des
•
otanischen
erems
für die
Jlrouin~ ~ranbenburg
unb bic angrtn?cnbcn Pänber. .."....,.- _- __ ,. / / ...r / / ..r..,-
Drittes und viertes Heft. l1J.
~rdJerron 1
1Bnenit?, 1BodJilol4_, ~oUt, 1ßrnun, !J)otn·it, ;i1ntthnann1 Qf>ardte, Qf>olrn~ 1 QI>ran~oro, ~olla:, ~ lfr, ~rntifd), u. $' astnun~ 1 u. ~Linggräff I, u. ;Jllin9gräff" II1 ~ÜI)nr, Jramoroit~, W ardJ, 1Jucas, )M.ilbe, ~reu»ing, 1\a~rhurg, $d)ul~-$d)ul~ennein, ~d)meinfurtij, ~ eeijau~, $ rtJbler, Stnngt, ~orgtti 1 JJ. 1!(rd)tri4.
Mit Beiträgen von
Redigirt und herausgegeben von
LIBRARY
Dr. P. Aschersou
NE\\' YOf.~K
Schriftführer d e s Vereins.
o.,,T"" L-.t~! J •' '·!"'' '\ j (~ r\ L
GARDEN
•
.
Mit 4
Steindru cl~tafeln
KartYJ)~r.-· ~ .~~- ·~. 1 -:··. ~ · ."- .
llnd 3 '<9•
\ .
~ l..._J
~
's:"
t •· .t
::._
"'- .,.7
. \
..
~ 4--
r
~
T
Iot ~. I J .....t •~, ~ ..., i!l
,.. ~
, .....
~
I
......................... ......................................................~6Q
_93..0~
.... • :4•
~·-· ~-~ ·
_
_ ... . .,.;.. .
·""
.
'...
~
~ ~
1861. 1862
Kommissions-Verlag von Rudolph Grertner. Amelang'scbe Sor timcn ts-B uchha ndl ung.
lt
't·~ •..'.
. ....
. . .. .,,.- 0i •~ • •tl-1 1:.. \ ' '·~ ~ ~ ---u .
. .,'
.. ·~ ·
........................ ................::.., ...................................,
._.,.,
~ertin,
~
~-
Ir •
·~ I \ ·~. ~;l ~~ 41· ~• .! M• • •
'
~"b . · - -
.
'-J :
f
...
J
. .
~
'
.(,
Inhalt. Seite
P. Ascherson: Bericht über . die dritte Versammlung des Vereins zu Nauen am 21. Mai 1861 . . . . . . . . . . . . . . . . V P. Ascherson: Bericht über die vierte Versammlung des Vereins zu Frankfurt a. 0. am 10. Juni und den Besuch im Hause Tornow am 11. Juni 1862 . . . . . . . . . . . . . . . . XIII Verzeichniss der für die Vereins-Bibliothek eingegangenen Drucksachen und Handschriften . . . . . . . . . . . • • . . XX V Verzeichniss der Mitglieder des Vereins . . . . . . . . . . . . XXIX . . . . . . . . . . XXXV Statut des Vereins. 2. Ausgabe . . . . T h. 1r misch: Bemerltungen über Trijol·iu1n Lup·i1~aster . . . . • 1 P. Aschers o n: U eher Utr'iculctria spectab·il·is Madauss und macrop.t.e'ra G. B rückn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 · W. Lasch: Ueber einige Verbascu1n-Arten und ihre }.,orn1en . . . 13. W. Las eh: Dianthus C'arthtlS't anorttrn X are11art:tts C. Lucas wächst auch hier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 H. I I s e: Zur Flora des Oderbruches zwischen Hohensaten u. Zehden 27 R ob. Ho 11 a: Flora der mittleren Niederlausitz. Ein Verzeicbniss der in den Kreisen Kalau, Kotbus ·und Spremberg aufgefundenen Gefässpßanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 G. S.chweinfurth: Versuch einerVegetationss kizze derUrngegend von Straussberg und des Blun1enthals bei Berlin. Nebst einer phyto-topog-raphis chen Karte . . . . . . . . . . . . . . . 91 C. Grantzo,v: .Aste1· salicrifol·ius Scholl. in der Gegend von Trebbin 126 J. Golenz: Zur Flora des Züllichau-Schwie b-u ser und Krosseuer Kreises. 1. Topographisch.. botanische Skizze der Gegend von .S chönfeld. (Mit zwei phyto-topographis chen Karten.) . . . . 128 S eh ul tz- S eh ul tz ens tein: Die chemisehen Bestandtheile des Bodens der Salzlake bei N atlen . . . . . . . . . . . . . . . 148 P. Aschers o n: Senecio vernalis W. K., eiu freiwilliger Einwanderer in die deutsche Flora . . • . . . . . . . . . . . • • 150 H. v. K I in g g r äff (II): Zur Kryptogamen-Flo ra Preussens . . . . 155 A. Garcke: Ueber die Ver\vandtschaft von Ca~rex sp·icata Scbk . . 157 C. BoI I e: Notiz über die Alismaceenformen der Ma-ri{ . . . . . . 159 C. Bolle: Der Mohn, in der Mark verwildert gefunden . . . . . 167 C. Bolle: Ueber das Vorkommen von Pteris aqu·iZ.ilnct L. var.lanuginosa in der Marlt . . . . • . • . . . . . . . . . . . . 169 C. B o 11 e: Ruthea, eine neue Un1belliferengattu ng. (Hierzu 1,af. I. u. II.) 171 A. v. Jasmund: Beiträge zur Meklenburgischen Flora . . . . . 177 C. Seehaus: Beiträge zur Flora von Pomn1ern, betreffend fienec ,io vernalis W. K., Crep'is foetida L., Orobanche palZ.id'ifiora W. ~t Gr., C'~irs·ium. ca11-um (L.) M. B. und einig·e Bastarde . 181 Zusatz des Red. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 C. J. v. K 1in g g r äff (I): Zur Flora der Provinz Preussen . . . 189,__ F. Seydler: Beitrag zur Flora der Provinz Preussen • . . . . · . 191
IV Seite
,-
R. v. U echtritz: Nachträge zur Flora von Schlesien (mit Zusätzen von A. W i n k 1e r (I) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200 C. Ba e n i t z; Beiträge zur Flora der Oberlallsitz aus den Jahren! 1860 und 1861 . . . . . . . . . . . · . . . . . . . . • • 227 C. Ba e n i t z: Ejn Scirpus-Bastard . . . . . . . . . . • • . . • 236 R. v. Uechtritz: Beiträge zur Flora von Halle als Ergeb·n iss einiger im Spätsommer 186 t. in dortiger Gegend untern()mmener Excursionen . . . . . . . . . . • . . . . . • . . 2·3~ A. Gar c k e: Zusatz zu diesem Aufsatz . . . . . . . . . . . . . 241 C. Lu ca s: Ein Beispiel von rückschreitender Metamo:r phose. (Hierzu '1'af. IV.) . . . . . . . . . . . . . . . • . . . . . . . 242 P. Aschers o n: Die "'ichtigeren bis zum Juni 1862 entdeckten und belrannt gewordenen Fundorte i. d. Flora des Vereinsgebiets 244 W. C. Bochkoltz: Ueber CtarexOecleP·i Ehrh·. und seine Varietäten 283 "\V. C. B o c h k o 1 t z: U eher eine Varietät des .A'r'rhenatherum· elat·iu·s l\tl. u. K. b. b iar·i staturn • . . • . . • . . • . . . · . . 288 W. C. B o c h k o 1 t z: ..4.lo1Jecttrus pratens'tS L. var. gla,uc·u,s • • • • • 289 J. Mi I d e: Bemerkungen iiber A. Winkler"s Aufsatz im 2 Hefte die·ser Verhandl. S. 107. 1860 . . . . . . . . . . . . . . . . 290 J. Mi I d e: Weitere lle1nerkungen Zll Barb·u la papillosa Wils. • . . 296 G. A. Finte l1n an n: Beobachtungen über sogen. r11hende Saamen. 297 ...!\.. B rau n: Zwei deutsche Isoetes-Arten nebst Winken zur Aufsuchung derselben . . . . . . . . . . . . . . • . . . . . 299 Schultz-Schultzenstein: Ueber den Baumwuchs in der Mark in besonderer Beziehung auf die Holzbildung . . . . . . . . 334; Ratzeburg: U eher die Saftbe""egt1ng in der Hainbuche (C'arpinu~~· Be t1. d v s L.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 53 0. S t a n g e : J. N. B u e k . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 358 0 . s t a n g e : J. c~ . ,r h. s tan g e . . . . . . . . . . . . . . . . . 37o· P. Asehersou: Hermaun I-Iertzselt . • • • • • • • • • • • • • . 372 ' Kühn e: 'Vilhelm Ro~enLau1n . . . . . . . . • • • • • • . • • 376 A. ,V. I-4 a c k o '" i tz: (tu~tav 4~dolf Ritter . . . • • • • • • . . . 377 C. !) o ll e: . .t\nzeig·e von : Herbarium norddeutscher Pflanzen von W. Lascl1 und C. Baenit.z, 8. und 9. Lieferung . . . . . . . 38l P .- Aschers o n: Anzeige desselben, 10 Lieferung . . . . · . . . • . 382' B oll c: Anz eige von Nord- und 1\fitteldeutsehlands Gramineen, lterausg·eben von C. Baenitz. 1. nnd 2. Lieferung . . . . . P. Ascher so n: Anzeige von (~. Baenitz, Flora der östl. Niederlausitz. 884 P. Aschers o n: Anzeige von Schrainm, Nachtrag· zur Flo1·a von Br~i ndenburg. . . . . . . . . . . . . . . • . . . . . . . 385· H. Pr e u s ~in g: ~...'{ci'i']YUS ?nuc~ronatus L. bei Bernburg . . • . . . 38G C. Se eh a u s : (.'arex .'JiTigosa, Huds. bei Stettin . . . . . . • . . 387 A. D o m s . Ein neuer Standort von Isoeies lacttst'ris (L.) Dur. . . T h. Ir n1 i s c h: Zusatz zu dem ...t\ufsatze iiber T1''i folium Lupinaster L. 3S8' E. '1' o r g es: Aus der Flora Mag·deburgs . . . . . . . . . . . . 389 C. J. v. Klinggräff (1.): Zur Flora der Provinz Preussen . . • . 392!
..•
Zwei deutsche Isoetes- Arten nebst Winken zur !ufsnchung derselben. Von
Prof. Dr. A. Braun. Die Gattung Isoetes bietet eir1 ausgezeichnetes Beispiel eines scharf gesonderten, durchaus eigenthümlichen und dazu in vieler Beziehllng merkwürdigen Pflanzentypus, der sich, wenn auch in verschiedener Ausprägung des Artcl1arakters, doch in bewunderungswürdiger Uebereinstitnmun g der wesentlichen Merkmale der Gattung nachweislich in den meisten, vielleicl1t in allen grösseren Florengebieten beider Erdhälften wied~r findet. Die Isoetes- Pflanzen haben das Ansehen steriler Gras- oder Binsen- Rosetten, weshalb sie sich der Beobachtung minder aufmerlrsamer · Sammler leicht entziehen. Die Fructificationsor gane befinden sich auf der ausgel1öhlten Innenfläche der am Grunde erweiterten Blätter und sind durcl1 die ziegelartige Deckung dieser Basilartheile völlig versteclrt; sie e11tgingen daher den ersten Entdeckern und Beobachtern von Isoetes lacust1"is, Dr. LI o y d und Dr. Richardson, gänzlich und Ray (Synops. metb. stirp. Brit. 1690) spricht seine Verwunderung aus, dass die Pflanze niemals blühe. Zweierlei in Form und Anheftung übereinstimmend e, aber dem Inhalte nach sehr verschiedene Sporang·ien finden sich stets auf demselben Stock, die eiuen (auf den äussere11 Blättern des Ja.hrescyclus) mit grösseren, gerundet tetraedrischen Sporen gefüllt, welche zuerst von Dillenius (im Jahr 1726 nach desse11 Bericht in der Rist. muscorum von 1741) gesehen wurden, die anderen (auf den inneren Blättern) mit weit kleineren länglichen Sporen, deren Entdeckung Linne vorbehalten war (Iter scan. 1751). Lin11e bezeicl1nete die grosssporigen Behälter als Samenkapseln , die lrleinsporigen als mit Pollen gefüllte Antheren, worin er, wenn auch nicht morphologisch, doch physiologisch, das Richtige traf, denn die grossen Sporen keimen und in den kleinen Sporen entwickeln sich . zur Befrucl1tung bestimmte, schraubenförrnig gewundene Samenfädchen, wie zuerst Mettenins (Beitr. z. Bot. 1850) und bald nachher W. Hofmeister (Beitr. z. Kenntn. der Gefässkrypt. 1852) ausführlich be!Chrieben haben. Bei keiner anderen kryptogamiscben Pflanze •
300 ist die Aehnlichkeit des bei der Keimung zunächst sich bildenden Prothalliums und seiner Archegonien mit dem bei den nacktsamigen Phanerogamen auftretenden zelligen Keimsack und den sogenannten Corpusculis grösser und einleuchtender. Hiedurch, sowie durch _ die Pollen- Aehnlichkeit der Microsporen ist Isoi!tes besonders geeignet, uns die Brücke zwischen den zwei grossen Hauptabtheilungen des Pflanze11reichs zu zeigen. Den eigenthümlichen Bau des kurzen knollenartigen Stammes der Isoeten mit centraler Holzmasse und einer sich jährlich vo11 inn enher erneuernden, nach aussen absterbenden dicken Rinde, so wie die noch nicht ganz at1fgeklärte sonderbare Anordnung der dichotom getheilte11 Adventivwurzeln haben von Mo h l (Linnaea 1840) und Hofmeister (l c. 1852) beschrieben. Zu den Sonderbarkeiten von Isoeies habe ich bisher den vollkommen einfachen Wuchs des Stammes, der sich weder durch Dicho1 tomie, noch durch Sprossbildung theilt ), gerechnet und ich halte
