karlheinz zankl m the
HOLZ das Buch
Unfassbar aber wahr. Im deutschen Sprachraum gibt es aktuell kein Buch das sich mit der Ästhetik des wunderbarsten aller Materialien beschäftigt.
Es musste also gemacht werden - dieses Buch. Bald wurde klar, dass die abgrenzung zum Thema Baum & Wald das größte Problem sei. dank eines unerschöpflichen Bildarchives war es möglich, eine große Bandbreite des Themas in ästethisch ansprechender Form zu präsentieren. Redaktionelle Themen rund ums holz, sollten dem Leser ein kurzweiliges Vergnügen bereiten. Für anregungen und Kritik ist der autor dankbar.
HOLZ
d ER a uto RFoto: Birgit s iller
geb.: 1967 in salzburg. Bezeichnet sich selbst als „holzdamisch“. als bereits fertig ausgebildeter Zimmerer, maturierte er am holztechnikum Kuchl und jobbte als tischler, Zimmermann, holzbautechniker, Papiermacher, Forstarbeiter und säger. als Berufsschullehrer für holztechnik und tischlerei verdient er sein Geld. Er wohnt mit seiner Frau claudia und seinen vier Kinder in einem holzhaus in Kuchlwie er selbst sagt: eine ewige holzbaustelle. Zu seinen Fähigkeiten zählen neben verschiedenen holzarbeiten auch die Photographie (die er zehn Jahre lang professionell betrieben hat) und das Produzieren von Büchern. Reisen mit dem Motorrad ist seine Leidenschaft.
holz pro
eine liebeserklärung karlheinz zankl
HOLZ EIN W o R t MI t VIER B u chsta BENWas kann sich dahinter schon verbergen? Was könnte uns schon faszinieren an einem Stoff, der uns seit jeher bekannt ist? Holz, das ist doch nichts Besonderes.
Eine durchaus menschliche Eigenschaft - oder sollte man besser Eigenheit sagen - ist es, die dinge, die uns vertraut sind gering zu schätzen. alltägliches erscheint uns selten faszinierend - es verliert den Zauber des Neuen. sogar bei lieben Menschen passiert uns das manchmal. holz ist uns vertraut. Wir haben diesen stoff bereits in Kinderjahren erforscht. Wir haben daran gelutscht, gerochen, wir haben versucht ihn zu begreifen. Mit unseren ersten Zähnen haben wir daran herumgekaut. unsere Eltern verrieten uns den Namen des uns so vertrauten stoffes: holz. dieses Material begleitete uns weiter durch unsere Entwicklung. Wir drückten die schulbank und lernten wie man einen Bleistift hält. selbst das Papier auf dem wir schrieben - so erfuhren wir später - wurde aus holz gemacht. Wir lernten fremde sprachen und erkannten schnell, dass viele Begriffe Ähnlichkeiten hatten. Bei dem Wort holz scheint es allerdings nur in wenigen - sehr nahe verwandten - sprachen eine Ähnlichkeit zu geben. Über diese tatsachen kann man wohl nur Vermutungen anstellen. Mussten unsere Vorfahren bei der Entwicklung von sprache zuerst die elementaren dinge benennen? haben sie dafür möglichst wenig schriftzeichen verwendet, weil diese Wörter sehr häufig verwendet werden würden? tatsächlich kommt man in den meisten sprachen für die Benennung von Holz mit drei bis vier Buchstaben aus. selbst das chinesische schriftzeichen besitzt nur vier striche. hat man aufgrund der tatsache, dass holz vom Baum stammt häufig darauf verzichtet für die Begriffe Baum, Wald und holz unterschiedliche Bezeichnungen zu erfinden? In diesem Zusammenhang fällt uns vielleicht die Bezeichnung „holz“ wie sie unsere Großväter für den Wald verwendeten, wieder ein. tatsächlich ist uns holz ein Wegbegleiter. dieser stoff geht mit uns durch dick und dünn - vom anfang bis zum Ende. hölzern ist unsere Musik, unser sport und unser hobby. Wir essen, trinken und genießen holz.
