Festival der Medien Jugendmedientage 2013 Berlin Die Jugendmedientage sind der größte Medienkongress für junge Medienmacher in Deutschland. Seit 2002 findet die Veranstaltung in wechselnden Städten Deutschlands statt: Schwerin, Leipzig, Mainz, Hannover, München, Stuttgart,Hamburg und Berlin Mehr als Worte, das heißt zwischen den Zeilen lesen. Mehr als Worte, das heißt Austausch und Auseinandersetzung. Mehr als Worte, das heißt Arbeit in Medien, an Medien und um Medienprodukte herum. Inhalt, Werte und Miteinander sind die drei Th menfelder, die mit dem Motto „Mehr als Worte“ im Zentrum der Jugendmedientage 2013 stehen. Mit einer großen Auftaktveranstaltung startest du am Donnerstagabend in das Erlebnis „Festival der Medien“. In Form von Grußworten und einer Keynote wirst du von den Größen der Medienwelt herzlich begrüßt. Eine kontroverse Diskussion zum Thema „Mehr als Worte“ führt dich in die Themenwelt der Jugendmedientage ein, bietet Raum für einen ersten Austausch und einen Einblick in das Programm der folgenden Tage. Der Freitagvormittag der Jugendmedientage steht im Zeichen der großen Medienmesse. Mit dir haben weitere knapp 1.500 Jugendliche die Möglichkeit, die faszinierende Welt der Medien zu erleben. Die Messe ist nicht nur für dich als 4-Tages-Teilnehmer interessant, sondern auch, wenn du mit deiner Schulklasse, Projektgruppe oder deinen Freunden mal einen Tag in die Jugendmedientage reinschnuppern möchtest. Konzeptionell bietet die Medienmesse von klassischen Informationsständen bis hin zu Aktionsflächen verschiedene Programmformate mit unterschiedlichen Qualifikationsansprüchen. Die Medieneinblicke sind jedes Jahr ein besonderer Höhepunkt der Jugendmedientage. Im Anschluss an die Medienmesse öffnen Verlage, Redaktionen, Agenturen und auch öffentliche Institutionen ihre Türen für dich, um dir einen Einblick in den Alltag eines professionellen Medienmachers zu ermöglichen. Vor Ort stehen Experten zusätzlich Rede und Antwort – für dich als angehenden Medienmacher ein wahres Paradies. Medien ausprobieren und eigene Erfahrungen sammeln – das ist ein Hauptgrund, warum du an den Jugendmedientagen teilnimmst. Die Workshops der Jugendmedientage leben von intensiver Praxis und kompetenten Referenten aus der Medienbranche. In Gruppen von 20 bis 30 Personen kannst du dich in Intensiv- und Kompaktworkshops am Samstag unter Anleitung von Medienprofis selbst ausprobieren. Die selbst erstellten Medienprodukte liegen noch vor der Abschlussveranstaltung als fertiges Print-, Radio- oder TV-Produkt vor und bieten dir nicht nur eine Erinnerung an die Jugendmedientage, sond-ern dienen auch als erste Arbeitsproben für deinen weiteren Weg. Die legendäre JMT-Party ist obligatorischer Bestandteil der Veranstaltung und gibt dir am Samstagabend die Möglichkeit, in ausgelassener Atmosphäre zu netzwerken, gemeinsam zu feiern und die Jugendmedientage noch einmal Revue passieren zu lassen. Auch Partner und Referenten bereichern die Feier jedes Jahr und
Dokumentation
Inhaltsverzeichnis Einführung Wie verrückt muss man sein, um gleich zweimal in Folge die Projektplanung des bundesweit größten Medienkongresses für Nachwuchsjournalisten zu übernehmen? Die Projektleiterin der JMT 2012 und 2013, Patricia, gibt Auskunft – gleich nebenan auf S. 3! Für welche Art von medienbegeisterten Jugendlichen (abgesehen von dir natürlich) sie die JMT konzipiert hat, erfährst du auf den Seiten 4-5 – die Teilnehmer stellen sich vor!
Donnerstag Die Auftaktveranstaltung der JMT2013 hielt gleich einige Highlights parat – Christian Fuchs erklärte in seiner Rede, warum man gerade heute Journalist werden sollte. Nach seiner Rede hat er sich noch einmal Zeit für unsere Nachfragen genommen. Lies rein auf S. 8-9! Wie die Preisverleihung des JUST-Foto-Wettbewerbs und des dpa news talent verliefen, wer gewonnen hat und was es mit den Preisen auf sich hat, erfährst du auf S. 10-11.
Der Freitag Medienmesse, Medieneinblicke, Mediennacht...das Programm am Freitag ließ kaum Luft zum Verschnaufen. Auf den Seiten 14-19 kannst du die Medienmesse noch einmal rekapitulieren. Wer saß da eigentlich auf dem Podium und was waren diese NEUNHUNDERT SEKUNDEN nochmal? Die Medieneinblicke gewährten Einlass in die spannendsten Redaktionen und Agenturen der Hauptstadt – was es bei ARD und ZDF und Co. zu erleben gab, erfährst du auf S. 20-21. Die Mediennacht und ihre Highlights warten auf den Seiten 22-23.
Der Samstag Jedes Jahr aufs Neue bilden die Workshops das Herzstück der Jugendmedientage. Du hattest die Wahl zwischen Ganz- oder Halbtagesangeboten, Radio und Fernsehen – oder vielleicht doch Print? Sport- und Modejournalismus oder PR? Auf den Seiten 26-33 findest du eine Auswahl der zahlreichen Angebote.
Der Sonntag Der große Abschluss der JMT! Am Sonntag wurde sich untereinander über das Erlebte ausgetauscht und die Ergebnisse vorgestellt. Auf S. 36-37 erfährst du die persönlichen Highlights einiger Teilnehmer und die des Teams!
Was du wissen solltest... ...ist, dass hinter den Kulissen das ganze Jahr über jede Menge kreative Menschen mit Organisationstalenten, großzügige Partner sowie Unterstützer und eine ganze Horde von freiwilligen Helfern die Jugendmedientage vorbereiten und erst möglich machen. Auf den Seiten 40-43 erfährst du mehr über die große Familie der JMT!
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Puuuh, geeeschafft. 1. Die Jugendmedientage liegen nun einige Tage hinter dir zufrieden? Ja, ich bin sehr zufrieden. Die Jugendmedientage 2013 waren von ihren Inhalten und der gesamten Atmosphäre großartig. Wir haben bisher sehr viel positives Feedback erhalten, was uns zeigt, dass die Arbeit des gesamten Teams erfolgreich war. Es war einfach auch ein schönes Gefühl, die JMT mal wieder nach Berlin zu holen. 2. Im Vorwort der Tagungsschrift hast du von der schwierigen Planungsphase der JMT2013 erzählt. Ist dir vor Ort auch einmal das Herz in die Hose gerutscht? Nein, zum Glück blieben die großen Katastrophen aus. Dank der tollen Planung unseres Teams konnten wir uns vor Ort voll und ganz auf das Wesentliche konzentrieren: wissensreiche und spannende JMT zu veranstalten. Natürlich gibt es bei einer Großveranstaltung immer kleine spontane Herausforderungen – aber würde alles reibungsfrei laufen, würde auch etwas fehlen. Wichtig ist, dass die Teilnehmer, Referenten und Partner zufrieden nach Hause gehen, das Team glücklich ist und am Ende Wert auf eine umfangreiche Evaluation gelegt wird. Dann gibt es nämlich im nächsten Jahr neue spontane Herausforderungen – Und was das Herz angeht – als Projektleiterin gibt es zwei Momente, die kurz das Atmen aussetzen: die Sekunde, bevor die Türen geöffnet werden und der große Dank ans gesamte Team am Ende der JMT. 3. Dein persönliches Highlight? Es zeigte sich jeden Tag, wie besonders die Stimmung sowohl beim Team als auch bei den Teilnehmern war. Ich finde das große Interesse der
Projektleiterin aus Leidenschaft: Patricia D. Hanschur sagt nach 2 Jahren Jugendmedientagen: Es war eine tolle und spannende Zeit.
jungen Medienmacher ebenso beeindruckend wie das ehrenamtliche Engagement der zahlreichen Helfer. Vor Ort hat man als Veranstalter leider nicht die ruhige Minute, um alle Momente zu genießen. Doch allein eine Sekunde am Rand der Menge reicht oftmals schon aus, um zu wissen – yeah, JMT sind einfach super. 4. Und jetzt? Wirst du die Jugendmedientage auch im nächsten Jahr „whoopen“? Ich weiß, dass sich bereits viele kluge Köpfe Gedanken zu den Jugendmedientagen 2014 machen. Im Vergleich zu 2012 konnten wir dieses Jahr bereits einige Optimierungen umsetzen. Es war toll, die Veranstaltung ein zweites Mal als Projektleiterin zu betreuen. Nun ist es aber auch Zeit für frischen Wind, neue Ideen und Innovationen. Natürlich werde ich dem neuen Projektteam gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen. Aber neben dem vielen Wissen und der Erfahrung ist es für die JMT besonders wichtig, Spaß zu haben und sich auszuprobieren. Mich freut es, das nun aus einer anderen Perspektive zu verfolgen und dem Team 2014 bei jedem Erfolg ein ordentliches „Whoop! Whoop!“ zu senden.
