Haus der Kirche - Analyse

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Julia FaĂ&#x;hauer

Haus der Kirche Eckstein

Fritsch + Knodt & Klug ArchitektInnen



Inhalt 1. Architekten 5 5

5.6 Erschließung 23

1.2 Architekturhaltung 5

5.7 Treppenhaushalle 24

1.1 Das Büro 1.3 weitere Projekte

6

1.3.1 St. Lorenz & St. Sebald

6

1.3.2 Kindertagesstätte Pirckheimerstraße

7

1.3.3 Studentenwohnheim Pfeifergasse

7

2. Nürnberg 8 2.1 Geographische Lage

8

2.2 Entwicklung 8 2.3 Bautradition 9 2.4 Sandstein 9 2.5 Stadthaus 9 3. Städtebau 10

6. Fassade 26 6.1 Madonna 26 6.2 Chörlein 27 6.3 Fassadenanalyse 28 6.4 Weitere Details

30

6.5 Material und Farbe

30

7. Innenraum 31 7.1 Beleuchtung 31 7.2 Belichtung 31 7.3 Material 32 7.4 Möblierung / Ausstattung

33

3.1 Nürnberg vor der Zerstörung

10

3.2 Nürnbergs Wiederaufbau

10

3.3 Städtisches Umfeld/Siedlungsstruktur

11

3.4 Lage des Grundstücks

11

9.1 Das Ellenbogengässchen

34

3.5 Nürnbergs Zerstörung

12

9.2 Freiflächengestaltung

34

3.6 Nürnbergs Wiederaufbau

12

3.7 Städtisches Umfeld/Siedlungsstruktur

13

3.8 Nürnbergs Wiederaufbau

13

3.9 Städtisches Umfeld/Siedlungsstruktur

14

3.10 Bauvorschriften 15

8. Konstruktion 33 9. Aussenraum 34

10. persönliche Stellungnahme

35

11. weitere Darstellungen

36

12. Quellenverzeichnis 40

3.10.1 Sanierungsgebiet Nördliche Altstadt

15

12.1 Literaturquellen 40

3.11 Lage des Grundstücks

15

12.2 Homepageverzeichnis 40

3.11.1 Heimatpflege

15

12.3 Abbildungsverzeichnis 40

4. Bestand 15 4.1 Geschichte des Hauses

15

4.1.1 Momentaufnahmen des Wiederaufbaus

16

4.2 Heutige Nutzung des Hauses

18

4.2.1 Café Zeitlos im Eckstein

18

5. Gebäude 19 5.1 Konzept und Vision

19

5.2 Umsetzung 20 5.3 Umbau und Neubau

21

5.4 Baukörper / Volumen

22

5.5 Funktion & Nutzung

22

12.3.1 Hauptamt für Hochbauwesen

41

12.3.2 Stadt Nürnberg

41

12.4 Mit freundlicher Unterstützung von

43



1. Architekten 1.1 Das Büro Das Büro Fritsch + Knodt & Klug ArchitektInnen, Untere Kreuzgasse 33, 90403 Nürnberg befindet sich am westlichen Rand der Nürnberger Altstadt im Bezirk Sebald, keine zehn Fußminuten von der Sebaldkirche entfernt. Direkt an der Pegnitz gelegen und beinahe in die Stadtmauer hineingebaut, bietet es einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt, die umliegenden Balkone und den Fluss. Das Architekturbüro hat sich auf die Restaurierung, die Sanierung und den Erhalt der mittelalterlichen Bauten in Nürnberg spezialisiert.

Abb. 1, Blick Richtung Büro

1.2 Architekturhaltung Bezeichnend für die Architekturhaltung des Büros ist folgendes Zitat von Alexandra Fritsch: „Das Einpacken mit Styropor zerstört unsere Baudenkmäler. Ornamente und Fachwerk gehen oft verloren. Und damit verlieren unsere Städte ihre Identität.1“ Auch die Lage des Büros, verwachsen mit der alten Nürnberger Stadtmauer gibt Aufschluss über die Denkweise dieses Büros, denn durch Sensibilität im Umgang mit denkmalgeschütztem Bestand wird Neues geschaffen, das den heutigen Ansprüchen genügt. Nur durch ständige Nutzung kann ein Gebäude, auch ein denkmalgeschütztes, erhalten werden. Durch Kompromisse wie Umnutzung oder behutsame Veränderungen muss diese Nutzung umsetzbar werden, sodass der Bestand erhalten bleiben kann. Sorgsame Auseinandersetzung mit der Geschichte ist notwendig, um zu erkennen, wie weit bei den Neuerungen vorgedrungen werden darf und muss, damit bei größtmöglichem Erhalt die Gebrauchstauglichkeit bewahrt - oder in vielen Fällen erst geschaffen - wird. 1

Fritsch, Alexandra: Nürnberger Zeitung

Abb. 2, Blick aus Büro


1.3 weitere Projekte 1.3.1 St. Lorenz & St. Sebald St. Lorenz und St. Sebald werden als "Zwillinge2" bezeichnet. Die beiden Töchter der Stadt Nürnberg, denen man gleichermaßen eine große Mitgift leisten konnte. St. Sebald ist die ältere von beiden und beherrscht den nördlichen Teil der Nürnberger Altstadt. St. Lorenz thront über der südlichen Hälfte der Stadt. Die Ähnlichkeit, die sie wie Zwillinge anmuten ließ, liegt nicht nur in der ähnlichen Größe und Form sondern auch daran, dass sie beide aus dem gleichen Material gebaut wurden – dem Nürnberger Burgsandstein. Die Ähnlichkeit in den Proportionen kommt daher, dass damals bei beiden der „Nürnberger Werkschuh3“ als das „rechte Maß“ verwendet wurde. In der Geschichte der Kirchen gab es einen ständigen Wettstreit zwischen ihnen. Sebald brachte lange Zeit durch das Grab des Hl. Sebaldus mehr Geld ein und konnte sich dadurch mehr leisten. Das Inventar war besser gepflegt und Reparaturen konnten sofort ausgeführt werden. Sebald war immer die „größere“ Schwester, die immer alles zuerst hatte und auf die man blicken konnte. Lorenz war unscheinbarer und stand immer hinter Sebald. Da St. Sebald etwas älter ist als St. Lorenz hatten

Abb. 3, St. Lorenz von NordNordWest

es die Lorenzer Baumeister in einigen Dingen leichter als die Sebalder. An St. Sebald wurde vieles erstmalig gemacht und so wusste man dann bei Lorenz, wie es ging und konnte Fehler vermeiden. Die Arbeiten gingen schneller voran, weil nicht so viel getüftelt werden musste. Durch die beiden Kirchen ist Nürnberg in zwei Hälften geteilt. Es gibt die nördliche, Sebalder Altstadt und die südliche, die Lorenzer. Beide Teile sind durch den Fluß, der durch Nürnberg fließt, voneinander getrennt. Die Pegnitz wird von vielen prächtigen Brücken überspannt und wird von dem fast täglich stattfindenden "Markt“ eingerahmt. Das Büro Fritsch + Knodt & Klug mit Dombaumeisterin Alexandra Fritsch beschäftigt sich mit der Geschichte der Kirchen, katalogisiert und digitalisiert alte Originalpläne, sowie Glasplattenfotos und Bauberichte im Zusammenwirken mit den historischen Stadtarchiven LoAN4 und SeAN5 um die Restaurierung und Erhaltung der beiden Schwesterkirchen auszuführen. 2

Bauer, Hirschmann und Stolz: 500 Jahre Hallenchor St. Lorenz“, S. 11

3

12 Werkzoll = 1 Nürnberger Werkschuh = 27,85 cm

4

Lorenz-Archiv Nürnberg

5

Sebald-Archiv Nürnberg

Abb. 4, St. Sebald von NordNordOst


1.3.2 Kindertagesstätte Pirckheimerstraße Die alte, marode Stadtvilla in der Pirckheimerstraße wurde vom Architekturbüro in eine Kindertagesstätte für mehrere Kindergruppen umgebaut und dabei umfangreich saniert. Außen konnte der alte Charme erhalten bleiben, sodass das Haus nach wie vor verputzt ist und die Bossen die Gebäudekanten markieren. Zwischen Erd- und erstem Obergeschoss markiert ein Gesims die ungefähre Höhe der Zwischendecke und gibt der Fassade eine horizontale Teilung. In der Fassade wechseln sich die Fensterformen ab, sodass es Fenster mit geraden Sturz gibt, aber auch Fenster mit Rundbogen. Alle Fenster und Türen sind mit Faschen versehen und die Glasflächen sind mit Sprossen unterteilt. Das Dach ist in mehrere Flächen gegliedert und kleine Gauben erheben sich daraus um mehr Nutzfläche im Dachgeschoss zu schaffen. Der Eingang des Hauses befindet sich nicht an der Straßenseite sondern im Schutze des Hauses, was der Nutzung des Hauses als Kindertagesstätte zugute kommt. Abb. 5, Fritz-Kelber-Haus , Pirckheimerstraße

1.3.3 Studentenwohnheim Pfeifergasse Die Wiederbelebung eines vergessenen Viertels. Die baulichen Verhältnisse blieben nach der Zeit des Wiederaufbaus der Stadt miserabel. Bei Fundamentfreilegungen traten Tierknochen und Keramikscherben zum Vorschein, so daß eine archäologische Untersuchung der Unteren Denkmalschutzbehörde durchgeführt wurde. Der Kontakt mit dem Studentenwerk ließ die Idee einer studentischen Nutzung mit Kleinwohnungen und Ateliers entstehen. Im Vordergebäude gibt es 4 Wohnungen, ein kombiniertes Wohnatelier, ein Atelier und Gemeinschaftsräume. Im historischen Rückgebäude und dem südlichen Neubau befinden sich 2 Wohnungen und ein Atelier. Erd- und 1.Obergeschoß sind geprägt von mittelalterlicher Raumgestaltung mit Bohlenwänden, Bohlenbalkendecken und sichtbarem Fachwerk. Die Raumzuschnitte sind nach den überlieferten Grundrisskonzepten nicht üppig, scheinen aber durch Öffnungen groß, weit und bieten die möglichst viel Helligkeit. Im 2.Obergeschoß und im Dach entstanden Maisonettewohnungen. Im Wohnzimmer mit Galerie ist der gotische Dachstuhl sichtbar. Abb. 6, Studentenwohnheim, Pfeifergasse 7


e Burgstraß

Theresienstraße

Rathaus

Abb. 7, Deutschlandkarte

Abb. 8, Nürnberg

Abb. 9, Straßenkarte

2. Nürnberg 2.1 Geographische Lage

Königsstadt zur Reichsstadt wurde von der Erhebung der Kö-

Nürnberg ist die größte Stadt Frankens und hat 500.000 Ein-

nigsburg zur Reichsveste eingeleitet. Im großen Freiheitsbrief

wohner und rund 187km Fläche.

Friedrich II von 1219 kann die Initialzündung für die rasante

Nord- und Südstadt erstrecken sich auf beiden Seiten der

Entwicklung Nürnbergs gesehen werden. Da Nürnberg weder

Pegnitz, die nordöstlich von Nürnberg in der Stadt Pegnitz

fruchtbares Ackerland noch schiffbare Flüsse hat, war es von

entspringt und in einem großen Bogen nach Norden weiterfließt.

jeher "auf die Kraft der Selbstbehauptung und auf die Gunst

Nürnberg befindet sich an einem der südlichsten Abschnitte

der Kaiserlichen Stadtherren angewiesen7".

des Pegnitzlaufs.

Zur Zeit des staufischen Abstiegs erfolgte der entscheidende

Südlich von Nürnberg dient der Lorenzer Reichswald heute

Schritt zur Reichsfreiheit, als Rudolf von Habsburg Nürnberg

als Naherholungsgebiet und als Grüne Lunge, nördlich der

nachhaltig unterstützte. Der Bau der ersten großen Stadt-

Stadt liegt das Knoblauchsland, das noch heute als größte

pfarrkirche St. Sebald zeichnete den Abschnitt städtischen

zusammenhängende Gemüseanbaufläche zur Versorgung der

Wachtums ab.

Nürnberger mit Frischgemüse beiträgt.