Für viele von uns wurde holz zum Broterwerb und Lebensinhalt. Nie haben wir uns die einfache Frage gestellt: „Wie würde meine Welt ohne holz aussehen?“ Ein Leben ohne holz - unvorstellbar! die Entwicklung der gesamten Menschheit scheint auf diesem Material aufgebaut zu sein. Bäume, und damit holz gibt es auf unserem Planeten bereits seit über 200 Millionen Jahren - lange bevor die Entstehung der Menschheit (vor 200.000 Jahren) begonnen hatte. holz hat sozusagen auf uns gewartet. Genau genommen hat es durch sein Wachstum erst unsere Existenz ermöglicht - neben Wasser bildet der sauerstoff die Basis für Leben. Von anfang an haben sich unsere Vorfahren des holzes bedient. als Baustoff wurde es genauso verwendet wie als Werkzeug, transporthilfe oder Jagdgerät. die Entdeckung des Feuers und damit der Brandeigenschaften von holz, bedeuteten damals den Beginn einer neuen Epoche. Viele neue Materialien wurden entdeckt und erdacht. dem holz hat der Mensch aber bis heute die treue gehalten. so war holz am Bau der Pyramiden genauso beteiligt wie an der Errichtung der Wunderwerke von heute. Keine Brücke und kein Wolkenkratzer kommt ohne holz aus. christoph Kolumbus hatte mit einem schiff aus holz die Weltmeere erkundet - die Raumfahrt setzt heute auf moderne holzwerkstoffe. die skizzenbücher Leonardo da Vincis waren voll mit Erfindungen rund um den Werkstoff holz. heute, so scheint es, bräuchten wir dringend eine Erfindung, die das Gleichgewicht auf unserem Planeten wieder herstellt. Wir benötigen Produkte die bei der herstellung wenig Energie und Rohstoffe verbrauchen, Produkte die wenig oder keinen abfall hinterlassen, wiederverwertbare Produkte mit geringem transportaufwand bei herstellung und Entsorgung. Klimaneutrale und erneuerbare Produkte für die wir keine Endlager suchen müssen. Wir sollten uns auf die suche nach einem ökosozialen Konzept machen. Ein Konzept, das nicht nur zwischen Gewinnern und Verlierern unterscheidet, das uns als die Menschheit betrachtet. dabei müssten wir eigentlich gar nichts Neues erfinden. dieses Konzept existiert bereits - wir müssten es nur übernehmen. Wie ein uhrwerk betreibt der Wald seit ewigen Zeiten eine hocheffiziente Kreislaufwirtschaft mit seinen Produkten. Zielstrebig, vernetzt und flexibel zugleich, kennt dieses Konzept nur Gewinner. die Holzfabrik Wald ist ein Musterbeispiel an gelebter solidarität und Nachhaltigkeit. Nehmen sie sich - nehmen wir uns daran ein Beispiel.
diese Seite: In Italien werden sie “briccole” genannt. symbole für den Widerstand gegen Naturgewalten.
Seiten zuvor: Lärchenbrett an einer almhütteHOLZ
Ü BER d IE sEELE s EINE s uR s PR u NG s
Man kann kein Buch über Holz schreiben ohne über Bäume zu schwärmen und den Wald zu lieben.
auf einer Wanderung entlang des Kelpler-tracks auf der südinsel Neuseelands kam ich nach mehreren stunden an einem Baum vorbei. Ein unbekannter Passant hatte in einer mit Flechten bedeckte stelle des Baumstammes ein herz hinterlassen. Ein anonymes Liebesbekenntnis an die verzaubernde Naturlandschaft entlang des Waiau River. Mir wurde bewusst, dass dieses kleine Zeichen eine stumme Geste war. Eine aufrichtige Geste der Verbundenheit, des Respekts und der sehnsucht. Ein kleines herz an einer Baumrinde. Es erinnerte mich daran, dass alles Leben dieser Erde miteinander verbunden ist, dass wir alle - tiere, Pflanzen, Menschen - aus denselben elementaren Bausteinen bestehen. so wie das Blut in unseren adern pulsiert, wie unser atem unseren Brustkorb oder Bauch hebt und senkt, so hat auch alles um uns herum einen Rhythmus. die Bäume, der Waldboden und das Leben darauf und darunter spielen im selben grandiosen orchester. Es sind viele Rhythmen die in dieser stummen symphonie mitschwingen. die Jahreszeiten, der Mondzyklus, der Wechsel zwischen tag und Nacht schwingen in der selben Qualität wie die Flügel eines adlers, das herzrasen einer kleinen Maus oder das surren eines Bienenschwarmes. das strömen der säfte in einem Baumstamm, das aufbrechen des Waldbodens durch einen wachsenden Pilz, das Entrollen der jungen Blätter im Frühling geschieht dabei ebenso lautlos wie das Fallen der Blätter im herbst. dieser zauberhafte Klang bringt es fertig, aus einem einzelnen samen (meist nur einige Millimeter groß) einen tonnenschweren Baumriesen entstehen zu lassen. Ein stummer Riese, der alles auf und unter seinem Blätterdach beschützt und hütet. damit diese wunderschöne symphonie nicht in Vergessenheit gerät, schreibt jemand jede einzelne Note penibel mit. an den Jahrringen der Bäume können wir die Partitur des stückes nachlesen - sie geben aufschluss über Wind und Wetter, über trockenheit und Kälte, ja sogar über die nachbarschaftlichen Verhältnisse der Bäume untereinander. das Konzert findet immer statt - der Eintritt ist gratis!
Seiten zuvor: das bewegte Leben einer Eibe, endete nach einem hochwasser im Jahre 2004
diese Seite: holz schreibt Geschichte 28
diese Seite: aus dem Querschnitt einer Eibe wird eine Landkarte, ein Kunstwerk, ein Bild ... 30
Botschaften eines Wurmes an einem australischen Eukalyptusbaum 32
die Nachkommen eines Borkenkäfers fressen sich ins Freie 33
diese Seite: oft als Irrlichter bezeichnet. Vom hallimasch-Pilz durchwuchertes holz leuchtet.
