Queer Festival Programm 2022

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OPENING PARTY MIT KIDDY SMILE FR 6. MAI 21 UHR KARLSTORBAHNHOF

Das Festivalprogramm ist auf unserer Website auch auf Englisch verfügbar. The festival program is also available in English on our website.

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INHALT

Grußworte

IDAHOBALTI* in Heidelberg » 17.5. ........... 16

Theresia Bauer .................................2

Wilhelmine » 17.5. ..............................17

Prof. Dr. Eckart Würzner .......................3

Phenix » 18.5. .................................. 18

Cora Malik ..................................... 4

Sam Vance-Law » 20.5. ....................... 19

Dominic Hauser & Martin Müller............. 4

Lie Ning » 21.5. ................................. 20

We Are Everywhere ..............................5

Schmuckdesign mit Fremdformat » 22.5. ......21

Peaches » 4. 5. ...................................7

Queeres Wohnen im Alter » 22.5. ............ 22

Hilltop Cinema » 5.5. ........................... 8

Bunbury –Dafür seid ihr nicht Ernst genug » 22.-24.5. ....................... 23

Festival Empfang » 6.5. ....................... 9 Opening Party mit Kiddy Smile » 6.5. ....... 10 BBQ Podcast » 12.5. ............................11 Queer Art Night » 14.5. ........................12 Rebecca Black » 15.5. ..........................13 Lido Pimienta » 16.5. ..........................15

Boy Harsher » 26.5. ........................... 24 Abschlussparty mit Parfait und Narciss » 28.5. ............................ 25 Queer History Vorlesungsreihe ............... 28 Queer Cinema .................................. 32


Liebe Besucher*innen, liebe Organisator*innen, wie großartig, dass es in Heidelberg dieses einzigartige und beeindruckende Festival gibt! Die Initiator*innen haben es geschafft, ein Queer Festival in Heidelberg zu etablieren, welches über die Region hinaus bekannt und nicht nur in der Queer-Szene ein Begriff ist. Es freut mich zu sehen, mit wie viel – vor allem ehrenamtlichen – Engagement seit 2009 jedes Jahr ein großartiges Festival auf die Beine gestellt wird. Ich bin überzeugt, dass mit dem Soziokulturellen Zentrum Karlstorbahnhof e.V. die richtigen Partner*innen für einen geeigneten Veranstaltungsort gefunden wurden. Das Land Baden-Württemberg fördert den Karlstorbahnhof e. V. bereits seit vielen Jahren und kann damit auch die Entwicklung und Unterstützung von neuen Formaten fördern. Der Heidelberger Gemeinderat hat 2021 zudem eine städtische Förderung auf den Weg gebracht und unterstreicht damit noch einmal mehr, dass Heidelberg eine offene Stadt ist und Vielfalt leidenschaftlich lebt. Eine offene, vielfältige Stadtgesellschaft, die queeres Leben und queere Kultur fördert, ist Ausdruck unserer freiheitlich-demokratischen Haltung und Grundordnung. Wir sind verantwortlich dafür, sichere Räume und Begegnungsorte für diskriminierte Menschen zu schaffen. Das Queer Festival ist einmal im Jahr solch ein Ort. Von Konzerten über Partys, Ausstellungen, Filme und Podiumsdiskussionen – das Programm des Queer Festivals 2022 ist auch in diesem Jahr hervorragend kuratiert. Ich wünsche allen Beteiligten, den Besucher*innen, Künstler*innen, Macher*innen ein ereignisreiches, buntes Festival. Lassen Sie uns alle zusammen die queere Community feiern. Theresia Bauer, MdL Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg

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Liebe Besucherinnen und Besucher, in Heidelberg leben wir tolerant und weltoffen miteinander. Vielfalt ist für uns eine Bereicherung. Und so freue ich mich, dass das Queer Festival 2022 nach zwei Corona-Jahren endlich wieder in gewohnter Form über die Bühne gehen kann. Auf die Besucher warten im Mai jede Menge Partys, Konzerte, Ausstellungen, Literatur, Filme und weitere Veranstaltungen. Über 8000 Besucherinnen und Besucher im Jahr 2019 zeigen: Das Queer Festival ist mitten in unserer Gesellschaft angekommen, die LSBTIQ+ Community gehört dazu. Eingeladen sind dazu alle, die ihren Horizont erweitern und sich mit queeren Perspektiven auseinandersetzen möchten. Die Akzeptanz der queeren Szene spiegelt sich auch in der finanziellen Unterstützung von Seiten des Heidelberger Gemeinderates wieder. Leider ist diese Akzeptanz noch nicht überall angekommen. Die Diskriminierung von Menschen mit verschiedenster sexueller Orientierung ist auf der ganzen Welt spürbar. Die Regenbogen-Stadt Heidelberg möchte mit ihren vielen Aktionen zur Gleichberechtigung beitragen. Mit dem Queer Festival setzen die Organisatoren ein Zeichen, dessen Strahlkraft bis weit über die Stadtgrenzen hinaus sichtbar ist. Ich danke den Machern des Queer Festivals und dem Team des Kulturhauses Karlstorbahnhof für die wertvolle Arbeit. Den Besucherinnen und Besuchern wünsche ich viel Spaß beim Feiern, interessante Begegnungen und Diskussionen auf Augenhöhe. Prof. Dr. Eckart Würzner Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg

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Liebes Queer Festival-Publikum, endlich können wir wieder die volle Kraft und Bandbreite queerer Kultur gemeinsam feiern. Die letzten zwei Jahre haben noch einmal verdeutlicht, wie wichtig das Queer Festival als international sichtbarer Apell für Offenheit, Plattform für Austausch und Safer Space für die Queere Community ist. Im Karlstorbahnhof trägt es seit 2009 unseren Einsatz für ein respektvolles Miteinander und gegen jede Form von Diskriminierung mit. Offenheit, Toleranz und Diskriminierungssensibilität sind geprägt von ständigen Lernprozessen. Ich danke Queer Play e. V. für das jahrelange, eindrucksvolle Engagement und die vielen wichtigen Impulse. Und ich freue mich auf das diesjährige Festivalprogramm, das zeigt, wie viel Spaß es machen kann, ein Zeichen für Toleranz und sexuelle wie geschlechtliche Vielfalt zu setzen. Cora Maria Malik Geschäftsführung Karlstorbahnhof e. V.

