Finanzierung, Organisation und Steuerung im ÖPNRVmit Fokus Stadtregionen

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Finanzierung, Organisation und Steuerung im ÖPNRV mit Fokus Stadtregionen Ringvorlesung „Öffentlicher Verkehr“ an der TU Wien am 7. November 2018 Dr. Karoline Mitterer© 23. November 2018 · Seite 1


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ÖPNRV in Stadtregionen Herausforderungen Ausbaunotwendigkeit: • zunehmende Pendlerströme • Dekarbonisierungsziele • Qualitätssteigerung

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Herausforderungen Pendlerströme steigende Verflechtungen mit dem StadtUmland

wesentliche regionale Versorgungsfunktion

Anzahl Pendelnde

250.000

1.200.000

200.000

1.000.000

150.000

800.000 Binnenpendelnde

100.000

Einpendelnde

600.000

Auspendelnde 50.000

0

400.000

200.000

0 www.kdz.or.at

Wien

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Quelle: KDZ: eigene Darstellung 2016, auf Basis Daten: Statistik Austria: Pendlerstatistik 2013, 2016.


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Herausforderungen Dekarbonisierungsziele 

Senkung der Emissionen bis 2050 auf nahe Null

Dies bedeutet Investitionsschub durch: 1) technologische Umstellung 2) Kapazitätsausweitung geschätzter zusätzlicher Finanzierungsbedarf in Stadtregionen: 16 Mrd. Euro bis 2050 (exkl. Bahn)* (530 Mio. Euro p.a.)

* KCW: Kosten der Dekarbonisierung im ÖPNV www.kdz.or.at der österreichischen Ballungsräume, 2018.

Karoline Mitterer Quelle: UBA: Sachstandsbericht Mobilität, 2018. 23. November 2018 · Seite 4


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Herausforderungen Qualitätssteigerung Umstieg auf den ÖV benötigt besseres Angebot

Wie hoch schätzen Sie den Optimierungsbedarf in den angeführten Bereichen aus Sicht Ihrer Stadt/Gemeinde ein? 0%

Verbesserung der Abstimmung der Fahrpläne (Anbindungen)

Verdichtung des ÖV-Netzes: Erweiterung Bedienungsgebiete, zusätzliche Haltepunkte etc.

den Linienverkehr ergänzende Mikro-ÖV-Angebote (z.B. Anruf-Sammeltaxis, Rufbusse und Gemeindebusse) Sehr stark

Stark

20%

23%

60%

80%

30%

18%

35%

27%

Mäßig

40%

20%

Gering

100%

41%

38%

35%

8%

16%

Keine Angabe

Quelle: KDZ: Organisation, Steuerung und Finanzierung im stadtregionalen öffentlichen Verkehr, 2016

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Inhalt 

Organisation und Steuerung im stadtregionalen ÖPNRV

Finanzierungsströme im ÖPNRV

Reformansätze

Zukünftige Bedarfe in Stadtregionen

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Studien im Auftrag der AG ÖV (UA stadtregionaler ÖV) 

UA stadtregionaler ÖV  BMVIT, Bundesländer, Österreichischer Städtebund

Zweck  Verbesserung der Zusammenarbeit in Stadtregionen, um die Herausforderungen der Zukunft besser zu meistern

Entscheidungsgrundlagen  Beauftragen mehrerer Studien zu Organisation, Steuerung und Finanzierung im stadtregionalen ÖPNRV sowie zum zukünftigen Finanzierungsbedarf

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Studien im Auftrag der AG ÖV (BMVIT, Länder, Städtebund) 

KDZ: „Organisation, Steuerung und Finanzierung im stadtregionalen öffentlichen Verkehr“ (November 2016)

KDZ: „Finanzierungsverflechtungen im stadtregionalen ÖPNRV“ (Jänner 2017)

KCW: „Weiterentwicklungsansätze zum stadtregionalen öffentlichen Verkehr“ (Jänner 2017)

KDZ: Bedarfserhebung ÖPNRV-Infrastruktur in Stadtregionen (Juni 2018)

Download unter http://kdz.eu/de/studien https://www.staedtebund.gv.at/themen/mobilitaet/stadtregionaler-oev/

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ORGANISATION UND STEUERUNG IM STADTREGIONALEN VERKEHR Vertiefungen dazu in: Mitterer, Haindl, Hochholdinger, Schantl, Valenta: Organisation, Steuerung und Finanzierung im stadtregionalen öffentlichen Verkehr, November 2016 www.kdz.or.at

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Quelle: Rechnungshof: Verkehrsverbünde, 2014, S. 37.

