juwinews Ausgabe 04/2011

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April 2011 Auf dem Weg zum Stromexporteur | Seite 10

Mission Wettbewerbsfähigkeit | Seite 12

Unter den Top 20 | Seite 17

Die Gemeinde Waldalgesheim bei

Die Photovoltaikbranche verfolgt mit

juwi verbessert Vorjahresergebnis

Bingen forciert gemeinsam mit juwi

der »PV-Roadmap« ehrgeizige Ziele

beim renommierten Wettbewerb

Windenergie-Projekte im Wald.

für die Solarenergie.

des »Great Place to work«-Instituts.

Nachhaltig investieren in Energieprojekte Bürger, Unternehmen und Investment­ häuser können mit ihrem Kapital den Aus­ bau erneuerbarer Energien auf vielfältige Weise vorantreiben – auch juwi bietet Möglichkeiten. Lesen Sie mehr auf den Seiten 8 und 9.


Inhalt Ansichtssache

Fußballoper und Solarkraftwerk: Die neue Coface-Arena in Mainz

Seite 4

Windenergie im Wilden Westen: Der Flatwater Windpark in Nebraska

Seite 6

Topthema

Nachhaltig und zukunftssicher: Investitionen in juwi-Projekte

Seite 8

Wind

Waldalgesheim: »Endlich können wir lang ersehnte Projekte verwirklichen«

Seite 10

Solar

PV-Roadmap: Mission Wettbewerbsfähigkeit

Seite 12

Bio

Pelletsproduktion im Harz: Arbeitsplatz für neun juwis nimmt Formen an

Seite 14

Green Buildings

Effizient vernetzt: juwi positioniert sich im DENEFF-Vorstand

Seite 15

Kooperationspartner Pfalzwerke AG: »Wir investieren zuerst in unsere Region«

Seite 16

Karriere

Unter den Top 20: juwi bei Wettbewerb Deutschlands beste Arbeitgeber erfolgreich

Seite 17

Panorama

Dienstwagen i-MiEV: Mit dem Elektrofahrzeug emissionsfrei zur Arbeit

Seite 18

juwi fördert Hilfsprojekte über die 100 %-Stiftung

Seite 19

IMPRESSUM Herausgeber: juwi Holding AG · Energie-Allee 1 · 55286 Wörrstadt Redaktion: Christian Hinsch (v.i.S.d.P.) · Katharina Buss · Benedikt Brüne · Stephan Brust Hasret Gülmez · Ralf Heidenreich · Iwona Kallok · Ricarda Schuller Gestaltung: kleiner und bold GmbH | Berlin Druck: odd GmbH & Co. KG Print + Medien | Bad Kreuznach · © 04/2011 Titelbild: Unser Foto zeigt die Photovoltaik-Dachanlage auf dem Gebäude der DB Regio AG in Frankfurt mit Blick auf die Finanzmetropole am Main.


Liebe Freunde der juwi-Gruppe, nicht zuletzt in Folge der dramatischen Entwicklungen in Japan steht die Energieversorgung weltweit an einem Wendepunkt. Spätestens jetzt muss jedem klar sein, dass Atomenergie eben nicht beherrschbar ist und damit auch keine Option für die Zukunft darstellt. Die Energie der Zukunft muss erneuerbar sein – zu 100 Prozent. Und sie muss dezentral sein. Nur so können sich die Verbraucher von unkalkulierbaren Risiken befreien und unabhängig machen von nicht berechenbaren Weltmärkten. Mit erneuerbaren Energien können die Menschen sauberen und preiswerten Strom – und auch Wärme – selbst erzeugen, in der Region und zu Hause. juwi geht dabei mit großen Schritten voran und wird zum Beispiel das Geschäft mit Endkunden kräftig ausbauen – mit kleinen Photovoltaikanlagen, Holzpellets, Speichereinheiten und dem »Powerblock«, einem auf erneuerbaren Ener­ gien basierenden Blockheizkraftwerk, das für Ein- und Mehrfamilienhäuser sowohl Wärme als auch Strom erzeugt. Ergänzend wird die Direktvermarktung von Strom aus Windenergie-Anlagen für Kommunen, Industriebetriebe und Bürger weiter vorangetrieben. Das Direktvermarktungskonzept, das 2010 erstmals in der Verbandsgemeinde Wörrstadt zum Einsatz kam, soll auf weitere Regionen und Privathaushalte ausgedehnt werden. Um das Ziel »100 Prozent erneuerbare Energien« zu erreichen, bietet juwi künftig auch verstärkt Investments in erneuerbare Energien an. Privatanleger können sich an der Realisierung von Wind- oder Solarenergie-Anlagen bereits mit relativ geringen Beiträgen beteiligen, etwa über Genussscheine. Darüber hinaus werden künftig mit lokalen Banken Sparbriefe sowie genossenschaftliche Beteiligungen angeboten. Investoren werden auch für die Realisierung von Holzpellets-Produktionsanlagen sowie für Werke gesucht, in denen juwi das sehr humusreiche Bodensubstrat Palaterra herstellt. Im 15. Jahr der Firmengeschichte werden wir mit weltweit rund 500 neuen Arbeitsplätzen weiter wachsen und die Mitarbeiterzahl so auf rund 1.600 erhöhen. Der Umsatz soll von rund 800 Millionen auf über 1,1 Milliarden Euro zulegen. Auch der über 700 Mitarbeiter fassende Firmensitz in Wörrstadt wird erweitert – zum nunmehr dritten Mal. Viel Freude beim Lesen!

Jochen Magerfleisch

Matthias Willenbacher

Fred Jung


Ansichtssache

Fußballoper und Solarkraftwerk Mehr als eine Kulisse für rauschende Fußballfeste: Die neue Coface-Arena in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt hat nicht nur – künftig bei Heimspielen des 1. FSV Mainz 05 – auf dem Rasen, sondern mit der Photovoltaik-Dachanlage (850 KW) auch im Oberstübchen einiges zu bieten. Die auf den Tribünendächern installierten 11.000 Solarmodule produzieren einen Stromertrag, der dem Bedarf von knapp 200 Haushalten entspricht. Geplant und installiert hat das Kraftwerk die RIO Energie GmbH, eine gemeinsame Tochter der Stadtwerke Mainz und der juwi-Gruppe. Über ein Anlageprodukt der Mainzer Volksbank konnten die Fußballfans zudem symbolisch einen Teil der Anlage erwerben.


