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SPECIAL JJOB O B & KARRIERE KARR
FIT ZUKUNFT „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch“ – diese berühmten Zeilen aus Hölderlins Patmos-Hymne gelten besonders jetzt in der gegenwärtigen CoronaKrise. Klar ist, dass sich unsere Arbeitswelt drastisch verändern wird. Wer sich jetzt für die Herausforderungen wappnen will, findet zahlreiche Weiterbildungsund Unterstützungsmöglichkeiten. Text: Jasmin Schülke
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Foto: istockphoto/Alvarez
FÜR DIE
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FIT ZUKUNFT „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch“ – diese berühmten Zeilen aus Hölderlins Patmos-Hymne gelten besonders jetzt in der gegenwärtigen CoronaKrise. Klar ist, dass sich unsere Arbeitswelt drastisch verändern wird. Wer sich jetzt für die Herausforderungen wappnen will, findet zahlreiche Weiterbildungsund Unterstützungsmöglichkeiten. Text: Jasmin Schülke
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Foto: istockphoto/Alvarez
FÜR DIE
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Die Statistiken im Jahresbericht 2019 der Wirtschaftsförderung Frankfurt machen deutlich, dass das vergangene Jahr ein absolutes RekordWirtschaftsjahr für den Standort Frankfurt am Main war. Zum 30. September 2019 wurden 611.470 Beschäftigte gezählt. Die Prognosen für die Jahre 2020/21 sind angesichts der Covid-19-Pandemie weniger rosig. Aber gerade jetzt bieten sich zahlreiche Möglichkeiten für diejenigen, die beispielsweise neben der Kurzarbeit mit einem zweiten Standbein liebäugeln oder schon immer mit dem Gedanken gespielt haben, sich selbstständig zu machen. Es braucht nur etwas Mut, den eigenen Weg zu gehen.
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Foto: Kompass Frankfurt / © Uwe Nölke
Geschäftsführerin Ellen Bommersheim: „Krisen bieten viele Chancen“
Denn dass Krisen auch Chancen bieten, ist allgemein bekannt. Kompass Frankfurt, das Zentrum für Existenzgründung, möchte gerade jetzt dazu anregen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu gehen. „Es gibt zurzeit viele Möglichkeiten, Geschäftsmodelle neu zu denken“, sagt Geschäftsführerin Ellen Bommersheim. Not mache gründerisch. Gute Chancen sieht sie bei Gründungen im Bereich der Digitalisierung sowie im Gesundheits- und Pflegebereich. Aber auch Arbeitnehmer*innen, die sich in Kurzarbeit befinden, können über eine Selbstständigkeit neben ihrem Hauptberuf nachdenken. „Kompass unterstützt all jene, die beruflich neue Wege gehen möchten und Möglichkeiten ausloten wollen“, so Bommersheim. Es gehe darum, von der Krise betroffene zu motivieren, ihre Berufserfahrungen einzubringen und einen Plan B zu entwickeln. Das kann die eigene Geschäftsidee als Vollzeit-Unternehmer*in, aber auch im Nebenerwerb sein. Viele Berufstätige wissen nicht, welche Fördermöglichkeiten es als Existenzgründer*in gibt. „Es ist momentan schwierig, einen Bankkredit zu bekommen, und auch Investoren halten sich zurück, aber es gibt zum Beispiel den Frankfurter Gründerfonds.“ Und wer eine Gründung in einer anderen Stadt anpeilt, kann sich trotzdem an Kompass wenden. „Wir sind hessen- und bundesweit vernetzt“, sagt Bommersheim. Aber auch zu Gründungen im Ausland steht das Zentrum mit Rat und Tat zur Seite. Frankfurt ist eine internationale Stadt, in die viele Expats kommen. Diese wolle Kompass zu Gründungen motivieren. Das Zentrum für Existenzgründung ist eine Tochtergesellschaft der Wirtschaftsförderung und kann mittlerweile auf eine 20-jährige Geschichte zurückblicken. Es bietet neben einer eingehenden Beratung auch zahlreiche Workshops an, die kostenfrei sind. Zudem gibt es die Seminare auch digital: Das Angebot reicht vom Einstiegsseminar bis hin zum zweiwöchigen Seminar zur Existenzgründung. „Krisen gab es schon immer. Neu ist, dass Covid-19 uns alle betrifft“, meint die Geschäftsführerin. Daraus ergeben sich neue Geschäftsmodelle, etwa um den Handel zu unterstützen oder wie Veranstaltungen neu organisiert werden können. Darüber hinaus bietet Kompass allen Selbstständigen die Möglichkeit, sich im Existenzgründer-Netzwerk zu präsentieren, voneinander zu profitieren und sich gegenseitig zu unterstützen. „Wir schaffen Sichtbarkeit über unsere Kanäle und schauen, wen wir mit wem connecten können, außerdem haben wir eine Datenbank, für Berufstätige, die in ein Unternehmen mit einsteigen wollen“, so Bommersheim. Gemeinsam mit der Zukunftsinstitut Workshop Frankfurt GmbH startet Kompass darüber hinaus eine
