Informationsbrief April 2012

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Aus dem Inhalt

Neues aus Kirche und Welt Aus Lehre und Verkündigung Gedanken zur Auferstehung War das Grab Jesu am Ostermorgen leer? Kain und Abel Sündenvergebung und/oder Ablass »Seelsorgerlich begründete Ausnahme«? Aus der Bekenntnisbewegung Neues Buch »Der Griff zur Macht« InfoSpezial – thematisch geordnet

ISSN 1618-8306

April 2012 Nr.  271

Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium«


kurz+bündig Kirche in Deutschland Selbst ein Propst befürchtet Verweiblichung des Pfarrberufs

hat im vergangenen Sommer die Generalsynode der ghanaischen Kirche beschlossen, alle Kontakte zu Kirchen zu beenden, die Homosexuelle zu Pfarrern ordinieren und gleichgeschlechtliche Beziehungen wie Ehen behandeln. Davon wäre in logischer Konsequenz wohl auch die Pfälzer Kirche betroffen.

Kirche weltweit Inzwischen sieht selbst ein hessisch-nassauischer Propst in einer zunehmenden Verweiblichung des Pfarrberufs ein Problem. Wie der Propst für Süd-Nassau, Sigurd Rink (Wiesbaden) verlautbarte, würden mehrheitlich Frauen ordiniert. »Wenn aber Männer künftig den Beruf nicht mehr ergreifen, wäre das schon ein Problem für uns.« Allerdings sei beim Pfarrernachwuchs eine positive Tendenz festzustellen: die ehemals angespannte Lage habe sich dadurch gebessert, dass sich inzwischen jährlich etwa 40 Theologiestudenten meldeten. Beendet ghanaische Kirche Partnerschaft mit Pfälzer Kirche?

Die Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz hatte Ende 2002 beschlossen, die Segnung gleichgeschlechtlicher Beziehungen im Gottesdienst zuzulassen. Nun

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Finnischer Erzbischof: »Lutherstiftung« soll finnische Kirche verlassen

Der finnische Erzbischof Kari Mäkinen hat die »Lutherstiftung« aufgefordert, die Evangelisch-Lutherische Kirche Finnlands zu verlassen. Die »Lutherstiftung« ist theologisch-konservativ und weiß sich an Schrift und lutherisches Bekenntnis gebunden, will allerdings innerhalb der finnischen Kirche bleiben, obwohl sie die Frauenordination ablehnt. Kari Mäkinen sagte, die »Lutherstiftung« habe sich durch die Wahl eines eigenen Bischofs bereits außerhalb die Lutherische Kirche Finnlands gestellt.

Gesellschaft Mehr als dreimal so viele Mütter wollen vollzeitlich für ihre Kinder da sein als vollzeitlich arbeiten

Dies ist das Ergebnis einer Erhebung im Auftrag der Europäischen Kommission. Demnach wollen sich 61 Prozent der Frauen in den ersten drei Jahren ganz den Kindern widmen. Selbst nach den ersten drei Lebensjahren der Kinder wollen immer noch 37 Prozent der Frauen ganz für ihre Kinder da sein. Dagegen streben nur elf Prozent eine vollzeitliche Erwerbstätigkeit an.

Mord durch Spätabtreibungen – aber auch: Mutter stirbt für ihr Kind

Die meisten Spätabtreibungen – welch ein Skandal – werden in evangelischen Krankenhäusern im Raum Hannover vollstreckt. Unter Verantwortung des »Diakonischen Dienstes Hannover« wurden 2010 in den drei dazugehörigen Kliniken 45 Kinder kurz vor ihrer Geburt umgebracht, so die Schaumburger Nachrichten. Etwa gleichzeitig konnte man aber auch davon lesen, dass im November 2010 bei der schwangeren Jessica Council (USA) ein bösartiger Tumor diagnostiziert wurde und die Ärzte ihr zur Abtreibung rieten, was sie aber ablehnte. Weil eine Chemotherapie für das Kind lebens-

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gefährlich war, lehnte Jessica diese ebenfalls ab. In der 23. Schwangerschaftswoche starb Jessica im Alter von 30 Jahren. Sie war glücklich verheiratet und bereits Mutter eines Sohnes. Ihre Tochter »Jessi« wurde mit Kaiserschnitt geholt und lebt.

Personen

kurz+bündig

Personen +++ Kirchen +++ Glauben +++ »Modernes Leben«

Weitere Personenmeldungen lesen Sie auf Seite 29.

USA: Tägliche Abtreibungen fordern mehr Tote als 11. September

So fürchterlich die Terroranschläge vom 11. September 2001 mit fast 3 000 Toten auch waren, so ist doch Tatsache, dass pro Tag in den USA mehr Kinder im Mutterleib getötet werden, nämlich 3 200. Weltweit betrachtet ist Abtreibung mit Abstand die häufigste Todesursache; nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO werden täglich 125 000 Kinder im Mutterleib getötet. Zum Vergleich: An Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben täglich etwa 2 000, an Tuberkulose 9 400 und an AIDS 9 000.

Mutiger Theologe in der DDR Woronowicz †

Der frühere Vorsitzende der Konferenz Bekennender Gemeinschaften in den Evangelischen Kirchen Deutschlands (1998–2000), Superintendent i. R. Ulrich Woronowicz (Berlin, Vorsitzender auch

England setzt GenderIdeologie in Praxis um

Nachdem Australien die Gender-Ideologie in die Praxis umgesetzt hat (vgl. Informationsbrief Nr. 270, S. 2), folgt diesem Vorreiter England. Dort soll in den Kinder-Reisepässen in Zukunft nicht mehr Vater oder Mutter stehen, sondern »Elternteil 1« und »Elternteil 2«.

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Mutige Stellungnahme Tennis-Ikone spricht Klartext

Die 69-jährige Margaret Court ist die größte Tennisspielerin, die Australien je hervorbrachte. Sie genießt in ihrer Heimat ein ähnlich hohes Ansehen wie Steffi Graf in Deutschland. Keine Frau hat je mehr Grand-Slam-Titel gewonnen. Nun sorgte die Tennis-Ikone zum Start der Australian Open 2012 für Aufsehen. »Ich glaube, eine Ehe ist etwas zwischen einem Mann und einer Frau«, sagte sie im Vorfeld des ersten Grand-SlamTurniers 2012. Dann wurde sie deutlicher und bezeichnete den Kampf um die Legalisierung gleichgeschlechtlicher Ehen als Förderung »ungesunder« und »unnatürlicher« Partnerschaften. »Man darf nichts legitimieren, was Gott widerwärtige sexuelle Praktiken nennt.«

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kurz+bündig der Evangelischen Sammlung Berlin über viele Jahre) ist im vergangenen Dezember im Alter von 84 Jahren verstorben. Er war seit 1952 Pfarrer in der ehemaligen DDR und von 1983 bis 1993 Superintendent des Kirchenkreises Havelberg/ Wilsnack und hat sich in der DDR immer wieder gegen eine Vereinnahmung der Kirche durch den Staat gewandt. Walter Schrader, Pionier der Lebensrechts­ bewegung wurde 70

Am 17. November 2011 konnte ein Pionier der christlichen Lebensrechtsbewegung in den neuen Bundesländern, Walter Schrader, seinen 70. Geburtstag begehen. Bereits zu DDR-Zeiten hatte der Ökonom und Krankenpfleger gegen Abtreibungen protestiert. Nach 1990 war er maßgeblich an der Gründung der überkonfessionellen Initiative »Kooperative Arbeit Leben Ehrfürchtig Bewahren« (KALEB) in Leipzig beteiligt, deren Geschäftsführer er bis 2007 war (mit heute mehr als 20 regionalen Arbeitsgruppen in fast allen Bundesländern).

Mission 40 Jahre edi

Seit 40 Jahren engagiert sich der »Evangeliumsdienst für Israel« (edi, OstfildernKemnat bei Stuttgart, gegründet von Alfred Burchartz,

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weitere Moschee gebaut, die als Behelfsmoschee dienen soll, bis die Großmoschee fertig ist.

1923–2009, Autor am Informationsbrief) dafür, dass Juden in Deutschland und Israel das Evangelium hören und will das auch weiterhin tun, damit es auch unter Juden zum seligmachenden Glauben an Jesus kommt.

Islam EU-Rettung für Moschee?

Wenn es nach dem Willen der Mehrheit der griechischen Parlamentarier geht, dann werden 16 Millionen Euro aus dem zugesagten EURettungsschirm für den Bau einer Großmoschee bereitgestellt. Am 7. September 2011 votierten dafür 198 von 300 griechischen Abgeordneten. Ebenfalls auf Kosten europäischer Steuerzahler wird in Votanikos (bei Athen) eine

Ausbildung für Islamlehrer lässt sich Bundesregierung viel kosten

Die Ausbildung islamischer Religionslehrer will sich die (schwarz-gelbe) Bundesregierung viel kosten lassen. Mit fast 20 Millionen Euro soll der Aufbau von Zentren für Islamstudien an fünf deutschen Hochschulen gefördert werden. Dort sollen 2000 islamische Religionslehrer ausgebildet werden, die den rund 700 000 muslimischen Schülern an deutschen Schulen islamischen Religionsunterricht erteilen sollen. Dabei machte die Universität Tübingen den Anfang: Ende September 2011 eröffnete sie das »Zentrum für Islamische Theologie« mit 24 Studenten und einem Professor.

NRW: flächendeckend Islamunterricht

Als erstes Bundesland führt Nordrhein-Westfalen (NRW) zum Schuljahreswechsel islamischen Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach ein (320 000 Kinder und Jugendliche in NRW sind islamischen Glaubens; bisher an 130 Schulen Islamunterricht). Der Beschluss erfolgte durch die Koalitionsregierung von SPD und Grünen gemeinsam mit der oppositionellen CDU.

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Aus Lehre und Verkündigung

m Freude und Kraft der Auferstehung mm Christus ist nicht in die Welt gekommen, dass wir ihn begriffen, sondern dass wir uns an ihn klammern, dass wir uns einfach von ihm hinreißen lassen in das ungeheure Geschehen der Auferstehung. Dietrich Bonhoeffer mm Wer die Osterbotschaft gehört hat, der kann nicht mehr mit tragischem Gesicht herumlaufen und die humorlose Existenz eines Menschen führen, der keine Hoffnung hat. Karl Barth

mm Kinder der Auferstehung hat uns Christus genannt. Kinder, die Heimweh haben, das sind wir, wenn es recht mit uns steht. Dietrich Bonhoeffer

mm Unsere alte Geschichte endet mit dem Kreuz, unsere neue Geschichte beginnt mit der Auferstehung. m Watchman Nee

mm Im Licht der Ostersonne bekommen die Geheimnisse der Erde ein anderes Licht. Friedrich von Bodelschwingh

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mm Wer Ostern m kennt, kann nicht verzweifeln. m

Dietrich Bonhoeffer

mm An Not fehlt es nicht, weder in der Welt noch in der Kirche. Aber über aller Not steht, seit Ostern geworden ist, der große Sieg, die große Errettung. Die Nacht ist vergangen, der Tag aber nahe herbeigekommen. Jesus Christus lebt und siegt und hilft heute wie einst. m Walter Lüthi

mm Jesu Auferstehung bedeutet, dass einer gekommen ist, der m aus dem Finale des Todes ein m Zwischenstadium gemacht hat.m Paul Deitenbeck

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»… und ruft das, was nicht ist, dass es sei« Hansfrieder Hellenschmidt

»Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben.« Johannes 11,25–26

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as für ein Trost in einer Welt des Vergehens. Denn unablässig und immer wieder reißt der Tod eine Lücke. Die Hinfälligkeit unseres Leibes und das Schwinden der Kräfte, die wir durch Jahre ertragen und aushalten müssen, bedrängt und lässt mit Sorge auf das Ende schauen. Eine harte Wirklichkeit, die uns auch durch die Bilder aus den Katastrophengebieten der Welt realistisch vor Augen geführt wird. Hilflos klettern Menschen über die Ruinen. Die Mutter sucht ihr Kind, der Mann seine Frau. Wo sind sie geblieben? Wer hat sie gesehen? Mit nackter Hand werden Schutt und Geröll abgetragen und Hundertschaften durchkämmen das Katastrophengebiet. Was war, ist nicht mehr und was ist, lässt die Menschen verzweifeln. Das Leichentuch der Vergänglichkeit hat sich über die Stätte des Grauens gelegt. Hilflos und in Trauer gebannt erleiden auch die Schwestern Maria und Martha den Verlust des Bruders. Warum war Christus nicht zur Stelle? Lazarus könnte noch leben! Auch hier hat sich der Tod als der erwiesen, der dem Leben feind ist. Was für ein Widersinn! Die Schrift verkündigt Gott als den Spender des Lebens, der Mensch und Tier seinen Odem einbläst und sie ins Dasein ruft (1.Mose 2,7; 1.Mose 7,15; Psalm 104,29f.). Hier aber ist ein Toter. Wie kann es nur geschehen, dass sich der Tod der Menschen so ungehindert bemächtigen

Hansfrieder Hellenschmidt Die Anschrift des Autors finden Sie auf Seite 30

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darf? Eine Fülle von Fragen steht auf. Sie heischen nach Antwort. Und sie wird gegeben und heißt: Es sind unsere Sünden, die uns dem Tod ausliefern. Sie trennen von Gott und führen ins Verderben. Mit nüchternen Worten tut Paulus kund: »Der Sünde Sold ist der Tod« (Römer 6,23). Nein, das Sterben ist nicht Schicksal. Es ist Gericht und hat seine Ursache in der Abkehr des Menschen von Gott. Auch Lazarus hatte sich dem Todesschicksal nicht entziehen können. Auch er musste den Weg allen Fleisches gehen. Der Tod hatte ihn hinweggerissen und der Verwesung übergeben. Auch über ihm hatte es geheißen: »Erde zur Erde!« Es ist Gott, der den Sünder schlägt und ihn dem Tod übergibt, »denn du bist Erde und sollst zu Erde werden« (1.Mose 3,19; Hiob 10,9). An dieser Wirklichkeit war auch Lazarus nicht vorbeigekommen und die Schwestern Martha und Maria waren in eine hoffnungslose Trauer geworfen. Aber über dem Sterben des Lazarus lag ein Geheimnis. Nur Jesus kannte es. Am Ort des Todes sollte es ans Licht treten und zu einem Zeichen der Hoffnung werden. Jesu Stunde war gekommen. Alle sollten es sehen, dass ihm der Vater auch die Macht über den Tod gegeben hat. Nun wird sich zeigen, was das Wort Jesu in sich birgt: »Ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes hinauf- und herabfahren über dem Menschensohn« (Johannes 1,51). Den Jüngern aber war Jesu Wort, das er ihnen im Blick auf Lazarus gesagt hatte, ein Rätselwort. Sie verstanden nicht, was er mit ihm andeuten wollte: »Lazarus ist gestorben; und ich bin froh um euretwillen, dass ich nicht dagewesen bin, damit ihr glaubt. Aber lasst uns zu ihm gehen.« Damit waren die Jünger aufgefordert, mit Jesus zu gehen. Folgen sie ihm, wird sich ihnen das Geheimnis offenbaren. Sie werden sehen und erleben, wie sich auch über Lazarus der Himmel öffnen und das Leben in die Welt des Todes eindringen wird. Am Ort der Trauer angekommen, dort erschienen, wo der Tod Lazarus zur Beute genommen hat und nichts als Schmerz und Weinen war, trat Jesus an das Grab. Was kann er april 2012

