Informationsbrief August 2011

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Aus dem Inhalt

Neues aus Kirche und Welt Aus Lehre und Verkündigung Gottes Zeit und das Jahrhundert der Katastrophen Angefochten und doch getröstet Kirchentag in Dresden erlebt Aus Kirche und Gesellschaft Tagung der Bekenntnisbewegung zu: Christlicher Glaube und Islam Erlebte Bibelfreizeit InfoSpezial – thematisch geordnet 2017: Gemeinsame Feier des Reformationsjubiläums?

ISSN 1618-8306

August 2011 Nr. 267

Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium«


kurz+bündig Personen Lippischer Gemeinschaftsbund: Neuer Vorsitzender

Der 37-jährige Verwaltungsbeamte Arndt Stienekemeier (Kalletal bei Lemgo), der auch der Lippischen Landessynode angehört, ist neuer Vorsitzender des Lippischen Gemeinschaftsbundes (zwölf Gemeinschaften und 17 Bibelkreise). Stienekemeier folgt auf Ulrich Fischer (73, Detmold), dessen Amtszeit im März 2010 ausgelaufen war und der aus Altersgründen nicht wieder kandidierte. Freiwilligenbeauftragter

Jan Janssen (47), der Bischof von Oldenburg, ist der erste Beauftragte der EKD für Freiwilligendienste. Hansjörg Bräumer wurde 70

Hansjörg Bräumer, Vertreter einer evangelikal orientierten Ethik, wurde 70. Von 1977 bis 2004 war er Leiter der pietistisch geprägten Lobetalarbeit in Celle, die während dieser 27 Jahre stark ausgebaut wurde. Seit seinem Ausscheiden wird das Werk von seinem Sohn Carsten geleitet.

gen Theologen heute. Moltmann, der sicher keine Nähe zur Bekenntnisbewegung und ähnlichen Gruppen hat, betrieb eine engagierte Theologie und damit keine im Elfenbeinturm der Wissenschaft, sondern stets eine stark gesellschaftspolitisch orientierte. Siebenbürgen hat neuen Bischof

Neuer Bischof der Evangelischen Kirche A. B. (Augsburgischen Bekenntnisses) in Siebenbürgen (knapp 14 000 Mitglieder in 240 Orten) ist Reinhart Guibs. Guibs, 1962 in Mediasch (Medias) geboren, wurde Nachfolger von Christoph Klein (73). 2002 wurde Guibs erster Präsident des Diakonischen Werkes der lutherischen Diasporakirche. Zuletzt war er Bischofsvikar. Neuer Militärbischof

Der Essener Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck (46) ist von Papst Benedikt XVI. zum neuen katholischen Militärbischof für die Bundeswehr ernannt worden.

Jürgen Moltmann 85

Oberkirchenrat Werner Hofmann 80

Der Tübinger Professor für Systematische Theologie Jürgen Moltmann konnte seinen 85. Geburtstag begehen. Der international renommierte Theologe gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachi-

Der ehemalige Leiter des bayerischen Landeskirchenamtes, Oberkirchenrat i. R. Werner Hofmann (Gräfelfing bei München) konnte seinen 80. Geburtstag begehen. Von 1967 bis 1997 gehörte der

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Jurist und Finanzfachmann der EKD-Synode an, von 1973 bis 1997 war er im Rat der EKD. Hofmann, der noch zu Zeiten von Landesbischof Hermann Dietzfelbinger in die Kirchenleitung berufen wurde, wurde bereits mit 34 Jahren Oberkirchenrat und war damit das jüngste Mitglied des Landeskirchenamtes. Ab 1972 leitete er das Landeskirchenamt der bayerischen Landeskirche und war damit juristischer Stellvertreter des Landesbischofs. Dalai Lama gibt Amt auf

Der Dalai Lama (76), Friedensnobelpreisträger und leider auch Träger des Leopold-Lucas-Preises, den die evangelisch-theologische Fakultät der Universität Tübingen vergibt und auch Vorbild vieler liberaler »Christen« der westlichen Welt, will als politisches Oberhaupt der Tibeter zurücktreten, als religiöser Führer aber aktiv bleiben und sich »für die gerechte Sache Tibets« einsetzen.

Mission »neu anfangen«

Seit annähernd 25 Jahren – in Württemberg seit 20 Jahren – gibt es das missionarische Projekt »neu anfangen – Christen laden ein zum Gespräch«. Im Norden beginnend, hat das Projekt auch die neuen Bundesländer erreicht. Es will den christlichen Glauben wieder neu ins Gespräch bringen und Menschen zu einem

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Neuanfang mit Jesus einladen. Bis Ende 2010 haben in Württemberg katholische, evangelische und freikirchliche Gemeinden in zwölf Regionen die Aktion »neu anfangen« durchgeführt. Jährlich kommen neue hinzu.

Gesellschaft Stiftungspreis 2011

Die Stiftung »Ja zum Leben« hat am 12. Juli 2011 in München die Schwangerenberatungsinitiative Pro Femina e.V. (Heidelberg) und die Jugendzeitschrift »YouMagazin« (Marchegg) mit dem mit 10 000 Euro dotierten Stiftungspreis wegen ihrer Verdienste um den Schutz der ungeborenen Kinder und der Förderung der Jugend zu gleichen Teilen ausgezeichnet.

Werten, der hat nicht begriffen, wie Politik funktioniert. Angela Merkel hat verstanden, wie es geht.« Schäuble lobte auch Bundespräsident Christian Wulff (CDU) für seine Äußerung, »der Islam gehört zu Deutschland«. »Es ist schlicht die Wahrheit, die Christian Wulff ausgesprochen hat. Der Bundespräsident hat uns den Weg gezeigt, den wir gehen müssen. Dieser Weg entspricht der modernen Welt des 21. Jahrhunderts.« Ärzte wollen Sterbehilfe lockern

Der Präsident der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe, kündigte Lockerungen bei der ärztlichen Sterbebegleitung an. Ein Neuanfang für das Berufsrecht der Mediziner sehe vor, das bestehende ethische Verbot von Beihilfe zum Suizid aufzuheben. Eine Umfrage unter Medizinern

Schäuble gegen Rückkehr der CDU zu »konservativen Werten«

Islam

Allen, die von der CDU eine Rückkehr zu einem konservativen Profil fordern, erteilte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble eine harsche Abfuhr: »Wir leben nicht mehr in den 50er-Jahren. Wer das bestreitet und fordert, die Union müsse zurück zu konservativen

Burka-Verbot?

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kurz+bündig

Personen +++ Kirchen +++ Glauben +++ »Modernes Leben«

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Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Axel Schäfer, hat sich für ein Verbot von Burkas (Ganzkörperverschleierung) in der Öffentlichkeit ausgesprochen: »Die Burka ist kein religiöses Symbol, sondern ein Symbol der Unterdrückung.« Am 29. April 2011 hatte Belgien nach Frankreich als zweites europäisches Land ein Burka-Verbot beschlossen.

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habe ergeben, ein Drittel befürworte eine Regelung, die es dem Arzt erlaube, einen unheilbar Kranken beim Suizid zu unterstützen. Hoppe selbst lehnt ärztlich assistierten Suizid ab. Empört zeigte sich die Deutsche Hospiz Stiftung. Ärztlich begleitete Selbsttötung sei weder die Fortführung der Sterbebegleitung noch eine Alternative dazu.

Glaube Erschreckend viel Unglaube

Kirche in Deutschland

Laut einer Umfrage unter 1 000 erwachsenen Deutschen glaubt mehr als ein Viertel (28 Prozent) nicht, dass Jesus gelebt hat. Sogar 20 Prozent der Protestanten und 14 Prozent der Katholiken glauben nicht an Geburt, Leben und Sterben Jesu. Lediglich ein Drittel aller Befragten glaubt sicher, dass Jesus als Sohn Gottes auf Erden gelebt hat.

Heilsarmee seit 125 Jahren in Deutschland

Deutsche gegen fremde Religionen

Seit 125 Jahren gibt es die Heilsarmee in Deutschland, die bundesweit etwa 4 000 Mitglieder hat. Ihr Motto aus dem 19. Jahrhundert »Suppe, Seife, Seelenheil« gilt nach wie vor als zutreffend.

Nach einer repräsentativen Umfrage der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster haben die Deutschen zu nichtchristlichen Religionen ein deutlich schlechteres Verhältnis als ihre westeuropäischen Nachbarn. Sie haben eine kritischere Einstellung zu Muslimen, Buddhisten, Juden und Hindus als Franzosen, Holländer oder Dänen, sprechen sich häufig gegen den Bau von Moscheen und Minaretten aus und wollen anderen Religionen weniger Rechte zugestehen.

Rheinische Kirche: gegen Bioenergie

Die rheinische Kirche kritisiert den Anbau von Getreide für Biosprit. Die Vizepräses der zweitgrößten deutschen Landeskirche, Petra BosseHuber (51) hält es für verantwortungslos, angesichts des Anstiegs des Getreidepreises auf dem Weltmarkt durch den Anbau von Bioenergie »diesen Weg weiter zu beschreiten«. Zunehmend werden Agrarflächen in armen Staaten für Ethanolproduktion statt für Nahrungsmittel verwendet. »Man kann nicht Benzin für die Welt gegen Brot für die Welt aufwiegen – hier muss das kirchliche Votum klar zugunsten der Nahrungsmittelproduktion ausfallen.« 4

Katholische Kirche Katholiken wenden sich ab

Der Missbrauchsskandal, aber auch die Affäre um den mittlerweile zurückgetretenen Augsburger Bischof Walter Mixa hat 2010 zu stark vermehrten Austritten aus der römisch-katholischen Kirche geführt. Im Bistum Augsburg traten bis Mitte Dezember 2010 11 351 aus (2009: 6 953). Die meisten Austritte gab es im Frühjahr, als die Skandale publik wurden. Hohe Austrittszahlen hatte auch das Bistum Rottenburg-Stuttgart: Von Januar bis Mitte November 2010 traten 17 169 Katholiken aus (2009: 10 619).

Aus Lehre u

Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf

m Herr, dein Wort, die edle Gabe, diesen Schatz erhalte mir; denn ich zieh es aller Habe und dem größten Reichtum für. Wenn dein Wort nicht mehr soll gelten, worauf soll der Glaube ruhn? Mir ist’s nicht um tausend Welten, aber um dein Wort zu tun. Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, EG 189,1

m Das Reich Gottes kommt durch Leiden. Joachim Jeremias

m Die Kirche auf Erden ist die Gemeinschaft der Menschen, die einst jenseits der Auferstehung von den Toten im Reiche Gottes zum Hochzeitsmahl des Lammes vereinigt sein werden. Peter Brunner

m Gott gegenüber gibt es keinen Ausweichraum. Auch wenn ich sterbe, kann ich ihm nicht entgehen, auch im Tode laufe ich immer nur ihm in die Hände; er bleibt mein Richter. Karl Heim

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e und Verkündigung m Es ist nicht erlaubt, dort Kircheneinheit zu erblicken, wo die Bekenntnisschriften einer Kirche diejenigen einer andern in der Lehr vom Evangelium oder von den Sakramenten verwerfen. Aus diesem Grunde ergibt sich für die Kirche die Notwendigkeit, bei allen ökumenischen Bestrebungen auf das Bestimmteste – und sei es störend – zunächst die Frage nach der Lehre zu stellen und den Consensus in ihr zur Voraussetzung alles Redens von der una sancta und alles rechten Handelns in ihrem Namen zu klären. Edmund Schlink

m Ob die Gesetze von Gott gegeben werden oder nicht, ist also nicht eine Frage von Zustimmung und Ablehnung durch Mehrheiten und Meinungen, sondern eine Entscheidung nach dem 1. Gebot: »Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst keine anderen Götter haben neben mir.« In seiner Auslegung des Dekalogs im Großen Katechismus formuliert Luther die sich daraus ergebende Alternative: »Darum lasse es sich ein jeglicher ernstlich zu Herzen gehen, dass man’s nicht achte, als habe es ein Mensch geredet, denn es gilt dir entweder ewiger Segen, Glück und Seligkeit, oder ewiger Zorn, Unglück und Herzeleid.«

Jan Bruegel (1568-1625). Das Paradies, 1620.

m Was als Emanzipation und Fortschritt propagiert wird, ist im Grunde das krampfhafte, doch vergebliche Bemühen, einen paradiesischen Urzustand wieder herzustellen. Reinhard Slenczka

Reinhard Slenczka

m Die Forderung, das apostolische Wort zu bewahren, bricht im Notfall die Forderung die Gemeinschaft mit dem historischen Episkopat der Kirche zu wahren. Das ist eine unter Leiden und Schmerzen erfahrene, aber doch befreiende Erkenntnis der lutherischen Reformation. Apostolisch ist die Kirche, wenn sie wahrhaft evangelisch ist. Wahrhaft evangelisch ist die Kirche, wenn der Inhalt ihrer Botschaft substanziell identisch ist mit der Botschaft, die von den Augenzeugen der österlichen Erscheinung auf Grund seiner Sendung verkündigt worden ist. Apostolisch ist die Kirche, wenn sie ihre Verkündigung richten lässt durch das Zeugnis, das in den prophetischen und apostolischen Schriften des Alten und Neuen Testamentes verfasst und begriffen ist. Peter Brunner

m Euch zu Jesus zu führen, soll mein Bestreben sein; denn seine Diener sind wir und sollen sein Wort verkündigen, bis dass er kömmt und seine Rechte verteidigen wird. Dies werde ich auch tun, niemand fürchtend als Gott, dem ich Rechenschaft abzulegen habe, unerschrocken seinen Willen verkünden, gleichgültig, ob es wohl oder übel geht, die Wahrheit an geheiligter Stätte offenbaren, ohne Ansehen der Person, mutig dem Unrecht die Stirne bieten, die Unschuld schützen, der Gewalt entgegentreten, dem Schwachen ein Helfer sein. Denn ich schäme mich des Evangeliums Christi nicht; es ist eine Kraft, selig zu machen alle, die daran glauben. Vikar Albert Bitzius (27 Jahre alt), der sich später Jeremias Gotthelf nannte. Jeremias Gotthelf INFORMATIONSBRIEF 267

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Beginn der Ölpest im Golf von Mexiko am 20. April 2010. Die Explosion der Ölbohrplattform Deepwater Horizon löste eine der schwersten Umweltkatastrophen unserer Zeit aus.

Gottes Zeit und das Jahrhundert der Katastrophen HANS LACHENMANN

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ls zu Beginn des Jahres 2000 die Glocken von den Türmen läuteten, die Sektkorken knallten, die Feuerwerksraketen in den Nachthimmel stiegen und die Staatsoberhäupter das neue Jahrtausend freudig begrüßten, ahnte niemand, was auf uns zukommen würde. Die Zukunftsträume platzten schon ein Jahr später, als am 11. September 2001 in New York die beiden 415 Meter hohen Türme des World Trade Centers nach einem Terroranschlag brennend in sich zusammenstürzten. Fast 3 000 Menschen fanden dabei einen schrecklichen Tod. Die Welt war erschüttert. Trotz der Beteuerung, Islam bedeute »Frieden«, war nicht zu verbergen, dass die verbrecherische Tat im Namen Allahs geschah und in der islamischen Welt auf begeisterte Zustimmung stieß. Eine Folge des Terroranschlages waren die Kriege in Afghanistan (Herbst 2001) und im Irak (2003), um die Schuldigen zu bestrafen – und dann doch in den endlosen Kampf der Kulturen entarteten.

Hans Lachenmann Die Anschrift des Autors finden Sie auf Seite 30

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Die islamische Welt kommt seither nicht mehr zur Ruhe. Der religiöse Fanatismus nimmt zu. Neben Israel sind es nun die eigenen korrupten Gewaltherrscher, gegen die sich der Zorn der Betrogenen richtet. Zu den politischen und militärischen Katastrophen in Afrika und Asien kommen die Naturkatastrophen. Die Flutkatastrophe im Jahr 2008 in Thailand mit 230 000 Todesopfern, 2010 die Erdbebenkatastrophe in Haiti mit über 300 000 Toten. Immer mehr jedoch vom Menschen verursachte Folgen der Klimaveränderung: Hungerkatastrophen, Flutkatastrophen in Pakistan, vertrocknete und brennende Waldgebiete in Russland, die Ölpest im Golf von Mexiko, schmelzende Gletscher und Polkappen. Die Finanzkrise 2008 bringt das westliche Währungssystem beinahe zum Einsturz. Die Katastrophe wird noch verhindert um den Preis von Staatsverschuldungen bis zum Rande des Staatsbankrotts. Gebannt ist die Gefahr nicht. Am schlimmsten aber ist die Katastrophe in Japan, ausgelöst am 11. März durch das stärkste Erdbeben seit Menschengedenken und die davon ausgelöste Flutkatastrophe, in deren Folge die atomare Verstrahlung eines ganzen Landstrichs mit unabsehbaren, verheerenden Auswirkungen für Japan und die Welt. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, den vor zweitausend Jahren der Verfasser der syrischen Baruchapokalypse so in Worte fasste: AUGUST 2011

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»Deswegen kommen Tage: da eilen rascher hin die Zeiten, als die früheren; die Jahreszeiten laufen rascher, als in der Vergangenheit, die Jahre schwinden schneller, als wie die jetzigen.« Was der Verfasser schreibt, ist kein subjektiver Eindruck, sondern Ausdruck eines wachen Instinkts für die Wirklichkeit. Das gilt für heute erst recht. Denn die Zeit unterliegt schon immer einer zunehmenden Beschleunigung als wäre sie im Anziehungsbereich eines gewaltigen Gestirns.