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Tag der offenen Tür am 05.09.2020 Wegen der derzeitigen strengen Hygienemaßnahmen, ausgelöst durch die Situation mit COVID-19, möchten wir dich darauf hinweisen, dass du nur mit einer Online-Registrierung den Tag der offenen Tür besuchen kannst. Melde dich an unter: www.provadis.de/tdot Dadurch stellen wir sicher, dass sich nicht zu viele Menschen auf dem ProvadisCampus aufhalten. Infos und Beratung Berufschancen Studienangebote
OnlineAnmeldung erforderlich!
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JOB & KARRIERE
„Die Corona-Pandemie ist kein Kündigungsgrund“ Peter Groll, Fachanwalt für Arbeitsrecht, im Interview über Rechte und Pflichten von Arbeitnehmer*innen in Corona-Zeiten.
JOURNAL FRANKFURT: Herr Groll, zurzeit arbeiten viele Beschäftigte im Homeoffice. Gibt es denn einen Anspruch darauf? PETER GROLL: In Deutschland ergibt sich für die Mitarbeiter aus dem Arbeitsrecht weder ein Anspruch auf HomeofficeAngebote direkt aus einem Gesetz, noch eine Verpflichtung, an einem Telearbeitsplatz zu arbeiten, das heißt, Angestellte können nicht von ihrem Arbeitgeber verlangen, von zu Hause zu arbeiten. Maßgeblich ist grundsätzlich der Arbeitsort, der im Arbeitsvertrag geregelt ist. Kann denn der Arbeitgeber das Homeoffice einseitig anordnen? Grundsätzlich gilt als Gegenstück zum fehlenden Anspruch des Arbeitnehmers auf Homeoffice, dass auch der Arbeitgeber die Einrichtung nicht einseitig anordnen kann. Das heißt, eine Anordnung ist nur möglich, wenn es vertraglich vorgesehen ist oder sonst nur in beiderseitigem Einverständnis. In Zeiten von Corona, in denen die Arbeit am betrieblichen Arbeitsplatz nicht möglich ist, kann dies jedoch anders sein. Was muss ich als Arbeitnehmer*in bei der Home-Office-Regelung beachten? Hier gelten die gleichen Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes, insbesondere zu täglichen Höchstarbeitszeit, zu Pausen, zu den
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Ist es sinnvoll, die Homeoffice-Regelung im Arbeitsvertrag zu verankern? Ja, es ist sinnvoll, eine schriftliche Homeoffice-Regelung mit den Arbeitnehmern zu schließen. Diese kann als Ergänzung zum Arbeitsvertrag ausgestaltet werden oder als separate Vereinbarung. Für Homeoffice-Vereinbarungen ist die Einhaltung der Schriftform allerdings nicht vorgeschrieben – zum empfehlen ist sie jedoch allemal. Wo ist Homeoffice erlaubt? Könnte ich auch im Café arbeiten? Man unterscheidet zwischen Homeoffice und mobilem Arbeiten. Das Homeoffice ist ein fest installierter Arbeitsplatz zu Hause. Der Arbeitgeber stellt dafür die Ausrüstung wie Computer und eventuell sogar das Mobiliar. Der Arbeitnehmer muss an diesem Arbeitsplatz erreichbar sein und arbeiten. In Zeiten von Smartphones und Laptops wird aber auch zunehmend mobil gearbeitet. Bei mobiler Arbeit gibt es lediglich einen Arbeitsauftrag. Wo und wann dieser erfüllt wird, ist egal. Da kann auch das Café zum Büro werden. Was passiert, wenn ich zu Hause nicht über die nötige Büroausstattung verfüge? Der Arbeitgeber hat die Arbeitnehmer mit den nötigen Arbeitsmitteln auszustatten. Hierzu gehören neben Büromaterialien auch Laptops, Mobiltelefone, Drucker und sonstige technische Geräte, die für die Verrichtung der Arbeitsleistung nötig sind. Er hat hierfür die Kosten zu tragen. Ein weiteres Thema ist die Kurzarbeit. Können vom Arbeitgeber Überstunden angeordnet werden?
