Novene für den frieden in zentralafrika 17 25 dez 2013

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„DIE BRÜDERLICHKEIT IST DAS FUNDAMENT UND DER WEG DES FRIEDENS.“ Botschaft von Papst Franziskus zur Feier des XLVII. Weltfriedenstags (Der 17. Dezember ist der Geburtstag des Heiligen Vaters. Das Gebet für den Frieden könnte ein wunderbares Geschenk an Papst Franziskus sein.)

Novene zum Friedensfürsten um Frieden in der Zentralafrikanischen Republik Kirche in Not

17. – 25. Dezember 2013

KOMM BALD, O HERR. KOMM, ERLÖSER! GIB UNS DEN FRIEDEN!

Die kurzen Gebete der Tage 17. bis 23. - die fünf ersten Tage dieser Novene - entstammen der Liturgie dieser Tage und bestehen aus den bekannten und sehr alten Advents-Antiphonen: einem Ruf voller Sehnsucht nach dem Retter aller Völker und Nationen, Erlöser aus Unterdrückung und Sklaverei, aus Hass und Tod, der durch Generationen hindurch erwartet wurde und der Überbringer der wahren Freiheit und des Friedens ist. Wir teilen auch einige der großen Zeugnisse des Leidens und des Glaubens, die wir in den letzten Tagen aus der Zentralafrikanischen Republik erhalten haben. Zuletzt legen wir unsere Bitte und unseren Schrei nach FRIEDEN in die Hände unser Mutter Maria, die unsere Hoffnung und unsere Zuflucht ist. Wir beten voller Zuversicht darum, dass sie diese Bitte – die unsrige und die aller unserer Schwestern und Brüder in der Zentralafrikanischen Republik nicht überhören wird, und sprechen dazu das "Memorare" („Gedenke, gütigste Jungfrau“).


Einführung in die Novene für den Frieden in Zentralafrika Diese Einführung ist eine Hommage an die Priester, Ordensfrauen und -männer sowie an die vielen Laien, die in diesen Tagen vor allem in Bangui in Pfarreien Hunderttausende Menschen aufgenommen haben, um sie zu beschützen, zu verpflegen, um ihnen zu helfen, mit ihnen zu trauern und zu beten, um Frieden und Hoffnung zu säen. Donnerstag, 5. Dezember. Ein Tag ohne Frieden in Bangui, der Hauptstadt. Ich würde sagen, es war fast ein apokalyptischer Tag mit Dutzenden Toten. Ich habe einige dieser „Kollateralschäden“ gesehen, die mitten auf einer Allee auf groteske Art zusammengebrochen waren. Wo hatte sich der Friede in diesem Land versteckt? Über dieses Land mit viereinhalb Millionen Einwohnern bricht der Abend herein. Weihnachten naht. Wird es eine Weihnacht mit Krippen, mit Weihnachtsliedern sein, oder eher mit Herodes, mit Macheten und der Präsidentengarde? An diesem Tag stand ich auf dem Rasen des Priesterseminars von Bangui und beobachtete die 5 000 Menschen, die auf der Wiese, der Veranda und dem Fußballplatz zusammengepfercht waren. Sie sind sogar in der Kirche untergekommen. Es kamen ganze Familien, Frauen mit riesigen Bündeln auf dem Kopf, junge Schwangere mit auf dem Rücken gebundenen Kindern, Gruppen von kleinen Kindern mit Bündeln als Gepäck. Ihr Herz strömte Adrenalin aus, es war von der Angst eingeschnürt. Angst ist das Gegenteil von Frieden. Zusammen mit Misstrauen und Argwohn ist diese Angst eine Saat des Hasses, der wiederum auch das Gegenteil vom Frieden ist. Ich kam zu einer Frau, die weinte und dabei langsam die Rosenkranzperlen durch ihre Finger gleiten ließ. Zusammen mit ihrem Mann Jean Bosco ist sie für die 40 Kinder und Jugendlichen aus dem Waisenheim Sankt Paulus verantwortlich, drei Steinwürfe von hier entfernt. Sie dachte an ihr leer stehendes Haus mit all ihrer Habe, das heute Nacht geplündert werden könnte. Mit den Rosenkranzperlen aus phosphoreszierendem Kunststoff wollte sie eine mögliche Verletzung ihrer Privatsphäre stoppen. Der Rosenkranz ist ein Friedensappell. Ich sagte zu ihr, sie solle wie die Mutter Gottes wiederholen: „Tut, was Er Euch sagt“, um so die Batterien ihrer Hoffnung aufzuladen. Die Hoffnung führt zum Frieden. Zentralafrika muss das Vergangene hinter sich lassen, den Frieden suchen, im Frieden leben. Sie antwortete, sie bete gerade, um ihr Herz mit einem Tropfen Hoffnung zu füllen, mit dem ersten Tropfen für ihr leeres Glas. Ich sagte zu ihr, wenn die Hoffnung verloren geht, bleibt immer noch die Hoffnung, die Hoffnung wiederzuerlangen, die ja die Zwillingsschwester des Gebetes ist. Sie bat mich darum, für sie und ihre Kinder sowie für ihren Mann zu beten. Sie wollen diese Nacht dort auf der Wiese eine Gebetskette bilden, um Gott um den Frieden zu bitten. Während ich auf ihrer Stirn ein Kreuzzeichen machte, versprach ich ihr mein Gebet. Ich sagte ihr auch, ich würde andere bitten, für sie zu beten. Eine Gebetskette, die Gebetsnovene genannt wird, damit der Friede nach Zentralafrika zurückkehrt. Nach 35 Jahren in Afrika weiß ich aus Erfahrung, dass die Macht des Gebetes den Hass zum Schmelzen bringen kann. Der Hass verbittert. Der Friede versüßt das Leben. Ohne Weiteres zu vergeben, löst alle Knoten. Die bedingungslose Vergebung befreit von Mensch zu Mensch von der Bitternis und von der Traurigkeit.


