Informationsbrief Dezember 2012

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Aus dem Inhalt

Neues aus Kirche und Welt Aus Lehre und Verkündigung Weihnachten 2012 Patenbrief: Alltag im Geiste Christi Jesus – der Jude Besinnung zum Christfest Ernst Volk – zum 85. Geburtstag Der kommende Herr Ein vielversprechendes Rezept Aus Kirche und Gesellschaft Bibelfreizeit: Jesu Ruf an seine Jünger InfoSpezial – thematisch geordnet

ISSN 1618-8306

Dezember 2012 Nr.  275

Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium«


kurz+bündig Personen Württemberg: Altbischof ­Maier wurde 75

Auf 75 Lebensjahre konnte bereits im Spätsommer der württembergische Altbischof Gerhard Maier zurückblicken, der von 2001 bis 2005 an der Spitze dieser Landeskirche stand. Maier, der aus Ulm (Donau) stammt, studierte Jura und Theologie, worin er auch promovierte. Nach einigen Jahren Pfarramt in Baiersbronn (Nordschwarzwald) war er viele Jahre Rektor des Tübinger Albrecht-BengelHauses, bevor er dann von 1995 bis 2001 Prälat in Ulm wurde. Früher stand Gerhard Maier der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« nahe. Zwar hat er mit sieben anderen Altbischöfen einen offenen Brief verfasst, in welchem sich die Unterzeichner gegen homosexuelle Partnerschaften im Pfarrhaus wenden. Aber zu seiner Zeit als Bischof soll es dergleichen bereits gegeben haben, die dem Oberkirchenrat bekannt waren und toleriert wurden; zudem war Maier in seiner Zeit als Prälat Vorsitzender einer Kommission, die ein Homo­ sexualität wohlwollend beurteilendes Papier erarbeitete. Essener Platz nach ­theologisch konservativem Pfarrer benannt

Das kommt ganz bestimmt selten vor, dass ein Platz in

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der Altstadt einer Großstadt nach einem evangelischen, zudem theologisch konservativen Pfarrer benannt wird: In Essen ist dies geschehen; da wurde ein Platz in Sichtweite zur 2008 entwidmeten Neuen Pauluskirche nach deren langjährigem Pfarrer Wolfgang Lüthgen »Pfarrer-WolfgangLüthgen-Platz« benannt. Lüthgen war von 1984 bis zu seinem Tode 2009 Vorsitzender der Evangelischen Sammlung im Rheinland. Pfarrer des Kirchenkreises Essen und des Lutherischen Konvents im Rheinland würdigten anlässlich der Einweihung des Platzes die intensive Gemeindearbeit Lüthgens. Schmerzlich war für Lüthgen, dass trotz hoher Gottesdienstbesucherzahlen seine Gemeinde zugunsten der Auferstehungskirche aufgegeben wurde.

Stuttgarter Oberkirchenrat Heckel neuer Vorsitzender der ACK

Oberkirchenrat ­Ulrich Heckel, Dezernent für Theologie und weltweite Kirche der württembergischen Landeskirche wird neuer Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Baden-Württemberg und löst den früheren Domkapitular des Diözese Rottenburg-Stuttgart, Heribert Bour ab, der dieses Amt drei Jahre ausübte.

Kirche in Deutschland Rheinland: Von drei Interes­ senten für das Präsesamt sind zwei Frauen

Anfang kommenden Jahres wird in der rheinischen Kirche ein neuer Präses gewählt, da der bisherige Nikolaus Schneider dann in den Ruhestand tritt und sich lediglich seinem Amt als Vorsitzender des Rates der EKD widmen will. Für seine Nachfolge gibt es (bis jetzt, September 2012) drei Interessenten: die Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages, Ellen Ueberschär (45, Fulda), die jetzige rheinische Vizepräses, Petra BosseHuber (53, Düsseldorf) und den Oberkirchenrat und Leiter der Personalabteilung im rheinischen Kirchenamt, Manfred Rekowski, (54, Düsseldorf). Die Chancen, dass eine Frau auf Nikolaus Schneider folgt, sind also groß, da beide gute Voraussetzungen dafür mitbringen: Vizepräses und Generalsekretärin des Kirchentages. Wer beim Kirchentag führend tätig war, hat schon des Öfteren auch weitere höhere »kirchliche Weihen« erhalten: Margot Käßmann wurde Bischöfin von Hannover, Wolfgang Huber Bischof von Berlin und Christian Krause Bischof von Braunschweig.

Kündigung nicht ­gerechtfertigt

In einem Gutachten kommt der Erlanger Theologieprofessor Reinhard

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Slenczka zu dem Ergebnis, die Vorwürfe der sächsischen Kirchenleitung gegen den Evangelisten Lutz ­Scheufler widersprächen Bibel, Bekenntnis und kirchlichen Ordnungen. Der Leitung der Landeskirche habe Scheufler lediglich die geistliche Leitung abgesprochen, nicht aber die Geschäftsleitung der Institution Kirche; doch diese habe auf diesen geistlichen Vorgang disziplinarrechtlich reagiert, was »die Hilflosigkeit einer politisierten Kirche« zeige. Scheufler will trotz des Gutachtens nicht gegen seine Entlassung klagen, da er seinen Auftrag darin sehe, zu evangelisieren.

Kirche weltweit Liberia: Erstmals eine Frau an Spitze der ­Lutherischen Kirche

kurz+bündig

Personen +++ Kirchen +++ Glauben +++ »Modernes Leben«

Erstmals in der Geschichte der Lutherischen Kirche Liberias steht eine Frau an deren Spitze. Zur Generalsekretärin dieser Kirche ist die 43-jährige Ökonomin Naomi Gornelleh Ford-Wilson gewählt worden. Als Schwerpunkt ihrer Arbeit betrachtet sie die Versöhnungsarbeit, da auch neun Jahre nach einem 14-jährigen Bürgerkrieg dessen Folgen immer noch spürbar seien.

Kassel: Gnadauer Verband hat neuen Vize

Günter Blatz (51, Beutelsbach bei Stuttgart), im Hauptamt Inspektor des Gemeinschaftsverbandes »Die Apis« in Württemberg, wurde auf der Gnadauer Mitgliederversammlung mit fast 90 Prozent der Stimmen zum Nachfolger von Thomas Hohenecker (58) gewählt, der das Amt des stellvertretenden Präses seit 2003 innehatte, sich nun aber stärker auf seine Arbeit als Inspektor des Verbandes der Gemeinschaften in der Evangelischen Kirche in Schleswig-Holstein konzentrieren will. Der Gnadauer Verband repräsentiert etwa 200 000 Christen; Präses ist Michael Diener (Kassel).

Spirituelles Verkehrskreuz Bahnhof wird zum buddhistischen Tempel

Das Bahnhofsgebäude in Warburg (Westfalen) soll sich bis Anfang 2013 in einen buddhistischen Tempel verwandeln. Die Warburger Kieferorthopädin Charlotte Gormsen, die keine Buddhistin ist, hat zum Symbolpreis von nur einem Euro das 160 Jahre alte Gebäude von der Deutschen Bahn gekauft, mit der Verpflichtung, eine Sanierung nach Vorgaben des Denkmalschutzes vorzunehmen. Den Großteil des Empfangsgebäudes hat Gorsem an den im April 2012 gegründeten Verein »Wat Baddhameta Warburg« vermietet. »Warburg war schon immer ein Verkehrskreuz und wird es jetzt auch im spirituellen Sinne«, so Gormsen.


kurz+bündig Katholische Kirche Berliner ­Kardinal setzt sich für ­Menschen in gleich­ geschlechtlichen Partnerschaften ein

Für eine Achtung von Menschen, die in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften leben, hat sich der Berliner Kardinal Rainer Maria Woelki erneut stark gemacht. Gleichzeitig verwies er in einem Interview mit der »Frankfurter Rundschau« auf die katholische Lehre, welche »klar und unmissverständlich festgestellt« habe, »dass homosexuelle Handlungen ›in sich nicht in Ordnung sind‹, gegen das natürliche Gesetz verstoßen und deshalb von unseren Glaubensüberzeugungen her nicht gebilligt werden können«, woran er »keinerlei Abstriche« mache. Offensichtlich hat der Erzbischof nicht verraten, wie das denn möglich sein soll. Er hält eine weitere Polarisierung für falsch.

Ökumene der Religionen Gespräch zwischen ­Protestanten und Muslimen

Nach dreieinhalb Jahren Pause haben protestantische und muslimische Repräsentanten wieder auf Spitzenebene miteinander Gespräche geführt. Künftig soll nicht mehr das Trennende, sondern das Gemeinsame im Vordergrund stehen, etwa »der Glaube an 4

nur einen Gott« oder »Bewahrung der Schöpfung«. Nach Aussage des EKD-Ratsvorsitzenden, Präses Nikolaus Schneider (65, Düsseldorf/ Hannover), könnte beispielsweise eine Kindertagesstätte Gesprächsgegenstand sein.

Islam Garmisch wirbt bei Moslems ohne Gipfelkreuz

Es ist schon seltsam, wie weit man sich um eines vermuteten Geschäfts dem Islam anpasst. Weil es bisher nur 3 000 Übernachtungen muslimischer Gäste in Garmisch-Partenkirchen gibt, in anderen bayerischen Bergregionen aber mehr als zehnmal so viele, sollen, so der örtliche Tourismusmanager und Chef der Bayerischen Zugspitzbahn, die Werbeprospekte anders gestaltet werden – ohne Gipfelkreuz. In einer Satire-Sendung des Bayerischen Rundfunks wurde vorgeschlagen, einen Halbmond auf der Zugspitze (2962 m), dem höchsten Berg Deutschlands, aufzurichten.

Christlich-islamischer ­Religionsunterricht in ­Hamburg?

Ein Staatsvertrag, über den Hamburg als erstes Bundesland mit Muslimen verhandelt, soll diesen mehr Rechte geben. Damit befasst sich seit 2007 eine Arbeitsgruppe. Im Falle eines Zustandekommens bekämen Muslime etwa staatliche Unterstützung für ihre Sozialarbeit. Weiter ist vorgesehen, einen gemeinsamen Religions-

unterricht für evangelische und moslemische Kinder einzurichten. Allerdings ist dieses Vorhaben verfassungsrechtlich nicht unumstritten, denn ein solcher Religionsunterricht hätte mit dem, wie ihn Artikel 7 des Grundgesetzes vorsieht, nicht mehr viel zu tun. Denn diesem zufolge ist Religionsunterricht nicht neutral, wie er dann in der Hansestadt vorgesehen wäre, sondern »in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaft« zu erteilen. Zu befürchten könnte allerdings sein, dass aus einem solchen Staatsvertrag ein Präzedenzfall entstünde, dem auch andere Bundesländer folgen könnten. Islambeauftragter ­unterstützt Bau einer Moschee

Der Islambeauftragte der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern, Rainer Oechslen (München), hat sich für den geplanten Bau einer Moschee im Nürnberger Stadtteil Hasenbuch ausgesprochen. Diese Moschee hätte das erste Minarett in Nürnberg (13 Meter hoch). Oechslen sagte: »Ein Minarett kennzeichnet das Gebäude als Moschee. Ich sehe gar nicht ein, warum das verboten werden sollte.« Die CSU-Fraktion im Stadtrat spricht sich dagegen aus. Auch seien sechs Klagen und zwei Eilanträge für einen Baustopp eingegangen.

Weitere Meldungen finden Sie auf den Seiten 22ff. und 29.

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Aus Lehre und Verkündigung mm Es ist ernstlich befohlen, dass sich in der Kirche niemand unterstehe, etwas (es sei wenig oder viel, klein oder groß) aus seinem eigenen Verstande oder auf eines Menschen Rat und Gutdünken vorzuschreiben oder zu tun. Sondern wer da etwas lehren oder tun will, der rede und tue es so, dass er zuvor gewiss sei, dass das, was er redet und tut, wahrhaftig Gottes Wort und Werk sei, von ihm befohlen. Oder er lasse nur sein Predigen und Amt und tue inzwischen etwas anderes. Martin Luther

mm Der Heilige Geist ist ein solcher Lehrer, der gewiss ist, gewiss macht und nicht so weben und schweben lässt. Martin Luther

mm Denn einmal nur ist Christus gestorben für unsere Sünden; auferstanden von den Toten aber stirbt er nicht noch einmal und der Tod wird nicht mehr über ihn herrschen; und wir werden nach der Auferstehung allezeit bei dem Herrn sein. Augustinus

mm Es ist kein Zufall, dass die großen Bekenntnisse der frühen Christenheit, das Apostolikum und das Nicaenum, einen Ehrenplatz in der Liturgie bekommen haben. Wenn in einer Predigt Zeitbetrachtung und Zeitkritik überwiegen, bleibt der Kirchgänger unbefriedigt. Enthält die Gottesdienstordnung die Anrufung und Anbetung des dreieinigen Gottes im gemeinsamen Bekennen, braucht niemand ganz leer nach Hause zu gehen. m

mm Das Gesetz treibt uns der Gnade Gottes in die Arme. Es ist der Zuchtmeister auf Christus hin, wie Paulus im Galaterbrief (Galater 3,24) schreibt. Das Gesetz, das uns alle Wege unserer Flucht vor Gott verstellt, lehrt uns die rechte Furcht, nämlich die Flucht zu Christus und zu seinem Kreuz. m Heinrich Vogel

mm Das Wunder ist also nicht ausschließlich das Zeichen des Göttlichen, sondern das Wunderbare kann das Zeichen des Göttlichen sein. Es kann aber auch tief in satanische, ja in antichristliche Wirkungskreise hineingehören und sich dabei fälschlicherweise auf Gott berufen. Nicht das, was wunderbar ist, ist ohne weiteres als von Gott legitimiert zu betrachten. m Otto Michel

Adolf Köberle

mm Gottes Offenbarung in Niedrigkeit ist Verhüllung in Kraft. Christus ist wehrlos und gewinnt doch die Völker zum Eigentum. Die Bibel hat Risse und Sprünge und leuchtet über Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg in unvergänglichem Glanz. m Adolf Köberle

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mm Der Mensch lebt und bestehetm nur eine kleine Zeit,m und alle Welt vergehetm mit ihrer Herrlichkeit.m Es ist nur einer ewigm und an allen Enden,m und wir in seinen Händen.m Matthias Claudius

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Weihnachten 2012 Bernhard Bonkhoff Ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: Obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, damit ihr durch seine Armut reich würdet. (2.Korinther 8,9)

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as Fest der Christgeburt, so schreibt Paulus den Christen in Korinth, hat mit einem großen Wechsel zu tun. Ein unermesslich Reicher wird arm, damit die Armen alle reich werden. Der Sohn des ewig reichen Gottes wird »Mensch, dir, Mensch, zugute, Gottes Kind, das verbind’t sich mit unserm Blute«. So singt es die Gemeinde Christi mit dem Weihnachtslied Paul Gerhardts (Evangelisches Gesangbuch Nr. 36, Strophe 2). Martin Luther hat die Menschwerdung Gottes in seinem Sohn Jesus Christus als »fröhlichen Wechsel« bezeichnet. Er sagt: Die Sünde hat nur zwei Orte, wo sie ist. Entweder sie ist bei dir, dass sie dir auf dem Halse liegt, oder sie liegt auf Christus, dem Lamm Gottes. Wenn sie nun dir auf dem Rücken liegt, so bist du verloren; wenn sie aber auf Christus ruht, so bist du frei und wirst selig. Nun greife zu, welches du willst. Wir können diesem wunderbaren, fröhlichen Wechsel entlanggehen mit dem Holz als Merkzeichen. Die Krippe, in der das göttliche Kind liegt, ist aus Holz. Jesus hat als Sohn des Zimmermanns, wie ihn die Leute bezeichnen (Matthäus 13,55), täglich mit Holz zu tun. Und schließlich endet sein Weg von der Krippe bis zum Kreuz am Fluchholz, wenn Paulus im Galaterbrief (3,13) schreibt: »Christus hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetze, da er zum Fluch wurde für uns; denn es steht geschrieben (5.Mose 21,23): ›Verflucht ist jeder, der am Holz hängt‹.« Aber verstehen wir den Weg Jesu, der für uns der Weg des Heils ist, weil es für Jesus ein Opfergang geworden ist? In unseren Breiten halten

Bernhard Bonkhoff Die Anschrift des Autors finden Sie auf Seite 30

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die meisten sich nicht für arm. Ja, das Weihnachtsfest ist die hohe Zeit des Reichtums, da süßer die Kassen nie klingeln und die Tische sich biegen unter der Last der Geschenke. Hülle und Fülle, Überfluss und gutes Leben sind in dieser Zeit besonders augenfällig. Gegen Weihnachtsfeiern in Vereinen und Familien hat niemand etwas, gegen Weihnachtsessen bei Betriebsweihnachtsfeiern auch nicht. Aber dann keine deutlichen Hinweise auf Jesus Christus, den Gekreuzigten. Stellen wir uns einen Augenblick lang einmal vor, neben jedem Weihnachtsbaum auf Marktplätzen und in Vorgärten würde gleichzeitig ein genauso großes Kreuz aufgestellt, mit dem Gekreuzigten da­ ran, mit Dornenkrone und Spuren der Schläge und Misshandlungen. Dann wäre es vorbei mit Weihnachtsromantik und Weihnachtsmarkt bei Glühwein und Bratwurst unter dem Tannenbaum. Schon am Tag danach würde lautstark in den Zeitungen und im Radio gefordert: Skandal! Die Kreuze müssen weg! Wir wollen uns unser selbstgemachtes »Alle Jahre wieder« nicht stören lassen durch den Hinweis auf den Gekreuzigten!

