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Die neuen Pfarren werden jetzt konkret

Aus dem Dekanat Linz-Nord wird eine Pionierpfarre. ADOBE/KARIN

Die bisherigen Schritte am Zukunftsweg

• Die Auftaktveranstaltung zum Zukunftsweg fand am 11. November 2017 mit Bischof Manfred Scheuer statt. • Danach wurde das Modell in ca. 90 Resonanztreffen in allen Regionen der Diözese diskutiert und überarbeitet. • Im Jänner 2020 stimmten 94,5 Prozent der 186 mitstimmenden Delegierten für das erarbeitete Modell. • Bischof Scheuer trifft nach Gesprächen im Vatikan am 1. Febuar 2021 die Entscheidung für das Reformmodell. • 25. Juni 2021: Die fünf Pionierpfarren werden im Konsistorium festgelegt.

Was die Pionierpfarren erwartet

Der Fahrplan in die Zukunft

Bei Martin Schachinger laufen die Fäden für die Umsetzung der Pfarrreform zusammen. Er erklärt die anstehenden Schritte für die Pionierpfarren.

Was sind nun die ersten Schritte auf dem Weg zur Pfarre neu?

Martin Schachinger: Gemeinsam mit Gemeindeberater/innnen und inhaltlichen Begleiter/innen, die die Diözese für jede neue Pfarre stellt, und dem Kernteam um Dechant und Dekanatsleitung soll sich jede Pfarrgemeinde mit den Inhalten des Zukunftsweges und ihrer Situation auseinandersetzen. Dabei lautet die Frage: Was führt zu den Menschen und in die Zukunft?

Was soll das Ergebnis dieses Prozesses sein?

Schachinger: Dass aus der Analyse ein Pastoralkonzept entsteht und konkrete Schwerpunktsetzungen getroffen werden. In diesem Prozess sollen auch der Name und der Pfarrpatron der neuen Pfarre festgelegt werden. Und, wo das Pfarrbüro angesiedelt werden soll.

Was ist mit einer Pfarrkirche?

Schachinger: Es wird keine zentrale Pfarrkirche geben, sondern die Kirche jeder Pfarrgemeinde ist Versammlungsort der Gläubigen vor Ort.

Knackpunkt ist das Seelsorgeteam, das jede Pfarrgemeinde der Pionierpfarren benötigt. Ist das möglich?

Schachinger: Bis September 2022 soll für jede Pfarrgemeinde der Pionierpfarren ein Seelsorgeteam so weit stehen, dass sie unter Begleitung die Arbeit aufnehmen können. Wenn es sich wo spießt – sind wir da, um zu helfen, Lösungen zu finden.

Rechnen Sie mit Widerständen?

Schachinger: Ich orte eine große Bereitschaft auch bei ursprünglichen Skeptikern, die Entscheidung unseres Bischofs mitzutragen. Aber Stolpersteine wird es schon geben.

Martin Schachinger leitet die Stabsstelle Territorialreform. PRIVAT

„Wir sind gut aufgestellt“

Zuversichtlich startet das Dekanat Linz-Nord in das Vorhaben Pionierpfarre, meint Zarko Prskalo, Dechant von Linz-Nord. Ob es eine Art Hauptkirche für gemeinsame Feiern geben soll, kann er noch nicht sagen. Er rechnet damit, dass die Anzahl der Gottesdienste in der Pionierpfarre insgesamt „eher reduziert“ wird. „Wir sind gut aufgestellt“, meint Prskalo über das Dekanat, in dem derzeit drei aktive Priester plus vier Aushilfspriester wirken. Die Reform sieht er als einzige Möglichkeit, „anders geht es gar nicht“.

Neuer Pfarrer von außen

„Das Dekanat ist gut zusammengewachsen“, sagt Regina Nagler, Dekanatsassistentin von Weyer, über die neue Pionierpfarre. In den neun Pfarrgemeinden gibt es jeweils bereits zumindest zwei Ehrenamtliche mit Seelsorgeteamausbildung. Wer neuer Pfarrer wird, ist hingegen noch komplett offen, da sich die Priester im Dekanat im neuen Modell eher in der Rolle von Vikaren sehen würden, meint Nagler. Der neue Pfarrer von Weyer wird also mit ziemlicher Sicherheit von außen kommen.

„Logische Pionierpfarre“

„Wir haben intensiv darauf hingearbeitet“, sieht Dechant Gert Smetanig Braunau als „logische Pionierpfarre“. Besonders die Ehrenamtlichen würden schon mit viel Elan auf den Start der Umsetzung warten. In den 14 Pfarrteilgemeinden werden ab Herbst vier aktive Priester plus ein Kaplan zur Verfügung stehen. „Ich selbst möchte mich als Pfarrer für die Pionierpfarre bewerben“, sagt Smetanig. Der neue Name stehe noch nicht fest, es müsse jedenfalls nicht unbe-

STENOGRAMM

Ökumenische Sommerakademie heuer als Online-Veranstaltung

Kaplan Christoph Sperrer PRIVAT

„ Nachtrag Priester. Zu den Neupriestern aus OÖ des Jahres 2020/21 gehört auch Christoph Sperrer. Da seine Daten für die Präsentation der Neupriester für die letzte Ausgabe nicht rechtzeitig eingetroffen sind, hier der Nachtrag: Sperrer, geboren 1991, stammt aus Wels, er wurde am 2. Oktober 2020 in Rom für die Erzdiözese Wien zum Priester geweiht. Er ist Kaplan in Kirchschlag in der Buckligen Welt und in Bad Schönau sowie Jugend- und Kinderseelsorger.

