DAS JUNGE MAGAZIN FÜR AACHEN UND REGION
Nr. 07
März 2017 kostenlos www.a52magazin.de
KIRCHE HEUTE VON UMGEBAUTEN KLÖSTERN UND GLAUBEN IM NETZ PORTRÄT // ORDENSSCHWESTER THEA, 23 AUSFLUG // IM DÜSSELDORFER LANDTAG MEDIZIN // ALLTAG UND SPORT MIT PROTHESEN + JOBSTARTER: AUSBILDUNG, STUDIUM, FSJ, AUSLANDSJAHR
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RUBRIK
Danke! Vor über einem Jahr haben wir uns dem Projekt „Schülerrepublik“ angeschlossen und seitdem mit über 40 jungen Menschen zusammen sieben Ausgaben erstellt. Im Rahmen von Workshops, Praktika für Schüler und Studenten, Girls’ Day und Boys’ Day haben wir unzählige aufschlussreiche Gespräche geführt und auf allen Seiten einiges gelernt. Zu unserer großen Freu-
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de sind die bisherigen Ausgaben gut angekommen und wir konnten einiges Lob einheimsen, zudem wurden Artikel von uns in unseren Partnermagazinen in Hamburg, Freiburg und München abgedruckt! Mit einem Beitrag haben wir gar den AWO Mittelrhein Journalistenpreis 2016 im Bereich Nachwuchs gewonnen! Ein toller Erfolg für unsere junge Redaktion! Wir beliefern alle Schulen in Aachen und StädteRegion sowie den Kreis Düren
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und die Deutschsprachige Gemeinschaft in Belgien. Somit sind alle Schulen aller Schularten und ein Großteil der Jugendeinrichtungen in der Region an das Projekt angebunden. Nur mit Hilfe von Förderern kann diese Projektarbeit umgesetzt werden. Dafür möchten wir uns bedanken! Wir suchen weitere Kooperationspartner. Interessiert? Infos unter info@a52magazin.de
Foto: freelanza / photocase.de
2. Jahrgang a52!
EDITORIAL IMPRESSUM a52 // Das junge Magazin für Aachen und Region Redaktionsbüro // Kasinostraße 73 // 52066 Aachen 0241 5153844 www.a52magazin.de
KIRCHE UND POLITIK
Herausgeber // Verlag um die Ecke Redaktion (V. i. S. d. P.) & Projektleitung // Birgit Franchy // info@verlag-umdieecke.de Redaktion dieser Ausgabe // Adriana Rizzello, Jakub Dudzikowski, Janine Friedrich, Katrin Lückhoff, Leonie Ndoukoun, Paula Schönfelder, Mathis Hohmann, Laura Stollenwerk, Paula Terhaag, Lucie Corsten, Rona Henn, Lea Fußen, Linda Hügel Bildagenturen // thinkstock Grafik & Layout // Markus Jansen Foto Cover: Birgit Franchy Foto Cover Jobstarter: tiNa, photocase.de Korrekturen // Waltraud Nießen Anzeigenberatung // Birgit Franchy, Ellen Berger, Michaela Drescher Druckunterlagen // info@verlag-umdieecke.de Druck & Belichtung // Freiburger Druck GmbH & Co. KG Auflage // 12.500 Exemplare Auslagestellen // an über 200 Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien, beruflichen Schulen in der Region Aachen, Düren und der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens. An allen Agenturen für Arbeit in diesem Gebiet sowie in Jugendeinrichtungen (Jugendzentren, Stadt- & Ortsverwaltungen, Büchereien, Nachhilfeinstituten). Druckunterlagenschluss für Heft Nr. 08 // 15. Mai 2017. Es gilt die Preisliste Mai 2015. a52 ist Mitglied der Urheber-Konzept: DAS SCHÜLERMAGAZIN für Freiburg und Region
Harte Kost hat es in diese Ausgabe geschafft. Angeregt durch den Besuch des Hotel Total in der ehemaligen Kirche St. Elisabeth anlässlich der letzten Ausgabe haben wir beschlossen, uns einmal genauer in der Region umzuschauen. Was ist los bei Kirchen und Klöstern? Viele schließen, werden verkauft und umgenutzt, aber es gibt auch Gegenimpulse. Durch moderne Kampagnen auf diversen Social-Media-Kanälen versucht die Kirche, wieder bei der jungen Generation zu punkten und sowohl evangelische als auch katholische Kirche wollen mit neuen Veranstaltungsformaten in ihre Häuser locken. Ordensschwester Thea sprengt mit ihrem Alter von gerade mal 23 Jahren den Schnitt im Elisbethorden und Gunilla hat sich für ein FSJ bei einem christlichen Träger entschieden, um ihren Glauben zu überprüfen. Mit beiden haben wir für diese Ausgabe interessante Gespräche geführt. Die Landtagswahlen stehen ins Haus, und obwohl man erst ab 18 Jahren wählen darf, haben wir den Landtag besucht und ein Gespräch über die vermeintliche Politikverdrossenheit der Jugend geführt. Vermeintlich deshalb, weil eigentlich niemand mehr diesen Satz unterschreibt. Im Gegenteil, in den letzten Monaten entdecken angesichts
der aktuellen Ereignisse in der Welt immer mehr Jugendliche ihr Interesse für Politik und Weltgeschehen. Was man auf kleiner Ebene erreichen kann, haben Konstantin und seine Freunde gerade vorgemacht: Der BMX-Park, den sie gerne im Park am alten Klinikum hätten und den sie im Bürgerforum präsentierten, soll 2017 gebaut werden. Viel Spaß mit der neuen Ausgabe wünscht die Redaktion!
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RUBRIK
In dieser Ausgabe:
baut Umgenutzt & umge Kirchen Neues Leben in alten
Mit 20 ins Kloster Zu Besuch beim Elisabethorden
Ich bin mehr als Banker,
weil ich mich starkmache fĂźr Menschen in der Region.
Katharina Moderegger, 21 Jahre Regional-Liebhaberin und Auszubildende Auszubil
Werde auch Du mehr als Banker in einer Ausbildung zum Bankkaufmann (m/w) oder einem Dualen Studium zum Bachelor of Arts (B. A.)
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Jetzt bewerben: www.aachener-bank.de
Im Landtag NRW eldorf Kleine Reise nach DĂźss
RUBRIK REDAKTION DIESER AUSGABE
JAKUB DUDZIKOWSKI
ADRIANA RIZZELLO SCHULE // Städtisches Gymnasium Würselen, Schülerpraktikum 2017 ALTER // 16 BEITRAG // Mit 20 ins Kloster; Filmkritik: Das Tagebuch der Anne Frank
LEONIE NDOUKOUN
SCHULE // Viktoriaschule Aachen, Redaktionsworkshop 2015 ALTER // 15 BEITRAG // Buchrezension: Die Wahrheit
ALTER // 15 BEITRAG // BMX-Park für Aachen; Was kann Kirche heute?; Zahlen/Fakten zu Kirche und zu Thema Prothesen
SCHULE // Couven-Gymnasium, Schülerpraktikum 2017
ALTER // 16 BEITRAG // BMX-Park für Aachen; Was kann Kirche heute? Eine Prothese als Beinersatz; Markus Rehm: Profisport mit Prothese
STUDIUM // Studentin, 3-monatiges
SCHULE // Viktoriaschule Aachen, Abi 2016 ALTER // 18 BEITRAG // „Zeit mit Gott verbringen?“ – Wie geht das?
PAULA TERHAAG
LAURA STOLLENWERK SCHULE // Couven-Gymnasium,
JANINE FRIEDRICH
Praktikum im Verlag 2014, freie Mitarbeit ALTER // 23 BEITRAG // „Workaway“: Auf nach Schweden!
MATHIS HOHMANN
Schülerpraktikum 2017
PAULA SCHÖNFELDER
SCHULE // Pius-Gymnasium Aachen, Abi 2016, FSJ Nicaragua ALTER // 18 BEITRAG // Arbeit an Ausstellung: Wie leben junge Menschen in unterschiedlichen Ländern?
LUCIE CORSTEN
SCHULE // Bischöfliche Liebfrauenschule Eschweiler, Schülerpraktikum 2017
ALTER // 15 BEITRAG // Mit 20 ins Kloster; Umfrage Schülerpraktikum
KATRIN LÜCKHOFF
SCHULE // Anne-Frank-Gymnasium, Schülerpraktikum 2017 ALTER // 15 BEITRAG // Was können Kinder und Jugendliche in ihrer Stadt erreichen? Umfrage Schülerpraktikum
STUDIUM // Studentin Medienwissenschaft und Politik & Gesellschaft, 5 Wochen Praktikum im Verlag um die Ecke 2016/2017, freie Mitarbeit ALTER // 22 BEITRAG // Kirche 2.0 – Religion im Zeitalter von Social Media Politik ganz nah erleben: Ein Besuch im NRW-Landtag in Düsseldorf
SCHULE // Inda-Gymnasium, Schülerpraktikum 2017
SCHULE // Couven-Gymnasium,
ALTER // 15 BEITRAG // Was können Kinder und Jugendliche in ihrer Stadt erreichen? Umfrage Schülerpraktikum
RONA HENN
Schülerpraktikum 2017
ALTER // 15 BEITRAG // BMX-Park für Aachen; Was kann Kirche heute?; Eine Prothese als Beinersatz
LEA FUSSEN LINDA HÜGEL
INHALT Magazin
Dies & das 06 // Flashback – das war los
Kirche heute 08 // Umnutzung und Abriss 10 // Kirche 2.0 – Religion im Zeitalter von Social Media
20 // BMX-Park für Aachen 21 // Was können Kinder und Jugendliche in ihrer Stadt erreichen?
Medizin 22 // Eine Prothese als Beinersatz – eine Einschränkung im Leben? Und ein Interview dazu
STUDIUM // Studentin OnlineRedakteur, 3-monatiges Praktikum im Verlag um die Ecke 2015, freie Mitarbeit ALTER // 20 BEITRAG // Studium zum Online-Redakteur
Jobstarter Wettbewerb, Ausbildung, Studium, FSJ, Praktikum, Auslandsjahr ...
Praktikum 31 // Umfrage Schülerpraktikum
Studium 32 // Das Studium zum Online-Redakteur: CMS, HTML & Co.
12 // Was kann Kirche heute? Angebote für Jugendliche; Junge Kirche Aachen und Kafarna:um
Sport
14 // Mit 20 ins Kloster – das Leben von Schwester Thea im Elisabethorden
Kritiken
34 // „Workaway“: Auf nach Schweden!
Politik
25 // Buch: Die Wahrheit; Film: Das Tagebuch der Anne Frank
FSJ
16 // Politik ganz nah erleben: Ein Besuch im NRW-Landtag in Düsseldorf
Kalender
18 // Interview mit Daniela Jansen: „Jugend und Politik“
26 // Was geht wo?
24 // Markus Rehm – Profisport mit Prothese
Auslandsaufenthalt
36 // „Zeit mit Gott verbringen?“ – Wie geht das? FSJ im christlichen Schloss Klaus
Ausbildung 37 // Augenoptiker 38 // RWE – Metallberufe 39 // Durchstarten mit und in der IT
Dein Thema ist nicht dabei? Werde selbst a52-Redakteur! Kontakt: redaktion@a52magazin.de
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RUBRIK DIES & DAS
FLASHBACK – DAS WAR LOS „Luthers Wartburg“ – was bisher geschah „Luthers Wartburg“ ist die Idee des Jugendreferenten des Kirchenkreises Aachen, Axel Büker, in Kooperation mit der Kirchengemeinde Roggendorf: Ein alter Wartburg (Baujahr 1976) wird zum „Luther-Mobil“ umgebaut. Jugendleiter und Kfz-Mechaniker Martin Grevenstein hat ihn aufgestöbert, gekauft und wieder flottgemacht. Nun wird dieser Wartburg von und mit Jugendlichen designt. Er bekommt ein neues Outfit und ein interaktives Innenleben.
auf den Wartburg geklebt werden. Dank PC kann man sich das schon in der Planung ganz gut vorstellen.
Technikgruppe bei der Arbeit; Konfirmandenjahrgang 2017
Warum ein Wartburg? Martin Luther hielt sich mehrere Monate auf der Wartburg in Eisenach versteckt. Dort hat er u. a. die Bibel übersetzt. Das ist die gedankliche Brücke zwischen Wartburg und dem Luther Mobil. Wie wird das Projekt umgesetzt? Projektteilnehmer Florian // Wir haben unterschiedliche Gruppen gebildet, die sich um die unterschiedlichen Aufgaben kümmern. Zum Beispiel eine Gruppe für Spiele, eine für die Technik, eine für das Design etc. In diesen Gruppen treffen wir uns einen Nachmittag und besprechen, wie wir unsere Ideen umsetzen wollen. Je nach Gruppe wird auch schon am Auto rumgeschraubt. Am weitesten ist bisher die Designgruppe. Jugendliche haben verschiedene Motive gezeichnet und diese gedanklich auf dem Wagen platziert, also z. B. ein Motiv für den Kotflügel entwickelt, ein Motiv für die Motorhaube etc. Eine Grafikerin scannt die Motive ein und wird daraus Folien drucken, die dann
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Was gefällt euch an dem Projekt Wartburg? Florian // Am meisten gefällt es mir, mit anderen Jugendlichen daran zu arbeiten. Ich freue mich aber auch schon darauf, bald das Ergebnis unserer Arbeit zu sehen, mit dem wir hoffentlich vielen Jugendlichen und anderen Freude bereiten und sie begeistern können. Stefan // Mir persönlich gefällt, dass man dort seine verschiedenen Leidenschaften wie Kunst oder auch Technik mit einfließen lassen kann. Und Spaß macht das Ganze auch!
Paste up anne-frankschule „Wir sind alle anders aber alle gleich“ – der Spruch und dieses grandiose Paste Up ist bei einem Workshop gegen Rechts mit Senor Schnu am Anne-Frank-Gymnasium entstanden.
Was würde Luther über das Projekt sagen? Florian // Da ist schwierig – wir alle kennen Luther schließlich nicht persönlich. Aber ich glaube, es würde ihn freuen, dass Jugendliche ihn immer noch kennen und versuchen, seine Ideen zu verbreiten. Stefan // Ich denke, Luther wäre begeistert von der Idee und würde hier und da ein wenig helfen. Alle jungen Leute sind eingeladen, das Luther Mobil auf dem Kreiskirchentag in Aachen (Annakirche) am 24. Juni 2017 kennenzulernen. Der Wartburg ist nicht nur ein Eyecatcher, man kann auch so manches mit ihm machen: PC und Musikanlage sind geplant und ein interessantes Spiel, bei dem man sich durch mehrere Rätselaufgaben kämpfen muss, wartet auf die Besucher.
Entwurf am PC – so oder ähnlich wird er einmal aussehen
Kein Vergeben, kein Vergessen Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreit. Bis heute ist der 27. Januar der Gedenktag für die Opfer des Holocaust. Die linksjugend [‘solid] Aachen gedachte an diesem Tag der Opfer der faschistischen Terrorherrschaft und putzte symbolisch die Stolpersteine, die an die Verschleppten erinnern. Auch nach 72 Jahren ist die Gefahr von rechts nicht überwunden. Immer wieder kommt es zu Übergriffen auf Geflüchtete, „ausländisch“ aussehende Menschen und Linke. Sie können nur gemeinsam und entschieden zurückgedrängt werden.
DIESRUBRIK & DAS
Kulturelles Erbe des Aachener Reviers medial festgehalten Abschlussausstellung des Projekts „Festplatte Kohle 2“ Das Aachener Revier gilt als das älteste Steinkohlenrevier Europas. Schon Belege von 1113 und aus dem 13. Jahrhundert deuten auf eine lange Tradition hin. 1907 befand sich hier mit dem EBV das größte deutsche Bergwerksunternehmen. Jedoch war das Aachener Revier nicht nur das älteste Abbaugebiet für Steinkohle, sondern auch das erste, das vollständig zum Erliegen kam. Es ist das Gedächtnis der Nordregion von Aachen, eine Art digitale Festplatte, da die Kohle die Geschichte konserviert und sie entfaltet, wenn sie wieder an die Oberfläche gelangt. Ein halbes Jahr lang haben 25 Schüler und Schülerinnen der Marienschule Alsdorf ihre Heimat erkundet und sind der Geschichte des Reviers, die der Bergbau hier mit sich brachte, und den Geschichten der Menschen im Projekt „Festplatte Kohle 2“ nachgegangen. Die Jugendlichen beschäftigten sich im Rahmen von außerschulischen Workshops insbesondere mit der Architektur im Kohlerevier und der Arbeit unter Tage, ebenso aber auch mit dem sozialen Miteinander der Kum-
pel und ihrer Familien. Hierfür inszenierten sie Fotos, erstellten Collagen und interviewten Zeitzeugen. Die Ergebnisse waren bei einer Abschlussausstellung am 14. Februar 2017 im Saal des Bergbaumuseums Grube Anna e. V. in Alsdorf in Form von Filmen und Fotografien zu sehen. Begleitet wurden die verschiedenen Workshops durch lokale Künstler, die selber Bergleute in der Familie hatten. So konnten die Künstler ebenfalls Neues von den Schülerinnen und Schülern lernen und sie bei der Umsetzung ihrer Ideen begleiten. Das Projekt „Festplatte Kohle“ fand aufgrund des Erfolgs im Vorjahr bereits zum zweiten Mal statt. Die Werke aus dem ersten Projekt sind unter www.festplatte-kohle.bleiberger.de zu sehen, die Werke aus dem zweiten Durchlauf werden folgen. Als Kooperationspartner wirkten dieses Mal neben der Marienschule Alsdorf die Jugendkunstschule Aber Hallo e. V., das Bergbaumuseum Grube Anna e. V. sowie das Energeticon Alsdorf mit.
Fotos: Axel Jansen
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RUBRIK HEUTE KIRCHE
UMNUTZUNG & ABRISS
Immer weniger Kirchen Text // Lea Fußen, Laura Stollenwerk, Mathis Hohmann
St. Elisabeth Aachen: bis 2016 Kirche – dann Ausstellungsraum, dann Hotel Total, bald Coworking Space?