Bestellung der Verkehre gemäß ÖPNRV-G 1999

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Rollen der Gebietskörperschaften I. 

Bund  BMVIT: übergeordnete strategische Planung, Finanzier, Koordinator der verbundgrenzenüberschreitenden regionalen Verkehre  BMFJ: SchülerInnen- und Lehrlingsfreifahrten  BMF: Zuweisungen im Finanzausgleich  BMLFUW: Förderungen Mikro-ÖV  SCHIG: Dienstleister des Bundes

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Rollen der Gebietskörperschaften II. 

Länder  regionale Verkehre: Strategische Planung und Steuerung, regionale Verkehrskonzepte, Entwicklungspläne, Konzessionsvergabe etc.  Schienenregionalverkehr: auch operative Planung  verkehrsträgerübergreifende Agenden (Schnittstelle Straße-Schiene)  Koordination der AkteurInnen  Abstimmung zwischen Bahn, Regionalbus und städtischen Verkehren  teils Fördergeber bei städtischem ÖPNV  VVOG: Dienstleister der Länder

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Rollen der Gebietskörperschaften III. 

Städte  Finanzierung und Organisation des städtischen ÖPNV  meist bestehen städtische Verkehrsbetriebe  beratende Funktion bei regionalen Planungen  teils Beteiligungen an Privaten (z.B. Privatbahnen)

Gemeinden (und Städte)  Zusatzbestellungen bei Verkehrsunternehmen oder VVOG  teils Finanzierung der VVOG (Verbundbeiträge)  Besonderheit Vorarlberg: Gemeindeverbände für den stadtregionalen Busverkehr

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Akteure und Aufgaben im stadtregionalen ÖPNRV

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Kritische Aspekte I  unzureichende und ungesicherte Finanzierung  knapper werdende Mittel (Konkurrenz zu anderen Aufgabenfeldern)

Finanzierung

 Investitionsrückstau / Kapazitätsengpässe  fehlendes ÖV-Budget bei Umlandgemeinden  fehlende Planbarkeit bei Förderungen  intransparente Finanzierungsströme im ÖV  unklare gesetzliche Regelungen und unzureichende Umsetzung (v. a. ÖPNRV-G)

Rechtliche Rahmenbedingungen

 unzureichende gesetzliche Regelung zu Kompetenzen (Zuständigkeiten und Zusammenarbeit)  unklare Aufgabenträgerschaft

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 fehlende Verbindlichkeit von übergeordneten Konzepten und Plänen

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Kritische Aspekte II  unklare organisatorische Zuständigkeiten

Organisation, Zuständigkeiten

Zusammenarbeit: Koordination und Abstimmung

 organisatorische Parallelstrukturen, Doppelgleisigkeiten  Territorialprinzip bei Planung, Finanzierung und Bestellung  Abstimmungsprobleme zwischen AkteurInnen (v. a. Städtische Betriebe zu Verbund)  unzureichende Abstimmung zwischen Verkehrsmitteln  Parallelsysteme bei Tarifen und Angeboten  mangelnde Kommunikation / Information

Strategische Planung www.kdz.or.at

 unterschiedliche Prioritätensetzung der politischen Ebene / Interessenabgleich  keine gemeinschaftliche Planung und Konzepte in Stadtregion  Abstimmung Raumplanung und Verkehr

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Stadtgrenzenüberschreitende Verkehre 

3 Verkehre – 3 Systeme  Eisenbahnverkehr – Regionalbusverkehr – Städtischer Verkehr  mit vielen Akteuren und Schnittstellen