Nein, der Arbeitgeber darf grundsätzlich keine Überstunden während der Kurzarbeit anordnen. Sie wären in der Regel ein Indiz dafür, dass der Arbeitsausfall nicht unvermeidbar ist. Kann ich während der Kurzarbeit Urlaub nehmen? Grundsätzlich nein. Die Gewährung von Kurzarbeitergeld setzt voraus, dass der Arbeitsausfall unvermeidbar ist. Das bedeutet, dass vor der Einführung von Kurzarbeit die Mitarbeiter zunächst ihren Urlaub nehmen müssten, wobei hierbei ihre Wünsche grundsätzlich zu berücksichtigen sind. Dar f ein*e Arbeitgeber*in einen Corona-Test verlangen? Eine gesetzliche Grundlage gibt es hierfür nicht. Daher braucht der Arbeitgeber ein besonderes Interesse. Er hat aber eine Fürsorgepflicht gegenüber allen Mitarbeitern, so dass eine Testpflicht im Einzelfall unter Umständen nötig ist. Kommen Arbeitnehmer zum Beispiel aus Risikogebieten sowohl nach einer Dienstreise als auch aus dem Urlaub zurück, kann er einen Test verlangen. Viele Menschen bangen um ihren Arbeitsplatz. Ist die Corona-Pandemie ein Kündigungsgrund? Nein! Die Corona-Pandemie ist kein Kündigungsrund. Es gelten alle bisherigen Regeln unverändert weiter. Auch gibt es keine kürzere Kündigungsfrist, selbst wenn es dem Unternehmen noch so schlecht geht. www.kanzleigroll.de
Fotos: Kanzlei Groll, Shutterstock/Wetzkaz Graphics
Ruhezeiten zwischen zwei Arbeitstagen sowie zur Aufzeichnung der Arbeitszeit. Das bedeutet im Kern, dass der Arbeitnehmer zu Hause die gleiche Arbeitszeit wie im Büro ableisten muss. Um dies genau nachzuweisen, muss der Arbeitnehmer seinen Arbeitsbeginn, die genauen Pausen und den Feierabend dokumentieren, wobei dies natürlich nicht ohne ein gegenseitiges Vertrauen gehen kann.
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Innovations- und Trendreihe für Start-ups und Unternehmen. Erfolgreiche Gründungen gibt es genug: Unter dem Hashtag #gemeinsamdeins sind Gründerstories in Krisenzeiten zusammengestellt, etwa die des Filmemachers Khaled Homsi, der 2011 aus Syrien flüchtete und über Umwege nach Frankfurt gelang. Hier angekommen, begann er ein Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaften. Homsi war fest entschlossen, einen Film zu drehen, über seine Geschichte, seinen Weg: „Nur wenn man entschlossen ist und an seinen Träumen arbeitet, kann man sie auch erreichen.“
Foto: Wirtschaftsförderung Frankfurt
www.kompassfrankfurt.de
Wer bereits den Schritt in die Selbstständigkeit gegangen ist oder wer sich als Kleinunternehmer erfolgreich am Markt halten will, bekommt kompetente Unterstützung von der Wirtschaftsförderung Frankfurt. Eines der zahlreichen Angebote ist die GründerMatrix Frankfurt. Sie bietet einen umfassenden Überblick über relevante Institutionen und Angebote für junge Unternehmen in der Stadt – und zwar zu Themen wie Gründungsfinanzierung, Gründerzentren und Büroräumen, Gründerservice und zur Gründerszene. Wem beispielsweise noch die passenden Räume zur Geschäftsidee fehlen, kann sich an die Wirtschaftsförderung
Die Wirtschaftsförderung Frankfurt hilft Selbstständigen, die sich erfolgreich am Markt halten wollen
wenden. Sie unterstützt bei der Suche nach günstigen Büros, Ladenlokalen, Lagerflächen oder Coworking Spaces, wie beispielsweise im Frankfurter Gründerzentrum in der Hanauer Landstraße. Auf ihrer Website veröffentlicht die Wirtschaftsförderung außerdem täglich Hinweise zu Fördermöglichkeiten und Hilfsangeboten für Unternehmen, die in eine Krise geraten sind. „Im vergangenen Jahr haben wir insgesamt 2.017 Unternehmen beraten, knapp neun Prozent mehr als im Jahr davor“, erklärt Geschäftsführer Oliver Schwebel. Und er richtet sich auf weiteren steigenden Beratungsbedarf ein, denn für die Jahre 2020/21 erwartet die Wirtschaftsförderung aufgrund der Covid-19-Pandemie erhebliche Einbußen und Umsatzrückgänge. Auf der Website der Wirtschaftsförderung ist eine Sammlung von
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Links zu finden, mit denen sich Selbstständige und Betriebe über die Möglichkeiten einer Unterstützung informieren können, etwa zu Miethilfen, bei einer Insolvenz oder ob es Entschädigungen bei Quarantäne gibt. www.frankfurt-business.net
