de Lausanne (Site de Sion). Im Jahr 2013 wurde er künstlerischer Leiter des Sion Festivals in der Schweiz. Vernikov spielt die wunderschöne Guadagnini (Ex-Contessa Crespi, Ex-Brengola) Piacenza 1747, Eigentum der Fondazione Pro Canale of Milan. Pavel Vernikov, a student of David Oistrakh and Semyon Snitkovsky, became well-known as a virtuoso violinist more than twenty years ago. Among other prizes, he won the International ARD Violin Competition in Munich and the Grand Prix at the International Violin Competition ‘Vittorio Gui’ in Florence. He has appeared at such prestigious venues as the Concertgebouw in Amsterdam, Carnegie Hall and the Kennedy Center in New York, Wigmore Hall in London, La Salle Gaveau in Paris, La Scala in Milan and Santa Cecilia in Rome. For the last 30 years, he has been a member of the Tchaikovsky Trio. Vernikov’s artistic partners have included Sviatoslav Richter, James Galway, Alain Meunier, Patrick Gallois, Maria Tipo, Natalia Gutman, Oleg Kagan, Yuri Bashmet, Elisso Virsaladze, Christian Zimmermann and Anthony Pay. He inaugurated the ‘Russian Academy of Higher Learning’ in Portogruaro and served

as artistic director for the Gubbio Music Festival, the Dubrovnik Chamber Music Festival, and the Eilat Chamber Music Festival. He teaches and gives master classes around the world and has been invited into the juries of international competitions (Szigeti, Kreisler, Gui, ARD-Competition in Munich, Sendai (Japan), Budapest, Sarasate, Wieniawski, and others). Pavel Vernikov has recorded for RCA, Ondine and Dynamic. He was a professor at the Conservatoire national supérieur de musique de Lyon. At present, he holds a professorship at the famous Konservatorium Wien and at the Haute Ecole de Musique de Lausanne (Site de Sion). In 2013, he was appointed artistic director of the Sion Festival in Switzerland. Vernikov plays the beautiful Guadagnini (ex Contessa Crespi, ex Brengola) Piacenza 1747, owned by the Fondazione Pro Canale of Milan.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 33

jury

Wie

die j u ry w ert et Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stehen beim Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover an erster Stelle. Die Struktur des Wettbewerbs ist deshalb so angelegt, dass ihnen die bestmöglichen Bedingungen für ihre Auftritte zur Verfügung stehen. Wer nach Hannover eingeladen wird, hat zweimal die Möglichkeit sich vor dem Publikum zu präsentieren, bevor die Jury ein Votum abgibt. Im weiteren Verlauf des Wettbewerbs gibt es nur zwei weitere Juryentscheidungen: die Nominierung für das Finale und die Bekanntgabe der Platzierungen. Trotz der geringen Anzahl formaler Entscheidungen trägt die Tätigkeit der Jury entscheidend zum Erfolg des Wettbewerbs bei. Um sie so transparent wie möglich zu machen, wird hier das Verfahren kurz vorgestellt, nach dem sie arbeitet. Beim ›Joseph Joachim Violinwettbewerb‹ bilden nicht allein Durchschnittswerte den Ausgangspunkt einer Juryentscheidung. Vielmehr muss jeder Juror entscheiden, ob er den jeweiligen Kandidaten oder die Kandidatin für geeignet hält, in die nächste Runde einzuziehen oder einen Preis zu erhalten. Bei der Nominierung für das Semifinale gibt jeder Juror und jede Jurorin 12 ›Ja-Stimmen‹ (7–9 Punkte) ab. Alle weiteren werden mit ›Vielleicht‹ (4–6 Punkte) bzw. ›Nein‹ (1–3 Punkte) bewertet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den meisten ›Ja-Stimmen‹ verbleiben im Wettbewerb. Die vergebenen Punkte werden nur dann zur Erstellung einer Rangfolge herangezogen, falls die gleiche Anzahl von ›Ja-Stimmen‹ auf Mehrere entfallen. Die Nominierung für das Finale erfolgt nach demselben Verfahren. Bei der Vergabe der Preise, gibt es in der abschließenden Jurysitzung am 9. Oktober für jede Platzierung individuelle Abstimmungen der Jury, beginnend mit der Wahl des Ersten Preisträgers oder der Ersten Preisträgerin. Ein Ergebnis gilt als erreicht, wenn die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen auf einen Finalisten, eine Finalistin fällt.

The competitors are the most important aspect of the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover. For this reason, the competition is structured to optimize performance conditions for the competitors. All violinists who were invited to Hannover will be given two opportunities to present themselves in front of an audience before the jury will take a first vote. During the course of the competition, there will only be two more jury decisions, namely the nomination of the finalists and the announcement of the prize winners. Despite the small number of formal decisions, the jury’s work is a significant factor in the overall success of the competition. In order to make jury decisions as transparent as possible, a brief introduction to the evaluation process will be presented in the following. In the ‘Joseph Joachim Violin Competition’, jury votes are not only based on average numbers. Instead, each juror has to decide if the evaluated candidate should advance into the next round or – in case of the final round – receive a prize. When nominating the semifinalists, each juror has 12 ‘yes-votes’ (7-9 points); for the remaining competitors, he or she will vote ‘perhaps’ (4-6 points), or ‘no’ (1-3 points). The competitors with the highest number of ‘yes-votes’ will advance into the next round. The points given will only be taken into consideration if several competitors end up with the same number of ‘yes-votes’, in which case the points would be used to break the tie. The same procedure will be used for the nomination of the finalists. When the prize winners are selected in a final jury session on October 9, there will be an individual vote taken for each prize, starting with the first. The vote is deemed successful if the absolute majority of all votes cast is given to one finalist.

How

d o th e j ur y e v a lu at i on s wo r k?

33


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 34

jury

A

s alv a t or e

Salvatore Accardo hatte 1954 im Alter von 13 Jahren seinen ersten öffentlichen Soloauftritt. Mit 15 gewann er 1956 den Violinwettbewerb in Genf, gefolgt vom 1. Paganini-Wettbewerb in Genua 1958. Sein umfangreiches Repertoire reicht von barocken Werken bis zur zeitgenössischen Musik. Zu den Komponisten, die für Accardo Werke geschrieben haben, zählen unter anderen Sciarrino, Donatoni, Piston, Piazzolla und Xenakis. Accardo steht regelmäßig mit den besten Orchestern der Welt auf der Bühne. Neben seiner Karriere als Solist ist er auch als Dirigent tätig. Accardos Liebe zur Kammermusik und zur Förderung junger Talente führten zur Gründung der ›Walter Stauffer Akademie‹ in Cremona (1986) und des Quartetto Accardo (1992). 1971 spielte er bei der Eröffnungszeremonie von ›Le Settimane Musicali Internazionali‹ in Neapel, dem ersten internationalen Musikfestival, das seine Zuhörer öffentliche Proben besuchen ließ. Im Jahr 1987 gab Accardo sein umjubeltes Debüt als Operndirigent beim Rossini Opera Festival in Pesaro.

34

cc a r do

Salvatore Accardo hat mit den Labels Decca, Deutsche Grammophon, EMI und Sony zahlreiche CDs eingespielt. Seine Diskographie präsentiert ein unvergleichbares musikalisches Erbe, das sich über mehrere Jahrzehnte erstreckt. 1982 überreichte der italienische Präsident Accardo die höchste Würde des Landes – den ›Cavaliere di Gran Croce‹ (Verdienstorden der Italienischen Republik). 1996 folgte eine Ehrenprofessur in Peking und 1999 die höchste Auszeichnung Monacos (›Commandeur dans l’ordre du mérit culturel‹). Im Jahr 2002 wurde Accardo die Auszeichnung ›Una Vita per la Musica‹ verliehen. 1996 gründete Accardo das Orchestra da Camera Italiana (O.C.I.) neu – ein Ensemble, das aus den besten Studenten und Absolventen der ›Walter Stauffer Akademie‹ in Cremona besteht. Mit dem O.C.I. hat Accardo neben Auftritten auf internationalen Festivals zahlreiche CDs eingespielt. Accardo spielt eine Guarneri del Gesù Violine (Ex-Hart) aus dem Jahr 1730. Salvatore Accardo gave his first professional recital in 1954 at the age of 13. In 1956, at the age of 15, Accardo won the Geneva Competition, followed by the 1st Paganini Competition in Genoa in 1958. His vast repertoire ranges from baroque to contemporary music; composers such as Sciarrino, Donatoni, Piston, Piazzolla, and Xenakis have written works for him. Accardo performs regularly with the world’s leading orchestras.

In addition to his solo concerts and recitals, he is also an active conductor. Following his strong inclination towards chamber music and an equally strong desire to promote young performers, he founded the ‘Walter Stauffer Academy’ in Cremona in 1986 and the Quartetto Accardo in 1992. In 1971, he was part of the opening ceremony of ‘Le Settimane Musicali Internazionali’ in Naples, the first international music festival that opened its rehearsals to the public. In 1987, Accardo gave his highly successful debut as an opera conductor at the Rossini Opera Festival in Pesaro. Accardo has recorded extensively with Decca, Deutsche Grammophon, EMI, and Sony. His discography presents an unrivaled musical heritage spanning several decades. Italy’s highest honor, the ‘Cavaliere di Gran Croce’ (Order of Merit of the Italian Republic), was bestowed upon Accardo by the President of Italy in 1982. In 1996, the Beijing Conservatoire named him ‘most honorable Professor’. In 1999, he was granted the order of ‘Commandeur dans l’ordre du mérit culturel’, the highest honor of the principality of Monaco, and in 2002, he received the prestigious ‘Una Vita per la Musica’ Award. In 1996, Accardo re-established the Orchestra da Camera Italiana (O.C.I.), whose members are some of the best former and current music students of Cremona’s ‘Walter Stauffer’ Academy. With the O.C.I., Accardo has recorded a number of CDs and performed at renowned music festivals all over the world. Accardo plays a Guarneri del Gesù violin (ex-Hart, 1730).


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 35

jury

Der Niederländische Geiger Rudolf Koelman, einer der letzten Schüler des legendären Jascha Heifetz, tritt weltweit als Solist mit zahlreichen namhaften Orchestern wie dem KBS Symphony Orchestra, dem Tokyo Philharmonic Orchestra, dem Royal Concertgebouw Orchestra, der Amsterdam Sinfonietta, dem Netherlands Radio Philharmonic Orchestra, dem Queensland Symphony Orchestra, dem WDR Sinfonieorchester und vielen anderen auf. Bis 1999 war Rudolf Koelman Erster Konzertmeister des Royal Concertgebouw Orchestra. An der Zürcher Hochschule der Künste hat er eine Professur, er gibt weltweit Meisterkurse und wird regelmäßig als Juror zu internationalen Violinwettbewerben eingeladen. Rudolf Koelman hat zahlreiche TV-, Radio- und CD-Aufnahmen gemacht, unter anderem Live-Aufnahmen der 24 Capricci und der Violinkonzerte Nr. 1 & 2 von Paganini. Für letztere CD hat er den begehrten ›Edison Award 2010‹ für die populärste klassische CD in den Niederlanden erhalten. Koelman spielt eine Stradivari 1721 und eine Pressenda 1829.

Dutch violinist Rudolf Koelman regularly performs worldwide as a soloist with numerous internationally renowned orchestras, such as KBS Symphony Orchestra, Tokyo Philharmonic, the Royal Concertgebouw Orchestra, Amsterdam Sinfonietta, WDR Sinfonierchester, the Netherlands Radio Philharmonic Orchestra and Chamber Orchestra, Queensland Symphony Orchestra and many others. One of Jascha Heifetz’s last pupils (LA, 1978 to 1981) and first leader of the Royal Concertgebouw Orchestra (until 1999), Rudolf Koelman teaches at the Zurich University of the Arts and is frequently invited as a juror and guest professor at international violin competitions and master courses around the world. Rudolf Koelman has made numerous TV-, radio- and CD recordings among them a live recording of all 24 Paganini Capricci. In 2010, he performed in the Concertgebouw Amsterdam and recorded live both Violin Concertos No. 1 & 2 by Paganini. These performances were released on Challenge Records and won the prestigious ‘Edison Award 2010’ in The Netherlands. Koelman plays a ‘golden period’ Stradivari and a Pressenda 1829.

K

r ud o l f

oe lman n

35


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 36

jury

bo r is

36

K

us c hn i r

Boris Kuschnir, geboren 1948 in Kiew, studierte am Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium Geige bei Boris Belenkij und Kammermusik bei Vladimir Berlinskij (Borodin Quartett). Nachhaltigen Einfluss auf seine künstlerische Entwicklung hatten seine wiederholten Begegnungen mit Dmitri Schostakowitsch und David Oistrach, bei dem er auch Unterricht nahm. Er war Gründungsmitglied des Moskauer Streichquartetts, mit dem er neun Jahre lang musizierte. Er gründete auch das Wiener Schubert Trio und das Wiener Brahms Trio und hat zahlreiche CD-Aufnahmen für Labels wie EMI, Naxos und Nimbus Records eingespielt. Er gewann zahlreiche Preise bei internationalen Geigen- und Kammermusikwettbewerben (Paris, Belgrad, Sion, Trapani, Bratislava, Florenz, Triest, Hamburg). Seit 2003 ist er Mitglied des Kopelman Quartetts. Boris Kuschnir ist Professor an der ›Universität für Musik und darstellende Kunst Graz‹ sowie am ›Konservatorium Wien Privatuniversität‹. Als Lehrer fand er internationale Anerkennung durch die großen Erfolge seiner Schüler Julian Rachlin, Nikolaj Znaider, Lorenzo Gatto, Lidia Baich, Dalibor Karvay und Alexandra Soumm. Zu seinen Kammermusikpartnern zählen Persönlichkeiten wie Elisabeth Leonskaja, Boris Berezovsky, Leif Ove Andsnes, JeanYves Thibaudet, Julian Rachlin, Nikolaj Znaider, Maxim Vengerov, Renaud Capucon, David Garrett, Yuri Bashmet, Misha Maisky, Natalia Gutman, Gautier Capucon und Sol Gabetta. Er ist regelmäßig als Dozent von Meisterklassen sowie als Jurymitglied internationaler Wettbewerbe tätig (Königin Elizabeth in

Brüssel, Tschaikowsky in Moskau, Indianapolis, Niccolò Paganini in Genua, Jacques Thibaud in Paris). 2008 verlieh der Österreichische Bundespräsident Boris Kuschnir das ›Grosse Silberne Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik Österreich‹ und im Jahre 2013 das ›Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse‹. Boris Kuschnir spielt die Meister-Stradivari ›La Rouse-Boughton‹, Cremona 1698, die ihm 1991 in Anerkennung seiner künstlerischen Leistung von der Österreichischen Nationalbank verliehen wurde. Boris Kuschnir was born in Kiev in 1948 and studied the violin at the Moscow Tchaikovsky Conservatoire with Boris Belenky and chamber music with Vladimir Berlinsky of the Borodin Quartet. His many encounters with Dmitri Shostakovich and David Oistrakh (with whom he also studied), had a lasting influence on his artistic development. He was a founding member of the ‘Moscow String Quartet’, with which he played for nine years. He also founded the ‘Vienna Schubert Trio’ and the ‘Vienna Brahms Trio’, and has made numerous recordings for labels including EMI, Naxos and Nimbus Records. He has won numerous prizes at international violin and chamber music competitions (Paris,

Belgrade, Sion, Trapani, Bratislava, Florence, Trieste, Hamburg). Since 2002 he is also a member of the ‘Kopelman Quartet’. Mr. Kuschnir is a Professor at the ‘Konservatorium Wien University’ and at the ‘University of Music in Graz’. His reputation as a teacher won international recognition with the recent outstanding success of his pupils, Julian Rachlin, Nikolaj Znaider, Lorenzo Gatto, Lidia Baich, Dalibor Karvay and Alexandra Soumm. Boris Kuschnir appears with such illustrious partners as Elisabeth Leonskaja, Boris Berezovsky, Leif Ove Andsnes, Jean-Yves Thibaudet, Julian Rachlin, Nikolaj Znaider, Maxim Vengerov, Renaud Capucon, David Garrett, Yuri Bashmet, Misha Maisky, Natalia Gutman, Gautier Capucon and Sol Gabetta. At the same time he constantly gives masterclasses and is a jury member of various international music competitions (such as Queen Elizabeth in Brussels, Tchaikovsky in Moscow, International Indianapolis, Nicolò Paganini in Genua, Jacques Thibaud in Paris and others). In 2008 the President of the Republic of Austria awarded Boris Kuschnir with the ‘Grand Decoration of Honour in Silver for Services to the Republic of Austria’ and in 2013 with the ‘Austrian Cross of Honour for Science and the Arts, First Class’. He was awarded the use of the Stradivarius violin ‘La Rouse Boughton’, Cremona 1698, by the Austrian National Bank in recognition of his services to music.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 37

jury

si lv ia

Silvia Marcovici, geboren in Rumänien ist eine der bekanntesten und meist beachteten Violinistinnen dieser Zeit. Die Berliner Morgenpost schrieb zu ihrem Auftritt mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Marcello Viotti: »Mit der Performance von Tschaikowskys Violinkonzert zeigte Silvia Markovici eine erstaunlich vollkommene Klangfülle, die die Dimension ihrer künstlerischen Fähigkeiten widerspiegelt; lieblicher Ton, faszinierende Flexibilität jeder Phrase, feuriges Temperament und eine außergewöhnliche Energie, die ihrer Interpretation eine beeindrucksvolle Kraft geben, ohne sentimental zu wirken.« Als Studentin von Professor Stefan Ghiorgiu an der Musikhochschule in Bukarest, debütierte sie mit 16 Jahren mit dem Residentie Orkest of The Hague unter Bruno Maderna. Sie gewann Erste Preise beim Jacques Thibaud Wettbewerb und dem Internationalen George Enescu Wettbewerb. Seitdem ist Frau Marcovici mit führenden Orchestern und vielgefeierten Dirigenten wie Claudio Abbado, Bernard Haitink, Simon Rattle, Kurt Masur, Zubin Mehta, Neeme Järvi überall auf der Welt aufgetreten. Sie trat als Solistin mit den meisten Weltorchestern

M

ar co v i c i

wie z. B. dem Royal Philharmonic Orchestra, dem Royal Concertgebouw Orchestra, den New Yorker Philharmonikern, dem Los Angeles Philharmonic Orchestra und dem Chicago Symphony Orchestra auf. Als facettenreiche Musikerin mit faszinierender Bühnenpräsenz, ist sie auch kammermusikalisch aktiv. Sie gibt regelmäßig Kammerkonzerte mit Pianisten wie Pascal Roger, Boris Berezovsky und Aimo Pagin sowie Cellist David Geringas. Einer ihrer unvergessenen Auftritte in letzter Zeit war beim Festival de Radio France in Montpellier mit Evgeny Kissin und Alexandre Kniasev. Silvia Marcovici hat zahlreiche von Kritikern gefeierte Aufnahmen herausgebracht. Unter ihnen das Sibelius Violinkonzert mit dem Göteborg Symphony Orchestra unter der Leitung von Neem Järvi. Nicht zuletzt ist sie eine leidenschaftliche Lehrerin. Zur Zeit als Professorin an der Universität für Musik und darstellene Kunst in Graz. Silvia Marcovici, born in Romania, is one of the most renowned and highly regarded violinists performing today. As the Berlin Morgenpost wrote of her performances with the Berlin Philharmonic under the baton of Marcello Viotti: ‘In her performances of the Tchaikovsky concerto, Silvia Markovici displayed a totally stunning sonority, which shows her artistic dimension; admirable tone, fascinating flexibility of each phrase, flaming temperament and extraordinary energy, which give her interpretation impressive power, without sentimentality.’

Student of Professor Stefan Ghiorgiu at the conservatory in Bucharest, she made her professional debut at the age of sixteen with the Residentie Orkest of The Hague under Bruno Maderna. She won first prizes in the Jacques Thibaut competition and in the George Enescu International competition. Since then, Ms. Marcovici’s performances have brought her to the leading orchestras throughout the world, appearing with the most celebrated conductors including Claudio Abbado, Bernard Haitink, Simon Rattle, Kurt Masur, Zubin Mehta, Neeme Järvi and many others. She has been soloist with most of the world's great orchestras including the Royal Philharmonic Orchestra, Royal Concertgebouw Orchestra, New York Philharmonic, Los Angeles Philharmonic and Chicago Symphony among many others. A multifaceted musician and fascinating stage presence, she maintains a rich involment in chamber music as well. She appears frequently in recitals with such Pianist as Pascal Roger, Boris Berezovsky and Aimo Pagin; and Cellist David Geringas. Among her memorable recent performances was a colloboration with Evgeny Kissin and Alexandre Kniasev at the Festival de Radio France in Montpellier. Silvia Marcovici has numerous critically acclaimed recording including the Sibelius Violin Concerto with the Göteborg Symphony Orchestra conducted by Neeme Järvi. She is also a passionate and active teacher. She is currently a professor at the Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz, Austria.

37


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 38

jury

lu c ie

38

Die Violinistin Lucie Robert wurde in Montréal geboren und wird weltweit von Kritikern und Konzertbesuchern für die ausdrucksstarke Gesanglichkeit und die Klangschönheit ihres Spiels gelobt. Die New York Times pries ihren »schmelzenden Klang« und ihre »wunderbar geschmeidige Phrasierung«. In diesem Sinn führt Robert die große Violintradition ihres legendären Lehrers Josef Gingold fort. Als Solistin und Kammermusikerin trat Lucie Robert in zahlreichen Konzerthäusern der Vereinigten Staaten sowie in Kanada, Europa und Asien auf. Mit Begleitung namhafter Orchester führte sie mehr als 30 verschiedene Werke als Violinsolistin in ganz Nordamerika auf. Zu ihren Kammermusikpartnern zählten Menahem Pressler, Richard Goode, Claude Frank, Philippe Entremont und Isidore Cohen. Zu den Radiosendern, die Roberts Darbietungen ausgestrahlt haben, zählen das National Public Radio, das CBC Radio Network, Radio Canada und Radio France. Ihre Einspielungen der Violinsonaten von Fauré und Saint-Saëns wurden von Kritikern gepriesen. Robert ist Mitgestalterin diverser Sommermusikfestivals und unterrichtete auf Festivals wie Bowdoin, dem American Conservatoire in Fontainebleau, Meadowmount, der MusicAlp Academy, dem Musicorda Festival, dem Orford Festival, dem Busan Music Festival, dem Hida-Takayama Festival und dem Texas Music Festival. Als gefragte Violinpädagogin ist Lucie Robert bereits seit über 25 Jahren Professorin an der Manhattan School of Music und dem Mannes College of Music in New York City. Ihre Schüler gewannen zahlreiche internationale Wettbewerbe, darunter die Indianapolis, Young Concert Artists, Paganini,

R

o be r t

Sendai, China und Szigeti Wettbewerbe. Zudem ist Robert gefragte Preisrichterin für internationale Wettbewerbe wie dem ›Montreal International Violin Competition‹, dem ›International Fritz Kreisler Violin Competition‹, dem ›József Szigeti International Violin Competition‹ und dem ›Seoul International Violin Competition‹. Lucie Robert ist künstlerische Leiterin der Konzertserie ›Mannes in Unison‹ in New York City.

Violinist Lucie Robert, a native of Montreal, has received enthusiastic praise from audiences and critics alike for the expressive lyricism and tonal beauty of her playing. Lauded in the The New York Times for her “melting tone” and “wonderfully supple approach to phrasing”, Ms. Robert carries on the great violin tradition of her teacher, the legendary Josef Gingold. Ms. Robert has appeared as a recitalist and chamber musician throughout the US, Canada, Europe and the Far East and has performed over thirty different works as violin soloist with major orchestras throughout North America. Ms. Robert has also collaborated in chamber music projects with artists such as Menahem Pressler, Richard Goode, Claude Frank, Philippe Entremont, and Isidore Cohen. As a recording artist, she has performed for National Public Radio, the CBC Radio Network, Radio Canada, and Radio France, and received critical acclaim for her recording of violin sonatas by Fauré and Saint-Saëns. An active participant in the summer music festival scene, Ms. Robert has been a faculty member at festivals such as Bowdoin, the American Conservatoire at Fontainebleau, Meadowmount,

the MusicAlp Academy, Musicorda Festival, Orford Festival, Busan Music Festival, Hida-Takayama Festival, and the Texas Music Festival. Highly sought after as a violin pedagogue, Ms. Robert has served as a violin professor at the Manhattan School of Music and the Mannes College of Music in New York City for over twenty-five years. Her students have won prizes in major international competitions, including the Indianapolis, Young Concert Artists, Paganini, Sendai, China, and Szigeti International Violin Competitions. Ms. Robert has served as an adjudicator for several competitions, including the ‘Montreal International Violin Competition’, the ‘International Fritz Kreisler Violin Competition’, the ‘József Szigeti International Violin Competition’, and the ‘Seoul International Violin Competition’. Ms. Robert is the artistic director of ‘Mannes in Unison’, a concert series in New York City.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 25.08.15 14:30 Seite 39

jury

S

ka i j a

Kaija Saarikettu studierte bei Onni Suhonen an der Sibelius Academy in Helsinki und schloss ihr Studium bei Endre Wolf in Schweden ab. Ihre internationale Karriere begann im Jahr 1980, als sie als Gewinnerin aus einem nationalen Violinwettbewerb hervorging und die Endrunde des ›Jean Sibelius International Violin Competition‹ erreichte. Seither tritt Saarikettu als Solistin und Kammermusikerin in Skandinavien, Estland, Russland, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien, Japan und den Vereinigten Staaten auf. Ihre Leidenschaft für zeitgenössische Musik und ihre Verbindung zu renommierten finnischen Komponisten führten dazu, dass zahlreiche neue Werke für sie komponiert wurden – darunter acht Violinkonzerte. Kaija Saarikettu steht mit den CD-Labels Finlandia, Ondine und Alba unter Vertrag. Ihre jüngste Einspielung umfasst sämtliche Werke für Violine und Klavier von Jean Sibelius. Zudem unterrichtet Saarikettu an der Sibelius Academy und gibt jährliche Meisterkurse in Finnland und in anderen Ländern. Sie wird regelmäßig als Jurymitglied internationaler Violinwettbewerbe berufen.

a ar ik ett u

Kaija Saarikettu studied with Onni Suhonen at the Sibelius Academy in Helsinki. She completed her studies with Endre Wolf in Sweden. The year 1980 saw the launching of her career when she won a national violin competition and was a finalist of the ‘Jean Sibelius International Violin Competition’. Ever since then, Ms. Saarikettu has appeared as a soloist and as a chamber musician in Scandinavia, Estonia, Russia, UK, Germany, France, Italy, Japan and the US. She is committed to contemporary music, and her partnership with a number of leading Finnish composers has resulted in a large number of works being written specially for her, among them eight violin concertos. She has recorded extensively for the Finlandia, Ondine and Alba labels. Most recently she recorded the complete violin and piano works of Jean Sibelius. Ms. Saarikettu is a professor at the Sibelius Academy. Her teaching activities also include annual master classes in Finland and abroad. She is frequently invited to serve as a jury member for national and international violin competitions.

39


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 40

jury

t ak as hi

40

S

h im i z u

Takashi Shimizu kam in Yokosuka, Japan zur Welt. Mit 6 Jahren begann er Violine zu spielen und gewann nur drei Jahre später den größten nationalen Schülerwettbewerb in Japan. Im gleichen Jahr hatte er sein TV Debüt, als er mit dem NHK Symphony Orchestra bei der Hochzeitfeier des japanischen Prinzen Hitachi auftratt. Mit 17 Jahren gelang es ihm drei Erste Preise bei Wettbewerben zu gewinnen, dadurch wurde ihm in Japan große öffentliche Aufmerksamkeit zuteil. Er gewann ein Stipendium für das Studium an der University of Southern California unter Maestro Jascha Heifetz. Danach studierte er bei Michèle Auclair und Yfrah Neaman. Es folgten viele Hauptpriese bei internationalen Violinwettbewerben wie z. B. Jacques Thibaud, Carl Flesch, Granada und Queen Elisabeth. Er debütierte mit dem Royal Philharmonic Orchestra unter Yehudi Menuhin in Europa und spielte im Anschluss mit TopOrchestern auf der ganzen Welt. Außerdem war er auch im Bereich der Kammermusik sehr aktiv. Neben regelmäßigen Auftritten mit Martha Argerich trat er mit Fou Ts’ong, Ivry Gitlis, Bruno Canino, Yuri Bashmet, Mario Burnello, Alexander Rudin, Pavel Gililov, Misha Maisky und vielen anderen auf. Derzeit unterrichtet er an der Tokyo National University of Arts und ist als Juror verschiedener Wettbewerbe in Japan und dem Ausland gefragt wie z. B. Tschaikowsky, Queen Elisabeth, Long-Thibaud, Jean Sibelius, Paganini, Fritz Kreisler. Beim Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover war er 2009 in der Vorauswahljury.

Takashi Shimizu was born in Yokosuka, Japan. Having started playing the violin at the age of 6, he won the biggest National Student Competition 3 years later in Japan. That same year he made his television debut, playing with the NHK Symphony Orchestra for the wedding celebration of H. I. M. Prince Hitachi. He became the focus of attention in Japan at the age of 17, after gaining three first prizes at competitions. He then won a scholarship to study under Maestro Jascha Heifetz at the University of Southern California in U.S.A. Subsequently, he also studied with Michèle Auclair and Yfrah Neaman. He then went on to win many top prizes in international violin competitions such as the Jacques Thibaud, Carl Flesch, Granada and the Queen Elisabeth. He debuted with Yehudi Menuhin and the Royal Philharmonic in Europe and thereafter went to play with major orchestras around the world. He was also actively involved in chamber music, playing with Martha Argerich every year and had collaborations with Fou Ts’ong, Ivry Gitlis, Bruno Canino, Yuri Bashmet, Mario Burnello, Alexander Rudin, Pavel Gililov and Misha Maisky etc. He is currently a faculty at the Tokyo National University of Arts, and serves as a judge in competitions inside and outside Japan, including Joseph Joachim, Tchaikovsky, Queen Elisabeth, Long-Thibaud, Jean Sibelius, Paganini, Fritz Kreisler Competition etc.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 41

T

w ei d on g Weidong Tong unterrichtet als Professor an mehreren renommierten Musikinstituten Chinas. Er ist Mitglied diverser professioneller Organisationen und Generalsekretär des Organisationskomitees des Internationalen Violinwettbewerbs Qingdao. Im Jahr 2012 war er künstlerischer Leiter und Direktor des Internationalen MenuhinViolinwettbewerbs am Zentralkonservatorium in Peking sowie Juryvorsitzender des Hong Kong International Violin Competition 2013. Zu Tongs Lehrern zählten Wang Shanxiu, Hu Weimin, Sui Keqiang, Professor Lin Yaoji und Professor Jörg-Wolfgang Jahn. Er gewann den 2. Platz des China-Jugendviolinwettbewerbs (1984) und erhielt 1996 ein Stipendium des DAAD. Die Nationale Bildungskommission entsandte ihn mit einem Stipendium der chinesischen Regierung zum Studium nach Deutschland, wo er 1998 sein Diplom machte. 2008 gewann er den 2. Platz der Beijing City Education Achievements und 2009 erhielt er für seine Lehrtätigkeit den Baogang Excellent Teacher Award. Viele Schüler Tongs gewannen Preise bei internationalen Violinwettbewerben. Als Jurymitglied war er bei zahlreichen Wettbewerben tätig, darunter dem China International Violin Competition, dem Isangyun Violin Competition und dem Singapore International Violin Competition. Weidong Tong hat Meisterkurse an neun chinesischen Konservatorien gegeben. Zudem war er künstlerischer Leiter der Qingdao International Musician Master Class, dem renommiertesten Meisterkurs Chinas. Im September 1999 gründete er das Quartett am Zentralkonservatorium, mit welchem er seither erfolgreich konzertiert. In Ungarn spielte er mit dem Kodály Bartók Quartett; zudem besuchte er Meisterkurse bei Stern

jury

on g

und Rostropowitsch. Tong trat beim Internationalen Musikfestival Peking sowie beim Memphis Music Festival in den Vereinigten Staaten auf. Von März 2004 bis März 2007 wurde er vom größten Fernsehsender in China (CCTV) als Gastdozent für einen Violinkurs berufen. Das Programm wurde in wöchentlichen Abständen ausgestrahlt und fand bei Musikliebhabern und professionellen Musikern in China positiven Anklang. Ein Video des Kurses wurde als DVD von der China International TV Corporation herausgegeben. Weidong Tong is a violin professor and teacher at several music institutes in China. In addition to being a member of several music associations, he is also the secretary general of the Organization Committee for the Qingdao International Violin Competition. He served as the music and art director of the 2012 Menuhin International Violin Competition at the Beijing Central Conservatory of Music, and as the chairman of the Judging Panel for the 2013 Hong Kong International Violin Competition. Tong studied violin with Wang Shanxiu, Hu Weimin, Sui Keqiang, Professor Lin Yaoji and Professor Jörg-Wolfgang Jahn. He was a winner of the 2nd China Youths Violin Competition (1984) and was awarded a DAAD Foundation Scholarship in 1996. Dispatched by the National Education Commission to study in Germany with government sponsorship, he received his master’s degree in 1998. In 2008, he won the 2nd Prize at the Beijing City Education Achievements, and in 2009, he was awarded the Baogang Excellent Teacher Award.

Many of Tong’s students are prize winners of international violin competitions. He served as a judge in several international violin competitions, such as the China International Violin Competition, the Isangyun Violin Competition, and the Singapore International Violin Competition. Weidong Tong has given master classes at nine Chinese conservatories and is the artistic director of the Qingdao International Musician Master Class, the most renowned master class in China. He established the Quartet of the Central Conservatory of Music in September of 1999 and has given many successful concerts. Furthermore, he took part in the Kodály Bartók Quartet in Hungary and in master classes by Stern and Rostropovich. Tong has performed at the Beijing International Music Festival and at the Memphis Music Festival in the United States. He was invited as the key lecturer for a violin course by China Central Television (CCTV) from March 2004 until March 2007. The program was broadcast on the music channel’s fixed schedule on a weekly basis and received praise from music fans and professionals in China. The video of this course has been made into a DVD published by China International TV Corporation. 41


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 25.08.15 14:32 Seite 42

jury

i n go lf

T

Solist in den Philharmonien von Berlin und München, im Kennedy Center in Washington, in der New Yorker Avery Fisher Hall, in der Züricher Tonhalle, im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins, Suntory Hall Tokyo oder der Mailänder Scala, mit Dirigenten wie Sergiu Celibidache, Charles Dutoit, Lorin Maazel, Zubin Mehta, Yehudi Menuhin, Jun Markl, Andris Nelsons und Marcello Viotti, trägt Ingolf Turban neben den Werken der großen Violinliteratur ein zum Teil nie gehörtes Repertoire in die Welt. Allein sein Einsatz für das Werk Niccolò Paganinis feiert ungewöhnliche Erfolge, wie im März 2006 mit den New Yorker Philharmonikern; sowie mit der Gesamteinspielung der 6 Violinkonzerte (Telos Records) und in der Fernsehdokumentation ›Paganinis Geheimnis‹ (merkur.tv 2006). Sein umfangreiches Repertoire aller Stilrichtungen ist mittlerweile auf über 40 CD-Produktionen dokumentiert. Einst vielbeachtete Ersteinspielungen, sind viele Werke heute in das gängige Konzertrepertoire eingeflossen. Er war Jurymitglied beim ARD-Wettbewerb 2009 und dem Premio Paganini 2010 in Genua. 2005 gründete er das Kammerorchester ›I Virtuosi di Paganini‹. Im Jahre 2006 folgte Ingolf Turban, der bis dahin 11 Jahre an der Stuttgarter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst unterrichtet hatte, dem Ruf an die Hochschule für Musik und Theater in München. Ingolf Turban lebt mit seiner Familie in München.