 Aufteilung nach Territorialprinzip (außer Schiene)

 Stadtregion als Planungsraum kaum berücksichtigt  keine gesamthafte Koordination  überwiegend traditionell gewachsene Strukturen und informelle Abstimmung

 projekt- oder anlassbezogene informelle Zusammenarbeit www.kdz.or.at Karoline Mitterer 23. November 2018 · Seite 17


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FINANZIERUNGSSTRÖME IM ÖPNRV Vertiefungen dazu in: Mitterer, Hochholdinger, Valenta: Finanzierungsströme im ÖPNRV, Jänner 2017 Mitterer, Haindl, Hochholdinger, Schantl, Valenta: Organisation, Steuerung und Finanzierung im stadtregionalen öffentlichen Verkehr, November 2016 Karoline Mitterer www.kdz.or.at 23. November 2018 · Seite 18


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Netto-Belastung der GK im ÖPNRV Netto-Ausgaben der Gebietskörperschaften, 2014

599

0

587

500

482

1.000

1.500

151

693

2.000 2.500 Netto-Ausgaben (Mio. Euro)

Bund exkl. Schiene

Bund: Schiene Nahverkehr

Land

Wien

weitere Kernstädte

andere Gemeinden (exkl. Zusatzbest.)

Bund: SchülerInnen- und Lehrlingsfreifahrt, Grund- und Finanzierungsverträge, FAG-Mittel, Regionalverkehr Schiene

Länder: Bestellung, Infrastrukturzuschüsse

Kernstädte: Bestellung, Abgangsdeckung

Gemeinden: Verbundbeiträge, Zusatzbestellungen

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Finanzierungsströme ÖPNRV im Detail

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Finanzierung im städtischen ÖPNV 

Erhebung des KDZ  bei Städten über 30.000 EW (inkl. Wien, ausgenommen Sankt Pölten, Steyr, und Eisenstadt)  und gemeindeeigenen Gesellschaften im ÖPNV  Zeitraum 2008 bis 2014

Steigender Zuschussbedarf  +132 Mio. Euro seit 2008  vorwiegend in Städten mit schienengebundenen Verkehren

 Sinkender Investitionsanteil 

(seit 2008)

Vergleichsweise geringe Dynamik bei Länder- und Bundesmitteln (seit 2008)  Zuschussbedarf der Städte +22%  Steigerung Bundesmittel bzw. Schüler- und Lehrlingsfreifahrt +13 bzw. +18% www.kdz.or.at

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Finanzierung 

In vier Stadtregionen zahlen Gemeinden Verbundbeiträge (= Ko-Finanzierung an Verkehrsverbünde)  Linz, Salzburg, Unteres Rheintal, Klagenfurt  Mitfinanzierung durch Stadt Graz

Eigenbeitrag der Gemeinden bei Zusatzbestellungen unterschiedlich

Finanzierung städt. Verkehre durch Städte alleine

idR keine Investitionsförderungen des städtischen Verkehrs durchs Land  Ausnahme: städtische Verkehre außerhalb des Stadtgebiets

Einschätzung, dass Finanzierung unzureichend ist www.kdz.or.at

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REFORMANSÄTZE Vertiefungen dazu in: Mitterer, Haindl, Hochholdinger, Schantl, Valenta: Organisation, Steuerung und Finanzierung im stadtregionalen öffentlichen Verkehr, November 2016; Pasold u. Schaafkamp (KCW): Weiterentwicklungsansätze der Organisation, Steuerung und Finanzierung des stadtregionalen öffentlichen Personennah- und Regionalverkehrs, Jänner 2017 www.kdz.or.at