Ehemalige Pfarrkirche St. Peter: seit 2010 Kletterkirche Mönchengladbach
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Entweihung oder auch Profanierung von Kirchen wird ein immer aktuelleres Thema, weltweit. Doch wie kommt es eigentlich zu dem zunehmenden „Kirchensterben“? Bereits in der DDR spielte das Thema eine große Rolle, Kirchen wurden entweiht, teilweise abgerissen. Die Folgen: entsetzte und erschütterte Bürger. Damals wollte der Staat der Kirche ihren Einfluss nehmen, doch heute? Spielt vielleicht Geld eine Rolle? Eher nicht. Seit 1991 hat sich das Kirchensteuereinkommen ungefähr vervierfacht, Finanzen sollten also kein allzu großes Problem sein. Vielmehr sind es die Kirchengänger, die fehlen. Auch wenn die meisten religiösen Bürger noch Mitglied sind, besuchen gerade mal rund 10 % davon tatsächlich regelmäßig Gottesdienste und Messen. Also gibt es ganz einfach zu wenige Kirchengänger für die ganzen Kirchen. Dennoch bleiben sie ein wichtiger Bestandteil unseres kulturellen Erbes und sind zudem häufig denkmalgeschützt. Manche Kirchen kommen erst dann wieder in den Genuss zahlreicher Besucher, wenn sie entweiht und einer neuen Nutzung zugeführt wurden. Auch in unserer Region gibt es einige Beispiele von umgenutzten Kirchen und Klöstern.
KIRCHERUBRIK HEUTE
Früher Kloster – seit 2009 Museum Vaals: Hier werden jetzt Heiligenstatuen ausgestellt
ZAHLEN UND FAKTEN Klöster & Orden In den Orden in Deutschland gibt es noch 4.186 Ordensmänner mit Profess. 56 % sind älter als 65 Jahre. In Kornelimünster leben zum Beispiel noch 9 Mönche in der Benediktinerabtei. 2015 gab es bundesweit 16.688 Ordensfrauen in tätigen und kontemplativen Gemeinschaften/Einzelklöstern. Zum Vergleich: 1995 waren es 38.293 Ordensschwestern. 84 % sind heute über 65 Jahre alt.
Kirchenbesuche Das Bistum Aachen (Krefeld, Kempen-Viersen, Mönchengladbach, Heinsberg, Aachen (Stadt+Land), Düren, Eifel) hat ca. 2 Mio. Einwohner, ca. 1 Mio. sind Katholiken (53,6%). Aber nur 8,3 % der Katholiken sind Gottesdienstteilnehmer.
Kirchensteuer Immer weniger Mitglieder, also immer weniger Geld für die Kirchen? Von wegen: Die Einnahmen aus der Kirchensteuer sind 2015 auf einen Rekordstand gestiegen. 2015 sind rund 11,46 Milliarden Euro an die katholische und evangelische Kirche geflossen. Im Jahr davor waren es 10,77 Milliarden Euro.
St. Josef: seit 2006 Grabeskirche Aachen
Gründe für den Kirchenaustritt (Umfrage kirchenaustritt.de; 2016; 47.740 Teilnehmer) 46,9 % wegen Kirchensteuer 30,4 % wegen Unzufriedenheit mit der Institution Kirche/Amtsträgern 16,9 % wegen Glaubens (nicht (mehr) an Gott) 3,7 % wegen anderer Gründe 2,2 % wegen Glaubens (jetzt an einen anderen Gott/andere Göttin/Götter) Kosten für den Kirchenaustritt: 30 Euro pro Person
Foto: Jorge Franganillo
Buchhandlung Selexyz Dominicanen in der ehemaligen Dominikanerkirche, Maastricht
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RUBRIK HEUTE KIRCHE
KIRCHE 2.0 – RELIGION IM ZEITALTER VON SOCIAL MEDIA Text // Katrin Lückhoff
Kirche und neue Medien – geht das? Mit der Institution Kirche verbinden viele das Festhalten an Traditionen. Der Umgang mit Tweets und Hashtags passt hier weniger ins Bild. Tatsächlich ist jedoch die Kirche nicht nur im digitalen Zeitalter angekommen, sondern benutzt seit jeher alle möglichen Kommunikationskanäle und -mittel, um ihre Mission zu betreiben. Besondere Dynamik bekam dieser Prozess durch den Buchdruck, ohne den der Protestantismus nicht denkbar wäre. Kirchenradio und Übertragung von Gottesdiensten im Fernsehen gibt es natürlich schon länger. Inzwischen lassen sich Gottesdienste auch online streamen. Es gibt auch Onlinedienste, die individuelle Fürbitten sammeln, die dann später in die Gebete der Gemeinde mitaufgenommen werden. Auf kirchlichen Websites gibt es Lehrvideos zur Klärung komplexer religiöser Begriffe. Sogar die Beichte kann auf Onlineportalen abgelegt werden. Religion muss eben vermittelt und kommuniziert werden, zugänglich sein für ihre Anhänger und so Teilhabe ermöglichen. Warum also sollte sich die Kirche nicht des gängigen Repertoires der neuen Kommunikationsmedien bedienen, um auch die jüngere Generation besser zu erreichen? Eine kirchliche Gemeinschaft und eine Netz-Community, wie sie im sozialen Netzwerk Facebook besteht, sind ja auch nicht so weit voneinander entfernt. Die Facebook-Community spendet per Mausklick – ganz ähnlich wie eine Glaubensgemeinschaft – Nähe, Orientierung, Trost, Sinnstiftung.
#ASKPOPEFRANCIS – Marketingkampagne Vatikan Heutzutage hat jeder noch so kleine Verein, jeder Vertrieb, jede Firma seine eigene Facebook-Seite. Das gehört eben dazu. Das Wichtigste dabei ist, dass die Seite nicht als reine Werbeanzeigen-Sammlung fungiert, sondern die zu vermittelnde Botschaft glaubhaft rüberbringt und in den Dialog mit den Interessenten tritt. Eine Mischung aus Zielgruppenansprache und Marketing.
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Der Vatikan erweist sich als wahrhafte Koryphäe im Umgang mit digitaler Kommunikation. Der Vatikan hat ein reichhaltiges Digitalangebot. Offizielle Apps wie vatican. va, The Pope App und Radio Vaticana versorgen Gläubige rund um den Globus mit Infos, News und Videos. Eine App für die vatikanischen Museen gibt es auch. Der vatikanische TV-Sender CTV hat einen eigenen YouTube-Kanal. Und wer Papst Franziskus schon immer mal eine Frage stellen wollte, der besucht einfach die Website www. askpopefrancis.com und sendet sie ein. Auf manche Fragen wird er in seinem in wenigen Monaten erscheinenden Buch, welches in verschiedenen Sprachen veröffentlicht wird, Antwort geben. Im Frühjahr 2016 zeigte Papst Franziskus mit seinem Beitritt auf Instagram (@Franciscus), dass er ganz nah am Puls der Zeit ist. Während er vorher schon seit 2012 140-ZeichenBotschaften an seine allein auf dem englischsprachigen Account 10 Millionen Follower tweetete (@Pontifex), wagte er sich auf ein neues Terrain – mit Erfolg. Auch hier folgen ihm 3,5 Millionen Menschen, die das Leben des Papstes in der Sprache der Bilder miterleben wollen. Es sind Bilder, die emotionale Nähe schaffen und das Pontifikat greifbarer machen. Papst Franziskus beim Gebet, mit Kindern oder bei Verkündungen. Die Bildunterschrift in verschiedenen Sprachen. Der Petersplatz erscheint plötzlich ganz nah. Natürlich darf man sich jetzt nicht vorstellen, dass Papst Franziskus persönlich am Smartphone sitzt und sich die passenden Hashtags für den neuen Post überlegt, das übernimmt sein Social-Media-Team. Jedoch soll er über die Sätze und Bilder, die seine Mitarbeiter ihm vorlegen, entscheiden. Die Social-Media-Strategie des Vatikans möchte die altmodische Wahrnehmung des kirchlichen Oberhaupts mit diesen Schritten ändern und zeigen, wie wichtig soziale Medien bei der Erreichung verschiedener Zielgruppen sind. Papst Franziskus sagte selbst zum Fotonetzwerk, dass Bilder besonders stark zu ihm sprächen.
Digitaler Eintritt gepaart mit institutionellem Austritt? Interaktive Gottesdienste mit Streaming und Twitterkommentaren der Teilnehmer vorm Bildschirm und ein Papst auf Instagram demonstrieren es beispielhaft: Die christliche Kirche bedient sich sowohl der technischen Möglichkeiten des Internets als auch seiner sozial-kommunikativen Funktion. So weit, so gut. Trotzdem drängen sich verschiedene Fragen rund um die Bedeutung der Nutzung digitaler Möglichkeiten im kirchlichen Bereich auf: Kann digitale Gemeinschaft überhaupt mit der persönlichen Begegnung in der realen Gemeinde gleichgesetzt werden bzw. kann das eine das andere ersetzen oder ist digitale Gemeinschaft nur eine weitere Ausformung des „alone together“, des sozialen Zustandes, den die Mediensoziologin Sherry Turkle als charakteristisches Merkmal der digitalen Gesellschaft ausmacht? Verlieren sich Glaube und Kirche nicht in den Weiten virtuellen Entitäten? Oder können SocialMedia-Gottesdienste und digitale kirchliche Arbeit ein wegweisendes Modell sein, um junge Menschen für die Kirche zu begeistern? Eine theologische Positionsbestimmung des Internets müsste her. Kritisch festzuhalten ist zunächst: Trotz des medialen Updates sieht sich die Kirche mit einer hohen Zahl an Austritten konfrontiert. Nach dem erheblichen Einbruch in der Statistik im Jahr 2014, welcher als Ergebnis des Missbrauchsskandals, die Affäre um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst und das Bekanntwerden eines neuen Kirchensteuer-Einzugsverfahrens auf Vermögenserträge gesehen werden kann, ist die Zahl der Austritte zwar zurückgegangen, die Ziffer ist aber dennoch hoch. Im Jahr 2015 traten insgesamt 391.925 Christen aus der Kirche aus, 181.925 Katholiken und 210.000 Protestanten. Nur weil der Glaube Stück für Stück digitalisiert wird, bedeutet dies also nicht automatisch, dass die Zahl der Kirchenanhänger durch die Decke geht. Trotzdem scheint es wichtig, die Präsenz im Internet und auf Social-Media-Plattformen weiter zu festigen und auszubauen. Denn das
KIRCHERUBRIK HEUTE
Netz ist nicht nur als ein reines Kommunikations-Tool, welches Medien wie Print, Radio und Fernsehen ergänzt, zu sehen, sondern beinhaltet eine ganz eigene Medialität, die mit einem generellen Wandel der Gesellschaft durch Digitalisierung verbunden ist, an dem die Kirche mit den erwähnten Mitteln versucht teilzuhaben.
Virtuelle Religionsgemeinschaften: Fortschrittliche Interaktion oder versickert der Glaube in 140 Zeichen? Kirche und Glaube treten im Internet auf verschiedenen Ebenen und in verschiedener Gestalt auf. Es gibt einerseits offizielle Websites übergeordneter kirchlicher Instanzen wie die offiziellen Websites und SocialMedia-Kanäle der EKD, der DBK, der Landeskirchen, Ämter, Werke und Einrichtungen. Diese sind meistens eher absenderorientiert und zeichnen sich durch hohe Professionalität aus. Die von den Kirchen unterstützten Internetportale www.evangelisch.de und www. katholisch.de bieten Nachrichten und Informationen rund um die Kirchenszene in Deutschland an und sollen als CommunityPlattform näher an den Nutzern dran sein. Dennoch kommuniziert hier die Kirche als Institution. Dann gibt es Seiten lokaler Gemeinden, die – wenn sie gut geführt sind – viele Besucher/-innen haben können, da sie mit ihren Themen und Aktivitäten nah am Nutzer dran sind und so durch Personalisierung und Lokalisierung punkten. Hinzu kommen Angebote, die von den Gläubigern selbst initiiert worden sind. So treffen sich auf Twitter jeden Abend um 21.00 Uhr zahlreiche Nutzer zum gemeinsamen Gebet. Unter dem Schlagwort „Twomplet“ – einem Kunstwort aus Twitter und dem Nachtgebet Komplet – schreiben sie Gebete als Kurznachrichten. Hat diese unkonventionelle Gebetsform noch etwas mit dem ruhigen Innehalten während eines Gebets in der Kirche zu tun? Für die Nutzer scheint es klar: Auch auf dem Twitter
kann der Geist Gottes wirken. Skeptikern fehlen die physische Präsenz beim Gebet und die kirchliche Atmosphäre. Hier eröffnet sich eine grundsätzliche Debatte über den Wertgehalt digitaler Interaktion. Die Kommunikationsmöglichkeiten im Web sind zwar endlos und soziale Medien machen Kommunikation in Echtzeit und schnellen Austausch möglich. Dennoch kann ein Mensch auf Facebook hunderte von Freunden haben, in diverse virtuelle Gruppe integriert sein und sich trotzdem in der „realen“ Welt einsam fühlen. Facebook und Co. haben den Begriff der Gemeinschaft verändert, haben ihn ausgedehnt. Auch die Kirche ist eine Gemeinschaft, die sich nun auch online sammeln kann. Wünschenswert wäre die Nutzung des Potentials sozialer Medien als Verknüpfungspunkte,
um Gläubige zusammenzubringen, die sich sonst nicht gefunden hätten. Der persönliche Kontakt sollte demnach an oberster Stelle stehen, damit die soziale Beziehung nicht in der Anonymität des Internets verloren geht. Deshalb ist es z. B. notwendig, dass Kirchen, Gemeinden und Beratungsstellen sich vernetzen und – im physischen Sinne – reale lokale Anlaufstellen einbinden. Insbesondere Pfarrer und Pfarrerinnen können bei der Internetarbeit beim Thema Seelsorge online aktiv werden und den Kontakt mit den um Rat suchenden Menschen herstellen und bei Bedarf an ansprechende Stellen in der Kirchengemeinde weiterleiten. Jede Gemeinde muss für sich herausfinden, welches digitale Angebot und welche Form der Online-Kommunikation am besten zur ihr passt und wie sie diese Möglichkeiten nutzt, um die reale soziale Gemeinschaft der Gläubigen zu stärken. Ausblick: Soziale Medien bieten demokratische Teilhabe an der Kirche Ein großer Vorteil der sozialen Medien ist ihr basisdemokratischer Charakter, der im Gegensatz zu den hierarchischen Strukturen der Kirche steht. Das Smartphone und seine Apps ermöglichen es den Gläubigen, sich neu mit ihrer Kirche zu verbinden, da durch den sozialen Charakter der neuen medialen Formen Dialoge sowie Diskurse entstehen können und Partizipation ermöglicht wird. Es bleibt zu hoffen, dass die Kirche als Institution dieses Potential als Chance und nicht als Bedrohung ihrer Deutungshoheit betrachtet und begreift, dass religiöse Gemeinschaften soziale Organismen sind, die sich an neue Lebensbedingungen und -umstände anpassen müssen, um überleben zu können. Nur wenn die Kirche lernt, auf die Bedürfnisse der am Glauben Interessierten und auch ihrer eigenen Angehörigen (so z. B. auch beim Thema weibliche Priesterinnen in der katholischen Kirche) einzugehen, wird sie Bestand als gesellschaftliche Kraft haben.
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KIRCHE HEUTE RUBRIK
WAS KANN KIRCHE HEUTE? Angebot für jugendliche
In den letzten Tagen haben wir uns mit dem Thema Kirche und deren Bedeutung für die heutige Jugend beschäftigt. Dabei sind wir auf die Aachener Gemeinden Kafarna:um und die Junge Kirche, kurz Juki, gestoßen, deren Ziel es ist, Kirche neu zu erfinden und für Jugendliche schmackhaft zu machen. Wir haben uns die Projekte genauer angesehen und den Gemeinden einen Besuch abgestattet. Unsere Eindrücke haben wir auf den folgenden Seiten verschriftlicht. Text & Fotos // Lea Fußen, Laura Stollenwerk, Mathis Hohmann
„KIRCHE IST DAS, WAS DU DARAUS MACHST!“ Junge Kirche Aachen
Die Junge Kirche Aachen ist ein Projekt, welches mit der Vorlegung eines Konzepts durch Mitarbeiterkreis und Ausschuss der evangelischen Kirchengemeinde Aachen im September 2012 und der anschließenden Bewilligung des Gesamtpresbyteriums der Gemeinde ins Leben gerufen wurde. Ein solches Konzept einer „Jugendkirche“ wurde bereits in vielen Orten Deutschlands verwirklicht, nun auch in Aachen. Die Junge Kirche Aachen, das ist eine Gruppe von bunt gemischten Menschen zwischen 14 und 30 Jahren, die Kirche neu entdecken wollen, frei nach dem Motto „Kirche ist das, was du daraus machst!“. Sie ist für alle Jugendlichen aus der gesamten Region offen, auch für diejenigen, die der Kirche fernstehen. Finanziert wird das Projekt von einem Förderverein und durch Budgetgelder der Landeskirche, die finanzielle Zukunft ist jedoch noch offen, weshalb Sponsoren gesucht werden. Die Kirche wurde erst neulich für rund zwei Millionen Euro renoviert und neu gestaltet, was dem Inneren der Kirche ein modernes Aussehen verleiht.
Nicht nur Jugendliche werden von den vielseitigen Angeboten der Jungen Kirche angelockt.
