[nüüs] Kleinwalsertal Sommer Magazin 2019

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[nüüs] DER WALSER EISMACHER

DAS LEBEN IST EIN PONYHOF

Familie Feurstein

Der Gschtrüübelhof

NEUES AUS DEM KLEINWALSERTAL - DAS MAGAZIN

Der große Improvisator

MATHIAS „MATL“ FRITZ IM INTERVIEW

Sommer 2019


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INHALT

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DER GROSSE IMPROVISATOR

GENUSSREGION

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IMPRESSUM 14

Kleinwalsertal Tourismus eGen A-6992 Hirschegg, Kleinwalsertal Telefon +43 (0)5517 5114-0 www.kleinwalsertal.com DVR: 4010249

DER GSCHTRÜÜBELHOF

BE(E) KLEINWALSERTAL

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Alle Angaben und Daten wurden nach bestem Wissen zusammengestellt und sind ohne Gewähr. Aus eventuellen Fehlern können keine Ansprüche geltend gemacht werden. Das Kleinwalsertal finden Sie auch auf:

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DER WALSER EISMACHER

KULTUR TO GO

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WINTERVORSCHAU

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PREMIUM EHRUNGEN

KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 3


Mathias „Matl“ Fritz -

DER GROSSE IMPROVISATOR Improvisationskünstler, Snowboard-Pionier, Älpler, Jäger und Sammler – Matl Fritz ist ein Tausendsassa, der die Natur und die Menschen liebt. Mit was er hingegen gar nichts anfangen kann sind Langeweile und Business-Pläne.

Wir haben das Fernrohr aufgestellt und schauen direkt hinein in ihr Wohnzimmer. Matl hat uns einen schönen, strammen Anblick versprochen. Und tatsächlich: Wie ein Model steht sie da, die Gams, mit hoch erhobenem Haupt auf einem Felsvorsprung. Wir stehen auf der Terrasse der Oberen Gemstelhütte auf 1692 Meter. Alles was wir hier rundum am Ende des Gemsteltals in den Hängen des Widdersteins sehen, gehört zum 560 Hektar großen Jagdrevier von Mathias „Matl“ Fritz. Die steile

Flanke gegenüber, so erklärt er uns, ist das Schlaf- und Wohnzimmer seines Hochgebirgswildes. „Reinschauen darfst du, aber reinschießen niemals“, meint der 56-Jährige weiter und streicht eine Locke aus dem Gesicht. „Das ist ihr zu Hause, dort fühlen sie sich wohl. Wenn dann schießt man sie, wenn sie sich am Rande bewegen.“ Matl macht eine Pause und wirft mit mahnendem Zeigefinger hinterher: „Und auch niemals vor Zeugen.“ Damit meint er nicht zusehende Menschen,

sondern anderes Wild, das er nicht traumatisieren will. Er zielt nur auf ein Tier, das sich einzeln bewegt und niemals in ein Rudel hinein. Als wir uns vom Fernrohr losreißen, fällt uns auf, dass es recht still geworden ist an den Tischen vor der Hütte. Wir sind offensichtlich nicht die einzigen, die Matls Ausführungen spannend finden. „Da weiß man die gleich noch mehr zu schätzen“, sagt ein Gast und reckt die dunkle Gamswurz in die Höhe. Das freut den Matl. Genau das ist es, sagt


er: „Wenn die Leute bewusst wahrnehmen, was sie essen. Da steckt so viel drin, von genau dem, was sie umgibt. Die Wiesen, die Kräuter, ein Tier, das so glücklich gelebt hat.“ Dafür schießt er dann auch gern – obwohl er das ja generell gar nicht so mag. Ihm geht es vielmehr um Wildpflege, darum den artenreichen Bestand zu halten. Geschossen wird nach drei Kriterien: „krank, schwach, alt“.

Originell statt konventionell Ein Jäger, der ungern schießt? Geht sowas? Selbstverständlich geht das. Genauso wie es geht, dass einer von Matls Söhnen Veganer ist. Oder als Erster in Österreich eine Snowboardschule aufzumachen. Oder dass er die Gemstelalpe übernommen hat, ohne Erfahrung als Hüttenwirt gehabt zu haben. Bei Matl geht alles – und es geht besonders gut, wenn es originell und weniger konventionell ist. Für seine Lebensgeschichte braucht man viel

Zeit, ein schönes Plätzchen, von dem man ins offene Tal hinab- und zum Widderstein hinaufblicken kann – und ein üppiges Stück von dem unverschämt guten Käsekuchen, um auch ja genug Energie zu haben. Dann kann Matl loslegen – es begann alles recht traditionell auf zwei Skiern. Der Großvater mütterlicherseits war ein legendärer Skifahrer, der mit Matls Mama im Rucksack fuhr. Der Vater hatte eine Skischule im Tal und da unterrichtete natürlich auch der Junior. KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 5


Als ihn Gäste fragten, was er denn im Sommer mache, zuckte er mit den Schultern. „Dann komm doch und arbeite für uns“, haben sie gemeint. Und so ist er nach Deutschland in den Ruhrpott und hat T-Shirts vertrieben. „Die kennt Ihr vielleicht“, sagt Matl, „das waren die Geissens, Ihr wisst schon, die aus dem Fernsehen.“ Matl lacht und nickt, während wir nur den Kopf schütteln. Im Winter war er aber wieder zurück in seiner Heimat. Den Handel hatte er gelernt und so begann er, Snowboards aus seiner Wohnung heraus zu verkaufen. Irgendwie wundert es nicht, dass Matl sich 1986 für die neue Sportart interessierte. Immerhin steht man auf dem Brett quer und das passt ganz gut zu ihm. Der Vater konnte das weniger nachvollziehen, aber es kamen immer mehr Menschen von weit her ins Tal, um bei Matl ein Board zu kaufen und Unterricht zu nehmen. Unter anderem auch die Deutsche Nicola Thost, die 1998 bei den Olympischen Winterspielen in Nagano die Goldmedaille in der Halfpipe gewann. Heute ist seine FUN ALP Skischule die einzig reine Privatskischule in ganz

Österreich. Große Kurse will er nicht anbieten, der Matl, weil er es persönlich mag und „weil man auch nur so was Gscheits lernt und nur so die Lehrer auch wirklich Spaß haben.“ Erfüllung und Leidenschaft statt Business mit Plan Überhaupt: Das mit dem Spaß haben, das ist Matl und seiner Frau Sabine wichtig. Für sie und für das Team, ob im Tal oder am Berg. „Bei uns kann sich jeder verwirklichen, jeder hat ein Talent und das soll er entdecken und ausprobieren dürfen. Das bringt die Erfüllung und die Leidenschaft im Job und das ist ja auch für uns gut.“ Zu dem Sich-entwickeln-lassen passt eine Sache aber gar nicht: ein festgezurrter Business-Plan. „Diese Banken mit ihrem Geschäftsplan“, schimpft Matl. „In allem, was ich mache, habe ich den konsequent nicht. In deren System passt nicht rein, dass sich die Dinge ganz natürlich ergeben, wenn man dran glaubt und alle gemeinsam hart arbeiten.“ Das zeigte sich auch wieder, als Sabine und er erst die Hintere und 2015 dann

„Wenn die Leute bewusst wahrnehmen, was sie essen. Da steckt so viel drin, von genau dem, was sie umgibt. Die Wiesen, die Kräuter, ein Tier, das so glücklich gelebt hat.“ Mathias Fritz


auch die Obere Gemstelhütte übernahmen. „Die Frau hat schon immer wieder gesagt, dass wir es ruhiger angehen lassen könnten. Aber ich hab nur gerufen: Nein, des müass ma macha. Stillstehen bringt doch nix außer lahme Beine!“ Natürlich hat Sabine die Antwort nicht überrascht, schließlich sind die beiden „mehr oder weniger“ seit ihrem 15. Lebensjahr zusammen. Und so schnauft sie und rollt mit den Augen, während sie in der Küche der Hinteren Gemstelhütte fleißig am Werkeln ist. Doch sie strahlt auch über das ganze Gesicht. Sie mag’s ja auch so wie ihr Mann, der heute früh wieder die knapp 400 Meter aufgestiegen ist zur höher und einsamer gelegenen Oberen Gemstelhütte. So sind sie eben Gastgeber geworden – und was für welche. Die Zukunft: knorrig und heimelig Sabine versucht Struktur reinzubringen, während Matl primär seinem Instinkt folgt. „Wenn einer mit Sonderwünschen ankommt, dann sag einfach Jaja und mach dann doch dein Ding“, erklärt Matl seine Strategie. „Da waren einmal Wohlhabende, die mit dem Auto zur