Liebe Queer Festival-Freund*innen, Corona hat die Welt zum Stillstand gebracht und die kriegerischen Zustände mitten in Europa stellen uns alle vor eine mentale Stresssituation – gleichermaßen? Nein, wir sehen auch jetzt wieder das Hautfarbe, sexuelle und geschlechtliche Identität einen Unterschied machen, aber auch, dass wir solidarisch sein können, besonders mit denen, die jetzt unsere uneingeschränkte Solidarität benötigen. Das Queer Festival in Heidelberg trägt die Idee der Solidarität und Wertschätzung für jeden Menschen in seinem Kern. Allen Besucher*innen, Unterstützer*innen wünschen wir ein buntes, schönes Festival, viel Spaß beim Feiern, Tanzen, Zuhören und Nachdenken. WE ARE EVERYWHERE ♥ Dominic Hauser & Martin J. V. Müller Queer Play e. V.

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FOTOAUSSTELLUNG IM GESAMTEN FESTIVALZEITRAUM EINTRITT FREI KARLSTORBAHNHOF HAUS AM WEHRSTEG IM ÖFFENTLICHEN RAUM ONLINE

WE ARE EVERYWHERE

»Once they realize that we are indeed their children, that we are indeed everywhere, every myth, every lie, every innuendo will be destroyed once and all.« Harvey Milk, 1978 Obwohl es nicht die Aufgabe der queeren Person ist, sich in jedem Lebensbereich, offen queer zu verhalten (Sicherheit geht vor), ist das Coming-Out immer noch eine der stärksten Aussagen, die eine LGBTIQ+ Person machen kann, da es uns die Scham und die Ängste nimmt, die uns beigebracht wurden. Ob wir uns outen oder es geheim halten, wir sind hier. Gesehen oder übersehen. Ab 6. Mai zeigt die Ausstellung »We Are Everywhere«, kuratiert durch eine internationale Jury, die Arbeiten von elf Gewinner*innen aus elf Ländern, eines weltweiten Fotowettbewerbs, den das Queer Festival dieses Jahr wieder ausgelobt hatte.

Austellung online auf www.queer-festival.de/ we-are-everywhere

Zu sehen sind die Arbeiten für mehrere Wochen im Kulturhaus Karlstorbahnhof, im Haus am Wehrsteg und im öffentlichen Raum der Stadt Heidelberg, sowie in einer digitalen Dauerausstellung auf der Festival Webseite.

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KONZERT MI 4. MAI EINLASS 20 UHR / BEGINN 21 UHR VVK 36,20 EURO / AK 38 EURO KARLSTORBAHNHOF

PEACHES

OPENING SHOW

20 Jahre nach »The Teaches of Peaches« kommt die Electroclash-Ikone und Performance-Künstlerin im Mai 2022 auf die Bühne des Queer Festivals. 20 Jahre nach einem Album voller Tracks, die uns den naturgegebenen Zusammenhang von Sex, Musik und Clubkultur lehrten. Ausgestattet mit nur einer Roland Groovebox und ihrer Stimme machte die Künstlerin der Postmoderne eine Kampfansage und etablierte ganz nebenbei den futuristischen Punkrock Stil »Electroclash«. In »Fatherfucker« folgten Themen der Genderpolitik und sexueller Identität. Mit angeklebten Bart und umgeschnallten Plastikdildo brach sie mit bestehenden Geschlechterstereotypen und wurde durch den Umgang mit ihrer weiblichen Sexualität für viele zum Idol. Bis heute ist Peaches wegweisend als Filmemacherin, Musikerin, Autorin, Produzentin und Performance Artist. Wir freuen uns riesig auf die Gelegenheit, diese ikonische Künstler*innenpersönlichkeit endlich live in Heidelberg zu präsentieren.

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HILLTOP CINEMA MATT LAMBERT & PETER REHBERG

WERKSCHAU UND PUBLIKUMSGESPRÄCH DO 5. MAI EINLASS 19 UHR / BEGINN 20 UHR EINTRITT FREI VILLA BRAUNBEHRENS, KOHLHOF 9

Der Fotograf und Filmemacher Matt Lambert aus Los Angeles, sorgt aus seiner Wahlheimat Berlin international für großes Aufsehen. Mit seinen unkonventionellen, doch authentischen queeren »Coming Of Age« Geschichten in Musikvideos, Bildbänden und Filmen, schafft er es Kunst, Inszenierung und Realität miteinander verschwimmen zu lassen. Dr. Peter Rehberg schreibt und forscht in den Bereichen Visual Culture, Media Studies und Queer Theory und ist Sammlungsleiter im Schwulen Museum Berlin. 2018 erschien sein Buch Hipster Porn: Queere Männlichkeiten und affektive Sexualitäten im Fanzine Butt. Der Ort für das Zusammentreffen der beiden ist ein ganz besonderer: Die Villa Braunbehrens, ein denkmalgeschütztes Gebäude im Kohlhof, auf dem Höhenzug des Königstuhls. Aufgrund teils expliziter Inhalte ist die Veranstaltung ab 18 Jahre. Kapazität beschränkt, Anmeldung bis 30.04. unter lukas@queer-festival.com. In Kooperation mit BBHD Villa Braunbehrens.