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Es gibt eine aus Holzpaletten gebaute und aus einer alten Kirchenbank bestehende ChillLounge sowie eine Küche, welche allerdings
noch nicht fertiggestellt ist. Zwei seitlich angebrachte weiße Wände ermöglichen die Projektion von Filmen oder Videospielen. Außerdem steht, zur Freude aller Jugendlichen, freies WLAN zur Verfügung. Durch das vielfältige Angebot entstehen Gelegenheiten für Jugendliche und junge Erwachsene, sich im Glauben und Leben zu orientieren und zu entfalten. Es gibt verschiedene Veranstaltungen, bei denen für jedes Mitglied was dabei ist, wie beispielsweise die Games Night, in der unterschiedlichste Gemeinschaftsspiele, aber auch Konsolenspiele zusammen getestet und gespielt werden. Zudem finden regelmäßig Gottesdienste in allen Varianten statt, die eine spannende Alternative zu den Gottesdiensten bilden, die man aus anderen Kirchen kennt. In der Jugendkirche wird jede Meinung respektiert. Solange sich jeder wohlfühlen kann und kleine Streitereien verziehen werden, sind Diskussionen erlaubt und auch wichtig. Das Konzept der Jungen Kirche Aachen scheint gut anzukommen: Die Reaktionen auf ihrer Facebook-Seite sind durchweg positiv. Junge Kirche Aachen / Dreifaltigkeitskirche Zollernstraße, www.junge-kirche-aachen.de
KIRCHERUBRIK HEUTE
KAFARNA:UM
Die ,,Kirchen-WG‘‘ in der Aachener Innenstadt Im Zentrum Aachens findet man Kafarna:um, eine katholische Gemeinde für Jugendliche und junge Erwachsene. Das Projekt entwickelte sich anhand einiger Vorbilder aus ganz Deutschland im Jahr 2010, die Gründungsidee stammt von einer Mehrzahl Jugendlicher, deren Ziel es war, eine Kirche für junge Menschen zu schaffen. Finanziert wird Kafarna:um von der Pfarrei Franziska in Aachen, die ein jährliches Budget zur Verfügung stellt und auch Besitzer der Räumlichkeiten ist. Man könnte die Gemeinde schon fast als eine Art Kirchen-WG bezeichnen, denn neben dem Gottesdienstraum „Kafarna:um“, welcher der Namensgeber der jungen Gemeinde ist, gibt es auch eine Wohnküche, eine Sonnenterasse, eine Stereo-Lounge und ein Tonstudio. Die Wohnküche bildet das Herzstück Kafarna:ums und ist der Hauptaufenthaltsort. Viele Schüler kommen in Freistunden hierher, um sich zu entspannen oder sich auf die kommenden Schulstunden vorzubereiten. Im Gottesdienstraum finden jeden Donnerstag Taizé-Gebete mit Musik, Gesang und einer achtminütigen Schweigepause statt. Dabei wird auf einen internationalen Austausch Wert gelegt, weshalb das Evangelium in unterschiedlichen Sprachen vorgetragen wird. Der Gottesdienst soll der gemeinsamen Besinnung dienen und umfasst einen Zeitraum von etwa einer halben Stunde. Vorberei-
tet wird der Gottesdienst von zwei bis drei Mitgliedern, teilnehmen kann jeder, der möchte, auch wenn er keine Erfahrung hat. Neben den Taizé-Gebeten finden monatlich die sogenannten Service-Intervalle statt, bei denen der Fokus eher auf dem Austausch untereinander liegt. Die Teilnehmer des Service-Intervalls bilden dabei einen Kreis in dessen Mitte ein Tisch mit Essen steht. Auch hier stellt die Musik, die von einigen Mitgliedern gespielt wird, einen wichtigen Bestandteil dar und sorgt für die besondere Atmosphäre. Bei beiden Gottesdiensten handelt es sich um sogenannte Wortgottesdienste, d. h., dass kein Priester beteiligt ist. Die Terrasse ist im Sommer ein beliebter Ort zum Grillen, während in der Stereo-Lounge Filme geguckt und Spiele sowie Kicker gespielt werden können, wo aber auch gearbeitet werden kann. Das Tonstudio bietet einen Ort zum Musizieren und Aufnahmemöglichkeiten, wird aber zu besonderen Anlässen auch anderweitig genutzt. Für alle Mitglieder gilt, dass es wichtig ist, Neuankömmlinge freundlich aufzunehmen. Ob mit oder ohne Anmeldung, in Kafarna:um ist jeder willkommen. Interesse? Kafarna:um hat montags bis freitags von 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr die Türen für dich geöffnet! Kafarna:um, Hof 7, 52062 Aachen, www.kafarnaum.de
Das Schaubild im Gottesdienstraum wird je nach Jahreszeit und Anlass passend gestaltet.
Das Tonstudio dient zum gemeinsamen Musizieren.
In der Stereo-Lounge ist Platz für Spiel und Spaß.
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RUBRIK KIRCHE HEUTE
MIT 20 INS KLOSTER
Das Leben von Schwester Thea im Elisabethorden Mit 20 entschied sich Schwester Thea, ins Kloster zu gehen. Ein ungewöhnlicher Lebensweg, den heute kaum noch junge Frauen wählen. a52 hat sie hinter den Klostermauern am Aachener Preusweg besucht. An der Klosterpforte werden wir schon von einer älteren Schwester erwartet. Als wir den Gang betreten, ist es halbdunkel im Flur und es herrscht eine ungewohnte Stimmung. Da kommt eine kleine lachende Frau auf uns zu – Schwester Thea. Wir werden herzlich von drei Schwestern des Klosters begrüßt und von Schwester Thea in ein kleines Zimmer geleitet. Die Entstehungsgeschichte des Klosters hat sie in einer ausführlichen PowerPoint-Präsentation vorbereitet. „Wir sind auch up to date“, sagt sie und lacht, als alle sich anfangs über die technische Ausstattung wundern. „Einige Schwestern haben auf ihrem Smartphone sogar WhatsApp“, fügt sie hinzu.
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Schwester Thea stammt aus Duisburg und ist gerade einmal 23 Jahre alt. Und damit mit Abstand die Jüngste in der Ordensgemeinschaft: Die Altersspanne reicht von 23 über 49 bis hin zu ganzen 95 Jahren. 23 Elisabethinnen leben im Mutterhaus, zu Hochzeiten waren es 350 Schwestern. Um ihr Leben finanzieren zu können, vermieten sie Zimmer und Apartments an einige Studenten und einen Flüchtling. 14 Hausangestellte unterstützen den Alltag. Diese 14 Arbeitskräfte sind fast alle durch eine Behinderung in ihrer Arbeit eingeschränkt, aber für die Schwestern ist sehr wichtig, dass jeder eine Chance bekommt. Der Name des Ordens ist auf die heilige Elisabeth zurückzuführen, welche vor allem für tätige Nächstenliebe steht. Sie war auch Vorbild der Gründerin Apollonia, die 1622 mit anderen jungen Frauen in Aachen gegen die Pest kämpfte und für die Kranken sorgte. Sie gilt als Vorreiterin der organisierten
Text // Paula Terhaag, Adriana Rizzello
Krankenpflege in Aachen. Vier Jahre später verstarb Mutter Apollonia selbst an den Folgen der Pest. Ihre sterblichen Überreste befinden sich nun in der Krypta des Elisabeth-Klosters. Auch heute noch verfolgt der Orden ähnliche Ziele wie seine Vorbilder. Es gibt eine Bedürftigenküche, in der jeder, der möchte, ein warmes Mittagessen bekommt. „Jeder ist hier herzlich willkommen.“ Einige Schwestern sind auch im nahegelegenen Altenheim tätig und wieder andere pflegen die älteren Schwestern des Ordens und sogar deren Eltern. Zu ihrem Namen erklärt Schwester Thea, dass es ihr sehr wichtig war einen Bezug vom Namen zum Ordensleben zu haben. „Meine Generaloberin erwähnte einmal, dass ich für sie und die Gemeinschaft ein richtiges Gottes Geschenk sei, was mich sehr berührt hat und was ich irgendwie umsetzen wollte.“ sagt sie, „Thea kommt vom heiligen Theodosius und bedeutet Gottes Geschenk.“
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Doch wie ist Schwester Thea direkt nach dem Abitur zu diesem Orden gestoßen? Sie kommt aus einer katholischen Familie und war schon immer gläubig. Mit 16 Jahren besuchte sie zum ersten Mal im Rahmen einer ReligionsAG ein Kloster. Von da an verbrachte sie regelmäßig ihre Ferien dort. Als es nun auf die Frage zuging, was sie nach dem Abitur machen wolle, entschied sie sich, Teil des Elisabethordens zu werden, da der Glaube für sie eine zentrale Rolle spielt. Ihre Eltern haben zwar immer noch Schwierigkeiten, ihre Entscheidung zu verstehen, aber Schwester Thea bereut es keineswegs und fühlt sich in der Gemeinschaft sehr wohl. „Wir müssen füreinander da sein, weil Gott uns gezeigt hat, dass er für uns da ist“, ist eine der berühmtesten Aussagen der heiligen Elisabeth. Die Schwestern des Ordens richten sich stark nach ihren Leitsätzen. So versuchen auch sie, in Armut zu leben. Es ist jedoch nicht möglich, in kompletter Armut zu leben, da sie Kraft brauchen, um anderen zu helfen. Der Lebensstil der Schwestern lässt sich eher als sehr bescheiden bezeichnen, sie haben beispielsweise gar keinen eigenen Besitz. Wenn sie Geld für Schuhe oder Sonstiges brauchen, müssen sie dies erfragen. „Am häufigsten brauchen wir eine neue Strumpfhose“, sagt Schwester Thea und lacht. Das Habit (Kleid und Schleier) ist so robust, dass es jahrzehntelang hält.
Das Habit erhält man erst mit Beginn des Noviziats. Der Weg zu einer fertigen Ordensschwester dauert neun Jahre. Zu Beginn steht das Postulat – der Eintritt ins Kloster. Noch trägt man normale Kleidung, lebt jedoch schon im Kloster. Nach einem Jahr beginnt das zweijährige Noviziat, nun wird man mit Schwester angeredet, erhält das Habit und eine Kette mit der heiligen Elisabeth als Anhänger. Der Schleier ist zunächst weiß, er symbolisiert den Status als Braut Gottes. Danach legt man mit der Profess das Versprechen ab, sich an die Regeln des Ordens zu halten und gemäß den evangelischen Räten zu leben. Nach der Profess ist man eine richtige Ordensschwester und erhält den schwarzen Schleier und eine Kreuzkette. Neun Jahre nach Eintritt in das Kloster besteht die Möglichkeit, eine ewige Profess abzulegen, bei der man auch einen goldenen Ring erhält. „Die ewige Profess ist eigentlich auch mein Ziel“, erzählt Schwester Thea – sie ist gerade im zweiten Novizinnenjahr. „Zieh in das Land, das ich dir zeigen werde. Ein Segen sollst du sein“, lautet ihr Leitspruch, auf den sie während der Aachener Heiligtumsfahrt 2014 steiß und sich von den Worten persönlich angesprochen gefühlt hat. „Jeder wählt einen Bibelspruch aus, der einen immer begleitet“, erklärt Schwester Thea.
„Für mich war dieses Zitat schon immer sehr bedeutsam und das Land, das dort angesprochen wird, ist für mich das Kloster.“ Das Kloster selbst verfügt über eine eigene Kirche, in der die Elisabethinnen jeden Tag dreimal ihr Gebet halten. Besucher bei der heiligen Messe sind gerne gesehen. Über der Kirche gibt es einen Meditationsraum, der sich unmittelbar unter dem Glockenturm befindet. Eine Krypta ist im Keller unter der Kirche zu finden. Im Obergeschoss befinden sich kleine Räume, in denen die Schwestern neben- und miteinander leben. „Jeder in seinem eigenen persönlichen Raum.“ In der ersten Etage befinden sich auch Mietwohnungen und Gästezimmer. Das Kloster verfügt des Weiteren über eine große Küche, einen Waschkeller, ein Nähzimmer, einige Büros und viele Gemeinschaftsräume. Weil zu früherer Zeit viele Ordensschwestern an Tuberkulose erkrankten und durch eine Lufttherapie behandelt werden mussten, gibt es auch eine Dachterrasse – mit direktem Blick auf den großen Klostergarten, in dem auch die Klosterhunde leben. Überall an den Wänden hängen Kreuze, Bilder, Blumen und einige Statuen, die an den Wänden hängen und am Rand des Flures auf dem Boden stehen. Der Klosterbesuch war eine außergewöhnliche Erfahrung, denn ein Kloster sieht man nicht alle Tage von innen. Wir alle waren überrascht, wie aufgeschlossen und herzlich Schwester Thea und die anderen waren, auch wenn Schwester Thea über sich sagt, dass sie gerne provoziere. Im Elisabeth-Kloster ist jeder herzlich willkommen, egal ob er Gesellschaft sucht oder ein warmes Essen braucht. Die Religion spielt dabei keine Rolle, denn: „Das Wichtigste gegenüber anderen Religionen sind Toleranz und Akzeptanz“, so Schwester Thea.
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POLITIK
POLITIK GANZ NAH ERLEBEN ein Besuch im NRW-Landtag in Düsseldorf Die Läufer bewegen sich schon auf der Zielgeraden. Am 14. Mai ist so weit. Im bevölkerungsreichsten Bundesland stehen Landtagswahlen an. Das Rennen ist jedoch noch nicht entschieden. Wer überholt wird oder auf der Strecke bleibt, bleibt abzuwarten. Vieles hängt für die Parteien von einem überzeugenden Schlusssprint ab. Denn wer welchen Platz auf dem Podest einnehmen wird, das entscheidet das Publikum – die 13 Millionen wahlberechtigten Bewohner Nordrhein-Westfalens. Die letzten fünf Jahre wurde das Land von einer rot-grünen Koalitionsregierung mit Hannelore Kraft (SPD) an der Spitze als Ministerpräsidentin regiert. Diese Fortsetzung scheint, laut aktuellen Prognosen, unwahrscheinlich; über mögliche Koalitionen wird noch spekuliert. CDU und SPD liefern sich laut Umfragewerten ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Erstmals wird mit einem Einzug der AfD ins Parlament in Düsseldorf gerechnet. Falls die Linkspartei die Fünf-Prozent-Hürde überwindet, käme es zu einem Sechs-Parteien-Parlament. Nicht nur aufgrund dieser Dynamiken ist die
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kommende Wahl so spannend. Die NRW Landtagswahl ist gewissermaßen wie eine Generalprobe für Berlin. Der Ausgang der Wahlen in NRW gilt nämlich als wichtiger Indikator für das zu erwartende Ergebnis der Bundestagswahl am 24. September 2017, auch wenn die Wahlbeteiligung bei Landtagswahlen normalerweise geringer ausfällt als bei Bundestagswahlen. Das geringere Interesse an Landtagswahlen und der Politik auf Länderebene ist bei genauerem Blick auf die vielfältige Regelungskompetenz wichtiger, unseren Alltag betreffender Politikfelder und unter dem Aspekt der Mitwirkung der Länder an der Gesetzgebung des Bundes eigentlich unverständlich. Gerade NRW mit sechs Vertretern im Bundesrat kann hier schon mal den Ausschlag für die Ablehnung oder das Zustandekommen eines Bundesgesetzes geben. Was aber wird nun genau im Landesparlament in Düsseldorf entschieden, worüber wird dort debattiert, wie sieht die Arbeitswoche eines Abgeordneten aus und welche Funktion übt die Landesregierung aus?
Text & Fotos // Katrin Lückhoff
Der Alltag im Landtag: von Arbeitskreisen und Ausschüssen bis hin zu Plenarsitzungen Um genau diese Fragen zu klären, haben wir Daniela Jansen (SPD), Abgeordnete des Wahlkreises II in Aachen im Landtag besucht und konnten hierbei interessante Einblicke in den Arbeitsalltag einer Abgeordneten im Landtag gewinnen und lebhafte politische Debatten im Plenarsaal mitverfolgen. Daniela Jansen kam 2012 überraschend per Direktmandat in den Landtag. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Frauen-, Arbeits- und Sozialpolitik. Daher arbeitet sie im Landtag in entsprechenden Fachausschüssen mit, die Gesetzesvorlagen für das Parlament erarbeiten. Darüber hinaus nimmt sie an den wöchentlichen Fraktionssitzungen teil. Bei diesen diskutieren die Abgeordneten der gleichen Partei im Landtag über relevante Themen, anstehende Termine und politische Ideen. An den übrigen Tagen engagiert sie sich für verschiedenste Projekte und Aktivitäten im eigenen Wahlkreis in Aachen.
POLITIK Ihr Anliegen ist es, nah am Wähler dran zu bleiben. Parlamentsarbeit und die Arbeit im Wahlkreis bilden also die Kerntätigkeiten von Daniela Jansen. In heißen Phasen, wie z. B. vor der Landtagswahl, kommt da schnell eine 60-Stunden-Woche zusammen. Doch im Landtag wird natürlich nicht nur innerhalb der Fraktionen und in Fachausschüssen gearbeitet. Eine weitere Tätigkeit in Düsseldorf besteht in der Teilnahme an Plenarsitzungen, die 30 bis 35 Mal im Jahr stattfinden. Hierbei kommen alle Abgeordneten im größten Sitzungsaal des Hauses zusammen, beraten und debattieren über neue Gesetze oder Anträge. Die Sitzung ist öffentlich und dient daher – gerade im Wahlkampf – der Selbstdarstellung der Parteien und ihrer Positionen. Anwesenheit der Abgeordneten ist an den Plenartagen Pflicht. Das heißt natürlich nicht, dass alle von 10 Uhr morgens bis spät am Abend im Saal sitzen müssen. Aber sie müssen sich im Gebäude aufhalten.
Politik in allen Ecken – Gebäude und Parlamentsarbeit korrespondieren Aber nun zurück zu unserem Besuch. Nach überstandenem Sicherheitscheck, Anstecken des Besucherausweises und sicherer Verwahrung der Eintrittskarte zur 134. Plenarsitzung des Landtages, folgt zunächst das Eintauchen in die Gebäudewelt des Landtages. Der Eingangsbereich, die sogenannte Bürgerhalle, besteht aus einer offenen Rotunde, die Abgeordnete und Besucher empfängt. Von dort aus werden wir vom Leiter des Wahlkreisbüros von Daniela Jansen, Patrick Deloie, im Gebäude herumgeführt. Der Landtag gehört zu den wenigen Parlamentsgebäuden, die auch als solche konzipiert wurden. Das Gebäude soll durch die offene Konstruktion mit vielen Glasflächen die Transparenz parlamentarischer Arbeit zum Ausdruck bringen und die Kreisform, als kennzeichnendes geometrisches Merkmal der Konstruktion, das Prinzip der Demokratie. Im Zentrum befindet sich daher auch der kreisrunde Plenarsaal, wo sich die Mandatsträger des Volkes treffen. Kreisförmig sind auch die Räumlichkeiten der Fraktions- und Ausschusssäle. Die Abgeordnetenbüros und Verwaltungsräume wiederum sind in großen Kreisbogensegmenten um den Plenarsaal herum angeordnet. Die komplexe Struktur und die Weitläufigkeit des Landtagsgebäudes führt nicht selten dazu, dass sich neue Mitarbeiter verlaufen, so erzählt uns Patrick Deloie. Die verlorenen Schäfchen werden dann regelmäßig wieder eingesammelt.