Hütte fahren wollten. Da hab ich nur gesagt: Ja klar, und ich flieg euch mit dem Heli wieder raus. Die waren aber dann super zufrieden. Der gewünschte Champagner wurde mit Eis gekühlt, das ich oben vom Berg geholt hab. „Sowas von originell“, haben sie gejubelt. Und dann ist es schon auch schön, wenn so Delikattypen meinen, sie hätten noch nie so gut gegessen. Vielleicht denken sie sogar ein wenig um.“ Hier oben gibt es eben keinen Latte Macchiato, dafür eine Gamswurz nach eigenem Rezept. Einen guten Kaffee bekommt man aber demnächst dann im Tal von der Familie Fritz. Dort hat nämlich Matl vor ein paar Jahren das nächste Projekt aufgetan, als die Gemeinde Mittelberg beschloss, das alte, denkmalgeschützte Gemeindehaus zu verkaufen. Bei der Begehung der Verantwortlichen kam Matl zufällig auf dem Bike vorbei. „Da hat einer von ihnen gerufen: „Matl, das wäre doch was für dich.“ Ich habe angehalten, gefragt, um was es geht und dann hat schon mein Bauch Ja gesagt.“ Es gab viele Bewerber für das geschichtsträchtige Walserhaus, aber

Matls Konzept eines heimisch-heimeligen Cafés mit Verkauf von Produkten aus der Region überzeugte. Die Renovierung dauert allerdings noch immer an. Jeder Zentimeter braucht seine Zeit, seine behördlichen Genehmigungen und seine Handwerker, wie zum Beispiel bei den traditionellen Walser Fenstern. „Es hat gedauert, bis ich den Mathies Xander gefunden habe, der sie machen wollte. „Das braucht Zeit“, hat er gesagt – ich meinte nur: Die haben wir.“ Wir als Gäste würden uns aber schon freuen, wenn das Walserhaus recht bald seine alten, knorrigen Türen für uns öffnet und uns der Gastgeber vielleicht neue Geschichten zur Gamswurz auftischt. ■ Text: Sissi Pärsch Bilder: Martin Erd

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GenussRegion – schmecken wo’s herkommt

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Genussvolle Lebenskunst und gesunde Vielfalt im Kleinwalsertal Genuss beginnt bei den Zutaten. Das Kleinwalsertal setzt dabei auf Regionalität, Saisonalität und eine enge Zusammenarbeit von Landwirten, Jägern, Produzenten und Gastronomen. Neben den regionalen Spezialitäten und Erzeugnissen der Walser Buura (Bauern) stehen in der GenussRegion vor allem zwei Leitprodukte im Vordergrund: Kleinwalsertaler Wild und Rind.

Genusswandern und Kochen auf der Alp Was passiert, wenn man einen Wanderführer und ehemaligen Haubenkoch in eine Alpküche steckt? Herbert Edlinger nimmt Sie mit auf eine spannende Wanderung, bei der Sie nicht nur das Netzwerk aus Landwirten und Gastwirten kennenlernen, sondern auch schmackhafte Kräuter von der Wiese sammeln. Auf geht es damit zur Unteren Wiesalpe – eine reine Ziegenalpe! Dort gibt es dann nicht nur die feine Kräuterbutter, denn das Alpleben hat kulinarisch viel mehr zu bieten. Milch, Käse und Landjäger sind nur wenige der vielfältigen Erzeugnisse von Kuh & Co.. Legen Sie mit Hand an und spüren Sie die Frische und Qualität unserer einfachen, dafür umso besseren regionalen Produkte. Jeden Donnerstag um 9.30 Uhr Dauer ca. 4,5 Stunden Teilnahme € 25,- inkl. Brotzeit und Gruß aus der Alpküche Geeignet für Kinder ab 7 Jahren in Begleitung Erwachsener (Kinder bis 14 Jahre frei) Von 6. Juni bis 26. September 2019

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WANDERBARES KLEINWALSERTAL Spazieren, Wandern, Bergsteigen, Klettern, Laufen, Nordic Walken, Canyoning . . . Außerordentlich vielseitig und abwechslungsreich ist sie, die Wanderregion Kleinwalsertal. An jeder Ecke gibt es ein anderes Tal zu erkunden, entdeckt man einen neuen Berg, der wenig weiter schon wieder ein völlig anderes Gesicht zeigt. Der Panoramablick ist gewaltig - und das nicht nur vom Gipfel aus. Schon von den Höhenwegen, die auf 1.300m bis 1.500m Höhe liegen, ist die Szenerie beeindruckend. Es spielt also keine Rolle, ob man sich für eine Genusswanderung entscheidet und „nur“ die bequemen Wege in die Seitentäler oder die Höhenwege erwandert - von denen auch viele mit Kinderwagen begehbar sind oder ob man die Bergstation oder gar den Gipfel erklimmt - hier sind keine Grenzen gesetzt. Kletterer kommen an unseren Kletterbergen, dem Kletter- und Hochseilgarten und auf den vier Klettersteigen auf ihre Kosten. Der Erlebnissteig an der Kanzelwand ist sogar für Kinder ab 8 Jahren geeignet.

Grenzenlos Wandern Buchen Sie die grenzenlose Vielfalt der Walser Bergwelt – ob im Frühjahr zur Alpenrosenblüte, zum Bergsommer oder im goldenen Herbst inklusive Ihrer Wunschunterkunft und Bergbahnticket für alle Bergbahnen und Sesselbahnen im Kleinwalsertal und in Oberstdorf.

Die Wege beginnen meist vor der Haustüre und der Walserbus, der mit Ihrer Gästekarte inklusive ist, verkürzt Ihnen bei Bedarf so manche Wegstrecke. An den Wegen laden über 40 Hütten, Sennalpen und Bergrestaurants und gut 300 “Bööchle” - Bänke zum Einkehren, Verweilen und Genießen ein. Acht Berg- und Sesselbahnen erleichtern Ihnen den Aufstieg, gerne auch mit Kinderwagen. Ob Gipfelerlebnis, Sonnenaufgangstour oder ein Spaziergang am Wasser, das Kleinwalsertal hat mit einem Wanderwegenetz von circa 200 km - zusammen mit Oberstdorf sind es über 400 km - in drei Klimazonen und einer Höhenlage von 1.000m bis 2.536m viel zu bieten!

Das Angebot ist gültig von 11. Mai bis 3. Nov. 2019 und beinhaltet: • Übernachtung in Ihrer WunschUnterkunft - Ferienwohnung, Gästehaus oder Hotel • Bergbahnticket für alle Bergund Sesselbahnen im Kleinwalsertal und Oberstdorf www.kleinwalsertal.com/travelshop


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Der Gschtrüübelhof ist ein wunderbares Ausflugsziel, auch weil man hier richtig gut essen kann.

„Da kann man Ponyreiten!“ Mehr brauche ich nicht zu sagen. Josefine strahlt. Mit ihren vier Jahren hat sie die Liebe zu Pferden schon erwischt. Frech durch die Wälder reitende Mädchen, Feen und Einhörner, das ist der Stoff, aus dem die Träume meiner Nichte gemacht sind und von so vielen anderen Mädchen wohl auch. Josefine und ihre Freundin Leni (5) können es kaum erwarten, dass es los geht. Wir haben uns mit Moni und ihren beiden Kindern Emmi (6) und Elias (4) im Wäldele verabredet. Genauer gesagt auf dem

kürzlich eröffneten Gschtrüübelhof. Der Natur-Erlebnishof ist der wahr gewordene Lebenstraum von Isabella und Matthias Büttner. Sozusagen ein „Durcheinander“ von Menschen und Tieren, denn dafür steht „Gschtrüübel“ im Walser Dialekt. Ein Ort, an dem jeder am Hofleben teilhaben kann und alle im Einklang mit der Natur leben. Eine Idee, die entstanden ist, als sie die Sommer noch als Sennerfamilie auf der Alp verbrachten, erst in der Schweiz und später auf der Oberen Lüchlealp im Kleinwalsertal. Ihre Töchter Leni (11)

und Lisa (9) sind auf der Alp groß geworden. Nesthäkchen und Wildfang Laurin (3) kann sich daran zwar nicht mehr erinnern, aber auch sein Leben sind die Tiere, vor allem sein treuer Begleiter Hofhund Coy. Neben dem stattlichen neugebauten Holz-Blockhaus steht ein über 300 Jahre alter Stall. Er wurde liebevoll saniert und ist heute das Zuhause von acht Kühen, zwei Ziegen, drei Ponys, zwei unterhaltsamen Minischweinen und derzeit einer Schar junger Meerschweinchen und Hasen. Während


