[nüüs]
Alpfieber
Genuss steckt im Detail
NEUES AUS DEM KLEINWALSERTAL - DAS MAGAZIN
Sommer 2017
Zwei Kleinhirten auf der Alpe
GenussHütten Kleinwalsertal
STYLE BERGAUF T R E K K I N G | T R A I L- & R U N N I N G | (S P O R T ) M O D E | YO U N G FA S H I O N M O U N TA I N - & E - B I K E S | B I K E V E R L E I H & - S E RV I C E (7 TAGE/WOCHE) S P O R T & M O D E K E S S L E R | N E B E N D E R K A N Z E LWA N D B A H N I N R I E Z L E R N | W W W. S P O R T - K E S S L E R .C O M
INHALT
04 ALPFIEBER DIE RICHTIGE MASSNAHME
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IMPRESSUM Kleinwalsertal Tourismus eGen A-6992 Hirschegg, Kleinwalsertal Telefon +43 (0)5517 5114-0 www.kleinwalsertal.com DVR: 4010249
16 GLÜCK VITALWEGE & WALSER OMGANG
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Alle Angaben und Daten wurden nach bestem Wissen zusammengestellt und sind ohne Gewähr. Aus eventuellen Fehlern können keine Ansprüche geltend gemacht werden. Weniger ist oft mehr. Das Magazin soll ein Zeichen setzen und ist auf 100% Recyclingpapier gedruckt.
Das Kleinwalsertal finden Sie auch auf:
22 MARMOT FAMILY CAMP
GENUSSHÜTTEN 28 KLEINWALSERTAL
WIR HABEN ZEIT
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WINTERWELT
36 KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 3
I
n den Städten hat Pokémon-Go im letzten Sommer viele Kinder in seinen Bann gezogen und auf die Jagd virtueller Monster geschickt. In den Walser Bergen dagegen haben einige Kinder und Jugendliche ihre Sommerferien als Hirten verbracht.
Titus Moosbrugger (11) und Magnus Huber (12) sind wieder auf die Alpe Bärgunt gegangen, um die größte Herde im Kleinwalsertal mit 280 Tieren zu hüten.
Für Titus ist es bereits der vierte Sommer als Kleinhirte, für Magnus der dritte. Nüüs hat die beiden den Sommer über begleitet, um herauszufinden, warum sie so sehr für das Leben auf der Alp brennen und aus freien Stücken den Komfort daheim für die Einfachheit in den Bergen aufgeben.
Es ist ein kühler, nebliger Samstagmorgen Mitte Juni, als sich die Kleinhirten rund um Großhirte Wolfgang Ott zu ihrem ersten gemeinsamen Einsatz in diesem Sommer auf der Bärgunthütte (1.408 m) treffen. Später Schnee und unbeständiges Wetter haben den Beginn des Alpsommers etwas verzögert. Aber heute ist Anreise. Der größte Teil ihrer Sommergäste wird aus dem Allgäuer Unterland mit großen Viehtransportern ins Kleinwalsertal gebracht. Vom Parkplatz in Baad werden die Tiere von ihren Bauern und Helfern in Richtung Bärgunthütte getrieben, die erste Station ihrer Sommerfrische. Dort werden sie in die Obhut von Wolfgang und seinem Team gegeben. Titus, Magnus, Wolfgangs Söhne Elias und Simon sowie sein Neffe Martin treffen letzte Vorbereitungen. Der Klang
ALPFIEBER Zwei Kleinhirten und ihr Sommer auf der Alpe Bärgunt
der Schellen eilt der ersten Herde voraus und die jungen Hirten bringen sich, ausgerüstet mit ihren Stecken, in Position. Eine Herde nach der anderen trifft ein und bezieht die Weide unterhalb der Bärgunthütte. Etwas Unruhe liegt in der Luft: Bei den Tieren, die sich in der großen Herde mit vielen neuen Gesichtern akklimatisieren müssen und es zum Teil auch noch nicht gewohnt sind frisches Gras zu fressen. Aber auch den Hirten ist eine leichte Anspannung ins Gesicht geschrieben. Noch kennen sie ihre Schützlinge und ihre Eigenheiten nicht, so landet Titus beinahe selbst im Bach, als er einen Ausreißer einfängt. Wolfgang (49) ist der Fels in der Brandung. Seit 28 Jahren ist die Alpe Bärgunt seine Lei-
denschaft. Er ist die dritte Generation einer Hirtenfamilie, sein Blick wurde von klein auf geschult und er hat ein feines Gespür für die Tiere und ihre unterschiedlichen Charaktere entwickelt. Viele der Ankömmlinge kennt er aus dem letzten Sommer.
Die Alpe Bärgunt ist eine der ältesten und größten in Vorarlberg. Das weitläufige Alpgebiet, dessen Hochweiden sich bis kurz vor die Widdersteinhütte (2.009m) erstrecken, wurde erstmals vor 500 Jahren urkundlich erwähnt. Seit der Besiedelung des Kleinwalsertals im 13. Jahrhundert war die Alpwirtschaft die wichtigste Versorgungsquelle der Walser. Alte Chroniken sprechen von der „Alpe als Brotkorb der Bauern“.
KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 5
Mit zunehmendem Tourismus in den 1950erJahren wurde die Alpwirtschaft als wichtigster Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber abgelöst. Viele Alpen wurden aufgelöst, auch weil es immer schwieriger wurde, für die anstrengende Arbeit auf der Alp Nachwuchs zu finden. Während es 1945 noch 50 bewirtschaftete Alpen waren, sind es heute nur noch 35 im Kleinwalsertal, wobei sich natürlich auch der Viehbestand deutlich verändert hat und die Anzahl der gehaltenen Milchkühe deutlich zurückgegangen ist. Für Wolfgang gab es aber nie eine Alternative. Sommer wie Winter draußen zu sein, seine Verbundenheit mit der Natur leben zu können und sich um die ihm anvertrauten Tiere zu kümmern, ist für ihn pures Glück. Und umso mehr freut er sich, dass mit Magnus und Titus und auch in seinen eigenen Reihen eine neue Generation
Hirten heranwächst. Bis zum sehnsüchtig erwarteten Ferienbeginn sind es noch zwei Wochen. Dann ziehen die Kleinhirten mit Zahnbürste, Bergschuhen und ein paar warmen Klamotten auf der Bärgunthütte ein. Geschlafen wird im Matratzenlager. Mit fließend Wasser und Strom ist es zwar die komfortablere Unterkunft, doch das Highlight des Sommers sind für Magnus und Titus die vier Wochen von Ende Juli bis Ende August auf der Hochalp auf ca. 2.000 m. Mehrmals im Sommer übersiedeln die Tiere auf frische Weiden in höhere Lagen. So bald sie sich an das Gelände gewöhnt haben, ist es die reinste Erholung für die Tiere, denn sie werden fitter und robuster und stärken durch die Luftveränderung ihr Immunsystem. Auch die Fitness der Hirten verbessert sich kontinuierlich. So lange die Tiere auf den
Weiden der Mittelalpe bleiben, heißt es jeden Tag um 6.00 Uhr aufstehen und von der Bärgunthütte aus wird zum Vieh aufgestiegen. An einem Tag kommt da einiges an Höhenmetern zusammen. Egal ob Sonnenschein oder Regen, sie verbringen den ganzen Tag bei der Herde. Achten darauf, dass kein Tier verloren geht oder sich verletzt, kontrollieren Weidezäune oder legen Hand an, wenn Sträucher, klein gewachsene Bäume und anderes Gewächs von den Alpflächen entfernt werden muss, damit Nutz- und Schutzfunktion erhalten bleiben. Idylle auf der Hochalpe Bärgunt Am vorletzten Sonntag im Juli ist es dann soweit. Umzug auf die Hochalp. Es ist ein heißer Sommertag, mittags ziehen bereits dunkle Wolken auf, doch gestartet wird erst
„Für mich gab es nie eine Alternative. Sommer wie Winter draußen sein, die Verbundenheit mit der Natur leben und sich um die mir anvertrauten Tiere kümmern, ist für mich pures Glück“ Wolfgang Ott, Großhirte
am späten Nachmittag, denn um die ganze Herde von der Mittelalp auf die Hochalp zu treiben, braucht es zahlreiche Helfer. Der Weg führt durch schwieriges Gelände, das auch so manchen Wanderer ziemlich fordert und vor allem das sogenannte „gesprengte Wegle“ ist eine Schlüsselstelle. Auf dem steinigen, schmalen Weg darf kein Fehler passieren, sonst droht die Tiefe der darunter liegenden Felswände. Ca. 25 Helfer, Freunde, Familie und Nachbarn, haben sich versammelt, als pünktlich um 16.00 Uhr der erste Regentropfen fällt. Während das Vieh noch aus allen Richtungen und entlegenen Hängen zusammengetrieben wird, setzt sich eine Gruppe Haflinger im Galopp ab. Innerhalb kürzester Zeit lassen sie den steilen Anstieg hinter sich und scheinen in der Weite des Hoch-
gebirges zu verschwinden. Allmählich kommt auch Bewegung in die Viehherde. Freiwillig und zügig laufen die ersten Tiere vorweg und dann entfaltet die Gruppe ihre Dynamik und es geht ziemlich schnell voran. Mittlerweile gibt es aber auch kein Halten mehr für das ausgewachsene Sommergewitter, das mit Blitz und Donner und einem nicht enden wollenden Regenguss niedergeht. Titus ist mit einer der ersten Gruppen unterwegs. Doch die Hoffnung im Trockenen noch zur Hütte auf der Hochalp zu gelangen schwindet relativ schnell, als er entdeckt, dass einer der Weidezäune nachgegeben hat und die Tiere weiter in Richtung Widdersteinhütte laufen. Bevor er sich in der Hütte aufwärmen und trocknen kann, müssen die entwischten Tiere eingefangen und die Zäune gerichtet werden. KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 7
Vier Wochen verbringen Tiere und Menschen jetzt auf dem höchstgelegenen Punkt des Alpgebiets Bärgunt. Die jungen Hirten lieben die Zeit auf der Hochalp. Sie finden, dass es dort etwas entspannter zugeht, als auf der Mittelalp. Die kleine gemütliche Hütte direkt unterhalb des Großen Widdersteins, bietet nicht viel Platz, ein gemeinsamer Wohnraum, ein Schlafzimmer und das Matratzenlager, das sie sich teilen. Aber sie scheinen alles zu haben, was sie brauchen. Auf die Frage, ob es etwas gibt, das sie hier oben vermissen, schauen einen nur verwunderte Augen an und ein verschmitztes Lächeln, das eine Antwort hinfällig werden lässt. Sie scheinen die Einfachheit des Lebens, das sich am Rhythmus der Tiere und der Natur orientiert zu genießen – ganz ohne Fernsehen, Internet und Handy. Warme Duschen sind von den Sonnenkollektoren abhängig, so dass es durchaus passieren kann, dass es gerade dann, wenn man sich am meisten darauf freut, z.B. nach einem regnerischen Hüte-Tag, kein warmes Wasser gibt. Es gab aber auch schon Sommer, wo Sonnenkollektoren und auch das WC komplett ausgefallen sind und sie sich ursprünglicher Alternativen bedienen mussten. Auf der Hochalp bekommt das Team rund um Wolfgang Unterstützung von Marion Edlinger und ihrer Border Collie Hündin „Lea“. Während Marion sich vor allem um die hauswirtschaftlichen Angelegenheiten kümmert, unterstützt Lea als trainierter Hütehund die Hirten tatkräftig bei ihrer Arbeit. Um 7.00 Uhr ist es noch ruhig, nur Wolfgang steht schon vor der Hütte und späht mit dem Fern-
„Vier Wochen verbringen Tiere und Menschen jetzt auf dem höchstgelegenen Punkt des Alpgebiets Bärgunt. Die jungen Hirten lieben die Zeit auf der Hochalp.“
glas nach der Herde, die sich auf die umliegenden Hänge verteilt hat. Es ist ein mystischer Morgen, die Nacht über hat es geregnet, langsam brechen die ersten Sonnenstrahlen durch die Nebelschwaden und im Hintergrund erscheint der imposante Widderstein. Für die Burschen beginnt der Tag um 7.30 Uhr. Noch vor dem Frühstück holen sie die beiden Milchkühe, Bella und Frieda, und bringen sie zum Melken. Während Magnus und Titus im Stall helfen und auch das Melkgeschirr wieder reinigen, versorgt Simon liebevoll ein etwas lahmendes Tier, das sich vor der Hütte ausruht und Martin geht die erste Runde. In regelmäßigen Abständen machen sich die Hirten auf den Weg, um die Tiere zu zählen und nach verdächtigen Spuren Ausschau zu halten. Mit der Zeit entwickeln sie einen Blick dafür, auf was man achten muss und ganz nebenbei werden sie jeden Tag etwas selbstständiger. Sie übernehmen Verantwortung für die ihnen anvertrauten Aufgaben, treffen eigene Entscheidungen und wissen, dass der Großhirte sich auf sie verlässt. Für Wolfgang sind die ihm überlassenen Tiere wie seine eigenen und alle wieder gesund zurück ins Tal zu bringen ist ihm eine Herzensangelegenheit. Die beliebte Bergtour rund um den Widderstein verläuft zu einem großen Teil durch das Weidegebiet der Alpe Bärgunt. Wanderer, die an der Hütte vorbeikommen, können sich für einen Moment vor der Hütte ausruhen und das imposante Panorama genießen und mit einem Getränk oder Joghurt, das Marion aus der frischen Milch herstellt, stärken.
