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Inhalt
Das Jubiläumsjahr
Grußwort
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Uwe Reuter, Erster Vorsitzender
Ins zweite Jahrhundert
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Christina Végh, Direktorin
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Rückschau 2016 28
Ihre Kestner-Geschichten Besucherstimmen zu »100 Jahre Kestner Gesellschaft«
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Das Team
Some Zürich-Ventures
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Vorschau 2017
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PRODUKTION. made in germany drei
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3 Häuser, 3 neue Köpfe Statements zu »PRODUKTION. made in germany drei«
Mitgliederreise zur Manifesta in Zürich
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IGS Bothfeld meets Kestner Gesellschaft 36
Jetzt Mitglied werden! Mitgliederantrag und Editionsverlosung
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Reisen 2017
Reisen für Mitglieder und Förderer
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Willkommen
Kunst hilft gegen schlechte Laune
s 38 44
Gespräch mit Förderkreis-Mitgliedern
Pressestimmen
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Die jungen Kunsteroberer Vermittlung in der Kestner Gesellschaft
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Kinderseite
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Das Labor
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24. MHH-Kestnerschau
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Editionen 2016
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Unsere Lieblingseditionen
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Impressum
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Grußwort
Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde der Kestner G esellschaft, Dieses Jahr hat die Kestner Gesellschaft ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert. Dies war Anlass – nicht ohne Stolz – auf die Arbeit der verschiedenen Direktoren, Vorstände, Förderer und Mitglieder des letzten Jahrhunderts zurückzublicken, die unser Haus mit ihrem Engagement zu einem Ort der zeitgenössischen Kunst gemacht haben, der inzwischen zu den international hoch anerkannten kulturellen Institutionen Deutschlands zählt. Die Kestner Gesellschaft steht heute insbesondere für ein spannendes künstlerisches Programm, das »keine behagliche Mittelwärme, sondern Erregung und – wenn es sein muss – auch mal Aufregung verschafft«, wie es der erste Direktor Paul Erich Küppers einmal sinngemäß ausgedrückt hat. Die Kestner Gesellschaft ist eine Institution, die Kraft und Mut zu eigenen Positionen – auch außerhalb des gesellschaftlichen Mainstreams – hat. Sie hat dies nicht zuletzt auch durch ihr Festhalten am jüdischen Direktor Justus Bier im Dritten Reich demonstriert. Vor diesem Hintergrund war es besonders schön, anlässlich der diversen Veranstaltungen im Rahmen des 100. Geburtstages zu erleben, dass die Kestner Gesellschaft aufgrund ihrer Historie und aktuellen Leistung von den Vertretern der Landesregierung und der Landeshauptstadt als unverzichtbares kulturelles und moralisches Aushängeschild für Niedersachsen und Hannover angesehen wird. Diese Anerkennung für die letzten 100 Jahre ist für die Leitung gleichzeitig Verpflichtung und Motivation, sich auch in ihrem zweiten Jahrhundert auf dem gleichen hohen internationalen Niveau weiterzuentwickeln. Die Ausdrucksformen der Kunst mögen sich zwar ändern, der dahinter liegende Anspruch bleibt bestehen. Es ist auch zukünftig das gemeinsame Ziel des Vorstandes und unserer Direktorin Christina Végh, eigenständige Positionen zu vertreten, die es uns ermöglichen, im Sinne unseres ersten Direktors Küppers zu zeigen, welche erregende und aufregende Kunst es derzeit auf Weltniveau gibt. Gleichzeitig wird es darum gehen, die Kunst, die immer
Aspekte unserer Gegenwart anspricht, so zu vermitteln, dass sie den sich wandelnden Bedürfnissen und Fragen in der Gesellschaft gerecht wird. Die Kestner Gesellschaft ist ein Ort der geistigen Freiheit und des Diskurses ohne Themenbegrenzung bzw. Vorgaben durch Politik oder Zeitgeist. Sie ist ein Forum, das einen offenen Austausch und Wettstreit von Argumenten im Sinne demokratischer Freiheit anbietet. Ein besonderer Schwerpunkt unseres Programms wird im Ausbau unserer Vermittlungsarbeit liegen, mit der wir allen Menschen und sozialen Gruppen einen Zugang zur Kunst ermöglichen wollen. Der Vorstand und Frau Végh haben sich in den oben genannten Themen ehrgeizige Ziele gesetzt, um unseren Mitgliedern, Förderern und Besucherinnen und Besuchern auch zukünftig ein interessantes und bereicherndes Programm zu bieten. In welchem Umfang dies möglich sein wird, wird u. a. auch davon abhängen, inwieweit es uns als bisher zu etwa 60% privat finanzierte Kulturinstitution auch zukünftig gelingt, dieses ehrgeizige Programm zu finanzieren – eine Herausforderung, die vor dem Hintergrund eines seit vielen Jahren unveränderten Budgets bei stetig steigenden Kosten in der Zukunft nicht einfacher wird. Aufgrund des bisherigen beeindruckenden Engagements unserer öffentlichen und privaten Unterstützer und aufgrund unserer langjährigen Erfahrung mit sparsamer Haushaltsführung gehe ich aber davon aus, dass es der Kestner Gesellschaft gemeinsam mit ihren Freunden gelingen wird, diese Aufgabe so zu lösen, dass wir unseren Mitgliedern und Besucherinnen und Besuchern auch in unserem zweiten Jahrhundert herausfordernde Kunst auf dem internationalen Niveau der letzten 100 Jahre werden zeigen und vermitteln können. Mit herzlichen Grüßen Uwe Reuter Erster Vorsitzender der Kestner Gesellschaft
Ins zweite Jahrhundert
Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde der Kestner G esellschaft, wir gehen die ersten Schritte im zweiten Jahrhundert der Kestner Gesellschaft, nachdem wir gemeinsam fulminant gefeiert haben, ähnlich ausgelassen wie das in Kleidern im »Hot Tub« sitzende Paar, das die von John Baldessari entworfene Jubiläums-Edition für Mitglieder ziert! Im Jubeljahr wurden wir reich beschenkt: Künstlerinnen und Künstler haben sich mit der Geschichte des Hauses auseinandergesetzt, es sind Ausstellungen und einzelne Werke neu und für unser 100. Jubiläum entstanden. Zudem haben wir außerordentlichen Rückhalt erfahren, indem viele Künstlerinnen und Künstler Werke für unsere einmalige Benefiz-Auktion zu Verfügung gestellt haben. Von Festrednern wie Staatsministerin Monika Grütters, Ministerpräsident Stephan Weil, Kulturministerin Gabriele Heinen-Kljajić, Oberbürgermeister Stefan Schostok und Kulturdezernent Wilhelm Härke wurden wir beehrt, engagierte Kolleginnen und Kollegen wie Chris Dercon, Susanne Titz, Wulf Herzogenrath, Ulrich Krempel und Carl Haenlein erweiterten unseren Blick auf das Haus. Unzählige Förderer und Mitglieder engagierten sich auf besondere Weise. So unterschiedlich die Akteure und Formen des Engagements auch waren, in einem waren sie sich gleich: Alle zollten dem Vermächtnis der Kestner Gesellschaft größte Bewunderung und Respekt, sowohl in Bezug auf das künstlerische Programm als auch in Bezug auf die gesellschaftspolitische Haltung. Dies in meiner Position mitzuerleben, ist nicht einfach nur schön, sondern steht selbstverständlich als implizite Forderung für das zweite Jahrhundert des Hauses im Raum, die ich gerne gemeinsam mit meinem Team annehme. Mehrfach hat sich die Kestner Gesellschaft bereits neu erfunden: Zum einen brachten Leitungswechsel immer Veränderungen und neue Gewichtungen mit sich, zum anderen – und meiner Ansicht nach noch viel wichtiger – hängen diese Veränderungen mit der Kunst der jeweiligen Gegenwart zusammen. Seit wenigen Wochen erinnert eine Gedenktafel an un-
serer Außenfassade an den ehemaligen Direktor Justus Bier. Sicherlich kann er zu den Leitern des Hauses gezählt werden, die zur frühen Stunde schon zur Legende »Kestner Gesellschaft« beigetragen haben. Er hat nicht nur die wichtigsten Künstlerinnen und Künstler seiner Zeit ausgestellt, sondern das Haus auch im Geiste der damit verbundenen Kunstauffassungen geführt. Neben Ausstellungen von Max Beckmann, Naum Gabo oder Oskar Schlemmer hat er den damals jungen Friedrich Vordemberge-Gildewart mit der Grafik sämtlicher Plakate und Kataloge der Kestner Gesellschaft betraut und damit Gestaltung als eine Kunstform ernst genommen. Ebenso hat er die Reihe der »Pioniere der Architektur« (u.a. Walter Gropius, Otto Haesler) und das »Museum für das vorbildliche Serienprodukt« initiiert. Zu diesen neuen Ansätzen und Formaten kam Bier, indem er den Künstlerinnen und Künstlern der damaligen Avantgarde nah folgte und ihren Anspruch, auf sämtliche Lebensbereiche einzuwirken, auf die Institution und ihre Arbeitsweise übertrug. »Mit und durch« die Kunst versus »über« die Kunst Auch in unserem zweiten Jahrhundert muss es darum gehen, nicht in erster Linie »über« die Kunst, sondern »mit« und »durch« die Kunst ein Ort für Debatte und Diskussion zu sein. Immer wieder fordern neue künstlerische Ansätze und Denkweisen auch von uns Institutionen neue Arbeitsweisen und Wege der Vermittlung. Anfang des Jahres beispielsweise ist unser Haus während der Aufbauzeit zu einem Filmstudio mutiert. Der Künstler Tobias Madison hat sich gemeinsam mit Kindern, Erziehern, Eltern aus Hannover sowie weiteren befreundeten Künstlerinnen und Künstlern mit der Frage auseinandergesetzt, wie sich Machtverhältnisse und entsprechende Ideologien von Generation zu Generation fortpflanzen, respektive wie diese zu unterminieren sind. Der vor Ort entstandene Film wurde in unseren Räumen vorgeführt, die ihrerseits theatralisch inszeniert waren und dadurch die Besucher zu den eigentlichen Schauspielern machten. Der Film
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löste viel Diskussion, auch Kontroversen aus. Als Institution »mit« und »durch« die Kunst zu agieren, bedingt die Bereitschaft von Institution wie Publikum, gewohnte Pfade zu verlassen und sich stattdessen durch Ungewohntes und Neues verführen und fordern zu lassen. Auch mit der Ausstellung von Marc Camille Chaimowicz im Herbst 2017 ist ein Projekt zu erwarten, in welchem konventionelle Vorstellungen des Ausstellungsraums obsolet werden. Bereits in den 1970er Jahren hat der Künstler den Ausstellungsraum mit Elementen aus Design und Performance verflochten, allerdings abseits von Wegen, wie sie Fluxus oder Happening bereits begangen hatten. Der Künstler schafft poetische Räume der Erinnerung, oftmals zusammen mit anderen Räumen, in denen Tapeten oder Teppiche, Designobjekte oder Fotografien wie auch die Lichtregie eine wichtige Rolle spielen. Private und subjektive Elemente demaskieren die vermeintliche Neutralität des weißen, öffentlichen Ausstellungsraums. In einer Stadt wie Hannover, in der einst Kurt Schwitters seinen Merzbau errichtet hat, erhält Chaimowicz´ Ausstellung einen besonderen Echoraum. Umgekehrt wurde Chaimowicz gerade in den letzten Jahren für eine jüngere Künstlergeneration zu einer wichtigen Figur. Klaviatur der Generationen Unsere ersten Schritte ins zweite Jahrhundert machen wir mit drei Ausstellungen, die unsere grundsätzliche programmatische Haltung gut widerspiegeln. Wir beginnen das Jahr 2017 mit einer Einzelausstellung der Künstlerin Annette Kelm, parallel dazu werden mit der Ausstellung des »VordembergeGildewart Stipendiums« eine Reihe jüngerer Künstlerinnen und Künstlern aus der Region Norddeutschland vorgestellt. Daneben planen wir eine kleinere Präsentation, in der das besondere Verhältnis, das zwischen Friedrich VordembergeGildewart und der Kestner Gesellschaft bestand, im Fokus steht. Mit Marc Camille Chaimowicz zeigen wir im Herbst sozusagen einen »Altmeister«. Somit wird klar: unterschiedliche Generationen von Künstlerinnen und Künstlern stehen miteinander im Dialog, im Einzelfall auch mit einer historischen Position. Dreh- und Angelpunkt im fotografischen Werk von Annette Kelm stellt die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Verhältnis zwischen Raum und Bild, zwischen Realität und Repräsentation, zwischen Natur und Kultur dar. Obschon sie in ihren Bildern eine große Freiheit für Assoziationen einräumt, unterwirft sie sie zugleich immer einer strengen Logik der Bildanalyse. Kelms höchst stilisierte und komplex aufgebaute künstliche Bilderwelt entsteht meist mit erstaunlich einfachen Mitteln im Atelier. Menschen und Dinge aus ihrem Alltag nutzt sie als Protagonisten: Nahe Freunde werden porträtiert, an der Straße oder am Flohmarkt gefundene Vasen, Stühle oder Pflanzen nutzt sie für ihre Stillleben, Ansichten von Dollarscheinen, Architekturen oder Textilornamentik dokumentieren ihr Interesse an kulturellen Codes und damit verbundenen Sehkonventionen. In der Ausstellung des Vordemberge-Gildewart Stipendiums präsentieren wir zeitgleich Werke von über zehn Künstlerinnen und Künstlern, die nicht älter als 35 Jahre sind und einen Bezug zu unserer Region aufweisen. Als eines der höchst dotierten Stipendien der Nachwuchsförderung wird es jedes Jahr an einem anderen europäischen Ort ausgerichtet. Heute weltbekannte Künstler wie Peter Fischli/David Weiss oder Marie Jose Burki waren einst Preisträger. Friedrich Vordemberge-Gildewart, dem zu Ehren dieses Stipendium eingerichtet wurde, war wie eingangs erwähnt vor dem Krieg über lange Jahre in besonderer
Weise mit der Kestner Gesellschaft verbunden. Eine kleinere Schau über die damalige Beziehung zwischen Künstler und Institution – wieder wären wir beim Thema »mit und durch die Kunst« versus »über die Kunst« – komplettiert den Auftakt, der exemplarisch auf der »Klaviatur der Generationen« spielt.
Auch in unserem zweiten Jahrhundert muss es darum gehen, nicht in erster Linie »über« die Kunst, sondern »mit« und »durch« die Kunst ein Ort für Debatte und Diskussion zu sein. Dem Ort und seinen Menschen verpflichtet Hier schon angesprochene Aspekte – Dialog und Kooperationen zwischen Künstlerinnen und Künstlern werden auch bei »PRODUKTION. made in germany drei« eine zentrale Rolle spielen. Die digitale Revolution und damit einhergehende neue Möglichkeiten ebenso wie die ökonomischen und politischen Verwerfungen spiegeln sich in künstlerischen Werken wider. Vorstellungen von Arbeit und Produktion wandeln sich, Arbeitsvorgänge ändern sich in allen gesellschaftlichen Bereichen, auch in der Kunst. Die neuen technischen Mittel erleichtern die Kommunikation, sodass Kooperationen und Netzwerke in der künstlerischen Praxis wieder wichtiger werden oder Werke auf die digitale Verbreitung angelegt sind. Im Gegensatz zu den zwei vorherigen Großausstellungen werden diesmal vereinzelt auch Werke von älteren Künstlerinnen und Künstlern gezeigt. Damit sind Referenzpositionen impliziert, die einflussreich bei der Bildung temporär angelegter künstlerischer »Gemeinschaften« wirken. Schließlich interessieren auch raumspezifisch und oftmals prozessual angelegte Werke. Auch in ihnen können Aspekte der Produktion angesprochen sein. Auf diese Weise wird die Ausstellung unsere Standorte – gemeint sind damit die drei Institutionen Sprengel Museum Hannover, Kunstverein Hannover und Kestner Gesellschaft – so wie die Stadt und Region Hannover und schließlich Deutschland per se als Orte kulturellen Schaffens thematisieren. Erstmalig ist es uns gelungen, weitere Partner für unser Projekt zu gewinnen, Programme des Staatstheater Hannover, des Festival Theaterformen und der KunstFestSpiele Herrenhausen stellen wichtige Erweiterungen dar. Aus eigener Warte kann ich nur sagen, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, auf so viele aufgeschlossene Kollegen wie Partner zu stoßen, die ein Projekt solcher Dimension finanziell erst möglich machen. Es geht also im doppelten Sinne wortwörtlich um das »made in« und um die Tatsache, dass man gemeinsam mehr bewegen kann! Gemeinsam zu neuen Ufern, abseits von Konsum, Effizienz und Funktion Damit wären wir beim Schlüsselwort »gemeinsam«, welches bei der Leitung einer Institution und im Besonderen der Kestner Gesellschaft zentral ist. Unser Handeln kann sich nur gemeinsam erfüllen, gemeinsam im Team, gemeinsam mit vielen Ehrenamtlichen und dem Vorstand, gemeinsam mit Partnern und Förderern, gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstlern, gemeinsam mit Mitgliedern, gemeinsam mit Besucherinnen und Besuchern. Unser Ziel ist es, nicht nur Interes-
se für die zeitgenössische Kunst zu wecken, sie als Ort der Anregung und Ort der Begegnung für sich zu entdecken, sondern ihre Inhalte auch immer in Bezug zu unserem Alltag zu vermitteln. Es wird uns in Zukunft vermehrt darum gehen, Ihnen die Zusammenhänge zwischen einzelnen Ausstellungen sichtbar zu machen, so wie wir auch neue Ansätze in der Vermittlung erproben werden, um möglichst vielen und unterschiedlichen Menschen Anknüpfungspunkte zu geben, etwas für sich in der Kunst zu entdecken. Selbstverständlich wollen wir bei unserem Start ins zweite Jahrhundert weiterhin ein Ort der Debatte sein, ebenso sehr ein Ort der Begegnung und des Austauschs. Nachdem seit den 1970er Jahren der Gestus von Ausstellungshäusern demokratisiert wurde und man sich von der Vorstellung einer »Schatzkammer« abwandte hin zu einem Haus, das sich zur Stadt und seinen Bürgerinnen und Bürgern öffnet, nachdem seit den 1990er Jahren die Stichworte Event, Blockbuster und Spektakel mehr oder weniger dominierten, muss es uns heute darum gehen, unser Haus als einen Ort zu verstehen, an dem vieles möglich ist, das im durchökonomisierten öffentlichen Raum nicht mehr zu haben ist. So wie wir die Kunst als etwas nicht Zweckgerichtetes, sondern Reflexionsgebundenes verstehen, so muss es uns heute darum gehen, unseren Ort neu und offen auszulegen, der einzelnen Besucherinnen und Besuchern ganz Unterschiedliches bedeuten oder geben kann. Hier kann man sich auch einfach »nur« aufhalten, man braucht nichts zu konsumieren oder zu erfüllen – in welchem anderen öffentlichen Raum können Sie das heute noch? Hier kann man (aber muss man nicht) Anre-
Annette Kelm, Pizza Pizza Pizza, 2016 C-Print, gerahmt, 4 Teile
gungen für sich finden, Menschen treffen, die Lust an den Fragen entdecken, die nicht schnell über Wikipedia zu beantworten sind. Es ist ein Irrglaube, dass Tätigkeiten - oder vielleicht sollte man eher von Daseinsformen sprechen - die nicht effizienz- und zweckgesteuert sind, nutzlos seien. Gerade heute bedarf dieser Gedanke, den wir in Zukunft stärker verfolgen wollen, besonderer Emphase Ich freue mich auf Ihre Neugier und Offenheit, Ihre Abenteuerlust, die über mögliche gemeinsame Reisen (u.a. Athen, Kassel, Venedig, London, Münster) hinaus zu vielen Begegnungen mit und durch die Kunst vor Ort führt. Die Kunst regt zur stetigen Horizonterweiterung an und unser neues Kestner-Jahrhundert hält viele Überraschungen bereit. Ich freue mich darauf, diese gemeinsam mit Ihnen zu erleben! Herzlich, Ihre Christina Végh Direktorin der Kestner Gesellschaft
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Mitglieder
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Inspirieren ist einfach. Wenn meine Finanzpartnerin auch kulturelle Spielräume schafft. Mit Freude und Stolz fördern wir zukunftsweisende Projekte motivierter Initiatoren. Was uns dabei wichtig ist: Zugänge zu schaffen zu den unterschiedlichsten Kunst- und Kulturformen.
