Informationsbrief Februar 2013

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Aus dem Inhalt

Neues aus Kirche und Welt Aus Lehre und Verkündigung Ein Wort an unsere Leser Am Ende – sich freuen und Gott verkündigen Christliche Märtyrer heute Evangelisation Demut – Verzicht – Treue – Angst Aus Kirche und Gesellschaft Buchempfehlung: Gabriele Kuby: Die globale sexuelle Revolution Bibelfreizeit: Jesu Ruf an seine Jünger

ISSN 1618-8306

Februar 2013 Nr.  276

Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium«


kurz+bündig Personen Luther­Medaille geht an Helmuth Rilling

Der langjährige Leiter der Internationalen Bachakademie Stuttgart, Helmuth Rilling, erhielt zum Abschluss des Jahres der Kirchenmusik die MartinLuther-Medaille. Rilling (79) ist weltweit als Interpret vor allem der Musik von Johann Sebastian Bach bekannt. Er ist Gründer der Gächinger Kantorei und des Bach-Collegiums Stuttgart.

Kirche in Deutschland Künftige Bischöfe in Baden nur noch auf Zeit gewählt

Mit Zwei-Drittel-Mehrheit hat die badische Landessynode beschlossen, zukünftige Lan­ desbischöfe nur noch auf Zeit zu wählen, nämlich auf zwölf Jahre. Wiederwahl ist nicht möglich. Fast alle Landeskir­chen wählen ihre Leitungen auf Zeit mit Ausnahme von Württemberg und KurhessenWaldeck. Auf der kommenden Frühjahrssynode soll darüber entschieden werden, ob auch die Amtszeiten der Oberkir­ chenräte befristet werden sollen.

Evangelische Vereinigung um Bibel und Bekenntnis heißt jetzt »ChristusBewegung Baden«

Nachdem sich vor noch nicht allzu langer Zeit die

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württembergische LudwigHofacker-Vereinigung in »ChristusBewegung« umbenannt hat, tat desgleichen auch die Evangelische Vereinigung um Bibel und Bekenntnis in Baden. Sie heißt jetzt »ChristusBewegung Baden«. Wie deren Vorsitzender Pfarrer Hermann Traub sagte, soll diese Namensänderung dem modernen Menschen verständlich machen, dass bekennende Protestanten von Christus in Bewegung gesetzt werden. Der neue Name dokumentiere auch, »dass wir eine Bewegung sind – und nicht Kirche oder Verband«. »Wir wollen Menschen zu Jesus Christus hin bewegen – und wir wollen, dass sich die ›ChristusBewegung‹ zu den Menschen hin bewegt.« In der Vereinigung arbeiten etwa 25 Gruppen in der Landeskirche zusammen, denen die Treue zur ganzen Bibel ein zentrales Anliegen ist. Evangelischer ­Kirchentag 2017 in Berlin und ­Wittenberg

Nach Auskunft der Präses der EKD-Synode und GrünenPolitikerin, Katrin GöringEckardt, wird der Deutsche Evangelische Kirchentag 2017 in Berlin und der Lutherstadt Wittenberg stattfinden. Neu bei seiner Durchführung ist, dass erstmals die Laienorganisation das Protestantentreffen zusammen mit der EKD durchführen will.

Islam-Vertreter im Rundfunkrat, aber Kirchen verlieren deshalb einen Sitz

Im 74-köpfigen Rundfunkrat des Südwestrundfunks (SWR, zweitgrößte ARD-Anstalt), der als Abbild der Gesellschaft das Programm mitgestaltet, soll auch ein Vertreter muslimischer

Verbände sitzen. Dafür fällt ein Vertreter christlicher Kirchen weg. Naturschutzverbände sollen ein größeres Gewicht bekommen. Freikirchen und Vertriebene verlieren ihren Sitz. Die Umstrukturierung »trifft nicht auf Wohlgefallen«, äußerte Staatssekretärin Silke Krebs (Grüne, Stuttgart). Macht sich auch im Rundfunkrat der politische Wechsel im Südwesten bemerkbar? Schließlich wird Politik nicht unwesentlich über die Medien gestaltet. Absurd: Evangelischer ­Pfarrer: Kirche muss ­homosexueller werden

Allein schon gesunder Menschenverstand hält das nicht für möglich, einem gewissenhaften Christen dürfte es als Blasphemie erscheinen: Karsten Böhm, evangelischer Pfarrer der Andreasgemeinde in Eschborn-Niederhöchstadt

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(bei Frankfurt/Main), regt an: »Die Kirche muss homosexueller werden!« Mit Plakaten bewirbt er seine »GoSpecialGottesdienste«, die zu »einem prophetischen Paukenschlag in der christlichen Landschaft« werden sollen. Auf Rückfragen rechtfertigte sich Pfarrer Böhm damit, Jesus Christus habe auch die Regeln Tag für Tag gebrochen und sich außerdem nie zur Sexualität geäußert. Die Andreasgemeinde arbeitet in manchem ähnlich wie die Willow Creek Gemeinde mit ihrem Hauptpastor Bill Hybels in Chicago.

Württemberg: ­Landesbischof verteidigt Haltung zu ­Homosexuellen im Pfarrhaus

In seinem Bericht vor der württembergischen Landessynode hat Landesbischof Frank Otfried July ausgeführt, rassistische Parolen hätten in der Kirche keinen Platz. Gleichzeitig warb er dafür, sich Menschen zuzuwenden, deren Positionen man ablehne. Was das Zusammenleben homosexueller Paare im Pfarrhaus anlangt, verteidigte er die Haltung der württembergischen Landeskirche. Dieser zufolge ist das Zusammenleben nicht möglich, kann aber in Einzelfällen erlaubt wer-

kurz+bündig

Personen +++ Kirchen +++ Glauben +++ »Modernes Leben«

Pfalz: W ­ eitgehende ­Zustimmung zum ­EKD-Pfarrdienstgesetz

Bei ihrer Herbsttagung hat auch die protestantische Kirche der Pfalz das neue, EKD-weit geltende Pfarrdienstgesetz weitgehend übernommen. Damit soll der Pfarrerwechsel über landeskirchliche Grenzen erleichtert werden. Ergänzt hat die pfälzische Landeskirche die Regelung über das Ehe- und Familienleben von Pfarrern. Oberkirchenrat Gottfried Müller führte dazu aus, eingetragene gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften stellten keine Alternative zur Ehe dar und seien deshalb erlaubt. Eine solche Begründung ist indes ein (semantischer) Betrug und dazu angetan, Gemeindemitglieder in die Irre zu führen.

Mission Seit 50 Jahren Wycliff

Die Missionsgesellschaft Wycliff konnte 2012 ihr 50-jähriges Bestehen in Deutschland begehen. Sie will den Menschen die Bibel in ihrer Sprache zugänglich machen. Deutsche Mitarbeiter waren bislang an 34 Übersetzungen des Neuen Testaments beteiligt. Wycliff Deutschland betreut weltweit 160 theologisch ausgebildete Sprachwissenchaftler. Noch gibt es 2000 Sprachen, von denen noch kein Vers aus der Bibel existiert. Die »Wycliff Global Alliance« umfasst mehr als 100 Organisationen in über 60 Ländern. Gründer ist der Amerikaner William Cameron Tonwsend (1896–1982).


kurz+bündig den. So sollen wohl kritische Gemeindemitglieder beruhigt werden. In Wahrheit bedeutet diese Regelung jedoch, dass das Zusammenleben möglich ist, sogar grundsätzlich – jeder Fall wird als Einzelfall behandelt. Und wie will man es den einen verbieten, den anderen aber erlauben? Mitteldeutsche Kirche: ­Segnung gleichgeschlecht­ licher Paare möglich

Nachdem in einer Reihe von Landeskirchen Segnungen gleichgeschlechtlicher Partnerschaften teilweise bereits seit Jahren möglich sind, hat nun auch die Mitteldeutsche Kirche gleichgezogen. Die Möglichkeit, gleichgeschlechtliche Paare zu segnen, hat sie bei ihrer Herbstsynode beschlossen. Grundsätzlich soll Einvernehmen zwischen Kirchengemeinderat und zuständigem Pfarrer angestrebt werden. Einer Diskriminierung von Menschen in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften soll innerkirchlich und gesellschaftlich entgegengetreten werden, da sie »unvereinbar mit dem christlichen Menschenbild« sei, wobei eine solch steile Behauptung dann doch die Frage aufkommen lässt, ob denn die entschiedene Ablehnung jeglicher Form und Betätigung von Homosexualität in der Bibel auch »unvereinbar mit dem christlichen Menschbild« ist, wiewohl doch die Bibel die Urkunde ist, aus der das »christliche 4

Menschenbild« erhellt und ein Grundsatz der Reformation heißt, allein aufgrund der Schrift könnten Artikel des Glaubens formuliert werden (sola scriptura).

Kirche weltweit Zumindest vorerst ­keine Bischöfinnen in der ­Anglikanischen Kirche

Zumindest vorerst wird die anglikanische »Kirche von England« ohne Bischöfinnen auskommen. Der Antrag auf Zulassung verfehlte auf der Generalsynode (446 Mitglieder) Ende November nur knapp die notwendige Zweidrittelmehrheit. Damit ist ein zwölfjähriger Gesetzgebungsprozess – vorerst – gescheitert; allerdings kann es in vier Jahren einen Neustart geben. In der Laien-Kammer fehlten sechs Stimmen; bei den Bischöfen stimmten 44 Bischöfe dafür und drei dagegen; bei den Geistlichen waren 148 dafür und 45 dagegen. Gegner waren vor allem Traditionalisten und ein Teil der Evangelikalen – vor allem aus biblischen Gründen.

Kultur Erster jüdisch-christlich-muslimischer Chor ­Deutschlands

Seltsame Wege beschreitet die Internationale Bachakademie (Stuttgart). Bei ihrem auf drei Jahre angelegten Projekt »Trimeum« (lateinisch »dreijährig«) will sie mit

christlichen, jüdischen und muslimischen Musikschaffenden ausprobieren, ob Musik zur Begegnung von Menschen verschiedenen Glaubens beitragen kann. Beteiligt sind Stuttgarter Schulen, Vereine und Künstler und Wissenschaftler aus ganz Deutschland. Wie der Leiter des Projekts, der Komponist Bernhard König, in einem Zeitungsinterview sagte, sollen mit dem Chor keine Gottesdienste und keine religiös übergreifende Liturgie gestaltet werden. Vielmehr werden König zufolge Tabus und Grenzen zwischen den verschiedenen Religionen ernst genommen. Auch wenn dies angestrebt ist, so weckt das Projekt doch eigentümliche Empfindungen.

Gesellschaft EU: Unter Umständen Recht auf Abtreibung

In der Europäischen Union (EU) gibt es offensichtlich zumindest in bestimmten Fällen ein Recht auf Abtreibung und können die, die sich gegen eine solche wenden, bestraft werden, wie folgender Vorfall zeigt: Der Europäische Menschenrechtsgerichtshof hat wieder einmal Polens Umgang mit Abtreibungen gerügt. Die Richter verurteilten das Land zu 30000 Euro Schmerzensgeld, weil Klinikärzte ein 14-jähriges Vergewaltigungsopfer von einem gesetzeskonformen Schwangerschaftsabbruch abbringen wollten. Das Mädchen sei unter Druck gesetzt worden.

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Aus Lehre und Verkündigung mm Die Konsequenz aus dieser Position ist jedoch nun: Theologie hat politische Konsequenzen, und in diesen Konsequenzen liegt dann auch das Kriterium für rechte und falsche Theologie. Es geht dann nicht mehr um wahr und falsch am Maßstab des Wortes Gottes der Heiligen Schrift, sondern es geht um rechte und – vorzugsweise oppositionelle und außerparlamentarische linke Politik. Reinhard Slenczka mm Es ist geradezu eine Selbstverständlichkeit in Kirche und Gesellschaft geworden, dass ethische und politische Themen einen Bekenntnischarakter bekommen haben, insofern es dann durchweg um Bekennen und Verleugnen, zugleich aber auch um Exkommunikation, Aufhebung der Gemeinschaft sowie um Verdammung und Verdrängung geht. Was also heilsentscheidend ist, bezieht sich auf das gesellschaftspolitische Wohlergehen. Reinhard Slenczka

mm Auch in dieser synkretistischen Luft hat die Mission nur dann eine Verheißung, wenn ihre Sendboten im Besitz einer bekenntnistreuen Theologie sind. Das Bekenntnis scheidet die christliche Kirche nicht nur von den außerchristlichen Religionen, es scheidet auch innerhalb der Kirche durch die Abwehr gegen die Häresie. Der Häretiker fühlt sich durchaus als Christ. Aber er will die Kirche nach seiner bevorzugten Lieblingsmeinung umgestalten und vergewaltigen. Er liebt es, einen einzelnen Baustein aus der Fülle der Schrift herauszubrechen und diese Teilwahrheit als absolut zu setzen. Allen solchen Entstellungen gegenüber hat das Bekenntnis zu wachen, dass der volle Reichtum des Evangeliums unverkürzt erhalten bleibt. Die Kirche wird bei diesem Wächteramt nicht ­da-m rum herumkommen, von Fall zu Fall auch Nein zu sagen. Die Augustana invariata von 1530 hat sich darum nicht ­gescheut, ihren Lehraussagen ein Damnamus secus docentus beizufügen (verdammt werden die, die lehren …). Adolf Köberle mm Christus weiß, wie der Jammer eines gequälten Leibes die Seele umnachten kann. Er kennt die Listen des satanischen Versuchers, er weiß, wie leicht der Mensch den Angriffen der Finsternis erliegt, wenn ihm nicht aus der Welt des Lichtes Hilfe zuteil wird. Wenn uns Leib und Seele zu verschmachten drohen, können wir Zuflucht suchen bei dem, der die Last der Weltschuld und des Weltleides auf sich genommen hat. m Adolf Köberle

mm Manchmal denkt man, Gott müsste einem in all den Widerständen des Lebens ein sichtbares Zeichen geben, das hilft. Aber dies ist eben sein Zeichen, dass er einen durchhalten und es wagen und dulden lässt. Jochen Klepper

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Bekenntnisbewegung Bekenntnisbewegung

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Vorsitzender Vorsitzender Pfarrer Hansfrieder Pfarrer Hellenschmidt Hansfrieder Hellenschmidt

Vo Pfa

»KEIN ANDERES »K EINEANDERES VANGELIUM EVANGELIUM « 13,14 « » »Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.« Hebräer

Liebe Leser,

nur wenige Wochen sind es her, dass wir die Grenze zum neuen Jahr überschritten haben. Der Jahres­ wechsel hat uns für einen Augenblick genötigt, an­ zuhalten, uns Rechenschaft über das zu geben, was war, was uns zugestoßen ist oder was wir getan, ge­ lassen oder auch unterlassen haben. Haben wir uns im Willen Gottes bewegt, unsere Sendung erfüllt oder haben wir uns selbst gesucht und uns dem Ver­ schleiß einer nutzlos verbrachten Zeit überlassen? In der Rückblende haben wir noch einmal, wie in einem Spiegel, das vergangene Jahr mit all seinen Mühen erkannt; unser Zagen und Hoffen, all das, was uns bewegt, vorangetrieben oder auch aufgehalten hat. Keiner ist an den Klippen, die das Leben stellt, ungestreift vorbeigekommen. Es hat Schrammen und Verletzungen gegeben. Für manchen mag es eine dankbare Rückschau gewesen sein. Die Arbeit des vergangenen Jahres war erfolgreich. Das Mühen hat Frucht gebracht und das Vertrauen auf Gottes Hilfe hat durchge­ tragen. Das war aber nicht jedermanns Erfahrung. Für viele ging es durch Brüche. Da hat es Verwer­ fungen gegeben. Nichts ist mehr, wie es einmal war. Die Krankheit hat geschwächt, ausgegrenzt und auf Wochen einsam gemacht – und unverse­ hens war es da, das Gefühl der Heimatlosigkeit. Ein Schicksal vieler. Aber da ist auch noch die ganz handfest erfah­ rene Heimatlosigkeit. In den Krisengebieten der Welt haben Terror und Kriege Menschen um Haus und Hof gebracht. Da ist nichts mehr, was sie ihr Eigen nennen. Heimatlos und ohne Schutz fliehen sie von Land zu Land. Täglich erscheinen uns die Bilder des Schreckens frei Haus. Sie porträtieren verzweifelte Menschen: angeschlagen, verwundet, oft dem Sterben preisgegeben. Und immer ist es der Mensch, der den Menschen mit frecher Hand quält, schändet, mordet und tötet. Hier zeigt die Welt ihr wahres Gesicht. Und es ist wahr, dass der Mensch des Menschen Wolf ist (Hobbes). 6