Fragen, die sich daraus ergeben Woher kommt das eigentlich? Wohin führt das? Die Schlüsselfrage jedoch ist für den Christen die Gottesfrage: Warum lässt Gott das zu? Warum bringt er das über uns? Wie geht das zusammen mit dem Glauben an Gott den Schöpfer, seine Allmacht, seine Liebe und Treue? Es ist keine theoretische Frage. Sie kommt als ein Schrei aus der Tiefe, in die wir zu versinken drohen, und wartet deshalb auf die erlösende Antwort. In den Psalmen der Bibel finden wir uns mit unseren Klagen und Fragen wieder und erfahren, dass sie nicht neu sind, im »Haus der Bibel« gestellt werden dürfen und dort auch auf Antwort warten können. Wer die Bibel liest, wird entdecken, dass ihm dabei Katastrophen auf Schritt und Tritt begegnen: Unwetter, Heuschreckenplagen, Dürrezeiten und Hungersnöte, Seuchen, Erdbeben, brutale Kriege, Brandkatastrophen und Überschwemmungen. Die alten Texte zeigen uns eine Welt, die sich noch nicht mit einer Art Betondeckel aus technischen und medizinischen Sicherungsvorrichtungen gegen möglichst alle Risiken und Bedrohungen abgeschottet hat. Der Mensch erlebte sich noch als das am meisten bedrohte Lebewesen auf der Erde, das er auch tatsächlich ist, hilflos ausgesetzt der stets nahen Vernichtung seines Lebens. Kein Wunder, dass diese Erfahrung Hauptthema aller Religionen wurde, nicht das Heil der Seele in einer anderen Welt. Hier, in den Mächten der Natur, begegnete dem Menschen Segen oder Fluch der Götter. Sie gnädig zu stimmen durch Opfer und Riten war eine überlebenswichtige Aufgabe; sie wurde meist einer dazu erwählten mächtigen Priesterkaste übertragen. Bei den Fragen nach Gut und Böse waren vor allem die lebensförINFORMATIONSBRIEF 267

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dernden oder schädlichen Folgen menschlichen Verhaltens im Blick. Diese Anliegen verbinden nicht wenige biblische Texte mit anderen aus der Welt des Alten Orients. Der entscheidende Unterschied zeigt sich erst, wenn es nicht um einzelne Katastrophen geht, sondern um Sein oder Nichtsein schlechthin. Diese Urfrage der Menschheit begegnet uns in der Bibel vor allem in zwei Textkomplexen: Der biblischen Urgeschichte (1.Mose 1–11), darin besonders in der Sintflutgeschichte (1.Mose 6–9) sowie im Neuen Testament als das prophetische Zeugnis vom Reich Gottes und dem Ende dieses Äons.

Die Sintflut Die Sintflutgeschichte beginnt mit der Ankündigung des totalen Endes: »Als aber der Herr sah, dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar, da reute es ihn, dass er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen, und er sprach: Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erde, vom Menschen an bis hin zum Vieh und bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln unter dem Himmel; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe« (1.Mose 6,5–7). Der totalen Verderbtheit des menschlichen Herzens – alles Dichten und Trachten – nur böse – immerdar – entspricht die totale Vertilgung alles Lebendigen. Gott bereut sein schöpferisches »Es werde« und wird es löschen.

Die atomare Katastrophe von Fukushima – ausgelöst durch das stärkste Erdbeben seit Menschengedenken. 7


Am Ende der Sintflutgeschichte, nach dem Dem Vertrauensbruch (»Sollte Gott gesagt Brandopfer Noahs, steht das andere Wort, das haben ...«) und dem Griff nach »Gleichstellung« Gott in seinem Herzen spricht: »Ich will hinfort mit dem allmächtigen und allwissenden Gott nicht mehr die Erde verfluchen um der Men- (»Ihr werdet sein wie Gott ...«), war als Folge schen willen; denn das Dichten und Trachten des Frevels der Tod noch für denselben Tag des menschlichen Herzens ist böse von Jugend angesagt (1.Mose 3,1–5). Aber sie leben! Zwar auf. Und ich will hinfort nicht mehr schlagen »Jenseits von Eden« in der Gottesferne. Doch alles, was da lebt, wie ich getan habe.« Es folgt der Acker bleibt dem Mann als Existenzgrunddie feierliche Versicherung: »Solange die Erde lage, und der Frau wird als »Eva« die »Muttersteht, soll nicht aufhören Saat und Ern- schaft« und damit der Fortgang des vom Tod te, Frost und Hitze, Sommer und Winter, bedrohten Lebens in kommenden GeneratioTag und Nacht« nen anvertraut. Die (1.Mose 8,21a–22). verlorene Unschuld Dieses in sich wird offenbar und widersprüchliche erfahrbar in der Reden im »Herzen Scham. »Scham ist Gottes«, bei idenfür unseren Erzähtischer Beurteilung ler die elementarsdes »menschlichen te Regung eines Herzens« mit seiSchuldgefühls an nem bösen Dichder untersten Wurten und Trachten zel des menschli»von Jugend auf«, chen Wesens, das ist das Geheimnis Zeichen eines Bruund Wunder der ches, der bis hinSintflutgeschichunter in die letzte. Die Folge ist Das Friedenszeichen des Regenbogens – te Schicht unserer der Noachitische Zeichen für Gottes Bund mit seiner Welt. Leiblichkeit reicht« Bund unter dem (Gerhard von Rad). Friedenszeichen des Regenbogens und einem Gerade an dieser verletzlichen Stelle zeigt veränderten, der Fortdauer der Sünde im Men- sich Gottes väterliche Fürsorge. Er verachtet schenherzen angepassten Schöpfungsmandat die Menschen nicht, sondern »er machte ih(1.Mose 9,1–9). nen Röcke von Fellen und zog sie ihnen an« Wir können die Noahgeschichte nur im Rah- (1.Mose 3,21). So entlassen ins Leben »Jenseits men der »Urgeschichte« verstehen. Und der von Eden« und mit dem Los »bis du wieder zu »Urgeschichte« werden wir nicht gerecht, wenn Erde werdest, davon du genommen bist«, lebt wir darin einen historischen Bericht aus der Ver- nun der Mensch sein Leben unter der Geduld gangenheit der Menschheit vermuten, oder eine Gottes. Sammlung uralter Mythen. Was wir von uns aus Das Geheimnis von Gottes Geduld durchnie wissen können, nämlich was der Mensch vor zieht die ganze »Urgeschichte«. Kain, der seiGott ist, wird uns in biblischer Bildersprache so nen Bruder Abel erschlägt, trifft der volle Fluch zugesprochen, dass wir, im Herzen getroffen, Gottes. Er entzieht ihm den Ertrag des Ackers, sagen müssen: Ja, Herr, so bin auch ich! So er- den Schutz der Gemeinschaft und jagt ihn, nunweist sich das biblische Zeugnis als Wort Gottes mehr »unstet und flüchtig« geworden, aus dem an uns. Lande. Und doch lässt Gott sich durch die VerSchon in den ersten drei Kapiteln der Gene- zweiflung des Verfluchten zur Milderung bewesis (1. Buch Mose) taucht das Wunder und Ge- gen. Kain lebt – allerdings »weg vom Angesicht heimnis der göttlichen Geduld auf. Das dritte des Herrn« – mit einem Schutzzeichen gesichert Kapitel mit dem »Sündenfall« endet damit, dass »im Lande Nod«. der Mensch aus dem Garten Eden vertrieben Auf das Geheimnis der Geduld Gottes stoßen wird, und die Cherubim mit dem flammen- wir auch im Neuen Testament. Jesus erinnert den Schwert ihm den Zugang verwehren. Der die Jünger an den »Vater im Himmel«, »der Mensch lebt nun »Jenseits von Eden«. Adam seine Sonne aufgehen lässt über Böse und Gute plagt sich auf dem steinigen Acker und Eva und regnen über Gerechte und Ungerechte« wird mit Schmerzen Kinder gebären, sogar zur (Matthäus 5,45). Auch Paulus weiß um dieses Haussklavin des Mannes erniedrigt; beide sind Geheimnis. Im Römerbrief spricht er den Heiam Nerv ihrer Existenz getroffen. den die Fähigkeit zu, um Gut und Böse zu wis8

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sen und so »sich selbst Gesetz« zu sein. Und wenn er im Römerbrief das Leben des Christen zum »vernünftigen Gottesdienst« erklärt (Römer 12,1), kommt er sogar auf die von Gott angeordnete Autorität des Römischen Staates zu sprechen, die zu achten ist, weil dieser mit seinen Machtmitteln, auch dem Schwert, den Chaosmächten des Bösen wehrt und das Gute belohnt (Römer 13,1–7). Zu der Bedrohung von außen, durch Krankheit, Unfall und Tod kommen die Bedrohungen von innen, aus dem eigenen von Jugend auf sündigen Herzen, die Leid und Unheil bringen. Gegen sie hat uns der Schöpfer mit einem eigenen Immunsystem ausgestattet, der Stimme des Gewissens, dem Schamgefühl, und dem Abscheu vor dem Abscheulichen, die es sorgsam zu bewahren gilt. Zum Entsetzen ist es, wenn wir entdecken: Uns umgibt ein unermessliches Universum mit Weltraumkälte, Sternenhitze und kosmischen Katastrophen. Unser kleiner blauer Planet Erde ist jeden Augenblick tödlichen Strahlen und dem Hagel von Meteoriten ausgesetzt, nur die dünne Erdschale scheidet uns vom glühend heißen Erdinneren. Dennoch leben wir. Uns schützen die Erdatmosphäre und das Magnetfeld vor tödlichen Strahlen und den Brocken aus dem Weltraum. Der Planet, der uns vom Schöpfer zugewiesen wurde, ist ein völlig unwahrscheinliches Wunder im Universum, unendlich kostbar und verletzlich. So leben wir noch heute »Jenseits von Eden« in einer Welt, die bedroht ist von der Sünde und ihren tödlichen Folgen, und doch nicht gänzlich verlassen von Gottes bewahrenden Mächten. Wir wundern uns, wenn immer wieder etwas »passiert«, ein Erdbeben, ein Vulkanausbruch, ein Verkehrsunfall, eine schlimme Krankheit. Müssten wir uns nicht eigentlich wundern, dass wir noch da sind? Dass die Sonne noch aufgeht? Im Morgenlied Paul Gerhardts beginnt der Tag mit dem staunenden Dank: »Aber nun steh ich, bin munter und fröhlich, schaue der Sonnen gewünschtes Gesicht.« Tod, Unfall, Leid und Elend sind das Normale in einer Welt »Jenseits von Eden«. Sie erscheinen uns unverständlich und ungerecht. Sie geben uns aber nicht das Recht, mit dem Schicksal zu hadern und Gott anzuklagen. Sie erinnern uns an das, was man so leicht vergisst: dass wir sterbliche Menschen sind, »jenseits von Eden«. Jeder Mensch hat seinen Anteil der gemeinsamen Schuldenlast der Menschheit zu tragen, auch wenn er sich keiner persönlichen Verfehlung bewusst ist. Umso kostbarer ist die Erfahrung von Bewahrung in der Not und Genesung nach schwerer KrankINFORMATIONSBRIEF 267

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heit. Es ist wahr: Wir sind viel mehr bewahrt, als wir denken. Die Urgeschichte in den ersten elf Kapiteln ist wirklich eine »Geschichte« mit Anfang und Ende, dazwischen einem dramatischen Geschehen. Es ist nicht so, dass die Schöpfung, im Zustand »nach Eden« von Gottes Geduld gehalten, einmal im Zustand eines stabilen Gleichgewichts zur Ruhe kommen wird. Da ist vielmehr eine wachsende Unruhe zu beobachten und eine rasante Entwicklung zu verzeichnen. Eine positive: Der Bund von Mann und Frau des Ursprungs entlässt aus sich ganze Ketten von Geschlechtern. Sie erscheinen in Kapitel 5–10 der Urgeschichte, verzweigen sich und wachsen weiter an zur Menschheit. Sie wird in der Völkertafel des zehnten Kapitels dokumentiert. Gleichzeitig entwickeln sich (5. Kapitel) die kreativen Kräfte des Menschen. Musikinstrumente entstehen, Werkzeuge zur Metallverarbeitung, auch Schwerter für den Kampf, im 11. Kapitel die Fähigkeit, aus Lehm Baumaterialien herzustellen und damit gewaltige Bauwerke zu errichten. Aus dem Nomaden in seinem Zelt und dem Ackermann in seiner Hütte wird am Ende »Babel«, die moderne Großstadt. Schon bald zeigt die Geschichte ihre dunkle Kehrseite: Die Macht der Sünde wächst ebenfalls ins Riesenhafte. Aus Kain dem Brudermörder wird Lamech mit seiner Rache »siebenmal siebenundsiebzigmal« (1.Mose 4,24). Die Mordsucht wird begleitet von der Unzucht, die keine Schamgrenzen kennt und zu monströsen Exzessen führt (6,1–4). Nach der Sintflut geht das Treiben der größenwahnsinnig gewordenen Menschheit weiter und lässt den babylonischen Turm zum Himmel wachsen, um sich Gott gleich »einen Namen zu machen«. Dies ist die äußerste Zuspitzung der Sünde. Sie kann auf keine göttliche Geduld mehr zählen. So endet die Urgeschichte in der Katastrophe: Der Herr verwirrt ihre Sprache und zerstreut die nunmehr sich selbst überlassenen Menschen in alle Winde. Die Urgeschichte ist wie ein Spiegel, in dem wir durch die alten Bilder hindurch unsere eigene Zeit und uns selbst mit den Augen Gottes erkennen. Aus dem »Seid fruchtbar und mehret euch« wird die Bevölkerungslawine. Die rasante Entwicklung von Wissenschaft und Technik führt zu einem unerhörten Machtzuwachs des Menschen, zur Verstädterung und den Millionenmetropolen, in der sich heute die Hälfte der Menschheit versammelt. Gleichzeitig aber das Anwachsen der Sünde, der Gewalttat, der Unzucht, und des Größenwahns, der sich in Riesenwolkenkratzern zur Schau stellt. Als weitere 9


Folge die Auflösung der Familien und Völker in eine anonyme, gesichtslose und gottlose Masse. Die Geschichte führt zu keinem ordentlichen Ende. Sie ist wie eine offene Frage. Man muss sagen: Das kann’s doch wohl nicht gewesen sein!