Im Fernsehen werden weiterhin Szenen mit hysterischen jungen Menschen ausgestrahlt, die sich den Plünderungen und der Gewalt hingeben. Ein Volk kann nicht ein Leben lang die Saat des Hasses in seinem Herzen nähren. Ein Stadtviertel, eine Familie kann nicht auf ewig in Misstrauen und Argwohn leben und seine Nachbarn in Freunde und Feinde in Muslime und Andersgläubige einteilen. Man kann nicht Jahre lang mit einem Hassknoten in der Kehle, mit einem Kurzschluss des Zorns im Magen leben. Zentralafrika lebt seit zehn Jahren in einem Zustand des „Staatsstreichs“, zehn Jahre der Aufruhr und der Angriffe auf die Macht, zehn Jahre Geruch nach Schießpulver in einem finalen Stadium, 10 Jahre des Wachsens ohne wirkliche Weiterentwicklung, des Lebens im Sterben. Das Hilfswerk „Kirche in Not“ möchte vor Weihnachten eine Gebetsnovene für den Frieden in Zentralafrika veranstalten. Ich vereine mich mit ihnen in meinem Herzen. Das habe ich der Frau mit dem phosphoreszierenden Rosenkranz versprochen. Sie ist das Bild des zentralafrikanischen Volkes, das verarmt auf dem Boden liegt. Aber die zentralafrikanische Frau, die Mutter, Schwester oder Ehefrau, ist die einzige, die eine Spur Besonnenheit in die Herzen derer bringen kann, die statt Sternen des Friedens die Saat des Hasses säen.

Für Kirche in Not, 11.12.2013 + Juan José Aguirre, Bischof von Bangassou


17. DEZEMBER – ERSTER TAG: FÜR DIE FLÜCHTLINGE, FÜR DIE 600.000 VERTRIEBENEN UND DIE 80.000 ZENTRALAFRIKANER, DIE SICH GEZWUNGEN GESEHEN HABEN, IN DIE NACHBARLÄNDER ZU FLIEHEN. O Weisheit aus des Höchsten Mund, die du umspannst des Weltalls Rund und alles lenkst mit Kraft und Rat Komm, lehr uns deiner Klugheit Pfad!