Auf dem Natur-Erlebnishof

DAS LEBEN IST EIN PONYHOF! UND DER GSCHTRÜÜBELHOF NOCH SO VIEL MEHR. Matthias als gelernter Koch sich in erster Linie um die Küche und Hofstube kümmert, treffen wir Isabella im Stall. Mit wehenden blonden Haaren und blitzenden blauen Augen kommt auch schon Lisa angeritten. Im Nu fliegen ihr die Herzen unserer Nachwuchsreiter zu. Wann immer es geht, helfen Lisa und Leni ihrer Mama im Stall und beim Ponyreiten. Ruhig und gelassen erklärt Lisa, was die Ponys mögen und was nicht, sie hilft beim Aufsitzen und allem, was dazu gehört. Moni und ich sind längst abgemeldet. Während Emmi

und Elias, Josefine und Leni die Ponys satteln und mit Isabella und Lisa auf einen kleinen Ausritt durch Wiesen und Wälder gehen, steuern wir die geschützte Sonnenterrasse im Innenhof an. Erleben, staunen und Spaß haben Kinder lieben den Gschtrüübelhof nicht nur wegen dem Ponytrekking. Bei allem, was es im Stall zu tun gibt, darf man mitanpacken oder auch einfach nur beobachten. Isabella und Matthias möchten Kindern den Raum und KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 15


verschiedene Möglichkeiten geben, um sich auf die Tiere einzulassen. Den Hof erleben, staunen und Spaß haben und dabei einen achtsamen und respektvollen Umgang mit den Tieren lernen, das ist ihr Ziel. Nach ihrem Ausritt dürfen Emmi und Elias, Leni und Josefine beim Putzen der Ponys helfen. Sie scheinen kein bisschen müde zu sein, für eine Stärkung können wir sie noch nicht begeistern. Ein Schluck Apfelschorle muss reichen, denn es gibt noch so viel zu tun. Vor allem Elias ist hochmotiviert zum „richtig Schaffen“ und ist gleich zur Stelle, als Isabella anfängt den Stall der beiden Minischweine zu misten. Sanny und Mascha sind unheimlich neugierig und vor allem verspielt. Wo auch immer Elias mit der Schaufel Hand anlegen will,

stellt sich einer der beiden vor ihn und will spielen. Emmi kommt zur Hilfe und lenkt die beiden Grunzer mit Futter ab. Leni und Josefine sind bei den Meerschweinchen und Hasen hängen geblieben. Geduldig versuchen sie, die putzigen Nager mit frisch gesammeltem Klee und Gras aus der Reserve zu locken. Zufrieden strahlen die Mädchen, als die sonst so flinken Tiere zur Ruhe kommen und sich von ihnen streicheln lassen. Der Gschtrüübelhof ist ein wunderbares Ausflugsziel, auch weil man hier richtig gut essen kann. So wie man hier in der Landwirtschaft versucht, im Kreislauf der Natur zu wirtschaften, so kommt auch nur auf den Tisch, was aus ökologischer Herstellung und tierfreundlicher Haltung stammt. Wenn möglich vom eigenen Hof, Partnern


aus der Region und immer naturbelassen, ohne Geschmacksverstärker und Transfette. Und auch als Vegetarier kommt man auf seine Kosten, abseits der sonst üblichen Verlegenheits-Nudelgerichte. Mittlerweile haben auch unsere vier Pferde- und Schweinchenflüsterer einen Bärenhunger. Gerade als das Essen kommt, türmen sich dunkle Wolken auf und in Windeseile braut sich ein waschechtes Sommergewitter zusammen. Schnell ziehen wir in die gemütliche Hofstube um. Während es draußen donnert und der Regen prasselt, lassen wir es uns gut gehen. Holz, Lehm und Stein sind die prägenden Materialien im Inneren des Gschtrüübelhofs. Große Tische laden ein, gemeinsam zu essen und sich auszu-

tauschen. Man genießt das Flair eines modernen Gasthauses, in dem man die Natur als Lehrmeister schätzt und offen für Neues ist. So schnell wie das Gewitter kam, ist es auch wieder vorbei. Die Tische und Stühle auf der Terrasse sind schon wieder trocken und Moni und ich setzen uns nochmal in die Sonne. Schließlich gibt es noch ein Highlight zu entdecken: den Spielplatz mit dem wohl coolsten Baumhaus im Kleinwalsertal. Als ich Leni und Josefine nach Hause bringe, machen sie dem Gschtrüübelhof das größte Kompliment. „Wann gehen wir wieder zum Schtrüübelhof?“ Auch wenn es mit dem Namen noch etwas holpert, der Tag war ein Traum für Klein und Groß. Kennenlernen kann man den Gschtrüübelhof und seine Bewohner bei betreuten Mit-Mach-Aktionen. Für das Ponytrekking am besten vorher anmelden und einen Termin vereinbaren. Die Türen des begehbaren Stalls stehen Sommer und Winter immer offen, auch wenn die Sonne mal Pause macht, gibt es hier immer etwas zu tun. Zum Gschtrüübelhof kommt man am besten

direkt mit dem Walserbus Linie 3. Oder man fährt mit der Linie 5 bis zur Auenhütte und macht von dort einen gemütlichen Spaziergang durch das Oberwäldele. Der Ausflug lässt sich natürlich auch wunderbar mit einer der Wanderungen entlang des Schwarzwasserbachs verbinden. Das Kinderprogramm „Burmis Abenteuerferien“ bietet viele weitere tolle Angebote, bei denen man der Natur spielerisch auf der Spur ist. Denn was man versteht und liebgewinnt, das schätzt und schützt man. So gibt es zum Beispiel einen Ausflug auf die Alp, bei dem man der Hüttenwirtin helfen darf, und auch der beliebte Wildnistag ist immer ein unvergessliches Abenteuer in der Natur. ■ Text: Britta Maier Bilder: Frank Drechsel www.natur-erlebnishof.at

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Anleitung für ein DIY Insektenhotel

WERDEN SIE HOTELIER Wenn Sie unser BE[E]Kleinwalsertal Projekt im letzten Jahr mitverfolgt haben, kennen Sie ja schon unseren Bienenund Insektengarten vor dem Walserhaus in Hirschegg. Und vielleicht haben Sie dort auch unser großes Insektenhotel entdeckt? Die neu erbauten „Eco-Lodges“ sind zu 100 Prozent aus Naturmaterialien, die ausschließlich aus der Region stammen. Das Hotel bietet rund 10.000 komfortable Betten für Insekten jeder Art. Der Aufenthalt ist kostenlos, eine

Reservierung nicht notwendig. Die rund 400 Quadratmeter Gartenfläche vor dem Hotel bestehen in vollem Umfang aus einem bunten wie reichhaltigen Blühgarten, in dem sich alle Gäste kostenlos und rund um die Uhr bedienen dürfen. Auf eine Golfrasenanlage sowie Gartenpflege wird bewusst verzichtet. Externe Gäste der menschlichen Gattung sind herzlich eingeladen, den neuen Blühgarten und die Eco Lodges zu besichtigen.

Was Sie benötigen: SCHNUR + TAPE

STIFTE

DOSEN

CUTTER MESSER ALTE ZEITUNG

SCHERE


Emma und Elmi haben in dieser Ausgabe eine großartige Idee, wie auch Sie ein kleines Hotel für Besucher Ihrer Blühpflanzen bauen können. Tja, aus Kindern werden Teenager und was macht eine 12jährige Teenagerin am liebsten? Richtig, Hausaufgaben! Da ist meine Tochter Emma wohl nicht ganz meiner Meinung. Oft ist es ein großes Thema, wie und wie oft am Tag das Handy benutzt wird. Diese Unterhaltungen kennen alle Eltern sicherlich zur Genüge. Aber richtig genutzt bietet das WWW auch viele hilfreiche Informationen und Tipps. Immer wieder verschwindet meine Tochter an den Wochenenden in ihrem Zimmer. Meist wird es dann ruhig, sehr ruhig im Haus. Beängstigend ruhig sogar! Irgendwann hat mir meine Mutter mal gesagt: „Wenn du eigene Kinder hast und es wird ganz ruhig im Kinderzimmer – dann ist etwas im Busch. Dann musst du aufpassen!“ Bisher habe ich Glück und meistens geht irgendwann Emmas Zimmertüre auf und sie kommt voller Elan zu mir und bittet mich um Werkzeug, Materialien und manchmal sogar Hilfe. Dann weiß ich genau – jetzt ist DIY-Time. Ja, da habe auch ich erstmal nachfragen müssen, was denn DIY bedeutet. Schnell wurde ich von meiner Tochter aufgeklärt, dass es eine Abkürzung für DO IT YOURSELF ist und dass im Internet ganz viele Anleitung für DIY Projekte zu finden sind. Die letzten Tage habe ich im Internet gesucht und eine tolle Anleitung gefunden, wie man aus Dingen, die man eigentlich wegwerfen würde, ein tolles Insektenhotel für Wildbiene, Hummel & Co für den eigenen Garten oder Balkon bauen kann. Ein Upcycling Insektenhotel – ganz einfach selbst gemacht – wir zeigen Ihnen, wie es geht…

K

■ Text: Elmar Müller Bilder: Justina Wilhelm Zeichnungen: Katharina Kleiter

So wird’s gemacht:

KLEINW ALSERTAL PAPIERROLLEN IN DIE DOSE...