Die Botschaft vom Reich Die Katastrophen, die sich häufen und heute vor unseren Augen zu einer einzigen Weltkatastrophe zusammenballen, finden wir im Neuen Testament im unmittelbaren Zusammenhang mit der Botschaft vom Kommen des Gottesreiches, dem Thema der Predigt Jesu. Mit ihr beginnt nach dem Evangelium sein öffentliches Wirken: »Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Kehrt um und glaubt an die Frohbotschaft« (Markus 1,15). Das bedarf für den heutigen Leser einer Erklärung. Es ist die Weltzeit, die jetzt ihr Ende findet, der »Alte Äon«. Und es kommt der »Neue Äon«, das Reich Gottes. Jesus übernimmt wörtlich die Botschaft des Täufers: »Kehrt um, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen« (Matthäus 3,2). Diese Botschaft ist die Fortsetzung der prophetischen Verkündigung des Alten Testaments in der Zuspitzung, wie wir sie im Buch Daniel finden, nämlich als Ankündigung des Menschensohns, der am Ende der Zeiten in den Wolken des Himmels kommt (Daniel 7,13). Von Gott heißt es: »Der gab ihm Macht, Ehre und Reich, dass ihm alle Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen dienen sollen. Seine Macht ist ewig und vergeht nicht, und sein Reich hat kein Ende« (7,14). An dieser Stelle taucht plötzlich wieder die Völkerwelt auf mit ihren verschiedenen Sprachen und dem trostlosen Ende der Urgeschichte. In der Nacht vor seinem Tod, beim Verhör vor dem Hohen Rat, befragt vom Hohenpriester, ob er der Christus sei, »der Sohn des Hochgelobten«, antwortet Jesus: »Ich bin’s; und ihr werdet sehen den Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen in den Wolken des Himmels« (Markus 14, 61.62). Dies war das entscheidende Wort, das zum einstimmigen Votum des Hohen Rates führte, er sei des Todes schuldig. Mit der Botschaft vom kommenden Menschensohn verbunden ist das Wissen um die Katastrophen am Ende des Alten Äons. Dazu gehört bei Daniel das Scheitern der großen Weltreiche. In der Endzeitrede Jesu (Markus 13) das Hören »von Krieg und Kriegsgeschrei«, Erdbeben, Hungersnöten, die große Bedrängnis der Gemeinde, die Verführung durch falsche 10

Propheten und »falsche Christusse«, schließlich kosmische Katastrophen, in denen der Zerbruch des Alten Äons beginnt. Die Katastrophen der Endzeit begegnen uns in fast allen Büchern des Neuen Testaments, in fantastischen Bildern ausgemalt im letzten Buch der Bibel. Jesus verkündet in seiner thematischen Predigt Markus 1,15 dass das Reich Gottes herbeigekommen ist. Und das heißt, dass es heute, mit der Ankündigung in der Predigt Jesu, tatsächlich da ist. Es ist da in den Gleichnisreden Jesu. Es ist da in seiner Vollmacht, Kranke zu heilen, Menschen zu trösten, Sündern zu vergeben, die Verlorenen zu suchen, in der Berufung der zwölf Jünger, in der Vertreibung der Dämonen, all dem, was uns in den Evangelien erzählt wird. Deshalb ist es eine frohe Botschaft, wie die Siegesmeldung nach einem gewonnenen Krieg, die aus Ungewissheit und Angst den Siegesjubel ausbrechen lässt. Da wird gefeiert, gegessen und getrunken. Zu Jesus kommen in Scharen Bettelarme, Kranke, Verlorene, Huren und Zöllner. Sie erfahren den Anbruch der Gottesherrschaft am eigenen Leibe. Aber das Alte lebt noch weiter: im Hass, der Jesus entgegenschlägt, im Unglauben, der sich ihm verschließt, im Zweifel der Seinen, im Fortbestehen von Not, Schuld und Tod. Die Macht des Bösen offenbart sich im brennenden Hass gegen Jesus, dem fanatischen Tötungswillen. Die Evangelien münden ein in die Leidensgeschichte, das unerhörte Geschehen, dass »der Menschensohn« als Gotteslästerer und Verbrecher, verurteilt, verlacht, gefoltert als Verbrecher den Kreuzestod erleiden muss, am Ende mit dem Ruf: »Mein Gott, warum hast du mich verlassen«. In dieses Ereignis, der Mitte des Christusereignisses, entlädt sich die Spannung zwischen den beiden Äonen. Es ist wie bei zwei Kontinentalplatten, die sich in der Tiefe der Erde übereinander schieben und damit eine wachsende unheimliche Spannung erzeugen. Sie entlädt sich plötzlich im Zerbrechen der Kontinentalplatten und setzt ungeheure Energien frei, lässt die Erde erbeben und löst eine verheerende Flutkatastrophe aus. Kann man sich im gesamten Reich des Seins einen schärferen Gegensatz und eine höhere Spannung denken, als diejenige, die entsteht, wenn sich das Reich des Bösen im Alten Äon mit dem Reich Gottes im Neuen Äon so hautdicht aneinander reibt wie in der Stunde, »da der Menschensohn überantwortet wird in die Hände der Sünder«? (Markus 14,41) Müsste sich nicht die unerträglich gewordene Spannung mit apokalyptischer Urgewalt entladen AUGUST 2011

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und unsere Erde samt dem Universum, aus dem Zelle seines Leibes, nichts von seiner Seele, seisie hervorgegangen ist, in einem einzigen, das nem Erkennen, Denken und Verstehen auslässt. All übertönenden »Urknall« vernichten? Das macht uns fähig, das Geschehen unserer Stattdessen geschah das andere: Christus, der Tage, die Verirrungen, Wirrungen und KatasGottessohn, der Heilige und Reine gibt sich in trophen besser zu verstehen, zu bestehen und die Hände der Feinde, der Gottlosen, der Mör- den zerstörerischen Mächten zu widerstehen. der und MenschenDenn heute lebt die schinder und erträgt westliche Welt – wie in m Es ist wichtig, dass wir den stellvertretend für die einen Kreidekreis verNebel von den Augen wischen und Welt den versammelhext – im Wahn, der erkennen: die Klimakatastrophe, ten Hass des Bösen Mensch könnte durch und nimmt alles mit die Kriegskatastrophen, die Hunger- Zerschlagung der halhinein in seinen Tod. tenden Ordnungen katastrophen, die demographische Die Frauen am Osterund der das Leben Katastrophe und was es sonst an morgen aber finden schützenden Grenzen das Grab leer und höKatastrophen gibt, sind in Wahrheit des göttlichen Gebots ren aus dem Mund des eine neue künstliche die eine Katastrophe des maßlos Boten von drüben das Wirklichkeit schaffen, gewordenen Menschen. Unmögliche und doch in der alle Menschen Wirkliche: »Er ist auf»gleichgestellt« und erstanden, er ist nicht völlig frei ein glückhier« (Markus 16,6). Nun ist der Grundschaden liches Leben führen könnten. Es ist der uralte geheilt, von dem die alte Geschichte vom »Sün- Versuch, das verlorene Paradies zu erobern; er denfall« weiß; es wird alles gut werden. Denn wird wie alle ähnlichen Unternehmen an dem der auferstandene Christus ist nach dem Zeug- Cherubim mit dem blitzenden Schwert scheinis des Apostels Paulus »der Erstling unter de- tern (1.Mose 3,24). Es ist wichtig, dass wir den nen, die entschlafen sind« (1.Korinther 15,20). Nebel von den Augen wischen und erkennen: Und es wird wahr: »Der Tod ist verschlungen Die Klimakatastrophe, die Kriegskatastrophen, vom Sieg, Tod wo ist dein Sieg? Tod wo ist dein die Hungerkatastrophen, die demographische Stachel? ... Gott aber sei Dank, der uns den Sieg Katastrophe und was es sonst an Katastrophen gibt durch unsern Herrn Jesus Christus« (1.Ko- gibt, sind in Wahrheit die eine Katastrophe des rinther 15,54–57). maßlos gewordenen Menschen. Darin vollzieht Urgeschichte und Heilsgeschichte gehö- sich die Herrschaft Gottes als »Zorn«. Er ist ren zusammen. Beide sind ein Teil der einen Ausdruck der entschiedenen Verneinung des Geschichte Gottes mit seiner Welt. Die Urge- Bösen durch den, der in seinem Wesen »heilige schichte öffnet uns die Augen und zeigt, wie Liebe« ist. Das Zerbrechen des Alten, auch die Gottes Geduld die gefallene Welt nicht unter- Auflösungserscheinungen in den historischen gehen lässt, sondern bis zum Äußersten in seiner Kirchen, sind Anzeichen, dass Neues ans Licht Güte erhält. Aber einmal wird es zu Ende sein will: die von aller Kreatur ersehnte Erlösung in mit der Garantie des Noahbundes »Es soll nicht der Neuen Schöpfung (Römer 8,19–22). Die in aufhören ...« Der Noahbund schafft Raum für den biblischen Zeugnissen angesagten endzeitdas Eigentliche: die Heilsgeschichte, die mit der lichen Ereignisse sind nicht hinfällig geworden, Berufung Abrahams und seiner Segensverhei- weil der Jüngste Tag noch nicht gekommen ist ßung für alle Völker ihren Anfang nimmt. Über und deshalb und auch nie kommen werde. Die Mose und David, durch Scheitern und Neuan- Endzeit hat längst begonnen und sie ist auch fang in der wechselvollen Geschichte Israels, die heute. In einer Welt, in der man Raum und Propheten bis zu Johannes dem Täufer, dem Zeit mit Millionen und Milliarden Lichtjahren »Letzten« in ihrer Reihe, führt der Weg schließ- misst, sind die 2000 Jahre nach Christi Geburt lich zu Jesus, dem Verkünder und Vollender der ein Wimpernschlag. Wenn wir die Augen nicht Gottesherrschaft. verschließen, müssen wir doch erkennen, wie Zur Predigt Jesu vom Kommen des Gottes- sich die Fallgeschwindigkeit erhöht und das Ziel reiches gehört der Ruf zur Umkehr. Das grie- näher kommt. chische Wort »metanoia« ist damit nur unzuDeshalb leben die Christen heute unter dem reichend wiedergegeben. Metanoia meint eine Ruf Jesu: »Lasst eure Lenden umgürtet sein Metamorphose, eine Umwandlung des Men- und eure Lichter brennen und seid gleich den schen nach dem Bild des »alten Adam« in das Menschen, die auf ihren Herrn warten« (Lukas W Bild Jesu Christi, dem »neuen Adam«, die keine 12,35). INFORMATIONSBRIEF 267

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Angefochten und doch getröstet JAKOB TSCHARNTKE

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evor wir uns einem Thema zuwenden ist es platz; Zeiten der Krise in Ehe und Familie; Zeiimmer wichtig, das gestellte Thema mög- ten von Zank und Streit in der Gemeinde; eben lichst exakt zu erfassen. Wir reden von »An- allerlei Zeiten, in denen Gott auf unsere Gebete fechtung« und »Trost«. Was aber sind »Anfech- scheinbar nicht antwortet. In denen er Nöte zutung« und »Trost«? lässt, die wir gerne vermieden hätten, unter deEin sehr anschauliches Bild von Anfechtung nen wir meinen zusammenbrechen zu müssen. gibt uns Jesus im Gleichnis vom vierfachen Die Hitze der Alltagsnot brennt unerbittlich auf Ackerfeld (Lukas 8,4ff.). Das zweite Ackerfeld unser bisschen klägliches Leben. Aber der milde ist steiniger Boden. Jesus erklärt seinen Jün- Regen des Herrn, seine spürbare Nähe, sein Not gern: »Die aber auf wendendes Eingreidem Fels sind die: m Anfechtung … ist eine Zeit der Dürre, fen, habhafte Zeiwenn sie es hören, eine Zeit geistlicher Dürre. Diese Zeiten chen seiner Liebe nehmen sie das und seines Segens, Wort mit Freuden geistlicher Dürre haben viele Gesichter. Es bleiben aus. Wir an. Doch sie haben können Zeiten der Krankheit sein; Zeiten schreien um Hilfe. keine Wurzel; eine der Arbeitslosigkeit oder auch großen ArAber der Himmel Zeitlang glauben bleibt stumm. Wir sie, und zu der Zeit beitsdrucks, des Mobbings am Arbeitsplatz; rufen: Herr, wo bist der Anfechtung Zeiten der Krise in Ehe und Familie; Zeiten du? Die Antwort ist fallen sie ab.« Das Wir klavon Zank und Streit in der Gemeinde; eben Schweigen. Bild ist klar. Auf gen: Ich kann nicht dem Fels ist, wenn allerlei Zeiten, in denen Gott auf unsere mehr! Aber der überhaupt, nur eine Gebete scheinbar nicht antwortet. Herr scheint sich dünne Bodenkruteilnahmslos von me. Das Wort Gottes keimt in den Herzen dieser uns abgewandt zu haben. Eine sehr dramatische Menschen. Da aber so gut wie keine Erde da ist, Situation solcher Anfechtung haben die Jünger kann der Glaube in ihren Herzen keine wirkli- erlebt, als sie mit Jesus auf dem See Genezareth chen Wurzeln schlagen. Solange der Tau darauf unterwegs waren. Plötzlich kam ein gewaltiger liegt oder stetiger Regen diesen Keimling feucht Sturm auf. Die Wellen rollten über das Boot. hält, bleibt er am »Leben«. Sobald aber die Hitze Und Jesus? Er schlief! Ging ihn die Not seiner des Tages kommt, kann der Keimling nicht län- Jünger nichts an? Kümmerte es ihn nicht, wenn ger bestehen. Ohne Wurzeln muss er vertrock- einer nach dem andern über Bord gespült wurnen und sterben sowie die oberflächliche Feuch- de? So musste es den Jüngern vorkommen. Und tigkeit verdunstet ist. Damit macht uns dieses so kam es ihnen auch vor. Verängstigt und vorBild anschaulich, was denn nun Anfechtung ist: wurfsvoll rütteln sie Jesus wach (Markus 4,38): Sie ist eine Zeit der Dürre, eine Zeit geistlicher »Meister, kümmert es dich nicht, dass wir umDürre. Diese Zeiten geistlicher Dürre haben vie- kommen?« Geht unsere Not völlig an dir vorbei? le Gesichter. Es können Zeiten der Krankheit Das ist Anfechtung. Größte Not greift nach sein; Zeiten der Arbeitslosigkeit oder auch gro- unserem Leben. Und Jesus scheint nicht da zu ßen Arbeitsdrucks, des Mobbings am Arbeits- sein. Unser Leben scheint ihn nicht (mehr) zu interessieren. Solche Erfahrungen wünschen wir uns nicht. Und in der Tat lehrt Jesus seine Jünger und uns, den himmlischen Vater zu bitten, dass er uns davor bewahrt. Im Vaterunser lehrt uns Jesus beten »und führe uns nicht in Versuchung« (Matthäus 6,13). Das Wort, das hier für »Versuchung« steht, ist im Urtext dasselbe, das an Jakob Tscharntke anderer Stelle mit »Anfechtung« übersetzt ist. Die Anschrift des Autors Das Thema »Anfechtung/Versuchung« ist nicht finden Sie auf Seite 30

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»Das vierfache Ackerfeld«, Wandbehang von K. Wolff.

nur damit ein sehr spannungsgeladenes. Denn andererseits lesen wir im Jakobusbrief 1,2.11f.: »»Meine lieben Brüder, erachtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen fallt, … Die Sonne geht auf mit ihrer Hitze und das Gras verwelkt, und die Blume fällt ab und ihre schöne Gestalt verdirbt: so wird auch der Reiche dahinwelken in dem, was er unternimmt. Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott verheißen hat denen, die ihn lieb haben.« Wir sehen an den Begriffen, wie nahe Jakobus am Gleichnis vom vierfachen Ackerfeld ist. Das Leben des Reichen verdorrt, seine schöne Gestalt verdirbt in der Sonnenglut, weil sein Leben nicht im Wort Gottes verwurzelt ist. Der »Reiche« im negativen Sinne, wie er in der Bibel oft vorkommt, das ist nicht einfach der, der viel hat. Das ist der, der sich über seinen Reichtum definiert. Sein Reichtum ist seine Lebensgrundlage und nicht der lebendige Gott. Wie schnell dieser Reichtum in der Hitze des Tages verdunsten kann, das hat uns eindrücklich die Banken-, Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008/2009 gelehrt. Der aber, der sein Vertrauen nicht auf irdischen Reichtum setzt, sondern auf Gott, der wird, nachdem er die Anfechtung INFORMATIONSBRIEF 267

