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Im Fokus: Second-Hand-Läden und die „Halle 2“ Unsere Hochtausch-Challenge: vom Gutti zum Rucksack
Unsere Challenge:
Von der Büroklammer zum Eigenheim: Das hat ein Kanadier in nur 14 Tauschgängen mit viel Glück geschafft. Ein Ausnahmefall, aber seitdem gibt es immer wieder verrückte Hochtausch-Aktionen im Internet. Wir wollten wissen: Kann so etwas echt funktionieren – auch in einer Stunde? Und starteten MARTI mit einem Hustenbonbon ...
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ALISA LENI
Kaum zu glauben: Auch der Flummi geht weg – für eine LED-Kerze!
Klein, aber lecker –unser vermutlich nur ein paar Cent teures „Startkapital“!
Ines Beyer, Laura Lefèvre Und die ist jemandem tatsächlich einen Zauberwürfel wert!
Jetzt Zauberwürfel gegen Sauber-
kugel! Kannten wir gar nicht: Das Ding schluckt Brösel und Flusen aus der Tasche – sauber!
Der wandert kurz darauf für einen bunten Flummi weiter – läuft!
Hey, wir haben Erfolg! Jemand gibt uns für das Bonbon tatsächlich einen Radiergummi! Das motiviert!
Und jetzt der Hammer – für die Kugel gibt‘s bald darauf einen ganzen (leeren) Rucksack! Kaum zu toppen und ein super Abschluss!
Da denken viele erstmal an die BurgerRestaurantkette (die im Übrigen in München gegründet wurde). Ihren Namen hat sie sich beim gleichnamigen Märchen der Brüder Grimm abgeschaut. Hans, die Hauptperson, hat da auch eine Challenge zu bestehen: Er tauscht sich ebenfalls durch, allerdings andersrum. Der junge Mann beginnt mit einem Klumpen Gold, besitzt zwischendurch ein Pferd, eine Gans und anderes, bis er letztlich mit einem schlichten Stein endet. Enttäuscht ist er dennoch nicht, im Gegenteil: „So glücklich wie ich“, rief er aus‚ „gibt es keinen Menschen unter der Sonne.“
Wie es losging?
Schon als Jugendlicher habe ich gerne Videos erstellt. Als ich bei TikTok einfach aus Spaß eines hochgeladen habe, kam es sehr gut an. So lief das auch mit den anderen Videos. Begonnen haben wir im Februar 2019, ohne Ziel. Und um ehrlich zu sein, hab ich nach wie vor keines. Außer: Ich möchte einfach Menschen unterhalten.
… allerdings muss man dafür auch viel Zeit investieren. Und richtig Lust drauf haben! Wie die Social-Media-Stars Dannero, Liza Grimm und ZEO, die alle aus München oder Umgebung kommen. Hier erzählen sie über ihre Anfänge und ihre Tipps für Einsteiger*innen.
Mit über drei Millionen Followern ist er einer der erfolgreichsten TikToker Deutschlands. Sein Standort: München. Seine Markenzeichen: Maske. Und sein Hund Nero, der bei den Stunts und Choreografien fast immer mit dabei ist. tiktok.com/@dannero, twitch.tv/thedannero
Wie ich Geld verdiene?
Klar braucht man eine gewisse
Reichweite, um Kooperationen mit Firmen zu bekommen. Doch selbst wenn man „nur“ ein paar tausend Follower oder Klicks hat, kann man angeschrieben werden, wenn der Content gefällt. Generell kann ich sagen: Das
Wichtigste ist mir, das zu machen, worauf ich Lust habe. Wie groß mein Aufwand für
Social Media ist?
Da meine Filme sehr aufwendig sind, brauch ich pro Video zwei bis drei Tage. Dadurch wird es stressig. Denn man nimmt auf, bearbeitet das Video, lädt es hoch und direkt fängt alles wieder von vorne an. Dazu kommen auch Projekte außerhalb von TikTok.
