Präsentationen 20. Business Lunch der Klimaplattform der Wirtschaft Zürich

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Generationenprojekt Fernwärme Zürich's Rezept für Nachhaltigkeit

20. Business Lunch der Klimaplattform der Wirtschaft Zürich vom 19.09.2024

Herzlich Willkommen!

Auf dem Weg zu Netto-Null: Die wichtigsten Hebel

20. Business Lunch der Klimaplattform der Wirtschaft Zürich vom 19.09.2024

Michael Baumer, Stadtrat und Vorsteher der Industriellen Betriebe

Netto-Null-Ziel Stadt Zürich

Verankert in Gemeindeordnung

- Reduktion direkte CO2Emissionen auf Stadtgebiet auf netto null bis 2040

 2022 von Stimmbevölkerung beschlossen

- Stand heute: 2,4t direkte CO2Emissionen pro Person  Reduktion seit 2010 um 35%

Wärmeversorgung und Mobilität

Legislaturschwerpunkte im Departement der Industriellen Betriebe

Mobilität

Effizienter ÖV für die wachsende Stadt

– Attraktives Angebot zur Förderung des Umstiegs von noch mehr Menschen auf den ÖV

 Netzentwicklungsstrategie VBZ: Ausbau ÖV, wo Stadt am meisten wächst

(z. B. Tram Affoltern, Tramnetz Süd ab Fahrplanjahr 2026)

 Konsequente Priorisierung ÖV im knappen städtischen

Raum (Lichtsignale, schnelle radiale Achsen, Eigentrassees)

- schrittweise Elektrifizierung der Busflotte (70% bis 2026, alle Busse bis 2035)

 aktuell: Pilot eBus plus, Umstellung Linien 69 und 80

Umbau Wärmeversorgung

Grösster Hebel für Netto-Null

- Wärmeversorgung heute: zu fast 70 % fossil  Ersatz von ca. 20'000 fossilen Heizungen bis 2040 nötig

- Umstieg auf fossilfreie Lösungen auch durch kantonales Energiegesetz vorgegeben - Investitionen in Energieeffizienz (z. B. energetische Sanierung) reduzieren zudem Risiken schwankender Energiepreise und sorgen für langfristig geringere Kosten

Viele Vorteile – Ablösung fossiler Wärmeversorgung

dient nicht nur dem Netto-Null-Ziel:

mehr Versorgungssicherheit

lokale Wertschöpfung

komfortable und zukunftsorientierte

Lösung für Eigentümerschaften

Umbau Wärmeversorgung

Zusammenspiel sich ergänzender Technologien nötig - Fernwärme in dicht bebauten Stadtgebieten, wo andere umweltfreundliche Heizlösungen nicht umsetzbar sind

- Wärmepumpen und andere erneuerbare Einzellösungen in restlicher Stadt sowie für Liegenschaften mit kleinerem Energiebedarf

Stadt

fördert Umbau

Massnahmen auf verschiedenen Ebenen

– Ausbau Fernwärmenetze: Erschliessung von 60 % des Siedlungsgebiets bis 2040

 Gesamtinvestition: rund 2 Mia. Franken

 langlebige Infrastruktur

– Gebietsweise Ablösung Gasverteilnetz

– Fördergelder für (vorzeitigen) Heizungsersatz und Entschädigung nicht amortisierter Gasgeräte

– Energieberatung Stadt Zürich

Ausbau Fernwärme

Koordiniertes Bauen

– Rascher Ausbau der Fernwärme nötig dieser Ausbau bedingt Bauarbeiten

– Nach Bau haben Fernwärmeleitungen

sehr lange Lebensdauer (50 bis 80 Jahre)

– Reduktion von Immissionen durch koordiniertes Bauen

 Leitungsbau nach Möglichkeit gleichzeitig mit anderen Bauvorhaben (z. B. Erneuerung Stromleitungen, Strassenbeläge oder Beleuchtung)