Covid-19 hat die Welt, so wie wir sie kennen, gravierend verändert. „Der Shutdown hat Entwicklungen angestoßen, die nicht mehr rückgängig zu machen sind“, sagt die Wirtschaftspsychologin Brigitta Honecker. So sei zum Beispiel das Homeoffice von vielen Arbeitenden gut angenommen worden und in Zukunft aus der Arbeitswelt kaum mehr wegzudenken. Trotzdem entstünden bei einem so großen Umbruch bei Menschen starke psychische Belastungen, die Auslöser
TRILINGUAL GANZTÄGIG PERSÖNLICH
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SZENE
SERVICE
JOB & KARRIERE für seelische Krisen sein können. „Wenn wir wichtige Dinge verlieren, wie unser gesellschaftliches und berufliches Umfeld, breitet sich häufig Kontrollverlust in uns aus, was dazu führt, dass unser Selbstwertgefühl leidet“, erklärt Honecker. Psychische Belastungen könnten sich zu Ängsten und Depressionen auswachsen. Allerdings seien die Fähigkeiten des Menschen, Krisen zu überstehen und Chancen darin zu sehen, viel ausgeprägter als wir glauben. „Dass die Menschen beruflich und privat dann doch neue Wege finden und sich den Herausforderungen stellen, liegt an ihrer Resilienz“, so die Expertin. Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, trotz großer Belastungen und Stresssituationen psychisch stabil zu bleiben und sogar gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Diese seelische Widerstandsfähigkeit kann erlernt und trainiert werden. Honecker empfiehlt zur Steigerung der Resilienz, sich nicht immer nur die negativen Aspekte der Krise vor Augen zu halten, sondern vor allem die positiven herauszuheben, etwa durch Kurzarbeit mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können. Zudem könne ein Perspektivenwechsel der Schlüssel zu neuen Ideen sein, zum Beispiel für eine neue berufliche Zukunft. Bei all diesen Schritten kann ein professioneller Coach zur Seite stehen, der Orientierung in der Zeit der beruflichen Veränderung bietet, sei es beim Gang in die Selbstständigkeit, bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder beim Wechsel in ein anderes Unternehmen. www.brigitta-honecker.de
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RAUM
Virtuelles Lernen: Die Erasmus Schule entwirft das digitale Klassenzimmer
Die Erasmus Frankfurter Stadtschule ist eine private Ganztagsschule, die dafür steht, im Unterricht neueste neurobiologische und physiologische Erkenntnisse über das Lernen umzusetzen. Während des Lockdowns kam noch eine weitere Herausforderung hinzu: „Wir waren digital nicht so gut aufgestellt“, sagt Schulleiterin Gerlinde HerdHuber. Gemeinsam mit dem Kollegium und in enger Abstimmung mit der Elternvertretung habe sich die Schule sehr schnell an die neue Situation angepasst. Die Schüler*innen konnten sich die schuleigenen Laptops über das Sekretariat ausleihen. Außerdem wurde eine Lernplattform eingeführt, auf die das Unterrichtsmaterial hoch- und heruntergeladen werden kann. „Darüber hinaus haben wir in den Osterferien unsere Lehrkräfte geschult“, sagt Herd-Huber. Direkt nach den Osterferien startete dann der Online-Unterricht über WebEx. Zeitgemäßes und familienfreundliches Lernen zeichnet die Erasmus Frankfurter Stadtschule aus. „Die Eltern sind unsere Kunden und wir möchten auf ihre Bedürfnisse und die ihrer Kinder eingehen“, erklärt Herd-Huber die Schulphilosophie. Mit einer IT-Taskforce und wöchentlichen Gesamtkonferenzen versucht das Kollegium, sich möglichst eng abzustimmen. Für den Start nach den Sommerferien hat die Schule ein Konzept entwickelt, das den aktuellen Anforderungen Rechnung trägt. Die Lehrkräfte werden alle 14 Tage auf Corona getestet, das Buffet während der Mahlzeiten entfällt. „Wir werden außerdem eine neue Lernplattform einführen und haben zusätzliche Notebooks angeschafft“, sagt die Schulleiterin. Corona habe viele Prozesse beschleunigt, die an der Schule bereits angestoßen waren, beispielsweise die Entwicklung des digitalen Klassenzimmers. Über eine Schnittstelle können sich die Schüler*innen mit den neuen E-Screens