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tun? Sind doch die Würfel gefallen! Tot ist tot! Leben aus Gott verkündigt hat. Nein, er hatte Vier Tage sind eine lange Zeit: »Herr, er stinkt es ihnen gegeben und sich als der erwiesen, der schon!« Schmerz und Verzweiflung der Schwes- selbst das Leben und die Auferstehung ist. tern lagen in diesen Worten. Gegen das Sterben Die Kunde von Jesu Tat, die auch auf uns geund Vergehen war kein Kraut gewachsen. Auch kommen ist, ist darum kein Mirakel. Sie ist auch Jesus konnte sich der kein Mythos, der im reTränen nicht erwehren. ligiösen Schein GaukelSein Weinen war aber bilder liefert. Hier hatte nicht das Weinen, das doch Lazarus, der geim Schmerz zerfließt. storben war, ganz wirkDenn Jesus ergrimmte lich und konkret vor den und stemmte die Macht Augen der Umstehendes Himmels gegen die den das Grab verlassen. Pforten des Todes. Drei Ein Wunder war gescheWorte genügten, den hen. Und dieses WunTod zu überwältigen der war mehr als nur und ein Zeichen dafür ein äußerliches Zeichen, zu setzen, dass er die das etwas Bedeutsames Vollmacht hat, Lazarus anzeigen will. Denn wo ins Leben zurückzuruimmer Jesus das Wunder fen. bewirkt hat, ist es zum Die drei Worte Jesu: Tor geworden, durch »Lazarus, komm he­ das die Kräfte der Auferraus!« erschütterten das stehung in die vergehenReich des Todes. Denn de Welt eingetreten sind Lazarus kehrte wieder. und Neues geschaffen Aber was war das? Ein haben. Mirakel, ein WunderMit dem Ruf: »Laza­ ding, allen Naturgesetrus, komm heraus!« zen zuwider? Nichts von hatte Jesus den Kampf allem. Denn mit Jesus Die drei Worte Jesu: »Lazarus, komm heraus!« des Reiches Gottes gewar der in Erscheinung erschütterten das Reich des Todes. Denn gen alle Finsternis bis getreten, auf den Abra- Lazarus kehrte wieder. (Lucas van Leyden: in das Reich des Todes ham gehofft hatte, dass Die Auferweckung des Lazarus, 1505–08, hi­neingetragen. Es war er kommen und das, Amsterdam, Rijksmuseum) ein Ringen gegen den, »was nicht ist« rufen der dem Leben feind ist. wird, »dass es sei« (Römer 4,17). Am Grabe des Gegen das Tot-ist-tot und gegen die VerzweifLazarus stand der Sohn des ewigen Vaters. Mit lung: Da ist nichts mehr zu machen, hat Jesus dem Heiligen Geist getauft (Johannes 1,32), das göttliche Wunder gestellt und Lazarus ins war die ganze Lebensmacht Gottes in ihm und Leben zurückgerufen. Es war ein Wunder voller durch ihn gegenwärtig. In der Vollmacht des Va- Verheißung, das schon über das Grab des Laters hatte Jesus den Lazarus gerufen. In seinem zarus hinaus auf die Unsterblichkeit und UnErscheinen lag aber mehr als nur ein kreatürli- verweslichkeit in der kommenden neuen Welt cher Neuanfang in der alten Welt. Seine Wieder- Gottes hingewiesen hat. Der Apostel Paulus kehr geschah schon in der Kraft der Auferste- kann darum an die Korinther schreiben: »Es hung Jesu, die über die Natur und ihre Gaben wird gesät verweslich und wird auferstehen unhinausgeht. Am Todestag Jesu hatte sie sich als verweslich. Es wird gesät in Niedrigkeit und eine Lebensmacht erwiesen, die Gräber öffnet wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät und Tote in die Auferstehung Jesu gerissen hat. in Armseligkeit und wird auferstehen in Kraft. Bei Matthäus lesen wir: »Die Gräber taten sich Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird aufauf, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen erstehen ein geistlicher Leib. Gibt es einen nastanden auf und gingen aus den Gräbern nach türlichen Leib, so gibt es auch einen geistlichen seiner Auferstehung und kamen in die heilige Leib« (1.Korinther 15). Stadt und erschienen vielen« (27,52f.). So war Der mächtige Ruf Jesu: »Lazarus, komm die Wiederkehr des Lazarus zu einem wahrhaft heraus!« hatte die Pforten des Totenreiches endzeitlichen Zeichen geworden. Denn hier war gesprengt und das Leichentuch, das sich über der, der den Kindern Abrahams nicht nur das die Herzen der Menschen ausgebreitet hatte, Informationsbrief 271

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weggezogen. Eine Tat, mit der Jesus auch dem Apos­tel gewiss. Klar ist sein Zeugnis: »Wenn ängstlichen Harren der Kreatur (Römer 8,19), unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen eine verheißungsvolle Antwort gegeben hat. wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbaut, Auch ihre »Vergänglichkeit« wird enden. Gott ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig selbst ist dafür Zeuge. Mensch und Tier, die ist im Himmel« (2.Korinther 5,1). ganze Schöpfung wird er noch einmal gestalten Diese Gewissheit, dass Gott den ganzen und mit seinem lebensspendenden Geist durch- Menschen neu macht und ihm die bleibende wesen. Das Wunder, das an Lazarus geschehen Gemeinschaft mit Christus schenkt, hat dem ist, ist das Angeld für Apostel in den vielen den neuen Leib in der Gefahren, auch ToAuferstehung. Aus die- mm Unwiderruflich steht auch heute desnöten, einen festen ser Gewissheit heraus noch das Ja Gottes über seiner Schöp- Grund gegeben. Der mag auch das BekenntTod konnte ihn nicht nis Oetingers entstan- fung. Das Einreißen, Quälen, Zerstömehr schrecken. Stärden sein: »Leiblichkeit ren und Morden, das der Mensch in ker als alle Todesfurcht ist das Ende der Wege war sein Verlangen, finsterem Drang dem Menschen und durch das Sterben hinGottes.« Unwiderruflich steht der gesamten Kreatur antut, kann durch zu Christus zu auch heute noch das Gottes Ja zur Schöpfung nicht nichgehen, denn »ich habe Ja Gottes über seiner Lust, aus der Welt zu Schöpfung. Das Einrei- ten. Das Neue wird kommen. Wie scheiden und bei Chrisßen, Quälen, Zerstören eingemeißelt steht die Verheißung tus zu sein« (Philipper und Morden, das der in der Bibel: »Siehe, ich mache alles 1,23). Hier schwingt Mensch in finsterem eine freudige AuferDrang dem Menschen neu!« stehungshoffnung mit. und der gesamten KreDer Apostel ist gewiss, atur antut, kann Gottes dass ihn der Tod in seiJa zur Schöpfung nicht nichten. Das Neue wird ner Sterbestunde so wenig halten kann, wie er kommen. Wie eingemeißelt steht die Verhei- auch den Lazarus nicht halten konnte. Mag ihm ßung in der Bibel: »Siehe, ich mache alles neu!« der Tod im Sterben den Leib auch rauben. Er (Offenbarung 21,5) Wir müssen den Tod nicht wird auferstehen und Christus wird ihm einen mehr fürchten. Zwar wird er uns den Leib zer- neuen Leib geben. schlagen, aber den Empfang eines neuen Leibes So ist nun Jesu Wort: »Ich bin die Auferstein der Auferstehung nicht hindern können. Die- hung und das Leben!« dem, der trotz all der se Worte sind wahrhaftig und gewiss, so wahr Schrecken unserer Tage an Christi Zusage festJesus durch sein Sterben die Ursache für des To- hält: »Wer an mich glaubt, der wird leben, auch des Tod geworden ist. wenn er stirbt«, ein frohes Osterzeugnis. Denn Mit dem lebensspendenden Geist Gottes ist er vertraut dem lebendigen Gott, der das ruft, uns das Neue heute schon gegenwärtig. Der »was nicht ist, dass es sei«. Wie Jesus Lazarus Apostel Paulus bezeugt es mit den Worten: »Ich gerufen hat, wird er auch die, die ihm vertraulebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt en, in die Auferstehung rufen. Seine Verheißung in mir« (Galater 2,20). Wo immer Gottes Geist steht: »Wenn ich erhöht werde von der Erde, so im Menschen einwohnt, kommt es wie am Gra- will ich alle zu mir ziehen« (Johannes 12,32). Es be des Lazarus zu einer Totenerweckung, die wird der Augenblick sein, wo alle Schrecken diewir als die Wiedergeburt kennen. Sie ist der ser Welt, deren Drohen uns heute noch ängstiAnfang der neuen Schöpfung im Menschen des gen, von uns abfallen. Die Jünger Jesu, Männer Glaubens, denn »… das Alte ist vergangen, sie- und Frauen des Glaubens, können und dürfen he, Neues ist geworden« (2.Korinther 5,17). darum getrost in das Bekenntnis der Väter einDas Neue, das erschienen ist, ist ein lebens- stimmen und singen: »Jesus lebt, mit ihm auch voller Akt und eine lebendige Wirklichkeit, die ich! Tod, wo sind nun deine Schrecken? Er, er zur Vollendung drängt. Dabei geht es nicht al- lebt und wird auch mich von den Toten auferlein um den inneren Menschen. Die Auferste- wecken. Er verklärt mich in sein Licht; dies ist hung gilt dem ganzen Menschen nach Leib, meine Zuversicht. Seele und Geist. Eine Erneuerung, die nur Jesus lebt! Nun ist der Tod mir der Eingang dem inneren Menschen zuteil wird, kennt die in das Leben. Welchen Trost in Todesnot wird Schrift nicht. Gott schenkt uns in der Auferste- er meiner Seele geben, wenn sie gläubig zu ihm hung auch einen neuen Leib. Dessen ist sich der spricht: ›Herr, Herr, meine Zuversicht!‹« W 8

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War das Grab Jesu am Ostermorgen leer? Christoph Horwitz

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b ein Grab leer oder belegt ist, ist in der Regel schnell zu überprüfen. Ob das Grab Jesu im Garten des Joseph von Arimathia am Ostermorgen leer oder belegt war, können wir infolge des langen zeitlichen Abstandes von den damaligen Ereignissen selbst nicht mehr unmittelbar feststellen. Zu dieser Frage brauchen wir jedoch eine handfeste Antwort. Das ist für unseren Glauben, für unser Verhältnis zu Jesus von entscheidendem Gewicht. Das macht der Apostel Paulus im 15. Kapitel des Ersten Korintherbriefes überzeugend klar, wenn er schreibt: »Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig …« Daher gilt es, gründlich zu prüfen: Was spricht für das leere Grab, welche Umstände stehen dagegen? Von Anfang an wurde der Nachricht von der Auferstehung Jesu widersprochen. Das ist bis heute so geblieben. 1992 war beispielsweise in einem Gemeindebrief zu lesen: »Der Leichnam Jesu bleibt Leichnam …« Fragen wir zuerst: Welche Aussage stützt den Satz: Das Grab Jesu war auch nach dem Ostermorgen belegt?

Christoph Horwitz Die Anschrift des Autors finden Sie auf Seite 30 Informationsbrief 271

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Der römische Statthalter Pilatus hatte auf Bitten des Hohenrates Israels eine Wache seiner Soldaten für das Grab Jesu zur Verfügung gestellt. Es ist völlig unvorstellbar, dass diesen Wächtern entgangen sein sollte, wenn sich der Bestattete plötzlich aus dem Grab herausbewegt hätte. Römische Soldaten hätten mit ihrem Leben gespielt, wenn sie Veränderungen an der Grabstätte hätten geschehen lassen, sie also ihre Aufgabe nicht bis zuletzt korrekt erledigt hätten. Daher mussten zunächst alle Berichte über eine Auferstehung Jesu mehr als fragwürdig erscheinen. Aber es waren dann die Bewacher selbst, die von unerhörten Ereignissen bei dem Hohenrat Meldung machten. Sie hätten, so sagten sie, bei grellen Lichterscheinungen nicht eingreifen und den »Toten« am Verlassen des Grabes hindern können. Sie seien als völlig Geblendete zunächst ausgeschaltet gewesen. Diesen Mitteilungen trat der Hoherat entschieden entgegen mit dem ausgestreuten Gerücht, Jesu Leichnam sei von seinen Jüngern gestohlen worden. Somit war die Botschaft vom leeren Grab dem Buchstaben nach hinfällig, der Sache nach aber nicht aufgehoben. Bei genauem Hinsehen erweist sich die Behauptung, Jesu Leichnam sei von seinen Jüngern gestohlen, als wenig beweiskräftig. Konnten Jesu Vertraute den Leichnam ihres Herrn entfernen, ohne irgendwelche nachforschbaren Spuren zu hinterlassen? Vermochten sie den toten Jesus so weit fortzutragen und sicher zu verstecken, ohne dass der Hoherat ihn hätte aufspüren und zur Schau stellen können? Ist es denkbar, dass Jesu Leute seine Auferstehung trotz aller Verfolgung, 9


die sie sich dadurch einhandelten, weiterhin öffentlich verkündigt hätten? Obwohl sie den Ort kannten, an welchem er jetzt lag und fortschreitender Verwesung preisgegeben war, sollen sie dennoch behauptet haben, er lebe? Sollen sie so naiv gewesen sein, nicht zu begreifen, dass sie diese Predigt über kurz oder lang ihr Leben kosten würde? Diese Sicht, das Grab Jesu sei weiterhin belegt gewesen, wird sich grundlegend verändern, wenn wir die ansehnliche Reihe von Zeugen der Auferstehung Jesu ins Blickfeld rücken. Einzelne und kleine Gruppen hinterbrachten Begegnungen mit dem lebendigen Herrn. Dabei waren die Begleitumstände der Erscheinungen Jesu jeweils so voneinander unterschieden, dass es ausgeschlossen ist, sie alle auf eine einzige Begegnung zurückzuführen, um so die Beweiskraft der Zeugenliste in Frage zu stellen. Die Frauen aus Jesu Jüngerkreis wurden am Grabe von einem Engel über Jesu Auferstehung unterrichtet mit den Worten: »Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist auferstanden …« Maria Magdalena traf den Herrn selbst an der Grabstätte und erkannte ihn an seiner Stimme. Die Männer auf dem Weg nach Emmaus wussten, es ist der Herr, als der mit ihnen wandernde Fremde ihnen die Schrift auslegte und sie seine offensichtlich unverwechselbare Gebärde beim Brotbrechen sahen, nachdem sie ihn zur Mahlzeit in ihr Haus eingeladen hatten. Thomas der Zweifler ließ sich erst von dem auferstandenen Jesus überzeugen, als er seine Hand in seine Nägelmale legen durfte. Bei einer weiteren Gelegenheit konnte Jesus seine vertrauten Mitarbeiter nur dadurch dazu bringen, ihn nicht für einen Geist zu halten, als er mit ihnen aß. Einen Höhepunkt dieser Zeugenkette stellt die von Paulus erwähnte Versammlung von fünfhundert Brüdern dar, bei der Jesus sich sehen ließ. Um möglicher Kritik den Wind aus den Segeln zu nehmen, macht der Apostel darauf aufmerksam, dass die meisten dieser Zeugen noch leben, so dass ihre Angaben auf ihre Zuverlässigkeit hin überprüft werden konnten. Unerwähnt sollte Paulus als Zeuge der Auferstehung nicht bleiben. Sein Leben wäre ohne den auferstandenen Jesus jeden Sinnes entkleidet. Wer die Ostergeschichte in den Evangelien liest, wird staunend erfahren, dass die Botschaft von der Auferstehung Jesu bei seinen Leuten auf teilweise hartnäckigen Unglauben gestoßen ist, der nur sehr zögerlich überwunden werden konnte. Dieser Hinweis ist deshalb wichtig, weil heute gern ins Feld geführt wird, die Menschen damals hätten außergewöhnliche Vorfälle leichtgläubig und kritiklos hingenommen. Am Ende 10

dieser Übersicht fragen wir: Haben sich alle diese Zeugen der Auferstehung Jesu täuschen lassen? Ein solcher Schluss wäre gewiss unsachgemäß! Es sind aber für die Frage nach dem leeren Grab noch folgende Vorgänge wesentlich: Wenn Christus auferstanden war, stand für die Theologen Israels, die für den geistlichen Weg des Volkes verantwortlich waren, der Vorwurf im Raum: Ihr habt den durch die Jahrhunderte von den Propheten angesagten Retter Gottes, den Messias, hinrichten lassen. Euer Urteil über ihn, er sei ein Gotteslästerer, weil er sich im Gerichtsverfahren gegen ihn unter Eid als Gottes Sohn bezeichnete, ist hinfällig mit allen sich daraus ergebenden Folgen. Dieser schwerwiegende Vorwurf konnte nur durch den vorgewiesenen Leichnam Jesu entkräftet werden. Ihn aber vermochten sie nicht beizubringen. Nur der tote Jesus hätte seine berechtigte Verurteilung als Gotteslästerer bestätigt. Hätten sie ihn gefunden, wäre er gewiss öffentlich zur Schau gestellt worden. Was wäre darüber hinaus leichter gewesen, als das Volk in den Garten des Joseph von Arimathia einzuladen und ihm das nach wie vor belegte Grab vorzuzeigen? Aber auch der gestohlene Leichnam hätte ausfindig gemacht werden können. Zu denken gibt es auch, dass es trotz allen Einsatzes nicht gelungen ist, die Botschaft von der Auferstehung Jesu mundtot zu machen. Petrus konnte es sich bei seiner Pfingstpredigt in Jerusalem in Anwesenheit seiner Widersacher leisten, öffentlich zu erklären: Ihr (der Hoherat) habt den Messias ans Kreuz geheftet, den hat Gott auferweckt! Der Bericht lässt erkennen, dass die Führer Israels an diesem Tag nicht gewagt haben, Jesusleute zu verhaften. Das wäre dann bestimmt erfolgt, hätte man dem Volk erklären können, es sei ein Gott wohlgefälliger Dienst gewesen, diesen Seelenverderber Jesus zu beseitigen. Somit bleibt der schlimme Makel bestehen: Ihr, die verantwortlichen Theologen Israels, habt Gottes Sohn getötet, den hat Gott auferweckt! Dieser Makel konnte auch durch die in der Apostelgeschichte überlieferten Verfolgungen der Anhänger Jesu nicht getilgt werden. Es bleibt der Schluss: Das Grab Jesu am Ostermorgen war leer, Jesus Christus war auferstanden! Das Wort im Ersten Korintherbrief war erfüllt: »Der Tod ist verschlugen in den Sieg. Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? … Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus« (1.Korinther 15,55.57). Der weitere Verlauf der Kirchengeschichte hat es nachhaltig erwiesen: Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden. W april 2012

