Kleinwalsertal Magazin nüüs Sommer 2015

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Sommer 2015

[nüüs]

NEUES AUS DEM KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN

Drei auf einen Streich // Von der Flachländerin zum Trail-Junkie in vier Tagen // Einfach mal in den Seilen hängen // Entspannung für das Mutter-Tochter-Gespann // ... und täglich grüßt das Murmeltier // Kühe, Käse und Kultur // Eine Sennerin und 600 Zwergle // Wanderregion Kleinwalsertal // Burmis Abenteuerland // Das 1x1 der Casino Welt //



„Triple A“ im Kleinwalsertal ...

alpin, aktiv, authentisch – so ist nicht nur der Sommer, sondern sind besonders die Menschen, die hier leben. Sie genießen tagtäglich die Besonderheiten, die ihnen ihre Natur bietet, sie laufen bewusst nicht jedem Trend nach und sie schätzen ihre regionalen Produkte und Besonderheiten. Deshalb machen sie das Kleinwalsertal gerade auch für alle Gäste besonders reich. Ihre Geschichten und Erlebnisse sind es, die viele Gäste begeistern – und die sie uns regelmäßig für unsere NÜÜS erzählen. Sie werden es beim Durchblättern dieser Ausgabe merken, die Walser ziehen Sie in ihren Bann! Deshalb empfehle ich Ihnen jetzt: Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, suchen Sie sich ein gemütliches Plätzchen und tauchen Sie in den alpinen Sommer im Kleinwalsertal ein. „Bezwingen“ Sie zusammen mit Beate Hitzler gleich Drei auf einen Streich oder erleben Sie, wie die Flachländerin Dagmar Wienke in nur vier Tagen bei uns zum Trail-Junkie wurde. Sie haben die beste Mutter der Welt? Dann gibt Ihnen die Geschichte von Sissi Pärsch sicherlich Inspiration für ein entspanntes Wochenende im Kleinwalsertal. Die Bio-Bauern Bernhard Fritz und Burkhard Köll nehmen Sie mit auf ihre Höfe und zu ihren Tieren. Wenn Dagmar Hilbrand von ihren 600 Zwergle spricht, merken Sie schnell, dass es sich hierbei nicht um ihre Kinder handelt.

Ach ja, apropos Kinder: Den aktiven Bergsommer genießen bei uns auch immer mehr Familien, Kinder und Jugendliche - schon mit acht Jahren erlebt Emma mit ihrem Vater einen echt spannenden Drahtseilakt. So, genug vorab verraten - ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und Stöbern und freue mich, wenn wir Ihnen nicht nur erste Eindrücke, sondern beste Inspirationen für Ihren besonderen Sommerurlaub im Kleinwalsertal quasi frei Haus liefern konnten. Herzlichst, Ihre Anne Riedler

Vorstand Kleinwalsertal Tourismus eGen

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Drei auf einen Streich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite Von der Flachländerin zum Trail-Junkie in vier Tagen . . .Seite Wanderregion Kleinwalsertal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite Einfach mal in den Seilen hängen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite Burmis Abenteuerland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite Entspannung für das Mutter-Tochter-Gespann . . . . . . . . . . .Seite ... und täglich grüßt das Murmeltier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite Erlebnis Kleinwalsertal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite Kühe, Käse und Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite Eine Sennerin und 600 Zwergle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite Dr Drüller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite Das 1x1 der Casino Welt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite Unsere treuen Gäste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite Sommerpanorama . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite Attraktive Angebote & Top Events . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite Winter im Kleinwalsertal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite Reiseplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite

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Impressum

Kleinwalsertal Tourismus eGen · A 6992 Hirschegg, Kleinwalsertal Telefon +43 (0)5517 5114-0 · www.kleinwalsertal.com DVR: 4010249 Unsere Fotografen: Andi Mayr, André Tappe, Beate Hitzler, Christoffer Leitner, Elmar Müller, Frank Drechsel, Hans Wiesenhofer, Helmut Eberle, Isaak Papadopoulos, Jean-Claude Winkler, Marcel Born, Monika Gmeiner, Oliver Farys, Photographie Monschau, Sara Neuhauser und Stephan Repke sowie Bilder aus dem Archiv der Breitachklamm, des Casino Kleinwalsertal, der Bergbahnen Kleinwalsertal/Oberstdorf und Sport Kessler. Alle Angaben und Daten wurden nach bestem Wissen zusammengestellt und sind ohne Gewähr. Aus eventuellen Fehlern können keine Ansprüche geltend gemacht werden. Weniger ist oft mehr. Das Magazin soll ein Zeichen setzen und ist auf 100% Recyclingpapier gedruckt.

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DREI AUF EINEN STREICH

An einem Tag alle drei Höhenlagen durchwandern? Romantisch begleitet mit Bachgegurgel, durch Wälder und Alpen in stille Seitentäler hinein. Und über steile Felsen auf zackige Bergspitzen hinauf? Geht wunderbar auf der malerischen und rauen, der fordernden und faszinierenden 3-Gipfeltour. Schwindelfreie und Trittsichere lockt sie mit wunderbaren 400-Gipfel-Blicken. Bergguide sei Dank!

Die Panoramatour wird mich an diesem Wochenende in der Kleinwalsertaler Bergwelt herausfordern – das steht fest. Denn fernab der bekannten Walser Klettersteige will ich bei den drei Gipfelüberschreitungen wieder auf den Wurzeln alpinen Wanderns und ohne Felsen mit Eisenversicherung unterwegs sein. Mein Guide Martin aus Hirschegg will mich über die Kanzelwandscharte zuerst auf die Hammerspitze (2170m), danach auf den Hochgehren (2252m) und, bevor es zur Pause auf der Fiderepasshütte geht, auf den Schüsser (2259m) mit hinauf nehmen. Ich soll mich auf eine 2- bis 3er Kletterei einrichten, sagt der staatlich geprüfte Berg- und Skiführer am Vorabend am Telefon. Auch auf An- und Abseilpassagen, dazu aufs typisch-lockere Hauptdolomit-Gestein, so gut wie keine versicherten Passagen, dafür herrlich freies Klettern, das sich selbst Anfänger zutrauen können, und vor allem auf traumhaft schöne Aussichten in alle Himmelsrichtungen. Schon bei der Gondelfahrt ganz in der Früh von Riezlern aus auf die Kanzelwand zeigt sich die Walser Bergwelt im besten Licht: Unterm blauen Himmel grüßen der karstige Gottesacker samt Hohem Ifen herüber, daneben Walmendingerhorn, Bärenkopf und die beiden Widdersteine. Selbst als wir von der Bergstation zur Kanzelwandscharte und danach auf dem Grat nach Süden zur Hammerspitze wandern, muss Martin Gipfel um Gipfel des Kleinwalsertals, der Allgäuer Hochalpen und des Bregenzerwalds aufzählen. Fast zu jedem hat er eine Geschichte: Das markante Horn im Süden? „Das ist die Allgäuer Trettachspitze, ganz schön anspruchsvoll das Klettern, aber klasse! Die Pyramide dort ist der Hochvogel. Drüben auf dem schönen grasbewachsenen ‚Elfer‘ hab ich schon Frisbee gespielt und das da ist der Biberkopf, Deutschlands


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Hammerspitz-Hochgehren-Schüsser oder neu, Walser Hammerspitz-Hochgehren und Oberstdorfer Hammerspitze

Zum Abstieg folgt jetzt eine schräge und recht enge Verschneidung, danach eine längere Passage mit Seilversicherung über tiefem Abgrund.

südlichster Gipfel…!“ Unterhaltsam ist die erste Stunde, in der wir über schmale Grate, Schrofengelände und einen kleinen Steig – ohne viel die Hand am Fels zu haben – am ersten Gipfelkreuz ankommen. Im kalten Morgenwind genießen wir die blitzklare 360-Grad Fernsicht weit ins Allgäu und nach Vorarlberg. Ab jetzt nimmt uns der mächtige Felskamm an der Grenze zum Allgäu, den wir von der Kanzelwand weiter bis zum Fiderepass folgen werden, ganz in seinen Bann. „Achtung, Weg nicht markiert - nur für Geübte!“ steht auf dem Schild gleich beim Hammerspitz-Gipfelkreuz. Meine Orientierung gebe ich jetzt auf diesem felsigen, teils ausgesetzten Pfad völlig in Martins Hand, konzentriere mich aufs Gehen. Klettergurt und Kurzseil sind über Zinnen und Grate, durch Wände und Kamine immer öfter im Einsatz. Wir lassen Abgründe und abweisende Mauern hinter uns und können schließlich auf dem HochgehrenGipfel kaum glauben, dass sich durch diese unwirsche Felslandschaft mit den vielen spitzen Zacken überhaupt begehbare Steige finden lassen. Zum Abstieg vom ‚zweiten Streich‘ folgt jetzt eine schräge und recht enge Verschneidung, danach eine längere Passage bergab mit Seilversicherung über tiefem Abgrund. Und schließlich fordert kurz nach dem Schüsser, der mit zweitem Namen auch Oberstdorfer Hammerspitze heißt, eine fast senkrechte, über zehn Meter hohe Wand noch einmal ordentlich Konzentration abwärts. Zwar locken ein Abseilhaken und ein paar Eisen in der Wand, doch Martin motiviert, dass es auf unserer Tour auch ‚ohne‘ geht. Über steile

Geröllhalden, die letzten Meter über Blumenwiesen und vorbei am Schweinestall ist eine dreiviertel Stunde später auf dem sonnigen Fiderepass-Plateau auf knapp über 2000 Metern Höhe unsere Einkehr erreicht. Auf den beiden großen Sonnenterrassen der schönen Fiderepasshütte geht es – ganz im Gegensatz zu unserer recht stillen Walsertaler Bergüberschreitung – geschäftig zu. Wie auch auf den vielen Wegen rund um die Hütte: Im Süden sind in den Schafalpköpfen Bergsteiger und Kletterer Richtung Mindelheimer Klettersteig und Mindelheimer Hütte unterwegs, westwärts kommen Wanderer aus dem Wildental, aus dem Osten von Oberstdorf und Fellhorn herüber. In Sichtweite des Grenzsteines lassen wir es uns auf der österreichischen Kleinwalsertal-Seite der Hütte gutgehen - während der Verandaabschnitt Richtung Osten, samt nagelneuem Schlafraum direkt darunter, bereits im Allgäu liegt. Eine Stunde voller steiler Bergab-Serpentinen später passieren wir die romantische Fluchtalpe. Kurz vor dem Talschluss gelegen lockt sie mit urigem Wasserfall und selbstgemachten Alp-Spezialitäten Besucher an. Kurz darauf begleiten uns Kühe und Ziegen der beiden sonnigen Wiesalpen ein Stück des Weges. Und im Ortsteil Schwendle in Mittelberg steigen wir schließlich am späten Nachmittag in den Bus, der uns zur Kanzelwandbahn nach Riezlern zurückbringt. Wie schön dieses hohe Abenteuer mit Auf- und Abstiegen doch war - drei Höhenlagen, drei Gipfel - und das alles auch noch auf einen Streich! ■ Bild & Text: Beate Hitzler


HÜTTE MIT TIEFGANG Seit 77 Jahren thront die Fiderepasshütte auf dem sonnigen Hochplateau zwischen Schüsser und den Schafalpköpfen auf 2070 Meter Höhe. Wanderer und Bergsteiger lieben sie, kennen das Haus vor allem von Touren zum Mindelheimer Klettersteig, zur Mindelheimer Hütte oder zum Krumbacher Höhenweg. Jetzt lädt eine kreative Erweiterung zum Staunen und Übernachten ein.

Bergsteiger und Wanderer sind vor allem eines gewohnt, wenn es um alpine Hüttenarchitektur geht: Stein, Holz, Satteldach und kleine Fenster. Neben den futuristischen Bauwerken aus Glas und Stahl, wie etwa das Refuge du Goûter am Mont Blanc, das Aluminiumkristall der Schweizer Monte Rosa-Hütte oder die zweistöckige „Zigarrenkiste“ Cristallina–Hütte im Schweizer Valle Bedretto, ist direkt auf der Grenze Vorarlberg - Allgäu ein neuer, gelungener Mix entstanden: Alt und neu, Stein und Holz, Glas und Beton machen den Anbau der Fiderepasshütte in den westlichen Allgäuer Alpen zum besonderen (Schlaf-)Erlebnis. Denn nach ihrer Erweiterung 2008 mit Panoramastube, größerem Trockenraum mit spezieller Lüftung, neuer Energieversorgung mit Solarbatterien und Wechselstromrichter, ist jetzt ein Schlaftrakt hinzugekommen, der in der alpinen Bergwelt seinesgleichen sucht.

Während sich von den zwei ansehnlichen Terrassen herrliche Panoramablicke auf Oberstdorf und die Allgäuer Berge und ins Kleinwalsertal mit den Walsertaler Bergen, allen voran dem Hohen Ifen, genießen lassen, können Hüttengäste ab sofort unterm großen Verandaneubau aus Stahlbeton in hölzernen Alkoven übernachten. Panorama-Fenster und ein großer Lichtschacht an der Decke sorgen für gelungene Lichtquellen. Holz bis zur Decke, Betten und Regale als fester Teil der gesamten Konstruktion, dazu der geheimnisvolle Gang zum Schlafraum mit rohen Steinwänden und moderner Ausleuchtung sind einzigartig; ebenso das ausgeklügelte und autarke Wärme- und Belüftungssystem samt temperierter Bodenplatte.

Für Architekt Rainer Schmid und Hüttenreferent Klaus Noichl, dem Spezialisten für hochalpines Bauen, Vertreter des Bauherrn und Mit-Auftraggeber des neuen Erweiterungsbaus, zeigt der Erweiterungsbau nach einem dreiviertel Jahr Bauzeit besonders eines: Eine der Landschaft angepasste, der regionalen Bautradition verpflichtete, neue und zeitgemäße Formensprache. Besonders stolz ist der waschechte Kleinwalsertaler Hüttenpächter Hubert Kaufmann auf die neuen sechs schlichten Kojen mit je sechs Schlafplätzen: „Hier kuschelt man sich jetzt auf bequemen Latexmatratzen in ökologisch-korrekte Bezüge und Wolldecken und genießt temperiertes Klima samt perfektem Lüftungsaustausch unterm Bett!

Fiderepasshütte

Die Fiderepasshütte gehört zum Deutschen Alpenverein, hat insgesamt 120 Lager, davon 15 im Winterraum und ist von Ende Mai bis Ende Oktober geöffnet.

Zustiege:  Kanzelwandbahn - Kanzelwand - Kühgundalpe - Fiderepass | 2,5 - 3 Std.  Kanzelwandbahn - Kanzelwandscharte - Hammerspitze (2170m) - Hochgehren (2252m) - Schüsser (2259m) - Fiderepass | 4 - 4,5 Std. | Klettertour  Kanzelwandbahn - Kuhgehrensattel - Hammerspitze - Wannenalpe Fiderepass | 2,5 - 3 Std.  Mittelberg - Wildental - Fluchtalpe - Fiderepass | 2 - 3 Std. Fiderepasshütte | www.fiderepasshuette.de Tel. 0043 5517 20626 | Mobil 0043 664 3203676

Die Fiderepasshütte .

Hubert Kaufmann (Mitte) mit seiner Hüttencrew

Was bitteschön will man mehr!“

Hölzerne Alkoven und viel Licht im Neubau KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 5


Von der Flachländerin zum Trail-Junkie in vier Tagen

„Der Weg ist das Ziel”, sagte Konfuzius. Trailexperte Seppi Neuhauser sagt: „Das Ziel liegt im Weg” („Ds Ziil ischt im Wääg“) und bringt Konfuzius eine Dimension weiter und mich im Kleinwalsertal auf neue Höhen. Am Ende des viertägigen Trailcamps waren alle Teilnehmer auf den richtigen Weg und ich zu mir selbst gebracht. Gipfelglück gab es inklusive. Ein Selbsterfahrungsbericht von Dagmar Wienke.