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Ansichtssache


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Windenergie im Wilden Westen Windkraft wurde hier schon vor Jahrhunderten genutzt. Mitten im Wilden Westen der USA liegt der Flatwater Windpark: in Richardson County, Nebraska. Der von juwi Wind USA LLC entwickelte Park ist im Dezember 2010 ans Netz gegangen. 40 Windturbinen von General Electric produzieren nun bis zu 60 Megawatt. Die erzeugte Energie wird direkt in das Netz des รถrtlichen Energieversorgers Omaha Public Power District (OPPD) eingespeist und versorgt so rund 19.000 Haushalte mit sauberer Energie.


Topthema

Geldgeber können ihr Kapital in Bioenergieanlagen der juwi-Gruppe investieren. Unser Foto zeigt in der Bildmitte das Pelletierwerk und die Biogasanlage der Morbacher Energielandschaft im Hunsrück.

Nachhaltig und zukunftssicher juwi bietet jetzt auch finanzielle Beteiligungsmöglichkeiten Sieben Milliarden Menschen brauchen Energie, heute. 2025 werden

worden – ein deutliches Zeichen für die Attraktivität dieses Anlage­

es auf der Erde acht Milliarden sein, bis 2050 über neun Milli­

produkts. Die zweite Auflage folgt in Kürze (siehe Interview rechts).

arden. Die Nachfrage ist riesig, und mit ihr steigen weltweit die Investitionssummen für den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Starkes Wachstum der Bioenergie-Sparte

In den USA und Europa machen sie bereits mehr als die Hälfte der

Nachhaltige Investitionsmöglichkeiten standen auch im Fokus des

jährlich neu installierten Stromerzeugungskapazitäten aus. Tendenz

Investorentags, zu dem die juwi Bio GmbH zu Beginn des Jahres Ver­

steigend. Allein in Deutschland wurden 2009 rund 20 Milliarden Euro

treter von Banken, Versicherungen und Versorgungsbetrieben nach

in Erneuerbare-Energien-Anlagen investiert. Die wenigsten Projekte

Wörrstadt eingeladen hatte. In den nächsten drei Jahren wird die

werden dabei mit Geld aus der Portokasse bezahlt, sondern mit

Bioenergie-Sparte der juwi-Gruppe Projekte mit einem Umsatz von

Hilfe von Finanzierungsmodellen sowie durch das Engagement von

300 Millionen Euro realisieren, darunter Biomasse-Heizkraftwerke,

privaten und institutionellen Investoren.

Holzpelletieranlagen und Biogasanlagen. »Oft hegen Kapitalgeber Zweifel hinsichtlich der Rohstoffversorgung von Biomasseanlagen

Für Investments in Projekte mit juwi-Beteiligung emittierte die juwi

sowie dem Vertrieb von Wärme oder Holzpellets«, skizziert Hans-Jörg

renewable IPP GmbH & Co. KG vergangenes Jahr in Zusammenarbeit

Neun, Geschäftsführer der juwi Bio GmbH, die Herausforderungen.

mit der Bochumer GLS Bank einen Genussschein. IPP steht für

»Den Großteil dieser Zweifel konnten wir durch die Gründung einer

Independent Power Producer – was soviel heißt wie unabhängiger

Beschaffungsgesellschaft mit der Thosca Holz GmbH, Europas größ­

Stromerzeuger. Gemeinsam mit Energieversorgern und Stadtwerken

tem Holzhändler, zerstreuen: Die Partnerschaft sichert standort­

investiert das Unternehmen gezielt in Wind-, Solar- und Bioenergie-

übergreifend eine nachhaltige Versorgung für unsere Heizkraftwerke

Projekte. Oberstes Ziel: der Ausbau erneuerbarer Energien – de­

und Anlagen mit Rohstoffen aus der Region der Anlagen.« Abgesehen

zentral, nachhaltig und rentabel. »Die Genussscheine stärken die

von der Projektübernahme durch Großinvestoren bietet juwi auch

finanzielle Basis der juwi renewable IPP, so dass wir auch weiterhin

Einzelinvestoren unterschiedliche Möglichkeiten, sich an einzelnen

mit überwiegend regional tätigen Energieversorgern die Stromerzeu­

oder mehreren Bioenergieprojekten zu beteiligen.

gung aus regenerativen Energien flächendeckend ausbauen können«, beschreibt Manfred Jakobs, Geschäftsführer der IPP, die Vorteile.

Neben den genannten Investitionsmöglichkeiten unterstützt juwi

Die erste Auflage der Genussscheine ist bereits komplett gezeichnet

auch das Genossenschaftsmodell zur Finanzierung von dezentralen


08 09

Genussschein ein Beitrag zur Energiewende Interview mit dem GLS Bank-Vorstand Thomas Jorberg

Herr Jorberg, sie haben gemeinsam mit der juwi renewable IPP GmbH & Co. KG einen Genussschein als Investitionsmöglichkeit in Erneuerbare-Energien-Projekte aufgelegt. Welches Ziel verfolgen Sie mit dieser Kooperation?

Thomas Jorberg, Vorstand der GLS Bank.

Die GLS Bank hat bereits Ende der 1980er Jahre als eine der ersten begonnen, den Ausbau erneuerbarer Energien zu finanzieren. Da

Ernährung. Dabei bewahren und entwickeln wir die natürlichen

unsere Vision eine Stromversorgung aus 100 % regional erzeugter,

Lebensgrundlagen. Und schließlich ist der ökonomische Gewinn

regenerativer Energie ist, fließen bis heute etwa ein Drittel unserer

das Ergebnis aus dieser Arbeit, nicht jedoch das vorrangige Ziel.

Kredite in diesen Bereich. Unsere Kunden legen ihr Geld bei der GLS Bank an, weil sie zukunftsweisende, sinnvolle und sichere

Der Genussschein ist im letzten Dezember auf den Markt gekom-

Investitionen erwarten. Der Genussschein juwi renewable IPP ist

men. Wie ist er angelaufen?

ein Angebot, das Anlegern ermöglicht, mit ihrer Investition einen

Ausgesprochen gut. Die Mindestzeichnungssumme betrug 10.000

Beitrag zur Energiewende zu leisten.

Euro. Das Emissionsvolumen von insgesamt 10 Mio. Euro war schon nach knapp sechs Wochen, Mitte Januar, voll gezeichnet. Unsere

Was macht juwi als Partner für die GLS Bank attraktiv?

Kunden sind von dem Modell überzeugt.

Im Leitbild von juwi ist konsequente Nachhaltigkeit fest verankert. Zudem überzeugt uns der Ansatz unseres Projektpartners, beim

Was ist als nächstes geplant?