Mitten im ersten Weltkrieg, der die alte Weltordnung in ihren Grundfesten erschütterte, gründeten Kulturverantwortliche und kunstinteressierte Unternehmer aus Hannover die Kestner Gesellschaft. Seitdem ist es die Aufgabe des Vereins, der zu den größten dieser Art in Deutschland gehört, zeitgenössische Kunst als Speerspitze aktuellen künstlerischen Schaffens zu fördern und einem breiten Publikum nahe zu bringen. Kunst ist schließlich der lebendige Ausdruck dessen, was der Künstler als Seismograph gegenwärtiger gesellschaftlicher und politischer Stimmungen (be-)greifbar machen kann. Oder wie der hannoversche Dadaist Kurt Schwitters es für seine Generation formulierte, die gegen die Grausamkeiten des ersten Weltkriegs revoltierte, ist Kunst ein »Spiel mit ernsten Problemen«. Gegenwartskunst kann uns Erkenntnis schenken und zum Nachdenken animieren. Dafür setzt sich die Kestner Gesellschaft seit 100 Jahren ein. Ganz herzlichen Glückwunsch dazu! Wir wünschen dem Verein und allen dort Engagierten, dass sie es auch weiterhin so erfolgreich tun. Jede öffentliche Einrichtung, die uns künstlerisches Schaffen näher bringt, bereichert unsere Stadt. Sie unterstützt das gesellschaftliche Leben und Erleben und ist daher gerade auch für die Wirtschaft, die Firmen und ihre Mitarbeiter ein unverzichtbarer Standortfaktor. Deshalb engagieren wir uns als HANNOVER Finanz und sind seit über zehn Jahren überzeugte Partner und Unterstützer dieser international sehr anerkannten Institution.
Andreas Schober
Sprecher des Vorstandes, HANNOVER Finanz Gruppe
Glückwunsch zum 100.
Ausstellungen
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Rückschau 2016 In diesem Jahr konnten Mitglieder, Freunde und Besucher der Kestner Gesellschaft viel Neues für sich entdecken. Zu unserem 100-jährigen Jubiläum waren Werke der Künstler Monika Baer, Joseph Beuys, Marlene Dumas, Christian Falsnaes, Rochelle Feinstein, Martin Kippenberger, Tobias Madison, Ahmet Öğüt, James Richards, Britta Thie, Leslie Thornton, Franz Erhard Walther und Christian Philipp Müller im Haus zu sehen.
Tobias Madison | Das Blut, im Fruchtfleisch gerinnend beim Birnenbiss | 5 . Februar bis 24. April 2016 Im Januar 2016 wurde in der Kestner Gesellschaft ein Remake des japanischen Avantgardefilmes »Emperor Tomato Ketchup« (1971) von Schuji Terayama gedreht. Der Experimentalfilm des Schweizer Künstlers Tobias Madison (*1985 in Basel) war das zentrale Kernstück der Ausstellung »Das Blut, im Fruchtfleisch gerinnend beim Birnenbiss«. Wie im Originalfilm zetteln Kinder gegen Erwachsene eine Revolution an und übernehmen die Macht. In seinem Remake kritisiert Madison die Darstellung der Kinder als kleine Erwachsene und die Einschränkung ihrer Handlungsräume im historischen Original. Der Film reflektiert das Verhältnis von Kindern und Erwachsenen im Kontext unterschiedlicher gesellschaftlicher Vorstellungen und stellt Fragen zu Identitätsbildung, Vermittlung von Ideologien, Selbstdarstellung sowie Möglichkeiten des Missbrauchs. Im Gegensatz zu Terayama arbeitete Madison gemeinsam mit Kindern an der Entwicklung des Filmes. Das Kooperationsprojekt ist in enger Zusammenarbeit mit der Theaterpädagogin Marin Eze, Renate Dressler, Leiterin der evangelischen Kindertagesstätte Hannover-Hainholz, und einer Gruppe ehemaliger Kinder ebendieser Tagesstätte entstanden. In der Ausstellung – einer von Mathias Renner gestalteten Installation – waren quadratische Fensterbilder, Trockenpflanzen in braunen Vasen, eine groteske Löwenskulptur, eingeschweißte Paletten mit Quarzsandsäcken und die Fassade einer Geisterbahn zu sehen. Alle Objekte verwiesen auf das Interesse des Künstlers an der Dialektik von Innen und Außen, Fiktion und Wirklichkeit, Prozess und Resultat. Die Fenster, die ursprünglich den Blick des Betrachters auf die Wirklichkeit erlauben, waren zugeklebt, der Blick der Betrachter wurde so gleichsam nach innen gerichtet. Die Fassade einer originalen Geisterbahn, die eine mittelalterliche Burg mit Skeletten und Monstern aller Art dargestellte, ließ Madison von allen Seiten umlaufen. Durch den Eingang war das
Die Fenster waren zugeklebt, der Blick der Betrachter wurde so gleichsam nach innen gerichtet. Herz der Ausstellung sichtbar: die Projektion des Filmes. Der Film löste den rätselhaften Titel der Schau auf. »Das Blut, im Fruchtfleisch gerinnend beim Birnenbiss« kann zweierlei Ursachen haben: Es kann vom Esser selbst stammen, der sich beim Beißen verletzt hat, oder von der Konsistenz des Fruchtfleisches herrühren und verblendet den Moment der Übertragung, in dem es keinen klaren Empfänger und Absender gibt. STELLUNG NEHMEN | 28. Mai bis 21. August 2016 Den Auftakt zum 100. Jubiläumsjahr der Kestner Gesellschaft gab im Mai 2016 die Gruppenausstellung STELLUNG NEHMEN, die thematisch an die Geschichte der Kestner Gesellschaft anknüpfte. Stellung nehmen, für seine eigenen Ideale einstehen und sich gegen Diskriminierung jeglicher
Art verwehren, erfordert gerade in politisch repressiven Situationen Zivilcourage. In der Zeit des Nationalsozialismus bezog die Kestner Gesellschaft eindeutig Stellung, als sie gegen den politischen Druck standhielt, an der modernen Kunst und ihrem jüdischen Direktor Justus Bier festhielt und eine Zwangsschließung eher in Kauf nahm, als sich politisch und programmatisch gleichschalten zu lassen. STELLUNG NEHMEN ging der Frage nach, inwieweit zeitgenössische Kunst gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen begegnet und den Rezipienten als mitwirkenden Akteur miteinbezieht. Die acht ausgewählten künstlerischen Positionen nutzen vielfältige Formen von Malerei und Videos bis hin zu Performances, Installationen oder ortsspezifischen Interventionen, um den Betrachter zu einer Stellungnahme oder einem Mitwirken aufzufordern. Als einer der bedeutenden Wegbereiter partizipatorischer Kunst war Franz Erhard Walther (*1939, lebt und arbeitet in Fulda) mit der Skulptur »Schreitsockel« (1975-1977) und der großteiligen Wandarbeit »Der Drehung entgegen« (1986) vertreten. Mit seinem legendären »1. Werksatz«, der zwischen 1963 und 1969 entstand, trug Walther wesentlich zu der Erweiterung des herkömmlichen Skulpturbegriffs bei. Das Werk konstituiert sich nach Walthers Verständnis nicht mehr aus sich selbst heraus, sondern erst die Handlung wird zum eigentlichen Werk. Das Werkverständnis Franz Erhard Walthers hat auch auf die Arbeit des dänischen Künstlers Christian Falsnaes (*1981, lebt und arbeitet in Berlin) großen Einfluss genommen. In seinen Performances animiert Falsnaes seine Zuschauer zu einer aktiven Teilnahme und erhebt sie somit zu mitwirkenden Akteuren seiner Arbeit. Die Bereitschaft, sich der Autorität des Künstlers zu unterwerfen und persönliche Grenzen auszuloten, ist ebenso Gegenstand der Untersuchung, wie die Disposition von Machtverhältnissen innerhalb von Gruppen. In der eigens für die Kestner Gesellschaft entwickelten Arbeit »First« (2016) überließ Falsnaes die Werkgenese allein
den Besuchern und dem dafür geschulten Empfangspersonal der Kestner Gesellschaft. Somit entschied an jedem Ausstellungstag allein die Bereitschaft des jeweils ersten Besuchers darüber, ob die Arbeit, eine Videoperformance nach vorgegebenem Skript, überhaupt entstehen konnte. Kam die Videoperformance zustande, wurde sie an eine Ausstellungswand projiziert und am gleichen Abend wieder gelöscht. Eine Dokumentation dieser orts- und zeitspezifischen Arbeit ließ Falsnaes nicht zu.
Diesen explizit partizipativ angelegten Arbeiten standen in der Ausstellung künstlerische Positionen gegenüber, die eine aktive Teilnahme des Betrachters zwar weniger stark einfordern, sich dafür aber deutlich durch künstlerische Stellungnahmen auszeichnen. Die Emanzipierung des Künstlers von der alleinigen Autorschaft über sein Werk ist auch eine Fragestellung, die innerhalb von Ahmet Öğüts künstlerischer Praxis anzutreffen ist. In seinem Gemälde »Punch This Painting« (2010) fordert er den Rezipienten zum Kunstvandalismus auf. Für seine Arbeit »Anti-Debt Monolith« nahm Öğüt die extreme Verschuldung US-Amerikanischer Studenten zum Anlass, eine Skulptur zu entwerfen, die die Besucher der Ausstellung zu einer Spende animiert. Während der Laufzeit von STELLUNG NEHMEN wurden insgesamt 426 EURO Spenden von Besuchern gesammelt, die an die gemeinnützige Organisation Debt Collective/ Strike Debt/Rolling Jubilee weitergeleitet wurden.
Ausstellungen
In Christian Philipp Müllers Installation »It᾽s not just a matter of black or white« (2016) waren die Besucher aktiv an der grafischen Weiterentwicklung der Arbeit beteiligt. Auf einer schwarz-weißen Spirale, die sich über eine 16m lange Wandfläche zog, spiegelten Statements in Silberlettern die Gespräche wider, die der Künstler mit Persönlichkeiten aus dem engeren Umfeld der Kestner Gesellschaft über die Kunstinstitution geführt hatte. Durch das Anbringen von Klebepunkten konnten die Besucher die verschiedenen Statements bewerten und zu einer grafischen Stimmungskartografie beitragen. Inmitten der Spirale thronte eine Zebrabüste, die Augen gleich der Justitia verbunden und somit unparteiisch gegenüber den Wünschen und Forderungen von Vorstandsmitgliedern, Förderern und Besuchern der Kestner Gesellschaft. Diesen explizit partizipativ angelegten Arbeiten standen in der Ausstellung künstlerische Positionen gegenüber, die eine aktive Teilnahme des Betrachters zwar weniger stark einfordern, sich dafür aber deutlich durch künstlerische Stellungnahmen auszeichnen. Marlene Dumas (*1953, lebt und arbeitet in Amsterdam) beschäftigt sich in ihren Gemälden mit Fragen der menschlichen Existenz, wobei sie meist von Individuen und ihren spezifischen gesellschaftspolitischen Situationen ausgeht. In ihrer Werkserie »Great Men« stellt Dumas Männer aus Kunst, Literatur, Film und Wissenschaft dar: Francis Bacon, Rainer Werner Fassbinder oder Alan Turing, allesamt homosexuell und in ihrem mehr oder weniger homophoben Umfeld gesellschaftlichen Ausschluss oder Widerstand ausgesetzt gewesen. Dass Dumas diese Serie 2014 anlässlich der Manifesta in St. Petersburg begann, lässt die aktuelle politische Dimension der Arbeit erahnen. Als politisches Statement ist auch Joseph Beuys’ (*1921 in Krefeld, †1986 in Düsseldorf) unkonventionelles Musikstück »Ja Ja Ja Ja Ja, Nee Nee Nee Nee Nee« zu verstehen. Es entstand 1968, kurz nachdem neun Professorenkollegen ein erstes Misstrauensvotum gegen Beuys aussprachen, weil sie seine politischen Aktivitäten an der Kunstakademie Düsseldorf als Störung des Lehrbetriebs empfanden. Beuys reagierte darauf mit dem knapp einstündigen, semantisch sinnentleerten Klagegesang, der als ironisch-kritischer Kommentar zu den Entwicklungen an der Kunstakademie zu verstehen ist. Beuys’ Arbeit wurde 1995 von Martin Kippenberger (*1953 in Dortmund, †1997 in Wien) in einer kürzeren Technoversion wieder aufgelegt. Durch die Appropriation des Werkes von Beuys hinterfragt Kippenberger ein rückwärtsgewandtes Kunstverständnis und zieht die Autorschaft eines Künstlers
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in Zweifel. In der Videoserie »Translantics« (2015) spielt Britta Thie ihr Alter Ego BB, eine Künstlerin, die in ihrem rastlosen Leben zwischen den Metropolen Berlin, New York und dem heimatlichen Minden versucht, sich in der Kunstszene zu etablieren. In dem gesellschaftlichen Gefüge aus Party, Kunstvernissagen und professionellem Networking, stellt sich BB die Frage nach der eigenen Positionierung als Künstlerin innerhalb des Kunstsystems. 100 Jahre Kestner Gesellschaft | 28. Mai bis 21. August 2016 Die Ausstellung »100 Jahre Kestner Gesellschaft« erzählte die bewegte Geschichte des Hauses anhand eines Zeitstrahls, der sich im Laufe der Ausstellung stetig weiterentwickelte. Die Zusammenschau von historischen Dokumenten, Fotos, Plakaten, Zitaten und Filmen präsentierte Meilensteine der Geschichte des Kunstvereins. Vorgestellt wurden unter anderem die zehn Direktoren und eine Direktorin, denen allen das Engagement und der Wille zur Förderung zeitgenössischer Kunst in Hannover gemein waren, unabhängig davon, welchen Herausforderungen sie jeweils gegenüberstanden. Die Unterstützung durch den Vorstand und die Vereinsmitglieder spielte dabei immer eine wichtige Rolle. Beispielhaft dafür steht die Zeit Anfang der 1930er-Jahre: Drei Jahre lang nahm der Vorstand der Kestner Gesellschaft persönliche Risiken auf sich, um ihren Direktor Justus Bier vor Repressalien der Nationalsozialisten zu schützen. Bier gelang es, in die USA zu fliehen. Die Kestner Gesellschaft widerum, die programmatisch nicht einlenkte, wurde 1936 zwangsgeschlossen. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges konnte sie im Jahr 1948 in der Warmbüchenstraße wieder eröffnen. 1997 zog der renommierte Kunstverein in das ehemalige Goseriedebad im Stadtzentrum Hannovers ein. Drei Videointerviews mit Angela Kriesel, Johann Hinrich Claussen und Wulf Herzogenrath gaben sehr persönliche Einblicke in die Geschichte der Kestner Gesellschaft, in denen die Bedeutung der Kestner Gesellschaft als Plattform internationaler zeitgenössischer Kunst in Deutschland deutlich wurden. Darüber hinaus entwickelte das Künstlerduo Henning Fehr und Philipp Rühr (*1985/*1986, leben und arbeiten in Köln) eigens für die Ausstellung die Videoarbeit »Zum Hundertsten Jahrestag der Kestner Gesellschaft. Die Politisierung der Tanzfläche (2016). Ausgehend von den Kestner-Chroniken reflektieren die Künstler die Geschichte der Kestner Gesellschaft und setzen sich mit dem Thema institutioneller Exklusion in Deutschland auseinander.
Monika Baer | Große Spritztour | 4. September bis 13. November 2016 Zentral in der Ausstellung »Große Spritztour« zeigte Monika Baer ihre jüngsten Werkgruppen, die motivisch über das Thema Alkohol miteinander korrespondieren. Sie wurden ergänzt durch Gemälde, Collagen und Zeichnungen aus den letzten zwei Jahrzehnten. Im Werk von Baer gehen Aspekte aus der Geschichte der Malerei wie Abstraktion, Realismus, expressive Gestik, Surrealismus und Pop Art eine Verbindung ein. Bei ihrem konzeptuellen Ansatz, bei dem Doppelbödigkeit und Humor immer auch eine Rolle spielen, geht es um die Befragung der Möglichkeiten der Repräsentation in der Malerei. Baer fasst ein Gemälde als Austragungsort auf, in dem unzählige Formen der malerischen Darstellung gleichzeitig und im Widerspruch zueinander stehend in einer anti-heroischen Bildauffassung aufgeführt werden. In ihren Gemälden legt die Künstlerin häufig einen »Köder« aus, der als markantes Bildelement unmittelbar ins Auge sticht. Diese Bildelemente ziehen als vorherrschende Motive in die Bilderserien ein, an denen Baer mehrere Jahre lang arbeitet. Dabei entstehen zwei Serien parallel, die sowohl formal als auch inhaltlich in dialektischer Beziehung zueinander stehen. Im Obergeschoß der Kestner Gesellschaft befanden sich die Alkohol-Bilder (2013-2015), sie zeigten ineinander verschwommene Pastelltöne und hyperrealistisch gemalte Flaschen, die mit der schwarzen »on hold«-Serie (2015) korrespondieren, deren Werke wie Negative der großformatigen Serie fungierten. Auf der dunklen, tiefschichtigen Oberfläche erscheinen sich wölbende, fast schwebende Alkohollabels. Dem Titel »on hold« kommt wie bei dem Gemälde »Überlieferung verpflichtet« eine besondere Rolle zu, wodurch wiederum Bedeutung generiert wird. »On hold« bedeutet etwas »auf Halde legen«, etwas »für einen Zeitraum auszusetzen«. Der Ausdruck wird zum Beispiel von Verkäufern für reservierte, unbezahlte Gemälde gebraucht. Als solches kann dieser Titel wiederum auf den mentalen Zustand des Betrunkenseins verweisen, der eine Art Auszeit verursacht, in der nur noch der Alkohol im dunklen Kopfraum schwebt.
Rochelle Feinstein | Make It Behave | 3. Dezember 2016 bis 5. Februar 2017 Mit der Ausstellung »Make It Behave« wird das Œuvre der New Yorker Künstlerin Rochelle Feinstein (*1947) erstmals in einer groß angelegten Retrospektive vorgestellt. Die Ausstellung vereint Gemälde und Werkgruppen der letzten drei Jahrzehnte. Mit »Make It Behave« – Werk- und Ausstellungstitel zugleich – wird die tragende Rolle von Sprache deutlich, die Feinstein in ihre Malerei einschreibt. Ausrufe, Aufforderungen oder Floskeln, zuweilen in Sprechblasen eingebettet, nehmen einen prominenten Platz innerhalb von Bildkompositionen ein. Es sind normative Regelwerke, welche die Künstlerin interessieren und die sich im Gebrauch von Sprache, etwa in Redewendungen, abbilden. Das Werk »Make It Behave« (1990) setzt sich aus der Geste eines einzigen Pinselstrichs zu einem roten Quadrat auf weiß grundierter Leinwand zusammen. Wer wird hier zu gutem Benehmen aufgefordert? Wie hat eine »gute« oder »richtige« abstrakte Malerei, ein »anständiges« Quadrat auszusehen? Neben einzelnen Gemälden sind verschiedene Werkgruppen zu sehen, in denen Feinstein neben der Malerei auch Videoarbeiten und installative Elemente verwendet. Mit »The Estate of Rochelle F.« schuf die Künstlerin in den Jahren 2009-2010 ihren eigenen posthumen Nachlass. Ausgehend von der Finanzkrise 2009 entschied sich Feinstein, nur mit bereits vorhandenen Materialien zu arbeiten. Eigene Werke, Alltagsgegenstände und ehemals erhaltene Geschenke setzte sie auf diese Weise zu einer neuen Werkgruppe zusammen. Texte und Zeichnungen in Form von Tagebucheinträgen ergänzen und kommentieren die Arbeit. Indem der ökonomische Zusammenbruch auf ihr eigenes Vorgehen übertragen wird, wirft Feinstein Fragen nach Vergänglichkeit, aber auch nach dem eigenen künstlerischen Überschuss auf.