1) Es giebt vielleicht kein anderes Beispiel einer solchen Einfachheit des Wuchses. Weder Palmen, noch Baumfarne entbehren der Zweigbildung, erstere haben wenigstens Bliithenstandszweige, wie unter den krautartigen Pflanzen der Wegerich, letztere können unter proständen Laubsprosse aus dem Rücken des Blattkissens oder aus anderen Stellen entwickeln, wie wir durch Karsten (Vegetationsorg. d. Palm. 124. 126), Stenzel (Bau und Wachsthum der Farne II. 16) und Metteni11 s (über Seitenknospen bei Farnen 625) wissen. Aus dem Bereiche der einheimischen Flora köunte man Pirola unijlora als Muster einer zweiglosen Pflanze anführen, wenn sie nicht aus den Wurzeln Adventivknospen hervorbrächte (I rmi s c h, bot. Zeit. 1855, 628). Ebenso verhält es sich mit Op h ·i o gl o s s um v u lgat urn, dessen schon früher mehrfach beobachtete Wurzelsprosse Stenze I (Bau und W achsthum der Farne I) genauer beschrieben und abgebildet hat. Unsere B otry c h i en sind zwar in der Regel unverzweigt, aber sie können au~h Sprosse aus dem unterirdischen Stamme treiben, wie R o e p er (bot. Zeit. 1859, 257) und Mi I d e (Gefässcrypt. Schlesiens 290) gezeigt haben~ Litorella lacustri& bleibtunterWasserunfruchtbar und hat in die~ sem Zustande mit Isoetes lacust'l··i s oberflächliche Aehnlichkeit, aber nackte, an der Spitze neue Blattrosetten tragende Ausläufer unterscheiden sie leicht von den unverzweigten L~oetes-Stöcl\:en. Gegenüber der erwähnten Eigenschaft von Isoetes ist es unterhaltend folgende Bemerkung eines Philologen über den Namen der Gattung zu lesen : ,,Isoetes, llfoETi~ bezeichnet bei den Alten ein Sernpervivum oder dem Aehnliches. Anscheinend ist der Name aus lao~ gleich und ETo~ Jahr gebildet und bedeutet also gleichjährig, gleichalt, .w as jedoch keine& rechten Sinn giebt . . . Annehmbarer jedoch möchte der Name eigent-
301 &lt\tth jetzt noch die$.e Einfachheit für die meisten Arten als normal fes-t 1 obgleich Durieu und Gay bei mehreren Arten eine Theilung des Sta.mme.s beobachtet haben (J, Ga.y, Excursion bot. ~ l'Aub.r ac ttt a,u Mont-dore im Bullet. de la soc. bot. de France 1862). Von IsQe~~s lacußtris habe ich viele H~nderte von lebenden Exemplaren in Händ~n ge:h abt, aber nie ein getheiltes gesehe11. Ob die vo~ Gay b~ei dieser Art und I. echinospora gesehenen Theilunger1 auf Dichotomie oder Sprossbildung beruhen, ist ungewiss; die bei I. setace.a häufiger vorkommende vegetative Vermehrung beruht nach Gay's, Beschreibung auf der :Bildung von Seitensprosse.n, welche s·elbs.t in grösserer Zahl auftreten, sieh leicht vom Mutterstamme ablösen und eine Narbe an demselb.en zurück lassen. Das einzig·e getheilte E.x emplar, welches ich selbst gesehen habe, gehört ~r~ adsp.e rsa an; es ist ein Stöckchen mit 2 Köpfen, welche mir du.rcl1 Dich·otomie (Theilung des Vegetationspun.ktes) entstanden zu sein scheinen. Ich empfehle die weitere Beob.a chtung der Verzweig.tJ.ngserscheinungen von Isoetes allen denen, welche Gelegenheit .h aben, zahlreiche Exemplare zu sammeln und lebend zu unteraache». Die geographische Verbreitt1ng der Isoeten erstreck~ sich von d~t Pglarzo.n e der alten und neuen Welt bis in die Aequatorialge:g enden und auf die südliche Erdhälfte. Die .A rten entfernter Regionen si11d oft sehr ähnlich, aber bei genauerer Untersuchung durch bedeutende Charaktere verschieden. Schon Dillenius drückte sein Erstaulne11 über die Verbreitung von Isoetes aus, a]s er in einer vo~n B u dIe y im Jahr 1700 aus Osti11dien gesendeten Sammlung von Gräsern eine P:flanz.e sah, die ihm mit dem Isoetes der Cambris.chen Hochgebirge identisch zu sein schien 1). Ein Centrum für d.ie Verbreitung der Gattung lässt sich nicht angeben und dieI
I
•
,
ich olcroET1'J~ sein, aus olaov Strick und l'r;ftli aus s e n a e n gebildet, so dass er eine Pflanze, die strickähnliche Zweige oder Ausläufer entsendet, bedeutete. In diesem Sinne würde er auch besser auf unsere Rhizospermengattung Isoetes passen. ,7 (A. Mart~n, die Pflanzennamen der deutschen Flora etymologisch erklärt. Halle 1851, S. 63.) 1) "Paradoxon equidem videbitur, plantarn gelidis montium aquis dicatam inveniri in fervidis regionibus, cujusmo.di est circa arcem D. Georgii in India orientali; tarnen ita res se habet" Hist. Muse. p. 542. Viellei~bt dieselbe Art, welche König später in Corom~andel sammelte und welche von de1n Sohne L i:nne's in dem S~ppleJnentum plant. vom Jahr 1781 Isoetes Ooromandel·i na. gena.n n,t wurde.
302 jenigen, welche ein solches suchen, müssen jedenfalls in die Verwelt zurückgehen '). Dass gerade die Mittelm·e erflora sich besonders reich an Arten .e twiesen hat, mag wohl der besonders fleissigen Durchforschung derselben zuzuschreiben sein. Die nördlichsten Punkte des Verbreitungsbezirkes sind Island und Grünland (L echinospora); im nördlichen und gemässigten Europa urrd Nordasien finden sic·h 2 Arten, im südlichen Europa und Nord.afri~a 12 bis 13, auf den Azoren 1, in Japan 1 Art; Nordamerika bis Florida zählt 6 Arten. Dem Aequator nähern sich die Isoeten Ostindiens, deren mehrere bisher unter den Namen L Co'roma1.ldelina verwechselt worden sind, und in der net1en Welt ei11e von Karsten in Columbien entdeckte Art; auf die südliche Erdh.ä lfte fällt das Vorkommen einer Art in Angola (nach Welwitseh), einer Art auf Isle ·de France (nach Bory), mehrerer Arten in Brasilien und Peru, desgleichen in Neuholland und Vandiemensland, welches nach unseren bisherigen Kenntnissen die am meisten gegen den SüdJJOl vorgerückte Station ist. A11s Mexico und Centralamerika~ desgleichen von der Südspitze Amerikas und Afrikas, aus Hinterindien und aus dem indischen Archipel sind uns bis jetzt noch 2 keine Isoeten bekannt ). Eine so ausgezeichnete, für die Einsiebt in die natürliche Abstufung des Pflanzenreichs so bedeutsame Pflanzenform wüns~chte man auch im engeren Florengebiete vertreten zti sehen und in der 1) Vergleiche Heer, Flora tertiaria Helvetiae (1855) p. 44. 2) Mit I soetes in Beziehung auf scharfe typische Absonderung und grosse geographische Verbreitung einiger Maassen vergleichbar sind die Gattungen A.~phagnum, · Equisetum, Marsilia, Salvinia, Typha-: Sparganium, Asarum, Parnass·ia, Irrtpat·i ens, Cuscuta, ~7tricula-ria, Trap a, Oallitrich·e, ()eratophyllum, Najas, von denen jedoch kaum eine in Beziehung auf A11sdehnung des Verbreitungsbezirkes der Gattung lsoetes gleichkommen dürfte~ Während manche der genannten Gattuugen sich keiner anderen Familie unterordnen wollen, wie z. B. Ceratophyllum, Oall~itriche, Impatiens, reiht sich Isoetes nach den wesentlichsten Merkmalen der }f""ructification entschieden an l3elagin.ella an und die Trennung einer auf bloss vegetative Eigenth·ü rnlichkeiten gegründeten natürlichen Familie I&oeteae von den Selag,inelleen (und LJJCopod·i,aceen ), wie wir sie seit Bartl.ng (Ord. nat. plant. 18HO) vielfach ~ngenommen finden, sc.heint mir fast ebenso ungerechtfertigt, als wenn man Lohelia Dortman'na L. (Dortmanna .lacustr ·i s Rudb.) mit Rosettenwuebs und rührigen Blättern von den LobeZ.i.en mit beblätterten Schösslingen und gewöhnlicher Blattbildnng, oder die in ähnlicher Weise abweichende Gattung f3 u b u l a,. ·i a von den übrigen Oruciferen als Familie absondern wollte.
303 Nähe zugänglich ·z u hab.en. Für die Mark Brandenb·u rg ist dieser Wunsch noch nicht erfüllt, dürfte aber wohl bei fortgesetzte.n Bemühungen erfüllt werden. Diesen BemühungHn Anregung und den N·a chforschu.ngen einen bestimmten Anhalt zu geben, ist die Absieht der nachfolgenden Bemerkungen. Die Aufsuchung von Isoetes an alten und neuen Localitäten Deutschlands und der angrenzenden Länder gewinnt ein weiteres lntet·esse durch den Umstand, dass die vermeintlich einzige in Europ'a diesseit der Alpen vorl{ommende Art zwei verschiedene Arten in sich birgt, deren besondere Verbreitung noch weiterer Erforscllung bedarf. Wir verdanken die Ermittelung dieses Umstandes dem durch seine botanischen Reisen in Spanien und Algerien bekannten französischen Botanil{er Dur i e u d e l.VI a i sonne u v e in Bordeaux, der sich schon früher um die erweiterte Kenntniss der 1 Isoeten durch Entdeckung einer Reihe neuer Arten in Algerien ), so wie einer mit L setacea Del. verwandten Art im südwestlichen Frankreich 2 ) besondere Verdienste erworben hat. Die erste N acb1·icht iiber eine· bisher mit I. lacustris verwechselte, von ihm unter dem Namen I. echinospora unterschiedene Art vom Centralplateau Frankreichs theilte Durieu in der Sitzung der bot. Gesellscl1aft Frankreichs vom 22. März 1861 (Bullet. VIII. 164) mit. Spätere Vergleichung der t1nter dem Namen L lacustris in dem Pariser und anderen Herbarien vorhandenen Exemplare haben ihm gezeigt., dass L echinospora nicht bloss in Franl\:reich, sondern auch in England, Schweden und Deutschland vorkommt, zuweilen in derselben Gegend, ja in denselben Seen mit L lacust'ris, so dass alle bisherigen Angaben über das Vorkommen von L lacustris einer Prüfung bedürfen, ob sie auf die ächte I. lacustris, auf I. echinospora, oder auf beide zugleich sich beziehen. Hr. Durieu hat in dieser Beziehung bereits ein bedeutendes 1\tlaterial gesammelt, das er in einer grösseren Arbeit über Isoetes veröffentlichen wird. Ich will hier, ehe ich auf die Verhältnisse des Vorkommens näher eingehe, die Unterscheidungsmerkmale beider Arten kurz angeben und die fragliche ältere Synonymie derselben, so weit 1) Zu diesen gehören namentlich 2 völlig im rrrockenen, auf spärlich begrasten Hügeln wachsende Arten mit durch erhärtende und stehenbleibende Theile der Blattbasis schuppigem oder stachligem Rhizom, I so etes Hystrix und L Duriae ,i , beide später auch in verschiedenen Gegenden der europäischen Mittelmeerflora aufgefunden. 2) L Boryana Dur. in dem als Fundort der Aldro vandia vesiculosa bekannten Teiche von La Canau nordwestlich von Bordeaux.
304 ich es im Stande bin, ·erÖ·rtern. Beide Arten gehören zu den be1 st.ändi.g im Wasser wachsenden Isoeten ) ohne Spaltöffnungen an den Blättern, beide stimmen auch im sonstigen anatomischen B.au der Blätter, in der Beschaffenheit des Schleiers (velum) , des .Schüppchens (liguJa), der Sporangien und der kleinen Sporen (Microsporen, Androsporen), so wie durch das zweifurehige Rhizom. nahezu überein, wogegen sie in der Beschaffenheit der grossen Sporen einen sehr 1) In einer für die Description scientifique d'Algerie bestimmten Ab... handJung vom Jahr 1848,. Yon welcher jedo.ch bisher nur die 'l1afeln zur Publication gekommen sind, habe ich die IsoeteJJ-Arten in drei Sectionen vertheilt: 1. A qua t i c a e s. sJu b 1n er 8 ae, phyUopodiis persistentibus nullis, laeunis foliorum amplis, stomatibus et fasciculis fibrosis nullis~ velo incompleto. t. • b . 2. Pa l u s t r e s s. ampnt .· lae, phyHopodiis persistentibus nullis1. foliis lacunis amplis, stomatibus et fasciculis fibrosis. instruetis, velo ineompleto. 3. Ter·r·.e3·tres, rhizo1nate phyllopodiis persistentibus vestito; foliis lacunis angustis, ston1atibus et fasciculis fibrosis instructis; velo completo .