Nürnbergs wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit erlebte es

2

an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert, als unter ande-

2.2 Entwicklung

rem der weltberühmte Künstler Abrecht Dürer (* 21. Mai 1471

Die erste Erwähnung Nürnbergs ist auf den 16. Juli 1050

in Nürnberg; † 6. April 1528) dort lebte und wirkte, dem die

mit dem Namen Norenberc zurückzuführen. Der königliche

Stadt auch ihren Titel Dürerstadt verdankt. Die Verdichtung

Schwerpunkt lag um 1040 eigentlich in Fürth, später wurde

von Humanisten, Künstlern und Gelehrten prägte die weitere

dieser allerdings aufgrund des als ideal erscheinenden Burgfel-

Entwicklung entscheidend.

sens in Nürnberg dorthin verlagert. Die wachsende Bedeutung Nürnbergs als "königliche Zentrale6" ließ schnell Verkehrswege

Im 19. Jahrhundert wurde die erste deutsche Eisenbahnfahrt

und -achsen entstehen.

8

Wichtig wurde Nürnberg, als es im Mittelalter zu dem Ort be-

1905 entstand der neue Zentralbahnhof mit seinen großen Di-

stimmt wurde, an dem jeder neue deutsche König seinen ersten

mensionen vom Jugendstilmeister Bruno Paul. Der Jugendstil

Reichstag abhalten musste. Den Aufsteig Nürnbergs von der

zeichnete sich aber hauptsächlich außerhalb der Stadtmauern

6

7

3x Nürnberg, S. 10

zwischen Nürnberg und Fürth zum Symbol des Aufschwungs.

3x Nürnberg, S. 14

8 07.12.1835


Abb. 10, Nürnberger Burg

Abb. 11, Weissgerbergasse

Abb. 12, Stadtaufsicht, Blick auf Hauptmarkt

ab.

vor allem für Massivbauten, Mauersteine, Fenster- und Türge-

Nach dem ersten Weltkrieg gewann Nürnberg durch Otto Ernst

wände sowie Treppen, Fassaden und in der Steinbildhauerei

Schweizer9 einige bedeutende Bauten für sein Stadtbild, unter

verwendet. Bedeutende Bauwerke aus Nürnberger Sandstein

anderem der damals modernste Milchhof in Europa.

sind zum Beispiel die Nürnberger Burg sowie das Grabmal

Im 20. Jahrhundert diente Nürnberg als Stadt der Reichspar-

Albrecht Dürers. Auch bei neueren Bauten sowie an Brücken

teitage und wurde daraufhin im zweiten Weltkrieg schwer zer-

wird der Sandstein noch heute verwendet, an Stadthäusern

bombt, wodurch die Stadt nun eine Verbindung aus "lebendiger

zumeist aber in Form von Fassadenplatten.

Vergangenheit und moderner Gegenwart10" darstellt.

2.5 Stadthaus 2.3 Bautradition

Als reichsstädtische Eigenleistung wird das Nürnberger Bür-

Nürnbergs Bautradition, sowie Landwirtschaft und Lebensweise

gerhaus angesehen. "Es war strengen Gesetzmäßigkeiten

sind direkt auf seine geographische Lage zurückzuführen.

unterworfen ohne deshalb im Schematismus zu erstarren.11" Vor

Die Stadt steht auf Sandstein, auch Nürnberger Quarzit oder

dem zweiten Weltkrieg gab es noch viele solcher Straßenzüge

Wurzeldorfer Sandstein genannt, der südlich von Nürnberg

auf der Sebalder Seite.

im Lorenzer Reichswald abgebaut wird. Die Bezeichnung

Selbst Enea Silvio Piccolomini12 sagte: "die Bürgerhäuser schei-

Nürnberger Quarzit ist dabei widersprüchlich, da es sich nicht

nen für Fürsten erbaut. Wahrlich, die Könige von Schottland wür-

um einen Quarzit, sondern vielmehr um einen kieselig gebun-

den wünschen, so gut wie die mittleren Bürger von Nürnberg zu

denen Sandstein handelt. Der Lorenzer Reichswald war einst

wohnen.13" Heute sind nur noch die Albrecht-Dürer-Straße und

gleichfalls das Holzreservoir der freien Reichsstadt Nürnberg,

die Weissgerbergasse Zeugen dieser vergangenen Bautradition

nun genießt er besonderen Schutz.

mit dem vielgliedrigen und dennoch geschlossenen Straßenbild. Die Mindestmaße des Nürnberger Wohnhauses wurde schon

2.4 Sandstein

1461-1467 vom amtierenden Stadtbaumeister Endres Tucher

Der Wurzeldorfer Sandstein ist sehr gut Witterungsbestän-

festgelegt, da er unter anderem die Straßenzüge auf eine

dig, sodass es erst nach langer Zeit im Außenbereich zu

Baufluchtlinie bringen wollte.

Absandungen und zu geringen Anlösungen kommt. Er wurde 11

3x Nürnberg, S. 31

9 Architekt

12

später Papst Pius II

10

13

3x Nürnberg, S. 89

Stadtgeschichte, www.nuernberg.de


Abb. 13, Perspektive Umgebung

Abb. 14, Burgstr. 1, um 1938

3. Städtebau

des Nebenhauses sondern in den Hof oder auf die Straße fielen,

3.1 Nürnberg vor der Zerstörung

was der Dachlandschaft durch Erhalt der alten Baulinien ein

Die Doppelstadt Nürnberg war zweigeteilt. Die sozialen Un-

typisches Aussehen verleiht1.

terschiede spiegelten sich deutlich im Städtebau wieder. Die beiden ovalen Teilstädte teilten sich in Sebald und Lorenz. In St.

1

vgl. Architektur Nürnberg

Sebald herrschte ringförmiges Wachstum und aristokratische

3.2 Nürnbergs Wiederaufbau

Bevölkerung vor, in St. Lorenz wurden dort, wo die Kaufleute

Die Zerstörung der Nürnberger Altstadt griff in großem Maße das

ihre Unterkunft fanden, die Straßenzüge rechtwinklig angeord-

Heimatgefühl und das Selbstverständnis der Bürger an, weshalb

net. Die Siedlungen sammelten sich um die Großbauten wie

die Frage nach dem Wiederaufbau eine sehr umstrittene war

Kirchen und Kornhäuser.

und sorgfältig durchdacht wurde.

Als Reichsstadt war Nürnberg frei und nur dem Kaiser unter-

Bereits im Jahr 1947, direkt nach dem Krieg, fand eine Umfrage

stellt, was der Stadt einen historischen Sonderstatus einbrachte.

der Bevölkerung statt und obwohl Notstand herrschte, trotz

Nürnberg hatte seit je her eine Ausrichtung nach Osten und

Elend, Kummer, Sorgen und einem Heer von Flüchtlingen gin-

damit eine Verbindung zu Böhmen (Prag).

gen über 1100 Zuschriften ein und machten aus der Umfrage

Auf der Sebalder Seite gab es viele Straßenzüge, die vom

eine erste große Bürgerinitiative nach dem zweiten Weltkrieg.

Nürnberger Bürgerhaus gesäumt waren. Diese Straßen waren

Erster Schritt war die Beseitigung des Schutts und ein nicht

zumeist gepflastert und von repräsentativer Breite.

abwegiger Gedanke war, den Stadtgraben einfach damit zu

Durch die Brandschutzbestimmungen der Feuerwehr wurde

füllen. Davon wurde aber abgesehen. Als Zweites wurde über-

schon früh darauf hingewiesen, im Wohnhausbau als Dach-

legt, die zerstörte Altstadt als Mahnmahl in Trümmern liegen

bedeckung Ziegel zu verwenden, das Erdgeschoss, in dem

zu lassen, wogegen sich allerdings auch entschieden wurde,

sich zuemist die Küche befand, aus Stein zu errichten und die

da ein so großes leeres Loch inmitten einer Innenstadt solcher

Häuser traufseitig zur Straße zu errichten. Die Bestimmung

Größe unmöglich wäre.

über die traufständigen Häuser prägt das Stadtbild bis heute,

Ein weiterer Vorschlag war das Alt-Nürnberg wieder herzurich-

da giebelständige Häuser in Nürnberg noch heute selten sind.

ten und dabei gleichzeitig die Bausünden der letzten Jahrzehnte

Die traufständigen Häuser hatten den Vorteil, dass bei einem

auszumerzen.

Brand des Dachstuhls die brennenden Teile nicht auf das Dach

Die Bürger- und Handwerkshäuser waren zu 90% zerstört, doch


Abb. 15, Egidienplatz, 1930

Abb. 16, Weissgerbergasse, 1946

ein nicht unerheblicher Teil der städtebaulichen Baudenkmäler

Abb. 17, St. Lorenz, Langhaus innen, 1945

Dank des noch mäßig erhaltenen Stadtmauerrings konnte

wie die Stadtmauer waren noch soweit intakt, dass sie wieder-

die Altstadt als autarkes, städtebauliches Element in der

hergestellt werden konnten.

Stadt angesehen werden.

Als kartiert wurde, welche Bauten erhalten werden konnten,

Die historische Infrastruktur der Altstadt sollte durch die neu

kristallisierte sich heraus, dass ein dünnes Band vom Frauen-

entstehenden Straßen nicht beeinträchtigt werden. Die alten

tor über die Lorenzkirche, die Frauenkirche, die Sebaldkirche,

Straßenführungen waren gut ausgelegt und sollten vor dem

den Egidienplatz und das Dürer-Haus sanierungstauglich war.

Durchgangsverkehr durch die Innenstadt geschützt werden. Um die Stadtmauer wurde die Ringstraße gelegt.

3.3 Städtisches Umfeld/Siedlungsstruktur

Die beiden Altstadthälften sollten besser verbunden werden.

Die großen Eingemeindungen 1898/99 waren Anlass für die Be-

Der Hauptmarkt als "Gute Stube" Nürnbergs sollte durch

gründung des Stadterweiterungsbüros. Stadterweiterungspläne

eine Umleitungsstraße vom Durchgangsverkehr befreit

wurden durch das Büro entwickelt und von der Regierungs als

werden und ist heute Fußgängerzone.

Baulinienpläne festgesetzt. Die Begründung fiel mit der Neuo-

Nördlich der Pegnitz galt es einen grünen Fußgängerweg

rientierung im deutschen Städtebau zusammen, die nunmehr

entstehen zu lassen, der die Grünflächen im östlichen und

auch die ästhetischen und sozialen neben den technischen

westlichen Pegnitztals miteinander verbinden sollte.

Aspekten einbezogen. Während der Stadterweiterung wurde die Gartenstadtidee des Camillo Sitte2 berücksichtigt und die

Der Stadtgraben sollte begrünt und für Fußgänger passierbar gemacht werden.

Baulinien im "romantischen System " überzogen.Moderne städ-

All diese Punkte könnten noch heute als städtebauliche Ände-

tebauliche Grundsätze wurden ab 1921 durch Hermann Jansen

rungen als aktuell angesehen werden.

3

im sogenannten Jansenplan, der einen Generalbebauungsplan sowie einen Gesamtverkehrsplan beinhaltet, berücksichtigt.

3.4 Lage des Grundstücks

1947 wurde gleich nach Kriegsende schon ein städtebaulicher

Das Haus der Kirche liegt im nördlichen Nürnberg, im Stadtteil

Ideenwettbewerb ausgeschrieben um die Fragen des Wieder-

Sebald an der Burgstraße, südlich begrenzt von der Theresien-

aufbaus der Altstadt-Struktur, der Infrastruktur und der Architek-

straße und westlich angrenzend an die untere Krämergasse.

tur zu klären, an dem 188 Architekten teilnahmen.

Nördlich der Parzelle zieht sich das ehemals verlorene Ellen-

Hauptgesichtspunkte waren:

bogengässchen wieder durch den einst geschlossenen Häu-

2

österreichischer Architekt, Städteplaner, Theoretiker und Maler

3

Stadtlexikon Nürnberg: Stadtplanung


Abb. 18, Egidienplatz, 1946

Abb. 19, St. Sebaldus, 1945

Abb. 20, St. Sebaldus, 2008

serblock.

Am 16.4.1945 erreichten die amerikanischen Panzer die Stadtgren-

Im Norden thront die Burg über der Stadt und direkt im Süden

ze. Von dort aus ging der nur dreitägige Bodenkampf zwischen den

des Grundstückes grenzen das Nürnberger Rathaus sowie die

Ruinen der Stadt aus und forderte weitere 311 deutsche Soldaten

St. Sebaldkirche an.

sowie 371 Nürnberger Zivilisten.

