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Mit der neuen Jahresproduktion DIE AGONISTEN geht der Verein Kabawil neue Wege und dies in mehrfacher Weise. Erstens: Seit Gründung des Vereins 2003 wurden alle Jahresproduktionen von Petra Kron geleitet. Für DIE AGONISTEN wird erstmalig mit Leonie Kubigsteltig eine neue künstlerische Leiterin ausgewählt, die über diese Produktion in die Zusammenarbeit mit Kabawil kommt. Für die Auswahl von Leonie Kubigsteltig gibt es für Kabawil gute Gründe und dies über ihre langjährige Praxis als Regisseurin in Deutschland und Großbritannien hinaus: Sie bringt aus ihrer Arbeit am Schauspiel Frankfurt Erfahrungen in der engagierten Zusammenarbeit mit jungen Menschen mit und das mit besonderen Zielgruppen: In dem Stück »Beautiful Burnout« brachte sie jugendliche AmateurBoxer mit Schauspielern aus dem Ensemble des Schauspiel Frankfurt zusammen. Mit »Sucht« entwickelte sie ein Projekt mit jungen Frauen zu emotionaler Abhängigkeit und Liebessucht für das Junge Schauspiel Frankfurt. Hier arbeitete sie mit dem Mädchenhaus FeM zusammen. Zweitens: Die jüngsten gesellschaftlichen Entwicklungen geprägt durch das Kommen von Geflüchteten haben unmittelbaren Einfluss auf die Arbeit von Kabawil, sowohl in der Jahresproduktion als auch in dem Projekt »al ailatu«, das eigens für die Kulturarbeit mit Geflüchteten ins Leben gerufen wurde. Bei DIE AGONISTEN fanden durch den Kontakt zu dem Kulturzentrum zakk mehrere junge Geflüchtete den Zugang zum Kreis der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Produktion. Dies ist mit Herausforderungen verbunden, denn es wird mit einer sehr diversen Gruppe in Bezug auf Alter, Herkunft und Erfahrungen mehrsprachig gearbeitet. Ein Ziel ist bereits vor der Premiere erreicht: Eine international sehr heterogene Gruppe von jungen Menschen hat über die Kulturarbeit zusammen gefunden und Solidarität entwickelt. In dem gesonderten Projekt »al ailatu« für und mit Geflüchteten wird unter der Leitung von Petra Kron ein neues Konzept einer inklusiven Kulturarbeit erprobt, in dem die Ausbildung von talentierten Geflüchteten als Kulturbotschafter/innen ein wichtiges Ziel ist. Auch der Inhalt der neuen Jahresproduktion ist sehr nah dran an den aktuellen politischen Geschehnissen. DIE AGONISTEN wollen es wissen. ‚Konflikt‘ ist das Thema, mit dem sie sich auseinandersetzen. Sie gehen zu einer Demonstration gegen die Aufnahme von Geflüchteten nach Garath und sammeln Eindrücke und O-Töne vor Ort, sie interviewen Politiker, Wohnungslose, Menschen aus ihrem Umfeld, Freunde, Verwandte und stellen so einen Fundus her, der die Basis für den künstlerischen Ausdruck in der Jahresproduktion bietet. Kabawil geht neue Wege und man kann auf die Erfahrungen gespannt sein, die dabei gemacht werden. Reinhold Knopp
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Das FFT hat sich in der letzten Spielzeit unter anderem mit dem Agonistischen Raum nach Chantal Mouffe beschäftigt. Chantal Mouffe beschreibt wie die Austragung von Konflikten nach bestimmten Spielregeln konstitutiv ist für eine Demokratie. Sie merkt an, dass in unserer gegenwärtigen politischen Landschaft Räume fehlen, in denen hart verhandelt aber niemals die Legitimität des Gegners oder Gegenspielers in Frage gestellt wird. Was wir stattdessen gerade in unseren Städten erleben ist ein Aufflammen des Rechtspopulismus, von Bürgerwehr und Selbstjustiz. Zum Kölner Attentat auf Henriette Reker schreibt der Spiegel: „Mitgestochen hat der ganze deutsche, braune Frühling, das rassistische Erwachen eines Teils der Bevölkerung, den Demokratie nicht interessiert, der Gewalt nicht ablehnt, der Hetze für Meinung hält, der „Merkeldiktatur“ sagt, weil an der Grenze kein Schießbefehl auf Flüchtlinge gilt.“