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Kain und Abel Markus Sigloch

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s ist in der neueren Theologie umstritten, ob der Tod Jesu am Kreuz als Sühneopfer verstanden werden muss, oder nicht als etwas ganz anderes, z. B. als Solidarität Gottes mit der leidenden und sterbenden Kreatur. Nicht selten wird ein Widerspruch zwischen dem Opfertod Jesu und der Bereitschaft eines liebenden Gottes zur Versöhnung mit dem Menschen konstruiert, ganz nach dem Motto: Ein liebender Vater kann doch dem Menschen seine versöhnende Hand ganz anders anbieten. Die Überlieferung der Urgeschichte, speziell des Konflikts zwischen den Brüdern Kain und Abel (1.Mose 4), kann ein Licht in die Debatte werfen. Sie führt mitten hinein in die alte Welt des Opferkults und konfrontiert auch den modernen Menschen mit der Frage, welche Rolle das Opfer überhaupt in der Beziehung des Menschen zu Gott spielt, und ob es auch heute noch eine Bedeutung hat. Opfer pauschal abzulehnen – wozu der Protestantismus generell in der Abgrenzung zum Katholizismus und den Religionen geneigt ist – gipfelt in der Behauptung radikaler Annahme des Menschen durch Gott auch ohne Opfer, zuletzt auch ohne Opfer Jesu am Kreuz. Allerdings werden dabei dem modernen Menschen durchaus weiterhin Opferleistungen abverlangt: Spendentätigkeiten, Kirchensteuer und Engagement für die Armen und Entrechteten. Im Ton des sauren Moralismus werden diese Leistungen doch zumindest im Blick auf die erwartete Dankbarkeit gegenüber der unvoreingenommenen und unbedingten Annahme durch Gott eingefordert. Und werden diese Dankesgaben nicht erbracht, kann auch heute ein sanfter Kirchenbann ausgesprochen werden, zumindest, was den Ausschluss von kirchlichen Dienstleistungen angeht. Der Blick ins Alte Testament kann hier einiges klären.

Markus Sigloch Die Anschrift des Autors finden Sie auf Seite 30 Informationsbrief 271

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Beide, Kain und Abel, erbringen Opfer. Das eine Opfer wird von Gott angenommen (Abel), das andere verworfen (Kain). In der Auslegung wird hier gerne psychologisiert. Abel sei eben der Mensch reinen Herzens, während Kain aus unlauteren Motiven heraus opfere. Diese Auslegung ist nicht falsch, da zumindest auch danach gefragt werden muss, wie es mit dem Glauben der beiden Brüder bestellt ist. Aber der Bibeltext gibt hierüber keinen Aufschluss, im Gegenteil: Es ist sogar beim Opfer Abels vom »gnädigen Ansehen Gottes« die Rede, d. h. Abel kommt ebenfalls wie Kain als Sünder vor Gott. Und selbst Kain wird auch nach seinem Mord von Gott in Schutz genommen, d. h. Gott zeigt auch ihm gegenüber seinen Gnadenwillen. Zielführend für die Auslegung ist darum nicht die psychologische Spekulation über die Seelenzustände der beiden Brüder, sondern der Blick auf die Art der beiden Opfer, die Kain und Abel erbringen. Allein an der Art der Opfer entzündet sich Gottes Wohlwollen oder Ablehnung. Abel erbringt ein blutiges Opfer (Erstling der Herde), Kain dagegen ein unblutiges Opfer (Früchte des Feldes). Hier liegt der Schlüssel zur Auslegung. Das Opfer Abels ist deshalb angenehm vor Gott, weil es das richtige Opfer für ein bestimmtes Anliegen ist. Was ein richtiges und was ein falsches Opfer ist, sollte sich später im Gesetz des Mose zeigen und wird hier bereits vorweggenommen. Das Gesetz des Mose kennt zwei Kategorien von Opfer, das unblutige Opfer, bei dem Dank, Lobpreis oder Bitte im Zentrum stehen, und das blutige Opfer, bei dem die Sündenvergebung im Mittelpunkt steht. Diese beiden Kategorien von Opfern müssen strikt auseinandergehalten werden. Speisopfer (Kain) finden auch heute noch statt. Spenden für »Brot für die Welt«, Engagement für den Nächsten, Hilfe für den Nachbarn, praktisches Handeln im Sinne von Friede, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung entsprechen alle dem Speisopfer des Kain, sind also unblutige Opfer. Sie sind von Gott im Gesetz angeordnet und ihm auch wohlgefällig. Aber für die Vergebung der Sünden taugen solche Opfer alle nicht. Wer glaubt, man könne seine Sünden durch Speisopfer oder Geldspenden freikaufen, hat die Bibel gründlich missverstanden. Dann feiert die katholische Lehre vom Ablass auch im Protestantismus wieder fröhliche Urstände. Dann kann der Christenmensch wieder zu verstärkten Bußleistungen im Sinne sozialen Engagements aufgerufen werden, ganz nach dem Motto: »Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen« (Goethe). Das abgelehnte Opfer des Kain muss hier zu denken geben. Es 11


wird von Gott nicht als Erntedankopfer abgelehnt, sondern als Opfer für Sünden. Die Vertreibung aus dem Paradies liegt nicht lange zurück. Und gleich anschließend ans Opfer zeigt sich Kain als sündenverfallener Mensch, der sich sogar zum Mord hinreißen lässt. Sein Speisopfer war ihm nicht im Geringsten eine Hilfe. Das Opfer des Abel dagegen war die Vorwegnahme der heilsgeschichtlichen Bestimmung, dass einmal der kommen wird, der als reines Opferlamm sein Leben für die vielen geben wird: Jesus. Das Opfer des Kain war also nicht an und für sich schlecht, sondern nur im Blick auf Sündenvergebung. Für die Beantwortung der Frage, ob Jesu Tod ein Sühnetod ist, gibt die Geschichte von Kain und Abel den entscheidenden Hinweis: Sünden können nur mit Blut abgewaschen werden. Gott akzeptiert hierfür kein anderes Opfer. Doch gerade hier entzündet sich die heftige Kritik eines neuzeitlichen Humanismus an der biblischen Tradition. Gott sei doch kein blutrünstiger Gott, dem man Blut opfern müsse. Diese Unterstellung wird immer wieder laut, ist jedoch im Blick auf die Bibel nicht zu halten. Schon die Propheten des Alten Bundes haben deutlich gemacht: »Ich habe Lust an der Liebe und nicht am Opfer, an der Erkenntnis Gottes und nicht am Brandopfer« (Hosea 6,6). Dasselbe wird im Neuen Testament präzisiert: »Denn es ist unmöglich, durch das Blut von Stieren und Böcken Sünden wegzunehmen« (Hebräer 10,4). Gott geht es also nicht um seine persönliche Befriedigung durch blutige Opfer, wie es z. B. von der hinduistischen Gottheit Maya gelehrt wird, sondern um die Befreiung des Menschen von der Macht der Sünde. Diese Befreiung ist geistiger Natur. Das Tieropfer macht dabei drei Tatsachen deutlich. Erstens zeigt das Opfern von Tieren, dass sich der Mensch von der Macht der Sünde nicht selbst befreien kann. Es braucht das andere, das stellvertretende Leben, das nicht durch Sünde korrumpiert ist. Zum Zweiten wird deutlich: Nur Tiere haben die Eigenschaft, ohne Sünde zu sein, sofern sie rein und makellos sind. Das Menschenopfer (z. B. im alten kanaanäischen Kult) oder das Selbstopfer (z. B. im Islam) sind damit ebenfalls ausgeschlossen, weil ein sich opfernder Mensch immer Sünder ist und damit ungeeignet, Sünden zu tilgen. Drittens braucht es Blut, weil Blut der Trägerstoff des Lebens ist, zusammengesetzt aus Wasser und Geist. Gott blies dem feuchten Erdenkloß Adam den Lebensgeist ein, und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen (1.Mose 2,6f.). Darum kann nur ein wirklich geistliches Opfer Gott gefallen. Nur wer wieder12

geboren ist aus Wasser und Geist, kann das Reich Gottes sehen (vgl. Johannes 3,3). Opfert Abel also ein Blutopfer, dann wird deutlich: »Ich selbst kann die Sache mit Gott nicht mehr in Ordnung bringen. Selbst die Hingabe meines eigenen Lebens genügt nicht, weil mein Leben durch die Sünde korrumpiert ist. Es braucht Hilfe von außen, eine ›Blutspende‹ eines unschuldigen und sündlosen Lebens, das an meiner Stelle Gott die Ehre gibt. Anders lässt sich der Schaden, der durch die Sünde geschlagen wurde, nicht reparieren.« Hier hat die Aussage vom stellvertretenden Leiden und Sterben ihren Ursprung. Das Tieropfer im Alten Bund hatte jedoch im Blick auf die Sündenvergebung etwas Defizitäres. Zum einen entspricht das Leben eines Tieres nicht dem eines Menschen. Daher musste für einzelne Sünden immer wiederholt und auf vielfältige Weise geopfert werden, ohne dass dabei der generelle Schaden im Menschen behoben werden konnte. Die Überwindung der Sünden und die geistige Erneuerung Israels standen im Alten Bund daher immer noch aus (vgl. Hesekiel 36,27). Zum andern gab es für bestimmte Sünden keine Möglichkeit zu opfern. Sie waren zu schwer, um ihre Tilgung durch Tieropfer zu veranschaulichen. Darunter fielen die so genannten Todsünden (Ehebruch, Mord, u. a.), und hierfür gab es keinen Trost, was z. B. König David in schiere Verzweiflung trieb (vgl. Psalm 51). Erst der Opfertod Jesu konnte Heilsgewissheit schaffen. Jesus, der Sohn Gottes, war Mensch geworden, blieb auf einzigartige Weise ohne Sünde, ein Mensch nach dem Wohlgefallen des Vaters (vgl. Matthäus 3,17). Nur er konnte sein Leben für alle Sünden geben, selbst für die schwersten (vgl. Lukas 23,43). Wer darum den Sühnetod Jesu leugnet, hat nichts, womit er Gott versöhnen könnte und schon gar keinen Anteil an der Kraft des Geistes Jesu Christi. Er bleibt unter der Macht der Sünde. So ist eigentlich zu hoffen, dass die Frage nach dem Sühnetod Jesu zumindest im biblisch orientierten Protestantismus eindeutig entschieden wird. Hier gibt es keine zwei Meinungen, die gleichberechtigt nebeneinander stehen könnten und die lediglich von den Bischöfen versöhnlich moderiert werden müssten. Auf solche Weise lässt sich die alte Feindschaft zwischen Kain und Abel nicht aus der Welt schaffen. Das unselige und vergebliche Opfern wird erst dann ein Ende haben, wenn das Sühneopfer Jesus am Kreuz im Glauben angenommen wurde und die anderen Opfer, die Gaben des Dankes, des Lobpreises und der Bitte, aus einem versöhnten und fröhlichen Geberherzen fließen. W april 2012

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Sündenvergebung und/oder Ablass Hanns Leiner

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ergebung der Sünden – auf diesen hellen, befreienden, aufrichtenden, entlastenden und froh machenden Ton ist die Botschaft von Jesus Christus im Grund gestimmt. Darin besteht der Cantus firmus des Evangeliums, darum heißt es eine Frohe Botschaft. Deswegen wird Jesus Heiland genannt. Darin besteht die große Freude, die bei seiner Geburt durch die Engel allem Volk verkündet wird. Das eben bedeutet auch sein Name: »Er wird sein Volk selig machen von ihren Sünden« (Matthäus 1,21). Dazu ist er nach seinem eigenen Zeugnis gekommen: »Zu suchen und zu retten, was verloren ist« (Lukas 19,10). Das hat er dem Gichtbrüchigen, der Samaritanerin, der Ehebrecherin, dem Jünger Petrus und letztlich allen, denen er begegnet ist, zugesagt: »Mein Sohn [meine Tochter], dir sind deine Sünden vergeben!« Dafür hat er gelebt, das hat er auf vielfache Weise in seiner Predigt bezeugt: Der Vater wird den Sohn, der kommt und bekennt: »Ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir«, in seine Arme schließen und ihn aufnehmen und ihm so vergeben; so deutet es dieser Vater am Ende den Anwesenden: »Denn dieser mein Sohn war tot und er ist wieder lebendig geworden, er war verloren und er ist wieder gefunden worden.« So wie dieser barmherzige Vater im Gleichnis wird es Gott mit uns machen. Damit rechtfertigt Jesus sein eigenes Verhalten gegen seine Kritiker, die ihm vorwerfen: »Dieser nimmt die Sünder an und isst mit ihnen.« Jesus bittet am Ende sogar noch am Kreuz für seine Feinde bei Gott: »Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.« Zwar hatte es auch schon im Alten Bund die Hoffnung auf die Vergebung Gottes gegeben, doch galt sie immer nur eingeschränkt und war

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an den Opferkult gebunden und durchaus verbunden mit Furcht, denn es hieß ja: »Bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte.« Und wenn Johannes der Täufer die »Taufe zur Vergebung der Sünden« predigte und spendete, so geschah das aus Angst vor dem Gott, der zum Gericht kommt und die Worfschaufel in der Hand hält, um die Spreu vom Weizen zu trennen und zu verbrennen. Bei Jesus dagegen überwiegen hier Freude und Hoffnung, denn wer Vergebung der Sünden gefunden hat, der braucht letztlich das Gericht nicht mehr zu fürchten, sondern er darf sich freuen, weil er geladen ist zum himmlischen Freudenmahl. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass Jesus mit allem Ernst zur Umkehr aufgerufen hat: »Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!« Denn Umkehr ist bei Jesus nichts anderes als die Kehrseite der Medaille. Sie ist die negative Voraussetzung für die Vergebung: Beides gehört untrennbar zusammen. Denn nur der wird umkehren, der erkannt hat, dass er sich auf dem verkehrten Weg befindet, nur der wird Vergebung begehren, der sich schuldig weiß und unter seiner Sünde leidet. Nur der wird sich aufmachen und zu seinem Vater gehen, der erfahren hat, dass er in der Fremde vor die Hunde gehen oder wie es hier heißt, bei den Säuen landen wird. Sündigen bedeutet verlorengehen und ins Verderben geraten; Umkehr dagegen Heimkehr ins Vaterhaus und so gesehen einen neuen Weg voller Hoffnung einzuschlagen. Der Aufruf Jesu zur Umkehr enthält also ein herrliches Angebot: Der Vater wartet auf euch und wird euch aufnehmen, wie es in dem Gleichnis von der Heimkehr des verlorenen Sohnes der Fall ist und wie es auch die anderen Gleichnisse vom Wiederfinden des Verlorenen ausdrücken: Der Hirte, die Frau und der Vater freuen sich, dass sie das Verlorene wiederfinden. Jesus überträgt das auf Gott: »So wird Freude sein im Himmel über einen Sünder, der Buße tut, sogar mehr als über 99 Gerechte.« Darum steht die Buße bei Jesus unter einem ganz positiven Vorzeichen und es ist bei ihm ganz berechtigt, von der »Freude der Buße« zu sprechen. Der Aufruf »Kehrt um!« enthält weit mehr als den Befehl: »Umkehren!« Er besagt auch: »Ihr dürft umkehren und ihr könnt umkehren vom 13