Marion, selbst eigentlich auch gerne als Hirtin draußen unterwegs, ist für die Verpflegung verantwortlich. Für die Männerpension auf der Hochalp ein Geschenk, denn auch wenn die Küche klein und die Ausstattung mehr als einfach ist, zaubert sie jeden Abend herzhafte Mahlzeiten als Ausklang anstrengender Tage – ein Favorit der Hirten, die Älpler-Tacos. Nach dem Abendessen helfen Titus und Magnus noch beim Spülen und Aufräumen, manchmal geht sich noch eine Partie Kniffel aus, aber meistens sind sie so müde, dass sie sich mit Anbruch der Dunkelheit gerne unter ihre Bettdecken verziehen. Spielt das Wetter mit, springen sie zwischen ihren Kontroll-Runden auch gerne mal in den Hochalpsee. Doch dafür muss es ein wirklich heißer Sommer sein. Stattdessen gab es Mitte August sogar einen kleinen Wintereinbruch, eine brisante Situation für Vieh und Hirten. Zwar schmilzt der Schnee bald wieder, doch zunächst können die steilen Hänge zu einer gefährlichen Rutschpartie für die Tiere werden. In solchen Momenten profitieren die Junghirten von Wolfgangs jahrzehntelanger Erfahrung. Vieh treiben, vor allem unter so widrigen Verhältnissen, will gelernt sein und es braucht auch eine gute Portion Intuition, um zu erkennen, welchen Weg man wählt und wie man sich positioniert, um die Tiere sicher von einem Ort zum anderen zu treiben. Stichtag für den Umzug zurück ins untere Lager ist der 24. August, St. Bartholomä, und so trifft sich am vorletzten Sonntag im August wieder die ganze Helfermannschaft, um die Tiere zurück zur Mittelalpe zu bringen.
Das große Finale - der Alpabtrieb Die Sommerferien neigen sich dem Ende, eine Woche vor Schulbeginn kehren Titus und Magnus nach Hause zurück und gewöhnen sich langsam wieder an das Leben im Tal. Nach einem ausgiebigen Bad und ausgedehnten Entspannungsmomenten auf dem heimischen Sofa, finden die Mamas, dass langsam ein Friseurbesuch der heimgekehrten Söhne dringend notwendig wäre. Dagegen bleibt Wolfgangs Älplerbart noch mindestens bis zum Alpabtrieb am 19. September dran. Das Vieh grast jetzt wieder auf den Weiden in der Nähe der Bärgunthütte. Am Tag vor dem Alpabtrieb versammeln sich wieder alle Helfer und ihre Vorfreude auf das besondere Ereignis ist spürbar. Natürlich kommen auch Magnus und Titus zum letzten großen Einsatz des Alpsommers, um die Weideschellen der Tiere gegen die klangvollen Zugschellen auszutauschen. Die Schellen gehören Hirten und Bauern und in erster Linie haben sie eine emotionale Bedeutung für ihre Besitzer, je nach Größe und Verarbeitung sind sie aber bis zu 600 EUR wert. Mittlerweile kennen auch die Kleinhirten jedes der Tiere, können sie anhand ihrer äußeren Merkmale und individuellen Charaktere auseinanderhalten. Das Vieh von insgesamt 15 Bauern kehrt morgen wieder zurück in seine heimischen Ställe. Kurz nach
Sonnenaufgang brechen sie am nächsten Tag mit der ganzen Herde auf und treiben sie von der Bärgunthütte zum Scheidplatz in Riezlern, wo die Tiere getrennt und von ihren Besitzern in Empfang genommen werden. Bis zum letzten Tag ist alles gut verlaufen, Wolfgang ist stolz, dass er jedem Bauern alle Tiere gesund zurückbringen kann. Die meisten vertrauen ihm schon seit vielen Jahren ihr Vieh an und es sind Freundschaften gewachsen, die er sehr schätzt. Kehren alle Tiere gesund ins Tal zurück, wird der Zug beim Alpabtrieb von einem aufwendig geschmückten Kranzrind angeführt. Da die Herde der Alpe Bärgunt weit über 200 Tiere umfasst, sind es sogar zwei. Aber nicht nur das Vieh wird für den besonderen Tag herausgeputzt, auch die Hirten haben ihr Sonntagsgewand an und freuen sich nach dem letzten anstrengenden Dauerlauf von Baad bis nach Riezlern einen erfolgreichen Alpsommer ausklingen zu lassen. Als Dankeschön für ihren Einsatz bekommen die Kleinhirten von der Alpe Bärgunt ein Taschengeld und eine Schelle, die aufwendig graviert mit ihrem Namen und der Jahreszahl des Alpsommers versehen wurde. Ein wertvolles Erinnerungsstück an einen Sommer, der ihnen so viele Erfahrungen und Erlebnisse geschenkt hat, die sie wohl ihr Leben lang begleiten werden. ■ Britta Maier, Bilder: André Tappe
ALPABTRIEB – DAS GROSSE FEST ZUM ENDE DES ALPSOMMERS
Jedes Jahr am 19. September wird das Vieh, das den Sommer über auf der Alpe verbracht hat, zu Tal getrieben, um es anschließend auf dem Scheidplatz an die Eigentümer zu übergeben. Im Laufe des Tages kommen über 600 Stück Jungvieh, Kühe, Ziegen und Pferde von den Alpen am Scheidplatz in Riezlern an. Ein kleiner Bauern- & Krämermarkt mit landwirtschaftlichen Artikeln, zünftige Live-Musik und die Walser Buura mit ihren Produkten sorgen für ein geselliges Rahmenprogramm.
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Wir alle haben Rechte und Pflichten, die es im Zusammenleben zwischen Mensch, Tier, Pflanze und der Umwelt zu berücksichtigen gilt. Die Erhaltung der heimischen Naturvielfalt und die Sicherheit der Freizeitsportler und Erholungssuchenden sind nur dann gewährleistet, wenn wir alle den nötigen „Respekt“ vor den Bedürfnissen der anderen haben. Wir bitten Sie, Waldgebiete in der Morgen- als auch Abenddämmerung Mädele- nicht zu Trettach- gabel RappenGr.Krottenkopf Hohes Licht begehen, um2657die Wildtiere, die zu diesenKratzer Zeiten aktiv sind, spitzenicht seekopf 2651 2645 zu stören. 2595 Heilb nner W e-g Linkerskopf 2468 Kein Grund zur Panik besteht für Wildtiere,2428 wenn wir nicht „auf Abwege geraten“ ro 2459 auf den regulären WegenFürschießer bleiben2271 wir für sie berechenbar. Rappensee H. Waltenberger Hs.
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Top-Tipp für Familien
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Heuberg Sesselbahn KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 11
Rohrmoos
Ludwig Rief hatte die richtige Idee zur richtigen Zeit am richtigen Ort. In den 60er und 70er Jahren herrschte Ski-Hoch-Zeit im Kleinwalsertal. Liftanlangen wurden gebaut, FIS-Rennen ausgetragen, mehr und mehr Gäste begrüßt. Ludwig Rief erkannte den Bedarf und wandelte seine Garage in Mittelberg in ein Sportgeschäft um. Heutzutage würde man wohl von einem Start-up sprechen...
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DIE RICHTIGE MASSNAHME Wer seinen eigenen Weg geht, der braucht gutes Schuhwerk. Einer, der sich das für seinen besonderen Pfad gleich selbst anfertigt, ist Johannes Rief. Der 23-Jährige ist Orthopädieschuhtechniker und pflegt in seiner Walser Schuhwerkstatt das alte Kunsthandwerk des Schuhmachers.
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Start-up mit Messer und Zangen ute 50 Jahre später sitzt schon wieder ein Rief in der Garage und werkelt an einem Start-up. Enkel Johannes Rief ist inzwischen auch Teil des Familiengeschäfts, in erster Linie zieht er sich jedoch hinter den Sportladen zurück – wortwörtlich. Hier hat er sich neben der Garage in einem kleinen Raum eingerichtet. Nun könnte man denken, der Start-up-Mann von heute tippt und programmiert sich zum Reichtum. Doch die Mittelberger Welt des 23-jährigen Johannes ist nicht digital, sondern sehr real.
Hier findet man keinen Computer, keine Festplatte, keine Bits, Chips, iPads. Stattdessen Klingen und Zangen, Hammer und Messer, Risskratzer und Putzholz. Johannes entwickelt keine Apps, er baut Schuhe. Er ist Orthopädieschuhtechniker und hat sich der traditionellen Schusterei verschrieben. Der Kleinwalsertaler repariert altes Schuhwerk, feilt an Spezialanfertigungen für Menschen mit Fußproblemen und baut Haferlschuhe nach Maß, um sich auf sein nächstes großes Ziel, die Meisterprüfung, vorzubereiten.
KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 13
Wege-Wechsel Dabei hatte Johannes schon einen ganz anderen Weg im Sinn. Als 18-jähriger, mit frisch gedrucktem Abitur in der Tasche, interessierte er sich nicht für das Familiengeschäft. Er, der talentierter Multisportler, der im Winter nur auf Skiern steht und im Sommer alle Berge begeht oder mit dem Bike befährt, wollte auf keinen Fall in den Sportladen einsteigen. „Mir war vollkommen klar: Ich will Lehrer werden“, sagt Johannes. „Es war alles bereits entschieden und in die Wege geleitet.“ Und dann? Dann hat er noch einmal mit seinem Vater Silvester gesprochen und der brachte die Idee mit dem Orthopädieschuhtechniker auf den Tisch. Bei Sport Rief war das Thema Schuhanpassung schon länger ein Thema, gerade im Bereich Skischuhe. „Ehrlich, ich fand, das klang alles andere als attraktiv. Eher nach einer eintönigen, medizinischen Sache“, erzählt Johannes und wuschelt sich durchs Haar. Aber er willigt dennoch ein, bei einem Spezialisten in Innsbruck hinein zu schnuppern. Warum? „Ich weiß nicht. Ich habe Tradition schon immer sehr hoch gehalten und in der Zeit realisiert, was meine Familie aufgebaut hat. Ich wollte es mir zumindest ansehen.“ Virtuosen und Seelenklempner Und dann passierte, was er nie erwartet hätte: Den jungen Rief packt der Beruf. Er verwirft sein Lehrer-Vorhaben und lässt sich über vier Jahre in der Tiroler Landeshauptstadt ausbilden, hängt in Bayern noch eine Zeit bei einem renommierten Orthopädie-
„Mir war vollkommen klar: Ich will Lehrer werden, es war alles bereits entschieden und in die Wege geleitet.“ Johannes Rief
schuhtechniker an und baut in der Zwischenzeit seine Werkstatt in Mittelberg auf. „Die Arbeit ist unglaublich faszinierend und vielseitig. Gute Schuhhandwerker sind Virtuosen.“ Nach einer Pause ergänzt er: „Und Orthopädieschuhtechniker Seelenklempner.“ Er weiß, dass der Weg, den er für sich selbst gewählt hat schwierig ist. Er will sowohl das Kunsthandwerk pflegen wie die medizinische Seite ausüben. Also Schuh-Unikate für Liebhaber schaffen genauso wie sich um individuelle gesundheitliche Lösungen kümmern. „Zu dir kommen Menschen, die ein schmerzhaftes oder unangenehmes Problem haben. Dabei sind Füße eine Intimzone und vielen ist es unangenehm und sie öffnen sich nur schwer.“ Für Johannes sind Kundengespräche mehr als ein schnelles Urteil über den Fußzustand oder die Übergabe eines Rezepts vom Arzt. Er sieht seine Aufgabe ganzheitlich: „Man betrachtet eben nicht nur den Fuß, sondern spricht über den Alltag und über weitere Probleme. Woher kommt das Ziehen im Becken? Wie und wie viel bewegt man sich. Man kann nicht nach Schema F verfahren, sondern muss auf jeden Menschen individuell eingehen – und das liebe ich an meinem Job.“ Wertschätzung nach Maß Dass Johannes ein sehr sozialer Typ ist, merkt man schnell. Er ist ein äußerst aufmerksamer Zuhörer und interessierter Fragensteller. Man nimmt ihm sofort ab, dass er eine große Befriedigung daraus zieht, Menschen von ihren Schmerzen zu befreien oder dafür zu sorgen, dass der alte Lieblingsschuh
wieder frisch besohlt einsatzbereit ist. Auch das Bewahren spielt eine wichtige Rolle für Johannes: „Ich will nicht, dass das Handwerk ausstirbt. Vielmehr sollen es die Leute wertschätzen lernen und sehen, mit wie viel Einsatz und Hingabe wir arbeiten.“ Johannes mag jung sein, aber er ist sehr reflektiert. „Mein großes Ziel ist es, dass die Leute nicht mehr fragen: Warum kostet das so viel? Sondern den Wert für selbstverständlich nehmen und sich einfach nur freuen.“ Ein handgemachter Schuh kann gut und gerne 1.000
Euro kosten. Dafür hat man aber auch ein maßgefertigtes Unikat an den Füßen. „Und ehrlich: 10 Stunden steht man am Tag auf den Beinen und dann gönnt man seinen Füßen einen 15 Euro Schuh vom Discounter?“ Johannes glaubt fest daran, dass es genug Menschen gibt, die sich damit nicht zufrieden geben. So steht der junge Kerl mit dem gezwirbelten Schnurrbart („mein Markenzeichen“) zwischen seinen Maschinen. Über Jahre hat er sie zusammengetragen, die antiken Nähmaschinen, die Schleifmaschine und natürlich all sein Werkzeug, sein Heiligtum: „Das ist wie bei einem Koch und seinem Messer-Sortiment.“ Johannes Gesellenstück war ein Haferlschuh: zwiegenäht mit verdeckter Aufdoppelnaht – „scho a bisserl was besonders“, sagt er. „Mit Maschinen bekommt man einen Haferlschuh eben nicht so präzise hin. Das würde man sofort sehen“, erklärt er. Die Arbeitsschritte, sie brauchen Zeit. Und die solle man sich doch wieder mehr nehmen. In Bayern, erzählt Johannes, hat man das Handnähen in der Ausbildung gar ausgesetzt.
auf Skiern – primär abseits der Piste – und engagiert sich inzwischen in der FreeskiNachwuchsarbeit („Damit die Kids weg von der Konsole und in den Schnee kommen.“ – Da spricht der (verlorengegangene) Lehrer...). Auch als Sportler ist er nicht nur talentiert, sondern auch durchaus ehrgeizig, oder? Johannes nickt zögerlich: „Ja, schon. Wenn ich was mache, dann zu 105 %. Halbe Sachen, das bin ich einfach nicht. Ich war schon immer so. Immer ein wenig extremer. Sätze wie ‚Hier geht’s nicht weiter’ akzeptiere ich nicht wirklich.“ Er beschreibt sich als störrisch, ein wenig rebellisch – und dabei ist er doch einer, der sehr auf Harmonie bedacht ist. Das wirkt im ersten Moment widersprüchlich. Aber passt auch wieder sehr zu diesem jungen, modernen Typen, der mit einem alten Traditionsberuf nach vorne strebt. Oder zu dem weltoffenen, interessierten Menschen, für den es gleichzeitig niemals zur Debatte stand, seine Heimat zu verlassen. Für Johannes sind das keine Gegensätze.
Bewahren mit Bewegung Rückschrittlich sentimental ist für ihn nichts an seinem Traditionsberuf. „Nein, überhaupt nicht. Stillstand ist gefährlich. Ich brauche Bewegung, sonst geht gar nix.“ Und damit meint Johannes wohl nicht ausschließlich seinen beruflichen Lerneifer. Er hat generell einen ausgeprägten Bewegungsdrang. Johannes ist wohl einer der besten Sportler des Tales. Als Mountainbiker kurbelt er nicht nur alles entspannt bergan, sondern fährt auch dort bergab, wo andere mit Mühen hochklettern. Im Winter steht er so viel wie möglich
Tradition der Offenheit „Es klingt vielleicht spießig, aber ich kann mir echt keinen schöneren Ort als das Kleinwalsertal vorstellen. Ich kann hier ein erfülltes Leben führen, weil alles da ist.“ Was ist alles? „Berge, Ruhe, die Lebensqualität generell. Für mich ist Tradition nix Altbackenes. Es hat nichts zu tun mit engstirnigem Kirchturmdenken, wo schon die Leute im nächsten Weiler als verdächtige Ausländer betrachtet werden. Das ist doch ein Schmarrn. Tradition ist für mich auch stark von Offenheit und Neugierde geprägt.“
Bei so viel Bewegungsdrang muss man den jungen Rief fast fragen, ob er diesen Beruf sein ganzes Leben machen möchte. „Genau die Frage habe ich mir während der Ausbildung auch gestellt. Die Antwort: Ja. Aber eben auf meine Art.“ Und so tritt Johannes doch in die Fußstapfen von Großvater und Vater – und beschreitet gleichzeitig ganz neue alte Wege. Er ist eben ein Unikat, der es liebt, Unikate zu schaffen. ■ Sissi Pärsch, Bilder Oliver Farys
Rundgang durch die Werkstatt
www.kleinwalsertal.com/sommernuus In seiner JR Schuhwerkstatt repariert Johannes jegliches Schuhwerk, formt unterstützende Sporteinlagen und ist ein Spezialist in Sachen Skischuh-Anpassung. Nach der Meisterprüfung will er so viel „eigene“ Schuhe fertigen wie möglich.
Mehr unter:
www.jr-schuhwerkstatt.at KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 15
GLÜCK ... „Glück ist wie die Erde, die alles was wir sind zusammenhält ... Glück ist unser fünftes Element, und Glück beginnt im richtigen Moment ...“, heißt es im Songtext des Berliner Singer-/ Songwriter-Duos „Berge“. Unsere Autorin hat genau solche Glücksmomente auf ihrer Rundtour um den Großen Widderstein erlebt. Ein Glücksbericht ...
A
uf der Fahrt zum Parkplatz nach Baad (1250m), reibe ich mir noch die letzten Spuren der Nacht aus den Augen, und knabbere einen Müsliriegel. Gute 1000 Höhenmeter bergauf und auch wieder bergab werde ich in den nächsten sieben Stunden bewältigen, verteilt auf ca. 18 Kilometer Länge. Ich überlege kurz, wann ich zuletzt so lange gewandert bin und schiebe noch einen High-Performance-Super-EnergyRiegel hinterher – viel hilft viel, zumindest für die Psyche. Geh einfach, denke ich mir, und so mache ich es dann auch – einfach gehen. Die ersten 200 Höhenmeter folge ich dabei in angenehmer Steigung dem Bärguntbach zur gleichnamigen Hütte. Nach gut 20 Minuten komme ich auf der bewirtschafteten Alpe an und fühle mich langsam munter, schließlich ist es erst 6.30 Uhr. Ich werde von einem fröhlichen „Guata Morga“ empfangen, einige Kühe muhen und ein junges Stierkalb guckt mich neugierig an. Girls-Power auf der Bärgunthütte, 1408 m „Guten Morgen“, antworte ich und gebe dieses unbändige, freundliche Strahlen an mein Gegenüber zurück. Sabine, so heißt das Gegenüber, ist die Alphirtin und Wirtin der „Bärgunt“. Sie fragt was ich denn schon so früh hier mache. „Ich will die Widderstein-Runde gehen, in aller Ruhe und die morgendliche Stille ein bisschen genießen“, erläutere ich. „Ah, rächt hesch, hüüt wird’s a ganz a schöös Tägle“, meint Sabine, das drei Tage alte Stierkälbchen buckelt zustimmend in seiner Kälberbox. Wir gucken hin und freuen uns über so viel junges Leben. „Des isch dr Freddy, der frisst mr no d’Haar vom Kopf“, informiert mich Sabine weiter und hält ihre Hand zum Nuckeln hin, weil sein Milchtopf schon wieder leer ist. Wir reden ein bisschen über die super Geburt vom Freddy, das Wetter, die Alp und ob ich eventuell noch ein wenig Platz im Rucksack hätte, auf der Hochalpe Bärgunt bräuchten sie einen neuen Joghurteimer, ein bisschen Kernseife und Medizin (eine Kuh hat sich beim Auftreiben auf die Hochalp verletzt). Natürlich habe ich noch Platz – ich drücke meine Wechselwäsche tiefer in den Rucksack und warte auf meine Auftragsware. In der Zwischenzeit guck ich ein bisschen zu den „Mädels“ in den Stall – die sind blitzblank geputzt und schon fast fertig gemolken – einem relaxten Tag auf der Weide steht nichts mehr im Weg. Wenig später schnüre ich wieder meinen Sack, wir verabschieden uns herzlich und ich ziehe weiter.