Diese Eintheilung kann auch jetzt bei erweiterter Kenntniss der Arten noch bestehen, ~vvhnvohl einige der angPfiihrten Merkmale sich als nicht durchgr(;ifend erwiesen haben. :Für die Arten der ersten Abtheilung ist der }fangel der Spaltöffnungen hauptsächlich maassgebend, der vom Sehle.icr entnommene CL::trakter dagegen ist als Abtheilungscharac-ter unbrauchbar, indem Siidamerikauische Arten dieser Abtheilung bekannt ge'-''Orden sind, weh~h.e, gleich den Arten aer drittt--n, einen das S.poraugiun1 vollstä;ndig bedeckenden Schleier besitzen (L L e c hl er i Mett. etc.) ~!jt dem :a.rangel der Spaltüffnungün hängt die blc.ibend un~ tergetauchte ,regetation der hieher gehörigen Arten z.usammen. Doch können auch die Arten dieser Abtheilung, wenn in. sehr trockenen Jahren das Wasser üb er dcu Bcrei eh ihres Standortes zurCick tritt, l'V ·enigstens für eini,ge Zeit 1m ~rrockencn fortvegctireu, w]c ich dies nament]:cb bei I .echl.11ospo-ra am Ufer des Feldsees im Sommer 1846 beobachtet habe (Flora 1847. No. 3.) Für die z'veite Abtheilung (I s e t a c e a Dei., v e l a t a As Br., a d . . apersa A. Rr., ilfalinverniana De Not. et Ces. etc.) hat sich die An\vesenheit der Jleripherischen Bastbündel der Blätter nicht als wesentlich. Cr\viesen, ~venigstens "\\ ar es mir unmöglich, solche bei I t enu·i ssi'ln a Bor. aufzufinden. ..A.uch fültren nicht alle hieher gehörigen A.r ten ein a:mphibisc.hes Dasein,. sondern mehrere derselben \vachsen, ob sie gleich mit Spa.ltöffnuugen versehen sind, eben~o hcst~L.ndig in der 'I'iefe des \Vass.ers, \Vie die Arten der er:sten A htheilnn g" so na1n entlieh L Boryana Dur., L tenu ·i~s ·i ·nta uud L Malinvern·ia1'&a. 7
305 be.m erklichen Unterschied zeigen. Bei I. lacustris nämlich haben dieselben fast 8/tomm. Durchmesser und sind mit niedrigen, rückenarti'g verlängerten, gebuchteten, gebogenen und hie und da a11astomosirenden Höckern bedecl~t, bei L echinospora dagegen sind sie etwas kleiner (kaum s/to mm.) und sehr dicht mit höhere11, dünnen, stachelartigen, sehr zerbrechlichen ~.,ortsätzen besetzt. Zu diesem bei gehöriger R.eife der Sporen UI1trüglichen Charakter gesellen sich anclere mehr habituelle und weniger schneidende, die jedoch bei einiger Uebung die Unterscheidung' mit ziemlicher Sicherheit erlauben. I. lacustris hat steifere, härtere , dunl{elschwarzgrünc, dickere und namentlich nach oben weniger verschmälerte Blätter; I. echinospora dagegen minder harte, wegen zärteren Gewebes dur~hscheinende, heller grüne, oft ins Gelbliche spielende Blätter, welche sich oben mehr verdünne11 und feiner zuspitzen. In Folge der geringeren Steifheit richten sich die unter Wasser ausgebreiteten Blätter von L echinospora nach den Beobachtungen von Gay beim Herausziehen aus clem Wasser mehr auf und die Rosette theilt sich, indem mehrere Blätter Zlisammenkleben, in einige Büscl1el, wogeg'en die steiferen Blätter von J. lacustris ausser Wasser dieselbe Richtung beibehalten, die sie im Wasser hatten, und unter sich getren.n t bleiben. Nach den Beobachtungen von De Bary lösen sich bei L echinospora die mit reifen Sporangien versehenen Blätter im Spätherbst leichter vom Rhizom ab, als bei L lacustris. Die zwei Lappen des Rhizomes zeigen bei L lacustris eine weit stärkere Entwicl{elung als bei I. echinospora und gehen aus der absteigenIn Beziehung auf die dritte Abtheilung ist zu bemerken, dass die erhärtenden Theile der Blattbasis nicht imn1er zur Ausbildung kommen, wofiir I. Hystrix var. ,i ne1·rn 'tS Dur. ein Beispiel liefert, während umgekehrt eine mil' noch nicht durch eigene llntersuehung bekannte 1 A~t der zweiten Abtheilung, L '1 e g u l e 1~ s ·i s Gennari aus Sardinien nach d er Beschrejbung des Autors, wenn auch nicht erhärtende Blattfüsse, d oe h erhärtende und braunwerdende Niederblätter ("Phy llodien ") besitzt, w elc·he dem Cyclns der Laubblätter vorausgehen, wie solche mir fri.iher nur von den Arten der dritten Abtheilu.ng' beli.annt waren. Auf das Merk1nal des geschlossenen Schleiers wird man, nachdem sich dasselbe für die e1·ste Abtheilung als unwesentlich erwiesen hat, kein zu grosses Gewicht legen dürfen, so dass als durchgreifender Unterschied von der zweiten -~btheilung (ausser dem Standort im 'frockenen) nur die stärke1·e Entwickelung des Blattparenchyms und die dadurch bedingte Enge der Luftkan~ile ührig bleibt. Die Erhebung dieser Abtheilung zur eigenen Gattung (CejJhalocerato'lt), welche Gennari in Vorschlag bringt' ]{ann ich nach dem A ngeführten nicht für gerechtfertigt halten. Verhan dl. d. bot. Ver. f. B rand. lll. IV.
20
306 den Richtung oft in die . fast horizontal ausgebreitete ~ber ;· di~e abgestorbenen Aussenschichten erhalten sich dabei längere, Z.eit, so dass sie zu gewissen Zeiten die halbe Länge der Lappen ein.nehmen. Die durch Abstossung der älteren Rindenschichten ,g ebildeten Flächen der Lappen sind, worauf gleichfalls Gay :aufmerks;am gemacht hat (I. c. p. 24, 48), von 3 5, ja selbst bis 7 Längsfurchen durchzogen, wodurch das Rhizom auf dem Quersehnitt1 wenn die Furchen tief sind, ein unregelmässig gezacktes, ja s.el~bst na.e h entgegengesetzten Seiten handförmig eingeschnittenes Ansehen €rhält, wogegen die Lappen bei I. echinospora schwach entwickelt, stets absteig~nd und ungefurcht sind. , Es könnte scheinen, dass die Unterscheidung der genannten beiden Arten den älteren Botanikern nicht fremd war; ich wiM die Gründe, welche clafür und- dagegen sprechen, auseinand.er s.et z,en.. Ra y führt in der dritten Ausgabe sejner Synopsis britischer Pßanzen vom Jahr 1724 1) unter der Gattung Subularia 2 auf Isoetes bezügliche Arten an, nämlich S. vulgaris erecta, folio rigidi:s.simo und S. fragilis, folio longiore et tenuiore. Zur ersteren citirt e1: Subularia lacustris .y. Galamistrum herba aquatico-alpina der ersten Ausgabe der Synopsis (p. 210 mit einer Figur) und führt an, class man von clieser Pflanze bloss Blätter und Wurzeln kenne ttnd Niemand Blüthen gesehe~ habe. Als Fundort ~ird ein kleiner See auf der Höhe des Snowdon, Phynon vrech genann·t , ange1 geben. Bei der zweiten Art. fügt er bei, dass die Blätter l t2 bis doppelt so lang seien, als bei der ersten, schmäler und s1pitzig.e r, von durchsichtigerer Farbe und von vielen kleinen Poren durchstochen 2). Sie _wachse an demselben Orte mit Subularia r.epens ( Litorella lac.) near Mr. Evan's house in Wales. Ein~e ähnliche Unterscheidung finden wir bei Dillenius, der die Gattung Isoetes in der bistoria muscorum (1741) p. 540 unter dem Namen Calamaria b ehandelt und zwei Arten unterscheidet 1.) C. folio breviore et crassiore u11d 2.) C. folio longiore et graciliore, welche nach Dillen's eigener Angabe den angeführt~n ~ubularie~ 1) J. Raji Synopsis methodica stirpium britannic. ed. ill. p. a·os, 30?. Es werden daselbst 4 Arten von Subularia aufgeführt, n'ä mlich alis·s·e r den 2 oben erwähnten noch S. repens folio minus r.igido, welche L it6rella lacustris ist, und S. erecta Junci fol,iis acutis ·mollibus -s-•. Juncifolia sub aquis nascens Oochleariae capsulis (Syn. ed. .D. p .. 28.1), unsere jetzige Subularia aquat ~ica. 2) Eine wohl durch die bei durchfallendem Licht sichtb~aren Q!uer~ acheidewände der Lufthöhlen verllrsachte Täuschung?
307 v0n~
R3ty entsp·rechen.
Für beide führt Dille:rdus ausser· den von Bay aeßge:führten Lokalitäten, an welchen er · Ray's Pflanzen· selbst 1 aufges·11le ht hat ), no·c h weitere Fundorte. an.', wobei . ·z u bemerk'en., dass die Seen von LI an b er i s (Caernarvo11shire, N orth Wales) der L .e.kalität ~near Mr. Evan's· house 1 entsprech·en. Es. unterliegt keinem Zweifel dass .die Subulwria No. 1 von Ray und die Calamaria No. 1 von Dillen der ächten Isoetes l'acustris entsprechen. Die Bezeichnu. ng von Ray lo.Z.io -rigidis~ simo, so wie die von Dillen jolio crassiore sind zutreffend; · Dillen's Fig~r (~. 80. f. 1) stellt, freilieh mit sehr übertrieben;er Dicke der Blätter, unverkennbar eine kurzblätttige· Form ~ vo-n L la cu·stris· dar'); · endlich ist nachgewiesen,' .dass an der ·V Oll den beiden alten Autoren angebene:n Lokalität, -in dem P h y nonVr e c h, die, ächte J. lacustris .w ächst. Sie ist d.o rt auch in neuerer Zeit gesammelt worden, wie ich aus Exe1nplaren ersehe, die ich der· Giite von W. Wilson verda11ke. Ob die angeführte an.der~ Subularia ~ay's und die zweite Calamaria Dillen's auf Is. echinospora oder bloss auf eine langblättrige Form von L lacustris zu beziehen sind, <wird sieh mit Bestimmheit erst d·a nn entscheiden lassen, wenn· genau ausgemittelt wird, ob an den von Ray und Dillen angeführten Lokalitäten I. lacustris oder L echinospora, oder vielleicht au~ch beide A1·ten und ·welche vorherrschend wachsen. ~Mir fehlen hierübe1· die nöthigen Nachweist1ngen. Ich besitze zwar L echin(fJsrpora aus d~en Gebirgen ~on Wales, jedo~ch . aus keinem · der von Dillen bei seiner zweiten Calamaria an.g eführten Seen, sondern im Gegenth.eil aus einem See:, ,.w elchen Dillen als .Fu11d.e rt der ersten Axt (L laculstris) anführt,. dem Llyn y Cwn, in welchem, nach de1111 V:Ollt Wilson . mitgetheilten Ex.e mplaren zu tUrtheilen, übrigens beide Ar·t en wachsen. Ray und Dillen legen b_ei ihrer .Untersch.e i.. dung der z·weiten Art auf die Feinheit der Blätter ein Gewicht (I 0 l i 0 t e n u i 0 r e R.' I 0 l i 0 g r a c i l i.0 r e D.)' was füJ· I. echino~po.~a spricht, wogegen die Z·uziehung der Länge (I o l i o l o ng i o r e bei Beide11) dieser D.e utung-nicht günstig~ ist, da durchschnitt~ licb J. lac .u stris längere Blätter besitzt als 1. echinospora. Ich sage durchschnittlich, da die Läng·e . der Blätter bei beiden 1) Man· vergleiche N .e wm ·a n, history of.british ferns (1844) 8.384 woselbst sich auch eine ausführliche Aufzählung der bis dahin bekannten l;>ritischen ·Fundorte von• !soetes findet . 2) Die oben erwähnte Fig·u r von Ray konnte i~h nicht vergleichen, da die erste Ausgabe sejner Synopsis auf den . !1iesigen Bibliotheken fehlt.
20*
308 Arten sehr veränderlich ist, was theils von der Tiefe des Wassers, theils von der zusammengedrängtereD oder ·vereinzelteren W ac·hsthumsweise abhängt. Zum Belag will ich einige Maasse angeben: I. l a c u 8 tri 8 aus den Krebsseen bei Herings·d orf in l 1/2 2' 1 11 Tiefe gesammelt: Blätter 8 10 Centim. (2 2 /2 ) lang; bei sehr dicht gedrängtem Vorkommen tlnd tiefer im sandigen Grunde steckendem Rhizom bis 16, bei den kürzesten gegen den Ran.d des Sees mehr vereinzelt wachsenden Exemplaren 4 5. Aehnlich verhalten sichj die Exemplare aus dem Titisee bei Freiburg; die kürzesten, isolirten von seichteren Stellen haben eine Blattlänge von 4 6 Centim., bei öfters vorl{ommender sichelartiger Zurücl~ krümmung der Spitzen scheinbar eine noch geringere, wogegen die längsten Exemplare aus grösserer Tiefe 16 20 messen. Die 1 längsten Blätter (von etwa 20 /2 Centim.) sah ich an Exemplaren aus den V ogesen . . I. echino8pora aus dem Titisee: Blätter nicht über 4 6 Centim., atls dem Feldsee 6 11, aus North -Wales 4 6, aus dem Lac de Guery (Mont Dore) 3 5, dem Lac de Bort (ebendaselbst) 5 7, dem Lac cle St. Andeol (Aubrac) 8 12. Die grösste Länge der Blätter zeigte mir ein Exemplar aus Gestrikland, nämlich 18 Ce11tim. Die langblättrigen Formen scheinen bei dieser Art seltener vorzukommen, als bei I. lacustri8, was wohl damit zusammenhängt, dass sie meist einzeln oder in l{leineren Gruppen wächst, während L lacustri8 in dichter Zusammendrängung ganze Strecken wiesenartig überzieht. ·Es erg'iebt sich aus dem Angeführten, dass in Beziehung auf die Länge der Blätter die Charakterisirung der beiden Arten bei Ray und Dillen dem . gewöhnlichen Verhalten von 1. lacustris und echinospora nicht entspricht, so dass die ldenti:ficirung jener früheren Unterscheidu11g' zweier Arten mit der jetzt festgestellten nur durch die Annahme gerechtfertigt werden könnte, dass den beide:n. alten Autoren zufällig -nur l\.urzblättrige Formen von L l a c us tri s und nur lan.g blättrige Formen von I. echino8pora vo·rg·elegen hätten. _ Dies ist nun freilich denl{bai·; aber Dillen's Abbildung· der zweiten Art gleicht in der Grösse und Dicke der Blätter namentlich aber durch die nach oben nur schwache Abnahme der Dicke derselben, so vollst.ändig einer langblättrigen Form von 1. lacustris~ dass es mir wahrscheinlicher ist, dass Dillen in der That nur zwei Formen von L lacustris kannte, oder doch, wenn er L echinospora gesehen t1nd gesammelt haben sollte, dieselbe von den langblättri.. gen Formen von I. lacustris nicht zu unterscheiden wusste. •