Bildquelle: Caterina Kallasch
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Was erwartet mich hier?
Voller Vorfreude: Doku-Teamerin Rebecca interviewt Thi My Lien, Anna und Adam (von links nach rechts)
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leich zum Auftakt der Jugendmedientage, noch vor dem Kofferauspacken haben wir uns unter die Teilnehmer geschlichen, um ihnen einmal auf den Zahn zu fühlen. Erwischt hat es Anna aus Halle sowie Thi My Lien & Adam, beide aus St. Gallen. Ersttäter oder alter Hase? Anna: Eindeutig Ersttäter. Da ich gerne Journalistin werden möchte, habe ich mich in den Sommerferien einmal genauer darüber informiert und bin dabei über die Jugendpresse gestolpert. Ich glaube, mit den Jugendmedientagen könnte ich nicht besser in meine Zukunft investieren – schließlich sind die Berufsaussichten eines Journalisten zurzeit nicht sonderlich rosig.
Was hat euch hierher verschlagen? Was erwartet ihr euch von den JMT? My Lien: Was ich erwarte? Eigentlich immer das Gleiche: Tolle Menschen und tolle Workshops. Und darin bin ich auch nie enttäuscht worden – sonst wäre ich nicht schon zum vierten Mal hier.
Anna: Ich bin eigentlich hier, um neue Leute zu treffen – was bis jetzt super funkMy Lien: Ich bin jetzt schon das 4. Mal tioniert. Ich möchte aber auch ausloten, ob dabei. Die Jugendmedientage sind einfach der Journalismus etwas für mich ist, ob ich immer cool! das gerne nach der Schule weitermachen möchte. Auf jeden Fall möchte ich von den JMT viel neues Wissen mitnehmen und anwenden. Adam: Also ich kann mich den Zweien nur anschließen. Ich nutze die JMT, um Neues zu lernen und mich ein bisschen in Deutschland zu vernetzen, etwas networken.
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Bildquelle: Dennis Stachel / Jugendpresse Deutschland
„Wo geht‘s denn hier zu den Medien?“ Die Teilnehmer der JMT 2013 auf dem Weg in die Turnhalle der Ernst-Reuter-Oberschule.
Woher die jungen Medienmacher kommen
Was sind eure Highlights im Programm? My Lien: Viele! Aber ich glaube, am meisten freue ich mich auf den NEON-Workshop. Der war bis jetzt immer schon ausgebucht, aber dieses Mal habe ich es geschafft!
Der bundesweit größte Medienkongress für Nachwuchsmedienmacher zieht Teilnehmer aus dem gesamten deutschsprachigen Raum an! Beispielhaft sind hier nur einige Orte aufgelistet. Für alle reicht der Platz nicht aus!
Anna: Axel Springer. Ich war eine der Ersten, die sich angemeldet hat – sobald Bewerbungen angenommen wurden. Adam: Mir ist sofort der Moderationsworkshop ins Auge gesprungen. Ich war ja schon Moderator eines Jugendradios und bin manchmal auch auf Events tätig. Aber beim Reden weiß ich nie, was ich mit meinen Händen tun soll. Der Workshop kann mir da sicher weiterhelfen. Interview: Rebecca Notter
Bildquelle: Dennis Stachel / Jugendpresse Deutschland
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Donnerstag
Die Auftaktveranstaltung im ewerk
Bildquelle: Dennis Stachel / Jugendpresse Deutschland
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Christian Fuchs auf der Bühne
n seiner Keynote machte der mehrfach ausgezeichnete Journalist und Autor Christian Fuchs dem Nachwuchs Mut: „Es gab nie eine Zeit, in der unser Beruf spannender und abwechslungsreicher war. Ihr müsst die Möglichkeiten nur erkennen.“ Aber ganz so einfach ist das ja nicht, oder? Wir haben nach seiner Keynote nochmal nachgefragt.
sein und sich neue Erzählweisen anzueignen. Allmählich denken wir nicht mehr nur in Artikeln. Wir können zum BeiDen Journalismus, wie man ihn früher kann- spiel auch einmal eine Audio-Slideshow te, gibt es kaum noch. Früher hat man eine produzieren. Das sind ganz neue MöglichAusbildung gemacht, dann ein Volontariat, keiten, Dinge zu erzählen und zusammenist darauf in die Redaktion gegangen und hat zubringen. Und durch die verschiedenen Kadort bis zur Rente gearbeitet. Heute werden näle, die wir nutzen, erreichen wir so auch aber mehr Journalisten entlassen als fest mehr Leute. eingestellt – aber das bedeutet nicht, dass man weniger Geld verdienen muss. Wenn Auf dich selbst bezogen: Welche man freiberuflich ist, gilt es, sich selbst als Chancen hast du nutzen können? Marke herausbilden und man muss es eben schaffen, seine Leser an sich zu binden. Und Früher dachte ich immer, ich bin Schreiwenn man neugierig ist und mit offenen Au- ber. Ich war auf einer Journalistenschule, gen durch die Welt geht, dann findet man dachte, ich schreibe später große Reportasicher Themen, die andere nicht finden. So gen, die irgendwann im Spiegel oder in der ist auch ein möglicher Konkurrenzkampf un- ZEIT abgedruckt werden. Nach der Journater den zahlreichen freien Journalisten kein listenschule habe ich dann gemerkt, dass ich jetzt nicht das Topangebot bekommen Problem. habe – ich bin nicht sofort Chefredakteur Außerdem wird es für den Journalistennach- des Spiegels geworden. Also habe ich überwuchs immer wichtiger, multimedial fit zu legt: Wie kann ich trotzdem die Themen, die Vor welchen Herausforderungen stehen wir Journalisten heute?
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Bildquelle: Dennis Stachel / Jugendpresse Deutschland
Interview Christian Fuchs ich machen will, umsetzen? So ging ich zum Fernsehen und habe gefragt, ob sie sich vorstellen können, meine Recherchen für eine Sendung zu benutzen. Man soll eben immer offen sein und nicht in alten Kategorien denken. Apropos Zukunft: Was würdest du sagen, wie sieht Journalismus in 50 Jahren aus? Besser? Schlechter?
Das hängt stark von den Menschen ab. Wenn man denkt, man möchte am besten einen festen Job, geregelte Arbeitszeiten und festes Gehalt – für diejenigen wird das ganz schlimm werden.
aufregen, wenn Skandale ans Licht kommen. Und dafür werden Menschen auch immer Geld bezahlen – selbst in 50 Jahren noch. Platz für eine kleine Ansprache an alle, die Journalismus toll finden, aber noch damit hadern, den Weg in den Journalismus einzuschlagen:
Aber andererseits habe ich als Journalist so viele Möglichkeiten: Ich kann Lesungen besuchen, werde zu Veranstaltungen eingeladen oder schreibe ein Buch. Und: Menschen Haltet eure Hand aufs Herz und überlegt: wollen gerne Geschichten lesen, wollen sich Kann ich einen anderen Beruf mit genauso einer Leidenschaft machen wie ich mich für Journalismus interessiere? Wenn ja, dann soll man das machen. Aber wenn man sagt: Es gibt nichts anderes! – wenn man das zu sich sagen kann, dann wird man seinen Weg machen und auch erfolgreich sein. Denn dann hat man diese unbedingte Leidenschaft. Interview: Rebecca Notter
Christian Fuchs (34) war das erste Mal als Teilnehmer bei den Jugendmedientagen und kam als Dozent und Moderator wieder, 2006 in Berlin sowie 2010 in München.
Bildquelle: Christoph Busse
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-Foto-Wettbewerb im Rahmen der Jugendmedientage 2013 in Berlin
ls Hauptpartner unterstützte AOK - Die Gesundheitskasse auch in diesem Jahr die Jugendmedientage. Besonderes Highlight der Zusammenarbeit war die Preisverleihung des JUST-Foto-Wettbewerbes. Zusammen mit der Jugendpresse Deutschland e.V. rief die AOK junge Menschen bereits vor der Veranstaltung auf, ihre Gesundmacher zu fotografieren und einer Userjury im Internet sowie einer professionellen Fachjury vorzustellen. Gerade Jugendliche setzen sich immer mehr mit dem Thema Gesundheit auseinander. Doch so unterschiedlich die Menschen sind, so unterschiedlich sind auch ihre kleinen und großen Gesundmacher. Ob Sport, gesundes Essen, Sonne, der Arzt oder die beste Freundin - die jungen Fotografen reichten eine Vielzahl toller Arbeiten ein. Drei stachen besonders hervor und konnten mit tollen Preisen im Gepäck die restlichen Tage der Jugendmedientage genießen.
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3. Platz
2. Platz
1. Platz
Die Moderatorin des Abends, Victoria Kau, leitet mit Michael Bernatek und Frauke C. Müller die Preisverleihung des JUST-Fotowettbewerb 2013 ein.