Krieg und Terror sind uns fern. Unser Jahres­ wechsel hat sich in einem befriedeten Land vollzo­ gen. Unsere Häuser und Wohnungen sind sicher. Aber die Herzen beben. Die Angst vor dem Hin­ tergründigen hat sich in vielen Menschen eingenis­ tet. Eine stete Unruhe zieht durch die Seelen. Sie wird mit viel Lärm überspielt. Aber in den Stun­ den der Einsamkeit geht diese Unruhe über in ein Gefühl der inneren Heimatlosigkeit, die hilflos, ohne Zuspruch und Trost erlitten wird. So scheint der Mensch unserer Tage nirgends verortet zu sein. Darum die Fragen: Wo gehöre ich hin? Wo finde ich Heimat? Wer schafft mir Geborgenheit und Frieden? Auch wir Christen kennen diese Fragen. Wir le­ ben in keiner anderen Welt. Wir teilen das Schick­ sal einer dahinschwindenden Zeit. Aber es ist nicht das wortlose Nichts, das Christen regiert. Denn sie haben eine Botschaft gehört; ein Bescheid ist ihnen zuteil geworden. Er lehrt sie, sich von der Welt und ihren trügerischen Hoffnungen zu lösen. Denn die Welt ist nicht die Heimat der Jünger Jesu. Ihnen ist gesagt: »Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.« Es ist Christus, der uns aus der Welt und einer gottlosen Kultur herausführen will. Nicht dass Christen die großartigen Werke und Schöpfungen des menschlichen Geistes verachteten. Sie haben aber kein Heil und keine Kraft, dem dunklen We­ sen und Treiben der Finsternis zu widerstehen. Ver­ gessen wir nicht, neben Weimar steht Buchenwald, ein Ort, an dem sich die Dämonie Hitlers unter sa­ tanischer Inspiration in letzter Niedertracht durch Menschen an Menschen ausgetobt hat. Das Blut Abels und der vielen, die seinen Weg gehen muss­ ten – und noch immer gehen müssen –, schreit un­ aufhörlich. Darum hat Gott die Welt unter seinen Zorn gestellt. Die sündige Welt hat keinen Bestand und wird nicht bleiben; sie kann keinem Heimat sein. Unter den Schlägen endzeitlicher Gerichte Februar 2013

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Bekenntnisbewegung »KEIN ANDERES EVANGELIUM«

Bekenntnisbewegung »KEIN ANDERES EVANGELIUM«

Vorsitzender Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt

Vorsitzender Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt

wird sie vergehen, samt denen, die sich dennoch in ihr einrichten. Aus dieser Welt unter Gottes Nein soll der Christ ausziehen. Unmissverständlich ist die Weisung: »Geht hinaus aus ihr, mein Volk, dass ihr nicht teilhabt an ihren Sünden und nichts empfangt von ihren Plagen« (Offenbarung 18,4). Auch Jesus hat sich in der Welt nicht eingerich­ tet. Er hat sich kein Haus gebaut. Dem Schrift­ gelehrten, der wissen wollte, wo er denn hingehe, antwortete er: »Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinle­ ge« (Lukas 9,58). Jesu Verlangen richtete sich auf die Stadt in Gottes Reich. Zu ihr war er unterwegs. Und Pilatus, der ihn als den König der Juden auf diese Welt festlegen wollte, antwortete er: »Mein Reich ist nicht von dieser Welt« (Johannes 18,36). Jesu Wort ist ein heilsgeschichtliches Ausrufungs­ zeichen. Dieses gilt es zu sehen und zu beachten. Auch ohne Krieg und Terror kann die Welt für den Christen keine Heimat sein, denn sie steht unter Gottes Zorn und Gericht. Darum sollen wir aus ihr ausziehen und unser Verlangen nach Frieden, Ruhe und Geborgenheit auf die Stadt Gottes len­ ken. Das zu tun, will uns die Jahreslosung lehren. Jesu Jünger sollen nicht stehen bleiben, um in der Welt heimisch zu werden. Auch im neuen Jahr nicht. Wir sind zur Gottesstadt unterwegs. Sie ist das Ziel aller Verheißungen. Dort steht Gottes Thron. Von dorther werden wir erwartet. Die Jahreslosung richtet uns auf die Stadt Gottes hin aus. Der Apostel Paulus nennt sie unsere Mut­ ter (Galater 4,26). Auf unserer Wanderschaft zu ihr sind wir aber nicht allein. In allen Wechselfäl­ len des Lebens ist uns Christus nahe. Seine Zusage und Verheißung stehen: »Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende« (Matthäus 28,20). So oft wir sein Wort hören, lesen und in den sakra­ mentalen Handlungen in den Gottesdiensten seine Gegenwart feiern, bergen wir uns in seinen Frieden Informationsbrief 276

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ein. Es kann freilich geschehen, dass endzeitliche Unwetter auch über uns hereinbrechen und wir an den Schicksalen der Welt teilnehmen müssen. Dennoch eilen wir der zukünftigen Stadt entgegen. Gerade in der Unbill der Zeit erhebt der Jünger nach Jesu Geheiß sein Haupt und begehrt mit dem Gebet: »Dein Reich komme!« nichts anderes, als eben die zukünftige Stadt. Sie ist das Ziel, denn dort werden wir zuhause sein und von Ewigkeit zu Ewigkeit im Frieden Gottes ruhen. Noch sind wir unterwegs. Noch gilt es, den Kampf des Glaubens zu führen und die Sendung in die Welt zu erfüllen. Das legt auch uns in der Bekenntnisbewegung die Pflicht auf, gehorsam die aufgetragene Arbeit zu tun. Wir stehen aber in der Erfüllung der Aufgabe nicht allein. Denn wir wis­ sen uns auch mit Ihnen, liebe Leser, in der Ein­ heit des Glaubens verbunden. Von Herzen danken wir Ihnen, dass Sie uns wieder ein Jahr begleitet und mit Ihren Spenden es möglich gemacht haben, den Informationsbrief herauszubringen und auch eine Menge anderer Literatur anzubieten. Dass die Arbeit angenommen und die Veröffentlichungen vielen Lesern in der Aufgewühltheit unserer Tage eine Orientierungshilfe ist, freut uns und macht uns dankbar. Wir danken auch den Autoren, die Jahr für Jahr dazu beitragen, dass die Informati­ onsbriefe herausgebracht werden können. Ihr un­ entgeltlicher Dienst ist für die ganze Arbeit lebens­ notwendig. So wünsche ich nun allen, die mit uns verbunden sind, ein bewahrtes und gesegnetes neues Jahr. Mit herzlichen Grüßen und Gott befohlen Ihr Hansfrieder Hellenschmidt 7


Am Ende –– sich freuen und Gott verkündigen Andacht zu Psalm 73,28 Otto Michel im Hebräischen immer auf den Schluss, auf das Ergebnis, auf das Ziel an. Am Ende könnten, wenn wir falsch kalkulieren, vielleicht Enttäuschung, Not und Verzagtheit stehen. Es ist ein langer und schwerer Weg, den der Ich saß einmal in einem Gottesdienst neBeter des 73. Psalms gehen musste. Am Ende ben einem Freund. Die Predigt ging monoton dieses Weges aber steht ganz an der Gemeinde vorbei. Ich unerwartet das Wort von der fragte meinen Freund: Woran Freude und vom Weitersaliegt es nur, dass dieser Mann gen all dessen, was Gott tut. so fruchtlos und unbefriediWer sich an das erinnert, was gend redet? Er gab zur Antder Psalmist hinter sich hat, wort: Man merkt dem Mann kann von einem solchen Ende an, dass er noch nie in einer nur überrascht sein. Fast den schweren Anfechtung gestanganzen Psalm durchzieht die den hat. Wer Gott gefunden Beschreibung einer tiefen Anhat, findet auch zur Freude, fechtung. Beinahe wäre er gezum Weitersagen. Auf das strauchelt, so bekennt der BeEnde kommt es an. ter. Er wird nicht damit fertig, Mich hat dieser Psalm dass es den Gottlosen so gut schon immer verwundert, geht. Es lässt sich anscheinend dass der Beter auf die grobesser mit der Anschauung leßen Heils­ taten Gottes nicht ben, dass es Gott gleichgültig mm Das Bekenntnis steht ausdrücklich Bezug nimmt. sei, was mit den Frommen ge- am Ende eines Weges. Offenbar hilft die Berufung schieht. auf sie ihm nicht weiter in eiDas überrascht uns. Wir Wer über diese Anfechtung ner Situation, die in tiefe Not nachdenkt, wird die Erfah- möchten gerne Bekenntnis, führt. In unseren Tagen drorung machen, dass das bloße Gewissheit und Freude am hen die Gottlosigkeit und die Nachdenken an ihr zerbreVerfallenheit an die Tradition, chen muss. Es führt nicht zum Anfang sehen. Aber das die Ideologien und die billiZiel. Die Wende tritt erst da- wäre falsch kalkuliert. Es gen Schlagworte alles wirkdurch ein, dass der Fromme kommt im Hebräischen liche Glauben, Hoffen und in das Heiligtum Gottes geht, Lieben zu ersticken, im Wesdass er – wie die Väter lehrten immer auf den Schluss, auf ten wie im Osten, wenn auch – in die Geheimnisse Gottes das Ergebnis, auf das Ziel jeweils unter anderen Vorgeführt wird. Jetzt wird alles an. zeichen. Die großen Heilstaanders: Gottes eigene Wege ten Gottes sind bei uns zwar tun sich dem Beter auf. Er sieht hinaus auf den nicht vergessen, aber die Erinnerung daran ist künftigen Zerfall der Feinde. Und nun beginnt oft schattenhaft und kraftlos. Der persönliche am Schluss dieses Weges das Bekenntnis, die Weg durch Anfechtung und Not und der daFreude und das Weitersagen des Tuns Gottes. rin sich vollziehende Durchbruch zu den GeDas Bekenntnis steht am Ende eines Weges. heimnissen Gottes bleibt uns nicht erspart. Weil Das überrascht uns. Wir möchten gerne Be- wir so geschichtslos denken und leben, diffakenntnis, Gewissheit und Freude am Anfang se- mieren und verkleinern wir den Ernst unseres hen. Aber das wäre falsch kalkuliert. Es kommt persönlichen Weges. Dazu kommt, dass dieser Dies ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setzte auf den Herrn, dass ich verkündige all dein Tun. Psalm 73,28

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persönliche Weg kein Ruhmesblatt in unserer Geschichte ist. Wenn der Psalmist so wie Martin Kähler durch die Not von Römer 7 – Gesetz, Sünde, Tod – hindurchgegangen wäre (und das ist ja das Kennzeichen des Menschen nach Jesu Kreuz und Auferstehung), dann wäre seine Ausdrucksform da und dort noch eine andere geworden. Wie kann man die Wahrheit der Bibel am besten erkennen? Martin Kähler antwortete: »An der Wahrheit von Römer 7,24: ›Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses Todes?‹« Kann man Psalm 73,25–28 auch dann noch ernst nehmen, wenn man durch Römer 7,24 hindurchgegangen ist? Ich denke doch! Existenzphilosophie und Nihilismus sind – recht verstanden – gute Zutreiber zur menschlichen Verzweiflung, aber keine wahren Lehrmeister des biblischen Evangeliums. Am Ende hat die Freude, das Weitersagen zu stehen, keine Aufklärungspredigt. Die Aufklärung gehört an den Anfang, in die Anfechtung, in das Zugeständnis: »Ich dachte ihm nach, dass ich’s begreifen möchte, aber es war mir zu schwer« (Psalm 73,16).

Es geht in jeder Anfechtung um den Durchbruch der biblischen Wahrheit, die mehr ist als unsere Freude und als unser Weitersagen. Ich will nicht missverstanden werden: Jedes Wertlegen auf den hebräischen Schluss hat nur dann einen Sinn, wenn wir den ganzen Weg der Anfechtung wirklich durchschritten haben. Ein Abschluss ohne das Ganze ist unwirklich, phrasenhaft. Biblische Menschen buchstabieren langsam, Wort für Wort, Satz für Satz. Ich denke zurück: »Bis dass ich ging in das Heiligtum Gottes« (Vers 17). Dieses Heiligtum zu finden ist notwendig. Entscheidend ist, dass man den Menschen die Wege zum »Heiligtum Gottes« aufzeigen kann. Oder besser noch, dass man selbst mit allen, die mit uns zusammengehören, von der Heiligkeit Jesu lebt, der der Heilige Gottes ist (Johannes 6,69). Es gibt viele Wege, das Wort vom Kreuz weiterzusagen. Das ist unW sere Freude. Andacht von Professor Dr. Otto Michel beim Theologischen Konvent am 4. März 1975 in Frankfurt/Main.

Christliche Märtyrer heute Rolf Sauerzapf

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is zur »Wende« 1989/90 in der Sowjetunion und den Ostblockstaaten fanden sich dort die meisten christlichen Märtyrer. Nach dem »Schwarzbuch Kommunismus« ging ihre Zahl in die Millionen. Die »Hilfsaktion Märty­ rerkirche« ist durch den rumänischen lutherischen Pfarrer Richard Wurmbrand nach seinem Freikauf durch eine norwegische Mission gegründet worden. Wurmbrand war bis 1967 insgesamt 14 Jahre lang Gefangener in rumänischen Gefängnissen, darunter drei Jahre lang in einer Zelle neun Meter unter der Erde. Mit der Wende ist aber die Verfolgung von Christen

Rolf Sauerzapf Die Anschrift des Autors finden Sie auf Seite 30 Informationsbrief 276

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in kommunistischen Ländern nicht zu Ende. In der Volksrepublik China, in Nordkorea, Vietnam, Laos, aber auch in Kuba werden Christen nach wie vor verfolgt. Inzwischen ist aber die Verfolgung im Kommunismus weithin abgelöst worden durch Unterdrückung von Christen in Afrika und Asien durch Islamisten; Taliban in Afghanistan, Salafisten und Moslembrüder stehen sich dabei nicht nach. Dort trifft es oft die ältesten Christen der Welt: Dies sind altorientalische und orthodoxe Kirchen. Die Verfolger fragen nicht nach der Konfession. So sind auch Katholiken und evangelische bzw. evangelikale Christen betroffen. Nach dem Einmarsch der Amerikaner in den Irak hat sich dort eine Tragödie größten Ausmaßes ergeben. Bis dahin lebten dort etwa eine Million Christen, meist Chaldäer, Nestorianer und syrisch-orthodoxe Christen. Sie lebten unter Saddam Hussein in einer Art Schutzzone, wo Mission nicht möglich war, sie aber sonst unbehelligt waren. Inzwischen sind rund 700 000 Christen in den Libanon, nach Jor9


danien und Syrien geflohen. Die verbliebenen 300 000 leben heute meist im kurdischen Norden des Landes. Ein immerwährender Krisenraum ist Nigeria, das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Dort ist der Süden christlich geprägt, der Norden muslimisch. Schon seit Jahren versuchen Islamisten ihren Einfluss nach Süden auszuweiten. Hunderte von Kirchen sind zerstört, die Zahl der ermordeten Christen geht in die Tausende. Mit dem Ausbruch des so genannten »arabischen Frühlings« in Nordafrika erhofften sich viele in Europa und Nordamerika einen »demokratischen Frühling« in diesen Ländern. Das am meisten westlich geprägte Land Nordafrikas, Tunesien, hat bei den ersten freien Wahlen in der Mehrzahl Islamisten gewählt. In Libyen ist nach dem Sturz des Gaddafi-Regimes die Zukunft der wenigen Christen ungewiss, ebenso in Algerien. Entscheidend wird sein, wie sich die Lage im bevölkerungsreichsten Land Nordafrikas, Ägypten, entwickelt. Dort leben unter den über 80 Millionen Menschen etwa acht bis zehn Millionen meist koptische Christen, die sich als die ältesten Ägypter verstehen. Die ersten Wahlen dort erbrachten einen Sieg der Islamisten, meist Moslembrüder, aber auch radikale Salafisten. Erste Übergriffe und Attentate auf Christen waren die Folge. In Deutschland weist immer wieder der koptische Bischof Damian auf die Lage seiner Glaubensgenossen hin. Auch im Jemen hat die Verfolgung der Christen zugenommen; dies richtet sich vor allem auch gegen europäische Ärzte und Entwicklungshelfer. In diesen Tagen entscheidet sich möglicherweise das Schicksal Syriens. Das von der BaathPartei und der ethnischen Minderheit der Alawiten regierte Land hat seinen Christen immer Duldung bei beschränkten Wirkungsmöglichkeiten gewährt. Was nach einem möglichen Sieg der Aufständischen in Syrien geschieht, ist ungewiss. Höchstwahrscheinlich droht auch dort ein islamisches Regime. Schließlich sei noch ein Hinweis auf SaudiArabien erlaubt: In diesem Königreich, in dem sich die für den Islam »heiligen Städte« Mekka und Medina befinden, hat die rigoristische 10