3.5 Nürnbergs Zerstörung

3.6 Nürnbergs Wiederaufbau

Als sich nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wei-

Die Zerstörung der Nürnberger Altstadt griff in großem Maße das

ter der Beginn eines Krieges abzeichnete, wurde langsam mit

Heimatgefühl und das Selbstverständnis der Bürger an, weshalb

dem Bunkerbau angefangen. Auch wurde festgestellt, dass die

die Frage nach dem Wiederaufbau eine sehr umstrittene war und

unzähligen Fachwerkhäuser mit ihren fehlenden Brandwänden

sorgfältig durchdacht wurde.

geradezu Scheiterhaufen waren. Ganz langsam und viel zu

Bereits im Jahr 1947, direkt nach dem Krieg, fand eine Umfrage

wenig wurde daran gearbeitet, doch im allgemeinen schien es

der Bevölkerung statt und obwohl Notstand herrschte, trotz Elend,

dann doch weniger wichtig, die Stadt baulich auf den nahenden

Kummer, Sorgen und einem Heer von Flüchtlingen gingen über

Krieg vorzubereiten1.

1100 Zuschriften ein und machten aus der Umfrage eine erste

Der Beginn des zweiten Weltkrieges ging weitestgehend spurlos

große Bürgerinitiative nach dem zweiten Weltkrieg.

an Nürnberg vorbei, obwohl die Stadt für die Alliierten schon von

Erster Schritt war die Beseitigung des Schutts und ein nicht abwe-

Vornherein als wichtiger Angriffspunkt galt. Nürnberg war neben

giger Gedanke war, den Stadtgraben einfach damit zu füllen. Davon

der Stadt der Reichsparteitage hautpsächlich auch Haupt-

wurde aber abgesehen. Als Zweites wurde überlegt, die zerstörte

verkehrsknotenpunkt der Reichsbahn und ein bedeutendes

Altstadt als Mahnmahl in Trümmern liegen zu lassen, wogegen sich

Zentrum der deuschen Kriegswirtschaft. Wesentliche Ziele für

allerdings auch entschieden wurde, da ein so großes leeres Loch

die Luftangriffe sollten unter anderem die Aluminiumwerke Nürn-

inmitten einer Innenstadt solcher Größe unmöglich wäre.

berg, MAN und Siemens sein. Doch erst der erste erfolgreiche

Ein weiterer Vorschlag war das Alt-Nürnberg wieder herzurichten

Luftangriff der Briten in der Nacht auf den 29.August 1942 mit

und dabei gleichzeitig die Bausünden der letzten Jahrzehnte

136 Toten und 419 Schwer- und Leichtverletzten zog die Stadt

auszumerzen.

ins Kriegsgeschehen. In dieser Nacht wurden 152 Wohnhäuser

Die Bürger- und Handwerkshäuser waren zu 90% zerstört, doch ein

2

total zerstört und 220 Brände verzeichnet. Laut Dr. Konrad Fries

nicht unerheblicher Teil der städtebaulichen Baudenkmäler wie die

waren die Sirenen zur Kriegszeit das einzige, das funktionierte.

Stadtmauer waren noch soweit intakt, dass sie wiederhergestellt

Die insgesamt 59 Luftangriffe zerstörten die Stadt fast völlig.

werden konnten.

1

vgl.: 3x Nürnberg, S. 66

2

Nürnbergs Luftschutzreferent zur Zeit des zweiten Weltkriegs


Abb. 21, Blick vom Turm der St. Sebald über den Dürerplatz zur Burg, 1935

Abb. 22, Blick von St. Sebald über den Dürerplatz zur Burg, 1945

Abb. 23, Blick vom Turm der St. Sebald über den Dürerplatz zur Burg, 2008

Als kartiert wurde, welche Bauten erhalten werden konnten,

neu entstehenden Straßen nicht beeinträchtigt werden. Die

kristallisierte sich heraus, dass ein dünnes Band vom Frauen-

alten Straßenführungen waren gut ausgelegt und sollten vor

tor über die Lorenzkirche, die Frauenkirche, die Sebaldkirche,

dem Durchgangsverkehr durch die Innenstadt geschützt

den Egidienplatz und das Dürer-Haus sanierungstauglich war.

werden. Um die Stadtmauer wurde die Ringstraße gelegt. •

Die beiden Altstadthälften sollten besser verbunden werden.

3.7 Städtisches Umfeld/Siedlungsstruktur

Der Hauptmarkt als "Gute Stube" Nürnbergs sollte durch eine

Die großen Eingemeindungen 1898/99 waren Anlass für die Be-

Umleitungsstraße vom Durchgangsverkehr befreit werden

gründung des Stadterweiterungsbüros. Stadterweiterungspläne

und ist heute Fußgängerzone.

wurden durch das Büro entwickelt und von der Regierungs als

Nördlich der Pegnitz galt es einen grünen Fußgängerweg

Baulinienpläne festgesetzt. Die Begründung fiel mit der Neuo-

entstehen zu lassen, der die Grünflächen im östlichen und

rientierung im deutschen Städtebau zusammen, die nunmehr

westlichen Pegnitztals miteinander verbinden sollte.

auch die ästhetischen und sozialen neben den technischen Aspekten einbezogen. Während der Stadterweiterung wurde

Der Stadtgraben sollte begrünt und für Fußgänger passierbar gemacht werden.

die Gartenstadtidee des Camillo Sitte1 berücksichtigt und die

All diese Punkte könnten noch heute als städtebauliche Ände-

Baulinien im "romantischen System2" überzogen.Moderne städ-

rungen als aktuell angesehen werden.

tebauliche Grundsätze wurden ab 1921 durch Hermann Jansen im sogenannten Jansenplan, der einen Generalbebauungsplan

3.8 Nürnbergs Wiederaufbau

sowie einen Gesamtverkehrsplan beinhaltet, berücksichtigt.

Die Zerstörung der Nürnberger Altstadt griff in großem Maße das

1947 wurde gleich nach Kriegsende schon ein städtebaulicher

Heimatgefühl und das Selbstverständnis der Bürger an, weshalb

Ideenwettbewerb ausgeschrieben um die Fragen des Wieder-

die Frage nach dem Wiederaufbau eine sehr umstrittene war und

aufbaus der Altstadt-Struktur, der Infrastruktur und der Architek-

sorgfältig durchdacht wurde.

tur zu klären, an dem 188 Architekten teilnahmen.

Bereits im Jahr 1947, direkt nach dem Krieg, fand eine Umfrage

Hauptgesichtspunkte waren:

der Bevölkerung statt und obwohl Notstand herrschte, trotz Elend,

Dank des noch mäßig erhaltenen Stadtmauerrings konnte

Kummer, Sorgen und einem Heer von Flüchtlingen gingen über

die Altstadt als autarkes, städtebauliches Element in der

1100 Zuschriften ein und machten aus der Umfrage eine erste

Stadt angesehen werden.

große Bürgerinitiative nach dem zweiten Weltkrieg.

Die historische Infrastruktur der Altstadt sollte durch die

Erster Schritt war die Beseitigung des Schutts und ein nicht abwe-

• 1

österreichischer Architekt, Städteplaner, Theoretiker und Maler

2

Stadtlexikon Nürnberg: Stadtplanung


Abb. 24, Schwarzplan

Abb. 25, Anlage zur Satzung Sanierungsgebiet Nördliche Altstadt

giger Gedanke war, den Stadtgraben einfach damit zu füllen.

Baulinien im "romantischen System2" überzogen.Moderne städ-

Davon wurde aber abgesehen. Als Zweites wurde überlegt, die

tebauliche Grundsätze wurden ab 1921 durch Hermann Jansen

zerstörte Altstadt als Mahnmahl in Trümmern liegen zu lassen,

im sogenannten Jansenplan, der einen Generalbebauungsplan

wogegen sich allerdings auch entschieden wurde, da ein so

sowie einen Gesamtverkehrsplan beinhaltet, berücksichtigt.

großes leeres Loch inmitten einer Innenstadt solcher Größe

1947 wurde gleich nach Kriegsende schon ein städtebaulicher

unmöglich wäre.

Ideenwettbewerb ausgeschrieben um die Fragen des Wieder-

Ein weiterer Vorschlag war das Alt-Nürnberg wieder herzurich-

aufbaus der Altstadt-Struktur, der Infrastruktur und der Architek-

ten und dabei gleichzeitig die Bausünden der letzten Jahrzehnte

tur zu klären, an dem 188 Architekten teilnahmen.

auszumerzen.

Hauptgesichtspunkte waren:

Die Bürger- und Handwerkshäuser waren zu 90% zerstört, doch

Dank des noch mäßig erhaltenen Stadtmauerrings konnte

ein nicht unerheblicher Teil der städtebaulichen Baudenkmäler

die Altstadt als autarkes, städtebauliches Element in der

wie die Stadtmauer waren noch soweit intakt, dass sie wieder-

Stadt angesehen werden.

hergestellt werden konnten.

Die historische Infrastruktur der Altstadt sollte durch die

Als kartiert wurde, welche Bauten erhalten werden konnten,

neu entstehenden Straßen nicht beeinträchtigt werden.

kristallisierte sich heraus, dass ein dünnes Band vom Frauen-

Die alten Straßenführungen waren gut ausgelegt und

tor über die Lorenzkirche, die Frauenkirche, die Sebaldkirche,

sollten vor dem Durchgangsverkehr durch die Innenstadt

den Egidienplatz und das Dürer-Haus sanierungstauglich war.

geschützt werden. Um die Stadtmauer wurde die Ring-

3.9 Städtisches Umfeld/Siedlungsstruktur Die großen Eingemeindungen 1898/99 waren Anlass für die Be-

straße gelegt. •

Die beiden Altstadthälften sollten besser verbunden wer-

gründung des Stadterweiterungsbüros. Stadterweiterungspläne

den. Der Hauptmarkt als "Gute Stube" Nürnbergs sollte

wurden durch das Büro entwickelt und von der Regierungs als

durch eine Umleitungsstraße vom Durchgangsverkehr

Baulinienpläne festgesetzt. Die Begründung fiel mit der Neuo-

befreit werden und ist heute Fußgängerzone.

rientierung im deutschen Städtebau zusammen, die nunmehr

auch die ästhetischen und sozialen neben den technischen

entstehen zu lassen, der die Grünflächen im östlichen

Aspekten einbezogen. Während der Stadterweiterung wurde

und westlichen Pegnitztals miteinander verbinden sollte.

die Gartenstadtidee des Camillo Sitte1 berücksichtigt und die

1

2

österreichischer Architekt, Städteplaner, Theoretiker und Maler

Nördlich der Pegnitz galt es einen grünen Fußgängerweg

Der Stadtgraben sollte begrünt und für Fußgänger pasStadtlexikon Nürnberg: Stadtplanung


Abb. 26, Tümmel's Buchdruckerei von SüdWest

sierbar gemacht werden.

Abb. 27, Burgstraße 1-5 von SüdOst, Juli 1942

3.11.2 Heimatpflege

All diese Punkte könnten noch heute als städtebauliche Ände-

Nach der Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern ist die Ge-

rungen als aktuell angesehen werden.

meinde befugt, zur Regelung ihrer Angelegenheiten Satzungen

3.10 Lage des Grundstücks

für die Zukunft zu erhalten.

Das Haus der Kirche liegt im nördlichen Nürnberg, im Stadtteil

Sie sollen die Stadt nicht nur auf denkmalpflegerischer Ebene

Sebald an der Burgstraße, südlich begrenzt von der Theresi-

beraten sondern müssen durch die Stadt laut des Denkmalpfle-

enstraße und westlich angrenzend an die untere Krämergasse.

gegesetzes rechtzeitig Gelegenheit zur Äußerung bekommen.

zu erlassen. Heimatpfleger wahren die Werte der Stadt um sie

Nördlich der Parzelle zieht sich das ehemals verlorene El-

Der Heimatpfleger übt sein Amt ehrenamtlich aus, er wird durch

lenbogengässchen wieder durch den einst geschlossenen

den Stadtrat bis zum Widerruf berufen; er nimmt an Sitzungen

Häuserblock.

des Baukunstbeirates teil, hat aber kein Stimmrecht. Engagiert und bekannt sind die Altstadtfreunde Nürnberg e.V.,

Im Norden thront die Burg über der Stadt und direkt im Süden

die viele Bauten betreuen und eng mit dem Architekturbüro

des Grundstückes grenzen das Nürnberger Rathaus sowie die

Fritsch + Knodt & Klug zusammenarbeiten.

St. Sebaldkirche an.