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Foto: Stefan Wildhirt
frankfurt-business.net/existenzgruender
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verbinden, ebenso die Lehrer*innen. Trotz aller digitaler Innovationen bleiben der Lehrer und die Lehrerin als Person eine wichtige Konstante im Unterricht, denn nicht alle Kinder und Jugendlichen haben die gleiche Begeisterung für den digitalen Unterricht. www.erasmus-frankfurt.de
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Provadis gibt Orientierungshilfe beim Start ins Berufsleben
Vor dem Sprung von der Schule in die Studienwelt oder das Berufsleben haben viele junge Menschen Respekt. Wichtig ist eine frühzeitige Orientierung, wohin der Weg hinführen soll. Der Fachkräfte-Entwickler der Industrie Provadis – ein Unternehmen der Infraserv-HöchstGruppe – bietet allen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, beim Tag der offenen Tür am 5. September in die Karrierewelt hineinzuschnuppern. Von 9 bis 15 Uhr gibt es auf dem Provadis-Campus am Industriepark Höchst Gespräche mit Ausbilder*innen, Auszubildenen und Professor*innen. Bei Besuchen des Industrieparks haben die Interessierten die Möglichkeit, sich über den Ausbildungs- und Hochschulalltag bei Provadis zu informieren. Wer seine eigenen Stärken herausfinden möchte, kann außerdem einen Eignungstest machen – ein nützlicher Indikator für die Berufswahl. Ingesamt können sich die Besucher*innen über 40 verschiedene Ausbildungsberufe von der Labortechnik bis hin zur IT sowie über die elf dualen und berufsbegleitenden Bachelor- und Masterstudiengänge der Provadis Hochschule schlau machen. Für bestimmte Berufsbereiche und Fakultäten der Hochschule bietet Provadis Kleingruppen-Führungen an. Wegen der aktuellen Corona-Situation ist eine Teilnahme allerdings nur mit vorheriger Online-Anmeldung unter www.provadis.de/tdot möglich. Außerdem besteht Maskenpflicht auf dem Campus. Einen Mund- und Nasenschutz gibt es auf Wunsch kostenfrei vor Ort. Wer sich dann für einen Ausbildungsberuf oder Studiengang entschieden hat, kann sich gleich bewerben: Provadis nimmt aktuell Bewerbungen von Schüler*innen aller Schulabschlüsse entgegen, die 2021 bei Hessens größtem Ausbildungsbetrieb eine Berufsausbildung machen möchten. Auch junge Erwachsene, die ein duales oder berufsbegleitendes Studium machen möchten, können ihre Unterlagen einreichen. Derzeit sind über 1.200 Studierende an der Provadis Hochschule eingeschrieben. Ein Studium kann zum Beispiel in Betriebswirtschaftslehre, Business Administration sowie Technologie und Management absolviert werden. Dabei setzen sich die Studierenden nicht nur theoretisch mit einem Themenfeld auseinander, sondern sammeln durch die Arbeit bei einem Unternehmen gleichzeitig praktische Erfahrungen und wertvolle Kontakte. Im vergangenen Jahr sind außerdem neue Studiengänge hinzugekommen. Im Bachelor „Informatik“ können Studierende in sieben Semestern Schwerpunkte wie etwa „Mobile Anwendungen“ oder „Netzwerksicherheit“ setzen. Die Provadis Hochschule bietet zudem weitere Studiengänge in den Naturwissenschaften und Masterstudiengänge für Bachelor-Absolventen oder für bereits im Beruf stehende Menschen an. Wer derzeit noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz für 2020 ist oder im Wintersemester mit dem Studium beginnen möchte, wird ebenso fündig. Informationen dazu und die Möglichkeit zum virtuellen Beratungsangebot gibt es im Internet. www.provadis.de
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JOB & KARRIERE
Die Zukunft des Lernens Hans-Peter Matthias, stellvertretender Fachbereichsleiter Arbeit und Beruf, freut sich über das neue Programm
Online-Kurse, Künstliche Intelligenz und Web 3.0 – die Volkshochschule Frankfurt bietet Interessierten zahlreiche Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung. Hans-Peter Matthias, stellvertretender Fachbereichsleiter Arbeit und Beruf, über Trends und die Möglichkeiten zur Weiterqualifizierung.