Zwei Tage vor dem Camp überfällt mich Panik. Das Kleinwalsertal wächst zum Himalaya

Der Wunsch, Teil des Hochglanzbildes zu sein. Einsam fliegt leichtfüßig und lächelnd ein Läufer auf einem schmalen Pfad durch eine endlos weite Landschaft. Grüne Wiesen mit gelben, pinken und blauen Farbtupfen säumen den Weg, schneebedeckte Gipfel ragen in den stahlblauen Himmel. So oder so ähnlich wird Trailrunning gerne in Magazinen zum geheimnisvollen Paradies, zum Shambala der Läufer, auf Hochglanz poliert. Der Wunsch brennt schon lange, Teil des Hochglanzbildes zu werden. Die richtige Technik, um ins TrailShambala zu gelangen, mit und ohne Stöcke, bergauf und bergab, sollen mir und vier weiteren Teilnehmern Seppi Neuhauser und Matthias Rathmayer im Kleinwalsertal beibringen. Seppi Neuhauser ist ein erfahrener Trailläufer und im Kleinwalsertal aufgewachsen. Er kennt in diesem Revier jeden Zentimeter. Der ehemalige Triathlet hat bisher erfolgreich achtmal am Transalpine Run über sechs Tagesetappen und am 4Trails teilgenommen. Er ist Coach und betreut Profisportler wie die Ski-Langläuferin Lucia Anger und die Eiskunstläuferin Carolina Kostner, die dieses Jahr Bronze bei der Europameisterschaft, Weltmeisterschaft und bei Olympia gewann. Mit der LebensfeuerMessung, einer funktionalen Leistungs- und Regenerationsdiagnostik mittels einer 24-Stunden-Herzratenvariabilitätsmessung, lotet er Belastung und Regeneration aus.

Ein Selbstversuch von Dagmar Wienke

Im Vorfeld bekommen wir auch das kleine Gerät zugeschickt, um unseren Ist-Gesundheitszustand festzustellen. Das Auswertungsgespräch mit Tipps zu Ernährung, Belastung und Regeneration erfolgt während der vier Tage durch Matthias Rathmayer, ebenfalls Lebensfeuer-Coach und eben Seppi Neuhauser. Durch die Messung können die beiden Campleiter auch das Programm des Camps abstimmen und im Vorfeld abwägen, wie viel uns zuzumuten ist. Der Mount Everest liegt in Riezlern. Zwei Tage vor dem Camp überfällt mich Panik. Das Kleinwalsertal wächst zum Himalaya, die Kanzelwandbergstation, Ziel des abschließenden Trailwettkampfs, zum Mount Everest und Riezlern wird zum Basecamp. Nicht mehr als dreimal die Woche jogge ich zur Zeit, kein Tempotraining, keine Bestzeiten im Visier, keinen Plan. Schwitzend wache ich morgens auf. Absagen geht nicht mehr. Dreimal lese ich den Beipackzettel des Trailcamps: „Voraussetzung – 10 km in 60 Minuten laufen, zwei Stunden Ausdauerbelastung durchhalten.“ Das steht da schwarz auf weiß. Das ist mein

Rettungsanker. Rettungsanker und Angst werden in die Reisetasche mit verstaut. Reisen wird wieder zum Abenteuer. Mich erwartet Unbekanntes, etwas, was ich nicht kontrollieren kann, weil ich es noch nie erlebt habe. Die Reise weckt auch den tiefvergrabenen kindlichen Abenteuermut und Neugier, hinter unbekannte Türen schauen zu wollen. Am Stock laufen. Einführung in die Stocktechnik steht auf dem Programm. Es ist ein Irrglaube, dass Stöcke etwas für Weicheier oder Walker sind. Wir Menschen ordnen gerne in Kategorien ein und das Laufen mit Stöcken definiert manch einer als „Nordic Walking im alpinen Gelände“ oder „Trailrunning mit Stockschub ohne Wettkampfgedanken“ und gibt dem Ganzen den Namen „Speedhiking“. Tatsache ist, dass am Start des legendären UTMB (Ultra Trail Du Mont-Blanc) über 86 km 98% der Wettkampfteilnehmer Stöcke dabei haben. Lassen wir uns also nicht irritieren. Die Stöcke selber sind inzwischen durch Carbon sehr leicht geworden (ca. 200 g pro Stock), lassen sich zusammenfalten und bei Bedarf am Rucksack befestigen. Keine geringere als Lucia Anger, die Juniorenweltmeisterin von 2011 im Langlauf, bringt uns bei, wie mit der richtigen Technik Trailläufer energiesparender den Berg hoch und gelenkschonend den Berg wieder runter kommen. Ähnlich wie beim Skilanglauf gibt es auch beim Traillauf die Doppelstocktechnik. Bei steilen Anstiegen in Kombination mit einem guten und im richtigen Moment gesetzten Abdruck springt damit der Trailläufer förmlich den Berg hoch. Beim Bergablaufen geben sie Halt und entlasten zusammen mit einem federnden Knie eben dieses Gelenk. Da Stöcke aber auch eine Krücke für das Gleichgewicht sind, sollten sie im Training permanent nicht eingesetzt werden. Die Welt ist klein. Die Welt ist groß, aber die Läuferwelt ist klein. Zum Abendessen treffe ich auf meine Mitstreiter. Zwei bekannte Gesichter lachen mir frisch geduscht entgegen. Wir kennen uns von Volksläufen in Düsseldorf und Umgebung und standen schon öfters zusammen im Flachland an der Startlinie. Die Düsseldorfer Ralph, 45 und Silvia, 47, haben jahrelange Lauferfahrung, trainieren ambitioniert und haben schon erste Erfahrungen in Berg- und Trailläufen bei der Tour de Tirol und dem Allgäu Panorama gesammelt. Dann ist da noch Annette aus


Walser TrailChallenge - das Lauf-Highlight im Kleinwalsertal .

Bad Homburg in Hessen. Ihr erster und einziger Marathon bisher war 2013 der Röntgenlauf. Die Chirurgin liebt die Berge und bereitet sich auf den 4Trails, der drei Wochen später stattfindet, vor. Platzierung ist ihr egal. Das Ankommen und der Spaß ist das, was zählt. Andrea Pascher kommt einen Tag später aus Hohenlohe angereist. Die 28-jährige gebürtige Nagolderin ist die Berge gewohnt, war Mittel- und Langstrecklerin, macht auch schon mal einen Triathlon und steht oft auf dem Treppchen. Die Physiotherapeutin hat sogar schon mal am Widdersteinlauf, der hier im Kleinwalsertal stattfindet, teilgenommen. Der 15-km-lange Traillauf ist besonders hart, weil es nicht nur 853 m bergauf, sondern genauso auch wieder bergab geht. Wir sind also eine kleine Runde, die alle Leistungsklassen abdeckt. Irgendwo dazwischen reihe ich mich hinten ein. Auf zum Nanga Parbat. Nicht nur der abschließende Wettkampf am Sonntag, sondern auch der nächste Programmpunkt, ich nenne ihn in Gedanken mein Nanga Parbat, hat mich nervös gemacht. Sonnenaufgangslauf, Start um 3:30 Uhr, Frühstück um 7:00 Uhr auf der Kuhgehrenhütte, dann Abstieg ins Tal über Trails. Ab 11:00 Uhr Regeneration im Hotel. Ich rechne mir vor: Das sind ca. siebeneinhalb Stunden. Allein bis zum Frühstück sind es dreieinhalb Stunden. Doch je länger ich im Kleinwalsertal die frische Luft einatme, umso weniger denke ich darüber nach. Das Abendessen war ein Genuss. Um halb elf schlüpfe ich ins Bett, wache alle Stunde auf, um drei treffen wir uns in der Lobby zum Tässchen Kaffee und einer Stulle und um halb vier geht es los. Stille. Die Stöcke machen leise klackklack auf dem Asphalt, dann verstummt das Geräusch. Wir haben den Wurzelweg erreicht, der uns

hinauf führt. Wie auf einer Perlenschnur zieht die Stirnlichterkette sich den Pfad hoch. Statt im Laufschritt, gehen wir gleichmäßig und zügig den steilen Anstieg in Serpentinen hoch. Ich bin erleichtert, dass wir nicht laufen. Als ich meine GPS-Uhr ausschalte, weil sie an jeder zweiten Kehre irritiert piepst, ist es endlich still. Selbst unsere Atemgeräusche scheint die Nacht zu verschlucken. Nun ist es auch in meinem Kopf ruhig. Mein inneres Plappermäulchen, das immer Zweifel rausplärrt, hat sich aus dem Staub gemacht. Das Tempo, das Seppi anschlägt passt allen. „Die Natur und unsere Atmung geben das Tempo vor“, sagt Seppi. Auf halbem Weg machen wir für ein paar Minuten Pause. Die Lichter von Riezlern und Mittelberg flimmern orange in der morgendlichen Dunkelheit. Am Horizont schiebt die Dämmerung die Nacht weg. „Links geht es weiter auf dem Kanzelwandtrail“, erklärt Seppi an der Riezler Alpe, „beim Wettkampf sind Stöcke erlaubt.“ Seppi hat uns sanft und sachte mit dem steilsten Teil der Wettkampfstrecke vertraut gemacht. Was wir heute geschafft haben, schaffen wir auch zwei Tage später. Laufglück. Es folgt der Programmpunkt „Trail runter laufen zur Kuhgehrenhütte und frühstücken”. Der Hunger macht Beine, und die Lust zu laufen will sich austoben. Runterlaufen ist was für Schnelldenker, Aufgeweckte, Reaktionsfreudige. Der Blick ist zehn bis fünfzehn Meter nach vorn gerichtet, die Augen scannen jeden Stein, jede Wurzel, Kuhle, Loch, der Fuß setzt zack nach rechts auf, links, langer Schritt, kurzer Schritt, rechts ausweichen, die Stöcke sind wie Zeigefinger, helfen beim Balancieren, zack, zack, zack geht es runter. Die Kniegelenke werden zu Federgelenken, weich geben sie nach, sind nie durchgedrückt, zack, zack, geht es weiter. Heißa, das ist ein Spaß.

Wenn Trailläufer gämsengleich über die holprigen Pfade leicht und locker fliegen – egal ob hoch, runter oder ohne Steigung – dann ist der Trailläufer im „Flow“. Wir sind im „Flow“. Das erfordert aber einen wachen Geist. „Wenn ich kurz meine Gedanken schweifen lasse, dann stolpere ich“, sagt Seppi. Traillaufen ist nichts für Hans-Guck-in-die-Luft, Traillaufen will deine ganze Aufmerksamkeit. Traillaufen ist anders als Asphalt runter zu schrubben. Höchster Genuss. Das Kleinwalsertal ist eine der GenussRegionen Österreichs. Dass das Frühstück in der Kuhgehrenhütte ein Hochgenuss ist, muss erwähnt werden. Alles selbst gemacht: Käse, Speck, Milch, Butter, Brot. So was bekommt der Asphalttreter nicht am Straßenrand geboten. Gestärkt geht es zack, zack runter ins Tal. Seppi führt uns einen Pfad lang, den nur die Jäger kennen. Um dorthin zu gelangen, laufen wir querfeldein durch eine hüfthohe Wiese mit gelben, lila und blauen Farbtupfen, überspringen Bachläufe und schlagen uns durch den Wald. Abenteuer wie es Kinder erleben – früher war das auf jeden Fall so. Seppi zwinkert: „Das war die Übergangsstrecke.“ Nach 17 km und 1900 Hm sind wir wieder im Hotel. Es ist 10 Uhr morgens und ich habe so eine Art Jetlag. Es hat sich ein ganzer Tag, voll mit wunderbaren, magischen Momenten, einfach zwischen gestern und heute hineingezaubert. Das war das Shambala vom Kleinwalsertal. Ich befolge den nächsten Programmpunkt, Regeneration, und gehe erst einmal für eine Stunde ins Bett. Die richtige Dosis von Aktivität und Regeneration. Seppi Neuhauser gestaltet das Camp bewusst mit Regenerationspausen als Programmpunkt. Das entspricht dem Lebensfeuerprinzip, der – wie schon erwähnt – 24-hHerzratenvariabilitätsmessung. >> KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 7


Walser

TrailChallenge

Knackige Anstiege, flowige Downhills und atemberaubende Gipfelerlebnisse – organisiert von Trailrunnern für Trailrunner!

WiddersteinTrail

Walser TrailChallenge

15 km | 950 Hm | 1. August

WalserUltraTrail

65 km | 4.200 Hm | 2. August

WalserTrail

29 km | 1.900 Hm | 2. August

Walser

Be prepaired: Trail of Life Running Camps Kleinwalsertal TrailChallenge mit Trail-Experten und Streckenchef Seppi Neuhauser:

Theorie und Praxis beim Trail of Life Running Camp

Der Schlüssel bei diesem TrainingssteuerungsWerkzeug ist dabei, wie flexibel das Herz auf äußere und innere Einflüsse reagiert. Die entscheidenden Messdaten sind hierbei die Pausen zwischen zwei Herzschlägen, die Herzratenvariabilität, kurz auch HRV genannt. Das Herz wiederum wird vom autonomen Nervensystem gesteuert, das alle äußeren und inneren Einflüsse – wie Emotionen, wie wir denken und fühlen –, aufnimmt und darauf reagiert. Bei gesunden Menschen reagiert das Herz auf diese Einflüsse mit einer hohen Variabilität, bei Burnout-Patienten ist diese Variabilität sehr niedrig. „Ein Herz, das so regelmäßig schlägt wie das Klopfen des Spechts oder das Tröpfeln des Regens auf einem Dach, stirbt innerhalb von 4 Tagen“, besagt eine chinesische Weisheit. Ziel ist es also, die Variabilität zu erhalten oder zu erhöhen durch die richtige Dosis von Aktivität und Regeneration. Böses Erwachen. Ich habe es geahnt: Schon beim Bergablaufen spürte ich es: Muskelkater und zwar vom Feinsten. Ich bin Flachländerin und scheine noch flacher zu wohnen, als meine Campkameraden. Oder liegt es an meinem Trainingszustand? Nur ich jammere und fortan stakse ich die kommenden Tage die Treppen runter. Treppen hoch geht prima, da verspüre ich nur leichte Schmerzen. Bergauflaufen auch. Der Kanzelwandtrail ist hauptsächlich bergauf. Ich atme auf. Der innere Zweifler ist beleidigt. Abends bin ich erschöpft und müde. Plappermäulchen säuselt in mein Ohr, wie ich denn den Wettkampf übermorgen schaffen will. Da ich aber zu kaputt bin, dem Gejammer Aufmerksamkeit zu schenken, zieht es beleidigt von dannen. Der innere Zweifler mag mich nicht mehr. Juchhu. Seppi zeigt uns am nächsten Morgen, die Uhr zeigt 7:15 Uhr, wie er sich als Trailläufer warm macht. Diverse Dehnübungen kennen wir schon als Läufer. Dazu kommen Elemente, die die Reaktionsfreudigkeit der schnell kontrahierenden Muskeln animieren, indem wir uns

16. Januar – 18. Januar 2015: Trail of Life Winter Running Camp 24. Juli – 27. Juli 2015: Trail of Life Running Camp www.trailchallenge.at

beispielsweise beim Ausfallschritt durch einen schnellen, kurzen Impuls mit dem vorderen Bein abdrücken, um in den aufrechten Zweibeinstand wieder zu kommen. Natural Running erfühlen. Nächster Programmpunkt: Bewegungswahrnehmung. Es geht um den Laufstil, der für einen selber richtig ist, also natürlich. Wie sich das anfühlt, zeigt Seppi, indem er uns in die Extreme fallen lässt. Zu weite Vorlage, zu langgezogener Armeinsatz, zu viel Rücklage, mit der Ferse aufsetzen, keine Streckung, sondern zusammengesackt laufen – all das gibt uns das Gefühl für das, was sich falsch und somit auch, was sich richtig und gut anfühlt: Langgestreckt, Mittelfuß-/Vorfußaufsatz, Arme im Läuferdreieck in Rumpfhöhe angewinkelt, den Blick so zehn Meter vorausschauend, den Fuß gemäß Körperschwerpunkt aufsetzen. So haben wir mit unserem Körper Natural Running nachgespürt. Je leichter und natürlicher ich mich beim Laufen fühle, umso besser laufe ich. Ein magischer Sonnenaufgang in den Bergen ist ein Bild mit dem Seppi arbeitet, ein anderes Bild ist Weihnachten. Der Wettkampf ist Weihnachten, oben im Ziel ist Bescherung - das Finishershirt wartet dort auf uns. Hin und wieder kitzelt Seppi unsere Neugier und Vorfreude wach: „Ich würde am liebsten verraten, wie das sensationell schöne Finishershirt aussieht“, er lacht dabei wie ein Schelm. Nächster Programmpunkt: Wir sind beim zweiten Advent angelangt. Vorwettkampfaktivierung. Zweiter Advent. Seppi entschuldigt sich für die 500 m Asphalt, die uns zu unserem Übungspfad bringen. Am Tag vor dem Wettkampf aktiviert Seppi noch mal die schnell kontrahierenden Muskeln. Dreimal 30 Sekunden Bergauflaufen steht auf dem Programm mit Aufwärmen, Dehnen und Koordinationsübungen, wie am Morgen. Das reicht. Die Steigung entspricht ungefähr der, die wir am steilsten