Ablassbrief aus dem Jahre 1483, erlassen von (Weih-)Bischof Albert von Passau, Ordinariatsarchiv Passau. falschen Weg und ihr werdet heimkehren, ihr werdet den rechten Weg zum Leben wiederfinden! Der Vater wartet auf euch und ihr werdet wieder aufgenommen werden!« Nur die Einsicht in die Tatsache, dass ihr euch verirrt habt, die kann euch nicht erspart werden. Darum beantwortet der Apostel Petrus bei seiner ersten Predigt an Pfingsten die Frage der erschütterten Zuhörer: »Was sollen wir denn tun?« so und fasst darin die ganze christliche Botschaft zusammen: »Tut Buße, und jeder lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden ...« So geht es bei Christus bei dieser Buße und Vergebung wirklich um eine froh machende Sache, die Paulus meint, wenn er schreibt: »Weißt du nicht, dass Gottes Güte dich zur Buße leitet?« Diese Zusage gilt ganz uneingeschränkt. Anscheinend hat Jesus Christus keine Sorge, dass sie von den Menschen missbraucht werden könnte. Sie ist an die einzige Bedingung der Sündenerkenntnis gebunden und mit der Konsequenz verbunden, dass wir sie weitergeben, wenn wir sie empfangen haben. Das hält Jesus nämlich dem Schalksknecht vor: »Hättest du dich nicht auch erbarmen sollen über deinen Mitknecht, wie ich mich über dich erbarmt habe?« Darum sollen wir auch beten: »Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern, ...« Und darum warnt uns Jesus, unsere Mitmenschen zu richten: »Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!« Doch das ist nicht gemeint als Drohung, sondern als hilfreiche Befreiung von der Vergeltungssucht, und als 14

Einladung dazu, die empfangene Barmherzigkeit weiterzugeben. So wird das Wissen um die eigene Sündhaftigkeit und unser Angewiesensein auf die Sündenvergebung zur befreienden Kraft und zur Bereitschaft, die Sünden unserer Mitmenschen zu vergeben und zu ertragen. Aber dieser befreiende Grundton der Sündenvergebung wurde im Laufe der Kirchengeschichte immer mehr eingeschränkt und an immer mehr Bedingungen geknüpft, so dass der Charakter des Evangeliums von Jesus Christus als einer Freudenbotschaft immer mehr in den Hintergrund trat. Bald wurde die Vergebung der Sünden so an die Taufe gebunden, dass es eine umfassende Vergebung nur ein einziges Mal, eben bei der Taufe geben sollte. Wer danach schwer sündigte, verfiel damit dem Gericht Gottes. Das führte übrigens dazu, dass man mit der Taufe möglichst lange wartete, um auf diese Weise diese eine (letzte) Chance immer noch vor sich zu haben und danach möglichst nicht mehr zu sündigen. Als es sich aber zeigte, dass diese Beschränkung der Sündenvergebung im Leben der Christen nicht durchzuhalten war, entwickelten sich das Bußwesen und Bußsakrament, das einem auch später noch die Möglichkeit der Vergebung einräumte, allerdings gebunden war an schwere Bedingungen und Auflagen. Um die Ernsthaftigkeit der Reue zu beweisen, musste der Sünder jahrelang so genannte Kirchenbuße tun und als reuiger Sünder gekennzeichnet am Gottesdienst (ohne Abendmahl) teilnehmen, bevor er wieder ganz in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen wurde. So verhielt es sich auch noch im Mittelalter vor der Reformation, wenngleich die Strafen immer mehr abgemildert und umgewandelt wurden. Vor der Sündenvergebung musste der Sünder die Beichte ablegen. Dazu gehörten drei Dinge: 1. Das vollständige Bekenntnis aller Sünden, derer er sich bewusst war. 2. Die aufrichtige Herzensreue über die Sünden, d. h. nicht nur die Reue aus Angst vor der Strafe Gottes, sondern Reue aufgrund der Einsicht in das Unrecht der eigenen Sünde. 3. Die Bereitschaft dazu, für die begangenen Sünden eine entsprechende Strafe auf sich zu nehmen und Genugtuung zu leisten. Daran war die Gültigkeit der Vergebung geknüpft. So berechtigt einem diese Bedingungen vorkommen mögen und es teilweise auch sind, so hatten sie doch schwerwiegende, negative Folgen, gerade bei Menschen, die es ernst nahmen: Ist es denn möglich, sich aller Sünden zu erinnern? Haben wir wirklich bei allen unseren Taapril 2012

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ten ein richtiges Bewusstsein dafür, ob sie gut oder böse sind? Was ist, wenn wir unbewusst jemandem Unrecht getan haben? Und was haben wir vielleicht einfach vergessen? Wenn die Vollständigkeit unserer Beichte die Voraussetzung für die Gültigkeit der Vergebung wäre, würden wir nie ein ruhiges Gewissen finden und nie gewiss sein dürfen, ob uns vergeben wird. Damit würde der Trost der Beichte grundsätzlich in Frage gestellt. Ähnliches gilt auch für den Ernst der Reue: So richtig es ist, dass wir unsere Sünde ernsthaft und aufrichtig bereuen sollen, darf man das doch nicht zur Bedingung für die Gültigkeit der Beichte erheben. Wie können wir uns unserer eigenen Motive sicher sein? Wie viel ist an unserer Reue echte, innere Reue und wie viel nur »Galgenreue«? Schließlich: Warum wird uns nach der Vergebung überhaupt noch eine Strafe auferlegt? Bestrafen sich unsere Sünden nicht sowieso schon durch ihre Folgen in unserem Leben von selbst? Widerspricht es nicht der Aufgabe und Rolle des Priesters Christi, wie ein Richter dem Beichtenden und Freigesprochenen noch Strafen aufzuerlegen? Das waren damals vor der Reformation keine theoretischen Fragen, sondern die notvollen, geängsteten Fragen ernsthafter Christen, die die Vergebung Gottes suchten und diese Vergebung nur in der Gestalt des kirchlichen Bußsakramentes kennen lernten. Es waren zugleich die Nöte und Fragen des Mönchs Luther, der unter ihnen im Kloster litt und innerlich zusammenbrach und zu verzweifeln drohte. Er spricht das mit radikaler Ehrlichkeit in seinem persönlichsten Lied aus: »Dem Teufel ich gefangen lag, im Tod war ich verloren, mein Sünd mich quälte Nacht und Tag, darin ich war geboren. Ich fiel auch immer tiefer drein, es war kein Guts am Leben mein, die Sünd hat mich besessen. Mein guten Werk, die galten nicht, es war mit ihn verdorben, der frei Will hasste Gotts Gericht, er war zum Gutn erstorben, die Angst mich zu verzweifeln trieb, dass nichts denn Sterben bei mir blieb, zur Höllen musst ich sinken.« Für dieses durch ihr eigenes Bußsakrament geschaffene Problem versuchte die römischkatholische Kirche eine Lösung zu finden. Und diese »Lösung« war im Wesentlichen der so genannte Ablass. Seine offizielle Definition lautete damals und lautet auch heute: »Der Ablass ist Erlass einer zeitlichen Strafe vor Gott für Sünden, die hinsichtlich der Schuld schon getilgt sind.« Man merkte in der Kirche zwar richtig, dass das Sündenbewusstsein und die Kirchenstrafen die Menschen schwer drückten, wagte jedoch nicht, daran grundsätzlich etwas zu ändern und Informationsbrief 271

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versuchte es mit Korrekturen. Ganz abschaffen wollte man die Bedingungen und Kirchenstrafen nicht; so musste man sie wenigstens etwas erleichtern. Das geschah zunächst etwa bei der Verpflichtung zu Wallfahrten. Viele konnten aus den verschiedensten Gründen nicht auf eine lange und teure Wallfahrt gehen. Also erlaubte man, dass mehrere sich zusammentaten und einen mit Geld unterstützten, dass er für sie alle eine Wallfahrt unternahm. Das sollte für sie alle gelten. So kam der Gedanke auf, dass man eine Kirchenstrafe mit Geld ablösen und erlassen bekommen konnte (daher der Name Ablass). Dieser Gedanke erschien so plausibel, dass er sich immer mehr durchsetzte und dann eben in Form der Ablasszettel, die man bei einem Ablass kaufen konnte, von der Kirche akzeptiert wurde. Denn das erschien auch der Kirche ein brauchbarer Kompromiss zu sein: Sie gewährte den Erlass der Kirchenstrafen gegen Geld und nahm dabei auch noch das Geld ein, das die Menschen zahlten. Die Kirche handelte dabei gleich zweimal und zwar in entgegengesetzter Weise: Zuerst erlegte sie nach der Beichte den Menschen Strafen auf und sie erließ oder erleichterte diese Strafen durch den Ablass wieder. Das setzte natürlich zunächst die Reue eines lebenden Christenmenschen voraus. Nur der konnte Ablass kaufen. Da jedoch damals die Vorstellung sich immer mehr ausbreitete, dass viele verstorbene Christen zur Läuterung eine Zeitlang im so genannten Fegefeuer leiden mussten, wollte man auch diesen helfen können. Dieser Wunsch fand schließlich auch Anerkennung durch die Kirche, die erlaubte, Ablassbriefe auch für Verstorbene zu kaufen. Dabei fielen für die Betreffenden Reue und Buße allerdings weg. Dadurch verstärkte sich der Anschein, dass der Ablass auch ohne das wirken könne. Außerdem konnte man die Lebenden auf diese Weise zum zweiten Mal zur Kasse bitten, indem man an ihre Liebe zu ihren verstorbenen, leidenden Angehörigen appellierte, deren Zeit im Fegefeuer sie angeblich abkürzen könnten. Denn es hieß jetzt: »Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegfeuer springt.« Die Fegefeuer- und Gerichtsangst der Menschen, die vor der Reformation so weit verbreitet und tief verankert war, nutzten die Ablassprediger geschickt aus und schürten sie noch. Das trieb ihnen das Volk in Scharen zu und dieses riss ihnen die Ablassbriefe förmlich aus den Händen. So hielt man das Volk in der Abhängigkeit von der Kirche und füllte zugleich deren Kassen. Ein evangelischer Kirchengeschichtler schreibt darüber: »Die Leitung der Kirche kam auf den Gedanken, die 15


schweren und mühseligen Genugtuungswerke durch kirchennützliche Ersatzleistungen abzulösen. Damit kam sie freilich einem Verlangen des durchaus heidnisch-egoistisch frommen Kirchenvolkes entgegen. Die Kirche hat so das Evangelium an das natürliche Sicherheitsstreben des frommen Menschen verraten.« So breitete sich der falsche Glaube immer weiter aus, der Ablass wirke auch ohne Reue und Buße, ja er ersetze sie sogar. Im Volk machte man bald nicht mehr den Unterschied zwischen Erlass von Sündenstrafen und der Vergebung der Sünden, und die Ablassprediger taten es wohl auch nicht. Dadurch kam es mit dem Ablass immer mehr zu einer totalen geistlichen Katastrophe: An die Stelle echter Buße und Sündenvergebung war der Kauf von Ablassbriefen getreten, ohne Reue und Buße, und das geschah unter Billigung, ja sogar mit aktiver Mitwirkung des Papstes und der römisch-katholischen Amtskirche. Papst Leo X. ließ 1515 einen so genannten Plenarablass ausschreiben, um Geld für den Bau der Peterskirche zu erhalten. Luther erfuhr davon, weil sich Gemeindeglieder in der Beichte weigerten, Buße zu tun und ihm stattdessen ihre Ablassbriefe vorzeigten. Luther erschrak tief über dies Maß an geistlicher Verwirrung und Leichtfertigkeit im Umgang mit Gott. Dagegen musste er als ernsthafter Christ, Theologe und Seelsorger einschreiten und für Klarheit und Wahrheit sorgen. Er tat dies zunächst in Predigten über den Ablass und als das nichts half, in seinen 95 Thesen über den Ablass, in denen er die offenen Fragen klären und die biblische Wahrheit über die Vergebung wieder stellen und damit zum Zentrum des christlichen Glaubens zurückrufen wollte. Er schlug damit eine ganz andere Lösung vor als die römisch-katholische Kirche. Er wollte dem Kirchenvolk die Sache nicht erleichtern, sondern es zu einer echten Bußgesinnung aufrufen: »Wahrhaftige Buße sucht und liebt die Strafe, reichliche Ablässe aber erleichtern die Strafen und bewirken Hass gegen dieselben, oder legt das zum mindesten nahe« (These 40). Etwas spöttisch fügt er noch hinzu: »Es ist überaus schwer, auch für den gelehrtesten Theologen, zugleich vor dem Volk reichliche Ablassgnaden und die wahrhaftige Reue zu rühmen« (These 39). Luther sieht sehr scharf die Alternative: Je mehr Ablass, desto weniger Reue, und umgekehrt: Je mehr Reue, desto weniger Ablass. Und Luther erinnert daran, womit die Predigt Jesu begann: Es bedarf der wahrhaften Buße. Darum beginnt er seine Thesen so: »Unser Herr und Meister Jesus Christus hat mit seinem Wort: 16

›Tut Buße! ...‹ gewollt, dass das ganze Leben der Gläubigen nichts als Buße sein solle« (These 1). Diese aber empfängt die Vergebung Gottes und bedarf keines Ablasses der Kirche mehr: »Jeder Christ ohne Ausnahme, der wahrhaft Reue empfindet, hat völlige Vergebung von Strafe und Schuld, die ihm auch ohne Ablassbriefe gebührt ...« (These 36–37). Damit spricht er dem Ablasswesen das Todesurteil: »Eitel und nichtig ist das Vertrauen, durch Ablassbriefe das Heil zu erlangen ...« (These 52). Ja sogar noch schärfer: »Verdammt in Ewigkeit samt ihren Lehrmeistern werden die sein, die durch Ablassbriefe ihres Heils gewiss zu sein glauben« (These 32). Davor muss man darum dringend warnen. Wichtig ist dagegen etwas ganz anderes: »Lehren muss man die Christen: Wer dem Armen gibt oder dem Bedürftigen leiht, tut besser, als wenn er Ablass löst« (These 43). Der Papst spielt dabei für Luther nur eine untergeordnete Rolle: Er kann nämlich nur die Strafen aufheben, die er selbst verhängt hat. Übrigens sollte er aus christlicher Liebe und ohne Geld die Seelen befreien, wenn er kann. Luther greift hier populäre Fragen des Volkes positiv auf: »Warum befreit der Papst nicht aus dem Fegfeuer allein um der heiligsten Liebe und der höchsten Not der Seelen willen, … wenn er doch unzählig viele Seelen befreit um des unseligen Geldes willen, zum Bau der Peterskirche, also aus einem ganz nichtigen Grund?« (These 82) Am Schluss kommt Luther dann noch einmal auf die theologische Mitte zurück: Die Buße, die Christus fordert, vertreibt allen faulen Frieden, sie führt in die Nachfolge des Gekreuzigten. Darum gilt: »Ermahnen muss man die Christen, dass sie ihrem Haupt Christus durch Leiden, Tod und Hölle nachzufolgen trachten … Und so sollen sie viel mehr ihr Vertrauen darauf setzen, durch viele Trübsale ins Himmelreich einzugehen, als durch die Sicherheit eines [falschen] Friedens« (Thesen 92–95). Die Art und Weise, in der Luther in seinen 95 Thesen mit dem Ablass umgeht, stellt ein Musterbeispiel dar für seinen reformatorischen Ansatz: Zurück zur Quelle der Heiligen Schrift! Nur von daher kann der christliche Glaube begründet, gereinigt und wieder zurechtgebracht werden. Darum setzt Luther beim biblischen Bußruf Jesu und dem Ernst der Selbst- und Sündenerkenntnis und Reue ein und sieht die Hilfe und den einzigen wahren Schatz der Kirche in dem »hochheiligen Evangelium« von Jesus Christus und in seiner Vergebung. Da umgekehrt in der Bibel nirgends von Sündenstrafen, die von der Kirche »verwaltet« werden, die Rede ist, streicht Luther diese Behauptung april 2012