Richtung des Wahabitismus das Sagen. Die Wahabiten stellen auch den Salafismus, eine besonders radiale Form des Islamismus. Obwohl in Saudi-Arabien etwa eine Million christlicher Philippinos arbeiten, können diese ihren Glauben in Kirchen oder in der Öffentlichkeit nicht bekennen. Indonesien ist das bevölkerungsreichste islamisch geprägte Land. Auch dort wie in Pakistan wird die Lage der Christen immer schwieriger. Was können wir angesichts dieser massiven ­Christenverfolgung in vielen Ländern tun? Unsere Brüder und Schwestern bitten uns immer zuerst um Fürbitte für sie und für ihre Verfolger. Für Europa ist besonders wichtig, wie sich die politische Lage in der Türkei entwickelt: In diesem einstigen Kernland des Christentums stellen die Christen nur noch eine verschwindende Minderheit dar. Im Armenier-Genozid 1916/17 sind eineinhalb Millionen christliche Armenier ermordet worden. Dazu kommen seit 1920 Hunderttausende griechisch-orthodoxer Christen, die in der Westtürkei mit Zentrum Smyrna zu Tode kamen; drei Millionen Griechen wurden vertrieben. In unseren Tagen sind ebenfalls tausende von Christen aus der Südosttürkei zur Auswanderung gezwungen worden. Diese aramäisch-sprachigen Christen, die die Sprache Jesu sprechen, haben in Warburg in Westfalen ein Zentrum gefunden. Sie möchten wieder in die Türkei zurück. Die Türkei möchte Mitglied der Europäischen Union werden. Damit wäre eine millionenfache Einwanderung von Türken möglich, die schon heute mit drei Millionen Menschen in Deutschland leben und eine hohe Geburtenrate haben. Was können wir angesichts dieser massiven Christenverfolgung in vielen Ländern tun? Unsere Brüder und Schwestern bitten uns immer zuerst um Fürbitte für sie und für ihre Verfolger. Erst dann hat auch unsere materielle Hilfe Platz. Die Muslime in unserem Land verstehen es als Dekadenz und Schwäche, wenn wir ihnen hier alle Rechte einräumen, für unsere Mitchristen in ihren Ländern kein Interesse zeigen und keinen Einsatz wagen. Dazu gehört auch der missionarische Einsatz unter Muslimen. W Februar 2013

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Evangelisation Was können wir tun, damit Menschen Christen werden? Johannes Frey

»Gerettet sein gibt Rettersinn!« Unser Herr Jesus Christus hat uns den Auftrag hinterlassen: »Machet zu Jüngern alle Völker!« Eigentlich hätte er das gar nicht sagen müssen. Wer die Erlösung durch Jesus Christus erfahren hat, kann dies Geschenk nicht für sich behalten. Wer weiß, was es heißt, verloren zu sein, der hat keinen sehnlicheren Wunsch als den, möglichst viele Menschen für Jesus zu gewinnen. Aber wie? Auf welchem Wege kann dieses Ziel am wirkungsvollsten erreicht werden? Evangelisation und Marketing Wir wollen eine bestimmte Einstellung erreichen – nämlich Vertrauen zu Christus und Liebe zu ihm und zu allen Menschen – und ein bestimmtes Verhalten – nämlich ein Leben nach den Maßstäben der Bibel und missionarischen Einsatz – erreichen. Was liegt da näher, als von denen zu lernen, die die Kunst der Beeinflussung von Einstellung und Verhalten am

Johannes Frey Die Anschrift des Autors finden Sie auf Seite 30 Informationsbrief 276

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vollkommensten beherrschen. Das sind in unserer Zeit die Fachleute der Werbepsychologie und des Marketings. So wird versucht, die Verkündigung des Evangeliums in ein angenehmes Umfeld einzubetten. Man stellt den Nutzen der Glaubensentscheidung heraus. So werden z. B. Untersuchungen dankbar aufgegriffen, die besagen, dass glaubende Menschen gesünder sind als andere. Die Kosten sollen im Vergleich zum Nutzen möglichst gering erscheinen. Wir betonen, dass das Heil nicht mehr kostet als ein Gebet. Der Glaube an Jesus wird mit positiven Assoziationen verknüpft. Persönlichkeiten mit Erfolg und Ansehen werden als Werbeträger in den Vordergrund gestellt. So, wie vor einiger Zeit der Name einer Tenniskönigin den Verkauf von Opel-Autos ankurbeln sollte, so fördern die Namen anderer Spitzensportler die Akzeptanz von Jesus Christus. Das Ergebnis scheint dieser Strategie Recht zu geben. Gemeinden, die ihre Außendarstellung ebenso wie ihre Binnenstruktur konsequent nach psychologischen Gesichtspunkten gestaltet haben, verzeichnen den größten Zulauf. Allerdings gibt es auch gewichtige Einwände gegen die Übertragung von Marketingmethoden auf Evangelisation und Mission. Nur der wichtigste soll hier genannt werden: Ein Auto bleibt ein Auto. Das ist völlig unabhängig davon, wie es präsentiert wird und mit welchen 11


Assoziationen es verknüpft wird. Das gilt für alle Daraus folgert dann mancher das andere ExGegenstände – Fußbälle, Fernseher, Marmela- trem: Dann kann ich also nichts dazu tun, dass de, Fertighäuser ... Sie bleiben, was sie sind, egal Menschen zum Glauben kommen. Folgerichtig wie sie vermarktet werden. unterbleibt dann jeder Versuch, das Evangelium Glaube ist aber kein Gegenstand, sondern über den Kreis der gläubigen Gemeinde hinauseine Einstellung – genauer ein Vertrauen und zutragen. Aber hat nicht derselbe Herr Jesus auch eine Erwartungshaltung. Eine Einstel- Christus auch gesagt – in Matthäus 28,19: Malung aber wird nun gerade nicht unabhängig chet zu Jüngern alle Völker! Also: Es gibt zwar von der Präsentation sonkeine Methode, aber: dern durch die Präsentation mm Glaube ist aber kein Gevermittelt. Die assoziative genstand, sondern eine EinEs gibt einen Auftrag Einbettung bestimmt den Wir sollen also, was nur Inhalt des Glaubens, für den stellung. Eine Einstellung aber Gott kann. Wie ist das zu geworben wird. Wird also wird nun gerade nicht unabverstehen? Wenn Gottes mit gesundheitsfördernden hängig von der Präsentation Wort uns doch eine ErkläWirkungen für den Glaurung bieten würde: ben geworben, entsteht eine sondern durch die Präsentation WW wie ein Mensch zum entsprechende Erwartungs- vermittelt. Die assoziative Ein- Glauben kommt und haltung. Das gleiche gilt für WW was Menschen dazu tun bettung bestimmt den Inhalt Werbung durch besonders können! erfolgreiche Persönlichkei- des Glaubens, für den geworAber genau das tut Gotten. Ebenso bestimmt eine ben wird. tes Wort. An einer Stelle hat gruppendynamisch oder unser Herr Jesus Christus massenpsychologisch fundierte Glaubensver- einem Menschen erklärt, wie es geschieht, dass mittlung den Glauben, der entsteht. der rettende Glaube entsteht. Johannes berichDas ist nun allerdings unabhängig vom for- tet uns davon im dritten Kapitel seines Evangemalen oder bekenntnismäßigen Inhalt des ver- liums. mittelten Glaubens. Es ist also nicht egal, wie wir Der Grundtext zu Mission und EvangelisatiMenschen zum Glauben bringen, weil nämlich on ist Johannes 2,23–3,14. Diesen werden wir das »Wie« das »Was« fundamental bestimmt. zunächst betrachten. Hier wird der Vorgang des Christwerdens sozusagen systematisch-theoloVon Christus lernen gisch erklärt. Dann werden wir einige Hinweise Die Art der Glaubensvermittlung ergibt sich auf die Praxis der Apostel ansehen – sozusagen also notwendig aus der Art des Glaubens, den als praktisch-theologische Ergänzung. wir vermitteln. Da sich unser Glaube auf eine Person bezieht, ergibt sich also die Art der Die Lehre Jesu –– Johannes 3 Glaubensvermittlung aus der Art dieser Person. In Johannes 2,23f. begegnen wir Menschen, Die Methodik der Evangelisation können wir die glauben an Jesus, weil sie die Zeichen sahen, also nur bei Jesus Christus selbst erlernen – und die er tat. Aber diesen Leuten vertraut Jesus sich bei den Boten, die er unmittelbar beauftragt hat nicht an. Ihre Erwartungshaltung macht es ihm – den vier Evangelisten und dem Apostel Pau- unmöglich, sich diesen Menschen zu offenbalus. Als erstes machen wir allerdings eine Ent- ren. Es ist hier ähnlich wie in Kapitel sechs. Dort deckung, die dem Denken unserer Zeit äußerst entzieht sich Jesus der Menge, als sie ihn angebefremdlich erscheint: sichts des Brotwunders zum König machen will. Damit wird zunächst einmal deutlich, was wir Es gibt keine Methode nicht zu tun haben. Methode bedeutet eigentlich einen Weg, den man gehen muss, um ein bestimmtes Ziel zu Was wir nicht zu tun haben erreichen. Wenn man die Methode beherrscht Es gibt eine Erwartungshaltung, die den und sie richtig anwendet, dann erreicht man mit rettenden Glauben unmöglich macht. Diese Sicherheit das Ziel. Erwartungshaltung entsteht im Angesicht von Eine Methode in diesem Sinne gibt es aber Zeichen und Wundern. Wenn Menschen von bei der Glaubensvermittlung nicht. Das sagt Jesus die Erfüllung ihrer natürlichen Bedürfunser Herr Jesus Christus in Johannes 14,6: nisse erwarten, kann er sich ihnen schon nicht Niemand kommt zum Vater, denn durch mich. mehr offenbaren. Stattdessen flieht er vor ihnen. Und in Johannes 6,65: Niemand kann zu mir Häufig wird für Jesus geworben, indem man kommen, es sei ihm denn vom Vater gegeben. herausstellt, was es »bringt«, an ihn zu glauben: 12

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mm Unsere evangelistisch-­ missionarische Aufgabe ist: ­m Christus vor Augen zu malen als für uns Gekreuzigten m – in der Verkündigung m – in der Seelsorge m – in den begleitenden Liedern m – im musikalische Rahmen der m Evangelisation m – in allen anderen Aktivitäten m der christlichen Gemeinde.

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WW Jesus löst deine Probleme WW Jesus macht dich gesund WW Jesus macht dich erfolgreich WW Jesus bringt Wohlstand WW Jesus bringt Zufriedenheit … Die Reihe ließe sich fortsetzen. Das geschieht in der guten Absicht, »Menschen für Jesus zu gewinnen«. Aber, wie die Schrift zeigt, ist gut gemeint in diesem Fall das Gegenteil von gut. Wer solche Erwartungen an Jesus weckt, der errichtet, ohne es zu wissen und zu wollen, zwischen den Menschen und Jesus eine unsichtbare Wand, die diese Menschen auf Dauer von Jesus trennt. Auf Veranstaltungen, seien sie noch so evangelistisch gemeint, wo Bedürfnisbefriedigung durch Jesus verheißen wird, geschieht das, was wir in Johannes 6,15 lesen: Als nun Jesus merkte, dass sie kommen würden und ihn ergreifen, um ihn zum König zu machen, entwich er. Jede Werbung für Jesus, die den Glauben an ihn in den Augen des natürlichen Menschen sinnvoll oder vorteilhaft erscheinen lässt, mag wohl Begeisterung für Jesus zu wecken, den rettenden Glauben aber wird sie nicht nur nicht wecken, sondern sie wird ihn verhindern. Denn Jesus entzieht sich jedem, der ihn zum Anwalt seiner menschlichen Interessen machen möchte (vgl. auch Lukas 12,13–15). Aber es gibt auch andere. Es gibt Menschen, denen Jesus sich nicht entzieht, sondern offenbart. Ein solcher Mensch begegnet uns in Johannes 3,1: Es war aber ein Mensch. Die Voraussetzung zum Glauben Dieser Mensch bringt andere Voraussetzungen mit als die Vielen, die um der Zeichen willen glaubten. Denn er bringt andere Erwartungen mit als jene. Dieser Mensch kommt nicht, damit Jesus ihm den Magen füllt oder ihn von seinen Beschwerden befreit. Er kommt, weil er in den Himmel will. Aber er will nicht in den Himmel, weil es dort schöner ist als in der Hölle. Damit würde er noch zu denen gehören, denen Jesus sich nicht anvertraute (Johannes 2,24). Jesus selbst bringt zum Ausdruck, was diesen Menschen zu ihm treibt: Er sucht das Reich Gottes (Johannes 3,2.5). Genauer übersetzt: Die Herrschaft Gottes. Dieser Mann möchte, dass Gott in seinem Leben zu seinem Recht kommt. Er möchte unter der Herrschaft Gottes leben. Er möchte, dass Gottes Wille in seinem Leben geschieht. Er möchte Gott ganz gehören. Einem Menschen, der das möchte, dem kann Jesus sich offenbaren. Er sagt das ausdrücklich in Johannes 7,17: Wenn jemand den Willen Gottes tun will, der wird erkennen, ob die Lehre von Gott ist, oder ob ich von mir selbst aus rede. 14