Hang beim Wettkampf bewältigen müssen. Das Gelernte dieser Tage können wir nun anwenden. Armeinsatz mit Läuferdreieck und kurzen, schnellen Bewegungen und schon geht es in schnellen Schritten bergauf. Vorausschauend wird der Wurzelpfad abgescannt und der übernächste Schritt ist im Geiste schon vollzogen. Da die Strecke nur kurz ist, kommen wir alle in den Kurz-Flow. Das ist wie vier Stockwerke die Treppe locker hochfliegen, nur schöner. Dritter Advent: Pastaparty. Eine kleine Läufergemeinschaft findet sich im TourismusZentrum von Hirschegg ein. Den Titel „Pastaparty“ hat diese Veranstaltung nicht verdient, deswegen heißt sie auch nicht so, sondern Energie- und Genussabend. Servietten-Knödel, leckere Suppen, Salat, Wild, Huhn, Spätzle, Apfelstrudel und andere Leckereien bekommen wir gereicht. Dazu hält Seppi einen Vortrag über Trailrunning in Wort und Bild. Vortrag und Essen geben in der Tat Energie und sind ein Genuss. Seppi ist ein Guru ohne ein Guru zu sein. Die Leidenschaft zum Traillaufen und die Liebe zur Natur lebt er vor und lässt uns daran teilhaben. Das Traillaufen hat Seppi und seine Einstellung zu sich und der Art und Weise, wie er Sport macht verändert. Seppi hat vorher LangdistanzTriathlon gemacht und war fünfmal auf Hawaii. „Der Ironman war Stress. Das fing schon mit der Ernährung an. Beim Wettkampf tickt die Uhr und die tickt im Kopf und man muss sich jede Sekunde weiter antreiben. Wenn ich aber den Transalpine laufe und ich laufe über einen Pass oder ein Joch, da habe ich so ein BoahGefühl. Ich weiß nicht, was auf der anderen Seite von dem Pass ist und wenn man rüberkommt und man sieht die Bergwelt, dann ist das einfach sensationell. Hinterher fragt mich keiner nach meiner Zeit“, erzählt Seppi und er ergänzt: „Beim Triathlon war immer nur die Leistung im Vordergrund und jetzt bin ich irgendwie ein bisschen gelassener geworden, weiß aber immer, dass ich auf dem richtigen Weg bin.“ Achtsamkeit und Gelassenheit sind


zwei Worte, die öfters fallen in diesen Tagen. Seppi ist bei sich angekommen und das spürt man, weil solche Menschen eine besondere Ausstrahlung haben. Verbissenheit und Traillaufen passen nicht zusammen. Das wird mir an diesem Abend noch einmal bewusst. High Noon – Der Wettkampf - Vierter Advent: Startlinie. Nun wird auch Seppi nervös. Das merken wir ihm nicht an, er sagt es uns. Bei aller Gelassenheit, auch Seppi packt das Wettkampffieber. Es sind gleichzeitig auch Vorarlberger Meisterschaften: „Die Konkurrenz ist groß. Da sind mindestens acht Leute, die schneller sind als ich. Auch Sabine Reiner, die Vizeweltmeisterin im Berglauf, wird vor mir ins Ziel kommen.“ Zusammen machen wir noch die Aufwärmübungen, dann darf jeder für sich nervös sein. Die Bedingungen sind sehr gut. Sonne, nicht zu warm, ca. 20 bis 23° Grad Celsius soll es am Tag werden, minus ein paar Grad oben in den Bergen.

ersten Läufer, ich versuche weiter zu laufen, die Schritte werden langsamer und schwerer. Ich gehe auch bei Kilometer zwei. Beim Wurzelweg angelangt hat sich das Feld schon auseinander gezogen. Die Frau vor mir trippelt den Berg hoch, so wie ich es machen wollte. Ich versuche es und stelle fest, wenn ich schnell gehe, die Hände auf die Oberschenkel stütze, bin ich genauso schnell. Ich gehe weiter. Sie ist leichtfüßig wie ein Reh, ich bin wie ein Yeti. Statt den Blick 10 m auf den Boden zu richten, klebt mein Blick an ihrer violetten Jacke. Ich lasse mich hochziehen. Hinter mir klebt auch einer. Ich will nicht vorbei, der Mann hinter mir will auch nicht vorbei. Als Dreiergespann geht es die Serpentinen hoch. Nach einem guten Stück haben wir Silvia eingeholt. Die violette Frau überholt, ich will eigentlich auch überholen, komme nicht vorbei, mein Blickfeld wandelt sich von Violett nach Weiß, jetzt klebe ich an Silvia. „Ok“, denke ich mir,

Kanzelwandtrail: genussvolle Stärkung im Ziel

190 Teilnehmer sind wir. Die meisten kommen aus dem südlichen Raum, da wo Berge sind. Normalerweise positioniere ich mich bei kleinen Wettbewerben weiter vorne hin. Diesmal suche ich hinten meinen Platz. Mein Ziel: Ankommen – und Spaß haben. Andrea, Ralph und Silvia sind vorne zu finden, Matthias steht neben mir – ich bin stocklos –, Annette ist noch ein Stück weiter hinten. Seppi steht ganz vorne. Weihnachten: Der Startschuss fällt. Jetzt ist Weihnachten. Die 1070 Höhenmeter sind im Kopf gespeichert. Für das Anfangstempo auf den ersten zwei Kilometern, die flach sind, heißt das mit angezogener Bremse laufen. 30 Sekunden schneller sein, hieße am Berg 10 Minuten Verlust, denke ich mir. Vorgenommen habe ich mir, den „langsamsten Kilometer“ – so bezeichnen die Veranstalter den steilen Aufstieg zur Mittleren Riezler Alpe, hoch zu trippeln, so wie wir es gestern beim Vorwettkampftraining gelernt haben. Bevor wir den Wurzelweg erreichen geht es auf Schotterwegen erst langsam bergauf, dann werden die Schotterwege steiler und steiler und … – damit habe ich nicht gerechnet. Vor mir gehen die

„spare ich noch etwas Kraft, der letzte Kilometer wird genauso hart.“ Wir sind auf 1500 Meter Höhe angelangt. Als es an der Riezler Alpe etwas flacher wird, ist Silvia weg. Bloß dranbleiben, ich hetze hinterher. Berglaufen scheint wie Radfahren bei mir zu sein: Bergauf bin ich schneller, als bergab. Der „Flow“: Auf das nun folgende Stück hat sich Seppi gefreut. Jetzt kommt ein „ZackzackWeg“, ein „Flow-Pfad“. Hier können wir es laufen lassen. Je nachdem. Auf dem leicht kupierten, schmalen Pfad zeigt sich, wer erfahrener Trailläufer ist und wer Anfänger. Rechts und links kriechen zuerst ein paar Krüppelkiefern den Weg entlang, dann geben sie den Blick frei auf den Schmiedebach, der unter uns fließt. Die Alpenrosen sind kurz vor dem Erblühen. Noch ein paar Wochen später und sie haben ihre ganze Pracht entfaltet. Ab und zu kühlt ein angenehm frischer Wind uns ab, als gehöre er mit zum Verpflegungsprogramm der Veranstalter. Es ist, wie Seppi erzählt hat. Das ist der Boah-Effekt hinter dem Joch. Die Anstrengung des Wurzelweges ist an der Verpflegungsstelle Riezler Alpe zurückgeblieben. Der „Flow“ gibt

Kraft und Energie. Ein paar Wanderer in dicken, schweren Wanderschuhen, kariertem Hemd und Rucksack machen Platz. Wir bedanken uns. Wir sind hier in den Bergen. Respekt vor der Natur, Gott und unseren Mitmenschen läuft und wandert mit. Mich überholen an einer Bergabpassage eine Frau und ein Mann. Müssen Einheimische sein, so leichtfüßig wie sie den Weg runtertänzeln. Silvia ist auch enteilt und nun ca. 100 m vor mir. Ehrgeiz glüht auf: Ich weiß, dass ich ganz gut die Berge hoch komme. Am letzten steilen Aufstieg werde ich Silvia wieder einholen. Jetzt bin auch ich im Wettkampfmodus. Kräfte müssen nicht mehr eingeteilt werden. Der Ehrgeiz glüht auf, die Jungs vor mir will ich noch kriegen. Gipfel-Bescherung: Ein paar Kehren geht es runter, das Ziel ist in Sicht, oben auf der Kanzelwandbergstation. Deswegen frage ich dreimal Zuschauer am Wegesrand, wo es langgeht. Weil es nicht sein kann, dass ich das Ziel schon erreicht habe. Keine Bergumrundung mehr, kein Schlenker hoch und runter. Voll Euphorie – bloß jetzt nicht sentimental werden – will ich die letzten 70 Meter dem Ziel entgegen stürmen. Das bedeutet Zielsprint bei 30% Steigung. Ich werde langsamer und langsamer, erreiche Gehtempo. Gehen geht aber nicht. Zuschauer stehen links und rechts, und über die Ziellinie gehen machen nur Triathleten, wenn sie Sieger werden. Plötzlich steht der Weihnachtsmann neben mir. Seppi feuert mich auf den letzten Metern frenetisch an. Er gibt alles. Ich auch. Es ist lange her, dass ich mit einem Runners High ins Ziel kam. Das letzte Mal war das vor 10 Jahren bei meinem ersten Marathon. Ich weiß nicht, wer mehr strahlt, Seppi oder ich? Es folgt die Bescherung: Seppi persönlich überreicht mir das Shirt. Noch nie hat mir ein Finishershirt so viel Freude bereitet. Ein leuchtendes Rot, hinten steht Kanzelwandtrail drauf. Es wird mein heiliges Trail-Hemdchen werden. Ich bin stolz auf mich. Seppi hatte Recht. Das Finishershirt ist sensationell. Wir alle scheinen eine ganz gute Selbsteinschätzung zu haben. So wie wir uns am Start aufgestellt haben, so ungefähr kommen wir ins Ziel. Zeiten sind irrelevant. Wir alle waren gut. Mit dem Zieleinlauf endet dann auch das Camp. Das war es. Ich hatte mich vorher gefragt, ob es überhaupt möglich sei, in vier Tagen Läufer zu Trailläufern zu machen, aber Seppi hat es geschafft. Die Berge werde ich nun hoch und runter kommen. Nächstes Jahr ist der Widdersteintrail unser Weihnachten und ich will wieder dabei sein. Ich weiß, Seppi wird uns schon wieder runter bringen. ■ Dagmar Wienke Bilder: Sarah Neuhauser, Isaak Papadopulos

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Wanderbares Kleinwalsertal Spazieren, Wandern, Bergsteigen, Klettern, Laufen, Nordic Walken, Canyoning ...

Walser SommerErlebnisse On Top

Erkunden Sie die Walser Bergwelt mit unserem Erlebnis-Wochenprogramm professionell geführt von den Bergund Wanderführern des Kleinwalsertals:

MO Fiderepass-Wanderung - eine alpine Tour mit faszinierendem Panorama MO Warm up auf zwei Rädern Mountainbike-Schnuppertour mit Tipps zur Bike- und Fahrtechnik

DI Panorama-Gratwanderung über die Ochsenhofer Köpfe und zum Blumenberg Grünhorn

Wanderweg zur Oberen Gemstelhütte

Außerordentlich vielseitig und abwechslungsreich ist sie, die Wanderregion Kleinwalsertal. An jeder Ecke gibt es ein anderes Tal zu erkunden, entdeckt man einen neuen Berg, der wenig weiter schon wieder ein völlig anderes Gesicht zeigt. Der Panoramablick ist gewaltig - und das nicht nur vom Gipfel aus. Schon von den Höhenwegen, die gerade mal auf 1.300m bis 1.500m Höhe liegen, ist die Szenerie beeindruckend. Es spielt also keine Rolle, ob man sich für eine Genusswanderung entscheidet und „nur“ die bequemen Wege in die Seitentäler oder die Höhenwege erwandert - von denen auch viele mit Kinderwagen begehbar sind - oder ob man die Bergstation oder gar den Gipfel erklimmt - hier sind keine Grenzen gesetzt. Kletterer kommen an unseren Kletterbergen, dem Kletter- und Hochseilgarten und auf den vier Klettersteigen auf ihre Kosten. Der Erlebnissteig an der Kanzelwand ist sogar für Kinder ab 8 Jahren geeignet.

Die Wege beginnen meist vor der Haustüre und der Walserbus, der mit Ihrer Gästekarte inklusive ist, verkürzt Ihnen bei Bedarf so manche Wegstrecke. An den Wegen laden über 40 Hütten, Sennalpen und Bergrestaurants und gut 300 Bänke zum Einkehren, Verweilen und Genießen ein. Acht Berg- und Sesselbahnen erleichtern Ihnen den Aufstieg, gerne auch mit Kinderwagen. Die Zaferna- und Heubergbahn transportieren Ihr Mountainbike kostenlos. Die Betriebszeiten der Bergbahnen finden Sie auf Seite 34. Ob Gipfelerlebnis, Sonnenaufgangstour oder ein Spaziergang am Wasser, das Kleinwalsertal hat mit einem Wanderwegenetz von 185 km - zusammen mit Oberstdorf sind es über 400 km - in drei Klimazonen und einer Höhenlage von 1.000m bis 2.536m wirklich viel zu bieten!

Bergbahn Inklusive

Das Bergbahn-Inklusive-Ticket für alle acht Berg- und Sesselbahnen ist bei zahlreichen Gastgebern bereits im Übernachtungspreis inkludiert.

DI Kräuternachmittag mit Lydia Unsere Kräuterexpertin vermittelt Ihnen wertvolles Wissen DI E-Bike Einsteigertour Die perfekte Tour für Genussbiker und Einsteiger

DI Erholung pur: regenerative Vitalwanderung - gesund und vital auf dem Walser Omgang

MI Bsuach uf dr Mittelalp Seien Sie neugierig auf die „Löcher im Käse“ und die Kostproben vom Senn MI Natur unter den Füßen: Barfußwanderung auf unberührten Pfaden MI Die geologische Perle der Alpen Bergtour über das einzigartige Karstgebiet „Gottesackerplateau“ DO Der Klassiker: Bergtour um den Widderstein mit viel Information zur Region und ihrer Botanik

DO Den Walsern auf der Spur Neugierig auf Brüüge, Voorhuus und 700 Jahre Walser Geschichte? Mini-Sprachkurs inklusive

DO Streifzug durch die GenussRegion Vorteil mit Gästekarte am PlusBergbauernhof, auf dem Hochsitz, Trumpf in der Sennerei und beim Picknick Mehr FR Schätze der Natur Guestcard Mehrwert Einblicke in die Permakultur profitieren Vorzug

Discount with

Bonus

DasVorteile Beste: Teilnahme mit genießen Gästekarte zum Vorzugspreis oder gar inklusive!

Vorteil mit

Gästekarte Discount with

Guestcard


Vital-Wandern: Das Mehr für Ihre Gesundheit

Abgestimmt auf den Impuls des Lebensfeuers bietet das Vitalwegenetz acht ausgesuchte Strecken in den drei Höhenlagen des Kleinwalsertals zwischen 1.086 und 2.536 Metern mit entweder aktivierender, regenerierender oder ausgleichender Wirkung. Beim „Walser Omgang“ geht es in erster Linie um das Erleben der Natur und das bewusste Bewegen im Hier und Jetzt. Dazu wurden entlang der Wege an besonderen Orten die „Walser Güütschle“ aufgestellt. In ihrer Form und Beschaffenheit fügen sich die Ruheliegen ganz natürlich in die Landschaft ein und laden zum Verweilen und Genießen ein. Die gut ausgeschilderten Wege sind einfach zu finden und können ganz in Ruhe und im eigenen Rhythmus erwandert werden.

stein ein gesunder Leistungsaufbau und das Entdecken der alpinen Bergwelt im Vordergrund stehen. Auf unberührte Pfade wagen sich die Teilnehmer bei der belebenden Barfußwanderung oder machen einen Streifzug durch die GenussRegion.

Zusätzlich bieten die „SommerErlebnisse On Top“ eine Reihe geführter Wanderungen. Bei der regenerativen Vitalwanderung macht Guide Daniela Schwendiger die Säulen der Gesundheit spürbar, während bei der aktivierenden Bergtour rund um den Widder-

Alle „SommerErlebnisse ON TOP“ sind im Webshop auf www.kleinwalsertal.com buchbar, so lässt sich in wenigen Klicks der individuelle Sommerurlaub zusammenstellen.