Auf Walserspuren Richtung Hochalppass In einer angenehmen Steigung schraube ich mich in Kehren nach oben. Linker Hand wacht der „Große Widderstein“ über mich und beschert mir einige mystische Momente, wenn die Nebelfetzen reißen und ich einen Blick auf die Felszacken erhaschen kann. Es hatte nachts noch heftig geregnet, wenige Stunden später erinnert nur noch das nasse Gras und eben jene Nebelschwaden an die nächtliche „Dusche“, ansonsten eitel Sonnenschein . . . Mein Weg führt über saftige Blumenwiesen. Die Häuser im Tal werden immer kleiner und schon bald tauche ich in eine komplett andere Welt ein, lasse mich treiben und genieße. Nach gut einer Stunde Gehzeit bin ich schon fast auf Passhöhe, von dort geht es in kaum merklicher Steigung noch bis zum Sattel am Hochalppass. Hier weidet das Jungvieh die ersten Wochen, bevor die Kuh-Karawane Ende Juli zur Hochalphütte mit seinen breiten Weidehängen zieht – und wo der kurze Alpsommer seinen Höhepunkt findet. Ich passiere die Grundmauern einer Hütte, der ehemaligen Hochalp, wie ich später erfahre. Sie wurde in den 1960iger Jahren von einer Lawine weggerissen, und später an der jetzigen Stelle, ein Stück weiter oben, lawinensicher neu erbaut. Etwa eine halbe Stunde später erreiche ich den Hochalppass auf 1938 Meter Höhe – die Aussicht, die Schönheit der Landschaft raubt mir den Atem, Glückshormone durchziehen meinen Körper, denn vor mir öffnet sich das Tal und gibt einen Blick auf sattgrüne Wiesenhänge preis, noch feucht vom Regen, funkeln sie in der Sonne wie Smaragdteppiche. Darauf wandert stolz das Jungvieh und genießt seinen morgendlichen Frische-Snack. Rechts von mir liegt die Hochalp, dahinter thront mächtig der Große Widderstein. Über den Hochalppass kamen im 13. Jahrhundert auch die ersten Bewohner ins Tal. Politische und wirtschaftliche Gründe veranlassten einige Walliser Familien ihre Heimat zu verlassen. Sie kamen über den Hochalppass in das bis dahin noch unbewohnte Breitachtal, das zu diesem Zeitpunkt dem Freiherrn von Rettenberg gehörte. Er gestattete den Walsern die Rodung und Ansiedelung. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde das Gebiet lediglich zur Jagd genutzt. Den Schweizer Einwanderern hat das Tal auch seinen Namen zu verdanken.
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Die jungen Berg-Wilden: Titus, Magnus & Friends Gegen 8.30 Uhr stehe ich vor der Alphütte und luge neugierig durchs Fenster. Hier ist gerade Frühstückszeit, die jungen Alphirten sitzen um den großen Tisch und greifen hungrig zu. Der Tag hat für sie früh und arbeits-
reich begonnen. Nach dem Frühstück geht es zum Jungvieh auf die Weide. Die jungen „Chef-Alphirten“ sind: Titus und Magnus, 11 und 12 Jahre jung, und schon echt alte Hasen, was das Hirtenleben angeht. Für Titus ist es sein vierter Alpsommer! Er liebt, genau wie Magnus, das einfache Alpleben, das die beiden von Mitte Juli bis Mitte September führen. Mit Simon und Martin sitzen noch zwei weitere junge Kerle am Tisch,
sie helfen den beiden Chef-Hirten, komplettiert wird die Alp-Crew noch von Marion, sie schaut nach dem rechten und kocht den Buben. Auch Sabines Bruder Wolfgang ist heute „oben“ – als Alpmeister einer der ältesten (über 500 Jahre alt) und größten Alpen (ca. 250 Stück Jungvieh) des Walsertals gehört es zu seinen Aufgaben, nach Mensch und Vieh am Berg zu schauen. Ich überreiche stolz meine Auftragsware, die Herren freuen sich sehr. Als kleines Dankeschön stellt mir Marion einen Becher heißen Holundersirup auf den Tisch. Ich trinke und lasse die Landschaft auf mich wirken. Das Vieh gibt mit seinem gleichmäßigen Glockenläuten den Takt vor, mein Herz schlägt im „Dreiviertel-Glocken-Takt“. Mir kommt Michael Bublé’s „I´m feeling good“ in den Sinn: Birds flying high, you know how I feel. Sun in the sky, you know how I feel ... It’s a new day, it´s a new life for me. And I’m feeling good ...“
darf ich. Und so laufen wir gemeinsam über den Pfad Richtung Hochalpsee und Widdersteinhütte. Das Jungvieh kennt die Jungs – man mag sich, ganz offensichtlich. Schnell stehen die Lieblinge bei den Jungs und lassen sich hingebungsvoll zwischen den Hörnern
„... Glück ist wie der Wind, und Glück ist die Freiheit, einfach so zu sein, wie wir wirklich sind ...“ (Berge/Glück)
Vieh-Banden und Kuh-Kneipp-Becken Mittlerweile steht die versammelte Hirtenmannschaft vor mir – ihr Hütetag beginnt. Ich frage, ob ich sie ein Stück begleiten darf, wir müssen in die gleiche Richtung. Natürlich
kraulen. Ob sie denn alle kennen, frage ich: Selbstverständlich, und kraulen weiter. Das gehe recht schnell, schließlich würden alle unterschiedlich aussehen und hätten ihren eigenen Charakter. On top verrät mir Simon noch, dass die jungen Rinder ihre „StallHerde“ nicht verlassen. Sie stehen gerne in Gruppen zusammen, und das nicht willkürlich, sondern fast schon preußisch korrekt nach Stall und Bauer verteilt. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel! Ein Stück weiter machen mich die Jungs auf den Hochalpsee aufmerksam. Schön, wie er da so etwas tiefer liegt und dunkelgrün-blau schimmert. Die Kühe stehen in und ums Wasser und lassen es sich gut gehen, gerade so, als wäre der See ihr persönliches „KuhKneipp-Becken“.
Widdersteinhütte – „Multikulti-Wanderertreff“ Wir verabschieden uns – die Jungs gucken per Fernglas nach dem Rechten, ich spähe Richtung Widdersteinhütte. Sie markiert mit 2015 m den höchsten Punkt und die „Halbzeit“ auf meiner Runde. Mein Weg führt in leichtem bergauf und bergab vorbei an neugierigen Haflinger-Pferden, die ebenfalls den Sommer auf dem Berg verbringen dürfen. Auf der Widdersteinhütte treffen sich Wanderer aller Himmelsrichtungen, denn die private Schutzhütte kann von Warth, dem Hochtannbergpass, dem Hochalppass und Gemstelpass angesteuert werden. Auch die Gipfelstürmer des Großen Widdersteins genehmigen sich nach der kräftezehrenden Tour gerne ein kühles Getränk auf der Terrasse. Tour-Halbzeit – das Gemsteltal wartet In wenigen Gehminuten habe ich den Gemstelpass (1972 m) erreicht und blicke auf steile Serpentinen, die mir den Weg Richtung Obere Gemstelape auf 1694 m zeigen. Konzentriert und mit leicht nach vorne geneigtem Oberkörper mache ich mich an den Abstieg. Mittlerweile ist es Mittag geworden, auf einem großen Stein mache ich Rast, strecke die Beine aus und lass mir mein Pausenbrot schmecken, ich kann leider nicht mehr bis zur Gemstelalpe warten, vor allem weil die
lädierten Knie eine Pause einfordern. Gut gestärkt und etwas ausgeruht setze ich meinen Abstieg weiter fort. Die Obere Gemstelalpe kann ich zwar noch nicht sehen, aber das Vieh mit seinen Glocken weist mir lautstark den Weg. Ein leichter Schauer kriecht mir über den Rücken – so beeindruckend ist das Glockenläuten.
Ich flaniere an der Alpe vorbei, mein Weg führt mich in eine beeindruckende Klamm und weiter in steilen Stufen bis zur Hinteren Gemstelalpe auf 1320 m Höhe. Hier habe ich das steilste geschafft – ab sofort geht es auf einem breiten Fahrweg weiter talwärts. Familien mit geländetauglichen Kinderwagen rücken ins Blickfeld. Der Nachwuchs schläft oder blickt mit großen, neugierigen Augen in die imposante Landschaft. Ich drehe mich um und verabschiede mich von meinem treuen Wegbegleiter, dem Großen Widderstein. Er hat mir in den letzten Stunden mächtige, prächtige und mystische Momente geschenkt. Und ordentlich die Glückshormonproduktion angekurbelt. Ich setze meinen Weg fort, und folge dem Lauf des Gemstelbaches bis Innerbödmen. Von hier sind es noch einmal ca. 1,5 Kilometer bis Baad. Der Weg ist eben, ideal zum Auslaufen und Tour Revue passieren lassen:
TOURENBESCHREIBUNG Rund um den Widderstein Erkenne dich selbst Tourlänge: Dauer: Höhenmeter:
Schwierigkeit:
ca. 15,6 Kilometer 7 bis 8 Stunden ca. 990 m bergauf und 990 m bergab mittel
EINKEHRMÖGLICHKEITEN:
Alpe Widderstein, Bärgunthütte, Widdersteinhütte, Obere Gemstelhütte, Hintere Gemstelhütte, Naturalpe Gemstel Schönesboden, Bernhards Gemstelalpe
■ Susa Schreiner, Bilder: André Tappe
Der Klassiker: Bergtour um den Widderstein
„Glück... Glück ist wie das Wasser, es durchströmt und es durchfließt die ganze Welt. Und Glück ... Glück ist wie die Erde, die alles was wir sind zusammenhält ... Glück ist unser fünftes Element, und Glück beginnt im richtigen Moment ...“ (Berge/Glück)
Umrunden Sie unter sicherer Anleitung einen der bekanntesten Berge des Kleinwalsertals und erfahren Sie auf dieser alpinen Tagestour viel Wissenswertes über die Region und ihre Botanik. Diese Wanderung ist eine sportliche Herausforderung, auch wenn sie nicht auf den Gipfel des Widdersteins führt. Jeden Donnerstag um 9.00 Uhr, ca. 7 Stunden Teilnahme 25,00 € Erwachsene, 10,00 € Kinder (für Kinder ab 9 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen.)
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Wanderbares Kleinwalsertal Spazieren, Wandern, Bergsteigen, Klettern, Laufen, Nordic Walken, Canyoning . . . Außerordentlich vielseitig und abwechslungsreich ist sie, die Wanderregion Kleinwalsertal. An jeder Ecke gibt es ein anderes Tal zu erkunden, entdeckt man einen neuen Berg, der wenig weiter schon wieder ein völlig anderes Gesicht zeigt. Der Panoramablick ist gewaltig - und das nicht nur vom Gipfel aus. Schon von den Höhenwegen, die gerade mal auf 1.300m bis 1.500m Höhe liegen, ist die Szenerie beeindruckend. Es spielt also keine Rolle, ob man sich für eine Genusswanderung entscheidet und „nur“ die bequemen Wege in die Seitentäler oder die Höhenwege erwandert - von denen auch viele mit Kinderwagen begehbar sind - oder ob man die Bergstation oder gar den Gipfel erklimmt - hier sind keine Grenzen gesetzt. Kletterer kommen an unseren Kletterbergen, dem Kletter- und Hochseilgarten und auf den vier Klettersteigen auf ihre Kosten. Der
Erlebnissteig an der Kanzelwand ist sogar für Kinder ab 8 Jahren geeignet. Die Wege beginnen meist vor der Haustüre und der Walserbus, der mit Ihrer Gästekarte inklusive ist, verkürzt Ihnen bei Bedarf so manche Wegstrecke. An den Wegen laden über 40 Hütten, Sennalpen und Bergrestaurants und gut 300 “Bööchle” - Bänke zum Einkehren, Verweilen und Genießen ein. Acht Berg- und Sesselbahnen erleichtern Ihnen den Aufstieg, gerne auch mit Kinderwagen. Ob Gipfelerlebnis, Sonnenaufgangstour oder ein Spaziergang am Wasser, das Kleinwalsertal hat mit einem Wanderwegenetz von 185 km - zusammen mit Oberstdorf sind es über 400 km - in drei Klimazonen und einer Höhenlage von 1.000m bis 2.536m viel zu bieten!