Noch eine knappe Dreiviertelstunde bis die Plenarsitzung beginnen soll. Wir nutzen also die Gelegenheit, um den großen Plenarsaal von der Zuschauertribüne aus zu bestaunen. Beim Blick in den noch leeren Saal lässt sich schwer vorstellen, dass sich hier in kurzer Zeit die Landesregierung und die 237 Abgeordneten versammeln. Nebenbei erhalten wir Informationen, wo welche Partei bzw. Fraktion sitzt. Den größten Block bildet die SPD Fraktion mit 99 Sitzen, gefolgt von der CDU mit 68 Sitzen, Koalitionspartner Grüne hat 29 Sitze inne, die FDP 22 und die Piraten 18. Wir erfahren von Patrick Deloie, dass es eine Kleiderordnung für die Abgeordneten gibt, dass Laptops, wegen der lauten Lüftung, nicht erlaubt sind und dass die Abgeordneten zum Wassertrinken hinter eine Wand, die sich hinter dem Sitz der Landtagspräsidentin befindet, verschwinden müssen, damit keine Unruhe entsteht. Zutritt zum Saal haben ausschließlich Mitglieder des Landtages. Der Eingang befindet sich eine Etage unter der Zuschauertribüne in der sogenannten Wandelhalle. Wenn Patrick Deloie Daniela Jansen also noch kurzfristig ein Dokument in den Saal geben will, geht das nur über die Saaldiener. Während die Sitzung läuft, halten wechselnde Schriftführer/innen alles fest, was gesagt wird. Später wird ein entsprechendes Protokoll der Sitzung veröffentlicht. Gleichzeitig wird die Sitzung aufgenommen, sodass jeder im Gebäude per Live-Stream die Geschehnisse im Plenum mitverfolgen kann. Später entdecken wir im Büro von Daniela Jansen, dass jeder Abgeordnete einen Lautsprecher hat, um gegebenenfalls ausgerufen zu werden, falls die Anwesenheit im Saal – z. B. bei Abstimmungen – erforderlich ist. Die Büros sind – falls es mal spät wird – auch mit Minischlafsofas ausgestattet. Duschen gibt es auch. Natürlich schlafen die meisten Abgeordneten mit längerem Anfahrtsweg in Hotels, wenn Plenarwochen anstehen. Da ein optisch gepflegtes Auftreten der Abgeordneten wichtig ist, gibt es einen hauseigenen Friseursalon. Falls also die Frisur – im Gegensatz zu der perfekt einstudierten Rede – noch nicht sitzt, kann hier Abhilfe geschaffen werden.
teln, Gratulationen. Währenddessen sitzen wir schon gespannt in der ersten Reihe der Tribüne. Dann geht es los. Ein ureigenes Thema der Länderpolitik wird zu Beginn diskutiert: Hochschulpolitik und Forschung. Hier wird deutlich, was eingangs erwähnt wurde. Dass die Politik auf Länderebene sich auf unser Leben direkt auswirken kann, etwa wenn für Studenten/-innen neue Ausbildungsgänge angeboten werden oder Forschungen bzw. deren anwendungsfertigen Ergebnisse neue Arbeitsplätze schaffen. Svenja Schulze, Wissenschaftsministerin, leitet mit der Unterrichtung zum Thema „Starke Forschung, starkes Land Forschungsland NRW“ die Plenarsitzung ein. Es geht darum festzuhalten, wie die Wissenschaft in NRW aufgestellt ist. Was ist bisher gemacht worden? Wo gibt es Nachbesserungsbedarf? Hierzu trägt nach der Unterrichtung ein Abgeordneter jeder Fraktion die Standpunkte seiner Partei vor. Zum Schlagabtausch und zu Meinungsverschiedenheiten kommt es hier natürlich vor allem zwischen den Koalitionsparteien und der Opposition. Schulze demonstriert anhand von Zahlen und Fakten, wie viel in den letzten Jahren in Forschung und Wissenschaft investiert wurde. NRW gibt mit Abstand die meisten Grundmittel für Wissenschaft und Forschung aus, 5,6 Milliarden Euro waren es 2016. Mehr als 8,4 Milliarden Euro sind im Jahr 2017 vorgesehen. Besonders wichtig sei auch die Nähe zu anwendungsorientierter Forschung z. B. in Verbindung mit Studiengängen, die sich mit erneuerbaren Energien beschäftigen. Harte Kritik kommt von Seiten der CDU. Red-
NRW als starkes Forschungsland – ein thematisches Exempel der Länderhoheit Jetzt ist es kurz vor 10 Uhr. Der Saal füllt sich langsam mit den Abgeordneten. Es wird sich begrüßt, kurz ausgetauscht, die Landtagspräsidentin verkündet zu Beginn, dass ein Abgeordneter Geburtstag hat. Händeschüt-
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RUBRIK POLITIK ner Dr. Stefan Berger bemängelt, dass das Augenmerk der Landesregierung vor allem auf sozialer Innovation und weniger auf technischer Innovation läge. Außerdem werden nur 1,98 % des BIP des Landes in Forschung gesteckt, viel zu wenig im bundesweiten Vergleich. Ferner atme das Hochschulzukunftsgesetz den „Geist der Bevormundung“. Dieter Bell (SPD) weist die Kritik der CDU vehement zurück. Der Wissenschaftsstandort werde völlig verzerrt dargestellt. NRW sei im Bereich der MINT-Ausbildung spitze und die Steigerung der Drittmittel widerspreche der angeblichen Knebelung der Hochschulen seitens der Politik. Nebenbei wird entweder zustimmend geklatscht, lautstark protestiert oder in Unglauben geraunt. Es geht definitiv sehr lebhaft zu und die Redner sind mit Leidenschaft dabei. Hier wird deutlich, dass Politik alles andere als trocken und langweilig ist.
Landes- und Bundespolitik treffen sich: die namentliche Abstimmung zur Einstufung der sogenannten Maghreb-Staaten Nach 2 1/2 Stunden ist der erste Tagesordnungspunkt abgehakt. Nach kurzer Verschnaufpause geht es mit einem aktuellen politischen Thema im Plenarsaal weiter: die Einstufung der nordafrikanischen Staaten Marokko, Algerien und Tunesien zu sicheren Herkunftsstaaten. Hierzu wird namentlich abgestimmt, eine Seltenheit, sonst wird immer nur mehrheitlich nach Fraktionsbeschluss abgestimmt. Der Vorstoß von CDU und FDP, im Bundesrat entsprechend für die Einstufung zu votieren, wurde mit der Mehrheit der Stimmen von SPD, den Grünen und den Piraten abgelehnt. Die Begründung kurz und knapp: die Einstufung bringe im Endeffekt nichts. Das größte Problem sei die mangelnde Bereitschaft dieser Herkunftsländer, ihre ausreisepflichtigen Staatsbürger wieder bei sich aufzunehmen. Marokko z. B. schreibt vor, dass nur zwei bis drei abgelehnte Asylbewer-
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ber pro Linienflug in das Flugzeug gesetzt werden dürfen. Der von Seiten der CDU betonte Signalcharakter dieser Einstufung sind SPD, Grüne und Piraten zu wenig überzeugend. Wichtiger sei es, die Bundesregierung dazu aufzufordern, neue Abkommen mit diesen Ländern auszuhandeln und Anreize zu schaffen, damit die Menschen schneller in ihre Länder zurückgehen und dort auch eine Perspektive haben.
Ob im großen oder kleinen Stil: eine politische Laufbahn verspricht vielseitige Herausforderungen und die Möglichkeit mitzuwirken Bei der Debatte wird der Vorwurf gegenüber der CDU und FDP laut, dass das Thema aus rein wahlkampftaktischen Gründen in die Sitzung eingebracht wurde. Nicht unbegründet: Das Thema ist nämlich von der Bundesregierung längst von der Tagesordnung genommen worden, weil ein entsprechender Gesetzesentwurf im Bundesrat keine Mehrheit finden würde. Trotzdem kann man an dem Beispiel gut sehen, wie eng Landes- und Bundespolitik verquickt sind. Denn wenn die Regierung in Düsseldorf von einer CDU/FDPKoalition abgelöst würde, würde sich auch das Stimmengefüge im Bundesrat ändern. Der Landtag macht eben nicht nur Politik im kleinen Rahmen, sondern berührt mit seinen Debatten und Entscheidungen auch größere Themen auf gesamtstaatlicher Ebene. Was nehmen wir noch mit von unserem Besuch? Wir haben die Möglichkeit uns mit Daniela Jansen zu unterhalten und stellen fest: der Alltag eines Politikers ist sehr vielseitig. Es gibt gute Chancen über das Engagement in der eigenen Gemeinde an der Politik aktiv mitzuwirken und dann – wenn man das möchte – parteiintern aufzusteigen, so wie das der Werdegang von Daniela Jansen zeigt, und damit entweder im kleinen oder großen Rahmen die Gestaltung unseres Gemeinwesens zu beeinflussen.
Interview
„JUGEND UND POLITIK“ Daniela Jansen ist seit 2012 Abgeordnete aus Aachen im nordrhein-westfälischen Landtag. Sie gewann überraschend die meisten Stimmen in ihrem Wahlkreis und bekam so ein Direktmandat für die SPD. Im Gespräch plaudert sie ganz entspannt über ihren eigenen politischen Werdegang und darüber, wie man das Interesse von Jugendlichen an der Politik wecken kann. a52 // Was hat Sie dazu bewogen, in die Politik zu gehen und einer Partei beizutreten? Daniela Jansen // In die Politik gegangen bin ich, weil ich etwas verändern will und weil ich glaube, dass ich dabei viele von meinen Kompetenzen gut einbringen kann. Ich kann zum Beispiel gut moderieren. Ich bin sehr bestimmt, aber trotzdem auch pragmatisch und nicht „hardlinermäßig“ unterwegs. Ich halte mich nicht mit Grundsatzdebatten auf, wenn ich denke, das führt zu nichts, oder nur, um recht zu behalten. Ich glaube eine solche Fähigkeit kann man in der Politik gut gebrauchen. In die Partei selbst bin ich allerdings erst 2004 eingetreten, da war ich 27. Eigentlich bin ich eine politische Spätentwicklerin (lacht). Vorher war ich zwar schon immer politisch interessiert, auch geprägt durch meine ganze Familie, durch meine Oma vor allem, die ein sehr politischer Mensch ist. Auch mein Vater war in der Partei, aber ich habe mich eigentlich nie parteipolitisch engagieren wollen, weil ich immer gedacht habe, ich gehe mal in den Journalismus, und da konnte es ja eigentlich nicht schaden, neutral zu bleiben. Man spricht heutzutage oft vom Desinteresse der Jugendlichen an Politik. Wie sehen Sie das? Das erlebe ich bei den Jugendlichen, die ich kennenlerne – und ich bin ja relativ viel unterwegs in Jugendtreffs oder ähnlichen Einrichtungen – nicht. Richtig ist sicherlich, dass Fernsehdebatten auf Phoenix für Jugendliche wenig ansprechend sind. Es kommt, glaube ich, darauf an, wie man politische Themen verpackt. Als Beispiel: Ich beschäftige mich intensiv mit Frauenpolitik und deswegen kenne ich viele Kampagnen wie z. B. „Pinkstinks“
POLITIK RUBRIK ausgehen, dass diese auf jeden Fall zur Wahl gehen. Wenn man nicht abstimmt, ist das natürlich auch eine Aussage, nämlich, dass man kein Interesse (mehr) hat oder man sich durch die Parteien nicht vertreten fühlt. Selbstverständlich muss man natürlich als Partei dann analysieren, was genau die Ursachen für die Politikverdrossenheit sind. Warum fühlt sich jemand nicht mehr mitgenommen? Warum können wir manche Menschen mit unserer Politik nicht mehr erreichen?
Daniela Jansen lässt sich von Julia und Katrin im Landtag interviewen
oder „Stop BILD Sexism“. Diese Kampagnen, obwohl sie altbekannte Themen ansprechen, sorgen auch bei Jugendlichen für Aufmerksamkeit und Interesse. Wenn sie dann im Rahmen einer Twitterdiskussion mit Verlinkungen in andere soziale Medien behandelt werden, kann man solche Themen gut rüberbringen. Dann funktioniert das auch. Die Politik müsste also, um Jugendliche anzusprechen, die entsprechenden Kanäle nutzen, dann klappt das schon? Ja, das glaube ich schon. Die mediale Vermittlung von Information und Wissen ist eine Komponente. Jugendliche haben nicht mehr nur Fernsehen oder Zeitung als Informationsquellen, sondern haben vielmehr die Möglichkeit, sich auf einfache und direkte Weise zu artikulieren. Hinzu kommen natürlich noch die inhaltlichen Aspekte. Man muss ja auch Möglichkeiten haben, sich fundiert zu informieren. Wir fördern deshalb als Land durch den Kinder- und Jugendförderplan verschiedene Jugendeinrichtungen und Kultureinrichtungen und wir haben eine Landeszentrale für politische Bildung, wo man sich durch die gebotenen Inhalte und Veranstaltungen mit verschiedenen politischen Themen auseinandersetzen kann. Ich glaube, je konkreter es thematisch wird, desto begreifbarer wird es auch für Jugendliche. Was sind denn Themen, die Jugendliche ansprechen? Auf der einen Seite sind das ganz klassische, konkrete jugendpolitische Themen wie z. B. das Schul- und Bildungswesen. G8 oder G9 ist eine ganz entscheidende Frage für all diejenigen, die sich noch nicht sicher sind, welche schulische Laufbahn sie einschlagen. Das ganze Thema Berufswahl ist natürlich auch wichtig. Auf der anderen Seite interessieren sich Jugendliche oft für Themen wie Populis-
mus oder Rechtsextremismus. Das können auch Youtuber sein wie z. B. bei der Initiative #NichtEgal, einer Kampagne gegen Hass im Netz. Da machen u. a. die Lochis mit, die ja in dieser Community gut bekannt sind. Dabei geht es stärker um ein allgemein gesellschaftspolitisches Interesse. Dieses kann sich schon früh entwickeln, wenn sich Kinder z. B. bei Solidaritätsläufen engagieren und das Geld an Flüchtlingsfamilien spenden, die sie aus ihrer Klasse kennen. Hierbei wird das globale Thema Flucht auf eine lokale Ebene runtergebrochen. Wenn Kinder und Jugendliche erkennen, dass sie selber etwas beitragen können dazu, wie sich diese Gesellschaft entwickelt, dann ist das die beste Art von Demokratieerziehung, die es überhaupt gibt. Wie kommen Sie ins Gespräch mit Jugendlichen und generell Ihren Wählern? In Aachen habe ich oft die Möglichkeit, zu Vereinen, Verbänden und Jugendeinrichtungen zu gehen, mich mit den Menschen dort zu unterhalten und so herauszufinden, was ihnen am Herzen liegt. Ich habe zwei politische Formate: Stadtteilkochen und Couchcafé, wo man beim Essen oder durchs Essen ins Gespräch kommt. Da sind die Kinder und Jugendlichen natürlich nur eine Zielgruppe. Ich war letztens z. B. bei der Forster Seniorenberatung, da haben wir auch zusammen gekocht. Was würden Sie jemandem entgegnen, der überzeugter Nichtwähler ist? Ich würde versuchen, ihm klarzumachen, dass Wählen wichtig ist, denn wenn man seine Stimme nicht abgibt, dann stärkt man proportional immer diejenigen, die an den Rändern aufkommen, ob es nun extreme Linke oder Rechte sind. Der Anteil der Leute, die die Ansichten von Rechtspopulisten übernehmen, nimmt zu und man kann davon
Was ist Ihnen bei der politischen Arbeit besonders wichtig? Ich möchte auf meinem Gebiet Frauen und Soziales die Dinge, die im Argen liegen, verbessern. Einige Punkte konnte ich schon umsetzen. Zum Beispiel konnte bei der Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit erreicht werden, dass den Menschen, die eben ganz lange arbeitslos waren, wieder die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht wird. Das ist ein Projekt, das ich seit langem vorangetrieben habe. Hierfür werden im Jahr 2017 Haushaltsgelder bereitgestellt. Im Bereich Frauenpolitik ist es mit meiner Unterstützung gelungen, dass wir in Aachen ein Haus für wohnungslose Frauen haben. Dazu habe ich alle Beteiligten aus den Ministerien, die Geld geben könnten, um so ein Haus einzurichten oder zu unterhalten, an einen Tisch gebracht, was schließlich dazu geführt hat, dass das Haus auch wirklich eröffnet werden konnte. Ich möchte mich als Jugendliche/r politisch engagieren oder eventuell später eine politische Laufbahn einschlagen. Wie gehe ich am besten vor? Da gibt es verschiedene Ansatzpunkte. Man kann sich eine Partei der eigenen Wahl genau angucken bzw. die entsprechenden Jugendorganisationen der Parteien. Hierbei kann man feststellen, ob man sich vorstellen kann, sich in einer parteipolitischen Struktur einzufinden. Vielleicht ist einem aber der örtliche Bezug total wichtig. Dann fühlt man sich vermutlich besser in einem Ortsverein aufgehoben. Wenn man sich parteipolitisch noch nicht festlegen möchte, sondern sachpolitisch agieren will, gibt es die Möglichkeit, sich bei nichtstaatlichen Organisationen wie Amnesty International oder Greenpeace zu engagieren. Bei Parteien wird man auf jeden Fall auf offene Ohren stoßen, die freuen sich immer, wenn Jugendliche vorbeikommen und mitmachen wollen. Man hat auch die Möglichkeit, sachkundiger Bürger oder stellvertretender sachkundiger Bürger auf Stadtebene zu werden, und kann dann schon so ein bisschen ins politische Geschehen hineinschnuppern.
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RUBRIK FREIZEIT
BMX-PARK FÜR AACHEN
Text // Mathis Hohmann, Lea Fußen, Laura Stollenwerk
Konstantin und seine Freunde Elias und Moritz fahren seit einigen Jahren begeistert BMX. Vor etwa einem Jahr hatte der heute Elfjährige die Idee, ein Modell für eine BMX-Bahn im Südviertel Aachens zu entwerfen. Ein Jahr und zwei Besuche beim Bürgerforum später ist aus seiner Idee ein konkreter Plan geworden, der mit Hilfe der Stadt Aachen schon bald umgesetzt werden soll. Wir haben die drei auf dem alten Klinikumsgelände, wo der Park errichtet werden soll, getroffen und ihnen einige Fragen gestellt.
a52 // Wie bist du auf die Idee gekommen, einen Antrag für eine BMX-Bahn zu stellen? Konstantin // Ich fand es schade, dass es in der Nähe keine Bahn gibt, also habe ich ein Modell entworfen und dann in der Hoffnung, dass meine Idee unterstützt wird, den Bürgermeister angerufen – der jedoch nicht zu erreichen war. Wie bist du weiter vorgegangen? Meine Freunde und ich haben im Sommer einfach Leute im Kaiser-Friedrich-Park angesprochen und Unterschriften gesammelt. Dort habe ich dann auch zufällig Herrn Dupont vom Bürgerforum getroffen, der mir später sehr geholfen hat. Inwieweit wurdest du unterstützt? Meine Freunde und ich wurden mit auf ein
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Politikertreffen genommen, wo ich meine Idee allen Parteien vorstellen konnte, die dann auch alle begeistert waren.
Wie hast du das Modell gebaut? Ich habe auf einer Holzplatte mit Knete die Elemente geformt und darauf befestigt.
Du hast auch ein Modell gebaut und den Politikern gezeigt. Hast du dir dafür ein Beispiel an anderen Bahnen genommen? Nein, nicht wirklich, aber ich habe verschiedene Elemente aus unterschiedlichen Parks verwendet und zusammengestellt.