...BIS DIE DOSE GANZ VOLL IST! ZEITUNGS STREIFEN + TAPE

PAPIER ROLLE

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BE(E) KLEINWALSERTAL – SEI DABEI

Damit das Kleinwalsertal eine Oase für Insekten und Bienen bleibt, wurde das Projekt BE(E) Kleinwalsertal ins Leben gerufen. Gegenüber des Walserhauses in Hirschegg ist im Sommer 2018 ein Blühgarten mit einem großen Insektenhotel aus Naturmaterialien entstanden, der verschiedensten Insekten- und Wildbienenarten als Heimat dienen soll. Im Garten selbst werden interessante Fakten zu Bienen und Insekten dargestellt, Bänke laden zum Verweilen, Beobachten und Genießen ein. Für unsere Gäste haben wir mit Experten eine Blumensamenmischung

zusammengestellt – diese erhalten Sie kostenlos an unserem Informationsschalter im Walserhaus in Hirschegg. So können Sie auch Zuhause im Garten oder auf dem Balkon selbst eine kleine Bienenoase anlegen und unser BE(E) Kleinwalsertal Projekt wird langsam aber sicher hinaus in die Welt getragen. Auch auf Ihren Wanderungen durch das Kleinwalsertal werden Sie zukünftig immer wieder auf Informationen über BE(E) Kleinwalsertal stoßen. Alle BE(E) Kleinwalsertal Informationen und Termine finden Sie unter www.kleinwalsertal/bee

ZU BESUCH BEIM IMKER: VON BIENEN UND HONIG Erfahren Sie, welche Funktion Bienen in der Natur erfüllen und wie das Imkerhandwerk zum Erhalt der Kulturlandschaft beitragen kann. Imker Kurt Müller nimmt Sie mit in die spannende Welt der fleißigen Tierchen. Termine: 31.05., 07.06., 14.06., 28.06., 12.07., 26.07., 09.08., 16.08., 23.08., 06.09. 14:00 Uhr, Haltestelle Außerriezlern € 9,- p.P. (Kinder bis 12 Jahre frei, nur in Begleitung Erwachsener)


Burmis ABENTEUERFERIEN Spannende und echte Bergerlebnisse für Kinder und Familien vom 8. Juni bis 8. September und 29. September bis 3. November 2019 Hier dreht sich alles um das Entdecken der einzigartigen Walser Bergwelt und die gemeinsame Zeit mit der Familie - betreut von professionellen Bergführern und Wildnispädagogen. MO Kletterabenteuer am Fels Ein cooles Erlebnis für Alpinzwerge! Klettern und Abseilen an der Felswand im Naturklettergarten - betreut und gesichert von professionellen Bergführern der Bergschule. Nervenkitzel garantiert! MO Sicher am Seil: Klettersteigschnupperkurs Hier geht es um die richtige Sicherungstechnik und das richtige Verhalten am Berg. Die optimale Vorbereitung für den Klettersteig. DI Großes Bergabenteuer für Familien Ein Tag voller Abenteuer: Klettern im Klettergarten, Bachüberquerung auf der Seilbrücke, Flying Fox und Abseilen aus schwindelerregenden 40 Metern Höhe. Ein Erlebnis, das man nicht so schnell vergisst! DI Die Kräuterkobolde Kann man Brennesseln essen? Sind Gänseblümchen Medizin? Erlebt einen spannenden Nachmittag in der Wunderwelt der Kräuter mit unserer ausgebildeten Kräuterexpertin Susanne. MI Kreative Naturwerkstatt Die Natur liefert uns die Werkstoffe für einen kreativen Nachmittag. Wir gehen raus und sammeln gemeinsam Naturmaterialien, um anschließend zu schnitzen, filzen, einen Bogen oder kleine Zwergenhäuser zu bauen. MI Ausflug auf die Alp für Familien Wie kommt die Milch ins Glas, wie die Löcher in den Käse? Erfahrt mehr über das Alpleben auf unserem Weg ins Bärgunttal. FR Flying Fox Die Kinder „fliegen“ in rasanter Fahrt an Rollen auf einem Drahtseil durch eine Schlucht des Schwarzwasserbaches. Was sich so gefährlich anhört, wird durch die perfekte Sicherung von Profis mit Klettergurten zum risikofreien Abenteuerspaß.

DO Bike Trails 4 Youngsters Ein erfahrener Bike-Guide zeigt die besten Trails (leicht bis mittelschwer) und gibt Tipps zur Fahrtechnik. DO & FR Wildnistage Natürlich Spielen und Entdecken! In der Natur wird aus dem Schatz der Möglichkeiten, die bereit stehen, ausgewählt. So wird beispielsweise eine Schutzhütte gebaut, ein Lagerfeuer ohne Feuerzeug und Streichhölzer entzündet, Werkzeug hergestellt oder Spurenlesen geübt. ACHTUNG: Donnerstags gibt es den Wildnistag auch für die ganze Familie.

www.kleinwalsertal.com/travelshop

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Neben dem wรถchentlichen Programm laden wir Sie und Ihre Kinder ein, das Kleinwalsertal zu erkunden - denn in Burmis Abenteuerland gibt es viel zu entdecken!


BURMIS TIPPS 1

Burmi Weg Nur wenige Gehminuten von Hirschegg oder Riezlern entfernt, haben Kinder und oft auch Papa und Mama Mordsspaß am Miniseilgarten, beim Burmi-Zielwurf, in der Burmi-Höhle und an anderen Natur-Spielstationen.

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Burmi Wasser Rund ums kühle Nass dreht sich dieser Erlebnispfad für kleine Wassermänner und frauen, der von der Bergstation der Kanzelwand zum beliebten Riezler Alpsee führt. An verschiedenen Stationen mit Gumpen, Wasserrädern und Schleusen können die Kinder nach Herzenslust mit Wasser experimentieren.

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SöllereckRodel Die Sommerrodelbahn verläuft auf 850m auf einer kurvigen Strecke mit eingebauten Sprüngen und Wellen. Die 2-sitzigen Rodel erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 40km/h. Mittels Bremsen kann jedoch jeder sein Tempo selbst bestimmen.

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Kletterwald Söllereck Vom spielerischen Kinder Parcours bis zur sportlichen Erwachsenen Route - hier findet jeder seine Herausforderung. Selbstständig gesichert können alle Besucher ihre eigenen Aktivitäten frei wählen.

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Bolzplatz Mittelberg Dort macht das Kicken so richtig Spaß und man kann sich ordentlich austoben.

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Reiten Geführte Ausritte - auch für Anfänger gibt’s bei Pferdewirtin Jeanette Feurstein. Ponyreiten kann man beim Eberlehof in Riezlern. Dort gibts auch einen Kleintierstall mit Walliser Schwarznasen-Schafen, Hasen und Katzen, Ponys und den Hängebauchschweinen Rosalie und Rudi. Auch beim Gschtrüübelhof in Hirschegg kann man reiten.

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... noch mehr Freizeitspaß Minigolfplatz, Spielplätze, Pit Pat, viele Bäche zum Plantschen, Kugelbahn, Bertis Schatzsuche und anderes mehr.

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Zum Dahinschmelzen

WIE EIN WALSER DIE EISMACHER-KUNST ENTDECKT Erfrischend fruchtig, echt schokoladig, einfach natürlich. Ein Eis geht immer, besonders, wenn es so gut schmeckt und aus besten Zutaten hergestellt wird. Hört sich ganz nach Ihrem Geschmack an? Dann ist es Zeit, MILUH Gelato Naturale kennenzulernen. Dahinter steckt nicht nur leckeres Eis aus heimischer Bergbauernmilch, sondern auch die Geschichte eines Walsers, der keine halben Sachen mag und der neue Wege geht, um die Kuh samt Landwirtschaft vom Eis zu holen.

Es heißt, der Italiener Marco Polo hat eine Rezeptur für die Herstellung von Speiseeis Ende des 13. Jahrhunderts von einer seiner China-Reisen mitgebracht. Seitdem haben die Italiener die Zubereitung von Eis perfektioniert und gelten als Meister auf dem Gebiet. Roman Feurstein musste nicht ganz so weit in die Ferne schweifen. Es war ein Ausflug im Sommer 2017 in eine Walsersiedlung in Vorarlberg, der die Weichen für seine Zukunft als Eismacher stellte. Der Hüttenwirt dort servierte feines Speiseeis aus eigener Herstellung. Roman war begeistert, das Eis über-

zeugte geschmacklich, aber vor allem brachte es ihn auf eine Idee. In einer Zeit, in der nach wie vor Quantität vor Qualität geht und sich der Milchpreis auf einer kontinuierlichen Talfahrt befindet, ist er ständig auf der Suche nach neuen Wegen, um die Landwirtschaft seiner Eltern zu sichern. Mittlerweile hat er den Hof übernommen und es fällt ihm schwer zu akzeptieren, dass man einen anderen Beruf ausüben muss, um sich die Landwirtschaft sozusagen als Hobby leisten zu können. Roman war Feuer und Flamme von der Idee, selbst Eis herzustellen. Für

Käse und Joghurt gibt es im Tal bereits eine Reihe von Produzenten, ein Eis aus der eigenen Milch wäre allerdings eine Premiere. Er tauschte sich mit dem Hüttenwirt aus und kaum zuhause, recherchierte er nächtelang im Internet. Die gebrauchsfertigen Rundum-sorglosPakete, die es für die selbstständige Eisherstellung gab, überzeugten ihn aber nicht. Für Romans Geschmack steckte darin zu viel Fertigprodukt. Wenn er Eis macht, dann sollte es ganz natürlich und rein sein, so wie auch die Milch aus seiner Landwirtschaft - ohne künstliche Aromen, Farbstoffe, Konser-


vierungsmittel und Volumenverstärker. Roman wollte hundert Prozent ehrliches Genuss-Handwerk. Ein Landwirt und gelernter Elektroinstallateur will Eismacher werden? So manch einer runzelte die Stirn, wenn er von dem Vorhaben hörte. Unterstützung fand Roman von Anfang an bei seiner Frau Isabella. Aber auch die Firmen, bei denen er sich über Eistechnik und die erforderlichen Maschinen informierte, waren von dem Mut und der Leidenschaft, mit der Roman an die Sache heranging, begeistert. Sie bestärkten ihn in seinem Vorhaben, eine