Wir erfahren ja nicht direkt, was Nikodemus Jesus fragte. Wir können nur indirekt aus der Antwort Jesu erschließen, dass es um die Herrschaft Gottes ging. Wir können uns allerdings ein ziemlich genaues Bild davon machen, wie die Frage gelautet haben wird. Es war die Frage, die alle wirklich frommen Juden damals umtrieb, und diese Frage ist es auch, die alle wahrhaft frommen Menschen zu allen Zeiten und überall umgetrieben hat und bis heute umtreibt. Wir hören sie zum Beispiel aus dem Munde des reichen Mannes in Markus 10,17: Was soll ich tun, damit ich das ewige Leben ererbe? Das ist ja auch unsere Fragestellung, wenn auch jetzt im Blick auf die anderen: Was sollen wir tun, damit Menschen das ewige Leben ererben? Was sollen wir tun, damit Menschen unter die Herrschaft Gottes kommen? Hätten wir anstelle des Herrn Jesus Christus die Frage von Nikodemus gestellt bekommen, wären wir als evangelikale Christen um eine Antwort wohl kaum verlegen gewesen. Du musst dich bekehren! Du musst dich für Jesus entscheiden! Das ist doch klar. Das ist gar keine Frage. Die Frage ist nur: Wie kriegen wir Menschen wie Nikodemus und erst Menschen unserer Zeit da hin, dass sie das auch tun? So ergibt sich aus unserer Antwort auf die Frage des Nikodemus nach seinem Weg ins Reich Gottes logisch zwingend unsere Frage nach unserem Weg der Evangelisation. Was aber wäre, wenn schon die Frage des Nikodemus falsch wäre? Dann wäre unsere Antwort auch falsch. Und alles, was wir bisher daraus gefolgert haben, wäre auch falsch. Und genau das macht Jesus im Folgenden dem Nikodemus deutlich: Die Frage, die du stellst, ist falsch. Die Frage, die alle wahrhaft frommen Menschen aller Zeiten und Völker als ihre letzte, tiefste, entscheidende Frage gestellt haben, ist falsch. Darum sind auch alle Antworten, die bisher auf die Frage nach der Herrschaft Gottes gegeben wurden, ebenfalls falsch. Das heißt: Wir müssen alles vergessen, was wir bisher über den Weg zum Glauben, zur Errettung ins Reich Gottes, zum ewigen Leben gedacht haben. Wir können alles vergessen, was uns bisher im Blick auf das Christwerden als selbstverständlich galt. Wir müssen noch einmal ganz von vorne anfangen. Wir müssen noch einmal ganz neu denken. Um es noch einmal deutlich zu sagen: Wir müssen uns von allem verabschieden, was uns bisher als selbstverständlich gegolten hat. Denn die Selbstverständlichkeiten sind die größten Hindernisse auf dem Weg zur Erkenntnis der Wahrheit. Februar 2013

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Und die Selbstverständlichkeiten der religiösen Tradition sind die größten Hindernisse auf dem Weg zum wahren Glauben. Das ging den Juden zur Zeit Jesu so: Um an Jesus glauben zu können, mussten sie ihre Selbstverständlichkeiten über Bord werfen und noch einmal ganz von vorne anfangen. Das ging den Katholiken zur Zeit Luthers so: Um das Evangelium zu verstehen, mussten sie ihre Selbstverständlichkeiten über Bord werfen und noch einmal ganz von vorne anfangen. Und das geht uns Evangelikalen des 21. Jahrhunderts nicht anders: Um das Evangelium zu verstehen, müssen wir unsere Selbstverständlichkeiten über Bord werfen und noch einmal ganz von vorne anfangen. Aber: Die Beispiele aus vergangenen Zeiten zeigen uns, dass es sich lohnt, Selbstverständlichkeiten über Bord zu werfen und noch einmal ganz von vorne anzufangen. So lassen Sie uns einmal mit der Bereitschaft, noch einmal ganz neu zu denken, mit dem Herrn Jesus mitgehen auf dem Weg, den er den Nikodemus führt. Was geschehen muss Nikodemus wollte wissen – und wir wollen wissen, was wir tun müssen, damit ein Mensch unter die Herrschaft Gottes kommt. Aber der Herr sagt uns nicht, was wir tun müssen. Er sagt uns, was mit uns geschehen muss. Vers 3: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde ... Und Nikodemus begreift sofort die Tragweite des Gesagten. Vers 4: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er etwa wieder in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden? Die Antwort ist klar: Das kann er nicht! Und selbst wenn er das könnte, würde es nichts nützen. Denn, Vers 6: Was vom Fleisch geboren ist, ist Fleisch. Es geht nicht darum, dass wir noch einmal geboren werden. Das Wort, das mit »von neuem« übersetzt wurde, heißt wörtlich »von oben«. Wir benötigen also nicht nur eine zweite Geburt. Wir benötigen eine grundlegend andere Geburt. Eben eine Geburt von Gott. Der Herr sagt auch, was dazu gehört. Vers 5: Wasser und Geist. Es gibt mancherlei Spekulationen, was denn mit dem Wasser gemeint sein könne. Aber wir spekulieren nicht. Wir achten auf das Wort, das geschrieben steht. Die beste Auslegung der Bibel ist die Bibel selbst. Und da finden wir, dass in der Bibel Wasser in der Regel nichts anderes ist als eben Wasser – H2O. Ganz vereinzelt wird Wasser in übertragenem Sinn gebraucht. Und da steht es dann für den Heiligen Geist. Informationsbrief 276

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Das wird aber durch den Zusammenhang auch deutlich gemacht. Ein Beispiel ist Johannes 4,10–15. Da ist von lebendigem Wasser die Rede bzw. von Wasser, das zu ewigem Leben sprudelt. Ein anderes Beispiel ist Hesekiel 36,25–27. Da sagt Gott in Vers 25, dass er durch reines Wasser sein Volk von den Götzen reinigen wird, und die Deutung auf den Heiligen Geist steht in Vers 27 gleich daneben. Hier aber, in Johannes 3,5 steht Wasser und Geist. Da kann Wasser nur Wasser bedeuten, denn wenn das Wort Wasser den Geist bezeichnen würde, dann wäre der Zusatz und Geist ja sinnlos. Also gehört zur Geburt von oben Wasser. Aber die Schrift zeigt uns auch, dass hier nicht das Bad am Samstagabend gemeint ist und auch nicht ein Besuch im Schwimmbad. Wenn das Neue Testament im Zusammenhang mit Geist, neuer Geburt, neuem Leben oder Christ werden von Wasser spricht, dann ist immer eindeutig von der Taufe die Rede. Zur Geburt von oben gehört also die Taufe. Aber der bloße Vollzug der Taufe bringt noch nicht den Geist und die neue Geburt. Denn sonst hätte Jesus den Geist nicht neben dem Taufwasser noch extra erwähnen müssen. Und er hätte nicht eigens erklären müssen, wie der Geist kommt. Beim Wasser war eine Erklärung nicht nötig, da jeder die Taufe des Johannes kannte. Zur Geburt von oben sind also die Taufe nötig und der Geist. Wie man tauft, wissen wir. Das kann man beschreiben und das kann man lernen. Und dann kann man es machen. Aber wie kommt der Geist? Das kann man nicht beschreiben. Und das kann man erst recht nicht machen. Das zeigt der Herr in Vers 8 deutlich: Der Wind (griechisch: pneuma) bläst, wo er will. Pneuma heißt sowohl Wind als auch Geist. Der Wind ist nicht verfügbar. Er ist nicht steuerbar. Man kann ihn wohl abhalten. Aber man kann ihn nicht produzieren. Man kann höchstens pusten. Aber dadurch entsteht ja nicht wirklich Wind. Und selbst im Windkanal bringen wir nur ein sehr begrenztes Windchen zustande. Der Wind/Geist bläst, wo er will. Er bläst nicht wo du willst. Er bläst nicht wo die Kirche will. Er bläst auch nicht, wo ein Pastor will. Der Geist bläst nur da, wo er will. Niemand hat ihn in der Hand. Jeder Sakramentalismus ist ausgeschlossen. Aber du hörst sein Sausen wohl. Wenn der Wind weht, dann merkt man das. Der Heilige Geist zeigt Wirkung, wenn er da ist. Umgekehrt kann man schließen: Keine Wir15


Mose konnte niemanden retten. Aber er konnte die Voraussetzung schaffen, dass jemand gerettet werden konnte. »Eherne Schlange«, Detail aus dem Hochaltar der Pfarrkirche St. Nikolaus, Haslach a. d. Mühl. kung – kein Geist. Man kann wohl erkennen, ob er da ist. Aber man kann nicht machen, dass er kommt. Das hat Gott sich vorbehalten. Aber Jesus schenkt uns doch einen Blick darauf, wie Gott das tut. Verse 14 und 15: Wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. Der Herr weist damit auf 4.Mose 21 hin: Israel hatte sich versündigt. Als Strafe schickte Gott tödliche Giftschlangen in das Lager. Er befahl Mose, eine Schlange aus Erz aufzurichten und bekannt zu geben: Wer gebissen ist, muss sterben. Aber wenn er auf diese Schlange schaut, wird er am Leben bleiben. Mose konnte niemanden retten. Aber er konnte die Voraussetzung schaffen, dass jemand gerettet werden konnte. Er konnte das göttliche Rettungsmittel aufrichten und darauf hinweisen. Alles Weitere lag nicht in seiner Hand. So können wir Christus am Kreuz vor den Menschen erhöhen und auf ihn hinweisen. Alles Weitere liegt nicht in unserer Hand. Allerdings: Hätte Mose nicht getan, was Gott ihm geboten hatte, dann wäre er am Tode der Menschen schuld gewesen. So sind auch wir am ewigen Tode von Menschen schuld, wenn wir von Christus schweigen. Wie es die Apostel gemacht haben Dass wir Christus damit richtig verstanden haben, sehen wir daran, dass die Apostel ihn genau so verstanden haben. So tun alle vier Evangelisten nichts anderes, als den gekreuzigten 16

Christus vor Augen zu stellen. Alle Evangelien sind Passionsgeschichten mit mehr oder weniger ausführlicher Einleitung. Und der Apostel Paulus sagt es ausdrücklich, wenn er sein Missionswerk beschreibt (vgl. dazu auch die Missionspredigten in Apostelgeschichte 2, 3, 10, 13 und 17). 1.Korinther 2,2 und 4: Ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Christus – und den als Gekreuzigten. Mein Wort und meine Predigt geschahen nicht mit überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft. Paulus hat also ausdrücklich auf alle damals zu Gebote stehenden Methoden verzichtet und sich allein auf die Botschaft vom Gekreuzigten Christus beschränkt. Und unter dieser Botschaft kam der Geist zur Wirkung. Galater 3,1 und 2: O ihr unverständigen Galater! Wer hat euch bezaubert, denen doch Christus vor Augen gemalt war als der Gekreuzigte? Das allein will ich von euch erfahren: Habt ihr den Geist empfangen durch des Gesetzes Werke oder durch die Predigt vom Glauben? Die Frage ist nur rhetorisch, die Antwort klar: Durch die Predigt vom Glauben empfingen sie den Geist. Und in dieser Predigt wurde Christus vor Augen gemalt als der Gekreuzigte. Wir können also festhalten: Unsere evangelistisch-missionarische Aufgabe ist: Christus vor Augen malen als für uns Gekreuzigten! WW Die evangelistische Verkündigung muss Christus als den für die Hörer Gekreuzigten vor Augen malen. WW Die der Verkündigung folgende Seelsorge muss Christus als den für den Hörer Gekreuzigten vor Augen malen. WW Die begleitenden Lieder müssen Christus als den für die Hörer Gekreuzigten vor Augen malen. WW Der musikalische Rahmen der Evangelisation muss Christus als den Gekreuzigten widerspiegeln. WW Alle anderen Aktivitäten der christlichen Gemeinde müssen auf Christus als den Gekreuzigten hinweisen. Dann kann der Geist wehen und Menschen von neuem, von oben, aus Gott gebären. Er muss nicht, aber er kann. Und er wird es tun, wo und wann es Gott gefällt. Denn Gott hat versprochen, dass sein Wort nicht leer zurückkehrt, sondern tut, wozu er es gesandt hat. Denn Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (1.Timotheus 2,4). Und wir dürfen dazu helfen, indem wir den Menschen Christus als den Gekreuzigten vor Augen malen. W Februar 2013

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Was künftig nötig wird: Werte erkennen und durchhalten

Demut –– Verzicht –– Treue –– Angst Das Bescheidene ist meist das Wertvollste G e r h a r d N a u jo k a t

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erzeit spricht man viel von Werten, die es wiederzuentdecken, einzubringen und zu schützen gelte. Man beklagt den Verlust von Wertmaßstäben und Tugenden. Im politischen und gesellschaftlichen Bereich erleben wir heftigen Streit, vielfach mit harten Bandagen. Der Eindruck entsteht, dass etliche Diskussionen ohne Achtung und Anstand geführt werden. Werte werden meist durch Begriffe verdeutlicht wie: Frieden, Freiheit, Erfolg, Gewissen, Vertrauen, aber auch durch Glück, Liebe, Gesundheit, Glaubwürdigkeit, Erziehung, Ordnung. Die Reihe würde lang. Das Gewicht von Werten ist sicher unterschiedlich und zeitbedingt. Gibt es »Spitzenwerte« oder »Vorrangiges«? Sollte alles beachtet werden? In der gegenwärtigen Situation liegt es nahe, an Zurückhaltendes zu denken. Man sollte Werten und Begriffen Gewicht geben, die offensichtlich bescheiden wirken und verdrängt wurden. Diese könnten zu den lebenswichtigen der Zukunft gehören, zu den künftigen Eckwerten des Daseins.

Demut –– eine demontierte Tugend Man wünschte sich Demut gerne öfter in Politik, Kunst und Kirche. Sie ist selten geworden. Dagegen gibt es den üblichen Mut in vielfachen Formen und Arten – mitunter Unarten. Mut heißt, beherzt im Leben aufzutreten, gestellte Aufgaben zielbewusst anzugehen, Kraft einzusetzen für etwas, das man als richtig und wichtig erkannt hat. Mut ist Engagement im richtigen Augenblick. Aber warum verliert manch ein

Gerhard Naujokat Die Anschrift des Autors finden Sie auf Seite 30 Informationsbrief 276

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Mutiger dann die Demut? Wenn Mut gar zum Übermut wird oder zum Unmut, dann ist alles nichts wert. Dann dreht sich die persönliche Haltung um und kehrt sich dagegen. Wenn Mut sogar zum Hochmut wird, verzichten wir lieber. Demut hat einen besonderen Rang. Sie ist genügsam und zurückhaltend, aber keine Schwäche. Sie wirkt bescheiden und schlicht und besitzt die Eigenschaft des Dienens. Demut ist Dienemut, denn um in der heutigen Gesellschaft und Gemeinde zu dienen, erfordert es eine gute Portion Mut. Und auch Kraft. Beides erwächst aus den gegebenen Erfordernissen, vor allem aber aus der Ehrfurcht vor Gott: »Demütigt euch vor Gott, so wird er euch erhöhen« (Jakobus 4,10). Demut des Menschen und Großmut von Gott sind auf beiden Seiten mit Mut verbunden. Demut ist kein Kriechertum und keine falsche Unterwürfigkeit, sondern sie hat einen eigenen Stolz, den nämlich, dienen zu dürfen und für andere da zu sein. Mehr noch: »Durch Demut achte einer den andern höher als sich selbst« (Philipper 2,3), denn »bei den Demütigen ist Weisheit« (Sprüche 11,2). Eindrücklicher kann es kaum gesagt werden, als im ersten Petrusbrief: »Haltet fest an der Demut, den Demütigen gibt Gott Gnade« (5,5). Allzu voreilig ordnet man den Mut dem männlichen Geschlecht zu. Aber die Löwin, die um ihr Junges kämpft und auch die Mutter, die sich vor ihre Kinder stellt, beweisen, dass der Mut auch weiblich ist, inzwischen sogar in der Form des aggressiven, kämpferischen Terrorismus. Weiblicher Mut (wenn er nicht entartet, wie bei Selbstmord-Attentäterinnen) steht eher der Sanftmut näher – der vielleicht schönsten Form des Mutes mit einer eigenen, inneren Anmut. Alles hat eine geistliche, aber auch gesellschaftliche Seite und sollte darum auch eine politische Wirkung entfalten. Jesus rühmt in der Bergpredigt die Sanftmütigen, denen das Erdreich gehören soll. Wenn es doch so wäre! Die derzeitige Werte-Diskussion hat den Begriff »Demut« verdrängt und »Sanftmut« zur Seite 17


Die Wegwerfgesellschaft ist am Ende und die Verschwendungssucht findet harte Grenzen. Einsparung und Enthaltung bekommen Gewicht. Jeder Euro wird zweimal herumgedreht und das Verzichtenkönnen muss erlernt werden. geschoben. Wir benötigen aber an allen Ecken und Enden den Mut zur Versöhnung, zum Entgegenkommen, zum Nachgeben. Sanftmut kommt der Demut und dem Wunsch nach Frieden am nächsten. Da sucht man nicht den Konflikt, sondern ist bemüht, diesen aufzulösen oder auszugleichen. Demut und Sanftmut sind Formen des Mutes, die am ehesten Maß und Mitte vereinigen. Sie sind die Anmut der Seele. Sie bewahren den Menschen davor, in Lautstärke und Hybris zu verfallen. Sie sind dennoch aktive Tugenden. Sie machen den Schritt auf den andern zu, zeigen Bereitschaft, Fehler einzugestehen und Nachsicht und Milde an anderen zu üben. Demut sucht Vergebung und Versöhnung, nicht aus dem Zwang der Umstände, sondern aus freiem Herzen. Sie ist ausgleichendes Element, überbrückt Spannungen und führt zum Frieden. Und es gehört wirklich Mut dazu, Frieden zu stiften und Hass zu vermeiden. Demut ist Stärke, die überwinden und verändern kann. Unsere Gesellschaftspolitik sollte das bedenken.