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erduldet hat, ewigen Reichtum, nämlich »die Krone des Lebens, empfangen«. Trotzdem, wenn wir einerseits das Vaterunser lesen und andererseits Jakobus 1, dann sind wir geneigt zu fragen: Ja, was denn nun? Sollen wir Gott bitten, dass er uns vor der Anfechtung bewahrt, so wie es Jesus uns im Vaterunser lehrt? Oder sollen wir uns über die Anfechtung freuen? Wenn wir das Wesen der Anfechtung verstanden haben, wie es uns im Gleichnis vom vierfachen Ackerfeld veranschaulicht wird, dann wird uns auch die rechte biblische Antwort auf diese Frage nicht allzu schwer fallen. Anfechtung führt dann zum Tod, zum Absterben dessen, was geistlich begonnen hat zu keimen und zu wachsen, wenn keine Wurzel da ist, die tief genug ins Erdreich reicht. Dieser Tod ist gewollt. Er ist das Ziel der Anfechtung. Denn wir können wohl sagen: Alle Anfechtung geht vom Teufel aus. Deshalb lehrt uns Jesus im Vaterunser beten, dass der himmlische Vater uns vor ihr behüten möge. Andererseits steht auch diese Anfechtung, die vom Teufel ausgeht und nach seinem Willen unseren geistlichen Tod zum Ziel hat, unter der Verheißung, »dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen« (Römer 8,28). Diese Tatsache wiederum hat Jakobus vor Augen, wenn er sagt, wir 13


sollen es für lauter Freude halten, wenn wir in viel meinen Papisten zu danken, dass sie mich Anfechtung fallen. Denn, so sagt Jesaja 28,19: durch des Teufels Toben so zerschlagen, be»Anfechtung lehrt aufs Wort merken.« Das ist drängt und geängstet, das ist, einen rechten, guihr großer Segen! So haben wir es doch selbst er- ten Theologen gemacht haben, wohin ich sonst lebt in Zeiten der Not. Wenn kein menschlicher nicht gekommen wäre.« So lässt die Anfechtung Trost mehr hilft, wenn alle Stützen weggefal- unseren Glauben immer tiefer im Wort Gottes len sind, wenn der Boden unter unseren Füßen wurzeln. Sie macht uns zu Theologen im besten bebt, wenn schwärzeste Finsternis uns umgibt, Sinne des Wortes. Denn ein rechter Theologe dann gibt es nur eine Quelle der Kraft und des wird man nicht an den Universitäten, nicht inTrostes: Gottes Wort. Dieses Wort allein richtet dem man möglichst viele kluge Bücher über die uns auf. Es lenkt unseBibel liest. Ein rechter ren Blick auf Jesus. Es m Ein Baum mag einen noch so Theologe, ein echter erinnert uns an Gottes gewaltigen Wurzelstock haben. Wenn Gottesgelehrter, wird Treue. Es vergewissert man, indem man mit uns seiner Gegenwart das Erdreich, in dem er wurzelt, ausGott lebt und die Kraft auch wenn wir nichts, getrocknet ist, dann kann sein Wurzel- und die Zuverlässigkeit gar nichts, davon seWortes erfährt. stock ihm nicht einen Tropfen Wasser seines hen. Und damit sind Damit ist uns auch wir genau bei dem, zuführen. So kommt auch das Wasser völlig klar, wie der was »Trost« ist. Wört- des Lebens, die Kraft des Glaubens, viel geplagte Jeremia lich heißt der biblische in Klagelieder 3,27 Begriff für Trost »Zu- niemals aus unseren Wurzeln, sondern schreiben konnte: »Es spruch«. Trost ist der immer nur aus Gottes Wort. ist ein köstlich Ding eiZuspruch des Wortes nem Mann, dass er das Gottes. Joch in seiner Jugend trage.« Wenn ein junger Wenn Gottes Wort durch den Heiligen Geist, Mensch in der Blüte seines Wachsens, genötigt den Tröster und Zusprecher, in uns lebendig durch die Anfechtung, tief verwurzelt wird im wird und seine Kraft entfaltet, dann werden un- Wort Gottes, dann wird er stark sein in kommensere Herzen getröstet und aufgerichtet, wie groß den Widerständen und geistlichen Kämpfen. Aldie äußere Not auch sei. Auf diesem Hinter- lerdings niemals so, dass diese Kraft in uns selber grund konnte Martin Luther über die Anfech- wäre. Sie kann uns jederzeit, jeden Augenblick, tung sagen: »Die ist der Prüfstein, die lehrt dich nur zukommen aus dem Wort Gottes. Auch das nicht allein wissen und verstehen, sondern auch macht das Bild von den Wurzeln überdeutlich. erfahren, wie recht, wie wahrhaftig, wie süß, Ein Baum mag einen noch so gewaltigen Wurwie lieblich, wie mächtig, wie tröstlich Gottes zelstock haben. Wenn das Erdreich, in dem er Wort sei, Weisheit über alle Weisheit.« Solche wurzelt, ausgetrocknet ist, dann kann sein WurAnfechtung widerfährt dem, der entschieden zelstock ihm nicht einen Tropfen Wasser zufühvom Reich der Finsternis hinübergetreten ist ren. So kommt auch das Wasser des Lebens, die ins Reich des Lichts. Der ein ernster Nachfolger Kraft des Glaubens, niemals aus unseren WurJesu geworden ist. zeln, sondern immer nur aus Gottes Wort. Ein fruchtloses und geistlich kraftloses LeIn der Summe heißt das: Wir dürfen und ben fordert den Teufel nicht heraus, auch wenn sollen den Herrn um »schöne«, um leichte Zeidarüber in noch so dicken Lettern »Christ« ten bitten, in denen wir unangefochten in der geschrieben steht. Aber ein Leben, an dem die Nachfolge und im Dienst stehen, in denen wir Kraft Gottes sichtbar wird, von dem Ströme le- reichlich und täglich seine Fürsorge, seine Hilbendigen Wassers ausgehen, ein solches Leben fe und seine Wunder erleben. Wenn der Herr will der Teufel geistlich wieder trockenlegen. es dann aber anders zulässt, wenn er uns durch Genauso sagt es auch Martin Luther: »Denn so- dürre Zeiten der Anfechtung führt, dann dürbald Gottes Wort ausgeht durch dich, so wird fen und sollen wir auch diese dankbar aus seiner dich der Teufel heimsuchen« eigentlich mit dem Hand annehmen. Wenn wir an seiner Hand bleinegativen Ziel uns geistlich auszudörren. Aber ben, wenn unser Leben und unser Glaube fest durch die Kraft und Verheißung Gottes wird das in seinem Wort verwurzelt sind, dann werden Gegenteil eintreten, die Anfechtung wird – »dich wir auch in den dunkelsten Tälern sagen und zum rechten Doktor machen und durch seine erleben können: »Und ob ich schon wanderte Anfechtung lehren, Gottes Wort zu suchen und im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn zu lieben. Denn ich selbst (dass ich Mäusedreck du bist bei mir, dein Strecken und Stab trösten W auch mich unter den Pfeffer menge) habe sehr mich«. 14

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Kirchentag in Dresden erlebt Der 33. Deutsche Evangelische Kirchentag in Dresden WALTER ROMINGER

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achdem ich erstmals 1999 den Deutschen Evangelischen Kirchentag in Stuttgart in ganzer Länge besuchte, ebenso den so genannten (ersten) Ökumenischen Kirchentag 2003 (Berlin), 2010 für nur einen Tag am so genannten (zweiten) Ökumenischen Kirchentag (München) teilnahm, fuhr ich heuer für fünf Tage

Walter Rominger Die Anschrift des Autors finden Sie auf Seite 30 INFORMATIONSBRIEF 267

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(1. bis 5. Juni 2011) nach Dresden. Ich fuhr nicht als begeisterter Kirchentagsfan hin, den es ja durchaus gibt, sondern eher als nüchterner, kritischer Beobachter, um objektive Sicht auf dieses protestantische »Laien«-Großereignis bemüht. Um dem möglichst gerecht zu werden, hatte ich die Veranstaltungen, die ich besuchen wollte, entsprechend ausgewählt. D. h., ich versuchte, den Kirchentag in seiner Vielschichtigkeit, möglichen Undifferenziertheit, Pluralität usw. erneut kennen zu lernen, soweit dies eben einem Einzelnen gelingen mag. Denn das habe ich in all den Jahren bei Durchsicht des mehr als umfangreichen Programms sowie bei meinen Teilnahmen an Kirchentagen festgestellt: Man kann am gleichen Großereignis teilnehmen – und doch ganz unterschiedliche Kirchentage erleben, weil es eben auf die Auswahl der Einzel15


veranstaltungen ankommt, aus denen man dann erwartet. Der Evangelische Kirchentag begann seine Eindrücke gewinnt und Schlüsse zieht. Es mit drei Gottesdiensten unter freiem Himist also möglich, einen Kirchentag zu erleben, mel mit zusammen 55 000 Teilnehmern und der aus so gut wie lauter anfechtbaren oder gar schloss mit einem Gottesdienst am Elbufer mit skandalösen Veranstaltungen besteht. Doch auf 120 000 Besuchern. Die Kollekte für die »Bunder anderen Seite kann man bei entsprechender desarbeitsgemeinschaft Kirche und RechtsextreProgrammauswahl auch von so gut wie von ei- mismus – aktiv für Demokratie und Menschenner unanfechtbaren Veranstaltung zur anderen rechte« fiel mit 131 101,– Euro eher mager aus. eilen. Zu dem, was empfehlenswert und was Bei den morgendlichen Bibelarbeiten waren an skandalös ist, gehen die Meinungen auseinan- den einzelnen Tagen bis zu 26 000 Menschen anwesend, wobei die Bibelder, je nach Standpunkt, arbeit von Margot Käßmann da ja Bibel und Bekennt- m Ich suchte nach so etwas mit 6 500 Besuchern und die nis schon lange nicht mehr wie der roten Linie, nach des Kabarettisten (!!) Eckart Maßstab im Protestantismus von Hirschhausen mit 8 000 sind, beim Kirchentag sowie- dem, was den Kirchentag nicht allein die am besten beso nicht. Ich wollte weder eint. suchten waren, sondern auch eine Auswahl treffen unter dem Gesichtspunkt, so gut wie nur anfechtba- mehr Besucher aufwiesen als der Vortrag von re Veranstaltungen zu besuchen um mich dann Bundespräsident Christian Wulff zur Integration lediglich in einer ablehnenden Haltung, die ich und der politische Vortrag von Bundeskanzlerin allerdings durch all meine Beschäftigung mit Angela Merkel mit jeweils 5 000 Zuhörern. Laut Veranstalter kamen zu einem Nachtdem Kirchentag gewonnen hatte, bestätigt zu sehen. Doch auch das Gegenteil dessen wollte gebet mit Margot Käßmann 17 000, was etwas ich nicht, so dass ich möglicherweise zum Er- von deren Stardasein, trotz oder gerade wegen gebnis gekommen wäre: So schlimm ist es doch ihrer unrühmlichen Vergangenheit, auf Kirgar nicht. Ich suchte nach so etwas wie der ro- chentagen deutlich werden lässt. Beim Ökumeten Linie, nach dem, was den Kirchentag eint. nischen Gottesdienst am Himmelfahrtstag (2. Ich stellte mir die Frage, warum er wohl so viele Juni) waren 10 000; wenige Stunden später waanzieht und was diese in ihrer großen Mehrheit ren es beim Konzert der Rockband Wise-Guys wohl wünschen, erwarten und suchen, wobei am selben Ort dann allerdings 22 000, was die damit auch gleich die Negation dessen verbun- am besten besuchte Einzelveranstaltung beim den ist, nämlich was sie nicht wünschen, nicht Dresdner Kirchentag war. Dass dies alles auch erwarten und nicht suchen. Um darauf zumin- seinen Preis hat, soll und darf freilich nicht überdest eine annähernd zutreffende Antwort zu er- sehen werden, nämlich 14,8 Millionen Euro (14 halten, besuchte ich in diesen fünf Tagen eine Millionen Euro Budget), was bedeutet, dass in Reihe ganz unterschiedlicher Veranstaltungen, Dresden mit dem 33. Deutschen Evangelischen sowohl was deren Thematik betraf, als auch de- Kirchentag der teuerste in seiner bisherigen ren Referenten. Doch bevor ich über mein Er- Geschichte ausgerichtet wurde. Die beiden so leben des Kirchentages in Dresden berichte, will genannten Ökumenischen Kirchentage sind ich zur Information einige Zahlen und Fakten nicht mitgerechnet. Die waren noch wesentlich dieses Großereignisses nennen, die in gewisser teurer, wiesen aber auch entschieden mehr TeilWeise auch schon für oder auch gegen diese nehmer auf. Den Eindruck, der Dresdner Kirchentag, Großveranstaltung sprechen, wobei auch hier wie übrigens auch bereits etliche von dessen der Standpunkt entscheidend ist. Mit 118 000 Dauerteilnehmern war der 33. Vorgängern, sei ein großes Volksfest und JahrDeutsche Evangelische Kirchentag in Dresden, markt, auf Wohlfühlen usw. aus und im Übder unter dem Motto stand »… da wird auch rigen ohne Biss, so wie dies eine verwöhnte dein Herz sein« (Matthäus 6,21), nach Ver- Wohlstands- und Mediengesellschaft erwartet, anstalterangaben besser besucht als erwartet, gewinne ich nicht allein aufgrund des Abends zumal ja im Jahr zuvor in München der so ge- der Begegnung, des Marktes der Möglichkeiten nannte (zweite) Ökumenische Kirchentag statt- und der gastronomischen Angebote, sondern fand. Sein Programm (gedrucktes Programm auch aufgrund des ganzen Geschehens. Dieses umfasst 640 Seiten) wies 2 200 Veranstaltungen war von keinerlei Ernsthaftigkeit geprägt. Wähauf; 40 000 wirkten mit; 5 000 waren als Hel- rend des Eröffnungsgottesdienstes am Altmarkt, fer in vielfältigen Funktionen tätig und sorgten den ich besuchte, war ein ständiges Kommen für einen reibungslosen Ablauf. Zum Abend und Gehen, unterhielten sich Leute ungeniert, der Begegnung (am 1. Juni) wurden 300 000 auch während der Predigt und der Gebete und 16

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Der Kirchentag am Fuße der Frauenkirche erweckte den Eindruck eines großen Volksfestes und Jahrmarktes, war auf Wohlfühlen aus und im Übrigen ohne Biss. wurden Speisen und Getränke durch die Reihen getragen, die anschließend, aber auch bereits zeitgleich, an den zahlreichen Ständen an Altund Neumarkt unter anderem als regionale Spezialitäten verkauft wurden. Ich hatte den Eindruck, hier wird von Organisationen sowie von Kirchengemeinden die Chance gesehen, ihre Finanzen aufzubessern. Lebhaft wurde ich dabei an die Tempelreinigung Jesu erinnert (Matthäus 21,12f., parr.). Im Sinne des Meisters ist solches Gebaren auf keinen Fall. Auf jeden Fall, eine geheiligte Atmosphäre war es nicht. Diese war dann eher beim Ökumenischen Gottesdienst am Himmelfahrtstag gegeben, wobei ich freilich der Ansicht bin, dass es eine theologische Unmöglichkeit ist, einen solchen durchzuführen und damit Gemeinsamkeiten vorzutäuschen, wenn doch so viel theologisch Trennendes zwischen Landeskirchen, römisch-katholischer Kirche, orthodoxen Kirchen und Freikirchen steht, die aber allesamt in diesen Gottesdienst eingebunden waren, wobei ich mir freilich bewusst bin, dass für die römisch-katholische Kirche, aber auch für orthodoxe Kirchen dies kein vollgültiger Gottesdienst ist. Wahrscheinlich konnten sie über eine Beteiligung von Frauen bei der Liturgie deshalb großzügig hinwegsehen. Die Predigten, die ich bei den Gottesdiensten hörte, waren eher ohne Biss. Revolutionäres und Anstößiges tauchte eigentlich nicht auf. Sie transINFORMATIONSBRIEF 267

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portierten kirchliche Mainstreamtheologie. Zur Hinwendung zu Christus, zu Buße und Nachfolge und zu einem Leben in Heiligung riefen alle drei Prediger die ich hörte, nämlich Bischof Dr. Markus Dröge (Berlin) und Bischof Joachim Reinelt (römisch-katholisch, Dresden) im Ökumenischen Gottesdienst, sowie Bischof Dr. Tamás Fabiny (Budapest/Ungarn) nicht auf, wenn sie auch ansonsten soweit richtig predigten, aber eben nur richtig. Noch zu erwähnen ist, dass sich Bischof Dr. Fabiny ausdrücklich gegen irgendeine Benachteiligung sexuell anders Orientierter aussprach, was aber inzwischen nicht mehr revolutionär ist, sondern korrekt. Es kann zu den Gottesdiensten vielleicht noch erwähnt werden, dass so genanntes modernes Liedgut, also Lieder, die eine rasche Verfallszeit haben, zahlreich waren. Wenn ich mangelnde Ernsthaftigkeit, zu wenig Zeugnis bei den Gottesdiensten meinte beobachtet haben zu müssen, dann machte ich dieselbe Erfahrung auch an einer ganz anderen Stelle, die mich zu der Annahme führt, dass es mit dem geistlichen Leben, der Praxis Pietatis eines Großteils der Kirchentagsteilnehmer nicht so weit her sein kann und Unterhaltung und (religiöses) Volksfest gesucht wird, eben das Massenerlebnis, was sie ja auch geboten bekommen. Auch wenn ich mir nicht anmaße, deren Herzen genau zu kennen, da diese nur der Herr 17