Wie soll der richtige BMX-Park finanziert werden? Die Stadtverwaltung und das Land NRW werden die Anlage bezahlen. Wieso wurde dein erster Vorschlag, den Park im Kaiser-Friedrich-Park am Hangeweiher zu errichten, abgelehnt? Weil es ein Naturschutzgebiet ist und dort nichts Neues gebaut werden darf. Bist du zufrieden mit dem neuen geplanten Standort? Ja, weil er auch in der Nähe ist.
POLITIK RUBRIK
Seit wann fährst du denn schon BMX? Meine Freunde und ich fahren seit zwei bis drei Jahren. Wie bist du dazu gekommen, BMX zu fahren? Ich habe es ein paar Mal auf der Straße gesehen, mir Videos dazu im Internet angeguckt, dann fand ich es cool und wollte es selber ausprobieren. Wo fährst du im Moment? Auf einer Skatebahn in Raeren und manchmal im Kennedy-Park. Das ist natürlich weit weg und ich kann nicht selber dort hinkommen. Ging es mit dem Antrag so schnell, wie du es dir erhofft hattest? Ja, ich hatte damit gerechnet, dass die Umsetzung drei bis vier Jahre dauert, weil mir das anfangs gesagt wurde. Weißt du, wann der Bau beginnen soll? Frühestens im Frühjahr 2017, aber wahrscheinlich später. Fertig soll die Bahn dann Ende 2018 sein. Hat sich die Mühe gelohnt? Ja!
Was können Kinder und Jugendliche in ihrer Stadt erreichen?
Text // Lucie Corsten, Rona Henn Foto // Julia Kessen
Wenn es um Anliegen in Aachen geht, kann jeder etwas unternehmen. Egal, ob alt oder jung. Das beweist der Antrag, den der elfjährige Konstantin letztes Jahr im Bürgerforum in Aachen gestellt hat: Er trug sein Konzept für einen BMX-Park im Zentrum Aachens im Bürgerforum vor. Dass dies zu realisieren ist, hätte anfangs vermutlich niemand gedacht, doch jetzt soll der Park Ende 2018 fertiggestellt sein. Um herauszufinden, wie einfach es ist, einen solchen Antrag zu stellen, haben wir Marlene Willems vom Fachbereich Verwaltungsleitung aus dem Bürgerforum und Tine Kreuter-Lüdemann vom Fachbereich Kinder, Jugend und Schule befragt. Anscheinend ist es gar nicht so schwer: Entweder schriftlich per Post oder online auf der Internetseite kann jeder sein Anliegen einreichen. Dabei kann es sich um Kritik, Vorschläge oder Wünsche handeln. Bei kleineren Anliegen kann man sich auch an die Klärungsstelle wenden. Die Beantwortung erfolgt ebenfalls schriftlich, auf Wunsch auch mündlich. Jährlich werden circa 50 bis 100 Anträge gestellt, meist von Erwachsenen. Die häufigsten Themen, die behandelt werden, sind Umwelt, Abfall und Bewohnerparken. Ein Fall wie der von Konstantin ist zwar eher selten, jedoch werden Anträge
von Kindern und Jugendlichen immer gern gesehen, wie Tine Kreuter-Lüdemann betont. Ob dieser dann realisiert oder abgelehnt wird, hängt mit seiner Relevanz zusammen, jedoch wird versucht, für jeden Antrag eine gerechte Lösung zu finden. Dabei spielt das Alter der Antragsteller keine Rolle – lediglich bei sehr jungen Kindern wird empfohlen, die Eltern den Vorschlag machen zu lassen. Wer allgemeine Fragen hat, kann die monatlichen Fragestunden im Bürgerforum besuchen, die immer am Anfang einer Ratssitzung stattfinden. Die sieben Räte, die jeweils einem Stadtbezirk angehören, kommen zusammen und besprechen aktuelle Themen. Pro Sitzung darf jeder Bürger eine Frage plus eine Zusatzfrage stellen, jedoch kann man die Sitzungen auch als Zuhörer besuchen. Die Termine zu den Sitzungen sind auf der Internetseite des Bürgerforums zu finden. Einen Antrag in noch jungen Jahren zu stellen, ist somit nicht sehr schwer. Im Gegenteil: Marlene Willems bezeichnet es als gutes Vorbild für andere Kinder und Jugendliche, die ein Anliegen haben. Besonders junge Menschen, die sich engagieren, werden von der Stadt Aachen gefördert. Anträge wie die von Konstantin sind somit immer gerne gesehen. Klärungsstelle Verwaltungsgebäude Katschhof Johannes-Paul-II.-Straße 1, 52062 Aachen 0241 432-7240 klaerungsstelle@mail.aachen.de
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MEDIZIN RUBRIK
EINE PROTHESE ALS BEINERSATZ – EINE EINSCHRÄNKUNG IM LEBEN? Jährlich werden in Deutschland ca. 50.000 bis 70.000 Menschen amputiert. Davon etwa 40.000 bis 60.000 an den unteren Extremitäten des Körpers, sprich den Beinen. Das hat die verschiedensten Gründe. Sowohl Unfälle als auch arterielle Durchblutungsstörungen können die Ursache für ein amputiertes Körperteil sein. Auf Wunsch erhalten die Betroffenen eine ersetzende Prothese für das fehlende Körperteil. Doch kann dieser kosmetische Ersatz tatsächlich als Äquivalent für ein Bein oder einen Arm dienen? Text // Lea Fußen, Laura Stollenwerk Zahlen // Mathis Hohmann
Eines ist klar: Man muss sich mit einer Prothese abfinden, sie akzeptieren und lernen, mit ihr zu leben. Das fällt insbesondere Unfallopfern nicht immer leicht, da ein solch plötzlicher Schicksalsschlag auch die selbstbewusstesten Menschen aus dem gewohnten Leben reißt. Plötzlich ist das Leben, wie es zuvor geführt wurde, nicht mehr möglich. Gerade aus diesem Grund wird für die Patienten gleich nach dem Erhalt ihrer prothetischen Versorgung eine psychosoziale Begleitung angeboten, die ihnen nicht nur beim Training im Umgang mit dem ungewohnten Ersatz helfen soll, sondern ihnen zusätzlich auf ihrem Weg zur Zurückerlangung ihres Selbstbewusstseins eine Stütze sein soll. Eine Prothese zu akzeptieren, ein kaltes lebloses Stück Carbon anstelle eines Beins aus Fleisch und Blut mag keine leichte Aufgabe sein, ist jedoch wünschenswert für jeden Prothesenträger. „Das ist nichts, was unmöglich ist“, sagt auch Sven Merckens, der im Alter von 20 Jahren seinen Unterschenkel verlor. Die meisten sehen ihm seine Behinderung vermutlich gar nicht an, was nicht nur an der Jeans liegt, die seine Prothese überdeckt. Sven ist sportlich aktiv, selbstbewusst, redselig und auch den Humor hat ihm die Amputation, die ihm einen Behindertenausweis eingebracht hat, nicht genommen. Er arbeitet als IT-Techniker für verschiedene Firmen. Bei einem Termin im Verlag um die Ecke, wo er die Rechner wartet, hat er uns seine Geschichte erzählt.
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Interview a52 // Sven, du hast deinen Unterschenkel infolge eines Unfalls verloren und trägst an dessen Stelle nun eine Prothese. Was ist damals passiert? Sven // Ich war zu der Zeit als Ferienjobber in einem Betrieb tätig. An einem meiner Arbeitstage arbeiteten wir mithilfe eines 25 Tonnen schweren Anhängers. Aufgrund fehlender Sicherheitsvorkehrungen rollte der Laster über meinen rechten Unterschenkel. Drei Mitarbeiter kamen mir zwar sofort zur Hilfe, fielen jedoch beim Anblick meines Beins in Ohnmacht. Als ich sah, wie ein weiterer Mitarbeiter auf uns zugerannt kam, rief ich ihm zu – aus Angst, er könnte ebenfalls das Bewusstsein verlieren –, dass er einen Krankenwagen rufen solle. Als er, nachdem er den Anruf getätigt hatte, auf mich zukam, sagte ich ihm, er solle mir in die Augen schauen, um nicht meine Verletzung sehen zu müssen. Wie ich es in dem Zustand noch schaffte, klar zu denken und dem Mitarbeiter meine Allergien sowie die Telefonnummer meines Bruders zu nennen, ist mir bis heute rätselhaft. Vermutlich war es jedoch die Folge eines Adrenalinstoßes. Wie kam es zu der Entscheidung, dein Bein amputieren zu lassen? Zum Zeitpunkt meiner Entscheidung lag ich bereits elf Wochen im Krankenhaus. Der Unfall hatte nicht nur einen Knochenbruch mit sich gebracht, sondern mir auch den größten Teil meiner Muskeln und die gesamte Haut am Unterschenkel genommen. Nach mehre-
Unser IT-Techniker Sven bei der Arbeit
Svens erste wasserfeste Prothese: „... schön mit Tattoo, leuchtete immer schön im Schwarzlicht der Clubs, mit kurzer Hose immer ein Hingucker :-)“
MEDIZIN ren Operationen und Transplantationen von Muskelmasse meines Rückens auf den Unterschenkel zeigte sich keine große Besserung. Dazu kam ein enormer Gewichtsverlust. Nach acht Wochen sah ich das erste Mal mein verletztes Bein, das mehr an einen Gyros-Spieß erinnerte als an einen Unterschenkel (lacht). Es war mir fremd. Zudem wurden damals zum ersten Mal die Paralympischen Spiele im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Ich sah, wie geschickt sich die Athleten trotz ihrer körperlichen Beeinträchtigung bewegten, unter ihnen waren auch Sportler mit Beinamputationen, die mich besonders beeindruckten. Drei Wochen später entschied ich mich dazu, mir mein Bein amputieren zu lassen. Die Ärzte hatten mir für die Zukunft ständige OPs in Aussicht gestellt, falls ich mich dazu entschied, mein eigenes Bein zu behalten. Das war keine Option für mich. Am Tag meiner Amputation fuhr ich zur Verwunderung einiger Bekannter lächelnd in den OP-Saal, da mir bewusst war, dass ich keine bessere Entscheidung hätte treffen können. Hast du dich nach der Amputation schnell erholt? Ja, ich wurde bereits vier Wochen nach der OP aus dem Krankenhaus entlassen und hatte auch danach keine größeren Beschwerden mit der Prothese. Denkst du auch heute noch, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast? Auf jeden Fall! Hätte ich diese Entscheidung damals nicht getroffen, würde ich vermutlich heute noch unter körperlichen Beschwerden leiden. Von solchen Geschichten hört man immer wieder, das tut mir dann leid für die Betroffenen. Hast du Phantomschmerzen? Ich persönlich finde die Bezeichnung „Phantomschmerzen“ eher unpassend. Die NervEnden liegen jetzt bloß woanders. Manchmal spüre ich ein Kribbeln oder Jucken in dem Bereich, wo sich früher mein Unterschenkel befand, so wie man das manchmal auch bei Narben etc. hat. Gedanklich kann ich auch noch die Zehen an dem verlorenen Fuß spüren und bewegen. Kannst du Sport treiben? Dafür habe ich extra eine Sportprothese. Ich war auch früher immer sehr sportlich und auch den Sportleistungskurs bestand ich mit 1,0. Sport ist wohl etwas, womit ich nie aufhören werde. Auch heute besiege ich meine Freunde noch im Badminton (grinst).
Zahlen und Fakten zu Prothesen 50.000 – 70.000
Gliedmaßen werden jährlich in Deutschland amputiert.
80 %
aller Beinamputationen erfolgen aufgrund von Diabetes oder Nikotin.
10 €
Vision: 10 Euro sollen aus Plastikmüll gefertigte Prothesen für Opfer in Krisengebiete kosten. Derzeit läuft die Entwicklung noch.
2.000
vor Christus gab es bereits Prothesen – allerdings noch aus Holz.
10.000 €
kostet eine Beinprothese derzeit ungefähr.
5.000 € kostet eine 2015 vorgestellte Prothese, die den Patienten sogar den Boden fühlen lässt.
2x
2 Mal jährlich soll eine Prothese vom Orthopädietechniker geprüft werden.
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SPORT
Markus Rehm – Profisport mit Prothese
Text // Lea Fußen, Laura Stollenwerk, Mathis Hohmann
Der 28-jährige Markus Rehm ist in den Disziplinen Weitsprung und Staffelsprint einer der erfolgreichsten Leistungssportler mit körperlicher Beeinträchtigung. Dass sein Unfall vor vierzehn Jahren ihn später zum Erfolg führen könnte, hätte er damals nicht gedacht.
„Mein Unfall war kein Schicksalsschlag.“ Sommer 2003: Der damals 14-jährige Markus Rehm fällt beim Urlaub mit der Familie am Main in der Nähe von Kitzingen nach einem verpatzten Sprung auf dem Wakeboard ins Wasser, wird vom Fahrer eines Motorboots übersehen und gerät in die Schiffsschraube. Drei Tage nach einer mehrstündigen, leider erfolglosen Operation in der Uniklinik Würzburg muss sein rechter Unterschenkel amputiert werden. Doch der Erfolgsathlet sieht seinen Unfall nicht als Schicksalsschlag. Zwar gab es Tiefs, wie er in einem Interview des Allianz-Magazins berichtet, fing sich jedoch schnell und meisterte den Wendepunkt seines Lebens mit Bravour.
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Der Weg zum Leistungssport Fünf Jahre nach seinem Unfall, nachdem jemand ihn Trampolin hüpfen gesehen hatte und sein unglaubliches Sprungtalent erkannte, kam er zur Leichtathletik. Beim Probetraining bei Bayer Leverkusen lernte er Steffi Nerius, ehemalige Speerwerferin und Trainerin im Behindertensport, kennen und arbeitet seitdem mit ihr zusammen. Er brach einige Europa- sowie Weltrekorde, gewann mehrere Medaillen bei den Welt- und Europameisterschaften der Behinderten, gewann eine Goldmedaille im Weitsprung und eine Bronzemedaille im Staffelsprint bei den paralympischen Spielen in London 2012 und erreichte dann vier Jahre später in Rio de Janeiro in beiden Disziplinen Gold und damit den Höhepunkt seiner Karriere. 2014 gewann er sogar Gold im Weitsprung bei der Deutschen Meisterschaft der Nichtbehinderten. Warum also die Ablehnung des Leichtathletikverbands zur Teilnahme bei den Olympischen Sommerspielen? Die Prothese verzerre laut Verband den Wettbewerb. Um dies zu klären, organisierte Rehm eine wissenschaftliche Studie der Sporthochschule Köln, die Ende Mai verkündete, dass er keine Vorteile durch seine Prothese habe.
Zwar helfe ihm die Federkraft der Prothese beim Absprung, er habe dafür jedoch Schwierigkeiten beim Anlauf und ein gestörtes Gleichgewicht. Zusätzlich bat Rehm den Weltverband IAAF mehrmals darum, ein Gutachten zu veranlassen, welches klarstellen sollte, ob er mit seiner Prothese einen Vorteil hat oder nicht. Die Zulassung für die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro bekam er trotz aller Mühe nicht.
,,Lasst uns doch gemeinsame Wettkämpfe machen.“ Seit einiger Zeit kämpft Rehm in einer Arbeitsgruppe der IAAF für den Start von körperlich benachteiligten Sportlern bei der Leichtathletik-WM 2017 in London. Sein Ziel sind nun gemeinsame internationale Wettkämpfe, denn die wären „für die Sportler interessant und für die Zuschauer spannend“, außerdem würde so der Sport wieder in die Mitte der Gesellschaft gerückt werden. Neben dem Sport ist er als Orthopädiemechaniker tätig und hat vor einigen Jahren auch die Meisterprüfung bestanden. Gemeinsam mit seinen Kollegen arbeitet er an der Verbesserung von Alltagsprothesen, die Herstellung von Sportprothesen ist eher selten gefragt.