Sehen, wie es wirklich um uns steht Doch wir alle leben jenseits von Eden, getrennt von Gott. Denn Gott ist heilig. Und wir sind abgesondert von ihm. Was uns absondert von dem heiligen Gott, das ist die Sünde. In meiner Gemeinde lernen die Konfirmanden noch immer den Katechismus, denn nur wer lernt, der weiß es, dass es so ist. Da heißt es als Antwort auf die Frage: Was ist Sünde? Die Sünde scheidet von Gott. Sie raubt dem Gewissen den Frieden. Sie erfüllt das Leben mit Jammer und Herzeleid und führt in zeitliches und ewiges Verderben. Und die Frage danach heißt: Wie können wir von dem Elend der Sünde erlöst werden? Gott hat uns in seiner großen Barmherzigkeit den einzig rechten Weg geoffenbart in dem Evangelium von Jesus Christus. Ja, der Heilsweg, der uns in Jesus Christus offensteht, ist exklusiv. Wissen wir eigentlich, was das heißt: »exklusiv«? Wir reden von einem exklusiven Kleid oder einem exklusiven Hotel, so was ganz edles und ganz besonderes, exklusiv. Dezember 2012

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salem kommt dann nicht mehr von oben herab, sondern von unten herauf. Dann glauben wir fest an den allmächtigen Menschen. Gott schafft das Heil, unser Heil, allein. Und wir empfangen das Heil, das in Jesus Christus zu uns kommt. Paul Gerhardt jubelt diesem Heil zu und singt: »Süßes Heil, lass dich umfangen, lass mich dir, meine Zier, unverrückt anhangen. Du bist meines Lebens Leben; nun kann ich mich durch dich wohl zufrieden geben« (Evangelisches Gesangbuch Nr. 36, Strophe 10). Das ist die Botschaft dieses Festes: Christus ist unser Friede! So lautet die Botschaft der Engel über der Krippe! Friede zwischen Mensch und Gott. Friede durch den Gott schafft das »Süßes Heil, lass dich umfangen, lass Friedefürsten Jesus ChrisHeil mich dir, meine Zier, unverrückt anhan- tus. »Sein Kreuz ist unser Gott selbst schafft uns gen. Du bist meines Lebens Leben; nun Trost, die Wunden unser das Heil, indem er uns kann ich mich durch dich wohl zufrieden Heil, sein Blut das Löseseinen Heiland schenkt. geben.« Paul Gerhardt geld, der armen Sünder Nicht wir machen WeihTeil« (Evangelisches Genachten, sondern die Geburt des Christus ist sangbuch Nr. 87, Strophe 3). So sieht das aus, Gottes Weihnachtsgabe. Noch einmal Paul wenn wir durch seine Armut reich werden. AnGerhardt: »Gott gibt, unserm Leid zu wehren, ders geht’s nicht. seinen Sohn aus dem Thron seiner Macht und Der fröhliche Wechsel gilt, denn Gott will Ehren.« unser Heil. Dieser Wechsel ist kein ungedeckter Darum hat die Christenheit begonnen, das Scheck, sondern hier gilt, was im Kolosserbrief Fest der Christgeburt zu feiern. Jesus lebt, sein geschrieben steht: »Gott hat den Schuldbrief Heil ist mein! Ja, sein Heil ist mein! Ja, schreibt getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns der Apostel Paulus den Christen in Korinth: »Ihr war, und hat ihn weggetan und an das Kreuz kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: geheftet« (Kolosser 2,14). Obwohl er reich ist, wurde er doch arm um So werden wir in unserer Armut und Schuldeuretwillen, damit ihr durch seine Armut reich verfallenheit reich durch Jesus Christus, den würdet.« Gekreuzigten. Im Weihnachtsleid »Lobt Gott, Gott gibt seinen Sohn in die verlorene Welt. ihr Christen, alle gleich« (Evangelisches GeEr tut dies aus Liebe zur verlorenen Welt. Er sangbuch Nr. 27, Strophen 4f.) heißt es: »Er opfert seinen Sohn, auch wenn heute Teile der wechselt mit uns wunderlich: Fleisch und Blut evangelischen Kirche das nicht mehr lehren und nimmt er an und gibt uns in seines Vaters Reich predigen wollen. Das stellvertretende Leiden die klare Gottheit dran. … Er wird ein Knecht soll runter von den Kanzeln, raus aus den Lehr- und ich ein Herr, das mag ein Wechsel sein!« büchern der Kirche. Dann wird unser GesangGott schafft das Heil. Und dabei soll es bleibuch sehr dünn. Alle Passionslieder müssen raus. ben. Wir nehmen es dankbar an und feiern unAlle Abendmahlslieder müssen raus bis auf »O ser Heil, indem wir uns eingliedern in die GeTannenbaum« und die »Hohe Nacht der klaren meinde der Heiligen und Berufenen, die heilige Sterne« aus der Nazi-Zeit. Dann gibt es das mo- Kirche. »Er das Haupt, wir seine Glieder. Er derne Wassersuppen-Evangelium: Mensch und ist unser, wir sind sein.« »So sehr hat Gott die Welt sind von Natur aus gut und mit Hilfe der Welt geliebt, auf dass alle, die an ihn glauben, Gnade macht der Mensch ohne Gott die neue nicht verlorengehen, sondern das ewige Leben W Welt zu seinem eigenen Werk. Das neue Jeru- haben«. (Johannes 3,16). – Amen. Exklusiv heißt ausschließlich. Der Heilsweg Jesu von der Krippe bis zum Kreuz schließt alle anderen Wege zum Heil aus. Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. »Niemand kommt zum Vater«, sagt er, »denn durch mich« (Johannes 14,6). Alle anderen Wege des Menschen zurück in die Gemeinschaft mit Gott sind Holzwege und Irrwege, die nicht zum Ziel führen. Nicht wir verdienen uns das Heil durch Gutsein und Moral. Und wären wir noch so reich: Das Heil können wir uns nicht kaufen durch Ablass, Wohltätigkeitsveranstaltungen, Spenden oder Stiftungen. Wir können unser Heil nicht schaffen oder ergänzen.

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Die Bewältigung des Alltags im Geiste Christi Ein Patenbrief Gisela Slenczka Mein liebes Patchen! Heute ist Dein Tauftag. Das ist ein guter Anlass, Dir zu danken für Deinen lieben langen Brief, den ich am Mittwoch bekam. Ich sage noch immer »Patchen«, obwohl Du selbst längst nicht nur Patenkinder, sondern vor allem eigene Kinder hast. Ich muss mir das endlich mal abgewöhnen, aber nicht meine Gewohnheit, Dir an diesem Tag zu schreiben und mich und Dich an Deine Taufe zu erinnern. Ich nehme mir dann immer Deinen Taufspruch vor: »Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben« (Johannes 3,16). Erinnerst Du Dich, dass ich einmal gerade an dem Tag bei Euch war, du warst wohl sechs Jah-

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re alt und hattest, erstaunlich gut als Erstklässlerin, auf Deinem Taufschein den Spruch gelesen. Du wirst jetzt einwenden, dass Du ihn doch kanntest, weil Deine Eltern Euch Kindern den Taufspruch immer am Tauftag, manchmal auch am Geburtstag sagten und mit Euch sprachen. Ob Du das jetzt auch mit Deinen Kindern tust? Sicher, nehme ich an. Eltern und Paten haben ja bei der Taufe versprochen, ihr Kind im Glauben zu erziehen. Für meine Kinder und Patenkinder war es mir wichtig zu wissen, dass wir sie im Glauben und nicht zum Glauben erziehen. Wir können den Glauben nicht machen, sondern der Heilige Geist gibt ihn in der Taufe, und zwar gegen alle Einwände des Verstandes. Du weißt ja selbst, wie schon ein Säugling die Stimme seiner Mutter erkennt, das Köpfchen danach dreht, sich von ihr trösten lässt und sein erstes Lächeln ihr gilt. Der Heilige Geist sollte nicht im Herzen des Kindes wirken und Glauben, Vertrauen schaffen? Vor Gott und der Gemeinde haben wir versprochen, das Kind im Glauben zu erziehen, indem wir mit ihm die Bibel lesen und es beten lehren. Das weißt Du aber selbst. Und deswegen fragst Du in Deinem Brief, was eigentlich das Dezember 2012

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Leben eines Christen und einer christlichen Fa- lie so gehalten. Deine Mutter hat uns so ganz milie ausmacht? Was gehört unaufgebbar dazu unbeabsichtigt einen wichtigen Dienst geleistrotz der Hektik unserer Zeit, die kaum einen tet. Wie ich weiß, lest Ihr auch sonntagabends gemeinsamen Moment möglich macht. Zum mit den Kindern noch einmal den Predigttext. Beispiel morgens: Ein Christ kann doch den Tag Gottes Wort ist die Saat, die Ihr in die Herzen nicht ohne Gott beginnen, sagst Du, ohne sein streut, das Gedeihen und Gelingen liegt in GotWort, ohne Dank für die Ruhe der Nacht und tes Hand. die Bitte um Schutz für den Tag. Was Du von Eurem Theo erzählst, hat mich Ja, das ist lebensnotwendig wie das tägliche richtig gefreut. Da kommt sein feines Gewissen Brot. Ich weiß, wie es im Alltag morgens zu- zum Vorschein, dass er Probleme hat mit dem geht, wenn jeder weg muss, zur Schule, zum Tischgebet, weil er an zwei Tagen wegen des Kindergarten, der Mann zur Arbeit, und das Nachmittagsunterrichts in der Schule zu Mitnicht gleichzeitig, sondern tag isst. Zeig ihm mal in sozusagen im Stakkato. mm Die rasende Zeit ist nicht der Bergpredigt die Stelle Ich denke aber, die Formel unser Gott, dem wir gehorchen über das Gebet, Matthäus »Hektik unserer Zeit« be6,6. Jesus sagt: »Wenn du herrscht uns förmlich, wir müssen, sondern die Zeit mit betest, geh in dein Kämglauben geradezu daran ihrer Einteilung in Sonntag und merlein und schließ die Tür und beugen uns dem ohne Werktag ist eine Gabe Gottes an hinter dir zu.« Gott sieht Zweifel, bzw. jammernd – ins Herz. Das Kämmerentschuldige, wenn ich das uns, über die wir, wie über alles lein ist sein Herz, in dem fast vorwurfsvoll beschrei- Geschaffene, herrschen sollen. er still und mit gefalteten be. Die rasende Zeit ist Händen beten kann. nicht unser Gott, dem wir gehorchen müssen, Du schreibst von Deinem Paul, der in letzsondern die Zeit mit ihrer Einteilung in Sonn- ter Zeit total im Stress lebt, deshalb manchmal tag und Werktag ist eine Gabe Gottes an uns, ungeduldig mit den Kindern ist und Du Dir über die wir, wie über alles Geschaffene, herr- Sorgen machst, dass er in das Burn-Out-Synschen sollen. Eine Lösung für den Tagesbeginn drom rutscht. Diese Wörter, Stress und Burnwäre, dass alle morgens fünf Minuten früher Out gehören in dieselbe Kategorie wie Hektik. aufstehen, um Zeit für ein gemeinsames Mor- Ich denke, man muss sich ganz energisch von gengebet zu haben. Das Losungsbüchlein, das solchen Drohwörtern frei machen. Dass einer ich Euch immer zu Weihnachten schicke, gibt ja Arbeit hat, ist schon mal ein Grund, Gott zu für jeden Tag je einen Vers aus dem Alten und danken. Dass sie schweißtreibend und mühsam dem Neuen Testament, dann sollten alle ein ist, ist eine Folge des Sündenfalls. Und dass gemeinsames festes Gebet sprechen, wie z. B. es Stress früher nicht gab, stimmt auch nicht. Luthers Morgensegen. Luther ermuntert nach Da hat man länger am Tag und an mehr Wodem Amen: »Und alsdann mit Freuden an dein chentagen gearbeitet. Das klingt jetzt alles sehr Werk gegangen und etwa ein Lied gesungen …«, weise und belehrend. Ich möchte Dir nur helso wird die Hektik überwunden. fen, nicht mit Sorgenfalten und Klagen Deinem Ein Lied gesungen – das wäre wunderbar, es lieben Mann zu begegnen, sondern mit einem macht fröhlich. Wer singt, betet zweifach, sagt fröhlichen Herzen und freundlichem Gesicht. der Kirchenvater Augustin. Ihr haltet das ja Und das machst du Dir nicht selbst, sondern beauch so an Wochenenden und Ferientagen, wie kommst es im Gebet. Bring alle Deine Sorgen in ich es bei Euch gelegentlich erlebt habe. Lie- Deinem stillen Gebet vor Gott, er will, dass wir der sind Gebete mit Bitte, Lob und Dank. Du ihn mit Ernst von Herzen bitten und ihm alles kennst viele auswendig, by heart, ein Schatz im sagen, was uns bedrückt. Christus selbst hat uns Herzen. Du hast sie zu Hause bei der täglichen befohlen, in seinem Namen zu bitten und verAndacht ganz von selbst gelernt und manche heißen, dass wir erhört werden, wann Gott will. auch im Konfirmandenunterricht. Aber heute Und alsdann, noch einmal Luther, mit Freuden lernen die Konfirmanden kaum noch Lieder an dein Werk, die Sorgen Gott überlassen. Ich oder Psalmen oder Bibelverse. Singt mit Euren hoffe, Du lässt dir das von Deiner alten PatenKindern, das ist die beste Mitgift fürs Leben. Du tante sagen, obwohl Du das auch selbst weißt. erzählst den Kindern sicher auch biblische Ge- Aber der direkte persönliche Zuspruch hilft schichten wie das bei Euch früher Eure Mutter dem bedrückten Herzen. Das gehört auch zu jeden Mittwoch vorm Schlafengehen tat. Ich den Patenpflichten, vor allem auch die Fürbitte. habe es von ihr für meine Familie übernommen, Das tue ich täglich für Dich und Deine ganze und eine Schwägerin hat es später in ihrer Fami- Familie. Informationsbrief 275

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… unsere besondere Aufgabe ist die Fürbitte, Fürbitte für unsere Familie, für Freunde, für die Kirche und unsere Gemeinde, vor allem auch, wo sie sich nicht nach dem Wort Gottes richtet, sondern dem Trend der Welt verfällt. Mahnen und Warnen soll man schon, aber nicht ohne die Fürbitte in der Gewissheit, dass Gott uns erhört.