„ Evangelische Jugend. Beim Sonder-Diözesanjugendrat am 19. Juni in Traun wählten die Vertreter/innen der Evangelischen Jugend OÖ die 37-jährige Diplomtheologin Sibille Schöntauf zu ihrer neuen Diözesanjugendreferentin. Der bisherige Diözesanjugendreferent Werner Graf (61) wechselt nach 31 Jahren Jugendarbeit ins Evangelische Pfarramt in Haid. Die Evangelische Jugend OÖ. ist die größte evangelische Jugendorganisation Österreichs. Mit ihren acht Hauptamtlichen – davon fünf Zivildiener – und 14 teilamtlichen Mitarbeitenden erreicht sie mit ihren außerschulischen Angeboten 2.350 Heranwachsende.

„ Probeläuten. Der Mariendom in Linz besitzt das einzige vollständig erhaltene Großgeläute aus der Zeit um 1900 im gesamten deutschen Sprachraum. Nun werden die Glocken einer umfassenden Befundung unterzogen. Dafür wird es von 29. Juni nachmittags bis 2. Juli 2021 zu unregelmäßigem Glockenläuten kommen.

Lerneffekt in der Pandemie

„Corona: Lernen aus der Krise. Anfragen an die Kirchen“ lautet der Titel der heurigen, im Internet stattfindenden „Kurzfassung“ der Ökumenischen Sommerakademie. Die Teilnahme ist kostenlos.

Nachdem die traditionsreiche Ökumenische Sommerakademie 2020 der Coronakrise zum Opfer fiel, findet sie heuer in besonderer Form statt, nämlich im Online-Modus. Am 15. Juli sprechen der Historiker Josef Ehmer (Universität Wien) und die Theologin Isabella Guanzini (Katholische Privat-Universität Linz) über den tatsächlichen oder vermeintlichen Lerneffekt in der Krise. Die ausnahmsweise Zentrierung der heurigen Akademie auf zwei Vorträge samt Diskussion ist der Corona-konformen Durchführung im Internet geschuldet. Zunächst nimmt der Geschichtswissenschaftler Ehmer in seinem Vortrag in den Blick „wie Gesellschaften auf Krisen reagieren“. Tatsächlich ist ja die Corona-Pandemie keineswegs die erste derartige Krise. „Gott in der Krise – ein theologischer Blick“, lautet der Vortrag der Theologin Guanzini. Nach den Vorträgen diskutieren mit den Vortragenden Bischof Andrej Cilerdzic von der serbisch-orthodoxen Kirche, Superintendent Gerold Lehner von der evangelischen Kirche A.B. und Generalvikar Severin Lederhilger von der katholischen Diözese Linz. «

Kein Experimentaltheater, sondern eine Schauspiel-

probe mit Coronamaske SWEN PFÖRTNER / DPA / PICTUREDESK.COM X Die Sommerakademie im Online-Modus findet am 15. Juli 2021 zwischen 17 Uhr und 19 Uhr statt und kann unter anderem über www.kirchenzeitung.at kostenlos mitverfolgt werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

KFB wählte neue Leitung

Wels. Die Katholische Frauenbewegung OÖ wählte bei ihrer Diözesankonferenz am 26. Juni 2021 im Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels ihre ehrenamtliche Leitung. Paula Wintereder aus Neukirchen am Walde wurde als Vorsitzende eindrucksvoll im Amt bestätigt, ebenso Karin Limberger aus Pennewang als Stellvertreterin. Neu im Team ist die Angestellte Christa Steinbüchler (im Bild rechts) aus Niederneukirchen als weitere stellvertretende Vorsitzende. Sie folgt auf Susanne Lehner aus Hörsching. WAKOLBINGER

KUL-Preise verliehen

Linz. Acht Maturant/innen erhielten vergangene Woche den von der KirchenZeitung unterstützten KUL-Preis bzw. KUL-Anerkennungspreis 2021 für ihre Vorwissenschaftlichen Arbeiten in Religion, Philosophie oder Kunstwissenschaft: Andreas Bernhard, Annika Böhm, Cosima Spieß, Magdalena Haider, Anna Mercedes Köfler sowie Jonas Mayrhofer, Tina Schmitsberger und Laurens Seemann. Verliehen werden die KUL-Preise von der Katholischen Privat-Universität und dem Schulamt der Diözese Linz. EDER

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