KRITIKEN Buchrezension
ihren Mann, ihr Kind, ihr ganzes scheinbar so perfektes Leben … Melanie Raabes neuer Roman ist ein Muss für alle Fans von spannungsgeladenen Storys. Allein die fließende, lebhafte Sprache lässt ei-
nen in die Gedankenwelt der Charaktere aktiv eintauchen, sodass man die Spannung intensiv wahrnimmt. Geschickte Elemente wie Perspektivenwechsel (ja, sogar der mysteriöse Fremde kommt zu Wort) und viele Rückblicke in die Vergangenheit der Protagonistin sowie einige Überraschungsmomente machen den Thriller zu einem abwechslungsreichen wie hochspannenden Leseerlebnis. Die kurz gehaltenen Kapitel sorgen dafür, dass es kurzweilig bleibt, jedoch auch für Suchtgefahr. Nach jedem Kapitel denkt man, es sind ja nur noch ein paar Seiten, dann kann ich aufhören … Einzig der Mittelteil zieht sich etwas, jedoch baut sich in diesem immer mehr Spannung auf, da der Fremde auch öfter zu Wort kommt und die Situation der Protagonistin immer auswegloser und verzweifelter wird. Das Ende ist ebenfalls sehr durchdacht und nicht hektisch oder plötzlich. Man hat als Leser also genug Zeit, die zuletzt gewonnenen Erkenntnisse zu verdauen oder auf sich wirken zu lassen und mit der Geschichte abzuschließen, die insgesamt wirklich lesenswert ist. Melanie Raabe: Die Wahrheit Verlag: btb, Genre: Thriller Preis: 16 Euro | Seitenanzahl: 448
Daan hat einen Sohn, Peter, in den Anne sich verliebt. Fast zweieinhalb Jahre leben diese acht Menschen gemeinsam auf geringstem Raum und hoffen auf Frieden und Freiheit. Doch kurz vor Ende des Kriegs werden sie entdeckt ... In ihrem Tagebuch hält Anne alles fest, auch ihre tiefsten Gedanken, und so verbirgt sich hinter der tragischen Geschichte auch die eines normalen 13-jährigen Mädchens. Genau davon erzählt dieser Film, der als erster auf den Text des Original-Tagebuchs zurückgreifen durfte, und gerade die vielen Zitate lassen ihn so authentisch wirken. Was auch an der herausragenden Leistung der
15-jährigen Darstellerin Lea van Acken (Anne Frank) liegt. Es geht eben nicht nur um das Elend zu jener Zeit, sondern auch um den Streit mit den Eltern, die erste Liebe, die Hoffnung und Sehnsucht von Anne. Das macht den Film auch für Jugendliche interessant. Durch Kameraführung und Kulisse erzeugt er eine besondere Atmosphäre, das Gefühl der Beklemmung und Angst erreicht so auch den Zuschauer. „Das Tagebuch der Anne Frank“ erzählt im Grunde von einem normalen Teenager, der jedoch unter grausamen Umständen leben muss. D 2016, Regie: Hans Steinbichler. Mit Lea van Acken, Martina Gedeck u. a. | 128 Minuten
Die Wahrheit Text // Leonie Ndoukoun
Vor sieben Jahren ist der reiche und zurückgezogen lebende Geschäftsmann Philipp Petersen während einer Südamerikareise spurlos verschwunden. Seither zieht seine Frau Sarah (37) den gemeinsamen Sohn alleine groß. Doch dann erhält Sarah wie aus heiterem Himmel die Nachricht, dass Philipp lebt. Die Rückkehr des vermeintlichen Entführungsopfers löst ein gewaltiges Medieninteresse aus. Sarah hat zwiespältige Gefühle, nach all der Zeit verständlich. Sie hat eine harte Zeit hinter sich. Gerade war sie dabei, sich von der Vergangenheit zu lösen. Ihr Ehemann taucht, wenn man so will, zur Unzeit auf. Was wird werden? Gibt es eine gemeinsame Zukunft? Sie ist auf alles vorbereitet, nur auf das eine nicht: Der Mann, der aus dem Flugzeug steigt, ist nicht der, als der er sich ausgibt. Es ist nicht ihr Ehemann. Es ist ein Fremder – und er droht Sarah: Wenn sie ihn jetzt bloßstelle, werde sie alles verlieren:
Filmkritik
„Das Tagebuch der Anne Frank“ ... und sie ist doch „nur“ ein Text // Adriana Rizzello Teenager Amsterdam 1942: Zu ihrem dreizehnten Geburtstag bekommt das jüdische Mädchen Anne Frank ein Tagebuch geschenkt, schon lange hatte sie sich eine beste Freundin gewünscht, mit der sie über mehr als nur Alltagsdinge reden kann. Von nun an schreibt sie jeden Gedanken in dieses Tagebuch. Anne ist ein starkes Mädchen, die Schikanen und Verbote der Nationalsozialisten hält sie aus. Doch eines Tages soll ihre große Schwester Margot deportiert werden und das Leben der Franks ändert sich schlagartig. Über den Räumen seiner Amsterdamer Geliermittelfirma hat Annes Vater eine geheime Wohnung eingerichtet, in der die Familie sich von nun an versteckt. Die Tür ist hinter einem Regal versteckt, die Fenster sind verdunkelt, es ist eng. Tagsüber darf nicht geredet werden, zu groß ist die Gefahr, von einem der Arbeiter entdeckt zu werden. Doch nicht lange bleibt man allein, es ziehen die Familie van Daan und Herr Pfeffer – ebenfalls Juden – in die 50-Quadratmeter-Wohnung ein. Familie van
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RUBRIK KALENDER
Was geht wo? veranstaltungstipps von a52 Alexander Gerst macht ein Selfie während eines Spacewalks. © 2014, NASA AllTag im All, Römerthermen Zülpich
BÜHNE ,,Blackout“ Zaubershow
04.03., 20:00 Uhr, Aachen Black Table
,,Bigband at its best“, Aachen Big Band 06.03., 20:30 Uhr, Franz Aachen
,,Mainblick“ Enissa Amani
07.03., 20:00 Uhr, Franz Aachen
schrit_tmacher – GENERATION2: Open Stage
Junge Talente und Nachwuchstänzer/-innen sind herzlich eingeladen, im Circle ihre Leidenschaft mit allen zu teilen, ihr Können zu zeigen, sich auszuprobieren. www.schrittmacherfestival.de 01.04., 19:00-20:00 Uhr, Ludwig Forum, Jülicherstraße 97-109, Aachen
Hardcore-/Punkrock-Konzert
Nico Lasca Singer/Songwriter 08.03., 20:00 Uhr, Franz Aachen
,,Night Wash live“ Stand-up-Comedy 09.03., 20:00 Uhr, Alsdorf Energeticon 20.03., 18:00 Uhr, Aachen ALRV-Gelände
,,Musical dinner“
18.03., 18:30 Uhr, Gut Schwarzenbruch, Stolberg
Appasionata ,,Cinema of Dreams“
23.04., 12:00 Uhr, LANXESS Arena, Köln
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Blackout Booking presents: – Risk It – SECONDS OF PEACE – YourTimeUseIt – Bloodstains – My Defense Preis: 12 Euro | ab 16 Jahren VVK über MERCHPIT.COM 06.05., 19:00 Uhr Einlass, 19:30 Uhr Beginn, KiJuze – Kinder- und Jugendzentrum St. Hubertus, Händelstraße 6, Aachen, www.kijuze.de, 0241 77808
THEATER Eine Handvoll
Ein Projekt über Manipulationen durch Menschen und Medien Was glauben wir wem? Wie beeinflussbar sind wir? Der Begriff Manipulation (manus, die Hand, und plere, füllen), ursprünglich noch als „Berührung eines Körpers zur heilsamen Veränderung in demselben“ definiert, hat längst einen ausschließlich negativen Nimbus. Tagtäglich sind wir unzähligen Manipulationsstrategien ausgesetzt – ist das überhaupt vermeidbar? Wer hat welches Interesse daran, uns zu manipulieren? Welche Rolle spielen Angst, mangelndes Selbstbewusstsein und Sensationsgier im Fall von Schnell- und Leichtgläubigkeit? Karten gibt’s beim Theater Aachen 03., 12., 18., 25.03., 20:00 Uhr, Mörgens, Mörgensstraße 24, Aachen
Foto: Ludwig Koerfer
Gratis-Comic-Tag
Heute werden kostenlose Comics aus einem dafür speziell aufgelegten Pool von 34 verschiedenen Comic-Titeln an alle Kunden verschenkt, das Angebot beschränkt sich auf fünf Exemplare pro Kunde. Nach dem Vorbild des amerikanischen „free comic book day“ findet die Aktion in Deutschland seit 2010 statt, und es werden auch dieses Jahr wieder über 230 Händler in Deutschland, Österreich und der Schweiz den GRATIS-COMIC-TAG feiern. 13.05., 10:00-17:00 Uhr, Bäng Bäng ComicBuchhandlung, Wirichsbongardstraße 34, 52062 Aachen
WAS GEHT RUBRIK WO? KINO Kinostart 02.03.
Logan – The Wolverine
Der mutmaßlich letzte Film mit dem „X-Man“ Wolverine alias Logan spielt in einer düsteren Zukunft, in der der gealterte Titelheld gemeinsam mit Professor Xavier ein Mutantenmädchen beschützen muss.
Power Rangers
Die trashige Actionserie um fünf Teenager im Kampf gegen Weltraummonster hatte ihren Höhepunkt in den 1990ern. Mit einem Hauch „X-Men“ erlebt sie nun ihre Wiederbelebung im Kino. Kinostart 30.03.
Ghost in the Shell
Kinostart 09.03.
Kong: Skull Island
King Kongs Rückkehr: Ein Riesenaffe holt über einer unbekannten Insel mehrere Helikopter vom Himmel. Die Überlebenden werden nicht nur von ihm, sondern einer ganzen Reihe weiterer Monster bedroht.
The Founder
Wer sich für die spannende Gründungsgeschichte des Fastfood-Riesen McDonald’s interessiert, ist bei diesem Drama mit Michael Keaton in der Rolle eines skrupellosen Geschäftsmannes goldrichtig. Kinostart 27.04.
Guardians of the Galaxy Vol. 2
Star-Lord und seine Crew geraten beim Versuch, die Killerin Nebula gefangen zu nehmen, zwischen mehrere Fronten und erneut in ein buchstäblich „allumfassendes“ Marvel-Abenteuer. Kinostart 04.05.
Sieben Minuten nach Mitternacht
Vor Conors Fenster erwacht eines Nachts ein Baummonster zum Leben, das dem Jungen eine schmerzhafte, aber wichtige Lebenslektion erteilt. Nach dem Fantasybuch von Patrick Ness.
Moonlight
scheinbar perfekten Planeten nicht nur den Androiden David, sondern auch das Grauen findet.
Everything, Everything
Der Film erzählt die Liebesgeschichte zwischen einem Mädchen, das wegen einer seltenen Krankheit nie das Haus verlassen darf, und ihrem neuen Nachbarsjungen. Vorlage ist der Jugendroman „Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt“. Kinostart 25.5.
The Circle
Eine junge Frau (vielbeschäftigt: Emma Watson) erhält einen Job in der größten Internetfirma der Welt. Deren Bestreben, alle User des Globus miteinander zu vernetzen, hat jedoch mehr als nur einen Haken.
Kinostart 11.05.
King Arthur: Legend of the Sword
Scarlett Johansson spielt in dieser Adaption eines Kult-Mangas von 1989 die Chefin einer Cyborg-Agentengruppe, die in einer gar nicht so fernen Zukunft nach einem Hacker jagt, der die Staatssicherheit bedroht.
Die versunkene Stadt Z Oscargekröntes Drama, das in drei Episoden einfühlsam und stilvoll bebildert, wie ein sensibler Junge mit schwulen Neigungen im Machoumfeld seines Schwarzen-Ghettos zum pseudoharten Dealer wird. Kinostart 16.03.
Die Schöne und das Biest
Die 1991er-Disneytrickfilmadaption der französischen Erzählung setzt dieser romantische Fantasystreifen in vielen Aspekten 1:1 mit realen Darstellern (u. a. „Hermine“ Emma Watson) um.
Mit siebzehn
In einer französischen Kleinstadt am Alpenrand geraten zwei Klassenkameraden immer wieder und immer heftiger gewaltsam aneinander. Tatsächlich verbindet die beiden jedoch mehr, als sie denken. Sehenswertes Coming-out-Drama. Kinostart 23.03.
Der Himmel wird warten
Abenteuerliches Epos, basierend auf dem gleichnamigen Buch über den Forscher Percy Fawcett, der Anfang des vorigen Jahrhunderts mehrere Amazonas-Expeditionen absolvierte. Kinostart 06.04.
Free Fire
Ein nervöser Zeigefinger lässt einen Waffenverkauf in einer Lagerhalle anno 1978 aus dem Ruder laufen. Die schwarzhumorige und fast eineinhalbstündige Schießerei beruht angeblich auf einer wahren Begebenheit. Kinostart 13.04.
Fast & Furious 8
Als Dom (Vin Diesel) in die Fänge einer Cyberterroristin gerät, machen sich seine Freunde und auch einige Feinde daran, ihn und die Welt zu retten – in einer Actionorgie voller Stunts und Explosionen versteht sich. Kinostart 20.04.
CHiPS
Regisseur Guy Ritchie modernisiert nach Sherlock Holmes eine weitere englische Ikone: mit viel Action, wilden Kamerafahrten und – zumindest dem Trailer zufolge – überraschend humorfrei. Kinostart 18.05.
Alien: Covenant
Die Fortsetzung von „Prometheus“ verbindet den Vorgänger direkt mit der „Alien“-Reihe, als ein Kolonisationsraumschiff auf einem
(FLOH)MARKT Frauentrödelmarkt Weisweiler
13.05., 08.07., 02.09., 09.12., 11:00-14:00 Uhr, Festhalle Weisweiler, Berliner Ring 1, 52249 Eschweiler-Weisweiler
Flohmarkt in den Bonner Rheinauen Infos über: www.melan.de
18.03., 22.04., 20.05., 17.06., 15.07., 19.08., 16.09., 21.10.
Rasteflowmarkt No. 17
Kleiner Flohmarkt in der Raststätte 26.03., 12:00-18:00 Uhr
Pirates of the Caribbean 5: Salazars Rache
Ein griesgrämiger Geisterpirat aus dem Bermudadreieck, der Dreizack des Poseidon und jede Menge Irrsinn: Keine Frage, Captain Jack Sparrow entert nach längerer Pause wieder die Kinoleinwände.
MUSEUM/AUSSTELLUNG AllTag im All
Thematisiert wird der Alltag der Astronauten auf der Raumstation ISS: Duschen, schlafen, Zur-Toilette-Gehen, essen, kochen, arbeiten und forschen – wie ist das in der Schwerelosigkeit möglich? Woher kommt das Trinkwasser für sechs Astronauten, was passiert mit Abfällen? Haben sie Freizeit und was machen sie in ihrer Freizeit? Die Ausstellung wurde in Kooperation mit dem DLR und der ESA erarbeitet. Teilsegmente der ISS wurden maßstabsgetreu nachgebaut, unter anderem auch die enge Schafkabine.
Altstadtflohmarkt Aachen
Es geht wieder los! Klasse Flohmarkt in Aachens Stadtzentrum. 02.04., 07.05., 11:00-18:00 Uhr, Innenstadt Aachen
Die Actionkomödie basiert auf der gleichnamigen TV-Serie aus den 1970ern: Zwei gegensätzliche Motorrad-Cops müssen sich darin zusammenraufen, um korrupte Kollegen zu überführen.
Ein Dorf sieht schwarz
Alexander Gerst trainiert auf dem Ergometer während eines Spacetex-Experiments. © 2014, NASA
An fünf interaktiven Hands-on-Stationen kann man testen, wie sich komplizierte Feinarbeiten mit den Handschuhen des Raumanzugs, der den Astronauten beim Spacewalk vor der gefährlichen Strahlung, den extremen Temperaturen und dem luftleeren Weltraum schütz, durchführen lassen. 08.03.-02.07., Römerthermen Zülpich
www.roemerthermen-zuelpich.de
Anhand der Schicksale zweier französischer Familien schildert dieser Spielfilm, wie Teenagermädchen von Islamisten angeworben und dazu gebracht werden, für sie in den Dschihad zu ziehen.
Life
Horror im All: Wissenschaftler auf einer Raumstation entdecken in Proben vom Mars eine Lebensform. Die anfängliche Sensation wird jedoch schnell zum Schrecken, als diese sich ihrer als Wirte annimmt.
Ein Arzt zieht mit seiner Familie 1975 aus dem Kongo in ein Dorf in Nordfrankreich. Rassistische Anfeindungen sind schnell an der Tagesordnung, doch zuletzt wendet sich in dieser Komödie doch noch alles zum Guten.
Ein ISS-Crewmitglied im Schafsack in seiner Schafkabine. © 2015, NASA
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WAS GEHT WO? RUBRIK SPORT & SPASS
POETRY SLAM satznachvorn.
Der westlichste Poetry Slam Deutschlands mit dem Moderatorenteam Oscar Malinowski und Eric Jansen Dichter können sich anmelden unter satznachvorn@web.de 03.03., 07.04., 05.05. 20:00 Uhr, Raststätte, Lothringerstraße 23, Aachen www.raststaette.org
Calisthenics-Workout Parkour
Derzeit trifft sich Parkour Aachen jeden Sonntag zur Anfängersession. Jeder kann kommen und mitmachen. Sportklamotten und leichte Turnschuhe sind von Vorteil. Infos: www.parkouraachen.de/sessions Sonntag, 13:00 Uhr, Aachener Hauptbahnhof
Schulschach-Cup
Auch in diesem Schuljahr wird wieder der Schulschach-Cup in Aachen ausgerichtet. Zur Teilnahme sind alle Schülerinnen und Schüler jeden Alters aus Aachen und Umgebung eingeladen. Gespielt werden bei jedem Turnier mindestens sechs Runden, wobei die Paarungen nach dem Schweizer System gebildet werden. Die Bedenkzeit beträgt 15 Minuten je Spieler und Partie. Alle spielen ohne Rücksicht auf das Alter in einer Turniergruppe. Es gibt keine gesonderte Mädchenwertung. Infos: Friedhelm Kerres 0241 99035790 kassierer@asvb.de Die Turniere zum Schulschach-Cup 2017 finden freitags statt, und zwar an folgenden Tagen: 03.03., 31.03., 12.05., 09.06., 07.07., 16:0019:30 Uhr, Seminarraum I im Gebäudeteil C der Nadelfabrik, Reichsweg 30, Aachen
Ab dem 07.03. findet jeden Dienstag und jeden Donnerstag von 18:00-19:00 Uhr ein Calisthenics-Workout auf dem CalisthenicsGeländes des KiJuze statt. Das Workout wird von einem erfahrenen Coach geleitet. Bitte Sportsachen und etwas zu trinken mitbringen. Ab 13 Jahren Di + Do, 18:00-19:00 Uhr, KiJuze – Kinderund Jugendzentrum St. Hubertus, Händelstraße 6, Aachen, www.kijuze.de, 0241 77808
Kunst gegen Bares
Ob Stand-up-Comedy, Poetry Slam oder Musik: Das Publikum kann sich auf einen bunten, abwechslungsreichen Abend mit bis zu acht Künstlern freuen. Am Ende der Show wählt das Publikum seinen Favoriten und krönt ihn damit zum Kapitalistenschwein des Monats! Moderator und Veranstalter der Show ist 100,5 DASHITRADIO. Spaßreporter Daniel Kus. Eintritt: 5 Euro / Abendkasse 7 Euro www.kunstgegenbares.club Start 20:00 Uhr 05.04., 03.05., 07.06., BIS, Bismarckstraße 97-99, Mönchengladbach 13.03., 10.04., 08.05, 12.06., KOMM, Düren 14.03., 11.04., 09.05., 13.06., Franz, Franzstraße 74, Aachen
JOBSTARTER
steht bei Klärungsbedarf zur Verfügung. Der Internetzugang per WLAN ist ebenfalls möglich. Zusätzlich veranstaltet die Stadtbibliothek Aachen zweimal eine Lange LernNacht. Fachliche Unterstützung wird angeboten. Eine Anmeldung zur Teilnahme an der Langen LernNacht ist nicht erforderlich, also einfach vorbeikommen, einen Platz suchen und los geht es mit dem gemeinsamen Lernen. 20.04., und 21.04., 18:00-22:00 Uhr, Stadtbibliothek Couvenstraße, Aachen
ZAB – „Die Berufs- und Studienmesse“
Viele Ausbildungsbetriebe und Studiengänge stellen sich vor. 31.05 und 01.06., 9:00-18:00 Uhr, Eurogress Aachen
Girls‘Day und Boys‘Day
Heute können Schülerinnen und Schüler in Berufe hineinschnuppern. Sinn ist, dass Mädchen Berufe kennenlernen, in denen maximal 40 % Frauen arbeiten, und dass Jungs Berufe kennenlernen, die nicht als „typische Männerberufe“ gelten. Dieses Jahr am 27.04. Hier findet ihr alle Infos und Betriebe: www.girls-day.de www.boys-day.de
Rolliball Für Kids und Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren, die Rollisport ausprobieren möchten. Es können Menschen mit und ohne Behinderung mitmachen! Infos & Anmeldung: stefan.oetzel@btbaachen.de Montags von 15:30-17:00 Uhr, Sporthalle Viktor-Frankl-Schule, Kalverbenden 89, Aache
Babysitterkurs für Jugendliche ab 14 Jahren Kurs des DRK-Familienbildungswerks, 0241 18025-55, www.drk.ac
Fr, 10.03. und 17.03., 16:00-19:00 Uhr, Treffpunkt: Floriansdorf, Mathieustraße 3, Aachen
Lange LernNacht in der Stadtbibliothek Aachen
Im April startet für viele Abiturientinnen und Abiturienten in NRW die heiße Phase der Vorbereitung auf die schriftlichen AbiPrüfungen. Wer nicht nur alleine in seinen vier Wänden lernen mag oder seinen Wissensstand mit anderen überprüfen möchte, kann sich in der Stadtbibliothek Aachen mit Mitschülerinnen und Mitschülern treffen. An den zahlreichen Gruppenarbeitsplätzen können Interessierte für die Prüfungsfächer büffeln, sich gegenseitig abfragen und motivieren. Ein umfangreicher Bestand aus Büchern, Zeitschriften, Zeitungen, Filmen, E-Medien und lizenzierten Fachdatenbanken
Stadtbibliothek Aachen Treffpunkt für alle Ein Ort zum Lesen, Lernen, Recherchieren, Verabreden, Surfen, Chillen ... Di, Mi, Fr 11–18 Uhr Do 13–19 Uhr Sa 10–14 Uhr
Couvenstr. 15 0241 4791-0
bibliothek@mail.aachen.de
www.stadtbibliothek-aachen.de
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Foto: gregepperson/iStock/thinkstock
WORKSHOPS
RUBRIK
JOBSTARTER AUSBILDUNG · STUDIUM · FSJ · AUSLANDSJAHR 29
JOBSTARTER RUBRIK
Praktikum
Umfrage Schülerpraktikum Text // Lucie Corsten, Paula Terhaag, Adriana Rizzello, Rona Henn
Viele Schulen in der StädteRegion Aachen hatten vom 23.01. bis zum 03.02. ihr Betriebspraktikum. Dafür durfte sich jeder Schüler einen Betrieb seiner Wahl aussuchen und dort ein zweiwöchiges Praktikum machen – sofern der Betrieb bereit war, Praktikanten aufzunehmen. Uns hat interessiert, wie dieses Praktikum denn so ankommt bei den Schülern. Deshalb haben wir eine kleine Umfrage bei unseren Mitschülern gemacht. Bei dieser waren folgende Fragen zu beantworten: 1) Was gefällt dir an deinem Praktikum? 2) Was stört dich an deinem Praktikum? 3) Ist das Praktikum hilfreich bei deiner späteren Berufswahl? 4) Fühlst du dich an einem Arbeitsplatz wohl?