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James Richards und Leslie Thornton | Abyss Film 3. Dezember 2016 bis 5. Februar 2017 Mit »Abyss Film« präsentiert die Kestner Gesellschaft eine Ausstellung des britischen Künstler James Richards (*1983, Cardiff), die in Zusammenarbeit mit der Bergen Kunsthall und dem Institute of Contemporary Arts, London entstanden ist. Für die Kestner Gesellschaft hat Richards die amerikanische Künstlerin Leslie Thornton (*1951 Knoxville, Tennessee) eingeladen, um das gemeinsame Werk »Crossing« (2016) erstmals in Deutschland zu zeigen. Das zentrale Werk der Wanderausstellung ist Richards Toninstallation »Crumb Mahogany« (2016). Sie besteht aus sechs im Kreis positionierten Lautsprechern mit unterschiedlichen Sounds, beispielsweise ein Martinshorn, Chorgesang und das Geräusch, das beim Zerreißen von Papier entsteht. Diese bewegen sich pulsierend im Raum. Durch diese Verräumlichung des Sounds findet zwischen Besucher und Werk eine kkörperliche Reaktion auf die Harmonien und Disharmonien der Toncollage statt. Der Film »Crossing« spiegelt die Verbindung der Arbeitsweisen Richards und Thorntons wider. »Crossing« entstand in einem intensiven Dialog zwischen den beiden Künstlern, die zunächst digitale Dateien über den Atlantik hinweg austauschten, um das Material im Walker Center for the Arts in Minneapolis gemeinsam zu schneiden und den Film der
S. 13: Installationsansicht, Ausstellung Tobias Madison S. 14: Installationsansicht: STELLUNG NEHMEN, Franz Erhard Walther, Foto: Raimund Zakowski
Öffentlichkeit zu präsentieren. Der Film zeigt die Nähe beider Künstler zum Medium Film. Leslie Thorntons Werk besteht aus verschiedenen Elementen: Elemente der Verweigerung stehen jenen der illusionistischen Konventionen des Films gegenüber. Zum Beispiel wird die Unsichtbarkeit der Autorenschaft durch die kommentierende Stimme der Künstlerin aufgelöst. In ähnlicher Weise verwendet Richards Mittel der Filmmontage, in denen durch Stil, Rhythmus und Manipulation vorgefundener und selbstgedrehter Clips Zusammenhänge zwischen den Bildern entstehen. Diese neu entstandenen Bilder produzieren visuelle Dissonanzen, die sich der harmonisierenden und zeitauflösenden Kraft der Montage verweigern.
S. 16: Monika Baer, CMYK, 2016, Courtesy the artist and Galerie Weiss, Berlin Rochelle Feinstein, Love Your Work, 1999, Courtesy On Stellar Rays und die Künstlerin
S.17: James Richards | Leslie Thornton | Crossing | 2016 ǀ Fish Eye | Courtesy James Richards and Leslie Thornton
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Vorschau 2017 Annette Kelm 10. März Eröffnung, 11. März bis 7. Mai 2017 Mit Annette Kelm (*1975 in Stuttgart) stellt die Kestner Gesellschaft eine bedeutende Vertreterin der jüngeren deutschen Fotografie aus. Mit ihrem akribischen Blick auf die Welt erschafft die Künstlerin einzigartige Bildwelten, in denen sie das vermeintlich Bekannte in einem Moment energiegeladener Aufgeräumtheit festhält, der jeden Augenblick umzukippen droht. In Einzelaufnahmen sowie Serienbildern dekliniert Kelm ein Vokabular von Motiven durch, das von alltäglichen Objekten, über Architektur- und Landschaftsaufnahmen bis hin zu Portraits reicht. Die Fotografien reihen sich in die Bildtradition westlicher Kunstproduktion ein, hinterfragen und offenbaren aber auch auf kritische Weise unsere Wahrnehmung und Rezeption ebendieser Bild- und Sehkultur. Mit einfachsten Mitteln führt Kelm die Konstruktion solcher Bilder vor und überlässt dem Betrachter die Möglichkeit einer Dechiffrierung und Dekonstruktion. Typisch für ihr Werk sind kühle aber klar anmutende Fotografien, deren Motive sich häufig aus den einfachen Dingen moderner Alltagskultur speisen. Überlegungen zum Phänomen Bild und dem Medium der Fotografie stehen dabei im Mittelpunkt der konzeptuellen Arbeit Kelms. Die in der Kestner Gesellschaft auf das obere Stockwerk ausgelegte Ausstellung legt ein besonderes Augenmerk auf die Vielfältigkeit der künstlerischen Praxis von Annette Kelm und zeigt neben älteren Arbeiten vor allem eine Reihe von neu entstandenen Fotografien. Vordemberge-Gildewart Stipendium | Friedrich Vordemberge-Gildewart und die Kestner Gesellschaft | 10. März Eröffnung, 11. März bis 7. Mai 2017 Seit 1983 reist die schweizerische Vordemberge-Gildewart Stiftung durch Europa und verleiht einen der höchstdotierten Kunstpreise für junge Künstlerinnen und Künstler unter 35 Jahren. Nicht ohne Grund wurde für das Jahr 2017 die Kestner Gesellschaft zum Austragungsort der nächsten Preisverleihung und einer damit verbundenen Gruppenausstellung auserkoren. Denn Friedrich Vordemberge-Gildewart (1899– 1962), dem zu Ehren seine Witwe Ilse Leda 1977 die Stiftung ins Leben rief, ist eng mit der Geschichte der Kestner Gesellschaft verbunden. Von 1924 bis 1934 bewohnte der Künstler ein Atelier in der Kestner Gesellschaft in der Königsstraße und war in dieser Zeit verantwortlich für die Gestaltung von Eintrittskarten, Plakaten und Ausstellungskatalogen. Als einer der ersten deutschen Konstruktivisten prägte er somit auf längere Zeit die Typographie und Printprodukte der Kestner Gesellschaft. Diese hannoverschen Jahre waren für den junPortrait: Annette Kelm
gen »VG«, wie er von seinen Freunden genannt wurde, von außerordentlicher Bedeutung, machte er hier die Bekanntschaft mit Kurt Schwitters, Hans Arp, Käte Steinitz und Theo van Doesburg. In den unteren Räumen der Kestner Gesellschaft bringt die Gruppenausstellung »Vordemberge-Gildewart Stipendium« zwölf junge künstlerische Positionen mit norddeutschem Hintergrund zusammen, aus denen die Stiftungsjury einen Preisträger auszeichnen wird. Mit verschiedenen Vertretern aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Installation, Performance und Videokunst gibt die Ausstellung einen breitgefächerten Überblick zur aktuellen norddeutschen Kunstszene. Parallel dazu beleuchtet eine Ausstellung im oberen Foyer Friedrich Vordemberge-Gildewarts Jahre in der Kestner Gesellschaft und die wechselseitige Beziehung zwischen dem Künstler und der Institution. PRODUKTION. made in germany drei ǀ 2. Juni Eröffnung, 3. Juni bis 3. Septeber 2017 Im Sommer 2017 will »PRODUKTION. made in germany drei« die facettenreiche und vielfältige Kunstszene von Deutschland widerspiegeln und sich erstmalig thematisch ausrichten. Mehr Informationen siehe Seite 20 ǀ 21. Marc Camille Chaimowicz | 29. September Eröffnung, 30. September 2017 bis 7. Januar 2018 Der in London lebende und arbeitende Künstler Marc Camille Chaimowicz (*nach dem Zweiten Weltkrieg, Paris) verband schon in den 1970er Jahren Skulpturen und Performance miteinander und arbeitete an den kategorischen Grenzen von »privat« und »öffentlich«. Seine Arbeit steht in der Tradition der Kunst nach dem Social Turn, einem Moment, in dem sich die Kunst von dem Bild an der Wand in die soziale Wirklichkeit und deren Raum bewegt. Charakteristisch für sein Werk ist die Kombination verschiedener Medien wie Skulptur, Malerei, Zeichnung und Fotografie mit Elementen aus der angewandten Kunst und Innenarchitektur. Daraus realisiert Chaimowicz raumgreifende Arrangements. Diese bestehen aus Tapeten und Möbeln und erstrahlen in zarten Pastelltönen wie trockenes Zitronengelb, staubiges Rosa oder pudriges Lavendel. Oftmals lädt Chaimowicz andere Künstlerinnen und Künstler dazu ein, ihre Werke in seine Möbelstück-Arrangements einzubringen. Die Kestner Gesellschaft widmet Marc Camille Chaimowicz eine umfangreiche Einzelausstellung. Zum ersten Mal werden die Arbeiten des Künstlers, die auch Performance und Installation beinhalten, in Hannover zu sehen sein.
Friedrich Vordemberge-Gildewart, 1924, Stiftung Vordemberge-Gildewart, CH.
Marc Camille Chaimowicz, Jean Cocteau… Installation in der Tate Modern, London, 2013 Courtesy der Künstler und Cabinet, London
PRODUKTION. made in germany drei 3. Juni bis 3. September 2017 Kunstverein Hannover | Sprengel Museum Hannover | Kestner Gesellschaft
I
m Sommer 2017 will »PRODUKTION. made in germany drei« die facettenreiche und vielfältige Kunstszene von Deutschland widerspiegeln und sich erstmalig thematisch ausrichten. Im Fokus der dritten Ausgabe von »Made in Germany« in Hannover liegen die Produktionsbedingungen von Kunst in Deutschland und die Frage, wie geografische, politische und institutionelle Strukturen sowie neue Technologien entsprechende Voraussetzungen für die Produktion von Kunst schaffen. Außerdem stellt sich die Frage, inwiefern das aktuelle künstlerische Schaffen dadurch essentiell beeinflusst ist oder diese Strukturen thematisiert. »PRODUKTION. made in germany drei« beschäftigt sich mit dem »made in«, d.h. mit der Relevanz des Standorts Deutschland und insbesondere mit seiner kulturellen Dichte im föderalen System unter den veränderten Vorzeichen wie Globalisierung und Digitalisierung. Fünf Jahre nach »Made in Germany Zwei« ist die postdigitale Generation erwachsen geworden. Die Hochschullandschaft hat sich ebenso wie die Kunstverein-Szene und die Standortvorteile der einzelnen Städte verändert. Diese lokalen und globalen Entwicklungen werfen viele Fragen auf: Wie wirken sich diese Veränderungen auf die Kunstproduktion aus? Welche Rolle spielt es in der zeitgenössischen Kunstproduktion, den Kontext ihrer Entstehung sichtbar zu machen? Inwiefern haben sich die geografischen Koordinatenpunkte der Produktion im Rahmen digitaler Kommunikation und virtueller Vernetzung ausdifferenziert? Wie manifestiert sich der Prozess des Zusammenwirkens innerhalb des Produktions standorts Deutschland? Auf welche Weise findet die Auseinandersetzung mit dem spezifischen Ausstellungsort statt? Wann wird der Ausstellungsort zum Produktionsort? Die Frage nach Produktion lässt unterschiedliche Blickrichtungen auf das Thema zu: Zum einen ist auffällig, dass vermehrt künstlerische Gruppierungen, Projekträume oder andere Arten des Netzwerkens – vor Ort wie auch global digital vernetzt – nicht nur eine Renaissance erleben, sondern
neue Formen hervorbringen. So werden in der Ausstellung zahlreiche unterschiedliche Künstlerkollektive zu sehen sein. Im Unterschied zu den vorangegangenen Made-in-GermanyAusstellungen werden vereinzelt auch Protagonisten aus älteren Künstlergenerationen als Referenzfiguren gezeigt, die einflussreich für die aktuelle künstlerische Praxis sind. Zudem werden performative bzw. temporäre Aufführungen zum Tragen kommen. Die zunehmende »Entgrenzung« in den Bildenden Künsten hat uns – die Kestner Gesellschaft, der Kunstverein Hannover und das Sprengel Museum Hannover – dazu bewogen, weitere kulturelle Partner in Hannover zu suchen. Das Staatstheater Hannover, die Theaterformen und die Kunstfestspiele Herrenhausen wirken erstmals als Satelliten mit, um die Frage nach Produktion und Standort mit weiteren spartenübergreifenden Projekten zu ergänzen und die wandelnden Produktionsbedingungen von Oper, Theater und Performance zu betonen. Künstlerinnen und Künstler unter anderem: Ketuta Alexi-Meskhishvili, Olga Balema, Berlin Program for Artists, Juliette Blightman, Carina Brandes, Peles Empire, Henning Fehr und Philipp Rühr, Kasia Fudakowski, Lena Henke, Schirin Kretschmann, Veit Laurent Kurz, Oliver Laric, Amy Lien & Enzo C amacho, Lonelyfingers, Max Pitegoff und Calla Henkel, Willem de Rooij, Yorgos Sapountzis, Timur Si-Qin, Lucie Stahl, Studio for P ropositional Cinema, Raphaela Vogel
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3 Häuser, 3 neue Köpfe Was sind die Besonderheiten der dritten Ausgabe von Made in Germany? Die bisherigen Ausgaben von Made in Germany beschränkten sich auf die bildende Kunst und die entsprechenden Institutionen Kestner Gesellschaft, Kunstverein und Sprengel Museum. Mit dem nun gewählten Thema »Produktion« sind Prozesse, die Faktoren Zeit, Performance und Handlung mit in den Fokus geraten – und damit auch weitere Kunstformen mit ihren Institutionen, die wir mit integrieren möchten: Das Festival Theaterformen, das Schauspielhaus und die Kunstfestspiele. Mit diesen performativen Formaten reagieren wir auf eine Tendenz, die wir derzeit verstärkt in der aktuellen Kunstszene beobachten. Und gleichzeitig ist das auch ein starkes Statement von und für den Kreativstandort Hannover in seinen vielfältigen Ausprägungen! Was hat Sie bisher in der Vorbereitung am meisten begeistert? Die Zusammenarbeit und der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen, die Energie, die sich so potenziert, sind ein großer Ansporn und machen richtig Freude. Und das gilt nicht nur für den künstlerischen Bereich. Von Seiten der Wirtschaft und der Politik habe ich ebenso viel Begeisterung und Einsatz erfahren für die Idee, ein Bild von Hannover als innovativer energiegeladener Stadt der zeitgenössischen Kultur nach außen zu tragen. Diese Begeisterung ist ansteckend und beflügelt – das Publikum hoffentlich ebenso wie die Akteure! Und am Ende sollte als Erkenntnis vielleicht stehen: Auch das Publikum gehört zu den Akteuren einer aktiven zeitgenössischen Kultur!
Reinhard Spieler
Hinter »PRODUKTION. made in germany drei« stecken zahlreiche Menschen, allein sechs Kuratorinnen und Kuratoren arbeiten seit Monaten an der Großausstellung. An dieser Stelle lassen wir die drei neuen Direktoren vom Kunstverein Hannover, dem Sprengel Museum Hannover und der Kestner Gesellschaft zu Wort kommen.
Nach welchen Kriterien wurden die Künstlerinnen und Künstler ausgewählt? Wir treffen uns bereits seit einiger Zeit, um gemeinsam zu überlegen, wie wir mit dem »Erbe« des Projektes »Made in Germany« umgehen. Im Laufe der Zeit hat das Kuratorenteam, das aus sechs Personen besteht, Kriterien entwickelt, die für die inhaltliche Ausrichtung stehen: Wir haben das » Made« in den Fokus gerückt und den Fokus auf die »Produktion« gelenkt. Wir fragen, wie Produktion von Kunst heute gedacht wird und dementsprechend aussieht. Drei Kategorien von künstlerischen Gattungen haben sich hierbei ergeben: Zum einen ist es auffällig, dass Künstlerinnen und Künstler heute erneut in Kollektiven tätig sind. Zum anderen haben wir überlegt, welche »Referenzkünstler« für die aktuelle Produktion von Bedeutung sind, sodass die dritte Ausgabe von »Made in Germany« sich nicht nur der jungen Generation widmet. Als dritten Leitfaden werden die Besucher in der Ausstellung Werken begegnen, die in situ hergestellt wurden – ebenfalls eine gängige Praxis, welche die Rolle des Ateliers oder der Werkstatt thematisiert. Wir haben uns zudem bemüht, stets das gesamte kulturelle Feld Deutschlands ins Visier zu nehmen, sodass zahlreiche Gespräche mit Kollegen in anderen Regionen Teil der Vorbereitungsarbeit waren. Was hat Sie bisher in der Vorbereitung am meisten begeistert? Der Blick auf das unglaublich vielfältige Deutschland hat mich besonders fasziniert. Als wir überlegten, welche Hochschulen, Kunstzentren, Off-räume, Figuren und auch welche Produktionsorte für Kunst (hiermit meine ich Werkstätten und Labore, die internationale KünstlerInnen in unser Land locken) wichtig sind, wurde mir einmal mehr klar, wie ungeheuer vielseitig unser Land ist und dies insbesondere im internationalen Vergleich. Begeisternd finde ich zudem, dass unser Bestreben zusammenzuarbeiten in einer schlüssigen und intensiven Ausstellung münden wird – gemeinsam zu kuratieren und dann auch noch viele weitere Partner und Künstler ins Boot zu holen, ist eine große Aufgabe, bei der ungeheuer viel Kommunikation notwendig ist. Die Reaktionen der Künstlerinnen und Künstler zeigen bereits jetzt, dass sich dieses intensive Nachdenken lohnt.
Kathleen Rahn
Was erwarten Sie von der dritten Ausgabe von »Made in Germany«? Die dritte Ausgabe ist thematisch fokussierter, was sich allein schon darin zeigt, dass PRODUKTION im Titel vorangestellt erscheint. Die Produktionsbedingungen haben sich mit der Digitalisierung und Globalisierung in allen Bereichen, auch in der Kunst, rasant verändert. Zum einen ergeben sich neue Möglichkeiten: neue Formen der Kommunikation etwa, die künstlerische Produktion beeinflussen, und die im Werk als solches thematisiert werden. In manchen Werken ist ihre digitale Verbreitung gleich mitgedacht und entsprechend angelegt. Zugleich gehen mit dieser technologischen Revolution ökonomische und gesellschaftliche Verwerfungen einher, veränderte Vorstellungen von Arbeit, Körper oder Material werden uns vorgeführt. Besucherinnen und Besucher werden immer wieder mit der Frage konfrontiert werden, in welchem Umfeld oder in welchen Zusammenhängen das eine oder andere Werk entstanden ist. In diesem Sinne wird man nicht nur sehen, was in den Ausstellungen präsentiert wird, sondern man wird angeregt, darüber nachzudenken, wo und warum, aufgrund welcher Bedingungen etwas entstanden ist. Wir dürfen alle gespannt sein, welche Aspekte bei der Standortfrage – in Bezug auf die Ausstellungsorte, die Stadt und Region Hannover oder Deutschland – durch Künstlerinnen und Künstler betont sein werden! Was hat Sie bisher in der Vorbereitung am meisten begeistert? Die Kooperation mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Sprengel Museum und dem Kunstverein Hannover, rege Debatten um künstlerische Positionen, partnerschaftliche Arbeitsteilung – alles keine Selbstverständlichkeit! Die Tatsache, dass es uns gelungen ist, bei nur wenig Vorlaufzeit weitere Partner aus anderen kulturellen Feldern wie das Staatstheater Hannover, die Theaterformen und die Herrenhäuser Gärten zu finden, war wichtig. Zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, die sich für unser Projekt eingesetzt haben, legen eindrücklich Zeugnis davon ab, dass ihnen das kulturelle Leben in unserer Stadt und Region am Herz liegt – wieder keine Selbstverständlichkeit. Dies alles sehe ich als einen Katalysator für eine »Aufbruchstimmung vor Ort«, von der die Bürgerinnen und Bürger – wir alle – anhaltend profitieren!