Mit 118 000 Dauerteilnehmern war der 33. Deutsche Evangelische Kirchentag in Dresden, der unter dem Motto stand »… da wird auch dein Herz sein«, nach Veranstalterangaben besser besucht als erwartet. kennt, so lässt das Verhalten durchaus Einblicke tun. Ich war zusammen mit etwa zehn anderen Männern unterschiedlichen Alters in einem so genannten Massenquartier in der Ortschaft Klingenberg-Colmnitz, etwa 30 Kilometer westlich von Dresden gelegen, untergebracht. Dabei fiel mir auf, dass außer mir deren keiner in der Bibel oder im Losungsbuch der Herrnhuter Brüdergemeine las; zumindest bemerkte ich nichts davon. Beim Frühstück, das es in zwei größeren Räumen gab, bemerkte ich auch niemanden, der soweit dies ersichtlich gewesen wäre, das Tischgebet sprach. Auch wenn ich eingestehe, dass dies beim Umrühren des Kaffees oder beim Bestreichen des Butter- und Marmeladebrötchens geschehen kann, so habe ich dennoch den Eindruck gewonnen, dass es zumeist unterblieb, was gegenwärtiger Wirklichkeit einer immer noch verwöhnten und undankbaren Wohlstandsgesellschaft entspräche, in der einer repräsentativen Umfrage zufolge nur noch acht Prozent das Tischgebet pflegen. Ich bin zur Überzeugung gelangt, es ist hauptsächlich der Durchschnittsprotestantismus, der die Evangelischen Kirchentage bevölkert; und dieser pflegt kein geistliches Leben, ist der Praxis Pietatis gegenüber abgeneigt oder weiß schon gar nicht mehr, was das ist, steht nicht in der Nachfolge 18

Christi und hält nichts von einem asketischen Lebensstil, sucht nicht einmal Religion, zumindest nicht eine bestimmte, sondern höchstens noch das Religiöse. Das aber hat nichts mit einem geistlichen Aufbruch zu tun; diesen konterkariert es vielmehr. Eine Reihe von Bibelarbeiten konnte ich besuchen. Darüber war auch eine beim Forum Feministisch-theologische Basisfakultät. Der »Bibelarbeiter«, der Baptist Kim Strübind, Professor der evangelischen Theologie in Oldenburg, zeigte bei seiner Auslegung zu 5.Mose 30,6–20 lediglich gängige Erklärungen historisch-kritischer Schriftauslegung auf, wie sie seit langem zu finden sind. Revolutionär war das nicht, eher hausbacken und zumindest für Theologen (fast) langweilig. Das gilt auch für die der Bibelarbeit unmittelbar folgenden Veranstaltung bei diesem feministischen Forum, die unter dem Thema stand: »Erben zwischen Himmel und Erde«, bei der eine Kulturanthropologin und eine Theologin offensichtlich wissenschaftliche feministische Theologie aufzuzeigen suchten, unterbrochen von humoristisch anmutenden Einlagen einer Clownin (!!) und Theologin, die ich unpassend fand. Feminismus kann offenbar nicht allein aggressiv sein, sondern auch langweilig, wie ich ihn hier erleben konnte. AUGUST 2011

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Vielleicht hat er sich bei Kirchentagen jedoch an anderer Stelle nachhaltiger durchgesetzt. So werden seit Jahren bei den Kirchentagen eigens dafür angefertigte Übersetzungen verwendet, wobei auch noch die Lutherübersetzung abgedruckt ist und auch für Bibelarbeiten verwendet werden kann. »Die Kriterien der Kirchentagsübersetzung sind in ihren Grundgedanken dieselben wie die der ›Bibel in gerechter Sprache‹«; und so hört sich diese Übersetzung denn auch an. Als der Vorsitzende der (katholischen) Deutschen Bischofskonferenz, der oberste Repräsentant des bundesrepublikanischen Katholizismus, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch (Freiburg) in der voll besetzten Martin-Luther-Kirche (!!) in Dresden-Neustadt seine Bibelarbeit zu Matthäus 6,19–34 (nach der katholischen »Einheitsübersetzung«), beendet hatte, da sprach der oberste Repräsentant des landeskirchlichen Protestantismus, Präses Nikolaus Schneider (Düsseldorf) durchaus zu Recht davon, das Gehörte sei eine »gelehrte Bibelarbeit« gewesen, die aber nach meinem Empfinden doch allgemein verständlich gehalten war. Ich gewann den Eindruck, da waren beim guten Katholiken gut biblisch-reformatorische Gedanken enthalten. Anderes mochte allerdings auch an Rudolf Bultmanns »Entweltlichung« erinnern. Es ist ja durchaus so, wenn römisch-katholische Kirchenmänner einen Schriftabschnitt auslegen, machen sie häufig durchaus vertretbare Aussagen, denen nicht zu widersprechen ist (vgl. etwa auch das Jesus-Buch von Papst Benedikt XVI.). Weiter hatte ich noch die Gelegenheit, eine Bibelarbeit von Professor Johannes Berthold (Moritzburg), dem Vorsitzenden des Sächsischen Gemeinschaftsverbandes, zu Matthäus 5,1–12 (nach der Lutherübersetzung) zu hören, die dieser auf dem Begegnungstag für Aussiedler hielt, der in den Kirchentag integriert war. Er hielt sich bei seiner Auslegung an das vorgegebene Schriftwort, verband dieses allerdings gegen Ende zu, und wer will ihm das als Mitteldeutschem verübeln, mit der so genannten friedlichen Revolution der Kerzen im Herbst 1989 und mit den Wendeerfahrungen. Ich konnte mit allem mit, wiewohl ich ihm in seiner nach Abschluss des Kirchentages vertretenen eher positiven Einschätzung dessen dann doch nicht zuzustimmen vermag: »Das ist auch unser Kirchentag, auf dem wir gern Profil zeigen.« Wenn ich die von mir gehörten Bibelarbeiten überdenke, so will ich gerne eingestehen, dass sie mit das Beste waren, was ich auf dem Dresdner Kirchentag mitbekommen habe. INFORMATIONSBRIEF 267

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Die so genannten theologischen Foren, die ich besuchte, strotzten nicht gerade von notwendiger Streitkultur und manchmal erwünschtem Kampfgeist, von einer Ausnahme abgesehen. Doch Irrlehre war vorhanden, vor allem die, dass von zwei Referenten, den Professoren Dr. Erhard Gerstenberger (Gießen) und in ganz besonderer Weise von Dr. Klaus-Peter Jörns (Berg/Starnberger See) vertreten wurde, die Lehre vom Sühnetod Jesu aufzugeben, wobei die Vizepräses der rheinischen Kirche, Petra Bosse-Huber, zwar das Gegenteil dessen vertrat, aber nicht entschieden genug widersprach, weil sie ein solches Ansinnen nicht als Irrlehre qualifizierte, sondern dann doch als gleichberechtigte Meinung in einem Diskussionsprozess stehen ließ. Hatte Petra Bosse-Huber beim Forum »Keine Versöhnung ohne Opfer?« (Freitag, 3. Juni) noch eine an sich erfreuliche Position vertreten, so hörte ich bei ihr am darauf folgenden Tag beim Forum »Welche Kirchenreform brauchen wir?« (Samstag, 4. Juni) lediglich Positionen, wie sie von »Kirchenfunktionären« zu vernehmen sind. Sie verteidigte nämlich das im EKD-Reformpapier »Kirche der Freiheit« (2006) angestoßene umstrittene Reformprogramm ohne jegliche kritische Reflexion. Dr. Isolde Karle, Professorin für Praktische Theologie an der Ruhr-Universität in Bochum hat dem in deutlicher, erfrischender Form widersprochen. Sie wies unter anderem darauf hin, dass in diesem Reformpapier von falschen Voraussetzungen ausgegangen werde, dass, biblischreformatorischer Überzeugung zuwider, eine Machbarkeit des Glaubens angenommen werde, dass letztlich das Verfolgen solcher Ziele mehr Schaden als Nutzen bringe und der Reformprozess scheitern werde. Beim Forum »Welche Diakonie brauchen wir?« fiel mir ebenfalls auf, dass die drei Diskutanten, die als »Diakoniefunktionäre« tätig sind, bzw. an einer EKD-Einrichtung zur Sozialwissenschaft arbeiteten, das, was heute als Diakonie läuft, bemüht waren zu verteidigen und noch weiter ausbauen wollen und blind scheinen für Fehlentwicklungen, da doch Diakonie, entgegen ihrem ursprünglichen Sinn als christlich motivierte Liebestätigkeit, inzwischen zur (reinen) Sozialarbeit unter kirchlichem Dach geworden ist, die vom Staat kräftig bezuschusst wird, der damit aber auch auf ihre Ausrichtung einwirkt; so ist sie Wohltätigkeitshandeln an der Gesellschaft. Professor Dr. Reiner Anselm, der an der evangelisch-theologischen Fakultät in Göttingen Ethik lehrt, hatte in seinem kurzen, einleitenden Impulsreferat etwas ganz anderes gesagt, indem er das ursprüngliche Verständnis 19


von Diakonie aufzeigte und mit dem gegenwär- offizielle und inoffizielle Organisationen, was tigen Status Quo konfrontierte und für Reduk- neben anderem den seit langem bestehenden, tion auf das Wesentliche plädierte, was meine wenn auch sich progressiv steigernden ÖkumeZustimmung fand. nekurs des Kirchentages anzeigt, der auch in Dass dann, wenn dem angestammten Glau- Veranstaltungen deutlich wird. ben nichts mehr zugetraut wird, spiritueller ErWas aber ist das Kennzeichen des Deutschen satz bei ganz anderen Religionen gesucht wird Evangelischen Kirchentages, abgesehen von den und möglicherweise als Ersatzreligion verstan- unmoralischen Angeboten, die es auch diesmal den wird, für diese Richtigkeit lassen sich seit wieder gab, gewissermaßen das ihn Einende? Jahren Veranstaltungen bei Evangelischen Kir- Das dürfte deutlich geworden sein, nämlich chentagen fast als Beweise beibringen. 2003 etwa dass unterschiedslos und unwidersprochen füllte der Dalai Lama in schrift- und bekenntnisBerlin die Waldbühne. gemäßes zu finden ist, m Der Deutsche Evangelische Diesmal in Dresden war aber daneben auch – und zwar kein so prominen- Kirchentag kann nicht empfohlen wohl zahlenmäßig mehr ter Vertreter da, doch werden, sondern es kann nur drin- – schrift- und bekenntsogleich im Anschluss niswidriges, wobei geraan die Bibelarbeit von gend so genannten Gläubigen de dieses Nebeneinander Erzbischof Zollitsch be- wie so genannten (noch) Ungläubereits schrift- und betrat mit dem spirituellen bigen von einer Teilnahme abgekenntniswidrig ist. WähLehrer und Gründer von rend der Kirchentag das Art for Living Founda- raten werden. Aufgrund seiner Indifferente geradezu tion, Sri Sri Ravi Shankar Indifferenz bleibt er versucherisch fordert und fördert, weiß (Bangalore/Indien) ein und verführerisch. Glaube und christlicher Glaube, dass gänzlich Fremdreligöser wir in die Entscheidung die nach dem Reforma- Erkenntnis fördernd und stärkend gestellt sind, was der tor benannte voll besetz- wirkt er nicht. Kirchentag gerade nicht te Martin-Luther-Kirche will. Nachfolge, geistliund trat mit der Hamches Leben, Heiligung burger Pröpstin Dr. Ulrike Murmann in einen und ähnliches sind beim Kirchentag unbekanninterspirituellen Dialog. Was er jedoch vertrat te Begriffe. Er kommt mit seinem Verbleiben war eigentlich, bei einem Inder nicht überra- im Unbestimmten gerade den Erwartungen des schend, Humanismus und eine Art von Selbst- erwähnten Durchschnittsprotestantismus entgeerlösung, die er durch die Beherrschung von gen. Die überwiegende Mehrheit, die hinfährt, Atemtechniken für machbar hielt. Fast amüsant will nichts anderes und bekommt, was sie will, ist es jedoch, dass, als er aus der Zuhörerschaft irgendetwas an Massenveranstaltung, Event dazu aufgefordert wurde, mit den Anwesenden und Meinungseinheitsbrei. In dieser Hinsicht doch eine Atemübung durchzuführen, er die- hat sich der Kirchentag in Dresden in nichts von sem Wunsch nicht nachkam. Das war wohl das früheren unterschieden, und, so meine PrognoBessere, wirft aber auch Fragen hinsichtlich sei- se: Auch künftige werden so ablaufen. ner Seriosität auf. Der Deutsche Evangelische Kirchentag kann Freilich vertrat die Hamburger Pröpstin nicht nicht empfohlen werden, sondern es kann nur dieselben Ansichten, aber sie machte mit und dringend so genannten Gläubigen wie so geließ alles als gleichberechtigt stehen. Doch sol- nannten (noch) Ungläubigen von einer Teilchen Vorhaben kann man sich nur verweigern nahme abgeraten werden. Aufgrund seiner oder muss die Konfrontation suchen, denn hier Indifferenz bleibt er versucherisch und verfühtreffen unterschiedliche Geister aufeinander; das rerisch. Glaube und Erkenntnis fördernd und ist ein Kampf der Geister, einer zwischen Gott stärkend wirkt er nicht. Er will nicht – und kann und dessen Widersacher. dies deshalb auch nicht – geben, worauf es in Auf dem Markt der Möglichkeiten, den ich, der christlichen Existenz ankommt, nämlich wenn möglich, zwischen den Veranstaltungen (die Vermittlung von) Heilsgewissheit und das besuchte, waren hunderte von Organisationen Verbleiben in der Gnade. Dabei geht es ganz vertreten, wie bereits zur Tradition geworden, schlicht um die zwei für den christlichen Glauganz unterschiedlicher Art, teilweise auch rein ben existenziellen Fragen: Wie werde ich Christ? säkulare, akzeptable und inakzeptable, sich er- und: Wie bleibe ich Christ? Darauf kommt es gänzende und sich widersprechende, und mei- im Leben eines Christenmenschen an, auf nicht W nes Erachtens viele ökumenisch ausgerichtete weniger. 20

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Aus Kirche und Gesellschaft Initiativkreis Evangelisches Kirchenprofil bildet sich Im Informationsbrief Nr. 266 (Juni 2011) wurde von der Tagung der Synode der badischen Landeskirche, bei der es um das Zusammenleben schwuler Paare im Pfarrhaus ging, berichtet: »Badische Kirche: fauler Kompromiss – keine gesetzliche Regelung« (S. 45f.). Aufgrund dieses faulen Kompromisses, bei dem die Synode die Entscheidung bei schwulen Paaren im Pfarrhaus der Kirchenverwaltung überlässt und sich damit der Verantwortung entzieht, hat sich ein Initiativkreis Evangelisches Kirchenprofil (IK GKP) gebildet, dem Gelehrte verschiedener Fachrichtungen sowie engagierte Protestanten angehören. Im Vorfeld zur Frühjahrssynode der badischen Landeskirche hatte es, wie einer Mitteilung des Monatsblattes »hoffen + handeln« (5/2011, Mai 2011, S. 14f.), herausgegeben von der Evangelischen Vereinigung für Bibel und Bekenntnis in Baden, mehr als 50 Eingaben zu diesem Thema gegeben – mit vielen Unterschriften. 13 plädierten für eine Änderung der rechtlichen Lage, 38 wollten dies nicht, darunter auch eine Stellungnahme der Professoren Gerhard Rau (Heidelberg) und Hubert Windisch (Freiburg), sowie von Trutz Rendtorff und Wolfhart Pannenberg (beide München). Nachstehend wird die Stellungnahme dieses Initiativkreises Evangelisches Kirchenprofil zur Frühjahrssynode der evangelischen Landeskirche in Baden dokumentiert. Initiativkreis Evangelisches Kirchenprofil Pressemitteilung vom 28. April 2011

Pfarrdienst und gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften Stellungnahme zur Entscheidung der Frühjahrssynode der Evangelischen Landeskirche in Baden Die überdurchschnittlich hohe Zahl von 51 Eingaben zum § 39 des Pfarrdienstgesetzes (Ehe und Familie) bei der badischen Frühjahrssynode zeigt, dass die theologisch-geistliche Wahrheitsfindung mit den 2010 einheitlich angenommenen Beschlussformulierungen der EKD-Synode keineswegs abgeschlossen ist. Rund zwei Drittel dieser Eingaben richteten sich gegen den Versuch, das idealisierende Konstrukt »Lebenspartnerschaft« der staatlichen Gesetzgebung daINFORMATIONSBRIEF 267

