FAG 2024 - Reflexion – Kinderbetreuung und Pflege

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Finanzausgleichsgesetz 2024 Reflexion Aufgabenfinanzierung am Beispiel Kinderbetreuung und Pflege Impulskonferenz „Finanzausgleich 2024 – Gestärkt in die Zukunft?“ Wien, 22.02.2024 Dr.in Karoline Mitterer 1


Aufgabenfinanzierung über den Finanzausgleich

BUND

LÄNDER

Steuern (gemeinschaftliche + eigene Abgaben)

GEMEINDEN

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Aufgabenfinanzierung über den Finanzausgleich GEMEINSCHAFTLICHE FINANZIERUNG/ERBRINGUNG, v.a.

BUND

BILDUNG

GESUNDHEIT/ SOZIALES

MOBILITÄT

KLIMASCHUTZ

GEMEINDEN

LÄNDER

PENSIONEN, JUSTIZ, SICHERHEIT, ARBEITSMARKT…

KOMMUNALE DASEINSVORSORGE…

SOZIALES, GESUNDHEIT…

Steuern (gemeinschaftliche + eigene Abgaben)

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PFLEGEFINANZIERUNG

BUND

Teilw. Grundsatzgesetzgebung, Auszahlung Pflegegeld

LÄNDER

Träger der Sozialhilfe und in den meisten Bundesländern Leistungserbringung (teils Fonds und Sozialhilfeverbände) Umlagen

Abgangsdeckung

Finanzierung Pflege

zur Ko-Finanzierung der Abgangsdeckung

GEMEINDEN

Ko-Finanzierung über Umlagen, in einigen Bundesländern Leistungserbringung

PRIVATE Eigenbeiträge

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PFLEGEFINANZIERUNG

BUND

Pflegefonds

Teilw. Grundsatzgesetzgebung, Auszahlung Pflegegeld

LÄNDER

Träger der Sozialhilfe und in den meisten Bundesländern Leistungserbringung (teils Fonds und Sozialhilfeverbände) Umlagen

Abgangsdeckung

Finanzierung Pflege

zur Ko-Finanzierung der Abgangsdeckung

GEMEINDEN

Ko-Finanzierung über Umlagen, in einigen Bundesländern Leistungserbringung

PRIVATE Eigenbeiträge

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Pflegefonds ▪ Erhöhung von 456 Mio. Euro 2023 auf 1,1 Mrd. Euro 2024 ▪ Valorisierung auf 1,3 Mrd. Euro 2028 ▪ Finanzierung 2/3 Bund, 1/3 Länder und Gemeinden

▪ primär bisher vom Bund bezahlte Maßnahmen wurden in die allgemeine Finanzierung über den Pflegefonds überführt ▪ Gehaltsbonus für Pflegekräfte, Ausbildungszuschuss für Pflegeausbildungen, Community Nurses

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Finanzierung Langzeitpflege ▪ Anstieg öffentliche Ausgaben für Langzeitpflege von 1,4% des BIP 2022 auf 3,1% des BIP 2060*

* Famira-Mühlberger/Trukeschitz (2023). Zur öffentlichen Finanzierung der Langzeitpflege in Österreich

Ausgaben für Pflege gehen nicht mit Einnahmen aus Finanzausgleich einher; langfristige Finanzierbarkeit des Pflegebereiches weiterhin ungelöst 7


ELEMENTARPÄDAGOGIK HERAUSFORDERUNGEN

Ausbau Angebot

Kleinere Gruppen

Personalmangel: Steigender Bedarf durch kleinere Gruppen und höhere Betreuungsquoten

Finanzierung: Ausgaben stiegen von 2012 auf 2021 von 1,9 auf 3,1 Mrd. Euro - durchschn. +5,5% p.a. - davon gut 7% Investitionen

Laufender Betrieb – Teuerung

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Zukunftsfonds Elementarpädagogik ▪ Volumen 500 Mio. Euro (2024) bzw. 45,5% des Zukunftsfonds ▪ 50% Anteil der Gemeinden ▪ Verteilung innerhalb Bundesland: 50% ABS, 50% Volkszahl

▪ Verwendung: ▪ Ausbau Betreuungsplätze (für unter Dreijährige) ▪ Ausbau der Öffnungszeiten bzw. VIF-Konformität ▪ Verbesserung der Qualität (Fachkraft-Kind-Schlüssel, Gruppengröße) ▪ Verwendung für Infrastruktur und Personalaufwand möglich

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Zukunftsfonds Elementarpädagogik ▪ Zielvorgaben: bei unter Dreijährigen ▪ ODER Erhöhung der

Quote um mind. 1-Prozentpunkt pro BL

▪ Ziel entspricht in etwa der bisherigen Entwicklung

Betreuungsquote in Prozent

▪ 38% Betreuungsquote

Kinderbetreuungsquoten unter 3-Jährige 50

38%

40

30 20 10

0 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Ö

Bgld

Knt

Sbg

Stmk

Tir

Vbg

Wien

Quelle: eigene Darstellung auf Basis Statistik Austria: Kindertagesheimstatistik 2022/23

Maßnahmenkonkretisierung notwendig, um Ziele zu erreichen (inkl. Evaluierung); Lösungen für Finanzierung lfd. Betrieb + Personalmangel 10


Einschätzung zum FAG 2024 ▪ Zusatzmittel für Gesundheit, Pflege und Kinderbetreuung waren wichtig, da ansonsten deren Finanzierbarkeit gefährdet gewesen wäre ▪ begründet in Teuerung und Steuerreformen

▪ Reformen zur Aufgabenfinanzierung weiterhin notwendig ▪ z.B. Pflege, Elementarpädagogik, Ganztagsschulen, Klimaschutz und Klimawandelanpassung, Öffentlicher Verkehr

▪ grundlegende Reformen zur Sicherung der Finanzierungsbasis von Gemeinden und Ländern weiter offen ▪ z.B. Anpassung vertikaler Schlüssel, Stärkung Abgabenautonomie (Grundsteuerreform), Transferverflechtungen, aufgabenorientierte Mittelverteilung 11


Dr.in Karoline Mitterer mitterer@kdz.or.at

+43 1 8923492-19 +43 676 84957919 Karoline Mitterer @KaroMitterer

Artikel, Studien und weiterführende Infos www.kdz.eu www.kdz.eu/de/wissen/studien www.kdz.eu/de/aktuelles/blog www.kdz.eu/de/fag2024

KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung | Guglgasse 13 | A-1110 Wien | +43 1 8923492 | institut@kdz.or.at | www.kdz.or.at

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