42

ur b an With solo performances in greatest concert halls of the world including the Berlin and Munich Philharmonic; the Kennedy Center, Washington; Avery Fisher Hall, New York; Tonhalle, Zurich; Suntory Hall, Tokyo; Goldener Saal, Vienna or the Scala, Milan; working with directors like Sergiu Celibidache, Charles Dutoit, Lorin Maazel, Zubin Mehta, Yehudi Menuhin, Jun Markl, Andris Nelsons and Marcello Viotti, Ingolf Turban commands a repertoire of works, some of which have rarely been performed on stage. His virtuosic skill for Niccolò Paganinis works gained critical acclaim for his March 2006 performance with the New York Philharmonic, additionally his complete recording of the six violin concertos (Telos Records) and in the TV documentary ‘Paganinis Geheimnis’ (merkur.tv 2006). His extensive repertoire in all branches has produced over 40 albums. His much celebrated premiere performances have gained world wide acclaim and are now recognized as standard concert works. He was member of the jury at the 2009 ARD-Competition and 2010 Premio Paganini, Genova. In 2005 he founded the Chamber Orchestra ‘I Virtuosi di Paganini’. In 2006 he was called to the University of Music and Theater Munich, Germany. In the 11 previous years, he was professor at the University of Music and Performing Arts, Stuttgart, Germany. Ingolf Turban lives with his family in Munich.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 43

jury

W

k rz ysz tof

Der Künstlerische Leiter des Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerbs Hannover, Krzysztof Wegrzyn, ist zugleich der Initiator dieses herausragenden Musikereignisses in Niedersachsen. Krzysztof Wegrzyn wurde in Danzig geboren und absolvierte seine Ausbildung in Warschau, Freiburg im Breisgau und London. Entscheidende künstlerische Impulse erhielt er durch die Zusammenarbeit mit Zenon Brzewski, Wolfgang Marschner, Yfrah Neaman und Dorothy DeLay. Krzysztof Wegrzyn war langjähriger Erster Konzertmeister des Niedersächsischen Staatsorchesters Hannover und ist seit 1993 Professor an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Seine Geigenklasse ist weit über nationale Grenzen hinaus bekannt, viele seiner Schüler sind Preisträger internationaler Wettbewerbe und Mitglieder führender Orchester. Krzysztof Wegrzyn ist selbst Preisträger renommierter internationaler Wettbewerbe wie Louis Spohr und Montreal sowie Sieger der Karol Szymanowski- und Rodolfo Lipizer-Violinwettbewerbe. Noch heute führen ihn Konzertauftritte regelmäßig ins In- und Ausland, wobei er neben dem Standardrepertoire besondere Verdienste

um die Werke von zeitgenössischen Komponisten wie Lutoslawski, Ligeti, Nono, Schnittke, Pärt und Penderecki erworben hat. Die Leitung von Meisterklassen in Europa, den USA und Asien ist ein weiterer Schwerpunkt seiner künstlerisch-pädagogischen Arbeit – u. a. für Holland Music Sessions, Ishikawa Music Academy, Keshet Eilon, Juilliard School sowie Konservatorien in Seoul, Shanghai und Tokio. Darüber hinaus wird Krzysztof Wegrzyn regelmäßig in internationale Jurys berufen, wie zuletzt zu den Tschaikowski-, Kreisler-, Paganini-, ARD- und Sendai-Wettbewerben. Seit vielen Jahren engagiert er sich für die Kammermusik und ist Gründer des Ensembles ›il gioco col suono‹. 2004 wurde Krzysztof Wegrzyn der Musikpreis des Landes Niedersachsen für seine Verdienste um das Musikleben verliehen. Krzysztof Wegrzyn, the Artistic Director of the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover, is also the founder of this outstanding music event in Lower Saxony. He was born in Gdansk, Poland and was educated in Warsaw, Freiburg and London. His collaborations with artists such as Zenon Brzewski, Wolfgang Marschner, Yfrah Neaman and Dorothy DeLay gave him his vital artistic stimulation. For years, Krzysztof Wegrzyn served as concertmaster for the Hannover State Orchestra and since 1993 he has been a professor at the Hanover University of Music, Drama and Media. His brilliant violin classes are internationally known, with many of his students having won awards at international competitions and being members of renowned orchestras.

e g r z yn Krzysztof Wegrzyn has himself won awards at prestigious international events such as the Louis Spohr and Montreal Competitions, and has earned the First Prize of the Karol Szymanowski and Rodolfo Lipizer competitions. Even today, he regularly travels both around Germany and abroad to give concert performances, where he has gained special acclaim by performing the works of contemporary composers such as Lutoslawski, Ligety, Nono, Schnittke, Pärt and Penderecki in addition to the standard repertoire. Another focus of his artistic and educational work is the management of master classes in Europe, USA and Asia, which include the Holland Music Sessions, Ishikawa Music Academy, Keshet Eilon, Juilliard School, and music academies in Seoul, Shanghai and Tokyo. In addition, Krzysztof Wegrzyn is regularly called on to join international juries, such as at the Tchaikovsky, Kreisler, Paganini, ARD and Sendai competitions recently. He has been involved in chamber music for many years and is the founder of the ensemble ‘il gioco col suono’. In 2004, Krzysztof Wegrzyn was awarded the ‘Musikpreis des Landes Niedersachsen’ for his contributions to music.

vorsitzender der jury (ohne stimmrecht) chairman (non-voting)

43


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 25.08.15 16:28 Seite 44

I

ch bin überzeugt, dass ein Wettbewerb eine große Anregung für junge Musiker ist, um ihre musikalische

Phantasie und ihr Können beurteilen zu lassen. Es ist wunder-

bar einen Preis zu gewinnen, aber es ist ebenso wertvoll

dabeigewesen zu sein sowie anderen Teilnehmern zuzuhören. Der Internationale Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover gehört heutzutage zu den Prominentesten. Ich freue mich bei dem ersten Wettbewerb als Jury-Mitglied dabeigewesen zu sein. Weiterhin viel Erfolg in der Zukunft ! Leon Spierer, legendärer Erster Konzertmeister der Berliner Philharmoniker unter Karajan, Mitglied der ersten JJV-Jury 1991

I

know that a competition is quite an exciting event in the

life of a young musician–after all, their musical imagination

and technical abilities will be evaluated. As wonderful as it is to win a prize, it is just as valuable an experience

to have participated

and

heard others perform. Today, the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover is at the top of its league. I am happy to have served as a jury member in the first competition season. I wish the competition continued success in the future! Leon Spierer, legendary first concertmaster of the Berlin Philharmonic under Karajan, Member of the first JJV jury 1991 44


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 45

Preisträger-Statue, Material Stahl, vergoldet (Design: Sebastian Peetz, 2009)

Prize Winners Trophy, material gilded steel (design: Sebastian Peetz, 2009) 45


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 25.08.15 17:02 Seite 46

preise

1.

50.000 € Der Erste Preis schließt eine CD-Produktion mit Naxos sowie Debütrezitale und -konzerte mit Orchestern und Ensembles von internationalem Rang ein, darunter:

The First Prize also includes a CD production with Naxos and debut recitals and concerts with internationally renowned orchestras and ensembles, such as:

Dortmunder Philharmoniker NDR Radiophilharmonie Hannover Sinfonia Varsovia Göttinger Symphonie Orchester Neue Lausitzer Philharmonie Philharmonisches Orchester Stettin Sonderjyllands Symfonie Orkest Staatliches Sinfonieorchester Moskau Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck

Brandenburgische Sommerkonzerte Konzertreihe Eckernförde Rotenburger Konzerte Kulturkreis Kloster Wennigsen Kultur Stadthagen

46

Außerdem wird dem Ersten Preisträger/ der Ersten Preisträgerin eine Violine von Giovanni Battista Guadagnini (Parma ca. 1765) durch die Fritz Behrens Stiftung leihweise für drei Jahre zur Verfügung gestellt.

The First Prize Winner will also be provided with a Giovanni Battista Guadagnini violin (Parma c. 1765) on loan from the Fritz Behrens Stiftung for three years.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 47

prizes

2.

3.

30.000 €

20.000 €

4.

5.

8.000 €

8.000 €

6.

8.000 €

S t ip en di um / Sch o la r s hi p

1.000 € Alle weiteren Semifinalisten/All the other Semifinalists

S on de r pr e is / S pe cia l P r ize

3.000 € Beste Interpretation des Auftragswerkes/Best Interpretation of the Commissioned Work

Pu b li k u ms pr ei s / A ud ie n ce Pr i ze

5.000 € JJ V Com m uni ty Awa r d

2.000 €

47


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 25.08.15 16:32 Seite 48

preise

stipendium

P

Wer das Semifinale erreicht hat, gehört zu den ›Besten der Besten‹. Sie haben sich erfolgreich durch fünf Runden gespielt. Mit Bach, Ysaye, Beethoven, Mozart, Joachim und dem zeitgenössisches Werk von David Robert Coleman haben Sie ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Der ›Joseph Joachim Wettbewerb‹ honoriert diese Leistung auf besondere Weise: Am Tag nach der Verkündung der Finalisten wartet im Rahmen unserer Konzertreihe ›Zu Gast in Niedersachsen‹ ein Duo-Konzert in einem von sechs niedersächsischen Orten auf die Semifinalisten. Darüber hinaus erhalten sie ein Stipendium von 1.000 €.

sonderpreis Erstmals wird in diesem Jahr außerdem unter den Semifinalisten ein Sonderpreis für die ›Beste Interpretation des Auftragswerks‹ vergeben. Hierzu wurden neben dem Komponisten Experten aus der Musikszene in die Sonderpreis-Jury berufen.

publikumspreis Beim 9. Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover 2015 hat das Publikum gleich zweimal die Gelegenheit, einen Preis zu vergeben. Beim traditionellen, mit 5.000 € dotierten ›Publikumspreis‹ sind die Zuhörer der Finalkonzerte aufgefordert, ihren persönlichen Favoriten zu küren. Abgestimmt wird mit speziellen Karten, die beim ersten Finalkonzert am 8. Oktober ausgegeben und am folgenden Tag wieder eingesammelt werden.

48

rizes

jjv community award

Eine spektakuläre Neuentwicklung in der Preisstruktur des Wettbewerbs ist der mit 2.000 € dotierte ›JJV Community Award‹. Dieser Sonderpreis zielt darauf, das immer größere Publikum des Livestreams und die Nutzer der Social-MediaKanäle aktiv in den Wettbewerb einzubinden. Gesucht wird die Geigerin oder der Geiger unter den Finalisten mit den meisten Stimmen aller teilnehmenden InternetNutzer. Um ein authentisches Stimmungsbild zu erhalten, ist die Stimmabgabe ab dem 7. Oktober unter www.jjv-hannover.de einmal pro E-Mail-Adresse möglich.

scholarship They are the ‘best of best’, the competitors who reached the semifinal round. With success they showed their capabilities playing Bach, Ysaye, Beethoven, Mozart, Joachim, and the contemporary work composed by David Robert Coleman– five competition rounds are behind them. The ‘Joseph Joachim Violin Competition’ honors that in a special way: The day after the announcement, they are giving a duo-recital in one of six lower-saxonian cities as part of our concert series ›The Competition Across the State‹. Furthermore they gain a 1,000 EURO Scholarship.

special prize For the first time this year, a Special Prize ‘Best Interpretation of the Commissioned Work’ waiting for one of them– nominated by the composer David Robert Coleman and wellknown experts from the music media business.

audience prize During the 9th Joseph Joachim International Violin Competition Hannover 2015, the audience will have two opportunities of awarding a prize. The traditional ‘Audience Prize’ valued at €5,000 will be awarded to the audiences’ favorite after the final concerts. Concert goers will vote with special voting slips, which will be passed out before the first final concert on October 8 and can be turned in the following day.

jjv community award The ‘JJV Community Award’, valued at € 2,000, is an exciting new addition to the prize structure of the competition. This special award targets the ever-growing livestream and social media audience, getting listeners all over the world actively involved in the competition. The final round violinist who receives the highest number of votes from all participating internet users will be awarded the prize. In order to ensure a fair voting process, one vote may be cast per email address starting on October 7 at www.jjv-hannover.de.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 49

special prize jury

Heather Kurzbauer arbeitete über zwei Jahrzehnte lang als korrespondierende Redakteurin für die Fachzeitschrift ›The Strad‹ (London) und veröffentlicht zahlreiche Artikel in internationalen Zeitschriften und Zeitungen. Sie ist Absolventin der Yale University sowie der Universität Amsterdam. Im Berufsleben verbindet Sie ihre wissenschaftliche Tätigkeit als Juristin mit der Praxis als Musikerin; neben ihrer Jura-Professur an der Universität Amsterdam ist sie Violinistin der Niederländischen Radio-Kammerphilharmonie. Heather Kurzbauer ist ein gern gesehener Gast bei Musikfestivals und Wettbewerben in Europa und den Vereinigten Staaten. Sie ist häufig im Radio und Fernsehen präsent und moderiert Einführungsgespräche zu Konzerten, bei denen sie zwischen Kunst und Politik thematisch eine Brücke schlägt. Heather Kurzbauer ist Stipendiatin der Hijmans Doktorandenforschung 2014/15 für Vergleichende Studien zwischen Orchester und Industrie diesseits und jenseits des Atlantiks.

Heather Kurzbauer served as Corresponding Editor for the Strad Magazine (London) for over two decades and publishes extensively for international journals and newspapers. She holds advanced degrees from Yale University and the University of Amsterdam. Ms. Kurzbauer is an active blogger for violinist.com Combining academic disciplines with music at the professional level, Heather Kurzbauer is privileged to hold the position of Associate Professor at the University of Amsterdam and performed in the 1st violin section of the Netherlands Radio Chamber Philharmonic for over two decades. A welcome guest at music festivals and competitions worldwide, Ms. Kurzbauer appears regularly on radio and television and presents preconcert talks on subjects bridging the arts and politics. Heather Kurzbauer is a recipient of the Hijmans Scholarship for PhD research 2014-2015 for comparative studies on orchestral industrial relations on both sides of the Atlantic.

K

he a th er

ur z ba ue r

49


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 50

sonderpreis jury

L

m ark us

ü d ke

Markus Lüdke studierte Schulmusik an der Folkwang Hochschule Essen und Mathematik an der Mercator-Universität Duisburg. Von 1999 bis 2013 leitete er den Programmbereich Musik an der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel. Seit März 2013 ist er Geschäftsführer der Musikland Niedersachsen gGmbH. Schwerpunkte seiner bisherigen Arbeit liegen in der Entwicklung und Durchführung von Weiterbildungsangeboten für die Konzertpädagogik und Chorpraxis. Mit langjährigen Erfahrungen als Dirigent und Musikvermittler hat er ein besonderes Interesse an der Konzeptionierung und Gestaltung überraschender Veranstaltungsformen mit und um Musik sowie an der Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Kulturprogramme. Neben diversen Jury- und Beiratstätigkeiten und der Veröffentlichung von Fachbeiträgen leitet er seit 2006 das Orchester der Technischen Universität Braunschweig.

50

Markus Lüdke studied music pedagogy at the Folkwang University of the Arts in Essen and mathematics at the Mercator University in Duisburg, Germany. Between 1999 and 2013, he directed the music program at the State Academy for Cultural Education Wolfenbüttel. Since March 2013, he has been the managing director of Musikland Niedersachsen gGmbH. His work is centered on the development and realization of advanced education programs in the fields of concert pedagogy and choir practice. With his many years of experience as a conductor and music agent, Lüdke is especially interested in the conception and realization of unexpected music event formats and the development and implementation of cultural programs for the common benefit. He is an active member of several juries and advisory boards and the author of many articles.

Premiere hatte. Als Barockbratscher hat Volker Hagedorn in zahlreichen CD-Aufnahmen mitgewirkt.

Since 2006, he directs the orchestra of the Braunschweig University of Technology.

H

v ol ke r

a g e d or n

Volker Hagedorn, Jahrgang 1961, lebt als Journalist und Musiker in Norddeutschland. Er studierte Viola in Hannover, war Feuilletonredakteur der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und Musikredakteur der Leipziger Volkszeitung und arbeitet seit 1996 als freier Journalist u. a. für DIE ZEIT, verschiedene Rundfunksender, Tageszeitungen und Magazine. 2006 übernahm er die Leitung der Redaktion der 20-bändigen ZEIT Klassik Edition, für das Magazin ›ZEIT Geschichte‹ konzipierte er die Ausgaben zu Mozart und Karajan. 2012 erschien im Zu Klampen Verlag sein dritter Kolumnenband ›Mann, Frau, Affe‹. Hagedorn ist Mitglied der Kammermusikjury im ›Preis der Deutschen Schallplattenkritik‹. Neben seiner journalistischen Tätigkeit engagiert er sich in Musiktheaterprojekten wie Salon Wittgenstein, das bei den Sommerlichen Musiktagen Hitzacker 2011

Volker Hagedorn was born in 1961. He is a journalist and musician living in Northern Germany. Hagedorn studied viola in Hannover, worked as culture editor for the Hannoversche Allgemeine Zeitung and as a music editor for the Leipziger Volkszeitung. Since 1996, he works as a freelance journalist for DIE ZEIT as well as several radio stations, newspapers, and magazines. In 2006, he became editor-inchief of the 20-volume ZEIT Klassik Edition. He drafted the Mozart and Karajan editions of the journal ‘ZEIT Geschichte’. In 2012, ‘Mann, Frau, Affe’, a collection of columns written by Hagedorn, was released by the publisher Zu Klampen. Hagedorn is a member of the chamber music jury of the ‘Preis der Deutschen Schallplattenkritik’. In addition to his work as a journalist, he is involved in music theater projects such as Salon Wittgenstein, which premiered at the Sommerliche Musiktage Hitzacker 2011. As a violist interested in baroque performance practice, Hagedorn has taken part in several CD recordings.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 25.08.15 16:33 Seite 51

special prize jury

W

rai n er

ag n er

Geboren 1948 in Bamberg, studierte Rainer Wagner Germanistik, Musikwissenschaft und Theaterwissenschaft in Erlangen. Mit einem Volontariat an der Deutschen Journalistenschule in München legte er den Grundstein für seine weitere Karriere. Zunächst war er als freier Mitarbeiter beim Funk sowie bei verschiedenen Tageszeitungen und Fachzeitschriften tätig. Ab 1978 prägte er für 35 Jahre die Kulturberichterstattung der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Er wirkte hier als Musikredakteur, Feuilletonchef und Kulturreporter. Parallel amtierte er sechs Jahre lang als Hochschulrat der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Rainer Wagner hat den Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover von Anfang an journalistisch begleitet. 2009 und 2012 war er Mitglied und Sprecher der Kritikerjury. Rainer Wagner was born in 1948 in Bamberg and studied musicology, theater studies and German studies in Erlangen. He started his career with a traineeship position at the Deutsche Journalistenschule in Munich. Afterwards, he worked as a freelancer for radio stations, daily newspapers and a number of specialized journals. In 1978, he began working for the

‘Hannoverschen Allgemeinen Zeitung’. For the next 35 years, he shaped the newspaper’s coverage of arts and culture in his position as culture reporter, culture editor, and music editor. Additionally, he was a member of the board of trustees of the Hanover University of Music, Drama and Media for six years. As a journalist, Rainer Wagner has accompanied the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover from the very beginning. In 2009 and 2012, he was a member and the speaker of the JJV Music Critics Jury.

E

h a r al d

gg e bre c ht

Harald Eggebrecht, geboren 1946 in Helmstedt, studierte Literatur-, Musik- und Kunstwissenschaft in München und Berlin. Von 1981 bis ’87 war er Kulturredakteur beim NDR. Heute arbeitet er als freier Autor vor allem für die Süddeutsche Zeitung. Er ist Jury-Mitglied verschiedener Literatur-Gremien (u. a. Publizistikpreis der Landeshauptstadt München) und Musikwettbewerbe (u. a. Louis Spohr Wettbewerb Weimar, Klassik Preis Österreich – Gradus ad Parnassum, ARD-Wettbewerb München, Internationaler Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover). Seine Vorträge über Musik sind überall äußerst gefragt (z. B. Heidelberger Frühling, Nymphenburger Sommer). Unter seinen zahlreichen Veröffentlichungen über Literatur, Kunst und Musik (u. a. über Goethe, Karl May, Sergiu Celibidache, Henri Rousseau, Philipp Otto Runge) gelten die beiden Bücher über ›Große Geiger‹ und ›Große Cellisten‹ als Standardwerke der Musikliteratur.

Harald Eggebrecht was born in 1946 in Helmstedt. He studied literature, musicology, and art history in Munich and Berlin. Between 1981 and 1987, he held the position of culture editor at the NDR. Today, he works as a freelance author for the Süddeutsche Zeitung and other publications. He is a member of several literature panels (among them the Publisher’s Award of the State Capital of Munich) and music competitions (among them the Louis Spohr Competition Weimar, the Klassik Preis Österreich– Gradus ad Parnassum, the ARD Competition Munich, and the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover). He is highly sought-after as a lecturer on music (Heidelberg Spring, Nymphenberg Summer, and others). Eggebrecht is the author of a number of publications on literature, arts, and music (topics include Goethe, Karl May, Sergiu Celibidache, Henri Rousseau, and Philipp Otto Runge). His books ‘Große Geiger’ (Great Violinists) and ‘Große Cellisten’ (Great Cellists) are among the standard works of music literature.

51


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 52

I

ch liebe die Geige, sie ist die Königin der Instrumente! 2006 habe ich für den ›Joseph Joachim Violinwettbewerb‹

mit der Vierten Etüde ein lustvoll geigerisches Stück

geschrieben, das für die Teilnehmer zugleich eine unglaubliche

Herausforderung

war. Für das

Publikum gibt es kaum etwas Spannenderes: Bei einem neuen Stück können die jungen Geiger ihre eigene Persönlichkeit einbringen und so auch etwas für die Interpretation des klassischen Repertoires lernen. Auf diese Weise ist die Vergabe von Auftragswerken – wie sie der ›Joseph Joachim Violinwettbewerb‹ von Beginn an praktiziert hat – immer auch ein Beitrag zur Lebendigkeit unserer großen Musiktradition. Jörg Widmann, Komponist (u. a. Auftragswerk des JJV 2006), Klarinettist

I

love the violin. It is truly the queen of all instruments. In 2006, I composed my Fourth Etude for the ‘Joseph Joachim

Violin Competition’–an indulgent violin piece that proved to be immensely

challenging

to play. This process is

very exciting for the audience, as well: When performing a new work, young violinists can bring their own personality to the music, which also teaches them something about the interpretation of the classical repertoire. In this way, the commissioning of a work–as done by the ‘Joseph Joachim Violin Competition’ from the very beginning–is also a contribution to the vitality of our great musical tradition. 52

Jörg Widmann, composer (commissioned work of the JJV 2006, among others), Clarinetist


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 53

Joseph Joachim: autographes Albumblatt mit dem Beginn der Romanze, op. 2 Nr. 1 (2. Mai 1850)

Joseph Joachim: autograph page with the first measures of Romance, op. 2 No. 1 (May 2, 1850)

53


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 54

repertoire

R

e pe r t o ir e

v orrun d e i p reli m in ary r ou nd i

27.–29. september Johann Sebastian Bach Eines der folgenden Werke für Violine solo One of the following works for solo violin Sonata BWV 1001, 1003, 1005 Partita BWV 1002, 1004 1006 Eugène Ysaÿe Eine Sonate aus: 6 Sonaten für Violine solo One sonata from: 6 Sonatas for Solo Violin op. 27 No. 1–6 Joseph Joachim Romance, op. 2 No. 1 (Breitkopf & Härtel, Wiesbaden)

v o r ru nd e ii p reli m in ary ro u n d ii

30. september–2. oktober Ludwig van Beethoven Eine der folgenden Sonaten für Violine und Klavier One of the following sonatas for violin and piano D major, op. 12 No. 1 A major, op. 12 No. 2 E flat major, op. 12 No. 3 A minor, op. 23 F major, op. 24 A major, op. 30 No. 1 C minor, op. 30 No. 2 G major, op. 30 No. 3 G major, op. 96 Ein vollständiges Werk für Violine solo oder Violine und Klavier nach Wahl. One complete work of the competitor’s choice for solo violin or for violin and piano. Die Gesamtdauer dieser Session darf 35 Minuten nicht überschreiten. The length of this session is not to exceed 35 minutes.

s emif in ale i

54

3.–5. oktober Ein Rezital mit einer Gesamtlänge von 60 Minuten. Dazu müssen eine Sonate für Violine und Klavier oder Violine solo sowie das für den Wettbewerb komponierte Auftragswerk (ca. 7 Minuten) gehören. Konzerte für Violine und Orchester sind von der Auswahl ausgeschlossen. Werke aus den Vorrunden dürfen nicht wiederholt werden.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 55

repertory

se mifina l roun d i

3.–5. oktober

se mifi na le i i se mifina l roun d i i

4.–6. oktober

A recital which is to last no longer than 60 minutes. It must include a sonata for violin and piano or for solo violin as well as the commissioned work (ca. 7 minutes). Concertos for violin and orchestra are not permitted. Works played in the preliminary rounds may not be repeated.

Wolfgang Amadeus Mozart Eines der folgenden Konzerte für Violine und Orchester One of the following concertos for violin and orchestra No. 1 B flat major, KV 207 No. 2 D major, KV 211 No. 3 G major, KV 216 No. 4 D major, KV 218 No. 5 A major, KV 219 Die Semifinalisten werden vom Münchener Kammerorchester begleitet (ohne Dirigent). The Semifinalists will perform with the Münchener Kammerorchester (without conductor).

fina le fi n al rou nd

8.+9. oktober Ein Konzert für Violine und Symphonieorchester nach Wahl. (Vorbehaltlich der endgültigen Bestätigung durch den Künstlerischen Leiter.) One Concerto for violin and symphony orchestra of your choice. (Subject to final confirmation by the Artistic Director.) Die Finalisten werden mit der NDR Radiophilharmonie unter der Leitung von Hendrik Vestmann spielen. The finalists will perform with the NDR Radiophilharmonie conducted by Hendrik Vestmann.

Alle Werke – mit Ausnahme der Sonaten für Violine und Klavier und des Auftragswerks – müssen auswendig vorgetragen werden. All works– except the sonatas for violin and piano and the commissioned work– must be performed from memory.

55


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 25.08.15 16:36 Seite 56

repertoire

V

is i te n ka r t en

ein interview mit prof. krzysztof wegrzyn, künstlerischer leiter des ›joseph joachim violinwettbewerbs‹

Es gibt zahlreiche bedeutende internationale Violinwettbewerbe, in diesem Jahr unter anderem in Brüssel und Moskau. Was ist das Besondere am ›Joseph Joachim Violinwettbewerb‹? Unser Wettbewerb in Hannover besteht seit 1991; er ist daher ein vergleichsweise junger Wettbewerb. Von Beginn an war es mir ein Anliegen, den Bedürfnissen und Interessen der Teilnehmenden so weit wie möglich gerecht zu werden. Bis heute ist es weltweit einzig artig, dass die Vorrunde des ›Joseph Joachim Violinwettbewerbs‹ aus zwei Auftritten besteht. Diese Vorgabe nimmt den Auftritten der jungen, exzellenten Künstler und Künstlerinnen etwas von dem Stress, der sich typischerweise in Wettbewerbssituationen einstellt. Vielleicht zum letzten Mal in ihrem Leben bekommen sie zweimal die Chance, sich in einer für sie wichtigen Situation von ihrer besten Seite zu zeigen. Viele ehemalige Teilnehmende unseres Wettbewerbs haben mir bestätigt, wie positiv sie diese Regelung empfunden haben. Letztlich beruht darauf auch die Beliebtheit, die der Wettbewerb in nur zweieinhalb Jahrzehnten in der internationalen Geigenszene erlangen konnte. In der Vorrunde des Wettbewerbs wird den Teilnehmenden ein vergleichsweise festgelegtes Repertoire abverlangt: je ein Solowerk von Johann Sebastian Bach und Eugène Ysaÿe, eine Sonate von Ludwig van Beethoven und nicht zuletzt die Violinromanze op. 2 Nr. 1 von Joseph Joachim. Wie kommt es zu dieser Zusammenstellung?

56

Joseph Joachim, der Namensgeber unseres Wettbewerbs, spielt nicht nur durch seine Romanze eine Rolle für die Repertoireauswahl. Heutzutage gehören die Solowerke von Bach zur Grundlage unseres Musikverständnisses. Das war zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch vollkommen anders. Es ist das Verdienst Joachims, durch seine charismatischen Aufführungen die Solowerke Bachs auf die große Bühne gebracht und damit im Konzertleben etabliert zu haben.

Darüber hinaus ist das Repertoire der Vorrunde darauf ausgerichtet, die Wettbewerbsteilnehmer als Künstler von Grund auf kennen zu lernen. Musikalisches Verständnis, die Fähigkeit zur Gestaltung von großen Formen, ein Verständnis für Stilvielfalt und – das nenne ich bewusst an letzter Stelle – die technische Qualität lassen sich anhand der zur Auswahl stehenden Werke effektiv beobachten. Wie kann man sich diese ›Beobachtung‹ konkret vorstellen? Wenn ein Teilnehmer, eine Teilnehmerin beispielsweise Bach und Ysaÿe zum Besten gibt, erhält man einen sehr guten Einblick in seine handwerklichen Fähigkeiten. Natürlich zeichnet ein Wettbewerb letztlich Künstlerpersönlichkeiten aus, aber auch diese Menschen müssen das ›Instrumentarium‹ mitbringen, um die eigenen Gestaltungsideen zur Geltung zu bringen. Abgesehen von den Repertoirevorgaben haben unsere Teilnehmenden in der Vorrunde zusätzlich die Gelegenheit, mit einem selbst gewählten Werk das Publikum und die Jury für sich zu begeistern. Alles in allem geben die Teilnehmenden eine regelrechte ›Visitenkarte‹ ab, ehe die Jury das erste Mal eine Auswahl trifft und zwölf von ihnen für die folgende Runde benennt. Wenn die Vorrunde einer musikalischen Visitenkarte gleicht, welche Begegnungen erwarten das Publikum bei den Folgerunden bis zum Finale? Im Rezital präsentieren sich die Semifinalistinnen und Semifinalisten als eigenständige Künstlerpersönlichkeiten. Sie bringen weitgehend ihr eigenes Repertoire mit, mit dem sie sich am stärksten identifizieren und das ihre Stärken am besten zum Ausdruck bringt. Außerdem müssen sie mit einer Interpretation des diesjährigen Auftragswerks beweisen, dass sie in der Lage sind, sich souverän auf die klanglichen und technischen Herausforderungen der Musik ihrer eigenen Zeit einzulassen. Wer diesen Auftritt hinter sich hat, auf den wartet die große Bühne: Mit einem der Violinkonzerte von Wolfgang Amadeus Mozart dürfen sich die Geiger und Geigerinnen als Solist und Leiter des Münchener Kammerorchesters präsentieren. Wer danach für das Finale nominiert wird, hat sogar die Gelegenheit, mit der NDR Radiophilharmonie ein selbst gewähltes Violinkonzert zu spielen. Ich bin mir sicher: das werden großartige Abende!


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 57

repertory

an interview with prof. krzysztof wegrzyn, artistic director of the ›joseph joachim violin competition‹ There are many important international violin competitions– this year, one took place in Brussels, and another one in Moscow. What is so special about the ‘Joseph Joachim Violin Competition’? Our competition in Hannover is relatively young– it was founded in 1991. From the very beginning on, I have taken the competitors’ desires and interests very seriously. Until today, the ‘Joseph Joachim Violin Competition’ is the only competition of its kind that lets participants perform twice during the preliminary round. My hope is that this procedure eases some of the stress that typically accompanies competition performances. This might be the only time that these young, exceptionally gifted artists will get two chances of presenting themselves at their best in a situation that is of great importance for them. Many former competitors have told me that this regulation has resulted in a positive, more comfortable competition experience for them. This has also contributed to the fact that within just two and a half decades, the competition gained immense popularity among the international violin community. In the preliminary round, the participants are given a somewhat fixed repertory: One solo piece each by Johann Sebastian Bach and Eugène Ysaÿe, a sonata by Ludwig van Beethoven and, naturally, the Romance for Violin op. 2 No. 1 by Joseph Joachim. Why this selection? Joseph Joachim, the violinist our competition is named after, has naturally inspired the repertory selection. Today, Bach’s solo works for violin are an integral part of the standard violin literature. In the early 19th century, however, this was not the case. Joachim’s charismatic performances of Bach’s solo works have established these pieces as appreciated parts of the concert repertory. We have also compiled the repertory of the preliminary round in order to get to know the competitors’ artistic profile: Musical interpretation, the ability to shape large musical forms, an understanding of different styles and–I purposely mention this point last– technical mastery can be evaluated with the preliminary round repertory.

first and foremost musical artists, but as such, they have to possess the necessary skills to make their interpretation stand out. Aside from the repertory requirements, the preliminary round offers competitors a chance to impress the jury and the audience with a work of their own choosing. Before the jury decides who should advance into the next round, they have been able to present their very own ‘artistic profile’. If the preliminary round is the time to present an artistic profile, what can the audience expect during the following rounds leading up to the final performances? The recital of the semifinal round presents the individual artistic personalities of the competitors. They can, for the most part, choose their repertory freely, performing pieces that they strongly identify with and that highlight their artistic qualities. Additionally, their rendition of this year’s commissioned work will reveal if they are able to master the specific musical and technical challenges of contemporary compositions. Those who excel during these performances will be given a chance to enter the big stage, performing one of Wolfgang Amadeus Mozart’s violin concertos as soloists while conducting the Münchener Kammerorchester from the violin. And those who receive a nomination for the final round will then play a violin concerto of their own choosing with the NDR Radiophilharmonie. I am certain that we have some wonderful musical evenings ahead of us!