309 Zar Unterstützung der· Annahme, dass Dillen's zweite Art auf 1~ .echinospora zu beziehen sei, wüsste ich nach Text und Abbilclutn g kaum etwas Anderes als den Umstand anzuführen, dass Dillen den Grund der Seen, in welchen er dieselbe beobachtet hat, einen sch·wa'rzen 11nd weichen Schlamm 1) nennt. I. echinospora wächst nämlich, wen'igstens in den französischen Seen, vorzug~weise auf .e inem seh~r weichen schwarzen Grunde, der freilich nicht den Namen eines Schlam·m s, sondern de.n eines Moor- oder Torfboden·s verdient, wogegen L lacustris sandigen und selbst steinigen Boden liebt. Ueberlassen wir hiermit die weitere Enträthselung der Syonymie· der Alten den britischen Botanikern, denen . sie näher liegt, rind wenden wir uns zu der Frage, welche d~er beiden cisalpinen Isoeten Linne unter 1. l a c u s tri s verstanden habe. Unzweifelhaft wach·s en beide Arten in Schweden. Ein von Thunberg stammen.d es schwed. Exemplar, welches der ächten L lacustris (im Sinne von Durieu) angehört, befindet sich im Willdenow'.s chen Herbarium und Prof. Grisebach theilt. mir mit, dass' er dieselbe Art von Stockholn1 besitze; von I. echinospora befinden sich im hies. königl. Herbarium Exemplare aus Sm'hland (von Fries) und aus Gestrikland (von Wiekström). Die Frage bestimmt sich also näher dahin, ob Linne beide in Schweden wachsende Arten gekannt,aber nicht oder nur als Vai·ietäten unterschieden habe, oder ob il1m nur eine von beiden bekannt war. Auch die JJeantwortung dieser Frage wird hauptsächlich von der Ermittelung abhängen, _w elche der beiden Arten an den Fundorten wächst, welche Linne bekannt waren. Eine erneute genaue Untersucllung an Ort und Stelle ist in dieser Beziehung sehr wünschenswerth, da die blosse Prüfung der in den schwedischen Herbarie11 ohn_e Zweifel reich vorhandenen Exemplare keine hinreichende Gewissheit giebt, ob nicht b ei<;l e Arten an d~esen Lol\:alitäten wachsen. In der ersten Ausgabe der Flora Suecica (1745. p. 363), in welcher Linne Isoeies noch mit Marsilea verbindet u11d als M foliis subulatis semicylindricis articulatis aufführt, werden 11ur 2 Fund·orte angegeben: In fluvio Dalecarlico ad Elfcarleby. 0. Celsius. In lacu Mo eklen Smolandiae. In der zweiten Ausgabe (1755 p. 375) wird ein .d ritter Fundort beigefügt: I11 lacu Ungarn Sudermanniae freque11s. P. 0 s b e c k. Nur im M(}klensee bei Stenbrohult, wo Linne seine Jugend verlebte und wohin ihn seine Reisen in späteren Jahren mehrmals 1
•
1) ,, Limus ille uiger est et fundum constituit plerorumque lacuum, ad quos per pluvias et torrentes alpinos .subsedit et temporis diuturnitate altam crusta m fecit, cui ni Calam.istra tarn dense innascer entur, pedem citra subrn brsionis metum in eo figere non liceret" Hist. musc. p. 542. •
810 Wrüek führten, hatte· Linne, ,als er ·-die -Gattn.n g Isoete$ ;- amstellte, -die · .einzige . von ihm angeaommene und L lacustris : b:e zeiehmete Art _]ebeild beobachtet, ·g esammelt und untersucht; wie ·man ·:af}ls ~den Beschreibunig-en der Reise. durch Oeland. im .·Jahr 17·4 1 ~) und der -Reise. duTc~ _Sch'Onen im Jahr ·1 749 2 ) _ersieht. In -~der -let~te~ ren nennt er Isoetes eines der raresten eure·päische~n Gewäclrns·e; welches_ früher nicht · a.u sser England gefunden ·worden, s0i,~.-- we:n.n man eineil einzigen ·:bei ·: ElfkarI eby in Upland .gefunden ··. Steek ausnehme. In deni See von Moeklen bedecke e&;··j:edoch .·nur ·a:mf .einer : -~iefe vo,n 2 Ellen den Boden und·: er habe hier Gele·g enheit gehabt ·die Blüthen (Pericarpium und .An41here) zu beoba~hten, · während Dillenins nur_~ die Samen gesehen habe. · Er. hält die beiden Calamarien vori Dillenius für nicht ver·s chieden. und tadelt1:die Figur, welche derselbe~, ·von seiner Calamaria No. 1· giebt, ··da: ~d-ie Blätter zu dick, zu gerade und unrecht geglie-d ert seien,, ·und .gi8bt ·a uf Taf. II. unter Fig. III. eine · eigene Abbildung, welche. r kurze -' . •-' I
•
t) Linnaei Ölandska och Gothlänska Resa (Stockh. o.ßh · upsa~a 1745} p. 316; in .d er deutschen Uebersetzung von Sehreber (H~ll~ 17.~4) S. 335, woselbst .;Linpe Isoetes lacustris unter_den v.e rs.ehiedenell Pflaa~ zen aufzählt, welche er in und an dem grossen See Moeklen, a~ . des~ sen Ufer die Kirche von Stenbrohult und der Pfarrgarte~ seines V~t~rs lag,- am 9. August 17 41- antraf, indem er bemerkt: "Bei Stenbrohu1t 'vachsen viele Krät1ter wild, welche sonst in Schweden selten sind. . Ich machte mir das Vergnügen, sie hier an den Orten aufzusuche;n, wo ich sie von meiner Kindheit an beobachtet hatte." ' 2) Linnaei Skanska Resa (Stockh. 1751) p. 417; in der deutschen Uebersetzung von Klein, welche unter zwei verschiedenen Titeln: _"Versuch einer Natur-,. Kunst- und Oeconomje-Historie von einigen scbwedi~ sc~?-en. Provinzen'' und ,,Li:qnaei .Rej:"en durch das Königreich Schwed~n. er~ter. Tpe~l" CLei~z . .und Sto.c kh. 1756) er~c_hi~nen ist, p. 327. Hie~ ~Gh:rei~t er unter dem 6. ~ugust 1749: " Da ich an diesem Tage meinen Geb,u rtsort sahe, so nahm ich Abschied von meinen ehemaligen Gespielinnen, ich meine von den Blumeri, welche an dem Ufer des See's ~öklen bei Stenbrohult wac.hsen." Nachdem er die seltneren derselben aufgezäJ1It, spricht er von Isoet s ausführlich, beschreibt die früher nur von Dillen beobachteten Fructificationsorgane genauer, und erhebt, indem er den Character genericus feststellt, die Marsilea foliis sub~tl. sern,icyZ. a'l!tric. der Fl. Suec. (ed. I .) zur eigenen Gattung unter dem Namen Isoetes, von welcher :ßenennuQg er sagt: ,~Dieser Namen ist alt -und hat ehed~ssen Sedum angezeigt; wie denn auch dieses K.r~ut damit auf gewisse Art Aehnlichkeit haben kann, dieweil es Winter und Sommer grü_n tJteht". ,
•
r
\
...
•
{thiieAstens . 4 Centim. lange) dicke, ). aach. oben· \ wenig verdÜ·n nteJ.
lli!(~l; · ~ta;rk
.s ichelförmig zurückgekrümmte Blätter zeigt und, wenn sice. in Beziehung auf die Blätter, wie man kaum anders·- glauben ka·Jlin.,- jJ.aturgetreu ist, nur der ächten I. lacustris angehören k~nn •
1 ) •
"" .- Wir, müssen es nun erwarten, ob die schwedischen Botani~~r, :~eiche. neuerlich Isoetes im See Moeklen geBammelt haben· 0.(1er de·n du·r ch Linne's Jugenderi1nnerungen berühmt gewordenen s~e. -in de:r Bächsten Zeit in Beziehung auf die Linne'sche Pflanze prüfen wer.d en, die auf Linne's Abbildung sich stützende Ann·a hme, dass I. la.cu·stris Durieu's und der meisten Autoren auch die ur~ptüngllch von Linne unter diesem Namen begriffene Pflanze sei, best~t~gen werden_. Die Weise, in welcher Linne die Synenyme von vQn Ray · und Dillen citirt, ist damit freilich schwer in Einklang zu bringen, und .ich hatte, bevor ich Linne's eigene Abbildung vergliehen1 hatte, ein anderes Resultat erwartet. Linne führt näm-' lieh in beiden Ausgaben der Flora Suecica als Synony·m e der H~tW~tform ven L laeustris Ray~·s Subu.Zaria 'fragili'B, folio · lortgiore et tenuia_r.e und Dillen's Calamaria folio longiore et gracilio·re auf, w;ä h.. rend .e r Ray'.s Subularia vulgaris erecta folio rigidissimo als Abart /}•. ~:nknüpft. Die mit der letzteren identische Calamaria ·folio brevi.or.e et crassiore Dillen's, welche trotz der von Lin·n e in der Reise nach Schonen getadelten Abbildung gewiss mit der von ihm selb·s t darge·s tellten Form von I. lacustris identisch ist, wird ·ganz mit Stillschweigen übergangen 2). Unerklärlich ist es mir ferner, warum •
.-
+
...
-
'
'
-
•
1) Ich habe auch an den kurzblättrigen Formen von L echinospora niemals die starke sicheiförmige Krümmung der Blätter gesehen, welche die mehr vereinzelt wachsenden Exemplare von L lacustr·is, besonders an manchen Lokalitäten, auszeichnet. Dass Linne wenigstens vorzugsweise diese Form gesammelt und in seinem Herbarium aufbewahrt habe, scheint auch durch das Gewicht bestätigt zu werden, ·welches sein Sohn im Supplementum plant. gerade auf diesen Charakter legt (jol-i/is subulatis semiteret~ibus recurvis), um L Coromandelina (!oliis filijormibu,c; erectis glabris) davon zu unterscheiden.
2) In Willdenow's Spec. plant. V (1810) p. 534. finden wir die umgekehrte Anordnung, als Normalform die kurz- und dickblättrige, als fJ. die lang- und feinblättrige, mit den beiden entsprechenden Citaten aus Ray .und Dillen. Am Schlusse findet sich die Bemerkung: ,, Gallica planta tenuior frondibus strictis est, in Suecica frondes apice recurvatae sunt". Die französischen Exemplare des W. Herbars gehören aber gar nicht zu L lacustris, sondern zu L s e t a c e a Bosc. (gesammelt bei
312 Linne die Subularia lacustris s. Oalamistrum herba aquatieo-alpina der ersten Ausgabe von Ray's Synopsis im Widerspruch mit· R·ay selbst zur Hauptform und nieht zu seiner Abart p. citirt 1). Wie nun auch diese Widersprüche gelöst oder auch nicht gelöst werden mögen, man wird in keinem Falle hinreichenden Grund haben, der im Allgemeinen häufigeren , ansehnlicheren, in den Sammlungen reichlicher vertretenen Art den Namen L l acu s t·r is zu entziehen ttnd durch U ebertragung desselben auf die andere Art die von Durieu trefflich gewählte Bezeichnung I. echinospora wieder zu verdrängen. Dass Linne, auch wenn ihm beide Arten vorlagen, dieselben nicht speci:fisch unterschied und ohne Anweßdung des Mikroskops nicht unterscheiden konnte, erhellt am besten daraus, dass er selbst 1. s e t a c e a Bosc., welche ihm· von dem Entdecker, dem Abbe Duvernoy, im Jahre 1774 zugesendet wu1·de, obgleich der Wurzelstock ibm nach Duvernoy's beigefü·g ter Zeichnung abweichend schien, nicht von I. lacustris ztl unte~snhei den vermochte 2 ). Zum Schlusse dieser in ihrem Resultate wenig befriedigenden ·Prüfung der auf die Unterscheidung zweier Arten oder Fe1·men von Isoe~es beziiglichen Angaben älterer Botaniker, sowie der Linneischen Anführung zweier Varietäten mag noch bemerkt werden, dass spätere Autoren das von Linne in der Flora Suecica angenommene Verhältniss beider Formen geradezu umgek~hrt haben. So namentlich Smith (Flor. Brit. III, 1804, p. 1144) und Willden o w (Spec. pla11t. V, 1810, p. 534), 'velche beide die kurz- und dickblättrige ~,orm a.ls die normale, die lang- und dünnblättrige als Abart fJ, beide mit den entsprechenden Citaten aus Ray und Dille~Iontpellier
und auf den1 beigefügten Zettelehen des mir nicht bekannten Einsenders mit cler Bezeichnung L GalZ.ica Nob. ad interim bezeichnet); das schwedische Exemplar mit zurückgekriimmten Blättern ist das oben erwähnte Thunberg"sche. 1) Durch einen sonderbaren Irrthum findet sich dasselbe Citat voB Ray in beiden Ausg'aben der Flora Sueciea noch einmal unter /3ubulflr ·i a aquatica L. 2) Vergl. Van Hall, epistolae ined. Car. Linnaei p.142 und Delile Examen de la vegetation de l'lsoetes setacea (~IH~m. du Museum VII) p. 12. die betreffende Stelle in Linne's Antwort an Duvernoy lalltet: I so et es l a c ~~ s :.~ r i s; quae copiosissima est Sueciae, ntmquam crederem crescere Monsvelii, ni ~i a 'fe missa fuisset . . . In nostratibus non vidi talem radicem, qualem tu mihi delineasti, quae admodum singularis est; caetera conveniunt.
313 nius, aufFühren.. Welcher Art, ganz abgesehen von den Citaten~ Smith's p, zugehört, muss sich aus dem Herbarium desselben erS'e hen lassen; dass Willdenow nach Ausweis sei11es IIerbariums ~arunter bloss I. setacea verstan·d en haben kann, habe ich bereits angefüh~rt
1
).
