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Zukunftswünsche

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Grußworte

Grußworte

Was dem Jungen Kolleg Greifswald in der Zukunft zu wünschen ist

Dr. Christian Suhm

Der Mensch ist wesentlich durch die zeitlichen Kategorien der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft bestimmt, und das trifft auch auf die von ihm geschaffenen Institutionen zu. Um eine Antwort auf die Frage zu finden, was dem Jungen Kolleg Greifswald, das im Juni 2022 sein 10-jähriges Bestehen feiert, zu wünschen ist, mag es also hilfreich sein, den Blick in die Vergangenheit zu richten und die Frage zu stellen, ob die Wünsche, die vor mehr als 10 Jahren mit der Einrichtung eines Forums für Stipendiat*innen von Begabtenförderungswerken und anderen Einrichtungen verbunden waren, in Erfüllung gegangen sind.

Diese Frage kann unumwunden bejaht werden. Es ist gelungen, vielen begabten Studierenden die Möglichkeit zu geben, ein wissenschaftliches Programm eigenverantwortlich zu organisieren, neue Veranstaltungsformate zu etablieren und einen frischen, interdisziplinären Diskurs zu initiieren, der weit über die Mitglieder des Jungen Kollegs hinaus auf Interesse und Zuspruch gestoßen ist. Ich hatte das Privileg und die Freude, die Geschicke des Jungen Kollegs seit seiner Gründung zu verfolgen und immer wieder aufs Neue davon begeistert zu werden, wie sich Studierende und junge Forscher*innen engagieren und den alten Häsinnen und Hasen zeigen, was sie drauf haben. Mehr noch: Ich habe viele Junge Kollegiat*innen bewundert, wie sie auch vor der Einladung großer Koryphäen der Wissenschaft nicht zurückschreckten und wie sie es geschafft haben, kritische und ungezwungene Diskussionen zu entfachen.

Ein Rückblick auf 10 Jahre Junges Kolleg schließt auch den Dank ein. Es war Dr. Thomas Kempf, der als Vorstand der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung vor mehr als 10 Jahren die Idee des Jungen Kollegs aus der Taufe hob und den Startschuss für seine Eröffnung als neuer Form der Nachwuchsförderung des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs Greifswald gab. Professor Dr. Karlheinz Altendorf hat als langjähriger Mentor des Jungen Kollegs im wissenschaftlichen Beirat der Stiftung Alfried Krupp Kolleg unschätzbar wertvolle Unterstützung geleistet, Kollegiat*innen immer wieder bei Besuchen in Greifswald mit Rat und Tat zur Seite gestanden und drei Mal zu wunderbaren und ereignisrei-

chen Exkursionen nach Osnabrück eingeladen. In jüngster Zeit wurde seine Arbeit von Professor Dr. Werner Raub in ebenso großartiger Weise weitergeführt. Und ohne die großzügige finanzielle Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung gäbe es nicht nur kein Wissenschaftskolleg in Greifswald, sondern auch kein Junges Kolleg.

Auch die Gegenwart des Jungen Kollegs Greifswald ist trotz mancher Hemmnisse der vergangenen Pandemie-Jahre rosig. In digitaler und in Hybrid-Form konnten die etablierten Veranstaltungsformate fortgeführt, neue Mitglieder gewonnen und eine Jubiläumsbroschüre erstellt werden, die ihresgleichen sucht. Und dann ist da noch die Jubiläumsfeier am 18. Juni Dr. Christian Suhm, 2022, zu der Dr. Annette Wissenschaftlicher Julius, die Generalsekre- Geschäftsführer des Alfried tärin der Studienstiftung Krupp Wissenschaftskollegs des deutschen Volkes, Greifswald

als Festrednerin gewonnen wurde! Die Koordination des Jungen Kollegs liegt seit einigen Jahren in den Händen von Tobias Surborg M. A., der es mit größtem Fleiß, klugem Verstand und charmanter Hartnäckigkeit fertiggebracht hat, das Jubiläum des Jungen Kollegs in belasteten Zeiten zu planen und zu organisieren. Lieber Tobias, ohne Dich hätten wir das nicht geschafft!

Was bleibt dem Jungen Kolleg also für die Zukunft zu wünschen, außer dass es einfach so weitermacht wie bisher? Nicht viel, um ehrlich zu sein. Ich wünsche den Jungen Kollegiat*innen der kommenden Jahre, dass sie ihren Ehrgeiz, ihre Neugierde und ihre Offenheit nicht verlieren werden, die so immens wichtig sind, um das große menschliche Projekt zu gestalten, das wir Wissenschaft nennen.

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