Auf- und Ausbau regenerativer Kraftwerke insbesondere auf die

Mit dem Geschäftsführer der juwi IPP, Manfred Jakobs, und sei­

Zusammenarbeit mit Kommunen und regionalen Energieversorgern

nem Team sind wir schon in sehr konkreten Gesprächen für eine

zu setzen. Die GLS Bank hat ein klares Nachhaltigkeitsverständnis,

zweite Platzierung. Wir wollen gemeinsam im August/September

nach dem sie ihre Geschäftstätigkeit ausrichtet. In erster Linie be­

2011 ein zweites Anlageangebot auflegen. Aufgrund der positiven

deutet dies, dass wir den Menschen und seine ganzheitlichen Be­

Nachfrage gehen wir davon aus, dass wir in den Monaten bis zum

dürfnisse in den Mittelpunkt stellen. Entsprechend investieren wir

Platzierungsstart viele Vormerkungen für unsere Kunden vorneh­

in die menschlichen Grundbedürfnisse wie Energie, Wohnen oder

men werden können.

Strom- und Wärmeproduktionsstätten. Über dieses Modell können

sind im Kommen: In Deutschland gibt es derzeit mehr als 200 Solar- und

sich Bürger direkt am wirtschaftlichen Erfolg von Windrädern und

mehr als 30 Nahwärmegenossenschaften. juwi hat diesen Trend in

Photovoltaik- oder Heizkraftwerken beteiligen. »Die Genossen­

den vergangenen Jahren durch die Ausrichtung zweier Fachtagungen

schaftsmitglieder sind dabei sowohl Entscheidungsträger als auch

forciert. Teilnehmer aus Kommunen, Banken und Gemeindewerken

Geldgeber«, beschreibt juwi-Vorstand Fred Jung die Vorzüge. »Sie

bildeten dabei eine Ideenschmiede, aus der vielversprechende Pro­

können die Energieversorgung ihrer Städte und Gemeinden damit in

jektideen hervorgingen.

die eigene Hand nehmen.« Dies steigert die Unabhängigkeit von ex­ ternen Geldgebern und Energielieferanten. Energiegenossenschaften


Wind

»Endlich können wir lang ersehnte Projekte verwirklichen« Gerhard Hanke, Bürgermeister von Waldalgesheim, setzt sich für Windenergie ein

Carl von Carlowitz muss ein sehr kluger Mann gewesen sein. Findet

mit welchem lang anstehende Projekte verwirklicht werden können.

Gerhard Hanke. Denn Carl von Carlowitz hat etwas gesagt, das sein

»Im Gegensatz zur Einkommenssteuer bleiben die Pachteinnahmen

Leben beeinflusst hat – bis heute. Hanke sagt: »Er hat schon 1713

aus den Windkraft-Anlagen zu 100 Prozent in der Gemeinde. Damit

festgestellt, dass man nur so viele Bäume abholzen darf wie wieder

können wir lang ersehnte Projekte finanzieren«, erzählt Hanke.

neue nachwachsen. Damit hat er den Begriff der Nachhaltigkeit geprägt.«

Ein solches Projekt ist die Schulscheune, die neben dem Festplatz steht. Hier finden Weinfeste und der Weihnachtsmarkt statt, teil­

Dieses grundlegende Prinzip aus der Forstwirtschaft hat Gerhard

weise kommen 2.000 Leute. Doch Toiletten fehlten bisher. Mit der

Hanke von Beginn an begleitet, denn sein Vater war Förster und

neuen Einnahmequelle sollen in die Schulscheune jetzt sanitäre

auch der Großvater. Hanke trat in deren Fußstapfen, als promovierter

Anlagen eingebaut werden – etwas, das schon seit über zehn Jahren

Forstwissenschaftler leitet er heute das Forstamt Rheinhessen.

geschehen sollte und nie finanziert werden konnte.

Ganz nebenbei engagiert er sich ehrenamtlich als Bürgermeister der Gemeinde Waldalgesheim im Landkreis Mainz-Bingen, und auch hier

Hanke ist überzeugt: »Wir müssen uns voll auf die erneuerbaren

schreibt der 59-Jährige Nachhaltigkeit groß, denn: »Wir fühlen uns

Energien konzentrieren. Denn es ist nun einmal so: Die anderen

als Energiegemeinde.«

Energien sind alle endlich.« Daher sei die Windenergie nicht nur für die Gemeinde gut, sondern auch für die kommenden Generationen –

Dafür tut Hanke einiges: Im nahegelegenen Wald entstehen derzeit

ganz im Sinne von Carl von Carlowitz.

vier Windkraft-Anlagen, die jährlich 30 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom ins Netz einspeisen werden. Weitere Windräder sollen dazu kommen – das hat der Gemeinderat erst im Dezember beschlossen. »Wir wollen mit der Windkraft 60 Millionen Kilowatt­ stunden sauberen Strom produzieren. Dann wären wir Stromexpor­ teur«, freut sich Hanke. Schon zuvor war der 4.200-Seelen-Ort auf einem guten Weg: Seit 2006 versorgt ein Biomasse-Heizkraftwerk 150 Häuser mit Wärme, Ende 2008 kam ein Solarpark dazu, der 2,5 Millionen Kilowattstunden Sonnenstrom beisteuert. Eine Fahrt durch den Ort zeigt zudem: Viele Häuser haben Solaranlagen auf den Dächern. Waldalgesheim ist offen für die neuen Energien. Dass es jedoch in anderen Gemeinden Stimmen gegen die Windkraft gibt, kann Hanke nachvollziehen. »Vor ein paar Jahren habe ich auch gedacht, dass Windräder unsere Landschaft verspargeln. Die Vor­ teile haben mich aber überzeugt«, sagt Hanke. Schließlich sind Wind­ räder sehr ökonomisch, da sie bei wenig Platzverbrauch sehr viel Strom produzieren. Für die jetzt entstehenden vier Windräder hätten lediglich vier von 750 Hektar Wald gefällt werden müssen, betont Hanke. Zudem spülen die Windräder Geld in die Gemeindekassen,

Waldalgesheim liegt idyllisch im Südosten des Hunsrücks.