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durch »kirchlich zu adeln«, dass die Pfarrämter für homosexuelle Partnerschaften geöffnet und solche Zusammenschlüsse de facto mit Ehe und Familie gleichgesetzt werden. m Bei der von der EKD-Synode in Hannover beschlossenen Textfassung des § 39 im Kontext der Erläuterungen handelt es sich um ein kirchenpolitisches Verhandlungsergebnis, das im Widerspruch zum biblischen Zeugnis steht. Indem die biblischen Gebote aus dem kanonischen Zusammenhang gerissen und nach abstrakten Prinzipien umgedeutet werden, bricht der Text mit der Geschlechter- und Sexualethik, die in der weltweiten Christenheit von Beginn an gemeinsame Überzeugung war und ist. m Hintergrund für den Synodal-Text und seine Begründung ist die seit Jahren währende EKDweite Oberflächlichkeit in der Klärung theologisch-hermeneutischer Grundfragen; hierzu gehören die häufig benannten Schwachstellen im EKD-Text 57 (»Mit Spannungen leben«), der die absurde Vorstellung von einer ethisch gestaltbaren Sünde vertritt. m Das EKD-Pfarrdienstgesetz bietet mit der Formulierung »familiäres Zusammenleben« im § 39 eine vernebelnde Öffnungsformel, die unter bewusstem Verzicht auf geistliche und begriffliche Klarheit die Landeskirchen EKD-weit langfristig gleichschalten soll, in Wirklichkeit aber, wie sich zeigt, die Spannungen innerhalb der EKD verschärft. m Die theologisch-ethische Urteilsbildung leidet derzeit unter einer hochgradig selektiven Wahrnehmung der humanwissenschaftlich festgestellten Wirklichkeit zu Homo- und Bisexualität. Dies wiederum hat zu erheblichen Defiziten in der Seelsorge an betroffenen Personen geführt. m All dies trägt dazu bei, dass die ideologischen Argumentationsmuster, die der Selbstrechtfertigung der politischen Schwulen- und Lesbenbewegung dienen, das kirchliche Denken vielfach beeinflussen und die Bindung an den lebensdienlichen biblischen Realismus in kirchlichen Verlautbarungen oftmals verdrängen. Wir begrüßen, dass die Landessynodalen sich mit Mehrheit dagegen entschieden haben, den Formulierungen des § 39 der EKD-Synode zuzustimmen. Insgesamt weisen die genannten Missstände darauf hin, dass das reformatorische Verständnis von Gesetz und Evangelium wieder entdeckt und in Lehre, Verkündigung und Seelsorge neu und konsequent vertreten werden 21


muss. Die theologische Arbeit ist mit diesem Synodalbeschluss keineswegs beendet, sondern in Wahrheit erst eröffnet. Der Initiativkreis Evangelisches Kirchenprofil (IK EKP) ist ein Zusammenschluss von Professorinnen und Professoren der Theologie und Philosophie, von Pfarrern, Philologen und Pädagogen sowie besonders engagierten protestantischen Christen. Anliegen des Initiativkreises ist es, einen Beitrag zur Schärfung des Profils in der EKD zu leisten, um das Vertrauen in die Kirche zu stärken. Der Initiativkreis wird von weit mehr als 1000 Personen unterstützt (Unterstützerkreis: www.medrum.de/node/7600). Stuttgart, 28. April 2011, Pressekontakt und Auskünfte: Prof. Dr. Dr. habil. Rainer Mayer, Stuttgart, Initiativkreis Evang. Kirchenprofil. Internet: www.medrum.de/content/initiativkreisevang-kirchenprofil. E-Mail: info.kirchenprofil@ medrum.de, Fax (03222) 9967753

Anglikanische Kirche: Erneut traten 900 zur römischkatholischen Kirche über Rund 900 Anglikaner aus England und Wales sind an Ostern zur römisch-katholischen Kirche übergetreten, darunter 61 Pfarrer. Die Gegner der Frauenordination und der Weihe von Bischöfinnen, welche in der anglikanischen Kirche möglich ist, haben von einer »Apostolischen Konstitution« des Vatikans von 2009 Gebrauch gemacht. Nach dieser dürfen übergetretene Anglikaner Sonderdiözesen bilden. Bereits zu Beginn der diesjährigen Passionszeit, am 9. März, waren 600 Mitglieder und 20 Pfarrer der anglikanischen »Kirche von England« zur römisch-katholischen Kirche gewechselt. Fünf von diesen sind als katholische Priester geweiht worden (vgl. dazu auch Informationsbrief Nr. 265, S. 29). Der Grund für die vielen Übertritte: Die anglikanische Generalsynode hatte im Juli 2010 beschlossen, Frauen den Weg ins Bischofsamt zu ermöglichen, was bei theologisch Konservativen auf heftige Kritik gestoßen war. Bereits seit den 90er Jahren gibt es in der Kirche von England einen heftigen Streit um die Zulassung von Frauen zum Pfarramt. 1994 wurde die erste Frau als anglikanische Pfarrerin geweiht. Damals verließen mehr als 440 theologisch konservative Geistliche die Kirche. Die anglikanische Kirche hat in England etwa 25 Millionen Mitglieder. (Quelle der Nachricht: ideaSpektrum 18/2011, 4. Mai 2011, S. 12)

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Stiftung Weltethos gründet Institut Die Stiftung Weltethos des umstrittenen und vom Papst gemaßregelten Theologen Hans Küng (83) richtet an der Universität Tübingen ein Institut ein, in welchem ein ständiger Professor und mehrere Gastwissenschaftler sich damit befassen sollen, wie sich ethische Grundsätze in der Gesellschaft und vor allem in der Wirtschaft verankern lassen. Das Budget von einer Million Euro pro Jahr wird von der Stiftung des Unternehmers Karl Schlecht, dem Gründer des Betonpumpenherstellers Putzmeister (Aichtal bei Nürtingen/Neckar) aufgebracht. (Quelle der Nachricht: Südwestpresse vom Samstag, 14. Mai 2011, Südwestumschau, Notizen)

Sächsischer Gemeinschaftsverband Im November kann die Landeskirchliche Gemeinschaft Jena auf 100 Jahre Bestehen zurückblicken. Die 1911 von einigen wenigen Christen gegründete Gemeinschaft, die unter anderem durch die Jahreskonferenz der Evangelischen Allianz in Blankenburg inspiriert waren, überstanden beide deutschen Diktaturen. Neben dieser erfreulichen Nachricht hat, wie der Vorsitzende des gesamten Landesverbandes Landeskirchlicher Gemeinschaften, Professor Johannes Berthold (Moritzburg) das neue Pfarrerdienstgesetz in vielen Gemeinschaften »zu Irritationen und Diskussionen geführt«. Sollte die sächsische Landeskirche den Paragraphen 39, der das Zusammenleben homosexueller Partner im Pfarrhaus genehmigt, übernehmen, so würden Mitglieder der Landeskirchlichen Gemeinschaften aus Gewissensgründen aus der Kirche austreten oder »innerlich emigrieren«. Auch die Evangelische Vereinigung für Bibel und Bekenntnis in Hessen und Nassau hat an dieser Regelung massive Kritik geübt. Damit AUGUST 2011

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liefere, so deren Vorsitzender, Pfarrer Eberhard Hoppe (Eschenburg in Nordhessen, Verbandspfarrer des Evangelischen Gemeinschaftsverbandes Herborn, zeitweise auch Mitglied im Bundesarbeitkreis der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium«) in deren Rundbrief (an 4 800 Bezieher versandt), »ein irreführendes Vorbild für unsere Gesellschaft«. Das entspreche nicht dem biblischen Familienbegriff. Komme es nicht zu Korrekturen, verspiele die Kirche den Segen Gottes. (Quelle der Nachrichten: ideaSpektrum 21/2011, 25. Mai 2011, S. 25, Hessen, S. 28, Ost)

zu verbieten oder zumindest auf Bewohner des größten Kantons Zürich zu begrenzen. Die Initiatoren der Volksabstimmung wollten mit dem Referendum auch den »Sterbetourismus« begrenzen, wozu Menschen aus dem Ausland zum Sterben in die Schweiz kommen. Erfolgt damit ein – weiterer – ethischer Dammbruch oder wird dadurch zumindest ein unguter Präzedenzfall geschaffen, wobei beides möglicherweise unter Umständen – weit über den Kanton Zürich und die Schweiz hinaus – Signalwirkung haben kann? Das mag durchaus befürchtet werden. Bis Ende 2011 haben 1 138 Menschen mit Unterstützung der Organisation Dignitas Selbstmord begangen, darunter 592 Deutsche.

Prägender Vor(Quelle der Nachricht: Südwestpresse vom Montag, 16. Mai 2011, S. denker der Evange- 1, afp) likalen wurde 90: John Stott Theo Wendel †

John Stott (London), der Theologe, der die evangelikale Bewegung im 20. Jahrhundert wohl am meisten geprägt hat, konnte am 27. April seinen 90. Geburtstag begehen. Der Vordenker der Evangelikalen wurde mit 17 Jahren entschiedener Christ. 1939 begann er sein Theologiestudium in Cambridge. 1945 wurde der Anglikaner Hauptpastor in London. Die Lausanner Verpflichtung (1974), sowie weitere Grundsatzpapiere der evangelikalen Bewegung, etwa das Manifest von Manila (1989), tragen ganz wesentlich seine Handschrift. Stott ist Ehrenvorsitzender der Lausanner Bewegung für Weltevangelisation. 1982 gründete er das Londoner Institut für zeitgenössisches Christentum, eine Fortbildungsstätte für Nichtordinierte. Der Theologe hat mehr als 40 Bücher verfasst, die in 72 Sprachen übersetzt sind. Das US-Magazin Times zählte ihn 2005 zu den 100 einflussreichsten Personen der Welt.

Der frühere Direktor des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbandes, Pfarrer Theo Wendel (Marburg), ist Anfang Juni 2011 kurz vor seinem 85. Geburtstag verstorben. Von 1984 bis 1994 stand er an der Spitze dieses pietistischen Verbandes. Bei diesem sind zurzeit etwa 3 000 Mitarbeiter beschäftigt. Zum Verband gehören unter anderem zwölf Diakonissen-Mutterhäuser, acht Krankenhäuser, sieben Gemeinschaftsverbände und die Evangelische Hochschule Tabor. Wendel war Gemeindepfarrer, bevor er 1969 als theologischer Lehrer an das Seminar der Studien- und Lebensgemeinschaft Tabor in Marburg berufen wurde. 1982 wechselte er in die Hauptstelle des Diakonieverbandes. Wendel hatte auch zahlreiche Ehrenämter inne: Er war stellvertretender Vorsitzender der Evangelischen Allianz und Vorstandsmitglied des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes. Auch dem Bundesarbeitskreis der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« gehörte er zeitweise an.

(Quelle der Nachricht: ideaSpektrum 17/2011, S. 12)

(Quelle der Nachricht: ideaSpektrum 24/2011, 16. Juni 2011, S. 25, Hessen)

Dammbruch oder zumindest unguter Präzedenzfall?

Weitere Stärkung der Rechte Homosexueller durch EuGH

Mehrheit im Kanton Zürich lehnt Verbot der Sterbehilfe ab Die Wähler des Kantons Zürich haben bei einer Volksabstimmung ein Verbot der Sterbehilfe abgelehnt. Bei dieser Volksabstimmung kam keine Mehrheit für die beiden Vorschläge zusammen, die Sterbehilfe entweder generell

Wie der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg entschied, können steuerliche Nachteile für eingetragene Lebenspartnerschaften eine Diskriminierung wegen der sexuellen Ausrichtung darstellen. Dem Urteil liegt eine Anfrage des Arbeitsgerichtes Hamburg zugrunde, wie EU-Recht auszulegen sei. Beim Hamburger

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Arbeitsgericht hatte ein seit 1950 als Verwaltungsangestellter bei der Stadt Hamburg Arbeitender geklagt, der 1990 arbeitsunfähig wurde, seit 1961 mit seinem Partner zusammenlebt und 2001 mit diesem eine Lebenspartnerschaft einging. Er beantragte die Neuberechnung seiner Zusatzversorgungsbezüge nach einer günstigeren Steuerklasse, was sein monatliches Ruhegeld um mehr als 300 Euro (302,11) erhöht hätte; sein früherer Arbeitgeber lehnte dies aber ab. Nun urteilte der EuGH, in der deutschen Rechtsordnung bestehe »kein ins Gewicht fallender rechtlicher Unterschied mehr« zwischen einer eingetragenen Lebenspartnerschaft für Personen gleichen Geschlechts und der Ehe von Mann und Frau. Zeitungskommentatoren, etwa bei der Südwestpresse (Ulm), begrüßten dieses Urteil.

ZDK-Präsident erhofft vom Papstbesuch wichtige Impulse für Ökumene Katholische Verbände und Laien mahnen Reformen der Kirche in Deutschland an. Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZDK), nannte als konkrete Forderungen: mehr Verantwortung für Frauen und Fortschritte im Verhältnis zwischen katholischer und evangelischer Kirche. »Wichtige Impulse für die Ökumene« erhofft sich Glück vom Deutschlandbesuch des Papstes im kommenden September. Benedikt XVI. wolle dabei dem Gespräch mit Vertretern der evangelischen Kirche einen wichtigen Platz einräumen. (Quelle der Nachricht: Südwestpresse vom Samstag, 14. Mai 2011, S. 2, Politik, nach KNA)

(Quelle der Nachricht: Südwestpresse vom Mittwoch, 11. Mai 2011, S. 1, nach dapd und KNA)

Buchrezension Ernst Volk: So kommt der Glaube aus der Predigt. Predigt im Trierer Land herausgegeben von Gertraude Volk, Groß Oesingen 2006, Verlag der Lutherischen Buchhandlung Heinrich Harms, 370 Seiten, ISBN-10: 3-86147295-3; ISBN-13: 978-3-86147-295-7; 17,80 Euro Über etliche Jahre gehörte Ernst Volk zu den regelmäßigen Autoren am Informationsbrief der Bekenntnisbewegung und war ebenso Verfasser einiger beachteter InfoSpezial. Bald vier Jahrzehnte, von 1956 bis 1992, war Ernst Volk (geboren 1927) zunächst Pfarrer in Mülheim/ Mosel und später Superintendent des Kirchenkreises Trier. In diesen Jahren, und ebenso auch als Ruheständler, hat der geschätzte Prediger in den Gemeinden an Mosel, in Hunsrück und Eifel das Wort Gottes verkündet. Seine Frau Gertraude hat eine stattliche Anzahl von Predigten vor allem aus seinen späten Jahren ausgewählt und als Predigtband herausgegeben. Ernst Volk war ein leidenschaftlicher Prediger. Das spürt man auch den gedruckten Predigten ab. Sie bleiben dicht am Bibelwort und nehmen daneben den Predigthörer sehr ernst in all seinen unterschiedlichen Befindlichkeiten, so dass sie das einlösen, was Gertraude Volk im Vorwort als Anliegen nennt: »die Christusbotschaft zwar zeitgemäß, doch ohne wesentliche Abstriche zu 24

verkündigen«. Die Predigten haben nicht allein jeweils eine christozentrische Zuspitzung, sondern sind zeugnishaft und damit evangelistisch, ohne dränglerisch zu wirken; sie sind gelehrt und doch von jedermann zu verstehen, weil sie auf Gestelztheit, gespielten Intellektualismus und Pathos verzichten. Sie sind im besten Sinne des Wortes erbaulich und den Glauben stärkend. Selten bekommt man etwas von derartiger Predigtqualität. Im Zeitalter eines Predigtnotstandes, mit verursacht durch einen Verfall der Predigtkultur und eines verwahrlosten Pfarrstandes, gewinnen sie an Bedeutung. Zu einem Großteil der Sonn- und Feiertage liegt eine Predigt von Ernst Volk in diesem Predigtband vor. Das ist gut, denn dann kann dieser Band auch als Lesepredigt verwendet werden von solchen, die nicht mehr zum Gottesdienst können, und sei es wegen der nicht akzeptablen Verkündigung, so dass sie sich aufgrund des Predigtnotstandes in Hauskreisen treffen und dann diese Predigten verlesen werden. Die Predigten von Ernst Volk, meist etwa fünf Druckseiten, sind uneingeschränkt zu empfehlen. Das Buch ist im Buchhandel, aber auch direkt beim Verlag der Lutherischen Buchhandlung Heinrich Harms zu beziehen: Verlag der Lutherischen Buchhandlung Heinrich Harms, Martin-Luther-Weg 1, 29393 Groß Oesingen, Telefon (0 58 38) 99 08 08, Telefax (0 58 38) 99 08 09 Walter Rominger AUGUST 2011