P

ar t i s ti c

r of i les

How exactly does this ‘evaluation’ work? When a competitor plays Bach or Ysaÿe, for example, he or she offers insights into their level of technical mastery. It goes without saying that the competition winners are

57


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 58

repertoire

rog r am mg e s t alt ung

58

Wer sich zur Teilnahme bei einem internationalen Musikwettbewerb entschließt, lässt sich auf ein aufreibendes Verfahren ein. Monate im Voraus muss man sich anmelden und neben einer aktuellen DVD-Einspielung und einem Empfehlungsschreiben auch eine Liste mit dem Repertoire für den Wettbewerb einreichen. Setzt der oder die Teilnehmende sich bei der obligatorischen Vorauswahl durch, steht er oder sie vor einer regelrechten Herkulesaufgabe: Das umfangreiche Repertoire muss aufpoliert, zum Teil sogar neu einstudiert werden; bei den eigentlichen Wettbewerbsauftritten zählen zusätzlich Nervenstärke und auch körperliche Belastbarkeit. Bei der Wahl des Repertoires haben die Wettbewerbsteilnehmer und -teilnehmerinnen ein ausgeprägtes Mitspracherecht. Jeder Wettbewerb hat in diesem Punkt seine eigenen Regelungen. Letztlich geht es darum, Vergleichbarkeit herzustellen, um der Jury bei der Preisvergabe ein gleichsam objektives Urteil zu ermöglichen. Bei Violinwettbewerben haben sich aus diesem Grund Konventionen durchgesetzt, in welchen ›Formationen‹ die Teilnehmer auftreten: als Solist bzw. Solistin, als Kammermusikpartner im Duo-Rezital mit Klavier sowie mit Orchester. Inspiriert von der ›Alte Musik‹-Bewegung gibt es seit einigen Jahren den Soloauftritt, bei dem die Geigerin, der Geiger ein Kammerorchester von der Violine aus leitet. Dem Vorteil der guten Vergleichbarkeit steht die Gefahr gegenüber, dass die Wettbewerbe im Konventionellen ersticken: Die Meisten präsentieren sich mit denselben Werken, deren Interpretationshorizont zudem durch exzellente Einspielungen weitgehend festgelegt ist. Wer sich davon allzu weit entfernt, riskiert den angestrebten positiven Konsens in der Jury. Der ›Joseph Joachim Violinwettbewerb‹ nimmt diese Entwicklung ernst und steuert in seiner neunten Wettbewerbsausgabe dagegen, indem er den Künstlerinnen und Künstlern bei der Wahl des Violinkonzerts in der Finalrunde freie Hand lässt. Ein Blick auf die aktuellen Bewerberdaten zeigt, dass dieses Angebot eher selten zu einer Verbreiterung des Repertoires geführt hat. Rund die Hälfte der Bewerberinnen und Bewerber halten die Violinkonzerte von Jean Sibelius und Peter Tschaikowsky für besonders Erfolg versprechend und setzen deshalb eines dieser Werke auf ihr Programm für das Wettbewerbsfinale. Nur wenige wählen Konzerte abseits der Auswahlliste des letzten Wettbewerbs – wie zum Beispiel das effektvolle und hochvirtuose Violinkonzert von Erich Wolfgang Korngold. Im Grunde ist aber das erste Semifinale der Ort, an dem sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des ›Joseph Joachim Violinwettbewerbs‹ als ihr eigener

Konzertdramaturg beweisen können. Beim 60-minütigen Rezital gibt es nur die Vorgabe, dass das Programm das Auftragswerk von David Robert Coleman sowie eine frei wählbare Sonate – in Solo- oder Duobesetzung mit Klavier – enthalten muss. Auch hier ist es aufschlussreich zu sehen, mit welchen Werken die diesjährigen Bewerberinnen und Bewerber das vorgegebene Konzertformat ausfüllen wollen. Allgemein fällt auf, dass sie – abgesehen vom Auftragswerk – fast ausschließlich Musik aus der Zeit zwischen 1850 und 1950 vorsehen. Zumeist handelt es sich um ein bis zwei Sonaten, ein Charakterstück sowie ein virtuoses Werk. Die Bewerberinnen und Bewerber bemühen sich erkennbar darum, sich und ihr Instrument von unterschiedlichen Seiten zu zeigen: technisch ambitioniert, mit unterschiedlichen Gattungen und Stilrichtungen. Den Mut, sich mit einem dezidierten Schwerpunkt auch programmatisch in Szenen zu setzen, findet man dagegen selten. Daher wirkt ein Programm mit je einer Schumann- und Haydn-Sonate wie ein Bekenntnis zum klassisch-romantischen Repertoire; auch der Entwurf eines Einzelnen, sich mit Arvo Pärt, Francis Poulenc, Darius Milhaud und Witold Lutosławski ausschließlich Komponisten des 20. Jahrhunderts zu widmen, setzt sich positiv vom Mainstream ab. Natürlich ist es erfreulich, dass im Rahmen von renommierten Wettbewerben das traditionelle Repertoire von der jungen Nachwuchselite gepflegt wird. Mit Blick auf das Konzertleben jenseits von Wettbewerben wäre es aber wünschenswert, unter den Preisträgern auch solche Geiger und Geigerinnen wiederzufinden, die individuelle Programme entwickeln können. Zum Glück zeigt es sich, dass immer mehr Veranstalter in der Lage sind, ihr Publikum auch für seltener gespielte Werke zu begeistern. Jörn Rieckhoff


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 59

repertory

Those deciding to enter an international music competition have quite an ordeal ahead of them. Months in advance, they have to provide not only a current DVD recording of themselves and a letter of recommendation, but also a repertory list for the competition. If they make it past the preselection process, participants will be faced with the Herculean task of studying and polishing the selected repertory. Once on stage, strong nerves and physical resilience are added to the list of requirements. When it comes to selecting repertory, competitors enjoy a great deal of freedom. Each competition has its own regulations on the matter– with a shared interest of creating a comparability that will allow the jury to objectively evaluate the performances and determine the winners. For this reason, there are certain conventions regarding performance ‘formations’ in violin competitions: Participants present themselves as soloists, as chamber musicians in duo recitals with piano, and as soloists with orchestra accompaniment. Inspired by the Early music movement, another performance situation has been added a few years ago: A solo performance with the competitor conducting a chamber orchestra from the violin. Although this system might ensure comparability, it can also cause competitions to be smothered by conventions, as most competitors will present similar works, the interpretational parameters of which have largely been pre-defined by excellent recordings. Those who stray too far from these boundaries risk losing the desired positive jury consensus. The ‘Joseph Joachim Violin Competition’ is aware of this development and strives to provide a counter balance in its ninth season by letting competitors freely choose the violin concerto for the final round. However, a glance at the current applications reveals that cases of a broadened repertory as a result of this practice are few and far between. About half of the applicants consider the violin concertos by Jean Sibelius and Pyotr Tchaikovsky as their most promising tickets to success, having selected one of them for their final performance. Very few applicants have chosen works outside the list of repertory choices from the competition’s previous season, as, for example, the highly expressive and virtuosic violin concerto by Erich Wolfgang Korngold. It should be stressed that the first semifinal round of the ‘Joseph Joachim Violin Competition’ presents violinists with an opportunity of compiling an effective concert program. The only requirements for the 60-minute recital are the performance of David Robert Coleman’s commissioned work and a sonata of the competitors’ choice (either a solo work or a violin sonata with piano accompaniment). The works chosen for this concert format by this year’s applicants offer some interesting insights. Firstly,

they clearly prefer works written between 1850 and 1950 (aside from the commissioned work). The most popular choices are one or two sonatas, a character piece and a virtuosic work. Secondly, they are eager to show off the versatility of their instrument alongside their own abilities with a mixture of technically challenging works from different genres and styles. Evidently, very few applicants had the courage to develop a distinct profile with their selection of works: A program with one Schumann and one Haydn sonata shows a certain dedication to the classical-romantic repertory, while another consists exclusively of 20th century composers with works by Arvo Pärt, Francis Poulenc, Darius Milhaud, and Witold Lutosławski. Both examples offer a welcome deviation from the mainstream. Naturally, it should be appreciated that young, talented musicians are choosing to integrate the traditional repertory into their competition experiences. In light of concert activity outside the competition world, however, competition winners who are capable of compiling more individualized concert programs would be a welcome development. Luckily, we are seeing an increase in concert activities that focus on fostering the audience’s appreciation for works of music that are not performed very often. Jörn Rieckhoff

S

pro g r am ele ct i on

59


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 60

repertoire

ein interview mit david robert coleman

›Cut-

s c hi c ht en d er e r i n ne r u ng , n e u z u s am me ng e se t z t

›Cut-Up‹ ist der Titel des Auftragswerks zum ›Joseph Joachim Violinwettbewerb‹ 2015. Herr Coleman, wie hat sich für Sie beim Komponieren dieser Titel herauskristallisiert? Mit ›Cut-Up‹ bezeichnet man eine Technik aus der zeitgenössischen Literatur und bildenden Kunst, bei der heterogene Elemente zerschnitten und nebeneinander gelegt werden. In meinem Stück arbeite ich mit drei verschiedenen Charakteren, die schroff gegeneinander gestellt sind: eine einfache Melodie am Anfang, dann ein kleines flüchtiges Motiv und schließlich eine Toccata-Passage in Quint- und Quartdoppelgriffen. In dieser Art der Gegenüberstellung liegt eine Chance für den Interpreten. Ich denke, es ist ein sehr effektvolles Stück geworden. Die Geige war Ihr erstes Instrument. Haben Sie Teile Ihrer Komposition ausprobiert, oder zunächst eine Klangvorstellung entwickelt? Meiner Meinung nach heißt Komponieren, dass man im Kopf eine Vorstellung davon hat, was man hören möchte. Ich habe Geige zwischen vier und 17 Jahren gespielt; viele Klangerfahrungen aus dieser Zeit habe ich noch in Erinnerung. Erst als das Stück fertig war, bin ich es mit einem professionellen Geiger durchgegangen. Darüber hinaus habe ich mich anregen lassen durch die Solo-Geigensonaten von Ysaÿe ... ... sie gehören bei uns im Wettbewerb zum Pflichtrepertoire der Ersten Runde ... Es sind Meisterwerke, die ich sehr schätze. Sie sind nach den Bach-Sonaten und -Partiten vielleicht die wichtigsten Kompositionen für Solo-Geige. Mit ›Cut-Up‹ haben Sie ein Auftragswerk für diesen weltweit renommierten Violinwettbewerb geschrieben. Wie sehr denken Sie beim Komponieren an die besondere Uraufführungssituation? Inspiriert Sie die Vorstellung, dass hochtalentierte Geiger aus der ganzen Welt zusammenkommen und ihre jeweils eigene Interpretation an das Werk herantragen?

60

Ich sitze nicht vor dem Notenpapier und denke: »Das ist jetzt für einen Wettbewerb.« Allerdings habe ich schon einmal eine sehr interessante Erfahrung

Up‹

gemacht mit dem Felix Mendelssohn Bartholdy Hochschulwettbewerb in Berlin, für den ich das Pflichtstück für Bratsche solo geschrieben habe. Dabei konnte ich feststellen, dass es gerade auch für das Publikum eine sehr anregende Erfahrung ist, wenn viele Musiker das gleiche Stück darbieten – und alle machen etwas daraus. Als Komponist muss ich anerkennen, dass die Interpretation in jedem Fall ein wesentlicher Teil des Endresultats ist. Anders als in der bildenden Kunst vervollständigt in der Musik der Interpret das künstlerische Ereignis. Ich bin sehr gespannt auf die Uraufführung meines Stücks im Herbst: Es ist mir bewusst, dass der ›Joseph Joachim Violinwettbewerb‹ in der Geigenwelt ein sehr wichtiges Ereignis ist; umso interessanter wird es sein, die Herangehensweise und die Interpretation der Teilnehmer zu beobachten. Auftragswerke bei internationalen Wettbewerben sind nicht nur eine Verbeugung vor der zeitgenössischen Musik. Vielmehr tut ihnen die aktive Auseinandersetzung sehr gut, weil die übrigen Teile des Pflichtrepertoires auf der ganzen Welt vergleichsweise ähnlich sind. Auf welche Weise versuchen Sie mit Ihrem Werk in das Wettbewerbsgeschehen hineinzuwirken? Ein Wettbewerb ist für mich als Komponisten insofern eine interessante Uraufführungssituation, weil mein Beitrag beträchtliche Wirkung entfalten kann und das eher traditionelle Geschehen neu beleuchtet. Ein neues Stück kann hier weitere Horizonte eröffnen und das Votum der Jury um zusätzliche Aspekte bereichern. Andererseits sollte man den Aspekt des Neuartigen in zeitgenössischer Musik auch nicht überbewerten. In ›Cut-Up‹ arbeite ich mit musikalischen Gestalten, die die Geiger aus anderen Werken kennen. Keineswegs habe ich ein Interesse daran, die Geigentradition total auszublenden. Vielmehr schätze ich es, wenn ein Interpret mit seinem Reichtum an Erfahrung an meine Komposition herantritt und sie wie ein Buch liest, in dem verschiedene Schichten von Erinnerung abgelegt sind. Zugleich möchte ich ihn für meine Komposition einnehmen wie einen Schauspieler, der bereits viele Rollen gelernt hat und seine Kunst und sein Können weiter ausschöpfen möchte. Idealerweise entsteht dabei etwas Neues.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 61

Up’

repertory

an interview with david robert coleman Sie sind ein Komponist, der nicht nur am Schreibtisch sitzt, sondern als Assistent von Daniel Barenboim viele Aufführungen an der Staatsoper Berlin dirigiert. Beeinflussen sich diese beiden Tätigkeitsfelder gegenseitig? Denkt man anders und vielleicht auch pragmatischer über Musik nach, wenn man ein neues Werk in Angriff nimmt? Es gibt einen klaren Vorteil: Ich lebe ganz in der praktischen Welt des Interpreten und habe einen engen Kontakt zu den Meisterwerken der Oper und der sinfonischen Literatur. An der Staatsoper leite ich vor allem zeitgenössische Werke, beispielsweise Opern von Salvatore Sciarrino, Morton Feldman und Toshio Hosokawa; kürzlich habe ich auch eine Uraufführung von Krzysztof Penderecki dirigiert. In der Neuen Musik sind die Partituren oft mit vielen Sonderzeichen und Erläuterungen versehen. Ihr Stück ›Cut-Up‹ kommt weitgehend ohne derartige Zusätze aus. Trauen Sie dem Interpreten mehr eigene Gestaltungsfreiräume zu, als es sonst üblich ist?

la ye rs o f m em or y , ne wl y as s em b le d

‘Cut-Up’ is the title of the commissioned work for the 2015 ‘Joseph Joachim Violin Competition’. Mr. Coleman, how did this title materialize itself for you during the compositional process?

‘Cut-Up’ is a technique taken from contemporary literature and the visual art, in which heterogeneous elements are cut apart and positioned next to each other. In my piece, I create a brusque contrast between three very different musical characters: a simple melody at the beginning, followed by a flighty motive and finally, a toccata passage with double-stops in fourths and fifths. This type of juxtaposition offers many possibilities of interpretation. I think that I have created a very effective work. The violin was your first instrument. Have you played parts of your composition to test them out, or did you first conceive a sound concept in your mind?

Ich denke, die Notation sollte so klar und ökonomisch sein wie möglich. Sonst wäre es wie ein schlechter Roman, der sich ständig lateinischer Fremdwörter bedient. In der englischen Literaturtheorie hat das E. M. Forster eindrucksvoll beschrieben. Bei György Ligeti kann man sehen, wie einer der größten Meister rhythmischer Komplexität mit einfachsten musikalischen Zeichen auskommt.

In my opinion, composing means developing a mental idea of what one wishes to hear. I played violin from age four until I was 17; many sound experiences from that time are still lodged in my memory. Only when the piece was completed did I go through the part with a professional violinist. Until then, I was inspired by the violin sonatas of Ysaÿe ... ... in the competition, they are part of the compulsory repertory of the first round ...

Ökonomisch ist auch Ihre Art der Niederschrift: Sie schreiben mit Stift und Papier – ein Verfahren, das sich seit Jahrhunderten bewährt hat und ohne große technische Ressourcen auskommt. Verbirgt sich dahinter eine grundsätzliche Haltung zum Komponieren?

They are masterpieces that I have a deep appreciation for. Alongside the Bach sonatas and partitas for solo violin, they are perhaps the most important works written for the instrument. With ‘Cut-Up’, you have composed a commissioned work for an internationally renowned violin competition. When composing, are you taking the specific circumstances of a world premiere performance into consideration? Are you inspired by the notion that highly gifted violinists from all over the world will come together to present their very own interpretation of your work?

‘Cut-

Meine beiden Eltern kommen aus der Malerei. Für mich ist es etwas sehr Ästhetisches mit Papier und einem schönen Füller, gefüllt mit schwarzblauer Tinte, zu komponieren. In diesen handwerklichen Abläufen gelingt es mir besonders gut, einen organischen Fluss von Bewegung, Materie und musikalischer Phantasie herzustellen. Ich habe die Hoffnung, dass sich etwas davon auch in meiner Musik wiederfindet und den Interpreten wie auch das Publikum positiv anspricht.

I don’t sit in front of the staff paper thinking that I am composing for a competition. But I have had a very interesting experience when I composed the compulsory piece for solo viola for the Felix Mendelssohn University

61


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 62

repertoire

Competition in Berlin. I have seen that it can be a very exciting experience for the audience to listen to different musicians’ interpretations of one and the same piece. As a composer, I must recognize that the individual interpretation is a large part of the finished product. Music is not like the visual arts, because in music, the performer completes the artistic happening. I am very curious about the premiere of my work in the fall. I am aware that the ‘Joseph Joachim Violin Competition’ is a big event for the violin community, which will make it ever more interesting for me to experience the individual competitors’ approach and interpretation. Commissioned works for international competitions are more than an homage to contemporary music. They seem to demand a very active approach, given that the other parts of the compulsory repertory are fairly similar all over the world. In which way are you trying to influence the competition process with your work? For me as a composer, a competition offers an interesting premiere performance situation, because my contribution can have a lasting effect by shedding new light on a somewhat tradition-based happening. A new piece can broaden horizons and provide the jury with additional factors for consideration. On the other hand, one should not overestimate the aspect of ‘newness’ in contemporary music. In ‘Cut-Up’, I have worked with musical shapes that violinists will recognize from other pieces of the repertory. I am not at all interested in completely tuning out the existing violin tradition. Instead, I appreciate when a violinist approaches my work with all his experience in tow, reading it like a book that contains multiple layers of memories. At the same time, I wish to claim the violinist for my composition like an actor, who has already studied many roles and is interested in taking his art to the next level. Ideally, something new will be created out of this. Instead of just working from your composer’s study, you are actively conducting many performances at the Berlin State Opera as Daniel Barenboim’s assistant. Do these two activity fields influence each other? Does conducting make you think differently, perhaps more pragmatically, about music when you are approaching a new work?

62

There is a clear advantage: As part of the practical world of music-making, I am exposed to the master pieces of the opera and symphonic repertory. At the State Opera, I mostly conduct contemporary works, such as operas by

Salvatore Sciarrino, Morton Feldman and Toshio Hosokawa. Recently, I have conducted the premiere of a work by Krzysztof Penderecki. New music scores are often filled with symbols and performance instructions. These appear to not having been necessary for ‘Cut-Up’. Are you allowing more artistic freedom for the interpretation of your work than what would be standard? I believe that notation should be as clear and economical as possible. A score should not read like a bad novel full of foreign words. In the English literary theory, this was well-explained by E. M. Forster. And in music, György Ligeti’s example shows that one of the greatest masters of rhythmic complexity could make do with rather simplistic means of notation. Your way of writing could be considered rather economical, as well: You still use pen and staff paper; a method that has been around for centuries and has no need for technical resources. Is this an expression of a particular mindset toward the composition process? Both my parents were painters. For me, there is great aesthetic value in composing with paper and a beautiful fountain pen filled with midnight-blue ink. This truly ‘hands-on’-approach allows me to cultivate an organic flow– a balance between motion, material, and musical thought. I hope that some of this remains to be recognized in my music in a positive way by the performer and the audience.


C

5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 63

d a vi d r ob ert

Der Komponist und Dirigent David Robert Coleman studierte Klavier, Dirigieren und Komposition am Royal College of Music London sowie Musikwissenschaft am King’s College Cambridge (Dissertation über Alban Bergs ›Altenberg-Lieder‹). Weitere Kompositionsstudien erfolgten bei George Benjamin in London und Wolfgang Rihm in Karlsruhe. David Robert Coleman schuf Auftragskompositionen für Orchester und Ensembles weltweit wie für das Orchestre symphonique de Montréal, das Youth Orchestra of the Americas, das Ensemble intercontemporain, das Ensemble Modern, das SWR-Sinfonieorchester und das Mahler Chamber Orchestra. Zur Eröffnung der Opernfestspiele München 2007 wurde seine kammermusikalische Bearbeitung von Blochs ›Schelomo‹ im jüdischen Kulturzentrum aufgeführt. Seine Komposition für Klarinette und Orchester ›Ibergang‹ kam 2012 mit dem hr-Sinfonieorchester unter seiner Leitung zur Uraufführung. Als Gastdirigent erhielt David Robert Coleman Einladungen von Orchestern wie dem hr-Sinfonieorchester, dem SWR-Sinfonieorchester, dem Konzerthausorchester Berlin, dem Ensemble Modern und dem London Philharmonic Orchestra.

repertory

o lem an

Von 2006 bis 2009 war David Robert Coleman Assistent des GMD und Dirigent an der Bayerischen Staatsoper München. 2010 wechselte er an die Staatsoper Berlin. Dort dirigierte er ›Metanoia‹ von Jens Joneleit, Toshio Hosokawas ›Matsukaze‹ in der Inszenierung von Sasha Waltz sowie Igor Strawinskys ›The Rake’s Progress‹. Im Rahmen der Neuproduktion von Alban Bergs ›Lulu‹ an der Staatsoper Berlin wurde seine neue Orchestrierung des dritten Aktes unter der Leitung von Daniel Barenboim uraufgeführt. In der Saison 2014/15 dirigiert er ›Candide‹ und ›Footfalls/Neither‹ an der Staatsoper Berlin sowie ›Matsukaze‹ in Berlin und Lille. Seine Kinderoper ›Hans Im Glück‹ wurde im Dezember 2014 in Berlin uraufgeführt. 2014 erschien bei Naxos eine CD mit Werken von David Robert Coleman.

David Robert Coleman studied piano, conducting and composition at the Royal College of Music in London and musicology at the King’s College in Cambridge (he wrote his dissertation about Alban Berg‘s ‘Altenberg-Lieder’). He received further compositional instruction from George Benjamin in London and from Wolfgang Rihm in Karlsruhe, Germany. Ensembles across the world, such as the Orchestre symphonique de Montréal, the Youth Orchestra of the Americas, the Ensemble intercontemporain, the Ensemble Modern, the SWR-Sinfonieorchester, and the Mahler Chamber Orchestra have commissioned works from David Robert Coleman. During the opening festivities of the ‘Opernfestspiele München’ in 2007, his chamber music

arrangement of Bloch’s ‘Schelomo’ was performed at the Jewish Cultural Center. Coleman conducted the world premiere of his composition ‘Ibergang’ for clarinet and orchestra with the hr-Sinfonieorchester in 2012. As a guest conductor, David Robert Coleman has worked with ensembles such as the hr-Sinfonieorchester, the SWR-Sinfonieorchester, the Konzerthausorchester Berlin, the Ensemble Modern, and the London Philharmonic Orchestra. Between 2006 and 2009, Coleman was Assistant Music Director and conductor at the Bavarian State Opera in Munich. In 2010, he transferred to the Berlin State Opera, where he conducted ‘Metanoia’ by Jens Joneleit, Toshio Hosokawa’s ‘Matsukaze’ in a production by Sasha Waltz, and Igor Stravinsky’s ‘The Rake’s Progress’. In a new production of Alban Berg’s ‘Lulu’ at the Berlin State Opera, Coleman’s new instrumentation of the third act was premiered by Daniel Barenboim. During the 2014/15 season, Coleman conducted ‘Candide’ and ‘Footfalls/Neither’ at the Berlin State Opera, as well as ‘Matsukaze’ in Berlin and in Lille. His children’s opera ‘Hans Im Glück’ (Hans in Luck) was premiered in December 2014 in Berlin. In 2014, Naxos released a CD with works by David Robert Coleman.

63


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 64

S

eit mehr als zwanzig Jahren versammelt der Internationale Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover

weltbeste junge Geigenspielerinnen und Geigenspieler

in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. Es ist ein

einzigartiger Genuss, diesen Ausnahmetalenten zuhören zu dürfen. Der Wettbewerb bietet einigen der jungen Geigen-Elite der Welt Chancen für eine Weltkarriere. Ich wünsche allen Teilnehmern des Wettbewerbs viel Erfolg und allen Zuhörern

unvergessliche Konzerte. auch zukünftig

So wie ich sie selbst erleben durfte.

Christian Wulff, Bundespräsident a. D.

F

or over twenty years, the Joseph Joachim International Violin

Competition Hannover has been bringing the world’s best young

violinists to the capital of Lower Saxony. It is a distinct pleasure to be able to listen to these exceptional talents. The competition offers some of the world’s most elite young violinists the chance of a stellar international career. I would like to wish the best of luck to all participants and

unforgettable concerts

to the audiences. This is how I have experienced the competition myself. Christian Wulff, former president of Germany

64


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 65

Joseph Joachim (Zeichnung, 15. Oktober 1853/Privatarchiv des Ururenkels Markus Joachim)

Joseph Joachim (drawing, October 15, 1853/Private Archives of Joseph Joachim’s great-great-grandson Markus Joachim)

65


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 66

teilnehmer

W

er auf d ie bü hn e ge h t , tri tt a uf

66

Für Außenstehende wirkt das Geigenspiel eines Könners leicht, elegant, mühelos – und doch gilt die Violine bei Musikern und Fachleuten als eines der schwierigsten Instrumente. Wer selbst einmal versucht hat, Geige zu lernen, weiß, wie lange es dauert, bis endlich so etwas wie ein richtiger Ton erklingt. Beim ›Joseph Joachim Violinwettbewerb‹ begegnet man jenen, die die Schwierigkeiten des Geigenspiels im Großen und Ganzen schon gelöst haben, sodass sie nun möglichst frei davon Musik machen können. Im Wettbewerb wird von den Kandidaten einmal technische Perfektion verlangt, die in den ersten Durchgängen mit Ysaÿe-Sonaten und Bach-Solostücken auf Herz und Nieren geprüft wird. Darüber hinaus sollen die Teilnehmer die Stufe wahren Musizierens erreicht haben. Daher müssen sie im Weiteren auch als Kammermusiker – etwa bei Beethoven- oder Brahmssonaten – überzeugen; dann im Semifinale Neugier und Experimentiersinn beweisen, indem sie ein nagelneues Stück brillant uraufführen; und im Finale schließlich in den großen Violinkonzerten zeigen, dass sie als Solisten beides begeisternd miteinander verschmelzen können, die Geigentechnik und den Geist der Musik. Wem das ohne auffällige Anstrengung und unnötigen Aufwand gelingt, der kann ins hehre Reich wahrer Virtuosität eintreten, also die Konkurrenz gewinnen. Das wäre der ideale Verlauf. Aber jeder Kandidat ist einmalig: Diese hat eher eine Neigung zum Technischen, jener liebt die kammermusikalische Versenkung und wirkt eher wie ein Teamspieler. Diese Kandidatin entfaltet Phantasie besonders an zeitgenössischer Musik, weil sie sich dort unbefangen von Traditionen und Vorbildern fühlt. Jener hat einen Hang zur historisch orientierten Aufführungspraxis. Das große, alle Strömungen und Arten von Musik um- und erfassende Talent bleibt aber immer so selten wie eh und je. Runde für Runde kommt etwas Entscheidendes hinzu, der jeweilige Auftritt auf dem Podium: Er ist immer ein musiktheatralischer Moment, ob beim Solo, bei der Kammermusik oder beim Konzert. Lampenfieber, Introvertiertheit, Bühnenangst oder aber Podiumslust, Extrovertiertheit und Rampenseligkeit werden sichtbar. Die Fähigkeit der Spieler ist es, ihre jeweiligen Eigenarten vor dem Publikum so in den Griff zu kriegen, dass sie vor allem der Musikaufführung dienen. Keineswegs müssen sich vermeintliche Negativa wie Lampenfieber et cetera auch negativ auf die Darbietung auswirken. Der Vater des modernen Cellospiels, Pablo Casals, litt unter fürchterlichem

Lampenfieber, doch verwandelte er das auf der Bühne in Ausdrucksenergie. Das scheue, fast abweisende Pianistengenie Arturo Benedetti Michelangeli erzwang durch seine extreme Empfindlichkeit eine enorme Konzentration bei sich und den Zuhörern. Der grandiose Dirigent Carlos Kleiber konnte seine Furcht vor dem Auftritt mit purer Verzauberung aller kreativ machen, wenn er denn auftrat. Umgekehrt müssen ›Rampensäue‹ ihre Bühnenlust disziplinieren, dürfen ihre Affen nicht mit dem Zucker des Sich-Vordrängens füttern, sich, wie der strenge Cellomeister Janos Starker warnte, nicht schlecht benehmen, also vor allem nicht sich selbst ausstellen und produzieren, denn all das lenkt ab, stört, ja, verhindert das Entstehen von Musik. Ein großer Wettbewerb hält für die Enttäuschungen bereit, die unterwegs zum Finale auf der Strecke bleiben. Zur positiven Ernüchterung sei daran erinnert, dass jede Runde immer nur eine Momentaufnahme ist so wie die Konkurrenz insgesamt. Wer heute Pech hat, ist morgen an anderem Ort unter anderen Bedingungen vielleicht erfolgreich. Umgekehrt, wer heute siegt, hat keineswegs ewiges Gelingen gepachtet. Wohlgemerkt: Die Reihe derer, die nie einen Wettbewerb gewannen, ist mindestens so berühmt und erlaucht wie die der Sieger. So bleibt bei jedem Wettbewerb ein unauflöslich unmusikalischer Rest, weil Musik eben keine messund wägbare Sportart ist, soviel körperliche Geschicklichkeit und Trainingseifer zum perfekten Spiel auch gehören mögen. Entscheidend ist vielmehr zweierlei: Alle Teilnehmer sollten einmal die Einstudierung des Wettbewerbsprogramms als willkommene Gelegenheit nehmen, ein Repertoire professionell zu lernen. Zum Zweiten jedoch sollte niemand an Sieg oder Niederlage denken, sondern jeden Auftritt als Chance nutzen, hier und jetzt Musik zu machen. Darum geht es nämlich tatsächlich: mit Herz und Verstand, Körper und Seele nach bester Vorbereitung Bedingungen geschaffen zu haben, damit Musik entstehen kann. Wer in diesem Sinne auftritt und musiziert, wird auch mögliches Ausscheiden verkraften, denn mehr als sein Bestes kann keiner geben. Daher hat der große Violinmeister Nathan Milstein recht: »Das Geigespielen an sich ist ganz leicht. Es ist die Musik, die ein Leben lang Probleme macht.« Harald Eggebrecht


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 67

competitors

M

t he

o me n t y o u s te p o ut o n s t age, y ou a r e p e rf or m i ng

To outsiders, the playing of a skilled violinist seems effortlessly elegant and subtle – but musicians and music experts consider the violin to be one of the most difficult instruments of them all. Anyone who has attempted to learn the violin knows how long it takes until one is finally able to produce a somewhat acceptable sound. At the ‘Joseph Joachim Violin Competition’, we encounter those who have largely surpassed the difficulties of violin playing and are thus free to concentrate on the music. The competition requires nothing short of technical perfection from the candidates, a skill that will be tested extensively during the first rounds with Ysaÿe sonatas and Bach solo works. But most importantly, the participants should have reached a level of true musicianship. After showcasing their chamber music skills with sonatas by Beethoven or Brahms, they will have to prove their curiosity and willingness to experiment in the semifinal round, the task of which is presenting a brilliant world-premiere of a brand-new commissioned piece. The great violin concertos that await the finalists in the last competition round will then require the soloists to present a flawless combination of technique and deep musicality. Those who master these challenges without notable strain and unnecessary fuss will be welcomed into the noble kingdom of true virtuosity, leaving their competitors behind. This, of course, is a very idealistic course of events. Let us not forget that each candidate is unique: One might have an inclination toward the technical, while another relishes the ‘team work’ of chamber music. One violinist might excel at interpreting contemporary music, as they might feel unfettered by tradition and famous examples, while another might bring a love for historic performance practice to the stage. The great, all-encompassing talent that effortlessly moves about all styles and time periods of music remains a true rarity. With each round, a deciding factor will be added, as the individual performance on stage is always a somewhat theatrical moment. What unites solo, chamber music, and concerto performances is that they all show glimpses into stage fright, introversion, and performance anxiety on the one hand; or a lust for the stage, extroversion, and performance highs on the other. The true challenge for the performers is to manage their individual personalities in a way that best serves the music when performing in front of an audience. However, negatively connoted factors, such as performance anxiety, do not necessarily have to impact the performance in a negative way: The father of modern cello playing, Pablo Casals, suffered from terrible stage fright, but he was

able to convert his anxiety into expressive energy on stage. The shy, obsessively perfectionist pianist Arturo Benedetti Michelangeli forced himself and his audiences into a state of immense concentration, which was only made possible by his extreme sensitivity. And the brilliant conductor Carlos Kleiber could transform his fear of performing into true creative magic. On the other hand, ‘stage hogs’ have to learn to discipline their love of performing; they must resist the ever-present temptation to push themselves ahead of others, and must take care to not conduct themselves in inappropriate ways– as the stern cello master Janos Starker has cautioned– as they should not let themselves fall into the trap of over-display and over-production, as all of this creates distraction, gets in the way and hinders the creation of music. A major competition will also disappoint those who are left behind on the way to the final round. The fact that each round is merely a snapshot should serve as a positive reminder– in fact, the whole competition could be regarded in this way. Those who might experience bad luck today might excel tomorrow under different circumstances and in a different place. And vice versa, those who win today might not necessarily claim successful outcomes for themselves in the future. Remember that the roster of those who have never won a competition is at least as famous and noble as that of the winners. With each competition, a number of unsolved musical questions remain, because music is not a sport that can be measured and weighted, even if physical dexterity and keen training are vital parts of perfect playing. Only two things are of true relevance here: Firstly, all participants should take the opportunity of studying the competition program as a welcome chance of acquiring a professional repertory. Secondly, instead of considering a win or a loss, participants should see each performance as a chance to make music in the here and now. Because this is what it is all about: To have– after a time of optimal preparation– used one’s heart, mind, body, and soul to create ideal conditions for musical expression. Those who will step out on stage and play in this spirit will rise above a potential elimination, because no one can give more than their personal best. The great violin master Nathan Milstein was right when he said: “While violin playing itself can be mastered quite easily, the music can continue to cause problems for a lifetime.” Harald Eggebrecht

67


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 68

teilnehmer

C

th e

T

die

ei l n e h m e r Sie stehen im Rampenlicht jedes Musikwettbewerbs und begeistern mit künstlerischer Verve und technischer Brillanz Jury und Publikum: die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Beim Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover 2015 haben sich 39 Violinistinnen und Violinisten gegen eine Vielzahl weiterer Bewerbungen durchgesetzt. Mit ihren eingesandten DVD-Produktionen konnten sie die renommierte, international besetzte Vorauswahljury erfolgreich für sich einnehmen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der neunten Ausgabe des ›Joseph Joachim Violinwettbewerbs‹ stammen aus 14 verschiedenen Ländern. Traditionell stark vertreten sind Südkorea, die USA und Japan. Den insgesamt 16 Violinistinnen und Violinisten aus Asien, zu denen erstmals auch einer von den Philippinen gehört, stehen ebenso viele Künstlerinnen und Künstler aus Europa sowie sieben weitere aus Nordamerika gegenüber. Drei sind deutscher Nationalität.