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Repowering am Standort Nußbach Mindestens zehn Jahre alte Windräder durch neue, leistungsfähigere Maschinen erset­ zen – das bedeutet Repowering. Ziel ist es, die Anzahl der Anlagen zu reduzieren und gleichzeitig mehr sauberen Strom zu erzeugen als zuvor. Das Potenzial ist immens. Deshalb forciert auch die juwi-Gruppe Repowering-Projekte. Eines der spektakulärsten war der Aufbau der leistungsstärksten Turbine der Welt, Enercon E-126, Ende vergangenen Jahres am Schneebergerhof im Donnersbergkreis in Rheinland-Pfalz. Auch 2011 stehen Repowering-Projekte auf dem juwi-Plan. Aktuell werden in Nußbach, zirka 30 Kilometer nördlich von Kaiserslautern, zwei Anlagen des Typs Enercon E-40 abgebaut, die voraussichtlich in Polen wieder zum Einsatz kommen werden. Dafür platziert juwi in Nußbach eine der neuesten Enercon-Entwicklungen: die E-101 (3 MW), in doppelter Ausfertigung. Die beiden Windräder haben eine Nabenhöhe von 135 Metern und einen Rotordurchmesser von 101 Metern und werden pro Jahr gemeinsam zirka 16 Millionen Kilowattstunden erzeugen. Damit erhöht sich die Jahresproduktion am Standort bei zwei neuen und drei älteren Anlagen auf 22 Millionen Kilowattstunden.

Chile – ein Land der Gegensätze Im Norden Berge und Wüste, im Süden Wald und Strand: Kein anderes lateinamerikanisches Land vereint so viele Gegensätze auf sich wie Chile, auch bei der Energieversorgung. Über »Es ist nun mal so: Alle anderen Energien sind endlich.« Bürgermeister Gerhard Hanke setzt sich für die Nutzung des Windes ein, der rund um Waldalgesheim weht.

Chile verteilt gibt es vier voneinander unabhängige Stromnetze. »Darin liegt eine der größten Herausforderungen für uns«, betont Corinna Ebert, Business Developer im Bereich Projektentwicklung Lateinamerika. Dafür ist der Strommarkt weitestgehend privatisiert. Grund genug für juwi, im Zuge des Internationalisierungsprozesses nach Chile zu gehen. »Momentan laufen im Norden Windmessungen an einem möglichen Standort«, erklärt Ebert. Auch die juwi Solar GmbH hat Chile als »Land der ewigen Sonne« mit seinen hohen Einstrahlungswerten entdeckt. 2010 wurden zwei Solar-Testanlagen im Norden und Süden installiert, betreut von Projektmanager Diego Lobo-Guerrero. Der bisherige chilenische Energiemix wurde hauptsächlich aus Kohle, flüssigem Gas und Diesel hergestellt. Die Regierung fördert mit einer Fünf-Prozent-Quote nun den Ausbau der Erneuerbaren.

Deutschland weiter auf dem Treppchen Mit 27.200 Megawatt (MW) installierter Ge­

Installierte Gesamtwindleistung in

samtleistung bleibt Deutschland nach China

Megawatt, Dezember 2010

und den USA Ende 2010 einer der wichtigsten Windmärkte der Welt. Die Gesamtleistung

China

42.287

der weltweit existierenden Windräder lag

USA

40.180

zum Jahreswechsel bei 194.000 MW. Den

Deutschland 27.214

größten Zuwachs verbuchte 2010 mit 46

Spanien 20.676

Prozent das Reich der Mitte. Erstmals seit 20

Indien 13.065

Jahren gesunken ist mit 35.800 MW die Zahl

Italien

5.797

der rund um den Globus neu installierten

Frankreich

5.660

Turbinenleistung (Vorjahr: 38.600 MW).

Quelle: Global Wind Energy Council


Solar

Mission Wettbewerbsfähigkeit Photovoltaikbranche setzt mit PV-Roadmap Leitplanken für den Ausbau der Solarenergie Sie soll der Solarbranche für die nächsten zehn Jahre die Richtung

Akzeptanz der Solarenergie in Deutschland erhält und anderer­

vorgeben: die Studie »Wegweiser Solarwirtschaft – PV-Roadmap

seits einen Prozess beschleunigt, der schon seit einigen Jahren in

2020« des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar). Das Ziel:

Deutschland anhält: Solarstrom zur Marktreife zu bringen. Keine

bereits 2017 ohne Einspeisevergütung am Markt bestehen. Eine

leichte Aufgabe, aber eine zu bewältigende, wie die Studie des

große Aufgabe, der sich auch juwi stellt.

Bundesverbands zeigt.

Zum 1. Juli dieses Jahres greift erneut eine Kürzung der Solar­

Neun Ziele stehen im Mittelpunkt der Studie: So sollen ab 2017

stromförderung, wobei die Höhe der Kürzung von der Zahl der

erste Anlagen im Haushaltssegment ohne Förderung auskommen

zwischen März und Mai neu installierten PV-Anlagen abhängig

und bereits ab 2013 soll die so genannte »grid parity« erreicht

ist. Für juwi ist das ein logischer Schritt, weil er einerseits die

werden: Solarstrom vom Dach kostet nicht mehr als der Strom

Die deutsche Solarbranche verfolgt für die nächste Dekade ambitionierte Ziele. Das Bild zeigt die PV-Anlage auf dem Dach einer Gewerbehalle in Wörrstadt.

»Steel Goes Green«: Kooperation mit ThyssenKrupp Energieeffiziente Gebäude sind nachhaltig, Energie produzierende

zusätzlichen stabilen Einnahmequelle. Erwirbt der Gebäudeinhaber

Gebäude sind es ganz besonders. Gemeinsam mit der Geschäfts­

die Solaranlage, refinanziert er die Kosten für das PV-System durch

einheit Color/Construction des Technologiekonzerns ThyssenKrupp

die gesetzlich garantierte Einspeisevergütung für den erzeugten

Steel Europe bietet juwi jetzt Bauelemente mit dachparallelen

Strom. Wird die Solaranlage Eigentum eines Investors, erhält der

Photovoltaikmodulen an. Die Partner bieten Service aus einer Hand,

Gebäudebesitzer Pachtzahlungen für die Bereitstellung der Dach­

von der Auswahl der Dachelemente bis zur Wartung der PV-Anlage.

fläche. Erfolgreich präsentiert haben die Kooperationspartner ihr

Damit werden die Dächer von Industrie- und Gewerbebauten

gemeinsames Angebot unter dem Motto »Steel Goes Green« erst­

zu Produktionsstätten von sauberem Solarstrom – und zu einer

mals im Rahmen der Messe »Bau 2011« Mitte Januar in München.


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aus der Steckdose. Ambitionierte Ziele – aber Ziele, die laut BSW-

Matthias Willenbacher im BSW vertreten, steht hinter dieser Stu­

Solar immens wichtig für die Aufrechterhaltung der Solarbranche

die. Eine wettbewerbsfähige, kostengünstige und sichere Stromer­

in Deutschland sind. »Denn nur wenn die Ziele der Roadmap kon­

zeugung aus Solarenergie ist der Anspruch der gesamten deutschen

sequent verfolgt werden, ist Solarstrom bereits in wenigen Jahren

PV-Branche. Für juwi hat diese Mission längst begonnen – und dank

preislich wettbewerbsfähig«, erklärt BSW-Präsident Günther

innovativer Köpfe und vollem Einsatz wird sie – wie in der Roadmap

Cramer (siehe auch Gastkommentar). Auch juwi, durch Vorstand

beschrieben – nicht mehr lange Zukunftsmusik sein.