JOURNAL FRANKFURT: Herr Matthias, die Corona-Krise hat schon jetzt die Berufswelt gravierend verändert. Wie sind die Auswirkungen auf die Kurse der VHS? HANS-PETER MATTHIAS: Wir haben mehr Online-Kurse im Angebot. Corona hat insofern Auswirkungen, dass die Akzeptanz unserer Kunden, online zu lernen, jetzt eine andere ist. Viele Menschen wollen sich vor der Krankheit schützen und lernen deshalb lieber zu Hause, andere sitzen sowieso am Rechner im Homeoffice. Und was halten Sie von dieser Entwicklung? Meiner Meinung nach sind Onlinekurse eine gute Ergänzung zum Präsenzkurs. Optimal sind Mischformen, das heißt, Präsenzveranstaltungen lösen sich mit Online-Lernphasen ab, wie etwa bei der Ausbildung zur geprüften Fachkraft Finanzbuchführung, die wir bei der VHS Frankfurt im Angebot haben. Übungen werden auf der Lernplattform Moodle bereitgestellt. Die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer können diese dann zu Hause machen und bekommen sie beim nächsten Präsenzunterricht korrigiert zurück. Das funktioniert auch sehr gut bei Sprachkursen.
Foto: Volkshochschule Frankfurt
Gibt es bei diesen Lernformen auch Nachteile? Ganz klar die unterschiedliche digitale Kompetenz der Kursteilnehmenden. Wir legen deshalb großen Wert darauf, dass die didaktischen Werkzeuge so ausgewählt werden, damit alle teilnehmen können. Viele Menschen denken derzeit über eine berufliche Veränderung nach – sei es, weil ihr Arbeitsplatz gefährdet ist oder weil sie die Chance einer Neuausrichtung wagen wollen. Welche Kurse eigenen sich gut für eine Weiterqualifizierung?