Die Forstwirtschaft und die Holzindustrie haben ein gemeinsames Problem. Fehlinformationen und selektive Wahrnehmung führen dazu, dass dieser Wirtschaftszweig in der Bevölkerung als Phantombild erscheint. der kleinen Gabi kommt es im Kindergarten nur zögerlich über die Lippen: „Mein Papi ist Metzger, er arbeitet in einem schlachthof.“ dem kleinen Michi geht's da nicht anders. sein Papa ist Forstarbeiter. alle Kinder im Kindergarten lieben schnitzel und spielen am liebsten mit den bunten holzbausteinen. sie laufen gerne im Wald herum - sie finden kleine Kälbchen „süß“. Warum müssen sich Gabi und Michi dann für ihre Papis „fremdschämen“? Ganz einfach: weil kleine Kälber töten und Bäume fällen einfach nicht in unsere Gedankenwelt passen. die Wissenschafter nennen das „schlachthausparadox“ - und sie sagen, das betrifft nicht nur die Kinder im Kindergarten. auch wir Erwachsenen nehmen nur das wahr, was wir wahrnehmen wollen. Würde man eine umfrage durchführen mit der einfachen Fragestellung: „Wie wird aus einem Baum ein Brett?“, so müssten wahrscheinlich viele passen. selbst professionellen holzhandwerkern fällt zu den stichwörtern Zerspaner, Gatter, doppelwellennachschnittkreissäge und Kehlautomat oft recht wenig ein. dieses gefährliche halbwissen führt dazu, dass sich alle einig sind: „ Lasst bitte den Wald in Ruhe - holzernte ist Mord am Bruder Baum!“ die Wahrheit sieht ganz anders aus. die Forstwirtschaft ist jene Branche, die seit jeher (zumindest in Europa) an einer umweltschonenden und nachhaltigen Bewirtschaftung unserer heimischen Wälder interessiert ist. Jeder, der einen Baum wachsen gesehen hat, wird ihn bei der Ernte demütig behandeln. die alten holzknechte hinterließen zu diesem Zweck mit ihrer axt Kreuzzeichen auf dem zurückbleibenden „stock“ - als Geste der dankbarkeit. die sägeindustrie versucht aus den Baumstämmen die schönsten Bretter und Pfosten herauszuschneiden. dabei achtet sie darauf, den anteil an Resthölzern möglichst gering zu halten. den Begriff Holzabfälle dürfen sie schnell vergessen - bei der gesamten holzproduktion gibt es keine abfälle!
Frisch gefällte Lärche. sie macht Platz für ihre Nachkommen. Kreislaufwirtschaft wohin man sieht! 37
linke Seite: schwarzbachmühle im Lammertal / salzburg. umweltschonende holzverarbeitung 39
diese Seite: selbst mit hilfsmittel gehört der holzknecht zu den gefährlichsten aller Berufe.
linke Seite: Rundholz für den sägeverschnitt fein säuberlich sortiert und gelagert.
aus rund mach‘ eckig - das Grundprinzip der sägeindustrie
linke Seite: Eckverbindung eines holzblockhauses. tradition trifft high tech
sägenebenprodukte sind Rohstoff für weitere Erzeugnisse.
nächste Seiten: handgefertigte Lärchenholzschindel warten auf ihre Bestimmung
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diese Seite: nicht „von der stange“ Leisten für die Maßanfertigung von besonderen schuhen
rechte Seite: verleihen ihrem Inhalt die besondere Note - Eichenholzfässer
linke Seite: holz im Fahrzeugbau. Räder mit enormen Laufleistungen.
stiele für die heuernte - Baumverwertung bis in die Wipfelspitze.
Flechten, Moose und holz sind alte Bekannte: manche Lebensgemeinschaften halten ewig.
linke Seite: Zäune, oft ein ausdruck von Individualität.
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diese Seite: sensengriff - ergonomisch einwandfrei.
rechte Seite: apfelkisten in südtirol - der apfel fällt eben nicht weit vom stamm.
Leiterwagen im Ruhestand - begehrter dekorgegenstand
linke Seite: Waffe und arbeitsgerät zugleich - die heugabel
der Melkschemel: arbeitsplatz und designerobjekt (less is more) 57
Wer behauptet, sonnenlicht könnte man nicht speichern?
Seite rechts: „golden gate bridge“ - tepelene / albanien
diese Seite: Boardwalk - zur schonung der umwelt. cape hauy / tasmanien 61
holz schwimmt - logisch - aber auch praktisch. Bootsverleih am Plavsee / Montenegro 63holz dreht sich nach dem Wind (linke seite) und verbiegt sich - wenn es sein muss? 65
Seite links: holz dreht manchmal eine Ehrenrunde und erfordert oft Geduld.
übers Wasser gehen - holz macht es möglich. Plavsee / Montenegro
Niemand versteht den Geist des Holzes besser als der Künstler. Der Wunsch, Holz nach seinen Vorstellungen zu formen und gestalten ist uralt und weit verbreitet.