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OPENINNG FR 6. MAI EINLASS 19 UHR / BEGINN 19:30 EINTRITT FREI KARLSTORBAHNHOF

FESTIVAL EMPFANG

VERNISSAGE & LINDA LIN

Mit einem offiziellen Empfang lädt das Queer Festival in Kooperation mit der Stadt Heidelberg und dem Kulturhaus Karlstorbahnhof ein, gemeinsam mit der queeren Community das Festival einzuläuten. Für den musikalischen Rahmen des Abends sorgt Linda Bender alias Lin. Im Fokus der diesjährigen Eröffnung steht die Situation queerer Menschen in der Ukraine, Russland und in anderen Ländern Osteuropas. Nicht erst seitdem das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche jüngst den Angriffskrieg auf die Ukraine als Verteidigung vor dem schädlichen Einfluss von CSDs und queerer Sichtbarkeit begründetete, sind LSBTIQ+ eines der zentralen Feindbilder religiös-nationalistischer Bewegungen in vielen Ländern Osteuropas. Wie können europäische queere Bewegungen solidarisch zusammenstehen? Es diskutieren Stas Mishchenko (Munich Kyiv Queer), Olha Rubtsova, Svetlana Shaytanova (Разнообразие heißt Vielfalt!) und Minvydas Bisigirskas. Moderiert von Danijel Cubelic, dem Leiter des Amts für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg. Mit dem Empfang wird auch die internationale Fotoausstellung unter dem Motto: »We Are Everywhere« eröffnet. Es wird die Möglichkeit geben, bei Umtrunk und Häppchen, durch den Juryvorsitzenden Frederik Busch eine kurze Einführung in die neue Ausstellung zu bekommen. Begrüßung Prof. Dr. Eckart Würzner, Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg Kapazität beschränkt, Anmeldung unter anmeldung@karlstorbahnhof.de

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OPENING PARTY

KIDDY SMILE / DENGA BOYS

PARTY FR 6. MAI 22 UHR VVK 10 EURO / AK 12 EURO KARLSTORBAHNHOF

Kiddy Smile, »the French Prince of Voguing«, ist zurück auf dem Queer Festival und erweist uns die Ehre an den Plattentellern. Aufgewachsen in einem sozialen Wohnprojekt südwestlich von Paris, entdeckte er früh seine Liebe zu Mode und Tanz. Mittlerweile ist Kiddy Smile aufgestiegen zu einer Ikone des Voguing und der französischen Ballroom-Szene. In seinen Events mit Performer*innen verschiedener Houses wie Ladurée, Gucci, Revlon and Ninja, mit seiner Musik und Videos verkörpert er die ursprünglich aus Harlems Ballroom-Szene entstandene Kultur. In der französischen Ausgabe von »RuPaul's Drag Race« wird er dieses Jahr zusammen mit Nicky Doll und Daphné Bürki auf dem Jury-Stuhl Platz nehmen. Zuvor jedoch kommt er zu uns und macht mit den Denga Boys (Kopfkino HD) bei unserer Opening Party die Nacht zum Tag.

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TALK DO 12. MAI EINLASS 18 UHR / BEGINN 19:30 UHR VVK 12 EURO / AK 14 EURO KARLSTORBAHNHOF

BBQ PODCAST

BIPoC und queere Perspektiven finden im öffentlichen Diskurs noch immer wenig Raum. Das wollen der Aktivist Zuher Jazmati und HipHop-Party-Veranstalter Dominik Djialeu mit BBQ – der Black Brown Queere Podcast ändern. Dafür laden sie monatlich verschiedene Gäst*innen (wie z. B. Tarik Tesfu, Miriam Davoudvandi, Aminata Touré, Ebow oder Malcolm Ohanwe) in ihr Studio ein, um über Themen wie Sexarbeit, Queerness in der Medienindustrie, BIPoC in der Politik, Fetischisierung von nicht-weißen Menschen oder auch Queerness im Rap zu sprechen. Am 12. Mai podcasten die beiden aber ausnahmsweise nicht aus ihrem Studio heraus, sondern treffen sich auf der Festivalbühne, um dem Publikum solche Perspektiven näher zubringen.

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QUEER ART NIGHT TYGAPAW AHMAD BABA

PERFORMANCE / FILM / MUSIK SA 14. MAI EINLASS 20 UHR / BEGINN 21 UHR VVK 10 / AK 13 EURO KARLSTORBAHNHOF

Ein intersektionaler Abend, vollgepackt mit Performance, Musik, Screenings und Talk, der queere Kunst und Kultur aus Sicht von marginalisierten Gruppen innerhalb der LGBTIQ+ Community beleuchtet. Durch die Perspektiven der eingeladenen Künstler*innen, dargestellt in verschiedenen Kunstformen, werden wir an diesem Abend nicht nur neue Eindrücke bekommen, sondern auch gefordert sein, uns mit Fragen zu beschäftigen, die es innerhalb der diversen Community zu stellen gilt. Die jamaikanische Künstler*in Dion McKenzie aka. TYGAPAW, schafft mit einer Live-Techno-Opera einen immersiven Raum. Ahmad Baba, libanesischer, multidisziplinärer Performer, geht mit seinem Performance-,Screeningund Diskussionsprojekt Ilk , Queerness aus einer arabisch / muslimischen Perspektive auf die Spur. Camie Klein von der HfG Offenbach veröffentlicht ihr Magazin »LISTEN« zum Ursprung und der sich, auch in Deutschland, weiter entwickelnden Ballroom-Szene.

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KONZERT SO 15. MAI EINLASS 20 UHR / BEGINN 21 UHR VVK 23,80 EURO / AK 25 EURO KARLSTORBAHNHOF

REBECCA BLACK SUPPORT: AMARA CTK100

Im Alter von 13 Jahren hatte sie ihren ersten viralen Hit. Der Song »Friday« wird nach wenigen Tagen, trotz oder dank eines enormen Shitstorms und überwiegend schlechten Bewertungen ganze 150 Millionen Mal angeklickt. Gleichzeitig gelang es ihr, einen Pop-Kult um ihre Musik zu entfachen, der ihr viele Fans einbrachte. Nach zehn Jahren, einem Coming Out und viel sozialem Engagement für Themen wie Mobbing und psychische Gesundheit, meldet sich die Sängerin im Jahr 2021 mit »Rebecca Black Was Here« zurück. Eine sechsspurige Hyperpop-durchtränkte Klangreise, die Rebecca von einer ganz neuen Seite präsentiert. Sie hat es geschafft die alten Geister zu vertreiben. Eine queere, junge Künstlerin die ihre Narrative fortan selbst in die Hand nimmt.