Gesund und vital im Kleinwalsertal Die erste Lebensfeuer-Region gibt Impulse für nachhaltige Erholung In der weltweit ersten Lebensfeuer-Region stehen ganzheitliche Gesundheit und nachhaltige Erholung an der ersten Stelle. Regenerieren, ausgleichen oder aktivieren – das bewusste Bewegen, angepasst an die individuellen Bedürfnisse, spielt eine Schlüsselrolle auf dem Weg zu neuer Energie. Die frische Bergluft, ursprüngliche Natur und ausgewogene Ernährung mit regionalen Produkten ergänzen diese wohltuende Seilschaft perfekt. Was ist das Lebensfeuer? Die Lebensfeuer-Messung basiert auf einer medizinischen Methode und zeichnet ein Bild des aktuellen Gesundheitszustands mit allen Höhen und Tiefen. Jede Veränderung des Lebenstempos, der Atmung, aber auch Emotionen und vor allem Stress spiegeln sich in der Herzratenvariabilität (HRV), die zentrale Größe für das Lebensfeuer, wider. Bisher war die HRV-Messung recht aufwendig, mit Hilfe des Lebensfeuer-Rekorders ist die Aufzeichnung heute ganz einfach und absolut zuverlässig. Das Kleinwalsertal ist die erste LebensfeuerRegion der Welt, die mit einem exklusiven Angebot die Weichen für gesundheitsfördernde Urlaubserlebnisse stellt und Impulse

für eine langfristige Verbesserung der Lebensqualität setzt. Für die Zertifizierung durch AUTONOM HEALTH® gilt es eine Reihe unterschiedlicher Kriterien zu erfüllen: Zehn ausgebildete Lebensfeuer-Professionals beraten Sie während Ihres Aufenthalts, aber auch schon vor der Anreise, damit der Urlaub im Kleinwalsertal seine ganze Wirkung entfalten kann. Hinzu kommen drei Lebensfeuer-Hotels, die ideale Lage des Tals mit Wanderwegen in drei Höhenlagen sowie zahlreiche Gesundheitsund Sportangebote wie das Vitalwegenetz „Walser Omgang“, die regenerierend, aktivierend oder ausgleichend wirken.

Messgerät für die HRV-Messung

Drei Top Hotels im Kleinwalsertal sind auf Vitalitäts- und Gesundheitsangebote rund um Bewegung, Ernährung und Regeneration inklusive unserem Gesundheitscheck, der Lebensfeuer-Messung, spezialisiert:

Auszeit- & Lebensfeuerhotel Erlebach**** Hotel Gemma**** GenussGasthof Sonnenburg ***s Zusätzlich bieten 13 Lebensfeuer-PartnerBetriebe in Zusammenarbeit mit den Lebensfeuer-Professionals Angebote inklusive HRV-Messung:

Verwöhn- & Wellnesshotel Walserhof**** Hotel Jagdhof**** Genießerhotel Almhof Rupp**** Das Naturhotel Chesa Valisa**** Das Alphotel**** Hotel Alte Krone***s Alpenhotel Küren***s Hotel Tanneneck*** Alpengasthof Hörnlepass Ferienwohnungen Hilbrand ☼☼☼☼ Ferienwohnungen Büchele ☼☼☼☼ Landhaus Ingrid Haus Himmelreich KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 11


Einfach mal in den Seilen hängen

„Papa, schau mal Richtung Ifen – morgen ist der perfekte Tag!“ Ich sitze gerade mit unserer Tochter beim Abendessen und drehe mich zum Fenster. „Siehst du - Abendrot!“ „Ja, und was willst du mir damit sagen?“ - „Abendrot – Schönwetterbot – morgen machen wir den Klettersteig an der Kanzelwand!“ Ah, stimmt, diese alte Bauernregel kommt mir bekannt vor. Es ist wirklich herrlich, das Abendrot – dann sollte es morgen ein wunderbarer Tag werden. Zur Sicherheit schaue ich natürlich kurz auf meinem Smartphone nach - und auch hier: Kleinwalsertal, Sonne, 26 Grad. „Also gut, bist du dir wirklich sicher, dass du den Klettersteig machen möchtest?“ „Ja klar, bei meinem Klettersteig-Schnupperkurs hat der Bergführer gesagt, der Familienklettersteig geht ab acht Jahren und ich bin schließlich 8 Jahre, zwei Monate und 6 Tage alt!“ Tja, da gehen mir wohl die Argumente aus.

Das Ziel - der Kanzelwand-Gipfel .

Ich denke nicht, dass wir uns zum Frühstück anseilen müssen, aber wenn du dich sicherer fühlst, bitte

alles richtig! Dann bekomme ich noch eine Einführung in das Sichern am Seil. „Papa, du hast zwei Karabiner an deinem Set – du musst sie immer entgegengesetzt im Seil einhängen und wichtig ist, dass immer nur ein Karabiner umgehängt wird, während dich der zweite sichert. Nie beide aushängen! Das kann tödlich sein!“ Ich bin echt baff, was sich Emma alles gemerkt hat und zugleich erstaunt, wie ernst sie die Sache mit ihren 8 Jahren, zwei Monate und 7 Tagen nimmt. Respekt!

Nach dem Abendessen gehen wir in den Keller und richten unsere Ausrüstung her. Ein spezieller Klettergurt für Kinder, Handschuhe, Helm, Klettersteigset. Zur Sicherheit packe ich auch noch ein paar Karabiner und ein 10 Meter Seil in den Rucksack – man kann ja nie wissen. Heute gibt es nicht mal Protest, als ich um halb neun die Nachtruhe einläute. Und auch beim Aufstehen am nächsten Tag ist unsere Tochter nicht zu erkennen – schnell huscht sie ins Bad, wäscht sich und erscheint keine zehn Minuten später am Frühstückstisch – in Vollausrüstung, mit Klettergurt! „Ich denke nicht, dass wir uns zum Frühstück anseilen müssen, aber wenn du dich sicherer fühlst, bitte“ „Ja klar, ich muss ja schauen, ob der Gurt auch bequem sitzt.“ Eine gute Stunde später geht es mit der Kanzelwandbahn in die Höhe. Es ist ein wunderschöner Sommertag und schon jetzt, um 9.30 Uhr, ist es sehr warm. An der Bergstation angekommen, machen wir uns mit unseren Rucksäcken auf Richtung Kanzelwand-Gipfel. Gemütliche 20 Minuten später stehen wir am Einstieg zum Familienklettersteig , wo wir auch gleich unsere Ausrüstung anziehen. Ich kontrolliere den Sitz des Gurtes, ob alle Verschlüsse richtig zu sind – dann kommt das Klettersteig-Set. Durch den Schnupperkurs, den die Bergschule Kleinwalsertal übrigens jede Woche anbietet, weiß Emma genau, wie alles eingebunden wird und achtet darauf, dass auch ich alles so mache, wie es Bergführer Samuel ihr vor wenigen Tagen gezeigt hat. Ich habe Glück und mache

Panoramablick beim Abstieg .

Ich erkläre Emma kurz die Route durch die Westwand der Kanzelwand. Ich denke, wir werden so zirka eine Stunde in den Seilen hängen. Der Steig ist mit einer Altersempfehlung ab 8 Jahren beschrieben, aber ich weiß, dass manche Stellen für Kinder etwas schwierig sind und die Tritte mehr auf Erwachsene abgestimmt sind. Ich lasse Emma vor mir ans Seil. Die ersten Meter sind steil, aber sie macht es sehr gut und konzentriert. Ich bin richtig stolz auf sie. Nach ein paar Minuten kommen wir an eine Stelle, an der sie durch ihre Größe etwas Probleme hat. Da ich aber hinter ihr klettere, kann ich sie gut unterstützen und die Stelle ist schnell gemeistert. An jedem Haken hängt sich Emma lehrbuchmäßig um. Immer einen Karabiner am Seil der andere wird umgehängt. Unerwartet


schnell geht es am Drahtseil Richtung Gipfel. Doch ich weiß, es kommt noch eine Querung, die uns fordern könnte. Ich lasse mir aber nichts anmerken und so meistert Emma auch diese Stelle mit Bravour und wir kommen nur wenige Meter weiter zum Highlight des Steiges – der großen Seilbrücke! Drei Drahtseile sind ca. 20 Meter über eine kleine Schlucht gespannt. Eines für die Füße, zwei etwas höher, um den Händen Halt zu geben. Ich merke, dass diese Aufgabe Emma einiges an Respekt abverlangt und auch für mich ist es gar nicht so einfach, auf dem Seil das Gleichgewicht zu halten. Völlig professionell meistert Emma auch diese Stelle und fragt doch tatsächlich in der Mitte der Brücke, ob wir nicht ein Selfie machen könnten. „Nein Emma, mir ist grad nicht nach einem Foto, ich bin froh, wenn ich beide Hände am Seil

habe.“ Nach der Brücke kann man sich kurz ausruhen, bevor es dann die letzten Meter wieder etwas steiler Richtung Gipfel und zum Ende des Klettersteiges geht. Auf dem kleinen Plateau am Gipfel angekommen grinst Emma wie ein Honigkuchenpferd – „Papa, das war richtig toll! Hast du auch eine Brotzeit eingepackt?“ Ja klar habe ich eine gute Brotzeit im Rucksack! Und diese wird natürlich gleich am Gipfelkreuz verdrückt.

„Alleingang“ ist nur bei guten Klettersteig Kenntnissen und erster Erfahrung am Fels zu empfehlen. Am sichersten ist die Tour mit einem Bergführer der Bergschule zu gehen – hier wird auch das nötige Material für Kinder und Erwachsene zur Verfügung gestellt. ■ Text und Bild: Elmar Müller

Es war ein wunderbares Vater-TochterErlebnis und ich bin mächtig stolz auf meine 8 Jahre, zwei Monate und 7 Tage alte Tochter. Ich möchte aber alle Leser darauf aufmerksam machen, dass es sich hier um eine für Kinder anspruchsvolle Tour handelt und eine gewisse Größe, bzw. ein gewisses Alter Voraussetzung für die Begehung ist. Ein

Ein tolles Team! .

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Burmis Abenteuerferien

Spannende und echte Bergerlebnisse für Kinder und Familien in den Ferienzeiten vom 25. Mai bis 7. Juni, vom 6. Juli bis 13. September und vom 5. Oktober bis 8. November 2015. Hier dreht sich alles um das Entdecken der einzigartigen Walser Bergwelt und die gemeinsame Zeit mit der Familie - betreut von professionellen Bergführern und Wildnispädagogen. MO Kletterabenteuer am Fels Ein cooles Erlebnis für Alpinzwerge! Klettern und Abseilen an der Felswand im Naturklettergarten - betreut und gesichert von professionellen Bergführern der Bergschule. Nervenkitzel garantiert! MO Sicher am Seil: Klettersteigschnupperkurs Hier geht es um die richtige Sicherungstechnik und das richtige Verhalten am Berg. Die optimale Vorbereitung für den Klettersteig. MO Natur-Entdecker Tag: Altes Wissen über die Natur neu entdecken - welche Wildkräuter kann man essen? Was haben Käfer, Regenwürmer und Bienen mit meinem Essen zu tun? Wir stellen alltägliche Gebrauchsgegenstände in und aus der Natur her und lernen wie wir Kräuter, Gemüse und Getreide anpflanzen und ernten. DI Großes Bergabenteuer für Familien Ein Tag voller spannender Abenteuer: Klettern im Klettergarten, Bachüberquerung auf der Seilbrücke, Flying Fox und Abseilen aus schwindelerregenden 40 Metern Höhe. Ein cooles Erlebnis, das man nicht so schnell vergisst! DI Kreative Naturwerkstatt Die Natur liefert uns die Werkstoffe für einen kreativen Nachmittag. Wir gehen „raus“ und sammeln gemeinsam Naturmaterialien um anschließend zu schnitzen, filzen, einen Bogen oder kleine Zwergenhäuser zu bauen. MI Seltsames und Unheimliches: Sagenwanderung für Familien Das Kleinwalsertal steckt voller sagenhafter Plätze, die es zu entdecken gilt. Folgen Sie uns zu den Schauplätzen der Walser Sagen und erfrischen Sie sich bei einem Sagentrunk. DO Flying Fox Die Kinder „fliegen“ in rasanter Fahrt an Rollen auf einem Drahtseil durch eine Schlucht des Schwarzwasserbaches. Was sich so gefährlich anhört, wird durch die perfekte Sicherung von Profis mit Klettergurten zum risikofreien Abenteuerspaß.

DO Bikeparcours 4 Youngsters Einen Vormittag lang geht es in den Bikeparcours, wo erfahrene Guides Tricks wie Sprünge, fahren auf einem Rad und vieles mehr verraten. Außerdem kann man seine Fahrtechnik und die Kontrolle über sein Bike sehr gut trainieren und verbessern! Mountainbikes können ausgeliehen werden. DO & FR Wildnistage Natürlich Spielen und Entdecken! In der Natur wird aus dem Schatz der Möglichkeiten, die bereit stehen, ausgewählt. So wird beispielsweise eine Schutzhütte gebaut, ein Lagerfeuer ohne Feuerzeug und Streichhölzer entzündet, Werkzeug hergestellt oder Spurenlesen geübt. Der Hit für Kinder ist vor allem das Tarnen und Anpirschen. Aber Achtung, es wird „gedreckelt“ - Badesachen und Handtuch nicht vergessen. Im Juli und August wird es sogar spezielle Familien-Wildnistage geben.

Treffpunkt Walserhaus .

Wildnistag .


Naturerlebnis

Spiel & Spaß

Reiten & Kutschfahrten

Wasser

Lifte & Bergbahnen

BURMIS TIPPS für spannende Sommerferien! Burmi Weg Nur wenige Gehminuten von Hirschegg oder Riezlern entfernt, haben Kinder und oft auch Papa und Mama Mordsspaß am Miniseilgarten, beim Burmi-Zielwurf, in der Burmi-Höhle und an anderen, nagelneuen Natur-Spielstationen.

Kletterwald Söllereck Vom spielerischen Kinder Parcours bis zur sportlichen Erwachsenen Route - hier findet jeder seine Herausforderung. Selbstständig gesichert können alle Besucher ihre eigenen Aktivitäten frei wählen.

Burmi Wasser Rund ums kühle Nass dreht sich dieser Erlebnispfad für kleine Wassermänner und -frauen, der von der Bergstation der Kanzelwand zum beliebten Riezler Alpsee führt. An verschiedenen Stationen mit Gumpen, Wasserrädern und Schleusen können die Kinder nach Herzenslust mit Wasser experimentieren.

Skateplatz Riezlern für Inline-Skater & Skateboarder. Mehrere Obstacles stehen bereit, um neue Tricks mit Skateboard oder Inline-Skates auszuprobieren.

Bikeparcours Jede Menge Spaß beim Fahren und Springen mit dem Mountainbike. Der Parcours ist etwa 300m lang und besteht aus "Tables" (großen Sprüngen), Steilkurven, Wellenbahn, einer kleinen Schanze und kleinen "Anliegern". SöllereckRodel Die Sommerrodelbahn verläuft auf 850m auf einer kurvigen Strecke mit eingebauten Sprüngen und Wellen. Die 2-sitzigen Rodel erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 40km/h. Mittels Bremsen kann jedoch jeder sein Tempo selbst bestimmen.

Burmi Weg im Zwerwald .

Bolzplatz Mittelberg Dort macht das Kicken so richtig Spaß und man kann sich ordentlich austoben. Reiten Geführte Ausritte - auch für Anfänger - gibt’s bei Pferdewirtin Jeanette Feurstein. Ponyreiten kann man beim Eberlehof in Riezlern. Dort gibts auch einen Kleintierstall mit Walliser Schwarznasen-Schafen, Hasen und Katzen, Ponys und den Hängebauchschweinen Rosalie und Rudi.

Flying Fox .

... noch mehr Freizeitspaß Minigolfplatz, Spielplätze, Pit Pat, viele Bäche zum Plantschen und anderes mehr. Wildnistag . KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 15


Entspannung für das Mutter-Tochter-Gespann

Es ist eine wunderbare Zeit und doch wird sie oft so stiefmütterlich behandelt. Der Herbst strahlt eine mächtige Ruhe aus und schenkt uns dabei die farbenfrohesten Ausblicke. Er ruft uns regelrecht auf zu entspannen! Wieso sollten wir uns dem verwehren? Ab ins Wellness Wonderland Kleinwalsertal!