Ich lasse nun einige Bemerkungen über das Vorkommen der b·eiden verwechselten Isoetes-Arten in Deutschland und einigen angrenzenden Gegenden folgen, wobei ich namentlich auf die in der Nachbarschaft derselben wachsenden Pflanzen, welche als Leitpflanzen beim Aufsuchen dienen können, Rücksicht nel1me. Ich beginne mit:
I. Isoetes lacustris. Die bis jetzt bekannten Fundorte dieser Art ordnen sich in 3 durch gro~se Zwischenräume getrennte Gruppen, die nördlichen, südwestlichen und südöstlichen. Dem nördlichen Gebiete gehören folgende Fundorte an : 1) Die vorstehenden Bemerkungen waren längst niedergeschrieben , als ich von Gay (unter dem 2. Juni) briefliche Mittheilungen erhielt, welche die von mir noch mit einigem Zweifel gegebene Antwort auf die Fragen nach der Art, welche Linne bei Atlfstellung seiner I. lacu~stris vor sich hatte, und nach der Bedeutung der beiden Formen, welche Dillen 11nterschied, bestätigen. In Beziehtlng auf die erstere der beiden Fragen berichtet Gay, dass ein von Fries erhaltenes Exemplar der Isoetes aus dem Mo eklen- See von Durieu als ächte L lacttstris in den1 von ihm festgestellten Sinne erk~nnt worden sei; in Bezieh11ng auf die zweite Frage giebt er folgende Auskunft, die ich wörtlich mittheile: "Aus den Nachforschungen, welche Babington im Dillen'schen Herbarium zu Oxford auf meine Bitte angestellt hat, ergiebt sich 1, dass die Oa,larn.aria no. 1 der Historia muscorum, wiewohl von Linne bei L lacustris nicht citirt, der gewöhnlichsten Form dieser Art entspricht; 2. dass die (Jalam. no. 2, welche Linne ausdrücklich zu L lacustr~is zieht im Herbarium Dillen's zwar durrh zahlreiche, aber sterile Exemplare vertreten i~t, welche jedoch mit anderen von Babingtou erhaltenen fructificirenden Exemplaren, in welchen ich L lacustris unzweifelhaft erkannt h.abe, in Wuchs und Tracht vollkommen übereinstimmen. Diese letzteren ·wurden von Babington in den Seen von Caernarvonshire d. i. in demselben District, in welchem Dillen seine zwei P flanzen angiebt, gesammelt. I s. ech'inospora ist somit .u nter l{einer der 2. Nummern Dillen's v erborgen, soweit man nä1nlich nach dem H erbariu1n d ess elben urth eileu kRnn. ER i:-;t cliP.H 11m ~ o merkwürdiger, da wi r l!e rPit~ z'vei bestim1nte Lokalitäten f ür I echiln0.91Jora in \J a eraarvo ~1 :dlir k end3~1 ' ~
314 1. fl o 1s t ein , der älteste bekannte Fundort. Unsere Floren filhren ge,vöhnlicll a11 : "a.uf Sumpfwiesen bei dem Dot·fe Sü s el und im Ein f e I der See.'' Die erst genannte Stelle findet sich
bereits in Georg Heinr. Webers,s Primit. Flor. Holsat. vom tJahr 1780 (p. 74) angegeben, allein es liegt dieser Angabe ohne Zl\reifcl ein Irrt.hnm zu Grunde, wie aus einer Aeusserung des Sohnes des Autors, des Entdeckers der zweiten Stelle.~ erh.ellt. In Fr i e d r. V\T e b et" S ho1·tns Kiliensis (1822, Vorwort V. VI.) h.eisst es nämlieb wörtlich: ,,Da es vieHeicht filr künftige Floristen nicht uninteressant sein möc.hte, so finde hier clie Bemet-kung Pla.tz, dass die angefiihrte Isoet.es lacnstris von denjenigen Exemplaren ist, welche ich im Jahr 1815 in1 Einfelder See zwischen Bordesholm und N c um ü n s t er zuerst für die deutsche Flora wieder gefunden zu haben meine, du. seit 1780, nachden1 mein geliebter Vater, der noch immer lebhaften Antheil an der Botanik nimmt, diese Pflanze in den Prin1it. Fl. Holsat. b-ei Süsel wachsend angegeben hatte 1 sie weder dort, noch andel'swo in Deutschland, meh1es Wissens, ferner angetroffen war, auch keine Exemplare von Süsel in der Sammlung ·meines Vaters sich vorfanden.~' Im Einfelder See dagegen \vurde L laau.sh·t:s später wiederl1olt gesam1nelt~ z. B. von Häcker, der sie fiir R-eichenbac.h"s Fl. germ exs. (no. 192) lieferte, und von Ferd. P.,:Iiiller1 dem jetzigen Direlttor des bot. Gartens in fvlel~ bourne, von welehe1n ich in1 Jahr 1846 gesammelte Exemplare besitze. 1\lit Isoeies finden sieh daselbst Li t o r e ll a l a c ustri& (nach Hiibcner, FL v. Harnburg 1846, 8. 353)~ Lobeli'a Dort'lnanna (nac.b Sonder, Fl. v. fla.mbuTg 1851, S~ 119) und Myrio· pl~yll 'U'Tl! alt e·r nijl oru 11~ (desgl. S. 51ß). 2. Im Tolkwader See bei Sch1eswi .g , entdeckt von Je s s e n, wahrscheinlieh in ähnlicher Gesellschaft, 3. ltn P ~ öt.schcnsee bei Ratzeburg (Herzogth. Lauenburg), wen~ ich nicht irre, zuerst von Prof. No 1t e gefunden, das elb~t gleichfalls 1nit Li t o 1·ella l a c. und Lobe l i a Dort m c~ n n a (nach Hübener FL v. Hamb. S. 254. 353) und vie]leicht mit 1Vup'har pumilum, welches IIübener ohne nähere Anführung des Fundorts in den Lauenburger Seen angiebt. 4,. l m n Garnsee (oder Gardensee) bei Ziethen, s;" Meilen von Ratzeburg, im Fürstenthum Ratzeburg (~feklen- b ur g- S tr e 1i tz) gefunden im Juni 1859 von einem ebenso jungen als eifrigen Botaniker, Hans Rei u ke, Sohn des Pastors zu Ziethen,, nach dessen ~fitthellungen an Prof. Röper der genannte in einem Kessel mitten im \Valde liegende, etwa eine halbe Stunde lange, eine Viertelstunde breite und angeblich. sehr tiefe See ausset1
315 q~~ :4i ·tia'ltella
Z.a.custris, Lobelia Dortmanna und Myrio·-
p /IJfJ. i ~ 'f!l
atl-terniflor.um beherbergt. R·ö·p er (zur Flora M:eklenburgs I. 1843 S. 137) kannte · das Vorkommen von Isoetes i:p.. ~~leqburg , rfriih·e r nicht;_, auch B·oll (Flor. v. Meklenb. 1860 S~ --1~2~ fiihl!t blo-s 3in, dass - L ·7lacustris ·bei Ratzeburg · die westliebe ~andes.gr~nze berühre;. was ·~sich auf den Fu~ndort. no. 3 bezieht. Ö· Im See (wahrs-cheinlich . dem) G r o s s eh See oder G r ot ~n ·J ß. e ~) bei Tri t ;t a u unweit · Ha m b ur g nach "Mittheilung von ~~~-~1der (~Qch Syn. ed. II. p . .969). ·· In Sonder's Flora (S. 119 u., ~r2l9~ , .wir:tl daselb~t aueh_ L ·o;b elia . Dortmanna und Elatine l;ly . dr·fJpipe . ·r angeführt; : Litorella, welche nach Hübener's FJ,ora - (S. 353.) bei Ham'burg_ "in allen Landsee11" wächst,_fehlt gewi~s-s aueh ~icht.. ·: ,. , - ,; · , · ,· r., ,. ..6-. . Im ·Se.e von Celle ·in !der Landdrostei Lüneburg (Hann.o ver) i~ Jahr 1830 von Ptof. Grisebach entdecl~t, auch hier wiedßr mit Li;torell.a lac. ttnd ·Lobelia Dort-manna . . ,, 7. :A uf der Insel U s e do Q1 (in Pommern)- in dem kleinen ~;m"9:- gr t~s :S·1 en Krepssee b. d. Dorfe Sellin unweit Herings4,-<>rf. vo~ P:r:of. Mün·ter im Jahr 1852 e-ntdeekt 1). Die beiden klemen. Seen liegen zwischen Hügeln unrl l1öher als der nördlich ga,y:o;q_ befindliche S~chlonsee qpd der südlich gelegene weit grössere Schm:ellen~ee; ' sie besitzen eine11 sandigen Grlilnd und flache Ufer. Er,st . i~~- eiB~ger Entfernung vom Ufer bei 1 1/t! 2 }..,uss Tiefe beginnt die an der äusseren Grenze noch lockere nach inn·e n zu fast ununterbrochene Isoeteswiese, an deren Grenze Li t o r e ll a lacus.tris mit Isoetes vermischt steht. Ausserhalb der Lgoetesre-· g_iQn beob.a chtete ich ßtellenweise Scirpus acicularis, Pota'11fO:geton het-erophyllus, einen kleine11 sterilen Pot. pusillu.s(?) Ela.tine Hydropiper, ferner reichlich ein kleines Myriophyll ·u m, das ich (im Sept. vor. Jahres) nlir steril fand, so dass ich nicht gewiss bin, ob es zu M. , spicatum gehört; spärlicl1er endlich Nitellaflexilis und Char(t,fragalis, letztere niedrig und durch starke unterirdiscl1e Knöllchen an Chara fragifera Durieu erinnernd. Der Rand beider Seen ist theils kahl, theils sGhwach bewachsen, an einigen Stellen namentlich mit Sc i r p u s l a c u s tri s besetzt; a11f dem sa,ndigen Ufer selbst findet sich Cyp er·1ts fl aveacens, Juncus alpinus, Erythraea Centaurium et~. und einige B r y um- Arten ~ die ich wegen abgedürrter Frucht - - - - - -. 1) Es giebt noch einen dritten Krebssee auf Usedom, in der Nähe von Corswant, in welchem ich lsoetes nicht gesehen habe. Doch verdient derselbe noch eine neue Untersuch·u ng. I
'
316 1
nicht -sicher bestimmen konnte ). Die Benennung beid:e~ S~~n hat ihren guten Grund, denn das Isoetes- Dickicht ist in det• ·tF.:09t 2 von Krebsen reich bevolkert ). 8. In einigen Landseen der Gegend ven D an z i ,g. '( WestPreussen) von Dr. Klinsmann z·u erst im Jahr 1848 gem·n·tlen (bot. Zeit 1848, S. 736; H. v. Klinggräff, Cryptogamen Pr.eu8s,en·s, 1858, S. 209). Den Mittheilungen des Entdeckers verd~atike ich folgende nähere Angaben. Am h·ä ufigsten findet sich ls(ftetes· · la1 custris in einem 2 /2 Meile von Danzig entfernten La. ndsee ;beim E s p e n k r u g e hinter Go l o m b i a , welcher u.ngefähr 1/.,_ S·tnnde iim Umfang hat, 4 5 Klafter tief ist. Er liegt ungefähr ··400 · Füs·S über dem Meeresspiegel und ist von Höhen umgeben, welche früher von Wald bedeckt waren, wovon noch deutliche Spttreä. sieh vorfinden. Die Gegend steigt nach Carthaus zu noch höh-er u.n d erreicht jenseits Carthaus, wo die Schöneberger Höhen 1~iegen, den höchsten Punkt Preussens (1022'). Das Ufer des Sees ~sl~lbst ist flach, der Grund reiner Sand; nur an einer Stelle läuft ein kleiner Strich Moorland in den See. Bei starkem Winde ist der ·s ee s~ebt aufgeregt und es werden alsdann durch den Wellenschlag zahlreiche Isoetes-Pflanzen ans Ufer geworfen. In einem zweiteil Lan.d see, welcher t1ngefähr 1500 Schritte entfernter liegt und dieselbe Gröss. e hat, so wie in dem Landsee bei Gross-Kat z ist Isoetes nur·. we-. nig beobachtet worden, mehr dagegen in einem kleineren L :a nds. ee •
,. •
I •
1) Wie verschieden die Vegetation nahe gelegener Seen sein kann, zeigt eine Vergleichung des 1/2 Stunde von deri Krebsseen entfernten Schlonsees, welcher, durch ein schmales Gräbchen mit der Ostsee verblmden, aus dieser einen schwachen Salzgehalt erhält. Auf d~.em , seichten Grunde desselben finden sich Najas major, Zanniche·~l~~a palustris (brachystemon Gay), Potamoge{on pectinat.us, Y!/':.. riophyllu1n spicatu1n·, Ohara foetida, contraria, i' nte~r-~ media, hisp ·i da var. mic1·acantha, c-eratophylla,, crin 'i ·t a . ; der Rand ist stellenweise dicht mit Sc ,i rpus Tabernaemontan;.i,, h~e und da auch mit Scirpus Rothi·i besetzt. Juncus baltie,u$ u"@·d -' Peta&ites tornentosus finden sich am sandigen Ufer, auf schw:(:tch ,be,..· grasten feuehten Triften Gl a~ ux maritim a, Ery t hr a e a lina r~ :tjp z,i a~, Aster Tripol ·i um (kümmerlich), Triglochin palustre und mari' . t ·i rn u1n etc. •
I
2) Ueber Homann's (Flora von Pommern III. 1835. S. 90) vetmeintliche Isoete s lacustr ·i s giebt Röper . (zur Flora Meklerib-qrgs 'i . .. S. 138) Auskunft. D a '>3 elbe gilt vo n We i g e l's (Flora Pomerano..:~u·~ica 1769, p. 191) Pflanze, welche ,,in glareosis nudis hiberno tempor9 inuD;. datis" wacl1sea soll. ~
'
317 bei Galitza unweit P .utzig, etwa 6 M.eilen vonDanzig entfernt. D ·e r Espenkruger See beherbergt mit Isoetes auch Li tot' e ll a l ac u s tri s (die untergetauchte Form mit dicken fleiscl1igei1 Blätter11, stets steril), Lobelia Dortmanna (auch im See von Gross-Katz) und Elatine triandra. (Vergl. auch C. J. v. Klinggräff, Nachtt·ag zur Fl. von Preussen, 1854, S. 19. 52.) In Ostpreussen ist lsoetes bis jetzt nicht gefunde11 worden ; von einem Vorkomn1en in Kurland, Livland und Esthland ist mir nichts bekannt, so dass wir von der Ostgrenze Deutschlands bis naeh P e t er s b ur g springe11 müssen, um Isoetes lacustr:is wieder zu finden. Im Westen schliesst sich an die norddeutsche11 Fundorte B e I g i e n a.n, wenn anders die Angabe von dem Vorl~ommen daselbst richtig ist. In dem Compendium Florae Bclgicae vo11 L ejeune und Courtois (III, 1836, p. 315) wird lsoetes lacustris fraglich in der Provinz Limburg 1) angegeben, ei11e Angabe, die sich auf die Hortus Gandavensis von Cour e t- V i 11 e neu v e (a11 X) gründet, welchen ich leider nicht vergleichen kann. In der späteren Flore gen. de Belgique von Mathieu (II. 1853) wird Isoetes nicht erwähnt. C r e p in 's Manuel de la Flore de Belgique habe ich nicht vergleichen können. !11 Mitteldeutschland ist kein Fundort beka11nt; die früheren Angaben des Vorkommens bei Erlangen 2) und Z V\T e ib rücken 3) beruhen ohne Zweifel auf Irrthum. 1) /)u.bularia aquatica wird in der genannten Flora bei P e t er s heim in der Provinz Lim burg angegeben und findet sich nach C r e p in (Notes sur quelq. plantes rar. de la Belg. in Bull. de l'Acad. r. d. Belg. XIV. 1862.) noch an mehreren anderen Stellen derselben Provinz, so wie in der Campine (Prov. Antwerpen), zum Theil in Gesellschaft von L ·i t o?" e ll a. Da in England und Schweden Isoetes öfters in Gesellschaft von Subular·ia vorkommt, }{önnte Aehnliches auch in Belgien vern1uthet '"erden. 2) In Martius, Flor. crypt. Erlangensis (1817) p. 10. steht von l sv ete.s la cus tris: "In arenosjs desBis choffs weihe r s detexerunt plantarn rarissimam vlri cl. D. Frischmann et D. Küttlinger M. D.'' Koch, d·e r die Erlanger Flora viel durchsucht. hatte, erwähnt dagegen in seine1· Synopsis F]. germ. et Helv. nichts davon und Prof. S c h p i z l ein berichtet mir brieflich, dass er niebt hloss an den angegebenen Orte, sondern auch in dem Herbarium des nun verstorbenen Meclicinalraths Küttlinger vergeblich nach Isoetes gesucht habe. Auch der Autor der Fl. crypt. Erl. selbst habe ihm die frühere Angabe nicht bestätigen können und besitze kein Erlanger Exemplar in seiner San1rnlung. 3) Steud. et Hochst. Enum. plant. Germ. (1826) p.144, wogegen J?. S c h u I t z (Flora der Pfalz, 1846), der gründlichste Kenner der Zweibrücker Flora, lsoetes mit Stillschweigen übergeht.