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Das sind die Gewinnerfotos des JUST-Foto-Wettbewerbs! Geknipst haben sie - von oben nach unten: Kevin Voigt, Jonathan Haßler und Katja Märten.
Bildquelle: Dennis Stachel / Jugendpresse Deutschland
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Gregor Fischer (2. Platz, links) und Chris Grodotzki (1. Platz) präsentieren Ihre Urkunden.
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m Rahmen der Auftaktveranstaltung der Jugendmedientage vergab die Nachrichtenagentur dpa als Hauptpartner des Medienkongresses den Nachwuchsjournalistenpreises dpa news talent. „Der Preis
wird vergeben für besondere, kreative, innovative journalistische Projekte, starke Reportagen, investigative Recherchen“, so die Deutsche Presse-Agentur. Damit zeichnet die Nachrichtenagentur junge Talente aus und fördert ganz im Charakter der Jugendmedientage den journalistischen Nachwuchs. Der dpa news talent ging in diesem Jahr an Chris Grodotzki, der mit seiner Multimedia-Reportage „Stadt der Gesichtslosen: Die Illegalen von Calais“ die Fachjury über zeugte. Gregor Fischer und Christian Werner wurden für Ihre jeweilige Arbeit mit dem Zweiten Preis geehrt.
Patrick Neumann von der dpa führte durch die Preisverleihung des dpa news talent 2013. Bildquelle: Dennis Stachel / Jugendpresse Deutschland
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Freitag
Die Medienmesse im ewerk und bei der Bundeszentrale f端r politische Bildung
Die Medieneinblicke ZDF, dpa und weitere spannende Partner
Die Mediennacht im ewerk Bildquelle: Dennis Stachel/ Jugendpresse Deutschland
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MESSE Podium
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an muss auffallen – im Zweifelsfall mit rosa Socken“, so der Geschäftsführer der Axel Springer Akademie, Rudolf Porsch mit Blick auf die Kleiderwahl von Journalist Ulrich Wickert. Zusammen mit Elisa Skott, Pauline Tillmann und Alexander Fritsch diskutieren die beiden das Berufsfeld Journalismus und dessen Zukunft. Ulrich Wickert hat „noch nie im Leben gearbeitet.“
Trotz diverser Strittigkeiten sind sich die Diskutanten einig: Journalismus ist und bleibt ein Traumberuf.
Traum
b e ru f
In der Gesprächsrunde wurde aus dem Nähkästchen geplaudert und Meinungen ausgetauscht, aber es wurden auch teilweise hitzige Debatten geführt. Dabei waren sich in der von der Moderatorin Jana Lavrov geführten Diskussion soweit alle einig, dass Journalismus trotz aller Hindernisse immer noch ein Traumberuf ist. „Journalismus befriedigt meine Neugierde immer wieder aufs Neue“, so Pauline Tillmann, die als freie Auslandskorrespondentin arbeitet und so in viele verschiedene Lebenswelten eintauchen kann.
Journa l
Dass man reisen und von Dingen erzählen kann, die andere Menschen sonst nicht erfahren würden, ist für Elisa Skott ein wichtiger Punkt, weshalb die Chefredakteurin einer Schülerzeitung der festen Überzeugung ist: Ich werde Journalistin. Doch der Einstieg und ebenso das Weiterkommen in diesem Beruf ist harte Arbeit. „Heutzutage ist der Journalismus ein Modeberuf“, sagt Pauline Tillmann. Die Nachfrage ist groß – und deshalb rät sie, so früh wie möglich ausreichend Qualifikationen zu sammeln, beispielsweise in Form von Praktika. Hierbei sei ein wichtiger Tipp, sich lieber persönlich bei der Stelle vorzustellen als telefonisch anzufragen. Aber letztendlich
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ist/in?
Elisa Skott ist sich sicher: „Ich werde Journalistin.“
lohnt es sich, wie Ulrich Wickert zu erzählen weiß: „Ich habe noch nie im Leben gearbeitet, sondern nur die Dinge gemacht, die ich machen wollte.“ Text: Rebecca Notter
Bildquelle: Dennis Stachel / Jugendpresse Deutschland (oben und Mitte) Kevin Voigt / Jugendpresse Deutschland (unten)
MESSE Bühne
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00 Sekunden, das sind 15 Minuten – voller Aufmerksamkeit, Adrenalin und Bühnenpräsenz. Sebastian Pape bewies auf der Medienmesse am Freitag, was er alles aus Neunhundert Sekunden herausholen kann: Warum sich also für die Einleitung große Mühe geben?
„Neurologen haben neulich herausgefunden, dass das menschliche Gehirn den ersten Satz von Vorträgen nicht verarbeiten kann, ihr Penner!“ Warum nicht schnell etwas herunterrasseln, wenn es sowieso keiner versteht, fragt Sebastian sarkastisch.
Schnell noch den Vortrag ausdrucken und dann auf die Bühne:
Der wichtige Teil des Vortrags, den die JMT-Zuhörer dann auch verarbeiten, dreht sich um den Redner selbst. Denn Sebastian Pape ist ein „Prokrastinator“; er leidet unter akuter „Aufschieberitis“, hält sich einen gigantischen inneren Schweinehund.
Sebastian ist stets gut vorbereitet.
In einem Selbstversuch testete er, ob auch er vom sogenannten „Lobo“, dem „Lifestyle of Bad Organisation“, betroffen ist. Die erschreckende Nachricht: Eindeutig! Symptome? Deadlines bis zum geht nicht mehr ausreizen.
Situationsflexibel und souverän Sebastians Neunhundert Sekunden.
Souverän und lässig, in Jeans und Sweatshirt, einen Stapel leicht knittrige Blätter in Händen, klärt Sebastian auf, dass auch dieser Vortrag eine ziemliche Spätgeburt war. Er kommt letztendlich zu dem Schluss, dass dieses häufig anzutreffende Verhalten keine Krankheit ist, die man fach-
Ne un h u ndert Sekun de n Das Format
Im Vorfeld der JMT haben wir gefragt, mit welchen Ideen und Inhalten ihr Neundhundert Sekunden auf unserer Bühne füllen würdet. Aufgrund der vielen tollen Bewerbungen fiel uns die Auswahl nicht leicht.
männisch „Prokrastination“ taufen muss. Vielmehr solle der schmeichelnde Begriff der „Situationsflexibilität“ benutzt werden. Vielen Dank, Sebastian, für deine genialen kurzfristig zusammengeflickten … achthundertneunundneuzig, Neunhundert Sekunden! Text: Rebecca Notter
Simon Straetker, Saskia Bauer und Sebastian bewiesen mit ihren Vorträge, dass sie würdige Gewinner sind. Bildquelle: Dennis Stachel / Jugendpresse Deutschland
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MESSE
Während der Auftaktveranstaltung wurde Gregor Fischer mit dem dpa news talent award ausgezeichnet.
Dran bleiben und Überzeugungsarbeit leisten Der dpa news talent-Preisträger Gregor Fischer im Interview
Zum Auftakt der JMT erhielt Gregor Fischer den news talent award wder dpa. Mit seiner Reportage zu den illegalen Geschäften indischer Gerbereibesitzer überzeugte er die Jury. Auf der Medienmesse haben wir die Chance genutzt und ihm ein paar Fragen gestellt.
Interv iew
Wann wusstest du, dass Journalismus das ist, was du machen möchtest? Das wusste ich schon früh. Ich habe mit sieben Jahren angefangen, eine Zeitung für meine Schule zu entwerfen. Die habe ich nie jemandem gezeigt, sondern einfach für mich selbst geschrieben. Da war für mich schon klar, irgendwas in diese Richtung zu machen. Ein Praktikum in der Druckerei hat mich in meinem Berufswunsch noch bestärkt. Dein Projekt bedeutete einen erheblichen Rechercheaufwand – welche Tipps gibst du anderen Journalisten, die eine Idee im Kopf haben, vor deren Umsetzung aber noch zögern? Hart arbeiten, diszipliniert sein und das wirklich auch wollen. Wenn man weiß, was man möchte, wo man hin möchte, wenn man ein Ziel hat, dann kann man alle Energie, die man hat, darauf verwenden. Auch sollte man immer aktiv sein, Initiative zeigen und die Menschen darauf ansprechen, ob sie einem helfen können.
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Bildquelle: Dennis Stachel / Jugendpresse Deutschland
MESSE Bist du bei deinem Projekt auf Probleme gestoßen? Ich bin oft an den Punkt gekommen, an dem ich dachte: Jetzt höre ich auf. Gerade bei diesem Projekt war es sehr schwer, da keine Informationen im Internet vorhanden waren. Ebenso war die Finanzierung ein Problem; ich habe sehr viel arbeiten müssen, um das nötige Geld zusammenzukriegen. Vor Ort war es anfangs schwer, sich zurechtzufinden. Gerade als Journalist ist man bei Gerbereibesitzern, die in illegale Geschäfte verwickelt sind, nicht gern gesehen. Es gab Situationen, in denen ich dachte: Wie komme ich hier wieder raus? Aber es gab auch schöne Zeiten, die meisten Leute waren sehr herzlich und hilfsbereit. Würdest du noch einmal so ein großes Projekt starten? Ja, auf jeden Fall! Mein Ziel ist es natürlich, damit irgendwann regelmäßig mein Geld zu verdienen. Das nächste Projekt wird etwas mit Brasilien zu tun haben, aber mehr verrate ich erst einmal noch nicht. Interview: Rebecca Notter
Auf der Medienmesse stellt sich Gregor Fischer den Fragen des Nachwuchses.