... in Ruhe bewegen, in Ruhe genießen

Mutter ist die Beste Nun werden wahrscheinlich einige Töchter Einspruch erheben (und das ist auch gut so!), aber: Ich habe die weltbeste Mutter. Ich gehe stark davon aus, dass mich umgekehrt meine Mutter für die weltbeste Tochter hält. Aber es schadet sicher nicht, wenn ich meiner Wertschätzung Ausdruck verleihe und ein besonderes Geschenk mache. Für mich ist der Herbst die Zeit des Reflektierens, eine Zeit, in der ich die Dinge bewusster wahrnehme und Revue passieren lasse. Eben die Erntedankzeit auch im Privaten. Wie sage ich meiner Mutter danke? Ich bin keine Tochter, die am Muttertag Blumen und Pralinen schenkt – und meine Mutter ist auch keine Mutter, die sich darüber freuen würde. Das Schönste ist für uns beide

Entspannte Wanderung am oberen Höhenweg

sicherlich, gemeinsam Zeit zu verbringen. Und das sehr gerne in Verbindung mit einem besonderen Erlebnis, das wir teilen können und an das wir uns gemeinsam erinnern werden. Aber beim Theaterbesuch kann man sich nicht unterhalten, beim Stadtausflug herrscht überall Trubel. Ich will aber Zeit für uns beide. Zeit, zur Ruhe zu kommen, Zeit in Ruhe zu reden und zu genießen. Zeit für Wellness. In Ruhe bewegen, in Ruhe genießen „Wellness?“ Die weltbeste Mutter guckt ihre Tochter verwundert an. Die Freude über die gemeinsame Auszeit ist riesig, aber mein Wellness-Vorschlag überrascht sie – was wiederum mich nicht überrascht. Wir sind beide sehr aktiv und umtriebig. Doch die Verwunderung wandelt sich rasch in Begeis-


terung, als ich das Ziel Kleinwalsertal bekannt gebe: „Super Idee! Bewegung und Entspannung. Perfekt!“ Sie hält kurz inne und trifft es dann auf den Punkt: „Wir lassen uns verwöhnen und können uns in Ruhe bewegen!“ Ihr Strahlen lässt mein Herz hüpfen. Ja, ich bin sicher die weltbeste Tochter! Im Sommer will man nicht rasten. Die Tage sind lang, die Natur in voller Blüte und wir so viel und so lang wie möglich aktiv. Dann lässt die Kraft der Sonne nach, der Körper fährt herunter und wünscht sich Regeneration. So schaltet auch mein wuseliges Wesen einen Gang zurück. Ich fahre sogar langsamer ins Kleinwalsertal hinein. Wenn ich es im Sommer oder Winter ins Tal schaffe, dann drängelt es mich immer auf den Berg und in den Schnee. Jetzt rollern wir mit Fuß vom Gas und mit Blick hinauf in das bunte Spiel unten und die bereits weißen Gipfel oben. Und wir merken: Auch das Kleinwalsertal kommt jetzt zur Ruhe. So still und entspannt habe ich es noch nie gesehen. Die Einheimischen erleben offensichtlich ihre Genusszeit. Weniger Touristen-Trubel bedeutet mehr Zeit für Freunde und Familie. Da passen wir beide doch wunderbar dazu. Die Kraft der Natur Es raschelt das Stroh, als wir ins Bett steigen. „Piekst das Heu?“ fragt meine Mutter zweifelnd. Nein, es ist ganz sanft. Das Heu dient aber nicht als Unterlage für unser Nachtlager. Es ist unsere wohlige Ruhestätte nach dem Heubad, das wir soeben in der bronzenen Kaiserwanne genossen haben. Wir befinden uns im Paradies. Wortwörtlich, denn das Wellness-Areal im Hotel Erlebach trägt den Namen „Garten Eden“. Wir dürfen eintreten. Stress und Hektik müssen draußen bleiben. In dieser Landschaft kann man die Seele baumeln lassen, den Körper warm betten, mit den Füßen im weichen Sand spielen oder sie beim Kneipp-Gang beleben. Und man kann sich natürlich vom Eden-Team verwöhnen lassen. Expertin Katja führt Gespräche, hört zu und hört aus – und stimmt ihre Massagen und Behandlungen dann ganz individuell auf jeden ihrer Gäste ab. Sie knetet meine Radlerbeine, sie löst die Nackenverspannungen meiner Mutter und lockert alle Muskeln so, dass wir beide sie gerne mit nach Hause nehmen möchten. Katja erklärt uns auch die Wirkung der Öle, die zum Einsatz kommen. Und sie erzählt, dass sie allesamt (wie auch die Lotionen) vom Erlebach-Team selbst hergestellt werden: „Wir ziehen los und sammeln die Kräuter direkt hier bei uns im Tal. An der Naturbrücke

„Wir ziehen los und sammeln die Kräuter direkt hier bei uns im Tal“

wachsen besonders saftige Brennnessel und am Fuße des Widdersteins gibt es eine Wiese voller Johanniskraut und Arnika. Hier steckt also die Kraft des Tals drin.“ Und wir glauben es ihr sofort – schließlich bekommen wir es am eigenen Leibe zu spüren. Am nächsten Tag führt uns Katja zu einer beeindruckend mächtigen Bronzeschale. Hier hat das frische Heu für unser bevorstehendes Kaiserbad nun stundenlang vor sich hin geköchelt. Jetzt dürfen wir einsteigen und danach in das bereits erwähnte Strohbett, das so gar nicht stichelt. Kraftspender Kleinwalsertal Nach dem Aufenthalt in der wohligen Wanne sind wir eigentlich tiefenentspannt, doch als wir uns in das duftende Heu legen, sind wir ein wenig aufgezwirbelt. Wir kichern und es kommt wie es kommen muss: Es gibt eine kleine Heuschlacht. Mutter und Tochter albern herum wie zwei kleine Mädchen. Dann kuscheln wir uns brav hinein in das Heu, das sich ruckzuck aufwärmt. Unser Atem wird rhythmisch und ruhig – und wir schlafen ein. Wie ein Baby schlafe ich neben meiner Mutter. Wann hatten wir das letzte Mal einen solchen Moment der Mutter-TochterVertrautheit? Der Ausgelassenheit und der Geborgenheit? Ob im Heu, beim Genuss der feinen, regionalen Küche oder auf unseren Wanderungen: Das Mutter-Tochter-Gespann entspannt sich und wird gleichzeitig stärker. Auf Tour ist unser Blick in die Natur besonders aufmerksam. Vielleicht auch weil die Ablenkung fehlt, denn uns begegnen kaum Menschen. Ich

bleibe stehen. Das Tal wirkt so souverän und stolz. Als wüsste es, was es zu bieten hat. Welch wunderschöner Kraftspender. Ich hake mich bei meiner Mutter ein und denke mir, dass diese Auszeit im goldenen Herbst für uns beide Gold wert ist. Oder mehr: Sie ist einfach unbezahlbar – und absolut wiederholenswert. ■ Sissi Pärsch Bilder: André Tappe

Wellness mit Walser Kräutern Genießen Sie ein Walser Heubad aus besten, unbehandelten Alpenkräutern, ein Alpenkräuter-Molkepeeling, „heiße Kräuterstempel“ und vieles mehr. Ausgewählte Wellnesshotels bieten Arrangements mit besonderen Anwendungen und Produkten aus dem Kleinwalsertal, die durch ihre Regionalität und Qualität bestechen.

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... und täglich grüßt das Murmeltier

zumindest, wenn man sich auf Bergtour begibt. Das Murmeltier - ein liebenswerter Alpenbewohner. Jeder Bergwanderer hat sie sicherlich schon einmal, wenn nicht gesehen, dann zumindest gehört - die Murmeltiere in unseren Alpen. Wenn man sie so am Wegrand sitzen sieht, könnte man glauben, es handle sich um kleine Kuschelbären, die das halbe Jahr verschlafen. Bewegt sich der Wanderer in den Höhenlagen des Kleinwalsertal mit offenen Augen, so kann er die Murmeltiere auf nicht allzu weite Entfernung beobachten, vorausgesetzt er bleibt auf dem Weg und versucht nicht, sich den Tieren zu nähern. Die Murmeltiere sind zwar in diesen Bereichen an den Menschen gewöhnt, tolerieren ihn aber nur auf entsprechende Distanz. Kommt man ihnen zu nahe, dann erfolgt meist ein markanter Warnpfiff und im Nu sind die Erdbewohner in ihren Bauen verschwunden.

Possierliche Wegbegleiter auf vielen Touren

Die stärksten Populationen finden sich im Bereich der Bärgunter Hochalpe, im Derratal, rund um den Fiderepass, am Gemstel-Koblat oder beim Abstieg von der Ochsenhofer Scharte zur Schwarzwasserhütte. Studiert man ihre Lebensweise genauer, wird man feststellen, dass diese wesentlich komplexer ist und sich die zu den Nagetieren gehörende Wildart einen sehr unwirtlichen Lebensraum ausgesucht hat. Eine Gruppe von Wissenschaftlern hat erst ab ca. 1980 begonnen, die Murmeltiere intensiv, auch im Freiland, zu studieren. Es sind aber immer noch nicht alle Fragen beantwortet. So ist die Schlafforschung noch nicht so weit, um sagen zu können, wie das mit dem Winterschlaf wirklich ganz genau funktioniert. Wird dies alles eines Tages bis ins letzte Detail erforscht sein, so wird dies auch für die Humanmedizin Erkenntnisse bringen.


Die Alpenmurmeltiere hatten schon vor einigen Jahrhunderten einen hohen Stellenwert bei der Bergbevölkerung. Sie besserten nämlich das karge Leben mit Murmeltierfleisch ein wenig auf. Insbesondere das Murmeltierfett bzw. das Murmeltieröl hatte in der Volksheilkunde eine wichtige Bedeutung. Heute weiß man, dass im Murmeltierfett und Murmeltieröl sogenannte Corticoide enthalten sind und somit die Heilkraft auch nachgewiesen ist. Die Murmeltierjagd hat in unserer Heimat eine große und lange Tradition. Das Alpenmurmeltier hat es bei uns seit der letzten Eiszeit immer gegeben und es wurde auch jagdlich sehr intensiv genutzt, aber nicht wie in anderen Gegenden ausgerottet. Es hat sich oft gezeigt, dass eine maßvolle Bejagung einer Art dem Weiterbestand hilft, da vielfaches Wissen nicht verloren geht und Bestrebungen da sind, Lebensräume zu erhalten. ■ Diethelm Broger Bilder: Marcel Born

Marmota marmota - das Alpenmurmeltier

Der Name Murmeltier leitet sich vom Lateinischen Mus montis „Bergmaus“ oder „Alpenmaus“ ab, woraus dann althochdeutsch „Muremunto“ oder „Murmenti“, später im Mittelhochdeutschen „Mürmendin“ und schließlich das heutige Murmeltier wurde. Hoffmann-Krayer & Bächtold-Stäubli 1934/35

Daneben gibt es viele lokale Bezeichnungen, wie zum Beispiel im deutschsprachigen Volksmund: Mankei, Murmel, Murmeli, Mungg, Murmenta, Furmenta, Burmenta u.v.m. Der Begriff Murmele oder Burmänta ist im Sprachgebrauch der Walser üblich und von dieser Bezeichnung wird auch das Kosewort „Burmi“ für das Walser Maskottchen abgleitet.

Weltweit werden 14 Arten der Gattung Murmeltiere (Marmota) unterschieden. Alle Arten kommen nur auf der nördlichen Erdhalbkugel vor. Sechs Arten leben in Nordamerika, sieben Arten in Asien und zwei in Europa.

Beim Alpenmurmeltier handelt es sich eigentlich um ein „Eiszeitrelikt“. Sein größtes Verbreitungsgebiet hatte es während dem späten Pleistozän. Zu dieser Zeit herrschten zwischen den riesigen Eismassen von Nordeuropa und den Alpen harte klimatische Bedingungen, mit denen das Murmeltier offensichtlich sehr gut zu Recht kam. Mit dem Rückzug der Gletscher und der Verwaldung Mitteleuropas ging dem Alpenmurmeltier der bevorzugte Lebensraum verloren. Am Ende der letzten Eiszeit konnte es nur noch in den Alpen und in der Hohen Tatra geeignete Lebensräume vorfinden. Prelleuthner 1993

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dass faustgroße Steine damit festgehalten und transportiert werden. Murmeltiere verfügen über die Beißkraft eines Großraubtieres. Zu diesem Ergebnis kamen Biologen der Ohio State University (REISER ET AL. 2009). Für den festen Biss bildet sich bei den Murmeltieren dasselbe Muskelprotein wie bei Haien, Krokodilen und Raubkatzen. Raubfeinde wie der Fuchs wissen von dieser Beißkraft und werden nur in den seltensten Fällen ein adultes Murmeltier, das sich gestellt hat, angreifen. Das erwachsene Männchen wird als „Bär“ bezeichnet, das Weibchen wird „Katze“ genannt und die Jungtiere tragen die Bezeichnung „Affen“. Gesellige kleine Kerlchen

... an den kräftigen Branten befinden sich vorne vier und hinten fünf Zehen

Mittelberg 1.215m

BIBIKOW (1996): Murmeltiere sind je nach Art mit einer Kopf-Rumpf-Länge von ca. 30 - 60 cm recht große Nagetiere. Hinzu kommt ein 10 bis 25 cm langer Schwanz. Das Gewicht beträgt zwischen drei und sieben Kilogramm. Ein massives Skelett und kräftige Muskeln sind eine Voraussetzung für das Graben von Erdbauen. An den kräftigen Branten (Füßen) befinden sich vorne 4 und hinten 5 Nägel (Zehen). Auffällig sind beim Murmeltier auch seine Nager (Schneidezähne). Sie dienen zum Abbeißen der Nahrung, werden aber auch bei Revierkämpfen gegen Eindringlinge eingesetzt und es konnte schon beobachtet werden,

Hirschegg 1.122m

Murmeltiere sind grabende Bodenbewohner, die ein weitläufiges Tunnel- und Kammersystem, Baue genannt, anlegen. Selbst im Sommer sind die Murmeltiere pro Tag nur 5 bis 10 Stunden außerhalb des Baues anzutreffen. Von Oktober bis April verbringen sie ihren Winterschlaf im Winterbau. Die Baue sind ein wichtiger Schutz gegen Feinde und Unterschlupfplatz im Winter und bei schlechtem Wetter. Murmeltiere sind tagaktiv und verlassen den Bau nachts nicht. Zur besseren Orientierung haben sie besonders am Kopf, aber auch auf den Unterarmen in Gruppen angeordnete Tasthaare. Auch der ausgezeichnete Geruchssinn hilft den Murmeltieren, sich in dem verzweigten Bausystem zu orientieren. Es ist aber auch davon auszugehen, dass die Murmeltiere ihre Bausysteme auswendig kennen.

Riezlern 1.086m


Erlebnis Kleinwalsertal

Ob Bergtour, Klettersteig, Kräuterführung oder ein Spaziergang am Wasser – das Kleinwalsertal ist bekannt für sein Naturund Wanderangebot - zu einem gelungenen Urlaub gehört jedoch mehr. Erleben Sie das Kleinwalsertal in all seiner Vielfalt! Individuell betreut Ihre Outdoor Spezialisten, die Profis unserer Berg- & Sportschulen, führen Sie sicher in die Bergwelt des Kleinwalsertals - ob zu Fuß oder mit dem Mountainbike.

Skimuseum Die Anfänge und die Entwicklung des alpinen Skilaufs - 1905 bis 1940 - eine interessante Ausstellung über den Wintersport im Walserhaus in Hirschegg. Walser Kulturweg Die wechselvolle Geschichte dieses Hochgebirgstales weist interessante Zeitzeugen auf, die Schuldirektor a.D. Wolfgang Hilbrand in der Broschüre "Erlebe unsere Kultur und Tradition" prägnant beschrieben hat (40 Objekte - Gebäude, Weiler, Denkmäler).

Golf Das benachbarte Allgäu und der Bregenzerwald bieten 18 Golfplätze in schöner Landschaft und ursprünglichster Natur. Die meisten Anlagen erreichen Sie in weniger als einer Autostunde.

Gipfeltour mit der Bergschule

▸ Bergschule Kleinwalsertal Berg- und Wandertouren, Walserweg, Alpenüberquerung, Mountainbike, Canyoning, Klettern ... www.bergschule.at ▸ Kessler Sport Bergmönch Downhill, Bike- & E-Bike Touren, Nordic Walking, Sonnenaufgangstouren ... www.sport-kessler.at ▸ Walser Biketours MTB Tages- & Halbtagestouren, Erlebnistouren: Bike & Wine, Bike & Fly ... www.walserbiketours.com

▸ Walserriders.com Genuss-Bike-Touren für Familien, Girls-Camp, Singletrails, Gondel-Touren mit Downhill ... www.walserriders.com

▸ Wege zum Sein Erlebniswandern, Stressbewältigung, Meditations- & Impulswochen, Burnout Prävention ... www.wegezumsein.com

Walser Museum Hier finden Sie reichhaltiges Material und wertvolle Stücke über das Kleinwalsertal, seine Geschichte, Bewohner und Brauchtum - mit original ausgebauter Walser Wohnkultur: Stube, Kammer und Alphütte.