3.11 Bauvorschriften

4. Bestand

3.11.1 Sanierungsgebiet Nördliche Altstadt

4.1 Geschichte des Hauses

Das Sanierungsgebiet Nördliche Altstadt wird durch das West-

Unter dem Eintrag "Ellenbogengässchen", das durch den neu-

tor-, Neutor-, Vestnertor-, Maxtorgraben, den Rathenauplatz,

esten Umbau durch das Architekturbüro Fritsch + Knodt wieder

Laufertorgraben über Gleißbühlstraße, Wespennest, Oberer

hergestellt wurde, konnte im Bestand der Kommunalregistratur1

Bergauer Platz, Findelgasse, Königstraße, Kaiserstraße mit

ein Grundstücksverkauf des "Flurstücks Nr. 610 1/2 der Gemar-

dem Bereich Stangengäßchen, Obere Wörthstraße, Karl-

kung Sankt Sebald" von der Stadt an "die Buchdruckerei W.

Grillenberger-Straße und Untere Kreuzgasse laut Satzung

Tümmels und den Verlag des Fränkischen Kuriers GmbH" aus

begrenzt. In diesem Gebiet sollen Sanierungsmaßnahmen im

den Jahren 1941-1943 (C 7/VIII Nr. 1122) gefunden werden2.

vereinfachten Verfahren des Baugesetzbuches durchgeführt werden. In der beigefügten Anlage ist das Sanierungsgebiet Nördliche Altstadt Nürnberg gekennzeichnet.

Die erste Erwähnung des Grundstücks zur Burgstraße 1-7 in 1

zugehörig zum Stadtarchiv Nürnberg

2

Stadtarchiv Nürnberg


Abb. 28, Wiederaufbau Druckerei Tümmels 1952, rot markiert: Bestand

Abb. 29, Umbau 1968, rot markiert: Abbruch, Architekt Huthöfer

den Unterlagen des Stadtarchivs Nürnberg stammt vom 29.

Der Architekt Georg Heim errichtete 1887/88 das "Haus des

Juli 1879 aus einem Protokoll. In den Akten des Stadtmagistrats

Fränkischen Kuriers" an dieser Stelle. Aus alten Zeichnungen

Nürnberg mit dem Betreff: Gesuch des Grundstücksbesitzers

geht hervor, dass sich das Haus radikal veränderte, die

Wilhelm Tümmel um Aufstellung eines Dampfkessels [...] vom

Kubaturen aber blieben. Da in den Akten aus 1887 von der

1. Oktober 1892 wird der Schriftverkehr samt einfacher Skizzen

Errichtung gesprochen wird, ist spekulativ, ob das Gebäude

zum Umbau für den Einbau eines Kessels festgehalten.

in diesem Zug völlig abgerissen wurde3. Unter Wahrung der vorgefundenen mittelalterlichen Bau-

Der Architekt Georg Heim errichtete 1887/88 das "Haus des

fluchten und Grundstücksstrukturen entstand ein Gebäu-

Fränkischen Kuriers" an dieser Stelle. Aus alten Zeichnungen Unter dem Eintrag "Ellenbogengässchen", das durch den neu-

nüchterner Fabrikstil gewählt sondern wünschte sich eine

esten Umbau durch das Architekturbüro Fritsch + Knodt wieder

würdige und harmonische Repräsentation.

hergestellt wurde, konnte im Bestand der Kommunalregistratur1

Der Nürnberger Maler Friedrich Wanderer beriet Gerorg

ein Grundstücksverkauf des "Flurstücks Nr. 610 1/2 der Gemar-

Heim Stilistisch und griff auf die traditionellen Bauformen wie

kung Sankt Sebald" von der Stadt an "die Buchdruckerei W.

Chörlein, Ziergiebel und Erker zurück.

deensemble im "Nürnberger Stil". Es wurde bewusst kein

Tümmels und den Verlag des Fränkischen Kuriers GmbH" aus den Jahren 1941-1943 (C 7/VIII Nr. 1122) gefunden werden2.

Die Bombenangriffe des 2. Weltkrieges zerstörten den gesamten Gebäudekomplex bis auf die südwestliche Ecke.

Die erste Erwähnung des Grundstücks zur Burgstraße 1-7 in den Unterlagen des Stadtarchivs Nürnberg stammt vom 29.

3

Juli 1879 aus einem Protokoll. In den Akten des Stadtmagistrats

4.1.1 Momentaufnahmen des Wiederaufbaus

Nürnberg mit dem Betreff: Gesuch des Grundstücksbesitzers

Ab 1952 plante der Architekt Hans Huthöfer den Wiederaufbau

Wilhelm Tümmel um Aufstellung eines Dampfkessels [...] vom

des gesamten Areals. Von seiner Planung wurden allerdings

1. Oktober 1892 wird der Schriftverkehr samt einfacher Skizzen

nur Teile verwirklicht.

zum Umbau für den Einbau eines Kessels festgehalten.

Es entstand ein für den Druckereibetrieb abgestimmter Be-

1

zugehörig zum Stadtarchiv Nürnberg

2

Stadtarchiv Nürnberg

Zu einem Abriss konnte ich keine Belege finden.


tonstützbau in Verlängerung zum noch bestehenden zum Rathausplatz traufständigen Gebäudes zwischen Burgstraße und Krämergasse. Die unbebauten Flächen dienten als Lade- und Rangierfläche der Druckerei. Allein der Funktion folgend wurde auf das repräsentative Äußere des Neubaues völlig verzichtet. Die inneren Funktionsabläufe standen im Vordergrund der Planung, sodass vergitterte Fenster sowie versteckte Zugänge entstanden und provisorische Zwischen- und Anbauten den Charakter des Rathausplatzes gänzlich veränderten. Aus einem Schreiben vom 12. Oktober 1948 von der Technischen Abteilung der Baupolizei an das Stadtbauamt geht hervor, dass laut Architekt die Erstellung eines Lagerschuppens zur Unterbringung von Material während der Bauarbeiten unbedingt notwendig sei. Anfang 1954 wurde laut Schlusskontrolle die Errichtung eines behelfsmäßigen Schuppens und eines Transformatorenraumes fertiggestellt. Die Baupolizei setzt schon in einem Schreiben vom 26. Oktober 1948 Bestimmungen über den Umgang mit Materialien beim Bau des Hauses fest. So wird unter Anderem festgelegt, dass zur Mörtelbereitung nur scharfkantiger Bausand verwendet werden darf. Sand- oder Backsteine sind laut Bestimmung gründlich zu reinigen, wenn sie aus einem Abbruch stammen. Backsteine dürfen nur unter Verwendung von Portlandzement vermauert werden. Die Untersichten der Treppen und der Podeste sind weiß zu verputzen. Die Außenwände des Gebäudes sind zu verputzen und zu streichen. Aus der Baubeschreibung vom 23.7.1968, unterschrieben mit Hans Huthöfer, Architekt BDA, für die erdgeschossige Hofüberbauung im "Anwesen der Firma W. Tümmels-Verlag, Nürnberg, Burgstr. 1-7" geht hervor, dass die im Keller überdeckte Hofanlage im Erdgeschoss eine Maschinenaufstellung ermöglichen soll, weshalb eine Abstützung der Decke ins untere Kellergeschoss von Nöten sei. Abb. 30, Halbwachsengässchen 2, Untere Krämergasse 4 (Links), 1942


Abb. 31, Ansicht Süd, Halbwachsengässchen

Im Zuge dieser Baumaßnahme fertigte man eine Stahlkon-

"Eckstein", erstreckt sich mit seinen Sälen, Büros sowie Groß-

struktion als Abfangkonstruktion an, die im Keller auf die vor-

und Gruppenräumen über den restlichen Gebäudekomplex.

handenen Fundamente und Mauern aufgestützt wurde. Diese

Auf den ersten Blick wirkt das Haus von Innen kahl, kühl und

Stahlkonstruktion wurde durch die Decke hindurchgeführt und

ungastlich. Die Einrichtung ist funktional schlicht gehalten, denn

oberhalb als Stütze für eine Überdachung genutzt.

der Publikumsverkehr macht es notwendig, dass die Räumlichkeiten leicht und schnell zu reinigen sind. Dunkle Steinböden

Die Überdachung wurde aus vorgefertigten Betonteilen gebaut.

stehen im Kontrast zu den einfachen, weißen Wänden und den

Die statischen Berechnungen ergaben eine Belastarkeit der

Türen aus hellem Holz. Die Treppen sind aus Stahl gefertigt

Decke mit 1,0t/m . Die Fensterbrüstungen in Richtung der

und mit Holzstufen versehen. Das Gemeindehaus wartet mit

Maschinenhallen wurden herausgebrochen und die Fenster

vielen Veranstaltungen auf. Das Programm reicht von Pilates

entfernt, sodass es eine Verbindung hergestellt werden konnte.

und Yoga über Hilfe für Alleinerziehende bis hin zu spirituellen

Die an der Burgstr. gelegenen Räume wurden von ihr aus

Meditationen.

belichtet und belüftet während der neu überdachte Teil nun nur

Institutionen im Haus sind die Evangelische Fachstelle Al-

noch durch Lüftungskuppeln mit Frischluft und Licht versorgt

leinerziehende, die evangelische Stadtakademie Nürnberg,

werden konnte. Die Konstruktionen wurden aufgrund der hohen

das Forum Erwachsenenbildung/ ev. Bildungswerk e.v., das

Gefährdung allesamt feuersicher ummantelt.

Nürnberger Evangelisches Forum für den Frieden und die

2

Evangelische Jugend Nürnberg.

4.2 Heutige Nutzung des Hauses

4.2.1 Café Zeitlos im Eckstein

Heute wird ein Teil des Gebäudekomplexes vom Café "Zeitlos"

Genau wie das gesamte Gebäude sind auch die Räume des

für seine Räumlichkeiten genutzt. Dieses befindet sich im süd-

Café Zeitlos' verwinkelt, was nicht in geringem Maße dazu

lichen Bereich des Hauses im Erdgeschoss.

beiträgt, dass der Gastraum eine gewisse Intimität hat und der

Das eigentliche Haus der Kirche, zu finden unter dem Namen

Besucher sich behütet und geborgen fühlt. Kleine Gästegruppen


Abb. 32, Entwurfsstadium mit Eckturm (v. Süd)

Abb. 33, Entwurfsstadium mit Eckturm (v. Ost)

können sich in eine der Nischen, die durch die Lage des Kamins

ständig zu bleiben hatten.

entstehen, zurückziehen.

Für das direkte Signal der Gastlichkeit sollten Infothek als auch

Auffällig sind die offen liegenden Lüftungsrohre, die sich wie

Restaurant dienen.

Fremdkörper silbern glänzend von der seidenmatt dunkel-

Aus einem introvertierten Produktionsbetrieb galt es ein sich-

blau gestrichenen Decke abheben. Auch der Weg zu den

nach aussen öffnendes, einladendes Haus zu machen. Außer-

Sanitäreinrichtungen, der durch eine in Wandoptik bemalten

dem sollte es ganz ohne Schwierigkeiten für jeden zu betreten

orangenen Tür von den kühlen Fluren des Eckstein abgetrennt

sein, so war die Prämisse. Durch Offenheit und viel Licht sollte

ist, beschreibt einen radikalen Stilbruch. Durch ein massives

Angst und Beklemmung entgegengewirkt werden und durch

Gitter sind die weiteren Flure des Eckstein abgetrennt, doch

gesicherte Barrierefreiheit ist der Zugang jedem möglich.

der Blick in die Treppenkonstruktion ist frei bevor die schwarz

Das Haus der Kirche durfte nicht in Konkurrenz zu den großen

glänzenden Treppen in den Keller zu den Gästetoiletten führen.

Baudenkmälern in seiner nächsten Umgebung treten und sollte

5. Gebäude

dennoch ein architektonisches Zeichen setzen. Die Möglichkeit, Bindeglied zwischen den verschiedendsten konzeptionellen

5.1 Konzept und Vision

und räumlichen Vorstellungen seiner Nutzer zu sein, deren

Zur Konzeptfindung wurden Beteiligte vom Architekten bis zum

Anspruch es war, eine eigene Identität in dieser Einrichtung zu

Nutzer in einem offenen Verfahren einbezogen. Gleichzeitig

bekommen, blieb erhalten.

wurde die bauliche Umsetzung von den Architekten erarbeitet.

Schnell entstand die Vision eines Hauses, das den Außenraum,

Das Haus der Kirche sollte einladend gastlich und Raum für

die Straße, den Platz, einbezieht und innen wie außen durchläs-

spirituelle Tiefe sein, es sollte das geistliche Leben aufnehmen

sig ist und dadurch alle Nutzungsebenen miteinander verwebt.

und Gespräche fördern.