Bildquelle: Dennis Stachel / Jugendpresse Deutschland
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MESSE
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ie sieht in Deutschland moderne Journalistenausbildung aus? Was macht sie besonders? Und wie kann man sich unter 1.000 Mitbewerbern durchsetzen? Auf der Medienmesse der JMT haben sich junge Journalisten, in Ausbildung bei der Axel Springer Akademie in gemütlicher Lounge-Atmosphäre eingerichtet, um mit den Teilnehmern über ihre Erfahrungen, die Medien und die Zukunft des Journalismus zu sprechen.
Und diese Zukunft sieht eindeutig crossmedial aus. Für angehende Journalisten, das machen die Referenten deutlich, heißt das: Nicht nur Texte schreiben, auch Videos drehen und fotografieren können, sollte zu den grundlegenden Fertigkeiten eines moder-
Axel S p r in g er Aka d e m ie Lounge nen Journalisten gehören. Im Gespräch mit den Auszubildenden fällt auch der Begriff des „mobile reportings“ : kurze Videos drehen und fotografieren mit dem Smartphone schon unterwegs für die eigene Reportage. Dennoch wird auch klassisch für Print oder Online geschrieben, auch dafür bildet die Axel Springer Akademie aus. Letztendlich steht fest: Durch Praxis eigene Erfahrungen sammeln, sich ausprobieren, Neues zu gestalten und dabei immer aktuell bleiben – das zeichnet Deutschlands moderne Journalistenausbildung aus.
Die Axel Springer Akademie hat viel zu bieten: Hier gibt es die Infos.
Text: Rebecca Notter
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Bildquelle: Dennis Stachel / Jugendpresse Deutschland
IMPRESSIONEN DONNERSTAG & FREITAG
Bildquelle: Dennis Stachel / Jugendpresse Deutschland
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ARD-Hauptstadtstudio
Ein Blick durchs Fenster auf die Bundespolitik
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as „magische Auge“ blickt direkt in das Herz des politischen Berlins; den Reichstag, das Paul-Löbe-Haus und das Jakob-Kaiser-Haus immer fest im Blick. Genau dieses Auge macht den Ort so besonders: Wir sind im vierten Stock des ARD-Hauptstadtstudios, das „magische Auge“ ist das Panoramafenster und Mittelpunkt des Studios. Genau hier entsteht unter anderem der „Bericht aus Berlin“, der jeden Sonntag über das Geschehen der Bundespolitik informiert. Doch beim Medieneinblick lernen die Teilnehmer nicht nur den Ort kennen, an dem Fernsehen gemacht wird, sondern auch die Menschen, die Medien herstellen. So wie der Korrespondent Hans Jessen, der den jungen Medienmachern Rede und Antwort steht. Ist Journalismus ein reines Handwerk? „Man muss ein Liebesverhältnis zur Sprache haben und die Sprache muss einen auch zurücklieben.“ Ein bisschen Zauber ist also auch im politischen Fernsehjournalismus dabei. Auch sonst hat Jessen hilfreiche Tipps für Nachwuchsjournalisten und wirbt dafür, die interessanten Geschichten oft gerade im Lokalen zu suchen. Dies sei die eigentliche Königsklasse im Journalismus, denn: „Über Merkel und Obama einen Einminüter zu produzieren, kann jeder Anfänger!“ Text: Britt Schlünz
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Das Format In den Medieneinblicken konntet ihr in die Arbeits-umgebungen der Berliner Medien profis eintauchen, Redaktionen erkunden und euch auf medienpolitische Diskussionen einlassen.
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Kamera, Ton, Licht und und und - Im ZDF-Hauptstadtstudio wird klar, dass Fernsehen machen gar nicht so einfach ist.
ZDF-Hauptstadtstudio
Die Entzauberung des Mediums Fernsehen – Mit diesem Anspruch kamen 30 Medienbegeisterte Jugendliche in das ZDF-Hauptstadtstudio Unter den Linden.
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ie entsteht eigentlich ein Beitrag für das Fernsehen? Wie sieht ein Set aus? Und wo werden einzelne Szenen zusammengeschnitten? Zur Beantwortung dieser Fragen besuchte die Gruppe ein Kamerateam, ein Sendestudio und Regieräume. Dabei standen die Fachleute bereitwillig Rede und Antwort und erklärten ihren Arbeitsalltag. Natürlich durfte auch selbst ausprobiert werden: Und so landeten teure Kamerageräte auf den Schultern der Teilnehmer, plüschige Mikrofone wurden unter die neugierigen Nasen der Mitmenschen gehalten. Im Sendestudio wiederum durften die Teilnehmer im Set Platz nehmen und einen Eindruck bekommen, wie es ist, vor der Kamera zu arbeiten. Die Arbeit hinter der Kamera stand wiederum beim Ausprobieren am Mischpult im Fordergrund, bei dem man mit hunderten blinkenden Knöpfen leicht den Überblick verlieren kann. Und nach 90 Minuten steht fest: Dieser Medieneinblick hat das Medium Fernsehen nicht entzaubert, sondern uns nur noch mehr verzaubert. Text: Rebecca Notter
Bildquelle: Dennis Stachel / Jugendpresse Deutschland (oben, mitte rechts & unten) Kevin Voigt / Jugendpresse Deutschland (mitte links, mitte mitte)
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Die M edienn acht
Da gibt es noch mehr als das gesprochene Wort
Dass Medien mehr sind, als geschriebene Worte, war uns nach dem vollen Programm am Freitag schon sonnenklar. Doch „Mehr als Worte“ wurde besonders bei der Mediennacht eindrucksvoll umgesetzt. Denn „Mit Bildern Geschichten erzählen“ war das Motto des Fotoreportageworkshops der Jungen Presse Berlin, welches mit einer Ausstellung im ewerk eingelöst wurde. Nach einem langen Tag auf der Medienmesse und Einblicken in verschiedene Redaktionen der Hauptstadt, konnten die Teilnehmer in den drei Reportagen ein anderes Gesicht Berlins kennenlernen. So begleitete Florian Gick einen Monat lang einen obdachlosen Jugendlichen in Berlin, Laura Jung wiederum schlug sich für ihre Fotos in einer Tierklinik für nächtliche Notfälle die Nächte um die Ohren. Das Projekt beweist, Journalismus funktioniert auch ohne Worte!
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Bildquelle: Dennis Stachel / Jugendpresse Deutschland
Das intonierte Wort wiederum stand auf der Bühne des ewerks im Vordergrund, als die Band Know No Bounds die Teilnehmer zum Tanzen aufrief. Trotz des langen Tages hielt es niemanden mehr auf den Sitzen beim Rock’n’Roll der Gewinner des Local Hero Song Contests. Dass die Teilnehmer der JMT das Motto „Mehr als Worte“ von Anfang an verinnerlicht haben, bewies zum Abschluss des Abends Necati Özdemir, der die Nacht spontan mit einer umjubelten Beatboxeinlage abrundete. Ob Trompetenklänge oder Wasserrauschen, es schien nichts zu geben, was Necati nicht lautlich nachahmen konnte. Der 18-jährige Friedrichshafener war dieses Jahr zum ersten mal auf den Jugendmedientagen, doch mit seinem Auftritt wird er uns sicher noch bis zu den nächsten JMT in Erinnerung bleiben. Text: Britt Schlünz Bildquelle: Dennis Stachel / Jugendpresse Deutschland
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Samstag
Die Workshops im dbb forum berlin, bei der HMKW sowie bei unseren zahlreichen Partnern
Die groĂ&#x;e JMT-Party im ewerk
Bildquelle: Dennis Stachel / Jugendpresse Deutschland
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INTENSIV Pressearbeit
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homas Koppers, Jonas Kunze, Veronika Schönherr, Lena Skrotzki, Vanessa Gottwick, Janine Lollert, Manon Rath und Valentin Stotzer – alle zwischen 17 und 23 Jahre alt – haben am Samstag den Intensivworkshop Pressearbeit gewählt. Was sie dort erlebt haben, beschreiben sie in den folgenden fünf Bildern:
Vor dem Einstieg in die Praxis brachte uns der Theorieteil die Techniken der Pressearbeit nahe. Die Referentin Frauke C. Müller, Redakteurin beim JUST-Magazin und seit Jahren mit der Medienbranche vertraut, bot Einblicke in das weite Feld der Pressearbeit. Verständlichkeit und Praxisbezug zeichneten diese Lehrstunde aus. Man sieht uns, wie wir der Präsentation von Frauke C. Müller folgen. In den ersten drei Stunden (dem Theorieteil) sind wir auch aktiv in den Dialog mit der Referentin getreten und wollten z.B. wissen, wie man seine Botschaften an die Pressevertreter in den Medienhäusern verkauft. Oder „Wie bereite ich mich am besten auf eine Pressekonferenz vor?“
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Bildquelle: Dennis Stachel / Jugendpresse Deutschland
Anschließend an den theoretischen Einstieg in die Pressearbeit, die Einweisung in das Handwerk und durch unsere Notizen ermutigt, begriffen wir langsam den Umfang dieses Berufs. Am Nachmittag ging es dann mit der Praxis weiter. In einem eigens für den Workshop inszenierten Pressegespräch stellten sich die drei Referenten, Claudia Schick und Detlef Fronhöfer von der AOK, Andi Weiland von den SOZIALHELDEN und Moderator Michael
Bernatek zunächst vor und konfrontierten uns mit ihren Botschaften zum Thema Selbsthilfe. Nach Ende ihrer Redezeit war unsere Zeit gekommen: Im lebhaften Gedankenaustausch erfuhren wir Interessantes zum Thema Selbsthilfe, Widersprüche in unseren sozialen Sicherungssystemen und lernten am eigenen Leib, wie wichtig eine gute Vorbereitung eines Pressetermins ist, um den Aussagen der Referenten auch kritisch folgen zu können. Mit einer kurzen Workshop-Kritik endete ein erfahrungsreicher Tag.