68

o m pe t it or s The competitors are what music competition are really about: They are in the spotlight, enthralling the audience and the jury with their artistic abilities and technical brilliance. 39 violinists have made it past the preselection phase of the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover, having been chosen over all other applicants. With their submitted DVD recordings, these young artists were able to convince the internationally renowned preselection jury that they have what it takes to compete in Hannover. The competitors of the ninth season of the ‘Joseph Joachim Violin Competition’ will be travelling to Hannover from 14 different countries. As in previous years, there are many violinists from South Korea, the United States, and Japan. A total of 16 artists from Asia, including, for the first time, a Filipino violinist, will meet an equal number of competitors from Europe, as well as seven North American violinists. Three are from Germany.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 69

competitors

B

chr is tin a b rab e tz

h ann ah cho

deutschland/germany

korea

vorrunde 1

vorrunde 1

Bach: Partita for solo violin in D minor, BWV 1004 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 6 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

Bach: Sonata for solo violin in A minor, BWV 1003 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 4 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

vorrunde 2

vorrunde 2

Beethoven: Sonata for violin and piano in D major, op. 12 No. 1 Saint-Saëns: Introduction et Rondo capriccioso, op. 28

Beethoven: Sonata for violin and piano in C minor, op. 30 No. 2 Hubay: Carmen Fantasy, op. 3 No. 3

semifinalrunde 1

Brahms: Sonata for violin and piano in D minor, op. 108 Coleman: ›Cut-up‹ Tartini/Kreisler: Violin Sonata in G minor ›Devil’s Trill‹

Schumann: Sonata for violin and piano in A minor, op. 105 Coleman: ›Cut-up‹ Ernst: Etude ›The last Rose of summer‹ Ravel: Tzigane

semifinalrunde 2 Mozart: Concerto for violin and orchestra in D major, KV 218

finalrunde

semifinalrunde 1

semifinalrunde 2 Mozart: Concerto for violin and orchestra in D major, KV 218

finalrunde Sibelius: Concerto for violin and orchestra, op. 47

Sibelius: Concerto for violin and orchestra, op. 47 69


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 70

teilnehmer

C

j ung min c hoi

clémence de forceville

korea

frankreich/france

vorrunde 1

vorrunde 1

Bach: Sonata for solo violin in A minor, BWV 1003 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 3 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

Bach: Sonata for solo violin in G minor, BWV 1001 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 4 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

vorrunde 2

vorrunde 2

Beethoven: Sonata for violin and piano in E flat major, op. 12 No. 3 Saint-Saëns: Introduction et Rondo capriccioso, op. 28

Beethoven: Sonata for violin and piano in G major, op. 30 No. 3 Debussy: Sonata for violin and piano in G minor, L 140

semifinalrunde 1

semifinalrunde 1

Strauss: Sonata for violin and piano in E flat major, op. 18 Coleman: ›Cut-up‹ Chausson: Poème, op. 25

Bartók: Sonata for violin and piano No. 1, Sz 75 Coleman: ›Cut-up‹ Wieniawski: Thème original varié, op. 15

semifinalrunde 2

Mozart: Concerto for violin and orchestra in D major, KV 218

Mozart: Concerto for violin and orchestra in A major, KV 219

finalrunde Brahms: Concerto for violin and orchestra, op. 77 70

semifinalrunde 2

finalrunde Sibelius: Concerto for violin and orchestra, op. 47


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 71

competitors

D

francesca de pasquale s e rg e i d o g ad i n usa

russland/russian federation

vorrunde 1

vorrunde 1

Bach: Partita for solo violin in D minor, BWV 1004 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 3 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

Bach: Sonata for solo violin in G minor, BWV 1001 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 3 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

vorrunde 2

vorrunde 2

Beethoven: Sonata for violin and piano in C minor, op. 30 No. 2 Ravel: Tzigane

Beethoven: Sonata for violin and piano in F major, op. 24 Rosenblatt: Carmen Fantasy

semifinalrunde 1

semifinalrunde 1

Brahms: Sonata for violin and piano in G major, op. 78 Coleman: ›Cut-up‹ Bartók: Rhapsody No. 1 Chausson: Poème, op. 25

Stravinsky: Divertimento Coleman: ›Cut-up‹ Tchaikovsky: Meditation, op. 42 No. 1 Tchaikovsky: Valse-Scherzo, op. 34 Paganini: ›Nel cor piu non mi sento‹

semifinalrunde 2

semifinalrunde 2

Mozart: Concerto for violin and orchestra in A major, KV 219

Mozart: Concerto for violin and orchestra in G major, KV 216

finalrunde

finalrunde

Sibelius: Concerto for violin and orchestra, op. 47

Shostakovich: Concerto for violin and orchestra, op. 77 71


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 72

teilnehmer

F

72

hild eg ar d e fe s ne au

yui c h ir o f u k ud a

frankreich/france

japan

vorrunde 1

vorrunde 1

Bach: Partita for solo violin in E major, BWV 1006 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 5 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

Bach: Partita for solo violin in E major, BWV 1006 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 3 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

vorrunde 2

vorrunde 2

Beethoven: Sonata for violin and piano in E flat major, op. 12 No. 3 Sarasate: Introduction et Tarantelle, op. 34

Beethoven: Sonata for violin and piano in A minor, op. 23 Ravel: Tzigane

semifinalrunde 1

semifinalrunde 1

Saint-Saëns: Sonata for violin and piano in D minor, op. 75 Coleman: ›Cut-up‹ Tartini/Kreisler: Violin Sonata in G minor ›Devil’s Trill‹ Sarasate: Carmen Fantasy, op. 25 Mandon: Mouvement perpétuel

Brahms: Sonata for violin and piano in A major, op. 100 Coleman: ›Cut-up‹ Debussy: Sonata for violin and piano in G minor, L 140 Saint-Saëns: Introduction et Rondo capriccioso, op. 28

semifinalrunde 2

semifinalrunde 2

Mozart: Concerto for violin and orchestra in A major, KV 219

Mozart: Concerto for violin and orchestra in D major, KV 218

finalrunde

finalrunde

Paganini: Concerto for violin and orchestra in D major, op. 6

Sibelius: Concerto for violin and orchestra, op. 47


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 73

competitors

G

ann a g ö ck el

m ar i na gr a uma nn

frankreich/france

russland/russian federation

vorrunde 1

vorrunde 1

Bach: Partita for solo violin in D minor, BWV 1004 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 3 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

Bach: Sonata for solo violin in A minor, BWV 1003 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 6 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

vorrunde 2

vorrunde 2

Beethoven: Sonata for violin and piano in E flat major, op. 12 No. 3 Ravel: Tzigane

Beethoven: Sonata for violin and piano in C minor, op. 30 No. 2 Tchaikovsky: Valse-Scherzo, op. 34

semifinalrunde 1

semifinalrunde 1

Debussy: Sonata for violin and piano in G minor, L 140 Coleman: ›Cut-up‹ Mozart: Sonata for piano and violin in E minor, KV 304 Dohnányi: Sonata for violin and piano, op. 21 Saint-Saëns: Introduction et Rondo capriccioso, op. 28

Prokofiev: Sonata for violin and piano in D major, op. 94 b Coleman: ›Cut-up‹ Ravel: Tzigane Chausson: Poème, op. 25

semifinalrunde 2 Mozart: Concerto for violin and orchestra in D major, KV 218

finalrunde Sibelius: Concerto for violin and orchestra, op. 47

semifinalrunde 2 Mozart: Concerto for violin and orchestra in G major, KV 216

finalrunde Sibelius: Concerto for violin and orchestra, op. 47 73


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 74

teilnehmer

G

joaquin maria gutierrez am a li a ha l l phillipinen/phillipinnes vorrunde 1

vorrunde 1

Bach: Partita for solo violin in D minor, BWV 1004 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 6 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

Bach: Partita for solo violin in E major, BWV 1006 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 4 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

vorrunde 2

vorrunde 2

Beethoven: Sonata for violin and piano in D major, op. 12 No. 1 Wieniawski: Thème original varié, op. 15

Beethoven: Sonata for violin and piano in A minor, op. 23 Debussy: Sonata for violin and piano in G minor, L 140

semifinalrunde 1 Franck: Sonata for violin and piano in A major, FWV 8 Coleman: ›Cut-up‹ Chausson: Poème, op. 25 Elgar: ›La Capricieuse‹, op. 17

semifinalrunde 1

semifinalrunde 2

Prokofiev: Sonata for violin and piano in F minor, op. 80 Coleman: ›Cut-up‹ Schubert: Grand Duo for violin and piano in A major, D 574 Wieniawski: Polonaise de concert in D major, op. 4

Mozart: Concerto for violin and orchestra in D major, KV 218

semifinalrunde 2

finalrunde

Mozart: Concerto for violin and orchestra in A major, KV 219

Brahms: Concerto for violin and orchestra, op. 77 74

neuseeland/new zealand

finalrunde Sibelius: Concerto for violin and orchestra, op. 47


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 75

competitors

K

yoo jin j ang

fa bi ol a k i m

korea

usa

vorrunde 1

vorrunde 1

Bach: Sonata for solo violin in A minor, BWV 1003 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 6 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

Bach: Sonata for solo violin in G minor, BWV 1001 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 4 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

vorrunde 2

vorrunde 2

Beethoven: Sonata for violin and piano in C minor, op. 30 No. 2 Schnittke: A Paganini

Beethoven: Sonata for violin and piano in E flat major, op. 12 No. 3 Ravel: Sonata for violin and piano in G major

semifinalrunde 1

semifinalrunde 1

Bartók: Sonata for violin and piano No. 1, Sz 75 Coleman: ›Cut-up‹ Schumann: Sonata for violin and piano in A minor, op. 105 Sibelius: Pieces for violin and piano, op. 79 No. 1, 5, 6

Bartók: Sonata for violin and piano No. 2, Sz 76 Coleman: ›Cut-up‹ Suk: ›The Love Song‹, op. 7 No. 1 Wieniawski: Fantasie brillante sur ›Faust‹, op. 20

semifinalrunde 2

Mozart: Concerto for violin and orchestra in D major, KV 218

Mozart: Concerto for violin and orchestra in A major, KV 219

finalrunde

semifinalrunde 2

finalrunde Sibelius: Concerto for violin and orchestra, op. 47

Shostakovich: Concerto for violin and orchestra, op. 77 75


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 76

teilnehmer

K

m inky u m k im

s te ph e n k i m

korea

usa

vorrunde 1

vorrunde 1

Bach: Sonata for solo violin in G minor, BWV 1001 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 3 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

Bach: Sonata for solo violin in G minor, BWV 1001 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 3 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

vorrunde 2

vorrunde 2

Beethoven: Sonata for violin and piano in D major, op. 12 No. 1 Debussy: Sonata for violin and piano in G minor, L 140

Beethoven: Sonata for violin and piano in E flat major, op. 12 No. 3 Saint-Saëns: Introduction et Rondo capriccioso, op. 28

semifinalrunde 1

semifinalrunde 1

Brahms: Sonata for violin and piano in A major, op. 100 Coleman: ›Cut-up‹ Prokofiev: Five Melodies for violin and piano, op. 35 Saint-Saëns: Introduction et Rondo capriccioso, op. 28

Brahms: Sonata for violin and piano in D minor, op. 108 Coleman: ›Cut-up‹ Wieniawski: Thème original varié, op. 15 Chausson: Poème, op. 25

semifinalrunde 2

Mozart: Concerto for violin and orchestra in A major, KV 219

Mozart: Concerto for violin and orchestra in G major, KV 216

finalrunde 76

Brahms: Concerto for violin and orchestra, op. 77

semifinalrunde 2

finalrunde Brahms: Concerto for violin and orchestra, op. 77


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:23 Seite 77

competitors

L

agn es la n g er

ar a l e e

ungarn/hungary

korea

vorrunde 1

vorrunde 1

Bach: Sonata for solo violin in A minor, BWV 1003 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 3 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

Bach: Sonata for solo violin in C major, BWV 1005 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 2 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

vorrunde 2

vorrunde 2

Beethoven: Sonata for violin and piano in G major, op. 30 No. 3 Britten: Suite, op. 6

Beethoven: Sonata for violin and piano in D major, op. 12 No. 1 Tchaikovsky: Valse-Scherzo, op. 34

semifinalrunde 1

semifinalrunde 1

Bartók: Sonata for violin and piano No. 1, Sz 75 Coleman: ›Cut-up‹ Chausson: Poème, op. 25

Mozart: Concerto for violin and orchestra in B flat major, KV 207

Brahms: Sonata for violin and piano in A major, op. 100 Coleman: ›Cut-up‹ Bartók: Ciaccona from Sonata for solo violin, Sz 117 Kreisler: Recitativo and Scherzo-Caprice, op. 6 Tchaikovsky: Melody, op. 42 No. 3 Lutoslawski: Subito

finalrunde

semifinalrunde 2

Sibelius: Concerto for violin and orchestra, op. 47

Mozart: Concerto for violin and orchestra in D major, KV 218

semifinalrunde 2

finalrunde Prokofiev: Concerto for violin and orchestra, op. 19

77


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 78

teilnehmer

L

y ou jin lee

chr i s t in e l i m

korea

usa

vorrunde 1

vorrunde 1

Bach: Sonata for solo violin in G minor, BWV 1001 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 6 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

Bach: Sonata for solo violin in G minor, BWV 1001 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 6 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

vorrunde 2

vorrunde 2

Beethoven: Sonata for violin and piano in G major, op. 30 Hubay: Carmen Fantasy, op. 3 No. 3

Beethoven: Sonata for violin and piano in G major, op. 30 No. 3 Wieniawski: Thème original varié, op. 15

semifinalrunde 1

semifinalrunde 1

Poulenc: Sonata for violin and piano, FP 119 Coleman: ›Cut-up‹ Mozart: Sonata for piano and violin in G major, KV 301 Lutoslawski: Subito Ysaÿe: Caprice d’après l’étude en forme de valse, op. 52 No. 6

Brahms: Sonata for violin and piano in G major, op. 78 Coleman: ›Cut-up‹ Stravinsky: Suite italienne Kreisler: ›La Gitana‹

semifinalrunde 2

Mozart: Concerto for violin and orchestra in A major, KV 219

Mozart: Concerto for violin and orchestra in D major, KV 218

finalrunde

finalrunde 78

semifinalrunde 2

Beethoven: Concerto for violin and orchestra, op. 61

Sibelius: Concerto for violin and orchestra, op. 47


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 79

competitors

L

ri c ha rd lin

v l ad y s l av a lu c he nk o

taiwan

ukraine

vorrunde 1

vorrunde 1

Bach: Partita for solo violin in D minor, BWV 1004 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 4 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

Bach: Sonata for solo violin in G minor, BWV 1001 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 4 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

vorrunde 2

vorrunde 2

Beethoven: Sonata for violin and piano in E flat major, op. 12 No. 3 Chausson: Poème, op. 25

Beethoven: Sonata for violin and piano in A minor, op. 23 Wieniawski: Polonaise de concert in D major, op. 4

semifinalrunde 1

semifinalrunde 1

Prokofiev: Sonata for violin and piano in D major, op. 94 b Coleman: ›Cut-up‹ Achron: Hebrew Melody, op. 33 Brahms/Joachim: Hungarian Dance No. 7 Wieniawski: Fantasie brillante sur ›Faust‹, op. 20

Franck: Sonata for violin and piano in A major, FWV 8 Coleman: ›Cut-up‹ Chausson: Poème, op. 25

semifinalrunde 2

semifinalrunde 2

Mozart: Concerto for violin and orchestra in D major, KV 218

Mozart: Concerto for violin and orchestra in A major, KV 219

finalrunde

finalrunde

Tchaikovsky: Concerto for violin and orchestra, op. 35

Korngold: Concerto for violin and orchestra, op. 35 79


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 80

teilnehmer

M

an na ma lesza

benjamin marquise gilmore

polen/poland

niederlande/the netherlands

vorrunde 1

vorrunde 1

Bach: Partita for solo violin in D minor, BWV 1004 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 3 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

Bach: Sonata for solo violin in A minor, BWV 1003 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 4 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

vorrunde 2

vorrunde 2

Beethoven: Sonata for violin and piano in E flat major, op. 12 No. 3 Ernst: Etude ›The last Rose of summer‹

Beethoven: Sonata for violin and piano in A major, op. 30 No. 1 Prokofiev: Five Melodies for violin and piano, op. 35

semifinalrunde 1

semifinalrunde 1

Prokofiev: Sonata for violin and piano in D major, op. 94 b Coleman: ›Cut-up‹ Sarasate: Carmen Fantasy, op. 25

Janácek: Sonata for violin and piano, JW VII/7 Coleman: ›Cut-up‹ Schumann: Sonata for violin and piano in A minor, op. 105 Wieniawski: Polonaise brillante in A major, op. 21

semifinalrunde 2 Mozart: Concerto for violin and orchestra in A major, KV 219

finalrunde Sibelius: Concerto for violin and orchestra, op. 47

semifinalrunde 2 Mozart: Concerto for violin and orchestra in G major, KV 216

finalrunde Beethoven: Concerto for violin and orchestra, op. 61

80


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 81

competitors

M

ri k a ma sat o

m i c hi r u m a ts uy a m a

japan

japan

vorrunde 1

vorrunde 1

Bach: Sonata for solo violin in G minor, BWV 1001 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 6 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

Bach: Sonata for solo violin in G minor, BWV 1001 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 4 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

vorrunde 2

vorrunde 2

Beethoven: Sonata for violin and piano in C minor, op. 30 No. 2 Saint-Saëns: Introduction et Rondo capriccioso, op. 28

Beethoven: Sonata for violin and piano in G major, op. 30 No. 3 Wieniawski: Thème original varié, op. 15

semifinalrunde 1

Franck: Sonata for violin and piano in A major, FWV 8 Coleman: ›Cut-up‹ Chausson: Poème, op. 25 Tchaikovsky: Valse-Scherzo, op. 34

Strauss: Sonata for violin and piano in E flat major, op. 18 Coleman: ›Cut-up‹ Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 3 Tchaikovsky: Valse-Scherzo, op. 34

semifinalrunde 2 Mozart: Concerto for violin and orchestra in A major, KV 219

finalrunde

semifinalrunde 1

semifinalrunde 2 Mozart: Concerto for violin and orchestra in G major, KV 216

finalrunde Sibelius: Concerto for violin and orchestra, op. 47

Tchaikovsky: Concerto for violin and orchestra, op. 35 81


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 82

teilnehmer

M

d ain i s me dj an iks

alb r e c ht m en z e l

lettland/latvia

deutschland/germany

vorrunde 1

vorrunde 1

Bach: Sonata for solo violin in G minor, BWV 1001 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 3 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

Bach: Sonata for solo violin in G minor, BWV 1001 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 4 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

vorrunde 2

vorrunde 2

Beethoven: Sonata for violin and piano in F major, op. 24 Milstein: Paganiniana

Beethoven: Sonata for violin and piano in A minor, op. 23 Saint-Saëns: Introduction et Rondo capriccioso, op. 28

semifinalrunde 1 Fauré: Sonata for violin and piano in A major, op. 13 Coleman: ›Cut-up‹ Penderecki: ›Cadenza‹ Wieniawski: Fantasie brillante sur ›Faust‹, op. 20

semifinalrunde 1

semifinalrunde 2

Brahms: Sonata for violin and piano in A major, op. 100 Coleman: ›Cut-up‹ Schnittke: Sonata for violin and piano No. 1 Tchaikovsky: Valse-Scherzo, op. 34

Mozart: Concerto for violin and orchestra in A major, KV 219

semifinalrunde 2

finalrunde

Mozart: Concerto for violin and orchestra in A major, KV 219

Paganini: Concerto for violin and orchestra in D major, op. 6

finalrunde Sibelius: Concerto for violin and orchestra, op. 47

82


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 83

competitors

S

sh io n m in ami

or e s t s m ov z h

japan

ukraine

vorrunde 1

vorrunde 1

Bach: Partita for solo violin in E major, BWV 1006 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 3 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

Bach: Sonata for solo violin in C major, BWV 1005 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 1 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

vorrunde 2

vorrunde 2

Beethoven: Sonata for violin and piano in A minor, op. 23 Chausson: Poème, op. 25

Beethoven: Sonata for violin and piano in A major, op. 30 No. 1 Britten: 3 Pieces from Suite, op. 6

semifinalrunde 1

semifinalrunde 1

Prokofiev: Sonata for violin and piano in F minor, op. 80 Coleman: ›Cut-up‹ Ravel: Sonata for violin and piano in G major

semifinalrunde 2

Bartók: Sonata for solo violin, Sz 117 Coleman: ›Cut-up‹ Schumann: Sonata for violin and piano in A minor, op. 105 Debussy: Sonata for violin and piano in G minor, L 140

Mozart: Concerto for violin and orchestra in A major, KV 219

semifinalrunde 2

finalrunde

Mozart: Concerto for violin and orchestra in B flat major No. 1, KV 207

Korngold: Concerto for violin and orchestra, op. 35

finalrunde Brahms: Concerto for violin and orchestra, op. 77 83


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 84

teilnehmer

S

an ite st ro h

ri r ik o ta ka gi

deutschland/germany

japan

vorrunde 1

vorrunde 1

Bach: Sonata for solo violin in A minor, BWV 1003 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 1 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

Bach: Sonata for solo violin in A minor, BWV 1003 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 2 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

vorrunde 2

vorrunde 2

Beethoven: Sonata for violin and piano in A minor, op. 23 Saint-Saëns: Introduction et Rondo capriccioso, op. 28

Beethoven: Sonata for violin and piano in A major, op. 12 No. 2 Prokofiev: Sonata for solo violin in D major, op. 115

semifinalrunde 1

Saint-Saëns: Sonata for violin and piano in D minor, op. 75 Coleman: ›Cut-up‹ Ravel: Tzigane

Schubert: Grand Duo for violin and piano in A major, D 574 Coleman: ›Cut-up‹ Chausson: Poème, op. 25 Prokofiev: Five melodies for violin and piano, op. 35

84

semifinalrunde 1

semifinalrunde 2

semifinalrunde 2

Mozart: Concerto for violin and orchestra in A major, KV 219

Mozart: Concerto for violin and orchestra in D major, KV 218

finalrunde

finalrunde

Mendelssohn Bartholdy: Concerto for violin and orchestra, op. 64

Shostakovich: Concerto for violin and orchestra, op. 77


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 85

competitors

T

dia n a t ishc hen ko

ay an a t su ji

ukraine

japan

vorrunde 1

vorrunde 1

Bach: Sonata for solo violin in C major, BWV 1005 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 1 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

Bach: Partita for solo violin in B minor, BWV 1002 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 4 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

vorrunde 2

vorrunde 2

Beethoven: Sonata for violin and piano in G major, op. 96 Paganini: Le Streghe, op. 8

Beethoven: Sonata for violin and piano in A major, op. 30 No. 1 Saint-Saëns: Introduction et Rondo capriccioso, op. 28

semifinalrunde 1 Brahms: Sonata for violin and piano in D minor, op. 108 Coleman: ›Cut-up‹ Bartók: Sonata for solo violin, Sz 117

semifinalrunde 2 Mozart: Concerto for violin and orchestra in B flat major, KV 207

finalrunde Shostakovich: Concerto for violin and orchestra, op. 77

semifinalrunde 1 Prokofiev: Sonata for violin and piano in F minor, op. 80 Coleman: ›Cut-up‹ Stravinsky: Duo Concertant for violin and piano

semifinalrunde 2 Mozart: Concerto for violin and orchestra in G major, KV 216

finalrunde Sibelius: Concerto for violin and orchestra, op. 47 85


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 86

teilnehmer

V

y ul iia va n

mo m o w o n g

ukraine

usa

vorrunde 1

vorrunde 1

Bach: Partita for solo violin in B minor, BWV 1002 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 4 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

Bach: Sonata for solo violin in C major, BWV 1005 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 4 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

vorrunde 2

vorrunde 2

Beethoven: Sonata for violin and piano in E flat major, op. 12 No. 3 Saint-Saëns: Havanaise, op. 83

Beethoven: Sonata for violin and piano in C minor, op. 30 No. 2 Ysaÿe: Caprice d’après l’étude en forme de valse, op. 52 No. 6

semifinalrunde 1 Poulenc: Sonata No. 4 for violin and piano, FP 119 Coleman: ›Cut-up‹ Schubert: Sonata for violin and piano in A minor, D 385 Paert: Fratres

86

semifinalrunde 1

semifinalrunde 2

Prokofiev: Sonata for violin and piano No. 2 in D major, op. 94 b Coleman: ›Cut-up‹ Schubert: Grand Duo for violin and piano in A major, D 574 Ravel: Tzigane

Mozart: Concerto for violin and orchestra in D major, KV 218

semifinalrunde 2

finalrunde

Mozart: Concerto for violin and orchestra in G major, KV 216

Mendelssohn Bartholdy: Concerto for violin and orchestra, op. 64

finalrunde Stravinsky: Concerto for violin and orchestra (1931)


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 87

competitors

Z

yit e xu

na n cy z h ou

china

usa

vorrunde 1

vorrunde 1

Bach: Sonata for solo violin in A minor, BWV 1003 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 3 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

Bach: Sonata for solo violin in G minor, BWV 1001 Ysaÿe: Sonata for solo violin, op. 27 No. 6 Joachim: Romance, op. 2 No. 1

vorrunde 2

vorrunde 2

Beethoven: Sonata for violin and piano in D major, op. 12 No. 1 Paganini: ›Nel cor piu non mi sento‹

Beethoven: Sonata for violin and piano in F major, op. 24 Debussy: Sonata for violin and piano in G minor, L 140

semifinalrunde 1 Prokofiev: Sonata for violin and piano in D major, op. 94 b Coleman: ›Cut-up‹ Schumann: Sonata for violin and piano in A minor, op. 105 Bazzini: Les Rondes des Lutins, op. 25

semifinalrunde 2 Mozart: Concerto for violin and orchestra in D major, KV 218

finalrunde Tchaikovsky: Concerto for violin and orchestra, op. 35

semifinalrunde 1 Schubert: Grand Duo for violin and piano in A major, D 574 Coleman: ›Cut-up‹ Brahms: Scherzo for violin and piano in C minor Waxman: Carmen Fantasy, op. 25 Debussy: ›La plus que lente‹, L 121

semifinalrunde 2 Mozart: Concerto for violin and orchestra in A major, KV 219

finalrunde Tchaikovsky: Concerto for violin and orchestra, op. 35

87


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 25.08.15 14:42 Seite 88

J

oseph Joachim war ein eminenter Virtuose seiner Zeit. Und Virtuosität steht im Zentrum des nach ihm

benannten Geigen-Wettbewerbs, der herausragende Nach-

wuchstalente aus aller Welt auch 2015 wieder nach Hannover führt. Es ist für jemanden, dem Begabtenförderung besonders am Herzen liegt, immer wieder faszinierend mitzuerleben, mit welch großartiger

Leidenschaft

und Präzision die

jungen Musiker(innen) zu Werke gehen. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung, Vorsitzender des ›Förderkreis Musikkultur‹ in Niedersachsen

J

oseph Joachim was an eminent virtuoso of his time.

Virtuosity is also the focus of the homonymous violin

competition that will bring exceptional young talents from all

over the world to Hannover once again in 2015. For someone who cares about the promotion of young talents, it is always fascinating to witness the

passion

and precision

these young musicians bring to the stage. Wilhelm Krull, Secretary general of the VolkswagenStiftung, Chair of the ‘Förderkreis Musikkultur’ in Lower Saxony

88


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 89

Leopold Lowenstam, Das Joachim-Quartett (Stich ca. 1888; von links nach rechts: Joseph Joachim, Louis Ries, Ludwig Strauss und Alfred Piatti)

Leopold Lowenstam, The Joachim Quartet (engraving, ca. 1888; left to right: Joseph Joachim, Louis Ries, Ludwig Strauss, and Alfred Piatti)

89


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 90

eröffnungskonzert

er ö f fn un gs konz e rt do. , 2 4. se pte mbe r 2 015

»

... [Dami Kim] über-

zeugte im Finale mit

einem vom großen Ton

a le xa n dr a conu nova

einer erfahrenen Solistin

v io l in e

getragenen BeethovenKonzert und sammelte

dam i ki m

mit einer technisch wie

v io l in e

musikalisch sehr ausge-

«

fuchsten Kadenz zusätzliche Pluspunkte.

nd r ra di oph i lha rmon ie

HAZ 15. Oktober 2012

a nd re w ma nz e dir i g en t

se r gej p rok ofje w v io l in k on z ert nr . 1 in d- d ur , o p. 19

»

... [Alexandra Conunova]

hinterließ damit den ins-

gesamt stärksten Eindruck

v io l in k on z ert nr . 2 in

in der Finalrunde.

g - mo ll , op. 63

Die Geigerin zeigte sich mit blitzsauberen Doppel-

lu dwi g va n b e etho ve n

griffen nicht nur weit-

5. si nf oni e

gehend unbeeindruckt von

in c - mol l , op . 67

den technischen Schwierigkeiten des Werkes ... HAZ 13. Oktober 2012

90

«


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 91

opening concert

an d r ew Nur wenige Dirigenten vermögen Publikum und Orchester gleichermaßen zu inspirieren wie Andrew Manze, der seit Beginn der Saison 2014/2015 neuer Chefdirigent der NDR Radiophilharmonie ist. Seine grenzenlose Energie, genaue Kenntnisse des Repertoires und vor allem herausragende Fähigkeiten als Kommunikator sind die Markenzeichen seiner außergewöhnlichen Karriere. Als Gastdirigent ist Andrew Manze auf den bedeutenden Bühnen der Welt zu Hause. So verbindet ihn regelmäßige Zusammenarbeit mit Orchestern wie den Münchner Philharmonikern, dem Gewandhausorchester, dem London Philharmonic Orchestra, den Sinfonieorchestern des BBC, dem Orchester der Königlichen Philharmonie Stockholm, dem New York Philharmonic oder dem Los Angeles Philharmonic. Seit September 2006 war Andrew Manze Chefdirigent des Helsingborg Symphony Orchestra, Schweden. Zudem war er Assoziierter Gastdirigent des BBC Scottish Symphony Orchestra in der Saison 2010/2011 und von 2008 bis 2011 Erster Gastdirigent des norwegischen Radiosinfonieorchesters. Nach dem Studium der Altphilologie an der Universität Cambridge wandte sich Andrew Manze dem Violinstudium zu und wurde schnell zu einem der führenden Spezialisten auf dem Gebiet der historischen Aufführungspraxis. Bereits 1996 wurde er Direktor der Academy of Ancient Music und anschließend von 2003 bis 2007 künstlerischer Leiter von ›The English Concert‹. Andrew Manze hat als Violinist eine erstaunliche Vielzahl an CDs herausgegeben, viele davon preisgekrönt. Auch als Lehrer aktiv, ist Andrew Manze Gastprofessor an der Royal Academy of Music und an der Oslo Academy. Zudem war er an den neuen Editionen der Sonaten und Konzerte von Mozart und Brahms beteiligt, die von Bärenreiter und Breitkopf & Härtel herausgebracht wurden. Im November 2011 wurde Andrew Manze in Stockholm der ›Rolf Schock Preis‹ verliehen. In den Jahren zuvor waren Mauricio Kagel und Gidon Kremer mit diesem Preis ausgezeichnet worden.

M

anze

Few conductors have the ability to inspire their audience and their orchestra equally–Andrew Manze, chief conductor of the ‘NDR Radiophilharmonie’ since the beginning of the 2014/2015 season, is one of them. His boundless energy, in-depth knowledge of the repertory, and his excellent ability to communicate musically are the trademarks of Manze’s extraordinary career. As a guest conductor, Andrew Manze feels right at home on the world’s most prolific stages. He regularly performs with ensembles such as the Munich Philharmonic Orchestra, the Gewandhaus Orchestra, the London Philharmonic Orchestra, the symphony orchestras of the BBC, the Los Angeles Philharmonic, and the Royal Stockholm Philharmonic. In September 2006, Manze was appointed Music Director of the Helsingborg Symphony Orchestra in Sweden. In the 2010/2011 season, he was Associate Guest Conductor of the BBC Scottish Symphony Orchestra. Between 2008 and 2011, Manze was First Guest Conductor of the Norwegian Radio Orchestra. After studying classics at the University of Cambridge, Manze began to study violin and quickly became one of the leading experts of historical performance practice. In 1996, he became director of the Academy of Ancient Music and between 2003 and 2007, he was the artistic director of ‘The English Concert’. As a violinist, Manze released a prolific number of CDs, many of which received awards. Andrew Manze is a guest professor at the Royal Academy of Music and the Oslo Academy. Additionally, he contributed to the new editions of sonatas and concertos by Mozart and Brahms that were published by Bärenreiter and Breitkopf & Härtel. In November 2011, Manze was awarded the ‘Rolf Schock Prize’ in Stockholm, the previous recipients of which include Mauricio Kagel and Gidon Kremer.

91


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 92

eröffnungskonzert

R ndr

Vielfalt, Qualität und Tradition – das sind die Markenzeichen der NDR Radiophilharmonie aus Hannover. Mit 86 hochqualifizierten Musikern erreicht das Rundfunksinfonieorchester Niedersachsens eine beeindruckende programmatische Vielfalt: so stehen neben dem großen klassischromantischen Repertoire auch die Alte Musik, Crossover-Projekte, Filmmusik und ein weitgefächertes Konzertangebot für Kinder und Jugendliche im Zentrum der musikalischen Arbeit des Orchesters. Entsprechend groß ist das Spektrum der internationalen Spitzenkünstler, mit denen die NDR Radiophilharmonie zusammenarbeitet. Zu ihnen zählen neben führenden Musikerpersönlichkeiten der Klassikszene wie AnneSophie Mutter, Hilary Hahn,

92

ad io ph i l h ar m o ni e

Rudolf Buchbinder, Andris Nelsons, Gustavo Dudamel, Kristjan Järvi oder Cornelius Meister auch Spezialisten für Alte Musik wie Reinhard Goebel, Giuliano Carmignola und Philippe Jaroussky. Und auch große Namen aus der Welt des Pop, Rock und Jazz waren und sind immer wieder zu Gast, namentlich Al Jarreau, Chet Baker, Dominique Horwitz, Herbert Grönemeyer oder Ute Lemper. Diese Vielfältigkeit hat bei der NDR Radiophilharmonie Tradition: 1950 als Orchester des Senders Hannover im damaligen NWDR gegründet, reichen die Wurzeln des Ensembles bis in die 1920er Jahre zurück, als Hannovers erster Radiosender in Betrieb ging. Aufgrund der besonderen Anforderungen des Rundfunks war die künstlerische Exzellenz in einer Vielzahl von musikalischen Stilen von Beginn an wesentlicher Bestandteil der künstlerischen Arbeit.

Als ein musikalischer Botschafter Hannovers und Niedersachsens steht die NDR Radiophilharmonie auch international in hohem Ansehen. In der jüngeren Vergangenheit präsentierte sich das Rundfunkorchester bei Konzertreisen u. a. in Japan und Südamerika, zur Jahreswende 2013/2014 gastierte die NDR Radiophilharmonie in China. Besonders hervorzuheben sind zudem wiederholte Gastspiele beim Pisa Festival, den ClubhausKonzerten in der Schweiz oder dem norwegischen Bergen International Festival. Im Oktober 2011 gab das Orchester sein umjubeltes Debüt in der ausverkauften Royal Albert Hall in London, im März 2012 gastierte die NDR Radiophilharmonie erstmalig beim Abu Dhabi Festival. Seit der Saison 2014/2015 ist Andrew Manze neuer Chefdirigent des Orchesters.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 25.08.15 16:42 Seite 93

Variety, quality, and tradition– these are the trademarks of Hannover’s NDR Radiophilharmonie. With 86 highly qualified musicians, the radio symphony orchestra of Lower Saxony has accomplished outstanding variety in programming. In addition to the classical and romantic repertory, the ensemble’s performances also include Early Music, crossover projects, film music, and a number of programs for children and young adults. This corresponds with an equally broad spectrum of renowned international artists who have chosen to collaborate with the orchestra. Among them are leading classical musicians

such as Anne-Sophie Mutter, Hilary Hahn, Rudolf Buchbinder, Andris Nelsons, Gustavo Dudamel, Kristjan Järvi, and Cornelius Meister, as well as artists devoted to Early Music, such as Reinhard Goebel, Giuliano Carmignola, and Philippe Jaroussky. Frequent guests also include international pop, rock, and jazz musicians, such as Al Jarreau, Chet Baker, Dominique Horwitz, Herbert Grönemeyer, and Ute Lemper. Variety is the NDR Radiophilharmonie’s great tradition. The ensemble was founded in 1950 as the orchestra of the Hannover radio station, which was part of the former NWDR. However, its roots extend all the way back into the 1920s, when Hannover’s first radio station began to broadcast. Due to the special demands of radio broadcasting, artistic excellence in a variety of musical genres has been an essential part of the orchestra’s identity from the very beginning.