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KONZERT MO 16. MAI EINLASS 20 UHR / BEGINN 21 UHR VVK 14,20 EURO / AK 15 EURO KARLSTORBAHNHOF

LIDO PIMIENTA SUPPORT: DJ BAMBOO

Lido Pimienta lebt in Toronto und ist in Kolumbien geboren. Eine interdisziplinäre Künstlerin, Musikerin und Kuratorin, die sich seit 2002 bei weltweiten Auftritten und Ausstellungen mit Themen zu Geschlecht, Herkunft, Mutterschaft und Identität sowie einem Konstrukt von kanadischer Landschaft in lateinamerikanischer Diaspora und Volkssprache beschäftigt. In ihrem gefeierten Album »Miss Colombia« vermischen sich Elektro-Cumbia mit Popmusik ebenso faszinierend wie kraftvoll. Dafür gab es eine Menge Preise und Award-Nominierungen, wie 2020 den Latin Grammy in der Kategorie »Best Alternative Music Album« und 2021 eine Grammy-Nominierung in der Kategorie »Bestes Latin Rock, Urban oder Alternative Album«. »Miss Colombia« strotzt vor unaufdringlicher Genialität und zeichnet Pimientas Entwicklung zu einer unabhängigen Künstlerin nach, die mit dem gängigen Stereotyp einer Pop-Latina bricht.

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IDAHOBALTI* IN HEIDELBERG

QUEER TOUR HD

STADTFÜHRUNG DI 17. MAI 11 UHR - CA. 13.30 UHR 14 EURO TREFFPUNKT » KARLSPLATZ

Steffen Schmid nimmt die Teilnehmer*innen mit auf eine Reise, die die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten unter dem Motto »Kreuz und queer durch Heidelberg« in Augenschein nimmt. Sämtliche Einnahmen durch die Queer Tour werden an Institutionen wie beispielsweise »Queeramnesty« gespendet. Anmeldung unter queertour-heidelberg@gmx.de. Weitere Informationen auf www.queertour-heidelberg.de.

AKTION DES QUEEREN NETZWERKS HD

KUNDGEBUNG DI 17. MAI AB 16 UHR EINTRITT FREI KARLSPLATZ

Am Dienstag, den 17. Mai 2022, findet der »International Day Against Homophobia, Biphobia, Acephobia, Lesbophobia, Trans*phobia and Inter*phobia « (IDAHOBALTI*) Heidelberg statt, also der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Ace-, Lesben-, Trans* und Inter*feindlichkeit. 16 Uhr Eröffnung der Infostände, 16:30 Uhr Musikbeitrag, 16:45 Uhr Redebeiträge, 17:05 Uhr Aktion/Flashmob Der neunte IDAHOBALTI* in Heidelberg wird vom Queeren Netzwerk in Kooperation mit dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg veranstaltet.

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KONZERT DI 17. MAI EINLASS 20 UHR / BEGINN 21 UHR VVK 28,30 EURO / AK 30 EURO KARLSTORBAHNHOF

WILHELMINE

Die in einem besetzten Haus in Berlin Kreuzberg aufgewachsene Wilhelmine hat in ihren bisherigen Songs viel Mut bewiesen. Sie machte gleich in ihrer ersten Single »Meine Liebe« ihr Coming Out zum Thema, in »Du« Alkoholsucht im engsten Familienkreis und in »Solange du dich bewegst« den Schritt zur Selbstliebe. Fans lieben Wilhelmine für ihre ehrlichen Texte, mit denen sie sich identifizieren können. Zugleich gelingt ihr das Kunststück, einen als Hörer*in mit einem guten Gefühl aus ihren Songs zu entlassen. Ihre Mission: Liebevolle Botschaften in ihren Songs zu platzieren und diese mit akustischen Beats und organischen Pop-Sounds zu verbinden. 2020 veröffentlichte sie ihre Debüt-EP »Komm wie du bist« und ihr Mut wurde belohnt. Die Künstlerin hat einen viralen Hit nach dem anderen und ihre Konzerte sind ausverkauft.

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PHENIX

»EINE FRAU IST EINE FRAU IST EINE FRAU«

LESUNG MI 18. MAI EINLASS 19 UHR / BEGINN 20 UHR EINTRITT FREI KARLSTORBAHNHOF

Ein Abend mit Phenix! Sie ist Aktivistin, Model und seit 2018 Host des Podcast »Freitagabend«. Auf Instagram, in Interviews und überall sonst, wo sie die Möglichkeit dazu bekommt, spricht Phenix über trans* Rechte, das eigene Körpergefühl, Dating, Feminismus, das Patriarchat. In ihrem ersten Buch »Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau«, macht sie deutlich, wie sehr Sprache unser Denken prägt, was es heißt, die eigene Identität abgesprochen zu bekommen und wie uns die Zuschreibungen und Vorgaben zu Männlichkeit und Weiblichkeit beeinflussen. Mit radikaler Offenheit schildert sie den Leser*innen ihre Geschichte als trans* Frau in Deutschland und wirft das gesellschaftliche Verständnis von »normal« und »anders« über den Haufen. Diversität ist die wahre Normalität in unserer Gesellschaft. Moderation: Marius Emmerich, Koordinationsstelle LSBTIQ+ der Stadt Heidelberg In Kooperation mit dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg

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KONZERT FR 20. MAI EINLASS 18 UHR / BEGINN 19:30 UHR VVK 21,30 EURO / AK 22 EURO KARLSTORBAHNHOF

SAMSUPPORT: VANCE-LAW HARRISON MCCLARY

Es ist ein bekannter Ausspruch, dass das zweite Album das schwerste sei. Nicht aber, wenn man wie Sam Vance-Law kurz nach dem ersten Album verlassen wird. Das Thema für »Goodbye« war dementsprechend schnell klar: Liebeskummer – der erste schlimme, allumfassende und alles regierende. Herzschmerz ist demokratisch. Er trifft jede*n gleich, Alter, Lebensphase, Wohnort, Größe, Gewicht, Paybackpunkte, Geschlecht, Herkunft, Sehstärke – alles egal. Herzschmerz ist für alle da. Und er ist noch in einer anderen Dimension politisch: Wo bisher Liebe und Schmerz in heteronormativen Narrativen ausbuchstabiert wurden, ist homosexuelle Liebe und damit verbunden auch Liebesleid selten explizit besungen. Sam Vance-Law bringt mit »Goodbye« eine wichtige queere Stimme ein, für Gefühle und Bilder, die es bislang so fast nur im binären System von Mann und Frau gab.