Bildquelle: Dennis Stachel / Jugendpresse Deutschland
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INTENSIV Neon
Wilde Welt
meine stadt die coolen ecken von Berlin-mitte
nur eine frage Wann hast du zuletzt gelacht?
JMT 2013
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um zehnten Mal luden Nora Reinhardt und Enite Hoffmann zum NeonWorkshop ein und wie jedes Jahr war er ein voller Erfolg. „Wir sind stolz, dass wir der größte Workshop sind und freuen uns immer sehr, dass sich so viele anmelden“, erklärt Reinhardt, Textredakteurin bei Neon, „Die Teilnehmer sind sehr motiviert.“ 22 Jugendliche hatten sich in Kleingruppen eingeteilt und arbeiteten auf Hochtouren an einer Sonderausgabe der Zeitschrift – Titelthema: Freundschaft Dazu wurden Teilnehmer aus den anderen Workshops befragt, im Internet nach Unnützem Wissen recherchiert und passende Bilder für das verflixte Bilderrätsel ausgewählt. Außerdem: Die berühmten ehrlichen Kontaktanzeigen durften nicht vergessen werden! Und das alles innerhalb eines Tages! Harte Arbeit, die sich lohnt. Denn zum ersten Mal seit Bestehen des Workshops erscheint die Neon im PDF-Format, sodass alle ihr Werk sogleich auf dem Tablet lesen können.
Freunde fürs Leben! Wie man gemeinsam jede Krise überstehtText: Xxxxxx Fotos: Xxxxxx 1
Titel
Freunde fürs Leben? Foto: Thi My Lien Nguyen
Wie findet man eigentlich gute Freunde – und wie schafft man es, über Kontinente hinweg, befreundet zu bleiben? Auf der Suche nach echter Freundschaft. 11
Text: Rebecca Notter
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INTENSIV Bloggen Schreibst du noch oder bloggst du schon?
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logs sind die Zukunft“, meint Stefan aus Bielefeld, als er sich den anderen Teilnehmern vorstellt. „Blogs sind eine andere Möglichkeit des Journalismus“, meint Antonia aus Köln. Mit dieser enthusiastischen Einstellung gegenüber dem bloggen sind sie genau richtig in dem Blogger-Workshop von Britta Geithes. Die Referentin stellt klar, dass Blogs längst keine Modeerscheinung mehr sind und erklärt Tipps und Kniffe, wie der eigene Blog zum Erfolg geführt werden kann.
Modejournalismus
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llerlei Aufnahmen von schwarzweiß bis grellbunt, aus mehr als 100 Jahren Modefotografie, liegen auf „Zu jedem Thema, das Sie sich denken kön- dem Tisch verstreut. „Könnt ihr sie nach nen, gibt es Blogs“, so die Geithes. Deshalb dem Entstehungsjahr sortieren?“, fragt brauche es auch einen ausgeklügelten Leit- Modefotograf Stephan Korte in die Runde. faden, um sich aus der Masse hervorzuhe- Daraufhin entbrennt unter den zwölf fashionbegeisterten Teilnehmerinnen des Workshops ben, um aufzufallen. „Darstellungsformen im Modejournalismus“ Zusammen mit Geithes sprachen die Teil- an der Akademie Mode & Design (AMD) nehmer verschiedene journalistische Genres eine rege Diskussion. „Dieses Foto ist durch, sammelten Ideen, um der verhassten sexuell aufreizend, kommt wohl aus den Schreibblockade zu entgehen und hielten zu siebziger Jahren“, meint ein Mädchen. „Das willkürlich ausgesuchten Zeitungstiteln kur- ist auf alt getrimmt“, ist sich ein anderes ze Vorträge. Damit sollte nicht nur die Kre- sicher. ativität der Blogger angeregt werden, sondern auch Mut zur Imperfektion entstehen. So nimmt Referent Korte die TeilnehmerinDenn „wer bloggt, muss das regelmäßig nen mit auf eine Reise durch die Entwicklung tun“, folgert Geithes. Dabei dürfen kleine der Modefotografie und zeigt Stilmittel auf. Olga Blumhardt, Leiterin des Studiengangs Schönheitsfehler keine Rolle spielen. Modejournalismus/Medienkommunikation an der AMD, gibt ihnen einen Einblick in die Text: Rebecca Notter Welt des Modejournalismus. Als nächstes steht das Thema Kameraperspektiven auf dem Programm. Die Nachwuchsjournalistinnen experimentieren selbst mit der Kamera und entwickeln ein Gespür für die richtige Perspektive. Teilnehmerin Lena Leonberger ist begeistert: „Der Workshop ist schön interaktiv – wir können uns selbst ausprobieren.“ Text: Laura Ilg
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Action nicht nur unter dem Korb: Auch die Workshopteilnehmer leisten Schwerstarbeit.
S
amstagmorgen im dbb-Forum: Die Teilnehmer des dpa-Workshops „Sportjournalismus“ stärken sich für einen langen, aber spannenden Tag. Nun geht es in die Markgrafenstraße 20, wo sich die Zentrale der dpa befindet.
teur und Reporter im Einsatz, thematisch deckt er alles ab: von Politik und Sport über Katastrophen bis Hollywood. Möller leitet die Online-Sport-Redaktion der dpa.
Der Sportjournalismus steht im Mittelpunkt an diesem Nachmittag, denn am Abend Die Deutsche Presse-Agentur GmbH ist ein geht es zum Basketball-Bundesligaspiel Dienstleister für multimediale Inhalte von zwischen ALBA Berlin und dem MitteldeutAudio über Text und Foto bis zu Grafik und schen BC aus Weißenfels. Nach Stunden der Video. Die Nachrichtenagentur versorgt theoretischen Erläuterungen und angeregin Deutschland Medien aus dem In- und ten Diskussionen ist es dann soweit: Die Ausland mit News. dpa arbeitet rund um Teilnehmergruppe wird in ein Audio- und die Uhr – Nachrichten kennen keinen Feier- ein Schreiberteam aufgeteilt. abend oder Wochenende. Jede Gruppe hat dabei ihre Aufgaben und Die Vorbereitungen für den Workshop star- muss diese während und nach dem Spiel ten in einem Konferenzraum unweit vom umsetzen. Das heißt: Notizen machen, Ogroßen Newsrooms der dpa, in dem die Töne und Atmosphärisches sammeln und zentralen Redaktionen der Agentur arbei- vieles mehr. Nach dem Spiel sprintet die ten. Zunächst werden den Teilnehmern die Printgruppe zur Pressekonferenz, die Audiojournalistischen Grundlagen des Agentur- gruppe interviewt Spieler und Teammitgliegeschäfts erläutert. Als Workshopleiter wird der. Sebastian Pape und Johannes Deimann dpa-Coach Patrick T. Neumann dabei von interviewen unter anderem Spieler direkt in seinen Kollegen Martin Klostermann und der Mixed-Zone, einem speziellen Bereich, Marc Möller unterstützt. Klostermann ist in dem Sportler und Reporter direkt nach beim Radio- und Videodienst der Deutschen dem Spiel zusammenkommen. Presse-Agentur als Chef vom Dienst, Redak-
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Bildquelle: Kevin Voigt / Jugendpresse Deutschland
INTENSIV Sportjournalismus
Wer ist Topscorer? Wie ist die Stimmung in der Halle? Was sagen Spieler und Trainer zum Spielverlauf? Beim Sportjournalismus gilt es, viele Fragen gleichzeitig zu klären und einen kühlen Kopf zu bewahren.