Wir Alten sitzen ja nicht einfach auf den Zuschauerplätzen und müssen zusehen, was alles falsch gemacht wird. Nein, unsere besondere Aufgabe ist die Fürbitte, Fürbitte für unsere Familie, für Freunde, für die Kirche und unsere Gemeinde, vor allem auch, wo sie sich nicht nach dem Wort Gottes richtet, sondern dem Trend der Welt verfällt. Mahnen und Warnen soll man schon, aber nicht ohne die Fürbitte in der Gewissheit, dass Gott uns erhört. Damit hast Du im Kirchenvorstand auch zu tun und deutest in Deinem Brief Schwierigkeiten an, die auch uns hier beschäftigen. Du schriebst auch von den Debatten um die Tagesstätten für unter Dreijährige. Das allein ist schon eine Zumutung für die Kleinen. Aber was ich heute in unserer Zeitung las, ist der Gipfel, nämlich über die Kampagne, Männer zu ermuntern und anzuwerben als Erzieher in Kitas. Vordergründig steht das unter dem Vorzeichen, veraltete Rollenbilder zu knacken, gleiche Rechte für Mann und Frau. Der wahre Grund sind die fehlenden Fachkräfte angesichts der zugesagten Kita-Plätze. Frauen dagegen rühmt man als Polizistin, Schornsteinfegerin oder Spitzenpolitikerin. Da sträuben sich mir die Haare auf den Zähnen (Pardon)! Die altmodische Erziehung wird verstanden als Programmierung für überholte Rollen, nicht aber als Entfaltung der besonderen Gaben, die Gott mit der Erschaffung zweier unterschiedlicher Menschen in gegenseitiger Ergänzung gegeben hat. Kein fremder Mann dürfte mein Kind schmusen. Wenn ich alles summiere, was Du täglich bewältigen musst, ist Dein Beruf doch enorm vielseitig. Durch Deine Kinder und auch durch Deinen Mann kommst Du mit so verschiedenen Seiten des Lebens in direkte Berührung; das nimmt mit dem Heranwachsen der Kinder zu 10

und bringt immer neue Bereiche. Bei Deinem abgeschlossenen Hochschulstudium hättest Du jetzt vielleicht einen interessanten Posten inne. Und Du wirst sicher auch manchem mitleidigen Lächeln in Deiner Umgebung begegnen. Nimm es als Krönung. Sei dankbar, dass Du die richtige Entscheidung für Deinen Mann und Deine Kinder getroffen hast. Lies in der Bibel (Sprüche 31,10–31) das Lob der tüchtigen Hausfrau, da heißt es gleich am Anfang: »Die ist edler als die köstlichsten Perlen.« Wehre es nicht als Eigenlob ab; denn das ist nicht ihre Leistung, auch wenn davon die Rede ist, sondern das ist eine Bescherung Gottes (Vers 10). Sieh Frauen im Neuen Testament an, z. B. Maria. Sie sorgt häuslich (Hochzeit zu Kana), lebt bei ihren erwachsenen Kindern (Matthäus 12,46). Und als sie am Kreuz ihres sterbenden Sohnes stand, hat der sie nicht zur Bischöfin ernannt oder ihr sonst einen Spitzenposten verschafft, sondern hat ihr einen neuen Sohn gegeben, der für sie im Alter sorgen kann. Oder denke an Timo­ theus (2.Timotheus 1,5), dessen Mutter Eunike und Großmutter Lois ihn im Glauben erzogen. Nach nun 2 000 Jahren stehen sie noch vor uns als stilles Beispiel. Noch einmal zu Deiner Frage, was notwendig zum alltäglichen Leben eines Christen gehört. Das tägliche von Herzen gehende Gebet und das, was wir immer wieder vergessen: das Danken. Wenn ich mich besinne, wofür ich zu danken habe, kann ich plötzlich gar nicht aufhören und der Blick wird weit und das Herz fröhlich. Ohne den himmlischen Vater wären wir doch blind und stumm. »Lobe den Herrn, meine Seele«, dieser Psalm 103 enthält unser ganzes Leben in Gott. Nun sei mit Deiner Familie Gott befohlen und herzlich gegrüßt von Deiner Tante Gisela. W Dezember 2012

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Jesus –– der Jude Ist damit schon alles über ihn gesagt? –– Teil 2 Hanns Leiner Die negativen Reaktionen des Judentums auf Jesus

risäer gingen hinaus und hielten einen Rat …, wie sie ihn umbrächten« (Markus 3,6). Sogar seine eigenen Angehörigen halten ihn für wahnJesus ließ die jüdischen Menschen seiner Zeit sinnig oder besessen: »Er ist von Sinnen« (Marnicht gleichgültig. Ihre Reaktionen auf ihn wa- kus 3,21). Man unterstellt ihm sogar, mit dem ren aber zwiespältig: Glaube oder Unglaube, Teufel im Bunde zu sein (Markus 3,22). Seine Gehorsam oder Ärgernis. Jesus kann also nicht eigenen Mitbürger in Nazareth ärgern sich an einfach der Ur- und Nurjude gewesen sein. Das ihm (Markus 6,3). Und so geht es weiter. geht besonders aus den Reaktionen der VertreJesus spürt diesen Widerstand und spricht ter des damaligen offiziellen Judentums hervor: in seinen Leidensankündigungen klar aus, was Denn diese sind fast durchweg negativ, ableh- er auf sich zukommen sieht (Markus 8,31–33; nend, feindselig und schließlich sogar tödlich 10,38f.). Nach der Tempelreinigung wiederholt für Jesus. Sie gipfeln in man die Todesdrohung: dem Vorwurf: Er ist ein mm »Die an sich gut gemeinten »Es kam vor die Hohe»Gotteslästerer«. Beteuerungen moderner philosemi- priester und Schriftge1. Allein in dem ällehrten und sie trachtetesten und kürzesten tischer Neutestamentler, man dürfe ten danach, wie sie ihn Evangelium nach Mar- ›den Juden‹ die Kreuzigung Jesu umbrächten« (Markus kus finden sich mehr als nicht anlasten, ... sind nicht akzep11,18). Man stellt Jesus 30 Stellen mit Hinweiimmer wieder Fangfrasen auf Auseinanderset- tabel: Ohne die Denunziation Jesu gen und versucht ihn zungen zwischen dem durch die Priesterschaft wären die hereinzulegen (Markus Judentum und Jesus. Am Ende führt Römer nie auf die Idee verfallen, die- 11,13). Hiervon sollen nur einidas zu seiner Verhafge charakteristische Bei- sen Friedlichen und Schwächlichen tung und dem Prozess spiele erwähnt werden: … als ›Rebellen‹ hinzurichten.« m vor dem Hohen Rat mit Schon in der Geschichte der Verurteilung wegen von der Heilung des Ge- S. Landmann Gotteslästerung: Sie verlähmten heißt es von den urteilten ihn alle, dass er Schriftgelehrten über Jesus: »Er lästert Gott« des Todes schuldig wäre (vgl. Markus 14,55). (Markus 2,7). Sie kritisieren Jesus auch, weil Sogar noch unter dem Kreuz trifft ihn der Spott er sich mit den Zöllnern und Sündern einlässt und die Verhöhnung der Männer des Hohen (Markus 2,16). Sie tadeln ihn, weil seine Jünger Rats: »Hilf dir nun selber und steig herab vom den Sabbat nicht halten (Markus 2,24). Nach Kreuz … Er hat anderen geholfen, und kann einer Heilung am Sabbat taucht zum ersten Mal sich selber nicht helfen« (Markus 15,31f.). eine Todesdrohung gegen Jesus auf: »Die Pha2. Nun wird zwar von einigen jüdischen Auslegern die Historizität des Prozesses vor dem Hohen Rat gegen Jesus bezweifelt. Selbst wenn wir über die damaligen rechtlichen Verfahrensfragen nichts Genaues wissen (vieles wurde erst später festgelegt), so gibt es doch keinen Grund, diese Verurteilung Jesu zu bestreiten. Mir scheint das überzeugend, was der jüdische Gelehrte S. Landmann dazu schreibt: »Die an sich gut gemeinten Beteuerungen moderner philosemitiHanns Leiner scher Neutestamentler, man dürfe ›den Juden‹ die Kreuzigung Jesu nicht anlasten, ... sind nicht Die Anschrift des Autors finden Sie auf Seite 30 akzeptabel: Ohne die Denunziation Jesu durch Informationsbrief 275

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die Priesterschaft wären die Römer nie auf die Idee verfallen, diesen Friedlichen und Schwächlichen … als ›Rebellen‹ hinzurichten« (Jesus und die Juden, S. 251). Die Vielzahl dieser Jesus ablehnenden Stellen in den Evangelien und die grundsätzliche theologische Feindschaft, die aus ihnen spricht, schließen es auch aus, hier nur von einem der vielen innerjüdischen Streitgespräche zu sprechen. Hier ging es vielmehr um den Gegensatz zwischen einem Judentum, das sich ganz ungebrochen als Gottes Volk verstand und dem endzeitlichen Bußruf Jesu an sein Volk, das er auf einem falschen Weg sah und darum nicht einfach mehr als das erwählte Volk Gottes ansehen konnte. Paulus hat das später auf den Punkt gebracht, indem er zwischen einem Israel nach dem Fleisch und aus dem Glauben unterschied. 3. Von daher finde ich es keineswegs erstaunlich, dass nicht alle heutigen jüdischen Theologen Jesus ohne weiteres ins Judentum integrieren wollen, sondern die fundamentale Kritik, die er an manchen Zügen und Lehren des Judentums geübt hat, deutlich spüren und den unüberbrückbaren Abstand zwischen ihm und dem, was sie unter Judentum verstehen. So führt S. Landmann in seinem Buch: »Jesus und die Juden« unter der Überschrift: »Gegensatz zwischen Jesus und den Schriftgelehrten« folgendes aus: »Tatsächlich aber weicht er [Jesus] in anderen Aussprüchen und auch in manchen Verhaltensweisen deutlich davon [vom jüdischen Gesetz] ab« (S. 139). Abschließend spricht sich Landmann direkt gegen alle Versuche aus, Jesus zum Ur- und Nur-Juden zu machen: »Jesus war also, den zahlreichen Übereinstimmungen zwischen ihm und den Schriftgelehrten zum Trotz, dennoch kein ›Pharisäer‹. Man kann ihn, allen gegenteiligen Behauptungen jüdischer Jesusexperten zum Trotz, nicht ins Judentum ›heimholen‹.« Noch deutlicher drückt das J. Neusner aus, ein jüdischer Reformrabbi, in seinem in unserem Zusammenhang äußerst wichtigen Buch: »Ein Rabbi spricht mit Jesus – ein jüdischchristlicher Dialog«. Mit großer Sympathie hört Neusner zunächst Jesus zu und lässt sich auf ein theologisches Gespräch mit ihm ein. Er gibt ihm in manchem Recht, kommt aber dann am Ende doch zu einem grundsätzlichen Nein zu der Auslegung des Gesetzes durch Jesus und sagt zu ihm: »Du sprichst nicht wie ein Thoralehrer, sondern anders« (S. 51). Er antwortet Jesu Ruf ganz persönlich: »Wenn ich an jenem Tage dort [bei Jesus] gewesen wäre, hätte ich mich diesen Jüngern und ihrem Meister nicht angeschlossen« (S. 53). Denn »wenn ich mit 12

euch gehe, verlasse ich Gott« (S. 52), nämlich den Gott, der in der Thora des Mose zu mir spricht. Neusner erkennt damit klar, worum es bei Jesus geht, nämlich um die »Gegenüberstellung: Thora versus Christus« (S. 63). Es handelt sich um einen »Vergleich, bei dem zwischen der Lehre Jesu und dem Judentum ein erstaunlicher Gegensatz zum Vorschein gekommen ist« (S. 68). Denn »jetzt ist mir klar, dass das, was Jesus von mir fordert, allein Gott von mir verlangen kann« (S. 70). Neusner wendet das dann z. B. auf die Sabbatfrage an: »Entweder gilt: ›Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig!‹ Oder es gilt: ›Der Menschensohn ist der Herr über den Sabbat‹ (Markus 2,28). Aber beides zusammen kann nicht gelten« (S. 88). Er setzt dagegen: »Aus der Perspektive der Thora, wie ich sie verstehe, ist Gott allein Herr über den Sabbat« (S. 91). Es spitzt sich also alles auf den fundamentalen Gegensatz zu, »dass anstelle der Thora nun Christus steht« (S. 99). Und er antwortet auf diesen Gegensatz als Jude schließlich ganz entschieden: »Ich glaube nicht an dich, … ich glaube an die Thora« (S. 153). Diese harte Entscheidung ist leider nötig, denn er stellt fest: »Ich sehe nicht, wie deine Lehre und die Lehren der Thora zusammengehen … Sie passen meistens nicht zusammen« (S. 153). Im Nachwort erklärt Neusner entschieden: »Es soll deutlich hervortreten, was uns trennt« (S. 168). Für diese ehrliche theologische Feststellung aus der Sicht des Judentums, die die Unvereinbarkeit der Botschaft Jesu mit dem damaligen Judentum (nicht aber mit dem Alten Testament!) ausspricht, bin ich diesem Reformrabbiner dankbar. Denn er macht damit unwiderleglich deutlich, dass die heute so beliebte Aussage »Jesus war Jude« keinesfalls so unproblematisch, so eindeutig und einfach richtig ist, wie das diejenigen meinen, die sie oft leichtfertig verwenden.

Zusammenfassung: Jesus –– der Erfüller des Alten ­Testamentes und prophetische ­Kritiker des Judentums Was hat Jesus als Reformator des Judentums aus dem alten Bund aufgegriffen und für das real existierende Judentum so Aufregendes gelehrt? 1. Den Rückgang hinter das Gesetz des Mose auf den Anfang Gottes in Schöpfung (Matthäus 19,5f.) und Berufung Abrahams (1.Mose 12,1–3): Das verweist auf die universale, gnädige, gleichsam »evangelische« Verheißung Gottes, die älter ist als das Gesetz und ihm vorausgeht (Galater 3,16f.). Das heißt: Jesu Botschaft Dezember 2012

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ist insgesamt vor allem Evangelium und nicht ist demnach nicht einfach »aus dem biblischen Gesetz. Volk Israel hervorgegangen«, wie die fragwür2. Die Gewissheit der Nähe, Liebe, Fürsorge dige Verfassungsänderung unserer Kirche beund Barmherzigkeit Gottes: Dafür spricht die be- sagt, sondern aus dem Grund- und Eckstein tonte Verwendung des Vaternamens für Gott: Jesus Christus, der allein sie schafft und trägt »Mein himmlischer Vater«; darauf verweisen (1.Korinther 3,11; Epheser 2,20). Das Gleiche auch seine Gleichnisse, besonders das von dem gilt für das Bild von der Wurzel: Die Wurzel, aus barmherzigen Vater. Das Kommen der väterli- der die Kirche hervorwächst, ist nicht das Juchen Herrschaft Gottes, um das uns Jesus zu dentum, wie eine falsche Deutung des Ölbaumbeten lehrt, bedeutet Freude und Gemeinschaft gleichnisses behauptet, sondern wiederum Jesus mit Gott und untereinander und wird bei einem Christus selbst, wie es der wiederkommende Festmahl erfahren, zu dem Jesus alle einlädt; Herr bezeugt: »Ich [Jesus] bin die Wurzel und das Reich Gottes bringt darum Heilung, Leben, das Geschlecht Davids, der helle Morgenstern« Freiheit und Gemeinschaft mit Gott und unter- (Offenbarung 22,10). Denn Christus spricht: einander. »Ehe denn Abraham wurde, bin ich« (Johannes 3. Dies gilt besonders 8,58). den Armen, Kleinen, Ver- mm Wer von beiden besitzt im Damit sollte deutlich lorenen, Sündern, Ausge- Streitfall das höhere Recht: die geworden sein: Mit dem stoßenen, damit auch den Satz »Jesus war Jude« ist Fernen, den Heiden. Jesus Thora oder Jesus? Die jüdische keineswegs alles und schon bezeugt die Vorliebe Got- Antwort darauf lautet natürgar nicht das Wesentliche tes für die Verlorenen, um lich: die Thora. über ihn gesagt. Wir glausie zu retten. »Gott ist die ben nicht deswegen an ihn, Liebe« ist der zwar so noch nicht ausgesproche- weil er Jude war, sondern weil er als geborene, aber tatsächliche Inhalt seiner Botschaft. ner Jude der Retter Israels und aller Menschen 4. Darum bestehen Gottes Gebot und Willen wurde. Denn das Evangelium von Jesus Christus auch für uns in nichts anderem, als diese Liebe »ist eine Gotteskraft, die da rettet alle, die daran zu erwidern und weiterzugeben: So fasst es Je- glauben, die Juden zuerst und ebenso die Griesus im Doppelgebot der Liebe zusammen, darin chen«, das heißt alle Menschen. Das wird vom besteht der Sinn des ganzen Gesetzes Gottes; Judentum bis heute bestritten. das darf und soll von uns in Freiheit angewandt Deswegen kann ich das Verhältnis zwischen werden und soll sich als hilfreich und dem Men- Judentum und Christentum auch nicht einfach schen dienend erweisen. Dies Gebot ist insge- als ein geschwisterliches zweier Gottesvölker ansamt »für den Menschen gemacht«. sehen. Vielmehr handelt es sich zwischen beiden So steht Jesus ganz im Zusammenhang mit um ein Entweder-Oder, nämlich die Streitfrage, dem Alten Testament und doch zugleich da­ wer die richtige, dem Wesen der ursprünglichen rüber und bildet »die Mitte der Schrift«. Das Berufung durch Gott entsprechende Auslegung heißt: Das Alte Testament muss von ihm her des Alten Testamentes vertritt. Es verhält sich verstanden und ausgelegt werden (und nicht so, wie es Rabbi J. Neusner formulierte: Es geht vom Gesetz her); er ist der kritische Maßstab um die Wahl zwischen Jesus und der Thora. dafür, was darin für uns verbindlich ist und was Wer von beiden besitzt im Streitfall das höhere nicht. Darum geht er nicht im Judentum seiner Recht: die Thora oder Jesus? Zeit auf, sondern überbietet und korrigiert es. Die jüdische Antwort darauf lautet natürlich: Eine Heimholung Jesu ins Judentum ist darum die Thora. Die christliche Antwort hat der Aponicht möglich. Auch für uns ist keine irgendwie stel Paulus gegeben: »Christus ist das Ende [die geartete Hinwendung zum Judentum nötig. Vollendung] des Gesetzes [der Thora]« (Römer Wir sind nicht ans Judentum, sondern an Jesus 10,4) – als Heilsweg. Aus all diesen Gründen gebunden. »Denn in Jesus Christus gilt weder genügt es christlich gesehen keineswegs zu saW Beschnittensein noch Unbeschnittensein etwas gen: Jesus war Jude. [also weder Judesein noch Nichtjudesein], sondern der Glaube, der in der Liebe tätig ist« (Ga- (zuerst veröffentlicht in: CA – Confessio Augustana, I/2012, S. 29–41, later 5,6). So und nicht anders ist Jesus die wichtigste hier etwas gekürzt) und bedeutendste Gestalt Israels und des Alten Testamentes, mehr und größer als Abraham, Mose, David, Elia und alle anderen Könige Der erste Teil wurde im Informationsbrief für und Propheten und alle Rabbinen. Die Kirche Oktober 2012 veröffentlicht. Informationsbrief 275