Eismanufaktur aus eigener Kraft aufzubauen und auch in dem Entschluss neben der eigenen Bergbauernmilch ausschließlich hochwertige Rohstoffe in Bio-Qualität zu verwenden. Sie stellten wertvolle Kontakte her und Roman absolvierte nicht nur klassische Kurse rund um die Herstellung von Eis, sondern machte auch ein Praktikum bei einer traditionellen italienischen Gelateria in der Nähe von Stuttgart. Schließlich ist das Eismachen an sich kein Hexenwerk, doch den Unterschied machen die Feinheiten. Dafür braucht es Erfahrung, Kreativität und ein biss-

chen Familiengeheimnis. Auch die italienischen Eismeister zeigten sich von dem Quereinsteiger beeindruckt. Sie versorgten Roman mit wertvollen Tipps, standen mit Rat und Tat zur Seite und sie teilten ihre wohlbehüteten Rezepte mit ihm. Mittlerweile war es tiefer Winter im Kleinwalsertal und die Natur zeigte sich in ihrerm weißen Kleid. Auf dem Feurstein-Hof war der Bau der kleinen EisWerkstatt so gut wie fertig. Roman las und las, und tauchte immer tiefer in die bio-chemischen Prozesse ein. Er wollte verstehen, warum ein Eis nicht nur gut, KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 25


sondern eben sehr gut wird. Wie man das ideale Mischverhältnis der verschiedenen Zuckerarten findet und wie die perfekte Komposition mit der richtigen Dichte, Körper und Schmelz gelingt. Und obwohl langsam alles Form annahm, die Geräte installiert und erste Testproduktionen anliefen, fühlte sich Roman manchmal wie auf einer Fahrt ins Grüne. Hatte der Familienvater zu viel gewagt und seinen sicheren Job zu früh an den Nagel gehängt? Letzte Zweifel wurden ausgeräumt, als er auf einem weiteren Eisseminar Christian Schaberreiter kennenlernte. Der renommierte und preisgekrönte Pâtissier aus Tirol interessierte sich für Romans Geschichte, für den Walser Bergbauernhof und seine Zukunft. Sie blieben über das Seminar hinweg in Kontakt und schließlich kam Christian Schaberreiter ins Kleinwalsertal, um gemeinsam mit Roman und Isabella am Feinschliff der Rezepturen zu arbeiten. Die Sache mit der Cremigkeit Ein nicht unerhebliches Detail ist der Fettgehalt der Milch. In der Regel sind Eis-Rezepte auf entrahmte H-Milch ausgelegt, nicht auf die fettreichere Vollmilch, wie sie für MILUH Eis verwendet

wird. Je nach Weide kann der Fettgehalt der Milch im Sommer zwischen 3,9 und 4,5 Prozent schwanken. Eine Dezimalstelle kann bereits einen sehr großen Unterschied machen und wird von Roman in der Rezeptur berücksichtigt. Neben einer Eismaschine, die Vollmilch verarbeiten kann, hat er zusätzlich in einen separaten Pasteurisator investiert. Somit kann er seine Milch selbst pasteurisieren und darf sie auch direkt an die Gastronomie verkaufen. In dem Gerät liegt aber auch ein Geheimnis für die Cremigkeit des MILUH Milcheis, denn die fertige Eismasse wird darin vor der Abfüllung mehrere Stunden „durchgezogen“. Erst dann werden die Becher von Hand abgefüllt und kommen zum Nachreifen in den Schockfroster. Dagegen setzt die Lebensmittelindustrie auf ein Mehr an Zucker und chemische Zusätze, um das Eis cremig zu machen. Zudem wird der Eismasse Luft untergeschlagen, während sie in einer Kühlmaschine friert. Eine handelsübliche fünf Liter Eispackung bringt oft nur 2620 Gramm auf die Waage. Bei den von Hand abgefüllten MILUH Bechern sind es ganze 4000 Gramm. Leider gilt also, je mehr Zucker und Luft, desto cremiger ist das Eis und

„Roman war Feuer und Flamme von der Idee, selbst Eis herzustellen“


desto leichter lässt es sich portionieren, selbst wenn es bei Temperaturen von -18 Grad gelagert wird. Für Eis, das handwerklich hergestellt wird wie MILUH Eis, empfiehlt sich dagegen eine Temperatur von -15 Grad, dann bleibt es auch schön cremig. Am Ende schmeckt Eis so gut wie die Zutaten Es ist so einfach, wie es klingt. Je hochwertiger und reiner die Zutaten, desto besser schmeckt das Eis. Zurückhaltend wird bei MILUH mit Zucker umgegangen, damit sich der natürliche Geschmack der verschiedenen Zutaten entfalten kann. Wie so oft hat uns die Industrie die Geschmacknerven auch beim Eis schon etwas verdorben. Was an echten Zutaten fehlt, gleichen künstliche Aromen und Farbstoffe aus. Das beste Beispiel ist Vanilleeis, bei dem die Hersteller mit synthetischen Aromen nachhelfen, nicht zuletzt weil der Preis für Vanille nach wie vor in schwindelerregender Höhe liegt. Die gelbe Farbe stammt übrigens nicht von der Vanille, sondern von Karotinen. Statt Sahne steckt in industriell erzeugtem Eis in der Regel billiges Pflanzenfett, künst-

liche Bindemittel und Volumenverstärker lassen es geschmeidig bleiben. MILUH setzt dagegen auf die Natur. Neben der eigenen Milch werden ausschließlich Zutaten in Bio-Qualität verwendet und die erforderlichen Bindemittel von Agrimontana werden auf Naturbasis hergestellt. MILUH ist ein Familienprojekt. Während Roman und Isabella nahezu rund um die Uhr Eis produzieren, den kleinen Laden betreiben und auch die Gastronomie beliefern, versorgt und melkt Vater Oskar die MILUH Hauptlieferanten. Natürlichkeit ist auf dem Speiseplan der vier Milchkühe das oberste Gebot. Während sie den Sommer auf unterschiedlichen Weiden im Tal verbringen und auf saftigen Wiesen mit frischen Kräutern grasen, gibt es im Winter in erster Linie sonnengetrocknetes Heu. In nur einem Jahr ist das Eismacher-Handwerk für Roman zur Lebensaufgabe geworden. Eine Herzensangelegenheit, denn für ihn ist es ein Weg, um die Landwirtschaft seiner Familie weiterzuführen und den Lebensraum Kleinwalsertal zu pflegen und zu erhalten. Wenn es die Zeit zulässt, dann findet man ihn sehr wahrschein-

lich in einem der vier Alpgebiete, welche die Familie gepachtet hat. Dann packt ihn die Sehnsucht nach dem ÄlplerLeben, denn schon als Kind und Jugendlicher hat er die Sommer hier verbracht. Heute schaut Mutter Herlinde auf 60 Stück Jungvieh, aber so gut es geht versucht Roman, sie dabei zu unterstützen. Im Frühling 2018 konnte MILUH offiziell mit dem Verkauf starten. Schnell fanden sich zahlreiche Abnehmer unter den Hotels, Restaurants und Hütten. Um das feine Milcheis und die laktosefreien Sorbets zu verkosten, besucht man Roman und Isabella am besten im eigenen Laden in Riezlern. Dort gibt es die saisonal wechselnden Sorten in der Waffel und auch im 500 ml Becher für zu Hause. Sobald es eine neue Kreation gibt, erfährt man das auch direkt auf Facebook. Gern gesehen sind dort auch Wünsche für das Winter-Sortiment - gebrannte Mandel, ZimtPflaume – wir lassen uns überraschen. Ein Eis geht schließlich immer. ■ Text: Britta Maier Bilder: Frank Drechsel

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Wolfgang Hilbrand -

KULTUR TO GO Wolfgang Hilbrand und der Walser Kulturweg – zwei, die zusammengehören wie Ifen und Gottesackerplateau. Ein Gespräch mit dem Ideengeber und ehemaligen Kulturreferenten sowie Volksschulleiter.