„Bei einer Nachrichtenagentur kommt es auf Schnelligkeit an: Wir berichten live von Ereignissen rund um die Welt. Wenn etwas Wichtiges passiert, kann man mit dem Text oder dem Foto nicht erst eine halbe Stunde warten, sondern muss sofort berichten. Der Sport ist dafür ein Paradebeispiel: So war uns wichtig, den Workshopteilnehmern ein reales Ereignis zu präsentieren“, erklärt Neumann.
Zur gleichen Zeit sitzen die Schreiber an den Bildschirmen und hauen ihre Spielberichte in die Tastatur – unter Zeitdruck natürlich, kaum eine halbe Stunde bleibt ihnen dafür, damit die Teilnehmer „spüren“, dass sie bei einer Agentur sind. Danach werden die Texte von den dpa-Redakteuren Neumann und Möller ausführlich besprochen und redigiert.
Erst nach Mitternacht geht der Workshop zu Ende – und die Referenten ziehen ein sehr Doch das ist noch nicht das Ende des positives Fazit: „Was bei Journalisten ganz Workshops: Die eigentliche Arbeit kommt wichtig ist: Leidenschaft und Engagement. erst noch für die zwölf Teilnehmer. Es geht Und das haben wir bei den Teilnehmern zu zurück in den dpa-Newsroom. jeder Zeit gespürt. Denn bis halb eins nachts in der Redaktion zu arbeiten, während die Die Audiogruppe überträgt die O-Töne anderen JMT-Teilnehmer eine Party feiern, und die Atmo von den Aufnahmegeräten ist nicht unbedingt selbstverständlich.“ in die Computer, übersetzt die O-Töne der Englisch sprechenden Spieler und schreibt Text: Kevin Voigt die eigenen Radiotexte. Dann werden die Beiträge geschnitten, zum Teil O-Töne unterlegt. Am Ende gibt es direkt Feedback vom Radioexperten. „Die Ergebnisse waren dann auch zwischen „recht ordentlich“ und „richtig gut“. Einige Beiträge hätte ich ohne weiteres auf die Antenne gegeben, sprich gesendet“, sagt Klostermann. Bildqulle: Kevin Voigt / Jugendpresse Deutschland
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INTENSIV ZDF-Fernsehen
Moderation, Produktion & Redaktion einer Fernsehsendung
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n nur sieben Stunden eine Studiosendung produzieren? Diese Herausforderung haben die Teilnehmer der ZDF-Intensivworkshops „Redaktion, Moderation und Studio-Produktion“ erfolgreich gemeistert. Nach einer kurzen Einführung durch die Fernsehprofis durften die jungen Medienmacher schon bald selbst aktiv werden. So recherchierte das Redaktionsteam auf den Straßen der Hauptstadt zu den Themen „Multikulturelles Leben in Berlin“ und schnitt die Beiträge anschließend im Sender. Das Moderationsteam übte das Sprechen vor der Kamera, während das Team StudioProduktion sich im Umgang mit Mischpult und Kamera probierte. Nachmittags hieß es schließlich: „Und Action!“ Die erste Studiosendung wurde aufgezeichnet und die Teilnehmer schlüpften in die Rolle von Moderatoren, Kameramännern und Regie. Die siebzehnjährige Juliane Hessmann, Moderatorin der Sendung, erzählt: „Am Anfang war ich total aufgeregt und habe gezittert, aus Angst etwas falsch zu machen. Doch insgesamt war der Workshop eine coole Erfahrung, die auf jeden Fall Lust auf mehr macht.“ Nicht nur die Teilnehmer zeigen sich begeistert von diesem lehrreichen Workshoptag, sondern auch Moderator Wolf-Christian Ulrich. Bei der Abschlussbesprechung resümiert er: „Es ist eine beträchtliche Leistung, was ihr innerhalb von einem Tag auf die Beine gestellt und wie viel Engagement ihr gezeigt habt.“ Text: Laura Ilg
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Bildquelle: Dennis Stachel / Jugendpresse Deutschland
IMPRESSIONEN SAMSTAG & SONNTAG
Bildquelle: Dennis Stachel / Jugendpresse Deutschland
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Eine „community der Geschichtenerzähler“ Dass schon drei fast schlaflose Tage mit Diskussionen, Workshops und Mediennacht hinter ihnen lagen, sah man den Teilnehmern am Sonntag zum Ausklang der JMT 2013 nur wenig an. Bei einem stärkenden Frühstück konnten alle die Ergebnisse der letzten Tage bei den Präsentationen im Zollernhof des ZDF noch einmal Revue passieren lassen. So fragte sich der NEON-Workshop „Wie man gemeinsam jede Krise übersteht“ und stellte das Thema „Freundschaft“ in den Mittelpunkt der gemeinsam erstellten Ausgabe. Dabei berichtet Teilnehmer und Redakteur Laurens Elm, dass er vor dem Worskhop schon drei Jahre für print und online geschrieben zu haben, Teilnehrmin Julia Sitzenstuhl hingegen bisher noch gar nicht veröffentlicht hatte – doch so schnell kann es gehen auf den JMT, die ersten eigenen Texte in der JMT-NEON veröffentlicht. Doch natürlich standen bei den Abschlusspräsentationen nicht nur das geschriebene Wort
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Sonntag
im Vordergrund, sondern auch das bewegte Bild. Eindrucksvoll präsentierte Workshopleiterin Tina Leskien die Arbeit der Videoredaktion, die für politikorange täglich die JMT begleitet hat. Ob Auftaktveranstaltung, Mediennacht oder Abschlussparty mit DJ Shantel, politikorange war immer vor Ort, wenn es spannend war. Philip Geisler führte als Moderator durch die schönsten Momente und stellte die bunten Ergebnisse aus Radio, Fernsehen, Print oder PR für alle vor. Spannend so ein Rückblick und „nicht so seicht wie Frühstücksfernsehen“, wie Philip mit Blick auf die Uhrzeit betonte. Auf der Bühne und den Bildschirmen wurde die „community der Geschichtenerzähler“ gezeigt, die das Team und die Teilnehmer in den letzten vier Tagen bildeten. Mit diesen Eindrücken im Kopf freuen wir uns um so mehr auf die JMT 2014! Text: Britt Schlünz Bildquelle: Dennis Stachel / Jugendpresse Deutschland
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JMT 2013: Eure Highlights? Die coolen Leute, die ich hier kennengelernt habe. Ian 16 Jahre, aus Wien.
Definitiv der Workshop Studio-Produktion beim ZDF. Es war etwas ganz Besonderes in einem Fernsehstudio zu stehen und selbst mit der teuren Ausrüstung zu arbeiten. Luise, 22 Jahre, und Daniel, 20 Jahre, aus Berlin.
Die JMT-Party am Samstagabend. Die Musik war super und wir haben bis spät in die Nacht getanzt. Jasmin Twardawa, 19 Jahre, aus Bremen.
Ich bin alleine hergekommen und habe sofort viele Leute mit gleichen Interessen kennengelernt. Auch die Medieneinblicke und der ZDF-Workshop Moderation waren sehr spannend. So haben die Jugendmedientage meinen Horizont erweitert. Charlott, 18 Jahre, aus Neubrandenburg.
Mein persönliches Highlight war der Medieneinblick bei der dpa. Es war interessant, einen Blick in den Newsroom zu werfen und etwas über den Berufsalltag der Korrespondenten zu erfahren. Jonas, 17 Jahre, aus Hildesheim.
Die Mischung aus sympathischen Teilnehmern und spannenden Programmpunkten. Und die Band bei der Mediennacht hat gefetzt – alle sind sofort abgegangen. Jasmin, 20 Jahre, aus Mainz.
Mein Highlight war der Workshop zur Pressearbeit. Die Dozentin war super und wir konnten das Gelernte gleich in der Praxis anwenden. Valentin, 18 Jahre, aus Heidelberg.
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Bildquelle: Kevin Voigt / Jugendpresse Deutschland
Der Workshop „Wege in den Journalismus“ war superstark. Ich weiß jetzt, wie der Einstieg in den Journalismus gelingen kann. Georg, 22 Jahre, aus München.
...und was nimmt das Team mit? Zahncreme, Duschgel und einen Ohrwurm vom JMT-Dance. Anna Flöck, 22 Jahre, Team Teilnehmerbetreuung. Egal wie lang die Strecke ist – tagsüber bist du in Berlin von A nach B eine Stunde unterwegs. Und nachts nur vier Minuten. Paul F. Frisch, 22 Jahre, Fahrteam. Wie es ist, in ständiger Bereitschaft zu sein und auf Herausforderungen spontan und richtig zu reagieren. Theresa Gattert, 24 Jahre, Team Springer. Wie viel Spaß es macht, mit jungen Leuten zu arbeiten. Anita Edenhöfer, 21 Jahre, Team Teilnehmerbetreuung. Ganz viel Selbstvertrauen und wie es ist, Verantwortung zu übernehmen. Adrian Kaesberg, 21 Jahre, Team Teilnehmerbetreuung. Ganz viele Donuts und Vorfreude Jugendmedientage. Dominik Mai, 25 Jahre, Team Springer.
auf
die
nächsten
Viele Kontakte zu neuen Leuten. Yvonne Haberle, 22 Jahre, Team Sanitäter.