Verzicht –– unbegrenzte Wünsche zügeln In unserer Gesellschaft sind der Begriff Verzicht und das dahinter stehende Verhalten zur Mangelware geworden. Man muss regelrecht auf die Suche gehen, um noch etwas zu entdecken. Das Gegenteil gilt: Anhäufen, mehr wollen, zusammenraffen, möglichst viel besitzen. Und die Wünsche werden immer größer und umfangreicher. Die Habgier dieser Welt hat immer Hunger nach mehr. Der Mensch strebt nach Hohem, nach Größe und Macht. Ansehen, Wissen und Reichtum gelten. Der Bescheidene und der Verzichtleistende werden übersehen und manchmal zertreten. Wirkliche Menschlichkeit und echte Werte finden sich oft nur noch im Verborgenen und Zurückgezogenen. Aber hier im Kleinsten ist Gott am größten. 18

Der Konflikt zwischen Wunsch und Verzicht ist uns aus dem Alltag bekannt. Täglich werden durch Werbung und Medien Begehrlichkeiten geweckt. Noch leben wir in einer Welt der fast unbegrenzten Wünsche. Werden sie erfüllt, kriegen sie Junge. Unterdrückt man sie, tauchen sie immer wieder lästig auf. Gibt man ihnen gegen allen Verstand nach, leidet man an anderen dringenden Stellen. Bescheiden leben und verzichten können, sind verloren gegangene Tugenden. Zur zufriedenen Ausgeglichenheit des Lebens reicht in aller Regel eine mittlere Grundausstattung. Die derzeitige Wertediskussion sollte dahin führen, dass die Unzahl der Wünsche geordnet und eingedämmt wird, denn es gibt heute keine grenzenlosen Möglichkeiten mehr. Verzicht wird lebensnotwendig. In der Tat erhalten Verzicht und Einschränkung in Zukunft eine sehr persönliche soziale Bedeutung. Zwar klingt die Vokabel »Maßhalten« schon lange in den Ohren, war aber eher eine theoretische Formel. Jetzt wird alles praktisch und für den Einzelnen spürbar. Die Wegwerfgesellschaft ist am Ende und die Verschwendungssucht findet harte Grenzen. Einsparung und Enthaltung bekommen Gewicht. Jeder Euro wird zweimal herumgedreht und das Verzichtenkönnen muss erlernt werden. Es wird zur Herausforderung, die Erfolgsgier einzudämmen, den Hochmut zu revidieren. Das sollte weniger durch zähen und zermürbenden Kampf geschehen, sondern freiwillig und ungezwungen von Herzen. Dann wird alles leichter und verkraftbarer. Das bescheidene und genügsame Leben wird die Zukunft bestimmen. Biblisch gesehen wird das Geringe, das Kleine, das Bescheidene und Unansehnliche hervorgehoben. Alles das kann zur gegebenen Zeit Größe gewinnen. Selbst das Himmelreich wird mit einem Senfkorn verglichen (Matthäus 13,31f.). Und wenn der lebendige Glaube wie ein Senfkorn wirkt, dann hat er die volle Verheißung (Matthäus 17,20). Gott tröstet die Februar 2013

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Geringen (2.Korinther 7,6). Der Hebräerbrief weist darauf hin, »dass das Geringere von dem Besseren gesegnet wird« (7,7). Wer den geringen Weg geistlich bejaht, wer verzichten lernt, erhält seelische Kraft. Dann ist das kein Verlust, sondern wirkt als Gewinn. Verzicht wird zur Voraussetzung der künftigen Lebenshaltung. Auf geistlicher Ebene führt innere Bescheidenheit leichter zum Glaubensziel. Die geistlich Armen werden selig genannt (Matthäus 5,3). Ein sinnerfülltes, positives Zurückstecken und mutige Vertrauensschritte bezeugen Reife und Demut vor Gott.

Treue –– das Rückgrat im Leben Im Alltag des Zusammenlebens, im Verhältnis von Mensch zu Mensch, in verantwortlichen Berufen und in vielen anderen Situationen sind ein verbindliches Verhalten und ein zuverlässiges Handeln unverzichtbar. Oft zeigt sich erst in Notfällen, ob die Zuverlässigkeit Nahestehender ausreicht und inwieweit man sich auf jemanden verlassen kann. Das Wort Treue umfasst dieses und vieles mehr. Es gehören auch Stetigkeit, Festigkeit, Genauigkeit und Beständigkeit dazu, ebenso Verbindlichkeit und Ehrlichkeit. Sonst zerbricht das Miteinander von Menschen und die Ordnungsstrukturen des Lebens funktionieren nicht. Zuverlässige Treue erfordert ein Stück Selbstlosigkeit und eine Einstellung, die egozentrische Belange zurückstellt. Gemeinschaft und Partnerschaft werden durch eine feste Bindung und Verlässlichkeit im Leben aufgebaut und erhalten. Erst recht hat Treue ihre Bedeutung in Liebe und Ehe. Im Grunde entstehen und bewähren sich diese erst durch Treue. Sie ist das Rückgrat der Liebe, die Substanz der Ehe. Erst durch sie bekommt Partnerschaft Dauer und Verantwortung. Treue ist daher ein unverzichtbarer Bestandteil jeder menschlichen Beziehung. Sie ist nicht belanglos, sondern gehört zu einer Liebe, die auch in schweren Tagen durchträgt. Somit ist Treue ein Charakteristikum der Ehe. Sie kennt keine Begrenzung und ist nicht versuchsweise zu haben. Treue, die nicht auf Dauer angelegt ist, ist keine Treue. Das Ringen um Treue ist nie einfach, aber verheißungsvoll. Wo zwei Menschen versuchen, in wechselseitiger Liebe zu wachsen, entsteht eine seelische Übereinstimmung, für die es keinen triftigen und anhaltenden Grund gibt, sie zu zerstören. Gemeinsame Mühe führt zu der Fähigkeit, Freude zu schenken und Geborgenheit zu finden. Einer macht den anderen liebenswert. Informationsbrief 276

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Nach einer Umfrage ist ein hoher Prozentsatz der jungen Mädchen für die absolute Treue und erwartet diese auch vom künftigen Partner. Das dürfte bei jungen Männern ähnlich ausgeprägt sein. Offenbar ist Treue kein leerer Wahn, sondern das Rückgrat, das Skelett jenes weichen und zarten Materials, aus dem die Liebe ist. Meist schwanken bloße Gefühle und Stimmungen. Darum versucht im Grunde jeder, der liebt, dem schönen Augenblick Dauer zu verleihen und erwünscht sich Treue. Liebe hat Angst, den anderen zu verlieren. Verbindlichkeit bedeutet: Ich kann mich auf den anderen verlassen und der andere verlässt sich auf mich. Treue hat keinen Spielraum für Grenzgebiete und Grauzonen. Für die Ehe ist die Treue wie ein Rückgrat. Körperlich spürt man das Rückgrat überhaupt nicht, solange alles funktioniert. Erst wenn es zu Reibungen und Verletzungen kommt, ergeben sich Probleme. Insofern ist Treue kein selbstverständlicher Zustand. Man muss etwas dafür tun. Ehe ist mit seelischer Pflege und Anstrengung verbunden. Treue besitzt eine Schutzfunktion und bringt etwas Beruhigendes und Stetiges in eine Beziehung hinein. Zwar kann jede, wirklich jede Liebe im Treuebruch enden. Aber es geht nicht anders: Liebe und Treue sind ein Paar. Erst die Treue gibt der Ehe – auch dem Zusammenleben unter Menschen – ihren Wert. Die Wertediskussion heute sollte hier Maßstäbe setzen. Den verdrängten Eckwerten gehört Gewicht.

Angst –– ein notwendiges ­(schützendes) Phänomen Angst kann den Einzelnen und die ganze Gesellschaft intensiv und bedrückend begleiten, kann beschweren, quälen und seelisch zermürben. Sie hat aber dennoch einen wichtigen Platz im Leben und ist weder sinnlos noch verzichtbar. Angst ist notwendig. Sie ist ein inneres Warnsystem und eine individuelle Selbstkon­ trolle. Man sollte dieses psychische Instrument nicht überhören oder ignorieren. Es gibt uns oft deutliche Signale, wo und wann man sich vorsichtig verhalten sollte, ob an dieser oder jener Stelle Gefahren drohen, in welchen Funktionen Zurückhaltung wünschenswert und weniger Übermut angebracht wäre. Ein normales Angstgefühl dient dem Menschen dazu, seine Position abzusichern und nicht in Unwägbares hineinzustolpern. Wer im Meer schwimmt, muss das Ufer im Auge behalten. Angst hat positive Kennzeichen. Sie belebt die Aufmerksamkeit und schärft die Sinne, sie 19


nere Einsamkeit zehrt an der Widerstandskraft und an der Tragfähigkeit des Glaubens. Und Gott verheißt uns keinerlei Aussicht auf Ruhe und Frieden. Ungerechtigkeiten und Schicksalsschläge werden bleiben. Die Not auf Erden wird größer, chaotische Zustände werden in der Bibel vorausgesagt. Das weiß der Christ. Er fühlt sich unkontrollierten Mächten wehrlos preisgegeben. Gott nimmt die Angst in dieser Welt nicht einfach fort, sondern bestätigt sie: »In der Welt habt ihr Angst.« Gleichzeitig schenkt er Gewissheit: »Seid getrost, ich habe die Welt überwunden« (Johannes 16,33). Die Möglichkeit der Verbindlichkeit bedeutet: Ich kann mich auf den Angstüberwindung ist daher nicht trennbar von anderen verlassen und der andere verlässt sich auf mich. Treue hat keinen Spielraum für Grenz- der Person Jesu Christi. Aus eigenen seelischen Kräften heraus kann sie nicht erwachsen. Eher gebiete und Grauzonen. steigern wir uns noch tiefer in Besorgnis und Kopflosigkeit hinein. Christus ist der, der die rüttelt auf zum Wachsein und verschafft die nö- Angst des Menschen zu seiner eigenen Angst getige Spannung, um eine Gefahr zu erkennen. macht hat. Im Glauben an ihn entsteht GeborOhne sie würden wahrscheinlich die Impulse genheit. Inmitten aller Angst wird uns der Blick zur Gegenwehr nicht mobilisiert. Angst ver- geöffnet, der dann von weniger Dunkel übermittelt den Ansporn, gefahrvolle Situationen zu schattet wird. Wir werden dabei nicht angstfrei umgehen oder abzumildern. Sie forciert Kräfte, und besitzen auch künftig keine bleibende Sidie sonst wohl ungenutzt blieben. cherheit, aber der Weg ist offen: »Ich will reden Die negativen Auswirkungen der Angst ken- in der Angst meines Herzens« (Hiob 7,11). Es nen wir auch. Wir wissen um unsere Hilflosig- lohnt sich, mit Gott darüber zu sprechen. Denn keit bei Gewittern, Erdbeben, Wirbelstürmen, es kommt der Tag, an dem Gott alle Tränen Großfeuern und Überschwemmungen. Die abwischen wird von unseren Augen und Leid, Angst vor Hunger, Not und Tod geht um den Geschrei und Schmerz nicht mehr sein dürfen Erdball. Wir schrecken aus Alpträumen hoch, (Offenbarung 21,4f.). »Überwindung« ist dann erleben Herzklopfen, Schweißausbrüche, Zit- nicht Wahn oder Wunsch, sondern Wirklichkeit. tern und Atemnot. Der Lebensweg bekommt »Die frühen Ängste werden vergessen sein und Risse, Glück ist nie dauerhaft, Gesundheit nicht verschwunden vor meinen Augen«, bestätigt der ungefährdet. Die Zerbrechlichkeit und Ver- Prophet Jesaja (65,16c). gänglichkeit des Daseins mahnt. Christen wissen, wo sie mit ihrer Angst hinEs gibt auch manipulierte Ängste, die den können: »Ich rufe zu dir, wenn mein Herz in Menschen in eine künstlich verursachte Un- Angst ist« (Psalm 63). Angst ist eine Folge von sicherheit stoßen oder von der Gesellschaft Versäumnis, Versagen, Schuld und Tod in dieaufgedrängt werden. Die Unruhe der Verän- ser Welt. Christus ging für uns in den Tod und derungen, der Verlust geistiger Werte und der wurde zur Auferstehung des Lebens. Das ist Mangel an Lebenssinn erzeugen Bedrückung. die Tat Gottes gegen die Angst, das sind unsere Die Einebnung verantwortlicher Maßstäbe, die Hoffnung und unser Ziel. Noch bleiben dieser Versteppung menschlicher Beziehungen und Glaube und die Verheißung Gottes tausendfach die Terroranfälligkeit der Welt lassen ängsten. gebrochen durch das Wesen des heutigen MenUnterliegen wir den Ränken und Maschen der schen. Unser Herz bleibt voller Untiefen. Wir Zeit? Sind wir alle Gebrauchte, Missbrauchte werden daran erinnert, dass diese Erde nicht und Benutzte? Sitzen wir im Netz der Ohn- unsere Heimat ist. Unser Zuhause ist nicht hier, macht? Haben wir manchmal Angst vor uns sondern wird bei dem Herrn sein, der »im Himselbst? Fragen ohne Antwort. mel thront« und der den Seinen bereitet hat, Die Gefällstrecke dieser Welt ist geprägt von »was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört Bosheit und Unmenschlichkeit, von Hass und hat und in keines Menschen Herz gekommen Zerstörung. Im Rahmen der Globalisierung ist ist« (1.Korinter 2,9; vgl. Jesaja 64,3). Christen der Mensch immer mehr ein Teilchen in einer glauben an die Überwindung des Dunkels, an großen Maschinerie und entsprechend größer den Sieg über die Angst, an den wiederkommenwird das Gefühl der Hilflosigkeit. Auch eine in- den Herrn und an Gottes kommendes Reich. W 20

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Aus Kirche und Gesellschaft Prälat i. R. Rolf Scheffbuch † Ein Nachruf In der Nacht zum 10. November 2012 ist der ehemalige Prälat Ostwürttembergs und Vertreter des württembergischen Pietismus sowie eines weltweiten Evangelikalismus, Rolf Scheffbuch im Schlaf wohl unerwartet in Korntal heimgegangen. Am 31. Oktober hatte er noch bei einer Glaubensveranstaltung im sächsischen Glauchau über die »Heimat im Himmel« gesprochen und am 6. November mit der bei ihm gewohnten Vitalität und mit Interesse an der Präsentation eines Buches über Deutsche in Jerusalem teilgenommen. In den Tagen danach war er noch zu Vorträgen unterwegs. Offensichtlich ist Rolf Scheffbuch überraschend verstorben. Nach seinem Heimgang erhielt er Würdigungen von vielen Repräsentanten aus Kirche, Mission, Verbänden und Werken, die alle seine Bedeutung als eines Mannes von Kirche und Mission hervorhoben und sein Brennen für Jesus nicht verschwiegen. Die entscheidenden Lebensstationen und seine wesentlichen Aufgaben sollen kurz aufgezeigt werden, womit und worin sich freilich Wesen, Anliegen und brennende Jesusliebe des Christuszeugen nicht erschöpfen und nur unzulänglich beschreiben lassen, aber diese mehr als erahnen lassen. Rolf Scheffbuch wurde am 25. Januar 1931 in Calw im Schwarzwald geboren. Sein Theologiestudium führte ihn auch in die USA. Nach dem Vikariat war er persönlicher Referent von Landesbischof Martin Haug, dann Pfarrer am Münster zu Ulm, wohin er Jahre später als Prälat zurückkehren sollte. Zehn Jahre lang, von Rolf Scheffbuch 1975 beim »Gemeindetag unter dem Wort« im Stuttgarter Neckarstadion.