As a musical ambassador of Hannover and Lower Saxony, the NDR Radiophilharmonie is internationally renowned. Recently, the orchestra has toured, among other places Japan and South America; over New Year’s 2013/2014, the ensemble was on tour in China. Additional guest performances include those at the Pisa Festival, the ‘Clubhaus’Concerts in Switzerland, and the Bergen International Festival in Norway. In October 2011, the orchestra gave its hugely successful debut at London’s sold-out Royal Albert Hall; in March, the ensemble performed for the first time at the Abu Dhabi Festival. Since the 2014/2015 season, Andrew Manze has been Chief Conductor of the NDR Radiophilharmonie.

93


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 94

vorrunden & semifinalrunde i

›b ach , y saÿ e, j oa chim ‹ v o rru n d e i 27 .– 2 9 . se pt embe r

›b e e t ho v enP L US ‹ v o r ru n d e i i 3 0. Se p te m ber–2 . Ok t ob e r

›re zi ta l‹ se m fi na l run d e i 3 .– 5 . okt ob e r

me l an i e m. y. cha e ro h a n d e silva th o m as h op pe nat s u m i oh n o kl a vi er par tne r

94

H

tho ma s op pe

Thomas Hoppe gilt als einer der hervorragendsten Klavierpartner seiner Generation. Er konzertiert mit Künstlern wie Itzhak Perlman, Joshua Bell, Antje Weithaas, Tabea Zimmermann, Alban Gerhardt, Frans Helmerson und vielen anderen. Als Pianist des berühmten ATOS Trios tourt er weltweit. Ihre CD Produktionen gelten vielen als Referenzaufnahmen. Hoppe unterrichtete Meisterkurse in Klavierbegleitung und Kammermusik in Europa, Australien, China, Südamerika und den USA. Als offizieller Pianist ist er fester Bestandteil bei verschiedenen internationalen Wettbewerben, wie z. B. Queen Elisabeth Competition Brüssel, Internationaler Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover, International Violin Competition of Indianapolis, Grand Prix Emanuel Feuermann Berlin und ARD Musikwettbewerb. Er begleitet sämtliche Instrumente und Sänger. Er war Schüler von Maestro Lee Luvisi in den USA und spezialisierte sich an der Juilliard School of Music zum Klavierpartner. Dort war er Studiobegleiter für Dorothy DeLay und Itzhak Perlman. Hoppe lebt mit seiner Familie in Berlin und ist dort künstlerischer Mitarbeiter an der Hochschule für Musik Hanns Eisler.

Thomas Hoppe is recognized as one of the most exceptional collaborative artists of his generation. He has given concerts with such eminent artists as Itzhak Perlman, Joshua Bell, Antje Weithaas, Tabea Zimmermann, Alban Gerhardt and Frans Helmerson, to name but a few, and maintains a demanding performance schedule. As pianist of the renowned ATOS Trio he performs throughout the world to highest acclaim. Hoppe has taught masterclasses in Collaborative Piano and Chambermusic in Europe, China, Australia, South America and the USA, and is official pianist for many international competitions, including Joseph Joachim International Violin Competition Hannover, Queen Elisabeth Competition Brussels, International Violin Competition of Indianapolis, ARD Music Competition and Grand Prix Emanuel Feuermann Berlin. He was a student of Maestro Lee Luvisi, and later completed his studies at the Juilliard School of Music, where he worked as studio pianist for Dorothy DeLay and Itzhak Perlman. Thomas and his family reside in Berlin, where he is full time faculty at the Hochschule für Musik Hanns Eisler.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 95

preliminary & semifinal rounds

O

nat s u mi

Die in Japan geborene Pianistin Natsumi Ohno studierte zunächst in Tokio. Später absolvierte sie ihr Konzertexamen in Hannover bei Prof. Bernd Goetzke. Neben ihrer solistischen Ausbildung hat sie sich zusätzlich auf Liedbegleitung in der Liedklasse von Justus Zeyen und auf Instrumentalbegleitung im Bereich Streich- und Holzblasinstrument spezialisiert. Während ihres Studiums war sie sowohl Stipendiatin vom Tokio College of Music als auch von der YehudiMenuhin-Stiftung ›Live Music Now‹. Natsumi Ohno ist Preisträgerin des Internationalen Kammermusikwettbewerbs ›Premio Trio di Trieste‹ als Duo mit der Geigerin Kana Sugimura und beim Internationalen Klavierwettbewerb ›Città di Sulmona‹ in Italien. Sie ist beim Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Internationalen Violinfestival junger Meister Lindau, der IMAS Internationale Musikakademie, dem Louis Spohr Musikforum Braunschweig, den Holland Music Sessions, der Sommerakademie Cervo in Italien und dem Danziger Frühling Musikfestival in Polen als Klavierbegleiterin aufgetreten. Natsumi Ohno ist seit 2007 Lehrbeauftragte an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover.

h no

The pianist Natsumi Ohno was born in Japan and began studying music in Tokyo. She later completed her graduate recital in Hannover with Prof. Bernd Goetzke. In addition to her soloist training, Ohno specialized in song accompaniment in Justus Zeyen’s ‘Lieder’-class as well as instrumental accompaniment for strings and woodwinds. During her studies, she received stipends from the Tokyo College of Music as well as the Yehudi Menuhin foundation ‘Live Music Now’. Natsumi Ohno is an awardee of the international chamber music competition ‘Premio Trio di Trieste’ (with violinist Kana Sugimura) and of the international piano competition ‘Città di Sulmona’ in Italy. She has performed as an accompanist at the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover, the Schleswig-Holstein Musik Festival, the International Festival of Young Violin Masters Lindau, the IMAS International Music Academy, the Louis Spohr Musikforum Braunschweig, the Holland Music Sessions, the Summer Academy Cervo in Italy, and the Gdansk Music Festival in Poland. Since 2007, Natsumi Ohno teaches at the Hanover University of Music, Drama and Media.

95


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 96

vorrunden & semifinalrunde i

D

roha n

96

e sil va

Rohan De Silvas Aufführungen mit den weltberühmten Violinvirtuosen Itzhak Perlman, Pinchas Zukerman, Midori, Joshua Bell, Kyoko Takezawa, Vadim Repin, Gil Shaham und Julian Rachlin ließen den Pianisten bereits Konzerterfolge auf der ganzen Welt feiern. Besonders bekannt wurde De Silva durch seine Zusammenarbeit mit Itzhak Perlman, den er unter anderem bereits mehrmals bei Auftritten im Weißen Haus begleitete. 2012 spielten Perlman und De Silva auf Einladung des amerikanischen Präsidenten Barack Obama vor dem israelischen Präsidenten und dem Empfänger der Freiheitsmedaille des Präsidenten, Shimon Peres; 2007 traten sie beim Staatsdinner für Königin Elizabeth II auf (Gastgeber war Präsident George W. Bush). In der Saison 2014/15 haben Perlman und De Silva Auftritte in zahlreichen nordamerikanischen Städten geplant, darunter New York, Boston, Hartford, Toronto, Nashville, San Francisco und Los Angeles. Seit 1991 ist De Silva Lehrbeauftragter an der Juilliard School in New York. Im Jahr 1992 erhielt er den Ehrentitel ›Associate of the Royal Academy of Music‹. Außerdem lehrte De Silva an der Great Wall International Music Academy in Peking, der International String Academy in Cambridge und von 2000 bis 2007 an der ›Faculty of the Perlman Music Program‹. Rohan De Silva hat Einspielungen mit Deutsche Grammophon, CBS/SONY Classical, Collins Classics in London und RCA Victor veröffentlicht.

Rohan De Silva’s partnerships with violin virtuosos Itzhak Perlman, Pinchas Zukerman, Midori, Joshua Bell, Kyoko Takezawa, Vadim Repin, Gil Shaham and Julian Rachlin have led to highly acclaimed performances at recital venues all over the world. He appeared in recital worldwide with Itzhak Perlman. Alongside Mr. Perlman, he performed multiple times at the White House, most recently in 2012 at the invitation of President Barack Obama for the Israeli President and Presidential Medal of Freedom honoree Shimon Peres and at a State Dinner in 2007 for Her Majesty The Queen Elizabeth II hosted by President George W. Bush. In 2014/15, Mr. De Silva will appear with Mr. Perlman in cities across North America, including New York, Boston, Hartford, Toronto, Nashville, San Francisco and Los Angeles, among others. Mr. De Silva, a native of Sri Lanka, spent six years at the Royal Academy of Music in London. He was the first recipient of a special Scholarship in the arts from the President’s Fund of Sri Lanka which enabled him to enter the Juilliard School, where he received both his Bachelor and Master of Music degrees. He was awarded a special prize as Best Accompanist at the 1990 Ninth International Tchaikovsky Competition in Moscow, and received the Samuel Sanders Collaborative Artist Award presented to him by Itzhak Perlman at the 2005 Classical Recording Foundation Awards Ceremony at Carnegie Hall. Mr. De Silva joined the collaborative arts and chamber music faculty of the Juilliard School in 1991, and in 1992 was awarded honorary ‘Associate of the Royal Academy of Music’. He additionally served as a faculty member at the Great Wall International Music Academy in Beijing, China, at the International String Academy in Cambridge, UK, since 2011, and the Faculty of the Perlman Music Program from 2000–2007. Mr. De Silva recorded for Deutsche Grammophon, CBS/SONY Classical, Collins Classics in London, and RCA Victor.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 97

preliminary & semifinal rounds

m el an i e m . y . Im Alter von dreizehn Jahren führte Melanie M.Y. Chae mit dem Korean Symphony Orchestra Griegs Klavierkonzert auf und wurde danach als »sensationelle junge Pianistin« gefeiert. Ihre Ausbildung erhielt sie von weltberühmten Lehrern, darunter Patsy Toh, Yonty Solomon und Irina Zaritskaya. Chae ist Preisträgerin verschiedener internationaler Klavierwettbewerbe. Sie gewann den ersten Preis des Zinetti International Chamber Music Competition und des Maria Canals International Music Competition (2004), den zweiten Preis des Concorso Internazionale di musica ›Città di Pinerolo‹ (2001) sowie des Beethoven Intercollegiate Piano Competition (2001) und den Sonderpreis des Concorso Internazionale di Esecuzione Musicale Provincia di Caltanissetta. Melanie Chae begeistert sich außerdem für Kammermusik. Sie wirkte bei einer Vielzahl von Kammermusikaufführungen mit und arbeitete unter anderem mit Boris Kuschnir, Pavel Vernikov und Igor Ozim zusammen. Zu ihren Kammermusikpartnern zählen Julian Rachlin, Lidia Baich, Alisa Weilerstein und ihr Ehemann Edwin E. S. Kim. Für Decca spielte Chae Skrjabins ›24 Préludes‹ ein. Chaes Auftritte – solo oder gemeinsam mit Edwin E. S. Kim – führten sie bereits nach Wien, London, Lindau, Koblenz, Seoul und in das südkoreanische Daegu. Sie spielte unter anderem in der St. Martin-in-the-Field, Regent’s Hall, im Purcell Room (UK), in der Little Angels’ Concert Hall, Seoul (Korea), im Stadttheater Lindau, in der Gesellschaft für Musiktheater Wien, Konzerthaus und im Palau di Musica (Spanien). Begleitet wurde sie von Ensembles wie dem Melos Chamber Orchestra, dem Korean Chamber Orchestra, den Korean Soloists und dem Bulgarischen Radiosinfonieorchester. Melanie Chae war 2009 und 2012 offizielle Klavierpartnerin des Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerbs Hannover. Sie veröffentlichte 2008 und 2010 CD-Einspielungen mit Edwin E. S. Kim. Als Konzertpianistin bereist sie derzeit Europa und Asien.

C ha e

After her performance of the Grieg Piano Concerto with the Korean Symphony Orchestra at the age of thirteen, Melanie M. Y. Chae was proclaimed a “sensational young pianist”. She studied with world-renowned teachers, including Patsy Toh, Yonty Solomon, and Irina Zaritskaya. She has received awards in numerous international competitions, including first prizes at the Zinetti International Chamber Music Competition and the Maria Canals International Music Competition (2004), second prizes at the Concorso Internazionale di musica ‘Città di Pinerolo’ (2001) and the Beethoven Intercollegiate Piano Competition (2001), and the special prize at the Concorso Internazionale di Esecuzione Musicale Provincia di Caltanissetta. Melanie Chae is also a devoted chamber musician. She has performed in various chamber music concerts and collaborated with musicians such as Boris Kuschnir, Pavel Vernikov and Igor Ozim. Her chamber music partners include Julian Rachlin, Lidia Baich, Alisa Weilerstein, and her husband Edwin E. S. Kim. She has recorded the Scriabin Preludes with Decca. Chae frequently performs with Edwin E. S. Kim. Her soloist endeavors have taken her to Vienna, London, Lindau, Koblenz, Seoul, and Daegu. She has performed at venues such as St. Martin-in-the-Field, Regent’s Hall, the Purcell Room (UK), Little Angels’ Concert Hall, Seoul (Korea), the Stadttheater Lindau (Germany), the Gesellschaft für Musiktheater Wien, Konzerthaus (Vienna), the Palau di Musica (Spain), and many others. She has, among other ensembles, performed with the Melos Chamber Orchestra, the Korean Chamber Orchestra, the Korean Soloists, and the Bulgarian Radio Symphony Orchestra. Melanie Chae was a piano accompanist at the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover in 2009 and 2012. She has released CD albums with Edwin E. S. Kim in 2008 and in 2010. As a concert pianist, she currently performs throughout Europe and Asia. 97


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 25.08.15 14:52 Seite 98

semifinalrunde ii

mo za rt s v iol i n k onz erte se m if ina lru nd e ii 4 .– 6 . o k to be r 201 5

mü n c hen er k amme r or c he ste r

»

... Mozarts Dialoge,

Szenen, Witze, Abgründe

sind nicht zu entdecken,

wenn man nur den d a n i el gigl be r ge r

›reinen, schönen ton‹

ko n ze r tme i ste r

pflegt und nicht, wie der

w. a . m o za rt v io l in k on z ert nr. 1 b - d ur , k v 2 0 7 nr. 2 d-du r , kv 211 n r. 3 g-d ur, k v 21 6 n r. 4 d -d ur , k v 2 1 8 n r. 5 a-d ur, k v 21 9

98

«

Komponist, die Kenntnis der Strukturen auf die Praxis anwendet. Volker Hagedorn


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 99

G

d a n iel

Daniel Giglberger wurde 1972 in Freising geboren. Er studierte bei Christoph Poppen, Donald Weilerstein und zuletzt bei Gerhard Schulz. Er absolvierte Meisterkurse bei Franco Gulli, Walter Levin, Miriam Fried und Joseph Gingold und war Stipendiat der European Mozart Foundation sowie der Karl Klingler Stiftung. Außerdem erhielt er wichtige Impulse von Reinhard Goebel im Bereich der historischen Aufführungspraxis. Daniel Giglberger war Preisträger der Wettbewerbe ›Jugend musiziert‹, des II. Concours International de Château du Courcillon (Frankreich) und des Kammermusikwettbewerbs der Hochschule für Musik Detmold. Als Solist und Kammermusiker gab er zahlreiche Konzerte in Japan, China, den USA und in Europa und war Gast bei vielen namhaften Festivals, wie zum Beispiel dem Schleswig Holstein Musikfestival, dem Rheingau Musik Festival, der Styriarte in Graz oder dem Carinthischen Sommer in Ossiach. Im Jahr 2001 gab er sein Debüt im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie und konzertierte des weiteren auf Podien wie dem Wiener Musikverein, dem Théâtre des Champs-Élysées, der Alten Oper Frankfurt, der Kölner Philharmonie u. a.

semifinal round ii

i gl be r ge r

Daniel Giglberger ist regelmäßig beim Festival St. Gallen in der Steiermark und beim Festival Bonheur Musical de Lourmarin/ Provence zu hören. Als Konzertmeister ist er außerdem gern gesehener Gast bei anderen Orchestern und Ensembles; so arbeitete er u. a. mit dem hr Sinfonieorchester Frankfurt, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Bayerischen Staatsorchester, der Kioi Sinfonietta Tokyo, dem Stuttgarter Kammerorchester, dem NYDD Ensemble Tallin sowie dem Ensemble Oriol. Seit 1999 ist er Konzertmeister des Münchener Kammerorchesters. Daniel Giglbergers Engagement gilt der Aufführung zeitgenössischer Musik gleichermaßen wie der Auseinandersetzung mit historischen Aufführungspraktiken im Barock und der Klassik.

Giglberger Daniel was born in 1972 in Freising. He studied with Christoph Poppen, Donald Weilerstein and Gerhard Schulz and attended master classes with Franco Gulli, Walter Levin, Miriam Fried and Joseph Gingold. He was Fellow of the European Mozart Foundation and the Karl Klingler Foundation and gained important insights into the area of historically informed performances through working with Reinhard Goebel. Daniel Giglberger won the competition ‘Jugend musiziert’, the II. Concours International de Château du Courcillon (France) and the Chamber Music Competition of the Hochschule für Musik Detmold. As a soloist and chamber musician, he has given numerous concerts in Japan, China, the USA and Europe and was a guest at many prestigious festivals, such as the Schleswig Holstein Musikfestival, Rheingau

Musik Festival, Styriarte in Graz and the Carinthischer Sommer in Ossiach. In 2001 he gave his debut in the chamber music hall of the Berlin Philharmonic and performed concerts in the Musikverein Vienna, the Théâtre de Champs-Élysée in Paris, the Alte Oper in Frankfurt, the Cologne Philharmonic. Daniel Giglberger performs regularly in festivals such as St. Gallen Festival in Styria and Festival Bonheur Musical de Lourmarin/ Provence. As concert master Daniel Giglberger is well received with many other orchestras; her regularly works with the Radio Symphony Orchestra Frankfurt, the Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, the Bayerische Staatsorchester, the Kioi Sinfonietta Tokyo, the Stuttgart Chamber Orchestra, the NYDD Ensemble Tallin as well as the Ensemble Oriol. Since 1999 he is concertmaster of the Munich Chamber Orchestra. Daniel Giglberger is equally interested in contemporary music as well as historical performance practice in baroque and classical styles.

99


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 25.08.15 16:43 Seite 100

semifinalrunde ii

K

m ün chen er

100

Eine außergewöhnlich kreative Programmgestaltung in Verbindung mit der in kontinuierlicher Arbeit gewachsenen Homogenität des Klangs: mehr als 60 Jahre nach seiner Gründung in der unmittelbaren Nachkriegszeit präsentiert sich das Münchener Kammerorchester heute als Modellfall in der deutschen Orchesterlandschaft. Unter einem Saison-Motto – ›Politik‹, ›Alpen‹, ›Jenseits‹, ›Architektur‹, ›Ostwärts‹, ›Drama‹ oder ›Kindheit‹ – konfrontieren die Programme des MKO Werke früherer Jahrhunderte assoziativ, spannungsreich und oft überraschend mit Musik der Gegenwart. Mehr als siebzig Uraufführungen hat das Kammerorchester zu Gehör gebracht, seit Christoph Poppen 1995 die Künstlerische Leitung übernahm und das unverwechselbare dramaturgische Profil des Klangkörpers begründete.

am m e r or c he s te r

Komponisten wie Iannis Xenakis, Wolfgang Rihm, Tan Dun, Chaya Czernowin und Jörg Widmann haben für das Kammerorchester geschrieben; allein seit 2006 hat das MKO Aufträge unter anderem an Erkki-Sven Tüür, Thomas Larcher, Bernhard Lang, Nikolaus Brass, Samir Odeh-Tamimi, Klaus Lang, Mark Andre, Peter Ruzicka, Márton Illés, Miroslav Srnka und Tigran Mansurian vergeben. Alexander Liebreich, der zur Spielzeit 2006/07 Poppens Nachfolge antrat, setzt auf die Erlebnisqualität und kommunikative Intensität zeitgenössischer Musik. Neben den Donnerstagabenden im Prinzregententheater, der Hauptspielstätte des Orchesters, hat das Kammerorchester in den vergangenen Jahren eine Reihe ungewöhnlicher Konzertformate etabliert. Ein ebenso kundiges wie großes Publikum finden – nun schon in

der zwölften Saison – die ›Nachtmusiken‹ in der Rotunde der Pinakothek der Moderne. Diese Konzerte widmen ihr komplettes Programm einem Komponisten des 20. oder 21. Jahrhunderts. Rund sechzig Konzerte pro Jahr führen das Orchester außerdem auf wichtige Konzertpodien in aller Welt. In den letzten Spielzeiten standen u. a. Tourneen nach Asien, Spanien, Skandinavien und Südamerika auf dem Plan. Bei ECM Records sind Aufnahmen des Orchesters mit Werken von Karl Amadeus Hartmann, Sofia Gubaidulina,Tigran Mansurian, Giacinto Scelsi, Thomas Larcher, Isang Yun und Joseph Haydn sowie von Toshio Hosokawa erschienen. Weitere Einspielungen mit dem MKO wurden bei Sony Classical veröffentlicht.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 101

Exceptionally creative program selections meet a truly homogeneous sound grown out of continuous work: Today, over 60 years after being founded in post-war Germany, the ‘Münchener Kammerorchester’ (Munich Chamber Orchestra) presents itself as one of the finest ensembles in Germany’s orchestral landscape. With distinctive themes for each season–among them ‘Politics’, ‘The Alps’, ‘Afterlife’, ‘Architecture’, ‘Eastward’, ‘Drama’, and ‘Childhood’– the programs of the ensemble juxtapose works from previous centuries with contemporary music. The emerging combinations are bold, inspired, and often surprising. Christoph Poppen, who shaped the ensemble’s uniquely dynamic profile, was appointed Artistic Director of the chamber orchestra in 1995. Since then, over 70 works were premiered by the MKO. Composers such as Iannis Xenakis, Wolfgang Rihm,

Tan Dun, Chaya Czernowin, and Jörg Widmann have written works for the ensemble; since 2006, the MKO has commissioned works from Erkki-Sven Tüür, Thomas Larcher, Bernhard Lang, Nikolaus Brass, Samir Odeh-Tamimi, Klaus Lang, Mark Andre, Peter Ruzicka, Márton Illés, Miroslav Srnka, and Tigran Mansurian. Alexander Liebreich, who became Poppen’s successor in the 2006/07 season, strongly believes in the listening experience and communicative intensity offered by contemporary music. In addition to the Thursday evening performances at the ‘Prinzregententheater’, the orchestra’s main venue, the MKO has established a number of unusual concert formats in the past few years. The night concerts ‘Nachtmusiken’, which are enjoyed by a large and educated audience at Munich’s ‘Pinakothek der Moderne’, have been going on

for 12 seasons already. These concerts feature entire programs dedicated to a single 20th or 21st century composer. An additional sixty concerts per annum take the orchestra to the bestknown concert stages all over the world. Previous seasons have included tours to Asia, Spain, Scandinavia, and South America. The MKO’s recordings with ECM Records include works by Karl Amadeus Hartmann, Sofia Gubaidulina, Tigran Mansurian, Giacinto Scelsi, Thomas Larcher, Isang Yun and Joseph Haydn, as well as Toshio Hosokawa. The ensemble has also recorded with Sony Classical.

101


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 102

finalrunde

v io l in k onz e rt e f in a l ru n de 8 . + 9 . O kt ob e r

g a l a- p re isträ ge rk on zer t 10. o ktob e r

»

... Die klassische Musik

lebt ja gerade durch die

Interpretation. Es ist

n d r ra di ophi l harmon ie

die zentrale Aufgabe für jeden Solisten, eine

h en d ri k ve stman n

eigene Sichtweise eines

d ir i g ent

Stückes zu finden und

«

sie hörbar zu machen:

der kleine Unterschied macht die Musik … HAZ 13. Oktober 2012

102


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 103

V

h e n dr i k Hendrik Vestmann erhielt seine Ausbildung an der Estnischen Akademie für Musik und an der Hochschule für Musik Karlsruhe bei Prof. Wolf-Dieter Hauschild. Seit 2001 dirigiert er zahlreiche Orchester wie das MDR Sinfonieorchester, die NDR Radiophilharmonie, die Symphoniker in Hamburg, Düsseldorf, Bochum und Nürnberg, das Sinfonieorchester Wuppertal, das Saarländische Staatsorchester, die Tamperen Philharmonie (Finnland) sowie das Philharmonische Orchester Graz. Mit der Nordwestdeutschen Philharmonie Herford debütierte er 2007 in der Tonhalle Zürich und er leitete 2012 die Konzerttournee der Duisburger Philharmoniker nach Istanbul. Hendrik Vestmann gewann den Hermann-Abendroth-Preis in Weimar. Ebenso war er Finalist und Sonderpreisträger beim ›Deutschen Dirigentenpreis‹ 2006. Seine Opernlaufbahn begann er am Theater Heidelberg, wo er mit Rossinis ›La Cenerentola‹ debütierte. Von 2004 bis 2006 war Hendrik Vestmann Generalmusikdirektor am Theater in Tartu (Estland). 2006 wurde er als Erster Kapellmeister und stellvertretender Generalmusikdirektor an das Theater Münster verpflichtet. Dort dirigierte er ein umfassendes Repertoire von ›Boris Godunow‹ bis ›Tristan und Isolde‹. Als Gastdirigent führte ihn sein Weg u. a. an das Nationaltheater Mannheim (›La Traviata‹), an das Staatstheater Hannover (›La Bohème‹), an die Estnische Nationaloper (›Freischütz‹) und mit Mozarts ›Don Giovanni‹ an die Opernhäuser in Karlsruhe, Aachen, und Graz. 2014 leitete Hendrik Vestmann die Wiederaufnahme von ›Die Hochzeit des Figaro‹ an der Komischen Oper Berlin, wo er in dieser Saison auch Barrie Koskys Erfolgsproduktion ›Die Zauberflöte‹ dirigiert.

Seit der Spielzeit 2013/14 ist Hendrik Vestmann Chefdirigent der Oper Bonn. Mit seinen Dirigaten der Neuproduktionen von ›Written on skin‹ und ›Tosca‹, sowie der Wiederaufnahme von ›Die Zauberflöte‹ feierte er große Erfolge. In dieser Saison obliegt ihm dort die musikalische Leitung bei ›Fidelio‹, ›Hoffmanns Erzählungen‹, ›Salome‹ und ›Turandot‹. Hendrik Vestmann studied at the Estonian Academy of Music and Theatre and at the Karlsruhe University of Music with Prof. Wolf-Dieter Hauschild. Since 2001, he has conducted numerous orchestras, including the MDR Sinfonieorchester, the NDR Radiophilharmonie, the symphony orchestras in Hamburg, Düsseldorf, Bochum, and Nuremberg, the Sinfonieorchester Wuppertal, the Saarland State Orchestra, the Tampere Philharmonic Orchestra (Finland), and the Graz Pilharmonic Orchestra. In 2007, he gave his conducting debut with the Nordwestdeutsche Philharmonie Herford in Zurich’s ‘Tonhalle’. In 2012, he directed the Istanbul concert tour of the Duisburg Philharmonic Orchestra. Hendrik Vestmann has been awarded the Hermann-AbendrothPrize in Weimar. He was a finalist and special award recipient of the

final round

es t ma n n

‘Deutscher Dirigentenpreis’ (German Conducting Award) in 2006. Vestmann’s opera career started at the Heidelberg Theater, where he gave his debut with Rossini’s ‘La Cenerentola’. Between 2004 and 2006, he was Music Director at the Tartu Theater in Estonia. In 2006, he was appointed First Kapellmeister and Assistant Music Director at the Münster Theater, where he conducted a varied repertory spanning from ‘Boris Godunov’ to ‘Tristan und Isolde’. As a guest conductor, Hendrik Vestmann has performed, among others, at the Mannheim National Theater (‘La Traviata’), the Hannover State Theater (‘La Bohème’), the Estonian National Opera (‘Der Freischütz’), and the opera houses of Karlsruhe, Aachen, and Graz (Mozart’s ‘Don Giovanni’). In 2014, he directed a revival production of ‘The Marriage of Figaro’ at the Komische Oper Berlin, where he also performed Barrie Kosky‘s hugely successful production of ‘The Magic Flute’ within the same season. Hendrik Vestmann has been Chief Conductor of the Bonn Opera since the 2013/14 season. His performances of new productions, among them ‘Written on skin’ and ‘Tosca’, as well as the revival of ‘The Magic Flute’, have met with great acclaim. This season, he will conduct ‘Fidelio’, ‘The Tales of Hoffmann’, ‘Salome’, and ‘Turandot’.

103


3

5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 25.08.15 16:44 Seite 104

finalrunde

Die NDR Radiophilharmonie begleitet seit der ersten Ausgabe des ›Joseph Joachim Violinwettbewerbs‹ die Final- und Galakonzerte. In diesem Jahr kommt zusätzlich das Eröffnungskonzert dazu, das Andrew Manze als Teil seiner Chefdirigentenkonzerte leitet. Herr Ilkenhans, wie kommt es zu der engen Bindung des Orchesters an den Wettbewerb?

Als der JJV 1991 ins Leben gerufen wurde, ging die Stiftung Niedersachsen auf alle großen Musikinstitutionen der Stadt zu. Die NDR Radiophilharmonie hat diese Initiative von Beginn an unterstützt: Der Wettbewerb bot eine neue Möglichkeit, in die Stadt und in die internationale Musikszene hineinzuwirken. Da war es ganz natürlich, sich als Partner anzubieten. Seit Andrew Manze Chefdirigent in Hannover ist, gibt es eine zusätzliche Motivation, die Geige als Soloinstrument in den Mittelpunkt zu stellen. Er begann seine Karriere als exzellenter Geiger, bevor er sich als Dirigent international einen Namen machte. Wir sind sehr dankbar, ihn als Chefdirigenten zu haben.

f ragen an q u est i on s to matt hi as il k e nh a n s

Welche positiven Effekte hat der ›Joseph Joachim Violinwettbewerb‹ für die NDR Radiophilharmonie? Das Orchester schätzt die internationale Ausstrahlung des Wettbewerbs und sieht es als Chance, sich in diesem Umfeld zu positionieren. Für die Streicher ist die Begegnung mit den Teilnehmern besonders interessant: An ihnen lässt sich ablesen, was international gerade passiert und wie die jungen Nachwuchstalente aufgestellt sind. Yusuke Hayashi ist ein einprägsames Beispiel für das Potential dieser Zusammenarbeit. Er war einer der Gewinner beim Wettbewerb 2009, inzwischen sitzt er am 1. Pult der NDR Radiophilharmonie. In diesem Jahr bleibt die Repertoire-Auswahl für die Finalkonzerte den Teilnehmern überlassen. Wie spontan muss das Orchester sein, um diese Herausforderung zu meistern?

104

Die Finalkonzerte waren von Beginn an eine große Herausforderung für das Orchester. Die Vorproben finden anhand einer Auswahlliste ›auf gut Glück‹ statt, und erst nach der Nominierung der Finalisten herrscht Klarheit. Sofern es sich nicht um äußerst ungewöhnliche Orchesterbesetzungen wie in Ligetis Violinkonzert handelt, richten wir uns ganz nach den Wünschen der Teilnehmer. Erfahrungsgemäß möchten die meisten von ihnen sich aber mit dem klassischen Repertoire beweisen.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 105

final round

The NDR Radiophilharmonie has been accompanying the final and gala concerts of the ‘Joseph Joachim Violin Competition’ since the first season. This year, an opening concert directed by chief conductor Andrew Manze will be added to the program. Mr. Ilkenhans, why is the orchestra so closely connected with the competition? When the JJV was founded in 1991, the Stiftung Niedersachsen approached all major music institutions of Hannover. The NDR Radiophilharmonie has supported this initiative from the very beginning: The competition gave us a new opportunity to apply ourselves within the musical community of the city while reaching out to that of the world. So it was a logical decision for us to offer a partnership. Since Andrew Manze’s tenure as chief conductor in Hannover, we have had an additional reason for putting the violin as a solo instrument into the spotlight. Before becoming an internationally renowned conductor, Manze was an excellent violinist. We are very grateful to have him as chief conductor. What are the positive effects of the ‘Joseph Joachim Violin Competition’ on the NDR Radiophilharmonie?

orchestermanager der ndr radiophilharmonie orchestra manager of the ndr radiophilharmonie

The orchestra appreciates the international appeal along with the chance of positioning itself alongside the competition. For the string players, meeting the competition participants is especially interesting– they reflect current international developments and offer insight into the abilities of young, up-and-coming talent. Yusuke Hayashi is a memorable example for the potential of this collaboration: He was one of the winners of the 2009 competition and is now a first-stand violinist in the NDR Radiophilharmonie. This year, the repertory selection for the final concerts will be left up to the participants. How spontaneous does an orchestra have to be in order to master these challenges? The final concerts have been a great challenge for the orchestra since the very beginning. Initial rehearsals take place based on a list of selections that might or might not be performed, as the program will only be decided on after the finalists have been nominated. As long as the work in question is not entirely unusual in orchestration, such as, for example, Ligeti’s violin concerto, we are open to the wishes of the participants. However, time has shown that most of them prefer to choose a work from the standard repertory. 105


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 106

sonderkonzert

so nd e r konz e rt sa ., 3 . ok t obe r 20 15

nem a nj a r a du lovi c v io l in e

ni e d ersäc hsis che s st a at sor c heste r

ka r e n k amen sek d ir i g ent in

sa m u e l ba rb e r zw e i tes e ssay f ür or c he ste r , op. 1 7

ko n ze r t fü r v io lin e un d o rc h este r, op . 14

ant o n í n d vor ák si n f oni e n r. 7 d -mol l, op . 7 0

106

»

...Wenn man allerdings

dem Publikumsurteil

traute, dann war die

Entscheidung beim Internationalen Violinwettbewerb Hannover bereits

«

am ersten Abend gefallen: Der Jubel für Nemanja Radulovic war riesig ... HAZ 18./19. Oktober 2003


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 107

K

k aren Karen Kamensek, in Chicago geboren, ist seit 2011 Generalmusikdirektorin der Staatsoper Hannover. Bereits während und unmittelbar nach ihrer Ausbildung an der Indiana University dirigierte sie an der Houston Grand Opera, ging als Dirigentin mit der New York City Opera auf Tournee und dirigierte das Orquesta Sinfónica Nacional de Honduras, das Louisville Orchestra und die Bochumer Symphoniker. Eine enge Verbindung besteht zu dem Komponisten Philip Glass, unter anderem brachte sie dessen Opern ›Orphée‹ (1993) und ›Les Enfants Terribles‹ (1996) als Dirigentin zur Uraufführung. Mit ›Orphée‹ debütierte sie als Dirigentin in Europa, beim Festival der Jeunesses Musicales in Weikersheim. Von 2000 bis 2002 war Karen Kamensek an der Volksoper Wien als 1. Kapellmeisterin tätig, von 2003 bis 2006 als Generalmusikdirektorin am Freiburger Theater. Für die Saison 2007/2008 wurde sie interimistisch als Chefdirigentin des Slowenischen Nationaltheaters in Maribor verpflichtet, es folgte von 2008 bis 2011 die Position als stellvertretende Generalmusikdirektorin an der Hamburgischen Staatsoper. Karen Kamensek ist eine gefragte Gastdirigentin an vielen Häusern weltweit u. a. an der Deutschen Oper und der Komischen Oper Berlin, der Oper Frankfurt, der Staatsoper Stuttgart, dem Königlichen Dänischen Theater Kopenhagen, der Volksoper Wien, der Staatsoper Prag, der Opéra National de Bordeaux, der San Diego Opera und der Opera Australia Melbourne. Konzerteinladungen führten Karen Kamensek wiederholt zur Basel Sinfonietta, zum Bruckner Orchester Linz, dem Philharmonischen Orchester Freiburg, den Hamburger Philharmonikern, dem Vlaams Radio Orchester Brüssel und zum Radio Symphonie Orchester Wien.

special concert

a me ns e k

Karen Kamensek was born in Chicago. In 2011, she was appointed Music Director of the Hannover State Opera. During and immediately following her studies at Indiana University, she conducted at the Houston Grand Opera, toured with the New York City Opera and directed the Orquesta Sinfónica Nacional de Honduras, the Louisville Orchestra, and the Bochum Symphony Orchestra. Kamensek is especially fond of the composer Philip Glass and conducted, among others, the premieres of Glass’ operas ‘Orphée’ (1993) and ‘Les Enfants Terribles’ (1996). The performance of ‘Orphée’ at the Jeunesses Musicales Festival in Weikersheim marked her European debut as a conductor. Between 2000 and 2002, Karen Kamensek was Music Director at the Volksoper Vienna; from 2003 until 2006, she conducted at the Freiburg Theater as Music Director. During the 2007/2008 season, she was appointed interim Music Director at the Slovene National Theatre in Maribor, followed by an engagement as Assistant Music Director at the Hamburg State Opera between 2008 and 2011.