Walser Museum

Bäder & Seen • Panorama-Freibad Kleinwalsertal mit Kinderbereich, Rutschen, Sprungturm, Kiosk … • Hallenbad Walliser mit Sauna • Oberstdorf Therme mit Heilsolewasserbecken, Saunadorf, Dampftempel ... • Freibergsee, Badesee auf 950m Höhe • Moorbad Oberstdorf mit Naturwasser • Freizeitbad Wonnemar in Sonthofen • ... und natürlich klare Gebirgsbäche zum Kneippen und Plantschen - wie zum Beispiel am neuen Natur-Kneipp-Plätzle am Schwand in Riezlern

Baad mit der Bergkirche St. Martin

Bergschau 1122 Erleben Sie "Stein" als spannendes Medium von der Steinzeit bis heute. Ein Indoor-Bergerlebnis mit Originalen und Rekonstruktionen im Walserhaus Hirschegg. Weitere Stationen finden Sie in Oberstdorf, der Fellhorn-Gipfelstation und der Breitachklamm. Die drei Bergschau-Erlebnispfade Zaferna, Schwarzwasser und Alpweg informieren Sie zu den Themen Schnee & Lawinenschutz, zu den Besonderheiten des Schwarzwassertals sowie zum Thema Alpwirtschaft in den Bergen. www.bergschau.at Breitachklamm Die Klamm, ein in Mitteleuropa einzigartiges Naturdenkmal, wurde 1905 von den Tiefenbacher Nachbarn als Wanderweg erschlossen. Sie zieht jährlich über 300.000 Besucher in ihren Bann. Ein Besuch lohnt sich bei jeder Witterung - je mehr Wasser, desto imposanter. www.breitachklamm.de

Breitachklamm

Pferdekutschfahrten & Reiten • Hammerers Pferdekutschfahrten www.norikerzucht.com • Ponyreiten am Eberlehof in Riezlern www.eberlehof.com • Ausritte mit Pferdewirtin Jeanette Feurstein www.biohof-feurstein.at

Hammerers Pferdekutschfahrten

... noch mehr Freizeitspaß Minigolf, Angeln, Kleinkaliberschießen, Tandem-Paragliden, Kletterwald, Eissportzentrum, Sommerrodelbahn, Sprungstadion, Skiflugschanze und vieles mehr im und ums Kleinwalsertal. Sportverleih Ob Bergschuhe, Klettersteig-Ausrüstung, Kinderrückentragen, Mountainbuggys, Bergmönche, Mountainbikes, E-Mountainbikes oder Nordic Walking Stöcke - in neun Sportverleih-Stationen können Sie die gewünschte Ausrüstung für Ihren Aufenthalt mieten.

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Kühe, Käse und Kultur

Die Industrialisierung der Landwirtschaft stellt auch die Walser Bergbauern vor ein Dilemma. Um nicht im Einheitsrausch der Globalisierung unterzugehen, sind starke Persönlichkeiten gefragt, die bei der Bewirtschaftung der 1.440 ha Grünfläche im Kleinwalsertal auf Naturnähe und Nachhaltigkeit setzen und nicht unbedingt den einfachsten Weg gehen. Unterstützung bekommen sie dabei von einer kleinen, aber umso verlässlicheren Kuh. Sie ist ein Stück Kultur. In den Bergen ein Teil der alpinen DNA. In Indien sogar heilig. Den Mensch und den Vierbeiner mit den samtig braunen Augen verbindet eine lange Partnerschaft, vor 11.000 Jahren wurden die ersten Bauern mit ihrer Hilfe sesshaft. Sie ist außerdem die engste Verbündete der Landwirte auf ihrer Mission natürliche Kreisläufe zu erhalten. Und trotzdem haben wir die Kuh auf eine Milch- oder Fleischmaschine reduziert.

Auch vor den Bergbauern hat das ständige Streben nach Leistungsmaximierung nicht halt gemacht.

Je nach Region mit ihrem besonderen Gelände, Klima und verfügbarem Futter hat die Evolution dafür gesorgt, dass die ursprünglichen Rassen optimal an ihre Umgebung angepasst waren. Mit zunehmender Einmischung des Menschen konzentrierte sich die Zucht auf maximale Milchleistung oder eben die größten Steaks. Seit den 50er Jahren hat sich die Milchleistung vervielfacht. Eine deutsche Milchkuh liefert heute bis zu 10.000 Liter pro Jahr, obwohl die Tiere eigentlich nur so viel Milch produzieren, wie sie für die Ernährung ihrer Kälber brauchen. Pro Tag trinkt ein Kalb gerade mal sechs bis acht Liter Milch, in zehn Monaten sind das ca. 2.400 Liter Milch... Auch vor den Bergbauern hat das ständige Streben nach Leistungsmaximierung nicht halt gemacht. Große Molkereien, die nach Übersee exportieren, diktieren den Milchpreis: Wer mehr verdienen will, muss mehr produzieren. Doch eine Reihe Walser Landwirte lässt sich schon lange nicht mehr von

Buura-Hängert - Britta im Gespräch mit Bernhard Fritz, Bio-Bauer


Milchquoten und unmittelbaren Deckungsbeiträgen beeindrucken. Einer von ihnen ist Bernhard Fritz: „Irgendwann erkennst du, dass das System an sinnhafte Grenzen stößt.“ Sein Verständnis einer ökologischen Landwirtschaft respektiert die Kuh als ein individuelles Lebewesen, das man nicht „managen“ kann.

Mit exzessiven Milchleistungen ist die Anfälligkeit für Krankheiten dramatisch gestiegen. Eine Kuh, die nur noch mit hochkonzentriertem Kraftfutter, Antibiotika und anderen Medikamenten auf diesem Niveau und am Leben gehalten werden kann, ist für ihn ein absolutes Tabu.

„Ich wäre auf jeden Fall skeptisch, wenn ein Bauer lieber Milch im Supermarkt kauft, als die vom eigenen Hof zu verwenden.“ Die Mehrheit der Walser Landwirte, darunter 13 Bio-Bauern, versucht gegen den Globalisierungsstrom, der die Landwirtschaft auf der

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ganzen Welt ohne Rücksicht auf die Individualität des Standorts gleich macht, zu schwimmen. Doch es kostet Kraft, Überzeugung und auch etwas Mut, sich auf seine persönlichen Werte, anstatt auf die vermeintliche Sicherheit eines stagnierenden Milchpreises zu verlassen.

Natürlich unterliegt alles einem Wandel und auf so manche technische Errungenschaft, die Arbeitsabläufe vereinfacht, wollen sie ganz sicher nicht verzichten, doch es scheint auch eine Rückbesinnung auf alte Traditionen und Wurzeln zu geben. Ein Trend, den Burkhard Köll von der Inneren Wiesalpe bestätigt.

Mit ihren leichten 500 kg im Vergleich zu ca. 800 kg bei einer „Brown Swiss“ und relativ kleinen Widerristhöhe von 1,20 m gegenüber 1,50 m ist das Original Braunvieh deutlich besser an das Leben und die Vegetation in den Bergen angepasst. Es braucht nicht nur von Haus aus weniger Futter, sondern ist im steilen Gelände wendiger und trittsicherer, um auf den höher gelegenen Alpweideflächen zu grasen und satt zu werden. „Unser Ziel ist es, die Tiere mit dem zu ernähren, was die Natur bei uns zu bieten hat“, betont Bernhard, der seit einigen Jahren auch wieder auf das Original Braunvieh umstellt.

Luftgetrocknetes Bergheu - rohfaserreiches Futter

„Nach der Landwirtschaftsschule bist du überzeugt, du musst diesen Wahnsinn, immer intensiver zu fahren, mitmachen. Aber mir wurde bald klar, dass mein Vater und Großvater schon sehr vieles richtig gemacht haben.“ So hat er sich vom Druck der Milchwirtschaft befreit und als Pionier in seiner Generation die Zucht von Original Braunvieh-Tieren im Kleinwalsertal wieder aufgenommen. Die alte Rasse gibt mit rund 5.000 Litern pro Jahr deutlich weniger Milch als die heute in der Region verbreitete „Brown Swiss“ mit 8.000 Litern pro Jahr, aber eine „gute“ Kuh definiert sich eben nicht nur über eine hohe Milchleistung.

Burkhard Köll setzt auf alte Rassen | Vorarlberger Braunvieh

abschließend geklärt werden. Fakt ist, dass das Entfernen der Hörner ein Eingriff in die Natur ist, der für Burkhard nicht in Frage kommt, wenn es nicht unbedingt sein muss. Original Braunvieh zählt überdurchschnittlich oft zu den Hornträgern, eine Augenweide, die es seinen inneren Werten zu verdanken hat. Mit seinem gelassenen Gemüt sind Rangordnungskämpfe und die damit einhergehende Verletzungsgefahr in einer Braunvieh-Herde eher selten und die Enthornung somit meist nicht notwendig.

Was sind schon die perfekten Maße? Auch ob Hörner mehr als ein Schönheitsideal sind und sich auf die Milchqualität auswirken, konnte bis heute nicht

Rohfaserreiches Futter in Form von frischen Gräsern, Klee und Kräutern im Sommer und als getrocknetes Heu im Winter sind das beste Futter für den reinen Pflanzenfresser. Besondere Inhaltsstoffe oder auch die hochwertigen Omega-3-Fettsäuren gelangen erst durch dieses vielseitige Futterangebot, das aus der Höhenlage, Witterung und dem rauen Gebirgsklima resultiert, in die Milch bzw. das Fleisch. „Mit dem Zukauf von Futter muss man extrem vorsichtig und sparsam sein, letztendlich weißt du nicht, wo es her kommt und was drin steckt. Getreide anzubauen, um Kraftfutter für Kühe zu produzieren, ist nicht nur ineffizient, sondern auch ethisch nicht vertretbar“, erklärt Bernhard die natürlichste Art der Milchproduktion und nachhaltigste Bewirtschaftung der Wiesen und Alpen. Für Bauern wie Burkhard und Bernhard ist es undenkbar Silage, also vergorenes Gras oder Mais, zu füttern, auch weil ihre Milch in der Käseproduktion veredelt wird. Allerdings reichen die drei Prozent silofreie Milch in der EU, auch als Heumilch bekannt, nicht aus, um den Bedarf für die industrielle Käseherstellung zu decken. Mit synthetisch hergestellten Hilfsmitteln hat die Industrie auch hier Wege gefunden, um aus jeder Milch Käse zu machen. Kein Wunder also, dass sich so manche Produktverpackung wie der Beipackzettel eines Medikaments liest – die reinste Wundertüte, Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen.


Die innere Wiesalp im Wildental - hier verbringen Burkhards Kühe und Rinder den Alpsommer

Das Kleinwalsertal und seine Landwirtschaft

In einer perfekten Welt würde Bernhard sich wünschen, dass die gesamte Milchproduktion im Tal verarbeitet wird. Er schätzt das direkte Feedback der Konsumenten und Sennen zur Qualität seiner Milch. „Die einzige Rückmeldung, die ich von einer Großmolkerei bekomme, ist, dass ich schneller und billiger werden soll.“ Mit dem Ziel den regionalen Wirtschaftskreislauf zu stärken und die Qualität der landwirtschaftlichen Produkte und Spezialitäten aus der Region sichtbar zu machen, ist das Kleinwalsertal zur GenussRegion geworden. Das Gütesiegel basiert auf strengen Kriterien im Hinblick auf Herkunftssicherheit und Ursprünglichkeit. Ein eingespieltes Team aus Jägern, Landwirten, Produzenten und Gastronomen sichert gemeinsam die kulturelle und kulinarische Vielfalt der Region und macht sie für Gäste und Einheimische erlebbar. ■ Britta Maier Bilder: Frank Drechsel

Die wunderschöne Natur- und Kulturlandschaft dieses Tales wurde seit Beginn der Besiedlung im 13. Jahrhundert durch die Landwirtschaft geprägt. Die naturnahe Bewirtschaftung der steilen Bergwiesen erfordert auch heute noch mühevolle Handarbeit. Bedingt durch die alpine Lage des Tales ist hier kein Ackerbau möglich.

Grünlandwirtschaft, Milchwirtschaft, Viehzucht und Forstwirtschaft sind Einkommensquellen der landwirtschaftlichen Betriebe. Durch die bäuerliche Bewirtschaftung erhalten die Walser Buura die Bewegungsräume für Freizeitaktivitäten im Sommer wie im Winter.

• Das Kleinwalsertal hat eine Gesamtfläche von 9.600 ha, davon sind 1.440 ha Grünfläche, die von rund 50 landwirtschaftlichen Betrieben mit ca. 400 Rindern, 200 Milchkühen, 70 Mutterkühen, 120 Pferden, 600 Schafen und 70 Ziegen, nachhaltig bewirtschaftet werden • 13 Bio-Bauern stellen die Hälfte der milchproduzierenden Betriebe im Kleinwalsertal und setzen auf das Qualitätssiegel

• Für den Erhalt der Artenvielfalt und Bodenqualität kommt ausschließlich organischer Dünger zum Einsatz. Ökologisch besonders wertvolle Flächen werden gar nicht gedüngt und nur einmal gemäht

• Im Sommer stehen den Tieren rund 1.370 ha Alpfutterfläche auf den 40 Walser Alpen zur Verfügung. Etwa 700 „Gäste-Kühe“ aus dem Allgäu verbringen ihre Sommerfrische auf den Walser Alpen Alpabtrieb - das große Fest zum Ende des Alpsommers

Jedes Jahr am 19. September wird das Vieh, das den Sommer über auf der Alpe verbracht hat, zu Tal getrieben, um es anschließend auf dem Scheidplatz an die Eigentümer zu übergeben. Im Laufe des Tages kommen über 600 Stück Jungvieh, Kühe, Ziegen und Pferde von den Alpen am Scheidplatz in Riezlern an. Ein kleiner Bauern- & Krämermarkt mit landwirtschaftlichen Artikeln, zünftige Live-Musik und die Walser Buura mit ihren Produkten sorgen für ein geselliges Rahmenprogramm. KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 25


Eine Sennerin und 600 Zwergle

Ihr Alltag gleicht nicht unbedingt dem wild-romantischen Klischee aus Heimatfilmen. Aber als moderne Bio-Bäuerin und Sennerin lebt Dagmar Hilbrand ihren Traum und hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht: Im Einklang mit der Natur stellt sie echte Lebensmittel her. Wenn es stimmt, dass der Käse nach der Laune des Senns beim Käse machen schmeckt, dann ist es kein Wunder, dass sich die kleinen „Zwergle“ so großer Beliebtheit erfreuen. Noch bevor Dagmar Hilbrand die Tür zu ihrem „Hoflaada“ aufschließen kann, versammeln sich die ersten Fans vor dem Geschäft, nur wenige Meter von der Walmendingerhornbahn entfernt. Und selbst wenn sich einige Minuten später eine Menschentraube um die Käsetheke gebildet hat, hört man immer wieder ein herzhaftes Lachen. An den meisten Tagen hat die dreifache Mutter schon ein straffes Programm hinter sich, wenn sie am Nachmittag im Laden steht. Aber sie ist nicht aus der Ruhe zu bringen, geduldig nimmt sie sich für jede Frage Zeit und die braunen Augen leuchten, wenn sie die Besonderheiten in der Herstellung der unterschiedlichen Käsesorten erklärt. Ihre Begeisterung für eine naturnahe Produktion hochwertiger Lebensmittel teilt sie gerne. Das hört, sieht und schmeckt man.

Mit ihrem Mann Rudi bewirtschaftet sie einen Bio-Bauernhof mit 18 Milchkühen, zehn Stück Jungvieh und sieben Ziegen.

Gemeinsam mit ihrem Mann Rudi bewirtschaftet sie in Mittelberg einen Bio-Bauernhof mit 18 Milchkühen, zehn Stück Jungvieh und sieben Ziegen. Mit dem „Hoflaada“ haben sie sich einen langersehnten Traum erfüllt. Tagesfrische Rohmilch, Käse aus Kuh- und Ziegenmilch, Joghurt und Buttermilch aus eigener Produktion gelangen auf direktem Weg in die Küchen und auf die Frühstückstische der Walser Haushalte und Gastronomiebetriebe. Mit viel Liebe zum Detail wurde der über 200 Jahre alte Walser Stall umgebaut. Aber eigentlich ist es viel mehr als ein Käseladen, man könnte fast sagen ein kleines Feinkostgeschäft, denn außerdem gibt es ausgewählte Wurstwaren, selbstgebackenes Brot, Honig, Marmeladen sowie Sirup und verschiedene Liköre – alles natürlich von Walser Herstellern. Das „Zwergle“, ein desserttellergroßer Halbhartkäse in markant roter Paprikaschmiere, die ihm seine angenehm pikante Note verleiht, ist Dagmars Eigenkreation und Spezialität. Mit seinem mild-würzigen Geschmack schmeckt er zur Brotzeit, ist aber auch ideal für Raclette und zum Überbacken. Als eine Frau, für die Stillstand ein Fremdwort ist, stellt sich Dagmar aber nur zu gern neuen

Echte, unbehandelte Kuhmilch - direkt ab Hof


Herausforderungen. So feilt sie nicht nur an ihren bestehenden Rezepturen bis zur Perfektion, sondern übt sich auch in der Herstellung unterschiedlicher Käsesorten. Als Klassiker unter den Hartkäsen hat mittlerweile der Bergkäse die Aufnahme in ihr Sortiment geschafft, in der Testphase ist derzeit ein Romadur.

lichen „Zwergle-Käs“, der nur drei Wochen bis zur Reife braucht, ist der Bergkäse etwas aufmerksamkeitsbedürftiger. Es ist ein körperlicher Kraftakt, wenn sie die bis zu 15 Kilo schweren Laibe mit einem Durchmesser zwischen 40 und 50 cm während ihrer Reifezeit zwischen drei und zwölf Monaten regelmäßig salzen und wenden muss.