– Umbau Wärmeversorgung und Erreichen Netto-NullZiel brauchen Engagement von allen

 besondere Rolle der Eigentümerschaften

 Dialog und Zusammenarbeit entscheidend

Generationenprojekt Fernwärme

Neues zum Ausbau der thermischen Netze

Businesslunch der Klimaplattform der Wirtschaft Zürich vom 19.09.2024

Christoph Deiss, Leiter ewz Energielösungen und Mitglied der Geschäftsleitung

Energieplanung der Stadt Zürich

Abwärme aus Kehrichtverwertung und Holz

Abwärme aus Abwasserreinigung und

Klärschlammverwertung

Fluss- und Seewasser sowie Grundwasser

Umsetzung der Energieplanung

► Rund 30% der Stadt ist mit Fernwärme erschlossen

► Aktuelle Grossprojekte: Altstetten, CoolCity und diverse Seewasserverbunde

► Ausbau & Verdichtung ERZ Fernwärmegebiet

Anschluss aktuell nicht möglich

Anschluss möglich

Gebiet erschlossen: Anschluss auf Anfrage

Neuorganisation Wärmeversorgung Stadt Zürich

Alle thermischen Netze mit Gebietsauftrag werden ab 2025 von ewz geplant, gebaut und betrieben.

 Ein Ansprechpartner für Fernwärme/Fernkälte in der Stadt Zürich

 Nutzung von Synergien in der Planung und Umsetzung der Projekte

 Erhöhung der Versorgungssicherheit, effiziente

Nutzung von Potentialen sowie Ausgleich innerhalb der grösseren thermischen Netze

Projekte im Zürcher Seebecken

Energieverbund CoolCity

Baustart kleiner Microtunnel im Juli 2024

Energieverbund CoolCity

www.ewz.ch/coolcity

Energieverbund Altstetten und Höngg

ewz.ch/altstetten-höngg

Altstetten Ost und West

Anergie-Erschliessung der zukünftigen Energiezentralen Im Herrlig und in der Rautistrasse über den Untergrund

Bauphase 1

Startbaugrube Im Herrlig nach Zielbaugrube Rautistrasse

Anfang 2025 bis Mitte 2025

Bauphase 2

Startbaugrube Im Herrlig nach Zielbaugrube Vulkanstrasse

Mitte 2025 bis Ende 2026

www.ewz.ch/waermeverbund-kva-holz

ERZ Fernwärme → Wärmeverbund KVA & Holz

► Teilgebiete Mitte, Süd und West

- Neue Erschliessung aufgrund der Verbindungsleitung

- Microtunneling Heinrichstrasse - Langstrasse

► Verdichtung bestehender Fernwärmegebiete

► Planung erster Dekarbonisierungs-Projekte für Netto-Null 2040

► Übernahme des ETH-Netzes

Wiedikon+ Machbarkeitsstudie

► Grundwasser ist nicht ausreichend für die Erweiterung, grosse Abwärme- und Umweltwärmequellen im Gebiet fehlen

► Wärme von Aussen ins Gebiet bringen durch Erschliessung neuer Energiequellen mit 2 – 3 Energie- und Verteilzentralen

► Nähe zur Josefstrasse ermöglicht die Vernetzung mit dem ERZ Fernwärmegebiet, weitere Potentiale wie Limmatwasser, Abwärme aus gereinigtem Abwasser werden integriert

Herausforderungen

► Verdoppelung der Fernwärmeversorgung in den nächsten Jahrzehnten (heute ca. 800 GWh)

► Standorte für Seewasser- und Energiezentralen

► Ausbau neuer grosser Erzeugerinfrastrukturen bedingt viele Tiefbauarbeiten in der Stadt

► Ressourcen allgemein: Material und Fachkräfte

► Planbarkeit der Kundenanschlüsse

Herausforderungen

Dekarbonisierung der Fernwärme bis 2040

Die bereits beschlossenen Massnahmen reichen nicht aus, um die Fernwärme bis 2040 vollständig zu dekarbonisieren.