Mit schnitzmessern, stemmeisen und Äxten rücken sie dem holz zu Leibe. sie feilen, schleifen und bürsten es, drehen und wenden es bis das Werk vollbracht ist. Kaum ein Werkstoff ist einfacher und effizienter zu bearbeiten als holz. dabei lässt sich dieser lebendige stoff nicht alles gefallen. Er reißt, splittert und verzieht sich. die wahre Kunst des Bildhauers liegt im Verständnis der Eigenheiten und unregelmäßigkeiten seines Materials. diese Kenntnisse wurden über Jahrhunderte von handwerker-Generationen weitergegeben und verfeinert. die eigenen Erfahrungen hat wohl jeder von uns schon gemacht. Ein Lärchenschiefer der in der haut steckt, entfaltet in kurzer Zeit seine Giftstoffe - schmerzhaft für die betroffene, meist eiternde stelle. das Werkzeug wird nach Möglichkeit vom Körper „weg“ bewegt, das lernt bei uns bereits jedes Kind. In Fernost ist man da allerdings anderer Meinung. aufgrund der Befürchtung, das wertvolle chi (Lebensenergie) könnte verloren gehen, werden Werkzeuge dort „zum“ Körper bewegt. Egal in welche Richtung man das holz nun bearbeitet, eine Weisheit trifft bei der künstlerischen auseinandersetzung mit diesem Werkstoff in jedem Fall zu: „Es ist noch kein Meister vom himmel gefallen.“
In unseren Breiten wird in der Bildhauerei vorzugsweise das weiche holz der Zirbe oder Linde verwendet. aufgrund der vielen heiligenfiguren die aus Lindenholz geschaffen wurden, bezeichnet man dieses oft als „lignum sacrum“ - also das „heilige holz.“ um Erfahrungen und Wissen über das Material holz zu erlangen, müsste sich jeder von uns einmal künstlerisch an einem stück holz betätigen. dabei würden wir über uns und über unser Verhältnis zu holz so einiges erfahren. „Jeder Mensch ist ein Künstler“ behauptete Joseph Beuys. Vielleicht hatte er recht. Vielleicht war das auch der hintergedanke, als er 1953 die verbrannte tür seines ateliers mit in eine ausstellung nahm?
69 schulbank - wer möchte sich hier nicht „verewigen“
Kerbschnitzkunst: Geometrie in seiner schönsten Form 70Präzision, Gefühl und die perfekte „schneide“ sind hier nötig.
kunstvolle schnitzerei aus Fernost zum schnittholzpreis am Flohmarkt / Wien 75
schaurig-schön. Krampusmasken vorzugsweise aus Zirbenholz geschnitzt. 76
Seite zuvor: ta moko (tätowierung) an einer Maori-skulptur. Wellington / Neuseeland
diese Seite: Geschichten in holz geschnitzt - südseeinsulaner auf der suche nach ihrer Indentität.
holzunregelmäßigkeiten als Gestaltungsmerkmal - gedrechselte schalen aus Nussholz 80
rechte Seite: Jakobsmuschel in dauerhaftem Eichenholz. Graz
nächste Seiten Prachtvolle Verzierung der hofbäckerei in Graz
filigrane Fragmente eines Paravents. herkunft unbekannt 85
Seite zuvor links: Jesus am Kreuz
Seite zuvor rechts: ausschnitte aus der dreiteiligen Zirbenkrippe in Kuchl /salzburg
Importkunst aus Indonesien Bildhauern für einen dollar pro tag. 88
gedrechselte schale aus schichtverleimten Furnieren von a. Baumann / salzburg 91
Werkzeug trifft Alltagsgegenstand: Wandteller mit Reliefschnitzerei
linke Seite: Flammleistenhobel mit Kerbschnitzerei Kremsmünster / oberösterreich
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HOLZ EIN B EGRIFFGenaugenommen muss Holz als Überbegriff verstanden werden. Es ist einfach zu vielfältig in Aussehen, Eigenschaften und Verwendung um als ein Material betrachtet zu werden.
In Europa werden etwas 50 hölzer gehandelt - weltweit sind es circa eintausend verschiedene hölzer mit teils unterschiedlichen handelsbezeichnungen, die Verwendung finden. tausend hölzer mit unterschiedlichen Merkmalen und Eigenschaften - wer soll sich das merken? Eine genaue Zahl der unterschiedlichen holzarten kann nur vermutet werden: eine sammlung von 55.000 verschiedenen holzarten in Madison, Wisconsin / usa gilt als die umfangreichste der Welt. Betrachtet man nun die tatsache, dass sich einzelne hölzer, die der selben art angehören, in Farbe, Gewicht und struktur stark voneinander unterscheiden können (siehe s.95), erkennen wir vielleicht den unermesslichen Reichtum der uns in die hände gelegt wurde. Einen würdigen stellenwert genießt holz in der chinesischen Philosophie. dort wird es neben Wasser, Feuer, Erde und Metall als das 5. Element bezeichnet. anwendung findet die 5-ElementeLehre in allen Lebensbereichen - von Medizin über Ernährung bis hin zu Beziehungen und Musik. die Begründung dieser Lehre beruht auf einer sehr genauen Beobachtung der Natur. so werden die einzelnen Elemente in ihrer ständigen Wechselwirkung und Veränderung als teile eines Prozesses betrachtet. auch andere Kulturen und Naturvölker betrachten holz, beziehungsweise Bäume, als einen elementaren Bestandteil ihres Weltbildes. In der nordischen Mythologie ist es beispielsweise Yggdrasil, die Weltenesche, die den gesamten Kosmos verkörpert. Im christlichen Glauben stand der „Baum der Erkenntnis“ in der Mitte des Paradieses. In der Mythologie der Maori auf Neuseeland erschuf tāne Mahuta, ein Kauri-Baum, den ersten Menschen namens tiki. diese unvollständige aufzählung sollte uns verdeutlichen, dass die Menschen unsere Bäume und damit verbunden das holz als lebendigen aspekt ihres Lebens ansahen und respektierten. Kann diese Idee beispielhaft für unser Leben im 3. Jahrtausend sein?