Im Käsekeller lagern rund 600 „Zwergle“ und 20 Stück Bergkäse. Im Gegensatz zum hand-

Was heute eingespielte Teamarbeit von Dagmar und Rudi ist, hat vor rund zehn Jahren

Herzhafte Delikatessen - Dagmars Zwergle und Bergkäse

als Sprung ins kalte Wasser begonnen. 2004 ging Dagmar für einen Sommer auf eine Schweizer Alp, um das Handwerk von den eidgenössischen Käsemeistern zu lernen. Doch als der Senn ausfiel, fasste sie sich ein Herz und nahm die Käseharfe und somit die Verantwortung für die Ergebnisse des Alpsommers in die Hand. Es ist wohl ihrer Leidenschaft für das Leben auf der Alp zu verdanken, dass es ein erfolgreiches Pilotprojekt wurde. Schon in ihrer Jugend scheute sie KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 27


die harte Arbeit nicht und sammelte erste Erfahrung auf der Alpe Bärgunt am Fuße des Widdersteins. Vor allem ist es ihre natürliche Gelassenheit, mit der sie die Dinge anpackt und eine gute Portion Naturtalent. Seitdem hat sie zahlreiche Sennkurse besucht, gelernt, Kulturen für den Bergkäse zu ziehen und auch bei dem erfahrenen Walser Käsemeister Reinhard Fink hat sie ihre Technik verfeinert. Während anfangs nur bei Bedarf „gekäst“ wurde, steht sie heute fast das ganze Jahr über jeden zweiten Tag am Sennkessel und verarbeitet reinste Milch zu edlen Naturprodukten. Bei ihrem Erfolgsrezept schwört Dagmar auf die Frische und Reinheit der Zutaten und das beginnt beim Futter und der Haltung der Milchkühe. Der wertvolle weiße Rohstoff, aus dem die Walser Senner ihre Käsespezialitäten herstellen, ist silo- und gentechnikfrei, was auch als Heumilch bekannt ist. Die Milchproduktion ist traditionell, im Einklang mit der Natur und den Jahreszeiten: Im Sommer genießen die Kühe das saftige Gras auf den Alpweiden, reich an frischen Kräutern und gesunden Mineralstoffen. Im Winter steht das sonnengetrocknete Heu auf dem Speiseplan. Eine Besonderheit insofern, wenn man bedenkt, dass in der Europäischen Union gerade mal noch drei Prozent der Milch ohne Zufütterung von Silage (Gärfutter oder Silo) produziert werden. Für die Käseproduktion aus Rohmilch ist das fermentierte Futtermittel ein absolutes Tabu, da es zur Bildung von Buttersäurebakterien in der Milch und in

Ausgesuchte Delikatessen...

... aus dem Kleinwalsertal

Folge zu Fehlgärungen während der Käsereifung führt. Auch Medikamente haben in den Bio-Produkten vom „Hoflaada“ nichts verloren. Das ständige Streben nach Höchstleistung in der Industrie fordert seinen Tribut von den Tieren und macht sie anfällig für Krankheiten wie Euterentzündungen. Rückstände von Medikamenten in der Milch sind die Folge. Eine leistungs- und artgerechte Fütterung und Haltung auf dem Hilbrand-Hof macht Tierarztbesuche zu einer absoluten Rarität. Den Sommer verbringen die Kühe auf der Alp, im Winter kann man sie von der Steinbockloipe aus auf ihrer Sonnenterrasse beobachten, wie sie die Bewegung an der frischen Luft und vor allem die warmen Sonnenstrahlen genießen. Aber auch als Sennerin, sollte man schauen, dass es einem gut geht. Dagmar ist sich sicher: „Stress, schlechte Laune und Probleme bringt man rein, das schmeckt man.“ Auch wenn die Mutter von Zwillingsmädchen (5) und einem Sohn (8) sich manchmal wünscht, der Tag hätte ein paar Stunden mehr, scheint sie in sich selbst zu ruhen und strahlt eine innere Ruhe und Lebensfreude aus, die sich schnell im Raum verbreitet. Wie sie das macht? „Urlaub geht mir nicht ab, aber ab und zu eine Bergtour als Ausgleich bewirkt wahre Wunder“. Und so sind die Produkte aus dem „Hoflaada“ ein Stück Lebensfreude, die man schmeckt. ■ Britta Maier, Bilder: Frank Drechsel


Sennalpen & Käsereien

Bergkäse, Romadur, Backsteinkäse, Ziegenkäse, Butterkäse, Joghurt sowie Alpbutter und viel frische Milch. Alle diese Milchprodukte werden im Alpsommer, von Juni bis September, während das Vieh auf der Alpe "gesömmert" wird, auf den Sennalpen hergestellt. Die Klein-Sennereien im Tal verarbeiten das ganze Jahr über die wertvolle Milch. Echte Walser Produkte sind in den Hofläden im Kleinwalsertal erhältlich. Sennalpen

im Bärgunttal • Bärgunthütte GenussHütte

am Walmendingerhorn • Obere Lüchlealpe • Alpsennerei Stutzalp

im Gemsteltal • Bernhard's Gemstelalpe • Gemstel-Schönesboden GenussHütte

im Wildental • Innere Wiesalpe • Untere Wiesalpe

im Schwarzwassertal • Alpe Melköde GenussHütte • Alpe Auen Ifen

auf dem Oberwestegg • Mittelalp GenussHütte

Hofläden

• Abler Spezialitätenverkauf im Stall in Mittelberg

• Biohof Feurstein in Mittelberg-Höfle

• Hoflaada in Mittelberg-Stütze

• Käsestadl in Hirschegg

• Räucherkammer in Riezlern

• s’Hirscheck in Hirschegg

• Walser Buura Verkaufsstand im Café Baad Grund in Baad

• Walser Wochenmarkt in Hirschegg • Letzebuurhof in Riezlern-Zwerwald

• Bura Lädele in Riezlern

• Dies & Das und iKuh - schöne Ideen in Hirschegg-Dürenboden

• Waldhaus in Riezlern

• und bei vielen Bauern direkt ab Hof

... doch nicht nur Milch und Milchprodukte werden im Kleinwalsertal hergestellt:

Süße Sünden Walser Honig von Gebirgsblüten, Löwenzahn und Alpenrosen gibts von Achim Schneider und seinen Hobby-Imker-Kollegen. Hausgemachte Pralinen- und Trüffel-Spezialitäten werden in der Confiserie Behringer gefertigt.

Kräuterprodukte Körperpflegeöle, Heu-Badebomben, Balsame und Seifen für die Körperpflege, Energiedüfte, Tinkturen, Sirupe, Angesetztes & Gebranntes, Liköre, Tees, Marmeladen, Pesto, Senf, Essig & Öle, Gelees und Brotaufstriche werden von den Kräuterfexen Lydia Fritz von Alchemilla Montana, Christine Keck vom Alpenkräutergarten am Hörnlepass und Herbert Edlinger von Einfach gut hergestellt.

KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 29


Kontrollierte Qualität aus einzigartiger Umgebung Das Kleinwalsertal mit seiner wunderschönen Landschaft bietet einen idealen Lebensraum für Wild und Rind.

„GenussRegion Kleinwalsertaler Wild und Rind“ - Mit diesem strengen Qualitätssiegel der GenussRegion Österreich bekennen sich Wirte und Erzeuger zu regionalen Produkten.

Drei verschiedene Höhenlagen, ein beeindruckendes Bergpanorama, saftige Wiesenkräuter, klare Bergluft und frisches Quellwasser – das alles genießen nicht nur Einheimische und Gäste. Nein, auch unsere Wildtiere und Rinder kommen in diesen Genuss – anstatt eine Nummer von vielen Tausend in engen Ställen von Massentierhaltungsbetrieben zu sein.

Sogar der Weg auf den Teller ist für Wild und Rind stressfrei, denn die Tiere werden direkt im Tal oder im benachbarten Oberstdorf geschlachtet. Kurze Wege statt tausende Kilometer in dunklen Tiertransporten!

Und das alles schmeckt man! Vierzehn GenussWirte und fünf GenussHütten bringen diese Schätze auf Ihren Teller und verwöhnen Sie mit regionalen Spezialitäten. Das garantieren wir für unser Wild & Rind:

- Gentechnikfreie Fütterung: Bergheu (Grassilage und Getreideschrot als Ergänzung) - Kurze Wege von Berg und Weide auf den Teller - in einem Radius von 25 km

- die Verwendung von Produkten aus dem Kleinwalsertal und vielen anderen österreichischen GenussRegionen - die Herkunft und Mengenflüsse - die transparente Auszeichnung - die Kühlkette - die Weidehaltung

MARKUS GREBER

- Wildtiere aus freier Wildbahn und Rinder aus Weidehaltung (min. 120 Tage im Jahr)

Kontrolliert wird bei unseren Partnern:

TECHNICAL PERFORMANCE BACKPACK // EXPLORER 30l

Multifunktioneller, technischer Tourenrucksack für Mehrtagestouren mit viel gut organisiertem Stauraum. Die bewegungsneutrale Gewichtsverteilung und großflächige Rückenbelüftung sorgen für maximalen Tragekomfort und machen ihn zum perfekten Begleiter für längere Einsätze auf dem Berg.


Dr Drüller

Martina Matt ist eine richtige Powerfrau, neben ihrem Vollzeitberuf spielt sie nicht nur beim Musikverein d’Hirschegger Klarinette und wirkt im Vorstand mit. Seit 2014 ist sie auch noch Obfrau der Trachtengruppe Kleinwalsertal. Martina, wie lange gibt es die Trachtengruppe schon, wie lange bist du selbst schon dabei und was seht ihr als eure Hauptaufgaben? Die Trachtengruppe Kleinwalsertal gibt es seit ca. 2000. Früher hatte jede einzelne Ortschaft eine eigene Trachtengruppe. Zum Schluss gab es nur noch die Trachtengruppe Riezlern, in der auch Hirschegger und Mittelberger Aktive dabei waren und so entschied man sich, die Trachtengruppe Riezlern in die Trachtengruppe Kleinwalsertal umzuwandeln. Ich bin seit 2003 Mitglied der Trachtengruppe Kleinwalsertal. Unsere Aufgaben bestehen im Wesentlichen in der Pflege und Erhaltung der überlieferten Bräuche, Sitten und Trachten und diese an die Jungmitglieder, Einheimische und auch Gäste weiterzugeben. Wie viele Personen stehen hinter einem Heimatabend oder Alpenzauber und wie lange probt ihr für eure Auftritte? Bei einem Heimatabend werden mehr Personen benötigt als nur die Mitglieder der Trachtengruppe. Es wirken zusätzlich eine Gesangsgruppe und eine Stubenmusik beim Heimatabend mit, so kommen wir auf ca. 30

bis 40 Mitwirkende. Bei einem Alpenzauber sind es ca. 20 - 25. Auf beiden Veranstaltungen werden wir zusätzlich noch von Allgäuer Gruppen - Jodler- und Plattlergruppen und den Gaiselschnalzern - unterstützt. Die Proben waren dieses Jahr viel intensiver als die letzten Jahre, da wir einige Neumitglieder hatten. Wir haben alle zwei Wochen eine Tanzprobe. Apropos Neumitglieder: Bei euch gab es ja 2014 quasi einen Generationswechsel und ihr habt die erste Saison schon erfolgreich bestritten. Ist es schwierig, Nachwuchs zu finden und Kinder und Jugendliche für das Thema Tracht und Tradition zu begeistern? Momentan schaut es mit dem Nachwuchs nicht schlecht aus. Wir haben 2014 sehr viel junge und engagierte Neumitglieder für uns gewinnen können und wir hoffen, dass wir weiterhin einen so großen Zuwachs haben werden. Dieses Jahr haben wir auch einige Kinder begeistern können, in der Tracht unsere Alpenzauber oder Heimatabende zu besuchen. Unser Ziel ist es, wieder eine Kindertrachtengruppe ins Leben zu rufen.

Dr Drüller erfordert Konzentration

Ihr zeigt ja neben der Tracht selbst auch Volkstänze. Welches ist der schwerste Tanz und warum? Unser schwerster Tanz bisher ist der "Drüller". Wie der Name schon sagt, wird in diesem Tanz viel gedreht. Das Problem ist, wenn einer der Tanzpartner bei diesem Tanz loslässt, funktioniert die nächste Figur nicht mehr und es ist sehr schwierig wieder in den Tanz zu finden. ■ Katrin Berchtold Bilder: Frank Drechsel

KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 31


Das 1x1 der Casino Welt Tipps für den ersten Besuch im Casino Kleinwalsertal Darf ich in Jeans ins Casino? Welches Glücksspiel ist was für Anfänger? Gibt es echte No-Gos? Wer das erste Mal ins Casino geht, dem stellen sich solche Fragen. Und Kurt Holzinger kennt sie alle. Seit 25 Jahren sorgt der Croupier im Casino Kleinwalsertal für ein angenehmes Spiel bei Poker, Roulette und Co. Herr Holzinger, welches Spiel empfehlen Sie Casino-Neulingen, die Poker nur aus dem Fernsehen und Roulette nur als Brettspiel kennen? Am einfachsten sind sicher die klassischen Glücksspiele. Etwas Erfahrung braucht man für Poker oder Black Jack. Als Anfänger beginnt man am besten mit Roulette. Das ist auch das beliebteste Spiel bei uns. Man versteht es schnell und kann die Gewinnchancen relativ gut abschätzen. Wenn man Fragen hat, kann man sich jederzeit gerne an mich und die anderen Angestellten wenden. Dafür sind wir da. Wer möchte, kann vorab auch eine Hausführung machen mit Spielerklärungen und Probespiel. Wenn ich im Casino angekommen bin, was dann? Sie checken im Erdgeschoss an der Rezeption ein und weisen sich dabei aus, etwa mit dem

Personalausweis. Und das war es schon. Sie können beim Check-In Begrüßungs-Jetons erwerben. Das sind ermäßigte Jetons. Sie bezahlen 27 Euro und erhalten Jetons im Wert von 30 Euro. Diese Jetons können Sie dann im

Spielsaal einlösen, müssen es aber nicht. Mit anderen Worten: Bei uns kann man auch vorbeikommen, um etwas zu trinken und einen schönen Abend zu haben. Das Casino kostet keinen Eintritt. Man kann anderen Gästen zusehen, wie sie ihr Spiel machen und die Jetons setzen. Auch das ist spannend. Zum Ausklang gehen die Gäste oft zum Essen in unser Hauben prämiertes Cuisino Restaurant.

deres Flair verleiht. Das kann auch mal eine Jeans sein. Aber ich muss sagen, unsere jungen Gäste sind immer sehr charmant angezogen, sehr passend und modebewusst. Gerade die Damen kommen in schönen Kleidern. Und das verleiht dem Ganzen zusätzlich Flair. Wir haben keinen Krawattenzwang, aber ein Sakko mit Hemd oder PoloShirt müssen die Herren schon tragen. Und zum Schluss: Gibt es typische Anfängerfehler? Fehler kann man nicht sagen. Wenn zum Beispiel beim Roulette viel am Tisch gespielt wird, ist die Geräuschkulisse entsprechend und so merkt der ein oder andere Gast manchmal nicht, dass die Kugel fällt, setzt zu spät oder zieht den Gewinn zu früh ab. Aber dafür sind wir Croupiers ja da und sind immer gerne behilflich.

Kann ich denn in Jeans ins Casino? Wir legen Wert auf eine sportlich-elegante Kleidung, was dem Casino ja auch sein beson-

Rote Teppiche zieren die Bergwelt zur Alpenrosenblüte im Juni-Juli | Panoramablick vom Kuhgehren auf Mittelberg

■ Sabine Reichle


Unsere treuen Gäste - das Kleinwalsertal sagt Danke!

An dieser Stelle würdigen wir unsere Stammgäste, die sich seit vielen Jahren hier wohlfühlen und das Kleinwalsertal, die Berge und die Menschen in ihr Herz geschlossen haben. Dieter Krafts zweite Heimat ist das Kleinwalsertal. Warum er sich hier so wohl fühlt?