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Handlungsbedarf Ursache

Problem

Handlungsbedarf

Zuständigkeiten im Gesetz unscharf und z.T. parallel

Informelles Handeln, Abhängigkeit von Individuen

Zuständigkeiten eindeutig und sachgerecht festlegen

Isolierte Zuständigkeiten, Abstimmungsgebote fehlen

Fehlende Stadtregionssicht, unzureichende Abstimmung

Planungs- und Abstimmungsprozesse etablieren

„Spaghetti“-Finanzierung, Parallelzuständigkeiten

Widersprüche/ Fehlanreize bei Finanzierung

Finanzierungsstrukturen klären und vereinfachen

Einzelfallentscheidungen ohne klare Maßstäbe

Fehlende Planungssicherheit, Unklarheit über Budget

Langfristige Budgetierung, klare Finanzierungsmaßstäbe

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Optimierungsansätze I  transparente und reformierte Finanzierung im ÖPNV  langfristige Planbarkeit durch gesicherte Finanzierung

Finanzierung

 Sichern der ÖV-Finanzierung (neue Quellen, Umschichtungen)  Infrastrukturoffensive Schiene

 Evaluierung und Überarbeitung ÖPNRV

Rechtliche Rahmenbedingungen

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 Regelung der Kompetenzen  gesetzliche Grundlagen für Zusammenarbeit

Ergebnisse aus den Interviews mit Verantwortlichen

Karoline Mitterer 23. November 2018 · Seite 25 bei Bund, Ländern und

Städten


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Optimierungsansätze II  Klären Rolle VVOG / Mitsprache Kernstädte

Organisation Zuständigkeiten

 Klärung Zuständigkeiten, Abbau Doppelgleisigkeiten

 Bündelung Kompetenzen, Zusammenführung mit Verantwortlichkeit  stadtregionale Institution

Zusammenarbeit: Koordination und Abstimmung

Strategische Steuerung und Planung www.kdz.or.at

 Ausbau der laufenden Zusammenarbeit  verstärkte Abstimmung Bahn – Bus sowie städtischer Verkehr – Regionalverkehr  Optimierung Tarifsystem  intermodale Verkehrsplanung auf Stadtregionsebene

 gemeinsame (verbindliche) politische Leitlinien  verstärkte Steuerung (Land, Bund), klare Strategien

Ergebnisse aus den Interviews mit Verantwortlichen

Karoline Mitterer 23. November 2018 · Seite 26 bei Bund, Ländern und

Städten


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Einbindung der Umlandgemeinden 

unterschiedliche Zufriedenheit der Umlandgemeinden punkto Eingebundenheit

Abb: Möglichkeiten zur Mitarbeit bei der Planung und Gestaltung des stadtregionalen ÖPNRVs (Mitglied in teuerungsgruppen, Arbeitsgruppen etc.)

0% Stadtregion Plus (Großraum Wien)

20% 19%

Stadtregion Graz

Stadtregion Linz

Stadtregion Salzburg

Stadtregion Innsbruck

Unteres Rheintal

40% 34%

29%

10%

33%

28%

7%

21%

38%

38%

45%

100% 18%

19%

38%

8%

27%

50%

15%

18%

33%

9%

17%

100%

Stadtregion St. Pölten

Zufrieden

80%

43%

Stadtregion Klagenfurt

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60%

60%

Weniger zufrieden

Ergebnisse aus einer

20%

Gar nicht zufrieden

20%

Keine Angabe

Karoline Mitterer 23. November 2018 · Seite 27 Befragung der Umlandgemeinden


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Optimierungsmöglichkeiten aus Sicht der Umlandgemeinden 

Verbesserung der Zusammenarbeit gewollt 0%

20%

40%

mehr Mitsprachemöglichkeiten für Städte/Gemeinden

6%

59%

klarere Kompetenzverteilung auf Länder, Verkehrsverbünde, Städte und Gemeinden (Offenlegung, Festlegung) 27%

verstärkte formelle Zusammenarbeit (statt informeller Treffen) 44%

Höhere Transparenz in der Finanzierung

54%

Nein

25%

44%

65%

Verankerung eines stadtregionalen ÖPNVs (mit eigenen Strukturen, z.B. stadtregionales Management)

25%

8%

28%

100% 21%

16%

68%

Änderungen in der Kompetenzverteilung zwischen den Akteuren (Verschiebung der Kompetenzen)

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80%

73%

(rechtliche) Verankerung der Mitsprachemöglichkeit für Städte/Gemeinden

Ja

60%

13%

20%

13%

23%

36%

33%

Keine Angabe Karoline Mitterer

Ergebnisse aus einer Befragung der Umlandgemeinden 23. November 2018 · Seite 28


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Lösungsmöglichkeiten Neuordnung von Organisation, Steuerung und Finanzierung? 