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MARMOT FAMILY CAMP Kleine ganz groß im Kleinwalsertal
S
o spannend haben meine Kinder die Berge wohl noch nie erlebt! Zelten – das machen sie sowieso gern. Campen mit anderen Familien und Kindern? Noch
besser. Und dann noch das erste Mal Klettern am Fels, fast ganz ohne zu wandern? Das Marmot Family Camp im Kleinwalsertal wird ihnen noch lange in Erinnerung bleiben. Und das war bei weitem nicht alles, was die drei Tage im Mai so interessant gemacht hat. Aber zurück zum Anfang.
Zum ersten Mal fand 2016 das Family Camp im Kleinwalsertal statt, mitorganisiert und gesponsert von der Firma Marmot und dem Magazin Outdoor. Das hatte den Vorteil, dass die Zelte der Marke Marmot schon in Reih und Glied aufgebaut waren, als wir anreisten, und auch Top-Schlafsäcke und Isomatten standen als Leihmaterial zur Verfügung. Kein üppiges Gepäck für vier, kein lästiges Aufbauen im Beisein ungeduldiger Kinder – das weiß man dann schon zu schätzen. Und die Kulisse ist ein Traum. Der schöne Campingplatz Vorderboden fast am Ende des Kleinwalsertals liegt direkt an der Breitach, die später im Tal durch jene berühmte, gleichnamige Klamm fließt. Wir zelteten mit Blick auf Widderstein (2533 m) und Hochgehrenspitze (2251 m).
Das Kleinwalsertal ist jenes Fleckchen Österreich, von dem die Österreicher sagen, da müsse man als Österreicher mal gewesen sein, obwohl oder eben weil es mit dem Auto nicht von Österreich aus zu erreichen ist, sondern nur auf Umweg über Deutschland. Eher
so etwas wie eine deutsche Sackgasse mit österreichischem Sonderstatus.
Im gemütlichen Riesen-Tipi wurden die Familien morgens und abends bewirtet. Dort warteten wir auch das abendliche Gewitter ab, bevor wir uns in die Zelte verkrochen. Am nächsten Tag dann stand Klettern auf dem Programm. Die geduldigen Bergführer der Bergschule Kleinwalsertal wollten es im Klettergarten gleich mal ordentlich krachen lassen. Vermutlich dachten sie, die Kinder bräuchten erst einmal ein bisschen Adrenalin,
soweit man sich eben traute. Und so kam Freude am Klettern auf. Selbst der Vierjährige stürzte sich – anfangs noch skeptisch – ins Klettervergnügen am Seil. Wobei er das, was er sich zutraute, sonst auch ungesichert geklettert wäre. Die größte Hürde für die Kinder ist nämlich der Umgang mit und das Vertrauen in Seil und Gurt.
Sicherer fühlte sich mein Mädchen dann am Übungsklettersteig mit dem Klettersteigset. „Mami, lass das! Ich muss mich konzentrieren“, watschte sie meinen Fotoversuch ab, während sie einen Karabiner nach dem anderen platzierte. Recht hat sie. Nur leider endete der Klettersteig wieder genau an der Stelle, wo sich die Kids wieder abseilen sollten. Und hier begann der Kampf zwischen „Unbedingt wollen“ und „Zuviel Angst haben“, ein Kampf, der meinem Mädchen viel abverlangte, das am Ende aber doch klein beigab, widerwillig. Beim nächsten Mal, vielleicht. Zum Hineinschnuppern ins Felsklettern war der Tag perfekt.
um wach zu werden. Abseilen sollten wir uns gleich einmal. Ein ungläubiges „Von hier oben?“ und unsichere Blicke gingen durch die
Runde der 7- bis 8-Jährigen. Die kleinen Einsteiger waren definitiv zu jung und unerfahren, um sich gleich in ein solches Abenteuer zu stürzen.
Dann also doch erstmal ruhig angehen lassen. Eltern wurden ins Sichern eingeführt, die Kinder wurden angeseilt – und so wurde dann doch die eine oder andere Route ausprobiert,
Am nächsten Tag bekamen die Kinder eine kleine Einführung ins Überlebenstraining. Auf der kleinen Wildniswanderung zu einem lauschigen Platz am Fluss erfuhren sie, dass man auch ohne Pommes und Pizza überleben kann, Klee ganz gut schmeckt und dass ein Feuer und ein Dach über dem Kopf erst einmal das Wichtigste sind, auch wenn es nicht das Dach eines Vier-Sterne-Kinderhotels ist. Interessant, was es alles Essbares in der Wiese am Wegrand zu finden gibt! Und wusstet ihr, dass die Samen der Pusteblumen sich hervorragend dazu eignen, ein Feuerchen anzuzünden? Wir sammelten fleißig Brennbares wie trockenes Gras und Reisig und am Fluss angekommen wurde das perfekte Lagerfeuer errichtet, Stockbrot gebacken und Pfeil und Bogen geschnitzt.
Übrigens hatten wir dabei prominente Begleitung: Peter Sürth, Deutschlands wohl bekanntester Wolfskenner war mit seiner Hündin dabei. Dieser Mann war schon am Vorabend zum Helden der Kinder gewählt worden. Da hatte er nämlich im Riesen-Tipi einen Vortrag gehalten über Wölfe, Luchse und Bären. Die Kinder waren hin und weg von den Fotos und schwankten emotional zwischen gänzlich fasziniert und schwer amüsiert. Sei es, weil dem Bären ein Pfeil mit Betäubungsmittel in sein Hinterteil geschossen wird, um einen Peilsender um seinen Hals zu legen, oder weil das süße Luchsbaby sich einfach nicht wiegen lassen will und immer wieder entwischt. Star des Abends aber waren die Braunbärkinder, die sich auf einer Rutsche austobten. Und als Peter dann noch laut heulte wie ein Wolf und alle Kinder zurückheulten, war der Abend perfekt (auch wenn mein Junior dann im Zelt
ängstlich fragte, ob denn hier Wölfe unterwegs seien …). Peter Sürth ist sicher eine Bereicherung für jeden wildnispädagogischen Event mit Kindern und deswegen auch viel in Schulen unterwegs. Seine Mission: Lebensraum für Wildtiere schaffen – und den räumt der Mensch nur ein, wenn er aufgeklärt ist.
Zum Abschluss saßen alle gemeinsam am Lagerfeuer. Und während die Jungs der Faszination des Feuers erlagen, genossen die Mädchen ihre Freiheit auf dem Campingplatz. „Da möchte ich mal wieder hin“, war jedenfalls das Fazit meines Sohnes. Und das sagt ja schon mal viel aus. Der Campingplatz Vorderboden ist übrigens auch eine Empfehlung wert, allein schon wegen seiner Lage.
■ Text: Ute Watzl (www.zwerg-am-berg.de), Bilder: Wolfgang Ehn
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KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 23
„Das Abenteuer beginnt gleich am Wegesrand. Unzählige Male bleiben wir stehen, verweilen und bewundern kleine und große Kunstwerke der Natur“
W
andern mit Kinderwagen? Keine Frage, das Kleinwalsertal bietet mit seinen Seitentälern und Höhenwegen eine große Auswahl kinderwagengängiger Wanderwege. Aber kommen die kleinen Wanderfreunde dabei auch auf ihre Kosten? Wir haben einen der Wege getestet. Unser Team: Elias (2 Jahre) und Emmi (4 Jahre) mit ihrer Mama Moni sowie Josefine (2,5 Jahre) und ich, ihre Tante. Unser Ziel: Das Gemsteltal, am Fuße des Widdersteins. Unsere Ausrüstung: Zeit, viel Zeit. Emmi und Elias mit ihrem zum geländetauglichen Kinderwagen umfunktionierten Duo-Fahrradan-
hänger und Josefine mit ihrem OffroadBuggy. Außerdem natürlich ein paar kleine Snacks für eine Rast unterwegs. Laut Routenbeschreibungen ein leichter, 5,3 km langer Rundwanderweg mit 162 m Höhenunterschied, für den eine reguläre Gehzeit von 2 Stunden angegeben wird. Richtwerte, die für eine Wanderung mit Kindern ihre Relevanz verlieren. Wir orientieren uns am Tempo der Kleinen. Sicherlich, ein Ziel motiviert, aber schnell ist klar: der Weg ist das Ziel. Wir lassen uns von ihnen anhalten, mal die Perspektive zu verändern und das Gemsteltal mit ihren Augen zu entdecken.