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Besinnung zum Christfest Zuspruch aus Gottes Wort Rainer Mayer Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. (Johannes 1,14)

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er deutsche Name »Weihnachten« für das Fest der Geburt Jesu ist wahrscheinlich heidnischen Ursprungs. Es bezieht sich auf die im Germanischen geweihten Nächte der Wintersonnenwende. Ursprünglich wurde, vor allem im Osten, das Epiphanienfest am 6. Januar als Jesu Geburtsfest begangen. Die Feier von Weihnachten am 25. Dezember begann erst im zweiten Drittel des 4. Jahrhunderts. Heute ist unter verschiedenen Bezeichnungen (u. a.: italienisch Natale; französisch Noël; englisch Christmas; skandinavisch Jul) die Weihnachtsfeier weltweit verbreitet und wird selbst in Ländern, in denen Christen eine Minderheit bilden, wie z. B. in Japan oder Taiwan, begangen, freilich ohne geistlichen Inhalt. Neben dem Kommerziellen ist es die Lichtersymbolik, die attraktiv wirkt. Außerdem ist die Geburt eines Kindes immer wieder ein frohes Ereignis. Auch in Europa besteht die Tendenz, dass die Feier auf ein Lichter-, Kinderund Familienfest zusammenschmilzt. Die Lichtsymbolik zur Zeit der Wintersonnenwende ist verständlich. Weshalb aber Gottes Lichtglanz-Herrlichkeit (hebräisch kabod; griechisch doxa) mit einem armen Kind in einer Krippe verbunden wird, ist nur schwer nachvollziehbar. Glänzende Armut? Dieser äußere Gegensatz reizt zum Widerspruch. Die Spannung spiegelt sich auch in den Weihnachtserzählungen der Bibel.

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Einerseits werden wir auf die Schattenseite menschlichen Lebens geführt: In der Herberge war kein Platz. Das Neugeborene lag im Futtertrog für Tiere. Um die Krippe scharten sich verachtete Leute, Kleinviehhirten. Herodes wollte das Kind ermorden; das Schicksal der Flucht wurde ihm nicht erspart. Andererseits sind Gottes Ehre, Ruhm, Klarheit und Herrlichkeit aufs engste mit der Geburt dieses Kindes verflochten: Ein Erzengel erscheint Maria schon bei der Ankündigung. Die Hirten auf dem Feld werden von der Herrlichkeit himmlischen Lichtglanzes geblendet. Ein hell strahlender neuer Stern weist den Weisen aus dem Morgenland den Weg zur Krippe. Sie bringen dem Kind kostbare Geschenke, mit denen man sonst nur ruhmreiche Könige ehrt. Also zeigt auch die biblische Erzählung zwei Seiten, die äußerlich nicht zusammenpassen. In gleicher Weise beschreibt unser Bibelwort die paradox erscheinende Spannung. Seine Aussage lässt sich wie folgt umschreiben: Der göttliche Sohn wurde niedrig, vergänglich und sterblich und schlug sein Zelt unter uns auf. Wir, seine Jünger, haben gerade dadurch seine Ehre, Klarheit und Herrlichkeit gesehen. Wie ist das zu erklären? Nun, der Weg der Offenbarung Gottes führt von oben nach unten: Gott wurde sterblicher Mensch (»Fleisch«). Der Weg der Erkenntnis der Offenbarung führt jedoch von unten nach oben: Nur der Mensch, der sich beugt, findet in der Krippe den Gottessohn und seine Herrlichkeit. Denn wir Menschen alle, der »alte Adam« in jedem von uns, will von Natur aus selbst »sein wie Gott«. Daher sucht die allgemeine menschliche Religiosität Gott nicht »unten«, sondern »oben«. Da muss man sich nicht beugen. Der natürliche Mensch will das nicht! Das Christfest hat in Deutschland neben Karfreitag eine besondere evangelische Prägung erhalten, weil beide Feiertage »unten« ansetzen und nicht »oben« bei einer mit äußerem Glanz und Gloria triumphierenden Kirche, sondern bei Jesus Christus selbst und allem, was er mit seinem Leben und Werk für uns getan hat. Es geht zentral um das für uns der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus! Nicht die geDezember 2012

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Der göttliche Sohn wurde niedrig, vergänglich und sterblich und schlug sein Zelt unter uns auf. Wir, seine Jünger, haben gerade dadurch seine Ehre, Klarheit und Herrlichkeit gesehen.

weihten Nächte der Wintersonnenwende, auch nicht die schönen Lichter sind Mittelpunkt und christlicher Grund für das Fest, sondern die Christenheit feiert Jesus Christus selbst und seine Gaben. Das Pauluswort »Wir haben solchen Schatz in irdenen Gefäßen« (2.Korinther 4,7) wird an Krippe und Kreuz anschaulich, sichtbar und fassbar. Martin Luther hat in auffallender Weise immer wieder als besonderes Gotteslob auf die Windeln des Kindes in der Krippe hingewiesen. Sie sind ein besonderes Zeichen für die Herablassung Gottes in Jesus Christus, ein Zeichen nicht nur für seine Menschwerdung, sondern darüber hinaus für seine Erniedrigung. Und diese geschah um unseretwillen: So merket nun das Zeichen recht: / die Krippe, Windelein so schlecht, / da findet ihr das Kind gelegt, / das alle Welt erhält und trägt. Der Sammet und die Seiden dein, / das ist grob Heu und Windelein, / darauf du König groß und reich / herprangst, als wär’s dein Himmelreich. (Evangelisches Gesangbuch Nr. 24, Strophen 5 und 11) So und nur so, nämlich in der Herabbeugung, strahlt das Licht auf und wird die ganze Herrlichkeit Gottes offenbar, wie Martin Luther weiter singt und sagt: Das ewig Licht geht da herein, / gibt der Welt ein’ neuen Schein; / es leucht’ wohl mitten in der Nacht / und uns des Lichtes Kinder macht. / Kyrieleis. Informationsbrief 275

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Er ist auf Erden kommen arm, / dass er unser sich erbarm / und in dem Himmel mache reich / und seinen lieben Engeln gleich. / Kyrieleis. (Evangelisches Gesangbuch Nr. 23, Strophen 4 und 6) Nach jüdischer Tradition, von der sich vielfache Spuren im Neuen Testament finden, hatte Adam, der erste Mensch, als Gottes Ebenbild am göttlichen Lichtglanz teil. Aber der Mensch verlor seine Herrlichkeit durch den Sündenfall. Der Heiligenschein, wie er auf alten Bildern besondere Christen umgibt, erinnert noch symbolisch an den Adel der göttlichen Ebenbildlichkeit, die zwar immer noch für alle Menschen gilt, die aber seit Adams Fall durch die Sünde verdunkelt ist. Ehre und Herrlichkeit, göttliche Geschenke an den Menschen, gingen verloren, denn dieser trachtete danach, ohne Gott und gegen ihn zu Macht und Ansehen zu gelangen. Ruhmsucht, Eitelkeit, Ehrgeiz stehen gegen die Ehre, die Gott schenkt und für den Menschen vorgesehen hat. Mit der Geburt Jesu erschien ein neuer, anderer Adam, so sagt es der Apostel Paulus (vgl. Römer 5,12ff.). Das Kind in der Krippe ist ganz Mensch, wie der erste Adam. Es trägt jedoch wieder all die Herrlichkeit, die dem ersten Adam bei der Schöpfung gegeben war – und mehr Würde darüber hinaus. Im Unterschied zum Menschen der ersten Schöpfung hat Jesus Christus seine Herrlichkeit nicht verloren. Die Ehre von Gott hielt er fest, die Ehre von 15


Menschen lehnte er ab (vgl. Johannes 5,41). Er suchte nicht das Seine. Ruhmsucht, Eitelkeit, Ehrgeiz lagen ihm fern. Er suchte allein die Ehre seines himmlischen Vaters. So ruhte die göttliche Herrlichkeit auf ihm und blieb bei ihm. Mit ihm begann die Neuschöpfung. Wie kann man daran teilhaben? In Ernst Wiecherts Roman »Die Jerominkinder« sagt der alte jüdische Arzt Dr. Lawrenz zu Jons Jeromin, der kurz vor seinen medizinischen Universitätsexamina steht: »Früher hieß nur einer der ›Herr‹, und das war Gott ... Und dann ging es auf die Könige über und dann auf den Edelmann, und heute ist der Pedell an der Alma mater ein Herr ... Es gibt zu viele Herren auf dieser Erde, Jeromin. Deshalb ist sie so herrlich, und deshalb wird es kein gutes Ende mit ihr nehmen« (Bertelsmann Verlag, 1960, S. 436f.). Eine jüdische Anekdote erzählt, dass ein Schüler zu seinem Rabbi kam und fragte: »Früher gab es Menschen, die Gott von Angesicht zu Angesicht geschaut haben. Warum gibt es die heute nicht mehr?« Darauf antwortete der Rabbi: »Weil sich niemand mehr so tief bücken will.« Hier löst sich das Geheimnis des Christfestes mit seinem scheinbaren Widerspruch zwischen Niedrigkeit und Hoheit: Das Kind in der Krippe verwandelt den, der demütig seine Nähe sucht, mehr und mehr in das Bild des neuen Menschen hinein. Mit der persönlichen Jesusbegegnung beginnt ein Heilungsprozess, als dessen Ziel jeder so werden darf, wie er von Gott als eigenständige, heile Person gedacht ist. Voraussetzung ist das Sich-Beugen, das Schuldbekenntnis und die Annahme der Sündenvergebung durch Jesus Christus. Wer diesen Weg geht, erfährt, dass im Krippenkind die ganze Hoheit und Herrlichkeit Gottes aufstrahlt. Es wird sichtbar, was für »gebundene Augen« verborgen bleibt.

»Es gibt zu viele Herren auf dieser Erde, ­Jeromin. Deshalb ist sie so herrlich, und deshalb wird es kein gutes Ende mit ihr nehmen.« Diese Worte legt Ernst Wiechert in seinem Roman dem alten jüdische Arzt Dr. Lawrenz in den Mund. Nach wie vor gibt es zu viele Herren auf dieser Erde. Jeder will dazugehören und ebenfalls ein Herr sein. Aber beginnend mit der Geburt Jesu zu Bethlehem ist der gewaltige Durchbruch von oben in den Machtbereich der Finsternis, des Satans, der Sünde und des Todes geschehen. Es kann anders werden – mit dir und mir. Darum gibt es Hoffnung für dich und mich. Trotz allem, was der alte Lawrenz in den »Jerominkindern« richtig über das ungute Ende der Erde bemerkte, wird die alte Erde, wenn Jesus Christus wiederkommt, durch das Gericht hindurch verwandelt werden in das Reich Gottes. Dann wird das Kind in der Krippe seine Herrlichkeit vor der ganzen Schöpfung aufstrahlen lassen und auch unseren sterblichen »Leib der Niedrigkeit verwandeln, so dass er gleichgestaltet wird seinem Leib der Herrlichkeit« (Philipper 3,21). Im Glauben geöffnete Augen sehen diese Herrlichkeit des eingeborenen Sohnes vom Vater voller Gnade und Wahrheit schon jetzt. »Das Licht scheint in der Finsternis«, heißt es in Johannes 1 Vers 5, »und die Finsternis hat’s nicht ergriffen«. Mögen wir es begreifen und ergreifen! W Mit der persönlichen Jesusbegegnung beginnt ein Heilungsprozess, als dessen Ziel jeder so werden darf, wie er von Gott als eigenständige, heile Person gedacht ist. Voraussetzung ist das SichBeugen, das Schuldbekenntnis und die Annahme der Sündenvergebung durch Jesus Christus. Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus: Die Anbetung der Weisen, Rembrandt, 1632; Eremitage Museum, St. Petersburg.

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Luther und den lutherischen Vätern verpflichtet Ernst Volk wurde 85 Walter Rominger Über Jahre hinweg hat Ernst Volk, emeritier- sen Anschauungen zum »Antibultmannianer« ter Superintendent der rheinischen Kirche, in­ avancierte; ebenso, wie bereits in Marburg, ließ struktive Beiträge im Informationsbrief der Be- ihn die Zeit am reformierten Predigerseminar kenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« zu Elberfeld zum bewussten Lutheraner werverfasst; ebenso stammen einige InfoSpezial aus den und zwar hauptsächlich wegen des Abendseiner Feder. Auch in anderen Schriften waren mahlsverständnisses Luthers. Anschließend war Beiträge des engagierten Theologen zu lesen. Volk Vikar in Oberhausen (bei Essen), dem sich Nunmehr konnte er am 13. November seinen seine Hilfspredigerzeit in Hückelhoven (südlich 85. Geburtstag begehen, von Mönchen-Gladbach) wohl wach im Geiste und mm Das Evangelium, das so anschloss. 1956 übernahm kirchliche Entwicklungen leicht verlorengeht, wiederzuer das Pfarramt in Mülheim verfolgend, aber im Schreian der Mosel, einer sehr traben, schon allein aufgrund entdecken und dieses vor Verditionsreichen Kirchengeseines seit längerem ange- fälschungen zu bewahren, das meinde, ist sie doch eine der schlagenen Gesundheitszuältesten evangelischen im hat sich der Jubilar in all den standes, müde geworden. Rheinland. Die Synode des Schade eigentlich, aber das Jahren zur Aufgabe gemacht. Kirchenkreises Trier wählte Alter fordert seinen Tribut. ihn 1964 zum SuperintenWir wollen nicht über das, was nicht mehr ist, denten dieses Kirchenbezirks. Offenbar waren klagen, sondern dankbar dafür sein, was wir bis sich die Gemeindeglieder des Kirchenkreises bejetzt an ihm gehabt haben. Eine Würdigung wusst, was sie an ihm hatten und haben, denn er des Lebensweges Volks, der über Jahrzehnte wurde dreimal für jeweils acht Jahre wiedergeim Dienst Jesu, des Herrn seiner Gemeinde, ge- wählt und dann 1988 nochmals für vier Jahre; standen hat als Prediger des Evangeliums und 1992 trat er mit 65 in den Ruhestand. Da überLehrer der Gemeinde, ist mehr als angebracht. rascht es nicht einmal, dass er während vieler Geboren wurde der Jubilar wie bereits er- Jahre der dienstälteste Superintendent der rheiwähnt am 13. November 1927 in der hessischen nischen Kirche war. Noch weniger überraschen Enklave der rheinischen Kirche, in Biskirchen dürfte, dass er viele Jahre dem »Lutherischen im Kirchenkreis Braunsfels (bei Wetzlar). Ge- Konvent im Rheinland« angehörte, seit 1975 radezu amüsant erscheint, dass der als stram- dessen Vorsitz hatte und nun seit einer Reihe mer Lutheraner ausgewiesene Ernst Volk in der von Jahren dessen Ehrenvorsitzender ist. reformierten Gemeinde Biskirchen nach dem Das Evangelium, das so leicht verlorengeht, Heidelberger Katechismus konfirmiert wurde. wiederzuentdecken (nicht zufällig trägt die zu Verändernd wirkte auf ihn das Studium evangeli- seinem 65. Geburtstag erschienene Festschrift scher Theologie in Marburg, wo er noch Rudolf den Titel »Verlorenes wiederfinden«) und dieses Bultmann hören konnte und aufgrund seiner vor Verfälschungen zu bewahren, das hat sich geistig-geistlichen Auseinandersetzung mit des- der Jubilar in all den Jahren zur Aufgabe gemacht, wohlwissend, dass nicht er es ist, der die Kirche erhält, sondern der Herr der Kirche selbst diese führt, hat er sich doch gerade aufgrund dieser Gewissheit, als Mahner und Prediger des Evangeliums zur gewichtigen, wenn auch des Öfteren unbequemen Stimme bekenntnistreuen Luthertums entwickelt. Bei seinen vielWalter Rominger fältigen Betätigungen blieb dennoch, ganz im Die Anschrift des Autors Sinne lutherischer Überzeugung, die sonntägfinden Sie auf Seite 30 Informationsbrief 275