1965 bis 1975, war er Leitender Referent des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg (ejw), für dessen Selbständigkeit er sich einsetzte. Ab 1975 war er 14 Jahre lang Dekan in Schorndorf (bei Stuttgart) und daran anschließend von 1989 bis 1995 Prälat des Sprengels Ulm. Daneben war er maßgeblicher Vertreter des Pietismus und Evangelikalismus in der württembergischen Landessynode, in welche er vier Mal gewählt wurde; von 1973 bis 1997 vertrat er mit Nachdruck pietistisch-evangelikale Inte­ ressen in der EKD-Synode. Er war zudem beim »Gemeindetag unter dem Wort« engagiert und bei der Evangelisationsveranstaltung ProChrist und von 1982 bis 1992 im Leitungskreis des Lausanner Komitees für Weltevangelisation. Evangelisation war ihm stets ein zentrales Anliegen. Fast 20 Jahre lang, von 1980 bis 1999, stand er der pietistischen Ludwig-HofackerVereinigung vor. Immer wieder, bis hin zu seinem letzten großen Dienst in Glauchau am 31. Oktober, mahnte er die Kirche, bei ihren Kernaufgaben zu bleiben. Seinen mehr als 15 Jahren dauernden, recht aktiven und ausgefüllten Ruhestand, verbrachte Rolf Scheffbuch in Korntal bei Stuttgart. Mit Vortrags- und Publikationsaufgaben war er befasst. In seinen zahlreichen Veröffentlichungen, besonders in seinen späteren Jahren, befasste er sich vor allem mit christlichen Persönlichkeiten. Rolf Scheffbuch hatte wohl erkannt, dass es verheißungsvoller ist, beispielhafte Persönlichkeiten vorzustellen und zu würdigen, damit an deren Gauben und Leben gelernt werden kann, als düstere Entwicklungen zu beklagen und über schlechte Vorkommnisse in Kirche und Gesellschaft zu jammern. Mit Büchern wie »Große Entdecker und schwäbische Apostel« (2010), »Grafen und Fürsten im Dienst des höchsten Königs« (2008) und »Das heilige Korntal und die weite Welt« (2006) wollte er nicht allein Beweggründe und Motive früherer Generationen aufspüren, sondern diesen Schatz der Kirchengeschichte heutigen Christen zugänglich machen und damit gegen eine Geschichtsvergessenheit in der Kirche angehen. (Quellen des Nachrufs: ideaSpektrum 46/2012 vom 14. November 2012, S. 32, Südwest und S. 44; Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 47/2012 vom 18. November 2012, S. 12)

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Vor großen Aufgaben Die koptische Kirche hat ein neues Oberhaupt. Bischof Tawadros wird Nachfolger von Papst Schenuda III., der im vergangenen März 88-jährig verstarb, und der 40 Jahre lang die koptische Kirche geleitet hat. Tawadros, der 118. Patriarch der Kopten in Ägypten und Afrika hat ursprünglich in Alexandria Pharmazie studiert und als Geschäftsführer eine pharmazeutische Fabrik geleitet. Der heute 60-Jährige begann 1981 mit theologischen Studien und trat 1988 in das Wüstenkloster Deir Anba Bischoi ein. 1997 erhielt er die Bischofsinsignien. Papst Tawadros war davor Bischof von Bakaira. In dieser Provinz im Norden Ägyptens leben viele arme Bauern. Er galt als sehr enger Mitarbeiter seines Vorgängers Papst Schenuda III. Die Wahl Tawadros wurde vor allem von jungen Kopten begrüßt, hatte sich der neue koptische Papst in den Jahren zuvor doch intensiv um die Jugendarbeit gekümmert. Die Nähe Papst Schenudas III. zum langjährigen Machthaber Husni Mubarak war bei den Kopten auf ein unterschiedliches Echo gestoßen. Das neue Oberhaupt der Kopten soll vornehmlich Seelsorger sein; so wünschen es sich vor allem die jüngeren Kirchenmitglieder. Die Kopten machen inzwischen sechs bis zehn Prozent der 83 Millionen Ägypter aus und sehen sich nicht als Minderheit, sondern als gleichberechtigter Teil der Bevölkerung. Die Auswahl der Kandidaten hatte sich über Monate hingezogen. Bei der Auswahl hatte die Heilige Synode dafür gesorgt, dass nur moderate Bewerber in die Endauswahl gelangt sind. Bei der feierlichen Einführung am 18. November nahm neben islamischen Würdenträgern auch Staatspräsident Mursi teil. Tawadros, der als ein Mann des Ausgleichs gilt, übernimmt sein Amt in keiner leichten Zeit. Für einen politischen Kurs der Kirche steht Tawadros nicht, spricht er sich doch dafür aus, Kopten sollen als Bürger außerhalb der Kirche Politik machen und sich die Kirche nur in Extremfällen in die Politik einschalten. Der deutsche Koptenbischof Anba Damian setzt große Hoffnungen auf das neue Kirchen­ oberhaupt und anerkennt dessen Aufgeschlossenheit und Weltoffenheit. Er schätze die Öku­mene und habe langjährige Auslandserfahrungen. Ein breiter Blick sei nötig, da Tawadros den Dialog 22

mit Muslimen und der ägyptischen Regierung zu führen habe, aber genauso nach innen die Identität koptischer Christen stärken müsse. Die koptische Kirche zählt zu den ältesten Kirchen. Weltweit soll sie geschätzte 15 Millionen Mitglieder haben. In Ägypten, ihrem Stammland, dürften noch knappe zehn Prozent der 83 Millionen Einwohner Kopten sein. In Deutschland wird ihre Zahl auf 5 000 geschätzt. (Quelle der Nachricht: Südwestpresse vom Montag, 5. November 2012, S. 2 und 3)

Neuer Primas der Anglikaner soll ein –– gemäßigter –– Evangelikaler sein Die etwa 77 Millionen Ang­ likaner weltweit haben einen neuen Primas: Bischof Justin Welby (Durham in Nordost­ england). Der 56-Jährige ist zum »Erzbischof von Canterbury« ernannt worden und tritt die Nachfolge von Rowan Williams (62) an, der eine leitende Funktion an der Universität Cambridge übernimmt. Welby war Ölmanager und gilt als evangelikal. Seine Hinwendung zum christlichen Glauben begann 1983, als er und seine Frau ihr erstes Kind Johanna im Alter von sieben Monaten durch einen Verkehrsunfall verloren; inzwischen haben sie fünf weitere Kinder. Danach studierte er Theologie und wurde 1992 ordiniert. Zehn Jahre später wurde er »Domherr« der bekannten Kathedrale von Coventry. Nach weiteren kirchlichen Ämtern wurde er erst im Herbst 2011 Bischof von Durham. Der neue Primas der Anglikanischen Kirche befürwortet die Weihe von Frauen zum Bischofsamt – ein (nicht nur) in der »Kirche von England« – umstrittenes Thema. Er tritt für die traditionelle Ehe von Mann und Frau ein, lehnt die »HomoEhe« zwar ab, ist aber nicht gegen eingetragene gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften, was bestimmt nicht konsequent ist. Doch wird auch gehofft, diese recht offene Haltung könnte ihm seine Vermittlerrolle in der anglikanischen Weltgemeinschaft erleichtern. Theologisch Kon­servative – besonders aus den wachsenden Kirchen des Südens – drohen mit Abspaltung wegen der Weihe Homosexueller zum Bischofs­ amt, wie dies in der Episkopalkirche der USA praktiziert wird. (Quelle der Nachricht: ideaSpektrum 46/2012 vom 14. November 2012, S. 4)

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Der Islam zeigt sich selbst in ländlichen Gebieten immer deutlicher In einem schwäbischen Dorf wird eine Moschee gebaut. Der Islam macht selbst in kleinen Städten bzw. zu diesen eingemeindeten Dörfern verstärkt auf sich aufmerksam. In Engstlatt, einem Dorf, das in die Kreisstadt Balingen (mit Eingemeindungen etwa 34  000 Einwohner, Zollern-Alb-Kreis, Nähe Tübingen) eingemeindet ist, will der islamisch-bosnische Verein Balingen nur einen Steinwurf vom katholischen Kirchlein entfernt ein Gemeindezentrum bauen. Drei bis vier Leute kämen täglich zum Gebet. Ortsvorsteher Hans Bitzer und seine Ratskollegen haben sich laut Presse intensiv mit dem Bauantrag befasst und dann mit sieben Jastimmen und zwei Enthaltungen grünes Licht für das Bauvorhaben gegeben. Der islamischbosnische Verein Balingen, der der Bauherr ist, zählt etwa 100 Mitglieder, verteilt über den gesamten Zollern-Alb-Kreis. In den bisherigen Gebetsräumen, die sich in einem Einfamilienhaus befinden, sei es zu eng. Die Gemeindemitglieder, die dem Sunnismus angehören, haben bereits vor einigen Jahren das sieben Hektar (!!) große Grundstück, auf das sie nun bauen wollen, gekauft. Das Gebäude, das zweigeschossig werden soll, ist 13 bzw. acht Meter lang und zehn Meter breit und wird nach Mekka ausgerichtet. Die Gebäudehöhe beträgt sechseinhalb Meter (Flachdach); das Bauwerk wird von einem Minarett überragt. Gebete sollen zwei- bis dreimal pro Woche stattfinden. An den beiden großen Feiertagen sei mit mehreren hundert Besuchern zu rechnen. Die Anzahl der Parkplätze genüge. Und was sagen die Kirchen dazu? Ihre Ansicht überrascht inzwischen nicht mehr. Sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche freuen sich auf den Dialog mit ihren neuen Nachbarn und äußerten keine Einwände gegen das Bauvorhaben. Hätten sie sich anders, nämlich ablehnend geäußert, dann wäre es eine Überraschung gewesen, sogar eine positive. (Quelle der Nachricht: Zollern-AlbKurier vom Donnerstag, 8. November 2012)

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Missbrauch des Propheten Amos: nach ihm benannter Preis in fragwürdiger Angelegenheit vergeben Wahrscheinlich hätte der streitbare alttestamentliche Prophet Amos nicht schlecht gestaunt, vielleicht auch vernehmlich dagegen protestiert, wenn er mitbekommen könnte, dass ein nach ihm benannter Preis aus folgendem Grund verliehen wird. Die (theologisch) linksliberale Vereinigung Offene Kirche Württemberg verleiht am 24. Februar den mit 5 000 Euro dotierten Amos-Preis an die ehemalige württembergische Pfarrvikarin Carmen Häcker, die wegen ihrer Heirat mit einem Muslim entlassen wurde. Zur Begründung heißt es, Häcker habe trotz drohender Konsequenzen »für sich das Recht in Anspruch genommen, das jede Frau und jeder Mann in unserem Land hat: den Menschen zu heiraten, den sie liebt«. Häcker war Ende 2011 entlassen worden, weil nach dem Kirchenrecht der württembergischen Landeskirche der Ehepartner eines Pfarrers evangelisch oder zumindest Mitglied einer christlichen Kirche sein muss. (Quelle der Nachricht: Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 46/2012 vom 11. November 2012, S. 3)

Skandalös: Bei europäischen ­Institutionen Abtreibungsgegner auf »schwarzer Liste« Bei europäischen Institutionen in Brüssel sorgt eine »schwarze Liste« mit Namen von Abtreibungsgegnern für Aufsehen. Dass dieses Papier mit dem Titel »Top 27 European Antichoice Personalities« (Die bekanntesten 27 Europäer, die das Recht auf Abtreibung ablehnen) existiert, ist ein Skandal und eines Bundes von Staaten, die sich als demokratische Rechtsstaaten ausgeben, in keiner Weise angemessen und würdig. Unter den Personen aus Deutschland befinden sich die Gründerin der Organisation »Ja zum Leben« und frühere Bundesvorsitzende der »Christdemokraten für das Leben« (CDL), Johanna Gräfin von Westphalen (Meschede), zudem die Sprecherin des katholischen Jugendnetzwerkes »Generation Benedikt«, Sophia Kuby (31, im Vorstand der CDL, sie vertritt die Interessen der Lebensrechtler in Brüssel), die in der Rubrik »rechts außen« geführt wird. Außer Personen werden auch Organisationen, die sich 23


für den Schutz ungeborener Kinder einsetzen, aufgeführt. Für Deutschland liest sich dies wie ein Verzeichnis der Lebensrechtsbewegung: die »Aktion Lebensrecht für Alle«, die Stiftung »Ja zum Leben«, das »Treffen Christlicher Lebensrechtsgruppen« und »Kooperative Arbeit Leben Ehrfürchtig Bewahren«. Für die Schweiz werden unter den Parteien, die sich gegen die Abtreibung einsetzen, die Evangelische Volkspartei (EVP) und die Eidgenössische Union (EDU) genannt, zudem die Organisation »Ja zum Leben« und die Initiative »LEA Schweiz«. (Quelle der Nachricht: ideaSpektrum 44/2012 vom 31. Oktober 2012, S. 11)

Auf der »schwarze Liste« der Abtreibungsgegner: Johanna Gräfin von Westphalen (links) und Sophia Kuby.