WIR HABEN ZEIT Mit dem Kinderwagen unterwegs im Gemsteltal
Es ist der erste richtig herbstliche Morgen im September. Der Himmel strahlend blau, die Luft herrlich klar und das Licht hat einen Weichzeichner über die Farben und Formen der Landschaft gelegt. Die Sonnenstrahlen sind schon angenehm warm, als wir um 10 Uhr am Parkplatz in Bödmen starten. Wer das Auto stehen lässt, fährt mit der Linie 1 des Walserbus bis zur Bushaltestelle „Gemse“ (gratis mit der AllgäuWalser-Card). Emmi läuft selbstbewusst voraus, während Josefine und Elias sich erstmal noch entspannt zurücklehnen. Ein kleines Stück folgen wir dem Lauf der Breitach, dann verlassen wir die Talachse und biegen ab in
Richtung Gemsteltal. Wer einen Kinderwagen schiebt, merkt, dass ein angeblich gemütlicher Wanderweg oft nicht immer so gemächlich dahin geht. Auch auf dem Weg ins Gemsteltal ist ein gelegentliches Konditionstraining für die Großen inklusive. Nach einer kleinen Teambesprechung am Gemstelboden hat Emmi Josefine als Mitstreiterin für das Wandern gewinnen können. Ab da motivieren sich die beiden Mädels gegenseitig - mal rennend, mal hüpfend, mal kletternd, mal verträumt schlendernd, mal angeregt plaudernd und vor allem immer wieder neugierig staunend. Wir entscheiden uns für den Weg rechts des Gemstelbachs und kommen
durch einen erfrischenden Wald. Das Abenteuer beginnt gleich am Wegesrand. Unzählige Male bleiben wir stehen, verweilen und bewundern kleine und große Kunstwerke der Natur. Dem alten Bergahorn, der lange als Naturdenkmal gekennzeichnet war, haben Wind und Wetter im Frühling zugesetzt. Jetzt hat auch sein verwachsener, hohler Baumstamm der Schwerkraft nachgegeben und wird langsam zurück in den Naturkreislauf übergehen. Dichtes Wurzelwerk, Farne und Bäume laden unsere beiden Elfen Emmi und Josefine zum Verstecken ein. Und natürlich halten wir Ausschau nach Tieren. Emmi erklärt uns, dass in den Bergen Gemsen und KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 25
Steinböcke leben – und natürlich der Burmi, das Lieblingsmurmeltier der Kinder im Kleinwalsertal. Erstmal stoßen wir aber auf einen Ameisenhaufen, da steigt auch Elias gerne aus, um das geschäftige Treiben der kleinen Waldarbeiter zu beobachten. Wir lassen uns
Kids den kleinen, aber feinen Spielplatz testen. Es ist schon fast Mittag, als wir langsam weitergehen. Unterwegs sorgen ein leeres Bachbett, das zum Steinmännchen bauen einlädt und Bergwiesen mit bunten Blumen und Gräsern zum Tasten und Riechen für
Tal schieben. Auf dem Schotterweg bin ich dankbar für Handbremse und feststellbares Vorderrad des geländegängigen Mountainbuggys. Mit zwei schlafenden Kindern und nur einer kleinen Pause um noch ein letztes Steinmännchen zu bauen, geht der Rückweg deutlich flotter. Nach ca. einer knappen Stunde Gehzeit sind wir um 14.30 Uhr zurück am Ausgangspunkt. Unser Fazit: Das Gemsteltal ist ein Paradies für Kinder und Erwachsene. Schon nach kurzer Gehzeit, ganz ohne mit der Bergbahn zu fahren, findet man sich inmitten einer eindrucksvollen Bergkulisse wieder. Für die Kleinen gibt es jede Menge zu entdecken, Bäche und ausgetrocknete Bachbetten zum Spielen, Wälder zum Verstecken, Kühe und urige Hütten, die ein Stück alpines Lebensgefühl vermitteln. Ein Ausflug für den man sich unbedingt viel Zeit lassen sollte. ■ Text und Bilder: Britta Maier
Zeit, um den größten und schönsten Spielplatz auszukosten – die Natur. Sammeln Moos und Äste zum Spielen und Basteln für zuhause, lassen Geräusche und Gerüche auf uns wirken. Als wir uns langsam aus dem Wald heraus auf offene Wiesen zu bewegen, treffen wir auch die ersten Kühe. Zwar haben wir die Hintere Gemstelhütte als Ziel vor Augen, wir wandern aber von einem Moment zum nächsten. Schließlich kann die Stimmung bei unseren kleinen Wandersleuten genauso schnell umschlagen. Nur gut, dass es so viel Ablenkung gibt und natürlich muss es eine klare Aufgabenverteilung geben, wer die Viehgatter entlang der Strecke für unsere Wandergruppe auf und zu machen darf. Dabei ergibt sich eine heiße Diskussion der Mädels, ob denn wohl Strom auf den Weidezäunen sei. Ehe man sich versieht, hat sich Elias der Mutprobe gestellt – mit dem Befund: Glück gehabt, kein Strom. Nach einer Stunde ist es langsam Zeit für eine erste Rast. Auch wenn wir bisher nur einen kleinen Teil der Strecke zurückgelegt haben, sind wir umgeben von imposanten Gipfeln und fühlen uns schon wie richtige Bergsteiger. Eine kleine Stärkung lässt leichte Ermüdungserscheinungen verschwinden und wir ziehen hochmotiviert weiter. Den Spielplatz von Berhards Gemstelalp (1.310 m) schon in Sichtweite, sind Emmi und Josefine kaum zu bremsen und aus der gemütlichen Wanderung wird ein kleines Wettrennen. Moni und ich nützen die Gelegenheit für einen Kaffee mit Aussicht auf Elfer, Zwölfer und Geißhorn, während die
reichlich Abwechslung. Gegen 12.30 Uhr erreichen wir schließlich unser Ziel, die Hintere Gemstelhütte (1.320 m), ca. 2,5 Stunden nach unserem Start in Bödmen. Neben Fahrrädern parken einige Kinderwägen vor der Hütte und auf dem großen Spielplatz mit Wasserrinnen, Sandkasten und Schaukeln herrscht reges Treiben. Unsere Drei verschaffen sich zunächst gemeinsam einen Überblick. Zunächst tauscht man sich zurückhaltend mit den anderen Kindern aus, doch nach kurzem Kennenlernen werden neue Bekanntschaften geschlossen und jeder widmet sich seinem bevorzugten Spielfeld. Auch was das Essen angeht, kommt jeder von uns auf seine Kosten. Wir stellen uns ein kleines Buffet zusammen und schnell ist klar, dass die Kinder auf herzhafte Walser Wienerle stehen, Moni ist großer Fan des Joghurts mit frischen Heidelbeeren und mein persönlicher Favorit ist der Apfelstrudel. Ein letztes Mal genießen Emmi und Josefine Heidi-Feeling auf der Schaukel, bevor wir uns allmählich auf den Heimweg machen. Die zwei Kleinen klettern jetzt dankbar in ihre fahrbaren Untersätze. Zurück folgen wir dem Gemstelbach auf der anderen Talseite, allerdings noch vor der Weggabelung wird es verdächtig still in den Wägen. Erfüllt mit vielen neuen Sinneseindrücken, satt und zufrieden hat Elias und Josefine schon ein tiefer Mittagschlaf eingeholt. Ein kurzer letzter Stopp ist die Naturalpe Gemstel-Schönesboden, wo Emmi noch ein Mitbringsel für den Papa, ein saftiges Räucherfleisch holt und dann lässt auch sie sich gerne von der Mama zurück ins
TOURENBESCHREIBUNG
Tourlänge: ca. 5,3 Kilometer Rundwanderweg: 2 Stunden Höhenmeter: ca. 162 m bergauf und 162 m bergab Schwierigkeit: leicht
EINKEHRMÖGLICHKEITEN:
Bernhards Gemstelalpe, Hintere Gemstelhütte, Naturalp Gemstel Schönesboden - alle drei mit Spielplatz
KINDERWAGEN VERLEIHSTATIONEN:
Leichter schiebt es sich in jedem Fall mit geländegängigen Kinderwagen mit großen Rädern. Verleihstellen für Mountainbuggys gibt es in Riezlern bei Sport Kessler und Sport Rief (auch in Mittelberg) oder in Hirschegg bei Sport Pauli.
Burmis Abenteuerferien
Spannende und echte Bergerlebnisse für Kinder und Familien vom 5. Juni – 10. September und 2. Oktober – 3. November 2017 Hier dreht sich alles um das Entdecken der einzigartigen Walser Bergwelt und die gemeinsame Zeit mit der Familie - betreut von professionellen Bergführern und Wildnispädagogen. MO Kletterabenteuer am Fels Ein cooles Erlebnis für Alpinzwerge! Klettern und Abseilen an der Felswand im Naturklettergarten - betreut und gesichert von professionellen Bergführern der Bergschule. Nervenkitzel garantiert!
MO Sicher am Seil: Klettersteigschnupperkurs Hier geht es um die richtige Sicherungstechnik und das richtige Verhalten am Berg. Die optimale Vorbereitung für den Klettersteig.
DI Großes Bergabenteuer für Familien Ein Tag voller Abenteuer: Klettern im Klettergarten, Bachüberquerung auf der Seilbrücke, Flying Fox und Abseilen aus schwindelerregenden 40 Metern Höhe. Ein Erlebnis, das man nicht so schnell vergisst!
DI Die Kräuterkobolde Kann man Brennnesseln essen? Sind Gänseblümchen Medizin? Ein spannender Nachmittag in der Wunderwelt der Kräuter mit der ausgebildeten Kräuterexpertin Susanne. Welche Pflanzen sind essbar, welche Heilkräuter wachsen direkt am Wegesrand und Mithelfen bei der Herstellung von Kräutersalz, Ölen, Balsam u.v.m.
MI Kreative Naturwerkstatt Die Natur liefert uns die Werkstoffe für einen kreativen Nachmittag. Wir gehen raus und sammeln gemeinsam Naturmaterialien, um anschließend zu schnitzen, filzen, einen Bogen oder kleine Zwergenhäuser zu bauen.
MI Ausflug auf die Alp Wie kommt die Milch ins Glas, wie die Löcher in den Käse? Erfahrt mehr über das Alpleben auf unserem Weg ins Bärgunttal. Und beim Alp-Quiz könnt Ihr Euer neues Wissen direkt testen.
DO Flying Fox Die Kinder „fliegen“ in rasanter Fahrt an Rollen auf einem Drahtseil durch eine Schlucht des Schwarzwasserbaches. Was sich so gefährlich anhört, wird durch die perfekte Sicherung von Profis mit Klettergurten zum risikofreien Abenteuerspaß.
DO Bike Trails 4 Youngsters Ein erfahrener Bike-Guide zeigt die besten Trails (leicht bis mittelschwer) und gibt Tipps zur Fahrtechnik. FR Wilde Wasser Tour Ein besonderes, kühles Nass wartet auf alle Entdecker an der Breitach. Klares Wasser aus den Bergen – es ist so einfach und doch so faszinierend! Das vielseitige Element wird auf dieser Wanderung entlang der Breitach zum Waldhaus gemeinsam erkundet. Ein „rauschendes“ Erlebnis, bei dem auch die Weggefährten „Steinmännle“ nicht fehlen dürfen.
DO & FR Wildnistage Natürlich Spielen und Entdecken! In der Natur wird aus dem Schatz der Möglichkeiten, die bereit stehen, ausgewählt. So wird beispielsweise eine Schutzhütte gebaut, ein Lagerfeuer ohne Feuerzeug und Streichhölzer entzündet, Werkzeug hergestellt oder Spurenlesen geübt. Der Hit für Kinder ist vor allem das Tarnen www.kleinwalsertal.com/webshop und Anpirschen. Aber Achtung, es wird „gedreckelt“! Badesachen und Handtuch nicht vergessen. Im Juli und August wird es sogar spezielle Familien-Wildnistage geben.
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„Kein Genuss ist vorübergehend; denn der Eindruck, den er zurücklässt, ist bleibend.“ Johann Wolfgang von Goethe
W
as war Ihr letzter Genussmoment? Welche Gefühle und Sinneseindrücke hat er hinterlassen? Zweifelsohne ist Genuss etwas sehr Persönliches. Vielleicht ist es ein Spaziergang in der Natur, tiefe Atemzüge, welche die Lungen mit frischer, klarer Bergluft füllen. Vielleicht ist es, Zeit für sich oder für Freunde und Familie zu haben, gemeinsam ein gutes Essen zu genießen. Für manch einen ist Genuss eine ausschließlich kulinarische Angelegenheit, für den anderen geht er über das reine Geschmackserlebnis hinaus. Im Kleinwalsertal findet man ausgewählte Alpen und Hütten, die es verstehen, Erleb-
nisse zu schaffen, die alle Sinne ansprechen. Zudem gibt es sechs Hütten, die sich in Sachen Kulinarik zu den Kriterien der „GenussRegion Österreich“ bekennen. Auf ihren Speisekarten findet man in erster Linie regionale und saisonale Gerichte und Getränke aus der „GenussRegion Kleinwalsertaler Wild und Rind“ sowie Produkte aus anderen österreichischen GenussRegionen. Auf jeder der Hütten erwarten Besucher aber ganz individuelle und unvergessliche Genussmomente, denn jeder der Hüttenwirte und –wirtinnen hat ganz eigene Vorstellungen, was den Genuss betrifft.