Foto: krizleebaer / photocase.de
Die Antworten auf die erste Frage waren sehr ähnlich, gefallen hat den meisten der umfangreiche Einblick in den jeweiligen Beruf und vor allem auch in den Berufsalltag, aber auch das selbstständige Arbeiten und abwechslungsreiche Aufgaben wurden von vielen positiv hervorgehoben. Fast alle hatten angenehme Arbeitszeiten und freundliche Kollegen. Einigen war es jedoch auch zu wenig Zeit, um genügend Eindrücke zu sammeln. Einige Schüler rückten durch das Praktikum von ihrem bisherigen Berufswunsch ab: „Jetzt weiß ich, was ich später nicht machen möchte.“
Auf die zweite Frage, was als nicht so positiv empfunden wird, wurde am häufigsten erwähnt, dass auch Langeweile auftrat, wenn alle Aufgaben erledigt waren. Das ,,Unbeholfen-Rumsitzen“ wurde in diesen Situationen als unangenehm beschrieben. Lieber aktiv sein und sich nützlich machen: „Ich kann nicht arbeiten wie andere, sondern muss größtenteils zugucken.“ Das bloße Zugucken wurde als unangenehm empfunden. Für einige war der Zeitraum für das Praktikum zu lang, andere hätten sich gerne ein paar Wochen dazugewünscht. Auf die Frage, ob das Praktikum hilfreich war, antworteten fast alle befragten Schüler mit einem eindeutigen „Ja“! Nur einige berichteten hingegen: „Mir hilft es nicht wirklich, da ich nicht wirklich etwas tun kann, sondern meist zugucke oder irgendetwas sortiere, aber dennoch finde ich, dess es ist eine gute Erfahrung ist.“ Der Wohlfühlfaktor war scheinbar für die meisten dennoch gegeben. Es wurde von lockerer Atmosphäre und Spaß berichtet. Aber auch, dass der Chef sich viel Zeit genommen habe wurde von vielen positiv erwähnt. „Die Kollegen sind nett zu mir und beziehen mich in die Arbeit ein.“ Generell sind die meisten an der Herausforderung des Praktikums gewachsen. Auf sich selbst gestellt zu sein und zu entscheiden, was in einer Situation tun ist, ließen das Selbstvertrauen und die Eigenständigkeit wachsen.
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RUBRIK JOBSTARTER
Studium
Das Studium zum Online-Redakteur – CMS, HTML & Co. Linda Hügel hat nach der Schule bei uns ein dreimonatiges Praktikum gemacht und arbeitet neben ihrem Studium zur Online-Redakteurin als freie Mitarbeiterin bei uns. Hier stellt sie ihren Studiengang vor.
„Und was machst du jetzt so?“ – „Ich studiere Online-Redakteur.“ Meist folgen auf meine Antwort zu meinem Studiengang viele fragende Gesichter und ein verwirrtes: „Hört sich exotisch an. Das kann man studieren!?“ Ja, das kann man studieren. An der Technischen Hochschule in Köln, die viele noch unter dem Namen Fachhochschule Köln kennen. Seit über zehn Jahren beginnen jedes Jahr im März zum Sommersemester rund 60 onlineaffine Sprachfanatiker das Studium.
Kleiner Studiengang, große Praxis Praxis wird an der TH Köln großgeschrieben. Für den Studiengang zum Online-Redakteur braucht man zunächst mal ein sechswöchiges Vorpraktikum in einer Print-, Onlineoder Radio-Redaktion. Im Studium erproben die Studierenden praxisnah verschiedene redaktionelle Tätigkeiten in Laborpraktika, die in Kombination mit den Vorlesungen stattfinden. Die angehenden Online-Redakteure texten, redigieren, codieren, photoshoppen, fotografieren und filmen.
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Redakteur ist nicht gleich Journalist Viele haben beim Begriff Online-Redakteur einen Journalisten vor Augen, der webgerechte Texte schreibt. Das Studium zum OnlineRedakteur ist jedoch alles andere als ein Journalismus-Studium. Die Studierenden erlernen Kenntnisse sowohl aus dem Journalismus als auch zur Webadministration, Webdesign und Social Media. Zum Lehrplan gehören Veranstaltungen wie Journalistische Recherchetechniken, Webstandards, Gestaltungsgrundlagen und Multimediales Storytelling. Somit stehen also auch der Umgang mit HTML/ CSS, Photoshop und Content-ManagementSystemen (CMS) auf dem Plan.
Medienrecht und Methoden der Online-Forschung Natürlich erwarten die Studierenden auch einige theorielastige Vorlesungen. Während anfangs noch die Grundlagen des Webs gepaukt werden, beschäftigen sich die Studierenden im dritten Semester mit dem für einen Redakteur durchaus wichtigen Thema des Medienrechts. Hier stellen sich praxisnahe Fragen wie: Darf ich fremde Personen einfach so für meinen Artikel fotografieren? Oder: Was
muss ich alles im Impressum meiner erstellten Website erwähnen? Auch Statistik gehört zum Studium dazu. In Kombination mit Vorlesungen zu Empirischer Medienforschung und Web-Usability erlernen die Studierenden, wie man Kennzahlen zur Online-Nutzung erhebt und auswertet. Das Studium zum Online-Redakteur soll die Studierenden auf die vielseitige Tätigkeit in Print- und Online-Redaktionen vorbereiten. Zudem kann ein Online-Redakteur in Unternehmen, Agenturen, Stiftungen und Medienunternehmen tätig werden. Eine Website und Social-Media-Auftritte haben heutzutage schließlich schon fast alle Institutionen. Wer sich dafür interessiert, kann sich auf www. online-redakteure.com/de/ näher über den Studiengang informieren. Bewerben kann man sich für das Sommersemester 2017 hier: www.th-koeln.de/studium/online-redakteurbachelor---bewerbung_3413.php. Zahlen und Fakten zum Studiengang Online-Redakteur Anzahl der Studierenden: ca. 60 Dauer: 6 Semester Praxissemester: im 5. Semester in einer Online-Redaktion Numerus clausus: 2,5 (Stand Sommersemester 2016)
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RUBRIK JOBSTARTER
Auslandsaufenthalt
„Workaway“: Auf nach Schweden! Text & Fotos // Janine Friedrich
Letztes Jahr im September kam bei mir mal wieder Fernweh auf und der Gedanke, dass ich nochmal wegmüsste. Das Jahr in Australien lag jetzt tatsächlich schon drei Jahre zurück, wow, wo ist bloß die Zeit geblieben? Ich wollte jedenfalls einfach nochmal raus hier, von mir aus auch nicht so lange, das ginge nämlich sowieso noch nicht, denn da war ja noch was – mein Studium. Aber bitte weg aus Deutschland, weg von allen gestressten Leuten (wozu ich mich zu der Zeit selbst zählte) und rein in ein Abenteuer – irgendeins, bitte!
Praktikum? Au-pair? Nein: Workaway Als mir der Gedanke kam, dachte ich auch nicht lange darüber nach und fing an, online zu suchen, was es denn so für Möglichkeiten gibt. Ich dachte zuerst an eine Art Praktikum, am besten irgendwo in Skandinavien, denn da wollte ich schon immer mal hin. Vielleicht was mit Tieren oder Au-pair? Bevor ich überhaupt etwas fand, war ich schon so begeistert von der Idee, dass für mich feststand, dass ich es im November und Dezember machen würde – was auch immer es dann sein würde. Mit dem Gedanken, für diese Zeit das Studium pausieren zu lassen, konnte ich mich sehr gut anfreunden, denn zu der Zeit kam ich sowieso nicht weiter mit Lernen vor lauter Gestresstsein – und dann brächte es schließlich auch nichts, wenn ich am Ende alle Klausuren versemmeln würde, oder? Eben! Ich suchte tagelang online nach Volunteering und Praktika, doch so richtig fündig wurde ich nicht. Dann stieß ich durch Zufall auf die Seite www.workaway.info – eine Plattform für Reisebegeisterte und Abenteuerlustige, also genau das Richtige für mich. Workaway bietet Familien, Paaren, Alleinstehenden und Unternehmen – eigentlich allen – die Möglichkeit, sich dort zu registrieren und Unterkunft und Verpflegung (in den meisten Fällen) anzubieten und im Gegenzug von den Reisenden etwas Unterstützung und Hilfe zu bekommen, je nachdem, welche Arbeiten anfallen. Ähnlich wie auch bei Work and
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Travel. Für alle, die reisen möchten, bedeutet das günstige Reisemöglichkeiten, weil man natürlich viel Geld spart, aber vor allem bietet diese Art des Auslandsaufenthalts unglaublich viele Chancen, Erfahrungen zu sammeln, Sprachen zu lernen, Kulturen sowie Land und Leute kennenzulernen. Um Kontakt aufnehmen zu können, muss man sich ebenfalls registrieren und zahlt eine Jahresgebühr von 29 Euro, was meiner Meinung nach vollkommen angemessen ist – schließlich dient es auch der Sicherheit. Die Reisenden werden Workawayer genannt und die Familien etc., die so etwas anbieten, werden Hosts genannt – also Gastgeber. Beide Seiten müssen dazu ein Profil erstellen und am besten natürlich so viele Informationen wie möglich zur Verfügung stellen. Ich hab mir schließlich auch ein Profil erstellt, denn ich war begeistert, dass es so eine Plattform gibt! Und vor allem hab ich mich geärgert, dass ich das erst jetzt erfahren habe!
Das wäre dann etwas ganz Neues für mich, denn als Au-pair hatte ich null Erfahrung und mit Tieren ebenfalls nicht sonderlich. Melonen ernten kann ich dafür (lest dazu meinen Workand-Travel-Bericht bei www.a52magazin.de). Ich suchte mir eine Handvoll Familien aus Schweden, Norwegen und Finnland heraus, deren Profile mich angesprochen hatten, und schrieb ihnen eine Nachricht. Ich war so neugierig, dass ich es kaum abwarten konnte. In den nächsten Tagen bekam ich dann Antwort von einer schwedischen Familie mit fünf Kindern und einer Farm mit rund 45 Tieren – das war auch mein Favorit gewesen. Sie hatten Platz im November und Dezember und sie würden sich sehr freuen, wenn ich käme. Wir erzählten uns gegenseitig etwas mehr über uns und tauschten ganz bald Nummern aus und kommunizierten über WhatsApp weiter. Das Datum stand fest, der 11.11.2016 sollte es sein! :) Schweden, ich komme!
Was mit Kindern und Tieren in Skandinavien – gibt es das?
Ein Zuhause mit fünf Kindern und 45 Tieren
Ich verbrachte die nächsten Tage damit, mich durch die Hostlisten zu suchen und zu schauen, was es für interessante Sachen gibt. Und ja, es gibt jede Menge interessante Sachen! Sei es Tierpflege, Au-pair, Gartenund Landarbeit, Bauarbeiten, Hilfe bei der Eröffnung eines Hostels, Arbeit als Guide – es ist wirklich für jeden etwas dabei. Ich wurde mir immer sicherer, dass es etwas mit Tieren oder Kindern sein sollte – am besten beides.
Nun war es Ende September und ich hatte gut sechs Wochen, um mich vorzubereiten. Wie, wusste ich auch nicht so richtig, denn ich musste es sowieso auf mich zukommen lassen und ins kalte Wasser springen. Was ich aber tat, war, schon mal ein wenig Schwedisch zu lernen und mich ein bisschen mehr über das Land zu informieren und natürlich zu überlegen, wie ich dorthin komme. Als der Tag immer näher rückte, wurde ich
JOBSTARTER RUBRIK beiden Kleinsten haben gleich mal meine Grenzen ausgetestet und wir haben direkt nach dem Aufstehen Fangen gespielt. Überhaupt haben wir viel gespielt die Tage, waren bei den Tieren draußen und ich war hin und weg von der Landschaft. Wunderschön! Emelie hat mir erklärt, wobei sie am meisten Hilfe braucht – das waren vor allem der Haushalt und die Kinder. Bei fünf Kindern kommt schon ordentlich was zusammen. Drei Waschmaschinen jeden Tag und zwei- bis dreimal die Spülmaschine laufen lassen, helfen beim Kochen und auf die Kinder aufpassen. Mit jedem weiteren Tag lernt man sich besser kennen und lebt sich ein und findet seinen Platz in der neuen Familie. schon etwas nervös, aber ich hatte auch richtig Lust darauf! Ich machte mich auf den Weg mit dem Bus nach Kopenhagen und von dort aus mit dem Zug nach Helsingborg. Dort sollte ich abgeholt werden von Emelie, meiner Gastmama und ... wurde ich auch, keine Angst! Aber ich muss sagen, so nervös, wie ich im Zug war, war ich wirklich lange nicht! Es war ein komisches Gefühl. Was würde mich erwarten? Doch alles war halb so wild. Emelie war super nett, auch der größte Sohn, Casper, war mit dabei. Jeder ein wenig schüchtern anfangs. Aber das war ja auch eine vollkommen neue und ungewohnte Situation. Wir mussten dann mit dem Auto nochmal knapp 45 Minuten fahren bis zu ihrem und meinem neuen Zuhause und haben auf dem Weg noch die anderen Kinder eingesammelt. Im Auto haben Emelie und ich schon mal viel geredet, die Kids haben sich eher noch zurückgehalten. Als wir dann zu Hause ankamen, war es schon Spätnachmittag und fast dunkel. Mir wurde mein Zimmer gezeigt, das kannte ich nämlich noch nicht von Bildern. Man bekommt sowieso erst vor Ort einen richtigen Eindruck, und meiner war super! Was ich auch gut fand von der Familie, dass sie sich ehrlich dargestellt haben, so wie sie sind und wie es halt ist und keine gestellten Bilder, das ist schon mal sehr gut. All die Wochen hatte ich mir vorgestellt, wie es wohl wäre, dort zu sein – und plötzlich war ich es. Der kleine Mijo hat dann zu seiner Mama gesagt: „Das wird bestimmt die Beste von allen!“ – Total süß! Vor mir waren schon drei andere Workawayer da in diesem Jahr, alle jeweils vier Wochen. Abends gab es Pizza und ich hab auch Magnus, den Papa, kennengelernt. Alle waren nett und wir haben uns gut unterhalten, aber wir waren auch alle müde. Ich von der Fahrt, Emelie von der Nachtschicht, die Kids von der Schule, sodass es für alle recht früh ins Bett ging. Dann kam direkt das Wochenende und die
Workaway-Regeln: Helfen gegen Wohnen Bei Workaway steht immer, dass man so vier bis fünf Stunden an vier bis fünf Tagen in der Woche helfen soll, den Rest hat man dann Freizeit. Das ist eine Art Anhaltspunkt, denn es ist natürlich von Gastgeber zu Gastgeber verschieden. Emelie hatte mir schon vorher gesagt, dass es keinen festen Zeitplan gebe, sondern dass ich mir die Zeit so einteilen könne, wie ich wolle, denn ich sei Teil der Familie. So war es dann auch, und das fand ich gut so: Ich konnte meinen Tag selbst planen und helfen, was und wie viel ich wollte. Nach einigen Wochen habe ich einen richtig guten Rhythmus gefunden. Meistens habe ich morgens ein bisschen Haushalt gemacht bis mittags und dann bin ich meinen Hobbys nachgegangen und hatte Zeit für mich – vor allem in der Woche, denn da waren die Kinder sowieso in der Schule. Am Wochenende gab es dann immer mehr Action und wir haben viel unternommen. Ich bin spontan noch über Weihnachten und Silvester geblieben und ich hab so unfassbar viel erlebt und mitgenommen in den zwei Monaten. Das kann man alles gar nicht so kurz zusammenfassen, aber ich werde es mal versuchen. Ich hab die ganze Familie mit der Zeit kennengelernt samt Verwandten und Bekannten. Wir haben Ausflüge gemacht – ob mit den Hunden raus in die Natur zur Küste, nach Ullared in das größte Geschäft Schwedens oder nach Malmö, um zwei neue Hunde zu kaufen. Ich war mit zum Bastelabend in der Schule mit den Kindern, zum Weihnachtsshopping mit Emelie und Casper, wir haben auch auf der Farm alle zusammen geholfen, wir waren zum Weihnachtskonzert in der Kirche, im Kino und Sushi essen. Doch am Ende sind es immer die kleinen Dinge, die das
Ganze so besonders machen: die Abende in der Küche und die langen Gespräche mit Casper, die Familienabende im Wohnzimmer mit leckeren Pralinen, das gemeinsame Kochen und Backen mit den zwei Kleinsten, Trampolinspringen und draußen mit den Kids auf Entdeckungsreise gehen, „kul“ spielen (Fangen), mit den Schafen kuscheln, mit den Hunden spielen, Minnahs Haare machen, schwedische Filme mit den Kindern schauen und ganz viel Quatsch machen natürlich.