Nakaufnahme: die Microstruktur der oberfläche macht holz zu einem organischen stoff 95
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ulme Querschnitt (10x) die ringförmige anordnung der Poren - ein Erkennungsmerkmal
rechte Seite: der stolz jedes FurnierhändlersWurzelmaserholz
diese Seite: Eine holzart mit verschiedenen Gesichtern - die Eiche
linke Seite: 54 hölzer - die Qual der Wahl 99
auswahl an Furnieren - jedes stück ein unikat 100
treibholz : ein Feuerwerk der Farben 102
mystische Mutation an einem Fichtenbrett - die Witterung als Künstler 104
ausgespülte Jahrringe definieren die oberfläche neu 107
Jahrringe umkurven einen gesunden, fest verwachsenen ast. 108
ein durchfallast ermöglicht unverhoffte Einblicke
Seiten zuvor: fehlender ast.
Mängel werden elegant ausgeglichen
diese Seite: dünenlandschaft? Bootsausflug?
Nein! Gebirgslärche mindesten 50 Jahre alt!
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diese Seite: Fraßbild eines Buchdruckers (Fichtenborkenkäfer)
rechte Seite: australischer Kollege an einem Eukalyptus
HOLZ BRENN tNatürlich brennt Holz - werden sie sagen - das ist ja das Problem. Dabei besteht gerade darin der eigentliche Segen dieses wunderbaren Stoffes. Der Kreis schließt sich.
Ein massives Problem hätte 14% der Weltbevölkerung, würde holz nicht brennen. Immerhin steht für eine Milliarde Menschen holz als einzige Energiequelle zu Verfügung. holz folgt seiner Bestimmung. Zielsicher und unbeirrbar wird der (göttliche) Plan der perfekten Kreislaufwirtschaft eingehalten. Einen teil in diesem Kreislauf bildet der Rückbau der Ressourcen um einen Neubeginn des Zyklus zu ermöglichen. durch die Verbrennung wird ein teil des über Jahrzehnte gespeicherten Kohlenstoffes wieder freigegeben. Wenn man so will, kann man sagen, dass auch das eingefangene sonnenlicht in Form von Wärmeenergie freigesetzt wird. alles was zurückbleibt ist holzasche (dünger) und Kohlendioxyd - die Grundlage für neues Wachstum. Keine Überproduktion und kein Entsorgungsengpass. Eine kaum vorstellbare Katastrophe würde über uns hereinbrechen, würde sich die Biomasse unseres Planeten nicht selbst entsorgen dabei brennt holz kontrolliert. Man denke nur an den Vorgang des Einheizens: zuerst dünnes holz mit großer oberfläche und Luftzufuhr, danach erst die dicken scheiter und wenig sauerstoff. selbst bei der Brandbekämpfung bedient man sich dieses Prinzips. dünne, dürre hölzer werden vom Brandherd entfernt, die hölzer mit massiven Querschnitten dürfen bleiben - sie brennen nicht oder nur sehr langsam. Langsam baut sich eine schützende Kohleschicht (siehe s.116f) auf, die wegen ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit den Brand verzögert oder stoppt. Bei Bränden an Bauwerken wirkt sich diese tatsache sehr positiv aus. anders als bei stahl- & Betonbauten bleibt die tragfähigkeit der holzbauteile weitgehend erhalten. Feuerwehrleute wissen dies zu schätzen weil auch die temperatur der brandabgewandten seite relativ gering bleibt. Interessant ist auch, dass einige Baumarten (manche Kiefern, Eukalypten und Mammutbäume) das Feuer brauchen um sich vermehren zu können. die Zapfen dieser - pyrophilen - Bäume können sich erst nach einem Brand öffnen und somit die samen freigeben.
„count down“
Seiten
zuvor: Black is Black (schützende Kohleschicht)
diese Seiten: tanz der Flammen - Energie in seiner schönsten Form
Balsam für die seele - ein Lagerfeuer am strand 124
was bleibt - verträgt der Wind.