318 Die angeführten norddeutschen Fundorte _.liegen in der Ebene oder im Hügellande des Diluviums; die im südöstlichen und· s·üd~ westlichen Gebiete liegenden Fundorte gehören dagegen hö·heren Gebirgsregionen an. Als solche sind anzuführen :
·'
9. Einige Gebirgsseen des B ö h m e r w a I des. Auf dein. sandigen Grunde des Bistritz er oder Eisenstrasser See's 1), welcher in einem der höchsten Theile des Böhmerwald'es, nördlich von der 111,8 Wiener Klafter hohen Seewand, von Wald~ und Felswänden ·umgeben, 526,5 W. Kl. über dem Meere lieg.t , entdeckte Tausch Isoetes lacustris im Jahre 1816, und zwar sowohl die gewöhnliche Form mit aufrechten, als auch die mit zurüc~ gebogenen Blättern (Flora od. bot. Zeit. 181 9, II, S. 501); eine Form mit sehr stark sicheiförmig zurückgekrümmten Blättern fand er später in dem nicht weit entfernten, auf der Südseite der Seewand i11 einer Höhe von 540,5 W. KI. gelegenen Eisenstein er See 2). 1
An das Vorlrommen in Böhmen schliesst sich weiter ö~t lich das Vorkommen bei Krakau und das im See Sz. Jvany d.e s (ehemaligen) Comitats Doboka (Kreis Klausenburg) in Siebenbür-
1) Der Name Bistritz ist ein in Böhmen, Mähren 11nd Ungarn Sieh. vielfach wiederholender, es ist daher vielleicht nicht überflüssig zu bemerken, dass es noch einen anderen Bistritzer Teich bei Neu-Bistritz an der Grenze des Erzherzogtbums Q~sterr~ich giebt. Der hier gem.eint~ See wird nach So mme.r (das Königr. Bqhmen, 8. Band, 1840,_ S. 241.) Eisenstrasser See, auch Bistritzer, Böhmischer nn,<l Des c h e n i t z er, und auch wohl bloss d er S e e genannt; er fin!l,e t .sich an der Nordseite der Seewand, welche über seinen Wasserspiegel g.eg·~n 100 Klafter fast senkrecht emporsteigt und~ ihn auch zum Theil an der Ost- und Westseite mit Felsgehängen umfasst. Sein Spiegel hat . 64 Joch Flächeninhalt. Die Tiefe scheint nach dem Abfall der ,Seewand ' zu urtheilen, selu· beträchtlich. Sein Abfluss mac~t einen schönen Wasserfall die Riese I genannt. Der. Riesel- oder $.e ebach v~reiuigt sich mit anderen Bächen zur Angel (Bradlawka), welche sich .b,e i Pilsen mit der Mies und Radbuza zur Beraun verbindet.
2) Der Eisensteiner See wird nach ~ommer (1. c. S. 206) . a~cli ' Teufelssee genannt. Er liegt mitten im Wald 11nd die Südseite · der Seewand erhebt sich hinter ihm (ebenso wie die Nordseite derselbe~ am Bistritzer See) als gegen 100 W. Klafter hohe Felswand über deh l Seespiegel, dessen Flächenraum 40 Joch beträgt. Er en~1iart 'ke1ne ' Fische, die benachbarten Bäche aber Forellen. Er fliesst Ül die Se e•
I
I
319 gen an 1 ). Näheres über diese Fundorte ist mir nicht bekan11t, auch habe ich Exemplare vo11 denselben nicht gesehen. 10. Die Gebirgsseen des obe~en Schwarzwaldes in Baden., namentlich der kleine, am östlichen Abhang des Feldbergs 1105 Meter hoch 2 ) gelegene, von Wald- und Felswänden umgebene Feldsee und der grössere, mit diesem durch den Seebach ve1·bundene Ti ti s e e (844 Met.), in welcl1en beiden Is. lacustris zuerst von S penn er im Jahre 1823 aufgefunden wurde (Flor. Friburg. I, 1825, p. 20) In der vom rritisee abfliessenden Wu ta cl1 bei Neust'adt (825 Met.) wurde sie von Schnurmann, einem meiner früheren, jetzt in Nordamerika befindlichen Schüler, im Jahre 1848 gefunden; in dem gleichfalls von den Gewässern des Feldbergs genährten, schmalen, aber fast eine Stunde langen Sc h l u c l1 s e e (907 Met.) neuerlich von dem Lehrer· Schi I dl\: n e eh t (Nachtrag zu Spenn. Fl. Frib. 1862. S. 4). Den nicht weit entfernten kleinen Urs e e bei Lenzkircl1 empfehle ich der Aufmerksamkeit der Freiburger Botaniker. Im Feldsee und Titisee, wo ich Isoetes selbst gesammelt habe, finden sich als begl~itende oder wenigstens nicht weit entfernt wachsende Pflanzen Li·torella lacustris (nur ii1 sehr trockenen Jahren aufs Land kommend und blühend), Myriophyllum alte'rnijlorum, Sparganium affine Schnizl. (nat ans Spenn. Fl. Frib. I, 42; Kirschl. Fl. d'Alsace II. 217) Nup har pumilurn (Sp enn erianu'ln Gaud.). Im Titisee kommt aucl1 Sci'rpus acicularis mit Isoetes vor. 11. Die Gebirgsseen der gegenüber liegenden V o g es e 11, namentlich die 3 Seen des Thales von Gerardmer, der 780 M. l1och gelegene See von Retour n e n1 er und die stufenweise tiefer liegenden, nacl1 I-1 o gar d 3) vo11 alten Moränen eingedammten Seen vo11 Longemer (746 M.) und Ge.rardmer (640 M.), in welchen Iaoetes lacustris unter ähnlichen Verhältnissen und mit denselbe11 vier Be.gleitpflanzen, wie im Schwarzwalde, vo11 Mo u g e o t schon vor dem Jahre 1811 ~) entdeckt wurde. Nach einer Mittheilung von B i 11 o t soll Isoetes lacustr.is auch i n B ä c h e n b e i R e m i r e b a c h ab, welche mit der R ·e g e n b a c h vereinigt als Regen der D o na u zuströmt. Die Gebirgsart ~er Seewand ist Glimmerschiefer. 1) Nach N eilr eich, Nachträge imperii A.ustriaci (1861) p. 338.
~u
Maly's Enumeratio plant. phaner.
2) Nach Michaelis Karte von Schwaben. 1
3) Annales de la societe d emulation des Vosges IV (1 842) p. 524. 584. 4) Exemplare aus den genannten Seen wurden von Mo u g e o t und Nestler 1811 im 2. Bande der Stirpes Vogeso-rhenanae unter No. 111
320 mont vom Apotheker Tocquaine gefunden worden sein, eine Angabe, die sich auch bei Kirsch 1 e g er findet, nur mit ·d·em ~unterschied, dass die Bäche Gräben (f o s s es) genannt werden. Wenn sich dies· beRtätigt, so ist das Vorkommen ein ganz ungewöhnliches, da die Bäche von Remiremont nicht mit Seen in V erbind'u·n·g ste- hen·. In dem Prodrome de la Flore d'Alsace (1836, pag. 219) führt Kirschleger ferner den s c h war z e n Se e (960 M.) und. fra~glich den See von Dar en (a.u ch grün er See genannt, 980 M.) an, welche Angaben jedoch in der späteren Flore d'Alsace (II., 1857, pa.g. 370) nicht wiederholt werden. Diese See, so wie der weis s e See (1054 M.) verdie11en in Beziehung auf Isoetes eine wiederholte Untersuchung. . In den Schweizer Seen diesseits der Alpen und im Alpengebiete selbst ist Isoetes noch nicht gefunden worLlen, dagegen jenseits der Alpen im L ago Maggi o r e (und zwar nach brieflichen }Iittheilungen von C es a t i am 11örcllichen Ende, auf Schweiz·e r Ge~ biet) und in dem benachbarten, ganz in Piemont gelegenen Lag o d'Orta, wo De Notaris sie entdeckteund später (an der zweiten Lokalität) F r an z o n i die Exemplare für das Herbarium der "Societa crittogamologica Italiana" sammelte. Ich habe noch keine Exemplare der dortigen, von Ge 11 n ar i (Rivista delle Isoetee del,l a Flora Italia.na in dem Commentario della societa c.rittog. Italiana 1861, pag. 94. 100) als lsoetes lacustris beschriebenen Pflanze gesehen, vermuthe aber nach Gennari's Diagnose ("maerosporis dense mu·ri~ catis'~), dass sie nicht zu Isoetes lacustris sondern zu Isoetes echinospora gehört. ~
II. I s o et e s e c h i n o s p o r a. In Deutschland ist diese Art bis jetzt nur in denselben Seen des Schwarzwalds nachgewiesen, welche bei I. lacustris angeführt wurden. Im Fe I d s e e wurde sie ohne ~weifel schon von Spenner und v. Mohl 1 ) gesammelt; ich selbst s~mmelte sie dort seit dem Jahre 1846 mehrmals, wurde aber erst im vorigen Jahre durch Durieu auf die Verschiedenheit von Isoetes lacustris aufmerksa.m gemacht. Auf meine Bitte untersuchten Dr. R. T h i r y und Prof. D e Bar y . iri _Freiburg noch im Herbst desselben Jahres das Vorkommen inden Scl1wa.rz,valdscen näher. Ersterer fand Isoetes echinospora häufig ausgeben. Vergl. auch Mougeot, Considerations sur la veget. da d·ep. des Vosges, (1845) p. 45. 228. 1) Die von H. v. Mo hl in der Abhandlung über den Bau des Stammes von Isoetes lacustris (LinnaeaXIV, 1840) gegebenen Figuren sind, wie · schon Gay bemerkt hat, wenigstens zum Theil unzweifelhaft von L echinospora entnommen.
321 am oberen Ende des Feldsees in der Nähe der Einmündungsstelle des Bachs, auf kiesigem Boden, an seichten Stellen und nicl1t weiter als bis zu 3 Fuss Tiefe. An anderen Stelle11 des Sees, wo das Ufer sehlammig war, fand er weder Isoete8 echinospora, noch Isoeies lacustris. Dass jedoch auch letztere Art bestimmte Stellen im Feldsee ei11nimmt, beweisen die von mir schon im Jahre 1824 in demselben gesammelten Exemplare. Ich fand damals lsoetes lacustris in dicht gedrängtem W achsthum rein und U11vermischt, kann jedoch die Stelle des Sees nicl1t 1nehr gena11 bezeichne11. Im Ti ti s e e wächst Isoeies echinospo1"Ct nacl1 De Bary's Mittheilungen rei11 oder doch sehr vorherrschend im oberen, sildwestlichen Winkel; an vielen anderen Stellen des Sees findet sie sich vereinzelt unter der masse11haft auftretenden Isoetes lacustris. Die Exemplare aus dem Titisee sind durch eine scl1ö11 hellröthliehbraune Färbung (besOilders der untere11 Hälfte der Blätter) vor den rein grünen des Feldsees ausgezeicl1net. Auch im Sc h 1u c h s e e fand Schildl{necl1t nach Thiry's Angabe Isoetes echinospora am oberen Ende des Sees, auf kiesigem Boden und an seic.hten Stellen, während Isoetes lacustria gegen das untere Ende auf n1ehr schlammigem Boden und bis in grössere Tiefe zusatnmenhänge11cle unterseeische Wiesen bildet. Ausser Deutschla11d scheint Isoetes echinospora eine noch weitere Verbreitung zu habe11, als Isoetes lacustris. Das Vorko1nmen auf de1n Cent.ralplateau von Frankreich hat J. Gay in dem Bulletin der Societe bot. de }.,rancc (VIII, 1861, p. 508, 541, 619 und IX, 1862, p. 18.) ausfül1rlicl1 beschrieben. Auch hier finden sich Isoetes echinospora und lacustris i11 denselben Seen vereinigt: so im Lac de Saint Andeol in der Gebirgsgruppe des Aubrac (Dep. de la Lozere) ungefähr 1300 Met. hocl1, und im Lac de Guery in den Monts- Dores, 1238 Met. hoch, wogegen im La c d e B ort (Aubrac) nur Isoetes echinospor·a und im La c Ch a u v et (MontDore, 1166 Met.) bloss Isoetes lacustris gefunden wurde. Im See von St. Andeol ist Isoetes echinospora vorherrschend, im See von Guery dagegen wachsen beide Arten reichlich, jedocl1 nicht gemisebt, sondern getrennt und zwar Isoetes echinospora (wie im See von St. Andeol und Bort, aber abweicl1end von dem im Schwarzwald beobachteten Vorkommen) auf weichein Torfgrund, zwischen locker stehendem E q u i s e tu m limos u rn, bei 1 bis 3 Fuss Tiefe, niemals zusammenl1ängende Wiesen bildend, sondern t.heils einzeln, theils in kleinen Colonieen von 6 bis 12 Exemplaren, wogegen lsoetes lacustris in clicl1t geschlossenen Massen den festeren (im Lac Chauvct selbst steinigen und kiesigen) Boden überzieht. Als begleitende Sumpf- und Wasserpflanzen führt Gay im Lac de Verband]. d. bot. Ve r. f. Brand. II I. IV.