Hier kommen DIE AGONISTEN ins Spiel. Schritt für Schritt haben wir uns an gegenwärtige gesellschaftliche Konflikte herangearbeitet. Die jungen Performer von Kabawil, die in diesem Jahr fast zur Hälfte aus Krisen- und Konfliktregionen stammen, interviewten sich zunächst gegenseitig, um diesen Kreis dann sukzessiv zu erweitern. Sie führten Gespräche mit ihren Familien, Eltern, Freunden, mit politischen Stimmungsmachern und Entscheidungsträgern in der Stadt sowie mit sozial ausgegrenzten Vertretern der Gesellschaft. Mit dem Totem des Fuchses bewaffnet, wollten wir zu einer Bewegung werden, die Gegensätze und Konflikte aufspürt und verschiedene Stimmen und Stimmungen einfängt, um einen agonistischen Raum künstlerisch zu erzeugen. Der Fuchs, der seit vielen Jahren wieder in die Städte drängt, war dabei unser Zeichen einer intelligenten, widerständigen und unkontrollierbaren Bewegung. Aus einigen dieser Interviews ist das Material entstanden, welches Sie heute Abend auf der Bühne sehen. Die Inhalte sowie die Intonation der Interviewten haben wir in Musik überführt und in Songs umgesetzt, die Sie durch den Abend begleiten werden. An anderen Stellen gehen die Performer live mit dokumentarischen Aufzeichnungen um. Als neue künstlerische Leitung der Jahresproduktion von Kabawil e.V. hatte ich die Möglichkeit, ein sehr inspirierendes Team aus Künstlern, Experten und Dozenten zusammenzustellen und für die jungen Performer ein Trainingsprogramm zu entwickeln. Diese Aufführung steht nun am Ende eines Prozesses, welcher neben der Vermittlung von Tanz, Musik und Performance vor allem auch ein Versuch in ‚Citizenship‘ und ‚Empowerment‘ war. Wir haben uns mit politisch komplexen Themen und Fragestellungen befasst und es war uns wichtig, diejenigen im Nachfragen, in Reportage und Interviewführung zu schulen welche sonst oft nur Gegenstand der Berichte sind. Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Mitgliedern von Kabawil e.V. bedanken für das mir entgegengebrachte Vertrauen sowie den Mitarbeitern des FFT und allen Menschen die mir und meinem Team in dieser Arbeit zur Seite gestanden und uns unterstützt haben. Leonie Kubigsteltig
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ES IST WICHTIG, DASS JEDER MENSCH IMMER UND ÜBERALL SAGEN KANN, WAS ER ODER SIE DENKT, EGAL, WAS ES IST. — WAS MEINST DU?
»Allen Menschen, die das XXI. Jahrhundert gestalten werden, sagen wir mit unserer ganzen Zuneigung: Schöpfung ist Widerstand. Widerstand ist Schöpfung. Die Gründe sich zu empören können heute als weniger klar erscheinen, da die Welt zu komplex ist. Wer bestimmt, wer entscheidet? Es ist nicht immer einfach zu unterscheiden, welche Strömungen gerade regieren (…). Es ist eine große Welt, in der wir merken, dass gegenseitige Abhängigkeit herrscht. Wir leben in einer noch nie da gewesenen globalen Verknüpfung.« Stéphane Hessel, Empört Euch
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Was ist Asyl?