Komm bald, o Herr. Komm, Erlöser! GIB UNS DEN FRIEDEN ! „Die Christen der Erzdiözese Bangui sind gestern Abend mit dem Gedanken zu Bett gegangen, heute aufzuwachen und sich auf die Diözesanwallfahrt in das Marienheiligtum in NGUKOMBA zu begeben, das ungefähr 24 km von Bangui entfernt an der Straße nach Damara gelegen ist. Aber die Wirklichkeit war eine andere: Detonationen aus Kriegswaffen weckten ganz Bangui. Es wurde berichtet, dass es Zusammenstöße zwischen bewaffneten Gruppen gegeben habe. Auf der einen Seite eine bewaffnete Gruppe, die der Anti-Balaka eingegliedert ist, auf der anderen Seite die Seleka. Manche Einwohner, die zwischen die Fronten geraten sind, verkrochen sich in ihren Häusern. Andere suchten Zuflucht in den Kirchen und bei den Ordensgemeinschaften. Am Vormittag nahmen die Pfarrei St. Johannes von Galabadja und die Kathedrale der Unbefleckten Jungfrau Maria von Bangui ungefähr 1.000 Menschen auf, St. Peter von Gobongo etwa 2.500, St. Bernhard mehr als 3.000, Unsere Liebe Frau von Afrika mehr als 3.500, St. Paulus mehr als 5.000. Der Zustrom hielt an und wurde am Nachmittag immer größer so dass die Anzahl sich bis zum Anbruch der Nacht verdoppelte und verdreifachte. Die kirchlichen Einrichtungen nahmen auch Verletzte auf, die bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt ohne medizinische Versorgung geblieben sind.“ Brief vom 5. Dezember, Pater Dieu-Béni Mgang Erzdiözese Bangui

Foto: Hilf Deinem Volk, o Herr! Bringe Deinen Frieden denen, die nach Deiner Hilfe rufen! Gedenke, gütigste Jungfrau Maria, man hat es noch niemals gehört, dass jemand, der zu Dir seine Zuflucht nahm, deine Hilfe anrief, um deine Fürsprache flehte, von dir verlassen worden sei. Von solchem Vertrauen beseelt, nehme ich meine Zuflucht zu dir, Mutter, Jungfrau der Jungfrauen; zu Dir komme ich; vor Dir stehe ich seufzend als Sünder. Mutter


des Wortes, verschmähe nicht meine Worte, sondern höre mich gnädig an und erhöre mich. Amen.

18 DEZEMBER – ZWEITER TAG: FÜR DIE HIRTEN UND DIE GLÄUBIGEN, DIE LEBENDIGEN STEINE DER KIRCHE O Adonai, starker Gott, der du dem Moses dein Gebot Am Berge gabst im Wetterdräun Streck aus den Arm, uns zu befrei’n!

Komm bald, o Herr. Komm, Erlöser! GIB UNS DEN FRIEDEN! “Die Sonntagsmessen wurden in den Pfarreien nur morgens gefeiert, denn abends war es aufgrund der Bedrohung nicht möglich. Die Teilnahme an den Messen ist unterschiedlich, aber überall ist ein Rückgang zu verzeichnen. Pater Iréné Fernand, der Vikar der Kirche Unserer Lieben Frau von Afrika, hat es kommentiert: „Ach, meine Freunde, dies war das erste Mal in meinem Leben, dass ich die Messe vor nur neun Leuten gelesen habe, und das in einer Pfarrei, die oft sonntags 3.000 gläubige anzieht. „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen‘. Christus war mit uns und ist noch immer mit uns. Die Pfarrei dieses Priesters war so oft Opfer von Bedrohungen durch die Seleka, dass er sich ärgerte und sagte: ‚Ach, diese Seleka! Sie kamen um 11:30 Uhr in die Pfarrei unserer Lieben Frau von Afrika. Es war das dritte Mal in zwei Tagen. Das Ergebnis: Ein Pickup-Wagen wurde gestohlen, drei weitere Autos beschädigt. Dank des Eingreifens eines Angehörigen der Pfarrei und französischer Soldaten konnten sie sich nicht mit den anderen Autos davonmachen‘. Dies sind Männer ohne Skrupel. Sie kennen keinen Respekt – nicht einmal vor dem Heiligen. Alle Pfarrgemeinden beteten um Frieden in diesem Land. Eines ist gewiss: Gott wird angesichts all dieser Gebete, die diese Männer und Frauen für die Zentralafrikanische Republik darbringen, nicht im Schweigen verharren.“ Brief vom 8 Dezember, Pater Mganga, Erzdiözese Bangui