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LIE NING

KONZERT SA 21. MAI EINLASS 18 UHR / BEGINN 19:30 UHR VVK 20,80 EURO / AK 22 EURO KARLSTORBAHNHOF

Lie Ning ist ein Künstler aus Berlin, der unserem diffusen Gemenge aus Gefühlen eine musikalische Heimat gibt. Mit seiner EP »traffic songs for the inbetweens« liefert der 22-jährige ein Debut von beeindruckender Reife, überraschender Tiefe und internationalem Format. Die Musik ist zeitlos modern, behutsam energisch und herzlich verkopft. Zwischen Indie, Pop, Wave und Disco entsteht ein bittersüßer Ort hoffnungsvoller Melancholie, eine Insel im Moloch, ein Wort in der Stille. Eine Sache, die alle Songs bei der großen ästhetischen und inhaltlichen Abwechslung vereint, ist die zentrale Rolle der Stimme, die sich wie ein wohliger Schauer auf die Instrumente legt. Lie Ning ist ein Start gelungen, der Großes verspricht.

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WORKSHOP S0 22. MAI 14 – 17 UHR EINTRITT FREI MIT VERPFLEGUNG KARLSTORBAHNHOF

SCHMUCKDESIGN MIT FREMDFORMAT

In diesem Workshop zeigen dir Julia und Steffi vom Heidelberger Label »fremdformat«, wie du dir dein individuelles Schmuckstück anfertigen kannst. Sie stellen in ihrem Studio nachhaltigen Schmuck aus recycelten Materialien her und bringen unterschiedliche BasisMaterialien wie Ketten aus Messing oder Edelstahl mit, für die du beispielsweise Anhänger mit individuellem Text prägen kannst. Du wirst die Möglichkeit haben, unter Anleitung grundlegende Arbeitsschritte des Schmuckmachens durchzuführen und ein Schmuckstück mit ganz besonderer Bedeutung für dich oder als Geschenk für eine besondere Person herzustellen. Teilnehmen können queere Jugendliche bis 21 Jahre. Anmeldung bis zum 16.05.22 unter queer-youth-heidelberg@ib.de. In Kooperation mit fremdformat, Queer Youth Heidelberg und der Plus Jugendgruppe sT*ernchen

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QUEERES WOHNEN IM ALTER

PODIUMSDISKUSSION S0 22. MAI EINLASS 18 UHR / BEGINN 19 UHR EINTRITT FREI KARLSTORBAHNHOF

Laut dem AWO Bundesverband e.V. leben in Deutschland rund eine Million über 65-Jährige, die sich als LSBTIQ+ identifizieren. So vielfältig und unterschiedlich diese Menschen und ihre Lebensgeschichten auch sind, was viele von ihnen verbindet, ist die gemeinsame biographische Erfahrung von Diskriminierung und teilweise auch von Gewalt und Strafverfolgung aufgrund ihrer sexuellen Lebensweisen oder geschlechtlichen Identitäten. Wer kümmert sich um queere Senior*innen? Geht es im Alter zurück «into the closet»? Wird auf die Bedarfe queerer Menschen in der Pflegeausbildung eingegangen? Müssen Wohnungen für queere Menschen anders geplant werden als für Menschen, die heteronormativen Erwartungen entsprechen? Wie lässt sich sexuelle und kulturelle Vielfalt gemeinschaftlich bis ins hohe Alter leben? Diesen Fragen möchte die Veranstaltung sowohl mit einem Blick auf die Bundesebene als auch in die Rhein-Neckar-Region nachgehen. Das Podium soll in Heidelberg einen ersten Austausch zum Thema queere Wohnkonzepte im Alter ermöglichen. Einen Einblick bieten in laufende Projekte, zur Artikulation von Bedürfnissen anregen und Interesse für Projekte in der Zukunft wecken. Begrüßung Stefanie Jansen Bürgermeisterin für das Dezernat Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit der Stadt Heidelberg Moderation Ina Rosenthal Gründerin und Geschäftsführerin der PINKDOT gGmbH, Vorstand im LesbenRing, Berlin Weitere Informationen zur Veranstaltung und den Podiumsteilnehmer*innen unter www.queer-festival.de Eine Veranstaltung des Queer Festival Heidelberg in Kooperation mit dem Amt für Chancen gleichheit der Stadt Heidelberg und PLUS Rhein-Neckar e. V.

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THEATERAUFFÜHRUNG 22. MAI BIS 24.MAI EINLASS 19 UHR / BEGINN 19:30 UHR VVK 14,20 EURO / AK 16 EURO THEATER IM KULTURHAUS KARLSTORBAHNHOF (TIKK)

BUNBURY – DAFÜR SEID IHR NICHT ERNST GENUG NACH OSCAR WILDE

Jack wächst mit den Dragperformer*innen Cecily und Merriman im schillernden House of Prism auf. Um der ständigen Aufmerksamkeit zu entfliehen, der er als Mitglied eines Draghouses auf dem Land ausgesetzt ist, erfindet der heterosexuelle Jack seinen zugeknöpften Cousin Ernst für ein Leben in der Stadt. Auch sein Freund Algernon führt ein Doppelleben, allerdings um der Spießigkeit seiner Familie und den damit einhergehenden heteronormativen Erwartungen zu entkommen. Hierfür erlügt er den pflegebedürftigen Bunbury, der ihm ein Leben als schwuler Mann außerhalb seiner Familie ermöglicht. Als die zwei Freunde von den Schwindeleien des jeweils anderen erfahren, beginnt das Chaos und die Lebenswelten beider werden auf den Kopf gestellt. Eine Komödie voller Kitsch, Dramatik und dem Ernst des Lebens. Am 24. Mai um 17 Uhr findet eine weitere Vorstellung statt. In Kooperation mit Performance Theater Heidelberg e.V.