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mit Recht. Damit beginnt Luther ganz positiv ten Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertimit dem biblischen Weg, auf dem allein die Sün- gung (1999), ließ der damalige Papst Johannes de wirksam bekämpft und überwunden werden Paul II. ein päpstliches Rundschreiben (eine kann. Erst von daher wendet er sich dann auch Bulle) herausgeben (unter dem Titel Incarnakritisch gegen die verworrene, von Menschen tionis mysterium, das Geheimnis der Menscherfundene und in die Irre führende Lehre vom werdung), in dem er für das so genannte HeiliAblass. Dabei zeigt sich allerdings, dass es un- ge Jahr 2000 einen Jubiläumsablass ausschrieb möglich ist, den Ablass und das in dieser Schrift zu korrigieren oder zu ausführlich begründete. verbessern; er ist im Dort heißt es u. a.: »InAnsatz falsch und muss dem ich mich auf diese es sich daher gefallen Lehraussagen [der rölassen, abgeschafft zu misch-katholischen Kirwerden. Das ist dann che] stütze …, verfüge in der evangelischen ich, dass alle Gläubigen, Kirche auch geschesofern sie angemessen hen. An seine Stelle sind vorbereitet sind, wähBeichte und Buße des rend des ganzen JubelChristen und die Vergejahres in den reichlichen bung Christi getreten. Genuss des AblassgeAllerdings müssen wir schenkes kommen könzugeben, dass von dem nen.« Er betont dazu großen Ernst, mit dem noch besonders, dass Luther davon gesproder Ablass »eines der chen hat, bei uns heute wesentlichen Elemenoft nicht mehr viel übrig te des Jubelereignisses geblieben ist und eine ausmacht«. Art »billiger Gnade« Viele der enthusiassich auch bei uns wieder tischen evangelischen »Für euch gegeben und vergossen zur Vergeeingeschlichen hat. Befürworter der UnterDie römisch-katho- bung der Sünden.« Davon geht Ermutigung zeichnung der Gemeinlische Kirche hörte in und Entlastung für uns Sünder aus. Wer Jesu samen Erklärung traf den Thesen und der Worten glaubt, der hat Vergebung der Sünden. das wie ein Schlag vor Theologie Luthers leiden Kopf: Sie hatten der nur die Kritik und reagierte darum auf die- wohl gemeint, die römisch-katholische Untersen vermeintlichen Angriff gegen den Papst mit zeichnung der Konsensformel der RechtfertiVerurteilung, Verbot und Bann gegen Luther. gungslehre würde bedeuten, dass Rom damit Sie verschanzte sich hinter ihrer Macht und dem dem Ablass stillschweigend und endgültig den Kirchenrecht. Dabei blieb sie auch im Tridenti- Abschied gegeben hätte. Nun waren sie traurig nischen Konzil: Es lehnte die meisten Reformen und empört darüber, einsehen zu müssen, dass der evangelischen Lehre und Kirche ab, auch sie sich damit bitter getäuscht hatten. Von dieser in der Frage des Ablasses: Das Konzil bestätig- Fortsetzung in Rom fällt ein tiefer Schatten auf te ausdrücklich das Recht der Ablässe: »Die al- die so genannte Gemeinsame Erklärung, bzw. lerheiligste Synode [d. h. das Konzil] lehrt und ein scharfer Lichtstrahl, der uns erkennen lässt, schreibt vor, den Gebrauch des Ablasses, der dass Rom offensichtlich die Rechtfertigung so dem Volk äußerst heilbringend ist und durch die versteht, dass sie mit dem Ablasswesen vereinbar Autorität der heiligen Konzilien gebilligt wird, ist. Dann aber kann es sich nicht um die pauin der Kirche beizubehalten, und belegt diejeni- linisch-lutherische Rechtfertigung des Sünders gen mit dem Bann, die behaupten, dass sie un- allein aus Gnaden, allein aus Glauben und allein nütz seien ...« (Beschluss der Sessio 25). um Christi willen handeln. Das gilt auch noch heute, allein schon desAngesichts dieser Tatsachen bleibt uns nichts wegen, weil Konzilsbeschlüsse nach römisch- anderes übrig, als das Nein der Reformation gekatholischer Auffassung als vom Heiligen Geist gen den unbiblischen Ablass zu wiederholen, inspiriert gelten und darum nicht korrigierbar eben im Gehorsam gegen das Zeugnis der Heisind. Zudem hat Rom das auch vor einiger Zeit ligen Schrift. Wir müssen dabei zugleich erkenausdrücklich bestätigt: Unmittelbar nach der nen, dass es sich bei dem Ablass nicht nur um fragwürdigen Unterzeichnung der so genann- eine (unwesentliche) Randerscheinung in der Informationsbrief 271

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römisch-katholischen Kirche handelt, sondern dass er mit vielen wesentlichen ihrer Lehren untrennbar verbunden ist: Mit der Lehre vom Papsttum, von der Kirche und ihrem Schatz, von den Heiligen und ihren Verdiensten, von der unvollständigen Vergebung (die Strafen bleiben), vom Fegefeuer und von der Möglichkeit des Menschen, durch eigene verdienstliche Werke an seiner Rechtfertigung mitzuwirken. Das heißt mit anderen Worten: An der Frage von Vergebung und/oder Ablass wird auch heute noch die Unvereinbarkeit zwischen der römischen und der lutherischen Kirche deutlich und es muss dadurch eine ökumenische Ernüchterung entstehen. Das bedauern wir einerseits, sehen darin andererseits aber auch eine heilsame Enttäuschung. Der nach wie vor in der römischkatholischen Kirche praktizierte Ablass erinnert uns schmerzhaft daran, wie fremd und andersartig diese Kirche ist, wie sie bei ihren unbib-

lischen Irrtümern verharrt und darauf besteht, sie ohne Rücksicht auf die Ökumene weiter zu praktizieren. Biblische Reue und Buße und Vergebung der Sünden schließen die ganze, missratene Konstruktion des Ablasses aus. Denn dieser Ablass stellt das Geschenk der Vergebung in Frage und relativiert es mindestens, will es in kirchliche Regie nehmen und manipulieren. Wo aber echte Vergebung waltet, da ergeht der Freispruch Gottes oder Christi uneingeschränkt, da gilt das, was Jesus seinen Jüngern bei der Einsetzung des Abendmahls sagte: »Für euch gegeben und vergossen zur Vergebung der Sünden.« Davon geht Ermutigung und Entlastung für uns Sünder aus, so wie es Luther im Kleinen Katechismus auslegt: »Wo Vergebung der Sünden ist, das ist auch Leben und Seligkeit. Wer diesen Worten glaubt, der hat, was sie sagen und wie sie lauten, nämlich Vergebung der Sünden.« W

»Seelsorgerlich begründete Ausnahme«? Reinhard Slenczka »Wir dürfen Gottes Wort nicht verkehren, das Heilsame nicht unheilvoll, das allein Wahre nicht dumm und falsch nennen lassen. Wir dürfen nicht menschliche Gesetze und Ordnungen verherrlichen, als wären sie Gottes Werk. Die Kirche darf sich das Recht nicht nehmen lassen, Gottes heilige Gebote zu predigen. Nur wo sie die Übertretung der heiligen Gebote Gottes Sünde nennt, kann sie auch die Gnade Gottes und die Vergebung der Sünden, Heil und Seligkeit durch Christus verkündigen.«1

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1. »Ich aber sage euch …« (Matthäus 5,28.32.34.39.44) Mit diesem Widerspruch wendet sich der Sohn Gottes in der Bergpredigt gegen eine oberflächliche Deutung, Anwendung und Verdrehung der unveränderlichen Gebote Gottes, wie das seit der Versuchung der ersten Menschen mit der Frage »Ja, sollte Gott gesagt haben?« (1.Mose 3,1) ständig unter uns Menschen aufbricht, so auch heute. In kirchenamtlichen Erklärungen aus verschiedenen Richtungen und Rängen begegnet immer wieder in Varianten das Argument: »als seelsorgerlich/geistlich begründete Ausnahme«. Damit wird in Erklärungen von Amtsträgern und Mehrheitsentscheidungen von Synoden öffentlich bekundet, dass eindeutige und geschriebene Gebote und Weisungen aus dem Wort Gottes übertreten oder auch als nicht mehr geltend aufgehoben werden können. Was als Ausnahme verkündet wird, wird auf diese Weise zu einer allgemeinen Regel, auf die sich jeder berufen und damit rechtfertigen kann. april 2012

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anz aktuell in der Diskussion um gleichgeschlechtliche Beziehungen im evangelischen Pfarrhaus taucht sie wieder auf, die angeblich »seelsorgerlich begründete Ausnahme«. Selbst der theologisch konservative Gesprächskreis »Lebendige Gemeinde« in Württemberg will in solchen Ausnahmefällen dem Oberkirchenrat die Möglichkeit geben, gleichgeschlechtliche Beziehungen in Pfarrhäusern zuzulassen. Was aber ist eine »seelsorgerlich begründete Ausnahme«? Wovon ist sie die Ausnahme? Christliche Seelsorge heißt doch nichts anderes, als dass der Sünder mit seiner Sünde unter das Wort Gottes gestellt wird. Im Licht des Wortes Gottes erkennt er seine Sünde, bereut und bekennt sie. Im Namen Jesu wird ihm Vergebung zugesprochen. Sein Leben wird durch das Wort Gottes und das Wirken des Heiligen

Geistes wieder auf den Weg des Heils und des Segens gebracht. Eine Ausnahme von dieser Seelsorge kann nur heißen, dass der Sünder mit seiner Sünde nicht unter das Wort Gottes gestellt wird. Das Wort Gottes wird im konkreten Fall für ungültig erklärt. Der Sünder wird im Namen »christlicher Seelsorge« vom Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes befreit. Sein Leben bleibt auf dem Weg der Sünde, des Verderbens und des Gerichts. Dass dies mit wahrhaft christlicher Seelsorge nichts mehr zu tun haben kann, ist offenkundig. Da diese Praxis in unseren Kirchen weit verbreitet ist und die Folgen für den Einzelnen wie für die ganze Kirche verheerend sind, hat die Schriftleitung Professor Dr. Slenczka, D. D. um den folgenden Beitrag gebeten, der näher auf diese Problematik eingeht.

Die »seelsorgerlich begründete Ausnahme« ist ein sehr ernstes und wirkungsvolles Argument, weil es um das Gewissen des Menschen geht, in dem sich Anklage und Verteidigung der Gedanken abspielt (Römer 2,13–16). Es geht also um Menschen, die in ihrem Gewissen unter der Anklage von Gottes Wort bedrückt und unruhig sind. Dieser Vorgang findet sich bei allen Menschen, also bei Christen wie bei Nichtchristen, und er zielt, wie Gottes Wort lehrt, »auf den Tag, an dem Gott das Verborgene der Menschen durch Christus Jesus richten wird, wie es mein Evangelium bezeugt« (Römer 2,16). Wenn unser Gewissen getroffen wird, kann es sehr aggressiv reagieren, um sich zu verteidigen und zu rechtfertigen. Dies mag auch die Heftigkeit der Auseinandersetzungen und die spontane Empörung erklären, die bei allen diesen Fragen in der Kirche, aber eben doch auch in Familien und vor allem im Gewissen einzelner Menschen aufbrechen können. Die christliche Seelsorge beruht allein auf der geistlichen Vollmacht, wie sie der auferstandene Herr seinen Jüngern übertragen hat: »Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den Heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten« (Johannes 20,21–23). So geht es bei der Seelsorge nicht um die öffentliche Meinung oder Mehrheit, sondern um das Verhältnis von Gott und Mensch, wie es durch das Wort Gottes begründet und geleitet

wird. Sünde vergeben kann nur Gott (Matthäus 7,48ff.; Markus 2,5ff.; Lukas 5,21). Woher sollte die göttliche Vollmacht kommen, wenn kirchliche Amtsträger und Institutionen erklären: »Ich aber sage euch …« (2.Thessalonicher 2,3-12)? Schon mit diesen Hinweisen dürfte deutlich sein, dass die oft beschworene »seelsorgerlich begründete Ausnahme« überhaupt nichts mit Seelsorge zu tun hat, auch wenn im Namen von Kirche gesprochen wird. Vielmehr liegen hier ein Missbrauch geistlicher Autorität und eine Irreführung der Gemeinde vor. Der in Schrift und Bekenntnis begründete Konsens wird aufgehoben, und das führt, wie die Wirklichkeit zeigt, zu Trennungen nicht nur innerhalb der Kirche, sondern auch zwischen Kirchen.

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2. Göttliches und weltliches Recht Gegenstand der inner- und zwischenkirchlichen Auseinandersetzungen sind in aller Regel gesellschaftspolitische Forderungen, die über kirchliche Instanzen öffentlich durchgesetzt werden sollen und bei denen die damit verbundenen gesellschaftspolitischen Konflikte dann auch unweigerlich die Gemeinschaft innerhalb der Kirche und ihrer Gemeinden, aber auch zwischen verschiedenen Kirchen bis zum Zerbrechen belasten. Man kann ohne eine bewertende Stellungnahme die folgenden aus den letzten Jahrzehnten aufzählen: Die feministische Bewegung führte zur Durchsetzung der Frauenordination 19


sowie zur Einführung von weiblichen Gottesnamen in Liturgie und Bibelübersetzungen. Die Diskussion um den so genannten »Abtreibungsparagraphen« (BGB § 218) führte zur Übernahme einer Selbstbestimmung der Frau in »ausweglos erscheinenden Notlagen«. Auf die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Beziehungen unter dem Druck interessierter Gruppen folgten Beschlüsse zur kirchlichen Segnung und zur Aufnahme in Pfarrhäusern. Die Beliebigkeit sexueller Orientierung wird leider auch mancherorts im kirchlichen Unterricht verbreitet. Das aber heißt: Kirchliche Erklärungen und Entscheidungen folgen der öffentlichen Meinung und der staatlichen Gesetzgebung. In vielen Fällen werden dabei die unveränderlichen Gesetze und Weisungen Gottes aufgehoben (Matthäus 5,17–20; Jesaja 40,8; Psalm 119,89; Lukas 21,33; 1.Petrus 1,25 u. a.). Damit machen sich die kirchlichen Instanzen zum »Richter über das Gesetz« (Jakobus 4,11f.). Man beruft sich – wieder einmal – auf die Zeitgemäßheit, neue wissenschaftliche Erkenntnisse, gesellschaftliche Veränderungen und Verhältnisse, um den Widerspruch zum geschriebenen Wort Gottes zu verhüllen, der freilich nicht aufgehoben wird, da man trotz aller Bemühungen die Schrift nicht verändern kann. Geschrieben bleiben aber auch die Anklage Gottes und die Ankündigung seiner Strafen für die Übertretung der Gebote, vor denen kirchliche Unterweisung und Seelsorge zu warnen und zu Umkehr und Vergebung zurückzurufen hat. Woher will man eigentlich wissen, dass Gott die Maßstäbe für sein Gericht geändert oder aufgehoben hat? Wen kümmern überhaupt die oft bitteren Folgen, die aus der Anklage des Gewissens und in der Erfahrung des Lebens aus der Übertretung von Gottes Geboten erwachsen? Durch Umdeutung von Texten und Beschönigung von Fakten wird das eben nicht beseitigt. Zu Wesen und Auftrag der Gemeinde Jesu Christi gehört, dass sie als eine kleine Minderheit eine lebensnotwendige Verantwortung als sichtbares Beispiel und Vorbild für die Welt hat: Salz der Erde, Licht der Welt, Stadt auf dem Berge (Matthäus 5,13–16). Sie ist nutzlos, ja schädlich, wenn sie sich in Lehre und Verhalten der Welt anpasst (Römer 12,1f.).