Luft, Licht, Wasser, Pflanzen, Farbe und Material sollten Leben

Unter einem Dach vereinigt werden sollten das Gemeindehaus

spürbar machen, Positives ausstrahlen und Raum zur Ent-

St. Sebald, die evangelische Jugendarbeit, die Gremien und

wicklung und Veränderung geben. Einblick und Ausblick sind

Informations- sowie Hilfsdienste, die allesamt dennoch eigen-

gleichermaßen gegeben.


BURG

5.2 Umsetzung Untere Krämergasse

Nachdem die dominante Ecksituation des Hauses am Ratturmartige Eckgebäude von einst wieder herzustellen, ließ man diese Überlegung letzendlich aus mehreren Gründen fallen. Buchstäblich ins Gegenteil verkehrt wurde diese Idee, indem die Hausecke im Erdgeschoss nun zurückgezogen wurde um

nb

le

El

so eine offene Arkade zu schaffen, über die die Empfänge der

n

he

sc

äs

ng

e og

Burgstraße

hausplatz lange diskutiert wurde und man schon probierte, das

beiden Institutionen des Hauses erreichbar sind. Über die Ecke erreicht man den Gastronomiebereich sowie die Informationstheke des Eckstein.

Halbwachsengässchen

Als Lebensader des gesamten Gebäudes entstand die zwischen

DÜRER Platz

die Hauptbaukörper eingefügte glasüberdeckte Treppenhalle.

RATHAUS Platz

Durch- und Einblick in alle Nutzungsebenen ist über Emporen, Theresienstraße

Brücken und Freitreppen gegeben. Sie führt durch das Gebäude bis zum wieder auferstandenen Ellenbogengässchen, das einen eigenen Eingang zum Haus der Kirche bekam. Raumklima und Raumakustik werden durch die die östliche Hallenwand gestaltende Bepflanzung positiv beeinflusst. Diese hängenden Pflanzgefäße werden durch ein Dachwasserreser-

St. Sebald Kirche

Abb. 34, "Lebensadern" des Eckstein

voir versorgt, das durch die Dachbegrünung von Schadstoffen befreit und so gefiltert dem Wachstumskreislauf wieder zugeführt wird. Über sich immer wieder aufweitende Erschließungsbereiche werden die unterschiedlichen Raumstrukturen zugänglich gemacht. Es gibt Säle, Seminarräume, eine Bibliothek, ein mobiles Café der Behindertenarbeit, Gemeinderäume und Büroräume. Sie bieten durch ihre verschiedenen, verschachtelten Flächen Nischen und Plätze für Teeküchen und Sitzbereiche für Mitarbeiter und Raum für Informationsaustausch in Form von Stellwänden und Repräsentationsflächen. Durch die Lebensader des Hauses wird der Blickbezug nach außen zur Nürnberger Burg, St. Sebald, dem Rathaus und zum Straßenraum hergestellt. In Anlehnung an die bisherige Nutzung des Gebäudes der Druckerei Tümmels wurde das Konzept des industriellen ZweckAbb. 35, historisches Ellenbogengässchen

RATHAUS


baus in differenzierter Weise in Material- und Farbwahl sowie in der Behandlung der Oberflächen aufgenommen.

5.3 Umbau und Neubau Im Rahmen der neuesten Umbaumaßnahmen wurde unter Anderem der vorhandene Stahlskelettbau der alten Druckerei der den Ostteil des Gebäudekomplexes1 bildet, entkernt und durch die Treppenhaushalle erweitert. Diese ist eine Konstruktion aus Stahlbeton und Glas. Bauteil 1 besteht aus einem Untergeschoss, 4 Normalgeschossen und 2 Dachgeschossen. Der Dachstuhl ist eine Konstruktion vorwiegend aus Stahl und Holz. Im Zuge der Umbauten wurde ein weiterer Neubau direkt an

Abb. 36, Glasfassade der Treppenhaushalle

Bauteil 1 angeschlossen. Das sogenannte Bauteil 2 ist ein Stahlbetonmassivbau mit einem Untergeschoss, 5 Normalgeschossen und einem Dachgeschoss. Der Dachstuhl ist vollständig aus Holz konstruiert. Aufgrund der Vergrößerung der Dachgeschossnutzfläche mussten in den Bestandsgebäuden die vorherigen Kehlbalkendachkonstruktionen abgebrochen werden. Sie wurden einheitlich durch Pfettendachkonstruktionen ersetzt. Durch die geänderte Nutzung und bereichsweise Erweiterung mussten die vorhandenen Träger teilweise zusätzlich unterstützt werden. 1

Bauteil 1

Abb. 37, Eingangssituation SüdOst mit Madonna


5.4 Baukörper / Volumen Den alten Feuerschutzbestimmungen folgend stehen die Dächer der drei Bestandsgebäudeschenkel traufseitig zu Straßen und Innenhof. Dem widersprechend befindet sich ein Satteldach als verbindendes Stück über dem alten Innenhof , sodass es zum neuen, kleinen Innenhof giebelständig ist.

Bestand / Sanierung Neubau

Abb. 38, Bauvolumen

5.5 Funktion & Nutzung

Erschließung Sanitär

Im Erdgeschoss befinden sich die offenen und frei zugänglichen

Büro Öffentlich Gastronomie Foyer

Räume wie das Foyer und wenige kleine Büros und die Räumlichkeiten des Café Zeitlos im Südteil. In den Räumen Richtung Süd und Ost in den oberen Geschossen befinden sich hauptsächlich die im Haus angesiedelten Büros während die öffentlichen Räume und Säle den westlichen Gebäudetrakt sowie den kleinen Glaserker und große Teile der Dachgeschossräume belegen. Die Sanitärbereiche ziehen sich wie ein Kern senkrecht durch das Haus in der Mitte nahe des Aufzuges. Die Toiletten im Keller gehören zum Café Zeitlos und sind vom restlichen Eckstein abgetrennt. Abb. 39, Nutzung EG

Abb. 40, exemplarisch Nutzung Obergeschosse


5.6 Erschließung Die Zugänge vom Straßemraum zum Haus befinden sich in allen vier Himmelsrichtungen. Der Südliche Zugang ist der Haupteinang zum Café Zeitlos, der über eine breite Stahltreppe wenige Stufen hinauf in die Gastronomie führt. Im SüdOsten ist die eingezogene Erdgeschossecke der Eingangsbereich für den Nebeneingang des Zeitlos und den Haupteingang zur Infotheke des Eckstein. Gleich daneben an der Ostfassade befindet sich der rollstuhlgerechte Eingang mit kleiner Rampe, ebenfalls zur Infotheke und direkt zum Fahrstuhl des Hauses. Ein weiterer Eingang liegt im Ellenbogengässchen in der großen Glasfassade. Von diesem Eingang im Staffelgeschoss führt eine kurze Treppe mit Rollstuhllift in die erste Vollebene von der aus auch wieder der Fahrstuhl erreichbar ist.

Abb. 41, Grundriss EG, Erschließung öffentlich und nichtöffentlich

Das Haus Eckstein als Haus der Kirche ist als Haus mit viel Begegnungsraum konzipiert. So dient die gläserne Treppenhaushalle nicht nur als reiner Wegraum sondern vor allem der Begegnung und dem Austausch, der Kommunikation. Die offenen Freitreppen sowie die mehreren im Haus verteilten Treppenhäuser dienen nicht nur als Fluchtwege sondern vor allem dazu, eine Bewegungsdynamik im Haus zu schaffen. Egal wo das Ziel liegt, es gibt mehrere Wege, es zu erreichen und dabei wird zumeist auch eine der vielen Teeküchen passiert, die ebenfalls Teil des Begegnungskonzeptes sind. Neben den Teeküchen, Informationswänden und verstreut plazierten Stehtischen gibt es in der Treppenhaushalle auch einige kleine Sitzgruppen, die zum Gespräch einladen.

Abb. 42, Grundriss, 2. OG

Die ganze Treppenhaushalle ist hell und offen gestaltet und mit vielen Pflanzen ausgestattet. Eine Reihe von Kübelpflanzen steht an der Glasfassade verteilt und eine hängende Pflanzkastenkonstruktion befindet sich mitten in der Halle an der ehemaligen Außenwand des Ostbaus. Die Pflanzeninstallation wird durch ein Regenwasserreservoir vom Dach gespeist. Pflanzen, Sitzgruppen sowie einige verteilt plazierte Details verleihen der Halle einen freundlichen Charakter mit viel Aufenthaltsqualität sodass der erste Eindruck eines Missverhältnisses zwischen Nutz- und Bewegungsfläche aufgehoben wird. Das Nutzungskonzept des Eckstein hätte kaum eine andere Verteilung der Flächenverhältnisse zugelassen. Abb. 43, Grundriss, Dachgeschoss


5.7 Treppenhaushalle Die Treppenhaushalle ist der größte offensichtliche Eingriff beim letzten Umbau gewesen. Ein völlig neuer Körper wurde an die alte Form angefügt und mit ihm eine neue Funktion geschaffen, die den Wünschen der Bauherren entsprach und möglichst behutsam mit dem Stadtbild umgeht. Die gläserne Erweiterung ist von der Straße aus nur an zwei schmalen, zurückhaltenden Streifen zu sehen, der große neue Teil wird erst bei Betreten des Innenhofes sichtbar. Die Ausstrahlung des Hauses entsteht durch die phantasievolle

Abb. 44, Verortung der Treppenhaushalle im Grundriss

Baugestaltung, die trotz Zurückhaltung und Bescheidenheit eine erstaunliche Qualität aufweist. Durch Transparenz und Luftigkeit wirkt alles sehr einladend und durch eine genaue Abgrenzung von Aktivität und Ruhe wurde eine Polarität angestrebt, die durch "aktive Enge", die sich im Verjüngen der Bewegungsflächen äußert, in Fluss

Abb. 45, Dachaufsicht

gebracht wird. Die Abmessungen der Bewegungsflächen wurden stets so gewählt, dass ein einzelner Besucher sich weder eingeengt fühlt, noch das Empfinden hat, verloren auf der Fläche zu stehen. Der eigenständige Körper des Treppen-Hauses ist die Verknüpfung der verschiedenen Räume im Haus und Verknüpfung der Wegbeziehungen Burgstraße / Rathausplatz / Sebalder Platz / Untere Kreuzgasse1. Die Zugangsbereiche wurden fließend angelegt, damit keine Schwellenangst entsteht.

Abb. 46, Perspektive der Bewegungsebenen

1

vgl. 5.2 Umsetzung | "Lebensadern" des Eckstein

Abb. 47, Ansicht Treppenhaushalle


Der Grundriss der Treppenhaushalle zeigt deutlich, wie mit den Formen gespielt wurde. Das Erdgeschoss teilt sich in drei Level, von Süden (links, aus dem Haus komment) befindet man sich zunächst auf dem untersten Geschoss. Kommt man vom Ellenbogengässchen (rechts), befindet man sich zwei Ebenen höher und kann über eine Zwischenebene auf die unterste gelangen. Dieser Bereich ist durch die geringe Belichtung von der Hofseite (Norden) eher dunkel.

Abb. 48, Grundriss Treppenhaushalle EG

Im ersten Obergeschoss beginnt aus der Treppenhaushalle eine Komposition aus verschieden geformten Gallerien zu werden. Die schwebende Treppe reicht bis zur Glasfassade und bietet Ausblick auf den Hof. An der Ostfassade, im Auge der Gallerien, befindet sich die hängende Pflanzinstallation, die der Halle eine frische Atmosphäre gibt. Die Glasfassade, durch die man im Erdgeschoss das Haus betreten kann, ist im ersten Obergeschoss zurückgesetzt, sodass der Eingangsbereich ein eigener kleiner Körper ist. Die Position der Treppe sowie die Form der gesamten Gallerie

Abb. 49, Grundriss Treppenhaushalle 1. OG

und des Auges varriieren im zweiten Obergeschoss, sodass die Pflanzinstallation hier dem Besucher näher ist als auf den anderen Geschossen. Die große Fläche der Gallerie läd zum Verweilen ein und soll Raum für Austausch bieten. Bei Veranstaltungen kann dieser Bereich genutzt werden um an Stehtischen zu diskutieren oder in den Pausen den Ausblick zu genießen. Die Treppe ist hier ein wenig von der Glasfassade zurückgesetzt, sodass sich die Galerie um die Treppe legt und direkten Zugang zu den Fenstern bietet. Abb. 50, Grundriss Treppenhaushalle 2. OG

Das oberste Geschoss der Treppenhaushalle bietet die geringste Bewegungsfläche und dient einzig der Erschließung, nicht der Begegnung. Das große Auge der Gallerie lässt das Tageslicht des verglasten Daches so effektiv bis in die tieferen Ebenen hinab und sorgt für eine maximale Tageslichtausbeute auf allen Obergeschossebenen.