Christina Végh
Stefan Schostok und Uwe Reuter bei der Foto-Aktion von Christian Phillipp Müller (re) Dîner des Beaux-Arts Den festlichen Auftakt des Jubiläumsjahrs bildete das 33. Dîner des Beaux-Arts für den Förderkreis der Kestner Gesellschaft am 30. April 2016. Rund 130 Förderkreis-Mitglieder trafen sich zu einem gemeinsamen Abendessen, darunter auch viele Künstlerinnen und Künstler wie Katharina Sieverding, Alberto Garutti und Philipp Rühr. Besondere Begeisterung weckte die Foto-Performance des Schweizer KonzeptKünstlers Christian Philipp Müller, der die Teilnehmenden mit einer Zebra-Büste und verschiedenen Utensilien vor einem silbernen Lametta-Vorhang ablichten ließ. Die am Abend entstandenen Fotos wurden Teil seiner Installation »It’s not just a matter of black or white« der Gruppenausstellung STELLUNG NEHMEN.
33. Dîner des Beaux-Arts
Das Jubiläumsjahr STELLUNG NEHMEN | 100 Jahre Kestner Gesellschaft STELLUNG NEHMEN lautete das Jubiläumsmotto zum 100-jährigen Bestehen der Kestner Gesellschaft. Die gleichnamige Gruppenausstellung wurde gleichzeitig mit der Archivschau »100 Jahre Kestner Gesellschaft« eröffnet. Die Besucher der Vernissage hatten die seltene Gelegenheit, eine Werkhandlung des renommierten Künstlers Franz Erhard Walther live mitzuerleben. Zur Eröffnung erschien in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und der Neuen Presse eine vierseitige Sonderbeilage zum 100. Jubiläum der Kestner Gesellschaft.
Preview von STELLUNG NEHMEN, Foto: Ulrich Prigge
Elmas Senol spricht bei der Eröffnung von STELLUNG NEHMEN Aufbau von Marlene Dumas
Künstlergespräche Künstlergespräche sind immer ganz besondere Veranstaltungen in der Kestner Gesellschaft. Im Jubiläumsjahr haben wir verschiedene Theoretiker und Künstler zusammengebracht, daraus entstanden viele interessante Diskussionen. Die Autorin und Professorin für Kunsttheorie und -vermittlung Kerstin Stakemeier hat sich beispielsweise intensiv mit dem Werk von Monika Baer auseinandergesetzt. Moderiert von der Direktorin Christina Végh, diskutierte sie mit der Künstlerin über verschiedene philosophische Ansätze und Zugänge zu ihrem Werk. Dass sie sich darüber hinaus sympathisch waren, konnte das Publikum von der ersten Minute an spüren.
Monika Baer im Gespräch mit Kerstin Stakemeier und Christina Végh
Kolja Reichert spricht über Franz Erhard Walthers Werkbegriff
Jubiläumsbeilage in HAZ und NP
Gäste beim Gespräch mit Carl Haenlein
Carl Haenlein spricht über die Kunst Einen zauberhaften Auftritt hatte der ehemalige Direktor der Kestner Gesellschaft Carl Haenlein am 11. August. Gebannt hörten die zahlreichen Gäste seinen Ausführungen über die Kunst zu. Als Schmankerl erzählte er noch ein paar Anekdoten aus seiner über 30-jährigen Amtszeit von 1974 bis 2002.
Christina Végh und Carl Haenlein im Gespräch
Rede von Uwe Reuter am Jubiläumsfest
Jubiläumswochenende Das Festwochenende Anfang September war ein voller Erfolg. Bereits am Freitag war hoher Besuch angesagt: Die Staatsministerin Monika Grütters würdigte die Kestner Gesellschaft als Bühne der zeitgenössischen Kunst und »einen starken Ort der Avantgarde, an dem Stellung genommen wird – was grundlegend für eine Demokratie ist«. Die Kulturministerin Gabriele Heinen-Kljajić fügte hinzu: »Die Kestner Gesellschaft ist seit ihrer Gründung ein Statement gegen den Mainstream«. Chris Dercon, prominenter Gast und Direktor Emeritus der Tate Modern in London, eröffnete eine Zukunftsvision der Kestner Gesellschaft für das Jahr 2022, demnach sich diese aus Netzwerken und Gemeinschaften bilde und als Kunstinstitution einen Campus darstelle.
v.r.n.l. Monika Grütters, Gabriele Heinen-Kljajic, Chris Dercon, Monika Baer
Kunstintervention von Alberto Garutti in der HAZ Zum Festwochenende erschien eine besondere Ausgabe der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung: Anlässlich des KestnerJubiläums realisierte der italienische Künstler Alberto Garutti darin eine seiner bekannten Kunstinterventionen. Garuttis Werk war im Hauptteil integriert und mit einer einzigartigen Widmung versehen: »dieses Werk ist jedem gewidmet, der jetzt den Blick nach oben richtet und schaut«. Der Himmel am 3. September war blau.
Jubiläumsgast folgt Garuttis Widmung in der HAZ
Milan Ther im Gespräch mit Philipp Rühr Diskussionsrunde mit Chris Dercon, Susanne Titz, Harald Härke und Christina Végh, moderiert von Stephan Lohr
Hansjürgen Wehrmann, Mitglied des Förderkreises Kinderschminken
Benefizauktion Besonderes Highlight des Abends war die Benefizauktion mit Werken von 17 international renommierten Künstlerinnen und Künstlern. Die Auktionatorin Christiane Gräfin zu Rantzau, Chairman Christie’s Deutschland, entlockte mit ihrer sympathischen wie professionellen Performance so manchem ein noch höheres Gebot als erwartet. Am Ende erbrachte die Benefiz-Auktion einen beeindruckenden Erlös von 274.000 Euro.
Uwe Reuter und Christiane Gräfin zu Rantzau
Die Geburtstagstorte wurde von der Patisserie Elysée gespendet. Der Oberbürgermeister lud zum Jubiläumsempfang in die Ratsstube des Neuen Rathauses.
Familienfest Am darauffolgenden Sonnabend feierten rund 1.500 Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit uns. In seiner Rede lobte der Oberbürgermeister Stefan Schostok die Kestner Gesellschaft: »Sie sind heute noch Revolutionäre!«. Eröffnet wurde außerdem die Ausstellung »Monika Baer | Große Spritztour« mit dem Fokus auf Baers jüngste Gemälde, die sogenannte Alkoholserie. Der hannoversche Kulturdezernent Harald Härke diskutierte im Anschluss mit Susanne Titz, Leiterin des Museums Abteiberg in Mönchengladbach, Chris Dercon und Christina Végh über Kunstinstitutionen heute. Beim FamilienProgramm mit Kurzführungen, Kinder-Workshops, Kinderschminken, einem Künstlergespräch und einer Foto-Aktion war für jeden etwas dabei. Food-Trucks sorgten für das leibliche Wohl. Eine Geburtstagstorte durfte natürlich auch nicht fehlen!
Justus Bier Gedenktafel Zu Ehren des ehemaligen jüdischen Direktors Justus Bier (1899-1990), der 1937 aufgrund des politischen Drucks der Nationalsozialisten aus Deutschland fliehen musste, enthüllte der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil am 4. November eine Gedenktafel. Die Tafel wurde von Prof. Dr. Gunther Kruse gespendet. Im Kreis von Mitgliedern, Förderern und Freunden würdigte Weil das institutionelle Engagement für den damaligen Direktor: »Wenn die Kestner Gesellschaft Grund hat, stolz zu sein, hängt das auch damit zusammen, dass sie damals eher die eigene Existenz auf’s Spiel setzte, als sich anzupassen«. Im Anschluss wurden die Fördermitglieder zu einem exklusiven Konzert in die Villa Seligmann eingeladen.
Enthüllung der Justus Bier-Gedenktafel durch Stephan Weil und Uwe Reuter
Die Gedenktafel wird angebracht.
Konzert in der Reihe Tuten & Phrasen, Foto: Ulrich Prigge
Ladies’ Night zur Ausstellung Monika Baer
»Stellung nehmen« heißt es anlässlich des 100. Geburtstags der Kestner Gesellschaft passenderweise, wenn man sich die Haltung der Kestner Gesellschaft in den 1930-er Jahren in Erinnerung ruft. Aber auch schon der Gründungsakt war eine Stellungnahme: pro moderne, wegweisende künstlerische Positionen. Vieles, was in der Kestner Gesellschaft gezeigt wurde, entsprach 1916 und auch bis heute nicht den Sehgewohnheiten des Publikums. Das ist es auch, was ich mir für die Zukunft der Kestner Gesellschaft wünsche: weitere 100 Jahre der mutigen gesellschaftlichen und künstlerischen Stellungnahme hier in Hannover. Zu den ersten 100 gratuliere ich herzlich!
Sascha Gustiné
Leitung Förderkreis Private Banking Berater, Hannoversche Volksbank
Glückwunsch zum 100.
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kunst entsteht im kopf Im Jubiläumsjahr 2016 konnte die Kestner Gesellschaft vielen Besuchern tiefe Einblicke in die bewegte Geschichte des Hauses geben. Und 2017 wird nicht weniger aufregend. Mit „PRODUKTION. made in germany drei“ rücken
die Produktionsbedingungen von Kunst in den Fokus. Zum ersten Mal entwickelt die Kestner Gesellschaft dabei mit Partnern spartenübergreifende Projekte. Wir sind schon sehr gespannt.
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Das Team Im April begann Gudrun Herz bei der Kestner Gesellschaft, sie leitet den Bereich Kommunikation. Die Kunsthistorikerin war bereits in verschiedenen renommierten Institutionen als Pressereferentin tätig, darunter das Bauhaus-Archiv Berlin und das Städel Museum in Frankfurt. Für ihre neue Tätigkeit zog sie mit ihrer Familie von der Hauptstadt in die neue Wahlheimat Hannover.
Kirstin Herold ist seit Mitte April unsere Frau für die Zahlen im Rechnungswesen. Die Industriekauffrau und studierte BWLerin war bereits als Selbstständige tätig und hat schon Station bei verschiedenen Unternehmen gemacht. Unter anderem auch in Stuttgart, wo sie in der Adventszeit gerne auf den Weihnachtsmarkt fährt und alte Kolleginnen und Kollegen besucht. Sie bezeichnet sich selbst als »kleinen Morgenmuffel«, gehört aber immer zu den Ersten im Büro.
V.l.n.r.: Kirstin Herold (Rechnungswesen), Michael Sobolev (Labor), Jasmin Schmitt (Labor), Gudrun Herz (Kommunikation), Sabine Sauermilch (Mitgliederverwaltung), Rainar Walter (Ausstellungs- und Betriebstechnik), Angela Pohl (Empfang), Helen Wobbe (Vermittlung), Mairi Kroll (Geschäftsführerin), Christina Végh (Direktorin), Elmas Senol (kuratorische Assistentin), Germaine Mogg (Empfang), Kateryna Kostiuchenko (Labor), Milan Ther (kuratorischer Assistent), Petra Lücke (Rechnungswesen), Jörg-Maria Brügger (Ausstellungs- und Betriebstechnik) Eddie Lange (Ausstellungs- und Betriebstechnik), Dr. Brigitte Kirch (Rechnungswesen).
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Vorschau Ausstellungen 2016
Die neue Volontärin im Bereich Vermittlung ist seit April Helen Wobbe. Sie studierte Kunstgeschichte und Klassische Literaturwissenschaft an der Universität in Köln. Helen hat bereits in verschiedenen Institutionen und Galerien gearbeitet. Einen Tag nach Ende ihres Master-Studiums in Kunstgeschichte an der Universität in Bonn, wo sie unter anderem auch als Dozentin für Kunstvermittlung tätig war, begann sie directement bei der Kestner Gesellschaft. Die geplante New York Reise musste deshalb zunächst verschoben werden.
Elmas Senol ist seit März kuratorische Assistentin in der Kestner Gesellschaft. Sie studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie, Anglistik und Orientalische Kunstgeschichte in Bonn und Rom. Sie bringt unter anderem Erfahrungen von der Peggy Guggenheim Collection in Venedig, dem ICOM Sekretariat in Paris und dem Kölnischen Kunstverein mit. Gleich zu Beginn ihres Volontariats übernahm sie die Jubiläumsausstellung STELLUNG NEHMEN und legte damit einen glänzenden Start hin. Im November 2016 befand sie sich in den letzten Zügen der Vorbereitung zur Ausstellung Rochelle Feinstein und konzipierte die Gruppenschau der Vordemberge-Gildewart Stipendiaten im Frühjahr 2017.
Some Zürich Ventures Mitgliederreise zur Manifesta in Zürich | 5. bis 7. August 2016
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ie 11. Ausgabe der Kunstbiennale Manifesta in Zürich wurde von dem Künstler Christian Jankowski kuratiert und folgte einem besonderen Konzept: Jede künstlerische Arbeit bestand aus drei Teilen – einem Kooperationsprojekt, einer Ausstellung und einer filmischen Dokumentation. Unter dem Motto »Some Joint Ventures: What People Do For Money« wurden 30 internationale Künstler eingeladen und mit Zürcher Gastgebern zusammengebracht, die verschiedene Arbeitsbereiche repräsentierten, um gemeinsam ein Projekt zu realisieren. Die Präsentation dieser Ergebnisse fand am Arbeitsplatz der Gastgeber, den sogenannten Satellites, sowie im Helmhaus und Löwenbräukunst statt. Die ortsspezifischen Neuproduktionen wurden darüber hinaus in der Ausstellung »Historical Exhibition: Sites Under Construction« ausgestellt und im Pavillon Of Reflections, einer schwimmenden Plattform auf dem Zürichsee, als Film gezeigt. In den frühen Morgenstunden am Freitag um 05:30 Uhr begrüßte Kurator Milan Ther die 15 Teilnehmer zur Mitgliederreise am Flughafen Hannover. Nach Ankunft in Zürich war das Helmhaus die erste Station auf der Kunstreise. Hier präsentierte Michel Houellebecq eine Selbstreflektion über seinen Gesundheitszustand anhand von Elektrokardiogrammen, Blutanalysen, Röntgenbildern. Die Darstellung der komplexen Diagnose- und Analyseprozesse folgte einer simplen Frage: »Is Michel Houellebecq OK?« Banal und fesselnd zugleich war auch die dreiteilige Videoinstallation von Leigh Ledare »The Here And The Now (Zurich Groups 1:1)«, die in Echtzeit den Verlauf einer dreitätigen Therapiesitzung spiegelte. Entblößt wurde die menschliche Interaktion als schweigsames ImKreis-Sitzen, Smalltalk sowie als gegenseitige Konfrontation. Sinnbildlich reflektierte die Arbeit die Fragestellung der Manifesta nach dem Erkenntnisprozess zwischen verschiedenen Arbeitsbereichen und Kunst. Die weltberühmte Schmuck- und Uhrenboutique Les Ambassadeurs war der zweite Ausstellungsort des Tages. Dort
präsentierte Jon Kessler seine Neuproduktion »The World Is Cuckoo (Clock)«. In Zusammenarbeit mit dem Uhrmachermeister Adriano Toninelli entstand eine komplexe, kinetische Skulptur, die unter anderem aus einer Kuckucksuhr und ausgestopften Vögeln bestand. Die Installation vereinte die Tradition des Uhrhandwerks und die Technisierung der modernen Welt.
In der gleißenden Abendsonne besichtigte die Gruppe den P avillon Of Reflections und bereitete sich mental auf die Arbeit von Mike Bouchet vor. Bei dem dritten Anlaufpunkt, dem Luxushotel Park Hyatt, trug das Personal des Hotels die orangefarbenen, funktional anmutenden, jedoch zweckfreien »Halbierten Westen« von Franz Erhard Walther und Stoffentwickler Thomas Deutschenbaur über der Arbeitskleidung und führte Handlungsanweisungen aus, die von Walther bereits in den 1960er Jahren formuliert wurden und den Betrachter zur Partizipation am Kunstwerk aufforderten. Dies war auch in der Ausstellung STELLUNG NEHMEN im Sommer in der Kestner Gesellschaft zu erleben. Weiter ging es zum nächsten Satelliten: Die Arbeit »Intra- & Extraoral« des Künstlers Torbjørn Rødland glich einer Intervention in einer Zahnarztpraxis. Die Inszenierung der fotografischen Dokumentation von zahnärztlichen Arbeitsabläufen durch zerstörte, alte Brücken, kaputte Kronen oder – gegensätzlich dazu – übereinanderliegende Schokoladen-Eclairs und Kuchenreste wirkte skurril und hinterfragte medizinische Normen und Schönheitsideale. In der gleißenden Abendsonne besichtigte die Gruppe den Pavillon Of Reflections und bereitete sich mental auf die Ar-
Mitglieder
beit von Mike Bouchet vor, die am nächsten Tag im Löwenbräuareal gesehen und gerochen werden konnte. »The Zurich Load« entstand in Kooperation mit dem Klärwerk Werdhölzli und bestand aus 80 Tonnen Klärschlamm, die an einem Tag in Zürich produziert wurden. Der getrocknete und in Würfel gepresste Klärschlamm verteilte sich als Rechteck auf einer Fläche von 160 Quadratmetern und maß ca. einen halben Meter Höhe. Eine gewaltige Geste! Die Kunstreise setzte sich am Samstagvormittag im Kunsthaus Zürich mit der Ausstellung »Francis Picabia. Eine Retrospektive« fort. Die umfassende Schau präsentierte Picabia als umstrittene Persönlichkeit und verdeutlichte seine besondere Position unter den großen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Die Vielseitigkeit der Werke vertiefte seine künstlerische Haltung und Praxis, die sich in der Frage nach dem Tod und Überleben der Malerei manifestierten. Von der beeindruckenden Ausstellung waren die Reiseteilnehmer begeistert. Danach ging es über das Cabaret Voltaire zum neuen Löwenbräu-Gelände, auf dem der »Hundesalon Bobby« bei Ankunft leider geschlossen war. In Zusammenarbeit mit einer Hundestylistin baute der belgische Künstler Guillaume Bijl einen Hundesalon, leicht modifiziert und vollständig funktionsfähig, nach. Seit den 1970er Jahren verfolgt Bijl die Werkserie der Transformations-Installationen, die – als Kritik an Kunstinstitutionen – Räume mit gesellschaftsrelevanten Angeboten ersetzen. Der Samstagabend endete mit weiteren Ausstellungsmomenten im Migros Museum und in der Kunsthalle Zürich. Bei geselliger Atmosphäre im Restaurant Markthalle klang der Abend bei einer feinen Melonensuppe aus. Am Sonntag ging es weiter nach Winterthur zur Retrospek-
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tive »Nothing Should Exist« des amerikanischen Künstlers Matt Mullican im Kunstmuseum. Mullican bedient sich als kritischer Künstler verschiedenen Strategien der Aneignung von Wirklichkeit. Für seine umfangreiche, neue Arbeit »The Meaning of Things« suchte Mullican nach Footage aus dem Internet. In der Kunsthalle Winterthur wurden die Teilnehmer von dem ehemaligen Studenten Bazon Brocks Thomas Zacharias begrüßt, ein redegewandter und kluger Gesprächspartner. Im Anschluss überzeugte die digitale Animation von Cécile B. Evans »What the Heart Wants«. Evans untersucht das Verhältnis zwischen Menschen und Technologie, indem sie aktuelle Fragen nach Herkunft, Gender, Liebe, Tod und Menschenrechten in die Zukunft transportiert. Nach diesem intensiven Kunstgenuss und diskursiven Austausch in der Schweizer Metropole waren alle glücklich, als sie Sonntagabend müde um 22:00 Uhr am Flughafen Hannover Boden fassen konnten.