3. Rechte Seelsorge geschieht durch Wort und Sakrament Der Grundirrtum in protestantischer Theologie und Kirche liegt darin, dass die Heilige Schrift als Text aus alten Zeiten aufgefasst wird, 20

der in die sich verändernde Situation der Gegenwart zu vermitteln sei. Die Historisierung in der Theologie führt zu einer Politisierung der Kirche. Alles dreht sich dann um das Verhältnis von Kirche und Gesellschaft; es wird geworben um Anerkennung der Nützlichkeit und um die Werbung von Mitgliedern (Kirchensteuerzahlern). Nach ihrem Wesen und Auftrag besteht die Kirche jedoch darin, dass die von Gott in Christus vor der Erschaffung der Welt erwählte Schar (Epheser 1,4.21f.), aus der Welt herausgerufen wird. Sie wartet auf die sichtbare Wiederkunft Jesu Christi zum Gericht über alle Welt und wird darauf vorbereitet. Sie ist in der Welt, jedoch nicht von der Welt, wie uns das immer wieder im Neuen Testament eingeschärft wird. Daher muss man schon fragen, ob viele theologische und kirchliche Bemühungen nicht allein darauf zielen, diesen wesenhaften Widerspruch von Kirche und Welt nicht nur zu verschleiern, sondern gründlich zu beseitigen. Die Furcht vor dem Gericht der öffentlichen Meinung scheint dann größer als die frohe Botschaft von der Rettung aus dem Gericht Gottes durch den Glauben an Jesus Christus (Markus 8,34–38; Lukas 10,16). Für die rechte christliche Seelsorge muss man wissen, wie das Wort Gottes in Gesetz und Evangelium wirkt und wie durch die Sakramente von Taufe und Abendmahl, verbunden mit Buße und Beichte, aus alten neue Menschen, aus Sündern Gerechte werden (Römer 6–8). Dazu ein paar kurze Hinweise: 1. Das Gesetz Gottes Wie der Dreieinige Gott Schöpfer, Erhalter, Richter und Erlöser des Kosmos, der ganzen Welt und aller Menschen ist, so gilt auch sein Gesetz, durch das der ganze Kosmos geordnet ist, das im Gewissen eines jeden Menschen und für das erwählte Volk Gottes in der Heiligen Schrift offenbart ist, für alle und jeden Menschen. Es ist der unveränderliche Maßstab für das Endgericht über Lebende und Tote. Dies ist das »Weltethos«, das also nicht erst von Menschen zu erfinden und zu fordern ist, sondern das von der Kirche auszurichten ist und vorbildlich befolgt werden soll. Dieses Gesetz ist nach seiner Funktion prohibitiv, nicht produktiv. D. h. dadurch wird nicht das Paradies auf Erden fortschreitend wiederhergestellt, sondern das in der gefallenen Welt herrschende Böse wird zurückgehalten. Es ist daher ein erhebliches Missverständnis, wenn kirchenamtliche Entscheidungen in der Erwartung proklamiert werden, fortschrittlich befreiend april 2012

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und erlösend auf »Betroffene« zu wirken. In den meisten Fällen werden solche Menschen vielmehr dem Gericht und der Strafe Gottes ausgeliefert (1.Korinther 6,9f.; Galater 5,21; Römer 1,32; Hesekiel 3,17–21.33). Da der geschriebene Text nicht geändert werden kann und darf, bleiben für einen ernsthaften Christen, der das Wort Gottes vor Augen und im Herzen hat, auch die Anklage und die Strafandrohung bestehen, die von keiner kirchenamtlichen Autorität aufgehoben werden können. Oft taucht in diesen Zusammenhängen der Vorwurf einer »Lieblosigkeit« auf. Jedoch ist es ein ernster und leider weitverbreiteter Fehler zu meinen, dass »aus Liebe« die Übertretung von Gottes Geboten erlaubt sei. Die Liebe ist nicht die Aufhebung, sondern die Erfüllung und Zusammenfassung der Gebote Gottes (Römer 13,10); Liebe ist nicht gleichgültig gegenüber Recht und Unrecht (1.Korinther 13,6). Vielmehr ruft die Liebe Gottes in Jesus Christus den Sünder zu Umkehr und Vergebung, zur Rettung aus dem Gericht und zur Warnung vor den Strafen Gottes: »Gehe hin und sündige hinfort nicht mehr« (Johannes 8,11). Wenn das jedoch alles verschwiegen und verdrängt wird, wird die Rechtfertigung des Sünders zur Rechtfertigung der Sünde. Die Verweigerung der Umkehr ist die eigentliche Lieblosigkeit. 2. Das Evangelium Jesu Christi »Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!« (Markus 1,15) Dies ist aller Welt und jedem Menschen zu verkündigen, und zu diesem Auftrag gehört auch: »… und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe« (Matthäus 28,20). Gesetz und Evangelium ist nicht eine theologische oder gar nur reformatorische Sonderlehre, sondern auf diese Weise wirkt das Wort Gottes auf das Gewissen von Menschen, und es löst hier Zustimmung und Umkehr aus, aber auch Widerspruch, Verteidigung, Selbstrechtfertigung und Verstockung (2.Korinther 2,15f.; 4,3f.; Römer 9-11; Jesaja 6; 29,9ff.; 63,17; Markus 4,10–12 [3–20] pp.; Johannes 12,37– 41; 2.Thessalonicher 2,9-12; Psalm 81,13; Johannes 12,37–42; Hebräer 4,12–13; Jakobus 4,11f.; 1.Korinther 1,18ff.; Apostelgeschichte 17,30–31; 28,23–28; 1.Mose 3,1 u. a.). Dies aber sind genau die Vorgänge, die durch das Wort Gottes ausgelöst werden und mit denen es rechte Seelsorge zu tun hat. Ebenso wie das Wort Gottes in Gesetz und Evangelium gehören die Sakramente Taufe und Informationsbrief 271

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Abendmahl, verbunden mit Buße und Beichte zu den im Menschen wirkenden von Jesus Christus eingesetzten Gnadenmitteln. Dies sind auch die Mittel der Seelsorge, indem dadurch der Gegensatz von altem Menschen im Fleisch der Sünde und dem neuen Menschen nach dem Geist Gottes aufbricht (Römer 6–8). Dieses Geschehen macht das Leben eines Christen aus und ist das Feld rechter christlicher Seelsorge. Die seelsorgerliche Aufgabe kann nicht darin bestehen, die damit verbundenen Konflikte psychologisch zu verdrängen, sondern geistlich zu bestehen.

4. Es geht nicht um kirchen­ politische Richtungen und ­Deutungen von Texten, sondern um Grundlagen, ohne die »Kirche aufhört, Kirche zu sein« Das in öffentlichen kirchenamtlichen Erklärungen verwendete Argument der »seelsorgerlich begründeten Ausnahme« ist – ebenso wie ähnliche Wendungen, verbunden mit dem Vorwurf von Lieblosigkeit – ein Mittel für die Anpassung an gesellschaftspolitische Forderungen, um die Aufhebung des Widerspruchs zum Wort Gottes zu verschleiern. Mit Seelsorge haben solche öffentlichen Erklärungen nichts zu tun. Denn Seelsorge geschieht nicht öffentlich, sondern in der Konfrontation mit dem Wort Gottes in Gesetz und Evangelium. Rechte Seelsorge hat auch nicht die Ausnahme oder gar die völlige Aufhebung von Gottes unveränderlichem Wort und Gebot zu erklären, sondern sie hat im Angesicht Gottes zu Umkehr und Vergebung zu führen. Was in kirchlichen Weisungen zu geschehen hat, mögen folgende Texte zeigen, die zugleich eine sehr ernste Frage sind, was bei uns gesagt und getan wird. Ein Kommentar dazu ist sicher nicht nötig: »Wehe uns und unserem Volk, wenn das von Gott gegebene Leben für gering geachtet und der Mensch, nach dem Ebenbilde Gottes erschaffen, nur nach seinen Nutzen gewertet wird; wenn es für berechtigt gilt, Menschen zu töten, weil sie für lebensunwert gelten oder einer anderen Rasse angehören, wenn Hass und Unbarmherzigkeit sich breit machen. Denn Gott spricht: ›Du sollst nicht töten‹.« »Wehe uns und unserem Volk, wenn die Ehe, die von Gott gestiftet und von Christus für untrennbar erklärt ist, aus menschlicher Willkür geschieden wird und wenn Gottes Wort ›Seid fruchtbar und mehret euch‹ von der heiligen Ordnung der Ehe getrennt und Zucht und Keuschheit für 21


Muckerei erklärt werden. Denn Gott spricht: ›Du sollst nicht ehebrechen‹.«2 Noch im Mai 1944 veröffentlichte der Bruderrat der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union ein Rundschreiben an die Pfarrer und Gemeinden. Darin heißt es, was heute ohne jede Änderung genauso gesagt werden muss: »Sie wissen alle, dass die Anschauungen über die Ehe sich in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr gelockert haben. Es ist, als wollte die Welt zurücklenken zu den Ehebegriffen der griechischen und der römischen Welt, wie sie vor dem Christentum gewesen waren. Die Zahl der Ehescheidungen wird größer und größer; sie ist heute in Deutschland mehr als doppelt so groß als vor dem Ersten Weltkrieg. Der voreheliche und außereheliche Verkehr wird als Selbstverständlichkeit betrachtet. Und selbst der Abschaffung der Einehe wird das Wort geredet … Wir begegnen solchen Anschauungen selbst bei treuen Gliedern der christlichen Gemeinde. Und wir haben die Beobachtungen machen müssen, dass es unter den Brüdern im Amt vielfach an der Sicherheit des Urteils über diese Dinge fehlt, die doch unerlässlich ist, sowohl für die eigene Eheführung als auch für die seelsorgerlichen Beratungen der Gemeindeglieder, die in Not und Anfechtung gekommen sind.« In dieser Klarheit nach dem Wort Gottes kann dann aber auch

gesagt werden: Die Kirche kann »jemanden, der die Ehe gebrochen hat, in einem kirchlichen Amt grundsätzlich nicht tragen, welcher Art dieses Amt auch sei. Sie wird auch von einem Pfarrer, der sich hat scheiden lassen, in der Regel verlangen müssen, dass er sein Amt aufgibt, so bitter das auch sein mag. Auch Ältester oder Synodaler sollte jemand, der sich hat scheiden lassen, nicht sein. … Menschliches Mitleid mit dem Amtsträger und seiner Familie dafür dürfen nicht dazu führen, dass die Glaubwürdigkeit der Verkündigung verlorengeht.«3

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Bußtagswort der 12. Bekenntnissynode in Breslau vom Oktober 1943, Wilhelm Niesel, Um Verkündigung und Ordnung der Kirche. Die Bekenntnissynoden der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union 1934–1943, Bielefeld 1949, S. 109f.

2 Wilhelm Niesel, Um Verkündigung und Ordnung der Kirche. Die Bekenntnissynoden der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union 1934–1943, Bielefeld 1949, S. 109f. 3 Abgedruckt in: Kirchliches Jahrbuch für die Evangelische Kirche in Deutschland 1933–1944, Hg. Joachim Beckmann, Gütersloh 1948, S. 404–406.

Aus Kirche und Gesellschaft Kirchenleitung Sachsens öffnet Pfarrämter für Homo-Paare Am 10. Januar 2012 wurde dem sächsischen Landesbischof Jochen Bohl eine Erklärung überreicht. Darin bitten 121 der 776 Gemeinden sowie vier Kirchenbezirke und 300 Einzelpersonen die Kirchenleitung, weiterhin keine gleichgeschlechtlichen Beziehungen im Pfarrhaus zuzulassen. Elf Tage später, am 21. Januar, beschließt die Kirchenleitung das Gegenteil. Im April wird sich die Synode mit dem Thema befassen. Wie 2011 in Bayern bereits geschehen, ist auch in Sachsen zu befürchten, dass die Synode zum Abnickgremium der Beschlüsse wird, die ihm von der Kirchenleitung kurzfristig vor die Nase gesetzt werden. Irritierend wirken die unscharfen Äußerungen des Landesinspektors des pietistischen 22

Jochen Bohl, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landes­kirche Sachsen. sächsischen Gemeinschaftsverbandes Matthias Dreßler. Er erklärte, ihm wäre eine Beibehaltung der alten Regelung lieber gewesen. Man fragt sich: Handelt es sich hier um eine Geschmacksfrage – ob ich lieber Vollmilch oder Zartbitter mag? Auf der Internetseite der Wochenzeitung der sächsischen Landeskirche meldet sich Dreßler wie folgt zu Wort: »Die bedingte Freigabe für das Zusammenleben homosexueller Pfarrer und Pfarapril 2012

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rerinnen im Pfarrhaus widerspricht der Schrifterkenntnis vieler Mitglieder und Besucher der Landeskirchlichen Gemeinschaften und wird von ihnen mehrheitlich als eine schmerzliche Liberalisierung empfunden, die sie nicht bejahen können.« Auch diese Aussage von Dreßler muss als besorgniserregend schwammig wahrgenommen werden: Widerspricht der Beschluss der Kirchenleitung nur der Schrifterkenntnis vieler Gemeinschaftsleute oder widerspricht er dem Wort Gottes? Das ist der entscheidende Unterschied! (Quellen der Nachricht: www.evlks.de; www.sonntag-sachsen.de und ideaSpektrum 4/2012, S. 34)

Muss kein Pate mehr evangelisch sein? Eine Reform des Taufrechts erwägt die westfälische Kirche. Danach müsste keiner der Paten mehr der evangelischen Kirche angehören. Da es immer schwieriger werde, Paten zu finden, müsse das Patenamt neu »theologisch reflektiert werden – mit Blick auf die gesellschaftliche Wirklichkeit, in der Kirchenbindung nicht mehr selbstverständlich ist«. Auch hier gilt: Deine Sprache verrät dich. In der Tat kann die »Kirchenbindung« nicht das Ausschlaggebende sein. Wie aber steht es mit der »Christusbindung«? Diese scheint in den kirchenleitenden Gedanken Westfalens gar nicht erst vorzukommen. Viel bedeutungsvoller ist die »gesellschaftliche Wirklichkeit«, die die Maßstäbe dafür setzt, was in der Kirche geht und was nicht. Sie wird erklärtermaßen zur Ursache und wohl auch zum Maßstab theologischer Reflexion.

Bayerischer Bischof würdigt religiöse »Schätze« des Islam Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm meinte beim Jahresempfang der Evangelischen Akademie Tutzing, die bürgerliche Gesellschaft brauche Juden, Christen und Muslime, die die »Schätze« ihrer Religion in den demokratischen Diskurs einbringen und dabei zur Kraft des Friedens werden. Ob Bedford-Strohm bezüglich des Islam an die Einführung der Vielweiberei, das öffentliche Auspeitschen, die Unterdrückung der Frau, die Einführung der Scharia oder die Aufhebung der Trennung von Staat und Kirche in Deutschland dachte, oder welche anderen »Schätze« des Islam ihm bei seiner Aussage vor Augen standen, bleibt unklar. Informationsbrief 271

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Salih Ucar / pixelio.de

Schulanfänger»gottesdienst« in Moschee Die Martinschule in Gelsenkirchen veranstaltete ihren »Einschulungsgottesdienst« im Sommer 2011 in einer Moschee. Dort erlebten Schüler und Eltern ein türkisches Gebet, das ganz und eine türkische Ansprache, die teilweise ins Deutsche übersetzt wurden. Nach Aussage der Schulreferentin des Kirchenkreises Gelsenkirchen, Pfarrerin Antje Grüter, ist geltende Rechtslage, dass Schulgottesdienste zwar Veranstaltungen der Schule sind, inhaltlich aber von den Kirchen verantwortet werden. Weiter teilte Frau Grüter mit, dass überwiegend ökumenische Gottesdienste zum Schuljahresbeginn veranstaltet würden. Dabei könnten Imame Verse aus dem Koran lesen. Zur Einschulung seien auch multireligiöse Feiern möglich. Damit nimmt Gestalt an, was schon lange zu erwarten war: Ökumenische Feiern zu öffentlichen Anlässen werden zunehmend zu multireligiösen Veranstaltungen, die dem einen Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus die Ehre rauben und ihn auf eine Stufe stellen mit den nichtigen Göttern und Götzen der Heiden (Jeremia 16,19). (Quelle der Nachricht: ideaSpektrum 7/2012, S. 33)

Presbyter fehlen Am 5. Februar 2012 waren in den Landeskirchen Rheinland, Westfalen und Lippe Presbyteriumswahlen, andernorts Kirchengemeinderatswahlen genannt. Genauer muss man sagen: in den meisten Gemeinden fielen die Wahlen mangels Masse aus. In Lippe fanden nur in sieben Prozent der Gemeinden Wahlen statt, in Westfalen in 23 Prozent und in der rheinischen Kirche in fast schon rekordverdächtigen 50 Prozent. Bei einer ständig voranschreitenden Entmündigung der Synoden und Kirchengemeinden dürfte diese Entwicklung anhalten. Wer will schon seine wertvolle Zeit und Kraft in eine Aufgabe investieren, in der er nichts Wesentliches mitzuentscheiden hat? 23


Buchrezension Martin Erdmann: »Der Griff zur Macht« Oerlinghausen 2011, Betanien Verlag e. K. 287 Seiten, 13,90 Euro ISBN 978-3-935558-97-6 Bestelltelefon (05237) 89 90 90