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BOY HARSHER SUPPORT: HIDE / LUKAS DOS PASSOS

KONZERT DO 26. MAI EINLASS 19 UHR / BEGINN 20:30 UHR VVK 27,40 EURO / AK 28 EURO METROPOLINK'S COMMISSARY PHV SOUTH-GETTYSBURG-AVENUE 46 HEIDELBERG

Bereits zum dritten Mal kommen Jae Matthews und Augustus Muller alias Boy Harsher im Rahmen des Queer Festivals nach Heidelberg. Grund für uns die Altstadt zu verlassen und mit dem US-amerikanischen Duo das Commissary im Patrick-Henry-Village zu besuchen. Mit im Gepäck, das gerade auf ihrem eigenen Label Nude Club erschienene Album, bzw. den Soundtrack zu ihrem Film »The Runner«. Es ist das musikalische Gegenstück zum Kurzfilm. Ein Horrorfilm, verwoben mit einer Metastyle-Dokumentation zu den Albumaufnahmen. Der Soundtrack verbindet cineastische Instrumentalstücke mit Popsongs, die die Grenzen von Boy Harsher's Sound erweitern. In Kooperation mit Metropolink's Commissary PHV

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PARTY SA 28.MAI 22 UHR VVK 12 EURO / AK 15 EURO KARLSTORBAHNHOF

ABSCHLUSSPARTY

PARFAIT / NARCISS

Parfait, Resident und Gründungsmitglied des Pariser Kollektivs Possession ist aktuell wohl einer der bedeutendsten Namen in der queeren DJ-Szene. Mit dem Aufstieg des Kollektivs und ihren zahlreichen Auftritten für Plattformen wie Hör Berlin und Boiler Room wuchs in den letzten Jahren ihr Standing in der Technoszene weltweit. Eine weitere Schlüsselfigur der neuen Generation von DJs & Produzenten ist Narciss. Obwohl er sich nach einem mythischen Egomanen benennt, ist Narciss' Herangehensweise an Techno alles andere als egozentrisch. Der Berliner beweist ein feines Gespür für die Emotionen seines Publikums und bringt mit Tracks wie »Blicke« die Massen in Ekstase. Supportet werden die beiden von den DJs Lukas Dos Passos (Gotec Club, Exile) und Acci Piter (Kopfkino HD) und geladenen Drag Artists.

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1st – 3rd July, 2022 Porto, Portuga

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QUEER HISTORY

VORLESUNGSREIHE 25. APRIL – 25. JULI

LESBEN*GESCHICHTE – ZWISCHEN UNSICHTBARKEIT UND REPRESSION Eine Vorlesungsreihe des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität Heidelberg und des Forschungsprojekts »Alleinstehende Frauen«, »Freundinnen«, »Frauenliebende Frauen« – Lesbische Lebenswelten im deutschen Südwesten (ca. 1920er–1970er Jahre) (gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg) in Kooperation mit dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg, dem Queer Festival Heidelberg, der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte und dem Kulturhaus Karlstorbahnhof. 25. April 2022, 18:15 Uhr, Friedrich-Ebert-Haus, Pfaffengasse 18

Eröffnungsvortrag Zwischen Anpassungsdruck und Zensur: Lesbische Liebe im 20. Jahrhundert Es war kaum sichtbar, aber viele Frauen fügten sich und heirateten, obwohl sie Frauen liebten; ein Leben unabhängig von einem Ehemann war in Deutschland oftmals kaum möglich. Wie viele die Ehe beenden wollten, ist unbekannt. So wie auch Auswirkungen von Strafgesetzen wie Kuppelei auf lesbische Liebe oder von Zensur auf Lebenswege. Über lesbische Liebe wurde, anders als über männliche Homosexualität, im öffentlichen Raum weitgehend geschwiegen, und dies setzt sich in Archiven fort. Kirsten Plötz, freiberufliche Historikerin Begrüßung: Stefanie Jansen, Bürgermeisterin für das Dezernat Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit der Stadt Heidelberg Einführung: Karen Nolte, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin Heidelberg und Danijel Cubelic, Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg

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5. Mai 2022, 18:15 Uhr, Friedrich-Ebert-Haus, Pfaffengasse 18

Vortrag: Zur Theorie der »Intersexualität« von Lesben in der Medizin der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Impulse für die Lesbengeschichte aus der Geschichte der Intergeschlechtlichkeit Anhand der Geschichte der Medikalisierung von Inter* (Intersex, Intergeschlechtlichkeit) rekonstruiert der Vortrag die Theorie der »intersexuellen Konstitution« von Lesben als Verflechtung von sexualitäts- und geschlechtsnormierenden Diskursen, die bis in die 1950er Jahre hinein die ärztliche Sichtweise prägten. Ein Plädoyer für eine konsequente Beschäftigung der Queer History mit dem »I« im »Buchstabensalat« der nicht-heteronormativen Identitäten und sexuellen Orientierungen. Ulrike Klöppel, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Heidelberg