Foto: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Mitgliederreise in Zürich
Jetzt Mitglied werden! Geschenk-Edition für Mitglieder John Baldessari | Hot Tub, 2016 | Offset Lithografie | ca. 24,5 x 34,3 cm| Auflage 3.600 | Rückseitig gestempelt und nummeriert Ohne Mitglieder kann kein Kunstverein funktionieren – das gilt auch im zweiten Jahrhundert der Kestner Gesellschaft. Jetzt Mitglied werden lohnt sich in mehrfacher Hinsicht. Neben den exklusiven Vorteilen, gibt es zum Jubiläum ein besonderes Geschenk: Jedes Mitglied – auch neu eingetretene – bekommt als Dankeschön für die Unterstützung unserer Arbeit eine Sonderedition von John Baldessari. Der renommierte, amerikanische Pionier der Konzept-Kunst hat dafür das Werk »Hot Tub« (2016) geschaffen. A propos – eine Mitgliedschaft kann man auch verschenken!
Exklusive Vorteile für Mitglieder: • ganzjährig freier Eintritt in unsere Ausstellungen und Sie bestimmen den Eintrittspreis für Ihre Begleitung • freier Eintritt in fast 300 Kunstvereinen deutschlandweit • Einladungen zu Ausstellungseröffnungen und Veranstaltungen wie Künstlergesprächen, Filmabenden und Konzerten • Teilnahme an eintägigen oder mehrtägigen Kunst-Städtereisen
Ich möchte Mitglied der Kestner Gesellschaft werden und beantrage die Mitgliedschaft als Junges Mitglied Mitglied, ermäßigt Mitglied ab
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Editionsverlosung 2016 | Rachel Harrison 2013 | Aus der Serie Sunset Series, 2000 – 2012 | C-Print | Motivgröße 14,1 x 22,8 cm | Blattgröße 21,5 x 28 cm | gerahmt | Rückseitig signiert und nummeriert | Auflage 30 + 5 a.p. | Wert: 800,00 € Am Donnerstag, den 26. Januar 2017 um 19 Uhr veranstalten wir zum ersten Mal einen Neujahrsempfang für alle Mitglieder und Freunde der Kestner Gesellschaft. Dies nehmen wir zum Anlass, eine unserer Künstler-Editionen unter allen Mitgliedern zu verlosen. Dafür haben wir ein wunderbares Werk von der amerikanischen Künstlerin Rachel Harrison ausgesucht: Der stimmungsvolle Sonnenuntergang aus der Sunset Series von 2013. Wir freuen uns über eine rege Teilnahme!
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Mitglieder
Reisen 2017
Im Kunstjahr 2017 werden zahlreiche Großausstellungen gezeigt, die man nicht verpassen sollte, wenn man sich für zeitgenössische Kunst interessiert. Wir bieten Reisen für unsere Mitglieder zur Biennale in Venedig, zur documenta in Kassel und Athen sowie nach Münster zu den Skulptur Projekten an. Der Förderkreis besucht zusätzlich die pulsierende Metropole London. Das gemeinsame Kunsterlebnis steht bei unseren Reisen im Vordergrund. Seien Sie dabei und merken Sie sich jetzt schon die Termine vor! Mehr Informationen finden Sie bald auf unserer Webseite. Alle Mitglieder erhalten eine Einladung mit Anmeldeformular per Post. Mitgliederreise | documenta 14 nach Athen: 21. bis 23. April 2017 nach Kassel: 8. Juli 2017 (Tagesexkursion) Die documenta wird nach 60 Jahren als »Gastgeber« an zwei Standorten stattfinden. In Kassel und in Athen. Titel der Großausstellung ist »Von Athen lernen«. Gerade in Athen prallen nach der Ansicht des künstlerischen Leiters Adam Szymczyk die Widersprüche der westlichen Welt hart aufeinander. Die 14. documenta will Machtverhältnisse hinterfragen und Stimmen von Minderheiten Gehör verschaffen. Vom 21 bis 23. April begleitet Kurator Milan Ther eine Mitgliederreise zum Geburtsort der Demokratie. Gemeinsam mit Helen Wobbe erkunden Sie die weltweit bedeutendste Ausstellungsreihe für zeitgenössische Kunst in einer Tagesexkursion nach Kassel. Tagesexkursion für Mitglieder | Skulptur Projekte Münster 30. Juli 2017 Seit 1977 lädt die internationale Großausstellung »Skulptur Projekte Münster« in zehnjährigem Turnus Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt ein, ihre Werke in der Stadt entstehen zu lassen. Im Sommer 2017 ist Münster zum fünften Mal Austragungsort für die Skulptur Projekte. In der aktuellen Ausgabe unter der künstlerischen Leitung von Kasper König fließen Themen der globalen Gegenwart und Reflexionen über zeitgenössische Begriffe von Skulptur ebenso ein wie Fragen zum Verhältnis von öffentlichem und privatem Raum in Zeiten zunehmender Digitalisierung. Helen Wobbe begleitet Sie zu den etwa dreißig neuen künstlerischen Positionen zwischen klassischer Bildhauerei und performativer Kunst.
Förderkreisreise nach London 25. bis 27. August 2017 Mit der Direktorin Christina Végh geht es im Sommer in die britische Hauptstadt mit ihren weltweit renommierten Institutionen und Galerien für moderne und zeitgenössische Kunst. Besichtigt werden unter anderem das Switch House, die Erweiterung der Tate Modern, die Serpentine Gallery, die Whitechapel Gallery, das Camden Arts Centre und die Chisenhale Gallery. Vor Ort treffen Sie sich mit Direktorinnen und Direktoren, darüber hinaus besuchen Sie Künstlerinnen und Künstler in ihren Ateliers. Mitgliederreise nach Venedig zur Kunst-Biennale 1. bis 3. September 2017 »VIVA ARTE VIVA« lautet der Titel der 57. Ausgabe der Biennale di Venezia, die von der Französin Christine Macel kuratiert wird. Entdecken Sie gemeinsam mit Elmas Senol internationale zeitgenössische Kunst in den Giardini, im Arsenale und den Kirchen und Palästen der Lagunenstadt. Mit vertreten sind u.a. Künstlerinnen und Künstler wie Anne Imhof für den deutschen Pavillon oder James Richards für den walisischen Pavillon, dem die Kestner Gesellschaft vom 3. Dezember 2016 bis 5. Februar 2017 eine Einzelausstellung widmet.
Willkommen
Wir begrüßen ganz herzlich alle 162 neuen Mitglieder und Unterstützer und freuen uns auf die Zusammenarbeit im zweiten Jahrhundert der Kestner Gesellschaft! Neu im Kuratorium Thomas S. Bürkle (ab Januar 2017), Dietmar Götze, Dr. Peter Lütke-Bornefeld, Dr. Susanna Zapreva Neuer Firmenpartner primetec GmbH Neu im Förderkreis Dr. Hans-Ralf Großkord, Sven-Olaf Leitz, Dr. Ingo Luge, Dr. Jutta Schmidt-Pich, Michaela Stamme, Sebastian Strahl, Karin Thormann, Dr. Susanna Zapreva, Marc Zeimetz
Kunst hilft gegen schlechte Laune Ein Round-Table-Gespräch mit Christiane Rischbieter, Dr. Peter Thormann und Vivica Bree
Im Juni trafen sich die Mitglieder des Förderkreises Christiane Rischbieter, Dr. Peter Thormann und Vivica Bree zu einem Gespräch über bürgerschaftliches Engagement, Verantwortung und Zukunftskonzepte für die Kestner Gesellschaft. Das Gespräch führte die Pressesprecherin Gudrun Herz.
GUDRUN HERZ Wie kamen Sie zur Kestner Gesellschaft und was war Ihr erster Impuls, sich für die Institution zu engagieren?
CHRISTIANE RISCHBIETER Zur Kestner Gesellschaft kam
ich mit ca. vier Jahren, meine Eltern waren Mitglieder. Ich bin immer gerne mit in die Ausstellungen gegangen. 1996/97 hat mich Ulla Sandmann gefragt, ob ich den Förderkreis mit ihr leiten würde. Und so habe ich mich dazu entschlossen mitzumachen. Eine Zeit lang habe ich auch Führungen für Kinder gegeben. Und wie man auf diesem Foto mit dem Zebra sieht, habe ich mir eine Fußfessel umgemacht. Weil die Kestner in den letzten Jahren auch ein bisschen eine Fußfessel gewesen ist. (lacht) DR. PETER THORMANN Bei mir war es übrigens ähnlich: Meine Eltern waren auch in der Kestner Gesellschaft. Mein Vater arbeitete bei Bahlsen, das Unternehmen gehörte ja zu den Mitbegründern. Er war sogar eine Zeit lang Schatzmeister des Vereins. Die Kestner Gesellschaft war eigentlich immer eine Institution in Hannover und gesellschaftlich durchaus ein Treffpunkt. Seinerzeit haben wir hier mit der Schule öfter Ausstellungen angeschaut und kleine Kunstprojekte gemacht. Als ich nach dem Studium nach Hannover zurückkam, habe ich die Kestner Gesellschaft wiederentdeckt.
GUDRUN HERZ Ist bürgerschaftliches Engagement ein Erbe, das man antritt? DR. PETER THORMANN In gewisser Weise ja. CHRISTIANE RISCHBIETER Ja. Ich weiß jetzt nicht, ob man das Engagement vererbt, aber eines war immer klar: Man ist Mitglied, um die Kestner Gesellschaft zu unterstützen. Gerade in den 1950er Jahren waren die Ausstellungen spannend, meine Eltern haben sehr viel Wert darauf gelegt, informiert zu sein. Und sie fanden es auch gut, dass Kinder mitgehen und sich Kunst angucken und dass man nicht extra »Kinderkunst« braucht. Das habe ich übernommen. VIVICA BREE Ich hatte diese Verbundenheit mit der Kestner Gesellschaft über meine Eltern nicht. Mein Mann wurde Mitglied bei Kunstkomm, dem jungen Förderkreis. Dann wurde er vom damaligen Direktor angesprochen, ob wir nicht aus den Ausstellungsplakaten etwas zusammen entwickeln können. Daraufhin ist die Kestnertasche entstanden. Nach der Geburt unseres Kindes habe ich mich ehrenamtlich zwei Jahre der Mitgliederwer-
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Förderkreis
bung angenommen. Anschließend waren wir mit dem Aufbau unserer neuen Firma beschäftigt, aber momentan ergibt sich wieder eine neue intensivere Verbindung über ein neues Projekt – auch durch die neue Direktorin angeregt. Eigentlich machen wir als Familie das, was ihr beide [schaut zu Peter Thormann und Christiane Rischbieter] als Kinder erlebt habt: Wir nehmen unsere Kinder auch mit hierher, wir schätzen das, was Kunst in uns bewirkt. Ich fühle mich dem Haus verbunden – deswegen habe ich das Zebra übrigens auch geküsst, weil ich glaube, dass man mit guter Energie viel bewegen kann – und das lohnt sich hier im Speziellen.
GUDRUN HERZ Was kann die Kestner Gesellschaft Ihnen zurückgeben?
VIVICA BREE: Für mich stellt sich die Frage nicht. Ich engagiere mich, weil ich das gerne mache, genauso wie ich meinen Beruf gerne ausübe. Da geht es mir nicht um einen Anerkennungsfaktor. Am Ende geht es doch darum, Gelder und Unterstützung zu bekommen und Aufmerksamkeit für die Besonderheit des Hauses und seine Arbeit. Wenn uns das gelingt, ist das für mich Anerkennung genug.
Wenn ich schlechte Laune habe, schaue ich mir Kunst an. Dann geht’s mir besser, das habe ich schon früh gemerkt. Einfach aus dem Grund, weil sie ein Bestandteil des Lebens ist.
GUDRUN HERZ Man kann sich in vielen Bereichen engagieren: Soziales, Bildung oder Sport. Warum ist bürgerschaftliches Engagement in der zeitgenössischen Kunst für Sie wichtig und was ist das Besondere daran?
DR. PETER THORMANN Zum einen gibt sie mir die Kunst als solche, die sich auf einem hohen Niveau bewegt. Das Zweite ist: Kunst hat auch immer mit Menschen zu tun – ich gehöre dazu und meine Freunde und das soziale Umfeld. Das gibt mir die Kunst.
CHRISTIANE RISCHBIETER Das ist ganz einfach. Es umfasst zwei dieser Gebiete: Bildung und Soziales. Die Kunst ist einfach etwas, das über alle sozialen Schranken hinweg eine Wirkung hat. Die Kestner Gesellschaft hat sich immer wieder dafür engagiert, dass auch Leute, die sonst nicht in Museen oder Ausstellungen gehen, kommen. Kunst gehört meiner Meinung nach ganz unbedingt zur Bildung.
GUDRUN HERZ Woran würden Sie den Erfolg Ihres Engagements in der Kestner Gesellschaft messen?
VIVICA BREE: Ich glaube, es ist immer ein ganz persönlicher Beweggrund, warum man sich engagiert. Kunst war für mich immer anregend. Kunst hat mir meinen Horizont erweitert und mich mit mir selbst konfrontiert, mit der Gesellschaft und meinem Umfeld. DR. PETER THORMANN In unserer Firma war es zum Beispiel immer wichtig, dass wir uns für Kunst engagiert haben – das war auch imagebildend für das Unternehmen und die Partner. Wir haben Kunst zum Anlass genommen, unseren Mitarbeitern etwas Interessantes und Herausforderndes anzubieten, als Horizonterweiterung über den Beruf hinaus. Damit haben wir sie auch wirklich aus der Reserve gekriegt.
CHRISTIANE RISCHBIETER Ich glaube, da gibt es zwei Sachen: Wir bessern das Budget etwas auf, was dringend nötig ist, weil die Ausstellungen ansonsten so nicht stattfinden könnten. Das tun wir, indem wir die Leute davon überzeugen, dass es eine notwendige Institution ist. Das finde ich schon ziemlich wichtig. Außerdem ist es auch für einen selbst wichtig. Weil man etwas gibt – Schenken macht glücklich. DR. PETER THORMANN Als kühler Unternehmensberater würde ich den Erfolg an der Qualität des Produktes, also der Hochkarätigkeit der Ausstellung messen. Das ist für mich ein ganz wesentlicher Faktor. Und daraus abgeleitet auch die Akzeptanz, die sich in der Anzahl der Mitglieder niederschlägt, auch fördernde Mitglieder und Firmenmitgliedschaften mit eingeschlossen. Dadurch sind wir in der Lage einen nicht unerheblichen finanziellen Beitrag zum Gesamtbudget aus privater Hand zu leisten, um zu ermöglichen, was in der Kestner
Gesellschaft passiert. So schließt sich der Kreis: Wenn wir in der Lage sind, attraktive Ausstellungen zu machen steigt die Akzeptanz und so arbeiten wir uns dann hoffentlich immer weiter nach oben. (lacht)
in ihr Unternehmen mit einbringen, was sich dann wiederum positiv auf das Unternehmen auswirkt.
CHRISTIANE RISCHBIETER Haben wir! In 100 Jahren Schritt für Schritt. Ich glaube, es ist auch eine Aufgabe, klar zu machen, wie glücklich einen Kunst machen kann. Wenn ich schlechte Laune habe, schaue ich mir Kunst an. Dann geht’s mir besser, das habe ich schon früh gemerkt. Einfach aus dem Grund, weil sie ein Bestandteil des Lebens ist.
CHRISTIANE RISCHBIETER Es waren auch Unternehmer, die die Kestner Gesellschaft gegründet haben. Damals haben sie sich wohl gefragt, warum sie sich auf die Kunst, die in Hannover zu jener Zeit sehr eng und traditionell aufgefasst wurde, beschränken sollen. Sie wollten Impulse von außen, die sind heute noch für jede Firma wichtig.
VIVICA BREE: Man zeigt einfach Verantwortung.
VIVICA BREE: Wenn wir es schaffen, Menschen an das Haus
heranzuführen, dass diese sich willkommen fühlen, ihnen den Raum geben, das Wertvolle auf sich wirken zu lassen, haben wir vielleicht das Glück, dass sie sich verbunden fühlen. In unserer schnelllebigen Zeit finde ich das besonders wertvoll. GUDRUN HERZ Ist es vielleicht schwieriger geworden, Menschen für zeitgenössische Kunst zu gewinnen?
CHRISTIANE RISCHBIETER Kunst, auch zeitgenössische Kunst, ist heute sehr viel mehr ein Marktgut geworden. Gerade eine Institution wie die Kestner Gesellschaft hat da sicher manchmal Schwierigkeiten mit der Vermittlung. DR. PETER THORMANN Damit sprichst du ein paar ganz wesentliche Veränderungen an. Vom Kunstmarkt spricht man in besten Kreisen schon von einer bestimmten Anlageklasse. Darüber hinaus gibt es einen unglaublichen Informationsüberschuss und es wird dadurch sicherlich schwieriger, den einzelnen zu erreichen und zu binden. VIVICA BREE: Ich glaube daran, dass es wieder diese besonderen Orte geben wird, zu denen man gerne geht. Als Unternehmen arbeiten wir international. Dort erleben wir, dass im öffentlichen Raum neue Konzepte entstehen, die eine Art von Privatsphäre schaffen. Geschäfte sind wie Apartments gestaltet, fein und persönlich kuratiert. Das sind anregende Impulse auch für die Kestner Gesellschaft. Wie weckt man das Interesse und kommt seinem Bildungsauftrag nach? Es wäre schön, einen Campus zu erschaffen, der eine solche Magnetkraft entfaltet. GUDRUN HERZ Was bedeutet Kulturförderung für ein Unternehmen?
DR. PETER THORMANN Es ist fast eine moralische Verpflichtung. Dass Unternehmen immer nur unter dem Aspekt des Geldverdienens gesehen werden, finde ich ein bisschen zu profan. Für mich ist ein Unternehmen auch ein soziales Gebilde, in dem sich Menschen selbst verwirklichen sollten. Es ist auch wichtig, dass die Kestner Gesellschaft Botschafter hat und Leute in führenden Positionen dieses Engagement
Foto-Performance von Christian Philipp Müller, Fotos: Volker Crone
VIVICA BREE Ich fände es übrigens total super, wenn man diesen Spirit von damals wiederbeleben könnte. Es geht ja auch um die Wertschätzung der Wurzeln, um das Familiäre und Vertraute. GUDRUN HERZ Was wünschen Sie der Kestner Gesellschaft für die nächsten 100 Jahre?
VIVICA BREE: Dass die Kestner weiterhin Maßstäbe setzt und der Herausforderung gesellschaftlicher Veränderungen standhält. DR. PETER THORMANN Dass sie weiter ihrer Funktion, Avantgarde-Kunst zu erkennen und auszustellen, gerecht wird. CHRISTIANE RISCHBIETER Ich bin der Meinung, wir sind
so gut, dass man nicht so viel ändern muss. Wir haben eine gute Tradition und eine gute Gegenwart. Wenn wir die positiven Dinge aus der Vergangenheit und der Gegenwart in die Zukunft bringen, dann kann gar nichts passieren.