Gedenke, gütigste Jungfrau Maria, man hat es noch niemals gehört, dass jemand, der zu Dir seine Zuflucht nahm, deine Hilfe anrief, um deine Fürsprache flehte, von dir verlassen worden sei. Von solchem Vertrauen beseelt, nehme ich meine Zuflucht zu dir, Mutter,


Jungfrau der Jungfrauen; zu Dir komme ich; vor Dir stehe ich seufzend als Sünder. Mutter des Wortes, verschmähe nicht meine Worte, sondern höre mich gnädig an und erhöre mich. Amen.“

19 DEZEMBER- DRITTER TAG: FÜR DIE FRAUEN UND DIE KINDER, FÜR DIE WITWEN UND DIE WAISEN, FÜR DIE WEHRLOSEN UND DIE KRANKEN O Wurzel Jesse, fest von Stand, Ein Zeichen allem Volk und Land Dir beugt sich Fürst und König groß Komm bald, komm bald und kauf uns los!

Komm bald, o Herr. Komm, Erlöser! GIB UNS DEN FRIEDEN!

FOTO: „Die Frauen sind mutiger als die Männer! Eine Frau sagt, dass die Seleka-Rebellen ihren Mann am vergangenen Freitag getötet haben. Sie hat sieben kleine Kinder und nichts mehr! Ihr Zeugnis hat viele zum Weinen gebracht.“

Gedenke, gütigste Jungfrau Maria, man hat es noch niemals gehört, dass jemand, der zu Dir seine Zuflucht nahm, deine Hilfe anrief, um deine Fürsprache flehte, von dir verlassen worden sei. Von solchem Vertrauen beseelt, nehme ich meine Zuflucht zu dir, Mutter,


Jungfrau der Jungfrauen; zu Dir komme ich; vor Dir stehe ich seufzend als Sünder. Mutter des Wortes, verschmähe nicht meine Worte, sondern höre mich gnädig an und erhöre mich. Amen.“

20 DEZEMBER – VIERTER TAG: FÜR EIN ENDE DER GEWALT UND DER WAFFEN „O Schlüssel Davids, Zepter du Der alles schließt frei auf und zu Komm, führ uns aus des Todes Haft Der all dein Volk ins Dunkel rafft“.

Komm bald, o Herr. Komm, Erlöser! GIB UNS DEN FRIEDEN!

«Zahlreich sind die Konflikte, die unter der allgemeinen Gleichgültigkeit ausgetragen werden. Allen, die in Ländern leben, in denen die Waffen Schrecken und Zerstörung verbreiten, versichere ich meine persönliche Nähe und die der ganzen Kirche. Letztere hat die Aufgabe, die Liebe Christi auch zu den wehrlosen Opfern der vergessenen Kriege zu tragen, durch das Gebet für den Frieden wie durch den Dienst an den Verwundeten, den Hungernden, den Flüchtlingen, den Evakuierten und allen, die in Angst leben. Die Kirche erhebt außerdem ihre Stimme, um den Aufschrei des Schmerzes dieser leidenden Menschheit zu den Verantwortlichen dringen zu lassen und um gemeinsam mit den Feindseligkeiten jeden Übergriff auf die elementaren Menschenrechte und deren Verletzung zu unterbinden. Solange jedoch eine so große Rüstungsmenge wie gegenwärtig im Umlauf ist, können immer neue Vorwände gefunden


werden, um Feindseligkeiten anzuzetteln. Darum mache ich mir den Aufruf meiner Vorgänger zur Nichtverbreitung der Waffen und zur Abrüstung aller zu Eigen“.