Abb. 51, Grundriss Treppenhaushalle DG


Abb. 52, Fassadenansicht Burgstraße

6. Fassade 6.1 Madonna Nach dem Vorbild der reich geschmückten Nürnberger Kirchen mit ihren auf Konsolen unter Baldachinen gestellten Figuren wurden in Nürnberg an vielen Gebäuden die Hausheiligen aufgestellt. Diese befinden sich überwiegend an den Hausecken in Höhe des ersten Obergeschosses und blicken vorwiegend wachend auf die Straße hinab. Gerade als mit der Zeit die Frömmigkeit der Bürger nachließ und einige Statuen von den Kirchen verschwanden wurden die Hausheiligen immer wichtiger für die Gläubigen, wenn sich ein solcher fürs eigene Haus geleistet werden konnte.

Abb. 53, Fassadenansicht Halbwachsengässchen / Theresienstraße

Die Eckstatuen an den Häusern dienten als Statussymbole der Hauseigentümer und natürlich als Bekenntnis der Frömmigkeit der Bewohner, genau wie die Chörlein. "Herr Dr. Nagel gibt bekannt, dass die Originalfigur vom Anwe-

A

Eine Notiz vom 10.11.1952 über die Madonnenstatue1 besagt: sen Burgstr. 1 vom Hausbesitzer im Jahr 1886 an das Germ. Museum verkauft wurde. Die Reste vom Sockel und Baldachin weder Arme noch Flügel.

A

sind damals auch weggekommen. Die Figur hatte damals schon Für die Nachbildung (im Fembohaus2?) soll nun auch Sockel und Baldachin neu hergestellt werden." 1

vgl. Abb. 40 und Abb. 56

2

Haus an der Burgstraße aufwärts Richtung Burg, welches in die Straße hineinragt. Benannt nach

einem der späteren Besitzer mit Nachnamen Fembo, inzwischen als Museumshaus bekannt.

Abb. 54, Schnitt A-A durch die angrenzenden Gebäude in Bezug auf die Fassade


6.2 Chörlein Als Chörlein werden die Auskragungen im ersten Obergeschoss eines Hauses bezeichnet. Chörlein sind typisch für das Nürnberger Stadtbild. Früher hieß der Chor auch Ausladung, Erkerlein oder Studitorium. In anderen Städten werden diese Anbauten

a

Erker genannt, in Nürnberg ist der Begriff "Chor" allerdings seit 1598 schriftlich belegt. Es gibt verschiedene Ausführungen dieser Anbauten. Manche

1/3 a

a

sind aus Holz und wirken wie ans Haus angeklebte Schränke oder schlichten Kästen, andere sind aus Stein und durch ihre detaillierte und filligrane Ornamentierung der prächtigste Bestandteil eines städtischen Hauses. Viele dieser Chörlein weisen einen Bogengiebel vor. Der Name Chor rührt daher, dass in den Auskragungen für die

1/2 a

b

c

2b

Abb. 55, Sitz des Chörleins in der Fassade

Familien kleine Andachten gehalten wurden. Da die meisten Nürnberger Chörlein keinen sakralen Ursprung mehr hatten sondern reine Zierbauten waren, wurden sie ganz normal in den Familienalltag integriert und dafür benutzt um zu sehen, wer an der Tür steht oder was auf der Strasse passiert. Über 450 Chörlein schmückten vor dem zweiten Weltkrieg die Fassaden der Stadt, durch die Bombenangriffe wurden 350 von ihnen zerstört. Dank der Nürnberger Altstadtfreunde e.V. zählt Nürnberg wieder 17 restaurierte oder neu aufgehängte Chörlein mehr. Am großen Sandsteinchor an der Südfassade sind Reliefs und Inschriften plaziert. Im mittleren Brüstungsabschnitt befindet

Abb. 56, Chörlein an Nachbarhaus in der Burgstraße

sich ein Relief mit drei Männern die dem Druckereihandwerk nachgehen und das ganz offensichtlich auf den Wiederaufbau durch Tümmel zurückzuführen ist. Darunter befindet sich die Inschriff "Gott gruess die Kunst". Das untere Brüstungsrelief ziert ein in Ornamente gebettetes Medallion in dem die Justizia mit Schwert, Augenbinde und Waage abgebildet ist. Der Chor des Eckstein sitzt ausserhalb der Symmetrie der Fassade am Ende des ersten Wanddrittels1. Er beginnt traditionell über dem ersten Geschoss, erstreckt sich dann allerdings über erstes und zweites Obergeschoss.

1

von links

Abb. 57, Südchörlein


6.3 Fassadenanalyse Das Haus der Kirche zeigt sich als 6-geschossiger Bau mit 7 Strassenfassaden und einer Hoffassade. Die Südseite als Hauptfassade präsentiert sich mit vier Fensterreihen und einer Gaubenreihe. Der Spitzboden ist von Süden nicht belichtet. Es gibt drei horizontale Bereiche. Der unterste bildet das Sockelgeschoss mit großen Fenstern und einem eigenen Raster. Darüber erstreckt sich ein mittlerer Teil mit

a b a

einem homogenen Fensterraster und darüber wiederum das

b

Gaubengeschoss. Als verbindendes Element findet sich das

a

Format des Fensters auch im Sockelgeschoss wieder, da die Höhe der oberen Fenster als Ausgangspunkt dient und die Fest-

c

a

verglasung als Rahmen um das Format herum gelegt wurde. Die Westfassade teilt sich in 4 Fassadenbereiche. Die beiden

d

5/6 d

d

2d

Abb. 58, Südfassade

mittleren sind traufständig, wie es die Nürnberger Bauvorschriften vorsehen, die südliche ist Giebelständig und die nördlichste

a

besteht aus einem gläsernen, schwebenden Rechteck.

b

Die Giebelfassade ist symmetrisch aufgebaut und horizontal wieder in drei Bereiche gegliedert. Das Sockelgeschoss mit

e a

c d

b a

c

den großen Glasflächen besitzt die Eingänge. Die Fenster sind

e

symmetrisch und gleichmäßig gerastert. Im Giebeldreieck finden

f

sich dann zwei weitere Fensterformate.

e

In der zweiten Fassade findet sich ein einheitlicheres Raster. Die

f

l

e

k

g

l

zwei Fenster rechts und links messen zwei mal die Breite der Zwischenräume. Der mittlere Zwischenraum hat die Breite eines Fensters. Die Tür sitzt genau unter der linken Fensterachse und misst die Breite von zwei Fenstern und einem Zwischenraum. Die Erdgeschossfenster haben das gleiche Format der anderen

c

1

b a c

1

a a a a

k h

j

j

2i i 2i

2i

2i i

2i

Abb. 59, Ostfassade Teil 1 und 2

Fenster, sind allerdings ohne Zwischenraum nebeneinander gesetzt. Die dritte Ostfassade ist auch in Sockelgeschoss, Obergeschosse und Dachbereich aufgeteilt und weist ein neues Fensterformat auf, das sich wieder zu einem Raster zusam1,4 a

mensetzen lässt. Die Formate lassen sich auseinander ableiten.

d

Wenn das unterste südlichste Fenster der Maßstab (a) ist,

1,4 a

dann ergeben sich daraus die anderen Fenster mit exakt 1,4a.

d

Die Breite der Hauptfenster entspricht genau dem Doppelten

1,4 a

der kleineren Seitenfenster (c). Bis auf den Sprung zwischen

d 1,4 a

EG und den oberen Geschossen gibt es in der Brüstungshöhe keine Abweichungen vom Maß (d).

1/2 a

a

Das langgezogene Erdgeschossfenster hat genau die halbe Höhe des Fenstermaßes (a).

d

1

2c

Abb. 60, Ostfassade Teil 3

c 2c c

b a


Die nördlichste Fassade, die den Durchgang zum Ellenboa

gengässchen bildet, hat ein klares Raster aus 4 Elementen, b c einem oberen Abschluss und ist symmetrisch aufgebaut. Die

e a

d

Spaltenbreite (a) bildet ein wiederkehrendes Modul in der ho-

d

1

b a

c

rizontalen Aufteilung der Fassade, indem sie -als Quadrat- den e Geschosswechsel in f der Fassade anzeigt. Jeweils darüber beschreibt ein zweites Maß (b) die Höhe der Brüstung und e f

l

e

k

dazwischen das dritte Maß (c) die Höhe der Fenster.

c

1

b a c

1

a a a a

Der oberste Bereich (e) ist nicht verglast und bildet den oberen l g Abschluss des gläsernen Riegels indem er das Dach bildet.

b a

k

h

Der Innenhoffassade wurde in der Rasterung ebenfalls eine j

j

2i i 2i

2i

2i i

2i

Symmetrie zugrunde gelegt, der sich allerdings links noch ein kleiner Teil anfügt, der die Verbindung zum Ostflügel bildet. Ver-

Abb. 61, Durchgang Eckstein / Ellembogengässchen / Ostfassade

tikal ist die Fassade in den vorspringenden unteren Abschnitt (g) und den zurückgesetzten oberen Abschnitt (h) geteilt. Außerhalb der Symmetrie befindet sich die Eingangstür fast mittig in der

i

i

rechten Fassadenseite. Der untere Abschnitt teilt sich horizontal in zwei gleich dimen-

a c

sionierte Flächen, der obere Abschnitt mit dem Giebel weist

h

verschiedene Größen auf. Oben und unten sind die Glasflächen

b c

in ihrer maximalen Höhe gleich, der mittlere Fensterstreifen ist etwas schmaler. Zwischen oberem und mittlerem Streifen gibt

a d

es eine Trennung aus gleichgroßen kleineren Glasflächen. Der

e

Streifen direkt über dem vorspringenden Teil fällt schmaler aus.

g e

Die Westfassade teilt sich in zwei Bereiche, die jeweils in Sockelgeschoss, Obergeschosse und Dach einteilen lassen. Der Linke weist ein Fensterraster auf, das sich aus dem Element

f

f

f

f

f

f

f

Abb. 62, Innenhoffassade

des Fensters bilden lässt. Ist das Fenster mit Flügeln und Festverglasung Element 1, ist die Brüstung genau 3/4 des Fensters hoch und die Breite des Mauerpfeilers zwischen den Fenstern

a

misst genau 1/4 davon. Die rechte Fassade ist symmetrisch gespiegelt, wobei die Fenster die gleiche Größe wie die der linken Seite haben. Die Festverglasung wurde allerdings weg-

1

gelassen. Der horizontale Abstand zwischen den Fenstern misst

3/4

hier 1 1/4 der Breite. Die Position der EG-Öffnungen resultiert aus den Achsen der OG-Fenster. In der Mitte befindet sich die

3/4

Tür mit einseitiger Festverglasung, die großen Fenster sind ähnlich denen der Südfassade. An der abgeschrägten rechten Fassadenecke hängt ein nach unten spitz zulaufender Körper

1

1

1 1 1 1 1 1 1 1/4 1/4 1/4 1/4 1/4 1/4 1/4

1

1 1/4 1

1 1/4 1

c

aus mehreren horizontalen Scheiben und Hohlkehlen am unteren Abschluss der Obergeschosse.

b

1

Abb. 63, Westfassade


Abb. 64, Wandlampe an der Westfassade

Abb. 66, Hausheilige Madonna

Abb. 65, Erker an der Südfassade

6.4 Weitere Details

6.5 Material und Farbe

Die Hauslampe an der Westwand des Eckstein wurde in Anleh-

Neben dem für Nürnberg typischen sichtbaren Sandstein1 wurde

nung an die historischen Straßenlampen in Nürnberg gefertigt.

für die Fassaden des Hauses ebenfalls auch Putz benutzt, der

Ähnliche Ausführungen finden sich an den umliegenden alten

in verschiedenen Tönen eingefärbt wurde. So ist die Fassade

und restaurierten Häusern der Nürnberger Altstadt und tragen

des Ost-Hauses in einem Rotton eingefärbt und das West-Haus

zu einem einheitlichen Erscheinungsbild von Straßenzügen bei,

in Grau. Der Ocker-Ton wurde für das angrenzende, den Innen-

auch wenn die einzelnen Exemplare oft Abweichungen haben

hof nach Norden abschließenden Gebäuderiegel verwendet,

und es dadurch zunächst scheint, als gäbe es kein zweites

sodass im Innenhof alle drei Farben und die Glasfassade der

Exemplar dieser einen Lampe. Im Falle des Eckstein allerdings

Treppenhaushalle zusammenkommen und ein farbenfrohes

findet sich der Zwilling nicht weit entfernt an einem Haus im

Ensemble bilden.