S. 38: Christiane Rischbieter. S. 39: Vivica Bree (li). S. 40: Dr. Peter Thormann (li),
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Förderkreis
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Kultur spielt für Hannover eine bedeutende Rolle. Sie ist ein wichtiges Element für unser Zusammenleben. Die Kestner Gesellschaft ist ein außergewöhnlicher, international anerkannter Botschafter der Freiheit der Kunst, Innovationskraft »Made in Germany« sowie für die Landeshauptstadt Hannover. Kunstinteressierte Bürger, Künstler, Direktoren, Galeristen, Sammler, Politiker sowie Museumskuratoren haben den Wert der Kestner Gesellschaft früh erkannt und sich über ein Jahrhundert mit Mut und Nachdruck dafür engagiert. Damit dies so bleibt, muss die Kestner Gesellschaft auch weiterhin zu den aufregendsten und erfolgreichsten Häusern ihrer Art zählen. Für die Zukunft ist der Kestner Gesellschaft daher zu wünschen, dass sie ein lebendiger Ort des Austausches, der menschlichen Begegnung sowie der künstlerischen Freiheit bleibt, die von allen als Bereicherung empfunden wird. Dabei wird entscheidend sein, immer wieder neu die Balance zu finden zwischen aufsehenerregender Kunst, die auch zukünftig bei zahlreichen Menschen die Neugierde nach Ausstellungen weckt, und auf der anderen Seite Positionen von Künstlern zu zeigen, die so am Puls der Zeit sind, dass Museumskuratoren, Galerien, Sammler und die Feuilletons sich auch weiterhin für die in Hannover gezeigten Arbeiten interessieren. Dies erfordert Mut, Anspruch, Neugier, Weitsicht, Toleranz und aufrechtes Interesse an Künstlerpersönlichkeiten sowie deren Perspektiven, Ideen, ästhetischen Präferenzen, Materialien und Produktionstechniken. Dabei wird zukünftig nicht nur Offenheit gegenüber künstlerischen Positionen von Bedeutung sein, sondern vielmehr auch gegenüber neuen Formaten eines gesellschaftlichen Bildungs- und Diskussionsangebots im Kontext sich ändernder Seh- und Kommunikationsgewohnheiten in einer sich rasant digitalisierenden Gesellschaft. Die digitale Verknüpfung und virtuelle weltweite Verfügbarkeit von Kunst werden meines Erachtens auch den Kunstbetrieb nachhaltig verändern. Stellvertretend stehen dafür Stichworte wie WhatsApp, Artsy, Youtube, Instagram, Pinterest, Facebook etc. und viele gerade erst entstehende digitale Formate. Diese werden das Erleben von Kunst genauso weltweit virtuell verfügbar machen, wie dies heute schon z.B. in höchster Qualität mit live gestreamten Inszenierungen die Met Opera in New York erlebbar macht.
Vor diesem Hintergrund ist der Kestner Gesellschaft zu wünschen, dass bei allen zukünftigen Entwicklungen in Kunst, Gesellschaft und Technologien ihr Kern erhalten bleibt – ein Ort lebendigen und offenen Austauschs zwischen den Neugierigen, den Kunstinteressierten, den Künstlern sowie fachlich versierten Kuratoren zu bedeutenden oder innovativen Positionen der Gegenwartskunst. Getragen vom Engagement der vielen Mitglieder, Ehrenamtlichen, Förderern, Direktorin und Mitarbeitern, die uns immer wieder mit spannenden Ausstellungen bereichern.
Dr. Yorck Schmidt
Vorstand, Lenze SE
Glückwunsch zum 100.
den jüdischen Direktor Justus Bier. Ministerpräsident Stephan Weil enthüllte diese – und brach eine Lanze für die Unbeugsamkeit der Kunst« ǀ Hannoversche A n solche Fragen nachdrücklich wie nur wenige Künstlerinnen vor – und demonstriert dabei stets ein handwerklich wie strategisch großes künstlerisches Spektru eeindruckend schönen Gemälden, dass sie den Geist der Malerei, den sie aus der Flasche lassen, nicht wieder einfangen.« ǀ Süddeutsche Zeitung, Oktober 2016 eue Presse, Februar 2016. ǀ STELLUNG NEHMEN ǀ 100. Jubiläum ǀ »Hannovers wahrer Kunstschatz« ǀ Boulevard Airport, Januar 2016 ǀ »Mit ihrer Jubiläumsau nwart, die dabei die Geschichte des Hauses nicht außer Acht lässt« ǀ NDR Kultur, Mai 2016. ǀ »Han ogrammatische rote Faden in der Geschichte der Kestner Gesellschaft, wird in der Jubiläumsschau nergesellschaft in 25 Jahren reden.« ǀ Weser Kurier, Mai 2016 ǀ »Der Titel der Ausstellung gilt al lung nehmen – das tut die Kestnergesellschaft seit ihrer Gründung […].« ǀ Brigitte, Juli 2016 ǀ » unstforum International, August 201 ǀ »Es gibt viel zu sehen und z 0 Jahre und immer noch sexy – Hannover feiert feine Kestnergesell tor Justus Bi chtet. Kestnergesellschaft ehrt ihren ehemaligen Direksterpräsident Stephan Weil enthüllte diese – und brach eine Lanze nd ihre Materialien und Techniken, was ist ihre gegenwärtige Funktion? Monika Baer legt sich und den Betrachtern ihrer Arbeiten solche Fragen nachdrücklich wie er unterschiedliche Ansätze der Malerei.« ǀ Pinneberger Tageblatt, September 2016 ǀ »Es ist die Stärke von Monika Baers beeindruckend schönen Gemälden, d es ist.« ǀ Cellesche Zeitung, Februar 2016. ǀ »[…] Kestner Gesellschaf Kunstschatz« ǀ Boulevard Airport, Januar 2016 ǀ »Mit ihrer Jubiläums rks macht. Für eine aktive Auseinandersetzung mit der Kunst der Gege r, Mai 2016 ǀ »[…] d grammatische rote F 016 ǀ »Marlene Dumas ist nicht nur Malerin, sondern auch aufmerksame Beobachterin. Von ihr wird man auch n maßen auch für das gesamte Jubiläum. Eine absolut passende, zeitlose Aufforderung.« ǀ Artprofil, Juni 2016 ǀ » arlene Dumas A.d.R.], die zugleich politisch ist. Besser und überzeugender kann man nicht Stellung nehmen.« ǀ K …]« ǀ Hannoversche Allgemeine Zeitung, September 2016 ǀ »100 Jahre und immer noch sexy – Hannover feie e Haltung, die verpflichtet. Kestnergesellschaft ehrt ihren ehemaligen Direktor Justus Bier« ǀ Neue Presse, N der Kunst« ǀ Hannoversche Allgemeine Zeitung, November 2016 ǀ Monika Baer ǀ »Was kann die Kunst? Wel nstriert dabei stets ein handwerklich wie strategi nika Baers beeindruckend s ist die Stärke von Moǀ Süddeutsche Zeitung, Oktober 2016 ǀ Tobias Madison ǀ »Tobias Madison hinterfragt die Dinge, lässt nichts einfach so, wie es ist.« ǀ Cellesche Zeitung, Februar r 2016. ǀ STELLUNG NEHMEN ǀ 100. Jubiläum ǀ »Hannovers wahrer Kunstschatz« ǀ h ganz klar Stellung: Für die partizipative Kunst, die den Betrachter zum Teil des K vers hippe hte des Hauses nicht außer Acht lässt« ǀ NDR Kultur, Mai 2016. ǀ »Hannohe rote Faden in der Geschichte der Kestner Gesellschaft, wird in der Jubiläumsschau nergesellschaft in 25 Jahren reden.« ǀ Weser Kurier, Mai 2016 ǀ »Der Titel der Ausst lung nehmen – das tut die Kestnergesellschaft seit ihrer Gründung […].« ǀ Brigitte, J unstforum International, August 201 ǀ »Es gibt viel zu sehen und zu staunen in der Kes nnover feiert feine Kestnergesellschaft« ǀ Bild Hannover, September 2016 ǀ »Starker ier« ǀ Neue Presse, November 2016 ǀ »An der Kestnergesellschaft erinnert jetzt ine Lanze für die Unbeugsamkeit der Kunst« ǀ Hannoversche Allgemeine Zeitung, nwärtige Funktion? Monika Baer legt sich und den Betrachtern ihrer Arbeiten solche gisch großes künstlerisches Spektrum.« ǀ Hannoversche Allgemeine Zeitung, September 2016. ǀ »Mit Humor erkundet Baer unterschiedliche Ansätze der mälden, dass sie den Geist der Malerei, den sie aus der Flasche lassen, nicht wieder einfangen.« ǀ Süddeutsche Zeitung, Oktober 2016 ǀ Tobias Madison ǀ »Tostner Gesellschaft zeigt kinoreife Ausstellung von Tobias Madison« ǀ Neue Presse, Februar 2016. ǀ STELLUNG NEHMEN ǀ 100. Jubiläum ǀ »Hannovers wahrer sächlich ganz klar Stellung: Für die partizipative Kunst, die den Betrachter zum Teil des Kunstwerks macht. Für eine aktive Auseinandersetzung mit der Kunst d hema auch spielerischer Aktionen, das Pub ine Zeitung, Mai 2016 ǀ »Marlene Dumas llung gilt also gleichermaßen auch für das ǀ »Mehr Haltung. Stellung nehmen – das t hafte Malerei [von Marlene Dumas A.d.R.], « ǀ Kunstforum International, August 20 noversc reits seit 100 Jahren […]« ǀ Hanr feiert feine Kestnergesellschaft« ǀ Bild H 016 ǀ »Eine geistige Haltung, die verpflic ovember 2016 ǀ »An der Kestnergesellschaft erinnert jetzt eine Gedenktafel an den jüdischen Direktor Justus Bier. Ministerpräsident Stephan Weil enthüllte die ne Zeitung, November 2016 ǀ Monika Baer ǀ »Was kann die Kunst? Welches sind ihre Materialien und Techniken, was ist ihre gegenwärtige Funktion? Monika ige Künstlerinnen vor – und demonstriert dabei stets ein handwerklich wie strategisch großes künstlerisches Spektrum.« ǀ Hannoversche Allgemeine Zeitung, Se neberger Tageblatt, September 2016 ǀ »Es ist die Stärke von Monika Baers beeindruckend schönen Gemälden, dass sie den Geist der Malerei, den sie aus der adison ǀ »Tobias Madison hinterfragt die Dinge, lässt nichts einfach so, wie es ist.« ǀ Cellesche Zeitung, Februar 2016. ǀ »[…] Kestner Gesellschaft zeigt kinor nimmt die Kestnergesellschaft tatsächlich ganz klar Stellung: Für die partizipative Kuns annovers hippes Kunsthaus feiert« ǀ Bild Hannover, Mai 2016 ǀ »[…] die Rezeption von K msschau explizit gemacht.« ǀ Hannoversche Allgemeine Zeitung, Mai 2016 ǀ »Marlene D Ausstellung gilt also gleichermaßen auch für das gesamte Jubiläum. Eine absolut pass e Kestnergesellschaft seit ihrer Gründung […].« ǀ Brigitte, Juli 2016 ǀ »Eine fabelhafte Malerei [von Marlene Dumas A.d.R.], die zugleich politisch ist. Besser und ibt viel zu sehen und zu staunen in der Kestnergesellschaft – und das nun bereits seit 100 Jahren […]« ǀ Hannoversche Allgemeine Zeitung, September 2016 ǀ »1 ember 2016 ǀ »Starker Ort der Avantgarde« ǀ Neue Pre emaligen Direktor Justus Bier« ǀ Neue Presse, November vember 2016 ǀ MoHannoversche Allgemeine Zeitung, Noegt sich und den Betrachtern ihrer Arbeiten solche Fraches Spektrum.« ǀ Hannoversche Allgemeine Zeitung ist die Stärke von Monika Baers beeindruckend schönen son hinterfragt die 16 ǀ Tobias Madison ǀ »Tobias Madivon Tobias Madison« ǀ Neue Presse, Februar 2016. ǀ tellung nimmt die Kestnergesellschaft tatsächlich ganz er Kunst der Gegenwart, die dabei die Geschichte des ie Rezeption von Kunst wird zum Thema auch spieleridieser programmatische rote Faden in der Geschichte der Kestner Gesellschaft, wird in der Jubiläumsschau explizit gemacht.« ǀ Hannoversche Allgemeine Zeitu uch noch beim nächsten Jubiläum der Kestnergesellschaft in 25 Jahren reden.« ǀ Weser Kurier, Mai 2016 ǀ »Der Titel der Ausstellung gilt also gleichermaßen auch Stellung nehmen – das tut die Kestnergesellschaft seit ihrer Gründung […].« ǀ Brigitte, Juli 2016 ǀ »Eine fabelhafte Malerei [von Marlene Dumas A.d.R.], die zu 201 ǀ »Es gibt viel zu sehen und zu staunen in der Kestnergesellschaft – und das nun bereits seit 100 Jahren […]« ǀ Hannoversche Allgemeine Zeitung, Septem mber 2016 ǀ »Starker Ort der Avantgarde« ǀ Neue Presse, September 2016 ǀ »Eine geistige Haltung, die verpflichtet. Kestnergesellschaft ehrt ihren ehemaligen D den jüdischen Direktor Justus Bier. Ministerpräsident Stephan Weil enthüllte diese – und brach eine Lanze für die Unbeugsamkeit der Kunst« ǀ Hannoversche A n solche Fragen nachdrücklich wie nur wenige Künstlerinnen vor – und d tung, September 2016. ǀ »Mit Humor erkundet Baer unterschi ine Zeiruckend schönen Gemälden, dass sie den Geist der Malerei, den sie aus d hinterfragt die Dinge, lässt nichts einfach so, wie es ist.« ǀ Cellesche Z 2016. ǀ STELLUNG NEHMEN ǀ 100. Jubiläum ǀ »Hannovers wahrer Kun anz klar Stellung: Für die partizipative Kunst, die den Betrachter zum Te s Hauses nicht außer Acht lässt« ǀ NDR Kultur, Mai 2016. ǀ »Hannovers hippes Kunsthaus feiert« ǀ Bild Hannover, Mai 2016 ǀ »[…] die Rezeption von Kunst grammatische rote Faden in der Geschichte der Kestner Gesellschaft, wird in der Jubiläumsschau explizit gemacht.« ǀ Hannoversche Allgemeine Zeitung, Mai 201 hsten Jubiläum der Kestnergesellschaft in 25 Jahren reden.« ǀ Weser Kurier, Mai 2016 ǀ »Der Titel der Ausstellung gilt also gleichermaßen auch für das gesamte ut die Kestnergesellschaft seit ihrer Gründung […].« ǀ Brigitte, Juli 2016 ǀ »Eine fabelhafte Malerei [von Marlene Dumas A.d.R.], die zugleich politisch ist. Besse en und zu staunen in der Kestnergesellschaft – und das nun bereits seit 100 Jahren […]« ǀ Hannoversche Allgemeine Zeitung, September 2016 ǀ »100 Jahre und
»Hannovers wahrer Kunstschatz« Boulevard Airport, Januar 2016 »[…] Kestnergesellschaft zeigt kinoreife Ausstellung von Tobias Madison« ǀ Neue Presse, Februar 2016.
»Tobias Madison hinterfragt die Dinge, lässt nichts einfach so, wie es ist.« Cellesche Zeitung, Februar 2016
Pressestimmen
»Hannovers hippes Kunsthaus feiert« ǀ Bild Hannover, Mai 2016
»Marlene Dumas ist nicht nur Malerin, sondern auch aufmerksame Beobachterin. Von ihr wird man auch noch beim nächsten Jubiläum der Kestnergesellschaft in 25 Jahren reden.« Weser Kurier, Mai 2016
»Mit ihrer Jubiläumsausstellung nimmt die Kestnergesellschaft tatsächlich ganz klar Stellung: Für die partizipative Kunst, die den Betrachter zum Teil des Kunstwerks macht. Für eine aktive Auseinandersetzung mit der Kunst der Gegenwart, die dabei die Geschichte des Hauses nicht außer Acht lässt« ǀ NDR Kultur, Mai 2016
»Ein Schauplatz für Kunst, die anregt« Hannoversche Allgemeine Zeitung, Mai 2016
»[…] die Rezeption von Kunst wird zum Thema auch spielerischer Aktionen, das Publikum darf, ja soll mitgestalten. »STELLUNG NEHMEN«, dieser programmatische rote Faden in der Geschichte der Kestner Gesellschaft, wird in der Jubiläumsschau explizit gemacht.« Hannoversche Allgemeine Zeitung, Mai 2016
»Der Titel der Ausstellung gilt also gleichermaßen auch für das gesamte Jubiläum. Eine absolut passende, zeitlose Aufforderung.« ǀ Artprofil, Juni 2016
versche Allgemeine Zeitung, November 2016 ǀ Monika Baer ǀ »Was kann die Kunst? Welches sind ihre Materialien und Techniken, was ist ihre gegenwärtige Fun es Spektrum.« ǀ Hannoversche Allgemeine Zeitung, September 2016. ǀ »Mit Humor erkundet Baer unterschiedliche Ansätze der Malerei.« ǀ Pinneberger Tageb ober 2016 ǀ Tobias Madison ǀ »Tobias Madison hinterfragt die Dinge, lässt nichts einfach so, wie es ist.« ǀ Cellesche Zeitung, Februar 2016. ǀ »[…] Kestner Ges biläumsausstellung nimmt die Kestnergesellschaft tatsächlich ganz klar Stellung: Für die partizipative Kunst, die den Betrachter zum Teil des Kunstwerks macht. 16. ǀ »Hannovers hippes Kunsthaus feiert« ǀ Bild Hannover, Mai 2016 ǀ »[…] die Rezeption von Kunst wird zum Thema auch spielerischer Aktionen, das Publik umsschau explizit gemacht.« ǀ Hannoversche Allgemeine Zeitung, Mai 2016 ǀ »Marlene Dumas ist nicht nur Malerin, sondern auch aufmerksame Beobachterin. ung gilt also gleichermaßen auch für das gesamte Jubiläum. 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»Mehr Haltung. Stellung nehmen – das tut die Kestnergesellschaft seit ihrer Gründung […].« ǀ Brigitte, Juli 2016
»Eine fabelhafte Malerei [von Marlene Dumas Anm. d. Red.], die zugleich politisch ist. Besser und überzeugender kann man nicht Stellung nehmen.« Kunstforum International, August 2016
»Mit Humor erkundet Baer unterschiedliche Ansätze der Malerei.« ǀ Pinneberger Tageblatt, September 2016
»Starker Ort der Avantgarde« Neue Presse, September 2016 »Es gibt viel zu sehen und zu staunen in der Kestner Gesellschaft – und das nun bereits seit 100 Jahren […]« Hannoversche Allgemeine Zeitung, September 2016
»Was kann die Kunst? Welches sind ihre Materialien und Techniken, was ist ihre gegenwärtige Funktion? Monika Baer legt sich und den Betrachtern ihrer Arbeiten solche Fragen nachdrücklich wie nur wenige Künstlerinnen vor – und demonstriert dabei stets ein handwerklich wie strategisch großes künstlerisches Spektrum.« Hannoversche Allgemeine Zeitung, September 2016
»100 Jahre und immer noch sexy – Hannover feiert feine Kestnergesellschaft« ǀ Bild Hannover, September 2016
»Es ist die Stärke von Monika Baers beeindruckend schönen Gemälden, dass sie den Geist der Malerei, den sie aus der Flasche lassen, nicht wieder einfangen.« Süddeutsche Zeitung, Oktober 2016 »Eine geistige Haltung, die verpflichtet. Kestnergesellschaft ehrt ihren ehemaligen Direktor Justus Bier« Neue Presse, November 2016
»An der Kestnergesellschaft erinnert jetzt eine Gedenktafel an den jüdischen Direktor Justus Bier. Ministerpräsident Stephan Weil enthüllte diese – und brach eine Lanze für die Unbeugsamkeit der Kunst« Hannoversche Allgemeine Zeitung, November 2016
Kunst und Schule
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IGS Bothfeld meets Kestner Gesellschaft Gemeinsam gehören die Kestner Gesellschaft und die IGS Bothfeld zu den 40 ausgewählten Kooperationen zwischen Schulen und Kulturpartnern im Projekt SCHULE:KULTUR! in Niedersachsen. Ziel des landesweiten Projekts ist es, Kunst und Kultur fest im schulischen Alltag zu verankern. Nach dem Auftakt 2015 freuen sich beide Kooperationspartner über die erfolgreiche Zusammenarbeit im zweiten Projektjahr. Das gemeinsame Ziel, Schülerinnen und Schüler alle Bereiche von Kultur ganzheitlich erleben zu lassen, konnte in den letzten Monaten vertieft und erweitert werden. Ein Bericht von Astrid Ziron, Kulturkoordinatorin, IGS Bothfeld und Helen Wobbe, Vermittlung, Kestner Gesellschaft. Wir nehmen Stellung!