»Meilenstein für die PV-Branche« Gastkommentar von Günther Cramer, Präsident Bundesverband Solarwirtschaft

Die nächsten Jahre werden entscheidend für die weitere Zukunft der Photovoltaik in Deutschland sein. Mit der PV-Roadmap haben wir nun ein umfassendes Konzept zur Zukunft der Photovoltaik und zur Energiewende vorgelegt. Dabei stellen sich die PV-Unternehmen mit ihrem Bekenntnis zur Roadmap der Verantwortung. Wir werden jetzt die Inhalte der Roadmap mit vielen Akteuren diskutieren und konkrete Pläne zu deren Umsetzung erarbeiten. Die PV-Roadmap ist zudem die Basis für die zwischen Bundesum­

die EEG-Umlage für Solarstrom auf rund zwei Cent/kWh begrenzt

weltministerium und BSW-Solar erreichte Verständigung auf eine

werden. Die PV-Roadmap wird ein Meilenstein für den weiteren

vorgezogene, zubauabhängige Anpassung der Solarförderung zum 1.

Erfolg der Photovoltaik in Deutschland sein und der Branche zu­

Juli 2011, die dazu beitragen wird, dass sich der deutsche PV-Markt

künftig den Weg bereiten für einen konstruktiven Dialog mit Politik,

auf einen jährlichen Zubau von drei bis fünf Gigawatt einpendeln

Gesellschaft und Wirtschaft. Und sie wird zusammen mit der vor­

wird. Damit erreichen wir unser definiertes Ziel, den PV-Anteil am

gezogenen, zubauabhängigen Förderanpassung zu einer weiterhin

Strommix auf zehn Prozent bis 2020 auszubauen. Gleichzeitig kann

hohen Akzeptanz der Bevölkerung für die Solarenergie beitragen.

Erfolgreich im EPC-Geschäft In Griechenland und Frankreich haben die dortigen juwi-Toch­

juwi realisierte Leistung sogar 28 MW. Der größte von juwi Hellas

terunternehmen vergangenes Jahr mehrere Megawatt (MW)

realisierte Solarpark befindet sich in Aggelokastro im Verwal­

Solarenergie ans Netz gebracht. Damit zählen juwi Hellas und die

tungsbezirk Korinth. Er wurde Ende 2010 ans Netz angeschlossen

französische Tochter juwi EnR (Energies Renouvelables) zu den

und hat eine Leistung von zwei Megawatt. In Frankreich befindet

erfolgreichsten EPC-Anbietern auf ihren Märkten. EPC bedeutet:

sich juwi EnR gerade in den letzten Zügen beim Bau eines vom

juwi tritt als Generalunternehmer auf, der den Kunden schlüssel­

Stromanbieter »Poweo« entwickelten Solarparks. Die Anlage wird

fertige Anlagen liefert. juwi Hellas hat 2010 Solarparks mit einer

mit zwölf Megawatt der größte Solarpark in Südfrankreich sein. Im

Gesamtleistung von 9,5 MW realisiert. In Frankreich betrug die von

Spätsommer 2011 soll das Freiflächenkraftwerk ans Netz gehen.


Bio

Arbeitsplatz für neun juwis nimmt Formen an Produktion von Holzpellets im Harz startet im Mai Mitte Februar. Nebelschwaden bedecken die Ausläufer der Harzer Hügellandschaft hinter der Autobahn A 82, es hat drei Grad plus. Die Arbeiter auf der Baustelle in Lan­ gelsheim lassen sich jedoch nicht die Laune verderben. In der großen Halle auf der östlich gelegenen Seite des Areals packt ein Arbeiter im roten Overall eines der dort liegenden schwarzen Kabel und zieht es pfeifend nach draußen. »Bei dem Wetter müssen die Kabel vorge­ wärmt werden, denn sonst können wir sie nicht verbauen«, erzählt Andreas Engel, der bei der juwi Bio GmbH als Projektmana­ ger in der Realisierung arbeitet. »Deshalb

Andreas Engel muss immer den Überblick behalten – der ständige Kontakt zu den Arbeitern ist da ein Muss.

waren sie über das Wochenende drinnen.« Die Kabel sollen die Holzpelletieranlage, die

stehen. »Hier findet die Konditionierung

Wenn die Holzpelletieranlage im Mai in

hier entsteht, mit Strom versorgen. Anfang

statt, dafür brauchen wir Wasser«, sagt

Betrieb geht, werden neun Mitarbeiter im

Mai wird die Produktion starten. Einiges

Andreas Engel. Sein Gesprächspartner no­

Schichtdienst dafür sorgen, dass Holzpellets

ist schon geschafft: Die beiden Hallen, in

tiert sich das in sein silbernes Notizbuch,

bester Qualität an die Kunden rausgehen.

denen die Holzspäne zunächst getrocknet

bedankt sich und geht.

Neben Pellets für die Industrie werden auch Pellets nach dem besonders hohen Quali­

und später zu Pellets verarbeitet werden, stehen. Neben der Produktionshalle hängt

Andreas Engel macht sich auf den Weg in

tätsstandart »DIN EN 14961-2 (DIN plus)« für

eine Gondel, aus der heraus ein Mann an

sein Baustellenbüro, einen roten Contai­

den Hausgebrauch produziert. Zwei Produk­

einem Trockenspansilo arbeitet. Das hört

ner. Hier ist es einige Grad wärmer. Nach

tionslinien gibt es. Insgesamt werden 60.000

sich an wie lautes Hämmern.

dem Rundgang steht Büroarbeit an. Seit 15

Tonnen Pellets im Jahr hergestellt und nach

Jahren ist der Maschinenbauingenieur im

Bestellung an Kunden in einem Umkreis von

Andreas Engel bekommt derweil Besuch

Job, hat schon über 50 Projekte weltweit

bis zu 100 Kilometern geliefert. Bis es soweit

von drei Männern, es geht um den Wasser­

betreut. Seit Juni 2010 arbeitet er nun bei

ist, gibt es an der Langelsheimer Baustelle

anschluss. Er macht mit einem der Gäste

juwi. Das Schöne an seinem Job sei der

aber noch was zu tun. Gerade schaufelt ein

einen Rundgang. In der östlich gelegenen

Wandel. »Wenn ich ein paar Tage nicht in

Arbeiter im roten Bagger den Graben mit

Halle steigen sie die Stahltreppe hoch, blei­

Langelsheim war und dann wieder komme,

Erde zu. Die schwarzen Stromkabel sind nun

ben vor einem zeppelinförmigen Behältnis

hat sich viel auf der Baustelle getan.«

einen Meter tief unter der Erde.