HOLZ BE h Ü t E t u N s
Wir sind auf der Hut und fühlen uns wohl in unserer Haut. Behütet fühlen wir uns auch in unserer Hütte. Wie bringen wir das alles unter einen Hut, wenn selbst das Wort Haus dem selben Wortstamm hud (Schutz) entspringt?
schön, dass man ihn wiederentdeckt hat, den Baustoff holz. die Fachwelt spricht von einer Renaissance des holzbaus - und davon, dass die Zukunft des Bauens dem holz zuzuschreiben sei. In der langen tradition des Wohnens mit holz, erscheinen die letzten einhundert Jahre, in denen man sich vermehrt anderen Baustoffen zugewandt hatte, als relativ kleine Unterbrechung. Woran lag es, dass man sich diesem wundervollen Baustoff abgewendet hatte? Es mag an der zunehmenden technisch-wissenschaftlichen Betrachtung des Bauens gelegen haben. Ingenieure, Planer und statiker suchten nach berechenbaren Größen und garantierten sicherheiten. Beton, Glas und stahl konnten diesen ansprüchen genügen. holz punktete zwar weiterhin in sachen atmosphäre, Ästhetik und Ökologie, aber entscheidend waren kalkulierbare aspekte. Es dauerte bis zum Ende des zwanzigsten Jahrhunderts, bis man auf die Idee kam, den Nachweis über die sicherheit in sachen tragfähigkeit und Brandverhalten zu liefern. Neue Methoden der Festigkeitssortierung sollten den verantwortlichen Entscheidungsträgern das nötige Knowhow liefern - und damit auch die gewünschte sicherheit. seither ist holz wieder im spiel - und seither werden anforderungen an die Konkurrenz gestellt, die bis dahin kein Thema waren. Wer heute ein haus baut, denkt an Wärmedämmung, dauerhaftigkeit und Flexibilität. Er will wissen, wie sein Baustoff hergestellt wurde und wie es mit der Entsorgung aussieht. Gesundheitliche aspekte sind ebenso wichtig wie die Fragen der Ökologie und der Nachhaltigkeit. Wenn dieser Baustoff noch dazu vor strahlung schützen und Erdbebensicherheit bietet soll, dann kann die Wahl nur auf den Baustoff holz fallen. das Mögliche schafft das Notwendige. und so entstehen heute holzbauten in bisher undenkbaren Formen und Größen - in kürzester Bauzeit.
begegnen vielen Vorurteilen: holzbauwerke
Wohnen auf Wipfelhöhe: Baumkronenweg Kopfing / oberösterreich
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diese Seite: Baumhäuser - Festungen die schwer zu erobern sind
rechte Seite: Gerätestadel in den letzten atemzügen
nächste Seiten: 800 Jahre alte Bauernhöfe in den 500 Jahre altes holz verbaut ist: Geschichteunterricht
jeder Kultur ihren Baustil: linke Seite: Veranda auf Neuseeland
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diese Seite: modernes Wohnen in holz - Riegelbauweise
rechte Seite: Blockhäuser von heute - tradition im neuen Gewand
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diese Seite: Bildstock am Grödner Joch / südtirol linke Seite: Nobelhotel in st. Moritz / schweizangewandte Geometrie: Lärchenschindel-dachlandschaft salzburg stadt 142
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diese Seite: Balkon an einem Bauernhaus
rechte Seite: BundwerkZimmererhandwerk auf höchstem Niveau
linke Seite: Kopfband hält Flugpfette - funktionelle Ästhetik
Seiten zuvor: Lärchenschindel im Wandel der Zeit
diese Seite: Moose an der Nordseite
Holz will atmen: Fensterbalken (links) und Kastenfenster (rechts) 152
zwei Elemente: holz und Metall - altern gemeinsam 154
Bauen an der Quelle: Bergbauernhof im schnalstal / südtirol 156
holzbau auf der südhalbkugel linke Seite: Kirche auf tasmanien
diese Seite: tatsächlich holz. Regierungsgebäude in Wellington / Neuseeland
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diese Seite: jahrtausendealte tradition - gehackte Balken
rechte Seite: harmonie der Farben: Kirschblüte an Fensterladen
linke Seite: effizienter türschließer
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diese Seite: detail an einer haustüre
rechte Seite: segenswünsche - christus mansionem benedicat - christus segne dieses haus
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diese Seite: Eckdetail mit Rhombusleisten
rechte Seite: Eckdetail mit Rundschindeln
diese Seite: haustürenherausforderung für jeden tischlermeister
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diese Seite: nimmt neue herausforderungen gerne an - holz. Fa. admonter / steiermark
rechte Seite: grüne oase im Büroalltag Fa. Kaindl / salzburg
nächste Seiten: südseite der Fachhochschule am holztechnikum Kuchl / salzburg
HOLZ I st Mus IKUnter dem Begriff Musik verstehen wir das Zusammenspiel von Tönen und Geräuschen. Die Schwingungen die dabei erzeugt werden, befinden sich im Bereich des menschlichen Hörvermögens. Mehr nicht?