Buchrezension Gabriele Kuby Die globale sexuelle Revolution Zerstörung der Freiheit –– im Namen der Freiheit Der Titel fasst exakt zusammen, um was es im Buch von Gabriele Kuby geht. Robert Spae­ mann beschreibt es in seinem schönen Geleitwort: »Das Wort ›Gender Mainstreaming‹ ist den meisten Bürgern unseres Landes nicht bekannt. Es ist ihnen daher auch nicht bekannt, dass sie seit Jahren von Seiten der Regierungen, der europäischen Autoritäten und einem Teil der Medien einem Umerziehungsprogramm unterworfen sind, das bei den Insidern diesen Namen trägt. Was durch die Re-Education aus den Köpfen eliminiert werden soll, ist eine jahrtausendealte Gewohnheit der Menschheit, Männer und Frauen zu unterscheiden; die gegenseitige sexuelle Anziehungskraft beider Geschlechter, auf der die Existenz und die Fortexistenz der Menschheit beruht, zu unterscheiden von anderen Formen der Triebbefriedigung, sie diesen gegenüber durch Institutionalisierung zu privilegieren und sie bestimmten humanisierenden Regeln zu unterwerfen. Die Umerziehung betrifft letzten Endes die Beseitigung der im Unvordenklichen gründenden schönen Gewohnheit, die wir Menschsein und menschliche Natur nennen. Emanzipieren sollen wir uns erklärtermaßen von unserer Natur.« Die Umerziehung besteht darin, dass diese Gewohnheit, die in der monogamen Ehe und der Familie das soziale Zusammenleben der Menschen strukturiert, nunmehr abgeschafft wird. Die bisherigen Normen werden »dere24

guliert«, die Sexualität wird aus der Fixierung auf die Verbindung von Mann und Frau befreit, und kann nun in vielerlei »Orientierungen« gelebt werden. Die Last der sozialen Absicherung wird der Familie abgenommen und dem Staat übertragen. Das Ziel ist die Beseitigung von bisherigen Strukturen der »Diskriminierung« zu mehr »Gerechtigkeit« – verstanden als völlige Gleichstellung. Letztlich geht es um die Erfüllung des uralten Menschheitstraums vom großen Glück, um die »schöne neue Welt« von Aldous Huxley (1930). Niemand hat uns gefragt, ob wir überhaupt »umerzogen« werden wollen. Im Nebel bleibt für die meisten, wer das will, wer es durchsetzen soll, mit welchen Mitteln und zu welchem Zweck. Einige wenige Informationen dringen aus dem Nebel ins Licht der Öffentlichkeit. Im grellen Licht jedoch jedes Jahr die provozierende Lesben-und Schwulenparade beim Christopher Street Day, das »Schaufenster« der Schwulen-und Lesbenbewegung. Es ist das Verdienst von Gabriele Kuby, dass sie diese in Nebel gehüllte Seite der Wirklichkeit ans Licht bringt. Das geschieht in den 15 Kapiteln des Buches. Sie tragen als Überschrift eine kurze Themenangabe und dazu in Stichwörtern die darin behandelten Sachverhalte. Das erleichtert dem Leser das Verstehen und eröffnet die Möglichkeit, das Buch auch als Nachschlagewerk zu gebrauchen. Es ist eine spannende Lektüre, voller Überraschungen, voller Dinge, die man nie für möglich gehalten hätte, so irrational und abstoßend, dass man es nicht glauben mag, jedenfalls nicht im eigenen geistigen Koordinatensystem unterbringen kann. Februar 2013

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Überraschend ist, dass sich das Umerziehungsprogramm nicht nur auf unsere deutsche Kultur bezieht, dass es in Europa schon am Laufen ist und sogar der ganzen Menschheit gilt. Überraschend sind die Ursprünge der globalen Revolution in den Köpfen weniger Personen mit sonderbaren Ideen. Für Judith Butler, der »Chefideologin der Gender-Theorie« ist das »biologische Geschlecht« nur eine »Konstruktion«. Wie »die Brücke« bei uns im »genus femininum«, bei den Franzosen jedoch »le pont« im »genus masculinum« geschrieben wird, so ist es auch mit dem Menschen. Seine Unterscheidung in männlich oder weiblich ist nicht anders zu werten, sie sind nur »Gender«. So kann sich jeder Mensch für sein Geschlecht selbst entscheiden; die biologische Basis, der Körper mit verschiedenen Geschlechtsmerkmalen, ist von sekundärer Bedeutung, kann auf jeden Fall die Wahlfreiheit nicht beeinträchtigen. Aus dieser sonderbaren Idee spinnt Judith Butler eine weltumfassende Philosophie, die totale Neukonstruktion des menschlichen Geschlechts. Der Gendermensch hat die Freiheit, seine eigene »sexuelle Orientierung« zu wählen. Die Worte »Vater« und »Mutter« jedoch können als heterosexistische Stereotypen abgeschafft werden. Ein anderes »Umerziehungsprogramm«, diesmal aus der Homosexuellenszene, erhielt weltweite Bedeutung. 1973 gelang es in den USA, »Homosexualität« aus der Liste der zu behandelnden psychischen Störungen zu streichen. Von nun an wird weltweit klargestellt: nicht die Homosexuellen sind krank, sondern die Gesellschaft ist es. Homosexualität ist eine völlig normale und unveränderbare Variante der menschlichen Sexualität. Das Problem sind allein die anderen, die unter »Homophobie« leiden und uns »diskriminieren«. Sie müssen sich verändern, müssen bekämpft und notfalls bestraft werden. So geschieht das Unglaubliche, dass die Minderheit von einer Minderheit der Menschheit eine neue Gesellschaftsordnung diktierten will. Die staatlichen Richtlinien für die schulische Sexualerziehung und die von staatlichen Stellen dazu angebotenen Unterrichtshilfen – auch schon für Vorschulkinder – sind krimiInformationsbrief 276

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nell. Wenn im Kindergarten Kuschelecken eingerichtet werden zum gegenseitigen Studium und Spiel mit den Genitalien, wenn die verschiedenen Möglichkeiten der sexuellen Orientierung und des Geschlechtsverkehrs erklärt werden, auch Anal- und Oralverkehr – »alles ist möglich, alles völlig normal« – dem Kind das Schamgefühl, der ihm eingepflanzte innere Kompass, zerstört wird, dann wird ihm unermesslicher Schaden zugefügt. Es ist nur zu hoffen, dass viele Lehrer und Erzieher sich dem bösen Tun verweigern. Die größte Überraschung ist das Versagen der Sicherungssysteme. Gender Mainstreaming als Leitlinie für Gesetzgebung und Verwaltung wird ohne öffentliche Diskussion, ohne Anhörung der Betroffenen und ohne Mitwirkung des Parlaments durch »Kabinettsbeschluss« verfügt. Ehe und Familie als die durch »Naturgesetz« uns schon vorgegebene Lebensordnung ist vergessen. Das Subsidiaritätsprinzip, das den Eingriff des Staats in das Familienleben und die Erziehung auf den Notfall begrenzt, wird durch die »Lufthoheit über den Kinderbetten« ersetzt. Die Schutzbestimmungen für Ehe und Familie im Grundgesetz werden langsam aber konsequent ausgehöhlt. Die christlichen Kirchen Europas, die sich gegen diese offensichtlich antichristliche und menschenfeindliche Neukonstruktion des Menschen erheben müssten, versagen. Der Anpassungsdruck scheint größer zu sein als die Treue zum eigenen Bekenntnis. Es erhebt sich zwar Widerspruch in Gemeinschaften und bei zahlreichen Gemeindemitgliedern, doch der kirchenkampfähnliche Konflikt lähmt die Kraft zum Widerstand. Selbst der harte Kern der römisch-katholischen Kirche im Vatikan und in der Person des Papstes hat Mühe, sich im eigenen Hause durchzusetzen. Die vielen sorgfältig gesammelten und dokumentierten Tatsachen sowie die durchgehend verständliche Darstellung in den Kapiteln des Buches von Gabriele Kuby, erscheinen nun wie Pixels auf dem Bildschirm und bauen sich auf zu einem vollständigen Bild. Es ist das Bild eines Monsters: eine neue totalitäre Großideologie, und zwar in der Nachfolge der beiden anderen Großideologien, dem Kommunismus und dem Nationalsozialismus, die so viel Unheil über uns gebracht haben. 25


Die drei genannten totalitären Großideologien, so verschieden sie in Erscheinung treten, verbindet m. E. eine typische gemeinsame Struktur. Sie lässt erahnen, dass alle drei aus gleichem Wurzelgrund stammen. Dazu sieben gemeinsame Kennzeichen: 1 Da ist zuerst das große Heilsversprechen. Nicht wie sonst im politischen Leben konkrete, begrenzte und erreichbare Veränderungen, sondern das große Glück, der ewige Frieden, der Sieg der Guten über das Böse, das »paradise lost«. 2 Dem großen Heilsversprechen entspricht auf Seiten des Menschen die Revolution, die Zerstörung der bestehenden und die Konstruktion einer neuen, vom Menschen erfundenen Welt. 3 Die Folge ist eine unaufhaltsame Tendenz zur Polarisierung in Gläubige oder Ungläubige, Genossen oder Feinde. 4 Das bisherige reiche Leben gerät in den Sog eines Totalitarismus, der keinen Widerspruch duldet. Man kämpft zwar für Freiheit und Toleranz, für die Abschaffung aller einengenden Normen. Und dann kommt es doch – wie Gabriele Kuby unter dem Buchtitel schreibt – zur »Zerstörung der Freiheit im Namen der Freiheit«. Wer es wagt, dem geforderten Pluralismus und Relativismus zu widerstehen, ihm Normen und Grenzen entgegensetzt, wird im selben Augenblick zum Feind, der keinen Anspruch auf »Toleranz« verdient und ausgeschlossen wird aus der Gesellschaft der Anständigen. 5 Im Kampf der Guten gegen die Bösen sind alle Mittel erlaubt. Vor allem die Waffe der Sprache, die mit Titulierungen wie Fundamentalisten, Homohasser, Heterosexisten, Rassisten, Nazis etc. den Gegner moralisch vernichten. 6 Das dem Menschen als Immunsystem eingestiftete Gewissen, das Schamgefühl und die Ekelschranke, werden gelöscht und durch die richtige »Gesinnung« ersetzt. Sie macht den Menschen zu allem fähig, auch zum Verbrechen und zur Zerstörung der eigenen Lebensgrundlagen. 7 Alle Großideologien der Neuzeit erweisen sich als nicht zukunftsfähig. Das zeigte sich beim Kommunismus und beim Nationalsozialismus. Auch die gegenwärtige Großideologie hat keine Zukunft. Das zeigt sich schon jetzt. Die gegenwärtige Großideologie unterscheidet sich von den beiden Vorgängerinnen durch das Verhältnis zur Zeitlichkeit. Erwarteten sie das Heil in der Zukunft, für die man mit Waf26

fengewalt kämpfen muss, gilt heute nur noch der Zeitmodus der Gegenwart. Jetzt, heute und hier muss das Heil wirklich werden: »Ich will alles und das sofort.« Die Vergangenheit wird hemmungslos ausgebeutet, die Zukunft wird durch Schuldenberge belastet. Deshalb darf Krieg nicht sein und Wehrdienst ist nur lästig. Dennoch kann man schon jetzt erkennen, dass dabei die Schäden beider Weltkriege übertroffen werden. Gabriele Kuby zählt sie alle auf. Eine beeindruckende Liste. Dazu gehört die demographische Katastrophe, die Folge einer verfehlten Familienpolitik und der Vernichtung kommender Generationen im Mutterleib – mit staatlicher Toleranz und Unterstützung. Gabriele Kuby liegt es fern, alles einfach »schlecht zu machen«. Im Gegenteil: Es ist die uns anvertraute Schöpfung, das Glück des Seins und die Freude am Leben. Sie sind heute bedroht durch die Ideologien, die den Menschen und die Welt neu erfinden wollen und dabei die das Leben tragende Sozialstruktur zerstören. Gabriele Kuby will uns dafür die Augen öffnen, um zu sehen, was da mitten unter uns geschieht. Der Zauberkreis in den wir geraten sind – die Angst, das Nicht-Wissen und NichtWissen-Wollen, die Vogel Straußpolitik, unser Harmoniebedürfnis – muss sich endlich lösen. Dann kann jeder an seinem Ort die Augen offen halten, seinen Verstand gebrauchen, um nicht alles zu glauben, was politisch korrekt daherkommt. Er kann dazu Nein sagen und Ja sagen zu unserem Leben in einer unvollkommenen und vergänglichen Welt jenseits von Eden. Der Lebensweg von Gabriele Kuby hat sie nach großen enttäuschten Erwartungen und schweren Krisen zum Glauben geführt. Ihre Heimat fand sie in der katholischen Kirche, steht aber seit Jahren geistlich verbunden mit Christen anderer Konfession im Ringen um die Wahrheit. Sie selbst versteht sich als das kleine Mädchen aus Andersens Märchen von des Kaisers neuen Kleidern, das, als keiner zu sagen wagt, dennoch sagt, was vor Augen ist: »Aber er hat ja gar nichts an.« Es ist eine hoch begabte, gebildete und tapfere Frau, deren neues Buch höchstes Lob und eine weite Verbreitung verdient – trotz der Mainstream-Medien, die seine Überzeugungskraft offensichtlich fürchten und deshalb die Auseinandersetzung durch Totschweigen zu verhindern suchen. So ist es eben mit der vielgepriesenen »Freiheit«. Doch die Wahrheit wird am Ende siegen. Hans Lachenmann Gabriele Kuby, Die globale sexuelle Revolution Zerstörung der Freiheit – im Namen der Freiheit 453 Seiten, fe-Medienverlags GmbH ISBN 978-3863570323, 19,95 Euro

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Bibelfreizeit der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« im Christlichen Gästehaus »Bergfrieden« in Oberstdorf in der Pfingstwoche vom 18. bis 25. Mai 2013 mit Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt Jesu Ruf an seine Jünger – Ruf zum Gehorsam und zur Tat Die Bergpredigt im Matthäusevangelium ist ein Buch der Weltliteratur mit einer enormen Wirkungsgeschichte. Philosophen und Literaten hat sie beeinflusst. Wollten die einen aus der Bergpredigt politische Handlungsanweisungen gewinnen, suchten die anderen mit ihr ein »Christentum der Bergpredigt« zu schaffen. Auch Widerspruch hat die Bergpredigt erfahren. Nietzsche nannte sie eine Sklavenmoral, eine Religion des Ressentiments der Armen gegen die Reichen. Gegen anderslautende Auskünfte gilt die Bergpredigt allein den Jüngern Jesu. Denn mit der Bergpredigt stellt er die, die das Reich angenommen haben, unter den Willen seines himmlischen Vaters. Die Worte der Bergpredigt sind der Ruf zum Gehorsam und Anweisung zur frommen Tat. Auch die Seligpreisungen, die die Bergpredigt eröffnen, gehören den Jüngern Jesu. Ihnen zum Trost sind sie gegeben, denn sie werden um des Himmelreiches willen das Kreuz zu tragen haben. Darum sollen sie wissen, dass die Nachfolge einen reichen Lohn hat. Das Reich kommt und sie werden getröstet werden und Gott schauen dürfen.

Unterkunft und Verpflegung: Zweibettzimmer – je nach Ausstattung (Balkon, Dusche/Bad, WC), Lage und Größe 48,50 bis 52 Euro Einbettzimmer – je nach Ausstattung (Balkon, Dusche/Bad, WC), Lage und Größe 43,50 bis 55 Euro Diese Preise verstehen sich pro Person und enthalten Übernachtung, vier Mahlzeiten und die Mehrwertsteuer. Die ortsübliche Kurtaxe in Höhe von derzeit 2,60 Euro pro Tag kommt noch hinzu. Preise für Kinder können beim Christlichen Gästehaus Bergfrieden nachgefragt werden. Studierende und Auszubildende zahlen den halben Preis. Arbeitslosen wird ein Nachlass gewährt. Tagungsgebühren: 10 Euro für die gesamte Freizeit Anmeldeschluss: 4. Mai 2013 Auskunft: Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt Rötlenstraße 26 · 70794 Filderstadt Telefon (0 71 58) 6 95 69 · Fax (0 71 58) 9 15 74 95 E-Mail: hans.hellenschmidt@gmx.de

Anmeldung direkt beim Ferienheim: Christliches Gästehaus Bergfrieden e. V., Oytalstraße 4, 87561 Oberstdorf, Telefon (0 83 22) 95 98-0, Fax (0 83 22) 95 98-222, E-Mail: info@bergfrieden-oberstdorf.de, www.bergfrieden-oberstdorf.de Bitte abtrennen und in frankiertem Briefumschlag einsenden an Christliches Gästehaus Bergfrieden e. V., Oytalstraße 4, 87561 Oberstdorf

Anmeldung Hiermit melde ich mich zur Bibelfreizeit vom 18. bis 25. Mai 2013 im Christlichen Gästehaus »Bergfrieden« in Oberstdorf an: Name und Vorname

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Unterschrift Februar 2013

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InfoSpezial

Übersicht lieferbarer Titel in Kurzfassung, auch als pdf-Datei per E-Mail

Diese Sonderdrucke bestellen Sie bitte auf Spendenbasis in der Geschäftsstelle der Bekenntnisbewegung, 72458 Albstadt, Mehlbaumstraße 148, Telefon und Fax (07431) 74485, E-Mail: w.rominger@t-online.de Das Erscheinungsjahr des jeweiligen InfoSpezial ist nach dem Autorennamen aufgeführt.