Die evangelikale Zerstörung des biblischen Glaubens Willow Creek, »Leben mit Vision«, Emerging Church (EmC), Micha-Initiative, Ganzheitliche Mission – Namen von Programmen und Bewegungen, die in den letzten Jahrzehnten den Evangelikalismus in den USA und auch hierzulande stark geprägt haben. Nun behauptet ein Buch, dass all diese Programme und Bewegungen ins Leben gerufen wurden, um nur eines zu bewirken: den biblischen Glauben total zu verändern – so zu verändern, dass er in ein antichristliches, weltumspannendes Gebilde hineinpassen soll. Dieses gigantische Programm zur Verführung der Evangelikalen im so genannten christlichen Abendland sei von Anfang an sorgfältig organisiert gewesen, und das Buch legt dafür Fakten vor, die einem Evangelikalen den Atem stocken lassen. Auch deshalb, weil an der Wiege dieses Programms u. a. die US-Hochfinanz und bedeutende Esoteriker standen. Die Personen, die in zentraler Position dieses Programm Schritt für Schritt umsetzten und noch umsetzen sollen, haben wohlklingende Namen und sind zum Teil angesehene christliche Persönlichkeiten: Bill Bright, Billy Graham, Bill Hybels, C. Peter Wagner, Rick Warren, Loren Cunningham, Brian McLaren und Erwin McManus. Betrachtet man dieses angeblich gigantische Verführungsprogramm im Zusammenhang, so kann man zwei Schwerpunkte erkennen: 1. Für das evangelikale Christentum sollen mit modernen Management-Methoden so viel Anhänger wie möglich gewonnen werden – was nicht bedeutet, dass diese Anhänger unbedingt bekehrte Christen sein müssen. 2. Für solch neu angeworbene Mitglieder des evangelikalen Christentums wird auch eine neue Marschroute ausgegeben. Sie lautet: Verbesserung der Welt! Die Verkündigung des biblischen Evangeliums tritt in den Hintergrund. Diese zwei Schwerpunkte werden »befeuert« von ei24

ner Vision, die besonders in den USA schon von vielen führenden Evangelikalen vertreten wird: Es ist die Annahme, dass das Königreich Gottes nicht eines fernen Tages von Gott selbst aufgerichtet wird, sondern von Menschen im Hier und Jetzt aufgebaut werden muss. Diese theologische Sicht wird Dominionismus genannt und geht von drei Grundannahmen aus: 1. Satan nahm nach dem Sündenfall widerrechtlich die herrschaftliche Stellung über die Welt ein, die eigentlich dem Menschen vorbehalten war. 2. Die Kirche ist Gottes Instrument, um Satan die Herrschaft wieder abzunehmen. 3. Die Wiederkunft Jesu wird so lange hinausgezögert, bis die Kirche die Herrschaft über alle staatlichen und sozialen Institutionen der Welt errungen hat. Dieser Dominionismus ist eng verzahnt mit dem christlichen Universalismus, der annimmt, dass eine bewusste Hingabe an Gott nicht nötig sei, um für die Ewigkeit errettet zu werden. Gott werde letztendlich alle Menschen mit sich selbst versöhnen und niemand in die Hölle schicken. Wenn diese Annahme stimmen sollte, Jesus Christus könne erst dann wieder auf die Erde zurückkommen, wenn Menschen für ihn auf diesem Globus ein göttliches Königreich errichtet haben, dann ist es völlig schlüssig, so viel Akteure wie möglich für dieses Vorhaben »an die Arbeit« zu bringen. Das Buch »Der Griff zur Macht« des Schweizer Theologen Dr. Martin Erdmann schildert sehr eindrücklich, wie seit vielen Jahrzehnten dieser Plan, eine religiöse Herrschaft auf diesem Globus zu errichten, besonders durch US-Evangelikale auf verschiedenen Strängen vorangetrieben werde. Doch die Schlüsselfiguren bei diesem Vorhaben seien gar keine Christen, sondern eingefleischte Esoteriker, die etwas ganz anderes im Sinn haben, als ein göttliches Königreich aufzubauen. Sie arbeiteten an einem Neuen Zeitalter, an einem antichristlichen New Age, für dessen Aufbau sie auch Evangelikale einspannen möchten. Eine dieser Schlüsselfiguren ist der 2005 verstorbene Management-Papst Peter Drucker. Drucker wuchs in einem familiären Umfeld auf, das zur großdeutschen Esoteriker-Szene gehörte. Sein Vater war der oberste Freimaurer Österreichs. 1933 wanderte er aus und begann eine Karriere im Management-Bereich. Privat beschäftigte er sich mit verschiedenen Formen april 2012

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des Mystizismus. Der Amerikaner forderte immer wieder, dass Kirchen wie Wirtschaftsunternehmen geführt werden sollten, die ein Produkt – ein religiöses – verkaufen. Drucker schlug evangelikalen Pastoren in den USA vor, in ihren Kirchen eine mehr kundenfreundliche Atmosphäre zu schaffen: weniger christliche Symbolik, dafür besseres Platzangebot. Besonders zwei US-Pastoren griffen bereitwillig Druckers Management-Erkenntnisse auf und setzten sie in ihren Gemeindekonzepten konsequent um: Bill Hybels in seiner Willow Creek-Gemeinde und Rick Warren in seiner Saddleback-Gemeinde. Rick Warren bezeichnete Drucker sogar als einen engen Freund. Doch was hat Drucker mit christlichen Gemeinden zu tun? 2001 sagte er: »Ich bin kein wiedergeborener Christ!« Druckers Management-Programme lockten zwar viele Menschen in christliche Gemeinden, doch ob die Neuchristen dadurch zu echten »Arbeitern im Weinberg« des Herrn wurden und werden, ist nach den geistlichen und geistigen Vorzeichen solcher Gemeindekonzepte mehr als fraglich. Das ist auch gar nicht nötig, denn längst hat Rick Warren mit seinen Anhängern etwas ganz anderes vor, als sie als Verkündiger des Evangeliums in die Welt zu schicken. Warrens Plan ist es, so viel Christen wie möglich in ein globales Netzwerk religiös orientierter Sozialarbeiter einzubinden. Dazu hat er den P.E.A.C.E.-Plan entwickelt und vom Stapel gelassen. Nach diesem Plan soll eine Milliarde Christen die »globalen Giganten« weltweit bekämpfen: geistliche Leere, egozentrische Regierung, extreme Armut, allgegenwärtige Krankheit und Analphabetismus sowie unzureichende Bildung. Rick Warren geht es bei seinem P.E.A.C.E.-Plan nicht mehr in erster Linie darum, Menschen für Christus zu gewinnen, sondern Anhänger des Christentums für die Sanierung dieser Welt zu engagieren. Die Idee, Christen über ihren Glauben für ganz bestimmte Zwecke einzuspannen, hatte schon in den 1930er Jahren ein Vertreter der US-Hochfinanz. John D. Rockefeller Jr., ein Mitglied der berühmten Rockefeller-Familie, finanzierte damals ein Projekt, das die Weltmission nachhaltig verändern sollte. Rockefeller sah sein Weltimperium gefährdet, weil in etlichen Teilen der Welt der Kommunismus auf dem Vormarsch war. Um diesen Vormarsch zu stoppen, sollten Christen sich mehr auf dem sozialen Feld engagieren als auf dem evangelistischen. Dadurch sollte der Westen mit seinem Kapitalismus attraktiver werden als der Osten mit seinem Kommunismus. Die Operation der amerikanischen Hochfinanz gelang. Über den »Re-Thinking Missions«-Prozess wurInformationsbrief 271

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de die evangelikale Missionsarbeit in eine völlig neue Richtung bugsiert: statt der Verkündigung der Heilsbotschaft die Proklamation eines Sozialen Evangeliums, das eine fremde, heidnische Kultur nicht mehr grundlegend verändern will, sondern sich einpasst. Dieser Prozess, der damals angestoßen wurde, zeigt heute verheerende Folgen. Die schlimmste davon ist die Religionsvermischung. Eine andere Auswirkung ist die derzeitige Diskussion, das Wort »Missionar« durch die Bezeichnung »interkultureller Mitarbeiter« zu ersetzen. Rockefeller legte vor dem Zweiten Weltkrieg für exakt diese Entwicklung wichtige Grundsteine – auch für das, was heute Rick Warren mit seinem P.E.A.C.E.-Plan beabsichtigt und von der Emerging Church noch konkreter und heftiger vorangetrieben wird: Christliche Mission bedeutet nicht mehr so sehr, mit aller Kraft Bekehrungen zu Christus zu erwirken, sondern zur sozialen Besserung der Gesellschaft aktiv beizutragen. In einem Zeitschriftenbeitrag stellte der scheidende Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Jürgen Werth, heraus: »Evangelikale sind in Sachen soziales Engagement vielfach Vorreiter« und würden deshalb mehr und mehr beachtet. In vielen Detailaspekten und mit zahlreichen Hintergrundinformationen legt Martin Erdmann dar, dass es den Schlüsselfiguren des Umerziehungs- und Verführungsprogramms der westlichen Evangelikalen im Kern immer nur um das Eine ging und geht: einen fundamentalistischen, sprich: streng biblischen Glauben zu zerstören. Ulrich Skambraks 25


Bibelfreizeit der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« im Christlichen Gästehaus »Bergfrieden« in Oberstdorf in der Pfingstwoche vom 26. Mai bis 2. Juni 2012 mit Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt »Christus, der Vollender der Heilsgeschichte Gottes« Eine Unruhe sondergleichen geht durch die Welt. Die Menschen sehen und sind hilflos wach. Sie können die Ereignisse nicht mehr deuten. Kriege, Dürre, Natur- und Hungerkatastrophen – sie muten nicht minder apokalyptisch an wie der zügellose Kapitalismus und die Gier, die alles Leben verbrennt. Und jedermann spürt, dass das, was da geschieht, mit den Kategorien einer wissenschaftlichen Betrachtung der Geschichte nicht mehr zu fassen ist. Die Frage nach dem Sinn der Geschichte steht im Raum – oder ist alles Geschehen ein sinnloser Zufall? Die Gemeinde Jesu Christi ist nicht ohne Antwort. Gott hat ihr zum Trost mit dem prophetischen Wort Einsicht und Verständnis gegeben. Wie ein Wächter steht die Prophetie Alten und Neuen Testaments in der Wirrnis der Zeit. Sie macht offenbar, dass in allen geschichtlichen Ereignissen Gottes Wille waltet. Christus wird die Heilsgeschichte Gottes vollenden.

Unterkunft und Verpflegung: Zweibettzimmer – je nach Ausstattung (Balkon, Dusche/Bad, WC), Lage und Größe 48,50 bis 52 Euro Einbettzimmer – je nach Ausstattung (Balkon, Dusche/Bad, WC), Lage und Größe 43 bis 55 Euro Diese Preise verstehen sich pro Person und enthalten Übernachtung, vier Mahlzeiten und die Mehrwertsteuer. Die ortsübliche Kurtaxe in Höhe von derzeit 2,60 Euro pro Tag kommt noch hinzu. Preise für Kinder können beim Sekretariat der Bekennt­nisbewegung nachgefragt werden. Studierende und Auszubildende zahlen den halben Preis. Arbeitslosen wird ein Nachlass gewährt. Tagungsgebühren: 10 Euro für die gesamte Freizeit Anmeldeschluss: 11. Mai 2012 Weitere Informationen und Anmeldung unter www.keinanderesevangelium.de oder beim Sekretariat der Bekenntnisbewegung. Adresse siehe Seite 31.

Bitte abtrennen und in frankiertem Briefumschlag einsenden an das Sekretariat der Bekenntnisbewegung (Adresse siehe Seite 31). Anmeldung auch übers Internet: www.keinanderesevangelium.de/Veranstaltungen-Kongresse-Freizeiten

Anmeldung Hiermit melde ich mich zur Bibelfreizeit vom 26. Mai bis 2. Juni 2012 im Christlichen Gästehaus »Bergfrieden« in Oberstdorf an:

Name und Vorname

Telefon/E-Mail

Straße

Postleitzahl und Ort

Personenzahl

Unterkunftswunsch

Ort/Datum 26

Unterschrift april 2012

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InfoSpezial

Übersicht lieferbarer Titel in Kurzfassung, auch als pdf-Datei per E-Mail

Diese Sonderdrucke bestellen Sie bitte auf Spendenbasis im Sekretariat der Bekenntnisbewegung, 88524 Uttenweiler, Jakob-von-Stein-Straße 5, Telefon (07374) 92 05 42, Fax 92 05 43, E-Mail: Bekenntnisbewegung@t-online.de Das Erscheinungsjahr der jeweiligen InfoSpezial ist nach dem Autorennamen aufgeführt.

Bibel/Übersetzungen Nr. 38: Vom Geheimnis der Bibel (Bergmann – 2003) Nr. 60: Der Name Gottes (Mayer – 2005) Nr. 72: Neue Bibelübersetzun­ gen unter der Lupe (Felber, Rothen, Wick – 2005) Nr. 73: Zuverlässigkeit vor leichter Verständlichkeit (Felber, Hafner, Rothen, Wick – 2005) Nr. 82: Christus der verborgene wahre Messias (Leiner – 2006) Nr. 84: Die heilige Schrift (Slenczka – 2006)

Nr. 93: Kritische Anmerkung zur »Bibel in gerechter Sprache«. Die Anbetung der Weiblichkeit Gottes und das Bilderverbot (Slenczka – 2007) Nr. 109: Kreuz und Auferste­hung Jesu Christi (Künneth – 2008)

Nr. 110: Welche Bedeutung hat das Gesetz Gottes für uns Christen? (Leiner – 2008) Nr. 116: Zorn Gottes (Hellenschmidt – 2009) Nr. 117: Der Glaube an den Auferstandenen (Michel – 2009) Nr. 129: Übersicht über Bibel­ übersetzungen (Felber – 2010) Nr. 133: Was ist Wahrheit? (Hellenschmidt – 2010)

Ekklesiologie/Kirche Nr. 5: Am Ende Maria (Hamel – 2000) Nr. 9: Thesen zur Taufe (Hellenschmidt – 2000) Nr. 20: Lobpreisgottesdienst (Eisen – 2002) Nr. 42: Mystik als Frömmigkeit (Dienst – 2003) Informationsbrief 271

Nr. 48: Ist die evangelische Kirche noch Kirche des Evange­ liums? (Hellenschmidt – 2003)

Predigten/Andachten/ Gebete

Nr. 61: Wir brauchen verbindli­ che Lehre (Zschuppe – 2005)

Nr. 27: Predigt über 2.Korinther 13,13 (Leiner – 2002)

Nr. 62: Kriterien für den rechten Gottesdienst (Kelter – 2005)

Nr. 53: Verkündigung zwischen Auftrag und Flucht. Jona 1–4 (Naujokat – 2003)

Nr. 64: Warum glauben wir an den dreieinigen Gott? (Leiner – 2005) Nr. 65: Was heißt an Gott, den Schöpfer, glauben? (Leiner – 2005) Nr. 78: Auseinandersetzung um die Lehre von der Endzeit (Rominger – 2005) Nr. 95: Kirche wohin? Die Gemeinde Jesu Christi und die Kirche (Hellenschmidt – 2007) Nr. 96: Was heißt Kirche? (Leiner – 2007) Nr. 98: Impulspapier der EKD – Kirche der Freiheit (Mayer – 2007) Nr. 105: Die Kirche und die Religionen (Hartenstein – 2010) Nr. 107: Das geistig-ideologische Umfeld des Christentums (Leiner – 2008) Nr. 115: Kennzeichen schwärmerischer Frömmigkeit (Mayer – 2009) Nr. 134: Wie kann man heute noch Jesu versöhnendes Leiden und Sterben verkündigen? (Mayer – 2010) Nr. 138: »Gesellschaft« kontra »Gemeinschaft der Heiligen« (Dienst – 2011) Nr. 142: Bestens geschützt und doch laufend gebrochen. Das Beichtgeheimnis (Rominger – 2011) Nr. 158: Eintracht und Zwietracht in der Kirche (Slenczka – 2011)

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Nr. 92: Das Apostolische Glau­ bensbekenntnis in Predigten ausgelegt (Buchrucker – 2007) Nr. 101: Paul Gerhardt – Chorä­ le. Liedpredigten (Leiner – 2007) Nr. 111: Predigt zum Israel­ sonntag. Römer 11,25–36 (Leiner – 2008) Nr. 122: Das Gebet (Buchrucker – 2009) Nr. 135: Predigt über 1.Korin­ ther 2,1–5 (Leiner – 2010) Nr. 137: Die Rechtfertigung des Sünders im Zeichen biblischer Anthropologie. Zwei Predigten. Römer 3 und 14 (Leiner – 2011) Nr. 139: Nun freut euch, lieben Christen g’mein. Liedpredigt (Leiner – 2011) Nr. 145: Fallt in die gewaltige Hand Gottes. Predigt zu 1.Petrus 5,5c–11 (Kandler – 2011) Nr. 146: Im Licht Jesu Chris­ ti. Predigt zu Epheser 5,8b–14 (Kandler – 2011) Nr. 147: Danken und Vergessen. Themapredigt (Naujokat – 2011) Nr. 148: Glaubensleben in der Nachfolge Jesu. Themapredigt (Naujokat – 2011) Nr. 149: Predigt zu Jesaja 58,1–9a (Stücklen – 2011) Nr. 150: Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen. Predigt zu Josua 24,15c (Stücklen – 2011) Nr. 151: Gott ist Liebe – wie passen Leid und Verdammnis dazu? Predigt zu 1.Johannes 4,16b (Horwitz – 2011)

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Nr. 152: Das Tun Gottes durchbricht unser Denkschema. Predigt zu Jona 4,1–11 (Horwitz – 2011)