21
322 Guei"Y ausser dem schon genannten Equisetum an: Li t o r e ll a Zacustris, Scirp'Lts acicularis, Juncus supinus, Potamogeton -rufescens und natans, Alisma natans, Myriophyllu'Jn spicaturr~, Ranunculus aquatilis. Was die geologische Beschaffenheit der ge11annte11 Gegenden anbelangt, so liegt naqh den Mittheilungen meines Freundes E w al d der Lac de St. Andeol auf granitischem, der Lac de Bort auf basaltischem Ter1·ain, der Lac de Guery zum grössten Theil in Trachyt und Trachyttuff, nur am nordwestlichen Ufer vom Basalt berührt, der Lae Chauvet schon ausserhalb des vulkanischen Gebietes im gi"anitischen Terrain 1 des Centralplateaus ). Wie in Frankreich, so wird sich wahrscheinlich • auch in GTossbritannien und Skandinavien ein gemeinsames Vorkommen beider Isoetes- Arten vielfach wiederfinden, welches nachzuweisen künftigen Forschungen vorbehalten ist. Im höchsten Norden: Lappland (Wahlenberg), Island (Steenstrup) und G r ö n I an d (V a h I) scheint nur lsoetes echinospora vorzukommen; auch aus F in n I an d habe ich bisher n11r diese Al"t gesehen und zwar bei F red e1·iksh amm von S chy eh ow sky, bei F ag e.rvil{ von H i singe r gesammelt 2). Es ergiebt sich aus dem Angeführten, dass Isoetes lacustris (und echinospora) in Südddeutschland und ebenso in Frankreich nur in höheren Gebirgsseen auf plutonischem (oder vulkanische·m) Terrain 3), in Norddeutschland wahrscheinlich überall in etwas hoch liegenden Seen des Diluvialgebietes, in beiden Fällen vorzugsweise auf sandigem Bode11 vorkommt; sowie, dass diese Seen zu den kleineren gehören, wovon allerdings der Lag o mag gi o r e, dessen Isoetes aber noch näher zu untersuchen ist, und der Wettersee in Gothland 4 ) eine Ausnahme macht. Von den begleitendeil Pflanzen ist die allgemeinste, vielleicht nirgends fehlende Litorella lacu·s tris L. (Plantago uniflo'ra L. Sp. pl. ed, I.); für das siidwestliche 1) Zwei der genannten Seen, der Lac de St. Andeol u;nd Lac de Guery werden bereits in Grenier und Godron~s Flore de France (111, 1855, p. 650) als Fundorte von "I. lacustris'' angerührt; die Diagnose, welche die genannten Autoren geben, ist jedoch, wenigstens was die Sporen betrifft (man lese: Jt1acrospores statt Macrosporange s) von I ech ,i no spora entnommen. 2) Vergl. Hisinger, Flora Fagervikiensis, in Sällskapets pro Fauna et Flora Fennica Förhandlingar 1855, p. 56. 3) Auch das Snowdongebirge in Nord-Wales, in dessen Seen Isoetes zuerst entdeckt wurde, gehört der Granit- u~d Gneussformation an. 4) Ueber die höchst merkürdige Fauna des Wetter- und Wenersee, von welchen der erstere im silurischen Gebirge, 300 Fuss über d.e m Spie!'" •
323 Gebiet sind Nuphar pumilum und Sparganium affine charakteristisch, für das nördliche Gebiet Lobelia Dortmanna, für beide My1"iophyll~tm alterniflorum oder an anderen Orten M. spicatum. Nur in einzelnen Fällen gesellen sich Elatine Hydropipe'r oder triandra bei. Cl1araceen kotnrnen selten in der Nachbarscl1aft von Isoetes vor; die G-csellsc.baft von Equisetum limosum scheint nur L echinospora zu lieben. In ähnlicher Begleitung befindet sich Isoetes auch in Eng·land und Schweden. Schon Ray fii.l1rt an, dass Subularia Jragalis folio longiore et tenuiore (Is. lac. oder echinospora) und Subuletria repens folio minus rigido (Litorella lacu8tris) a11 derselben Stelle wachsen, und Dillen führt den Gladiolus stagnalis Do-rtmanni (L.o belia Dortmanna) als Gesellschafter seiner Calamaria folio b?"eviore ct crassio1·e (Is. lac.) an. Ueber die Vegetation des Moeklensees findet sich in Linne's Reise nach Oeland tlnd Gothland (Uebersetz. S. 335) folgende Stelle, welche ich wörtlich a11sziel1e: ,, Bei Stenbrobult wachsen viele Kräuter wild, welc.he sonst in Schweden selten sind. Ich machte mir das Vergnüg·en sie hier an Orten aufzusuchen, wo icl1 sie von meiner J{indheit an beobachtet hatte. Die seltensten sind: Lobe l i a Dortmanna, Plant a g o u n i f l o r a , I s o et e s l a c ~t s t r i s , S p o n g i a l a c u s t r i s , Sparga12ium 'natans 1), welcl1e alle im See lVIoeklen nicht weit vorn L·ande wachsen; Anthe1·icum ossifragum, Hydrocotyle vulgaris, Linum Radiola, Sch.euchze1"ia palustris, Elatine Hydropip er." I11 l{unze's Herbariu1n befinden sich norwegische, von Schubert gesammelte Exemplare von I. lacustris mit der Bemerlrung: In on1nibus fere stagnis aqua dulci repletis dioecesis Bergensis, semper in consortio Lobeliae Dortmannae. Von den thieriscl1en l~egleitern der Isoeten lrann ich aus eigener Erfahrung bloss die Krebse anführen; im Bistritz er See des Böhmerwaldes werde11 Forellen angegeben; in Schweden Ctyp'rigel der Ostsee liegt, ist neuerlich eine Abhandlung von Loven ersehienen, von welcher sich bei G i e b e 1 nnd Hein t z (Zeitschr. für die gesammten Naturwissenschaften 1862, S. 34) eine Uebersetzung findet. Nach den daselbst gegebenen Mittbeilungen kommt im nördlichen Theile des gr_9ssen Wettersees Isoetes lacttstris mit Lobel ~ia, Dortrna?!'na, Nttphar, Nymphaea, Myr ~iophyllu?n, Equisetum z,imosu.'Jn etc. vor. Ob die dortige Isoeies-Art lacust1·is oder ech,inospora ist, ist noch zu entscheiden.
1) Welehe Art ist hier gemeint? Spar g. natans Fries, Sp. Schnitz. (b o r e a l e LaestJ oder S p. m. in im u rn Fries? 21
*
ajj',~ne
324 nus Brama 1 ) , woher der Name Brachsenkraut oder besser Brachsenfarn, Schwedisch: Bra x engras, Dänisch: B rasenurter 2). Nach Dillen dient Isoetes den Fischen auch zur Nahrung und selbst das Rindvieh soll die ans Ufer gespülte Pflanze begierig fressen 3 ). • Ich schliesse diese Mi ttheilungen mit der Bitte mich durch Zusendung von Isoeten aus verschiedenen Gegenden in der weiteren Ermittelung der Verbreitung der beiden deutschen Arten nicht nur, sonder11 in de1' Bearbeitung der Gattung überhaupt, zu unterstützen.
Nachschrift. Das Vorkommen von Isoetes lacustris in den oben genannten See11 des Böhmerwaldes, von welchen der Eisenstrasser der bayrischen Grenze sehr nahe liegt, wird auch erwähnt von 0. S end tn er (die Vegetationsverhältnisse des bayriscben Waldes nach dem Manuseripte des Verfassers vollendet vo11 Gümbel und Radll{ofer, 1860, S. 392), doch findet sich aucl1 hier über die dortigen Begleitpßanzen keine Ausktlnft. In dem i1n Urgebirg·sgebiete des bayrische11 Waldes selbst gelegenen Gebirgsseen (den beiden Arbe r s e e n und- dem Rache ls e e) ist Isoetes nicht beobachtet worden, auch fehlen in Sendt11er's Aufzählung die für den Schwarzwald und die Vogesen charakteristischen Begleitpflanzen derselben. Litorella, Nuphar pumil1~m, Sparganium affine, Myriophyllum alterniflorum feble11 sämmtlicb, wenn nicht vielleicht das ste1·il beobachtete Myrioph. verticillaturn ß. fluitans zu der letztgenannten Art gehört. In einem Bericht, welchen 0 p i tz (Naturalientausch No. 11, 1) ,, C1y p r in u s
B r a n1 a effodit plantarn ut ad littora ejiciatur, unde
de Cyprini hujus ad littora ludentis copia augurium fit Smolandis." Lin. Fl. Suec. II.
2) Der englische Name Quillwort dagegen bedeutet Kielwurz (Cal amaria Dillen). 3) "Referunt monticolae pisces quos habent optimi generis hac herba vesci et armenta, si projectam inveniant, avide devorare et ea pinguescere. '' Dill. Hist. Muse. 1. c.
325 1862, S. 556) über eine Excursion nach dem Descl1enitzer ( Eisenstrasser) See giebt, werden Sparganium ramosum und 1~atans als Bewohner dieses Sees angeführt. Ob unter letzterem Sparg. minimum oder Sp. affine verstanden ist, bleibt noch zu ermitteln; ich vermuthe das letztere. Ueber die vermeintliche I. lacustris des Lago d'Orta und Maggiore kann ich nachträglieh die Vermuthung bestätigen, dass sie der L echino8pora ang,ehöre. Der Güte des Hrn. Dr. Bolle verdanke ich die Gelegenl1eit eine Reihe vo11 Franzo11i an erstere1· Lokalität gesammelter Exemplare zu untersuchen, welche zum Theil eine sehr kriiftige, zum Tl1eil eine schmächtige langblättrige Forn1 dieser Art darstellen. Der letztere11 gehört auch ein von De Notaris gesammeltes Exemplä1·chen aus dem Lago Maggiore a.n, in wel .. ehern diese Pflanze bisjetzt nur einmal und spärlich zwischen Locarno und lVIogadino gefunden wurde. Am Ufer des Sees wacllsen in jener Gegend nach den Mittl1eilungen vo11 Dr. Bolle Li t or e ll a l a c. , Sc i r p u s a c i c u l a 1~ i 8 , Ra nun c u l u s r ep t an 8 und hie und da Elatine hexandra; im Inner11 Najas major. Als ein der Schweiz benachbarter Fundort ächter L lac·ustris ist dagegen anzuführen die Gegend von C h a m b er y in Savoyen, von wo ich von H u g u e ni n gesammelte Exemplare in der Sammlung von Prof. G. Reiehenbach sah, an denen zwar ausgebildete Sporen fehlen, die aber nach der Stärire und Dic]{e der Blätter der ächten I. lacu8tris angehören. In derselben Sammlung befi11det sich auch L echinospora von Petersburg neben ächter L lacustris, beide von Hr. von K ü h 1e wein wahrscheinlich an demselben Fundort gesammelt.
Anhang üb er einige ausländische Arten der Gattung Isoetes. Die charakteristischen Merk1nale, auf welehe es bei Beurtheilung der lsoetes-Arten ankommt, und nach welchen in der allgemeillen Tracht oft sehr ähnliche Arten mit vollkommener Sicherheit und Schä1fe tlnterschieden werdeu können, sind bisher nicllt billreichend erkannt und gewürdigt 'vorde11, so dass 11icht nur h'Üher, sondern selbst in neuerer Zeit gewichtige Autoritäten, wie Wahlenberg, Walk. Arnott, W. J. Hooker 1) sieh für die specifische Ide11tität der Isoeten der entferntesteil V\T eltg·egende11 aussprechen l\:ounten. Die nachfolgenden Ben1erkungen über ci11ige wenige ausländische Arten, die ich neuerlich untersucht habe, mögen zeigen, wie bedeutend die Unterschiede derselben t1nter sicl1 und von L lacust'l'is sind.
1. I. set<:tcea Bosc. diese Art eine Frage, wegen welcher ich sie hier beriihre. Nach Abscheidung mebrer verwandter, früher mit derselben ver,vecbselter Arten (J. velata, adspersa, Boryana) scl1eint ihr Vorkomn1en auf die Gege11d vo11 Montpellier (Grammont, ...l\.gcle) besehränkt zu sein. Der oben mitgetheilten Eintheilung" gernäss g·ebört sie der zweiten Abtheilung der Gattung (palu,sf'res s. inundatae) an tlnd ist durch folg"ende Merkmale charakterisirt: Rhizom clreifurcl1ig und clreilappig, die Wu..rzeln bloss in den Furchen, die Lappen sich abschuppend. Die schuppenartigen Untertheile der Blätter eng und zwiebelartig aneina11de1· gelegt, die stielartigen Obertheile lang und dünn (oft über fusslang) 111it 4 grossen Höhlungen und 4 grösseren und zahlreicl1en (bis 30) kleineren peripberische11 Bastbündeln, von hellgrilner Farbe und mit Spaltöffnungen versehen. Das Züngchen (ligula) schmnl un cl g"e.Rtreckt, die Länge des Sporenbehälters fast überEs knü1)ft sieh
a11
1) The Brltisb ferns by Sir W. J. Hooker 1861.
327 treffend. Das Segel (velum) unentwickelt, der Sporenbehälter daher unbedeckt. Die Wand der Microsporangien durch eingedrückte kurze Läng'streifchen dicht gesprenkelt. Die Macrosporen von 0,58 0,62mm. Durchmesser, auf allen Flächen, am deutlichsten auf der grösseren Basalfläche, mit sehr kleinen und sehr zahlreichen kreisrunden niedrige11 \Värzchen besetzt. Die Microsporen von 0,03mm. Länge mit et"ras flügelartig vorrage11den, schwach gezahnten Rändern. Kommt diese oder eine von ihr kaum unterscheidbare Art in Lappland vor? Zu dieser Frage giebt das hiesige l{önigl. Herbarium Veranlassung, in welchem sich mit der Bezeicl1nung "Isoetes lacustris. In Lapponia Lulensi pr. Jockmock 'Vahle n b er g" 1) 4 Exemplare auf demselben Blatte befinden, 2 kleinere kurzblättrige, welche I. echinospora angehören, und 2 lrräftigere langblättrige, welche sich bei genauei.· Untersuchung in allen Stii.cken mit I. setacea über_einstimmend zeigten. Sollte hier bei Aufklebtlug der Exempla1·e eine Confusion stattgefunden haben? So wahrscheinlich mir dies auch ist, wollte ich doch nicht unterlassen, die Sache zu erwähnen und de.n Skandi11aviscben Botanikern zur Entscheidung vorzulegen.
2. I. Coroinanclelina L. fil. Die kurze Diagnose und die wenigen beschreibenden Zusätze welche man in dem ·von Linne, d~m Sohne, herausgegebenen Supplementum plant. findet, reichen nicht hin, um diese von I{ ö n i g in Coromandel "locis humidis tempore pluvioso submersis" entdeckte Art zu charakterisiren und vor Verwechselung ztl schützen, was um so nöthiger erscheint, als die später in Ostindien gesammelten lsoeten nach der Beobachtung von Durietl mindestens drei unter sich . versehiedenen Arten angehören. Im Willdenow'schen Herbaritlm befinden sich unter J. Coromandelina 2 schmächtige Exemplärchen, welche ohne Zweifel der ächten Pflanze angehören und mir folgende Charactere gezeigt haben: 1) Dies ist der von Wahlenberg in der Flora Lapponica (1812) p. 294 angeführte Fundort: "In ßuviis pacificis et lacubus Lapponiae sylvaticae inferioris meridionalis passim; ego eam pluribus locis paroeciae J o c km o c k Lapponiae Lulensis legi." Am Schlusse der Beschreibung be~ merkt Wahlenberg: "In profunditate lacuum insigniori ubique occurrit foliis tarn longis, ut tuto contendo (sie!) Isoet,idem Co~romandelinam a nostra haud differre."
328 Rhizom (klein) tief dreifurchig, mit gerundeten La1)pen, die sich wie bei der vorigen Art abzuschuppe11 scheinen. Die schuppenartigen U11tertheile der Blätter zwiel)elartig zusammeng·elegt mit scbmäleren und wenig'er weit hinauflaufenden membranösen Rändern als bei L setacea; die stielartigen Obertheile lang und dünn (16 20 Cent. M. lang, in der halben Höhe 1mm. dick) mit Höhlungen, Bastbündel und Spaltöffnungen wie bei L setacea. Das Züngchen langgestreckt und 11icbt viel kürzer als der Sporenbehälter. Segel unentwickelt; Spore.nbel1älter unbedeckt, dunkelbraun. Macrosporen vo11 0,48 0,54mm. Durchmesser, weissgrau, auf allen Fläche11 mit wenig zahlreichen (auf der Basalfläche -ungefähr 30), g·rossen und sicl1 fast beriihrende11, halbkug·eligen oder etwas abgeflachten, glatten Warzen besetzt. Reife Microsporangiell und Microsporen 'varen an de11 untersuchten Exemplaren nicht ztl finden. Mit der Pflanze des 'Villd. Herbars stimmt eine vo11 Wight gesatnmelte ilberein, vo11 welcher sich im königl. Herbar nur einige Blätter mit reifen Macrosporangien befinden unter der Bezeichnung: "herb. Wig~ht propr. Crypt. 4. Penins. lnd. or." Nach de11 ang·egebenen Charakteren gehört diese Art in die Verwandtschaft von L setacea, Boryana, adspe1·sa und ·velata, von welchen allen sie sich durch die bedeutende Grösse der W a.rze11 der 1\'Iac.rosporen unterscheidet. Der Durchmesser dieser Warze11 beträgt 0,05 o,oGmm.; ebellSO breit sind die dicken abgeflachten Pyramidenkallten, wogegen die Ringkante schmal und scharf ist. L setacea dagege11 hat unter de11 Verwandten die kleinste11 W a.rze11:.