In Deutschland gibt es gerade viele Bürgerinnen und Bürger, die sich für Flüchtlinge engagieren. Was glaubst du, woran liegt das? Und wie ist es in anderen EU-Ländern? Was weißt du über die Situation von Flüchtlingen in Düsseldorf? Kennst du Unterkünfte für Flüchtlinge in Düsseldorf? Wenn ja, kannst du beschreiben, wie sie aussehen, wie viele Menschen dort leben, woher diese Menschen kommen, etc.?
»Truth is symphonic. A symphony involves many instruments or voices struggling against or with one another.« Walter J. Ong 2015 Kabawil Die Agonisten
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Stell dir vor, du wärst der Staatschef/die Staatschefin eines wohlhabenden EU-Landes. Was sind deine Ziele, die du in deiner Regierungszeit erreichen möchtest? Was sind deine Grundpositionen/Werte, die dein Regieren anleiten? Was wären konkrete Schritte, die du einleiten würdest, um deine Ziele zu erreichen? Überlege bitte, was notwendige Voraussetzungen sind, damit du deine Ziele auch umsetzen und langfristig sichern kannst.
IN DER WELT PASSIERT SOVIEL UNGLÜCK, MAN WEISS GAR NICHT, WO MAN ANFANGEN SOLL UND WIE MAN FRIEDEN STIFTEN KANN. ES IST ALLES SO KOMPLIZIERT. — WAS MEINST DU DAZU?
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Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien (also z. B. aus dem Kosovo oder Albanien) kommen nach Deutschland, weil sie in ihren Heimatländern keine Arbeit haben und in großer Armut leben. 1998/1999 war dort Krieg, jetzt gibt es keinen Krieg mehr. Was meinst du: Sollten die Menschen ein Recht auf Asyl haben? Warum, oder warum nicht?
WAS BESCHÄFTIGT DICH GERADE BESONDERS IN DEINEM LEBEN?
WAS IST FÜR DICH POLITIK?
Adversaries do not need to accept ideas they disagree with, they will fight against them, but they have to accept that it is legitimate for other people to put forward such ideas and defend them. Chantal Mouffe 2015 Kabawil Die Agonisten
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Liest, hรถrst oder guckst du Nachrichten? Wenn ja, welche Medien sind das? Wie hast du die Demo erlebt, auf der du Anfang August warst? Wer hat demonstriert und warum?
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Können Flüchtlinge, die kein Deutsch sprechen, erkennen, ob die Leute vor der Tür für oder gegen sie demonstrieren? »Nicht ‚Kunst’, nein: Anfang! Wir unterstellen alles dem Zweck. Der Zweck untersteht dem Ziel. So gesehen, und auch von meiner Person aus gesehen, übe ich selbstverständlich Kritik an dem Gewordenen. (…) Unfertig die Aufführung, weil unfertig die Mittel, mit denen wir unseren Versuch unternahmen. Was kommt es uns darauf an, Inhalt und Form zu letzter Fertigkeit zu steigern, ‚Kunst’ zu schaffen?! Bewusst schaffen wir Unfertiges. Wir haben auch gar nicht die Zeit zu formalem Aufbau. Zu viele neue revolutionierende Gedanken drängen ans Licht, die Zeit ist uns zu kostbar, um auf letzte Läuterung zu warten. Wir nehmen die Mittel, wie wir sie finden - scheltet uns darum - und schaffen damit die Übergangsleistung.« (Erwin Piscator aus: Das Politische Theater, 1929) 2015 Kabawil Die Agonisten
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»I am convinced that we cannot leave the terrain of traditional politics and say “this is a lost cause”. We need to act in a multiplicity of areas, in each of which it is important to re-inject the possibility for conflict.« Chantal Mouffe
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»Das was ich mache, nenne ich Ensemble. Ein Ensembleaufbau ist die Präsentation vieler Bemühungen darum, ein Stück Realität zu erkennen, zu beurteilen oder auch ‚ein Problem in den Griff‘ (Begriff) zu bekommen.« Anna Oppermann
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»Ich wurde in eine tausendjährige Geschichte gezogen, die auch die jüngste aller Geschichten war, die Geschichte einer Zukunft, die mir lebenswert erschien, wo Politik wieder einen Sinn hatte. Der alte abendländische Traum von der Revolution war verschimmelt, wenn etwas stattfinden würde- wenn ein Traum möglich war-, würde es, so ahnte ich, vom Fuchs ausgehen.« Yannick Haenel »Die bleichen Füchse« Von der Bundeskanzlerin Angela Merkel: ‚Mother of the World’ gibt es derzeit viele Bilder in der Presse und im Internet, besonders auch auf Arabischen Websites. Welche Bilder hast Du gesehen? Wie wird Angela Merkel dargestellt?