Gastfreundlichkeit: Von Anfang an waren die „Eingeborenen“ ☺ sehr freundlich und machten meine Aufenthalte zur sprichwörtlich „schönsten“ Zeit des Jahres. Freunde und Kontakte im Tal: Es gibt keinen Friedhof auf der Welt, auf dem mehr Bekannte liegen als in Mittelberg.

Liebe auf den ersten Blick: Ich war schon als Student im Studienhaus der Uni Marburg. Von da an ließ mich das Tal nicht mehr los.

itner Skitag mit Michi Le

Sich Wohlfühlen: Wundervolle Aufenthalte und ein richtiges Urlaubs“zuhause“ hatte ich bei Familie Pajnik im Haus Oliva und im Hotel Luggi Leitner.

Unvergesslich: Wer kann schon von sich behaupten, dass er mit Weltmeister Luggi Leitner die Haute Route gemeistert hat? Aufgenommen und integriert: In den 70er Jahren wechselte ich die Seiten und half als Skilehrer aus.

Flexibel: Es kam auch vor, dass ausgebucht war. Also schlief ich auch schon in der Sauna, im Fernsehzimmer und sogar schon im Ehebett. Willkommen sein: Was kann man besseres von seiner Wirtin hören, als „solange ich lebe, hast Du ein Bett in unserem Haus“.

Euer Dieter

Premium Ehrungen im Sommer 2013 Dieter Kraft Urban & Adele Phlippen

Wilfried & Hildegard Gutsche

Walter & Gertrud Linse

Emil Ullrich Ute Z´Berg Theodora Kranz

Hans-Michael & Renate Striebel Dr. Frank & Brigitte Köhler

Philip & Helga Strang Beat & Gabi Hengartner Karl-Heinz & Erika Weinrich

Knut & Gudrun Pawlowski Gilbert Maar Angele Weitzel

Otto & Anneliese Ilg Jörg & Gisela Lübke

Matthias Morrien Bernhardine Kappelhoff-Morrien Erwin & Brigitte Dreizehnter Günter & Renate Jankowiak Werner & Renate Eckl

Dortmund Straelen

Niederkassel

Ulm

Aufenthalte 100 100

Neunkirchen-Furpach Neunkirchen-Furpach Cuxhaven

Brühl Brake

Meckenheim Zürich Bad Homburg

Grevenbroich Luxemburg Luxemburg

Markgröningen Friedland

Metelen Metelen Rodalben Hemer Bachhagel

Skitour

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Endet die Reise, beginnt das angekommen sein

Walter Ludin

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Adele und Urban Phlippen

Wir sind durch Freunde, Dieter Weißenborn und Willi Kemper aus Goch, 1969 ins Kleinwalsertal gekommen. Die Gastfreundlichkeit hat uns sofort sehr gefallen. So zum Beispiel bei Max und Ida Kessler, Lorenz Geiger, Lothar und Gusti, Bruno und Christa, Benno Schuster usw. usw.

Die Schönheit des Kleinwalsertales wollen wir nicht vergessen zu erwähnen und auch bei Rinner-Aumann möchten wir uns für die letzten Jahre recht herzlich bedanken. Adele und Urban Phlippen

... wir freuen uns auf ein Wiedersehen!

Die offizielle Gästeehrung findet jeden Mittwoch im Walser Museum in Riezlern statt. Hierzu sind Ehrengäste mit ihren Gastgebern herzlich eingeladen. Alle Gästeehrungen finden Sie auf www.kleinwalsertal.com unter Aktuelles & Service. KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 33


Wir alle haben Rechte und Pflichten, die es im Zusammenleben zwischen Mensch, Tier, Pflanze und der Umwelt zu berücksichtigen gilt. Die Erhaltung der heimischen Naturvielfalt und die Sicherheit der Freizeitsportler und Erholungssuchenden sind nur dann gewährleistet, wenn wir alle den nötigen „Respekt“ vor den Bedürfnissen der anderen haben.

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2428 aktiv sind, nicht zu stören. Heilb nner W e g begehen, um die Wildtiere, die zu diesen Zeiten ro 2595

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Bei Ihren Wanderungen stehen Ihnen im Wandergebiet fünf Berg- und drei Sesselbahnen zur Verfügung, mit denen Sie höher gelegene Wanderwege erreichen können. S

An allen Berg- und Mittelstationen befinden sich Hütten oder Bergrestaurants mit Sonnenterrasse.

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Walmendingerhornbahn Zaferna Sesselbahn Heuberg Sesselbahn Ifen Sesselbahn Kanzelwandbahn Söllereckbahn Fellhornbahn Nebelhornbahn

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Top-Tipp für Familien

Familien bezahlen im Sommer an den Berg- und Sesselbahnen nur für das erste Kind (bis Jahrgang 97 bzw. 99), alle anderen Kinder fahren frei!

An Kanzelwand, Walmendingerhorn, Ifen, Söllereck und Fellhorn gibts die Fahrt sogar für alle Kinder zum Null-Tarif.


Kleinwalsertal Widderstein

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Rohrmoos


Attraktive Angebote & Top Events

für Ihren Bergurlaub. Profitieren Sie von unseren Vital- und Erlebnisangeboten.

... und hier können Sie buchen:

Sie interessieren sich für eines unserer Angebote? Leicht und ohne zeitliche Einschränkung können Sie diese direkt unter www.kleinwalsertal.com/angebote buchen. Auch bei Fragen zu den Angeboten helfen wir Ihnen gern weiter. Sie erreichen uns telefonisch von Montag bis Sonntag von 9.00 bis 18.00 Uhr unter der Telefonnummer +43 5517 51140. Gerne beantworten wir Ihre Fragen auch per E-Mail: info@kleinwalsertal.com. NEU: Buchen Sie neben Unterkünften bequem von zu Hause aus auch unsere SommerErlebnisse On Top, Veranstaltungspakete, Burmis Abenteuerprogramme und vieles mehr in unserem Webshop auf www.kleinwalsertal.com.

Grenzenlos Wandern

Erleben Sie die grenzenlose Vielfalt der Walser Bergwelt – ob im Frühjahr zur Alpenrosenblüte, zum Bergsommer oder im goldenen Herbst.

Buchen Sie Ihre Wunschunterkunft samt Bergbahnticket für die grenzüberschreitende Wanderregion Kleinwalsertal-Oberstdorf.

ab 114,– €

WalserVital

Mit einer Lebensfeuer-Messung erfahren Sie einfach und unkompliziert, wie es um Ihre Gesundheit und Vitalität steht. Ihr Lebensfeuer-Professional zeigt Ihnen auf, wie Sie Ihren persönlichen Rhythmus wieder finden.

Das Kleinwalsertal bietet mit dem Walser Omgang und anderen Aktivitäten eine breite Palette, damit Sie sich durch spürbare Vitalität so richtig erholen und wohlfühlen können. Ihr Lebensfeuer-Professional gibt Ihnen ebenfalls Tipps, wie Sie dieses Wohlbefinden auch mit in den Alltag nehmen können.

Das Angebot ist gültig von 1. Mai bis 8. November 2015 und beinhaltet: • Übernachtung in der Wunsch-Unterkunft - Ferienwohnung, Gästehaus, Hotel

• Bergbahnticket für alle 8 Berg- und Sesselbahnen im Kleinwalsertal und in Oberstdorf

z.B. 3 Übernachtungen im Gästehaus mit Frühstück ab € 114,00, 7 Übernachtungen ab € 252,00

Das Angebot ist das ganze Jahr über gültig und beinhaltet:

• Übernachtung im Lebensfeuer-Hotel oder bei unseren Lebensfeuer-Partnern

• Gesundheitscheck Lebensfeuer-Messung und Coaching

• Empfehlungen für Ihre individuellen Aktivitäten im Urlaub und für zu Hause z.B. 4 Übernachtungen im Lebensfeuer-Hotel mit Halbpension ab € 510,00

ab 510,– €


Walser Wellness

Schöpfen Sie neue Kraft aus der Natur! Spaziergänge und Wanderungen in klarer Walser Bergluft in Kombination mit natürlichen Anwendungen tun gut und wecken die Lebensgeister. Die WellnessHotels Kleinwalsertal schöpfen aus reichen regionalen Schätzen: Heimische Produkte wie Ziegenmilch, feine Alpenkräuter, Walser Honig, Johanniskraut, Bergheu und Molke - alles frisch von der Alp.

Walser GenussTage

Wissen, was auf den Teller kommt und vor allem, woher es kommt? GenussRegion Kleinwalsertal – das bedeutet Qualität von der Weide bis auf den Teller und darüber hinaus. Erleben Sie während den GenussTagen kulinarische Highlights und Regionalität pur.

ganzjährig Die Angebote sind das ganze Jahr über gültig und beinhalten: • Übernachtung in einem 3*s bis 5* WellnessHotel Kleinwalsertal

• Abwechslungsreiche Wohlfühl-Pakete geschnürt von den Experten der WellnessHotels Kleinwalsertal

28. bis 31. Mai 2015 Die Walser GenussTage mit verschiedensten genussvollen Veranstaltungen finden vom 28. bis 31. Mai 2015 statt.

Kleinwalsertaler Landwirtschaftswochen & Alpabtrieb

Die Natur- und Kulturlandschaft des Tals wurde seit Beginn der Besiedlung im 13. Jahrhundert durch die Landwirtschaft geprägt. Freuen Sie sich auf echte Erlebnisse von und mit unseren Bergbauern: Älplerfrühstück, Viehprämierung und Alpabtrieb bis hin zum traditionellen Buura ond Älplerball.

Rocky Mountain Bike Days

„Love the Ride und Erlebe das Original“

Bereits zum 8. Mal in Folge ist das Kleinwalsertal Gastgeber der Original Rocky Mountain Bike Days. Einheimische Guides und Teamfahrer von Rocky Mountain zeigen Ihnen die schönsten Touren, Trails und Plätze im und ums Tal.

NEU: Fat-Bike-Special

Walser TrailChallenge

Erleben Sie das Trailrevier Kleinwalsertal bei der Walser TrailChallenge Pro oder Classic oder konzentrieren Sie sich auf einen der drei Wettkämpfe – organisiert von Trailrunnern für Trailrunner!

Knackige Anstiege, flowige Downhills und atemberaubende Gipfelerlebnisse.

www.trailchallenge.at

Die Landwirtschaftswochen finden im Frühjahr von Mitte Juni bis Mitte Juli und im Herbst im September und Oktober statt.

Frühjahr & Herbst

25. bis 28. Juni 2015 Das Eventpackage ab € 199,00 beinhaltet:

• 3 geführte Touren mit Walser Bike Guides und Rocky Mountain Teamfahrern • Rocky Mountain Testcenter • Event-Special und Abendessen Unterkunft nach Wahl in Hotels, Gästehäusern oder Ferienwohnungen.

1. + 2. August 2015 WiddersteinTrail: 15 km | 950 Hm WalserUltraTrail: 65 km | 4.200 Hm WalserTrail: 29 km | 1.900 Hm

Be prepared: Trail of Life Running Camp Kleinwalsertal mit Trail-Experte und Streckenchef Seppi Neuhauser vom 24. Juli bis 27. Juli 2015.

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WinterWelt

Kleinwalsertal

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Die Höhenlage der Orte (1.086 bis 1.244m) und die günstige Nordwest-Staulage am Nordrand der Alpen machen das Kleinwalsertal zu einem "Schneeloch". Als eine der niederschlagsreichsten Regionen der Alpen, fallen durchschnittlich über 9 Meter Schnee pro Saison.

Vorteil mit

Gästekarte

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Freuen Sie sich auf besondere Erlebnisse in der Walser Bergwelt wie dieWalserCard SchneePlus schuhtour in die Schneedünen des Ihr Gottesackerplateaus, in die einsame Wildnis des Schwarzwassertals oder nehmen Sie an unserem Warm Up für Ski-WiedereinWalserCard steiger teil ... Ihr Plus Vorteil mit Gästekarte

Vorteil mit Gästekarte!

Ihr Plus mit Gästekarte

Von Profis betreut!

Mit den Skilehrern der Skischulen Kleinwalsertal Ski- und Snowboardfahren erlernen, die Technik verbessern oder das Backcountry erkunden - professionell begleitet, individuell geführt.

Top Ski Packages: Adventskiwochen, Traumskiwochen, Sonnenskiwochen

Profitieren Sie von unseren vergünstigten Angebotswochen und buchen Sie direkt auf www.kleinwalsertal.com Ihren Skiurlaub mit Wunschunterkunft und Skipass für das grenzüberschreitende Skigebiet.


Grenzenloses Skivergnügen

finden Sie an unseren 47 Liften & Bahnen mit 128 Pistenkilometern! Eingebettet in die Skiberge Kanzelwand-Fellhorn, Ifen, Walmendingerhorn und Heuberg erstreckt sich das Skigebiet Kleinwalsertal über das ganze Tal. Weitere Skigebiete im Verbund OberstdorfKleinwalsertal sind Söllereck und Nebelhorn. Snowparks, Halfpipe, Flutlichtfahren und ein tolles Freeride-Areal runden das Angebot ab.

Langlauf im Rhythmus

Wer dem nordischen Skisport frönt und seiner Gesundheit etwas Gutes tun will, ist auf unseren drei Loipen mit knapp 50 km Länge bestens aufgehoben. Unsere Loipen sind in die Impulse des Lebensfeuers - Regeneration, Aktivierung & Balance - eingeteilt.

Naturerlebnis Winterwandern

Höhenwege, wie der zur Schwarzwasserhütte (1.620m), zum Söllereck (1.358m) und speziell der Rundwanderweg auf dem Gottesacker auf 2.000m Höhe bieten unvergleichliche Wintererlebnisse. Für Ihre Winterwanderungen steht Ihnen ein Netz mit über 50 km präparierten Wanderwegen, auch in Tallage, zur Verfügung.

Backcountry & Snowparks

Freeriden, Schneeschuhtouren, Skitouren wer mit einem Guide auf Tour geht ist auf der sicheren Seite. Sie kennen sich bestens im Gebiet aus, sind erfahren und gut ausgebildet.

Ein Magnet für Snowboarder und Freeskier ist der Crystal Ground - Snowpark Kleinwalsertal, aber auch der Kids Ground Fun Park und die Funslope mit Easypark.

Freizeit Erlebnisse

Rodeln, Schneemann bauen, Eislaufen, Snowbike fahren, Gaudi-Biathlon, Reiten, Tandem-Paragliden, Ausflüge mit dem Pferdeschlitten, Hundeschlittenfahrten mit Huskys, Eissportzentrum, Skisprungstadion Erdinger Arena und Heini-Klopfer-Skiflugschanze, SöllereckRodel und vieles mehr im und ums Kleinwalsertal.

KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 39


ANREISE MIT DEM AUTO Die meisten Anreisewege treffen in Ulm aufeinander und führen weiter auf der A7. Beim Autobahndreieck Allgäu über das Teilstück der A980 bis zur Anschlussstelle Waltenhofen und auf der 4-spurigen B19 über Sonthofen und Oberstdorf ins Kleinwalsertal. Für die Fahrt ins Tal benötigen Sie keine Autobahn-Vignette. ANREISE MIT DER BAHN Für Anreisende ist das 10 km entfernte Oberstdorf im Allgäu Zielbahnhof. Von da an geht’s weiter mit Bus oder Taxi. Der Bus verkehrt zur Hochsaison zwischen ca. 7.00 und 21.00 Uhr. Die Fahrt ins Kleinwalsertal dauert ca. 25 Minuten. Taxis warten rund um die Uhr am Bahnhof. Kleinwalsertal Tourismus eGen A-6992 Hirschegg · Walserstraße 264 Telefon +43 (0)5517 5114-0 www.kleinwalsertal.com

ANREISE MIT DEM FLUGZEUG Memmingen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .89 Friedrichshafen . . . . . . . . . . . . . . .105 Augsburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .167 Zürich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .187 München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .205 Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .224

Vorteil mit

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FLUGHAFENTRANSFER - Taxi Düringer für alle Flughäfen: Tel. +43 5517 5460 oder 5464 - Allgäu Airport Express ab Memmingen: www.aaexpress.de - Allgäu Walser Express ab Friedrichshafen: www.allgaeu-walser-express.com

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Sommer 2015

[nüüs]

NEUES AUS DEM KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN

Drei auf einen Streich // Von der Flachländerin zum Trail-Junkie in vier Tagen // Einfach mal in den Seilen hängen // Entspannung für das Mutter-Tochter-Gespann // ... und täglich grüßt das Murmeltier // Kühe, Käse und Kultur // Eine Sennerin und 600 Zwergle // Wanderregion Kleinwalsertal // Burmis Abenteuerland // Das 1x1 der Casino Welt //


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