N
achdem unsere jungen Kunstentdecker die Kestner Gesellschaft im letzten Jahr näher kennenlernen konnten und während intensiver Projekttage Rita McBrides »Arena« unter dem Motto »Gesellschaft | Gemeinschaft« untersuchten, stand 2016 ein Großprojekt an. Wir nehmen Stellung! Alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen sieben und acht sollten sich fächerübergreifend – natürlich unter Berücksichtigung der Kerncurricula der Unterrichtsfächer – mit unserer Gruppenausstellung und Jubiläumsmotto »STELLUNG NEHMEN« auseinandersetzen. Eine Herausforderung – nicht nur für die Schülerinnen und Schüler! Eine Woche lang belebten rund 240 Jugendliche die Hallen der Kestner Gesellschaft. Gemeinsam betrachteten wir die acht künstlerischen Positionen, die uns zur Stellungnahme aufforderten. Kunst zum Mitmachen Was bedeutet eigentlich der Ausstellungstitel »STELLUNG NEHMEN«? Und ist es wichtig, seine Meinung zu äußern? Die Videoinstallation »First« (2016) des dänischen Künstlers Christian Falsnaes forderte ganz aktiv zur Teilnahme auf. Wir stellten folgende Frage: Hättet ihr mitgemacht und ein Video von euch drehen lassen? Die Antworten waren gegensätzlich: Einige fanden diese Art der Partizipation sehr spannend, die anderen lehnten die mögliche Teilnahme an dem Kunstwerk ab. Im zweiten Raum stieg die Begeisterung: »Punch This Painting!« lasen die jungen Menschen auf dem Selbstporträt von Ahmet Öğüt von 2010. »Dürfen wir das Bild wirklich schlagen?« – »Ja, ihr dürft!« Mit dieser Konfrontation hatten sie nicht gerechnet. Sonst ist Kunst doch meist zum Ansehen gedacht: Berühren verboten! Das war natürlich ein Highlight für unsere jungen Kunstfreunde! Während sich einige Jungs bereits die Ärmel hochkrempelten, zögerten andere: »Der hat mir doch gar nichts getan.« Eine Diskussion entbrannte.
Groß wurden die Augen einer Schülergruppe, die die Aufforderung nicht sofort lasen und die Klassenlehrerin plötzlich auf das Bild einschlug. Was machte sie denn da? Das darf sie doch gar nicht! Erleichterung, begleitet von herzhaftem Lachen, machte sich bemerkbar, als die Schülerinnen und Schüler verstanden, dass das zur Begegnung mit diesem Kunstwerk dazugehört. Bei Christian Philipp Müllers Wandinstallation »It's not just a matter of black or white« (2016) waren sich alle einig: Es ist toll, wenn Kunst zum Mitmachen einlädt und die Meinung der Besucher sichtbar macht. Fleißig klebten sie ihre Punkte an ausgewählte Zitate. Dabei wurden sie von Kunstbetrachtern zu partizipierenden Akteuren, die ein Kunstwerk selbst mitgestalten durften und dadurch Stellung bezogen. Mit vielen neuen Eindrücken, Erfahrungen und Anregungen ging es schließlich wieder zurück auf die Schulbank. Nun galt es, das Erlebte in eigene Projekte umzusetzen. Selbst aktiv werden! Nach dieser Auftaktveranstaltung hielten die persönlichen Eindrücke Einzug in die Kulturtagebücher unserer Schülerinnen und Schüler, in denen sie ihre kulturellen Begegnungen reflektierten. Die Führung durch die Ausstellung hat allen gefallen, da die Erklärungen zu den einzelnen Exponaten verständlich waren. Sie nahmen die Veränderungen der Räumlichkeiten im Vergleich zur letzten Ausstellung wahr und erzählten rückblickend, dass sie der Besuch nachdenklich gestimmt hat, da die Kunstwerke aus unterschiedlichen Sichtweisen wahrgenommen werden können. Die Arbeiten, so die Jugendlichen, wirkten dadurch geheimnisvoll, denn der eigene Blick offenbare häufig nicht, was hinter einem Werk stecke. Die gemeinsame Arbeit an der Wahrnehmung von Multiperspektivität setzte sich in den kommenden vier Wochen bis Anfang September fort. Unsere Schülerinnen und Schüler arbeiteten nun curricular gebunden in allen Unterrichtsfächern
zum Ausstellungsthema. In Mathematik ging es zum Beispiel um »fair« oder »nicht fair«. So wurden sie im Thema Wahrscheinlichkeitsrechnung zu Spezialisten des Glücksspiels und fertigten zu einem fiktiven Spiel ein Gutachten für ein Kasino an. Im konfessionell-kooperativen Religionsunterricht begegneten sie Luther und dessen Stellungnahme zur Kirchenpolitik seiner Zeit. Ihre dadurch gewonnenen Eindrücke und Erkenntnisse hielten die Schülerinnen und Schüler in Form von Hörspielen und Stop-Motion-Videos fest. Von der gleichaltrigen Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai aus Pakistan, die sich für das Recht auf Bildung einsetzt, erfuhren sie im Fach Gesellschaftslehre. Im Anschluss daran fragten sich die Jugendlichen, für was sie sich einsetzen würden. Dabei nannten sie u.a. für die Bewahrung der Natur und vor allem für Frieden. Diese Schlussfolgerungen wurden fotografisch oder in Form von narrativen Plastiken aus Styropor und Draht festgehalten, in denen sie ihre Haltung zum Ausdruck brachten. Ferner interpretierten die Jugendlichen das Werk von Joseph Beuys, das auch in der Gruppenschau STELLUNG NEHMEN vertreten war, frei nach dem Motto »Ja oder nee, das ist hier die Frage!« Wie äußere ich meine Meinung allein durch Mimik und Gestik? Erkennt der Betrachter mittels der dazu entstandenen fotografischen Werke, um welche Meinungsäußerung es sich handelt? »+« und »–«, zwei Zeichen der Stellungnahme, fanden auf selbsthergestellten Gipsmasken ihren Platz. »Hallo, ich bin die Kestner Gesellschaft« Auch mit der Geschichte der Kestner Gesellschaft setzten sich einige Schülerinnen und Schüler innerhalb ihres Wahlpflichtkurses Gesellschaftslehre praktisch auseinander. Die Zeitreise begann mit der Gründung der Kestner Gesellschaft. Welche Ziele verfolgte der erste Direktor der Kestner Gesellschaft Paul Erich Küppers, und welche Bedeutung hat Kunst für die Gesellschaft? Was geschah, als die Nationalsozialisten an die
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Macht kamen? Was hatten diese für ein Kunstverständnis? Was bedeutet überhaupt »entartete Kunst«? Warum sollte der Direktor Justus Bier seines Amtes enthoben werden? Die Schülerinnen und Schüler gingen auf Spurensuche, um die Fragen zu beantworten, recherchierten Texte und Fotografien, fertigten selbst Zeichnungen an, schrieben Texte und produzierten ihre eigenen Common-Craft-Videos (Legetechnik-Filme). Das Video einer Schülergruppe erzählte die Geschichte des Hauses aus Sicht der Kestner Gesellschaft und wurde bis zum 13. November 2016 im Foyer der Kestner Gesellschaft gezeigt. Unsere Schülerinnen und Schüler erhielten durch die biografische Auseinandersetzung mit der Person Justus Bier Einblicke in die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung durch die Nazis und lernten die Ansichten der Mitläufer kennen, deren Meinung konform mit der faschistischen Regierungsform war und die Befehle ausführten. Am Beispiel des Personals der Kestner Gesellschaft war jedoch auch das Widerständige, das Menschliche dieser Zeit im Unterricht allgegenwärtig. Mit der Auseinandersetzung, wie der Vorstand der Kestner Gesellschaft sich vor ihren jüdischen Direktor stellte, lernten die jungen Menschen, dass sich Menschlichkeit auch in den dunkelsten Zeiten durchsetzen kann und sich der Einsatz dafür auszahlt. Justus Bier gelang es mit der weiteren finanziellen Unterstützung der Kestner Gesellschaft 1937 in die USA zu
S. 46: Die Schülerinnen und Schüler nehmen Stellung an Christian Philipp Müllers Installation »It‘s not just a matter of black or white« (2016). S. 48: Film-Still aus dem Legetechnik-Video »Hallo, ich bin die Kestner Gesellschaft«.
emigrieren. Innerhalb der fächerübergreifenden Projekte wurde nicht nur fachliches Wissen erlernt, sondern durch die Kulturbegegnungen und den individuellen künstlerischen Betätigungen ein Lernen mit allen Sinnen ermöglicht. Dabei wurden auch Schlüsselkompetenzen, wie Kommunikationsfähigkeit, Selbstorganisation, Ausdrucksfähigkeit, Toleranz, Ausdauer, kreatives Denken und Improvisationsvermögen vermittelt. Ein Hoch auf uns! Zum großen Jubiläumsfest am 3. September 2016 wurden unsere jungen Kulturkenner auch musikalisch aktiv und überraschten die Kestner Gesellschaft mit einem öffentlichen Geburtstagsständchen. Sogar Geschenke hatten sie mitgebracht! Zum Dank erhielt der Chor vom ersten Vorsitzenden der Kestner Gesellschaft Uwe Reuter eine kostenlose Mitgliedschaft für ein Jahr. So kann es weitergehen! Von der Kunst und Musik beflügelt, freuen wir uns auf die Fortsetzung unseres Projekts im nächsten Jahr, auf viele weitere spannende Workshops und Projekte. Vieles ist in Planung. Was genau? Lasst Euch überraschen!
Gemeinsame Erkundung der »Schreitsockel« von Franz Erhard Walther. In Anlehnung an Joseph Beuys' Soundarbeit von 1968 entwickelten die Schülerinnen und Schüler eigene Stellungnahmen und äußerten diese auf Gipsmasken.
S. 49: Schülerinnen und Schüler singen ein Geburtstagsständchen. Schülerin Sina und Schulleiter Rainer Kamphus überreichen Uwe Reuter Jubiläumsgeschenke.
Die jungen Kunsteroberer Auch in diesem Jahr kamen in den Programmen der Kunstvermittlung wieder Groß und Klein auf ihre Kosten! Neben einem umfangreichen Begleitprogramm zu den Ausstellungen mit Künstlergesprächen, Themenabenden und Vorträgen für Erwachsene, erkundeten unsere jungen Mitglieder und Kunstliebhaber die Ausstellungen altersgemäß und spielerisch. Ob im Rahmen von Ferienworkshops oder unserem regelmäßigen Kinderprogramm »kestnerkids«: Gemeinsam entdeckten wir die Gruselmonster in Tobias Madisons Geisterbahn, schritten über Franz Erhard Walthers »Schreitsockel« und inszenierten malerisch unsere eigenen Lieblingsmotive.
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1 Die kestnerkids erkunden die Serie »Great Men« (begonnen 2014) der Malerin Marlene Dumas. 2 Im Workshop zur Ausstellung von Tobias Madison sprachen wir über das Gruseln und unsere Ängste und bauten unsere ganz eigene Geisterbahn in den Katakomben des alten Goseriedebads. 3 Ausprobieren steht im Vordergrund: Bei »kestnerkids machen kunst« wird Farbe nicht nur mit dem Pinsel aufgetragen, sondern auch mit den Händen oder mithilfe von Spachteln und Haarkämmen auf dem Malgrund verteilt.
4 Um all unsere Sinne drehte sich der Sommerferien-Workshop »schritt für schritt«. Von der Ausstellung »STELLUNG NEHMEN« inspiriert, bauten wir uns einen großen Barfuß-Parcours. 5 Während unseres Ferienworkshops »bühne frei für die malerei« zur Ausstellung von Monika Baer ließen die Kinder ihre ganz eigenen Motive über ihre Bilder tanzen. 6 Auch die Kleinen durften Ahmet Öğüts Selbstporträt schlagen! 7 Im Rahmen des »Kunstsommers« erprobten sich jugendliche Schüler aus der Region künstlerisch, die vielleicht einmal ein Studium der freien Kunst anstreben.
Kinderseite
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1892 – 2017
125 Jahre Künstlerkolonie Ahrenshoop: Ein Festjahr mit vielen Höhepunkten in dem reizvollen Künstlerort an der Ostsee. Das erst 2013 eröffnete Kunstmuseum Ahrenshoop, Schwerpunkt-Förderprojekt der FAMAKunststiftung, ist eine bundesweit aufgestellte Gemeinschaftsstiftung mit einer einzigartigen Sammlung moderner Kunst in der Ostseeregion um Ahrenshoop vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis heute. Der spektakuläre Neubau des Berliner Büros Staab Architekten hat schon mehr als 120.000 Gäste angezogen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Kontakt: Abbildung: Franz Triebsch, Tanz am Strand, um 1927 Sammlung der Gemeinde Ahrenshoop
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Jens Heidenblut, Vorstand FAMAKunststiftung, Jens.Heidenblut@FAMAKunststiftung.de
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Mit der Kestner Gesellschaft verbindet mich die zusammen mit Veit Görner 2005 initiierte mhh-kestnerschau als gemeinsame Aktivität des MHH-Kunstforum und der Kestner Gesellschaft, die Werke von Kunststudenten, Meisterschülern und jungen Künstlerinnen und Künstlern im Zentralklinikum der MHH ausstellt. Die Praktikanten des interdisziplinär besetzten Praktikantenlabors der Kestner Gesellschaft kuratieren und betreuen die mhhkestnerschau selbstständig, was ihnen die einmalige Gelegenheit gibt, die kuratorische Praxis kennenzulernen. Ich wünsche der Kestner Gesellschaft zum 100. Geburtstag eine Fortführung der erfolgreichen Arbeit bei der Vermittlung junger, neuer Kunst und der Förderung der künstlerisch interessierten Praktikanten Ich engagiere mich für die Kestner Gesellschaft im Interesse einer weiterhin guten Zusammenarbeit mit dem MHH-Kunstforum.
Prof. Dr. med. Henning Zeidler
Sprecher des Kunstkomitee MHH-Kunstforum e.V.
Glückwunsch zum 100.
Das Labor
Das Labor ist das »Reich« unserer Praktikantinnen und Praktikanten. Hier gibt es viel Raum zum gemeinsamen Arbeiten, Experimentieren und Lernen. Im vergangenen Jahr waren 19 Studierende aus den unterschiedlichsten Fachbereichen bei uns tätig. Ihr unermüdliches Engagement bereicherte das ganze Team. Alle bringen unterschiedliches Wissen mit – und meistens macht jede und jeder eine unglaubliche individuelle Entwicklung durch. Manchmal ist es wie beim Memory: Erst im Verlauf des Spiels weiß man, welche Karten zusammenpassen.
Vermittlung
Kuratorischer Bereich
Grafik- und
Mediendesign
Presse- und Öffentlichkeits arbeit
Kestner Magazin
»Lunch break« Führungen
Informations management
rche
e Rech
MHH-Kestnerschau
Kochen
IT-Unterstützung
Cuong Dinh | Jasmin Schmitt | Hayel Nasr | Jasmin Wojcitzki | Franz Jelinek | Clara Meissen | Julian Schneider | Katharina Ohmer | Lea Maria Steinkampf | Michael Sobolev | Felix Ahrens | Leandra Busch | Lennart Holst | Lilli Braun | Mathilde Haentzler | Kateryna Kostiuchenko | Nadine Hilker | Lara Rennen | Vivien Scharwat Herzlichen Dank an alle Laborantinnen und Laboranten aus dem Jahr 2016!
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Labor
24. MHHKestnerschau
Die 24. MHH-Kestnerschau ist vom 16. Juni 2016 bis 9. Januar 2017 im Besucherfoyer der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) zu sehen. Traditionell wird die kestnerschau – ein Kooperationsprojekt der Kestner Gesellschaft mit dem Kunstforum e.V. – von den Laborantinnen und Laboranten der Kestner Gesellschaft vorbereitet, kuratiert und umgesetzt. Ein Erfahrungsbericht von Vivien Schwarwat, Laborantin im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
G
leich zu Anfang meines Praktikums im März 2016 wurde mir von der »berühmten«, regelmäßig stattfindenden Kestnerschau erzählt. Doch bis dato hatte ich absolut keine Ahnung, was auf mich und die anderen Mitstreiter zukommen wird. Ich hatte keinerlei Erfahrungen mit dem Planen und Verwirklichen einer Ausstellung, da ich nicht wie die meisten Praktikantinnen und Praktikanten der Kestner Gesellschaft Kunstgeschichte oder Ähnliches studiere, sondern mich für das Studium Public Relations entschieden habe. Der Termin der diesjährigen kestnerschau in der MHH rückte immer näher. Aus diesem Grund vereinbarten wir im April ein Treffen mit der Klasse für Malerei von Frances Scholz an der Hochschule für Bildende Künste (HBK) und machten uns dafür auf den Weg nach Braunschweig. Dort verbrachten wir einen unglaublich spannenden, aber auch anstrengenden Tag. Wir sahen uns beeindruckende Werke von ungefähr 20 Studierenden an und diskutierten daraufhin lange über unsere vielen verschiedenen Eindrücke und ein mögliches Ausstellungskonzept. Schließlich waren wir uns über die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler für die 24. MHH-Kestnerschau einig und gaben Judith Crasser, Tarik Kentouche und Xaert Pretorius wenige Tage später eine positive Rückmeldung. Bei den ausgewählten Kunststudierenden fiel uns sofort auf, dass sie zur besonderen Ausstellungssituation in der Medizinischen Hochschule passen könnten. Alle drei näherten sich den Strukturen des Ortes und den Spuren der Menschen auf ihre eigene künstlerische Weise. Die ausgestellten Arbeiten wurden speziell für die Räume der Medizinischen Hochschule konzipiert. Ab diesem Zeitpunkt begann die heiße Phase: Wir arbeiteten
intensiv am Aufbau, Ausstellungsheft, an Flyern und Plakaten, wir akquirierten Sponsoren, organisierten die Eröffnung und – nicht zu vergessen – wir suchten einen Titel für die diesjährige Ausstellung. Ein schwieriges Unterfangen. Irgendwann fiel uns auf, dass häufig verwendete Begriffe im medizinischen Bereich mit den drei gleichen Buchstaben enden – beispielsweise Psychologie oder Radiologie: Der Titel »gie« war gefunden! Trotz den Anstrengungen und dem anfangs spärlich besetzten kestnerlabor konnten wir mit Hilfe und Unterstützung von Milan Ther, kuratorischer Assistent der Kestner Gesellschaft, alle Aufgaben bewältigen. Am Mittwoch, den 15. Juni 2016 um 18 Uhr war es dann soweit. Alle Objekte hingen an den Wänden der MHH, Einladungen und Pressemitteilungen waren verschickt, das gesponserte Catering aufgebaut und die drei Künstler anwesend. Nach einer Performance von Judith Crasser und Xaert Pretorius sprachen Prof. Dr. med. Herman Haller, der 2. Vorsitzende des MHH-Kunstforums, Lea Steinkampf aus dem kestnerlabor und Milan Ther. Alles lief glatt, die Presse hatte die Ausstellung angekündigt und so mischten sich Kunststudierende und Kolleginnen und Kollegen mit Patienten und deren Besuchern im Foyer der MHH. Ein voller Erfolg – und eine unglaublich wichtige Erfahrung für alle Beteiligten. Eröffnung der 14. MHH-Kestnerschau, es spricht Prof. Dr. Hermann Haller.