da muss doch noch mehr dahinter stecken. der Klang der Musik beeinflusst unsere Gefühlswelt. Musik macht uns fröhlich oder traurig. Musik berührt uns und versetzt uns selbst in schwingungen. Eine schamanin verriet mir einmal, dass sie beim Bau Ihrer Therapie-harfe versuchte, dem Instrument eine Seele zu verleihen. didgeridoo - Künstler beschreiben den Zustand in dem sie sich nach stundenlangem spiel befinden als tranceartig. Berühmte Gitarristen geben ihren Lieblingsinstrumenten Kosenamen. Warum? der Klang der Musik dringt tief in uns ein und stimuliert uns bis in die feinste Körperstruktur. Panta rhei - alles fließt. Im Bild auf der rechten seite wird uns dieses Fliessen, dieser Rhythmus sichtbar gemacht. Es handelt sich um eine haselfichte - auch Klangholz genannt. diese, unter den Instumentenbauern sehr begehrte Wuchseigenheit, wurde bereits wissenschaftlich untersucht und gilt als sehr selten. ob es sich dabei um eine standortbezogene Eigenschaft oder eine genetisch bedingte Fehlbildung der Jahrringe handelt, ist noch nicht ausreichend belegt. tatsache ist, dass sich viele Geigenbauer auf die suche nach diesen Bäumen begeben - und nur selten fündig werden. die Vielfalt der Erscheinungsformen unserer hölzer ist beeindruckend. der ausgangspunkt der klanglichen Entwicklung in manchen Kulturen war ihre Verständigung mit den Göttern. der primitivsten Form der Musik, dem Zusammenklopfen zweier holzstäbe, folgten im Laufe der Zeit unzählige Klanggegenstände: Buschtrommel, Panflöte, Marimba, Gitarre, Flöte, harfe, Laute, Bratsche, Leier, orgel, Konzertflügel - diese Liste der holzinstrumente ließe sich endlos fortführen. Ein Instrument wurde sogar nach seinem ausgangsmaterial benannt: das Xylophon.
im Prinzip einfach: eine Luftsäule wird in schwingung versetzt
linke Seite: akustikgitarre - schwingende saiten
das Geheimnis der Stradivari: es dürfte am verwendeten Fichtenholz liegen
ursprünglich afrikanisch - heute weit verbreitet. die djembé
Wir umgeben uns gerne mit Holz. Wir können es gut riechen. Unserem Auge tut es gut und wir können es gut begreifen. Den Klang des Holzes ist uns vertraut aber wie bitte schmeckt Holz?
der Geschmack des holzes kann nur indirekt wahrgenommen werden - außer man kaut auf einem Zahnstocher herum. Eichenholz beispielsweise, kann man anhand eines guten Weines oder Whisky gustatorisch wahrnehmen. Einem geräucherten speck oder schinken verleiht tannenoder Buchenholz seinen besondere Note. die Gerüchte über holzspäne im Erdbeerjogurt oder hamburger haben sich allerdings als unwahr herausgestellt. unseren augen können wir aber trauen, wenn wir uns mit schönen, naturbelassenen holzmöbeln umgeben. die erdigen Farbtöne des holzes wirken beruhigend und ausgleichend - sie wärmen und erden uns. die absenkung der herzfrequenz durch eine hölzerne umgebung wurde vom Forschungszentrum Johanneum in Graz bestätigt. Vermutlich ist dieser Effekt aber unserem Geruchssinn zuzuschreiben. Bei Versuchen mit Zirbenholz im schlaflabor kamen die Versuchspersonen mit durchschnittlich 3600 herzschlägen pro Nacht weniger aus - sie fühlten sich auch ausgeschlafener als die Personen der Vergleichsgruppe. die Vertreter der aromatherapie sind sich über die positive Wirkung von ätherischen Ölen - und davon gibt es im holz jede Menge - schon länger bewusst. heikel reagieren wir allerdings bei Berührungen mit nackter haut. Nicht jedes Material empfinden wir als angenehm. die offenporige und glatte oberfläche von unbehandeltem holz entspricht aber unserer haptischen Erwartung. seine thermodynamischen Eigenschaften verstärken unsere Einschätzung als sympathisches Material, und das nicht nur in der sauna. selbst bei aberglaube und Gegenzauber spielt der Werkstoff holz geduldig mit. Wir klopfen dreimal auf holz weil wir durch den Lärm böse Geister vertreiben wollen um so unseres Glückes sicher sein zu können.
schlafkammer mit Kommode - in einer höhle fühlen wir uns wohl. 186
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diese Seite: Essplatz - Komfort ist Luxus rechte Seite: symbol für ein stilles Örtchen
zeitlose Eleganz: holz passt sich jedem stil an 191
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diese Seite: Model für eine alte textildrucktechnik - dem Blaudruck
rechte Seite: schranktüren
geschmacksneutral und antiseptischhaushaltsgeräte aus holz
linke Seite: Zitronenpresse aus olive diese Seite: Quirl aus Buche
linke Seite: Buchenholzkästchen - einfach, schick
diese Seite: gedrechselte schüssel aus verstocktem holz (Pilzbefall - ungefährlich)
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diese Seite: Initial an einem türsturz - bald 200 Jahre alt
rechte Seite: trockentoilette oder Plumpsklo
Wharenui - Versammlungshaus auf Neuseeland. werden auch „geschnitzte häuser“ genannt
einst wie heute: holz öffnet tür und tor 202
linke Seite: Lichtfleck auf einem holzboden
linke Seite: skurril - „Baumhaustür“ in Berlin / Wannsee
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Von der Wiege bis zur Bahre begleitet uns Holz durch alle Lebenssituationen. Und wie man es sich von einem treuen Gefährten erwartet, macht er mit uns jeder Veränderung mit. Ansonsten würden wir sehr alt aussehen.