As a sought-after guest conductor, Karen Kamensek has been conducting at major opera houses all over the world, including the Deutsche Oper Berlin, the Komische Oper Berlin, the Frankfurt Opera, the Stuttgart State Opera, the Royal Danish Theatre in Copenhagen, the Volksoper Vienna, the Prague State Opera, the Opéra National de Bordeaux, the San Diego Opera, and the Opera Australia Melbourne. Additionally, Karen Kamensek has conducted the Basel Sinfonietta, the Bruckner Orchestra Linz, the Freiburg Philharmonic Orchestra, the Hamburg Philharmonic, the Vlaams Radio Orchestra Brussels, and the Vienna Radio Symphony Orchestra.

107


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 108

sonderkonzert

S

ni ede rsä chs ische s

108

ta a ts or ch e s te r h a nn ov e r

Die Geschichte des Niedersächsischen Staatsorchesters Hannover reicht bis in das Jahr 1636 zurück: Mitten im Dreißigjährigen Krieg gründete Herzog Georg von Calenberg eine Hofkapelle, die zunächst ein reines Konzertorchester war. Heinrich Schütz, Agostino Steffani und Georg Friedrich Händel zählten zu den ersten Kapellmeistern, Jean Baptiste Farinelli zu den führenden Konzertmeistern dieser Anfangsphase. Erst im 19. Jahrhundert wurde aus der Hofkapelle ein Opernorchester. Heinrich Marschner und Hans von Bülow sind bedeutende Kapellmeister, Joseph Joachim der herausragende Konzertmeister dieser Zeit. Zu den prägenden Generalmusikdirektoren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zählten Rudolf Krasselt und Franz Konwitschny. Berühmte Dirigenten wie Wilhelm Furtwängler, Otto Klemperer, Hans Knappertsbusch und Ferenc Fricsay leiteten Konzerte, Komponisten wie Franz Schreker, Igor Strawinsky, Hans Pfitzner und Paul Hindemith dirigierten Aufführungen ihrer Werke. Seit dem 1. Januar 1970 gehört das Orchester zur Niedersächsischen Staatstheater Hannover GmbH und wird vom Land Niedersachsen als dessen größter Klangkörper finanziert. Es zählt zur Zeit 112 Mitglieder, seine Chefdirigentin ist seit 2011 Generalmusikdirektorin Karen Kamensek.

Das Orchester erarbeitet neben täglich wechselnden Opernvorstellungen pro Spielzeit acht Sinfoniekonzerte sowie zahlreiche Sonderkonzerte, Kinder- und Jugendkonzerte. Außerdem gestaltet es eine eigene Kammerkonzertreihe mit acht Matineen pro Saison. Seit 2014 richtet das Orchester in Kooperation mit der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und Musik 21 Niedersachsen das Festival ›Klangbrücken‹ aus. Gastspielkonzerte bei Festspielen wie den Wiener Festwochen, dem Edinburgh International Festival und im Brucknerhaus Linz sowie regelmäßige Rundfunk-Liveübertragungen von Opernpremieren bereichern den Alltag des Niedersächsischen Staatsorchesters Hannover.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 109

The history of the Lower Saxony State Orchestra extends back into the year 1636: In the midst of the Thirty Years’ War, Duke Georg von Calenberg founded an orchestra that was to play concerts at court. The ensemble’s first kapellmeisters included Heinrich Schütz, Agostino Steffani, and George Frederick Handel; Jean Baptiste Farinelli was one of the concertmasters of this early phase. It was not until the 19th century that the court orchestra became an opera orchestra. Heinrich Marschner and Hans von Bülow were among the most prominent kapellmeisters and Joseph Joachim was the most famous concertmaster of this time. Some of the orchestra’s most distinctive general music directors during the first half of the 20th century include Rudolf Krasselt and Franz Konwitschny. Among its guest conductors were Wilhelm Furtwängler, Otto Klemperer, Hans Knappertsbusch, and Ferenc Fricsay, and composers such as Franz Schreker, Igor Stravinsky, Hans Pfitzner, and Paul Hindemith conducted performances of their own works. Since January 1, 1970, the orchestra belongs to the ‘Niedersächsische Staatstheater Hannover GmbH’ (Lower Saxony State Theater Company Hannover) and, as the largest musical ensemble of the state, is funded by Lower Saxony. To date, the orchestra consists of 112 players. Since 2011, Music Director Karen Kamensek has been the orchestra’s chief conductor.

In addition to daily changing opera productions, the Lower Saxony State Orchestra performs eight symphony concerts and a number of special concerts, as well as several concerts for children and young adults each season. The ensemble’s chamber music series consists of eight matinees per season. In cooperation with the Hanover University of Music, Drama and Media and ‘Musik 21 Niedersachsen’, the orchestra has been hosting the festival ‘Klangbrücken’ (bridges of sound) since 2014. Guest performances at festivals such as the Vienna Festival, the Edinburgh International Festival and at the ‘Brucknerhaus Linz’, as well as regular live radio broadcasts of opera premieres enhance the Lower Saxony State Orchestra Hannover’s daily agenda.

109


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 110

D

er ›Joseph Joachim Violinwettbewerb‹ übt eine starke Anziehungskraft

auf junge, hochtalentierte Musiker in aller Welt aus, die das Potenzial

zu einer internationalen Solokarriere besitzen. Für die frischgekürte ›UNESCO City of Music‹ Hannover ist er darum von unschätzbarem Wert. Benannt nach

dem Großmeister der Geige, der in Leipzig ausgebildet und dort von Mendelssohn gefördert wurde, schließlich in Hannover zum Königlichen Konzertmeister avancierte, weiß der Wettbewerb in unnachahmlicher Weise Musikgeschichte und

Zukunftsmusik

miteinander zu verbinden. Als höchst-

dotierter seiner Art spielt er auch wirtschaftlich in der Champions League der Talentförderung. Ein Leuchtturm der Musik, dessen Strahlkraft weit über Hannover hinausreicht. Chapeau! Lars-Ole Walburg, Intendant des Schauspiel Hannover

T

he ‘Joseph Joachim Violin Competition’ is a magnet for young, highly gifted musicians from all over the world who have the potential

for an international solo career. For Hannover, which has recently been

honored with the title ‘UNESCO City of Music’, the competition is thus invaluable. Named after the grand master of the violin who was trained in Leipzig while being mentored by Mendelssohn before advancing to the position of royal concert master in Hannover, the competition combines music history and

musical future

in a

truly extraordinary way. As the competition with the most valuable prizes worldwide, the ‘Joseph Joachim Violin Competition’ also plays in the Champions League of young talent promotion in the economic sense. It has become a beacon of music that can be seen even far outside of 110

Hannover. Chapeau!

Lars-Ole Walburg, Director of ‘Schauspiel Hannover’


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 111

Johannes Brahms: Violinkonzert op. 77, Autograph der Solostimme (Ende des ersten Satzes). Brahms schickte Joseph Joachim die Stimme im August 1878 zur Beurteilung und Ăźbernahm weitgehend dessen hier gezeigte Bleistiftkorrekturen.

Johannes Brahms: Violin concerto 0p. 77, autograph of the solo part (end of the first movement). Brahms sent the part to Joseph Joachim for evaluation in August of 1878. Joachim’s corrections in pencil (shown here) have largely been adapted by Brahms.

111


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 112

auditorium

sonntag, 27. september 2015 | 15:00 uhr

R

om an z e mit p ub li kum

Vom Charme der Musikvermittlung und warum ein internationaler Wettbewerb ein unverzichtbarer Teil davon ist Musikvermittlung klingt immer irgendwie angestrengt. Da sollen zwei aneinander vermittelt werden – die Klassik und ein zumeist un(frei)williges Publikum. Aber es muss offensichtlich sein, schließlich drohen die Zuhörer und anschließend womöglich die Kulturförderung wegzubrechen. Mit dem sorgenvollen Blick auf das Publikum von morgen scheinen Lust und Leidenschaft im Hier und Jetzt aber ausgeschlossen. Woher kommen dann nur die zahllosen Beispiele für eine gelingende, unangestrengt beiläufige und eben charmante Musikvermittlung? Das Podium räumt auf mit wechselseitigen Vorurteilen zwischen Kunst und Pädagogik, Spitze und Breite, Anstrengung und Unterhaltung, schwer zu spielen und leicht zu haben. Es gibt Beispiele von der Selbstverständlichkeit und der Kunst, mit der Musikvermittlung heute betrieben wird. Es diskutiert das Selbstverständnis von Künstlern in der Vermittlung und Vermittlern in der Kunst und wie das Publikum davon profitiert – wenn nämlich das Beste von beiden Seiten zusammenfindet. Es geht aber auch der Frage nach, warum Musikvermittlung noch keineswegs selbstverständlich ist und welche Vorreiterrolle der Wettbewerb dabei spielt. Moderation: Markus Lüdke (Geschäftsführer, Musikland Niedersachsen gGmbH) Podium: Christian Edelmann (Cellist und Moderator, NDR Radiophilharmonie) Lisa Unterberg (Präsidiumsmitglied, Jeunesses Musicales Deutschland und Projektmanagement, Podium-Festival)

samstag, 3. oktober 2015 | 12:00 uhr

K

zu ku n ft

las s i k

Was hören wir morgen – und wie? Ein Gespräch mit Volker Hagedorn

112

Das Thema ist seit langem anhaltend aktuell: Welche Zukunft hat die Klassik? Die sieht, rein statistisch betrachtet, nicht so finster aus wie vor etwa fünfzehn Jahren. Obwohl Veranstalter und Institutionen allent-

halben gegen Finanznöte kämpfen, obwohl die deutsche Orchesterlandschaft um mehr als 2000 Planstellen geschrumpft ist und die digitale Revolution den Umsatz der Phonowirtschaft um 40 Prozent einbrechen ließ, ist die Zahl der Konzertbesucher gestiegen. Für Freunde der notierten Musik gibt es in Deutschland mittlerweile mehr Festivals, als das Jahr Tage hat, die Wahl eines Chefdirigenten kann zum Twittertrend werden, und im Internet sind auch Raritäten und Pioniertaten bequem für jeden erreichbar. Gerade vor dem Hintergrund virtueller Verfügbarkeit scheint das Interesse am unwiederholbaren Liveauftritt zu wachsen. Gibt es eine neue Neugier, auf die der Musikbetrieb reagiert – oder reagieren sollte? Welche Chancen haben Entdeckungen alter wie neuer Musik neben dem Kanon klassischer Werke, welche neuen Konzertformen entwickeln sich, und welche lassen sich denken? Fragen, auf die in diesem Gespräch ein paar Antworten gesucht werden sollen. Moderation: Volker Hagedorn (Publizist, u. a. Die Zeit) Podium: Simone Kermes (Sopranistin) Wolf-Dieter Seiffert (Geschäftsführer, G. Henle-Verlag) Hartmut Welscher (Gründer und Chefredakteur, VAN Magazine)

dienstag, 6. oktober 2015 | 16:00 uhr

S

my t h os

tr ad i v ari

Florian Leonhard im Gespräch mit Harald Eggebrecht Wenn von Geigen die Rede ist, fällt unweigerlich der Name Antonio Stradivaris, des berühmtesten aller italienischen Geigenbauer, von denen einige der wichtigsten in Cremona lernten und arbeiteten. Von seinen rund 1000 Violinen sind noch etwa gut vierhundert spielbar. Doch nicht alle sind gleichermaßen herausragend wie zum Beispiel die in letzter Zeit viel erwähnte ›Lady Inchiquin‹, die über zehn Jahre der deutsche Geiger Frank Peter Zimmermann spielte. Doch auch Giuseppe Guarneri del Gesù oder Carlo Bergonzi haben grandiose Instrumente gebaut. Außerdem gab es Geigenbauschulen auch in Venedig, Rom, Mantua, Brescia. Wieso ist die von Andrea Amati im 16. Jahrhundert entwickelte und verfeinerte Form der Violine nurmehr in Nuancen verändert worden? Was hat es mit den vermeintlichen Geheimnissen von Holz, Lack und anderem auf sich?


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 113

auditorium

september 27, 2015 | 3:00 pm

Was aber ist mit modernen Geigen, wer ist heute Stradivaris Nachfolger und wie steht es um Violinen aus Kunststoff, Carbon et cetera? Zu all diesen und mehr Fragen wird Florian Leonhard, berühmter Geigenspezialist aus London, gewiss interessante Antworten haben im Gespräch mit Harald Eggebrecht. Moderation: Harald Eggebrecht (Publizist, u. a. Süddeutsche Zeitung) Podium: Florian Leonhard (Restaurator und Geigenexperte) Suyoen Kim (Erste Preisträgerin 2006)

donnerstag, 8. oktober 2015 | 18:00 uhr

V

irt u o s it ät

Virtuosen: Meister ihres Fachs oder seelenlose Akrobaten? Eine Diskussion mit Rainer Wagner In Deutschland gilt Tüchtigkeit als Tugend, aber wenn sie uns Lateinisch (virtus) oder Italienisch (virtuoso) daherkommt, dann kann das anders aussehen. Der Virtuose ist ein Könner seines Fachs. Aber warum taugt dieses Wort in unserem Sprachgebrauch sowohl als Lob wie auch als Tadel? Und wann hat sich dieser Begriffswandel vollzogen von der Anerkennung der Meisterschaft zum Verdacht, dass bei zu großer Fingerfertigkeit das Wahre, Edle und Schöne unter die Räder kommen könnte. Treibt die Phantasie der Komponisten den Interpreten voran oder lockt das vom Virtuosen erweiterte Repertoire der Möglichkeiten den Schöpfer zu immer gewagteren (Heraus-)Forderungen? Wer ist dann Huhn und was das Ei? Darüber wird zu reden sein, wenn sich eine Musikwissenschaftlerin, ein Pianostar und Pädagoge und ein Virtuose des Worts zusammen mit dem Journalisten Rainer Wagner dem Auditorium stellen.

Moderation: Rainer Wagner (ehemaliger Feuilletonchef der HAZ) Podium: Lars Vogt (Pianist und Gründer von ›Rhapsody in School‹) Dr. Eike Christian Hirsch (Journalist und Schriftsteller) Dr. Christine Hoppe (Musikwissenschaftlerin)

R

om an c e s ee k s au die n c e

The appeal of music coordination and the importance of an international competition Music coordination admittedly sounds somewhat tedious. Two things are to be coordinated: classical music and a more or less voluntary audience. The match has to be an obvious one, as audiences and potential sponsors of the arts are in danger of disappearing. A sorrowful glance at tomorrow’s audiences seems to make it impossible to fully enjoy the musical moments of today. So where are all these examples of successful, casual and effortless music coordination coming from and how can the appeal of music coordination be explained? This discussion forum will address common misconceptions and stereotypes about art versus pedagogy, top tier versus the masses, effort versus entertainment, and easily played versus easily available. There will be examples highlighting the natural course and the art of today’s music coordination. We will discuss the self-perception of artists and their coordinators, highlighting how the audience can profit from this process– particularly when the best of both can work together. The questions of why music coordination has not yet become a standard practice and which role the competition plays in this process will also be addressed. Moderation: Markus Lüdke (managing director, Musikland Niedersachsen gGmbH) Forum: Christian Edelmann (cellist and radio host, NDR Radiophilharmonie Hannover) Lisa Unterberg (board member of Jeunesses Musicales Deutschland and project manager of the Podium-Festival)

october 3, 2015 | 12:00 pm

F

th e

utu r e o f c la ss ic al mu sic

What will we listen to tomorrow – and how? A discussion with Volker Hagedorn The topic has been current for quite a while: What is the future of classical music? Statistically speaking, this future does not look as bleak as it did about 15 years ago. Despite concert houses and music institutions fighting for financial stability everywhere, despite the fact that German orchestras have lost over 2000 contract positions,

113


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 114

auditorium

and despite the digital revolution having shrunk record industry sales by 40 percent, the number of concert goers has indeed increased. For lovers of notated music, Germany currently offers more festivals than the year has days, the selection of a chief conductor can turn into a trending topic on Twitter, and the internet makes musical mile stones and rarities easily accessible to all. Interestingly enough, a growing virtual accessibility seems to result in a growing demand for unrepeatable live performances. Is there a new curiosity that the music industry could and should react to? What are the chances of new discoveries in old and new music alongside the standard repertory canon; which new concert forms are developing, and which ones could still be conceived? The discussion will be addressing these questions in hopes of finding some answers. Moderation: Volker Hagedorn (author and journalist for DIE ZEIT and other publications) Podium: Simone Kermes (Sopranistin) Wolf-Dieter Seiffert (managing director, G. Henle-Verlag) Hartmut Welscher (founder and editor-in-chief, VAN Magazine)

october 6, 2015 | 4:00 pm

S

the

tradivari myth

A discussion with Florian Leonhard and Harald Eggebrecht

114

When one talks about violins, the name Antonio Stradivari will inevitably be mentioned. He was the most famous of all Italian luthiers, many of which have studied and worked in Cremona. Of about 1000 violins made by Stradivari, a little over 400 are still playable today. However, not all of them are as outstanding as the much-discussed ‘Lady Inchiquin’, who was played by German violinist Frank Peter Zimmermann for over ten years. But Giuseppe Guarneri del Gesù and Carlo Bergonzi have built incredible instruments as well, and luthier schools existed not only in Cremona, but also in Venice, Rome, Mantua, and Brescia. Why have the violin proportions that were developed and refined by Andrea Amati during the 16th century been adjusted only minimally during the course of the centuries? What can be said about the secrets of varnish, wood, and other myths?

And what about modern violins? Who would be considered as a contemporary successor of Stradivari and what can be said about violins made from synthetic fiber, carbon fiber, and other materials? In a discussion with Harald Eggebrecht, renowned London-based violin expert Florian Leonhard will address these and other questions. Moderation: Harald Eggebrecht ( journalist for Süddeutsche Zeitung and other publications) Podium: Florian Leonhard ( violin expert and restorer) Suyoen Kim (First Prize Winner 2006)

october 8, 2015 | 6:00 pm

V

ir tu os i t y

Virtuosos: Masters of their craft or soulless acrobats? A discussion with Rainer Wagner In Germany, ‘Tüchtigkeit’ (skillfullness acquired by hard, honest work) is a virtue. But what about the Latin (virtus) or Italian (virtuoso) equivalents? A virtuoso is understood to be a master of his craft. But why can the word ‘virtuoso’ transport both a positive and a negative connotation? When have we shifted our perception of the virtuoso-concept, turning a once-appreciated mastery into something suspected to be a mere technical display that lets true art and virtue fall by the wayside? Does the imagination of a composer propel the performer forward, or does the repertory of possibilities that has been expanded by the virtuoso pose ever-growing challenges to the composer? Who is the proverbial chicken here, and who the egg? These questions will be discussed when a musicologist, a star pianist and pedagogue, and a virtuoso of words meet journalist Rainer Wagner at the auditorium. Moderation: Rainer Wagner (former culture editor of the ‘Hannoversche Allgemeine Zeitung’) Podium: Lars Vogt (pianist and founder of ‘Rhapsody in School’) Dr. Eike Christian Hirsch (author and journalist) Dr. Christine Hoppe (musicologist)


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 115

concert series

N

i e d er s ach s e n

zu g ast in

Cuxhaven

Agathenburg

Lüneburg

Leer

Achim

Neuenkirchen

Cloppenburg Haselünne

Nordhorn

Bad Rehburg Hannover Helmstedt Bad Pyrmont

Zentrales Anliegen des Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerbs Hannover ist es, jungen Weltklassegeigern ein attraktives Podium zu bieten. Aus der Idee, Konzertorte jenseits von Hannover zu erschließen, hat sich in den letzten 20 Jahren eine Konzertreihe für ganz Niedersachsen entwickelt. Unter dem Motto ›Zu Gast in Niedersachsen‹ werden Wettbewerbsteilnehmer und weitere Preisträger internationaler Wettbewerbe an Konzertveranstalter in allen Landesteilen vermittelt. Von Nordhorn bis Helmstedt, von Göttingen bis Cuxhaven reicht das Einzugsgebiet, in dem bisher 40 Konzerte in achtzehn verschiedenen Städten präsentiert wurden. ›Zu Gast in Niedersachsen‹ findet 2015 in zwei Etappen statt. Den sommerlichen Auftakt der Wettbewerbssaison bildeten acht Konzerte am Wochenende 27./28. Juni 2015. Besonders spannend wird es dann am 7. Oktober 2015,

wenn ausgewählte Teilnehmer des aktuell laufenden Wettbewerbs ausschwärmen und den internationalen Glanz in die Weite Niedersachsens tragen. Die Konzertorte im Jahr 2015 sind Leer, Bad Rehburg, Agathenburg, Etelsen, Bad Pyrmont, Lüneburg, Northeim, Haselünne, Göttingen, Cuxhaven, Cloppenburg, Helmstedt, Neuenkirchen und Nordhorn. The central aim of the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover is to offer an attractive stage for exceptionally gifted young violinists from all over the world. During the last 20 years, the idea of using concert venues outside of Hannover has grown into a full-fledged concert series for the entire state. ‘The Competition Across the State’ refers competition participants and awardees of other international competitions to concert agencies across the state.

Northeim Göttingen

The covered area, extending from Nordhorn to Helmstedt and from Göttingen to Cuxhaven, has thus far seen 40 concerts in eighteen cities. In 2015, ‘The Competition Across the State’ will take place in two stages. In the summer, the competition season has been opened with eight concerts on the weekend of June 27/28. On October 7, selected competitors will travel across the state, spreading international musical flair throughout Lower Saxony. The concert venues of 2015 are: Leer, Bad Rehburg, Agathenburg, Etelsen, Bad Pyrmont, Lüneburg, Northeim, Haselünne, Göttingen, Cuxhaven, Cloppenburg, Helmstedt, Neuenkirchen and Nordhorn.

115


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 116

schulprogramm

K

z u gas t i m Die Schülerinnen und Schüler von heute sind die Zuhörer von morgen. Schon heute nimmt sie der Internationale Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover an die Hand, damit sie sich aktiv in das hochkarätige Wettbewerbsprogramm einklinken. Die Idee ist so einfach wie genial: Der Wettbewerb kommt zu Besuch ins Klassenzimmer von bis zu 60 niedersächsischen Schulen und Musikschulen; im Gegenzug sind die Schulklassen eingeladen, sich den Wettbewerb live und vor Ort anzuschauen, umrahmt von einem attraktiven Tagesprogramm.

besuch im klassenzimmer Jeweils ein Geiger der Künstlerischen Ausbildung hat sich mit einem Lehramts Studierenden auf den Weg zu ›ihrer‹ Schule gemacht. Wie immer hatten sie ihr Instrument dabei, die Geige. Sie berichteten den Schülern von ihrem Alltag als Musiker, von der Faszination der klassischen Musik und zeigten die vielfältigen Klänge ihres Instruments. Erstmals in der zwölfjährigen Geschichte von ›Zu Gast im Klassenzimmer‹ haben die Botschafter des Wettbewerbs auch gemeinsam mit den Schulklassen Musik gemacht. Zu diesem Zweck brachten sie eine ›Komposition für Violine und Schulklasse‹ mit, die im Rahmen eines Kompositionswettbewerbs eigens für dieses Projekt entwickelt wurde.

gegenbesuch beim jjv Alle teilnehmenden Schulklassen aus ganz Niedersachsen sind eingeladen, das Wettbewerbgeschehen selbst unter die Lupe zu nehmen. Nach der Ankunft in Hannover können sie je nach Altersstufe eine BackstageFührung machen oder an einem Geigenbauworkshop teilnehmen. Den Höhepunkt bildet in jedem Fall der Besuch einer Wettbewerbssession, bei der die Schüler Weltklasse-Geiger live im Konzertsaal erleben.

116

l a ss e n z i m m e r ganz niedersachsen macht mit Das Begleitprogramm ›Zu Gast im Klassenzimmer‹ besteht bereits seit 2003 und konnte seitdem Tausende von Schülern erreichen. Die Stiftung Niedersachsen hat damit an Schulen und Musikschulen ein Vorzeigeprojekt initiiert, das zudem beständig wächst. Inzwischen beteiligen sich – neben dem Niedersächsischen Kultusministerium – sieben Hochschulen und Universitäten aus Niedersachsen. Für 2015 hat sich außerdem die Musikland Niedersachsen gGmbH eingebracht, unter anderem mit dem innovativen Kompositionswettbewerb ›Violine trifft Schulklasse‹. Die erfolgreiche Zusammenarbeit niedersächsischer Kultur und Bildungsinstitutionen garantiert nicht zuletzt die herausragend professionelle Durchführung dieses Bildungsprojekts: Die beteiligten Lehrer erhalten Unterrichtsmaterialien, die passgenau zum Lehrplan entwickelt wurden und in einem Workshop von der Musikland Niedersachsen gGmbH vorgestellt werden. Auch die Studierenden werden zusätzlich zu hochschuleigenen Veranstaltungen in besonderen Workshops auf ihre verantwortungsvolle Aufgabe vorbereitet.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 117

t he c om pe t itio n in t he As today’s schoolchildren are tomorrow’s audience, the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover has initiated a program to get schoolchildren actively involved in the competition. The idea is as simple as it is brilliant: The competition visits the classrooms of up to 60 schools and music schools throughout Lower Saxony and in exchange, invites school classes to experience the competition and an exciting day program.

classroom visits A violinist who is currently enrolled at a university of music or conservatory, and a pedagogy student set out together to visit ‘their’ school. Naturally, the violin brought along. The violinist told then the class about his or her life as a musician, share the fascinating world of classical music with the children and demonstrate the variety of sounds of the violin. For the first time in the 12-year history of ‘The Competition in the Classroom’, the musical ambassadors of the competition have invited the entire class to actively join in the music. They brought along a ‘Composition for Violin and School class’ that was commissioned for this very purpose as part of a composition competition.

visiting the jjv All participating Lower Saxony school classes are invited to experience the competition for themselves. After arriving in Hannover, the children may take part in a backstage tour or a violin making workshop, depending on their age. The highlight of the day will be the attendance of one of the competition sessions, which will allow the children to hear worldclass violinists perform on the concert stage.

C

school program

l a ss r oo m

the whole state gets involved

‘The Competition in the Classroom’ was started in 2003 and has since reached thousands of schoolchildren. With this program, the Stiftung Niedersachsen has initiated an outstanding opportunity for schools and music schools. The project, which continues to grow, is supported by Lower Saxony’s Ministry of Education, as well as seven Lower Saxony universities. In 2015, the ‘Musikland Niedersachsen gGmbH’ will also contribute; the organization has, among other things, initiated the composition competition ‘Violin meets School class’. The fruitful collaboration of Lower Saxony’s institutions of culture and education is ensured by the highly professional standards of the endeavor. Participating teachers are equipped with classroom materials that have been developed to seamlessly fit into the school curriculum and are presented in a special workshop held by the ‘Musikland Niedersachsen gGmbH’. Additionally, special university workshops prepare the young violinists for their responsibilities.

117


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 118

schulprogramm

B

d er

e s uc h

Um die Schülerinnen und Schüler auf den Besuch einzustimmen, hat die Musikland Niedersachsen gGmbH ein rund 160 Seiten starkes Kompendium erstellt, das sich in neun Kapiteln Themen wie Instrumentenbau, Repertoire und Einsatzmöglichkeiten sowie Musikwettbewerben u. v. m. widmet – natürlich immer im Hinblick auf die Violine. Es basiert auf vorhandenem Material der Universität Hildesheim und weiteren im vergangenen Wintersemester in der Universität Osnabrück erarbeiteten Inhalten. Das Unterrichtsmaterial beinhaltet online bereitgestellte Audiofiles sowie Links zu spannenden Artikeln und Videos. Darüber hinaus bietet es mit Lückentexten, Geschichten und verschiedensten Fragestellungen für Unterrichtsgespräche ein breit gefächertes Angebot zur abwechslungsreichen Unterrichtsgestaltung von der Grundschule bis zur gymnasialen Oberstufe. Das Unterrichtsmaterial steht für Lehrkräfte, die am Begleitprogramm teilnehmen, kostenfrei zum Download zur Verfügung. Gefördert durch das Programm ›Hauptsache:Musik‹ hat die Musikland Niedersachsen gGmbH außerdem den Kompositionswettbewerb ›Solovioline trifft Schulklasse‹ ausgelobt. Die ›Mitspielstücke‹ sollten der Violine solistische Entfaltungsmöglichkeiten geben und der Schülergruppe zugleich eine echte und tragende Begleitstimme an die Hand geben, um ein gemeinsames Musizieren auf Augenhöhe zu ermöglichen. Aus den eingesandten Kompositionen aus dem ganzen Bundesgebiet wurden drei Werke prämiert, die bei den Schulbesuchen im Frühsommer 2015 erklangen.

›schul/werk/(t)raum‹ von johannes x. schachtner

118

Das dreisätzige Werk des Münchners setzt in der Schule auffindbare Gegenstände wie Tafeln, Geodreiecke, Stifte, Zirkel und Ähnliches ein und führt die Schülerinnen und Schüler spielerisch an die musikalischen Parameter Gestik, Rhythmik, Melodik und Harmonik heran. Es schult die Fähigkeit

gemeinsam zu musizieren, da das Verhältnis von Solopartie und Tutti ein wechselseitiges Reagieren erfordert.

›gäste‹ von susanne hardt In drei Sätzen widmet sich das Werk der Dresdnerin drei sehr unterschiedlichen Gästen: einem Referendar, einer Spinne und einem Marsmännchen. Alltagsgeräusche aus dem Klassenzimmer (wie Stühle rücken, räuspern, trinken, Papier zerknüllen) sowie die Stimmen der Schülerinnen und Schüler spielen hierbei eine zentrale Rolle.

›was der wind bringt‹ von johannes söllner Keine Komposition, aber ein gelungenes Arrangement, das sich sehr gut in der Schule einsetzen lässt und daher zur Vergabe eines Sonderpreises geführt hatte. Der bekannte Kanon ›Hejo! Spann den Wagen an‹ wurde von dem Freiburger auf einfallsreiche Weise um eine Soloviolinstimme bereichert. In einem Seminar für Lehrkräfte hat wiederum die Musikland Niedersachsen gGmbH Vorschläge zur Anleitung der Stücke gemacht. Darüber hinaus wurden die ausgezeichneten Kompositionen im Vorfeld erarbeitet und in Referenzaufnahmen festgehalten, die den teilnehmenden Lehrkräften nun in Wort-, Audio- und Videobeiträgen zur Verfügung stehen. An der Herschelschule (Hannover) erarbeitete die Klasse 6 m mit ihrem Lehrer Daniel Derscheid das Werk ›Was der Wind bringt‹, die Klasse 9 m studierte mit ihrem Lehrer David Borges das Werk ›Gäste‹ ein. An der Grundschule Godshorn (Langenhagen) beschäftigten sich die Schüler der Klasse 2 c mit ihrer Lehrerin Petra Jacobsen und der Gesangspädagogin Uta Mehlig mit dem Werk ›schul/werk/(t)raum‹. Die Solopartien wurden übernommen von den Geigerinnen Anite Stroh, Yuliia Van und Elisabeth Gebhardt aus der Violinklasse von Prof. Krzysztof Wegrzyn.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 119

school program

V

t he

is it

To prepare the pupil for the visit, the Musikland Niedersachsen gGmbH has compiled a 160-page reader containing nine chapters. The chapters address topics such as instrument making, repertoire and performance, competitions, and many more. Naturally, all content applies to the violin. It is based on existing teaching material from the University of Hildesheim and during the past winter semester prepared material by students of the Osnabrück University. The teaching materials include online audio files and links to interesting articles and videos. Additionally, the materials include exercises, stories and different suggestions for in-classroom discussions, thus offering a variety of creative teaching suggestions that are applicable for grades 1 through 12. The teaching materials can be downloaded for free by teachers participating in the program. As part of the endowment program ‘Hauptsache:Musik’ the Musikland Niedersachsen gGmbH has initiated the composition competition ‘Solo Violin Meets School Class’ in 2014. The ‘Play-Along Pieces’ should offer soloistic passages to the violinists while the classroom group joins in to provide the essential accompanying part in order to allow for a mutually rewarding musical experience. Out of all submissions received from all over the country, three works have been selected to be played during the school visits in the summer of 2015.

›schul/werk/(t)raum‹ by johannes x. schachtner

‘guests’ by susanne hardt The three movements of the work by the Dresdenborn composer tell about three different guests: a pedagogy student, a spider, and a Martian. Noises of the classroom (such as moving chairs, clearing one’s throat, drinking water, or balling up paper) and the school children’s voices are a central part of the work.

‘brought by the wind’ by johannes söllner This work is not a composition, but rather, an arrangement that can be used in the classroom and has therefore received a special prize. The composer, who is based in Freiburg, has added a violin voice to the popular children’s song ‘Hejo! Spann den Wagen an’ in a truly inventive way. In a workshop for teachers, the Musikland Niedersachsen gGmbH has suggested how the pieces should best be directed. Additionally, the prize-winning compositions have been prepared and recorded beforehand in order to supply the participating teachers with reference material in the form of word, audio, and video files. The class 6 m of Hannover’s Herschelschule prepared the work ‘Brought by the Wind’ with their teacher Daniel Derscheid, while the class 9 m studied the work ‘Guests’ with their teacher David Borges. At Langenhagen’s Elementary School Godshorn, the children of class 2 c studied the work ‘schul/werk/(t)raum’ with their teacher Petra Jacobsen and voice pedagogue Uta Mehlig. The solo violin parts were played by Anite Stroh, Yuliia Van, and Elisabeth Gebhardt, who are students in the studio of Prof. Krzysztof Wegrzyn.

The three-movement work of the Munich-based composer uses objects from the classroom, such as blackboards, set squares, pens, pairs of compasses, and others and introduces school children in a playful way to the musical parameters of rhythm, melody, harmony, and musical gestures. It trains the ability to musically interact with a group, as the back and forth between solo and tutti demands mutual attention between the players.