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Palaterra-Produktion ausgezeichnet Der Hengstbacherhof, Standort der ersten Palaterra®-Produktionsanlage im Donnersbergkreis (Rheinland-Pfalz), ist prämiert im Wettbewerb »365 Orte im Land der Ideen«. Der Wettbewerb kürt jedes Jahr 365 herausragende deutsche Projekte für Zukunftsfähigkeit, Mut, Engagement und Kre­ ativität. »Palaterra wird dem Leitspruch ›Wir machen Boden gut‹ gerecht, indem außerordentlich fruchtbare Humussubstrate aus biogenen Reststoffen erzeugt und mit deren Hilfe nährstoffarme Böden aufgewertet werden können«, sagt Projektleiter Ron Richter. Am 10. Mai erfolgt die offizielle Preisverleihung. Ausgezeichnet wird Palaterra von der Standortinitiative »Deutschland – Land der Ideen« und der Deutschen Bank, die den Wettbewerb gemeinsam durchführen. Green Buildings

Effizient vernetzt juwi positioniert sich im Vorstand der Unternehmensinitiative DENEFF Nach der Gründung des Geschäftsbereichs Green Buildings en­

birgt ein enormes wirtschaftliches Potenzial, schafft Arbeits­

gagiert sich die juwi-Gruppe nun auch im Bereich der politischen

plätze und entlastet Verbraucher und Wirtschaft von steigenden

Interessenvertretung für mehr Effizienz in der energetischen Gebäu­

Energiekos ­ten.«

deversorgung. Anfang Februar hat die »Deutsche Unternehmens­ initiative Energieeffizienz« (DENEFF) Dörte Heimann, Leiterin des

juwi treibt die Effizienzthemen nun im Rahmen der DENEFF-Arbeits­

juwi-Hauptstadtbüros, zu ihrer Vizepräsidentin gewählt.

gemeinschaft »Grundsatzfragen und Energiekonzept« voran. Bereits jetzt gibt es zwischen juwi und dem Netzwerk eine fruchtbare

Die Tragweite des Netzwerks brachte Bundeswirtschaftsminister

Zusammenarbeit mit vielen gemeinsamen Terminen bei Abgeord­

Rainer Brüderle schon beim Gründungstreffen Ende November auf

neten, Referatsleitern oder Medien. Für juwi erhöht sich damit die

den Punkt: »Energieeffizienz ist ein Megathema für die nächsten

Transparenz über die politisch-rechtlichen Rahmenbedingungen und

Jahre.« Sein Ziel: »Ein nahezu klimaneutraler Gebäudebestand bis

mögliche gesetzliche Verbesserungen im Bereich der Energieeffi­

2050.« Eine große Herausforderung bedeutet dies für die gesamte

zienz – ganz im Sinne der nachhaltigen, erneuerbaren Strom- und

Branche und damit auch für die juwi Green Buildings GmbH. Ge­

Wärmeversorgung von Gebäuden.

schäftsführer Ralf Ratanski begrüßt das Engagement: »Es ist wichtig, dass wir dort unsere Anliegen im Bereich der regenerativen, nach­ haltigen und effizienten Energieversorgung platzieren.« juwi ist eines von zehn Gründungsmitgliedern des Unternehmens­ netzwerkes. Vom Dämmstoff-Hersteller bis zur gemeinnützigen Beratungsgesellschaft: Alle Teilnehmer beschäftigen sich mit der Frage, wie sich Energie effizient nutzen oder einsparen lässt. »Seit der Gründung von Green Buildings haben wir festgestellt, dass uns ein Verband im Bereich Effizienz fehlt«, blickt Dörte Heimann zurück. »Eine absolute Lücke im Bereich der politischen Interessenvertre­ tungen, die nun geschlossen wurde.« Umweltminister Norbert Röttgen, der Heimanns Wahl bei der ersten Hauptversammlung als Gastredner verfolgte, unterstützt die Ziele der DENEFF: »Die Entwicklung energieeffizienter Technologien

Bundesumweltminister Norbert Röttgen (dritter von links) unterstützt die Anliegen des DENEFF-Vorstands mit Christoph Freiherr von Speßhardt, Martin Bornholdt, Dörte Heimann, Carsten Müller und Christian Noll (von links nach rechts).


Kooperationspartner

»Wir investieren zuerst in unsere Region« Die Pfalzwerke AG engagieren sich seit fast 100 Jahren in ihrer Heimat Der Hauptsitz der Pfalzwerke AG befindet sich in der Kurfürstenstraße im Süden Ludwigs­ hafens, noch im selben Gebäude wie bei der Gründung des Unternehmens 1912. Jedoch ziert heute eine blau schimmernde Glasfront den Eingangsbereich. Und die insgesamt 919 Mitarbeiter der Pfalzwerke, davon 52 Auszubildende, versorgen ihre Kunden heute nicht nur mit Strom, sie bieten ihnen über Ihre Tochter- und Beteiligungsgesellschaften auch noch viele weitere Dienstleistungen. Dazu gehören die Versorgung mit Gas durch die Pfalzgas, die Erschließung von Bauland oder auch Telekommunikationsleistungen der PfalzkomManet. Doch die Stromlieferung bleibt das Kerngeschäft: 300.000 Kunden beliefern die Pfalzwerke in der Pfalz und in der Saarpfalz. Mehr als 150.000 weitere Kunden bundesweit nutzen das Online-Angebot »123energie«, das der Energieversorger 2007 etabliert hat. Mit der juwi-Gruppe haben die Pfalzwerke das Joint Venture »pfalzwind« gegründet, zusammen betreiben sie 51 Windenergie-Anlagen in der Region. Auch in den Bereichen

Rolf Lulei, Geschäftsführer der pfalzwind GmbH.

Solarenergie, Geothermie und Elektromobilität engagiert sich das Unternehmen, zum Bei­ spiel mit der Pfalzsolar oder der Pfalzwerke geofuture. Beim Einkauf von Strom legt das innovative Unternehmen besonderen Wert darauf, dass ein großer Teil aus regenerativen Quellen kommt. Pfalzwind-Geschäftsführer Rolf Lulei: »23,47 Prozent des von uns verkauften Stromes kommt aus regenerativ produzierenden Anlagen. Damit liegen wir weit über dem Bundesdurchschnitt von 17 Prozent.« Dass sich die Pfalzwerke stark für einen hohen, regenerativen Anteil in ihrem Stromportfolio einsetzen, hat laut Lulei viel mit der Philosophie der Pfalzwerke zu tun. »Umwelt- und Na­ turschutz sind wichtige Ziele unseres Unternehmens. Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber der Region bewusst und nehmen diese ernst. Es ist uns daher wichtig, hier in erneuerbare Energieanlagen zu investieren«, sagt Rolf Lulei.