Botschaft von Papst Franziskus zur Feier des XLVII. Weltfriedenstags

Gedenke, gütigste Jungfrau Maria, man hat es noch niemals gehört, dass jemand, der zu Dir seine Zuflucht nahm, deine Hilfe anrief, um deine Fürsprache flehte, von dir verlassen worden sei. Von solchem Vertrauen beseelt, nehme ich meine Zuflucht zu dir, Mutter, Jungfrau der Jungfrauen; zu Dir komme ich; vor Dir stehe ich seufzend als Sünder. Mutter des Wortes, verschmähe nicht meine Worte, sondern höre mich gnädig an und erhöre mich. Amen.“

21 DEZEMBER – FÜNFTER TAG: FÜR DIE OPFER VON GEWALT, FÜR DIE TOTEN, FÜR ALLE, DIE LIEBE MENSCHEN VERLOREN HABEN „O Sonne der Gerechtigkeit, Des ew’gen Lichtes Herrlichkeit, Geh auf, o Sonn’, und leucht herab, In Finsternis und Schattengrab.

Komm bald, o Herr. Komm, Erlöser!“ GIB UNS DEN FRIEDEN!


„Angesichts der Gräueltaten und der Kaltblütigkeit derer, die sie ungestraft verüben, darf man die Menschlichkeit dieser gottlosen und gesetzlosen Feinde der Einwohner Zentralafrikas in Zweifel ziehen. Wenn man sieht, dass sie weder Lebende noch Tote achten, fragt man sich, ob das menschliche Leben in ihren Augen einen Wert hat. Wir haben von den Älteren gelernt, dass die menschliche Person geachtet werden muss, sei sie lebendig oder tot. Mehr als die Lebenden verdienen die Toten Respekt und Ehre. Wenn man das Rote Kreuz befragt, warum all diese Toten in den Straßen der Hauptstadt herumliegen, lautet die Antwort : Es gibt keine sicheres Durchkommen für die Helfer, es gibt keine Fahrzeuge für den Transport der Leichen, so dass die meisten Opfer an den Rändern der Straßen begraben werden, wo sie aufgefunden wurden. Dies hat schwerwiegende Folgen: Verwandte halten ihre geliebten Angehörigen für vermisst, während diese in Wirklichkeit schon begraben sind, Familien können einige ihrer Toten nicht ehren, weil sie weder das Datum ihres Todes noch den Ort, wo sie beigesetzt sind, kennen.” Brief vom 6. Dezember, Pater Mganga, Erzdiözese Bangui

Gedenke, gütigste Jungfrau Maria, man hat es noch niemals gehört, dass jemand, der zu Dir seine Zuflucht nahm, deine Hilfe anrief, um deine Fürsprache flehte, von dir verlassen worden sei. Von solchem Vertrauen beseelt, nehme ich meine Zuflucht zu dir, Mutter, Jungfrau der Jungfrauen; zu Dir komme ich; vor Dir stehe ich seufzend als Sünder. Mutter des Wortes, verschmähe nicht meine Worte, sondern höre mich gnädig an und erhöre mich. Amen.


22 DEZEMBER – SECHSTER TAG: DASS DIE POLITIK KEINEN HASS ZWISCHEN DEN RELIGIONEN SCHAFFEN MÖGE „O König, Hirt im Völkerbund, Du Eckstein in dem Weltenrund, Zum Menschen komm, o Herrscher mild, Und rett’, o Gott, dein Ebenbild!“

Komm bald, o Herr. Komm, Erlöser! GIB UNS DEN FRIEDEN!