Was ich Einsteiger*innen
empfehle? Man sollte nie mit dem Gedanken starten, damit reich und berühmt zu werden. Der Spaß sollte im Vordergrund stehen. Hat man den nicht, merken das auch die Follower und man wird uninteressant. Im Übrigen habe ich auch eine Ausbildung – als Industriekaufmann. Denn mit Social Media kann es schnell vorbei sein. Gut zu wissen: In diesem Bereich zu arbeiten, klingt sehr leicht. Aber es gibt auch eine Kehrseite der Medaille. Steuern machen, Krankenversicherung selber bezahlen, Rechnungen schreiben und und und …
Wie groß mein Aufwand für Social Media ist? Ich plane jeden Tag zwei bis drei Stunden ein. Dazu gehören tägliche Posts, wobei Videocontent für YouTube und Twitch nur einmal die Woche ansteht. Das kann sehr stressig sein, vor allem, wenn man sich gerade nicht danach fühlt, sein Leben mit der Welt zu teilen oder kreative Flaute herrscht.
Wie ich Geld verdiene?
Die Klicks sind gar nicht mehr so ausschlaggebend, denn das Internet bietet weitere Möglichkeiten wie Patreon, bei dem Fans etwas spenden, oder den Verkauf von Fanartikeln. 2010 brachte Jennifer Jäger, wie die Münchnerin eigentlich heißt, ihren ersten von mittlerweile zehn Fantasy-Romanen heraus, der neueste heißt „Talus“. In den sozialen Medien kommt die „Märchenfee“ auf ca. 20.000 Abonnenten. instagram.com/thelizagrimm, www.lizagrimm.de, youtube.com/c/LizaGrimm/videos
Was ich Einsteiger*innen
empfehle? Den Spaß an der Sache in den Vordergrund stellen, denn dann begeistert man auch andere. Wie es losging? Mit 17 habe ich angefangen, einen Autorenblog zu führen und auf Facebook eine Seite aufzubauen, um Menschen auf mein 1. Buch aufmerksam zu machen. Das war 2010, seitdem hat sich einiges verändert. Facebook etwa nutzt ja fast keiner mehr. Aber damals entschloss ich mich, die kostenlosen Möglichkeiten von Social Media zu verwenden und entdeckte dann, dass man damit nicht nur indirekt, sondern auch direkt Geld verdienen kann. Ich verdiene also damit, dass Menschen auf Instagram mein Buch sehen und es dann kaufen, aber auch mit Twitch.
Am Beispiel Youtube zeigen wir dir, wie der Rubel rollt…
… durch Google AdSense und AdWords: Das sind Videoanzeigen, die vor oder während des Videos eingespielt werden. … durch Affiliate-Links: Follower kaufen ein Produkt, das z.B. in einem Beauty-Tutorial verlinkt ist. Dafür gibt es eine Provision (Belohnung).
ALISA LENI
… durch Produktplatzierungen: Im Video wird ein Produkt empfohlen. Das bekommt man umsonst und bei einer großen Reichweite auch Geld dafür. … durch Werbeverträge: Wer richtig bekannt ist, kann auch jenseits der eigenen Plattform einiges verdienen. … durch Klicks: Pro 1.000 Aufrufe eines Videos bekommt ein Youtuber ungefähr einen Euro.
Wie es losging?
Ich war 22, als ich mit Social
Media erste Cent-Beträge verdient habe. YouTube fand ich sehr faszinierend.
Im Fernsehen oder woanders gibt es immer jemand, der den Content erst genehmigen muss. Auf YouTube war Kunst noch Kunst. Allerdings konnte ich froh sein, wenn es mal 20 Euro im Monat waren. Erst 2016 verdiente ich genug, seit Kurzem lebe ich Vollzeit davon.
Was ich Einsteiger*innen
empfehle? Ich hab oft an mir gezweifelt und war kurz davor, das Handtuch zu werfen. Durchhaltevermögen ist alles! Von dem her:
Mach immer weiter, solange du das Gefühl hast, es gäbe keine bessere Stelle, an der du gebraucht wirst.
Wie groß mein Aufwand für Social Media
ist? An sich arbeite ich 80 oder sogar mehr Stunden in der Woche, meist kommen dann zwei Videos raus. Doch wer sein Hobby zum Beruf macht, arbeitet eigentlich gar nicht mehr. Jeder Stress, den man sich macht, kommt von einem selbst. Oft aus Angst, dass der Traum, sein Hobby leben zu dürfen, endet.