ADVERTORIAL
#gemeinsamdeins – Navigation in herausfordernden Zeiten Corona stellt alles auf den Kopf. Vor allem Kleinunternehmer, Selbständige und Freiberufler spüren die wirtschaftlichen Folgen nach wie vor deutlich. Zukunft ungewiss. Hier steht Kompass Frankfurt mit einem kostenlosen Soforthilfe-Programm tatkräftig zur Seite. Die aktuelle Situation wird bewertet, die Beantragung von Fördermitteln geprüft, individuelle nachhaltige Krisen-Konzepte entwickelt. „Außerdem schaffen wir unter #gemeinsamdeins Sichtbarkeit“, unterstreicht Ellen Bommersheim, Geschäftsführerin von Kompass, „gerade in diesen Zeiten, ist es wichtig, nach vorne zu schauen, offen für Neues zu sein, Kontakte zu knüpfen.“ Daher bietet Kompass Zugang
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zu Kontakten aus dem Netzwerk und schafft unter #gemeinsamdeins Präsenz auf Instagram. Das Programm, unterstützt von der JPMorgan Chase Foundation und der Wirtschaftsförderung Frankfurt am Main GmbH, ist über 18 Monate angelegt und bietet so langfristigen Support. ▶ Kompass Frankfurt Hanauer Landstraße 521 60386 Frankfurt Telefon 069 21978-0 www.kompassfrankfurt.de
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Zunächst sollte eine Analyse stattfinden. Was benötige ich für meinen Wunschberuf? Generell lässt sich sagen, dass Kompetenzen in Outlook oder in einem ähnlichen System heute vorausgesetzt werden. Außerdem sind Kenntnisse in Powerpoint und in Datenbanksystemen wichtig. Wir bieten eine Ausbildung zum Microsoft Office Specialist (MOS) an. Hier erwerben die Teilnehmer ein international anerkanntes Zertifikat. Und da wir viele Anfragen zum Beispiel von der Europäischen Zentralbank bekamen, wollen wir ab dem kommenden Jahr MOS-Prüfungen in englischer Sprache ermöglichen. Welche Trendthemen gibt es bei der VHS? Das Thema Nachhaltigkeit wird in unserem Kursangebot im ersten Halbjahr 2021 eine noch stärkere Rolle spielen. Wir bieten eine Weiterbildung für Erzieherinnen und Erzieher mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit an. Dort wird vermittelt, wie Nachhaltigkeit im Berufsalltag integriert werden kann, zum Beispiel beim Kauf von Spielzeug, aber auch, wie Kinder zum nachhaltigen Denken angeregt werden können. Auch in den Bildungsurlauben wird das Thema Nachhaltigkeit eingeplant. Ein weiteres Trendthema ist natürlich nach wie vor Social Media. Dazu haben wir eine große Nachfrage.
Wie trägt die VHS dieser Nachfrage Rechnung? Wir bieten zum einen den Lehrgang zum Social Media Manager (BVCM) an. Viele Unternehmen erwarten von ihren Mitarbeitern in diesem Bereich Kompetenz, zum Beispiel, dass sie bloggen können oder wissen, wie Instagram for Business funktioniert. Zum anderen haben wir eine ganze Reihe von Kursen zu Einzelthemen im Angebot, wie etwa zu Xing oder LinkedIn. Wer sich hier weiterbildet, kann seine Bewerbungschancen erheblich verbessern. Darüber hinaus bekommen die Themen Web 3.0 und Künstliche Intelligenz (KI) eine immer größere Bedeutung. Im kommenden Jahr bieten wir einen Kurs zur KI an, in dem die Teilnehmer mittels eines Rasperry Pis, eines kleinen Computers, Hardware- und Programmierkenntnisse vermittelt bekommen. Sie sagten, dass rund zwei Drittel der VHS-Kurse von Frauen belegt werden – ist das auch bei den IT-Kursen so? Leider nein und das ist bedauerlich, denn IT-Fähigkeit ist meines Erachtens nach nicht an ein bestimmtes Geschlecht gebunden. In den Office- und Social-Media-Kursen ist das Geschlechterverhältnis eher ausgeglichen, aber in den Kursen zu Programmie-
rung, Betriebssystemen und Netzwerken sind Frauen deutlich unterrepräsentiert. Wir freuen uns deshalb sehr, wenn wir dazu beitragen können, Frauen auch für eine Weiterbildung in diesen Themenbereichen zu motivieren.
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Ein Nachweis seiner Kompetenz kann ein entscheidendes Kriterium für den beruflichen Erfolg sein. Die Volkshochschule Frankfurt bietet mit den Microsoft Office (MOS)-Zertifikaten weltweit einheitliche und anerkannte Nachweise über professionelle Kenntnisse im Umgang mit den Microsoft-Office-Anwendungen an. Wer sich über die Kurse und Prüfungen informieren möchte, kann sich zur Informationsveranstaltung anmelden. Diese ist kostenfrei und findet am 24. September in der Volkshochschule Frankfurt, Sonnemannstraße 13, statt. In zahlreichen Vorträgen (online oder in der Volkshochschule) geht es um Themen wie Künstliche Intelligenz, Smart Home oder Bildrechte im Internet. Wer sich in Kursen weiterbilden möchte, sollte einen Blick auf die Website der VHS werfen. Die Angebote reichen von Social-Media-Basics, über Livestreaming-Tools bis hin zur Erfolgsmessung und Datenvisualisierung. www.vhs.frankfurt.de
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