Lösungsansätze für eine fossilfreie Spitzenlast

• Erweiterung Grund- und Mittellasterzeuger

• Energieinfrastruktur ausbauen mit Tages-/Saisonspeicher

• Thermische Netze verbinden → Gesamtenergiesystem

• Anreizsysteme zur Anpassung des Kundenverhaltens

• Synthetische Brennstoffe

► Kombination verschiedener Technologien optimieren

► Minimierung der teuren, synthetischen Brennstoffe für die Spitzenlast

Die Transformation der Wärmeversorgung braucht uns alle

Gemeinsam machen wir den Schritt in eine klimafreundliche Zukunft

 Immobilieneigentümerschaften

 Wirtschaft & Handwerk  Bevölkerung

 Politik

Dekarbonisierung von Immobilien: Chancen & Herausforderungen

Klimaplattform der Wirtschaft Zürich

Businesslunch vom 19.09.2024

Thomas Kraft, Direktor Asset Management, PSP Group Services AG

1 Immobilien-Strategie PSP

Portfoliowert (2023): CHF 9.6 Mrd.

Organisches Wachstum

- Qualitäts- und wertorientierte Weiterentwicklung des Immobilienportfolios

- Zusammenarbeit zwischen dem Immobilien Asset Management, der Bauabteilung und der Bewirtschaftungseinheit

- Vermietungsaktivitäten und Modernisierungen ausgewählter Liegenschaften sind Kernaktivitäten

Externes Wachstum

- Firmenübernahmen

- Akquisitionen von Immobilien-Portfolios

- Käufe von Einzelobjekten.

 Bei der Evaluation möglicher Kaufobjekte sind wir ausgesprochen selektiv

2 Dekarbonisierungsstrategie

1. Absenkpfad PSP: Messen und Kontrollieren

2. Ersatz von fossilen Heizungen durch Heizungen mit tieferem CO2-Ausstoss

3. Bezug von Strom aus erneuerbaren Quellen

4. Energetische Sanierung (Dämmung, Fensterersatz): vom Lebenszyklus abhängig

5. Vom Lebenszyklus unabhängige Massnahmen (z. B. Beleuchtung)

6. Betriebsoptimierung

7. Erhöhung der eigenen Photovoltaik-Kapazität

2.1 Absenkpfad

Ziel ist, aus heutiger Sicht mit unserem Portfolio, bis zum Jahr 2035 die Grenzwerte, die für die Erreichung der Pariser Klimaziele von einer maximalen Erhöhung von 1.5 ° C notwendig sind, zu unterschreiten («1.5 ° C Ziel aligned»).

Halbierung der absoluten Emissionen bei wachsendem Portfolio seit 2009/2010 bis 2023

2.2 Ersatz von fossilen Heizungen

Elektrizität/ Wärmepumpe • Öl-Anteil sinkt um 75%

• Fossil sinkt um 15%

• Fernwärme steigt um 13%

Fernwärme Elektrizität/ Wärmepumpe

2.2 Ersatz von fossilen Heizungen

Beispiel Förrlibuckstrasse 181

Ersatz Gasheizung durch Fernwärme (Kehrichtverbrennung)

CO2-Emissionen - 30%

Von 181g auf 120 g CO2 pro kWh

Prognose:

Mit der dritten Verbrennungslinie ca. -15% CO2

CO2-Abscheidung bis 2040  Netto-Null

2.3 Bezug von Strom aus erneuerbaren Quellen

99% des Strombedarfs für unser Gesamtportfolio werden durch erneuerbare Energie gedeckt.

Der absolute Strombedarf schwankt zwischen 25 und 27 GWh, abhängig insbesondere vom Kühlbedarf im Sommer.

Keine Steigerung trotz grösserem Portfolio und mehr Wärmepumpen und Kälteanlagen

2.4 Energetische Sanierung (Dämmung, Fensterersatz)

Rue du Mont-Blanc 12

Verbesserungen an der Gebäudehülle (Fensterersatz, Isolation)

neue Installationen (umkehrbare Wärmepumpe, ergänzt durch eine kleine Gasheizung für die kältesten Perioden)

GEAK-Klassifizierung von F auf C. Der Energieverbrauch wird somit beträchtlich reduziert

CO2-Emissionen sinken von jährlich 21 kg/m2 auf unter 4 kg/m2 jährliche Einsparung von ca. 28 Tonnen CO2

2.5 Vom Lebenszyklus unabhängige Massnahmen

Dazu gehören z.B. der Ersatz von FLBeleuchtungsanlagen in Einstellhallen durch schwarmgesteuerte LED-Installationen oder Elektroladestationen (Förrlibuckstrasse 151, P-West)

2.6 Betriebsoptimierung

Projekt Optima

- Die Massnahmen sind Standardthemen in den Abteilungssitzungen der Bewirtschaftung.