Bund: gibt groben Rahmen vor  bundesgesetzlicher Rahmen für ÖPNRV  Bereitstellen der Finanzmittel

Länder: konkretisieren  Länder legen Aufgabenträger fest und klären Zuständigkeiten in Landesgesetzen  Zuweisen der Bundes- bzw. Landesmittel an die Aufgabenträger

Aufgabenträger: bestellen, planen und steuern  Länder und Kommunen

Finanzierung liegt bei Bund, Ländern und Aufgabenträgern www.kdz.or.at Karoline Mitterer

23. November 2018 · Seite 29


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Weiterentwicklung Organisation und Steuerung 

klare Verantwortlichkeiten  Stadt: innerhalb der Stadtgrenzen  Land: außerhalb der Stadtgrenzen

gemeinsame Verantwortung bei stadtgrenzenüberschreitenden Verkehren  zwingende Abstimmung

oder doch weitergehende Varianten?  freiwillige oder verpflichtende Gemeindeverbände  gemeinsam getragener Verkehrsverbund (Land & Kommunen)

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Weiterentwicklung Finanzierung 

Laufende Finanzierung: Aufgabenorientierte Mittelzuteilung  Bündelung bisheriger Bundesmittel und Verteilung auf die Länder nach transparenten, aufgabebezogenen Schlüsseln  Länder geben Bundes- und Ländermittel an kommunale Aufgabenträger nach transparenten Schlüsseln weiter

Stadtregionsfonds für investive Maßnahmen  Finanzierung großer Infrastrukturvorhaben  Mitfinanzierung basiert auf transparenten Kriterien  Voraussetzung: abgestimmte Stadtregionsstrategie für den ÖPNRV

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Resümee

Stadtregionsperspektive stärken

Stadtregionsüberschreitende Verkehre besser abstimmen

Finanzierung bündeln und transparent verteilen

Investitionen in Stadtregionen sichern

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ZUKÜNFTIGE BEDARFE IN STADTREGIONEN Vertiefungen dazu in: Mitterer, Hochholdinger, Seisenbacher: Bedarfserhebung ÖPNRV-Infrastruktur in Stadtregionen, Juni 2018 www.kdz.or.at

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Zukünftige Investitionsbedarfe Erhebungsergebnisse 

Erhebung zu InfrastrukturInvestitionsbedarfen der stadtregionalen ÖPNRV-Systeme

befragt wurden  alle Bundesländer (nur Stadtregion-Anteil)  alle Landeshauptstädte  folgende Städte über 30.000 EW: Villach, Wels, Steyr, Dornbirn, Feldkirch

 keine Teilnahme  Länder Burgenland, Kärnten, Niederösterreich

 Städte Eisenstadt, St. Pölten www.kdz.or.at

Karoline Mitterer 23. November 2018 · Seite 34


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Infrastruktur

Fuhrpark

ÖPNRV-InfrastrukturBedarfe in Stadtregionen

Städte (gesondert ausgewiesen)

weitere Regionen

Stadtregionen

Erhobene Ausgaben

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• innerstädtische + stadtgrenzenüberschreitend e Verkehre • schienengebundene Verkehre (inkl. ÖBB) + Bus + intermodale Knoten

Zusätzliche Dekarbonisierungsbedarfe

Bundesländer (nicht erfasst)

überwiegend nicht erfasst

nicht erfasst

Karoline Mitterer 23. November 2018 · Seite 35


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3. Ergebnisse

Art der Infrastruktur bzw. der Maßnahme 

Infrastruktur  Großteil der Kosten entfällt auf Schienenwege und Oberleitungen,  gefolgt von Bahnhöfen und Bahnhaltestellen