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Es wird viel 端ber Integration gesprochen. Aber wo hinein sollen Fl端chtlinge in Deutschland eigentlich integriert werden? Was meint man damit? Wer tr辰gt zur Integration von Fl端chtlingen bei? Wer soll deiner Ansicht nach dazu beitragen?
HAST DU SCHONMAL EINE SITUATION ERLEBT, IN DER JEMAND SEINE MEINUNG ALS EINZIGER GEGEN EINE GROSSE MEHRHEIT VERTEIDIGEN MUSSTE?
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Künstlerische Leitung/ Regie Leonie Kubigsteltig Künstlerische Leitung/ Choreografie Othello Johns Musikalische Leitung Christoph Iacono Bühne/Kostüm Katrin Bombe Licht Jens Piske Produktionsassistenz Akiko Okamoto Davina Donaldson Regieassistenz Anna-Maria Brodt Dozentin / Tanz Lili M Rampre Dozentinnen / Schauspiel Laurenz Leky Alina Vimbai Strähler Dozentin / Sprechen Dorothee Föllmer Recherche/Interviewführung Elisabeth Nickler Dokumentation / Fotografie Katja Stuke Dokumentation / Film Die Bildversorger Catering Heribert Münch
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Leonie Kubigsteltig geboren in Steinfurt NRW, studierte Kulturund Theaterwissenschaften in Hildesheim und Bochum sowie zeitgenössischen Tanz an der Northern School of Contemporary Dance in Leeds und Movement Direction an der Central School of Speech and Drama in London. Dort arbeitete sie u.a. am Young Vic und Gate Theatre, für die Royal Shakespeare Company sowie im Londoner West End. Sie assistierte Regisseuren wie Luc Bondy, Andrea Breth und René Pollesch und inszenierte am Schauspiel Frankfurt und Theater Kiel. Leonie Kubigsteltig hat eine Weiterbildung in Musik- und Theatermanagement an der Ludwig-Maximilian-Universität München absolviert und ist seit April 2015 als Künstlerische Leitung und Regisseurin bei Kabawil e.V. tätig.
Othello Johns ist Choreograph, Tänzer und Pädagoge und hat 2003 gemeinsam mit Petra Kron, Reinhold Knopp, Andrea KronPetrovic, Nora Parnitze, Petra Kron und Heribert Münch Kabawil e.V. gegründet. Er ist verantwortlich für die künstlerische Leitung im Bereich Tanz und Choreografie. Johns arbeitete als Solist für Milton Myers, Rod Rogers, Isadora Duncan und Erick Hawkins und mit dem Tanzatelier Wien. Er studierte Tanz und Choreographie an der Martha Graham School of Contemporary Dance in New York, an der Erick Hawkins School in New York und an der University of Louisiana.