Bibel/Übersetzungen

Nr. 61: Wir brauchen verbindliche Lehre (Zschuppe – 2005)

Seelsorge

Nr. 38: Vom Geheimnis der Bibel (Bergmann – 2003)

Nr. 62: Kriterien für den rechten Gottesdienst (Kelter – 2005)

Nr. 10: Wider die Psychohäresie in der Seel­sorge. Kongress 4.–5. Februar 2000, Gießen (2000)

Nr. 60: Der Name Gottes (Mayer – 2005) Nr. 72: Neue Bibelübersetzungen unter der Lupe (Felber, Rothen, Wick – 2005) Nr. 73: Zuverlässigkeit vor leichter Verständlichkeit (Felber, Hafner, Rothen, Wick – 2005) Nr. 82: Christus der verborgene wahre Messias (Leiner – 2006) Nr. 84: Die heilige Schrift (Slenczka – 2006) Nr. 93: Kritische Anmerkung zur »Bibel in gerechter Sprache«. Die Anbetung der Weiblichkeit Gottes und das Bilderverbot (Slenczka – 2007) Nr. 109: Kreuz und Auferste­hung Jesu Christi (Künneth – 2008)

Nr. 64: Warum glauben wir an den dreieinigen Gott? (Leiner – 2005) Nr. 65: Was heißt an Gott, den Schöpfer, glauben? (Leiner – 2005)

Nr. 16: Glauben, Wissen und Seelsorge (Hoffmann – 2001)

Nr. 78: Auseinandersetzung um die Lehre von der Endzeit (Rominger – 2005) Nr. 95: Kirche wohin? Die Gemeinde Jesu Christi und die Kirche (Hellenschmidt – 2007) Nr. 96: Was heißt Kirche? (Leiner – 2007) Nr. 98: Impulspapier der EKD – Kirche der Freiheit (Mayer – 2007) Nr. 105: Die Kirche und die ­Religionen (Hartenstein – 2010)

Nr. 110: Welche Bedeutung hat das Gesetz Gottes für uns Christen? (Leiner – 2008)

Nr. 107: Das geistig-ideologische Umfeld des Christentums (Leiner – 2008)

Nr. 116: Zorn Gottes (Hellenschmidt – 2009)

Nr. 115: Kennzeichen schwärmerischer Frömmigkeit (Mayer – 2009)

Nr. 117: Der Glaube an den Auferstandenen (Michel – 2009) Nr. 129: Übersicht über Bibel­ übersetzungen (Felber – 2010) Nr. 133: Was ist Wahrheit? (Hellenschmidt – 2010)

Ekklesiologie/Kirche Nr. 5: Am Ende Maria (Hamel – 2000) Nr. 9: Thesen zur Taufe (Hellenschmidt – 2000) Nr. 20: Lobpreisgottesdienst (Eisen – 2002) Nr. 42: Mystik als Frömmigkeit (Dienst – 2003) Nr. 48: Ist die evangelische Kirche noch Kirche des Evangeliums? (Hellenschmidt – 2003)

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Nr. 15: Seelsorge unter Gesetz und Evangelium (Slenczka – 2001)

Nr. 134: Wie kann man heute noch Jesu versöhnendes Leiden und Sterben verkündigen? (Mayer – 2010) Nr. 138: »Gesellschaft« kontra »Gemeinschaft der Heiligen« (Dienst – 2011) Nr. 142: Bestens geschützt und doch laufend gebrochen. Das Beichtgeheimnis (Rominger – 2011) Nr. 158: Eintracht und Zwietracht in der Kirche (Slenczka – 2011)

Nr. 26: Charismatische Seelsorge nach Ignis (Antholzer – 2002) Nr. 113: In Christi Hand, ob wir leben oder sterben (Hellenschmidt – 2008) Nr. 114: Die dramatische Begrenzung: Alles hat seine Zeit (Naujokat – 2009) Nr. 118: Sterben in Würde (Mayer – 2009) Nr. 127: Eines Vaters letzte W ­ orte an seinen Sohn (Naujokat – 2009) Nr. 130: Ein Wort an die Gemeinde Jesu Christi. Orientierung in wirrer Zeit (Mayer – 2010)

Biographien Nr. 86: Glaube im Widerstand – Bonhoeffer zum 100. Geburtstag (Leiner – 2006) Nr. 120: Das politische Testament Dietrich Bonhoeffers (Mayer – 2009) Nr. 121: Paul Gerhardt und Anna Maria Gerhardt (Hesemann/Rominger – 2009) Nr. 132: Rudolf Bultmann (Rominger – 2010) Nr. 144: Henry Dunant (Rominger – 2011) Nr. 166: Eine Meditation über Grundtvig (Rominger – 2012)

Nr. 163: Bewährung im Pfarramt (Kittel – 2012)

Martin Luther

Nr. 165: Mein Katholikentag (Rominger – 2012)

Nr. 23: Luthers Lehre von der Kirche (Leiner – 2002)

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Nr. 29: Luthers Auseinander­ setzung mit dem Islam (Leiner – 2002)

Nr. 119: Die Gewissensreligion (Heim – 2009)

Nr. 37: Luther und der Papst (Leiner – 2003)

Nr. 136: Gender-Mainstreaming. Wer oder was ist gerecht? Zwei Aufsätze (Mayer – 2011)

Nr. 39: Luther und das Heilige Abendmahl (Leiner – 2003)

Nr. 167: Zeichen der Zeit (Lachenmann – 2012)

Nr. 41: Luther und die Marienverehrung (Leiner – 2003)

Feminismus/Frauen in der Kirche

Nr. 45: Luther – Zölibat, Ehe und Familie (Leiner – 2003) Nr. 46: Luther und die Bibel (Leiner – 2003) Nr. 51: Luther – vom Mönch zum Reformator (Leiner – 2003) Nr. 52: Luthers Christusglaube (Leiner – 2003) Nr. 69: Luthers Theologie für Nichttheologen (Leiner – 2005)

Nr. 89: Der Beruf der Frau (Slenczka Gisela – 2006) Nr. 123: Das Hirtenamt und die Frau (Brunner – 2009)

Homosexualität Nr. 3: Stellungnahme der ­Bekenntnisbewegung zur Homosexualität (2000)

Ethik Nr. 1: Ist Sterben doch ganz anders? (Möckel – 2000) Nr. 11: Faszination und Verwirrung heutiger Partnerbeziehungen (Naujokat – 2000) Nr. 17: Euthanasie, Gentechnik und Embryonenforschung (Rominger – 2001) Nr. 18: Die Unwandelbarkeit der Zehn Gebote im Wandel der Zeit (Rominger – 2001) Nr. 50: Weil es Gott gibt, ist nicht alles erlaubt! (Rominger – 2003) Nr. 58: Das Alter: Die Krone des Lebens (Naujokat – 2005) Nr. 59: Mensch von Anfang an: Zur Problematik der Abtreibung (Naujokat – 2005) Nr. 66: Das Alter ist keine Auslaufzeit (Naujokat – 2005) Nr. 67: Allein ohne Partner (Naujokat – 2005) Nr. 77: Über den Sinn »christlicher Werte« (Mayer – 2005) Nr. 87: Der letzte Feind – der Tod (Leiner – 2006) Nr. 88: Gewalt im Namen Gottes (Leiner – 2006) Nr. 104: Antiquiert oder modern – der Begriff Keuschheit. Charakterlicher Gewinn oder Verzicht auf Lust? (Naujokat – 2008) Informationsbrief 276

Nr. 71: Frauenordination (Rominger – 2005)

Nr. 56: Im Gegenwind: Über Schwulen- und Lesbenbewegung (Lachenmann – 2004) Nr. 140: Gleichgeschlechtliche Partnerschaften im Pfarrhaus (Mayer, Rominger – 2011)

Ökumene/Ökumene der Religionen Nr. 6: Keine Übereinstimmung in der Rechtfertigung (Hamel – 2000) Nr. 8: Heiliges Abendmahl oder päpstliche Messe? (Volk – 2000) Nr. 13: Was ist Ökumene? (Leiner – 2001) Nr. 25: Überlegung zum ­Ver­hältnis dreier Religionen (Volk – 2002)

Nr. 70: Passahfest Israels und das Abendmahl Jesu (Burchartz – 2005) Nr. 74: Das Papsttum – dennoch antichristlich? (Leiner – 2005) Nr. 79: Der Buddhismus im Gegenüber zum Christentum (Leiner – 2005) Nr. 80: Der Weg zum Leben für Juden und Christen (Burchartz – 2006) Nr. 85: Soll der Papst Sprecher der evangelischen Christenheit werden? (Hellenschmidt – 2006) Nr. 90: Rechtfertigung gestern und heute (Leiner – 2006) Nr. 99: Wider allen falschen Oekumenismus (Volk – 2007) Nr. 102: »Benediktinisches«. Vom klugen Irrtum des Papstes (Volk – 2007) Nr. 108: Synkretismus (Hartenstein – 2008) Nr. 125: Christlicher Glaube und Judentum (Leiner – 2009)

Islam Nr. 14: Gibt es eine ­abrahamitische Urreligion? (Eusebia – 2001) Nr. 21: Allah – oder der Vater Jesu Christi (2002) Nr. 34: Die islamische Ehe (Eusebia – 2003) Nr. 35: Wie ist das islamische Recht ent­standen? (Eusebia – 2003) Nr. 106: Christliche Anfragen an den Islam (2008)

Nr. 33: Ökumene der Religionen? (Rominger – 2003) Nr. 40: Buddhismus und ­Christentum (Leiner – 2003) Nr. 43: Kirche und Judentum (Gesellschaft für Innere und Äußere Mission – 2003) Nr. 49: Erklärungen, ab »Basis der evangelischen Allianz« 1846 bis zur »Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre« (Rominger – 2003) Nr. 63: Gemeinsames Abendmahl? (Leiner – 2005)

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Islam Todesurteil aus Kairo wegen islamfeindlichem Film

Von wegen ist der Islam friedlich und nur einige islamistische Fundamentalisten nicht, was folgender Vorfall zeigt. Ein Gericht in Kairo hat nämlich sieben koptische Christen aus Ägypten und einen Prediger aus den USA zum Tode verurteilt

wegen ihrer Beteiligung an einem islamfeindlichen Film. Die ägyptischen Kopten, darunter der Regisseur des Films sowie der pfingstkirchliche Prediger Terry Jones aus Florida befinden sich alle in den Vereinigten Staaten. Kann es nach und auch aufgrund dieses Todesurteils aus Kairo zu so genannte Ehrenmorden kommen?

Traktate n Die Bekenntnisbewegung »Kein anderes ­Evangelium« – Entstehung, Aufgaben und Ziele n Heilsgewissheit n Vom rechten Beten n Homosexualität – Herausforderungen für Christen n Gemeinsames Abendmahl

nD ie Gemeinde Jesu Christi und die Kirche nE tikettenschwindel »Einheitsübersetzung« nG emeinsame Feier des Reformationsjubiläums 2017? nC hristentum und Islam in Geschichte und Gegenwart nD er Islam im Licht des christlichen Glaubens

Sonderdrucke Alle Sonderdrucke sind bei der Geschäftsstelle auf Spendenbasis erhältlich und können natürlich auch über unsere Internetseite bestellt werden: www.kein­anderesevangelium.de n Biblische Anthropologie und das Gender-Mainstreaming-Programm (Professor Dr. Dr. Rainer Mayer)

n Abfall von den Grundlagen christlicher Gemeinschaft im Protestantismus (Professor Dr. Reinhard Slenczka, D. D.) n Gleichgeschlechtliche Beziehungen im evangelischen Pfarrhaus? n Reformation gegen Deformation in der Kirche (Professor Dr. Reinhard Slenczka, D. D.)

Mitarbeiter an diesem Heft: Pfarrer Johannes Frey Ofener Straße 3 28816 Stuhr Telefon (0421) 5228910 E-Mail: johannes.frey@nord-com.net

Kirchenrat Hans Lachenmann Mühlfeldstraße 26 74589 Satteldorf Telefon (07951) 6095 E-Mail: hans.lachenmann@gmx.de

Walter Rominger Mehlbaumstraße 148 72458 Albstadt Telefon und Fax (07431) 74485 E-Mail: w.rominger@t-online.de

Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt Rötlenstraße 26 70794 Filderstadt Telefon (07158) 69569 Fax (07158) 9157495 E-Mail: hans.hellenschmidt@gmx.de

Professor Dr. Otto Michel †

Dekan im Bundesgrenzschutz a. D. Dr. Rolf Sauerzapf Schartenbergstraße 18 34128 Kassel Telefon (0561) 63986 Fax (0561) 6029133

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Pfarrer Gerhard Naujokat An den Rehwiesen 8 34128 Kassel Telefon (0561) 64003 Fax (0561) 6025162

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Geschäftsführender Ausschuss Vorsitzender der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« e. V. Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt Rötlenstraße 26 70794 Filderstadt Telefon (07158) 6 95 69 Fax (0 71 58) 9 15 74 95 E-Mail: hans.hellenschmidt@gmx.de Stellvertretender Vorsitzender Hans Lauffer Osterstraße 25 70794 Filderstadt Telefon (0 71 58) 48 31 Fax (0 71 58) 94 78 73 E-Mail: hans.lauffer@t-online.de

Weitere Mitglieder des Geschäftsführenden Ausschusses Pfarrer Johannes Frey Ofener Straße 3 28816 Stuhr Telefon (04 21) 5 22 89 10 E-Mail: johannes.frey@nord-com.net Gottfried Meskemper Voltastraße 26 28357 Bremen Telefon (04 21) 25 60 40 Fax (04 21) 2 05 34 56 E-Mail: Gottfried.meskemper@t-online.de

Schriftführer Walter Rominger Mehlbaumstraße 148 72458 Albstadt Telefon und Fax (0 74 31) 7 44 85 E-Mail: w.rominger@t-online.de

Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« e. V. Geschäftsstelle: Walter Rominger Mehlbaumstraße 148 72458 Albstadt Telefon und Fax (07431) 74485 E-Mail: w.rominger@t-online.de www.keinanderesevangelium.de

Impressum: Herausgeber und Verlag: Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« e. V. – zweimonatlich, kostenlos – Redaktion: Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt Satz und Layout: Grafisches Atelier Arnold, Dettingen an der Erms Druck: BasseDruck, Hagen ISSN 1618-8306

Kassenwart Gabriele Reimer Beurhausstraße 31 44137 Dortmund Telefon (0231) 5 84 46 96 Handy (0177) 2 99 77 76 Fax (0231) 5 89 36 37 E-Mail: Gabriele.Reimer@gmx.de

Neue Fax-Nummer von Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt: (07158) 9 15 74 95 Mit Fragen bezüglich der Spendenbescheinigungen wenden Sie sich bitte an unseren ­Kassenwart Gabriele Reimer. Sie erreichen sie telefonisch unter (02 31) 5 84 46 96 am besten samstags. Ansonsten sprechen Sie bitte auf den Anrufbeantworter der angege­benen Rufnummer. Bankkonten Volksbank Filder e. G., (BLZ 611 616 96) Konto-Nr. 65 500 016 IBAN DE34 6116 1696 0065 5000 16 BIC (SWIFT)-Code: GENO DE S1 NHB Postgirokonto Schweiz: Postgiroamt Bern Nr. 30-195 56-2 IBAN CH21 0900 0000 3001 9556 2 BIC POFICHBEXXX

Fotos/Abb. auf Seite: 2: Holger Schneider; Delight Rental Services; Patrick Pfeiffer photodesign 3: andreasgemeinde.de; wycliff.de 4: ekmd.de 11: istockphoto 13: Robert Eberwein 16: Wolfgang Sauber 18/20: MEV 21 unten: Albrecht Arnold 22: st-takla.org; durham.anglican.org 23: Offene Kirche Württemberg 24: Jens O. Becker; European Dignity Watch; 25: fe-Medienverlags GmbH 30: www.doveworld.org restliche privat.

Nachsendeanträge bei der Post kommen bei der Bekenntnisbewegung nicht als Adressänderung an. Deshalb auch bei Umzügen die Adressänderung durch untenstehenden Abschnitt an die Geschäftsstelle weitergeben. Für Neubestellung, Adressänderung und Abbestellung ausschneiden und einsenden an: Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« Geschäftsstelle: Mehlbaumstraße 148, 72458 Albstadt

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Informationsbrief BasseDruck GmbH Leimstraße 54–58 58135 Hagen Entgelt bezahlt 1/ 2013 DPAG

Vater im Himmel, du hast mir viel Gutes erwiesen, lass mich nun auch das Schwere aus deiner Hand hinnehmen. Du wirst mir nicht mehr auferlegen, als ich tragen kann. Herr, was dieser Tag auch bringt, dein Name sei gelobt. Dietrich Bonhoeffer


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