BÄRGUNTHÜTTE Seit 1992 bewirtschaftet Sabine Ott die Bärgunthütte, während ihr Bruder Wolfgang für
die dazugehörige Alpwirtschaft verantwortlich ist. Mit über 200 Stück Vieh ist die Alpe Bärgunt die größte im Tal. Gelegen auf 1.408
GENUSS STECKT IM DETAIL Die GenussHütten Kleinwalsertal
m ist die Hütte der höchste Punkt des Rundwanderwegs, der von Baad aus durch das Bärgunttal führt, aber auch eine beliebte Einkehr für Wanderer, die von längeren Touren über das Bärgunttal absteigen. Mit Sommer- und Winter- betrieb ist sie die einzige ganzjährig geöffnete GenussHütte im Kleinwalsertal. Auf der Terrasse mit leuchtend gelben Sonnenschirmen und vielen Biertischen herrscht ein großes Hallo. Sabine scheint viele ihrer Gäste zu kennen. Neuankömmlinge lässt sie mit ihrer beherzt-resoluten Art und einer lockeren Begrüßung schnell zum Teil der lebhaften Runde werden. Für Sabine eine der
entscheidenden Zutaten, die Genuss ausmachen: Gemeinschaft. „Eine bodenständige Hausmannskost in guter Gesellschaft an einem Ort, an dem man die Seele baumeln lassen kann, das ist für mich Genuss“, fasst sie zusammen. Neben den Wurst- und Fleischspezialitäten aus der GenussRegion Kleinwalsertal sollte man sich auf keinen Fall einen der selbstgebackenen Kuchen – insbesondere den leckeren Apfel- oder Käsekuchen - entgehen lassen. www.baergunthuette.at
ALPE WIDDERSTEIN Idyllisch am Fuße des kleinen Widdersteins
gelegen, ist die Alpe Widderstein auf 1.376m ein Ort der leiseren Töne. Sie liegt am Rundwanderweg durch das Bärgunttal und ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Biker KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 29
aber auch Bergsteiger und Kletterer, die von einer der vielen Touren in dem Gebiet rund um den großen und kleinen Widderstein zurückkehren. Im Hintergrund plätschert ein kleiner Bach, der farbenfrohe Blumenschmuck und die massiven Holzbänke und Tische formieren sich zu kleinen Rückzugsoasen, die zum Verweilen einladen. Vor rund 10 Jahren haben Tini und Tom Egger die Hütte aus dem Familienbesitz übernommen und das über 350 Jahre alte Schmuckstück liebevoll wieder hergerichtet. Tradition trifft Moderne - Ursprüngliches wurde erhalten und mit viel Feingefühl eine frische Lebendigkeit eingehaucht. Man spürt, dass für Tini und Tom Genuss viel mit Atmosphäre zu tun hat. „Um genießen zu können, muss man sich wohlfühlen. Es zählt nicht nur das Essen, auch das Ambiente ist wichtig“, erklärt Tini, die viel Wert auf Details legt. Eine Einstellung, die Ausdruck findet in ihrer Handschrift, die den Tafeln vor der Hütte einen eigenen Charme verleiht und sich über die liebevoll dekorierten Brotzeitteller bis hin zu den selbstgesammelten Tees aus Bergblumen und –kräutern fortsetzt. Als weitere Spezialitäten auf der Alpe Widderstein gelten die selbstgemachten Kuchen und herzhaften Knödel. www.alpe-widderstein.at ALPE STIERHOF Die Alpe Stierhof ist auf 1.678 m die höchst gelegene GenussHütte des Kleinwalsertal. Mit ihren 22 Jahren ist Steffi Feurstein wahrscheinlich auch eine der jüngsten Hüttenwirtinnen im Tal. Aufgewachsen auf dem Bauernhof der Eltern und ausgestattet mit mehreren Jahren Erfahrung in der Gastronomie, ist sie für die Aufgaben und Herausfor-
derungen für das Leben auf der Alp und die Bewirtschaftung der Hütte bestens gerüstet. 120 Rinder, vier Kühe und einige Kälber sowie ein paar Geißen und Pferde stehen den Sommer über in ihrer Obhut. Unterstützung
beim Hüten und Melken bekommt sie von ihrem Freund Julian. Einen Teil der frischen Milch verarbeitet Steffi direkt zu Joghurt und Frischkäse weiter. Für Steffi ist das einfache Leben auf der Alp Genuss. Sie kann die Dinge tun, die sie am meisten liebt – mit den Tieren arbeiten, Gastgeberin sein und ab und zu findet sie etwas Zeit für eine kleine Bergtour auf einen der nahe gelegenen Gipfel. Neben dem Panorama, das man auf der kleinen Berghütte genießt, sind es vor allem deftige Brotzeiten mit Produkten aus der elterlichen Landwirtschaft. Eine Besonderheit ist das RacletteBrot, das seinen eigenen Geschmack nicht nur dem sechs Monate alten Bergkäse zu verdanken hat, sondern auch der Zubereitung im alten Holzofen. Mehrere Wege führen zur Alpe Stierhof – direkt von Baad aus ist es ein ca. 2-stündiger knackiger Anstieg. Von der Bergstation der Walmendingerhornbahn sind es ca. 1,5 Stunden Gehzeit ohne allzu große Steigungen und mit traumhafter Aussicht. Geht man vom Stierhof aus weiter über die Ochsenhofer
Scharte führt der Weg vorbei an der Schwarzwasserhütte und an Hochmooren hinunter zur GenussHütte Melköde. www.stierhof.at ALPE MELKÖDE Mit jedem Schritt, mit dem man sich von der Auenhütte entfernt, taucht man in ein kleines Naturparadies ein. Den breiten Wanderweg teilen sich Fußgänger, geländetaugliche Kinderwägen und Biker und folgen dem Schwarzwasserbach flussaufwärts in eine wild-romantische Hochebene, die Melköde. Inmitten dieser Idylle liegt die Alpe Melköde
(1.350 m) und gewährt von einer anderen Seite spannende Ausblicke auf den Hohen Ifen. Am Ende des Tales braust hinter ihr ein Wasserfall ins Tal, im Frühling, unterstützt von der Schneeschmelze, tosend – im Laufe des Sommers eher plätschernd. Seit dem Frühling 2016 bewirtschaftet eine junge Familie die Hütte. Hannes Kreittner hat schon früh entdeckt, dass das Älplerleben seins ist. Seit zehn Jahren verbringen seine Lebensgefährtin Corinna und er jeden Sommer gemeinsam auf der Alp. Mittlerweile haben sie Unterstützung von Anna (5 Jahre) und Linus (1 Jahr). Sie genießen es, ihre Kinder so natürlich aufwachsen lassen zu können. Während Hannes die Ruhe liebt, sich um
Regionale Produkte und Spezialitäten
Hochwertige Produkte von Rind & Wild, aber auch die verschiedensten Käse, Alpbutter, Joghurt und frische Milch bekommen Sie auf den Alpen und in den Hofläden des Kleinwalsertals. SENNALPEN
im Bärgunttal • Bärgunthütte GenussHütte
am Walmendingerhorn • Obere Lüchlealpe • Alpsennerei Stutzalp
im Gemsteltal • Bernhard's Gemstelalpe • Gemstel-Schönesboden GenussHütte
im Wildental • Innere Wiesalpe • Untere Wiesalpe
im Schwarzwassertal • Alpe Melköde GenussHütte • Alpe Auen Ifen
auf dem Oberwestegg • Mittelalp GenussHütte
HOFLÄDEN
• Abler Spezialitätenverkauf im Stall in Mittelberg
• Biohof Feurstein in Mittelberg-Höfle
• Hoflaada in Mittelberg-Stütze
• Käsestadl in Hirschegg
• Räucherkammer in Riezlern
• s’Hirscheck in Hirschegg
• Walser Buura Verkaufsstand im Café Baad Grund in Baad
• Walser Wochenmarkt in Hirschegg • Letzebuurhof in Riezlern-Zwerwald
• Berchtold’s Bura Lädele in Riezlern
• Xond in Riezlern
• Dies & Das und iKuh - schöne Ideen in Hirschegg-Dürenboden
• Waldhaus in Riezlern
• und bei vielen Bauern direkt ab Hof oder im Onlineshop unter: www.einfachgut.at
26 Milchkühe, 6 Stück Jungvieh und 14 Alpschweine kümmert, lassen sich Corinna und ihr Team in der Küche nicht aus der Ruhe bringen, wenn es auf der Terrasse oder beim Älplerfrühstück in der gemütlichen Stube rund geht. Für Hannes schließt sich auf der Alpe Melköde ein Kreis, denn 1990 hat er genau hier die Sennkunst gelernt. Heute steht er wieder jeden Tag in dieser Sennerei und verarbeitet die frische Milch nach Tradition zu Bergkäse, Butter, Buttermilch und Joghurt. Neben den Produkten aus eigener Herstellung gibt es eine große Auswahl an Wurstund Fleischspezialitäten aus dem Walsertal, aus denen großzügige Brotzeitteller kreiert werden. www.alpe-melkoede.at NATURALPE GEMSTEL SCHÖNESBODEN Schon von weitem sieht man den Rauch aufsteigen. Inmitten einer Bergwiese, etwas
oberhalb des Rundwanderwegs durch das Gemsteltal liegt die ca. 350 Jahre alte, urige Alpe Gemstel Schönesboden. Im Sommer heizt Annabell Feurstein den kleinen gemauerten Räucherofen neben der Hütte jeden Morgen an, sodass es rechtzeitig zum Mittag ihre Spezialität, den warmen Alpschinken gibt. Der geräucherte Schinken ist unter Ken-
nern heiß begehrt und so ist es ratsam, rechtzeitig auf der Hütte zu sein, um in den Genuss eines solch saftigen Schmankerls zu kommen. Wenn die Tagesration verkauft wurde, gibt es ihn erst wieder am nächsten Tag. Wie mit vielen Dingen im Leben gilt auch für hochwertige Lebensmittel „weniger ist mehr“. Eine gewisse Reduktion, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, ist für Annabell auch Ausdruck von Qualität: „Wir haben nur wenige Gerichte auf unserer Karte stehen, aber mehr könnte ich gar nicht anbieten, weil ich wirklich alles frisch und direkt zubereite.“ Auf den Tisch kommen daher auch nahezu ausschließlich Produkte aus eigener Herstellung, die auf dem Biohof der Familie Feurstein inklusive Sennerei und Metzgerei produziert werden. Allein die Wanderung ins Gemsteltal ist ein Genuss. Der breite Weg ist auch für geländegängige Kinderwägen geeignet und führt ohne allzu große Steigungen mitten in die Walser Bergwelt. Von Bödmen aus kommend, liegt die Naturalpe Gemstel Schönesboden linker Hand des Gemstelbachs auf 1.320 m. Ihre gemütliche Sonnenterrasse bietet ein eindrucksvolles Panorama mit kleinem Widderstein, Bärenkopf und Tal auswärts Richtung Walmendingerhorn und Heuberg. www.biohof-feurstein.at MITTELALP Direkt am Höhenwanderweg zwischen dem Söllereck und Riezlern gelegen, ist die Mittelalp eine beliebte Einkehr. An sonnigen Tagen ist jeder Platz auf der großen Terrasse heiß begehrt. Bewirtschaftet wird die Hütte im Sommer von mehreren Generationen der Familie Hilbrand.
Alles Käse? - Bsuach uf dr Mittelalp
Wandernd den Löchern im Käse auf der Spur – Gerhard Hilbrand, ausgebildeter Senn, lässt sich auf der Mittelalp über die Schulter schauen und verwöhnt die Teilnehmer bei einer Brotzeit mit genussvollen Kostproben.