- Die Teams berichten regelmässig über Fortschritte in diesen Bereichen

- Systematische Erfassung

2.7 Erhöhung der eigenen Photovoltaik-Kapazität

14 Anlagen in Betrieb: total 2’431 kWp; weitere geplant

GPT, Grosspeteranlage 29, 4052 Basel 541

Heinrich-Stutz-Str. 27/29, 8902 Urdorf 1075

St. Alban-Anlage 46, 4052 Basel 30

Hochstr./Pfeffingerstr., 4053 Basel 107

Steinentorberg 8/12, 4051 Basel 29

Place Saint-François 5, Lausanne 10

Hardturmstr. 131-135, 8005 Zürich 70

Förrlibuckstr. 60/62, 8005 Zürich 150

Gartenstrasse 32, 8002 Zürich 24

Seestrasse 353, 8038 Zürich 52

Grosspeterstr. 18, 4052 Basel (Clime) 33

Grubenstrasse, Zürich 78

Waldeggstrasse 30, Liebefeld 207

Bleicherweg 14, Zürich 19

2.7 Erhöhung der eigenen Photovoltaik-Kapazität

Linke Skala: Installierte Leistung in kWp

Rechte Skala: PV-Produktion in % des Allgemeinstromverbrauchs

3 Tools

- Saturn by pi-System: Messen und Überwachen

- Smart 3: Transformation Energie- in CO2-Werte

- QC Sustainability / Immopac: Planung und Überwachung Absenkpfad

Wärmeerzeugung vs. Energie-Effizienz

Mit der Umstellung der Wärmeerzeugung können bedeutend grössere

Emissionsreduktionen erzielt werden als mit EnergieEffizienzmassnahmen. CO2-Intensität vs.

4.1 Hürlimann- Areal: Von Gas zu Seewasser

Beispiel Brandschenkestrasse 110: Von 150 auf 32 Tonnen CO2e. Von 8 auf 1.7 kg CO2/m2 (- 78.6%)

(Prognose 2026/2027)

4.2 Förrlibuckstrasse 181:

Gebäudehüllensanierung

Von 46 auf 35 Tonnen CO2e. Von 8.3 kg auf 6.4 kg CO2/m2 (- 22.9%)

(Annahme 2030)

5.1 Chancen

- Qualitäts- und Risikomanagement durch Monitoring

- Stabilität bei Energiekosten

- Verlässlichkeit durch professionelle Anbieter

- Komfort für Mieter

- Vorbereitung auf Gesetzgebung

- ESG-Rating (Wüst Partner)

- Finanzierung (Green-Bonds)

5.2 Herausforderungen

- Beschränkte Auswahlmöglichkeit bei Heizsystemen im urbanen Raum

- Anschlusskosten

- Eingeschränkter Wettbewerb

- Planungssicherheit Anschluss Fernwärme:

- Wann sind Anschlüsse tatsächlich verfügbar?

- Abstimmung Ersatzbedarf Heizung und Angebot Fernwärme

- Abstimmung mit anderen Sanierungsarbeiten (z.B. Energieeffizienzmassnahmen)

- Koordination mit Mietverträgen

- Mietrecht: Art. 5 vs. 6a VMWG (Verordnung über die Miete von Wohn- und Geschäftsräumen)

- Bei Umstellung von einer eigenen Heizung zu einer Contractinglösung: Mietzinsreduktion (oder Investitionsbeitrag an Versorger)

- Die letzten 20% bis Netto-Null

- Technischer Fortschritt

- Zertifikate

- Denkmalschutz

- Kann energieeffiziente Lösungen verhindern

5.4 Denkmalschutz: Beispiel Füsslistrasse 6

Sanierung vs. Neubau

- Gasverbrauch alt: 214 MWh p.a.

- CO2-Emissionen alt: 40 Tonnen

- Spez. Wärmebedarf: 71 kWh/m2 EBF

5.4 Denkmalschutz: Beispiel Füsslistrasse 6

Generationenprojekt Fernwärme Zürich's Rezept für Nachhaltigkeit

Fragen aus

dem Publikum

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