3. I. brachyg los s a. Eine zweite ostindische Art aus demselben Verwandtschaftskreise mit cleu vorigen, in den Neilgerries von i g h t (No. 309) gesammelt. Das einzige untersuchte Exemplar verdanke ich der Güte von Tb. l\'Ioore. Es ist kräftiger und vielblättriger als L Coromandelina, die Blätter fast dop1Jelt so lang, denen der grös~ten Exemplare vo11 L setacea gleichkommend. Rhizom mit 3 Furch·en, in welchen die Wurzeln stehen, die Lappen desselben auf dem Rücken mit einer yertiefte11 Abscbuppungsfläche. Die Basaltheile der Blätter etwas lockerer zwiebelartig zusammengelegt, mit breiten membranösen Rändern; der Obertheil etwas dicker, als bei der vorigen Art, sonst ähnlich. Pheripheriscbe Bastbündel 4 grössere und ungefähr 20 kleinere. Das Ziingchen kurz, breiter als lang, abgerundet. Segel unausgebildet; Sporenbebälter unbedeckt, bleich.
"r
329 Macrosporen 0,54mm. dicl\:, weisslich, auf allen Flächen mit mittelgrossen, entferntstehen den, halbkugeligen Warzen besetzt. lsoetes caps ·u laris Roxb. ist nach der von W. Griffith publicirten Beschreibung des Autors 1 ), in 'velcher ihr kriechenge gegliederte Stolonen, flache, denen der Vallisneria spiralis äh11liche, an der Spitze schwael1 gesägte Blätter und gestielte zweiklappig aufspringende Kapseln mit vielen an einem Mittelsäulchen sitzenden Saamen zug·eschrieben werden, ohne Zweifel eine phanerogamische Pflanze, wogegen die vo11 Gri ffi th selbst unter dem Namen I. capsularis dargestellte Pflanze (postl1umous papers, Part li, Cryp togam. plants p. 5 72 57 5, tab. 116 118) eine wirkliche IoetesArt darstellt, die häufig bei Serampur waehsen soll. In Ermangelung von Originalexemplaren bin ich vor der Hand nicht im Stande zu entscheiden, ob sie mit einer der beiden von mir charakterisirten ostindischen Arten zusammenfällt oder .eine dritte, mit diesen jedenfalls verwandte Art bildet.
4. I. J aponica. •
Auch diese Art, von der ich seit der ersten über dieselbe in den M_onat_~'J?erichten . der Akademie (1861, S. 459) gegebenen - -Notiz vollständigere, von Wichura 11nd Schottmüller bei Jokuhama gesammelte Exemplare zu untersuchen Gelegenheit hatte, gehört in die Abtheilung' der palustres s. inundatae, jedoch nicht in die nähere Verwandtschaft der vorigen, von denen sie nicht nur in der Sculptur der Macrosporen gänzlich verschi.e den ist, sondern auch durch die Beschaffenheit des Rhizoms abweicht. Sie findet sich in dem Hügelland der angeführten Gegend am Rande eines Teiches, zum Theil ausserhalb des Wassers. Im Innern desselben Teiches wächst eine weissblühende Nymphaea, Trap a bispinosa und schwimmend eine Salvinia. Das· Rhizom ist stark knollenartig verdickt, durch 3 tiefe und schmale Furchen in ebensoviele Lappen getheilt, welche nach unten . in von·agende nackte Höcker ausgehen, auf dem RUcken gerundet und überall mit 'Vurzeln besetzt sind. Abg·estorbene Schichten ' oder Abwu1fsflächen sind nicht bemerkbar. Die grösseren Exemplare haben bis 21 Blätter, welche mehr ausgebreitet sind, als bei den vorigen Arten, auch heller grün und durchscheinender, so dass die Querwände im Innern deutlieh sichtbar sind. Die 1) 'fhe Cryptogarnons plants of Dr. Roxburgh, forming the fourth and last part of tbe Flora Indica. (Calcutta Journal Vol. IV.)
330 schup1)enartigen Grundstiiucke der Blätter schliessen nicht fest aneh1ander und sind wenig bemerkl1a.r, da sie theilweise in dem vertieften oberen Ende des Rhizoms verborgen liegen; sie haben breite, zartmembranäse Ränder, welche ungefähr dreimal so weit an1 Blatt hinauflaufen; die Obertheile der Blätter mittelmässig lang (12 13 Centim.) tlnd in der Mitte wenig iiber 1mm. dick, mit grosse11 Höl1lungen, sehr dünnen -Wandungen, spärlichen Spaltöffnungen. Von pheripherischen Bastbüundeln konnte ich nur 6 tlnterscheiden, 2 stärkere nach vorn und hinten und vier sehr schwache a11 den vorderen Seitenkanten 11nd hinter der Einfügung der transversalen Längswa.nd. Das Züngchen länglich-dreiecl{ig, doppelt so lang als breit, halb so la11g· als der Spore11behälter, spitz. Segel unat1sgebildet; Sporenbehälter unbedeckt. Macrosporen von 0,46 0,48mln. Durchmesser, weislich, mit ausgezeichnet dicker lilcrnstationshaut, welche ei11 wabenartiges Netz (dem Hymenium eines Favolus ähnlich) bildet mit Zellen (Nischen) VOll 0,05 o,osmm. Breite und 0,03 0,04mm. Tiefe, dere11 Ränder unregelmässig g,ebt1chtet oder gezahnt sind. Microsporen 0,03mm. lang, vollkon1n1en glatt, ohne Flügelleisten und ohne Stacheln. Hiernach ist die frühere, nach unvollstä11dig·en Exemplaren entworfene Beschreibung zu berichtige11.
Kunze herb.; Mett. Fil. LechZ. Fase. II, p. 36.
In der Provinz Goyaz von Brasilien, gesammelt von Gar d n er 1). Das Exemp1ar in Kunze's Herbarium zeigt folgende Charaktere: Rhizom stark nnd breit, dreifurchig und dreilappig; die Wurzeln bloss in den Furchen, die Lappen mit scl1ief nach unten gerichteten concaven Abwtu·fsflächen. Blätter aufrecht, . über - fusslang, steif und starr, gegen die Mitte etwa l 1/2mm. dick, nach oben allmälig, verdünnt; cler schuppenartige Basilartheil mit breitem hyalinem Rand, der et'rva 4 mal so weit (7 8 Centim. hoch) hinauf läuft uud sich allmälig verliert; der stielartige Obertheil vierkantig·, die vordern Seitenkanten stärker hervortretend und scharf, die hinteren Seitenl{}lnten abgerundet, die Mitte der Vorderfläche dt1rch eine stärkere, die der Hinterfläche durch eine schwächere 1) Hooker, British ferns I. c. führt ·als Localität die Missionen von JJuro an und die Nummer 5563 der Gardner'schcn Sammlung.
331 Leiste bezeichnet. Peripherische Gefässbündel 4 stärkere, der vorderen und hinteren Medianleiste und den Seitenkanten entsprechend, ausserdem auf der Rückseite noch jederseits 3 sch,väcbere. Spaltöffnungen auf der Vorderfläche zablteicher, auf cler Hinterß·ä che spärlicher. Das den cenlralen Gefässbündel un1hii.llende Parenchym stärker ent,vickelt als bei de11 übrige11 Arten der z\veiten Abtheilung, daher die/ Lufthöhlen enger. Züngchen dreieckig kaum halb so lang· als der Sporenbehälter. Segel unentwickelt, Sporenbehälter u-n bedeckt, dunkelbraun. Macrosporen von 0,6 bis 0,7mm. Durchmesser, _sowohl feucht als trocl~en dunkel kaffeebraun, auf allen Flächen n1it zahlreichen, aber locker g·estellte11 und gesonderten, fast walzenförmigen, domartig abgernndet.en, innen hohlen Höcl{ern besetzt, 'velcl1e beim Abfallen rundliehe GrLi.bchen zurücklassen. MicrOS})Oren völlig· glatt, 0,035mm. lang. Eine der ausg·ezeichnetsten Arten!
6. I. L e c.l1 1e r i M e t t. (l:(lil. Lechl.
~ .: sc.
II, p . .16.)
Diese und die folgenden südamerikaniscbe11 Arten bilde11 u11ter den Isoeten der erste11 Abtheilu11g ( a qua t i c a e s. s u b m er s a e) eine eigene Gruppe, ausgezeichnet durch ein vollständiges, den Sporenbehälter ganz bedeckendes Segel und glatte l\1a.crosporen. Das Rhizom ist ver'hältnissmässig klein ·u11d scheint zwcilap1Jig zu sein; es trägt einen vielblättrigen, unten nicht zwiebelartig' geschlossenen Blätterbüsebel von 10·-13 Centim. Höhe. Die braunen membranösen Ränder der schuppenartigen Blattbasis laufen tlng·efähr 6 7 mal so hoch hinauf, so dass sie sich bis ü.ber die halbe I-!öhe des Blattes erstrecken, eine Höbe, die sie bei keiner andern Art erreichen. Der obere Thcil des Blattes ist click (beim Aufhören der Scbejderä11der ungefäl1r 3mm. dick) 11ach der Spitze zu wenig verdünnt, mitunter etwas torulos, dunkel grün, im Querschnitt gerundet- vierkantig, mit 4 grossen Höhlungen., ol1ne Bastbündel U11cl Spaltöffn11ng,en. D -a s Züngchen kurz, eiför1nig·-dreieckig, wenig länger als breit. Das Segel den Sporenbehälter vollständig· bedeckend, mit einer kaum merklichen kurzen Querspalte an der Basis. l\iacrosporen von 0,450,48mm. Durchmesser, weiss, glatt, mit stark vorragenden Pyramidenkanten. Microsporen etwas über 0,035mm. lang, mit kaum bemerkbaren spärlichen Höckerehen besetzt. Im See auf der Höhe von Agapata in Peru von Leebier im Januar 1854 entdeckt (pl. Lechl. 1937).
332 7. I. so c i a. ~fit
diesem Name11 bezeic.hne icl1 eine mir nur unvollkommen bekannte Art, welche in Gesellschaft der vorigen wächst. Unter der Nummer 1937 b von demselben Fundort mit 1937 fand ich gemischt mit einem kleinen mir unbekannten kriechenden Pflänzchen ein junges Isoetes- Stöclrche11 mit nur 3 Blättern und 2 einzelne Blätter einer at~sgebildeten Pflanze, das eh1e mit einem Macrosporangium, das andere mit einen1 ~'licrospora.ngium. Diese wenigen Theile liesse11 mich eine Isoetes-Art erkennen, welche durch geringe Grösse und Zartl1eit der Blätter von L Lechleri sehr abweicht, dagegen fast in allen wesentlichen Punkten n1it ihr übereinstimmt, namentlich in der Grösse und Glätte der Macrosporen, der Beschaffenheit der ~1icrosporen tlnd dem geschlossenen Segel. Die Beschaffenl1eit des Zii.ngcbens konnte ich nicht erkennen. Die Blätter sind kaum über 5 Centim. lang, 1mm. dick, nach oben stark verdünnt. Die Seheidenränder laufen nur bis zu ungefähr 1/ 3 der Höl1e des ganzen Blatts hinauf. Das R.h izom des jungen Pflänzchens zeigt bereits 2 Lappen.
8. I.
J( a r s t e n ii.
In einem 11ngefähr 8000' hoch gelegenen See auf dem Paramo im Gebirge von Merida. (Venezuela) ganz unter Wasser im Jahre 1853 von Prof. H. Karsten entdeckt, tlem ich diese merkwürdige, mit den beiden vorigen nahe verwandte Art verdanl\:e. Die ganze Pflanze kleiner, aber rigider als ]. lacustris. R.hizom zweilappig, eine wenigblättrige, unten nicht zwiebelartig geschlossene Rosette von 6 7 Centim. Höhe tragend. Die schuppenartige Basis der Blätter mit breiten braunen membranösen Rändern, die 3 4 mal so weit, bis gegen die halbe Höhe des Blattes hinauf laufen; der stielartige Obert.heil l 1/ 2mm. dick, nach oben wenig verdünnt, dunl{elgrün, nicht torulos, im übrigen wie bei L Lechleri. Das Züngchen nieht länger als breit, dreieckig, stumpflieh. Das Segel bis auf eine unmerkliche Querspalte an des Basis geschlossen, den Sporenbehälter ganz bedeckend. Maerosporen 0,4smm. dick, weiss, glatt, mit stark vorragenden Pyramidenkanten. Microsporen o,oamm. lang, etwas über 0,02 dick, mit kleinen, hyalinen, gestutzten
Stachelchen besetzt.
9. I. t r i q u e t r a. Eine dritte von L e c hIer in Peru entdeckte Art, von der ich der Güte des Hrn. Z e 11 er ein Exemplar verdanke; das zwar un-
333 fruchtbar ist, aber so eigenthiimliche Charaktere besitzt, dass es Erwähnung verdient. Es ist mit dem Fundort "Sachnpata, in pascuis humidis" und der Nummer 3337 bezeichnet und scheint, obgleich nach dieset· Augabe nicht unter Wasser wachsend, doch einer Art aus der ersten Abtheilung der Gattung und dem Verwandtschaftskreise von I. Lechle1'i anzugehören. Die Blätter sind die!{, wie bei dieser Art, aber kürzer und in der Mitte fast knieförmig nach aussen geboge11. Die braunen Schejdenränder erreichen die halbe Höhe des Blatts, dessen Obertheil sich 11icht allmählig verdünnt, sondern erst nahe am Ende spitzt, ungewöhnlich hart und etwas glänzend, im Querschnitt stumpf dreiliantig ist, indem die zwei unteren Kanten anderer Arten hier in eir1e einzige breitet·e mit einer schwachen Rinne versehene Kante zusammentreten. Der anatomische Ball der Blätter stimmt mit dem anderer Isoeten überein; es sind 4 durch Querwände getheilte Höhlungen vorhanden, die zwei hinteren i11 die untere Mittelkante zusammen fallenden stark von de1· Seite zusammengedrückt. Weder pet·ipl1erische Bastbündel 11och Spaltöffnungen konnte ich fiuden. Die Oberhautzellen sind 4 5 mal so lang als breit, währe11d sie bei 1. Lechleri nur höchstens l'/2 mal so lang sind; die Paren1 chymzellen l /2 bis höchstens doppelt so la11g, bei I. Lechleri dagegen kürzer als breit. Sämmtliche Zellwä.n de sind dicker, als bei lsoetes Lec'hleri und Isoetes lacustris. Spruces I. Andina von den Anden Quito's, welche ztl sehen ich noch nicht Gelegenheit hatte, mag nach dem, was Hooker (British ferns l. c.) darüber angicbt, eine ähnliche oder vielleicht dieselbe Art sein.