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liche Predigt des Evangeliums von Jesus Christus Mittelpunkt all dessen, was er tat. Als einem überzeugten lutherischen Theologen spielte für Ernst Volk die Rechtfertigung »aus Gnaden um Christi willen durch den Glauben« (CA IV) die entscheidende Rolle in seinem Dienst und von daher ist es nicht verwunderlich, dass er sich gegenüber einer oberflächlichen Ökumene, wie wir diese beobachten, skeptisch verhielt, deren Pragmatismus er ablehnt. Der Festschrift zu seinem 65. Geburtstag ist eine umfassende Bibliographie beigegeben (S. 509–517), die hinlänglich belegt, dass er mit zahlreichen Aufsätzen, Broschüren und Stellungnahmen hervorgetreten ist, wobei er sich darin als profunder Kenner Luthers und der

lutherischen Väter (etwa Chemnitz) auszeichnet. Die Bibliographie beginnt zwar mit ersten Veröffentlichungen aus der Feder Volks 1960 und endet leider bereits 1992, mit dem Jahr, in welchem Ernst Volk 65 wurde. Ob es eine Fortsetzung gibt? Das wäre gut, denn gerade auch in den Jahren seines Ruhestandes blieb Ernst Volk in dieser Beziehung keineswegs untätig. Der instruktive Beitrag Ernst Volks »Der kommende Herr« (direkt im Anschluss an diesen Text abgedruckt) eignet sich gut für die Advents- und Weihnachtsausgabe, ist doch gerade der Zweite Advent von dem Thema der Wiederkunft Christi bestimmt, ist aber aller Wahrscheinlichkeit nach der letzte des Jubilars für den Informationsbrief. W

Der kommende Herr Ernst Volk I. Von Anbeginn gehörte die Erwartung der Wiederkunft Christi und damit verbunden eines letzten oder »jüngsten« Gerichtes zum Urbestand des christlichen Glaubens. Die Gemeinde konnte dabei an alttestamentlich-prophetische Verheißungen von einem »Tag des Herrn« anknüpfen, sei es als »Tag des Zornes« (Jesaja 13,13), als »Tag der Rache unseres Gottes« (Jesaja 61,2), sei es als ersehnter »Tag des Heils« (Jesaja 49,8). Immer ist in den Abläufen von Geschehnissen eine Zielrichtung zu erkennen. Als Menschenkinder sind wir von Gott ins Dasein gerufen worden und am Ende aller Zeiten werden wir ihm Rede und Antwort stehen müssen. Später hat Christus diese lineare zielgerichtete Geschichtsschau vor dem Hohen Rat ausdrücklich bestätigt. Unter Eid bekräftigt er: »Ihr werdet sehen des Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen auf den Wolken des Himmels« (Matthäus 26,64). Mit dieser eidlich bekräftigten Aussage hat Jesus ganz bewusst das Todesurteil des »Hohen Rates« herausgefordert. Mit seiner Bildrede vom »Sitzen zur Rechten der Kraft und vom Kommen auf den Wolken des Himmels« beansprucht er nichts Geringeres, als dass er, der Verspottete, Gegeißelte und zum Tode Überantwortete nicht nur der Herr über Leben und Tod sein wird, sondern dass er, der Ohnmächtige, das letzte Gerichtsurteil über Welt und Menschheitsgeschichte sprechen wird. Wohl kaum wird man hinfort die Erwartung des letzten abschließenden Gerichts als uneigentliche Rede oder gar als Mythologie abtun können. Jesu Ankündigung seiner »Parusie«, seiner Wiederkunft,

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seiner Gegenwart in dieser Weltzeit, ist seit jenem Verhör vor dem Hohen Rat aktenkundig und gerichtsnotorisch geworden. Das lässt sich seitdem nicht mehr als religiöser Mythos abtun. Zwar erzählen die Mythen der Völker rund um die Welt auch von Götterdämmerungen und Weltbränden, aber nie künden sie von einem Ziel und der Vollendung der Geschichte. Kein Geringerer als der nordafrikanische Kirchenvater Augustinus (354–430 n. Chr.) weist darauf hin, dass die Welt vor Christus nur kreisende »Zeitläufe« kennt, dass die Zeit in sich abrollt und immer wieder in sich zurückläuft, einer Schlange gleich, die sich selber verschlingt und wieder ausspeit, ein endloses Spiel, das weder Anfang noch Ende kennt, also auch keinen Fortschritt und keine Vollendung. II. Erst mit dem Kommen Christi in die Welt – eines geschichtlich nachweisbaren Mannes aus dem Hause Davids – entsteht ein völlig neues Zeitgefühl. An die Stelle der mythischen Welt – gewoben aus Hochmut und Schuld, aus Mord und Krieg und aus dem Gericht und dem Sterbenmüssen – in diese mythische Welt tritt jetzt die eine Gestalt ein, die mit gewaltiger Hand dieses Lügengewebe der Mythen zerreißt und die Wahrheit an den Tag bringt. Die in sich kreisende Zeit wird unterbrochen. Die alles verschlingende Schlange der unendlichen Kreisläufe wird zerstückelt. Die Zeit wird aus dem Kreis eine ausgestreckte Linie mit Anfang und Ende und einem endgültigen Ziel. »Da aber die Zeit erfüllet ward, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einem Weibe und unter das Gesetz getan« (Galater 4,4). Zwar dem Gesetz der Zeit unterworfen, aber gleichwohl stark genug,

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die endlos kreisende Zeit aufzuhalten. Der, der dies vollbringt, ist selbst eine Gestalt der Geschichte und zeigt doch zugleich die ewige Gottheit in einer Person. An seinem Kreuz hat er unsere Menschenschuld gesühnt, hat er das Todesgericht auf sich selbst genommen und den Tod in seiner Macht entmächtigt. Wir können und dürfen hoffen. Wir irren nicht mehr im Dunkeln. Wir taumeln nicht mehr ziellos im Weglosen und versinken nicht mehr im gefühllosen Nirwana. Wir wissen, wem wir entgegengehen und wer auf uns wartet. Der kommende Herr trägt sichtbar die Spuren der Kreuzigung an seinem Leib. Am Kreuz hat er das jüngste Gericht, das Gericht Gottes, auf sich genommen. Das Weltgericht ist an ihm vollstreckt worden. Es trifft nicht mehr die, die ihm sich anvertraut haben. Ihnen ruft Christus zu: »Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, so sehet auf und erhebt eure Häupter, darum dass sich eure Erlösung naht« (Lukas 21,28). Verschließt sich aber der Mensch dem Anruf Gottes, weist er das Heilswort Christi zurück, so muss ihm der Tag des Herrn Finsternis werden und nicht Licht (Amos 5,18). Sein Unglaube ist dann schon gerichtet (Johannes 3,18b). III. Ist aber das Entscheidende bereits geschehen, hat Christus den »Stecken des Treibers«, der uns in endlosen Kreisläufen ruhelos vor sich hertrieb, zerbrochen (Jesaja 9,3), sind Tod und Teufel, Gericht und Hölle besiegt, wie weit wären wir vom rechten Glauben entfernt, wenn wir mit Philosophen (Plato, Plotin oder Friedrich Nietzsche) oder modernen Religionsschwärmern (betr. Seelenwanderung) noch in jenen unter dem Kreuz endgültig entlarvten Kreisläufen dächten. Wie töricht wäre dies! »Denn einmal nur ist Christus gestorben für unsere Sünden; auferstanden von den Toten aber stirbt er nicht noch einmal und der Tod wird nicht mehr über ihn herrschen; und wir werden nach der Auferstehung allezeit bei dem Herrn sein« (Augustinus, Der Gottesstaat, 12. Buch, 13. Kapitel). Das schließt nicht aus, dass Christen immer wieder nach dem »Wann« Ausschau halten. »Sag uns, wann wird das alles geschehen? Und was wird das Zeichen sein, wann das alles soll vollendet werden?« (Markus 13,4) bitten schon die Jünger den Herrn, sei es, dass ihrer Ungeduld die Zeit zu lange zu währen scheint, sei es, dass sie die »Wehen der Endzeit« (Verfolgung, Hass und Martyrium) als Angefochtene fürchten. Gerade ihnen ruft Christus ermutigend zu: »Wer aber beharret bis ans Ende, der wird selig« (Matthäus 24,13). Denen, die ungeduldig oder neugierig, den »Tag des Herrn« vorausberechnen wollen, wird mahnend und kritisch entgegengehalten: »Darum wachet; denn ihr wisset nicht, welche Stunde euer Herr kommen wird« (Matthäus 24,42). Im Gleichnis von den zehn Jungfrauen wird sogar erzählt, dass alle einschliefen (Matthäus 25,5), weil der Herr und Bräutigam sein Kommen verzögert. Entscheidend ist, dass man im Augenblick des Weckrufes das Öl des Glaubens auf

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seinem Öllämpchen hat. Glaubend und nicht berechnend sind wir an jenem »Tag des Herrn« bereit. IV. Da die gottfeindlichen Mächte – Sünde, Tod und Teufel – die im Kommen Christi durch seinen Tod und seine Auferstehung – bereits überwunden sind und sich auf dem Rückzug befinden, um so mehr, um so intensiver begehren sie noch einmal gegen den siegreichen Christus auf. Es gehört deshalb zu den »Zeichen der Zeit«, dass die Verführung zu Unglaube und Feindschaft zunehmen. Viele werden sich als Christusse, als Heilsbringer aufspielen und viele in die Irre führen. Krieg und Kriegsgeschrei gellen seit Kains Zeiten durch die Jahrtausende. Hunger und Elend und teure Zeiten wandern weiter durch die Geschichte und Christenverfolgungen werden nicht fehlen. Vor allem aber gehört zu den Wehen der Endzeit, dass der »Greuel der Verwüstung«, die Macht des Antichristen sich erhebt. Dabei ist der Antichrist gerade nicht der blutige Verfolger. Er sitzt vielmehr mitten im Tempel Gottes, mitten im Herzen der Gemeinde. Er erhebt sich »über alles was Gott oder Gottesdienst« heißt (2.Thessalonicher 2,4). Johannes macht darauf aufmerksam, dass schon viele Anti- oder Widerchristen in der Welt sind. Das Kennzeichen des Widersachers aber ist es, den Vater und den Sohn zu leugnen, die Menschwerdung Gottes in dem Sohn (1.Johannes 2,18; 2,22f.) zu bestreiten. An die Stelle des leiblichen Christus tritt dann eine Christusidee. Ideen aber sind übergeschichtlich und gebären totalitäre Weltanschauungen und Ansprüche, die Menschen fesseln und ins Verderben stürzen. Das vergangene 20. Jahrhundert hat eine Fülle solcher Ideen hervorgebracht: Nationalismus, Kommunismus, Sozialismus oder Nationalsozialismus, Rassismus und Antisemitismus und dergleichen mehr. In alle dem geht es um die Befreiung des Menschen. Das Ende aber ist stets Elend, Verzweiflung und Tod. »Es ist die letzte Stunde«, stellt Johannes fest (1.Johannes 2,18). Der Christus Gottes ist seit Ostern und Himmelfahrt schon längst im Kommen. Die Zeichen der Zeit müssen nicht erst in der Zukunft erwartet werden. Sie sind schon längst auf dem Weg zu uns. Sie bestimmen schon längst unsere Gegenwart. Jenes Seebeben in Indonesien, das die Welt so erschüttert hat, ist ebenfalls ein Zeichen der Zeit. Die »festgegründete Erde« (so Goethe) wird einmal ein Ende nehmen, Sonne und Mond verlieren ihren Schein und herauf steigt Gottes neue Schöpfung. Die Gräber öffnen sich, und die Toten werden vor Gottes Angesicht gerufen, damit »die da Gutes getan haben, hervorgehen zur Auferstehung des Lebens, die aber Übles getan haben, zur Auferstehung des Gerichts« (Johannes 5,29). So steht der »Tag des Herrn« am Ende unter der Gewissheit Christi: »Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer an mich glaubt, der hat das ewige Leben!« W (Johannes 6,47)

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Ein vielversprechendes Rezept Jakobus 5,13––18 Christoph Horwitz Leid und Leiden sind ein unerquickliches Kapitel in unserem Leben. Unsere innere Abwehr dagegen verschafft sich oft in dem Ausruf Ausdruck: Wie kann Gott das zulassen? Womit habe ich es mir verdient, dieser Krankheit anheimzufallen, plötzlich arbeitslos zu werden …? Die Frage drängt sich auf: Wer trägt die Schuld, dass mich dieses Schicksal getroffen hat? Die Bibel gibt darauf folgende Antwort: Am Ende der Schöpfung fällt Gott das Urteil: »Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut« (1.Mose 1,31). Das Leid aber ist erst über die Menschen gekommen, nachdem sie Gottes Willen missachteten und selbst sein wollten wie Gott und deshalb aus dem Paradies ausgetrieben wurden (1.Mose 3,1ff.). Daraus ist zu folgern, dass wir für unser Leiden durchweg selber Verantwortung tragen. Wie aber gehen wir mit Leid um, das uns widerfährt? Jakobus gibt uns in seinem Brief wesentliche Hinweise – alles andere als Allgemeinplätze! Er macht uns klar: Das Aufspüren eines Sündenbocks, die Anklage Gottes wegen unseres Unglücks hilft nicht weiter. Hat er aber Ratschläge bereit, die Lösung für unsere Not ergeben? Folgende Richtlinien für den Umgang mit Leiden werden uns vermittelt: In guten Tagen vergesst das Lob Gottes nicht und singt Psalmen. Wer von Krankheit befallen ist, rufe die Ältesten der Gemeinde zu sich, damit sie über ihm beten und ihn salben mit Öl. Die Ältesten der Gemeinde waren Leute, fest verwurzelt im Leben der Gemeinde, Leute, die sich durch ihren Wandel Respekt erworben hatten. Ihr Gebet des Glaubens wies sie als Männer entschiedener Christusnachfolge aus. Sie verfügten nicht nur über umfassende Kenntnisse in der Glaubenslehre, sondern auch über handfestes Vertrauen

Christoph Horwitz Die Anschrift des Autors finden Sie auf Seite 30

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zum allmächtigen Gott, das sie dazu in die Lage versetzte, in Menschenaugen Unmögliches zu vollbringen. Dieses aus tiefem Vertrauen zu Gott erwachsene Gebet, verbunden mit der Salbung des Kranken mit Öl an Kopf und Händen wird – das ist für Jakobus feststehend – den Kranken der Vollmacht des himmlischen Vaters ausliefern. So wird Gottes Handeln auf den Plan gerufen, so dass der Kranke gestärkt und gesund werden kann an Leib und Seele. Jakobus nimmt damit die Botschaft aus den Psalmen auf: »Herr, mein Gott, als ich schrie zu dir, da machtest du mich gesund« (Psalm 30,3). Es ist an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass auch heute das Gebet des Glaubens im Namen unseres Herrn Jesus Christus Gesundheit und Sündenvergebung auslösen kann. Wir werden dieses Gebet nicht nur auf die Krankheit einzugrenzen haben. Weiter wird auf die Feier des heiligen Abendmahls am Krankenbett zu verweisen sein. Es kann eine wesentliche Kraftquelle in Krankheit und Anfechtung sein. Leider wird wenig von diesem Heilmittel Gebrauch gemacht, weil befürchtet wird, wenn der Pastor zum Abendmahl zum Kranken gerufen wird, ist die Todesstunde nicht mehr fern. Um dieses Aberglaubens willen wird dann leider auf diese Hilfe verzichtet. Jakobus ruft auch die Gemeinde unserer Tage zum fürbittenden Gebet des Glaubens für unsere Kranken auf – ein wichtiger Hilfsdienst, der auch durch die gottesdienstliche Gemeinde unbedingt ausgeübt werden sollte. Zur Krankensalbung ist noch anzumerken: In der römisch-katholischen Kirche ist daraus vorwiegend ein Sterbesakrament, die letzte Ölung, geworden. In der evangelischen Kirche wird hier und da versucht, den Brauch, dem Jakobusbrief entnommen, neu zu beleben. Zur damaligen Praxis gewinnen wir bei Markus (6,13) folgenden Einblick: Jesus hat seine Jünger mit Vollmacht ausgestattet und ausgesandt zum Verkündigungsdienst. Wir lesen: »Und sie gingen aus und predigten, man sollte Buße tun, und trieben viele böse Geister aus und salbten viele Kranke mit Öl und machten sie gesund.« Das leidenschaftliche Gebet des Glaubens im Namen Jesu schuf Frucht, verbunden mit der Vergebung anliegender Sünde. Daher wird Dezember 2012