Halbwachsengässchen.

Für die verschiedenen Fenster wurden Holzrahmen verwendet,

Ein Stein mit der Jahreszahl 1953 wurde in die Ostfassade

die dem historischen Charme des Gebäudes nahe kommen

nahe der Madonna in Höhe des Straßenschildes in die Wand

sollen und die Tradition des Fensterbaus hochhalten.

eingelassen. 1953 ist das Jahr des Wiederaufbaues nach dem

Gestrichen wurden die Fenster in seidenmattem Perlenzian

Krieg, als mithilfe des Architekten Huthöfer aus den wenigen er-

und bilden damit den kühlen Gegenpol zu den überwiegend

haltenen Mauern wieder die Buchdruckerei Tümmels entstand .

warmtönig gehaltenen Fassadenflächen.

1

Als untraditionelle Details sind die Eingangstüren nicht mehr aus Am großen Sandsteinchor an der Südfassade sind Reliefs und

Holz gearbeitet sondern nun ein- oder zweiflügelige Metallrah-

Inschriften plaziert. Im mittleren Brüstungsabschnitt befindet

mentüren mit Glasscheibe und umlaufender Festverglasung2.

sich ein Relief mit drei Männern die dem Druckereihandwerk

Die Rahmen der Scheiben sind in dunklem Grau gehalten

nachgehen und das ganz offensichtlich auf den Wiederaufbau

während die Scharniere, Türklinke, Griffe und Schlösser silbern

durch Tümmel zurückzuführen ist. Darunter befindet sich die

glänzen.

Inschriff "Gott gruess die Kunst". Das untere Brüstungsrelief ziert

Die Tür in der Innenhoffassade wurde als zweiflügelige, auto-

ein in Ornamente gebettetes Medallion in dem die Justizia mit

matische Schiebetür aus Glas ohne Festverglasung konzipiert.

Schwert, Augenbinde und Waage abgebildet ist. 1

vgl. 4.1.1. Momentaufnahmen des Wiederaufbaus

1

vgl. 2.4 Sandstein

2

vgl. Abb. 35


Abb. 67, Blichtung im Längsschnitt

Abb. 68, Belichtung im Treppenhaus-Grundriss

7. Innenraum 7.1 Beleuchtung

7.2 Belichtung

Die Beleuchtung des Eckstein erfolgt über eine Unzahl ver-

Dem natürlichen Sonnenlicht wurde im Haus der Kirche eine

schiedenster Lampen. Allein in der Treppenhaushalle gibt es

wichtige Rolle zugeschrieben. Als Begegnungsraum galt es

fünf Ausführungen. Die meisten Lampen sind mit Energiespar-

eine gute, freundliche, einladende, positive Athmosphäre zu

leuchtmitteln ausgestattet.

schaffen.

Flache Lampen sind vor allem an den Decken vom Eingangs-

Die Belichtung erfolgt in den drei Hauptgebäuden über die

bereich, den Treppenhäusern und dem Dachgeschoss ange-

zumeist zweiflügeligen Fenster in den nach Ost, Süd und West

bracht. Die gleichen Lampen wurden im obersten Geschoss

ausgerichteten Fassaden.

der Treppenhaushalle an den Wänden zwischen den Fenstern

An den Nordfassaden gibt es keine Fenster, dafür ist die mittig

und Türen montiert.

angeordnete Treppenhaushalle nach Norden vollständig verglast und lässt so die größtmögliche Menge an Licht vom engen

Die Kegellampen sowie die Leuchtstoffröhren befinden sich

Innenhof ins Eckstein. Durch den recht geringen Abstand zu den

vor allem in den Fluren zu den Büros. Ebenfalls in den Toiletten

gegenüberliegenden Gebäuden ist die Belichtung von den Stra-

und in den Putzkammern befinden sich die Kegelleuchten, von

ßenseiten gerade an der Westseite problematisch. Die große

denen immer eine permanent brennt und die anderen über

Menge an Fenstern ermöglicht aber eine gute Lichtausbeute,

Lichtschalter oder Bewegungsmelder zugeschaltet werden.

da jedes Büro über mehrere Fenster verfügt. Die Fensterflächen überwiegen in der Gesamtfläche der Fassaden, sodass bis auf

In den Küchen sowie den Meditationsbereichen, im Foyer, im

den inneren Sanitärkern jeder Raum über Tageslicht verfügt.

Eingangsbereich und auf den Ebenen 0 und -1 befinden sich Halogenstrahler, die punktuelle Lichtakzente setzen, in der Ge-

Das Glasdach belichtet die gesamte oberste Ebene und sorgt

samtbeleuchtung aber einen eher unterordneten Rang haben.

dafür, dass durch das Auge der Gallerien Tageslicht bis in die Kelleretage des Hauses fällt. Zudem sind einige Flächen des

Die Blumenwand der Treppenhaushalle bestrahlen ab 20 Uhr

Glasdaches mechanisch zu öffnen und dienen bei gutem Wetter

abends Quecksilberdampflampen.

der natürlichen Belüftung und einem guten Raumklima.


Abb. 69, Gallerie in der Treppenhaushalle, Lichtsituation

Abb. 70, Fensterfassade von Innen

Durch die große verglaste Treppenhaushalle verfügen auch

7.3 Material

die nach innen gerichteten Büros und Seminarräume über

Im EG sowie im UG wurden für die massiven Treppen für

Tageslicht, auch wenn sie keine Fenster zu den Straßen hin

Setz- und Trittstufen ein Belag von 3cm dicken, schwarzen

haben. Außerdem wurden alle zur Halle ausgerichteten Türen

Granit verwendet.

in Räume ohne Fenster als Glastüren ausgeführt. In die zur

Für die Fußböden1 in den Durchgangs- und Bewegungszonen

Treppenhaushalle gehenden Wände sind neben den Flurtü-

wurden insgesamt rund 750m2 unglasierte, schwarze Fliesen

ren auch Fenster im gleichen Stil wie die der Außenfassade

im Maß von 15*15cm verlegt.

eingelassen.

Verteilt in den Seminar- und Gruppenräumen wurden 170m2

Im Längsschnitt wird deutlich, wie das Licht schräg in die Büros

6mm starkes Korkparkett verlegt. Für das Parkett wurde

fällt und wie das Licht durch das Glasdach weit bis ins Ge-

naturharzgebundener, unbehandelter, geschliffener Natur-

bäudeinnere eindringt. Da die Treppen schwebend und ohne

hartpresskork in Plattenmaßen von 30*30cm verwendet, das

Setzstufen konstruiert sind, wirken sie leicht und durchlässig

eine gewissen Grundfußwärme sichert, worauf gerade in den

und behindern das einströmende Licht so wenig wie möglich.

Bereichen des Meditationsraumes sowie in den Räumen für

Die Halle spielt bei der Belichtung des ganzen Komplexes die

die Kindergruppen großer Wert gelegt wurde. In den anderen

größte Rolle und dient sogesehen als einziges großes Fenster

Räumen wurde als Bodenbelag Stabparkett eingesetzt.

mit darin schwebenden Ebenen, die dem Lichteinfall so wenig wie möglich im Weg stehen sollen.

Aufgrund der hohen Belastung, die ein Boden durch Stuhlrollen

Ziel war es, einen großen, lichtdurchfluteten und möglichst

erfährt, wurde für die Büroräume strapazierfähiges Linoleum

schattenfreien Raum zu schaffen.

gewählt.

Die einzigen unbelichteten Bereiche sind die Räume für die Technik und die Sanitäreinrichtung der Gastronomie,

In den WC-Räumen wurden schlichte, weiße 15*15cm Wand-

die sich im Keller des Hauses befinden und keinen großen

fliesen auf Dünnbettmörtel angebracht, die leicht zu säubern

Publikumsverkehr aufweisen und auch keine Auflagen für

sind und die innenliegenden kleinen Räumlichkeiten nicht

Arbeitsbedingungen erfüllen müssen.

verdunkeln.

Der Querschnitt zeigt den Lichteinfall von den Straßenseiten und die indirekte Belichtung der innenliegenden Räume über

Die innenliegenden Fensterbänke sind aus Betonwerksteinen

die Treppenhaushalle (mitte). 1

vgl. Abb60


Abb. 71, Möblierung des Begegnungsraumes

Abb. 72, Glasfassadenelement Außenansicht und Vertikalschnitt

gefertigt.

Die in der Treppenhaushalle strategisch verteilten Sitzgruppen

Sichtbarer Beton findet sich auch an den Untersichten der

sind ebenso schlicht und zweckmäßig ausgewählt. Die Stühle

Gallierien in der Treppenhaushalle. Die Abdrücke der Schalung

haben Metallrahmen und farbige, dünne Polster. Die Rücken-

wurden sichtbar gelassen und der Beton weiß gestrichen. Die

lehne besteht aus gelochtem Buchenholz und nehmen damit

Schalungsstruktur ist aber nur im Bereich der Treppenhaushalle

die Farbigkeit der Treppengeländer und der Treppenstufen auf.

zu finden, in den Fluren und den anderen Treppenhäusern ist

Es gibt Ausführungen mit und ohne Armlehnen, die wiederum

die Decke glatt gearbeitet und ebenfalls weiß gestrichen bzw

aus Buche bestehen und gebogenen Varianten des Treppen-

mit einer Akkustikdecke abgehängt.

Handlaufs entsprechen.

Die frei schwebenden Treppen sowie die Handläufe an Treppe

8. Konstruktion

und Gallerie wurden aus hellem Buchenholz gefertigt und bilden einen farblichen und warmen Kontrast zu den schwarzen Bö-

Die Bestandshäuser1 wurden nach dem Krieg kostengünstig

den, der rohen Decke und dem kühlen Metall der Nordfassade.

und zeiteffektiv aus Stahlbeton in die Höhe gezogen2. Da es im Herzen der Altstadt3 liegt war die Druckerei Tümmels

7.4 Möblierung / Ausstattung

gezwungen sich dem Aussehen4 des Vorkriegszustandes an-

Die mit Beamer und Bestuhlung ausgestatteten Seminarsäle

zunähern. Ein Bau aus Nürnberger Sandstein kam allerdings

und -räume wurden mit einer Akkustikdecke versehen.

nicht in Frage, sodass die Gebäude Stahlbetonmassivbauten

Die Bestuhlung ist schlicht, robust und stapelbar ausgewählt,

sowie Stahlbetonskelettbauten sind.

die Teeküchen im ganzen Haus wurden als Theken ausgeführt,

Der Neu-Anbau des Treppenhauses ist eine Konstruktion

sodass sie offen sind und dem Konzeptpunkt der Kommunikati-

aus Stahlbeton, Stahl und Glas. Die Gallerie-Ebenen sind

on entsprechen. Sie laden zum Aufenthalt ein, sind im gleichen

aus Stahlbeton gefertigt und wurden in den Bestandshäusern

Holz gebaut wie die Bürotüren und klein und übersichtlich

verankert. Das Dach sowie die Fassade sind eine Stahl-Glas

gehalten. Sie verfügen über Mikrowellen, Herde, Kühlschränke

konstruktion, die keine tragenden Wirkungen hat.

und Spülmaschinen und wurden von den Mitarbeitern zusätzlich mit Kaffeemaschinen und Wasserkochern ausgerüstet, sodass eine Mittagspause im Büroalltag sowie auch Verköstigung bei Veranstaltungen kein Problem darstellen.