Bildquelle: Kevin Voigt / Jugendpresse Deutschland
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Presseschau Ein Auszug der Presseberichte
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er bundesweit größte Medienkongress für Jugendliche ist nicht nur für junge Medienmacher interessant. In der gesamten Medienbranche wurde über die JMT 2013 berichtet. Denn die Redakteure und Meinungsmacher von heute wissen: Die JMT sind die Geburtsstätte von wegweisenden Medienprojekten, bieten Schnittstellen für Ideen und regen engagierte Jugendliche aus dem gesamten Bundesgebiet und darüber hinaus zum Austausch an. Hier trifft sich die junge Generation der Medienmacher. Die zahlreichen prominenten Köpfe der Branche fokussierten das Interesse auch jen10 seits der jugendlichen Medien: Mit Cherno Jobatey (Herausgeber der Huffington Post Deutschland), Wolfgang Büchner (ChefreHALLO LEUTE dakteur Der Spiegel), Brigitte Fehrle (Chefredakteurin Berliner Zeitung), Ulrich Wickert (ehemaliger Moderator der Tagesthemen, Traumhaft oder traumatisch? Journalist und Autor) und vielen weiteren W prominenten Medienmachern trafen sich die Wichtigsten der Branche, um sich mit dem Nachwuchs auszutauschen. Mittwoch, 30. Oktober 2013
DIE JUNGE SEITE
Ozelot lokal fr Feierst du no Halloween D) D) Ich mag
Halloween und wir feiern das gemeinsam bei Freunden mit Hauspartys und jeder Menge Spaß Allerdings schminken verkleiden wir uns des nicht extra.“
Romy Dehn (14)
Yusuf Rieger lokalredaktion.stralsund@ostsee-zeitung.de
ilde Tiere, traumhafte Landschaften und Hitze, das wäre mir in den Sinn gekommen, hätte mich jemand vor Jahren nach dem „ungezähmten Kontinent“ Afrika gefragt. Dass die afrikanische Wirtschaftsmacht eine ganz eigene Geschichte hat, weiß ich spätestens seit der Fußball-WM 2010 und mir war klar, dass ich in diesem Teil Afrikas einen anderen Ort antreffen würde, als ich es mir vor Jahren erträumt hatte. Und doch überraschte mich Kapstadt, zweitgrößte Metropole der Republik, auf meiner zweiwöchigen Reise in jeglicher Hinsicht. Einzigartige Skyline und Berge und die außergewöhnliche Lage unmittelbar an der Tafelbucht des Atlantischen Ozeans. Außergewöhnlich in einem anderen Sinne sind die gesellschaftlichen Unterschiede, mit denen man zu jeder Zeit konfrontiert wird. Eben noch durch ein Villenviertel mit riesigen Gebäuden gefahren, findet man sich ein Viertel weiter vor hunderten Lehmhütten wieder, die sich eng aneinander gereiht in unfassbare Längen ziehen. An jeder Ampel, jedem Parkplatz und jedem Strand, verkaufen Menschen ihre Waren und Dienstleistungen, um sich ihr Überleben zu sichern. Bei so vielen verschiedenen, intensiven Eindrücken vergesse ich fast die Dinge, die mir in Deutschland direkt ins Auge gefallen wären. Das Auto in dem ich fahre, hat keine Fenster und der Fahrer wohl keinen Führerschein.
Speziell das diesjährige Motto: „Mehr als Worte“ wurde in die Berichterstattung der Leitmedien aufgenommen. Die Online-Auftritte von Bild, Die Welt, Berliner Morgenpost, Hamburger Abendblatt, Focus und WAZ erstatteten Bericht über die Veranstaltung. Hinzu kamen längere Ausblicke, Blogeinträge und Erfahrungsberichte auf den Webauftritten von YAEZ, Fluter und Schekker.
D) D) Ich mag
den Brauch nicht und feiere deswegen auch nicht an diesem Abend, das ist ein norm freier Tag. Wenn bei Fr Partys sind, geh ich zw aber nicht wegen Hall
Markus Schmidt (17)
D) D) Halloween Yusuf Rieger (l.) und Moritz Werthschulte von OZelot lokal nahmen an den Jugendmedientagen in Berlin teil.
Unterwegs mit Lady Gaga und den Reportern ohne Grenzen Am vergangenen Wochenende fanden die 10. Jugendmedientage in Berlin statt. Die jungen Redakteure Yusuf Rieger und Moritz Werthschulte waren mittendrin. Von Moritz Werthschulte und Yusuf Rieger
Stralsund/Berlin – Vier Tage Medien pur. Experten aus allen Branchen der Medienwelt hautnah erleben. Selbst in einem Workshop Projekt mit gestalten. Einblicke in die Hauptstadtstudios bekommen. Das größte Treffen junger Medienmacher hatte viel zu bieten. Großes Vorgeplänkel gab es nicht, gleich am ersten Abend ging es nach einem Grußwort der Veranstalter, der Jugendpresse Deutschland, in Yusuf Rieger (18) ist Mitglied der die Vollen – eine PodiumsdiskussiJungen Redaktion on zum Thema „Lässt sich vom Journalismus (noch) leben?“ Eine Veranstaltung jagte die nächste: Medienmesse, bei der OZELOT KOMPAKT sich verschiedene Ausbildungsunternehmen der Medienbranche vorstellten und immer wieder Diskussionen, unter anderem mit dem Tag der offenen Tür einstigen ARD-Nachrichtensprean Jona-Schule cher Ulrich Wickert. Bei so vielen Programmpunkten war ich nicht Stralsund – Zum Tag der offenen verärgert, dass die Organisation etTür werden am 9. November von 10 bis 13 Uhr alle Interessierten in was hinterher hinkte und ich meidie Jona-Schule, Gartenstraße 12, ne Teilnahme am Hintergrundgespräch „Studieren und nebenbei eingeladen. In der Grundschule, Journalist werden“ leider absagen dem Hort und der weiterführenden Schule werden die Ergebnisse musste, um den vorgezogenen Meder Projektwoche präsentiert und dieneinblick im Gebäude der Axel es gibt Einblicke in die Arbeit und Springer AG wahrzunehmen. Dort kam uns jedoch etwas ganz andeverschiedene Angebote an der res in die Quere – Lady Gaga Schule und Möglichkeiten, mit Lehrern ins Gespräch zu kommen. höchstpersönlich überraschte unse-
OSTSEE-ZEITUNG Stralsunder Zeitung Redaktions-Telefon: 03 831 / 206 756, Fax: - 765 E-Mail: lokalredaktion.stralsund@ostsee-zeitung.de Sie erreichen unsere Redaktion: Montag bis Freitag: 10 bis 19 Uhr, Sonntag: 11 bis 16 Uhr Leiter der Lokalredaktion: Andreas Lindenberg J 03 831/20 67-56
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Redakteure: Reinhard Amler (-59), Jörg Mattern ( -62), Ines Sommer (-60), Marlies Walther ( -61), Jens-Peter Woldt (-57) Verlagshaus Stralsund Ostsee-Zeitung GmbH & Co. KG, Apollonienmarkt 16, 18439 Stralsund Verlagsleiter der Stralsunder Zeitung: Ralf Hornung, J 03 831 / 206 740 Öffnungszeiten des Service-Center Montag bis Freitag: 10 bis 18.00 Uhr E-Mail: verlagshaus.stralsund@ostsee-zeitung.de Leserservice: 01 802 - 381 365* Anzeigenannahme: 01 802 - 381 366*
Foto: Theresa Lüdtke
NACH GELESEN Mal wieder über das eigene Leben nachdenken Was, wenn einen die Diagnose Leukämie erreicht? – Die Ärzte haben Tessa eröffnet, dass es keine Heilung geben wird. Trotz oder gerade wegen dieser Nachricht lässt sie sich von Familie und Freunden überzeugen, das Beste aus ihrem Leben zu machen, inklusive einer Liste mit zehn Dingen, die sie noch vor ihrem Tod erlebt haben möchte. Das Buch gaukelt keine heile Welt vor, zeigt lebensnah, wie die manchmal anstrengende, aber liebenswürdige Tessa, mit dem Krebs umgeht. Während des Lesens macht man alle Emotionen der Protagonistin mit, von größter
re Planung mit einem spontanen Besuch in der „Bild“-Redaktion, was dazu führte, dass wir nach dem flughafenähnlichen Check-in eine etwas chaotische Führung durchs Gebäude bekamen. Als Chefredakteur Kai Dieckmann unsere verwirrte Besuchergruppe in einem kleinen Glasraum im „Newsroom“ der Redaktion im Vorbeilaufen mit einer Art von Massentierhaltung verglich, war der kuriose, aber keinesfalls enttäuschenden Nachmittag perfekt. Für die etwas praktischere Variante hatte sich Moritz entschieden: Spannend war für mich der Medieneinblick. Dort konnten wir ein Medium oder eine Organisation
kennenlernen. Bei mir machten die „Reporter ohne Grenzen“ das Rennen. Dort wurden uns zunächst die Grundlagen und Arbeitsweisen dieser NGO (Non-Governmental Organisation/ Nicht-Regierungsorganisation) vermittelt, die weltweit die Presse- und Informationsfreiheit verteidigt und Journalisten unterstützt, die aufgrund ihrer Arbeit Nachteile haben oder in eine Notlage gerieten. Neben Film- und Radioprojekten, Kursen zu Sport-, Musik- und Modejournalismus, Schreibwerkstätten, einem Poetry-Slam, Moderations- und Recherchekursen sowie zahlreichen weiteren Angeboten, konnte man sich auch für Foto-
workshops entscheiden – und das war genau mein Ding. Bei Bernd Lammel vom Deutschen Journalisten Verband (DJV) lernten wir eine Menge über Bildjournalismus. Was unterscheidet ein Zeitungsfoto von einem Werbefoto? Wie entsteht ein Presse-Foto? Schließlich ging es auf den Gendarmen-Markt, um das Gelernte praktisch umzusetzen. Außerdem lernte ich bei Eberhard Shuy, einem renommierten Kölner Fotografen, eine Menge über das Fotografieren von Stillleben und spritzendem Wasser sowie Produktfotografie. Doch was wären Jugendmedientage ohne Party? Die gab es zum Abschluss des Tages mit DJ Pepe und Shantel.