Christoph Iacono studierte an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Als freier Theater- und Bühnenmusiker arbeitet er regelmäßig für verschiedene Schauspielhäuser, u.a. für das Thalia Theater Hamburg, Schauspiel Frankfurt, Schauspiel Köln, das Schauspielhaus Bochum, das Oldenburgische Staatstheater, Düsseldorfer Schauspielhaus. Weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit sind Kompositionen für Tanz und Tanztheater. Für die Choreographen Mark Sieczkarek, Chrystel Guillebeaud und Chun-Hsien Wu hat er bereits mehrere Stücke realisiert und spielt darüber hinaus auch in »Palermo, Palermo« von Pina Bausch. Mit dem international renommierten Ensemple LIBERTANGO hat Christoph Iacono die vom NDR produzierten CDs »El Angel« und »El Porteño« (LaikaRecords/Rough Trade) veröffentlicht.
Katrin Bombe studierte Bühnenbild in Amsterdam und im Anschluss Psychologie in Frankfurt. Eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet sie mit Leonie Kubigsteltig und mit Susanne Kennedy. Sie wurde u. a. bei der Toneelgroep Amsterdam und am NTGent engagiert. Katrin Bombe unterrichtet Bühnenbild an der Hochschule der Künste in Utrecht und an der Theaterakademie Maastricht. Zudem ist sie als Art Director beim Film tätig.
Anna-Maria Brodt studiert an der Ruhr-Universität Bochum Theaterwissenschaft und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft im Master. Vor dem Eintritt ins Studium besuchte sie für ein Jahr die Constantin Schule für Gesang, Schauspiel, Tanz in Bochum. Seither hat sie sich an verschiedenen Stellen in die Bereiche Veranstaltungsmanagement und Künstlerbetreuung eingearbeitet, so beispielsweise 2013 in Hagen bei »TanzRäume« und »Extraschicht« sowie in Mühlheim an der Ruhr während des Impulse Festivals 2015. Im Kulturbüro der Stadt Hagen und am FFT Düsseldorf konnte Anna-Maria ihren Einblick in die Kunst- und Theaterszene zwischen Rhein und Ruhr vertiefen. Sie ist außerdem ein aktives Mitglied des freien Ensembles »Theater ne’ah« in ihrem Heimatort Herdecke.
Lili M. Rampre wurde in Slowenien geboren. Sie erhielt ihren Master of Fine Arts in Dance Education an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/Main. Sie wurde für eine Residenz am Centre chorégraphique national de Montpellier Languedoc-Roussillon– WILD CARD ausgewählt und erhielt den ersten Preis in der National competition of young dance creators Slovenia. 2013/2014 erhielt sie die Residenz als Modul dance artist. Sie arbeitete mit dem Filmemacher Anatoli Nat Skatchkov an einem Kurzfilm, trat in Marina
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Abramovics 14 rooms auf (Basel, Fondation Beyeler) und entwickelt ihre eigenen Arbeiten u.a. unterstützt durch Tanzhaus NRW, PACT Zollverein, Dance House Lefkosia, Akademie der Künste der Welt Köln.
Laurenz Leky studierte Schauspiel am Mozarteum, Salzburg, und arbeitete 9 Jahre an verschiedenen Stadttheatern. 2009 feierte er sein Regiedebut am National Theatre Kampala, Uganda. 2010/11 machte er einen Masterabschluss in Conflict Resolution an der University of Bradford, GB, und arbeitet seitdem als freischaffender Schauspieler und Regisseur im In- und Ausland, u.a. im Osten der Demokratischen Republik Kongo, in Ruanda, Burkina Faso, Bulgarien und im Kaukasus. 2013 war er künstlerischer Leiter des Theaterprojekts ON STAGE in München und entwickelte mit afrikanischen Flüchtlingen am Lustspielhaus das Stück »Unsere Münchener Freiheit«. Ausgehend von seinen Erfahrungen entwickelte er am Theater Rampe in Stuttgart, mit den Regisseuren Nina Gühlstorff und Jan-Christoph Gockel die Monologe »koNGOland« und »Kongo-Müller«. Ab der Spielzeit 2016/17 wird Leky Leiter des Theater im Bauturm, Köln.