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noch der Frage nachzugehen sein, wie KrankWie aber stehen wir da, wenn nach dem Geheit und Sünde zusammenhängen. Im neunten bet des Glaubens keine Genesung eintritt? War Kapitel des Matthäusevangeliums wird die Hei- der Glaube, das unbedingte Vertrauen auf Gotlung eines Gichtbrüchigen durch Jesus geschil- tes Kraft zu schwach? Habe ich es mir nur vorgedert. Dabei fällt auf, Jesus macht, mich allein auf Gott sagt als Erstes zu dem Kranzu verlassen? Das ist keinesken: »Deine Sünden sind dir wegs immer auszuschließen. vergeben.« Auf die NachfraAber Folgendes ist ohne ge der Theologen, ob Jesus Wenn und Aber festzuhaldazu die Vollmacht besitze, ten: Krankheit und Sünde heißt es dann: »… Auf dass haben einen gemeinsamen ihr aber wisset, dass des Wurzelboden. Es gibt aber Menschen Sohn Vollmacht auch Krankheit, die ihren hat, auf Erden die Sünden Sinn darin hat, dass durch zu vergeben – sprach er zu sie die Herrlichkeit unseres dem Gichtbrüchigen: steGottes in grelles Licht trehe auf, hebe dein Bett auf ten solle, so, wie es Jesus an und gehe heim! Und er dem Blindgeborenen aufstand auf und ging heim.« mm Das Gebet des Glaubens gezeigt hat. Sie kann dem Es kann aber nicht bei jeder zeigt uns Jakobus als Schlüssel, Menschen auch wachsende Krankheit auf Vorliegen von geistliche Reife einbringen. Sünde geschlossen werden. mit eingetretenen Leiden – Es darf nicht übersehen werDazu liefert das Johannes- nicht nur der Krankheit – anden, Jesu Erlösungswerk beevangelium im neunten Kadass Gott mit allem gemessen umzugehen. Dieser zeugt, pitel ein Beispiel. Jesus sah Handeln an uns unser Heil einen Blindgeborenen am Schlüssel hilft uns in allen schaffen will. Wege. Daraufhin fragten Bereichen des Leids, unseres Wenn wir den Gang durch seine Jünger: »Meister, wer des Jakobus’ Darlegungen hat gesündigt, dieser oder Leidens, die Tür zu durchgreiüberblicken, sollten wir uns seine Eltern, dass er ist blind fender Hilfe zu öffnen. diese Ergebnisse einprägen: geboren. Jesus antwortete: Das Gebet des GlauEs hat weder dieser gesündigt, noch seine El- bens, des bedingungslosen Vertrauens auf untern, sondern es sollen die Werke Gottes offen- seren allmächtigen Gott, unterstützt durch die bar werden an ihm.« Danach heilte Jesus den Krankensalbung, ist eine wesentliche Waffe im Mann und schenkte ihm sein Augenlicht. Kampf gegen Krankheit und Sünde, keinesfalls Das galt damals und es gilt heute ebenso: auf die Zeit der ersten christlichen Gemeinde Das Gebet im Namen Jesu aus vollem Vertrauen beschränkt. Somit steht uns diese Waffe auch heraus gegenüber der Allmacht Gottes schafft heute zur Verfügung. Gesundung hier zeitlich und dort ewiglich. Das Jakobus fand sich in der Auseinandersetzung Bekenntnis der Sünde aber ist die Vorausset- mit sich ständig verflachender Christusnachfolzung für das Eingreifen Gottes. Einander die ge in den Gemeinden vor. Die Chancen, damit Sünden zu bekennen, sollte daher in der Ge- fertig zu werden, zeigt er mit dem Handeln der meinde regelmäßig geübt werden, so erscheint Christen am Krankenbett beispielhaft für den es für Jakobus selbstverständlich! gesamten Alltag auf. Nicht nur Krankheit, auch Ist das nicht zu vollmundig geredet, dem anderes Leiden ist entsprechend anzugehen. Gebet solche Kraft zuzutrauen. Jakobus verGerade in solchem Umgang mit Leid leitet er weist auf Elia. Er sagt nachdrücklich, er war ein uns an, ein wesentliches Stück Christusnachfolge Mensch wie wir. Sein leidenschaftliches Gebet vor unseren Mitmenschen sichtbar zu machen. – Jakobus würde es gewiss das Gebet des Glau- Das Gebet des Glaubens zeigt uns Jakobus als bens nennen – erreichte, dass der Himmel drei Schlüssel, mit eingetretenen Leiden – nicht nur Jahre lang keinen Regen für das Land hergab, der Krankheit – angemessen umzugehen. Dieser und ebenso kam durch sein Gebet der Regen für Schlüssel hilft uns in allen Bereichen des Leids, die Erde zurück. Elias ist für uns ein wichtiger unseres Leidens, die Tür zu durchgreifender Zeuge für die vollmächtige Wirkung des Gebets Hilfe zu öffnen. So ist uns mit unserer Christusdes Glaubens. Allezeit können Jünger Jesu sol- nachfolge ein vielversprechendes Rezept an die ches Gebet ausüben und durchgreifenden Bei- Hand gegeben. Dafür sei unserem himmlischen W stand für unser Leiden von Gott erfahren. Vater Dank! Informationsbrief 275

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Aus Kirche und Gesellschaft Endgültiges Aus für ­Evangelisten Lutz Scheufler in sächsischer ­Landeskirche Nun ist eingetreten, was zu befürchten war: Auf die Suspendierung des Jugendevangelisten und Musikers Lutz Scheufler ist nun dessen Entlassung auf 31. März 2013 erfolgt. Grund: Die Erklärung des von Scheufler geleiteten Evangelisationsteams Sachsen, worin er und weitere Mitglieder erklärt haben, kirchenleitende Gremien – Landesbischof Jochen Bohl, sächsischen Oberkirchenrat, Landessynode – nicht länger als geistliche Leitung der sächsischen Landeskirche anzuerkennen, weil diese sächsische Pfarrhäuser in seelsorgerlich begründeten Einzelfällen für homosexuelle Partnerschaften öffnen. Doch trotz dieser Kündigung will Scheufler in Sachsen bleiben und künftig auf Spendenbasis als Evangelist arbeiten und weiterhin Vorsitzender des Evangelisationsteams bleiben. Auch werde er nicht aus der Kirche austreten. Zur Begründung sagte er: »Wir lassen uns die Kirche nicht wegnehmen und können nicht zum Austritt ermutigen.« Austreten müssten eigentlich diejenigen, die Bibel und Bekenntnis verlassen haben. Scheuf­ ler hat ja Recht. Aber nicht jeder, der Recht hat, bekommt auch Recht. Schon gar nicht, wenn, wie im Falle der Kirchen, derjenige der entlässt, gleichzeitig auch oberster Rechtshüter ist. Vielmehr - diejenigen, die im Unrecht sind, werden damit fortfahren. Der falsche Weg, so ist doch anzunehmen, wird konsequent fortgesetzt, was allerdings Strafe Gottes sein kann, da Gott doch kräftige Irrtümer sendet denen, die ungehorsam sind (vgl. 2.Thessalonicher 2,11f.); doch andere haben nicht selten darunter zu leiden. Theo Lehmann (Chemnitz), Pfarrer und Evangelist, der Vorgänger Scheuflers, zeigte sich angesichts dieser Entscheidung »fassungslos«. Eigentlich müssten nach Scheuflers Entlassung viele Christen aufstehen und protestieren, was, so ist zu befürchten, leider nicht der Fall sein wird. Sein Bedauern über die Entscheidung im Landeskirchenamt brachte der Vorsitzende des Sächsischen Gemeinschaftsverbandes, Professor Johannes Berthold (Moritzburg), zum Ausdruck. Er habe »die Hoffnung« gehegt, »dass … doch noch eine Verständigung erreicht werden könnte«. Aber damit sei auch der drückende Schwebezustand durch die Suspendierung beendet. 22

Überrascht zeigte sich die Sächsische Bekenntnis-Initiative. Sie ruft die Verantwortlichen der Landeskirche dazu auf, die Entlassung zurückzunehmen. In der Entlassung zeige sich »ein Versagen der Kirchenleitung im Dienst um die Einheit der Kirche«. Allerdings stellt sich die Frage, ob Sächsischer Gemeinschaftsverband und Bekenntnis-Initiative es bislang an notwendiger Klarheit und Solidarität mit Scheufler und dessen Mitstreitern nicht haben fehlen lassen und einen Kurs verfolgt haben, es ja nicht mit Kirchenleitung und Synode der sächsischen Landeskirche zu verderben, womit sie diese in ihrer Dreistigkeit geradezu unterstützt haben, so dass damit auch Entlassung und vorangehende Suspendierung Scheuflers ermöglicht wurden. Nun können Solidaritätsbekundungen, die sich allem Anschein nach in wohlfeilen Worten erschöpfen, zu spät und nutzlos sein. Auch außerhalb der sächsischen Landeskirche wurde die Entlassung mit Bedauern aufgenommen. So erklärte der Vorsitzende der Deutschen Evangelistenkonferenz, Johannes Eißler (Reutlingen), er hätte sich gewünscht, dass beide Seiten aufeinander zugegangen wären, wobei zu fragen ist, ob dies von Seiten Scheuflers und dessen Mitstreitern überhaupt möglich ist, da es doch um nicht weniger als um den Gehorsam gegenüber Gott und dessen untrüglichem Wort geht, in dem es doch heißt: »Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen« (Apostelgeschichte 5,29). Eißler ist jedoch auf Ausgleich aus, bei dem es aber zu fragen gilt, ob ein solcher überhaupt gut ist; allerdings spricht er sich gegen die Entlassung aus: »Wir müssen doch akzeptieren, dass es in den Landeskirchen unterschiedliche Auffassungen zum Thema Homosexualität gibt«, was wohl stimmt, aber nicht jede Auffassung hat auch schon dasselbe Recht. »Eine der vornehmsten Aufgaben einer Kirchenleitung ist es, mit den unterschiedlichen theologischen Flügeln im Gespräch zu bleiben«, was bestimmt nicht zutrifft, da die Aufgabe einer Kirchenleitung darin besteht, über die Lehre zu urteilen und falsche Lehre zu verwerfen (CA 28). »Ließen die Voten des Evangelisationsteams wirklich keinen Spielraum mehr?« fragt Eißler. Scheufler und das Evangelisationsteam seien in der Evangelistenkonferenz willkommen. (vgl. zu Scheufler auch die Informationsbriefe Nr. 272, 273, 274) (Quelle des Berichts: ideaSpektrum 37/2012, 12. September 2012, S. 9)

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Sachsen: Resolution gegen Öffnung der Pfarrhäuser für homosexuelle Partnerschaften Anlässlich eines Begegnungstages der geistlichen Bewegung »Oase des gemeinsamen Lebens«, die innerhalb der sächsischen Landeskirche beheimatet ist, verabschiedeten die Mitglieder dieser Gemeindeaufbau-Bewegung eine Resolution, in welcher sie ihre ablehnende Haltung gegenüber einer Öffnung des Pfarrhauses für homosexuelle Partnerschaften bekräftigten. Angesichts der gegenwärtigen Auseinandersetzungen um die Geltung ethischer Weisungen der Heiligen Schrift weist diese Gemeindeaufbau-Bewegung, die auch zur Sächsischen Bekenntnis-Initiative gehört, darauf hin, die Kirche reformiere sich andauernd aus Wort und Sakrament. »Eine solche Erneuerung geschieht nicht durch die Übernahme gesellschaftlicher Forderungen und bloße Konsensbildung.« Die Gemeinde müsse ihre Glaubensbindung an Schrift und Bekenntnis ungehindert leben. »Unangebracht«, so die »Oase des gemeinsamen Lebens«, die sich als Arbeitsgruppe innerhalb der EKD versteht und auf der Grundlage von Bibel und lutherischem Bekenntnis arbeitet, seien gesellschaftliche oder kirchliche Bemühungen, diese Freiheit einzuschränken. Neue Glaubensnormen und Lebensformen außerhalb des Rahmens der Heiligen Schrift könne die Kirche nicht festlegen. (Quelle der Nachricht: ideaSpektrum 41/2012, 10. Oktober 2012, S. 28, Ost)

Prominente: Schluss mit Kirchentrennung Prominente Katholiken und Protestanten haben Anfang September für ein Ende der Kirchenspaltung geworben. In dem Appell »Ökumene jetzt« verweisen sie darauf, 500 Jahre Kirchentrennung seien genug. Christen sollten den »gemeinsamen Glauben auch in einer gemeinsamen Kirche leben«. Die historisch gewachsene Kirchenspaltung sei zu überwinden. Zu den Unterzeichnern zählen: Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU), Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD), Bundesbildungsministerin Annette Schafan (CDU), Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU), Antje Vollmer, der Schriftsteller Arnold Stadler, Altbundespräsident Richard Informationsbrief 275

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von Weizsäcker (CDU) und der Präsident des Olympischen Sportbundes Thomas Bach, sowie mit Michael Vesper ein weiterer Sportfunktionär und der Mediziner Eckhard Nagel, der auch im Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages ist. Auch Pfarrer Christian Führer, sowie die Künstler Andreas Felger und Günther Uecker unterstützen angeblich die Initiative. Der Vorsitzende der (katholischen) Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch (Freiburg), warnte hingegen vor einer übereilten Kircheneinheit, da diese »nicht ohne eine solide theologische Verständigung möglich« sei. Auch der Leiter des Ökumene-Instituts der evangelischen Kirche, Walter Fleischmann-Bisten, warnte vor einem »deutschen Sonderweg«. (Quellen der Nachricht: Südwestpresse vom Donnerstag, 6. September 2012, S. 2, Politik, Notizen, nach epd; Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 37/2012, 9. September 2012, S. 3, nach epd)

Marsch für das Leben Am 22. September fand ein Marsch für das Leben in Berlin statt. An diesem Marsch, mit vorangegangener Kundgebung vor dem Kanzleramt, nahmen über 3 000 Demonstranten teil. Der Marsch stand unter dem Motto: »Ja zum Leben – für ein Europa ohne Abtreibung und Euthanasie«. Nicht zu verstehen war, dass alle namhaften Vertreter von Politik, Kirchen und auch die Medien keine Notiz genommen haben. Diese Themen entsprechen nicht dem Zeitgeist. Professor Werner Münch (Freiburg), erwähnte bei einem Vortrag: Die Zahl der täglich im Mutterleib getöteten Kinder entspreche der Schülerzahl von 14 Klassen. Münch war von 1991 bis 1993 Ministerpräsident in Sachsen-Anhalt, trat jedoch 2009 aus der CDU aus. Grund war unter anderem die »Profillosigkeit der CDU«. (Hans Lauffer Text und Foto)

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Bibeln in Berliner Schulen ­unerwünscht Die Berliner Senatsverwaltung hat dem Gideonbund (Sitz in Wetzlar) untersagt, weiterhin Bibeln auf dem Gelände öffentlicher Schulen zu verteilen. Mit Verweis auf eine seit 2011 geltende Verwaltungsvorschrift heißt es aus der Behörde, die von Bildungssenatorin Sandra Scheers (SPD) geführt wird, auf Dienstgrundstücken sei »Werbung religiösen, weltanschlichen oder politischen Inhalts« unzulässig. Dabei hatte 2004 der damalige Bildungssenator Klaus Böger (ebenfalls SPD) dem Gideonbund noch dafür gedankt, dass er den Schülern die Bibeln kostenlos zur Verfügung stelle: »Ich hoffe sehr, dass auf diese Weise ein wichtiges Gut unserer abendländischen Kultur bei jungen Menschen große Verbreitung findet«, obwohl freilich die Heilige Schrift weit mehr ist als ein Kulturgut, nämlich der Wegweiser zum ewigen Leben. Berlin ist bis jetzt das einzige Bundesland, in dem der Gideonbund mit Erlaubnis der Schulleitung die Bibel nicht im Unterricht vorstellen darf. (Quelle der Nachricht: ideaSpektrum 41/2012, 10. Oktober 2012, S. 6)