119


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 120

I

ch bewundere die Leistungsbereitschaft der jungen Wettbewerbsteilnehmer. Denn Fleiß, Disziplin und harte

Arbeit über Jahre sind Voraussetzungen, um neben Talent und

Begabung herausragende und einzigartige musikalische Leistungen

erbringen zu können. Hochangesehene Musikwettbewerbe, wie der Internationale Joseph Joachim Violinwettbewerb in Hannover, sorgen bei jungen Menschen für Motivation, um tagtäglich die notwendige Konsequenz und Leistungsbereitschaft gerade in jungen Lebensjahren aufzubringen. Die Gewinner, die aus den Reihen der

Spitzenviolinisten

in

Deutschland ermittelt werden, haben beste Karriereaussichten – aus meiner Sicht ein fairer Lohn für den jahrelangen harten Einsatz. Martin Kind, Präsident von Hannover 96

I

admire the drive of the young competition participants. In addition to natural talent, it takes diligence, discipline,

and hard work over many years to rise to this level of exceptional musicianship. Renowned competitions such as the Joseph

Joachim International Violin Competition in Hannover can help motivate young people to stay dedicated to and focused on their art on a daily basis. The winners chosen from the league of

top violinists

in Hannover will have

excellent career prospects–in my opinion, a fair reward for all their hard work. 120

Martin Kind, President of Hannover 96


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 121

August Klemme: Karikatur von Joseph Joachim (Federzeichnung ca. 1853–1866)

August Klemme: Caricature of Joseph Joachim (ink drawing, ca. 1853-1866)

121


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 25.08.15 16:45 Seite 122

preisträger

’12

alex and ra

Alexandra Conunova wurde 1988 in Moldawien geboren und begann im Alter von sechs Jahren mit dem Violinspiel. Sie studierte bei Professor Krzysztof Wegrzyn in Hannover und nahm bei Boris Kuschnir, Mihaela Martin, Ivry Gitlis und Igor Oistrach Unterricht. Die Aufmerksamkeit von Öffentlichkeit und Kritikern zog Conunova auf sich, nachdem sie im Herbst 2012 den Ersten Preis beim Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover gewann. Die Jury zeigte sich vom lebhaften Ton und dem solistischdramatischen Spiel der Geigerin besonders beeindruckt. Die Hannoversche Allgemeine Zeitung lobte, »... mit was für einem strahlenden Ton sie Musik machen kann«. Zu Conunovas gegenwärtigen Konzertverpflichtungen zählen Auftritte beim Verbier Festival, bei den ›Variations Musicales de Tannay‹ in der Schweiz und beim ›Radio France Festival‹. Für die Zukunft sind unter anderem Auftritte beim Festival de Pâques in Aix en Provence sowie mit dem Mahler Chamber Orchestra und dem Budapester Sinfonieorchester, den ›Moscow Soloists‹ und Yuri Bashmet, der Camerata Bern und der Sinfonietta Lausanne geplant. 122

C

o n un ov a

Alexandra Conunova ist Preisträgerin zahlreicher internationaler Wettbewerbe, darunter der Singapore International Violin Competition, der George Enescu International Violin Competition in Bukarest und der Wettbewerb des Deutschen Musikinstrumentenfonds 2011 der ›Deutschen Stiftung Musikleben‹. Conunova trat bereits mit Klangkörpern wie dem Münchener Kammerorchester, dem Hermitage Orchester St. Petersburg, der NDR Radiophilharmonie, L’Orchestre International de Genève und dem Verbier Festival Chamber Orchestra auf. Neben Ihrer solistischen Tätigkeit begeistert sich Conunova für Kammermusik. 2009 erschien ihre erste Kammermusikeinspielung mit Heiner Schindler, dem ehemaligen Soloklarinettisten der Staatskapelle Berlin, und dem ›Conunova Quartet‹ mit Musik von Brahms und Mozart. Dank einer Leihgabe der ›Deutschen Stiftung Musikleben‹ spielt Alexandra Conunova eine Santo-Seraphin-Violine aus dem Jahr 1735. Alexandra Conunova was born in 1988 in the Republic of Moldova and started playing violin at the age of six. She studied with Professor Krzysztof Wegrzyn in Hannover and has taken lessons with Boris Kuschnir, Mihaela Martin, Ivry Gitlis, and Igor Oistrach. Conunova rose to public and critical acclaim after she was awarded the first Prize of the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover in the fall of 2012. The jury praised her vivid tone and her highly virtuosic, exuberant playing. She was described in ‘Hannoversche Allgemeine Zeitung’ as having cultivated “... a radiance of tone” in her playing.

Conunova’s current concert engagements include, among others, solo performances at the Verbier Festival, the ‘Variations Musicales de Tannay’ in Switzerland, and the ‘Radio France Festival’. She is scheduled to perform at the Festival de Pâques in Aix en Provence, and will play with the Mahler Chamber Orchestra, the Budapest Symphony Orchestra, the ‘Moscow Soloists’ and Yuri Bashmet, the Camerata Bern, the Sinfonietta Lausanne, and others. Alexandra Conunova has received awards in various international competitions, among them the Singapore International Violin Competition, the George Enescu International Violin Competition in Bucharest, and the 2011 competition ‘Deutsche Musikinstrumentenfond’ of the ‘Deutsche Stiftung Musikleben’. She has performed with orchestras such as the Münchener Kammerorchester, the Hermitage Orchestra Saint Petersburg, the NDR Radiophilharmonie, L’Orchestre International de Genève, and the Verbier Festival Chamber Orchestra. In addition to her soloist endeavors, Conunova is a devoted chamber musician. In 2009, she released her first chamber music CD of Brahms and Mozart Quintets with Heiner Schindler, former principal clarinetist of the Staatskapelle Berlin, and the Conunova Quartet. Alexandra Conunova plays a 1735 Santo-Seraphin violin from Venice, which was kindly loaned to her by the ‘Deutsche Stiftung Musikleben’.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 123

prize winners

K

da mi Dami Kim wurde in Korea geboren und begann im Alter von fünf Jahren mit dem Violinspiel. Sie studierte von 2002 bis 2007 bei Aaron Rosand am Curtis Institute of Music. Danach wurde sie in Miriam Frieds Klasse am New England Conservatory aufgenommen, wo sie 2013 ihren Masterabschluss erhielt. Seit 2013 studiert Kim als Junge Solistin an der Kronberg Academy bei Mihaela Martin. Kim nahm erfolgreich an zahlreichen internationalen Wettbewerben teil. 2012 gewann sie den Ersten Preis des Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerbs Hannover. Sie ist Preisträgerin des 2014 Indianapolis Violin Competition, wo sie für die ›Beste Interpretation eines klassischen Konzerts‹ und die ›Beste Interpretation einer Beethovensonate‹ ausgezeichnet wurde. 2012 zählte sie außerdem zu den Gewinnern des Queen Elisabeth International Competition in Belgien. Beim ›2010 Premio Paganini Competition‹ in Italien gewann Kim den zweiten Preis (der erste Preis wurde nicht vergeben) sowie den ›Barbieri Sonderpreis‹ für die beste Interpretation einer Paganini Caprice und den ›Ruminelli Sonderpreis‹ als bestplatzierte Finalistin. Beim ›2011 Munetsugu Angel Violin International Competition‹ in Japan gewann Kim den Ersten Preis und erhielt daraufhin die ›Rainville‹ Stradivari als Leihgabe für zwei Jahre. Als Solistin trat Kim bereits weltweit mit dem Philadelphia Orchestra, dem Tokyo Philharmonic Orchestra, dem belgischen Nationalorchester, der NDR Radiophilharmonie, dem Münchener Kammerorchester, dem Seoul Phil Orchestra, dem Thailand Royal Phil Orchestra und anderen Klangkörpern auf. Ihr jüngstes Debüt auf dem Lucerne Festival 2015 war ein großer Erfolg.

’12

im

Dami Kim begeistert sich für Kammermusik und tritt regelmäßig bei Kammermusik-Festivals auf. Sie hat bereits mit vielen großen Künstlern zusammengearbeitet, darunter Frans Helmerson, Shlomo Mintz und Donald Weilerstein. Im Rahmen des Projektes ›2014 Kronberg Chamber Music Connects the World‹ spielte Kim mit Gidon Kremer, Steven Isserlis und Christian Tetzlaff.

Dami Kim was born in Korea and began to play the violin at age five. From 2002 until 2007, she studied with Aaron Rosand at the Curtis Institute of Music. In 2013, she received her Master’s from the New England Conservatory, where she studied with renowned violinist Miriam Fried. She has been studying with Mihaela Martin at the Kronberg Academy in Germany since 2013. Kim is the recipient of a number of awards and honors, among them the first prize of the 2012 Joseph Joachim International Violin Competition Hannover. She is a laureate of the 2014 Indianapolis Violin Competition, where she received prizes for ‘Best Performance of a Classical Concerto’ and ‘Best Performance of a Beethoven Sonata’, and of the 2012 Queen Elisabeth International Competition in Belgium. She was awarded the second prize (no first prize awarded) of the 2010 Premio Paganini Competition in Italy, where she was also awarded the ‘Barbieri Special prize’ for the best interpretation of a Paganini Caprice, and the ‘Ruminelli Special prize’ as the bestplaced finalist. She was also the first prize winner of the 2011 Munetsugu Angel Violin International Competition in Japan; consequently, the ‘Rainville’ Stradivari was loaned to her for the duration of two years.

Kim has given recitals and performed as a soloist with the Philadelphia Orchestra, the Tokyo Philharmonic Orchestra, the National Orchestra of Belgium, the NDR Radiophilharmonie, the Munich Chamber Orchestra, the Seoul Phil Orchestra, the Thailand Royal Phil Orchestra, and many other ensembles around the world. Her recent debut recital at the 2015 Lucerne Festival was a great success. Dami Kim has also developed a keen interest in chamber music, and regularly participates in chamber music festivals. She has collaborated with many renowned artists, among them Frans Helmerson, Shlomo Mintz, and Donald Weilerstein. As part of the ‘2014 Kronberg Chamber Music Connects the World’ project, Kim collaborated with Gidon Kremer, Steven Isserlis, and Christian Tetzlaff.

123


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 124

preisträger

’09

124

f um ia ki

Fumiaki Miura, der Gewinner des Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerbs Hannover 2009 und mit 16 Jahren jüngster Erster Preisträger in der Geschichte des Wettbewerbes, wurde in Tokio geboren und wuchs in einer Musikerfamilie auf: Sein Vater ist Konzertmeister eines japanischen Orchesters, seine Schwester Pianistin. Mit drei Jahren erhielt Fumiaki Miura seinen ersten Unterricht bei Hiromu Yasuda. Seit 2009 ist er Student von Pavel Vernikov und Julian Rachlin am Konservatorium Wien. Dem Hannoveraner Wettbewerb, bei dem Fumiaki Miura auch den Publikums- und Kritikerpreis gewann, gingen zwei 2. Preise beim Music Competition of Japan 2003 und 2004 voraus. Ebenso gewann er den 2. Preis des Junior Yehudi Menuhin International Competition 2006. Fumiaki Miura stand zusammen mit einigen der führenden Orchestern der Welt auf dem Konzertpodium, Japan Philharmonic, Prague Philharmonia, NDR Sinfonieorchester Hamburg, Sinfonieorchester Basel, Utah Symphony Orchestra und Hong Kong Sinfonietta. Er spielte unter Dirigenten wie Kazushi Ono, Krzysztof Penderecki und Rafael Payaré.

M

i ur a

Konzerthöhepunkte waren unter anderem eine Japan-Tournee im Frühjahr mit Prague Philharmonia unter Jakub Hru˚ša im Frühjahr 2012 und Konzerte mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR unter der Leitung von Stéphane Denève in 2013. Im gleichen Jahr spielte er zu Ehren des 80. Geburtstags von Krzysztof Penderecki gemeinsam mit Julian Rachlin und Poznan Philharmonic die polnische Erstaufführung des Konzerts für Violine und Viola. 2014 hatte Fumiaki sein erfolgreiches Debüt im Louvre, Paris. Für die Zukunft sind Konzerte mit Japan Philharmonic, Tokyo Metropolitan Symphony, Yomiuri Nippon Symphony, Osaka Philharmonic, Warsaw Philharmonic, Crakow Philharmonic Orchestras und dem Orquesta Sinfónica Nacional de Colombia geplant. Fumiaki Miura wird ebenfalls ein Kammermusikkonzert im Théâtre des Champs-Élysées, Paris geben. Für Sony Japan spielte Fumiaki Miura gemeinsam mit Itamar Golan Prokofjew-Sonaten ein, die im Frühjahr 2011 veröffentlicht wurde. Im Sommer 2015 wird er, zusammen mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, unter der Leitung von Hannu Lintu die Violinkonzerte von Tschaikowsky und Mendelssohn aufnehmen. Fumiaki Miura, the First Prize Winner of the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover 2009 and at the age of 16 the youngest in the history of the competition, was born in Tokyo. He grew up in a musical family: His father is the concertmaster of a Japanese orchestra, and his sister is a pianist. Fumiaki Miura started to learn the violin with Hiromu Yasuda when he was three years old. Since 2009 he

has been a student of Pavel Vernikov and Julian Rachlin at the Konservatorium Wien. It was not only the First Prize that Fumiaki Miura won at the 2009 Competition in Hannover: He also won the Music Critics’ Prize and the Audience Prize. Previously, he had won Second Prize at the Music Competition of Japan in both 2003 and 2004 and Second Prize at the Yehudi Menuhin International Violin Competition for Young Violinists in 2006. Fumiaki has performed with several of the world’s leading orchestras, including the New Japan Philharmonic, Prague Philharmonia, NDR Sinfonieorchester Hamburg, Sinfonieorchester Basel, Utah Symphony Orchestra and Hong Kong Sinfonietta, and has played under conductors such as Kazushi Ono, Krzysztof Penderecki and Rafael Payaré. Recent highlights include a tour of Japan in 2012 with the Prague Philharmonia under the baton of Jakub Hru˚ ša, and concerts with Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR conducted by Stéphane Denève in 2013. In the same year, he performed Penderecki’s Double Concerto with Julian Rachlin in the composer’s 80th anniversary concert, and in 2014 Fumiaki made his Paris recital debut at the Louvre Museum. Future engagements include performances with the Japan Philharmonic, Tokyo Metropolitan Symphony, Yomiuri Nippon Symphony, Osaka Philharmonic, Warsaw Philharmonic and Crakow Philharmonic orchestras, and Orquesta Sinfónica Nacional de Colombia. He will also perform a chamber music concert at the Théâtre des Champs-Élysées, Paris. Fumiaki Miura has made a recording of Prokofiev sonatas with Itamar Golan for Sony Japan, which was released in the spring of 2011. In 2015 he will record Tchaikovsky and Mendelssohn violin concertos with the Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, conducted by Hannu Lintu.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 125

prize winners

K

s uy oen Suyoen Kim wurde 1987 in Münster geboren und erhielt ersten Geigenunterricht mit fünf Jahren bei Houssam Mayas. Im Alter von neun Jahren wechselte Suyoen Kim als damals jüngste Jungstudentin Deutschlands zu Prof. Helge Slaatto an die Musikhochschule Münster und setzte dort das Studium bis zum Diplom im Juni 2008 fort. Es folgten Aufbaustudien bei Ana Chumachenco und im Rahmen der Further Masters Studies, ermöglicht durch das Steigenberger/Rath-Stipendium, an der Kronberg Academy. Solistisch arbeitete Suyoen Kim mit renommierten Dirigenten wie Kurt Masur, Eliahu Inbal, MyungWhun Chung, Steven Sloane, Jan Latham-Koenig, Peter Ruzicka und Walter Weller zusammen. Meisterkurse absolvierte sie bei Rainer Kussmaul, Ida Haendel und Ana Chumachenco. Darüber hinaus trat Suyoen Kim als Solistin mit renommierten Orchestern wie der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, Copenhagen Phil, den Münchner Symphonikern und dem KBS Symphony Orchestra auf. Sie gibt Konzerte in Südamerika, Deutschland, Korea, Japan, Schweden, Dänemark, Frankreich und Italien. Suyoen Kim gewann 2006 den 1. Preis beim Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover und den 4. Preis beim ›Queen Elisabeth Competition‹ in Brüssel. Im Jahr 2005 erhielt sie außerdem den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen. 2003 erspielte sie sich den 1. Preis beim ›Internationalen Violinwettbewerb Leopold Mozart‹ in Augsburg – hier bekam sie außerdem den Publikumspreis und den Preis für die beste Interpretation Neuer Musik. Von Suyoen Kim sind bereits verschiedene CD-Aufnahmen erschienen, zuletzt zusammen mit dem Pianisten Dong Hyek Lim eine Einspielung von Schuberts

im

Fantasie und Sonaten bei der Deutschen Grammophon (Korea). Ebenfalls bei der Deutschen Grammophon erschien 2011 eine CD mit den Bach Solo Sonaten und Partiten sowie 2009 eine Aufnahme mit ausgewählten Mozart-Sonaten. Im gleichen Jahr erschienen eine Aufnahme mit zwei Violinkonzerten von Joseph Joachim bei Naxos sowie eine CD mit Werken von Mozart und K. A. Hartmann bei Oehms Classics mit der Bayerischen Kammerphilharmonie. Suyoen Kim spielt die Stradivari ›Lord Newlands‹, 1702, die ihr von der Nippon Music Foundation freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde. Suyoen Kim was born in Münster, Germany, to Korean parents in 1987. She started to learn the violin with Houssam Mayas when she was five. At the age of nine she switched to Professor Helge Slaatto at the Musikhochschule Münster, being at the time the youngest junior student in Germany. She continued her studies there until graduating in June 2008. She then pursued postgraduate studies at the Kronberg Academy with Ana Chumachenco and under the Further Masters Studies program– for which she received funding from the Steigenberger/Rath Scholarship. As a soloist, Suyoen Kim has worked with such renowned conductors as Kurt Masur, Eliahu Inbal, Myung-Whun Chung, Steven Sloane, Jan Latham-Koenig, Peter Ruzicka and Walter Weller. She has taken master classes with Rainer Kussmaul, Ida Haendel and Ana Chumachenko. In addition, Suyoen Kim has performed as a soloist with orchestras of international repute such as the Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, the Copenhagen Phil, the Munich Symphony Orchestra and the KBS Symphony Orchestra.

’06

She has given concerts in South America, Germany, Korea, Japan, Sweden, Denmark, France and Italy. In 2006 Suyoen Kim won First Prize at the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover and Fourth Prize at the Queen Elisabeth International Violin Competition in Brussels. In 2005 she was awarded the ‘Förderpreis des Landes NordrheinWestfalen’. In 2003 she achieved First Prize at the Leopold Mozart International Violin Competition in Augsburg, where she was also awarded the Audience Prize and the prize for the best interpretation of Contemporary Music. Suyoen Kim has already made a number of CDs. At last she recorded Schubert’s fantasy and sonatas on the Deutsche Grammophon label (Korea) in cooperation with the pianist Dong Hyek Lim. Also published by Deutsche Grammophon were her recordings of Bach Sonatas and Partitas for solo violin in 2011 and selected Mozart sonatas in 2009. In the latter year, she also released a recording of two violin concertos by Joseph Joachim on the Naxos label as well as a CD with the Bavarian Chamber Philharmonic Orchestra. Suyoen Kim plays the 1702 Antonio Stradivari ‘Lord Newlands’ violin, kindly provided for her by Nippon Music Foundation.

125


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 126

preisträger

’03

ne man j a

Nemanja Radulovic erhielt seine Ausbildung an der Fakultät für Darstellende Kunste in Belgrad bei Dejan Mihailovic und an der Hochschule für Musik Saar bei Joshua Epstein. Mit 14 Jahren ging er nach Frankreich, und wurde im September 2000 am Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris in die Klasse von Patrice Fontanarosa aufgenommen. Er nahm an Meisterklassen von Yehudi Menuhin, Joshua Epstein und Salvatore Accardo teil. Er wurde beim Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb in Hannover, dem George Enescu International Competition in Bukarest, dem Antonio Stradivari Wettbewerb in Cremona und beim Wieniawski-Lipinski Wettbewerb in Polen ausgezeichnet. Er ist außerdem Preisträger der Stiftung der Groupe Banque Populaire. Seine Debütkonzerte in der Kölner Philharmonie, im Festspielhaus Baden-Baden, im Amsterdamer Concertgebouw, dem Barbican London, der Cité de la Musique in Paris und in der New Yorker Carnegie Hall waren Ereignisse.

126

R

ad u lov i c

In der Saison 2014/15 spielt er unter anderem mit der Philharmonie Essen, den Münchner Philharmonikern und den Stuttgarter Philharmonikern. Nemanja Radulovic hat zwei Gruppen gegründet: ›Les Trilles du Diable‹ und mit serbischen und französischen Musikern das Orchester ›Double Sens‹. Mit den ›Trilles du Diable‹ debütierte er 2014 beim Rheingau Musik Festival. Seine Aufnahmen stürmten unmittelbar an die Spitze der Bestseller- und internationalen Download-Listen, werden mit Preisen ausgezeichnet und von der Presse weltweit gefeiert: ›Diapason Découverte‹, Classicas ›Choc‹, Musicas ›Clé‹, ›The Strad‹, Pizzicatos ›Supersonic‹. Seine aktuelle Aufnahme ›Journey East‹ erschien bei der Deutschen Grammophon, mit der er im Januar 2014 einen weltweiten Exklusivvertrag unterzeichnete – und ist sein siebtes CD-Album. Nemanja Radulovic studied at the University of Arts in Belgrade with Dejan Mihailovic and at the University of Music Saar with Joshua Epstein. At the age of 14, he moved to France and was accepted into the class of Patrice Fontanarosa at the Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris in September of 2000. He participated in masterclasses with Yehudi Menuhin, Joshua Epstein and Salvatore Accardo. Radulovic has received awards in the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover, the George Enescu International Competition in Bucharest, the Antonio Stradivari Competition in Cremona, and the Wieniawski-Lipinski Competition in Poland. He is also an awardee of the Groupe Banque Populaire foundation. Radulovic’s debut

concerts at the Kölner Philharmonie, the Festspielhaus Baden-Baden, Amsterdam’s Concertgebouw, the Barbican London, the Cité de la Musique in Paris, and in New York’s Carnegie Hall were hugely successful. In the 2014/15 season, he will perform, among others, with the Munich Philharmonic Orchestra, the Stuttgart Philharmonic Orchestra, and the Philharmonie Essen. Nemanja Radulovic has founded two ensembles: the string sextet ‘Les Trilles du Diable’ and the orchestra ‘Double Sens’ with Serbian and French musicians. The ‘Trilles du Diable’ had their debut performance in 2014 at the Rheingau Music Festival. His albums shot to the top of the international best-selling and download lists right away and received numerous awards, as well as rave reviews from the press: ‘Diapason Découverte’, Classica’s ‘Choc’, ‘La Clef ResMusica’, ‘The Strad’, and Pizzicato’s ‘Supersonic’. In January 2014, Radulovic signed an exclusive recording contract with Deutsche Grammophon. His latest recording, ‘Journey East’, is his seventh album.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 127

prize winners

H

f rank Der Erste Preisträger des Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerbs Hannover 2000 und des Walter W. Naumburg Foundation Violinwettbewerbs 2003, Frank Huang, hat sich als international angesehener Violinvirtuose etabliert. Im Alter von elf Jahren spielte er mit dem Houston Symphony Orchestra ein landesweit übertragenes Konzert und gastiert seitdem weltweit mit zahlreichen Orchestern wie dem Cleveland Orchestra, LA Philharmonic, Indianapolis Symphony, der NDR Radiophilharmonie Hannover, dem Amadeus Chamber Orchestra oder dem Genoa Orchestra. Zuletzt debütierte er u. a. in der Wigmore Hall (London), dem Salle Cortot (Paris), im Kennedy Center (Washington, D. C.), dem Herbst Theatre (San Francisco) und hatte seinen zweiten Auftritt in der Alice Tully Hall (New York), bei dem er u. a. die Uraufführung der Sonate für Violine Solo von Donald Martino spielte. Neben seiner Solokarriere widmet sich Frank Huang intensiv der Kammermusik und tritt bei zahlreichen internationalen Festivals auf. Im Jahre 2009 war Frank Huang Privatdozent für Violine und Kammermusik an der Eastman School of Music sowie Erster Geiger des mit einem Grammy ausgezeichneten Ying Quartet. Seit September ist er Konzertmeister der New York Philharmonics. Davor war Huang Konzertmeister des Houston Symphony Orchestra und dozierte an der Rice University sowie an der University of Houston. Außerdem ist er Violinist beim Huang-Altstead-Vonsattel Trio sowie Konzertmeister und Leiter der Sejong Soloists, einem New Yorker Kammerorchester ohne Dirigenten.

ua n g

’00

First Prize Winner of the 2000 Joseph Joachim International Violin Competition Hannover and the 2003 Walter W. Naumburg Foundation’s Violin Competition, Frank Huang has established a major career as a violin virtuoso. At the age of eleven, he performed with the Houston Symphony Orchestra in a nationally broadcast concert and has since performed with orchestras throughout the world, including the Cleveland Orchestra, LA Philharmonic, Indianapolis Symphony, NDR Radiophilharmonie Hannover, Amadeus Chamber Orchestra, and the Genoa Orchestra. Recent concerts include debuts in Wigmore Hall (London), Salle Cortot (Paris), Kennedy Center (Washington), Herbst Theatre (San Francisco), and also his second recital in Alice Tully Hall (New York), which featured the world premiere of Donald Martino’s Sonata for Solo Violin. In addition to his solo career, Mr. Huang is deeply committed to chamber music and has attended several international festivals. In 2009 Mr. Huang was associate professor of violin and chamber music at the Eastman School of Music and the first violin of the Grammy Award winning Ying Quartet. Since September he is concertmaster at the New York Philharmonics. Before he was the concertmaster of the Houston Symphony and on the faculty of Rice University and the University of Houston. Mr. Huang is also the violinist of the Huang-AltsteadVonsattel Trio and the concertmaster and leader of the Sejong Soloists, a conductorless chamber orchestra based in New York.

127


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:24 Seite 128

preisträger

’97

128

mi ch ik o

In Nagoya, Japan, geboren, begann Michiko Kamiya im Alter von fünf Jahren Geige zu spielen. Nachdem sie den Diplomstudiengang für Solisten an der Toho Gakuen School of Music bei Koichiro Harada mit höchster Auszeichnung absolviert hatte, setzte sie ihr Studium bei Dorothy DeLay und Masao Kawasaki an der Juilliard School sowie bei György Pauk in London fort. Parallel dazu studierte sie auch Kammermusik mit dem Tokyo String Quartet. Kamiya wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem 2. Preis des 39. Internationalen Violinwettbewerbs ›Premio Paganini‹ (1992) und dem 1. Preis beim Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover 1997. Michiko Kamiya konzertiert regelmäßig mit verschiedenen Orchestern, wie z. B. dem London Philharmonic, New Zealand Symphony, der NDR Radiophilharmonie Hannover, dem Stockholm Kammerorchester oder dem Singapur Sinfonieorchester. Sie stand auf einer Bühne mit solch herausragenden Künstlern wie Charles Dutoit, Myung-Whun Chung, Janos Fürst, Rudolf Barshai, Reymond Leppard, Kyoko Takezawa und David Geringas.

K

a mi y a

Als Kammermusikerin ist Michiko Kamiya international gefragt und tritt in vielen Metropolen auf, u. a. in Frankfurt, Helsinki und Tokyo. Außerdem hat sie an internationalen Musikfestivals wie Ravinia, Vervier, Aspen, Kuhmo sowie den Holland Music Sessions teilgenommen. Im Jahre 2006 gründete sie das Apollo String Quartet, um ihrem starken Wunsch nachzugehen, Kammermusik zu spielen. Das Quartett debütierte in Tokyo und Nagoya und wurde mit besten Kritiken versehen. Michiko Kamiya ist eine engagierte Dozentin: Bis vor kurzem hatte sie einen Lehrauftrag an der École Normale de Music de Paris, seit 2014 unterrichtet sie außerdem an der Toho Gakuen School of Music in Tokyo. 2009 und 2010 war sie Jurorin beim Japan Music Competition.

Born in Nagoya, Japan, Michiko Kamiya started playing the violin at the age of five. After completing the Soloist Diploma Course at Toho Gakuen School of Music with Koichiro Harada with top honors, she went on to study with Dorothy DeLay and Masao Kawasaki at the Juilliard School as well as with György Pauk in London. She also studied chamber music with the Tokyo String Quartet alongside. Kamiya is the recipient of numerous prizes, including the 2nd prize at the 39th International Violin Competition ‘Premio Paganini’ (1992) and the 1st prize at the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover (1997).

Michiko Kamiya has performed with numerous orchestras, such as the London Philharmonic, New Zealand Symphony, NDR Hannover, Stockholm Chamber, Singapore Symphony Orchestras. She has shared the stage with distinguished artists, such as Charles Dutoit, Myung-Whun Chung, Janos Fürst, Rudolf Barshai, Reymond Leppard, Kyoko Takezawa, and David Geringas. As a chamber musician, Michiko Kamiya is in much demand appearing in cities including Frankfurt, Helsinki, and Tokyo. She has also participated in music festivals such as Ravinia, Vervier, Aspen, Kuhmo, and the Holland Music Sessions. In 2006, she formed the Apollo String Quartet to fulfill her wish to perform chamber music; the quartet gave debut recitals in Tokyo and Nagoya to much critical acclaim. Michiko Kamiya is a committed teacher: She has held a position at the École Normale de Musique de Paris until recently and was a jury member for the Japan Music Competition in 2009 and 2010. She teaches at the Toho Gakuen School of Music in Tokyo since 2014.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:25 Seite 129

prize winners

C

r ob e rt Robert Chen ist Konzertmeister des Chicago Symphony Orchestra (CSO) seit 1999. Während seiner Tätigkeit als Konzertmeister des CSO war er Solist unter Ricardo Muti, Daniel Barenboim, Pierre Boulez, Bernard Haitink, Christoph Eschenbach, Charles Dutoit, Ton Koopman, Osmo Vänskä, Vasily Petrenko, Nicholas Kraemer und James Colon. Er spielte die CSO-Erstaufführungen des György Ligeti Violinkonzerts, des Elliot Carter Violinkonzerts, von Witold Lutosławskis ›Chain Two‹ sowie die Uraufführung von Augusta Read Thomas’ ›Astral Canticle‹. Neben seinen Pflichten als Konzertmeister betreibt er eine erfolgreiche Solokarriere, wobei er mit der Los Angeles Philharmonic, dem Swedish Radio Orchestra, der New Japan Philharmonic, der Moskauer Philharmonie, der NDR Radiophilharmonie Hannover, Asia Philharmonic und der Bournemouth Symphony konzertiert und mit Dirigenten wie Esa Pekka Salonen, Myung-Whun Chung, Manfred Honeck, Pavel Kogan oder Andreas Delfs zusammenarbeitet. Als engagierter Kammermusiker spielte Robert Chen bereits mit Daniel Barenboim, Itzhak Perlman, Christoph Eschenbach, Yo Yo Ma, Lang Lang, Myung-Whun Chung, Emmanuel Ax, Mitsuko Uchida, Pinchas Zukerman, János Starker und Lynn Harrel. Er ist immer wieder auf Festivals zu Gast, wie dem Aspen Music Festival, Santa Fe Music Festival und dem Schloss Moritzburg Festival. Darüber hinaus ist er ein Gründungsmitglied des ›Johannes Quartetts‹. Vor seinem Engagement beim CSO gewann Chen den 1. Preis des Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover. Als Teil dieser Auszeichnung machte er eine Aufnahme der gesamten Violinwerke Tschaikowskys beim Label Berlin Classics.

hen

’94

Robert Chen wurde in Taiwan geboren und erhielt ab seinem siebten Lebensjahr Violinunterricht. Seine Studien setzte er später bei Robert Lipsett fort. Darüber hinaus war er Teilnehmer in Jascha Heifetz’ Meisterklasse. Weitere Studien folgten an der Juilliard School bei Dorothy DeLay und Masao Kawasaki. Robert Chen has been concertmaster of the Chicago Symphony Orchestra since 1999. During his years as the CSO concertmaster, he has been featured as soloist with Riccardo Muti, Daniel Barenboim, Pierre Boulez, Bernard Haitink, Christoph Eschenbach, Charles Dutoit, Donald Runnicles, Ton Koopman, Osmo Vänskä, Vasily Petrenko, Nicholas Kraemer and James Conlon. He gave the CSO premiere of György Ligeti’s Violin Concerto, Elliott Carter’s Violin Concerto, and Witold Lutosławski’s ‘Chain Two’ as well as the world premiere of Augusta Read Thomas’ ‘Astral Canticle’. In addition to his duties as concertmaster, Chen enjoys a solo career that includes performances with the Los Angeles Philharmonic, Swedish Radio Orchestra, Moscow Philharmonic, New Japan Philharmonic, NDR Radiophilharmonie, Asia Philharmonic and the Bournemouth Symphony, collaborating with conductors such as Myung-Whun Chung, Esa-Pekka Salonen, Manfred Honeck, Pavel Kogan and Andreas Delfs. As an avid chamber musician, Chen has performed with Daniel Barenboim, Itzhak Perlman, Pinchas Zukerman, Yo-Yo Ma, Lang Lang, Christoph Eschenbach, Myung-Whun Chung, Emanuel Ax, Mitsuko Uchida, Lynn Harrell, and János Starker. A frequent participant at numerous festivals including the Aspen Music

Festival, Santa Fe Music Festival and the Schloss Moritzburg Festival, he also is a founding member of the ‘Johannes Quartet’. Prior to joining the CSO, Robert Chen won First Prize in the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover. As part of that prize, he recorded Tchaikovsky’s complete violin works for the Berlin Classics label. A native of Taiwan, Robert Chen began his violin studies at the age of seven. He continued his studies with Robert Lipsett when he and his family moved to Los Angeles in 1979. While in Los Angeles, he participated in Jascha Heifetz’s master classes. Chen received both Bachelor’s and Master’s degrees in music from the Juilliard School, where he was a student of Dorothy DeLay and Masao Kawasaki.

129


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:25 Seite 130

preisträger

’91

a nt je

Antje Weithaas erhielt ihren ersten Geigenunterricht im Alter von viereinhalb Jahren. Sie studierte Violine an der Hochschule für Musik ›Hanns Eisler‹ Berlin bei Werner Scholz. Mehrfach erhielt sie Auszeichnungen bei internationalen Wettbewerben, unter anderem beim Fritz Kreisler Wettbewerb in Graz und beim Bach-Wettbewerb Leipzig. Mit dem Ersten Preis beim Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover 1991 begann ihre internationale Karriere als Solistin, Kammermusikerin sowie als Dozentin. Regelmäßig arbeitet Antje Weithaas als Solistin mit Klangkörpern wie dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, den Bamberger Symphonikern, den großen deutschen Radio-Orchestern sowie internationalen Spitzenorchestern wie Los Angeles Philharmonic, San Francisco Symphony, Philharmonia Orchestra, BBC Symphony und den führenden Orchestern der Niederlande, Skandinaviens und Asiens. Zu ihren Partnern am Dirigentenpult zählten dabei Künstler wie Vladimir Ashkenazy, Sir Neville Marriner, Marc Albrecht, Yakov Kreizberg, Sakari Oramo und Carlos Kalmar. 130

W

e i th a as

Einen Schwerpunkt ihrer kammermusikalischen Arbeit bildet für Antje Weithaas weiterhin das Arcanto Quartett mit Daniel Sepec, Tabea Zimmermann und JeanGuihen Queyras. Nachdem Antje Weithaas in früheren Jahren vor allem mit kammermusikalischen CDs begeisterte, legte sie 2013 mit ihrer Aufnahme der Violinkonzerte von Beethoven und Berg mit dem Stavanger Symphony Orchestra unter Steven Sloane (CAvi-music) eine Referenzaufnahme vor. Begeisterte Reaktionen gibt es auch schon auf die erste CD aus Antje Weithaas’ neuem Projekt für CAvi: der Gesamteinspielung der Solosonaten und -partiten von Johann Sebastian Bach und der Solosonaten von Eugène Ysaÿe. Einige Jahre lehrte Antje Weithaas als Professorin an der Berliner Universität der Künste; 2004 wechselte sie an die Hochschule für Musik ›Hanns Eisler‹. Seitdem ist sie zu einer Violinpädagogin von Weltrang geworden. Antje Weithaas spielt ein Instrument von Peter Greiner aus dem Jahr 2001.