Vater Gerhard ist gelernter Senn. Die frische Milch von der Mittelalp verarbeitet er selbst zu verschiedenen Produkten weiter, dabei ist sein ganzer Stolz der Bergkäse. Gerne lässt er sich auch bei Führungen über die Schulter schauen, gewährt Einblicke in die Kunst der Käseherstellung und verwöhnt mit der einen oder anderen Kostprobe. Seine Frau Ursula und Sohn Sylvian haben sich zum Ziel gesetzt, dass die Gäste der Mittelalp mit dem Essen ein Stück Walser Kultur und Lebensgefühl erleben. Aufgewachsen auf dem Bauernhof der Eltern ist Sylvian überzeugt, dass die Milchprodukte den Geschmack einer Region tragen: „Jeder Platz im Tal hat einen ganz eigenen Geschmack und darum schmeckt auch jede frische Milch anders.“ Genuss ist für ihn Heimat und es ist ihm eine Herzensangelegenheit, die kleinbäuerlichen Strukturen der Alp- und Landwirtschaft im Kleinwalsertal zu pflegen und zu erhalten. Etwas mit gutem Gewissen genießen zu können, erfordert Transparenz - zu wissen, wo etwas herkommt und wie es hergestellt wurde. So setzt er in erster Linie auf Produkte aus der eigenen Alp- und Landwirtschaft und rundet das vielseitige Speisenangebot der Mittelalp mit Erzeugnissen aus der GenussRegion Kleinwalsertal ab. www.mittelalp.at
Streifzug durch die GenussRegion Regionalen Produkten auf der Spur
Köstlicher Käse und hauchzartes Fleisch sind regionale Spezialitäten aus dem Kleinwalsertal. Doch was und vor allem wer steckt dahinter? Der ehemalige Haubenkoch Herbert Edlinger führt Sie hinter die Kulissen und zeigt Ihnen, wo die Produkte ihren Ursprung haben – von der Wiese bis zum Teller. Unterwegs gibt es ein gemeinsames GenussPicknick, bevor einer der Walser GenussWirte aus dem Nähkästchen plaudert. Ein Gruß aus der Genussküche darf dabei natürlich auch nicht fehlen!
Jeden Donnerstag um 9.30 Uhr, ca. 4 Stunden Teilnahme 15,00 € – Kinder bis 14 Jahre kostenfrei von 18. Mai bis 2. November 2017 Jeden Mittwoch um 14.00 Uhr, ca. 3 Stunden Teilnahme 15,00 € – Kinder bis 14 Jahre kostenfrei von 17. Mai bis 1. November 2017
www.kleinwalsertal.com/webshop
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Walser TrailChallenge
Walser Trail Challenge
Erlebe das Trailrevier Kleinwalsertal bei der Walser Trail Challenge Pro oder Classic oder konzentriere Dich auf einen der drei Wettkämpfe – organisiert vom Triathlon-Team Kleinwalsertal!
Freu Dich auf knackige Anstiege, flowige Downhills und atemberaubende Gipfelerlebnisse.
WiddersteinTrail 15 km | 980 Hm | 29. Juli 2017
WalserTrail 29 km | 1.900 Hm | 30. Juli 2017 WalserUltraTrail 65 km | 4.200 Hm | 30. Juli 2017
Bild: Dominik Berchtold
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Die Welt des Casino Kleinwalsertal Spiel, Spaß und Genuss – Alles unter einem Dach
Das Casino Kleinwalsertal ist eines von insgesamt zwölf Betrieben von Casinos Austria in Österreich. Nicht nur die idyllische Lage zeichnet die Spielbank in Riezlern aus, sondern auch die Verbindung von Casino, Restaurant, Nachtclub und Veranstaltungsraum. Das Cuisino Restaurant wurde 2016 das siebte Mal in Folge mit einer Haube von Gault Millau für die hervorragende Küche und den freundlichen Service des Casino Kleinwalsertals ausgezeichnet. Das haubenprämierte Restaurant bietet eine abwechslungsreiche Karte mit regionalen Gerichten aus der bodenständigen und der gehobenen Küche. Der separate Veranstaltungsraum kann für Versammlungen, Seminare, Kurse jeglicher Art sowie Konzerte verwendet werden. Hier
finden über das Jahr verteilt regelmäßig Veranstaltungen statt. Im oberen Stockwerk können die Gäste im Spielsaal in eine andere Welt eintauchen: das Fallen der Roulettekugel, klirrende Sektgläser oder jubelnde Gewinner. Ein Besuch im Casino ist immer ein ganz besonderes Erlebnis. Bei spielerischer Unterhaltung können Casino-Neulinge auf Voranmeldung eine kostenfreie Spielerklärung für Poker, Roulette, Black Jack oder für die Automaten erleben. Und wer will, kann auch einfach nur bei einem leckeren Cocktail an der Casino Bar das Spielgeschehen beobachten. Den passenden Abschluss eines gelungenen Abends bietet der Nachtclub „Jolly“. Hier wird abwechslungsreiche Musik gespielt und die
Gäste können ausgiebig nach Lust und Laune feiern. Durch das facettenreiche Angebot wird ein Besuch im Casino Kleinwalsertal zum Erlebnis. Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Unterhaltung und lassen Sie den einzigartigen Charme und die Gastfreundschaft im Casino Kleinwalsertal auf sich wirken. ■ Stephanie Dreher
DAS KLEINWALSERTAL SAGT DANKE! An dieser Stelle würdigen wir unsere Stammgäste, die sich seit vielen Jahren hier wohlfühlen und das Kleinwalsertal, die Berge und die Menschen in ihr Herz geschlossen haben.
Premium Ehrungen im Sommer 2016 Karl-Heinz Träg er, Gastgeber Ew Siegi Haller, M arianne Trägerald &
, gine Hämmerle Gastgeberin Re Nichte Angelina und s, ei lth hu Sc Ottmar s Sonja Schulthei
Gastgeber Hansi Moosb Brigitte Bieletzki, Margrethrugger, Höf und Renate Moosbrugger fken
Besuc hen Sie uns währe nd der Stamm gästew oche vom 1 5. bis 20. Ok tober 2017
Schickel Elisabeth Schultheis Sonja Schultheis Ottmar Damoiseaux André und Elly Müller Hans-Eugen und Vera Bieletzki Brigitte Höffken Margreth Wiehmeier Ernst Träger Karl-Heinz Träger Marianne Komp Josef und Gertrud Schmidt Wilfried Schnupper Helmut und Hanna Stracke Ulrich und Cäcilia Winkens Manfred und Karin Japes Simone Kowalski Hans und Marile Christochowitz Wolfgang und Waltraud Deppe Dieter Deppe Christa Schroers Hans und Agnes Hamm-Gallitscher Rita Hamm Eva Thiery Jürgen Brackelsberg Rolf und Hannelore Gläßner Klaudia Büchler Horst und Karoline Büchler Holger, Gaby, Steffen, Annika Gläßner Karl Dünnwald Josef und Katharina Zägel Alois und Bärbel
Wentorf bei Hamburg Elsoff Elsoff NL Oosterhout Herscheid Duisburg Duisburg Lemgo Duisburg Duisburg Köln Haiger Westerstede Drolshagen Bochum Kirchhundem Gladbeck
Aufenthalte
100 63 61 60 60 60 60 50 50 47 50 44 41 40 40 40 40
Köln Algermissen Algermissen Mönchengladbach Pfungstadt Pfungstadt Hochheim Hückeswagen Bad Salzuflen Otzberg
40 40 39 40 40 32 35 35 35 35
Groß Umstadt Bad Salzuflen Köln Marpingen
31 30 30 30
. . . wir freuen uns auf ein Wiedersehen!
Die offizielle Gästeehrung findet jeden Mittwoch im Walserhaus in Hirschegg statt. Hierzu sind Ehrengäste mit ihren Gastgebern herzlich eingeladen.
Alle Gästeehrungen finden Sie auf www.kleinwalsertal.com unter Aktuelles & Service
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WINTERWELT KLEINWALSERTAL! Die Höhenlage der Orte (1.086 bis 1.244m) und die günstige Nordwest-Staulage am Nordrand der Alpen machen das Kleinwalsertal zu einem "Schneeloch". Als eine der niederschlagsreichsten Regionen der Alpen, fallen durchschnittlich über 9 Meter Schnee pro Saison.
WinterErlebnisse On Top!
Freuen Sie sich auf besondere Erlebnisse in der Walser Bergwelt wie die Schneeschuhtour in die Schneedünen des Gottesackerplateaus, in die einsame Wildnis des Schwarzwassertals oder nehmen Sie an unserem Warm Up für Ski-Wiedereinsteiger teil ...
Von Profis betreut!
Mit den Skilehrern der Skischulen Kleinwalsertal Ski- und Snowboardfahren erlernen, die Technik verbessern oder das Backcountry erkunden - professionell begleitet, individuell geführt.
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Grenzenloses Skivergnügen
finden Sie an unseren 47 Liften & Bahnen mit 130 Pistenkilometern! Eingebettet in die Skiberge Kanzelwand-Fellhorn, Ifen, Walmendingerhorn und Heuberg erstreckt sich das Skigebiet Kleinwalsertal über das ganze Tal. Weitere Skigebiete im Verbund OberstdorfKleinwalsertal sind Söllereck und Nebelhorn. Snowparks, Flutlichtfahren und ein tolles FreerideAreal runden das Angebot ab.
Langlauf im Rhythmus
Wer dem nordischen Skisport frönt und seiner Gesundheit etwas Gutes tun will, ist auf unseren drei Loipen mit knapp 50 km Länge bestens aufgehoben. Unsere Loipen sind in die Impulse der HRV-Messung Regeneration, Aktivierung & Balance - eingeteilt.
Naturerlebnis Winterwandern
Höhenwege, wie der zur Schwarzwasserhütte (1.620m), zum Söllereck (1.358m) und speziell der Rundwanderweg auf dem Gottesacker auf 2.000m Höhe bieten unvergleichliche Wintererlebnisse. Für Ihre Winterwanderungen steht Ihnen ein Netz mit über 50 km präparierten Wanderwegen, auch in Tallage, zur Verfügung.
Backcountry & Snowparks
Freeriden, Schneeschuhtouren, Skitouren wer mit einem Guide auf Tour geht ist auf der sicheren Seite. Sie kennen sich bestens im Gebiet aus, sind erfahren und gut ausgebildet.
Ein Magnet für Snowboarder und Freeskier ist der Crystal Ground - Snowpark Kleinwalsertal, aber auch der Kids Ground Fun Park und die Funslope mit Easypark.
Freizeit Erlebnisse
Rodeln, Schneemann bauen, Eislaufen, Snowbike fahren, Gaudi-Biathlon, Reiten, Tandem-Paragliden, Ausflüge mit dem Pferdeschlitten, Hundeschlittenfahrten mit Huskys, Eissportzentrum, Skisprungstadion Erdinger Arena und Heini-Klopfer-Skiflugschanze, SöllereckRodel und vieles mehr im und ums Kleinwalsertal.
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ANREISE MIT DEM AUTO Die meisten Anreisewege treffen in Ulm aufeinander und führen weiter auf der A7. Beim Autobahndreieck Allgäu über das Teilstück der A980 bis zur Anschlussstelle Waltenhofen und auf der 4-spurigen B19 über Sonthofen und Oberstdorf ins Kleinwalsertal. Für die Fahrt ins Tal benötigen Sie keine Autobahn-Vignette. ANREISE MIT DER BAHN Für Anreisende ist das 10 km entfernte Oberstdorf im Allgäu Zielbahnhof. Von da an geht’s weiter mit Bus oder Taxi. Der Bus verkehrt zur Hochsaison zwischen ca. 7.00 und 21.00 Uhr. Die Fahrt ins Kleinwalsertal dauert ca. 25 Minuten. Taxis warten rund um die Uhr am Bahnhof. Kleinwalsertal Tourismus eGen A-6992 Hirschegg · Walserstraße 264 Telefon +43 (0)5517 5114-0 www.kleinwalsertal.com
ANREISE MIT DEM FLUGZEUG Memmingen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .89 Friedrichshafen . . . . . . . . . . . . . . .105 Zürich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .187 München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .205 Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .224
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FLUGHAFENTRANSFER - Taxi Düringer für alle Flughäfen: Tel. +43 5517 5460 oder 5464 - Allgäu Walser Express ab Friedrichshafen: www.allgaeu-walser-express.com
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www.marmot.eu | facebook.com/marmot.mountain.europe Location: Frankenjura, Deutschland | Frank Kretschmann
Best Nights Sleep
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