Jugendmedientage Die Jugendmedientage sind ein Kongress für Nachwuchsjournalisten. Mit Diskussion, Medienkritik und Vernetzung haben sie sich als größte Veranstaltung der Jugendpresse Deutschlands etabliert. Jeder kann sich dazu anmelden und eines der begehrten Ein- oder Mehrtagestickets erwerben. Sie finden alljährlich in einem anderen Bundesland statt. Die ersten waren 2002 übrigens in Schwerin. Zahlt sich der Foto-Kurs aus? Moritz Werthschulte nimmt einen andeFoto: Moritz Werthschulte ren Workshop-Teilnehmer in den Fokus.
Das Motto der 10. Jugendmedientage in Berlin hieß „Mehr als Worte“.
ist super! Und schminken und verkleiden, muss sein. Das gehört einfach dazu. Ic mit den Kindergartenk Süßigkeiten sammeln feiere am Abend mit Freunden im Rathausk
Sabine Brienlinger (25)
D) D) Das
Freunde feiern, m einfach und als bin ich draußen rumgegangen ich diesmal bin, ist noc raus, aber ich verkleide sicher wieder als Vamp Basti Graske (16)
D) D) Ich
den An richtig g mit Freu raus zu und zu Wir schminken und ve den uns immer unters lich und gehen meiste Rathauskeller feiern.“ Annika Müller (17)
D) D) Ich feiere
jedes Jahr aufs Neue. Zwar gehe ich nicht auf Partys, ziehe aber selbst gern rum oder v selbst Süßes an die Kle Und verkleiden gehört
Frederik Rademacher (18) Umfrage:
Niemand soll sich erklären müssen
Im Stadtteiltreff Franken bietet Oliver Wachall freies Malen an – nach einem Konzept des Franzosen Arno Stralsund – „Mir macht das Spaß“, sagt Jasper Gelzinnus, der die Jona-Schule besucht, und steigt wieder auf die Leiter, um an seinem Bild weiter zu malen. Währenddessen reicht Klassenkamerad Matti Lenz seinen Pinsel an Oliver Wachall zum Ausspülen weiter. „Der Malfluss soll nicht gestoppt werden“, erklärt Wachall, während er die Maler „bedient“. Das gehört zum Konzept des Malorts, entwickelt vom französischen Pädagogen Arno Stern, bei dem Wachall selbst einige Zeit in Paris malte. „Es soll ein geschützter Raum
soll sich erklären müssen.“ Auch im Stadtteiltreff in der Frankenvorstadt bieten Oliver Wachall und seine Partnerin Sophia van Altena die Möglichkeit des freien Malens – ohne Vorgaben, ohne Bewertungen, altersgemischt. Das Angebot gilt für jede Altersgruppe. Für Wachall ist es spannend zu sehen, wie sich die Bilder der Leute im Laufe der Zeit verändern. „Das ist kein Projekt, sondern lebenslänglicher Prozess. Man hat immer den Wunsch, sich auszudrücken.“ Gerade in unserer schnelllebigen Gesellschaft sei der Malort
B
ereits im Vorfeld der Jugendmedientage wurde bundesweit auf die JMT aufmerksam gemacht. Dank Medienpartnerschaften mit taz.dietageszeitung, der Freitag und YAEZ machten Anzeigen junge Leser in ganz Deutschland auf die Jugendmedientage aufmerksam. Dazu kam eine Kooperation mit DIE ZEIT, die Anzeigen in ZEIT CAMPUS und im ZEIT-Schüler-Newsletter ermöglichte, sowie Werbung u.a. auf den Onlineportalen von YAEZ sowie SPIESSER. Auch die Preisverleihungen des dpa news talent awards sowie des JUSTFoto-Wettbewerbs sorgten für Interesse vor, auf und nach den Jugendmedientagen. In den sozialen Netzwerken konnten sich interessierte Jugendliche und Partner informieren: Regelmäßige Updates auf Facebook und Twitter sorgten für Transparenz im Arbeitsablauf und brachten Team und Teilnehmer einander schon weit vor der Veranstaltung näher: www.facebook.com/Jugendmedientage
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DANKE Veranstalter
Kooperationspartner
Hauptpartner
Gefรถrdert aus Mitteln der Lotterie "PS-Sparen und Gewinnen" der Berliner Sparkasse; ausgereicht durch die
Partner
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DANKE Medienpartner
Druckpartner
Mobilit辰tspartner
In Kooperation mit
Unterst端tzer
DIE BACKGASTRONOMIE.
Wir bedanken uns bei der Ernst-Reuter-Oberschule und der Evangelischen Kirchengemeinde in Kreuzberg Mitte (St. Jacobi-Luisenstadt) f端r die freundliche Unterst端tzung.
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DANKE Danke für 10 Monate voller Planung, spannender Brainstormings, Auf und Ab’s - aber besonders Auf’s, wundervollen Teammomenten und überwältigender Unterstützung. Danke für 4 Tage voller interessanter, lustiger Momente und einer schnieken Veranstaltung. Danke an das tolle Büroteam der Jugendpresse Deutschland, das immer da ist, wenn man es braucht. Danke an die Menschen hinter den anderen spannenden Projekten des Verbandes, die trotz eigener ToDo-Liste in den JMT-Phasen wundervolle Motivation versprühen. Danke an unsere FSJler, die immer mit Herz dabei sind und in jedem einzelnen Projekt maßgeblich den Erfolg fördern. Danke an unsere (ehemaligen) Jugendpressler, die immer neue Ideen, neue Kontakte und jede Menge Unterstützung bieten. Danke an all die Referenten und Moderatoren der Veranstaltung, durch deren Engagement wir jedes Jahr inhaltsreiche Programmformate schaffen können. Danke an unsere Partner und Unterstützer, die trotz begrenzter Mittel den Gedanken der Jugendmedientage verstehen und fördern. Danke an unsere Musiker, die am Pult, hinter den Instrumenten und am Mikrofon die Tanzfläche zum Glühen gebracht haben. Danke an unsere Freunde, die einfach mal leere Schichten übernommen haben. Danke an unsere Landesverbände für ihr tolles Engagement und die grenzenlose Leidenschaft. Danke an unsere tollen Büropartner, die bedingungslos akzeptiert haben, dass Jugendmedientage Chaos und Nachtaktionen bedeuten. Danke an ein wahres Team-Team vor Ort, in dem jeder einzelne mit viel Kraft und Motivation die Veranstaltung derart glänzen ließ. Danke an die, die schon frühzeitig ihre Zelte aufgeschlagen und die letzten Tage der Planung mit Power begleitet haben. Danke an unsere Teilnehmer, die die Jugendmedientage mit soviel Leben füllen und uns jedes Jahr auf’s Neue die Motivation geben, auch im nächsten Jahr wieder non-stop das Projekt zum Rollen zu bringen. Danke für all das tolle Feedback, danke für all die Energizer, danke für die Erfahrungen auf allen Ebenen. Danke Jugendmedientage.
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Fotos Dennis Stachel / atmoshpheria fotografie & design Kevin Voigt / fb.com/voigtfoto Andi Weiland
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Fabian Angeloni, Fabian Eggers, Patricia D. Hanschur, Elisabeth Hartung, Tino Höfert, Lisa Magdalena Richter
Redaktion Mandy Buschina Caterina Kallasch
DRUCK myflyer GmbH Ernst-Moritz-Arndt-Str. 10
V.i.S.d.P. Fabian Eggers Layout Arne Breitsprecher Fabian Eggers
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Nicht in allen Fällen konnte auf Gendering Rücksicht genommen werden. In diesen ist mit der männlichen Form stets auch die weibliche gemeint.
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