Ich stehe mit Wolfgang Hilbrand vor der Pfarrkirche ’St. Jodok’, in Mittelberg, dem Startpunkt einer seiner Kulturrunden durch’s Kleinwalsertal. Der Regen prasselt auf unsere Schirme, das Schmuddelwetter nehme ich dennoch kaum wahr, viel zu spannend ist

Hilbrands Erzählung zum Kirchturm – glühend, plastisch und facettenreich. „Schauen Sie hinauf“, werde ich nett aufgefordert. Ich folge der Bitte – Regentropfen fallen mir ins Gesicht, während der ehemalige Schuldirektor fast schwärmerisch den Turm erklärt: „Die

Walser haben gleich nach ihrer Einwanderung, die auf die Zeit 1270 bis 1290 zurückgeht, damit begonnen, eine einfache Gebetsstätte zu errichten und zur Kapelle auch noch diesen monumentalen Turm zu bauen.“ Ich erfahre, dass die Grundmauern über dem


„Der Walser Kulturweg soll eine wertvolle Bereicherung und Ergänzung von Wandermöglichkeiten sein, denn im ’Erwandern der Landschaft’ entsteht ein unmittelbares Interesse an der kulturellen Eigenart des Tales.“ Wolfgang Hilbrand

Fundament zweieinhalb bis drei Meter dick sind und sich bis zum Glockenturm verjüngen. Der Helm wurde erst 1675 als achteckiger Spitzturm aufgesetzt. Damit ist der Mittelberger Turm 66 Meter hoch, 33 Meter bis zur Glockenstube und weitere 33 Meter bis zur

Turmspitze. Der Umfang des Fundaments misst auch noch einmal 33 Meter. Wie auf ein Stichwort fangen just die 6 Glocken an zu läuten. „Der Turm ist über 600 Jahre alt und musste noch nie saniert werden“, schwärmt Hilbrand weiter und spricht von

„seinem Turm“, der ihn immer wieder aufs Neue beeindruckt. Der Schulleiter a. D. weiß, wie man seine Zuhörer begeistert – später erfahre ich, dass der Beruf des Lehrers seine große Leidenschaft war. Ein Hobby, das er zum Beruf gemacht hat. KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 29


Deutsch, Englisch, Geographie und Sport hat er von 1972 bis 1986 an der Hauptschule Kleinwalsertal unterrichtet. Ab 1986 bis zur Pensionierung leitete Hilbrand die Volksschule in Mittelberg, die er einst selbst als Schüler besuchte und die zu seiner Zeit aus einer ’Einklassigen Schule’ mit 16 Schülern von der ersten bis zur achten Stufe bestand. Der Initiator des Kulturweges erinnert sich lebhaft an seinen ersten Schultag 1950: „Auf die Frage des Lehrers nach meinem Namen antwortete ich selbstsicher vor der ganzen Klasse: Wolfgang Amadeus Mozart.“ Diesen Mozart, führt Hilbrand weiter an, kannte er bis dato nur aus Radiosendungen und war schlichtweg fasziniert von seinem Namensvetter. „Die ganze Klasse brach in schallendes Gelächter aus, meine Schwester erzählte alles zu Hause und sie schämte sich noch lange für ihren jungen Bruder“, schmunzelt der Schuldirektor a. D. Allzu schlimm kann dieses Erlebnis nicht gewesen sein, denn Hilbrand ergriff selbst den Lehrerberuf und engagierte sich ehrenamtlich in der Gemeindearbeit. Wir wenden uns gesprächsmäßig wieder dem Mittelberger Turm zu, vor dem wir immer noch stehen, und den ich nun auch mit ganz anderen Augen betrachte – die Begeisterungswoge hat mich schon mitgerissen. Der Regen prasselt derweil unaufhörlich vom Himmel, was aber nicht weiter tragisch ist, das nächste Kulturobjekt steht nur wenige Meter entfernt. „Der Turm“, betont Hilbrand beim Weiterschlendern „ist

„Meine Heimatverbundenheit, meine Heimatliebe ist in den letzten Jahrzehnten durch meine ehrenamtlichen Aufgaben gewachsen“ Wolfgang Hilbrand

das echte Wahrzeichen des Walsertals.“ Die Pfarrkirche ’St. Jodok’ ist seine persönliche Lieblings-Kulturstation von allen mittlerweile 49 Objekten, Gebäuden und Weilern des „Walser Kulturwegs“, den er während seiner Funktion als Kulturreferent mit viel Pioniergeist entworfen und mit noch mehr Engagement umgesetzt hat. Ein Weg, vier Runden: Eine wertvolle Ergänzung der Wandermöglichkeiten „Der Walser Kulturweg soll eine wertvolle Bereicherung und Ergänzung von Wandermöglichkeiten sein, denn im ’Erwandern der Landschaft’ entsteht ein unmittelbares Interesse an der kulturellen Eigenart des Tales.“ Mit diesem Leitsatz von Wolfgang Hilbrand beschreiten seit 1998 kultur- und heimatgeschichtsinteressierte Gäste und Einheimische den Walser Kulturweg, der genau genommen aus vier Rundwegen besteht: Riezlern-, Hirschegg- und Mittelbergrunde sowie eine Talrunde, die etwas später dazu kam. Hilbrand hat alle Objekte, Gebäude und Weiler ausgesucht, beschrieben, mit Tafeln versehen und einen Folder dazu herausgebracht. Er IST der Kulturweg, wenn man so möchte. Walser Kulturweg – wie alles begann Der junge Lehrer Hilbrand ist nicht nur leidenschaftlicher Pädagoge, er engagiert sich, wie bereits erwähnt, in der Gemeinde: ab 1975 ist er Gemeinde-

vertreter, hatte 25 Jahre hier ein Mandat und war 15 Jahre davon Kulturreferent. In Zahlen: von 1980 bis 1995. Außerdem war er auch noch zweiter Bürgermeister, hat die Erwachsenenbildung im Tal 1977 fast im Alleingang aus der Taufe gehoben und on top eine Musikschule gegründet. Zum Kulturreferenten war es nach der Einführung der Erwachsenenbildung „nicht mehr weit“, wie er es ausdrückt und erklärt, dass man den Beruf Lehrer früher immer mit einer „Allwissenheit“ verbunden hatte. „Ich musste alles wissen, und als es 1980 galt, den Posten des Kulturreferenten neu zu besetzen, hieß es schlicht: der Lehrer macht Kultur, so ging das.“ Hilbrand hatte großen Respekt vor dieser neuen Aufgabe – seine Steckenpferde lagen bis dato nicht in Geschichte und Kultur. Aber er fuchste sich rein, verbrachte viel Zeit im Walser Mu-


seum, las in den alten Wochenblättern „Der Walser“ nach und erfuhr sukzessive mehr über seine Heimat. Hilbrand brannte fortan für die Geschichte der Walser. „Meine Heimatverbundenheit, meine Heimatliebe ist in den letzten Jahrzehnten durch meine ehrenamtlichen Aufgaben gewachsen“, erklärt der Kulturweg-Initiator. Anfang der 1990erJahre, der Kulturreferent Hilbrand hatte sich bereits ausgiebig mit der Heimat beschäftigt, wurde ein neues Tourismuskonzept vorgestellt: „Bei einer Sitzung wurde uns erklärt, dass sich Gäste künftig mehr an kulturellen Angeboten im Tal interessieren, was mich gewundert hat“, erzählt Hilbrand. „1994 hat mich der damalige Tourismusdirektor dann gebeten, einen Kulturweg zu entwerfen. Bei einer Sitzung dazu hatte ich mich um Vorschläge bemüht, mit dem Ergebnis, dass

ich allein war. Ich musste die Aufgabe selbst lösen“, erläutert er die Anfänge. In gerade mal drei Wochen entwirft Hilbrand daraufhin den Walser Kulturweg, der die Dörflichkeit darstellen sollte, mit den Abstufungen auf die drei Ortschaften: Mittelberg, Hirschegg und Riezlern. Der Entwurf ruhte dann erst einmal in der Tourismusablage ’Projekte’. Gute zwei Jahre verstrichen, in denen nichts passierte. „Dann bin ich selbst die Sache angegangen,“ so Hilbrand. Die ersten Informationstafeln hat er zusammen mit dem damaligen Druckereibesitzer Erich Stöckeler konzipiert. „Die Tafeln sollten auf das Objekt aufmerksam machen und die wichtigsten Merkmale mit wenig Text griffig beschreiben“, erklärt Hilbrand seine Vorgehensweise und räumt dann noch mit einem verschmitzten Lachen ein: „Es wird ja auch die Bildzeitung ge-

lesen, da steht auch wenig Text drin ...“ Aber, er erinnert sich zudem daran, dass gerade diese kurzen Beschreibungen problematisch waren: „Das Betexten der Tafeln verschlang mehrere 100 Stunden Arbeit, ich habe etwas geschrieben, um es wieder zu verwerfen, um wieder neu anzufangen.“ Nachdem dann alle Informationen auf die Tafeln gedruckt waren, stellte Hilbrand diese eigenhändig auf. Die Schule, betont er, habe er aber nie deswegen vernachlässigt! Das Aufstellen der Tafeln reizte ihn handwerklich und vor allem hat er sich bei der Gelegenheit auch um die Genehmigungen, eine derartige Tafel anzubringen, bei den Gebäudebesitzern gekümmert. Nicht immer ganz leicht, wie er in einem Nachsatz einräumt. Nachdem dann noch ein ’Büchlein’ geschrieben war – das man mitnehmen KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 31


konnte, um noch mehr über die Objekte zu erfahren – stand einer Eröffnung nichts mehr im Weg. Im September 1998 war dann die Präsentation im Dorfkern von Mittelberg, genauer vor dem Mesnerhaus – vor dem Wolfgang Hilbrand und ich mittlerweile stehen – fand die Vorstellung des Kulturwegs statt. Preisgekrönte Kultur to go

KULTURFÜHRER „ERLEBE UNSERE KULTUR UND TRADITION. ERLEBE DAS ORIGINAL. Originales & Originelles mit Kulturführer – Für 1,50 Euro erhältlich im Tourismusbüro „Walserhaus“ in Hirschegg

KULTUR TO GO – KURZ NOTIERT: • Mittelbergrunde: 20 Stationen, Länge: 7,9 Kilometer, Gehzeit: ca. 2 Stunden • Hirscheggrunde: 11 Stationen, Länge: 3,4 Kilometer, Gehzeit: 1 Stunde • Riezlernrunde: 10 Stationen, Länge: 13 Kilometer, Gehzeit: ca. 4 Stunden • Talrunde: 9 Stationen, Länge: 20 Kilometer, Gehzeit: 6 Stunden Weitere Informationen zu den Wegen finden Sie auch unter www.kleinwalsertal.com, Rubrik Kultur und Kulinarik.