Ich komme wieder! Es ist Wahnsinn, wie schnell man sich einleben kann bei einer völlig fremden Familie, wie schnell man Teil der Familie wird und wie schnell man sich an alles gewöhnt. Die zwei Monate vergingen wie im Flug! Ich hab alle so ins Herz geschlossen, und weil es mir so gut gefallen hat, habe ich beschlossen, im Februar wieder nach Schweden zu gehen und noch eine Weile zu bleiben und von dort aus mein Studium zu beenden. Die letzten Tage dort war ich echt traurig, gehen zu müssen, aber ich wusste, ich werde bald wiederkommen. Das hatten wir auch schon besprochen und alle fanden es gut! Meine kleinen Monster wollten mich auch gar nicht gehen lassen und haben mir den ganzen Tag gesagt, dass sie mich lieb haben, und mir ein Kuscheltier mitgegeben, damit ich sie nicht so doll vermisse. Da geht einem wirklich das Herz auf! Es war eine unglaublich tolle Erfahrung, die mich in vielen Dingen weitergebracht hat, und ich kann es wirklich jedem empfehlen, der nach so etwas sucht!
Infos: Was ist Workaway? Eine Plattform, auf der du nach der Registrierung Gastgeber auf der ganzen Welt kontaktieren kannst, um dort für eine Weile zu leben. Es geht vor allem um den kulturellen Austausch.
Was bietet Workaway und was wird von mir erwartet? Du bekommst eine Unterkunft und Essen und natürlich jede Menge neue Erfahrungen in dem jeweiligen Land. Im Gegenzug hilfst du der Familie, dem Paar oder Jungunternehmern etwas bei der Arbeit, etwa fünf Stunden am Tag, vier bis fünf Tage pro Woche.
Was kostet die Registrierung? Für eine Einzelperson kostet es 29 Euro pro Jahr und für einen Pärchen-Account 33 Euro pro Jahr.
Wie alt muss ich sein, um mich anzumelden? 18 Jahre.
Wie läuft das alles ab? Nach der Anmeldung hast du die Möglichkeit, Kontakt zu Gastgebern aufzunehmen. Wenn du zum Beispiel eine Familie gefunden hast, bei der du einige Monate leben möchtest, dann besprichst du mit ihr alles Weitere. Stell alle Fragen, die du hast, und klärt vorher so viel wie möglich ab, damit du dir nicht unsicher bist in manchen Sachen. Oft ist es auch besser, vorher zu skypen. Dann kann die Planung losgehen. Um Flüge, Visa etc. musst du dich selbst kümmern. Und dann kann der Trip deines Lebens losgehen.
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Text // Johanna Knauf Foto // Sophie Geier
JOBSTARTER
FSJ
„Zeit mit Gott verbringen“ – Wie geht das? Gunilla aus Aachen hat es ausprobiert: Sie macht ihr FSJ auf Schloss Klaus Sich bewusst für Gott entscheiden: Machen das überhaupt noch junge Leute? Gunilla Kaibel aus Aachen sagt: Ja, natürlich! Man muss es nur richtig anstellen. Sie entschloss sich, nach dem Abitur ein Jahr auf Schloss Klaus in Österreich zu leben, um bewusst Zeit mit Gott zu verbringen. Schloss Klaus ist ein internationales christliches Jugend- und Bildungszentrum in Österreich, in dem Freizeiten für alle Altersgruppen stattfinden. Nicht nur Kinder und Jugendliche können dort ein paar Tage zum Beispiel bei Konfirmationsfahrten verbringen, sondern auch viele Erwachsene und Senioren kommen hier zusammen. Gunilla ist mit sieben anderen Freiwilligen dort und unterstützt in ihrem Jahr das Kinder- und Jugendteam, indem sie bei Freizeiten dabei ist und diese mitgestaltet, und unterstützt bzw. leitet Kindergruppen und Jugendkreise in der Umgebung. Von Konfirmationsgruppen und Schulklassen bis zu bunt gemischten Gruppen wie Familien treffen ganz verschiedene Menschen aufeinander. Dabei lernt sie immer wieder neue Menschen kennen, die ihren Glauben teilen. Sie organisiert Programmpunkte wie Spiele, Bastelstunden und Andachten oder gibt Workshops. Außerdem unterstützt das Schloss einige Missions- und Hilfsprojekte in Ländern wie in Indien, im Sudan oder in Albanien. Auch diakonischer Arbeit für Menschen mit Beeinträchtigungen widmet sich das Schlossteam. Besonders spannend fand Gunilla die Bibelschule, an der sie eine Woche lang teilgenommen hat. Hier leben hauptsächlich junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren für eine gewisse Zeit zusammen und lernen in dieser Zeit mehr über die Bibel und den Glauben. Teilnehmer absolvieren ein oder zwei je dreimonatige Semester, die sie häufig zwischen Schule und Ausbildung bzw. Studium einschieben – oder auch danach, bevor sie ins Berufsleben eintreten. Jede Woche wird hier ein Thema, meist ist das ein Buch aus der Bibel, behandelt. „Es war total cool, zu sehen, was alles in Bibeltexten steckt und wie zusammenhängend und vernetzt die ganze Bibel ist“, erzählt Gunilla.
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Text // Paula Schönfelder Fotos // privat
Stichwort cool: Mit Glaube oder auch Religion verbinden viele Menschen verstaubte Bücher und trockenes Lernen. Gunilla sieht das ganz anders. Ihr ist wichtig, zwischen Glaube und Religion einerseits und Kirche andererseits zu unterscheiden. „Ich denke, viele Kirchen sind ,uncool‘ geworden, da oft zu sehr an Traditionen und Gewohnheiten festgehalten wird. Das ist aber etwas anderes als der Glaube. Es ist nicht ,cool‘ oder ,uncool‘ zu glauben“, meint die 18-Jährige. Auf dem Schloss wird genau da angesetzt. Es wird vorgelebt, dass Glaube nichts Altmodisches, Langweiliges oder Einschränkendes ist. „Hier wird ermutigt und gezeigt, wie praktischer und zeitgemäßer Glaube aussehen kann“, so beschreibt es Gunilla. Denn die Teilnehmer der Fahrten, die Gunilla betreut, bekommen hier viel geboten. Das Rahmenprogramm wie Foto-Workshops oder Theaterstücke ist bunt gemischt, und für jeden ist etwas dabei. Aber die inhaltliche und geistliche Idee dahinter spielt eine große Rolle, und es ist wichtig, dass die Teilnehmer der Freizeiten etwas für ihren Glauben mitnehmen können. Das griechische Wort für „Glaube“ in der Bibel bedeutet übrigens nicht „nicht wissen“, sondern „sein Leben daran hängen“. Von etwas überzeugt sein und auf etwas vertrauen – das ist Gunilla in ihrem Glauben sehr wichtig. Daher hat sie sich bewusst für das Jahr auf dem Schloss entschieden, wo sie mit vielen anderen ihre Überzeugung teilt und sich darin bestärkt sieht. Zeit mit Gott wird ganz bewusst unterstützt, zum Beispiel durch eine medi-
enfreie Woche, die die Abiturientin als sehr intensiv erlebt hat. Aber nicht nur über ihren Glauben lernt sie etwas, sondern auch über sich selbst und ihre Stärken. „Ich versuche bewusst, jeden Tag Zeit mit Gott zu verbringen.“ Das heißt konkret: in der Bibel lesen und beten. Dass das nicht immer so klappt, wie man sich wünscht, ist ganz normal. „Ich habe natürlich auch ab und zu Zweifel und mich schon häufiger in meinem Leben wieder von Gott entfernt. Aber ich merke auch, wie Gott mich immer wieder durch Personen, Situationen und Erlebnisse zu sich gebracht habe. Vor allem die Zeit auf dem Schloss ist total wertvoll für mich.“ Gunilla hofft, dass mehr junge Leute offen dem Glauben gegenüber sind und bereit sind, sich damit zu beschäftigen. Dazu gehören dann auch Fragen, die man eben nicht beantworten kann. Wichtig ist nur, dass man sie stellt. Kontaktadresse des Schlosses: Missionsgemeinschaft der Fackelträger Schloss Klaus Klaus 16, 4564 Klaus a. d. Pyhrnbahn, Österreich, +43 7585 441 www.schlossklaus.at
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Ausbildung
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Ausbildungsberuf „Augenoptiker“ Den richtigen Durchblick haben viele Menschen nur mit Brille. Wenn die Augen schwächeln, erkennt man ohne Sehhilfe die rote Ampel viel zu spät, die Buchstaben in der Zeitung sind undefinierbare Flecken und beim Fernsehen hat man immer das Gefühl, in der letzten Reihe zu sitzen. Mit Brille dagegen kann das Leben eine wunderbar klare Angelegenheit sein. Damit das alles gegeben ist, hilft manchmal nur der Gang zum Augenoptiker.
Wissen rund ums Auge an. Auch Umweltschutz ist ein Thema. Und natürlich werden Brillengläser bearbeitet und eingefasst. In der täglichen Praxis ist aber die individuelle Beratung der Kunden ebenso wichtig. Deshalb sollte man kommunikationsfreudig, mo-
debewusst sowie hilfsbereit sein. Technisches Verständnis und eine praktische Begabung sind nötig. Lehrstellenvermittlung der Handwerkskammer Aachen, 0241 471-164 www.hwk-aachen.de/passgenaue-besetzung
Alles für den Augenblick Augenoptiker kümmern sich in zweierlei Hinsicht ums Auge. Im Vordergrund steht natürlich die richtige Sehschärfe. Für die Kunden wird die Kontaktlinse oder das Glas mit dem perfekten Schliff zur Korrektur seiner Sehschwäche herausgesucht. Aber auch das Äußere kommt nicht zu kurz. Damit die Kunden auch positiv ins Auge stechen, kennen die Mitarbeiter des Optikerbetriebes immer den letzten Schrei der Brillenmode und haben einen Blick dafür, welche Fassung den Kunden am besten zu Gesicht steht.
Hilfsbereit, modebewusst und praktisch begabt Während der Ausbildung wird der sichere Umgang mit den optischen Geräten in der Werkstatt erlernt, die Auszubildenden erfahren, wie Arbeitsabläufe geplant werden und wie die Sicherheit eingehalten wird. Außerdem eignen sich die Auszubildenden spezielles mathematisches und physikalisches
DAS PASST! FÜHLT SICH GUT AN. MACHT ZUFRIEDEN. IST ANSPRUCHSVOLL.
Ausbildung im Handwerk. 130 Berufe für Dich zur Auswahl. Wir beraten, testen und vermi�eln Dich! Telefon: 0241 471-164 hwk-aachen.de/passgenaue-besetzung Gra�s-App: lehrstellen-radar.de
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Metallberufe erlernen bei RWE Power Auszubildende stellen ihren zukünftigen Beruf vor RWE Power ist ein großer Ausbilder in der Region. Alleine im Ausbildungszentrum Eschweiler-Weisweiler lernen mehr als 100 Azubis in vier Metallberufen, darunter auch junge Frauen. Ausgebildet wird hier für den Tagebau Hambach, den Tagebau Inden und für das Kraftwerk Weisweiler. Zu Beginn der Ausbildung werden im Ausbildungszentrum Kernqualifikationen vermittelt, die Praxiserfahrung wird anschließend im
Betrieb gesammelt, ob am Bagger, an Kesseln im Kraftwerk oder anderen technischen Anlagen. Parallel wird mehr als nur Ausbildung geboten: Erste-Hilfe-Grundkurs, Fahrsicherheitstrainings, Teamwochen und Gesundheitsseminare runden die Ausbildung ab. Und was noch wichtiger ist: Fast alle erhalten einen Anschlussvertrag! Die meisten Absolventen bilden sich im Anschluss als Meister oder Techniker fort. Auch
da unterstützt RWE Power wo immer es geht.
Industriemechaniker
Zerspanungsmechaniker
Konstruktionsmechaniker
Lukas (23) // Für mich ist die Ausbildung hier der zweite Anlauf in den Beruf. Zunächst wollte ich zur Polizei, habe aber im Laufe der Ausbildung festgestellt, dass das doch nicht zu mir passt. Jetzt bin ich bereits im dritten Ausbildungsjahr zum Industriemechaniker und bin voll zufrieden im Handwerk! Wir lernen, wie man Maschinen wartet und instand hält, heute bauen wir zum Beispiel ein Lager auseinander und wieder zusammen. Hier erhalten wir eine Top-Ausbildung in einem guten Team. Zudem erhält man nach der Ausbildung volle Unterstützung bei Fort- und Weiterbildungen. Die 65 Kilometer Anfahrt, die ich habe, sind es voll und ganz wert, und ich werde mich im Anschluss bei keinem anderen Betrieb bewerben, weil ich hierbleiben möchte.
Marius (17) // Mein Schulabschluss war die mittlere Reife und ich bin derzeit im zweiten Lehrjahr. Zuvor hatte ich ein Praktikum bei einem Elektriker gemacht, aber das war mir alles zu theoretisch. Ich mag praktische Arbeit. Der Zerspanungsmechaniker fertigt spezielle Einzelteile durch Sägen, Feilen oder mit dem Drehmeißel. Heute stelle ich Stangen her, die ein spezielles Maß haben sollen. Die Maschine bedient man manuell, aber wir lernen auch, mit computergesteuerter Technik zu arbeiten. Bei der Arbeit entstehen viele Metallspäne, daher der Begriff „Zerspanungsmechaniker“.
Marco (20) // Der Konstruktionsmechaniker war früher unter dem Begriff „Schweißer“ bekannt. Aber wir schweißen nicht nur, der Beruf ist vielfältiger als man denkt. Ich habe mein Abi an einer Gesamtschule gemacht. Schon seit meiner Kindheit habe ich mich für Traktoren, Züge, Bagger und später die Konstruktion von Achterbahnen und Brücken interessiert, und mein Interesse an der Konstruktion hat sich immer weiterentwickelt. Mir macht die Arbeit mit heißem Metall sehr viel Spaß. Heute arbeite ich mit einem Brennschneider. Diese Arbeit kann kein Laie machen, wir haben eine hohe Verantwortung, dass alles hält. Wir sind hier eine richtige Schweißerfamilie und die Zusammenarbeit läuft super.
Voraussetzung: mind. Hauptschulabschluss Dauer: 3,5 Jahre Arbeit: Montage technischer Systeme, Umrüstung von Maschinen, Warten und Instandhalten von Anlagen, Überprüfung der Steuerungstechnik
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Voraussetzung: mind. Hauptschulabschluss Dauer: 3,5 Jahre Arbeit: Werkzeugmaschinen einrichten; CNCMaschinen bedienen; Steuerungscomputer programmieren; fräsen, drehen und schleifen; Produktionsprozesse überwachen
Interesse? Termin ganz einfach telefonisch abstimmen: 02403 994 60660, dann vorbeischauen und informieren. Für das kommende Ausbildungsjahr mit dem Startdatum 28.08.2017 werden noch Bewerbungen angenommen. Weitere Infos zur Ausbildung und zur Onlinebewerbung: www.rwe.com/ausbildung
Voraussetzung: mind. Hauptschulabschluss Dauer: 3,5 Jahre Arbeit: Skizzen fertigen; Stahlbauteile herstellen; schneiden und biegen; Bleche formen und verschweißen; Bauteile anfertigen; Anlagen warten
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Ausbildung
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Durchstarten mit und in der IT Das Ende der Schulzeit steht vor der Tür – und dann? Viele Jugendliche verlassen die Schule ohne konkreten Berufswunsch. Häufig fällt die Wahl auf ein Studium, eine Ausbildung hingegen wird selten in Betracht gezogen. Denn viele Schülerinnen und Schüler haben sich bisher wenig mit dem Modell einer dualen Ausbildung beschäftigt. Als Ausbildungsbetrieb in der Region ist es der regio iT GmbH ein ständiges Anliegen, gute Schülerinnen und Schüler für eine qualifizierte und zukunftssichere Ausbildung zu gewinnen. Damit dies gelingt, engagiert sich der kommunale IT-Dienstleister in vielfältiger Weise: Die regio iT geht zu Informationsveranstaltungen in die Schulen, bietet Berufsfelderkundungstage im eigenen Hause an oder gibt im Rahmen von Schülerpraktika Einblicke in die Berufswelt der Informatik. „Für uns ist es wichtig, Schülerinnen und Schülern auf Augenhöhe zu begegnen: Unsere Auszubildenden sind in Veranstaltungen dieser Art immer mit eingebunden. Für die regio iT genauso wie für den jewei-
ligen Ausbildungsberuf gibt es keine besseren Fürsprecher als unsere Auszubildenden selbst“, beschreibt Stephan von Helden seine Motivation. Von Helden ist Ausbildungsleiter der regio iT, die in der Regel durchgängig rund 20 junge Erwachsene ausbildet, junge Mütter oder Väter auch in Teilzeit. Er selbst hat seinen beruflichen Werdegang als Fachinformatiker für Systemintegration begonnen und freut sich immer wieder über die Überzeugung seiner jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit der sie den interessierten Schülern aus der Ausbildungspraxis berichten. Von den Erfahrungswerten der mitunter nur wenig Älteren können die potenziellen Anwärter dann auch profitieren – schließlich haben diese ihre berufliche Orientierungsphase bereits hinter sich und auch im Einstellungsprozess überzeugen können. Kurz: Sie sind längst angekommen im Unternehmen. Welche Chancen und Möglichkeiten die Informatik bietet und wie der Start in das Berufsleben bei der regio iT ausschaut, zeigt das Unternehmen gerne interessierten Gruppen ab
Foto: monstArrr_/iStock/thinkstock
Berufsorientierung fängt früh an
neun Schülerinnen und Schülern im IT-Zentrum in der Lombardenstraße. Auch Informationsveranstaltungen innerhalb der Schulen sind möglich sowie betriebliche Praktika. Das Ausbildungsteam der regio iT bittet um eine erste Kontaktaufnahme rund sechs Monate vor dem Wunschtermin und freut sich unter ausbildung@regioit.de über Anfragen.
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CHECK N Berufswelt 2017
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13. Juni
ru ng ie n t ie r o s f u Be r um Praktik u ng usbild a s f u r Be m Studiu Duales
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Initiatoren: Agentur für Arbeit Aachen-Düren