Alina Vimbai Strähler ist in Duisburg geboren und aufgewachsen. Sie hat im Sommer 2015 ihren Master an der Zürcher Hochschule der Künste
abgeschlossen. Im Rahmen ihrer Ausbildung war sie Stipendiatin von »Building Bridges«, einem einjährigen Austauschprojekt der ZHdK und der New York University/Tisch mit Arbeitsaufenthalten in New York und Florenz. Während des Studiums spielte sie u.a. am Theater der Künste in der Inszenierung »Italienische Nacht« (Regie: K. Kunz), am Schauspielhaus Zürich in »Zoo der Zeitgenossen« (Regie: Antje Schupp), sowie zuletzt am Schauspielhaus Frankfurt in »Der Zeuge« (Regie: Leonie Kubigsteltig). Zur Zeit ist sie Ensemblemitglied am Theater Konstanz.
Dorothee Föllmer machte nach einem Schauspielstudium an der ZHdK in Zürich eine Weiterbildung zum Designated Linklater Voice Teacher in Deutschland und in New York. Sie arbeitet als Sprechdozentin u.a. an der Folkwang Universität Essen, Theaterakademie Köln, First Take Schauspielakademie. Als Schauspielerin, ist sie bei Danni Lowinski, Bastian Pastewka, Lindenstraße, Club der Roten Bänder und in diversen Kurzfilmen zu sehen. Sie spielt und spielte u.a. am Schauspielhaus Zürich, Kaserne Basel, Schauspielhaus Kiel, Landestheater Tübingen, Comedia Theater, Theater Kohlenpott, Nibelungen Festspiele, Grönemeyer Projekt.
zen und Seminare. Geboren in Münster/Westf. studierte sie Soziologie (B.A.) und Politikwissenschaft (M.A.) an den Universitäten Jena und Frankfurt am Main. Im Anschluss daran arbeitete sie zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universität in Frankfurt, bevor sie für einige Zeit nach Brasilien und Indien ging. Ihre Examensarbeit über kulturelle Geschmackspräferenzen und Distinktionsprofile von Parteipolitikern wurde mit dem Josef-Esser-Preis als beste Abschlussarbeit ausgezeichnet. Darüber hinaus umtreiben sie Fragen über Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe, demographische Wandlungsprozesse und die Rolle und Bedeutung von Familie, Milieu und Sozialisation im Kontext wachsender gesellschaftlicher Komplexität, Kontingenz und postmoderner Versprechen.
Davina Donaldson absolvierte ihr Magisterstudium in den Fächern Germanistik und Romanistik an der HeinrichHeine-Universität Düsseldorf und danach eine Ausbildung zur Theaterpädagogin am OFFTheater Neuss. Seit 2015 macht sie eine Schauspielausbildung an der Theaterakademie Köln. Als Theaterpädagogin arbeitete sie u.a. als Dozentin des NRWLandesprogrammes Kultur-und Schule (Grund- und Realschulen) der Heinrich-HeineUniversität sowie als Leiterin diverser Theaterworkshops und –projekte für Kinder und (junge) Erwachsene in NRW. Wohnhaft in Köln entwickelt sie dort gemeinsam mit anderen KünstlerInnen spartenübergreifende Projekte zwischen Theater und Bewegungsforschung. »Die Agonisten« ist die 3. KabawilProduktion, in der sie als Projektassistentin mitwirkt.
Akiko Okamoto hat and der Ruhr Universität Bochum 2007 ihr M.A. Studiengang im Hauptfach Film- und Fernsehwissenschaft mit den Nebenfächern Kunstgeschichte und Chinesisch abgeschlossen. Sie arbeitet als freiberufliche Projektmanagerin im Bereich Tanz, Theater und Bildende Kunst. Im FFT Düsseldorf arbeitet sie regelmäßig und kuratiert seit 2013 die »Nippon Performance Night«. Außerdem arbeitet sie als Übersetzerin und Dolmetscherin in den Sprachen Japanisch/Deutsch.
Elisabeth Nickler lebt in Berlin und konzipiert dort Konferen-
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