DEN WALSERN AUF DER SPUR Was ist eine Brüüge, was ein Seelenloch oder ein Vorhuus? Auf dieser geführten Wanderung bleibt keine Frage zu Walser Baukunst und Lebensweise unbeantwortet. Gemeinde-Chronist Stefan Heim ist Walser mit Leib und Seele. Er führt unterhaltsam und mit immensem Wissen auf den Spuren der 700jährigen Walser Geschichte in Vorarlberg. Für Dialektfans gibt es auf dem Weg außerdem einen Mini-Dialekt-Kurs „zom Agää dahei“. Jeden Dienstag um 13.30 Uhr, Bushaltestelle Gemse/Bödmen Dauer: ca. 2,5 – 3 Stunden Teilnahme: € 15 (Kinder bis 14 Jahren frei) Von 21. Mai bis 31. Oktober 2019

Der Kulturweg kommt an: bei den Gästen, bei den Einheimischen und beim Vorarlberger Tourismusverband. Im Oktober 1998 wurde dem „Walser Kulturweg“ der Innovationspreis des Vorarlberger Tourismusverbandes verliehen. Das Projekt wurde als originell, vorbildlich und übertragbar eingestuft. Die Auszeichnung habe ihn schon sehr gefreut, denn „das war etwas anderes, als der klassische Tourismus, so etwas gab es sonst noch nirgend wo,“ erklärt der Initiator. Mittlerweile sind fast 20 Jahre vergangen, und vermutlich haben einige andere Regionen auf die Innovation im Tal geschielt – Kulturwege beziehungsweise Mottowege gibt es mittlerweile vielfach. Hilbrand freut’s, und erklärt gleich noch „Im Gehen bekommt man Zugang zur Kultur und zum Wandern.“ Zwei Bereiche die den Mittelberger seit Jahrzehnten antreiben. Mittelbergs Kulturdreieck: Sühnekreuz, Kirche, Ausrufstein Wir schlendern im Schneckentempo durchs Mittelberger Kulturdreieck: Sühnekreuz, Kirche, Ausrufstein. Das Wetter ist aktuell sogar für einen zweistündigen Spaziergang – so lange braucht man für die ’Mittelbergrunde’ – zu schlecht. Es regnet nicht mehr, es schüttet. Hilbrand macht mich auf den ’Uusrüafschtei’ aufmerksam, der zwischen Mesnerhaus und Kirche ’St. Jodok’ liegt, dann flüchten wir vor dem Starkregen in die Kirche. Ich lasse mir die Runde von Wolfgang Hilbrand anhand des Heftleins „Originales & Originelles“ erklären, dem ’Nachfolge-Büchle’, das neben ’Hilbrands Kulturrunden’ noch weitere informative Inhalte zur Walser Geschichte liefert. Dem Kulturreferenten a. D. war die Vielfalt bei seinen Rundwegen wichtig: Kirche, Kapelle, Mesnerhaus, Walserställe – „ein wichtiger Teil der bäuerlichen Kultur“, wie Hilbrand einräumt – die Alpe Alpenwald, der Erlenboden, das Geburtshaus von Leo Müller, das Kaplanhaus, die Schule sowie das Haus Paul in Baad,

und ganz zum Schluss, wieder im Ortskern von Mittelberg, das Haus Drechsel. Wolfgang Hilbrand ist in seinem Element, erzählt Anekdoten, macht geschichtliche und kulturhistorische Abrisse und würzt das Ganze mit einem spitzbübischen Grinsen. Kultur zum Wandern, oder wandernd zur Kultur Mich interessiert nach welchen Kriterien die Kulturwege beziehungsweise die Objekte ausgesucht wurden. Hilbrand erklärt, dass er beim Aussuchen keine Wertigkeit festgelegt hat. Was ihm allerdings wichtig war, dass in jeder seiner Kulturrunden ein historisches Walserhaus einbezogen worden ist: „Neben den Kirchen waren in der Entstehungsphase sofort die Walserhäuser dabei. Sie sind einfach –, aber für die Ewigkeit gebaut. Das Walserhaus ist als Kulturobjekt bekannt und drückt sehr viel von der Walser Kultur aus.“ Dialekt und Wohnkultur sind aus Sicht des Mittelbergers kulturelle Schwergewichte, plastische wie auch akustische Alleinstellungsmerkmale und wichtige Zeitzeugen. „Wir identifizieren uns über unsere Sprache und über unsere Wohnkultur“, erklärt der Pädagoge weiter. Was ihn besonders freut, ist, dass er mit seinem Walser Kulturweg nicht nur Gästen die Geschichte des Tals näher bringen kann, sondern auch die Einheimischen lockt. Hilbrand erläutert: „Man hat ihn (Walser Kulturweg, Anmerk. der Autorin) als Geschichtsbüchle angenommen. Die Wertschätzung der eigenen Kultur ist bei den Einheimischen gestiegen. Ein Impuls, die eventuell in Vergessenheit geratenen Kulturgüter und Kulturobjekte wieder genauer zu betrachten.“ Die Rundwege selbst richtete er geographisch und nach einer sinnvollen Wegführung aus. Aber die Kirchen stehen bei den drei ursprünglichen Walser Kulturwegen dann doch immer am Beginn der Mini-Kulturreisen. Mittlerweile gesellt sich noch eine ’Talrunde’ dazu. Dieser vierte Kulturweg erstreckt sich über alle drei Orte und beinhaltet neun ausgewählte Objekte – selbstverständlich kulturell interessante Stationen. Mit dem Versiegen der Schwefelquelle kam das zweite „A“ Hilbrand nimmt mich nach diesem kurzen Exkurs wieder gedanklich mit auf die


Mittelberger Kulturrunde und erzählt, dass es im Ortsteil Baad über viele Jahrhunderte eine Schwefelquelle gab. In Baad, das zu Zeiten des heilbringenden Schwefelwassers lediglich mit einem „a“ geschrieben wurde, herrschte reger Badebetrieb. Aus einer einfachen Badehütte entstand eine Kureinrichtung, das heutige Haus Paul. Rheuma, Gicht und Atembeschwerden wurden im hinteren Walsertal behandelt. Anfang des 19. Jahrhunderts versiegte die Quelle, urplötzlich – und kurze Zeit später bekam Baad das zweite „a“ in den Ortsnamen. Hilbrand konnte bis jetzt die näheren Umstände der Umbenennung noch nicht recherchieren. Aber sicher ist, dass das Verschwinden der Quelle damals Sonntagsthema auf dem ’Uusrüafschtei’ war... Sonntags-Ausruf – über die App im Original erleben Gleich neben dem Mesnerhaus und nur wenige Meter von der Kirche entfernt, liegt die schwere Steinplatte im Gras: Der Uusrüafschtei. Unscheinbar sieht die Platte aus, und war dabei über Jahrhunderte hinweg von großer Bedeutung. Denn hier wurden alle wichtigen Bekanntmachungen und Verordnungen verlesen. Die Tal-News gab es sonntags, nach dem Hauptgottesdienst. Mit Einführung des Amtsblattes „Der Walser“

Kulturwege in der Vorarlberg App Nehmen Sie den Walser Kulturweg doch einfach am Smartphone mit: perfekte Orientierung auf dem Weg, zusätzliche Informationen & Audiokommentare im Walser Dialekt zu vielen Stationen des Themenwegs! So finden Sie den Walser Kulturweg in der App: > Touren > Wandern > Themenweg > Walser Kulturweg Die App ist für Android und IOS verfügbar.