31. Mai 2022, 18:15 Uhr, Friedrich-Ebert-Haus, Pfaffengasse 18

Vortrag: »Alleinstehende Frauen«, »Freundinnen«, »Frauenliebende Frauen« – Lesbische Lebenswelten im deutschen Südwesten (ca. 1920er–1970er Jahre) Im März 2021 startete das interdisziplinäre Forschungsprojekt zu lesbischen* Lebenswelten in Baden und Württemberg an den Universitäten Freiburg und Heidelberg. In drei Teilprojekten wird seitdem zu den Themen »Akteurinnen – Vernetzungen – Kommunikationsräume«, »Recht« sowie »Medizin und Wissenschaftsgeschichte« geforscht. In dem Vortrag stellen die drei Mitarbeitenden des Projekts ihre Arbeitsbereiche, Quellen sowie Teilergebnisse und Forschungsperspektiven vor. Dabei werden nicht nur Einblicke in die Arbeit mit verschiedenen Quellen gegeben, sondern auch Schwierigkeiten und Erfolge der Recherchearbeit aufgezeigt. Durch die drei genannten Perspektiven auf Geschichten lesbischer* Frauen, wird eine breite Deutung verschiedener Lebensrealitäten möglich, die Einblicke in Möglichkeiten und Grenzen der Lebbarkeit nicht heteronormativer Lebensentwürfe geben kann. Steff Kunz, Muriel Lorenz und Mirijam Schmidt, Projekt »Alleinstehende Frauen«, »Freundinnen«, »Frauenliebende Frauen« – Lesbische Lebenswelten im deutschen Südwesten (ca. 1920er-1970er Jahre), gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, Universitäten Heidelberg und Freiberg i. Br.

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8. Juni 2022, 18:15 Uhr, Kulturhaus Karlstorbahnhof, Am Karlstor 1

Podiumsdiskussion Lesben*geschichtsforschung in der LGBTTIQ*-Community und in der Universität Die Forschung zur Geschichte von lesbischen Frauen hat ihren Ursprung in feministischen Geschichtsprojekten im Kontext der Neuen Frauenbewegung. Mit viel Engagement und Kreativität fanden Lesbenforscherinnen Zugang zu schwer auffindbaren Quellen, um so in mühevoller Recherchearbeit Lebenswelten von frauenliebenden Frauen zu rekonstruieren. Lesben in der Geschichte als Akteurinnen und somit auch in der gegenwärtigen Gesellschaft sichtbar zu machen, war eine wesentliche Motivation dieser größtenteils außeruniversitär geleisteten Forschung. Im Podiumsgespräch sollen Erfahrungen, Erfolge und Ergebnisse dieser frühen Lesbengeschichtsforschung herausgestellt und zugleich über zukünftige Perspektiven, Fragestellungen und Herausforderungen dieser Forschung diskutiert werden. Claudia Weinschenk (freischaffende Historikerin aus Stuttgart) Ilona Scheidle (lesbisch-schwule Geschichtswerkstatt Heidelberg-Ludwigshafen-Mannheim) Andrea Rottmann (DFG Netzwerk Queere Zeigeschichte, Didaktik der Geschichte, Freie Universität Berlin) Moderation: Karen Nolte, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin Heidelberg, Projekt: »Alleinstehende Frauen«, »Freundinnen«, »Frauenliebende Frauen« – Lesbische Lebenswelten im deutschen Südwesten (ca. 1920er–1970er Jahre)

4. Juli 2022, 18:15 Uhr, Friedrich-Ebert-Haus, Pfaffengasse 18

Menschen ohne Geschichte sind Staub: Queere Jüd*innen im Holocaust Anna Hájková erzählt anhand der Geschichten von vier jungen Leuten von queerem Verlangen, sexueller Gewalt, selbstgewählten Familien und homophober Ausradierung aus der Geschichte. Ob es um queere Töne geht, die mehrfach in Anne Franks Tagebuch auftauchen, oder Hájkovás Begegnung mit der ersten lesbischen Holocaustüberlebenden, die Zeugnis ablegte - Anna Hájková beschreitet historisches Neuland, deckt verdrängte und vergessene queere Geschichten im Holocaust auf - spannend und rührend zugleich. Anna Hájková, Historikerin an der University of Warwick

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21. Juli 2022, 18:15 Uhr, Kulturhaus Karlstorbahnhof, Am Karlstor 1

Lesben* im Nationalsozialismus und Erinnerungspolitik – die Debatte um die Gedenkkugel an die lesbischen Opfer des Nationalsozialismus im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück Bereits seit 2012 engagierten sich Aktivist*innen für die Installation eines Gedenkzeichens für die lesbischen Opfer des Nationalsozialismus im KZ Ravensbrück. Im Oktober 2020 hatte ein breites Bündnis von lesbischen Initiativen, Organisationen und Einzelpersonen sowie einer kleineren Gruppe solidarischer Schwulenaktivist*innen erneut einen Antrag bei der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten eingereicht, um eine Gedenkkugel aus Ton für die im ehemaligen Frauen-KZ Ravensbrück und Uckermark inhaftierten und ermordeten lesbischen Frauen zu installieren. Erst nach langen erinnerungspolitischen Auseinandersetzungen fand – gestützt durch ein wissenschaftliches Gutachten von Prof. Martin Lücke von der Freien Universität Berlin – die Gedenkkugel im Juli 2021 auch die Zustimmung der Stiftungsgremien. Die Kugel trägt die Inschrift: »In Gedenken aller lesbischen Frauen und Mädchen im Frauen-KZ Ravensbrück und Uckermark. Sie wurden verfolgt, inhaftiert, auch ermordet. Ihr seid nicht vergessen.« Die Veranstaltung dient der Darstellung des Anliegens dieser Gedenkinitiative sowie der Reflexion und Diskussion des Gedenkens und der Aufarbeitung der Geschichte lesbischer Frauen im Nationalsozialismus. Wiebke Haß und N.N. von der »Initiative Autonome Feministische Frauen und Lesben aus Deutschland und Österreich« und Martin Lücke (DFG Netzwerk Queere Zeitgeschichte, Didaktik der Geschichte, Freie Universität Berlin) Moderation: Karen Nolte, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin Heidelberg, Projekt: »Alleinstehende Frauen«, »Freundinnen«, »Frauenliebende Frauen« – Lesbische Lebenswelten im deutschen Südwesten (ca. 1920er–1970er Jahre)

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QUEER CINEMA

KINO 14. MAI – 29. MAI KARLSTORKINO

HOCHWALD Österreich, Belgien 2020 | 107 min | Regie: Evi Romen | Darsteller·innen: Thomas Prenn, Noah Saavedra, Josef Mohamed | dt.-ital. OV, teilweise mit dt. Untertiteln | FSK 16 Sa. 14.05.22 | 21.00 Uhr | Karlstorkino So. 22.05.22 | 20.00 Uhr | Karlstorkino Mario tanzt für sein Leben gern, aber in seinem streng katholischen Bergdorf hat der sensible junge Mann keine Zukunft. Als sein Freund Lenz ihn mit nach Rom nimmt, sieht Mario seine Chance auf eine Tanzkarriere endlich gekommen. Doch in einer Schwulenbar werden die beiden Opfer eines Terroranschlags, Lenz stirbt. Zurück im Dorf findet Mario Halt ausgerechnet bei dem Moslem Nadim und dessen gläubigen Brüdern.