„Die Seleka-Rebellen verlangen, dass die Flüchtlinge aus meiner Missionsstation (es sind mindestens 4500) wieder nach Hause zurückkehren. Aber es gibt überhaupt keine Garantie. Das Problem sind nicht die Moslems, sondern sie, die Seleka. Sie sind es, die morden, die die Leichen in die Flüsse werfen, die sogar gekommen sind, um mir und dem Roten Kreuz vorzuwerfen, dass wir die Leichen gesucht und beerdigt haben. Es ist die Seleka, die die Menschen verhaftet und foltert. Es ist die Seleka, die droht! Und es ist die Seleka, die schlägt und raubt. Die Barrieren errichtet, unter dem Vorwand, die Menschen zu schützen: In Wirklichkeit schützen sie nur ihre eigenen Taschen. Sie zwingen Menschen zur Flucht und fordern Geld von den Hilfstransporten des Welternährungsprogramms. Wir die Türen für alle geöffnet haben, für Christen und Moslems. Dass wir die Lebensmittel allen Menschen geben, die in der Missionsstation sind, aber auch den 2200 muslimischen Fulbe-Nomaden, die in der Moschee Zuflucht gesucht haben. Wir haben kein Problem mit den Moslems. Das Problem seid ihr, ihr von der Seleka!“

Zeugnis von Pater Aurelio Gazzera, Missionar des Karmeliterordens in Bozoum Gedenke, gütigste Jungfrau Maria, man hat es noch niemals gehört, dass jemand, der zu Dir seine Zuflucht nahm, deine Hilfe anrief, um deine Fürsprache flehte, von dir verlassen worden sei. Von solchem Vertrauen beseelt, nehme ich meine Zuflucht zu dir, Mutter, Jungfrau der Jungfrauen; zu Dir komme ich; vor Dir stehe ich seufzend als Sünder. Mutter


des Wortes, verschmähe nicht meine Worte, sondern höre mich gnädig an und erhöre mich. Amen.“

23 DEZEMBER: SIEBTER TAG: HOFFNUNG O Gott mit uns, Emmanuel, Du Fürst des Hauses Israel, O Sehnsucht aller Völker du, Komm, führ uns deinem Frieden zu!

Komm bald, o Herr. Komm, Erlöser! GIB UNS DEN FRIEDEN! „Die soziopolitische Situation scheint verzweifelt zu sein. Dennoch bereitet uns der Advent auf das glückliche Ereignis der Menschheitsgeschichte vor: GOTT WURDE EINER VON UNS IN SEINER KLEINHEIT, SEINER DEMUT UND SEINER ZERBRECHLICHKEIT. Er hebt uns empor aus unserem Niedergang, um uns mit Seiner Herrlichkeit zu erfüllen. Ich bleibe zuversichtlich, dass diese Hoffnung des Zentralafrikanischen Volkes nicht enttäuscht werden wird. Der Herr, der sich über den Armen, das Waisenkind, die Witwe beugt, wird sicherlich die Tränen in den Augen seiner Kinder abwischen und ihnen seine Freude bringen. Wir lassen uns nicht unterkriegen!“ Bischof Nestor-Désiré Nongo-Aziagbia S.M.A. von Bossangoa

Gedenke, gütigste Jungfrau Maria, man hat es noch niemals gehört, dass jemand, der zu Dir seine Zuflucht nahm, deine Hilfe anrief, um deine Fürsprache flehte, von dir verlassen worden sei. Von solchem Vertrauen beseelt, nehme ich meine Zuflucht zu dir, Mutter,


Jungfrau der Jungfrauen; zu Dir komme ich; vor Dir stehe ich seufzend als Sünder. Mutter des Wortes, verschmähe nicht meine Worte, sondern höre mich gnädig an und erhöre mich. Amen.“

24 DEZEMBER - ACHTER TAG: MARIA, KÖNIGIN DES FRIEDENS, BITTE FÜR UNS! Erhabne Mutter des Erlösers, du allzeit offene Pforte des Himmels und Stern des Meeres, komm, hilf deinem Volke, das sich müht, vom Falle aufzustehen. Du hast geboren, der Natur zum Staunen, deinen heiligen Schöpfer. die du, Jungfrau davor und danach, aus Gabriels Mund vernahmst das selige Ave, o erbarme dich der Sünder. Alma Redemptoris Mater