Nr. 130: Ein Wort an die Gemeinde Jesu Christi. Orientierung in wirrer Zeit (Mayer – 2010)

Nr. 51: Luther – vom Mönch zum Reformator (Leiner – 2003)

Nr. 153: Jenseits von Eden. Predigt zu 1.Mose 3 (Lachenmann – 2011)

Biographien

Nr. 69: Luthers Theologie für Nichttheologen (Leiner – 2005)

Nr. 154: Nichts als das Wort. Predigt zu Johannes 4,45–54 (Hellenschmidt – 2011) Nr. 155: Sermon von der rechten Unterscheidung von Gesetz und Evangelium. Predigt zu Galater 2,16.19.20 (Volk – 2011) Nr. 156: Die Reformation – der Jahrtausendirrtum? Predigt zu Römer 3,21–28 (Tscharnkte – 2011) Nr. 157: Warum lässt Gott das zu? Predigt zu Galater 6,7f. (Tscharntke – 2011) Nr. 159: Predigt zu Lukas 11,1–3 (Buchrucker – 2011) Nr. 160: Predigt zu 2.Korinther 3,12–18 und 4,6 (Buchrucker – 2011) Nr. 164: Predigt zu Matthäus 20,1–16a (Reuter – 2011)

Seelsorge Nr. 10: Wider die Psychohäresie in der Seel­sorge. Kongress 4.–5. Februar 2000, Gießen (2000)

Nr. 86: Glaube im Widerstand – Bonhoeffer zum 100. Geburtstag (Leiner – 2006) Nr. 94: Melanchthon als Theologe und Pädagoge (Rominger – 2007) Nr. 120: Das politische Testament Dietrich Bonhoeffers (Mayer – 2009) Nr. 121: Paul Gerhardt und Anna Maria Gerhardt (Hesemann/Rominger – 2009) Nr. 124: Zum 70. Todestag von Pfarrer Paul Schneider (Martin – 2009) Nr. 132: Rudolf Bultmann (Rominger – 2010)

Nr. 144: Henry Dunant (Rominger – 2011)

Nr. 23: Luthers Lehre von der Kirche (Leiner – 2002)

Nr. 113: In Christi Hand, ob wir leben oder sterben (Hellenschmidt – 2008) Nr. 114: Die dramatische Be­ grenzung: Alles hat seine Zeit (Naujokat – 2009) Nr. 118: Sterben in Würde (Mayer – 2009) Nr. 127: Eines Vaters letzte ­Worte an seinen Sohn (Naujokat – 2009)

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Nr. 141: Von Lausanne nach Kapstadt (Rominger – 2011)

Ethik Nr. 1: Ist Sterben doch ganz anders? (Möckel – 2000)

Nr. 18: Die Unwandelbarkeit der Zehn Gebote im Wandel der Zeit (Rominger – 2001)

Nr. 162: Johannes Kuhlo – ­Entstehung der Posaunenarbeit (Rominger – 2011)

Nr. 16: Glauben, Wissen und Seelsorge (Hoffmann – 2001)

Nr. 2: Wie sollen wir das ­Evangelium ver­kündigen? (Ernst – 2000)

Nr. 17: Euthanasie, Gentechnik und Embryonenforschung (Rominger – 2001)

Nr. 161: Jeremias Gotthelf (Rominger – 2011)

Martin Luther

Evangelisation/ Mission

Nr. 11: Faszination und Verwirrung heutiger Partnerbeziehungen (Naujokat – 2000)

Nr. 143: Friedrich Wilhelm Raiffeisen (Rominger – 2011)

Nr. 15: Seelsorge unter Gesetz und Evangelium (Slenczka – 2001)

Nr. 26: Charismatische Seelsorge nach Ignis (Antholzer – 2002)

Nr. 52: Luthers Christusglaube (Leiner – 2003)

Nr. 50: Weil es Gott gibt, ist nicht alles erlaubt! (Rominger – 2003) Nr. 58: Das Alter: Die Krone des Lebens (Naujokat – 2005)

Nr. 29: Luthers Auseinander­ setzung mit dem Islam (Leiner – 2002)

Nr. 59: Mensch von Anfang an: Zur Problematik der Abtreibung (Naujokat – 2005)

Nr. 37: Luther und der Papst (Leiner – 2003)

Nr. 66: Das Alter ist keine Auslaufzeit (Naujokat – 2005)

Nr. 39: Luther und das Heilige Abendmahl (Leiner – 2003) Nr. 41: Luther und die Marien­ verehrung (Leiner – 2003)

Nr. 67: Allein ohne Partner (Naujokat – 2005)

Nr. 45: Luther – Zölibat, Ehe und Familie (Leiner – 2003)

Nr. 77: Über den Sinn »christlicher Werte« (Mayer – 2005)

Nr. 46: Luther und die Bibel (Leiner – 2003)

Nr. 87: Der letzte Feind – der Tod (Leiner – 2006) april 2012

Informationsbrief 271


Nr. 88: Gewalt im Namen Gottes (Leiner – 2006) Nr. 104: Antiquiert oder mo­ dern – der Begriff Keuschheit. Charakterlicher Gewinn oder Verzicht auf Lust? (Naujokat – 2008) Nr. 119: Die Gewissensreligion (Heim – 2009) Nr. 126: Freiheit, Schuld und biologisches Schicksal (Eibach – 2009) Nr. 131: Neurotheologie – Gott ein »Hirngespinst«? (Eibach – 2010) Nr. 136: Gender-Mainstreaming – Wer oder was ist gerecht? Zwei Aufsätze (Mayer – 2011)

Feminismus/Frauen in der Kirche Nr. 71: Frauenordination (Rominger – 2005) Nr. 89: Der Beruf der Frau (Slenczka Gisela – 2006) Nr. 123: Das Hirtenamt und die Frau (Brunner – 2009)

Homosexualität

Nr. 140: Gleichgeschlechtliche Partnerschaften im Pfarrhaus (Mayer, Rominger – 2011)

Ökumene/Ökumene der Religionen Nr. 6: Keine Übereinstimmung in der Rechtfertigung (Hamel – 2000) Nr. 8: Heiliges Abendmahl oder päpstliche Messe? (Volk – 2000) Nr. 13: Was ist Ökumene? (Leiner – 2001) Nr. 25: Überlegung zum ­Ver­hältnis dreier Religionen (Volk – 2002) Nr. 33: Ökumene der Religionen? (Rominger – 2003) Nr. 40: Buddhismus und ­Christentum (Leiner – 2003) Nr. 43: Kirche und Judentum (Gesellschaft für Innere und Äußere Mission – 2003) Nr. 49: Erklärungen, ab »Basis der evangelischen Allianz« 1846 bis zur »Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre« (Rominger – 2003) Nr. 63: Gemeinsames Abend­ mahl? (Leiner – 2005)

Nr. 3: Stellungnahme der ­Bekenntnisbewegung zur Homosexualität (2000)

Nr. 70: Passahfest Israels und das Abendmahl Jesu (Burchartz – 2005)

Nr. 56: Im Gegenwind: Über Schwulen- und Lesbenbewe­ gung (Lachenmann – 2004)

Nr. 74: Das Papsttum – dennoch antichristlich? (Leiner – 2005)

Missionen, außerdem Mitglied der württembergischen Landessyno­ de und Mitbegründer des Informationsdienstes der Evangelischen Allianz (idea).

Liebenzeller ­Mission: Lienhard Pflaum 85

Der langjährige Di­rektor der Liebenzeller Mission (1966–1992), Pfarrer Lienhard Pflaum, ist 85 geworden. Jahrzehntelang zählte er zu den führenden Evangelikalen, war im Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz und im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler

Informationsbrief 271

(Quelle: ideaSpektrum 2/2012, 11. Januar 2012, S. 33, Südwest)

Ernst Vatter †

Im Alter von 82 Jahren verstarb Anfang Januar Ernst Vatter, einer der profiliertesten Missionspersönlichkeiten der

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Nr. 79: Der Buddhismus im Gegenüber zum Christentum (Leiner – 2005) Nr. 80: Der Weg zum Leben für Juden und Christen (Burchartz – 2006) Nr. 85: Soll der Papst Sprecher der evangelischen Christenheit werden? (Hellenschmidt – 2006) Nr. 90: Rechtfertigung gestern und heute (Leiner – 2006) Nr. 99: Wider allen falschen Oekumenismus (Volk – 2007) Nr. 102: »Benediktinisches«. Vom klugen Irrtum des Papstes (Volk – 2007) Nr. 108: Synkretismus (Hartenstein – 2008) Nr. 125: Christlicher Glaube und Judentum (Leiner – 2009)

Islam Nr. 14: Gibt es eine ­abrahamitische Urreligion? (Eusebia – 2001) Nr. 21: Allah – oder der Vater Jesu Christi (Leiner – 2002) Nr. 34: Die islamische Ehe (Eusebia – 2003) Nr. 35: Wie ist das islamische Recht ent­standen? (Eusebia – 2003) Nr. 106: Christliche Anfragen an den Islam (2008)

neueren deutschen Missionsgeschichte. Der 1929 in Gönningen bei Reutlingen Geborene war von 1952 bis 1966 Missionar in Japan, danach in leitenden Aufgaben der Liebenzeller Mission; außerdem ehrenamtlicher Vorsitzender der von ihm gegründeten Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen, zudem Landessynodaler und Vorsitzender des Süddeutschen Gemeinschaftsverbandes. (Quelle: ideaSpektrum 2/2012, 11. Januar 2012, S. 32, Südwest)

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Sonderdrucke Alle Sonderdrucke sind bei der Geschäftsstelle auf Spendenbasis erhältlich und können natürlich auch über unsere Internetseite bestellt werden: www.kein­anderesevangelium.de

n » Gleichgeschlechtliche Beziehungen im evangelischen Pfarrhaus?« n » Biblische Anthropologie und das Gender-Mainstreaming-Programm« (Professor Dr. Dr. Rainer Mayer) n » Abfall von den Grundlagen christlicher Gemeinschaft im Protestantismus« (Professor Dr. Reinhard Slenczka, D. D.)

Traktate n Die Bekenntnisbewegung »Kein anderes ­Evangelium« – Entstehung, Aufgaben und Ziele n Heilsgewissheit n Vom rechten Beten n Homosexualität – Herausforderungen für Christen n Gemeinsames Abendmahl

n Die Gemeinde Jesu Christi und die Kirche n Etikettenschwindel »Einheitsübersetzung« n Gemeinsame Feier des Reformationsjubiläums 2017? n Christentum und Islam in Geschichte und Gegenwart n Der Islam im Licht des christlichen Glaubens

»Jesus lebt«-Anstecker Als »Erfinder« dieser Anstecknadel gilt einer der einst führenden Männer der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium«, Pfarrer Paul Deitenbeck (1912–2000), zeitweise deren zweiter Vorsitzender, der zusammen mit Pastor Rudolf Bäumer den Informationsbrief verantwortete und über Jahre die Geschäftsstelle in seinem Lüdenscheider Pfarrhaus versah.

Mitarbeiter an diesem Heft: Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt Rötlenstraße 26 70794 Filderstadt Telefon (07158) 69569 Fax (07158) 9157494 E-Mail: hans.hellenschmidt@gmx.de Propst i. R. Christoph Horwitz Am Schlatthorn 57 21435 Stelle

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Die »Jesus lebt«-Anstecker sind beim ­Sekretariat der Bekenntnisbewegung auf Spendenbasis erhältlich. Adresse siehe Seite 31.

Studiendirektor Pfarrer Hanns Leiner Mittenwalder Straße 34 86163 Augsburg Telefon (0821) 63731 E-Mail: Hanns.Leiner@arcor.de Walter Rominger Mehlbaumstraße 148 72458 Albstadt Telefon und Fax (07431) 74485 E-Mail: w.rominger@t-online.de Pfarrer Markus Sigloch Marbacher Straße 23 71563 Affalterbach Telefon (07144) 37014 Fax (07144) 881084 E-Mail: markussigloch@web.de

Ulrich Skambraks Postfach 15445 57223 Kreuztal, Westfalen Telefon (02732) 791859 Professor Dr. Reinhard Slenczka, D. D. Spardorfer Straße 47 91054 Erlangen E-Mail: grslenczka@aol.com Pastor Jakob Tscharntke Jakob-von-Stein-Straße 5 88524 Uttenweiler Telefon (07374) 920541 Fax (07374) 920543 E-Mail: JakobTscharntke@t-online.de

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Informationsbrief 271


Geschäftsführender Ausschuss Vorsitzender der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« e. V. Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt Rötlenstraße 26 70794 Filderstadt Telefon (07158) 6 95 69 Fax (0 71 58) 9 15 74 94 E-Mail: hans.hellenschmidt@gmx.de Stellvertretender Vorsitzender Pastor Jakob Tscharntke Jakob-von-Stein-Str. 5 88524 Uttenweiler Telefon (0 73 74) 920541 Fax (0 73 74) 920543 E-Mail: JakobTscharntke@t-online.de Schriftführer Walter Rominger Mehlbaumstraße 148 72458 Albstadt Telefon und Fax (0 74 31) 7 44 85 E-Mail: w.rominger@t-online.de

Weitere Mitglieder des Geschäftsführenden Ausschusses Pfarrer Johannes Frey Ofener Straße 3 28816 Stuhr Telefon (04 21) 5 22 89 10 E-Mail: johannes.frey@nord-com.net Hans Lauffer Osterstraße 25 70794 Filderstadt Telefon (0 71 58) 48 31 Fax (0 71 58) 94 78 73 E-Mail: hans.lauffer@t-online.de Gottfried Meskemper Voltastraße 26 28357 Bremen Telefon (04 21) 25 60 40 Fax (04 21) 2 05 34 56 E-Mail: Gottfried.meskemper@t-online.de

Kassenwart Gabriele Reimer Beurhausstraße 31 44137 Dortmund Telefon (0231) 5 84 46 96 Handy (0177) 2 99 77 76 Fax (0231) 5 89 36 37 E-Mail: Gabriele.Reimer@gmx.de

Neue Fax-Nummer von Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt: (07158) 9 15 74 94 Mit Fragen bezüglich der Spendenbescheinigungen wenden Sie sich bitte an unseren ­Kassenwart Gabriele Reimer. Sie erreichen sie telefonisch unter (02 31) 5 84 46 96 am besten samstags. Ansonsten sprechen Sie bitte auf den Anrufbeantworter der angege­benen Rufnummer. Bankkonten Volksbank Filder e.G., (BLZ 611 616 96) Konto-Nr. 65 500 016 IBAN DE34 6116 1696 0065 5000 16 BIC (SWIFT)-Code: GENO DE S1 NHB Postgirokonto Schweiz: Postgiroamt Bern Nr. 30-195 56-2 IBAN CH21 0900 0000 3001 9556 2 BIC POFICHBEXXX

Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« e. V. Sekretariat: Jakob-von-Stein-Straße 5 88524 Uttenweiler Telefon (07374) 92 05 42 Fax (07374) 92 05 43 E-Mail: Bekenntnisbewegung @t-online.de Im Büro können Sie anrufen von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr www.keinanderesevangelium.de

Impressum: Herausgeber und Verlag: Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« e. V. – zweimonatlich, kostenlos – Redaktion: Pastor Jakob Tscharntke Satz und Layout: Grafisches Atelier Arnold, Dettingen an der Erms Druck: BasseDruck, Hagen ISSN 1618-8306 Fotos/Abb. auf Seite: 2: www.ekhn.de; Jussi Vierimaa 3: Paul Crock 4: www.evangeliumsdienst.de Salih Ucar/pixelio.de 5: istockphotos, James Steidl 14: Ordinariatsarchiv Passau 22: Evangelisch-Lutherische ­Landeskirche in Sachsen; Sächsischer Gemeinschaftsverband 25: Betanien Verlag restliche privat.

Nachsendeanträge bei der Post kommen bei der Bekenntnisbewegung nicht als Adressänderung an. Deshalb auch bei Umzügen die Adressänderung durch untenstehenden Abschnitt an das Sekretariat weitergeben. Für Neubestellung, Adressänderung und Abbestellung ausschneiden und einsenden an: Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« Sekretariat: Jakob-von-Stein-Straße 5, 88524 Uttenweiler

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»Wenn tausend Professoren, der ›Wissenschaft‹ verschworen, als Mythos und Legende sehn, was einst zu Ostern ist geschehn, wenn Zweifel Angst und Not gebiert, Unglaube scheinbar triumphiert, wenn alle Welt im Zorn erbebt, die Wahrheit sieget: Jesus lebt!« Mit diesen Worten schloss im Jahr 1986 Pfarrer Rudolf Bäumer seinen Vortrag zum 20-jährigen Jubiläum der Bekenntnisbewegung


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