Editionen 2016 Rita McBride *1960 in Des Moines, Iowa | lebt in Düsseldorf SERVICE CALLER 2015 | Aluminiumobjekt | Objektgröße 9,5 x 6,5 x 3 cm | Auflage 13 + 2 a.p. | Zertifikat signiert und nummeriert | 1.800,00 € Mit ihren skulpturalen Werken analysiert die amerikanische Bildhauerin Rita McBride gesellschaftliche Strukturen, die uns unmerklich im alltäglichen Handeln steuern. Ausgangspunkte ihrer Skulpturen sind dabei häufig alltägliche Gebrauchsgegenstände, mit deren Form, Materialität und Präsentationsform die Künstlerin spielt. Mit der Edition »Service Caller« verweist McBride erneut auf die zugleich große und doch absurde
in den Deckel des Kartons gelasert – ein Zitat, das konkret auf den Ort seiner Ausstellung verweist: Diese drei Wörter wurden zu Zeiten des Leerstands auf den Boden des alten Schwimmbeckens des ehemaligen Goseriedebads gesprayt und sind noch heute an dieser Stelle im Untergeschoss der Kestner Gesellschaft zu lesen. Christian Philipp Müller *1957 in Biel | lebt und arbeitet in Berlin STRIPES TO DOTS
Aussagekraft, die ein Gegenstand haben kann, wenn dieser erstmal seinem ursprünglichen Kontext isoliert wird. Das Klingeln nach einem Bediensteten – eine Wunschvorstellung, die irgendwie aus der Zeit gefallen scheint. Tobias Madison *1985 in Basel, Schweiz | lebt in Zürich und Los Angeles MOON UNIT 2016 | Objekt | Schuhkarton mit Lasercut, »Little Sun« & »Grow Love with Me« | Objektgröße ca. 32 x 20 x 12 cm, Maße variabel | Unterseitig signiert und nummeriert | Auflage 20 + 5 a.p. | 600,00 € Für seine Arbeit »Moon Unit« nutzt der Schweizer Tobias Madison zwei Objekte, die in zahlreichen Museumsshops weltweit erhältlich sind: die Solarlampe »Little Sun« des Künstlers Olafur Eliasson und »Grow Love with me« von Yoko Ono, eine kleine Dose, aus der eine Pflanze wachsen kann. Madison versetzt diese Dinge, die als Ware aus der Kunst abgekoppelt sind, in einen neuen KunstKreislauf und erweitert sie mit einer Verpackung. Diese besteht aus einem silberfarben eingesprühten Schuhkarton, in den der Titel des Werks gelasert wurde. Er zitiert den Namen der Tochter des amerikanischen Komponisten und Musikers Frank Zappa. Außerdem hat Madison die Wörter „ACID. AIDS. EDDI“
2016 | Tote Bag und Schachtel mit zwei Fotos von CPM | Tote Bag aus pflanzlich gegerbten Rindleder und Palladium beschichteten Messingbeschlägen | Außenseiten: Zebrastreifen in Rasteroptik geprägt, Kragen Innen bei Prägung auf Weiß: PB 0110 und AB CPM PB, Kragen Innen bei Prägung auf Schwarz: KESTNERGESELLSCHAFT | 37 x 41 x 8 cm | Auflage 8 + 5 a.p. | in Kooperation mit PB 0110, Philipp Bree und Ayzit Bostan | 3.500,00 € Christian Philipp Müllers künstlerische Praxis umfasst Fotografie, Skulptur, Installation, Video und Performance und ist in der Konzeptkunst und Institutionskritik verankert. Seine Installationen zeichnen sich durch präzise Setzungen aus, die gesellschaftspolitische Wertigkeiten aufgreifen und vor Ort verankerte Konventionen, Traditionen oder Rituale spielerisch in den Kunstraum überführen. Müllers Edition »Stripes To Dots« bezieht sich auf die ortsspezifische Installation »It’s not just a matter of black or white«,
mit der er in der Ausstellung STELLUNG NEHMEN (2016) in der Kestner Gesellschaft vertreten war. In Kooperation mit Unternehmer Philipp Bree und Modedesignerin Ayzit Bostan hat der Künstler ein Tote Bag entworfen, in der er Elemente der Installation, wie die zentrale Zebratrophäe, aufnimmt und formal weiterführt. Das Streifenmuster des Zebras schreibt sich in das perforierte Leder der Tote Bag ein und verleiht ihm einen skulptural haptischen Charakter. Der architektonische Aufbau und das edle Design in schwarz und weiß erheben die Tasche zu einem zeitlosen und exklusiven Kunstwerk. Im Inneren der edlen Schachtel zeigen Fotos die Tasche von der Produktion bis hin zu ihrer Reise in die Welt. Die dazugehörige Schachtel wird durch eine Fotografie auf der Außenseite und eine in der Innenseite ergänzt. Henning Fehr und Philipp Rühr *1985 in Erlangen und Brühl | leben in Köln T9 2016 | Holz mit Brennstift beschriftet | Länge 14 cm, Durchmesser 1,8 cm | Auflage 10 + 3 a.p. | Zertifikat signiert und nummeriert | 120,00 €
In ihrer Edition »T9« für die Mitglieder der Kestner Gesellschaft haben Henning Fehr und Philipp Rühr folgenden Satz in einen kleinen Rundstab aus Holz graviert: »Krass mein Handy hat mal nem Naziii gehört ich wollte Dönerpizza schreiben und dann kam Dönerfresse«. Die T9-Technologie, die am häufigsten auf Nokia-Handys installiert ist, verfügt über eine Texterkennungsfunktion, bekannte Wörter werden automatisch vorgeschlagen. Häufig verwendete Begriffe, die nicht zum vorprogrammierten Wortschatz gehören, können vom Nutzer des Mobiltelefons hinzugefügt werden. Der Satz auf dem Schriftstab weist somit darauf hin, dass ein gebraucht gekauftes Handy Spuren von Rassismus aufweisen kann. So wird die Technologie durch ihre Nutzung – in diesem Fall vom Vorbesitzer – zum Träger von Kultur.
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Jubiläum
Monika Baer *1964 in Freiburg/Breisgau | lebt und arbeitet in Berlin ON DEMAND (HANOVER) 2016 | Acryl, Tusche, Öl auf Leinwand | 38 x 31,5 cm | Serie von acht Werken | Rückseitig signiert | 5.000,00 €
Monika Baers achtteilige Gemäldeserie »on demand (Hanover)« ist von ihrer in der Kestner Gesellschaft ausgestellten Serie »on hold« (2015) inspiriert. Für beide Werkgruppen charakteristisch ist die schwarze, expressiv bemalte Oberfläche, auf der Kante des Keilrahmens verlaufen malerische Spuren eines auffälligen Neon-Orange. Auf der Oberkante des Rahmens liegen rosa und/ oder schwarze Farbwürste, die Farbe erscheint als reines Material, sie wirkt gleichzeitig lustlos und leger, voreingenommen und gleichzeitig naiv. Die Titel beider Serien verweisen auf Begriffe, die bei Transaktionen innerhalb der Kunstwelt Gebrauch finden. Die Bezeichnung »on hold« wird für reservierte, noch nicht bezahlte Gemälde verwendet, während »on demand« bedeutet, einer Nachfrage entgegenzukommen. Rochelle Feinstein *1947 | lebt und arbeitet in New York MAKE IT BEHAVE...THE ABSTRACT ROOM 2016 | Inkjet Druck | Rahmen mit Acrylfarbe übermalt | Rahmengröße 35,6 x 27,9 cm | Auflage 15 + 5 a.p. | Rückseitig signiert und nummeriert | 1000,00 € (nur gerahmt erhältlich) | Bildnachweis: bpk | Sprengel Museum Hannover | Wilhelm Redemann | 1934 Die Edition »Make It Behave…The Abstract Room« der amerikanischen Künstlerin Rochelle Feinstein verweist auf ein Werk, das auch als Titelgeber für ihre Ausstellung in der Kestner Gesellschaft fungiert: »Make It Behave« aus dem
Jahr 1990 setzt sich aus der Geste eines einzigen Pinselstrichs zu einem roten Quadrat auf weiß grundierter Leinwand zusammen. Diesen Gestus nimmt Feinstein auf dem weißen Rahmen der Edition wieder auf und umfasst eine Abbildung des »Kabinett der Abstrakten«. Das Kabinett wurde 1927 von Alexander Dorner, dem damaligen Leiter der Gemäldegalerie im Provinzialmuseum Hannover, in Auftrag gegeben und von El Lissitzky entworfen und umgesetzt. Erstmals wurde damit ein Ausstellungsraum geschaffen, der eigens für die Präsenta-
Reptils. Für ihr Gemeinschaftsprojekt haben sich Thornton und Richards über einen längeren Zeitraum dialogisch Filmmaterial zugeschickt und dies im Prozess immer wieder verändert. Die Arbeit beider künstlerischer Positionen ist gekennzeichnet durch ihre unmittelbare Nähe zum Medium Film. In »Crossing« zeigt
sich dies unter anderem durch Leslie Thorntons erzählerische Kommentare zu den Ereignissen in den Filmsequenzen, während James Richards’ Verständnis für Filmmontage unterschiedlichste Bilder poetisch verbindet.
tion von abstrakter Kunst gedacht war. Neben Werken von El Lissitzky wurden Arbeiten von Pablo Picasso, Fernand Léger und Kurt Schwitters gezeigt. Sowohl El Lissitzky als auch Alexander Dorner sind eng mit der Geschichte der Kestner Gesellschaft verbunden. So bezog El Lissitzky von 1922 bis 1924 das Atelier der Kestner Gesellschaft in der Königstraße 8, während Alexander Dorner von 1923 bis 1924 die künstlerische Leitung übernahm und darüber hinaus als 1. Vorsitzender des Vereins tätig war. James Richards ǀ Leslie Thornton James Richards *1983 in Cardiff und Leslie Thornton *1951 in Knoxville, Tennessee JUST LET IT GO 2016 | Pigmentdruck | Blatttgröße 50 x 28,1 cm | Auflage 70 + 10 a.p. | 620 € gerahmt | 470 € kaschiert, ungerahmt Die Edition zur Ausstellung »Abyss Film« in der Kestner Gesellschaft zeigt ein Schwarz-Weiß-Bild eines auf dem Waldboden liegenden Krokodils in invertierten Farben. In ihrem gemeinsamen Film »Crossing« (2016) bewegen sich die Blätter im Rhythmus des Atems des
Unsere Lieblingseditionen Björn Dahlem
Dana Schutz
Kris Martin
*1974 in München | lebt in Berlin OHNE TITEL
* 1976 in Livonia, Michigan | lebt in Brooklyn, New York
*1972 in Kortrijk | lebt in Gent
2008 | Fotografie individuell mit Ketchup bemalt | Rahmengröße 24,4 x 19,2 cm, Motivgröße 20 x 15 cm |Rückseitig signiert und nummeriert | Auflage 30 + 14 a.p. | 300,00 € (gerahmt)
BACK SURGERY IN BED 2014 | Holzschnitt | Motivgröße 63,5 x 45,7 cm | Blattgröße 71,8 x 53,0 cm | Auflage 50 | Vorderseitig signiert und nummeriert | 750,00 €
Cecily Brown
Hanne Darboven
Sarah Morris
*1969 in London | lebt in New York
*1941 in München †2009 in Hamburg
THE TRIBULATIONS OF ST. ANTHONY
EIN JAHRHUNDERT-ABC
*1967 in London | lebt in New York und London
2010 | Aquatinta-Radierung auf Stardream Perlglanzpapier | Blattgröße 40 cm x 30,5 cm | Rückseitig signiert und nummeriert | Auflage 25 + 5 a.p. l 5 p.p. | 2.500,00 €
2004 | Offsetdruck, nach einer Originalzeichnung von 1970/71 | Blattgröße 33,7 cm x 47 cm, Motivgröße 29,7 cm x 42 cm | Vorderseitig signiert und nummeriert | Auflage 100 | 250,00 €
STILL ALIVE 2011 | Serigrafie auf Velin | Motivgröße 23 x 19 cm, Blattgröße 42 x 29 cm | Vorderseitig signiert und nummeriert | Auflage 30 | 900,00 €
SONY (LOS ANGELES) 2005 | 11-Farbdruck lackiert auf Somerset Papier, 400g/m³ | 60 x 60 cm | Rückseitig signiert und nummeriert | Auflage 100 +25 a.p. 800,00 €
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Impressum Impressum
Kestner Gesellschaft Goseriede 11 30159 Hannover Germany Fon +49 511 70120 0 Fax +49 511 70120 20 kestner@kestnergesellschaft.de www.kestnergesellschaft.de Vorstand Uwe H. Reuter (1. Vorsitzender) Herbert K. Haas (2. Vorsitzender) Dr. Michael Kunst (Schatzmeister) Ulrich Schneider Thomas Düffert Eckhard Forst Dr. Immanuel Hermreck Inga Samii Dr. Peter Thormann Kuratorium Herbert K. Haas (Vorsitzender) ǀ Dr. Carl Haenlein (Ehrenmitglied) ǀ Dr. MaxGeorg Büchner ǀ Norbert H. Essing ǀ Dipl.-Ing. Michael G. Feist ǀ Herbert Flecken ǀ Dietmar Götze ǀ Dr. Friedhelm Haak ǀ Holger Hammer ǀ Sepp D. Heckmann ǀ Dr. Immanuel Hermreck ǀ Albrecht Hertz-Eichenrode ǀ Michael Hocks ǀ Dr. Hinrich Holm ǀ Dr. Heinrich Jagau ǀ Hermann Kasten ǀ Dr. Oliver Kiaman ǀ Dr. Hans Künzle ǀ Klaus Laminet ǀ Dr. Peter Lütke-Bornefeld ǀ Sylvia von Metzler ǀ Dr. Volker Müller ǀ Günter Papenburg ǀ Prof. Dr. Hannes Rehm ǀ Alice Schardt-Rossmann ǀ Dirk Rossmann ǀ Dr. Yorck Schmidt ǀ Dr. Andreas SchneiderNeureither ǀ Andreas Schober ǀ Stefan Schostok ǀ Gerhard Schröder ǀ Jörg Schubert ǀ Elke Strathmann ǀ Dr. Peter Thormann ǀ Dr. Oliver Thum ǀ Marc Ufer ǀ Stephan Weil ǀ Dr. Susanna Zapreva Direktorin Christina Végh Geschäftsführerin Mairi Kroll Kommunikation Gudrun Herz Kuratorische Assistenz / Curatorial Assistance Elmas Senol, Milan Ther Vermittung Helen Wobbe Rechnungswesen Kirstin Herold, Dr. Brigitte Kirch, Petra Lücke
Ausstellungstechnik technik
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Betriebs-
Jörg-Maria Brügger, Rainer Walter, Eddie Lange
Redaktion Gudrun Herz
Administration Förderkreise Sinje Schwammbach
Texte und Recherche Gudrun Herz, Nadine Hilker, Kateryna Kostiuchenko, Lara Rennen, Vivien Scharwat, Jasmin Schmitt, Julian Schneider, Elmas Senol, Milan Ther, Christina Végh, Helen Wobbe, Jasmin Woiczycky, Astrid Ziron
Unterstützung Förderkreise Jacques Sauvaget
Lektorat Dr. Brigitte Kirch, Helen Wobbe
Empfang Germaine Mogg, Angela Pohl
Layout und Satz Michael Sobolev Kateryna Kostiuchenko (Labor, Team)
Mitgliederverwaltung Sabine Sauermilch
kestnerlabor Kateryna Kostiuchenko, Jasmin Schmitt, Michael Sobolev Erweitertes Team Sigrid Didjurgis ǀ Martin Grobecker ǀ Jenny Heine ǀ Robert Knoke ǀ Katja Krause ǀ Alice Man ǀ Thomas Neveling ǀ Caterina Stibitzky ǀ Michael Stoeber ǀ Anette Walz ǀ Dörte Wiegand ǀ Ehrenamt ǀ Matthias Forst, Empfang ǀ Alice Man, Archiv ǀ Sascha Gustiné, Führungen ǀ Eberhard Meier, Führungen ǀ Ulrich Prigge, Fotografien ǀ Dorothee Schniewind, Recherche Editionen und Geschichte ǀ Michael Schöpf, Datenschutzbeauftragter kestnerfirmenpartner / kestnerfirmenförderer Architekten BKSP ǀ ars mundi ǀ Bahlsen GmbH & Co. KG ǀ Bankhaus Metzler seel. Sohn und Co. ǀ Bantleon AG ǀ Bertelsmann SE & Co. KG aA ǀ Bethmann Bank AG ǀ Continental AG ǀ Deloitte ǀ Deutsche Messe AG ǀ Dirk Rossmann GmbH ǀ Elvaston Capital Management GmbH ǀ HANNOVER Finanz GmbH ǀ HANNOVER Rückversicherung AG ǀ HAUS & GRUNDEIGENTUM Service GmbH ǀ Institut der Norddeutschen Wirtschaft e.V. ǀ Investa Projektentwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH ǀ KIND ǀ KPMG AG ǀ Nobert Essing Kommunikation GmbH ǀ NORD/LB ǀ primetec ǀ PSD Bank Hannover eG ǀ Dr. Yorck Schmidt ǀ Schneider-Neureither & Partner AG ǀ Gerhard Schröder Bundeskanzler a.D. ǀ Sparkasse Hannover ǀ Stadtwerke Hannover AG ǀ Verlagsges. Madsack GmbH & Co KG ǀ VGH Versicherungen ǀ VHV Gruppe ǀ Gerhard D. Wempe KG ǀ Witte Projektmanagement GmbH
Cover Rochelle Feinstein | Now | Triptychon (1/3) | 2000 | 76,2 x 101,6 cm | Courtesy On Stellar Rays und die Künstlerin Schrift Adobe Garamond Pro | Microsoft Tahoma Druck Druckhaus Göttingen Auflage 6.000 Das Magazin der Kestner Gesellschaft erscheint einmal im Jahr. Dank Ein herzlicher Dank geht an unsere großzügigen Unterstützer, die durch ihre Anzeigen das Kestner Magazin ermöglicht haben. Ebenfalls herzlichen Dank an alle Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und Kollegen, die mit ihren Texten und ihrer Unterstützung einen wertvollen Beitrag zum Magazin leisten. Ganz besonderer Dank gilt auch den Praktikantinnen und Praktikanten im Labor und ihr unermüdliches Engagement. Ohne sie hätten wir die Produktion des Heftes nicht realisieren können. Das Land Niedersachsen fördert die Kestner Gesellschaft
Kulturpartner
Stand Dezember 2016
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UNSERE KUNST IST SICHERHEIT. Die Kestner Gesellschaft zählt zu den renommiertesten Kunsthäusern für zeitgenössische Ausstellungen weltweit. primetec bietet dafür exzellente Leistungen. Dadurch sind wir ausgezeichnete Partner.
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kestnergesellschaft goseriede 11 | 30 159 hannover | ge rmany fon +49 511 70120 0 | fax +49 511 70120 20 www.kestnergesellschaft.de