Der Hauptsitz der Pfalzwerke AG in Ludwigshafen.

Seit 2003 kooperieren juwi und die Pfalzwerke AG in einem Joint Venture, dem Unternehmen »pfalzwind«. Sie planen, bauen, finanzieren und betreiben WindenergieAnlagen überwiegend in RheinlandPfalz. Rolf Lulei, Geschäftsführer der pfalzwind gemeinsam mit Manfred Jakobs von juwi renewable IPP: »Wir standen früh den erneuerbaren Energien offen gegenüber und haben in juwi einen Kooperationspartner, mit dem wir eine sehr angenehme und erfolgreiche Partnerschaft pflegen.«


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Karriere

Unter den Top 20 juwi verbessert Vorjahresergebnis beim Wettbewerb »Deutschlands beste Arbeitgeber« juwi ist ein sehr guter Arbeitsplatz. Die­ ser Meinung ist die Mehrheit der juwiMitarbeiter. Ihr Votum gab beim renom­ mierten Wettbewerb »Deutschlands beste Arbeitgeber« des »Great Place to Work Institute« den Ausschlag dafür, dass die Unternehmensgruppe auf Platz 20 in der Kategorie 500 bis 2.000 Mitarbeiter lan­ dete. Verliehen wurde die Auszeichnung Ende Februar in Berlin. Vorausgegangen war eine Mitarbeiterbefra­ gung zu Themen wie Zusammenarbeit, Aner­ kennung, berufliche Entwicklung. Zentrale Bewertungskriterien waren Glaubwürdigkeit, Respekt und Fairness des Managements gegenüber den Beschäftigten, der Stolz der

Erfolg in Berlin: Michael Buss, Leiter der Abteilung Human Resources (links), und juwi-Vorstand Fred Jung.

Mitarbeiter auf die eigenen Leistungen und das Unternehmen insgesamt sowie der Teamgeist im Unternehmen.

»Diese Auszeichnung gehört allen juwi-Mitarbeitern. Sie sind es, die

»Dass wir es auf Rang 20 geschafft haben, macht uns natürlich

diesen außergewöhnlichen Erfolg ausmachen.« Bereits im Vorjahr

stolz«, freuen sich die beiden juwi-Gründer und -Vorstände Matthias

war juwi beim Great Place to Work-Wettbewerb eines der besten

Willenbacher und Fred Jung. Sie gaben das Lob auch direkt weiter.

50 Unternehmen.

juwi kooperiert mit Hochschulen Es ist eine klassische Win-win-Situation, die durch die Zusammenar­

einen großen Bedarf an gut ausgebildeten Fachleuten haben. Ein

beit mit Hochschulen entsteht: Sowohl die Studierenden als auch die

Praktikum bedeutet für viele Studenten einen ersten Einblick in

Hochschulen und Unternehmen profitieren von einer engen Verzahnung.

die Berufswelt. »Wir wollen diese Erfahrung positiv gestalten und

»Wir bauen gerade ein Netzwerk mit ausgewählten Hochschulen auf und

sehen uns hierbei in großer Verantwortung«, sagt Yasmin Dengel.

stimmen uns mit den Verantwortlichen ab, wie eine enge und langfristige

juwi wurde als »Fair Company« ausgezeichnet und misst diesem

Zusammenarbeit aussehen kann«, sagt Yasmin Dengel, Senior Projekt­

Siegel einen hohen Stellenwert zu. Die Studenten werden ent­

manager Personalmarketing bei juwi. Kriterien für die Auswahl sind

sprechend ihrem Wissen direkt in die tägliche Arbeit eingebunden

einerseits die regionale Nähe zu juwi und die fachliche Ausrichtung des

und betreuen eigenständig Aufgaben, die sie auch persönlich wei­

jeweiligen Instituts. Auf diese Weise sichert juwi den Wissenstransfer

terbringen. So profitieren sie vom juwi-Know-how und sammeln

zwischen dem eigenen Unternehmen und den Universitäten. Zudem

wertvolle Praxis-Erfahrungen. Aus einer Diplomarbeit oder einem

können die angehenden Akademiker so schon während des Studiums

Praktikum können auch konkrete berufliche Chancen entstehen –

praktische Erfahrungen sammeln und erste berufliche Kontakte knüpfen.

mit einem Einstiegsjob bei juwi.

Die persönlichen Kontakte zu Hochschulen und Studenten sind für juwi ein wesentlicher Bestandteil der Nachwuchssicherung.

Kontakt: hr-marketing@juwi.de,

Denn der Projektentwickler wird auch in den nächsten Jahren

Jobbörse auf juwi.de/Karriere


Panorama

Mit dem Elektrofahrzeug emissionsfrei zur Arbeit

Mit viel Gelassenheit können fünf juwi-Mitarbeiter die Preisan­

Elektroautos im Alltag für das vom Bundeswirtschaftsministerium

stiege bei Benzin und Diesel verfolgen. Seit Mitte Januar fahren

finanzierte Projekt MOREMA. Mit dem Projekt unterstützt juwi das

sie einen Mitsubishi i-MiEV – einen Elektro-Dienstwagen, der mit

Ziel der Bundesregierung, bis 2030 sechs Millionen Elektroautos

regenerativ erzeugtem Strom angetrieben wird. Damit rückt juwi

auf deutsche Straßen zu bringen. Der Leiter der Abteilung »Solare

dem großen Ziel näher, den Fuhrpark mit derzeit rund 170 Fahrzeu­

Mobilität«, Dr. Ronald Große, fährt bereits seit Oktober 2010

gen komplett auf saubere Elektromobilität umzustellen. Die juwi-

den seinerzeit ersten personenbezogenen Elektro-Dienstwagen

Mitarbeiter sammeln ihre Erkenntnisse über die Einsetzbarkeit von

Deutschlands – ebenfalls einen Mitsubishi i-MiEV.

Mit Baedeker auf Entdeckungstour

e1

Erfahren Sie mit einem faszinierenden Reiseführer alles über die bundesweit wichtigsten Standorte für die Technologien Deutschland Erneuerbare Energien

aft, Wassereothermie

rbarer Energien. gsreise alles über die n Zeitenwende euerbare Energien.