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Aus der Bekenntnisbewegung Christlicher Glaube und Islam: Ganz und gar und restlos nichts miteinander zu tun Starke Eindrücke von einer eindrücklichen Tagung der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« im Mai in Frankfurt am Main Die Zusammenkunft des Bundesarbeitskreises (Mitgliederversammlung) der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« im Mai wurde, wie übrigens nicht zum ersten Mal, offen gestaltet, so dass zu einer Art »Studientag«, der allen Interessierten offen stand, nach Frankfurt ins Spenerhaus eingeladen worden war. Thema sollte denn auch der Islam sein, der freilich, das war von vorneweg klar, auch nicht annähernd in seiner Gänze behandelt werden konnte, sondern Beschränkung nötig machte. »Grundelemente des Islam im Licht der Bibel«, war denn auch das Thema der Tagung. Als Referent konnte der mit dem Islam seit seiner Kindheit bestens vertraute Dr. Christoph Wassermann (Stuttgart, spricht fließend Arabisch und kann den Koran in seiner arabischen Ursprache lesen) gewonnen werden, der wiederum eine Einschränkung des Themas für notwendig erachtete, nämlich auf den orthodoxen sunnitischen Islam. Dr. Wassermann machte nämlich deutlich, dass der Islam nicht allein in die zwei großen Ströme Sunniten (etwa 80 Prozent der Moslems sind ihnen zuzurechnen) und Shiiten zerfällt, sondern dazu in unterschiedliche Schulen und hunderte wenn nicht mehr Sekten, und auch aufgrund von ethnischen und mentalen Unterschieden nicht einheitlich sein könne. Wäre er jedoch vereinigt, so wäre seine Stoßkraft noch größer. Was Wassermann sagte, hatte es in sich, lieferte Einsichten, die ansonsten nicht vorhanden sind, so dass es schade bleibt, dass seinen Ausführungen zu wenige lauschten. Diese jedoch, die es taten, hatten reichen Gewinn, was sich denn auch in der anschließenden Frage- und Diskussionsrunde deutlich zeigte, bei welcher der Referent mangels Zeit leider nicht auf alle Fragen und Anregungen eingehen konnte. Trotz aller Unterschiede in seiner Ausprägung ist der Islam doch darin eins, dass weniger der Glaube als das Tun zählt. Entscheidende Frage im Islam sei in erster Linie Tun und nicht Tun. Zudem, aber gerade aufgrund dieser Vorraussetzung sei der Islam nicht einfach Religion, sondern ein ganzes Universum, eine Weltwirklichkeit voll ungeheurer, Kultur schaffender, Welt INFORMATIONSBRIEF 267

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»Grundelemente des Islam im Licht der Bibel«, war denn auch das Thema der Tagung. prägender Kraft. Auch wenn der Glaube beim Islam hinter der Tat rangiere, also eine reine Werkgerechtigkeit vorherrsche, so müssten sich Christen doch mit den Glaubensinhalten des Islam, niedergelegt im Koran, aber auch in Biographie und Sprüchen des Propheten befassen, weil so dessen ganze nicht allein antibiblische, sondern antichristliche Haltung deutlich werde. Der Hinweis von Politikern (von der in sozialliberalem Pfarrhaus in der DDR aufgewachsenen Angela Merkel, bis hin zum evangelikal angehauchten George W. Busch), aber auch von Theologen und Kirchenvertreten, Christen und Moslems glaubten doch an denselben Gott, sei durchweg falsch. Moslems könnten, so Wassermann, einem nicht geringen Teil der Aussagen des Apostolischen Glaubensbekenntnisses nicht zustimmen, sondern müssten diesen mit aller Entschiedenheit widersprechen. Die Unterschiede liegen im Fundamentalen. Christlicher Glaube und Islam sind im Wesentlichen verschieden und Grundsätzlichen geschieden. Zunächst eher ein Randthema der Theologie: Auch wenn der Islam Engel kennt, so darf auch das keineswegs eine Ähnlichkeit zwischen christlichem Glauben und Islam annehmen lassen. Dann jedoch die Mitte christlichen Glaubens: So lehnt der Islam das Zentralgeschehen göttlicher Heilstat ab und betrachtet dieses geradezu als eine Gotteslästerung, nämlich Jesu Kreuzes25


tod als Sühne für unsere Sünden. Damit wird freilich neben Karfreitag auch Ostern obsolet. Denn einer, der gar nicht verstorben ist, sondern dann später von Jerusalem aus in den Himmel eingegangen ist, kann auch nicht auferstehen. Weiter ist daran zu erinnern, dass dem Gott der Christen, dem übrigens einzigen Gott Himmels und der Erde, wesentlich ist, dass er eine göttliche Trinität bildet (Vater, Sohn, Heiliger Geist). Und ganz wesentlich: Heilsgewissheit darf ein Moslem nicht haben, ein Christ muss sie haben. Der Gott der Christen, der Vater Jesu Christi und der Götze des Islam unterscheiden sich, ja müssen sich, wenn der eine der lebendige Gott ist, der andere aber ein Götze, der dann auch dämonische Züge hat, grundsätzlich unterscheiden. Sie stehen sich gegenüber wie Feuer und Wasser. Ehemalige Muslime, so berichtete Wassermann aus Erfahrung, erleben Allah als Teufel. Darüber darf, worauf Wassermann entschieden verwies, auch nicht hinwegtäuschen, dass so manches von dem, was im Koran von Jesus steht, wobei dieser Name vermieden werde (es ist von Christus die Rede), wohl weil im Namen Jesus bereits der Heils- und Retteranspruch enthalten sei (Sünder im biblischen Sin-

ne kann ein Moslem überhaupt nicht sein; der Islam hat ein wesentlich optimistischeres Menschenbild); auch darf nicht täuschen, dass die Jungfrauengeburt anerkannt ist; ebenso wenig die vielen Hoheitstitel, die Jesus beigelegt werden, und dass über Jesus viel positiver als über Mohammed berichtet wird, wenn doch das alles Entscheidende und Wendende negiert ist, dass Jesus durch seinen Kreuzestod mein Heil wirkt, das, was ich mir selbst nie schaffen kann. Während Jesus demütig, sei Mohammed hochmütig gewesen. Während Mohammed auf Gewalt und Kriege setzte, rief Jesus nicht allein zur Feindesliebe auf, sondern ließ sich von Feinden töten, ja ging für Feinde, da alle von Natur aus gegen Gott stehen, zu deren Rettung, ans Kreuz. Wer den Ausführungen des Islamkenners Dr. Christoph Wassermann beiwohnen konnte, der trat ganz bestimmt mit neuen Einsichten seine Heimfahrt an. Die Stunden, die er im Spenerhaus in Frankfurts Zentrum am 21. Mai bei Wassermann zubrachte, waren mit Sicherheit keine vergeudeten, sondern eine instruktive, intensive Zeit. Und so haben dies, so mein Eindruck, der ich diese Stunden nicht missen möchte, auch die Teilnehmer empfunden. Walter Rominger

Jesus als Herr der Geschichte Bibelfreizeit der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« in Oberstdorf Die Bibelfreizeit in Oberstdorf stand unter dem Urbekenntnis der Gemeinde Jesu Christi: Christus der Herr. Für 38 Teilnehmer aus Deutschland und der Schweiz boten die Tage vom 11. bis 18. Juni neben der Erholung in der herrlichen Umgebung von Oberstdorf eine frohe und dankbar gestimmte Gemeinschaft. Zusammenfassend und stellvertretend brachte Wolfgang Wilke am Ende der Freizeit die große Dankbarkeit aller Teilnehmer für die Auslegungen der biblischen Texte vor dem Hintergrund unserer Wirklichkeit zum Ausdruck. Er dankte Pfarrer Hellenschmidt, der in dieser Woche Jesus, den Kyrios, den Herrn aller Herren, den Teilnehmern der Freizeit vor Augen gemalt und ins Herz gesenkt hat. Pfarrer Hellenschmidt war es wichtig, u. a. zu zeigen, dass der christliche Glaube immer auch denkender, nachdenkender Glaube ist und dass der denkende Nachvollzug der vorgegebenen Offenbarung immer auch das Bekenntnis zu Christus, dem Herrn, stärkt. Angesichts unserer kritischen Lage, die den Christen unserer Tage ins »Sturmzentrum des Reiches Gottes« stellt, soll sich der Christ des nachdenkenden 26

Glaubens nicht schämen, denn nur er wird den Christen davor bewahren, ins frömmelnde Geschwätz abzugleiten und dem Rausch einer schwärmenden Seele zu verfallen. Der Referent zeigte anhand der biblischen Texte, dass Jesus der Kyrios ist, der als der ganz Einzigartige auch der ganz Andersartige ist und nichts gemein hat mit den Großen und Mächtigen dieser Welt. Denn der Kyrios Jesus Christus zeigt Demut statt Hochmut, Gehorsam statt Eigenwille, Liebe statt Herrschsucht. In der Niedrigkeit zeigt sich seine Größe. Als der Kyrios ist er der Herr über alle diesseitigen und jenseitigen Mächte und Gewalten. Alle Dinge und Ereignisse, auch die Geschehnisse unserer Zeit, stehen in seiner Hand und kommen von ihm. Es war eine sehr interessante und anregende, eine geistig anspruchsvolle und geistlich aufbauende Woche. So dankte die Gemeinschaft der Freizeitteilnehmer Pfarrer Hellenschmidt für seine Arbeit. Sie brachte zum Ausdruck, dass sie sich, »so Gott will und wir leben«, auf eine weitere Freizeit unter dem Wort der Bibel und der theologischen Betrachtung im nächsten Jahr freue. Gabriele Reimer AUGUST 2011

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InfoSpezial

Übersicht lieferbarer Titel in Kurzfassung, ab sofort auch als pdf-Datei per E-Mail

Diese Sonderdrucke bestellen Sie bitte auf Spendenbasis im Sekretariat der Bekenntnisbewegung, 88524 Uttenweiler, Jakob-von-Stein-Straße 5, Telefon (07374) 92 05 42, Fax 92 05 43, E-Mail: Bekenntnisbewegung@t-online.de Das Erscheinungsjahr der jeweiligen InfoSpezial ist nach dem Autorennamen aufgeführt.

Bibel/Übersetzungen Nr. 38: Vom Geheimnis der Bibel (Bergmann – 2003) Nr. 60: Der Name Gottes (Mayer – 2005) Nr. 72: Neue Bibelübersetzungen unter der Lupe (Felber, Rothen, Wick – 2005) Nr. 73: Zuverlässigkeit vor leichter Verständlichkeit (Felber, Hafner, Rothen, Wick – 2005) Nr. 82: Christus der verborgene wahre Messias (Leiner – 2006) Nr. 84: Die heilige Schrift (Slenczka – 2006) Nr. 93: Kritische Anmerkung zur »Bibel in gerechter Sprache«. Die Anbetung der Weiblichkeit Gottes und das Bilderverbot (Slenczka – 2007)

Nr. 48: Ist die evangelische Kirche noch Kirche des Evangeliums? (Hellenschmidt – 2003)

Predigten/Andachten/ Gebete

Nr. 61: Wir brauchen verbindliche Lehre (Zschuppe – 2005)

Nr. 27: Predigt über 2.Korinther 13,13 (Leiner – 2002)

Nr. 62: Kriterien für den rechten Gottesdienst (Kelter – 2005)

Nr. 53: Verkündigung zwischen Auftrag und Flucht, Jona 1–4 (Naujokat – 2003)

Nr. 64: Warum glauben wir an den dreieinigen Gott? (Leiner – 2005) Nr. 65: Was heißt an Gott, den Schöpfer, glauben? (Leiner – 2005)

Nr. 111: Predigt zum Israelsonntag, Römer 11,25–36 (Leiner – 2008)

Nr. 95: Kirche wohin? Die Gemeinde Jesu Christi und die Kirche (Hellenschmidt – 2007)

Nr. 122: Das Gebet (Buchrucker – 2009)

Nr. 96: Was heißt Kirche? (Leiner – 2007) Nr. 98: Impulspapier der EKD – Kirche der Freiheit (Mayer – 2007)

Nr. 110: Welche Bedeutung hat das Gesetz Gottes für uns Christen? (Leiner – 2008)

Nr. 105: Die Kirche und die Religionen (Hartenstein – 2010)

Nr. 117: Der Glaube an den Auferstandenen (Michel – 2009) Nr. 129: Übersicht über Bibelübersetzungen (Felber – 2010) Nr. 133: Was ist Wahrheit? (Hellenschmidt – 2010)

Ekklesiologie/Kirche Nr. 5: Am Ende Maria (Hamel – 2000)

Nr. 20: Lobpreisgottesdienst (Eisen – 2002) Nr. 42: Mystik als Frömmigkeit (Dienst – 2003) INFORMATIONSBRIEF 267

Nr. 107: Das geistig-ideolgische Umfeld des Christentums (Leiner – 2008) Nr. 115: Kennzeichen schwärmerischer Frömmigkeit (Mayer – 2009) Nr. 128: Abfall von den Grundlagen christlicher Gemeinschaft im Protestantismus (Slenczka – 2010) Nr. 134: Wie kann man heute noch Jesu versöhnendes Leiden und Sterben verkündigen? (Mayer – 2010) Nr. 138 »Gesellschaft« kontra »Gemeinschaft der Heiligen« (Dienst – 2011)

Nr. 9: Thesen zur Taufe (Hellenschmidt – 2000)

Nr. 101: Paul Gerhardt – Choräle, Liedpredigten (Leiner – 2007)

Nr. 78: Auseinandersetzung um die Lehre von der Endzeit (Rominger – 2005)

Nr. 109: Kreuz und Auferstehung Jesu Christi (Künneth – 2008)

Nr. 116: Zorn Gottes (Hellenschmidt – 2009)

Nr. 92: Das Apostolische Glaubensbekenntnis in Predigten ausgelegt (Buchrucker – 2007)

Nr. 142 NEU Bestens geschützt und doch laufend gebrochen. Das Beichtgeheimnis (Rominger – 2011)

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Nr. 135: Predigt über 1.Korinther 2,1–5 (Leiner – 2010) Nr. 137 Die Rechtfertigung des Sünders im Zeichen biblischer Anthropologie. Zwei Predigten. Römer 3 und Römer 14 (Leiner – 2011) Nr. 139 Nun freut euch, lieben Christen g'mein (Liedpredigt) (Leiner – 2011) NEU Nr. 145 Fallt in die gewaltige Hand Gottes, Predigt zu 1.Petrus 5,5c–11 (Kandler – 2011) NEU Nr. 146 Im Licht Jesu Christi, Predigt zu Epheser 5,8b–14 (Kandler – 2011) Nr. 147 NEU Danken und Vergessen, Themapredigt (Naujokat – 2011) NEU Nr. 148: Glaubensleben in der Nachfolge Jesu, Themapredigt (Naujokat – 2011) NEU Nr. 149: Predigt zu Jesaja 58,1–9a (Stücklen – 2011) Nr. 150 NEU Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen, Predigt zu Josua 24,15c (Stücklen – 2011)

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Seelsorge

Martin Luther

Nr. 10: Wider die Psychohäresie in der Seelsorge. Kongress 4.–5. Februar 2000, Gießen (2000)

Nr. 23: Luthers Lehre von der Kirche (Leiner – 2002)

Nr. 15: Seelsorge unter Gesetz und Evangelium (Slenczka – 2001) Nr. 16: Glauben, Wissen und Seelsorge (Hoffmann – 2001) Nr. 26: Charismatische Seelsorge nach Ignis (Antholzer – 2002) Nr. 113: In Christi Hand, ob wir leben oder sterben (Hellenschmidt – 2008) Nr. 114: Die dramatische Begrenzung: Alles hat seine Zeit (Naujokat – 2009) Nr. 118: Sterben in Würde (Mayer – 2009) Nr. 127: Eines Vaters letzte Worte an seinen Sohn (Naujokat – 2009) Nr. 130: Ein Wort an die Gemeinde Jesu Christi: Orientierung in wirrer Zeit (Mayer – 2010)

Biographien Nr. 86: Glaube im Widerstand – Bonhoeffer zum 100. Geburtstag (Leiner – 2006)

Nr. 29: Luthers Auseinandersetzung mit dem Islam (Leiner – 2002) Nr. 37: Luther und der Papst (Leiner – 2003) Nr. 39: Luther und das Heilige Abendmahl (Leiner – 2003) Nr. 41: Luther und die Marienverehrung (Leiner – 2003) Nr. 45: Luther – Zölibat, Ehe und Familie (Leiner – 2003) Nr. 46: Luther und die Bibel (Leiner – 2003) Nr. 51: Luther – vom Mönch zum Reformator (Leiner – 2003) Nr. 52: Luthers Christusglaube (Leiner – 2003) Nr. 69: Luthers Theologie für Nichttheologen (Leiner – 2005)