Kinder wirken sich positiv aus Eltern mit Kindern erfahren größere Zufriedenheit und Erfüllung in ihrem Leben als solche ohne. Gerade bei der Pflege von Kindern erlebten Eltern sinnstiftende Momente. Vor allem Väter profitierten im Vergleich zu kinderlosen Männern. Zudem seien verheiratete Elternpaare umso zufriedener, je älter sie wurden. (Quelle der Nachricht: Apotheken Umschau vom 15. August 2012, S. 8)

Fünf Millionen Geburten durch künstliche Befruchtung Seit 1978 wurden rund fünf Millionen weltweit mit Hilfe künstlicher Befruchtung geboren. Eineinhalb Millionen Versuche werden jedes Jahr unternommen. Derzeit kommen etwa 350 000 Babys aufgrund künstlicher Befruchtung zur Welt. (Quelle der Nachricht: Apotheken Umschau vom 15. August 2012, S. 20, nach: Europäische Gesellschaft für Reproduktionsmedizin)

Rezeptfreie »Pille danach«? Pro familia, die sich für Abtreibungen starkmacht, setzt sich auch für die rezeptfreie Abgabe der »Pille danach« ein. Die rezeptfreie Abgabe ist in der Mehrzahl der europäischen Länder bereits üblich. Die »Pille danach« ist in Wahrheit eine Abtreibungspille, was pro familia freilich 24

bestreitet, da sie Eisprung und Einnistung der befruchteten Eizelle verhindert. Der Berufsverband der Frauenärzte ist weiterhin Verteidiger der Rezeptpflicht, aus medizinisch-gesundheitlichen Gründen. Ethische Bedenken scheinen indes für den Verband keine vorzuliegen. (Quelle der Nachricht: Apotheken Umschau vom 15. August 2012, S. 18f., von Simone Scheufler)

Mütter wünschen anderes als das, was Medien und Politik propagieren Eine Studie aus dem Jahr 2011 hat interes­ sante Ergebnisse hervorgebracht. Diesen zufolge wünschen in Europa im Gegensatz zu Stellungnahmen in Politik und Medien nur elf Prozent der Frauen mit Kindern, vollzeitig erwerbstätig zu sein; dagegen kombinierten 63 Prozent gerne eine Teilzeitstelle mit der Erziehungsarbeit, und jede vierte Mutter (26 Prozent) bevorzugte es, sich vollzeitlich um die Familie zu kümmern. Diese Studie wurde von der Europäischen Kommission in Auftrag gegeben, von Medien und Politik in Deutschland aber kaum zur Kenntnis genommen, was an den Ergebnissen liegen kann, die so gar nicht in das Bild von der modernen Frau, das hierzulande propagiert wird, passen. (Quelle der Nachricht: Arbeitskreis Christlicher Publizisten, Informationen aus der Welt der Christenheit 2/2012, S. 4)

München: CSU bei Homo-Treffen Eine Woche lang haben Homosexuelle die Innenstadt von München »beschlagnahmt«. Bei deren Treffen sprach Josef Schmidt, CSU-Fraktions-Chef auf der Bühne am Marienplatz: »Ich werde mich dafür einsetzen, dass in München Projekte der Szene auch weiterhin gefördert werden.« Bei einem anschließenden Umzug zo­ gen 5 500 Homo-Aktivisten an etwa 50 000 Zuschauern vorbei. (Quelle der Nachricht: Kurier der Christlichen Mitte vom September 2012, S. 3)

Baden-Württemberg: Netz für Homosexuelle Mehr als 40 Vereine und Verbände der schwulen und lesbischen Szene im Südwesten haben eine neues Netz gegründet. Dieser Zusammenschluss will die grün-rote Landesregierung beim Erarbeiten eines »Aktionsplans für Toleranz und Gleichstellung« unterstützen, teilte der Interessenverband der gesamten »Regenbogen«-Gemeinschaft mit. (Quelle der Nachricht: Südwestpresse vom 2. Oktober 2012, ­Süd­westumschau, Notizen)

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Israel: Judenchristen zur ­Bezahlung von Schmerzensgeld an Lesben verurteilt

Wenig christliches ­Selbstverständnis im Arbeitsalltag in Bethel

Es könnte zum Lachen sein, wenn es nicht so ernst wäre und so teuer käme: In Israel muss nach dem Urteil eines Bezirksgerichts der judenchristliche Kibbuz »Jad Haschmona« 12 000 Euro an zwei lesbische Frauen (zuzüglich 4 000 Euro Gerichtskosten) zahlen, weil die Verantwortlichen, als sie erfahren hatten, dass zwei lesbische Frauen ihre Partnerschaft feiern wollten, diesen »höflich« mitgeteilt haben, ihr Saal stehe aus Glaubensgründen nicht zur Verfügung. In ihrem Grundsatzurteil legten die Richter zusätzlich fest, alle Hochzeitssäle im Land seien verpflichtet, für die Trauung gleichgeschlechtlicher Paare zur Verfügung zu stehen. Da nach diesem Grundsatzurteil sich viele homosexuelle Gruppen und Paare beim »Jad Haschmona«Zentrum zum Feiern gemeldet haben, nahmen die Verantwortlichen keine Buchungen mehr an.

Die von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel wollen ihr christliches Profil schärfen. Dazu sollen Beauftragte für geistliches Leben beitragen. Anlass für dieses Vorhaben ist, dass nur für 39 Prozent der Mitarbeiter laut einer Umfrage unter diesen ein christliches Selbstverständnis im Arbeitsalltag erkennbar sei (2004 waren es allerdings mit lediglich 26 Prozent noch bedeutend weniger). Die von Bodelschwingschen Stiftungen Bethel umfassen rund 250 Einrichtungen in sechs Bundesländern und unterhalten 75 internationale Kooperationen. Sie sind mit 185 000 betreuten Menschen die größte diakonische Einrichtung in Europa; die Mitarbeiterzahl liegt bei 16 000. 2011 betrug das Spendenaufkommen 23,1 Millionen Euro (2010 noch 24,3). Bei den Nachwuchskräften im Pflegebereich zeichne sich ein Engpass ab.

(Quelle der Nachricht: ideaSpektrum 39/2012 vom 26. September 2012)

(Quelle der Nachricht: ideaSpektrum 35/2012 vom 29. August 2012, S. 32, West)

Aus der Bekenntnisbewegung Hans Lauffer neuer zweiter V ­ orsitzender der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« Der aus eigenem Entschluss erfolgte Rücktritt Pastor Jakob Tscharntkes (Riedlingen) vom Amt des zweiten Vorsitzenden der Bekenntnisbewegung machte die Wahl eines Nachfolgers notwendig. Dankenswerterweise hat sich Hans Lauffer (66) aus Filderstadt-Sielmingen bereit erklärt, für dieses Amt zu kandidieren. Bei seiner Sitzung am 6. Oktober 2012 in Kassel-Wilhelmshöhe hat der Bundesarbeitskreis (BAK, entspricht der Mitgliederversammlung) der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« einstimmig bei zwei Enthaltungen Hans Lauffer zum Nachfolger von Jakob Tscharntke als zweiten Vorsitzenden gewählt. Das Wahlergebnis zeigt, welch Informationsbrief 275

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großes Vertrauen in Hans Lauffer gesetzt wird. Dieser ist bei der Bekenntnisbewegung kein Unbekannter und verfolgt überdies deren Entwicklung seit ihren Anfängen. Über viele Jahre war Hans Lauffer Kassenwart der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium«. Nachdem er diesen Posten an Frau Gabriele Reimer (Dortmund) abgegeben hat, blieb er weiterhin im Geschäftsführenden Ausschuss (GA) als Beisitzer. Bundesarbeitskreis (BAK) und Geschäftsführender Ausschuss (GA) sind Hans Lauffer dankbar, dass er sich zur Übernahme dieser Aufgaben bereitgefunden hat und wünschen ihm bei seinem neu angetretenen Dienst Weisheit und Gottes Segen. 25


Bibelfreizeit der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« im Christlichen Gästehaus »Bergfrieden« in Oberstdorf in der Pfingstwoche vom 18. bis 25. Mai 2013 mit Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt Jesu Ruf an seine Jünger – Ruf zum Gehorsam und zur Tat Die Bergpredigt im Matthäusevangelium ist ein Buch der Weltliteratur mit einer enormen Wirkungsgeschichte. Philosophen und Literaten hat sie beeinflusst. Wollten die einen aus der Bergpredigt politische Handlungsanweisungen gewinnen, suchten die anderen mit ihr ein »Christentum der Bergpredigt« zu schaffen. Auch Widerspruch hat die Bergpredigt erfahren. Nietzsche nannte sie eine Sklavenmoral, eine Religion des Ressentiments der Armen gegen die Reichen. Gegen anderslautende Auskünfte gilt die Bergpredigt allein den Jüngern Jesu. Denn mit der Bergpredigt stellt er die, die das Reich angenommen haben, unter den Willen seines himmlischen Vaters. Die Worte der Bergpredigt sind der Ruf zum Gehorsam und Anweisung zur frommen Tat. Auch die Seligpreisungen, die die Bergpredigt eröffnen, gehören den Jüngern Jesu. Ihnen zum Trost sind sie gegeben, denn sie werden um des Himmelreiches willen das Kreuz zu tragen haben. Darum sollen sie wissen, dass die Nachfolge einen reichen Lohn hat. Das Reich kommt und sie werden getröstet werden und Gott schauen dürfen.

Unterkunft und Verpflegung: Zweibettzimmer – je nach Ausstattung (Balkon, Dusche/Bad, WC), Lage und Größe 48,50 bis 52 Euro Einbettzimmer – je nach Ausstattung (Balkon, Dusche/Bad, WC), Lage und Größe 43,50 bis 55 Euro Diese Preise verstehen sich pro Person und enthalten Übernachtung, vier Mahlzeiten und die Mehrwertsteuer. Die ortsübliche Kurtaxe in Höhe von derzeit 2,60 Euro pro Tag kommt noch hinzu. Preise für Kinder können beim Christlichen Gästehaus Bergfrieden nachgefragt werden. Studierende und Auszubildende zahlen den halben Preis. Arbeitslosen wird ein Nachlass gewährt. Tagungsgebühren: 10 Euro für die gesamte Freizeit Anmeldeschluss: 4. Mai 2013 Auskunft: Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt Rötlenstraße 26 · 70794 Filderstadt Telefon (0 71 58) 6 95 69 · Fax (0 71 58) 9 15 74 95 E-Mail: hans.hellenschmidt@gmx.de

Anmeldung direkt beim Ferienheim: Christliches Gästehaus Bergfrieden e. V., Oytalstraße 4, 87561 Oberstdorf, Telefon (0 83 22) 95 98-0, Fax (0 83 22) 95 98-222, E-Mail: info@bergfrieden-oberstdorf.de, www.bergfrieden-oberstdorf.de Bitte abtrennen und in frankiertem Briefumschlag einsenden an Christliches Gästehaus Bergfrieden e. V., Oytalstraße 4, 87561 Oberstdorf

Anmeldung Hiermit melde ich mich zur Bibelfreizeit vom 18. bis 25. Mai 2013 im Christlichen Gästehaus »Bergfrieden« in Oberstdorf an: Name und Vorname

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Unterschrift Dezember 2012

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InfoSpezial

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Diese Sonderdrucke bestellen Sie bitte auf Spendenbasis in der Geschäftsstelle der Bekenntnisbewegung, 72458 Albstadt, Mehlbaumstraße 148, Telefon und Fax (07431) 74485, E-Mail: w.rominger@t-online.de Das Erscheinungsjahr des jeweiligen InfoSpezial ist nach dem Autorennamen aufgeführt.

Bibel/Übersetzungen

Nr. 61: Wir brauchen verbindliche Lehre (Zschuppe – 2005)

Nr. 38: Vom Geheimnis der Bibel (Bergmann – 2003)

Nr. 62: Kriterien für den rechten Gottesdienst (Kelter – 2005)

Nr. 60: Der Name Gottes (Mayer – 2005) Nr. 72: Neue Bibelübersetzungen unter der Lupe (Felber, Rothen, Wick – 2005) Nr. 73: Zuverlässigkeit vor leichter Verständlichkeit (Felber, Hafner, Rothen, Wick – 2005) Nr. 82: Christus der verborgene wahre Messias (Leiner – 2006) Nr. 84: Die heilige Schrift (Slenczka – 2006) Nr. 93: Kritische Anmerkung zur »Bibel in gerechter Sprache«. Die Anbetung der Weiblichkeit Gottes und das Bilderverbot (Slenczka – 2007) Nr. 109: Kreuz und Auferste­hung Jesu Christi (Künneth – 2008)

Nr. 64: Warum glauben wir an den dreieinigen Gott? (Leiner – 2005) Nr. 65: Was heißt an Gott, den Schöpfer, glauben? (Leiner – 2005) Nr. 78: Auseinandersetzung um die Lehre von der Endzeit (Rominger – 2005)

Nr. 98: Impulspapier der EKD – Kirche der Freiheit (Mayer – 2007)

Nr. 135: Predigt über 1.Korinther 2,1–5 (Leiner – 2010)

Nr. 115: Kennzeichen schwärmerischer Frömmigkeit (Mayer – 2009)

Nr. 9: Thesen zur Taufe (Hellenschmidt – 2000)

Nr. 138: »Gesellschaft« kontra »Gemeinschaft der Heiligen« (Dienst – 2011)

Nr. 158: Eintracht und Zwietracht in der Kirche (Slenczka – 2011)

Nr. 20: Lobpreisgottesdienst (Eisen – 2002) Nr. 42: Mystik als Frömmigkeit (Dienst – 2003) Nr. 48: Ist die evangelische Kirche noch Kirche des Evangeliums? (Hellenschmidt – 2003) Informationsbrief 275

Nr. 134: Wie kann man heute noch Jesu versöhnendes Leiden und Sterben verkündigen? (Mayer – 2010)

Nr. 142: Bestens geschützt und doch laufend gebrochen. Das Beichtgeheimnis (Rominger – 2011)

Nr. 5: Am Ende Maria (Hamel – 2000)

Nr. 101: Paul Gerhardt-Chorä­le. Liedpredigten (Leiner – 2007)

Nr. 122: Das Gebet (Buchrucker – 2009)

Nr. 116: Zorn Gottes (Hellenschmidt – 2009)

Ekklesiologie/Kirche

Nr. 92: Das Apostolische Glaubensbekenntnis in Predigten ausgelegt (Buchrucker – 2007)

Nr. 96: Was heißt Kirche? (Leiner – 2007)

Nr. 107: Das geistig-ideologische Umfeld des Christentums (Leiner – 2008)

Nr. 133: Was ist Wahrheit? (Hellenschmidt – 2010)

Nr. 53: Verkündigung zwischen Auftrag und Flucht. Jona 1–4 (Naujokat – 2003)

Nr. 111: Predigt zum Israel­ sonntag. Römer 11,25–36 (Leiner – 2008)

Nr. 110: Welche Bedeutung hat das Gesetz Gottes für uns Christen? (Leiner – 2008)

Nr. 129: Übersicht über Bibel­ übersetzungen (Felber – 2010)

Nr. 27: Predigt über 2.Korinther 13,13 (Leiner – 2002)

Nr. 95: Kirche wohin? Die Gemeinde Jesu Christi und die Kirche (Hellenschmidt – 2007)

Nr. 105: Die Kirche und die ­Religionen (Hartenstein – 2010)

Nr. 117: Der Glaube an den Auferstandenen (Michel – 2009)

Predigten/Andachten/ Gebete

Nr. 163: Bewährung im Pfarramt (Kittel – 2012) Nr. 165: Mein Katholikentag (Rominger – 2012)

Dezember 2012

Nr. 137: Die Rechtfertigung des Sünders im Zeichen biblischer Anthropologie. Zwei Predigten. Römer 3 und 14 (Leiner – 2011) Nr. 139: Nun freut euch, lieben Christen g’mein. Liedpredigt (Leiner – 2011) Nr. 145: Fallt in die gewaltige Hand Gottes. Predigt zu 1.Petrus 5,5c–11 (Kandler – 2011) Nr. 146: Im Licht Jesu Christi. Predigt zu Epheser 5,8b–14 (Kandler – 2011) Nr. 147: Danken und Vergessen. Themapredigt (Naujokat – 2011) Nr. 148: Glaubensleben in der Nachfolge Jesu. Themapredigt (Naujokat – 2011) Nr. 149: Predigt zu Jesaja 58,1–9a (Stücklen – 2011) Nr. 150: Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen. Predigt zu Josua 24,15c (Stücklen – 2011) Nr. 151: Gott ist Liebe – wie passen Leid und Verdammnis dazu? Predigt zu 1.Johannes 4,16b (Horwitz – 2011)