„Ich kam zu einer Frau, die weinte und dabei langsam die Rosenkranzperlen durch ihre Finger gleiten ließ. Zusammen mit ihrem Mann Jean Bosco ist sie für die 40 Kinder und Jugendlichen aus dem Waisenheim San Pablo verantwortlich, drei Steinwürfe von hier entfernt. Sie dachte an ihr leer stehendes Haus mit all ihrer Habe, das heute Nacht geplündert werden könnte. Mit den Rosenkranzperlen aus phosphoreszierendem Kunststoff wollte sie eine mögliche Verletzung ihrer Privatsphäre stoppen. Der Rosenkranz ist ein Friedensappell. Ich sagte zu ihr, sie solle wie die Mutter Gottes wiederholen: „Tut, was Er Euch sagt“, um so die Batterien ihrer Hoffnung aufzuladen. Die Hoffnung führt zum Frieden. Zentralafrika muss das Vergangene hinter sich lassen, den Frieden suchen, im Frieden leben. Sie antwortete, sie bete gerade, um ihr Herz mit einem Tropfen Hoffnung zu füllen, mit dem ersten Tropfen für ihr leeres Glas. Ich sagte zu ihr, wenn die Hoffnung verloren geht, bleibt immer noch die Hoffnung, wieder Hoffnung zu erlangen, die ja die Zwillingsschwester des Gebetes ist.“

Bischof Juan José Aguirre von Bangassou


Gedenke, gütigste Jungfrau Maria, man hat es noch niemals gehört, dass jemand, der zu Dir seine Zuflucht nahm, deine Hilfe anrief, um deine Fürsprache flehte, von dir verlassen worden sei. Von solchem Vertrauen beseelt, nehme ich meine Zuflucht zu dir, Mutter, Jungfrau der Jungfrauen; zu Dir komme ich; vor Dir stehe ich seufzend als Sünder. Mutter des Wortes, verschmähe nicht meine Worte, sondern höre mich gnädig an und erhöre mich. Amen.

25 DEZEMBER – NEUNTER UND LETZTER TAG: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter; man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens. Seine Herrschaft ist groß und der Friede hat kein Ende.“

Lesung aus der Christmette (Jes 9, 5-6) „Ich werde Weihnachten in einem kleinen Dorf verbringen, das zur Hälfte von den SelekaRebellen in Brand gesetzt worden ist (insgesamt 400 verbrannte Häuschen). Die Einwohner haben alles verloren - Haus, Bett und Moskitonetz, Saatgut und Kleider -, aber noch nicht ihre Angst. Ich gehe Weihnachten zu ihnen, um mit ihnen zu leben, zu weinen oder zu lachen, um sie zu ermuntern und mit ihnen den Rosenkranz zu beten, damit der Friede durch die Poren unserer Haut in unser Herz eindringt, und um ihnen zu sagen, dass morgen alles besser wird, dass nach dem Sturm die Ruhe wieder einkehrt, und dass der Herr und sein Leidesweg auf dem Kalvarienberg der Schlüssel sind zum Verständnis dessen, was uns passiert, und auch aller anderen Nöte dieser Welt. Ich werde ihnen sagen, dass der Herr immer noch der Felsen in den Momenten der "dunklen Nacht" ist... Botschaft von Bischof Aguirre von Bangassou


Weihnachten: Christus, Gott wird Mensch; Er ist der Messias, der gekommen ist, um uns vor dem Bösen, dem Hass und dem Tod zu retten. Mit dieser Novene wollen wir alle unsere Brüder und Schwester unterstützen, die es mit ihrer Mühe und Hingabe schaffen, dass Weihnachten nicht nur eine Gedenkfeier, sondern eine Wirklichkeit ist, und zwar in der Zentralafrikanischen Republik und auch anderswo in der Welt. Gott ist stärker als der Tod, der Hass und der Krieg, und unsere Brüder und Schwestern glauben daran. Das ist die Wurzel ihrer Hoffnung und ihres Handelns. Außerdem wollen wir die Zentralafrikanische Republik -ein vergessenes Land, das wenige kennen - in den Mittelpunkt rücken: dieses Land verdient es, denn es ist ein Land voll von Schönheit und Menschen, die es nicht verdient haben, in Vergessenheit zu geraten. (Kirche in Not)


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