Evangelisation/ Mission

Nr. 67: Allein ohne Partner (Naujokat – 2005) Nr. 77: Über den Sinn »christlicher Werte« (Mayer – 2005) Nr. 87: Der letzte Feind – der Tod (Leiner – 2006) Nr. 88: Gewalt im Namen Gottes (Leiner – 2006) Nr. 104: Antiquiert oder modern – der Begriff Keuschheit. Charakterlicher Gewinn oder Verzicht auf Lust? (Naujokat – 2008) Nr. 119: Die Gewissensreligion (Heim – 2009) Nr. 126: Freiheit, Schuld und biologisches Schicksal (Eibach – 2009)

Nr. 136: Gender-Mainstreaming – Wer oder was ist gerecht? Zwei Aufsätze (Mayer – 2011)

Nr. 2: Wie sollen wir das Evangelium verkündigen? (Ernst – 2000)

Feminismus/Frauen in der Kirche

Nr. 141: Von Lausanne nach Kapstadt (Rominger – 2011)

Ethik

Nr. 120: Das politische Testament Dietrich Bonhoeffers (Mayer – 2009)

Nr. 1: Ist Sterben doch ganz anders? (Möckel – 2000)

Nr. 121: Paul Gerhardt und Anna Maria Gerhardt (Hesemann/Rominger – 2009)

Nr. 11: Faszination und Verwirrung heutiger Partnerbeziehungen (Naujokat – 2000)

Nr. 124: Zum 70. Todestag von Pfarrer Paul Schneider (Martin – 2009)

Nr. 17: Euthanasie, Gentechnik und Embryonenforschung (Rominger – 2001)

Nr. 132: Rudolf Bultmann (Rominger – 2010)

Nr. 18: Die Unwandelbarkeit der Zehn Gebote im Wandel der Zeit (Rominger – 2001)

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Nr. 66: Das Alter ist keine Auslaufzeit (Naujokat – 2005)

Nr. 131: Neurotheologie – Gott ein »Hirngespinst«? (Eibach – 2010)

Nr. 94: Melanchthon als Theologe und Pädagoge (Rominger – 2007)

Nr. 143 NEU Friedrich Wilhelm Raiffeisen (Rominger – 2011) Nr. 144 NEU Henry Dunant (Rominger – 2011)

Nr. 59: Mensch von Anfang an: Zur Problematik der Abtreibung (Naujokat – 2005)

Nr. 71: Frauenordination (Rominger – 2005) Nr. 89: Der Beruf der Frau (Slenczka Gisela – 2006)

Nr. 50: Weil es Gott gibt, ist nicht alles erlaubt! (Rominger – 2003) Nr. 58: Das Alter: Die Krone des Lebens (Naujokat – 2005)

Nr. 123: Das Hirtenamt und die Frau (Brunner – 2009)

Homosexualität Nr. 3: Stellungnahme der Bekenntnisbewegung zur Homosexualität (2000) Nr. 56: Im Gegenwind: Über Schwulen- und Lesbenbewegung (Lachenmann – 2004) Nr. 140: Gleichgeschlechtliche Partnerschaften im Pfarrhaus (Mayer, Rominger – 2011)

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Ökumene/Ökumene der Religionen Nr. 6: Keine Übereinstimmung in der Rechtfertigung (Hamel – 2000) Nr. 8: Heiliges Abendmahl oder päpstliche Messe? (Volk – 2000) Nr. 13: Was ist Ökumene? (Leiner – 2001) Nr. 25: Überlegung zum Verhältnis dreier Religionen (Volk – 2002) Nr. 33: Ökumene der Religionen? (Rominger – 2003) Nr. 40: Buddhismus und Christentum (Leiner – 2003) Nr. 43: Kirche und Judentum (Gesellschaft für Innere und Äußere Mission – 2003) Nr. 49: Erklärungen, ab »Basis der evangelischen Allianz« 1846 bis zur »Gemeinsamen Erklärung

InfoSpezial Nr. 142: Walter Rominger Bestens geschützt und doch laufend gebrochen Das Beichtgeheimnis ist – zumindest bis jetzt – durch staatliches Recht bestens geschützt. Und doch, darauf weist Walter Rominger in seiner (kurzen), auch rechtlich orientierten, Untersuchung hin, wird es gerade von der Kirche selbst durchlöchert und ausgehebelt, etwa durch die Schilderung und öffentliche Besprechung von Fallbeispielen in der Seelsorgeaus- und -fortbildung sowie bei Vikarskursen. InfoSpezial Nr. 143: Walter Rominger Friedrich Wilhelm Raiffeisen Mit diesem Lebensbild zeichnet unser Autor, Walter Rominger, Leben und Werk des Sozialreformers Friedrich Wilhelm Raiffeisen nach. Dabei wird dessen tiefe Verwurzelung im christlichen Glauben in seiner Ausformung des Siegerländer Pietismus deutlich. An Raiffeisen, der nie mehr als Dorfbürgermeister war, zeigt sich, was einer unter Umständen INFORMATIONSBRIEF 267

zur Rechtfertigungslehre« (Rominger – 2003) Nr. 63: Gemeinsames Abendmahl? (Leiner – 2005) Nr. 70: Passahfest Israels und das Abendmahl Jesu (Burchartz – 2005)

Nr. 102: »Benediktinisches«. Vom klugen Irrtum des Papstes (Volk – 2007) Nr. 108: Synkretismus (Hartenstein – 2008) Nr. 125: Christlicher Glaube und Judentum (Leiner – 2009)

Nr. 74: Das Papsttum – dennoch antichristlich? (Leiner – 2005)

Islam

Nr. 79: Der Buddhismus im Gegenüber zum Christentum (Leiner – 2005)

Nr. 14: Gibt es eine abrahamitische Urreligion? (Eusebia – 2001)

Nr. 80: Der Weg zum Leben für Juden und Christen (Burchartz – 2006)

Nr. 21: Allah – oder der Vater Jesu Christi (Leiner – 2002)

Nr. 85: Soll der Papst Sprecher der evangelischen Christenheit werden? (Hellenschmidt – 2006) Nr. 90: Rechtfertigung gestern und heute (Leiner – 2006) Nr. 99: Wider allen falschen Oekumenismus (Volk – 2007) zu bewegen in der Lage ist, der aufgrund seines von Christus gefangenen Gewissens handelt. InfoSpezial Nr. 144: Walter Rominger Henry Dunant Dass Dunant mit der Entstehung des Roten Kreuzes in Verbindung zu bringen ist, das mag noch von vielen gewusst werden. Doch welch visionärer Denker und nach heutigem Verständnis evangelikaler Christ der erste Friedensnobelpreisträger, der zuvor jedoch viele Jahre im Spital zubrachte, er genauso war, der seiner Zeit weit voraus dachte, ist weit weniger bekannt, wenn nicht gar unbekannt. Walter Rominger zeigt Lebensweg und visionäres Denken des Christen Dunant auf, der als Philanthrop erscheint, doch weit mehr war. InfoSpezial Nr. 145 – Nr. 150: Von der Bekenntnisbewegung sind Autoren angeregt worden, aus ihrem Fundus gehaltener Predigten zur Veröffentlichung als InfoSpezial zur Verfügung zu stellen, damit ganz einfach mehr

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Nr. 34: Die islamische Ehe (Eusebia – 2003) Nr. 35: Wie ist das islamische Recht entstanden? (Eusebia – 2003) Nr. 106: Christliche Anfragen an den Islam (2008)

Christenmenschen geistliche Kost bekommen können. Gerade in einer Zeit, in welcher die evangelische Predigt das Evangelium von Jesus, dem Christus, immer mehr, wenn, nicht gleich verfälscht, so doch häufig verflacht, dürften solche Lesepredigten verstärkt an Bedeutung gewinnen. Da besteht nämlich die Möglichkeit, Ausgleich für das zu bekommen, was einem in so manchem Gottesdienst vorenthalten wird. Ein solches InfoSpezial mit Predigten kann auch weitergegeben werden und solchen empfohlen werden, die ebenfalls mehr und zusätzliches zu dem wollen, als das, was sie in ihren Gottesdiensten bekommen. Geistliches Schwarzbrot statt aufgetriebenen Kuchens, an dem man sich zunächst leicht überisst und dann schon bald ein Ekelgefühl zurückbleibt oder gar verschimmeltes Brot, das ungenießbar und Ekel erregend ist. Man kann sie auch im Hauskreis oder der Hausgemeinschaft/ Hausgemeinde gut als Lesepredigten verwenden. Es ist daran gedacht, auch weiterhin Predigten als InfoSpezials herauszubringen.

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Empfehlung Traktat. Gemeinsame Feier des Reformationsjubiläums 2017? Der leitende Bischof der VELK, Johannes Friedrich, hat anlässlich einer Audienz beim Papst eine gemeinsame Feier des Reformationsjubiläums 2017 ins Gespräch gebracht. Benedikt XVI. scheint diesem Vorschlag gegenüber nicht abgeneigt zu sein. Als besonders herausgehobener »Festtag« scheint durchaus der Reformationstag 2017 eingeplant zu werden, also der Tag, an dem evangelischerseits des Thesenanschlages Martin Luthers (31. Oktober 1517) gedacht wird, mit dem der Beginn der Reformation markiert wird. Pfarrer Hanns Leiner hat sachlich, deutlich und gut verständlich in einem Traktat dargestellt, wie undenkbar ein solches Unterfangen doch ist. Wer auf solch einen abwegigen Gedanken komme, könne eigene Lehre und Theologie nicht mehr ernst nehmen und sich in einer gefühlsbetonten Einheitssehnsucht einfach über das Trennende – das bedauerlicherweise viele Zeit-

Traktate n Die Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« – Entstehung, Aufgaben und Ziele n Der Islam im Licht der Bibel n Heilsgewissheit n Vom rechten Beten n Homosexualität – Herausforderungen für Christen

genossen und sogar Christen nicht mehr kennen – hinwegsetzen wollen. Doch ein gemeinsames Reformationsjubiläum bedeutete das Ende der evangelisch-lutherischen Kirche. Diese muss jedoch weitergehen, denn die Reformation enthält unabdingbares kritisches Potenzial, das sich auch gegen die römisch-katholische Kirche richtet. Dabei ist Hanns Leiner nicht blind für Versagen der lutherischen Kirche, so dass auch sie sich einem beständigen Reformprozess zu stellen habe, um mehr Ausrichtung an Schrift und Bekenntnis zu erfahren. Das Traktat aus der Feder von Hanns Leiner kann nicht nachdrücklich genug empfohlen werden – zur eigenen Lektüre und zur Weitergabe an Verwandte, Bekannte und Freunde, Glaubensbrüder und Glaubensschwestern, mit dem nachdrücklichen Hinweis, dieses Traktat aufmerksam zu lesen und dann wiederum weiterzugeben, so dass ein wirklicher Schneeballeffekt entsteht. So kann es weit verbreitet und damit auch beachtet werden. Das Traktat: »Gemeinsame Feier des Reformationsjubiläums 2017?« kann – auch in großer Stückzahl – bei der Geschäftsstelle der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« angefordert werden. n Gemeinsames Abendmahl n Die Gemeinde Jesu Christi und die Kirche n Etikettenschwindel »Einheitsübersetzung« n Gemeinsame Feier des Reformationsjubiläums 2017? n Christentum und Islam in Geschichte und Gegenwart (NEU) n Der Islam im Licht des christlichen Glaubens (NEU)

»Jesus lebt«-Anstecker Als »Erfinder« dieser Anstecknadel gilt einer der einst führenden Männer der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium«, Pfarrer Paul Deitenbeck (1912–2000), zeitweise deren zweiter Vorsitzender, der zusammen mit Pastor Rudolf Bäumer den Informationsbrief verantwortete und über Jahre die Geschäftsstelle in seinem Lüdenscheider Pfarrhaus versah. Die »Jesus lebt«-Anstecker sind beim Sekretariat der Bekenntnisbewegung auf Spendenbasis erhältlich. Adresse siehe Seite 31. Mitarbeiter an diesem Heft:

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Kirchenrat Hans Lachenmann Mühlfeldstraße 26 74589 Satteldorf E-Mail: hans.lachenmann@gmx.de

Walter Rominger Mehlbaumstraße 148, 72458 Albstadt Telefon und Fax (07431) 74485 E-Mail: w.rominger@t-online.de

Gabriele Reimer Beurhausstraße 31 44137 Dortmund Telefon (0231) 5844696 Fax (0231) 5893637 E-Mail: Gabriele.Reimer@gmx.de

Pastor Jakob Tscharnkte Jakob-von-Stein-Straße 5 88524 Uttenweiler Telefon (07374) 920541 Fax (07374) 920543 E-Mail: JakobTscharnkte@t-online.de

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Geschäftsführender Ausschuss Vorsitzender der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt Rötlenstraße 26 70794 Filderstadt Telefon (07158) 6 95 69 Fax (0 71 58) 6 99 91 E-Mail: hans.hellenschmidt@gmx.de Stellvertretender Vorsitzender Wilhelm Hesemann Klockenbrink 17 33829 Borgholzhausen Telefon (0 54 25) 70 42 Fax (0 54 25) 93 04 46 E-Mail: wilhelm.hesemann@web.de Schriftführer Walter Rominger Mehlbaumstraße 148 72458 Albstadt Telefon und Fax (0 74 31) 7 44 85 E-Mail: w.rominger@t-online.de Kassenwart Gabriele Reimer Beurhausstraße 31 44137 Dortmund Telefon (0231) 5 84 46 96 Handy (0177) 2 99 77 76 Fax (0231) 5 89 36 37 E-Mail: Gabriele.Reimer@gmx.de

Weitere Mitglieder des Geschäftsführenden Ausschusses Pfarrer Dietrich Eizenhöfer Kirchweg 4 35713 Eschenburg Telefon und Fax (0 27 70) 27 18 18 Pfarrer Johannes Frey Ofener Straße 3 28816 Stuhr Telefon (04 21) 5 22 89 10 E-Mail: johannesTAFrey@compuserve.de Hans Lauffer Osterstraße 25 70794 Filderstadt Telefon (0 71 58) 48 31 Fax (0 71 58) 94 78 73 E-Mail: hans.lauffer@t-online.de

Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« Sekretariat: Jakob-von-Stein-Straße 5 88524 Uttenweiler Telefon (07374) 92 05 42 Fax (07374) 92 05 43 E-Mail: Bekenntnisbewegung @t-online.de Im Büro können Sie anrufen von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr www.keinanderesevangelium.de

Gottfried Meskemper Voltastraße 26, 28357 Bremen Telefon (04 21) 25 60 40 Fax (04 21) 2 05 34 56 E-Mail: Gottfried.meskemper@t-online.de Pastor Jakob Tscharntke Jakob-von-Stein-Str. 5 88524 Uttenweiler Telefon (0 73 74) 920541 Fax (0 73 74) 920543 E-Mail: JakobTscharntke@t-online.de

Neue E-Mail-Adresse von Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt: hans.hellenschmidt@gmx.de Mit Fragen bezüglich der Spendenbescheinigungen wenden Sie sich bitte an unseren Kassenwart Gabriele Reimer. Sie erreichen Sie telefonisch unter (02 31) 5 84 46 96 am besten samstags. Ansonsten sprechen Sie bitte auf den Anrufbeantworter der angegebenen Rufnummer. Bankkonten Volksbank Filder e.G., (BLZ 611 616 96) Konto-Nr. 65 500 016 IBAN DE34 6116 1696 0065 5000 16 BIC (SWIFT)-Code: GENO DE S1 NHB Postgirokonto Schweiz: Postgiroamt Bern Nr. 30-195 56-2 IBAN CH21 0900 0000 3001 9556 2 BIC POFICHBEXXX

Impressum: Herausgeber und Verlag: Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« – zweimonatlich, kostenlos – Redaktion: Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt Satz und Layout: Grafisches Atelier Arnold, Dettingen an der Erms Druck: BasseDruck, Hagen ISSN 1618-8306 Fotos/Abb. auf Seite: 3: Deutscher Bundestag/ Thomas Trutschel/photothek.net; 6: EPA; 7: Japan today; 15, 17: www.krichentag.de; 18: wikimedia, Ykaphrykoi; restliche privat.

Nachsendeanträge bei der Post kommen bei der Bekenntnisbewegung nicht als Adressänderung an. Deshalb auch bei Umzügen die Adressänderung durch untenstehenden Abschnitt an das Sekretariat weitergeben. Für Neubestellung, Adressänderung und Abbestellung ausschneiden und einsenden an: Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« Sekretariat: Jakob-von-Stein-Straße 5, 88524 Uttenweiler

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Lass dich nicht in fremden Sold nehmen; denn Christi Landsknechte sind nicht verdingbar an die Herren dieser Welt. Heinrich Vogel


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