Über holz als eines der fünf Elemente wurde in diesem Buch bereits berichtet. Im sinne der fernöstlichen Philosophien sind die Grundelemente auch als Wandlungsphasen anzusehen. Wir werden geboren, wachsen und vermehren uns, bis wir irgendwann das Wachstum reduzieren oder einstellen - uns dann verabschieden um Platz zu machen, für Neues. Wenn wir es auch nicht immer wahrhaben wollen, so sieht man uns das altern an. unsere haut verliert an spannung, sie wird schlaff und wir bekommen Falten. unser teint wirkt nicht mehr so frisch.
Bei der alterung des holzes geschieht genau das Gleiche. die Zellulose wird von Witterung und uV-strahlung abgebaut - es bleiben die ligninhaltigen, harten spätholzzellen stehen. die oberfläche wirkt faltig. dieser Prozess lässt sich zwar verzögern (Lack), wie bei uns Menschen (creme) kann man ihn aber nicht aufhalten. die Farbtöne, die bei frisch gehobeltem holz noch leuchten, verblassen und gehen zu einem Grau über - wie bei unseren haaren. schließlich machen sich Pilze und Mikroorganismen am holz zu schaffen und es verrottet. asche zu asche - staub zu staub. Wie ähnlich wir dem lebenden Material holz sind, zeigt noch folgende Überlegung: Vergleicht man die hautfarbe der verschiedenen Völker dieser Erde mit der Farbe von heimischen hölzern der unterschiedlichsten Regionen, so ist eine relativ hohe Übereinstimmung zu erkennen. die helle Birke und Fichte des Nordens spiegelt die hautfarbe der Bewohner dieser Gebiete wieder. In den tropischen Regionen dieser Erde sind die meisten Bewohner dunkelhäutig - tropenhölzer sind fast ausschließlich dunkel bis schwarz. Faszinierend. Wir sind offenbar doch aus dem selben holz geschnitzt.
diese Seite: fehlende Verbindung zwischen zwei Jahrringen - fachsprachlich Ringschäle 211
Sie zu küssen sollte Glück bringe: hölzerne Lady in Geeveston / tasmanien 213
totenbrett oder Gedenkladen - zum aufbaren der toten bis zum Begräbnis 214
diese Seite: holzströmung rund um einen ast
Seiten zuvor: stadeltür als PlakatwandGuckloch in einer Lärchenholztruhe 220
Basis von Bernstein: harzgalle in einem Fußbodenbrett 222
nächste Seiten: viele sind beteiligt an dieser MahlzeitInsekten, Pilze & Mikroorganismen
linke Seite: rauf & runter. Viel Verkehr auf einer treppe im Freilichtmuseum / Großgmain
auch ein Holzarbeiter:
„Wurm“ an der spindel einer hobelbank
diese & nächste Seiten: die schönheit des Vergänglichen - holzzerstörer am Werk. teil eines perfekten Kreislaufes
herzhaft - beherzt - herzig 234
HOLZ Q uo V ad I s?
Gerade - wir schreiben 2013 - habe ich meinen vierten Weltuntergang überlebt - und schon wieder stelle ich mir die Frage: Wo soll das alles noch hinführen?
Es ist nicht so, dass ich ein hoffnungsloser Pessimist wäre. Nein! Ich stelle mir diese Frage rein aus Interesse und Neugiere. terror und Kriege, Klimawandel und atomkatastrophen, Fernseh- und handywahnsinn, Finanzkrise und Korruption, manchmal zweifelt man an der intelligenzbegabten spezies Mensch. aber genau darin liegt vielleicht das Problem. als Krone der schöpfung sollten wir uns einmal vor augen halten, wohin uns unsere sogenannte Intelligenz geführt hat. an den Rand des abgrundes. Wir sind drauf und dran uns unserer eigenen Lebensgrundlage zu berauben. Wie sollte uns holz aus dieser Misere helfen? anstelle alles zu verstehen und erdenken, sollten wir einmal versuchen, auf unsere innere stimme zu hören - dem Gefühl den Vorzug zu geben. Wir sollten erprobten Beispielen folgen, anstelle immer wieder überholte Konzepte zu überarbeiten. das Beispiel der perfekten Kreislaufwirtschaft unserer Wälder bringt es zustande, alleine in Österreich, in jeder sekunde einen Kubikmeter holz zu produzieren. unsere Wälder sind gelebte Nachhaltigkeit - in Generationen sollten wir denken, nicht in Legislaturperioden. das Klima kennt keine Grenzen - wir sollten beginnen als „die Menschheit“ zu agieren. seit kurzem wissen wir: „Geld arbeitet nicht“ - investieren wir doch lieber in Werte anstatt dividenden hinterherzujagen. und bis es soweit ist: pflanzen wir Bäume. Nichts ist unmöglich: die kenianische Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai pflanzte in 30Jahren 30Millionen Bäume. Ein deutscher Grundschüler - der damals neunjährige Felix Finkbeiner - gründete die Plant-for-the-Planet Bewegung mit dem Ziel, 1 Million Bäume in jedem Land der Erde zu pflanzen. Nach nur fünf Jahren sind es unvorstellbare 14 Milliarden geworden. die aktuelle Kampagne läuft unter dem Motto: „stop talking. start planting.“
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Über die zukünftigen Rätsel: Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.
Lucius Annaeus Seneca 243P R o HOL Z EINE LIEBE s ERKLÄR u NG
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