Antje Weithaas began playing the violin at the age of four and later studied at the Hochschule für Musik ‘Hanns Eisler’ Berlin with Professor Werner Scholz. She won the Kreisler Competition in Graz in 1987 and the Bach Competition in Leipzig in 1988, as well as the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover in 1991. Antje Weithaas is a regular guest with Germany’s leading orchestras, including the Deutsches SymphonieOrchester Berlin, Bamberg Symphony and the major German radio orchestras, as well as numerous major international orchestras such as the Los Angeles Philharmonic, San Francisco Symphony, Philharmonia

Orchestra, BBC Symphony and the leading orchestras of the Netherlands, Scandinavia, and Asia. She has worked with the illustrious conductors Vladimir Ashkenazy, Sir Neville Marriner, Marc Albrecht, Yakov Kreizberg, Sakari Oramo and Carlos Kalmar. The Arcanto Quartet, with fellow violinist Daniel Sepec, violist Tabea Zimmermann and cellist Jean-Guihen Queyras, continues to be particularly important for Antje Weithaas’ chamber music activities. Having enthused listeners with CDs mostly dedicated to chamber music works, Antje Weithaas produced a reference recording of Beethoven and Berg’s violin concertos in 2013 with the Stavanger Symphony Orchestra under Steven Sloane (CAvi-music). There have already been rave reviews of the first CD from Antje Weithaas’ latest project for CAvi: the complete recordings of Johann Sebastian Bach’s solo sonatas and partitas and Eugène Ysaÿe’s solo sonatas. After teaching at the Universität der Künste Berlin, Antje Weithaas became a professor of violin at the Hochschule für Musik ‘Hanns Eisler’ in 2004. She plays on a 2001 Peter Greiner violin.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:25 Seite 131

2012

1. 1. 3. 4. 5. 5.

Publikumspreis

Kritikerpreis

2009

1. 2. 3. 4. 4. 4.

Publikumspreis

Kritikerpreis

2006

1. 2. 3. 4. 4. 4.

Publikumspreis

P

Alexandra Conunova Dami Kim Tobias Feldmann In-Mo Yang Bomsori Kim Airi Suzuki Audience Prize Tobias Feldmann Music Critics Prize Tobias Feldmann

Fumiaki Miura Clara-Jumi Kang Yura Lee Yusuke Hayashi Hyuk-Joo Kwun Solenne Païdassi Audience Prize Fumiaki Miura Music Critics Prize Fumiaki Miura

Suyoen Kim Hyun-Su Shin Kana Sugimura Nikita Borisoglebskiy Fanny Clamagirand Zhijiong Wang Audience Prize Hyun-Su Shin

2003

1. 2. 3. 4. 4. 4.

2000

1. 2. 3. 4. 5. 6.

1997

1. 2. 3. 4. 5. 6.

1994

1. 2. 3. 4. 5. 6.

1991

1. 2. 3. 4. 5. 6.

prize winners

r e i s tr äge r

Nemanja Radulovic Saeka Matsuyama Feng Ning Keisuke Okazaki A-Rah Shin So-Young Yoon

Frank Huang Andrej Bielow Arabella Steinbacher Joseph Lin Baiba Skride Elina Vähälä

Michiko Kamiya Francesco Manara Bin Huang Reiko Otani Anton Sorokow Felicia Terpitz

Robert Chen Anton Barachovsky Latica Honda-Rosenberg Stephan Milenkovic Adele Anthony Misha Keylin

Antje Weithaas Catherine Cho Bartlomiej Niziol Juliette Kang Mieko Kanno Akiko Tanaka

131


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 25.08.15 16:45 Seite 132

A

ls Chefdirigent der NDR Radiophilharmonie wurde mir die auร ergewรถhnlich enge Zusammenarbeit

innerhalb der Musikszene Hannovers sehr bald bewusst.

Meiner Ansicht nach ist dies etwas, was Hannover

einzigartig

macht. Der Internationale

Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover spiegelt den Geist dieser Zusammenarbeit auf hรถchstem internationalem Niveau wider. Andrew Manze, Chefdirigent der NDR Radiophilharmonie

S

ince becoming chief conductor of the NDR Radiophilharmonie, I quickly learned about the incredibly

close cooperation within the musical community in Hannover.

That is something, I find, that makes Hannover

truly special.

The Joseph Joachim

International Violin Competition Hannover represents that spirit of collaboration on a highly respected international level. Andrew Manze, Chief conductor of the NDR Radiophilharmonie

132


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:25 Seite 133

Joseph Joachim (stehend) mit Johannes Brahms (Fotografie, 1867)

Joseph Joachim (standing) with Johannes Brahms (photograph, 1867)

133


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:25 Seite 134

partner

M

ho chschu le f ür un d Die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH) ist eine der renommiertesten künstlerisch-wissenschaftlichen Hochschulen in Deutschland. Rund 360 Lehrende – darunter zahlreiche international bekannte Persönlichkeiten aus Kunst, Pädagogik und Wissenschaft – engagieren sich in der Ausbildung von knapp 1.500 Studierenden aus aller Welt. Die Balance zwischen Musik, Schauspiel, Pädagogik und Wissenschaft sowie das Bekenntnis zur Exzellenz in der Spitzen- wie in der Breitenausbildung bilden den Kern ihres Selbstverständnisses. Dafür hält die HMTMH ein differenziertes und um Meisterkurse ergänztes Angebot von aktuell 33 Studiengängen bereit. Rund 500 öffentliche Angebote pro Jahr machen die HMTMH zu einer der größten Kulturveranstalterinnen in Niedersachsen. Zur nachhaltigen Stärkung der Kulturregion Hannover und des Musiklands Niedersachsen tritt Niedersachsens einzige Musikhochschule in einen beständigen Austausch mit der Gesellschaft und initiiert verschiedenste musikvermittelnde Projekte. International wahrgenommen wird die HMTMH seit jeher insbesondere für ihre künstlerische Ausbildung. Im Mittelpunkt allen Handelns stehen die Förderung der individuellen Begabung und der Orchesterkompetenz: In der Instrumentalausbildung lehren Professorinnen und Professoren alle Orchesterinstrumente bis auf Harfe – ein klares Bekenntnis zur professionellen Ausbildung von Orchestermusikerinnen und -musikern in der ganzen Breite, durch die sich die HMTMH im bundesweiten Vergleich einen Spitzenplatz sichert. Wichtige künstlerische Impulse geben die Institute für Kammermusik, Neue Musik, Alte Musik, Jazz|Rock|Pop und Musikwissenschaft. Der professionellen Ausbildung junger Talente verschreibt sich seit 2001 das Institut zur Früh-Förderung musikalisch Hochbegabter.

134

u s i k, th e at e r ed ie n h an no v er The Hanover University of Music, Drama and Media (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover–HMTMH) is one of Germany’s most renowned institutions for artistic training and academic study. About 360 instructors, amongst them numerous internationally renowned artists, pedagogues and researchers, are entrusted with the training and education of nearly 1500 students from all over the world. A balance between music, drama, pedagogy, and academic study, as well as a firm belief in excellence of teaching combine to shape the university’s unique identity. The HMTMH currently offers a diverse program consisting of 33 courses of study, supplemented by master classes. With about 500 public performances per annum, the HMTMH presents itself as one of Lower Saxony’s leading hosts of cultural events. In order to strengthen the cultural region of Hannover and the music life of Lower Saxony, the state’s only university of music is involved in a continuous exchange with the community and has initiated diverse music education programs. The HMTMH’s performance-oriented courses of study have earned the institution international recognition. Fostering individual talent and training orchestra-playing competence are the key components of the university’s pedagogical efforts. Exceptional teaching standards have resulted in the university’s top ranking on the national level: With the exception of harp, all orchestral instrument lessons are given by professors, which clearly shows the HMTMH’s commitment to the highestquality professional training for future orchestra musicians. The university’s departments of Chamber Music, New Music, Early Music, Jazz | Rock | Pop, and Musicology enhance the artistic profile of the HMTMH. Since 2001, exceptionally gifted children are being professionally instructed at the ‘Institut zur Früh-Förderung musikalisch Hochbegabter’ (Institute for the early advancement of highly-gifted young musicians).


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:25 Seite 135

partners

Aus dem NDR Landesfunkhaus Niedersachen, direkt am Maschsee, kommen Radio und Fernsehen für Niedersachsen, den Norden und ganz Deutschland sowie Konzerte der NDR Radiophilharmonie. NDR 1 Niedersachsen ist das Radioprogramm für Niedersachsen. Kein anderer Sender berichtet so schnell, so oft und so zuverlässig aus allen niedersächsischen Regionen. Dazu die größten Hits aus 50 Jahren – von Pop bis Kult. Außerdem bietet NDR 1 Niedersachsen kompetenten Service, spannende Unterhaltung, interessante LiveBerichte und vertiefendes Wort am Abend.

N

lan de sf u nk ha us Täglich zwei Millionen Hörerinnen und Hörer machen es zum Marktführer in Niedersachsen – seit mehr als 20 Jahren. Hallo Niedersachsen – das Neueste aus dem ganzen Land auf den Punkt gebracht. Tagesthemen, Hintergrundberichte, interessante Gäste: alles Wichtige aus Niedersachsen. Täglich live und aktuell zu sehen von 19.30 bis 20.00 Uhr im NDR Fernsehen. NDR Radiophilharmonie – Konzerte auf höchstem Niveau und das mehr als 60 Mal pro Jahr im Großen Sendesaal des NDR Landesfunkhauses Niedersachsen. Hier spielt die Musik! NDR Kultur – klassisch orientierte Musik, Literatur und Kulturberichterstattung. Theater, Oper, Kino, neue Bücher und CDs: alle wichtigen Kulturereignisse und eigene Höhepunkte mit Konzert- und Opernübertragungen, Neuer Musik, Lesungen und Hörspielen. NDR Kultur – hören und genießen.

The ‘NDR Landesfunkhaus Niedersachen’ is located near Hannover’s Maschsee and provides local television and radio programs for Lower Saxony and Northern Germany, as well as national broadcasts and live concerts of the ‘NDR Radiophilharmonie’. ‘NDR I Niedersachsen’ is the number one radio station for Lower Saxony. No other station reports as quickly, as frequently, and as reliably from all regions of Lower Saxony. The station’s music broadcasting includes listening highlights of the last 50 years– from pop to classic hits. Additionally, ‘NDR I Niedersachsen’ provides competent service, entertainment,

i ed e rs ach s en interesting live-reports and educational evening programs. With over 2 million daily listeners, ‘NDR I Niedersachsen’ has been the leading local radio station for over 20 years. ‘Hallo Niedersachsen’ –National news in a nutshell. Daily news, background news reports, interesting guests: all the information that matters most for Lower Saxony. Watch us daily from 7:30 until 8:00 pm on channel NDR. ‘NDR Radiophilharmonie’– Over 60 concerts at the highest artistic standards take place per annum at the ‘Großer Sendesaal’ in the ‘NDR Landesfunkhauses Niedersachsen’. We make music happen! ‘NDR Kultur’– Classical music, literature and cultural reports. Theater, opera, cinema, as well as book and CD reviews: We cover all important cultural events and provide our own cultural highlights with concert and opera broadcasts, New Music, readings and radio plays. ‘NDR Kultur’– listen and enjoy!

135


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:25 Seite 136

partner

H

s t aat so pe r Die Staatsoper Hannover zählt zu den größten Repertoire- und Ensembletheatern im deutschsprachigen Raum – mehr als 30 Sängerinnen und Sänger und 30 Tänzerinnen und Tänzer haben sich fest an das Haus gebunden. Das Niedersächsische Staatsorchester Hannover als größter Klangkörper Niedersachsens und der Chor der Staatsoper Hannover stehen für höchste musikalische Qualität. Sieben Opern- und drei Ballettpremieren, ein breites Repertoire und das vielfältige Konzertprogramm des Niedersächsischen Staatsorchesters stehen pro Spielzeit auf dem Programm. Der Ballhof, die Studiobühne des Staatstheaters in der Altstadt Hannovers, wird von der 2010 gegründeten Sparte der Jungen Oper bespielt. Seit 2006 ist Dr. Michael Klügl Intendant der Staatsoper Hannover, Generalmusikdirektorin Karen Kamensek sowie Jörg Mannes als Ballettdirektor ergänzen die künstlerische Leitung. Seit 2006 werden pro Spielzeit zwei Opernpremieren von NDR Kultur live im Radio übertragen. Mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie ›Beste Regie Musiktheater‹ wurde die Staatsoper Hannover bisher zwei Mal ausgezeichnet: 2009 für Barrie Koskys Inszenierung von ›Aus einem Totenhaus‹ (Leoš Janácˇek) und 2011 für ›Intolleranza 1960‹ (Luigi Nono) in der Inszenierung von Benedikt von Peter.

136

a nn ov er The Hannover State Opera is one of the largest repertory and ensemble theaters in the German-speaking region– over 30 singers as well as 30 dancers have permanently signed with the opera house. The Lower Saxon State Orchestra Hannover– the largest orchestra of the region– and the choir of the Hannover State Opera embody the highest musical quality. Each season consists of seven opera and three ballet premieres, a number of repertory performances, and the diverse concert programs of the Lower Saxony State Orchestra. The ‘Ballhof’, a small-scale stage of the State Theater located in Hannover’s historic city center, is used for performances by the ‘Junge Oper’ (Young Opera), which was founded in 2010. Dr. Michael Klügl has been General Manager of the Hannover State Opera since 2006. The artistic management team also includes Music Director Karen Kamensek and Ballet Director Jörg Mannes. Since 2006, two opera premieres per season are broadcasted on live radio with ‘NDR Kultur’. The Hannover State Opera has thus far been awarded the German theater prize DER FAUST on two occasions in the category ‘Best Music Theater Directing’: 2009 for Barrie Kosky’s production of ‘From the House of the Dead’ (Leoš Janácˇek), and 2011 for ‘Intolleranza 1960’ (Luigi Nono), a production by Benedikt von Peter.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 25.08.15 16:31 Seite 137

partners

B

f ri t z

Die Fritz Behrens Stiftung ist ein langjähriger Partner des ›Joseph Joachim Violinwettbewerbs‹. Herr Fontaine, wie ist es zu dieser Kooperation gekommen?

Ich hatte immer wieder darüber nachgedacht, wie man diesen wunderbaren Wettbewerb, der junge Geigerinnen und Geiger fördert, unterstützen kann. Mein Ziel dabei war es, mit den Mitteln der Fritz Behrens Stiftung nicht nur Kunstwerke anzuschaffen, die in Museen ausgestellt sind, sondern etwas mit Leben und Klang Erfülltes auf die Beine zu stellen. Mein Plan, eine wertvolle Geige als Leihgabe zur Verfügung zu stellen, stieß bei der Stiftung Niedersachsen auf unverhoffte Begeisterung, denn eine solche Leihgabe passte optimal in die Preisstruktur des Wettbewerbs. Insofern ist mir gelungen, was ich am liebsten mache: eine Lücke sinnstiftend zu füllen, in der die Fritz Behrens Stiftung gemeinnützig aktiv sein kann. Die Fritz Behrens Stiftung ist, was die Umsetzung ihres Stiftungszwecks anbelangt, breit aufgestellt. Welchen Stellenwert nimmt die Kulturförderung im Rahmen des gesamten Förderspektrums ein? Wir haben in der Tat verschiedene Stiftungszwecke: Soziales, Bildung, Wissenschaft, Kunst und Kultur. Für die einzelnen Bereiche gibt es keine festgelegte Quote. Aber wir achten darauf, dass wir ein Höchstmaß an Effektivität erreichen, um mit unseren Mitteln sparsam umzugehen. Es ist jedesmal ein großes Vergnügen, unsere Guadagnini-Geige alle drei Jahre der neuen Siegerin oder dem neuen Sieger des ›Joseph Joachim Violinwettbewerbs‹ als Leihgabe zur Verfügung zu stellen. Gerne nutzen wir diese Gelegenheit, die Fördertätigkeit der Fritz Behrens Stiftung ins allgemeine Bewusstsein zu heben. Der nächste ›Joseph Joachim Violinwettbewerb‹ steht unmittelbar bevor. Was erhoffen Sie sich vom Ersten Preisträger 2015? Zunächst einmal hoffen wir darauf, dass es nur eine Siegerin oder einen Sieger gibt, denn zwei Erste Preise wie 2012 stellen uns verständlicherweise vor organisatorische Probleme. Darüber hinaus hoffen wir, dass wir weiterhin so hervorragende Botschafter bekommen wie in der Vergangenheit: für unsere Geige, für die Publizität der Fritz Behrens Stiftung und für die erfolgreiche Weiterentwicklung des Violinwettbewerbs.

e h r e ns s t if tu n g The Fritz Behrens Stiftung has been a partner of the ‘Joseph Joachim Violin Competition’ for many years. Mr. Fontaine, how did this cooperation first start? For a long time, I had been thinking about how one could best support this wonderful competition that in turn supports young violinists. It was my goal to not only use the funds of the Fritz Behrens Stiftung for the purchase of art work that was to be exhibited in museums, but rather, to create something that could be filled with sound and life. My plan to make a valuable violin available for loan was met with an unexpectedly enthusiastic response by the Stiftung Niedersachsen, as such an award fit seamlessly into the exiting prize structure of the competition. I have thus accomplished something that is very close to my heart: to close a gap in a meaningful way, with the Fritz Behrens Stiftung serving the greater good. The endowment program of the Fritz Behrens Stiftung is rather broad. How does supporting the arts fit into the extensive foundation program? Indeed, the foundation supports many different causes: social work, education, science, as well as arts and culture. There are no set quotas for the individual causes. However, we take great care to achieve the highest possible level of effectiveness in order to use our means in an economical way. Every three years, it is a distinct pleasure to present our Guadagnini violin on loan to the new first prize winner of the ‘Joseph Joachim Violin Competition’. We also like to take this opportunity to inform the public about the endowment programs and efforts of the Fritz Behrens Stiftung. The next ‘Joseph Joachim Violin Competition’ is almost here. What are your hopes for the first prize winner of 2015? First and foremost, we hope to have just one first prize winner this year, as a shared first prize (such as in 2012) can naturally cause some organizational problems. Furthermore, we hope that in the future, we will continue the tradition of exceptional artistic ambassadors: for our violin, for the publicity of our foundation, and for a successful further development of the violin competition.

137


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:25 Seite 138

partner

N

m u si klan d

Musikland Niedersachsen steht für eine moderne, vielfältige Musikkultur. Mit diesem Credo unterstützt das vierköpfige Team der Geschäftsstelle der Musikland Niedersachsen gGmbH die professionelle Musikwelt Niedersachsens bei der Vernetzung und Entwicklung. Sie bietet mit Fachtagungen, Konferenzen, einem auf der Webseite bereitgestellten Informationsangebot aus relevanten Nachrichten, Studien, Unterrichtsmaterialien für Lehrer und Broschüren fachliche Impulse. Mit dem Dienst für Musikvermittlung begleitet Musikland Niedersachsen alle Musikmacher dabei, Konzertformate neu zu denken und lebendige Konzepte zu entwickeln, um einem breiteren Publikum Zugänge zur Musik zu erschließen. Mit den jährlich durchgeführten Kampagnen wird die Arbeit der Geschäftsstelle zusätzlich um eine spielerisch-ästhetische Komponente erweitert: In ihnen wird die Musikkultur des Landes auf vielfältige Art und Weise sichtbar und erhält die größtmögliche (mediale) Aufmerksamkeit. Die Musikland Niedersachsen gGmbH ist eine Gesellschaft der Stiftung Niedersachsen. Hauptförderer sind das Land Niedersachsen und die Niedersächsische Sparkassenstiftung.

138

i e de r s a ch s en The purpose of the nonprofit association Musikland Niedersachsen gGmbH is the support of the musical culture within the state of Lower Saxony. This purpose is achieved by encouraging diversity and modernity, as well as by facilitating innovation within music-related offerings and structures. The association runs a service for outreach and arts education. It contributes to the further development of music professionals within Lower Saxony and strengthens the network through various collaborations and through advocacy. Musikland Niedersachsen gGmbH acts as the interface between the community of creative professionals in the non-profit sector (musicians, venues, festival-organizers, music schools, universities, orchestras, composers), the arts foundations and policy makers. The services provided are custom tailored and highly specialized to suit the diverse needs of our constituencies. The organization serves as knowledge base for all questions concerning music within the state. Remarkable projects are made more accessible through joint marketing efforts, new audiences are reached by innovative concertformats and participatory state-wide campaigns. During our conferences we discuss best-practice examples, in think-tanks we address current challenges– for example cultural identity with heterogeneous populations. Our surveys and systematic inventories of different musical scenes function as basis for decision-making processes. Musikland Niedersachsen gGmbH is a nonprofit association. Shareholder is the Stiftung Niedersachsen. It is supported by the Land Niedersachsen and the Niedersächsische Sparkassenstiftung.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:25 Seite 139

partners

Seit über 25 Jahren definiert Naxos die Darstellung und Vermarktung der klassischen Musik neu. Innovative Aufnahmestrategien, die genutzt wurden neues hochinteressantes Repertoire außergewöhnlicher Talente aufzuzeichnen, haben es dem CD-Label ermöglicht, einen der größten und schnell wachsendsten (Musik-)Kataloge mit einem unvergleichlichen Repertoire aufzubauen. Seit seinen Anfängen als bescheidenes ›Low-Budget-Label‹ hat Naxos neuen und alten Musikliebhabern der klassischen Musik gleichermaßen ermöglicht, Musik zu entdecken, die sie lieben oder von der sie nicht wussten, dass sie existiert. Es sind über 7.000 Titel zu erschwinglichen Preisen und in hervorragender Aufnahmequalität erhältlich. Naxos arbeitet mit Künstlern größten Kalibers, einschließlich junger Talente und Preisträger wichtiger internationaler Wettbewerbe, zusammen. Naxos vergrößert die Reichweite klassischer Musik mit Hilfe neuer Technologien und Medien. Die Naxos Musikbibliothek (NaxosMusicLibrary.com) wird weltweit von tausenden Bildungseinrichtungen genutzt. Mit 900.000 Titeln hunderter verschiedener CD-Labels ist sie zur Bezugsquelle in puncto klassischer Musik für eine ganze Generation von Schülern und Studenten geworden. Gemeinsam mit der Naxos Videobibliothek und der Naxos ›Spoken Word Library‹ haben diese Online-Bibliotheken eine große Auswirkung auf den zukünftigen Hörer der klassischen Musik. Naxos wird weiterhin eine führende und innovative Rolle übernehmen, insbesondere in den Bereichen, in denen sich der Zugang zur klassischen Musik durch den Inhalt, den Preis und den Vertrieb optimieren lässt. Naxos wurde von Menschen gegründet, die klassische Musik lieben und leidenschaftliche Befürworter ihres Fortbestehens sind. Das wird auch künftig so sein, indem wir weiterhin erfolgreich klassische Musik erforschen.

N

a xos

For 25 years, Naxos has redefined how classical music is presented and marketed. Innovative strategies of recording exciting new repertoire with exceptional talent have enabled the label to develop one of the largest and fastest-growing catalogues of unduplicated repertoire. From its beginning as a humble ‘budget’ label, Naxos has allowed newcomers and life-long classical music lovers alike to discover music they love and music they didn’t know existed. Over 7,000 titles are available at affordable prices, recorded in state-of-the-art sound. Naxos works with artists of the highest calibre, including young talent and prizewinners of major international competitions. Naxos is broadening the reach of classical music by exploiting new technology and media. Naxos Music Library (NaxosMusicLibrary.com) is used by thousands of educational institutions around the world. With 900,000 tracks from hundreds of labels, it has become the listening source of choice for a whole generation of students as they explore classical music. Together with Naxos Video Library and Naxos Spoken Word library, these online resources have had a great impact in developing the classical audiences of the future. Naxos will continue to be a leader and innovator, especially where opportunities arise to make classical music more accessible through content, price, and delivery. Naxos was built by people who love classical music and are passionate believers in its future. This will remain true as we continue to thrive by exploring classical music.

139


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 25.08.15 16:46 Seite 140

partner

S

ko nz ert d i re k ti on Die Konzertdirektion Schmid ist eine der führenden Konzertagenturen in Europa mit Büros in Hannover, London und Berlin. Die Agentur wurde 1959 von Hans Ulrich Schmid in Hannover gegründet, seit 1994 ist seine Tochter Cornelia Schmid Geschäftsführerin. Über 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter widmen sich verschiedensten Bereichen der Branche und bieten damit vielfältige Kompetenz: Die Orchesterabteilung plant, verkauft und realisiert Tourneen international renommierter Orchester, unter anderen die Tourneen des New York Philharmonic und die der Academy of St Martin in the Fields. Die PR-Abteilung, deren Büro sich seit Juli 2011 in Berlin-Mitte befindet, übernimmt Aufträge für Orchestertourneen und kümmert sich auch um die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit einiger Einzelkünstler. In der Vermittlungsabteilung der Konzertdirektion Schmid in Hannover ist die Förderung junger Talente ein wichtiger Aspekt der täglichen Arbeit der Künstlermanager. Gemeinsam mit den englischen Kolleginnen der London-Niederlassung Konzertdirektion Schmid UK werden internationale Karrieren strategisch und individuell geplant. Zu den Klienten zählen zum Beispiel der Pianist Martin Helmchen, die Geigerin Baiba Skride (Preisträgerin des Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerbs Hannover 2000), Hyeyoon Park und der Dirigent Andris Nelsons. Weltweit arrivierte Künstler der Szene wie Christian Tetzlaff oder Sabine Meyer schätzen das Management seit Jahren.

140

c h mi d Konzertdirektion Schmid is one of the leading concert agencies in Europe, with offices in Hannover, London and Berlin. The agency was founded in Hannover in 1959 by Hans Ulrich Schmid, with his daughter, Cornelia Schmid, acting as the company's director since 1994. With more than thirty employees, it focuses on various aspects of music industry and therefore offers a diverse wealth of expertise: The orchestra department plans, implements and sells tours by internationally renowned orchestras, including those of the New York Philharmonic and the Academy of St Martin in the Fields. The PR department– whose office relocated to central Berlin in July 2011– takes orchestra tour bookings and also handles the press and PR work for a number of solo artists. In Konzertdirektion Schmid’s management department in Hannover, the promotion of young talent is an integral part of the artist manager‘s daily work. In collaboration with their British colleagues at the London branch of Konzertdirektion Schmid UK, international careers are strategically and individually planned. Among the agency’s clients are the pianist Martin Helmchen, violinist Baiba Skride (Prize Winner at the 2000 Joseph Joachim International Violin Competition Hannover), Hyeyoon Park and the conductor Andris Nelsons. Established global artists in the classical scene, such as Christian Tetzlaff or Sabine Meyer, have appreciated its management for many years.


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 25.08.15 16:47 Seite 141

partners

K

n dr das programm für klassische musik, kultur und radiokunst. NDR Kultur ist das Klassik- und Kulturprogramm für Norddeutschland. Möchten Sie Klassische Musik ganz nah und unmittelbar erleben? Mit rund 200 Konzert- und OpernÜbertragungen von den Norddeutschen Festivals sowie aus den wichtigsten Häusern im Sendegebiet und den großen internationalen Bühnen ist das Programmangebot von NDR Kultur im Norden singulär. Große Tradition haben die täglichen Lesereihen ›Am Morgen vorgelesen‹ und ›Am Abend vorgelesen‹. Prominente Schauspielerinnen und Schauspieler präsentieren aktuelle literarische Neuerscheinungen und Klassiker der Weltliteratur. Ein Hörerlebnis bietet auch die Radiokunst auf NDR Kultur: Die Feature- und Hörspiel-Produktionen sind vielfach preisgekrönt. Vom frühen Morgen an informiert NDR Kultur verlässlich über die wichtigsten Themen und Ereignisse in Kultur und KulturPolitik. Neue Filme, CDs und Bücher sowie die wichtigsten Ausstellungen und Premieren ordnen unsere Kritiker kompetent für Sie ein. Bei NDR Kultur wird Nachwuchsförderung großgeschrieben. In der Reihe ›Junge Künstler‹ stellt NDR Kultur herausragende Musikertalente vor, darunter Preisträger internationaler Wettbewerbe. Die Reihe ›Start – Junge Künstler live‹ präsentiert herausragende Studentinnen und Studenten der Musikhochschulen in Hannover, Hamburg, Lübeck und Rostock. Vor diesem Hintergrund sind die großen Musikwettbewerbe von hohem programmlichen Interesse für NDR Kultur. Dazu gehört selbstverständlich der Internationale Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover. So überträgt NDR Kultur die beiden Finalkonzerte am 8. und 9. Oktober 2015 live. Eine Sondersendung am 9.10.2015 ab 23 Uhr informiert über die Preisträger in diesem Jahr. Auch das Eröffnungskonzert und das Sonderkonzert werden von NDR Kultur aufgezeichnet. Der Wettbewerb lässt sich außerdem im Internet per Livestream verfolgen.

u lt ur the radio program for classical music, cultural events, and live broadcasts NDR Kultur is a classical music/cultural events radio program for Northern Germany. Enjoy classical music live! With about 200 broadcasts from Northern Germany’s festivals, as well as concert halls and opera houses of the region and from all over the world, the program offered by NDR Kultur is unmatched in Northern Germany. The daily morning and evening reading series ‘Am Morgen vorgelesen’ and ‘Am Abend vorgelesen’ have become a much-loved program staple. Well-known actresses and actors present new books as well as classic world literature. NDR Kultur’s radio broadcasts are a class of their own: Our feature productions and radio plays have received numerous awards. NDR Kultur’s daily broadcasting starts in the early morning and reliably covers the most important topics, cultural events and politics. We competently review new films, CDs, books, as well as featured exhibitions and premieres for our listeners. Promoting young talent is a passion of ours: In the series ‘Junge Künstler’ (young artists), NDR Kultur introduces exceptional musical talents, among them winners of international competitions. The series ‘Start– Junge Künstler live’ (Start –Young artists live) presents extraordinarily gifted students of music universities and conservatories in Hannover, Hamburg, Lübeck, and Rostock. Naturally, we at NDR Kultur take great interest in making international music competitions part of our program. This of course also includes the Joseph Joachim International Violin Competition Hannover. We will air live broadcasts of the competition’s final concerts on October 8 and 9, 2015. A special program about this year’s competition winners will air on October 9, 2015 at 11pm. Additionally, NDR Kultur will record the opening concert and the special concert of the competition. A video livestream will also be available online.

141


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:25 Seite 142

wir danken

D

w ir

an ke n h e r z li ch … ou r

S

in c e r e th an k s …

… allen Mitwirkenden unserer Partnerinstitutionen … den Veranstaltungspartnern der ›Zu Gast in Niedersachsen‹–Konzerte in Agathenburg, Bad Pyrmont, Bad Rehburg, Cloppenburg, Cuxhaven, Etelsen, Göttingen, Haselünne, Helmstedt, Leer, Lüneburg, Neuenkirchen, Nordhorn und Northeim … dem Niedersächsischen Kultusministerium, den Universitäten in Braunschweig, Hannover, Hildesheim, Lüneburg, Oldenburg, Osnabrück, Vechta und allen Beteiligten des Schulprogramms … den Moderatoren und Gästen des Auditoriums … den Familien in Hannover und Umgebung, die die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer als Gäste aufnehmen und sie während des Wettbewerbs unterstützen, namentlich: Bessert-Nettelbeck, Braje, Brandis, Conrads, Dengler, Dieterich, Frank, Freund, Frölich, Garbisch, Giesler, Grape-Albers, Groß, Kahl, Kentsch, Koschyk, Kriesel, Kröner, Küppers, Mlynek, Püschmann, Rochell, Scharf, Schickerling, Sellge, Tamm-Schmidt, von Weiler, Winkelmüller … dem Geigenbauer Christian Erichson und seinen Mitarbeitern … der Mediengruppe Madsack … der Hannover Marketing und Tourismus GmbH … der Haivision Network Video GmbH … der Sennheiser electronic GmbH & Co. KG … dem Autohaus Gessner & Jacobi GmbH & Co. KG

142


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:25 Seite 143

imprint

im pre ss um stiftung niedersachsen Künstlerhaus Sophienstr. 2 30159 Hannover www.stnds.de info@stnds.de

redaktion

leitung

bildnachweis

Tanja Wohlfeil Dr. Jörn Rieckhoff

Prof. Krzysztof Wegrzyn Tanja Wohlfeil

interviews

koordination

Dr. Jörn Rieckhoff

Maria Heyne

Aurelia Eggers Ulrike Range Dr. Jörn Rieckhoff Dr. Gesa Schönermark

grafik design

assistenz

Formfürsorge, Jörg Wesner

Nadine Bokop Yannik Scheurer

Christof Rieken 7 Brahms-Institut Lübeck 11, 53, 133 Robert-Schumann-Haus Zwickau 19, 89 Felix Broede 20 Privatarchiv Markus Joachim, Zürich 27, 65 RUBATO Productions 35 Wolf-Dieter Grabner 36 Lena Stenström 39 Thilo Nass 43 Sebastian Peetz 45 Simon van Bostel 49 V. Beaume 73 Bonsook Koo 75 Anne Hornemann 82 Gunter Glücklich, NDR 91 Axel Herzig, NDR 93 Steven Haberland 94 John Beebe 96 Donhyung Kim 97 Florian Ganslmeier 99 Marek Vogel 101 Andreas Dehnhoff 103 Denise Biffar 107 Thomas M Jauk 109 bpk/Staatsbibliothek zu Berlin 111 Historisches Museum Hannover 121 NICEPHORE PRODUCTION 122 Dongho Choi 123 Yuji Hori 124 Radek Wegrzyn 125 Caroline Doutre 126 Olivier Roller 128 Todd Rosenberg 129 Giorgia Bertazzi 130 Marek Kruszewski 137

übersetzungen

druck BenatzkyMünstermann Druck GmbH

skulptur gestaltung Sebastian Peetz

audiovisuelle produktion Pocket Art Media

fotografie Ole Spata

143


5045_Programm_Innen_RZ.qxp_Programmbuch 24.08.15 17:25 Seite 144

fahrplan

v or r un d e i

1

eröffnungskonzert Alexandra Conunova & Dami Kim, Violine, Erste Preisträgerinnen 2012

2

bach, ysaÿe, joachim J. S. Bach: Sonaten und Partiten, BWV 1001–1006

NDR Radiophilharmonie Andrew Manze, Leitung

Ysaÿe: Solosonaten, op. 27

Prokofjew: Violinkonzert Nr. 1 (op. 19) & Nr. 2 (op. 63) Beethoven: 5. Sinfonie, op. 67

Joachim: Romanze, op. 2 Nr. 1

20:00

17:00

10:00 Wettbewerbsprogramm

24. 9. Do.

27. 9.

Begleitprogramm

So.

28. 9. Mo.

15:00

veranstaltungsorte NDR Landesfunkhaus Niedersachsen Rudolf-von-Bennigsen-Ufer 22 30169 Hannover 1

Hochschule fu ̈ r Musik, Theater und Medien Hannover Emmichplatz 1, 30175 Hannover 2

3 Opernhaus Hannover Opernplatz 1, 30159 Hannover 4 Kino im Künstlerhaus Hannover Kommunales Kino Sophienstraße 2, 30159 Hannover

144

2

romanze mit publikum Vom Charme der Musikvermittlung und warum ein internationaler Wettbewerb ein unverzichtbarer Teil davon ist

29. 9. Di.







Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.