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Nr. 152: Das Tun Gottes durchbricht unser Denkschema. Predigt zu Jona 4,1–11 (Horwitz – 2011) Nr. 153: Jenseits von Eden. Predigt zu 1.Mose 3 (Lachenmann – 2011)

Biographien Nr. 86: Glaube im Widerstand – Bonhoeffer zum 100. Geburtstag (Leiner – 2006) Nr. 94: Melanchthon als Theologe und Pädagoge (Rominger – 2007)

Evangelisation/ Mission Nr. 2: Wie sollen wir das ­Evangelium ver­kündigen? (Ernst – 2000) Nr. 141: Von Lausanne nach Kapstadt (Rominger – 2011)

Nr. 154: Nichts als das Wort. Predigt zu Johannes 4,45–54 (Hellenschmidt – 2011)

Nr. 120: Das politische Testament Dietrich Bonhoeffers (Mayer – 2009)

Nr. 155: Sermon von der rechten Unterscheidung von Gesetz und Evangelium. Predigt zu Galater 2,16.19.20 (Volk – 2011)

Nr. 121: Paul Gerhardt und Anna Maria Gerhardt (Hesemann/Rominger – 2009)

Nr. 1: Ist Sterben doch ganz anders? (Möckel – 2000)

Nr. 124: Zum 70. Todestag von Pfarrer Paul Schneider (Martin – 2009)

Nr. 11: Faszination und Verwirrung heutiger Partnerbeziehungen (Naujokat – 2000)

Nr. 132: Rudolf Bultmann (Rominger – 2010)

Nr. 17: Euthanasie, Gentechnik und Embryonenforschung (Rominger – 2001)

Nr. 156: Die Reformation – der Jahrtausendirrtum? Predigt zu Römer 3,21–28 (Tscharnkte – 2011) Nr. 157: Warum lässt Gott das zu? Predigt zu Galater 6,7f. (Tscharntke – 2011)

Nr. 143: Friedrich Wilhelm Raiffeisen (Rominger – 2011)

Nr. 159: Predigt zu Lukas 11,1–3 (Buchrucker – 2011)

Nr. 144: Henry Dunant (Rominger – 2011)

Nr. 160: Predigt zu 2.Korinther 3,12–18 und 4,6 (Buchrucker – 2011)

Nr. 161: Jeremias Gotthelf (Rominger – 2011)

Nr. 164: Predigt zu Matthäus 20,1–16a (Reuter – 2011)

Nr. 162: Johannes Kuhlo – ­Entstehung der Posaunenarbeit (Rominger – 2011)

Seelsorge

Nr. 166: Eine Meditation über Grundtvig (Rominger – 2012)

Nr. 10: Wider die Psychohäresie in der Seel­sorge. Kongress 4.–5. Februar 2000, Gießen (2000) Nr. 15: Seelsorge unter Gesetz und Evangelium (Slenczka – 2001) Nr. 16: Glauben, Wissen und Seelsorge (Hoffmann – 2001)

Martin Luther Nr. 23: Luthers Lehre von der Kirche (Leiner – 2002) Nr. 29: Luthers Auseinander­ setzung mit dem Islam (Leiner – 2002)

Ethik

Nr. 18: Die Unwandelbarkeit der Zehn Gebote im Wandel der Zeit (Rominger – 2001) Nr. 50: Weil es Gott gibt, ist nicht alles erlaubt! (Rominger – 2003) Nr. 58: Das Alter: Die Krone des Lebens (Naujokat – 2005) Nr. 59: Mensch von Anfang an: Zur Problematik der Abtreibung (Naujokat – 2005) Nr. 66: Das Alter ist keine Auslaufzeit (Naujokat – 2005) Nr. 67: Allein ohne Partner (Naujokat – 2005) Nr. 77: Über den Sinn »christlicher Werte« (Mayer – 2005)

Nr. 37: Luther und der Papst (Leiner – 2003)

Nr. 87: Der letzte Feind – der Tod (Leiner – 2006)

Nr. 39: Luther und das Heilige Abendmahl (Leiner – 2003)

Nr. 88: Gewalt im Namen Gottes (Leiner – 2006)

Nr. 41: Luther und die Marienverehrung (Leiner – 2003) Nr. 45: Luther – Zölibat, Ehe und Familie (Leiner – 2003)

Nr. 104: Antiquiert oder modern – der Begriff Keuschheit. Charakterlicher Gewinn oder Verzicht auf Lust? (Naujokat – 2008)

Nr. 46: Luther und die Bibel (Leiner – 2003)

Nr. 119: Die Gewissensreligion (Heim – 2009)

Nr. 127: Eines Vaters letzte ­Worte an seinen Sohn (Naujokat – 2009)

Nr. 51: Luther – vom Mönch zum Reformator (Leiner – 2003)

Nr. 130: Ein Wort an die Gemeinde Jesu Christi. Orientierung in wirrer Zeit (Mayer – 2010)

Nr. 126: Freiheit, Schuld und biologisches Schicksal (Eibach – 2009)

Nr. 69: Luthers Theologie für Nichttheologen (Leiner – 2005)

Nr. 26: Charismatische Seelsorge nach Ignis (Antholzer – 2002) Nr. 113: In Christi Hand, ob wir leben oder sterben (Hellenschmidt – 2008) Nr. 114: Die dramatische Begrenzung: Alles hat seine Zeit (Naujokat – 2009) Nr. 118: Sterben in Würde (Mayer – 2009)

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Nr. 52: Luthers Christusglaube (Leiner – 2003)

Nr. 131: Neurotheologie – Gott ein »Hirngespinst«? (Eibach – 2010)

Dezember 2012

Informationsbrief 275


Nr. 136: Gender-Mainstreaming. Wer oder was ist gerecht? Zwei Aufsätze (Mayer – 2011) Nr. 167: Zeichen der Zeit (Lachenmann – 2012)

Feminismus/Frauen in der Kirche Nr. 71: Frauenordination (Rominger – 2005)

Nr. 8: Heiliges Abendmahl oder päpstliche Messe? (Volk – 2000) Nr. 13: Was ist Ökumene? (Leiner – 2001) Nr. 25: Überlegung zum ­Ver­hältnis dreier Religionen (Volk – 2002) Nr. 33: Ökumene der Religionen? (Rominger – 2003) Nr. 40: Buddhismus und ­Christentum (Leiner – 2003)

Nr. 89: Der Beruf der Frau (Slenczka Gisela – 2006) Nr. 123: Das Hirtenamt und die Frau (Brunner – 2009)

Homosexualität Nr. 3: Stellungnahme der ­Bekenntnisbewegung zur Homosexualität (2000) Nr. 56: Im Gegenwind: Über Schwulen- und Lesbenbewegung (Lachenmann – 2004) Nr. 140: Gleichgeschlechtliche Partnerschaften im Pfarrhaus (Mayer, Rominger – 2011)

Nr. 43: Kirche und Judentum (Gesellschaft für Innere und Äußere Mission – 2003) Nr. 49: Erklärungen, ab »Basis der evangelischen Allianz« 1846 bis zur »Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre« (Rominger – 2003) Nr. 63: Gemeinsames Abendmahl? (Leiner – 2005) Nr. 70: Passahfest Israels und das Abendmahl Jesu (Burchartz – 2005) Nr. 74: Das Papsttum – dennoch antichristlich? (Leiner – 2005)

Ökumene/Ökumene der Religionen

Nr. 79: Der Buddhismus im Gegenüber zum Christentum (Leiner – 2005)

Nr. 6: Keine Übereinstimmung in der Rechtfertigung (Hamel – 2000)

Nr. 80: Der Weg zum Leben für Juden und Christen (Burchartz – 2006)

Feminismus

Adorno-Preis für bekennende Lesbe und Gender-Missionarin

eine Israel-Hasserin sein, die offen sagt, sie wolle die Gesellschaftsordnung zu Fall bringen. Ihre Theorien führten einen »Paradigmenwechsel« herbei, so Professor Felix Semmelroth, Kulturdezernent der Stadt Frankfurt, bei der Preisverleihung am 11. September 2012.

Medien

Die Adorno-Preisträgerin 2012, die US-Philosophin Judith Butler, ist eine GenderMissionarin. Die jüdische Gender-Ideologin, die bekennende Lesbe ist, soll auch

Informationsbrief 275

Seit 125 Jahren Bundes-Verlag

Am 17. Oktober 1887 gründete der Wittener Kaufmann Friedrich Fries gemeinsam mit Freunden und

Dezember 2012

Nr. 85: Soll der Papst Sprecher der evangelischen Christenheit werden? (Hellenschmidt – 2006) Nr. 90: Rechtfertigung gestern und heute (Leiner – 2006) Nr. 99: Wider allen falschen Oekumenismus (Volk – 2007) Nr. 102: »Benediktinisches«. Vom klugen Irrtum des Papstes (Volk – 2007) Nr. 108: Synkretismus (Hartenstein – 2008) Nr. 125: Christlicher Glaube und Judentum (Leiner – 2009)

Islam Nr. 14: Gibt es eine ­abrahamitische Urreligion? (Eusebia – 2001) Nr. 21: Allah – oder der Vater Jesu Christi (Leiner – 2002) Nr. 34: Die islamische Ehe (Eusebia – 2003) Nr. 35: Wie ist das islamische Recht ent­standen? (Eusebia – 2003) Nr. 106: Christliche Anfragen an den Islam (2008)

6,80 Mark Startkapital den BundesVerlag, um missionarische Schriften zu verbreiten. Mittlerweile vertreibt der Verlag, der das Firmenmotto hat »Den Glauben leben helfen« 14 (evangelikale) Zeitschriften, etwa »family« und »Aufatmen«, wobei manches etwa wegen großer Nähe zu Charismatik oder zu Willow Creek nicht unumstritten ist. Seit 1985 ist der Bundes-Verlag ein reiner Zeitschriftenverlag, der seit 2000 zur Stiftung Christliche Medien (SCM) gehört. 29


Traktate n Die Bekenntnisbewegung »Kein anderes ­Evangelium« – Entstehung, Aufgaben und Ziele n Heilsgewissheit n Vom rechten Beten n Homosexualität – Herausforderungen für Christen n Gemeinsames Abendmahl

nD ie Gemeinde Jesu Christi und die Kirche nE tikettenschwindel »Einheitsübersetzung« nG emeinsame Feier des Reformationsjubiläums 2017? nC hristentum und Islam in Geschichte und Gegenwart nD er Islam im Licht des christlichen Glaubens

»Jesus lebt«-Anstecker Als »Erfinder« dieser Anstecknadel gilt einer der einst führenden Männer der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium«, Pfarrer Paul Deitenbeck (1912–2000), zeitweise deren zweiter Vorsitzender, der zusammen mit Pastor Rudolf Bäumer den Informationsbrief verantwortete und über Jahre die Geschäftsstelle in seinem Lüdenscheider Pfarrhaus versah.

Die »Jesus lebt«-Anstecker sind bei der Geschäftsstelle der Bekenntnis­ bewegung auf Spendenbasis erhältlich. Adresse siehe Seite 31.

Sonderdrucke Alle Sonderdrucke sind bei der Geschäftsstelle auf Spendenbasis erhältlich und können natürlich auch über unsere Internetseite bestellt werden: www.kein­anderesevangelium.de n Biblische Anthropologie und das Gender-Mainstreaming-Programm (Professor Dr. Dr. Rainer Mayer)

n Abfall von den Grundlagen christlicher Gemeinschaft im Protestantismus (Professor Dr. Reinhard Slenczka, D. D.) n Gleichgeschlechtliche Beziehungen im evangelischen Pfarrhaus? n Reformation gegen Deformation in der Kirche (Professor Dr. Reinhard Slenczka, D. D.)

Mitarbeiter an diesem Heft: Pfarrer Dr. Bernhard Bonkhoff Kirchstraße 3 66501 Großbundenbach Telefon ((06337) 314 Fax (06337) 8821

Studiendirektor Pfarrer Hanns Leiner Mittenwalder Straße 34 86163 Augsburg Telefon (0821) 63731 E-Mail: Hanns.Leiner@arcor.de

Walter Rominger Mehlbaumstraße 148 72458 Albstadt Telefon und Fax (07431) 74485 E-Mail: w.rominger@t-online.de

Propst i. R. Christoph Horwitz Am Schlatthorn 57 21435 Stelle

Professor Dr. Dr. Rainer Mayer Malachitweg 3 70619 Stuttgart Telefon (0711) 442260 Fax (0711) 413098 E-Mail: dr.r.mayer@web.de

Gisela Slenczka Spardorfer Straße 47 91054 Erlangen

Hans Lauffer Osterstraße 25 70794 Filderstadt Telefon (07158) 4831 Fax (07158) 947873 E-Mail: hans.lauffer@t-online.de

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Superintendent i. R. Ernst Volk Sonnenstraße 5 54497 Bischofsdhron

Dezember 2012

Informationsbrief 275


Geschäftsführender Ausschuss Vorsitzender der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« e. V. Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt Rötlenstraße 26 70794 Filderstadt Telefon (07158) 6 95 69 Fax (0 71 58) 9 15 74 95 E-Mail: hans.hellenschmidt@gmx.de Stellvertretender Vorsitzender Hans Lauffer Osterstraße 25 70794 Filderstadt Telefon (0 71 58) 48 31 Fax (0 71 58) 94 78 73 E-Mail: hans.lauffer@t-online.de Schriftführer Walter Rominger Mehlbaumstraße 148 72458 Albstadt Telefon und Fax (0 74 31) 7 44 85 E-Mail: w.rominger@t-online.de

Weitere Mitglieder des Geschäftsführenden Ausschusses Pfarrer Johannes Frey Ofener Straße 3 28816 Stuhr Telefon (04 21) 5 22 89 10 E-Mail: johannes.frey@nord-com.net Hans Lauffer Osterstraße 25 70794 Filderstadt Telefon (0 71 58) 48 31 Fax (0 71 58) 94 78 73 E-Mail: hans.lauffer@t-online.de

Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« e. V. Geschäftsstelle: Walter Rominger Mehlbaumstraße 148 72458 Albstadt Telefon und Fax (07431) 74485 E-Mail: w.rominger@t-online.de www.keinanderesevangelium.de

Gottfried Meskemper Voltastraße 26 28357 Bremen Telefon (04 21) 25 60 40 Fax (04 21) 2 05 34 56 E-Mail: Gottfried.meskemper@t-online.de

Kassenwart Gabriele Reimer Beurhausstraße 31 44137 Dortmund Telefon (0231) 5 84 46 96 Handy (0177) 2 99 77 76 Fax (0231) 5 89 36 37 E-Mail: Gabriele.Reimer@gmx.de

Neue Fax-Nummer von Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt: (07158) 9 15 74 95 Mit Fragen bezüglich der Spendenbescheinigungen wenden Sie sich bitte an unseren ­Kassenwart Gabriele Reimer. Sie erreichen sie telefonisch unter (02 31) 5 84 46 96 am besten samstags. Ansonsten sprechen Sie bitte auf den Anrufbeantworter der angege­benen Rufnummer. Bankkonten Volksbank Filder e. G., (BLZ 611 616 96) Konto-Nr. 65 500 016 IBAN DE34 6116 1696 0065 5000 16 BIC (SWIFT)-Code: GENO DE S1 NHB Postgirokonto Schweiz: Postgiroamt Bern Nr. 30-195 56-2 IBAN CH21 0900 0000 3001 9556 2 BIC POFICHBEXXX

Impressum: Herausgeber und Verlag: Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« e. V. – zweimonatlich, kostenlos – Redaktion: Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt Satz und Layout: Grafisches Atelier Arnold, Dettingen an der Erms Druck: BasseDruck, Hagen ISSN 1618-8306 Fotos/Abb. auf Seite: 2: Michael Steinert; Bernd Eidenmüller 3: Stefan Flöper 4: Walter Wetzler 10/15: Albrecht Arnold 16: babelio.com 23: Hans Lauffer 29: Andrew Rusk; SCM Bundes-Verlag restliche privat.

Nachsendeanträge bei der Post kommen bei der Bekenntnisbewegung nicht als Adressänderung an. Deshalb auch bei Umzügen die Adressänderung durch untenstehenden Abschnitt an die Geschäftsstelle weitergeben. Für Neubestellung, Adressänderung und Abbestellung ausschneiden und einsenden an: Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« Geschäftsstelle: Mehlbaumstraße 148, 72458 Albstadt

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Wir können gegen Gott kein größeres und besseres Werk tun noch einen edleren Gottesdienst erzeigen, als ihm danken. Martin Luther


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