Energien

and,

Deutschland Erneuerbare Energien entdecken

Agentur für Erneuerbare Energien aus Berlin und dem Mainzer

mit Reiseatlas

Fachjournalisten Martin Frey zahlreiche Hintergrund-Informa­ tionen zum Thema. Auch die juwi-Gruppe ist vertreten, unter anderem mit dem Firmensitz im rheinhessischen Wörrstadt

www.baedeker.com

I 14,95 [D] I 15,40 [A]

Generation: den Umstieg auf 100 % erneuerbare Energien. Auf rund 200 Seiten bietet der Verlag in Zusammenarbeit mit der

giereiseziele 978-3-8297-1290-3

und die Chancen der spannendsten Zeitenwende unserer

und dem Solarpark Waldpolenz in Brandis bei Leipzig. Der Reiseführer, der im April erscheinen wird, bietet im Einzelnen: • fundierte

Hintergrund-Informationen über erneuerbare Energien

• über

160 Energie-Reiseziele in ganz Deutschland, für Familien, Entdecker und Genießer

• eine

Gliederung nach Bundesländern

• länderübergreifende

Energie-Touren, die zu den Projekten in Deutschland führen

(mit Tourenskizzen). • einen

aktuellen Reiseatlas mit Markierung der Energie-Reiseziele

Kletterattraktion: der Hochseilgarten in der Nähe des juwi-Firmensitzes in Wörrstadt, der im BaedeckerReiseführer aufgeführt ist.

Der Reiseführer in der bekannten Baedeker-Qualität kostet im Buchhandel 12,95 Euro.


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Weihnachtsaktion lässt Kinderaugen leuchten juwi fördert nachhaltige Hilfsprojekte über die 100 %-Stiftung

Techniker des Nelson Mandela Educational Centre montieren die Solaranlage auf dem Dach der Grundschule. Foto: Ruanda-Stiftung.

Soziale Projekte und somit die nachhaltige Entwicklung in zwei

der Kinder in den Bereichen Ernährung, Bildung und Gesundheit zu

ärmeren Regionen der Welt und in zwei deutschen Einrichtungen

verbessern. Mit ergänzenden Projektmaßnahmen werden die Fa­

konnte die »100 % erneuerbar Stiftung« mit Geldern der Weih­

milie – und damit das Fundament der Kinder – langfristig gestärkt,

nachtsaktion der juwi-Gruppe fördern. Neben zwei deutschen

die Bedingungen an der Schule und die medizinische Versorgung

Kinder- und Jugendprojekten, dem Kinderclub Soldiner Straße

der Kinder verbessert. Eine solare Inselanlage, über eine Spende

in Berlin Mitte und der katholischen Gemeinschaft Chara e.V.

der »100 % erneuerbar Stiftung« finanziert, soll die Unabhängigkeit

im rheinland-pfälzischen Gerbach wurden zwei Solarprojekte im

vom unsicheren, staatlichen Strommonopol gewährleisten.

rheinland-pfälzischen Partnerland Ruanda unterstützt. Auf der Grundschule Gitanda ist die solare Inselanlage bereits montiert,

Die Anlage wurde durch 13 Techniker des »Nelson Mandela Edu­

auf dem »Nelson Mandela Educational Centre« für Bau- und

cational Centre (NMEC)« in Ruanda im Januar installiert. Als dann

Elektrotechnikingenieure in Ntarama wird in Kürze eine Blitz­

erstmals der Lichtschalter gedreht wurde, leuchteten nicht nur die

schutzanlage installiert.

Glühlampen im Klassenraum, sondern auch die Augen der Kinder. Denn jetzt kann auch an dunkleren Tagen gelernt werden.

Ruanda: Solaranlage für die Grundschule Gitanda in Rulindo Rund 550 Kinder besuchen die Grundschule Gitanda (Distrikt

Zur Stärkung der Eigenverantwortlichkeit der Schule gründete

Rulindo). Die Schule liegt fernab der Straße, tief im Tal und ist nur

sich im Vorfeld der Arbeiten ein »Solarkomitee« mit drei Verant­

durch eine sieben Kilometer lange, steile und schwer zugängliche

wortlichen aus der Lehrerschaft. Der Chef des Komitees war bei

Piste erreichbar. Im September 2009 hat die Ruanda Stiftung –

den Installationsarbeiten rund um die Uhr dabei. Geplant ist, dass

unser Partner vor Ort – begonnen, mit der Schule ein Pilotprojekt

das Komitee in den nächsten Wochen einen Workshop-Tag im

zur sozialen Grund- und Ernährungssicherung von Familien mit Kin­

NMEC verbringt, um die Pflege und den Umgang mit der Solar­

dern umzusetzen. Die Grundidee besteht darin, das Lebensumfeld

technik zu lernen.


Kalender Die juwi-Gruppe präsentiert sich stets auf Messen und Ausstellungen. Besuchen Sie uns auf einer der folgenden Veranstaltungen, und informieren Sie sich vor Ort bei unseren Experten über unsere Angebote. Aktuelle Termine finden Sie auch im Internet unter www.juwi.de.

Was

Wann

Wo

PWEA Conference and Exhibition

12. – 14. 04. 2011

Warschau (Polen)

EE & RES

13. – 15. 04. 2011

Sofia (Bulgarien)

Solarexpo

04. – 06. 05. 2011

Verona (Italien)

Wind Power Africa

09. – 11. 05. 2011

Kapstadt (Südafrika)

Genera

11. – 13. 05. 2011

Madrid (Spanien)

waste to energy

17. – 19. 05. 2011

Bremen

AWEA Windpower

22. – 25. 05. 2011

Anaheim (USA)

Intersolar Europe

08. – 10. 06. 2011

München

Ausbildung mit Perspektive Mitte Januar haben Jenny Ofenloch und Christoph Breisch (Bild links) als Erste in diesem Jahr ihre Ausbildung zur Bürokauffrau bzw. -kauf­ mann bei juwi erfolgreich beendet. Kurze Zeit später folgte ihnen Sebastian Leukel aus dem juwi-Büro in Siegburg, der eine Ausbildung zum Technischen Zeichner im Bereich Green Buildings absolvierte. Sie werden alle drei fest angestellt. »Mit dem Wachstum des Unter­ nehmens wächst auch die Anzahl der Auszubildenden bei juwi«, sagt Michael Buss, Bereichsleiter HR. »Für juwi ist es ein wichtiges Ziel, unseren Nachwuchs nach erfolgreicher Ausbildung zu übernehmen.«

juwi Holding AG

Energie-Allee 1

Tel. +49. (0)6732. 96 57-0

info@juwi.de

55286 Wörrstadt

Fax. +49. (0)6732. 96 57-7001

www.juwi.de


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