1

vgl. Abb. 44

2

vgl. 5.2 Umbau und Neubau

3

vgl. Abb. 30

4

vgl. 2.5 Stadthaus


9. Aussenraum 9.1 Das Ellenbogengässchen Der fließende Übergang von Innen und Außen, das Strömen des Publikums und die Verbindung nach allen Seiten stehen ganz oben auf der Liste der gewünschten Eigenschaften des Hauses. Rathausplatz sowie Gehsteigbereich sollten aufgenommen und bis zum Ellenbogengässchen geführt werden - einmal quer durch das Gebäude. Das Ellenbogengässchen ist zwar leicht zu übersehen, da sich der Eingang mitten in der Fassade befindet, bildet aber eine Verbindung, die von den Nürnbergern gerne genutzt wird. Es schafft eine Abkürzung von der Burg im Norden zum Westteil der Stadt und ermöglicht es dem Fußgängerverkehr, dem Hauptmarkt im Süden aus dem Weg zu gehen. Der kleine Pfad, der aus der Vergangenheit1 wiedergeholt wurde, ist für den Nürnberger Fußgängerverkehr wie ein kleiner geheimer Weg um das touristisch erschlossene Nürnberg und um die Menschenmengen der Hauptstraßen, -märkte und -plätze herum. 1

Abb. 73, Außenraumbezug

vgl. Abb. 40

9.2 Freiflächengestaltung Direkt im Nürnberger Stadtbild integriert, hat das Haus keinerlei Freiflächen nach Ost, Süd oder West hin. Es wächst aus dem Geweg heraus in die Höhe. Einziger Rücksprung ist der durch Stufen vom Straßenniveau abgehobene Eingangsbereich, der allerdings von einer breiten Stütze verdeckt wird, sodass er in der Kontur des Hauses kaum auffällt. Der nach Norden ausgerichtete Innenhof wurde zum Großteil vom neu errichteten Treppenhaustrakt eingenommen und so bildet das Gässchen die einzige Freifläche, die nun - dem Nutzungskonzept 1

des Komplexes folgend - dem öffentlichen Fußgängerverkehr zur

Verfügung stehen.

1

vgl. 5.1 Konzept und Vision

Abb. 74, Fußgängerbewegung durch Ellenbogengässchen


10. persönliche Stellungnahme Durch den sensiblen Umgang mit dem Bestand und dem gleichzeitigen mutigen und radikalen Einbinden von Neuerungen gelang es den Architekten beim Umbau des ehemaligen Druckereigebäudes den Nürnbergern ein Haus zu geben, das den Bürgern offen steht und somit das Gemeindeleben positiv beeinflusst. Das Haus der Kirche "Eckstein" war mir, schon bevor ich mich genauer damit befasste, bekannt. Die Komplexität, die Vision und das Konzept des letzten Umbaus erschlossen sich allerdings erst bei der Recherche in den Bautagebüchern, den Notizsammlungen und den Plänen, die noch alle per Hand gezeichnet wurden. Das Haus der Kirche fiel mir im Nürnberger Stadtbild nie besonders auf, obwohl ich das Ellenbogengässchen - wie viele Nürnberger auch - fast täglich nutzte und im Rahmen meiner Arbeit sogar auch schon in den Sälen des Hauses war. Im Zuge der Analyse wurde dann immer klarer wie das Haus mit der Stadt verwurzelt ist und dass es genau so, wie es dort steht, dazu gehört. Erst als Rückschluss nach ausführlicher Auseinandersetzung mit der Stadtgeschichte und den daraus resultierenden, im Mittelalter gründenden Bauvorschriften, kann erkannt werden, wie sehr das Gebäude der Geschichte der Stadt unterworfen war und ist und von ihr geprägt wurde. Die gesamte Form und Ausführung des Bestandshauses samt seinen Details, wie der Hausheiligen und dem Chörlein, spiegelt die Entstehungsgeschichte der fränkischen Großstadt wieder und der behutsame Eingriff unter Berücksichtigung des Nutzungskonzeptes und in Besinnung an die Vergangenheit1 ist ein Erfolg, den man am Besucherzustrom des Hauses und in der Nutzung des Gässchens ablesen kann. Der gigantisch wirkende mittlere Baukörper des Komplexes mag auf den ersten Blick durch seine reine Funktion als Bewegungsfläche als im Mißverhältnis stehend erscheinen, doch die offene Gestaltung als Begegnungsraum und Herzstück des Öffentlichen im Haus lässt deutlich werden, welchen Gewinn dieses Haus durch die allgemein als verloren geltende Fläche der Erschließung erzielt.

1

vgl. 4.1 Geschichte des Hauses


11. weitere Darstellungen

Abb. 75, Chรถrlein Ansicht


Abb. 76, S端dchor Ansicht


Abb. 77, Ostfassade

Abb. 78, S端dfassade


Abb. 79, Fensteransicht auĂ&#x;en

Abb. 81, Fensterschnitt Horizontal

Abb. 80, Fensterschnitt Vertikal


13. Quellenverzeichnis

13.3 Abbildungsverzeichnis

13.1 Literaturquellen

13.3.1 Eigene Darstellungen

Diefenbacher, Michael und Endres, Rudolf: Stadtlexikon

Abb. 1, Blick Richtung Büro

5

Nürnberg. Nürnberg 2000

Abb. 2, Blick aus Büro

5

Eichhorn, Ernst, Schramm, Georg Wolfgang, Görl, Otto

Abb. 3, St. Lorenz von NordNordWest

6

Peter: 3x Nürnberg, Nürnberg 1995

Abb. 4, St. Sebald von NordNordOst

6

Bauer, Herbert; Hirschmann, Gerhard; Stolz, Georg: 500

Abb. 5, Fritz-Kelber-Haus , Pirckheimerstraße

7

Jahre Hallenchor St. Lorenz zu Nürnberg 1477-1977,

Abb. 7, Deutschlandkarte

8

Nürnberg 1986

Abb. 8, Nürnberg

8

Windsheimer, Bernd; Schmidt, Alexander; Schieber,

Abb. 9, Straßenkarte

8

Martin: Architektur Nürnberg. Bauten und Biographien,

Abb. 10, Nürnberger Burg

9

Nürnberg 2007

Abb. 11, Weissgerbergasse

9

Helm, Rudolf: Das Bauernhaus im Alt-Nürnberger Gebiet,

Abb. 12, Stadtaufsicht, Blick auf Hauptmarkt

Nürnberg 1978

Abb. 13, Perspektive Umgebung

10

Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern (Gemein-

Abb. 20, St. Sebaldus, 2008

12

deordnung - GO) in der Fassung der Bekanntmachung

Abb. 23, Blick vom Turm der St. Sebald über den Dürerplatz

vom 22. August 1998 (GVBl S. 796, BayRS 2020-1-1-I),

zur Burg, 2008

13

zuletzt geändert durch § 10 des Gesetzes vom 27. Juli

Abb. 24, Schwarzplan

14

2009 (GVBl S. 400)

Abb. 29, Umbau 1968, rot markiert: Abbruch, Architekt Huthöfer

Nopitsch, Christian Conrad: Wegweiser für Fremde in

16

Nürnberg, oder Topografische Beschreibung der Reichs-

Abb. 31, Ansicht Süd, Halbwachsengässchen

18

stadt Nürnberg, Nürnberg 1801

Abb. 34, "Lebensadern" des Eckstein

20

Eisenack, Gabi: Pilotprojekt der Altstadtfreunde in der Pfei-

Abb. 35, historisches Ellenbogengässchen

20

fergasse, Ein Denkmal mit ökologischer Hülle, Nürnberger

Abb. 36, Glasfassade der Treppenhaushalle

21

Zeitung, 29.09.2010

Abb. 37, Eingangssituation SüdOst mit Madonna

21

Abb. 38, Bauvolumen

22

• •

• •

9

Fritsch & Knodt: Leistungsverzeichnisse, Nürnberg 1996

Abb. 39, Nutzung EG

22

Fritsch & Knodt: Bautagebücher, Nürnberg 1996

Abb. 40, exemplarisch Nutzung Obergeschosse

22

Abb. 41, Grundriss EG, Erschließung öffentlich und nichtöf-

13.2 Homepageverzeichnis

fentlich 23

http://www.nuernberg.de (01.12.2010)

Abb. 42, Grundriss, 2. OG

23

http://de.wikipedia.org/wiki/Worzeldorfer_Sandstein

Abb. 43, Grundriss, Dachgeschoss

23

(01.02.2010)

Abb. 44, Verortung der Treppenhaushalle im Grundriss

24

http://www.stadtrecht.nuernberg.de/6/640/640_303.pdf

Abb. 45, Dachaufsicht

24

(14.12.210)

Abb. 46, Perspektive der Bewegungsebenen

24

https://www.ral-farben.de/uebersicht-ral-classic-farben.html

Abb. 47, Ansicht Treppenhaushalle

24

(15.01.2011)

Abb. 48, Grundriss Treppenhaushalle EG

25

http://www.nuernberginfos.de (15.01.2011)

Abb. 49, Grundriss Treppenhaushalle 1. OG

25

http://nuernberg-aha.de (15.01.2011)

Abb. 50, Grundriss Treppenhaushalle 2. OG

25


Abb. 51, Grundriss Treppenhaushalle DG

25

13.3.5 Hauptamt für Hochbauwesen, Nürnberg,

Abb. 52, Fassadenansicht Burgstraße

26

Bildstelle und Denkmalsarchiv

Abb. 53, Fassadenansicht Halbwachsengässchen / Theresi-

Abb. 16, Weissgerbergasse, 1946

11

enstraße 26

Abb. 18, Egidienplatz, 1946

12

Abb. 54, Schnitt A-A durch die angrenzenden Gebäude in Bezug

Abb. 19, St. Sebaldus, 1945

12

auf die Fassade

26

Abb. 21, Blick vom Turm der St. Sebald über den Dürerplatz

Abb. 55, Sitz des Chörleins in der Fassade

27

zur Burg, 1935

Abb. 56, Chörlein an Nachbarhaus in der Burgstraße

27

Abb. 22, Blick von St. Sebald über den Dürerplatz zur Burg,

Abb. 57, Südchörlein

27

1945 13

Abb. 58, Südfassade

28

Abb. 59, Ostfassade Teil 1 und 2

28

Abb. 60, Ostfassade Teil 3

28

Abb. 61, Durchgang Eckstein / Ellembogengässchen / Ostfassade 29

13

13.3.3 Architektendarstellungen Abb. 6, Studentenwohnheim, Pfeifergasse 7

7

Abb. 32, Entwurfsstadium mit Eckturm (v. Süd)

19

Abb. 33, Entwurfsstadium mit Eckturm (v. Ost)

19

Abb. 62, Innenhoffassade

29

Abb. 63, Westfassade

29

13.3.2 Stadt Nürnberg

Abb. 64, Wandlampe an der Westfassade

30

Abb. 26, Anlage zur Satzung Sanierungsgebiet Nördliche

Abb. 65, Erker an der Südfassade

30

Altstadt 14

Abb. 66, Hausheilige Madonna

30

Abb. 27, Logo Altstadtfreunde Nürnberg e.V.

Abb. 67, Blichtung im Längsschnitt

31

Abb. 68, Belichtung im Treppenhaus-Grundriss

31

Abb. 69, Gallerie in der Treppenhaushalle, Lichtsituation 32 Abb. 70, Fensterfassade von Innen

32

Abb. 71, Möblierung des Begegnungsraumes

33

Abb. 72, Glasfassadenelement Außenansicht und Vertikalschnitt 33 Abb. 73, Außenraumbezug

34

Abb. 74, Fußgängerbewegung durch Ellenbogengässchen 34 Abb. 75, Chörlein Ansicht

36

Abb. 76, Südchor Ansicht

37

Abb. 77, Ostfassade

38

Abb. 78, Südfassade

38

Abb. 79, Fensteransicht außen

39

Abb. 81, Fensterschnitt Horizontal

39

Abb. 80, Fensterschnitt Vertikal

39

14

13.3.4 Stadtarchiv Nürnberg Abb. 14, Burgstr. 1, um 1938

10

Abb. 15, Egidienplatz, 1930

11

Abb. 17, St. Lorenz, Langhaus innen, 1945

11

Abb. 26, Tümmel's Buchdruckerei von SüdWest

15

Abb. 27, Burgstraße 1-5 von SüdOst, Juli 1942

15

Abb. 30, Halbwachsengässchen 2, Untere Krämergasse 4 (Links), 1942

17



13.4 Mit freundlicher Unterstützung von Fritsch + Knodt & Klug ArchitektInnen Herr Fritsch sen. und Herr Fritsch jun. Untere Kreuzgasse 33 90403 Nürnberg Kirchenbauamt Nürnberg Herr Braun Egidienplatz 33 90403 Nürnberg Stadtarchiv Nürnberg Marientorgraben 8 90402 Nürnberg cand.geol. Mario Löw 91338 Igensdorf Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Weißgerbergasse 10 90403 Nürnberg


Faßhauer, Julia: Haus der Kirche Eckstein Technische Universität Kaiserslautern 2010 / 2011

Fachgebiet Gebäudelehre und Entwerfen GL+E Fachbereich A/RU/BI | Studiengang Architektur Technische Universität Kaiserslautern

Layoutvorlage: Mitarbeiter Dipl.-Ing. Torsten Guderle Dipl.-Ing. Leif Kjöstvedt

© 2011 Julia Faßhauer


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