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Zum angeblichen Konsens in der Klimafrage von 97 oder 99,99 Prozent......................................................................................6
1. Klima-Alarmisten und Klima-Skeptiker
Seit der „kleinen Eiszeit“ um 1600 (als die Flüsse in Mitteleuropa im Winter regelmäßig zugefroren waren, wie z.B. Bilder des holländischen Mahlers Hendrick Avercamp zeigen), steigt die mittlere Temperatur der Erde wieder an, was man besonders seit Beginn regelmäßiger Wettermessungen in aller Welt um ca. 1850 beobachtet. Seit etwa dreißig Jahren aber führen viele diesen „Klimawandel“ auf das Tun des Menschen zurück und warnen vor einer katastrophalen Zukunft, wenn es so weitergeht. Erst in den letzten Jahren hat diese Warnung auch die breite Masse erreicht. Einer Nachricht der „Süddeutschen Zeitung“ vom 11.02.2019 zufolge hatte eine in 26 Ländern durchgeführte Umfrage das Ergebnis, dass inzwischen 67 Prozent der Befragten den Klimawandel für die größte aller Gefahren halten. Damit hat der Klimawandel die Furcht vor dem Islamischen Staat auf den zweiten Platz verdrängt. Die „Schüler*innen-Streikbewegung“ Fridays for Future, die im August 2018 durch die schwedische (jetzt 16-jährige) Schülerin Greta Thunberg ausgelöst wurde, fordert jeden Freitag zu Schülerstreiks gegen den Klimawandel auf.
Die Botschaft derer, die angesichts des Klimawandels Alarm schlagen, der sog. „Klima-Alarmisten“, ist kurz gesagt folgende: 1. Seit Beginn der Industrialisierung und der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen (ca. 1850/1880) erleben wir eine beängstigend gefährliche „menschengemachte globale Erwärmung“ (ein „anthropogenic global warming“): Die Erde hat, wie es manche ausdrücken, ein schnell ansteigendes „Fieber“, und wenn es so weitergeht, ist sie bald „tot“. 2. Schuld daran ist der Mensch als „Klimasünder“, hauptsächlich durch industriellen CO2-Ausstoß (CO2-Emission). 3. Daher ist zu fordern: Rettet die Welt durch sofortiges globales Handeln (vor allem: Stopp der CO2-Emissionen)!
Zu den Alarmisten gehören folgende folgende einflussreiche Personen und Gruppen: • der UN-Klimarat (IPCC = International Panel for Climate Change) und viele nationale Regierungschefs (etwa Frau Merkel), • hohe Kirchenkreise, nicht zuletzt vehement auch Papst Franziskus, • die meisten (aktiven) Wissenschaftler (man nennt hier immer wieder die Zahl von 97 Prozent), • inzwischen auch große Teile der Wirtschaftseliten (die am Weltwirtschaftsgipfel in Davos teilnehmen), • die meisten prominenten Medienvertreter und Kulturschaffenden, • Umweltverbände, Grüne, jetzt auch viele Schüler nach dem Vorbild von Greta Thunberg. Einige prominente Beispiele für alarmistische Äußerungen sind die folgenden:
1. Stephen Schneider († 2010), der Klimawissenschaftler, der mit James Lovelock und James Hanson als einer der drei „Entdecker“ der „Gefahren“ des heutigen Klimawandels gilt, und im Weltklimarat (IPCC) mitarbeitete, erklärte in einem Interview: „Also müssen wir Schrecken einjagende Szenarien liefern, müssen vereinfachte, dramatische Aussagen machen, und dürfen Zweifel, die wir vielleicht haben, kaum erwähnen. Diese „ethische Doppelbindung“, in der wir uns oft befinden, kann durch keine Formel gelöst werden. Jeder von uns [Forschern] muss entscheiden, was die richtige Balance ist zwischen effektiv sein und ehrlich sein. Ich hoffe, dass es auf beides hinausläuft.“1
2. Hans-Joachim Schellnhuber, der oft als „deutscher Klima-Papst“ bezeichnete worden ist, und der bis Ende 2018 (als er in den Ruhestand ging) Chef des PIK (Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung) war, gilt als Berater von Angela Merkel und Papst Franziskus in Klimafragen. Über seinen Besuch im Vatikan 2015 berichtete die Süddeutsche Zeitung vom 19.06.2015: „Vor allem aber versteht es Schellnhuber, seine Botschaften zu vermitteln. Im Presseraum des Vatikan vergleicht er das Erdklima mit der recht konstanten Körpertemperatur. „Wenn da zwei Grad hinzukommen, haben Sie Fieber“, erklärt der Forscher der Vatikan-Presse. „Bei fünf Grad sind sie tot.“ Schellnhubers letztes Buch hat den alarmistischen Titel „Selbstverbrennung. Die fatale Dreiecksbeziehung zwischen Klima, Mensch und Kohlenstoff“ (München: Bertelsmann Verlag, 2015). In diesem Geist hießt es auch im Focus vom 22.09.2017 auf der Titelseite „Unsere Erde brennt!“
3. Harald Lesch, der populäre Astrophysiker, erklärte in einem YouTube-Interview, dass Spanien, Italien und Griechenland möglicherweise unbewohnbar werden würden, wenn es dort um 2 Grad wärmer werden sollte.2
4. UNO-Generalsekretär António Guterres erklärte auf der Weltklimakonferenz am 3. Dezember 2018 in Kattowitz/Polen, beim Klimawandel gehe es „um Leben und Tod“.
5. Bundeskanzlerin Angela Merkel gilt international als Vorreiterin in Klimaschutz-Fragen. Sie war bereits 1995 (als deutsche Bundesumweltministerin der Regierung Helmut Kohl) die Gastgeberin der allerersten Weltklimakonferenz in Berlin, und unterstützt in ihrer Videobotschaft vom 02.03.2019 die Demonstrationen der Schülerstreikbewegung für den Klimaschutz.3
1
Schneider in einem Interview mit Jonathan Schell in der Monatszeitschrift Discover (Oktober 1989, S. 45–48): „So we have to offer up scary scenarios, make simplified, dramatic statements, and make little mention of any doubts we might have. This 'double ethical bind' we frequently find ourselves in cannot be solved by any formula. Each of us has to decide what the right balance is between being effective and being honest. I hope that means being both." 2 Interview über „Die Welt in 100 Jahren“, in der Reihe Urknall, Weltall und das Leben, veröffentlicht am 05.02.2016, abrufbar auf https://www.youtube.com/ watch?v=HHFLsBdklh0 (abgerufen am 27.02.2019), vgl. im Video Minuten 3:29 bis 3:52.