Der Comedian aus Ebersberg bei München heißt eigentlich
Thomas Maier und dreht seit 2013 Clips für YouTube und
Insta. Er hat rund 420.000 Abonnenten. Seine Spezialität:
Comedy und Unterhaltung.
youtube.com/zeo/videos, twitter.com/zeosite
Wie ich Geld verdiene? Es gibt zwar die Milchmädchenrechnung „1.000 Klicks gleich 1 Euro“, aber das schwankt. Mal bringen 100.000 Aufrufe 50, mal 200 Euro. Ich denke, richtig wohl fühlt man sich nur, wenn man eine gewisse Sicher-
JULE
heit angespart hat.
BABYSITTEN
ZEITUNG AUSTRAGEN
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NACHHILFE GEBEN
HUNDE AUSFÜHREN
Als die Steinzeitmenschen sesshaft wurden, begannen sie zu tauschen, um an Sachen zu kommen, die sie selbst nicht anbauen oder herstellen konnten. Das Problem: Die Tauschobjekte sollten gleich viel wert sein und waren oft nicht haltbar. Es musste ein neutrales Tauschmittel her, das obendrein leicht zu transportieren ist. Die Kauri-Muschel zum Beispiel. Oder Perlen und Edelsteine. Auch Gold und Silber kamen ins Spiel, in Ringe, Stäbe oder Barren gegossen. Um 650 vor Christus prägte das Königreich Lydien (Kleinasien) dann erste Münzen aus Gold und Silber, das dort reichlich vorkam – und rate mal, wie der König dort hieß?
Na klar: Krösus!
Trotzdem hatten verschiedene Völker immer noch verschiedene Zahlungsmittel. So entstanden im Mittelalter die ersten Banken: Dort konnte man diese Währungen tauschen oder sein schweres Münzgeld gegen eine Quittung aus Papier sicher verwahren. Na, klingelt‘s? Genau: So entstanden die ersten „Geldscheine“! Heute, im digitalen Zeitalter, ist dieses „Bargeld“ in manchen Bereichen schon wieder ein alter Hut: An der Börse oder beim Bezahlen mit Karte oder online wechselt „Buchgeld“ den Besitzer, also Geld, das nur noch als Zahl auftaucht.
Ab wann darf ich wie zahlen? Unter www.muek.info erfährst du’s, auch was es mit "Bürgergeld" auf sich hat …
Wie die Digitalwährung Bitcoin, von der gerade alle reden, funktioniert? Du kaufst und verkaufst
Sachen online mit Geld, das nur im Computer existiert. Das kann man sich wie eine Datei vorstellen, die statt Text oder Bildern Zahlen enthält! Die sind dann der Code, der diese digitalen
Währungen sicher macht. Begonnen hat alles 2008, als Bitcoins aufkamen. Auch hier sagt der Name alles: Bit ist die kleinste Speichereinheit eines Rechners und Coin heißt „Münze“. Heute gibt es viele solcher Währungen, z.B. Ether, Tether oder Ripple. Nur der Besitzer kommt da über ein Passwort ran. Und bezahlt wird per HandyApp über einen QR-Code. Ein Bitcoin ist übrigens zurzeit etwa 11.800 Euro wert, insgesamt gibt es nur 21 Millionen davon.
MI
JONAS
Samstagabend: Geburtstagsparty eines Freundes, wir sitzen auf dem Sofa, schauen einen Film und machen eine Tüte Chips auf. Aber: Sie ist nur zur Hälfte voll! Eine echte Mogelpackung! Das gibt es auch bei anderen Lebensmitteln: Man denkt, da ist viel drin und wird dann enttäuscht. Da gibt es doppelte Böden, Luft oder extra dicken Karton. Obendrein verursacht eine unnötig große Packung auch mehr Müll als eine, die bis oben voll ist. Auch ein beliebter Trick: plötzlich weniger Inhalt fürs gleiche Geld. Zu beobachten ist das bei Schokoladentafeln …
Aber wie erkenne ich eine Mogelpackung? Manchmal kann man fühlen, wie voll die Verpackung tatsächlich ist oder sie schütteln, um den Hohlraum ausfindig zu machen. Tipp: Hinweise zur ,,Mogelpackung des Jahres“ (2019 war das Miracoli!) oder aktuelle Listen mit Mogel-Produkten findest du im Internet, z.B. auf www.vzhh.de* .