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JUMP, DARLING Kanada 2020 | 90 min | Regie: Phil Connell | Darsteller·innen: Cloris Leachman, Jayne Eastwood, Linda Kash, Thomas Duplessie | engl. OmdtU | FSK 12 So. 15.05.22 | 17.00 Uhr | Karlstorkino Mi. 25.05.22 | 19.00 Uhr | Karlstorkino Der junge Russell flüchtet vor seinem Freund zu seiner Großmutter Margarete aufs Land. Diese kann kaum noch für sich sorgen, aber weigert sich strikt, ins Altenheim zu gehen. Russell steht nun vor der Herausforderung sich einerseits um seine Oma zu kümmern und andererseits seinen eigenen Platz im Leben zu finden. Russels gefeierte Auftritte als Dragqueen Fishy Falters in der örtlichen GayBar verleihen ihm dabei neuen Mut.

BORDERLINE Großbritannien 2021 | 105 min | Regie: Anna Alfieri | Darsteller·innen: Anna Alfieri, Agathe Ferré, Caspian Faye | engl. OmdtU Mi. 18.05.22 | 19.00 Uhr | Karlstorkino Fr. 27.05.22 | 21.00 Uhr | Karlstorkino Anna und Robyn lieben sich – und gehen zusammen durch Höhen und Tiefen. Auf sommerliche Abenteuer in London, Paris und Süditalien folgen Streit, Verletzungen und tiefer Schmerz. Anna kann und will nicht ohne Robyn sein, aber innere Dämonen halten sie von ihrem Glück ab. Aufrichtig und voller Hingabe erzählt Anna Alfieri die Geschichte ihrer ersten großen Liebe. Ein mitreißender lesbischer Liebes- und Selbstfindungsfilm.

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SAINT-NARCISSE Kanada 2020 | 101 min | Regie: Bruce LaBruce | Darsteller·innen: Félix-Antoine Duval, Alexandra Petrachuk, Andreas Apergis, Gabrielle Boulianne-Tremblay, Jillian Harris, Tania Kontoyanni | engl./frz. OmdtU | FSK 16 Sa. 28.05.22 | 21.00 Uhr | Karlstorkino Der 22-jährige Dominic hat einen Fetisch… für sich selbst. Nichts fasziniert ihn mehr als sein eigenes Spiegelbild. Als er zu seiner Verblüffung nicht nur auf seine totgeglaubte Mutter trifft, sondern auch auf seinen ihm unbekannten Zwillingsbruder Daniel, finden sich schon bald alle Beteiligten in einem verworrenen Netz aus Verlangen, Rache und Erlösung wieder. Queer-Cinema-Ikone Bruce LaBruce verfilmt den Mythos des Narziss als Mischung aus Sleaze-Film und Familien-Dramedy.

ZUHURS TÖCHTER Deutschland 2021 | 89 min | Regie: Laurentia Genske und Robin Humboldt | Protagonist·innen: Lohan, Samar, Zuhur uvm. | arab./kurd./engl./dt. OmdtU | FSK 12 Mo. 23.05.22 | 19.00 Uhr | Karlstorkino So. 29.05.22 | 20.00 Uhr | Karlstorkino An der Schwelle zum Erwachsenwerden und trans* – zwei syrische Schwestern suchen sich ihren Weg in der neuen Heimat Deutschland. Dieser Film erzählt nicht nur die bewegende Geschichte einer Familie, die trotz aller Nöte zusammenhält, sondern stellt auch die Frage nach der eigenen Identität. Ein Coming-of-Age-Dokumentarfilm über den persönlichen Platz in der Gesellschaft.

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SAVE THE DATE! 24.- 30. OKTOBER 2022

@pridepictures

@pridepictures

@PridePicturesDE

WW W.P RID EPIC TUR ES.D E


#RainbowCityHeidelberg


IN KOOPERATION MIT H EI DELB ER G

Zusammenschluss Heidelberger Initiativen für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt

GEFÖRDERT DURCH

IMPRESSUM QUEER PLAY E.V.

INITIIERT DURCH

GRAFIK Fuchs & Otter, Benjamin Schnepp

Bergheimer Straße 143, 69115 Heidelberg

PRESSEKONTAKT

web queer-festival.de

Caroline Thiemann, Tobias Breier

mail info@queerplay.com

tel +49 (0) 6221 97 89 -21/-22

KULTURHAUS KARLSTORBAHNHOF E.V.

mail presse@karlstorbahnhof.de

Am Karlstor 1, 69117 Heidelberg

TICKETS

web karlstorbahnhof.de

auf queer-festival.de und karlstorbahnhof.de

GESCHÄFTSFÜHRUNG KARLSTORBAHNHOF Cora Malik KÜNSTL. LEITUNG / PROGRAMM /KOORDINATION Martin J. V. Müller und Dominic Hauser

sowie an allen bekannten VVK-Stellen. Für den Veranstaltungsbesuch gelten die Bestimmungen der Coronaverordnung des Landes Baden-Württemberg. Deshalb empfehlen wir, vor dem Veranstaltungsbesuch unsere tagesaktuelle

ORGANISATION

Informationsseite zu besuchen:

Tamara Schindler

www.karlstorbahnhof.de/covid-19


WWW.QUEER-FESTIVAL.DE


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