(1919) verlor der Info-Hotspot an Bedeutung. Hilbrand hat der Steinplatte, die auf das Jahr 1595 zurückgeht, wieder ’Leben eingehaucht’. Die wichtigsten Informationen stehen auf einer kleinen Tafel, wie an jedem seiner ausgewählten Objekte, Gebäude und Weiler. Waren die Infotafeln in der ersten Version nur in Deutsch verfasst, sind die neuen Infos zweisprachig gestaltet. Die Schrift musste dafür etwas verkleinert werden – ein Punkt, der dem pensionierten Schuldirektor etwas missfällt, aber nur ein ganz klein wenig. „Aber dafür gibt es jetzt eine App“, erläutert Wolfang Hilbrand. „Die App ist wichtig, das ist das Modernste, was es derzeit gibt, und es wird hier auch im Dialekt gesprochen.“ Ob er die Texte im „Walser-Düütsch“ gesprochen habe? „Nein, da braucht es eine ganz sympathische Stimme“, da hätte seine nicht gepasst, antwortet Hilbrand.

jetzt nur mehr fein: Salzburger Schnürlregen in Vorarlberg, und so beschließe ich doch noch den Rundweg zu gehen. Ich freue mich darauf, die noch fehlenden Stationen zu erwandern – und beginne, weil ich gerade davor stehe, an der Kirche. Wolfgang Hilbrand hat auch nach dem Schuldienst nicht an seiner pädagogischen Wirkung eingebüßt, denn zu Beginn unseres Gesprächs hatte er ja noch eingeräumt, dass seine Wege immer an einer Kirche beginnen. Ich recke noch einmal den Kopf in den Himmel und beäuge den Turm, seinen Turm, das echte Wahrzeichen des Tals. ■ Text: Susa Schreiner Bilder: Andre Tappe

Mittlerweile ist eine gute Stunde vergangen, das Glockenläuten verrät uns die Zeit, wir prüfen das Wetter – es regnet

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in & Rösser Erw

Emilie

Gallitscher Thomas

Das Kleinwalsertal sagt Danke!

PREMIUM EHRUNGEN wir freuen uns auf ein Wiedersehen!

Bastel Paul & Maria

Premium Ehrungen im Sommer 2018 Aufenthalte

Rösser Erwin & Emilie ........................................................................Schweinfurt Gallitscher Thomas............................................................................Pfungstadt Ruthmann Jens....................................................................................Duisburg Krüßmann Angelika...........................................................................Voerde Volkmer Siegfried & Heiderose....................................................Fellbach Schaich Helmut & Ingeborg ..........................................................Obrigheim Lohmann Erika......................................................................................Krefeld Beuter Sigried.......................................................................................Waiblingen Grabner Franz Josef .........................................................................Salzburg Geilke Ursula.........................................................................................Solingen Nuß Waltraud........................................................................................Kundel Zerr Josef & Maria ..............................................................................Aachen Siemroth Walter ..................................................................................Wildemann Vorderschueren Willy & Monique...............................................Antwerpen/Belgien Anse Manfred & Hannelore ...........................................................Fellbach Hunecke Günter & Iris ......................................................................Schalksmühle Hegemann Gerhard & Ingeborg.................................................Gütersloh Cuypers Henk & Anni ........................................................................Echt/Niederlande Boudesteyn Jan & Marja ................................................................Beverwijk/Niederlande Visser Ton & Lilian ...............................................................................Beverwijk/Niederlande Bastel Paul & Maria ...........................................................................Oberhausen Jacobi Frank & Silke..........................................................................Homburg Bardenhorst Herbert & Martina ..................................................Bad Bentheim Davids Jannie ......................................................................................Emmen/Niederlande Dijck Dick ................................................................................................Emmen/Niederlande Wagner Eckart & Inge ......................................................................Murr Schopf Georg & Ursula ....................................................................Rosenberg Harig Helga............................................................................................Köln

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Winterwelt

KLEINWALSERTAL! Die Höhenlage der Orte (1.086 bis 1.244m) und die günstige Nordwest-Staulage am Nordrand der Alpen machen das Kleinwalsertal zu einem "Schneeloch". Als eine der niederschlagsreichsten Regionen der Alpen, fallen durchschnittlich über 9 m Schnee pro Saison.

Unsere Tipps im Winter!

Von Profis betreut!

Ski-Aktionswochen

Freuen Sie sich auf besondere Erlebnisse in der Walser Bergwelt wie die Schneeschuhtour in die Schneedünen des Gottesackerplateaus, in die einsame Wildnis des Schwarzwassertals oder nehmen Sie an unserem Warm Up für Ski-Wiedereinsteiger teil ...

Mit den Skilehrern der Skischulen Kleinwalsertal Ski- und Snowboardfahren lernen, die Technik verbessern oder das Backcountry erkunden professionell begleitet, individuell geführt.

Skivergnügen auf 130 km schneesicheren Pisten mit dem 2-Länderskipass Oberstdorf-Kleinwalsertal. Unterkunft buchen und vergünstigten Skipass sichern. Bei teilnehmenden Gastgebern können Sie den Skipass zu Exklusivpreisen vor Ort buchen.


Grenzenloses Skivergnügen finden Sie an unseren 47 Liften & Bahnen mit 130 Pistenkilometern! Eingebettet in die Skiberge Kanzelwand-Fellhorn, Ifen, Walmendingerhorn und Heuberg erstreckt sich das Skigebiet Kleinwalsertal über das ganze Tal. Weitere Skigebiete im Verbund OberstdorfKleinwalsertal sind Söllereck und Nebelhorn. Snowparks, Flutlichtfahren und ein tolles Freeride-Areal runden das Angebot ab.

Langlauf im Rhythmus Wer dem nordischen Skisport frönt und seiner Gesundheit etwas Gutes tun will, ist auf unseren drei Loipen mit knapp 50 km Länge bestens aufgehoben. Unsere Loipen sind in die Impulse der HRV-Messung - Regeneration, Aktivierung & Balance eingeteilt.

Naturerlebnis Winterwandern Höhenwege, wie der zur Schwarzwasserhütte (1.620m), zum Söllereck (1.358m) und speziell der Rundwanderweg auf dem Gottesacker auf 2.000m Höhe bieten unvergleichliche Wintererlebnisse. Für Ihre Winterwanderungen steht Ihnen ein Netz mit über 50 km präparierten Wanderwegen, auch in Tallage, zur Verfügung.

Backcountry & Snowparks Freeriden, Schneeschuhtouren, Skitouren wer mit einem Guide auf Tour geht, ist auf der sicheren Seite. Sie kennen sich bestens im Gebiet aus, sind erfahren und gut ausgebildet. Ein Magnet für Snowboarder und Freeskier ist der Crystal Ground - Snowpark Kleinwalsertal, aber auch der Kids Ground Fun Park und die Funslope mit Easypark.

Freizeit Erlebnisse Rodeln, Schneemann bauen, Snowbike fahren, Reiten, Tandem-Paragliden, Ausflüge mit dem Pferdeschlitten, Hundeschlittenfahrten mit Huskys, Eissportzentrum, Skisprungstadion AUDI Arena und Heini-Klopfer-Skiflugschanze, SöllereckRodel und vieles mehr im und ums Kleinwalsertal.

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ANREISE MIT DEM AUTO Die meisten Anreisewege treffen in Ulm aufeinander und führen weiter auf der A7. Beim Autobahndreieck Allgäu über das Teilstück der A980 bis zur Anschlussstelle Waltenhofen und auf der 4-spurigen B19 über Sonthofen und Oberstdorf ins Kleinwalsertal. Für die Fahrt ins Tal benötigen Sie keine Autobahn-Vignette. ANREISE MIT DER BAHN Für Anreisende ist das 10 km entfernte Oberstdorf im Allgäu Zielbahnhof. Von da aus geht’s weiter mit Bus oder Taxi. Der Bus verkehrt zur Hochsaison zwischen ca. 7.00 und 21.00 Uhr. Die Fahrt ins Kleinwalsertal dauert ca. 25 Minuten. Taxis warten rund um die Uhr am Bahnhof.

Kleinwalsertal Tourismus eGen A-6992 Hirschegg · Walserstraße 264 Telefon +43 (0)5517 5114-0 www.kleinwalsertal.com

ANREISE MIT DEM FLUGZEUG Memmingen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .89 Friedrichshafen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .105 Augsburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .167 Zürich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .187 München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .205 Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .224

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FLUGHAFENTRANSFER - Walsertaxi: Tel. +43 5517 5460 oder 5464 - Taxi Beranek: Tel. +43 676 955 5995 - Allgäu Walser Express ab Friedrichshafen: www.allgaeu-walser-express.com

Das Kleinwalsertal finden Sie auch auf:

WALSERBUS - IHR PLUS Lassen Sie während Ihres Urlaubs das Auto doch einfach stehen. Der Walserbus bringt Sie schnell, sicher und bequem zu Ihrem Ziel. Und das Beste – mit Ihrer Vorteil mit Gästekarte ist die Nutzung Gästekarte im gesamten Tal kostenlos. Sogar das Ticket nach Oberstdorf (Deutschland) ist mit der Gästekarte reduziert. Genießen Sie jede Menge Vorteile: 1. Kurze Taktzeiten zwischen 10 und 20 Min. 2. Keine Parkplatzsuche oder Parkgebühren 3. Kein Stress 4. Weniger Verkehr 5. Mehr Ruhe und eine saubere Umwelt 6. Sonderbusse bei vielen Veranstaltungen Bitte beachten Sie, dass in der Nebensaison die Taktzeiten der Busse reduziert sind und die Nebenlinien 2 - 5 nur eingeschränkt fahren.




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