Art der Maßnahme  überwiegend Neubau-Projekte

2%

Infrastruktur zzgl. Fuhrpark:

2%

Schienenwege und Oberleitungen

7%

Bahnhöfe und Bahnhaltestellen Haltestellen

11% 1,1 Mrd. €

Intermodale (Nah-) Verkehrsknoten Straße

75% 7,5 Mrd. €

Weitere Betriebsanlagen Fuhrpark bzw. zusätzliche Fahrzeuge

Anmerkungen: Die Gesamtpakete der Bedarfe "Umsetzung Rheintalkonzept I" und "Rheintal-Walgau-Konzept II" umfassen neben Maßnahmen für Bahnhöfe und Haltestellen auch maßgebliche strecken- und schienenbezogene Maßnahmen. Die 4% Bedarfe dienen auch dem Schienenpersonenfernverkehr; Die Kosten für den Ausbau der U-Bahnlinien U2 und U5 sowie der Straßenbahnlinien „O“, „15“, „67“, „D“ und „25“ enthalten Kosten für die Anschaffung von notwendigen Neufahrzeugen.

Art der Maßnahme:

Neubau, Erweiterung der Linie / Verlängerung

29% 2,7 Mrd. €

Verbesserungen im Bestandsnetz - Ausbau/Modernisierung 67% 6 Mrd. € Reinvestition

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4. Weitere Schritte Hinweis zum Ergebnis 

9,4 Mrd. Euro Infrastrukturkosten + 0,7 Mrd. städtischer Fuhrpark:  enthalten: Stadtregionen mit Landeshauptstädten bzw. mit ausgewählten Städten über 30.000 EW  Ausnahmen (nicht enthalten): Länder Bgld, NÖ, Knt; Städte Eisenstadt, St. Pölten  alle relevanten öffentlichen Verkehrsmittel (d.h. inkl. ÖBB und innerstädtischen Verkehren)  Umwelt- und Klimaschutzziele noch nicht abgebildet  nur Stadtregionen (d.h. ohne ländlicher Raum)

 längerfristiger Bedarf unterrepräsentiert  unterschiedliche Konkretisierungsgrade und Zielsetzungen der Länder und Städte www.kdz.or.at

erhobene Bedarfe sind unterste Grenze der Karoline Mitterer 23. November 2018 · Seite 37 zusätzlichen Bedarfe


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4. Weitere Schritte

Schlussfolgerungen – weitere Schritte Finanzierung Infrastrukturbereich • • •

Erhebung zeigt nur die allernotwendigsten Bedarfe im Infrastrukturbereich aktuell Finanzierungsprobleme v.a. bei Regionalbahnen, Straßenbahnen und O-Bussen zusätzlicher Konkretisierungsbedarf besteht bei Wirkungen von ÖPNRVMaßnahmen – als Basis für künftige Finanzierungsinstrumente

Dekarbonisierung •

fehlender Umsetzungspfad in Stadtregionen bestehende Finanzierungsinstrumente reichen nicht aus, um Dekarbonisierungsziele zu erreichen auch bei ausreichender Finanzierung wird eine Erreichung der Klimaziele im vorgegebenen Zeitraum nur schwer möglich sein weiterführender Erhebungs/Forschungsbedarf zu den Bedarfen ist gegeben

Organisation und Steuerung in Stadtregionen • • •

Klären der rechtlichen Rahmenbedingungen Klare Rollen und Zuständigkeiten insbesondere bei stadtgrenzenübergreifenden Verkehren sowie eine bessere Zusammenarbeit der AkteurInnen optimierte strategische Steuerung und Planung in Stadtregionen www.kdz.or.at

Karoline Mitterer 23. November 2018 · Seite 38


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Kontakt KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung Guglgasse 13, 1110 Wien www.kdz.or.at

Dr.in Karoline Mitterer 01/892 34 92-19 mitterer@kdz.or.at

Studien im Bereich Finanzwirtschaft auf www.kdz.eu/de/studien

www.kdz.or.at

Karoline Mitterer 23. November 2018 · Seite 39


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