Steiermarkmagazin Klipp 2012/05

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AUSGABE JULI - AUGUST 2012

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KLIP

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KLIPP Juli 2012


Es stand hoffentlich doch dafür wurde von den Abzockern vielfach geklagt – die hatten ja genug Geld –, ließ sich dadurch aber nicht einschüchtern. Auch die Kripo hatte bereits mehrere Aktenordner an eindeutigem, belastendem Material an die Staatsanwaltschaft übergeben. Doch mehr als ein Jahr verging. Die Staatsanwaltschaft schritt nicht ein. Mit der Konsequenz, dass die Abzocker unbehelligt sich Millionen holten und diese ins Ausland brachten. Erst im Vorjahr kam es zum Prozess. Es gab zwölf Schuldsprüche und Gefängnisstrafen. Doch das Oberlandesgericht hob die Urteile wegen Formalfehlern auf. Also hieß es zurück zum Start. Und da

Medieninhaber und Herausgeber: Klipp Zeitschriften GmbH & Co KG, 8020 Graz, Friedhofgasse 20, Tel. 0316/42 60 80-0, Fax-Dw 122 office@klippmagazin.at Officemanagement: Isabella Hasewend

gab es sogar Geständnisse. Im Herbst wird weiterverhandelt. Die Millionen sind verschwunden. Die geringste Form der Entschädigung für die Opfer: Dass die Abzocker dort landen, wo sie hingehören.

Redaktion und Autoren: Jürgen Lehner, Ali Rosker, Reinhard Schuch, Helmut Dietl, Michaela Vretscher Karin Klug, Marguerita Fuller, ­ Maximilian Rombold, David Donnerer, Elisabeth Hewson. Produktionsleitung: Isabella Hasewend Produktion: Martin Druschkowitsch, Christian Wallner, Mag. Florian Offner Lektorat: Mag. Dr. Günter Murgg

HINTERGRUND

Klipp warnte im April 2009 erstmals vor den viel Geld versprechenden Zaubernamen Eurosuccess, Butterfly und Agatos. Es handle sich dabei um versteckte Pyramidenspiele, schrieben wir damals. Die Teilnehmer, meist junge Menschen, zahlten für hochgelobte Wald-und-WiesenSeminare 5.000 Euro und mehr ein. Mit dem Versprechen eines sagenhaften Nebenverdienstes – ohne viel arbeiten zu müssen. Tausende erlagen den Lockrufen dieser Scharlatane. Wir vom Klipp schmuggelten uns undercover in solche Seminare ein und informierten über das Vorgehen dort auch die Staatsanwaltschaft. Klipp

im pressu m

Druck: KOOTIS d.o.o., Slowenien Abonnentenpreise: Jahresabo: € 20 Euro Zweijahresabo: € 35 Euro

Business-Dress für Frau und Mann Pflicht

K

Gier frisst Hirn Die Staatsanwaltschaft ermittelt, die Kripo untersucht, die Arbeiterkammer hat bereits Zivilklagen eingebracht. Doch davon wissen jene nichts, denen Wochenende für Wochenende eine finanziell sorglose Zukunft mit gewaltigen (Zusatz-)Verdienstchancen in tausenden Euro pro Monat vorgegaukelt wird.

lipp sah sich den Hokuspokus dieser zum Teil versteckten Pyramidenspiele an mehreren Wochenenden an. Unser Befund: Hände weg, denn nur einige Wenige kassieren dabei, wie eben bei Pyramidenspielen. Allzu viele schauen durch die Finger, kriegen nicht einmal ihren Einsatz zurück. Butterfly Group, Agatos, Eurosuccess und eine KB Group sind einige der Zaubernamen, die auch in Graz und Umgebung mit umstrittenen Methoden auftreten. So ein Zufall: Die großen Bosse sitzen in Deutschland, in der Schweiz oder auch in Slowenien. „Multi-Level-Marketing“ soll noch Ahnungslose in Kürze zu Spitzenverdienern machen. Zu den heimischen Propheten und Verheißern zählt auch die Grazer Familie F., die früher im Süden von Graz ein Geschäft für Parkettböden, Fenster und Türen betrieben hat, an vorderer Stelle aktiv auch das Grazer Ehepaar A., das in Graz mehrere Textilgeschäfte betrieben hat und dabei Schiffbruch erlitt. Untereinander sind die „Geld- und Gewinnversprecher“ offensichtlich einander nicht grün, wie im Internet nachzulesen ist − da wird von Umbruch, „Handtuch schmeißen“, von

„Vorsprechen bei der Staatsanwaltschaft Graz“ geschrieben. Auch auf einen TV-Bericht des slowenischen Fernsehens wird hingewiesen, in dem es einem Außenstehenden offensichtlich gelungen war, sich mit einer Knopfloch-Kamera in eine Veranstaltung zu schmuggeln. In diesem Bericht kommen auch Justizvertreter zu Wort, die sich kein Blatt vor den Mund nehmen und die Aktivitäten als illegal bezeichnen. Läppische 5.600,– Euro müssen Interessenten binnen 72 Stunden nach der besuchten Präsentation einbezahlen. Die Gegenleistung sind fünf Tagesseminare, durch die sich den Unwissenden die geheimnisvolle Tür zum künftigen Wohlstand öffnen wird. Am Veranstaltungsort parken protzig zwei Hummer mit Schweizer und slowenischem Kennzeichen oder BMW, Audi A8 und Mercedes der E-Klasse. Sie sollen signalisieren: da drinnen sind die Ge-

Vertrieb: Hurtig & Flink Erscheinungsort: Graz, Verlagspostamt: 8020 Graz, P.b.b. www.klippmagazin.at

KLIPP April 2009

Nächster Erscheinungs­termin: 39. Woche

Aktuelle Gerichtsfälle, die unsere Kanzlei intensiv beschäftigen:

„Schmerzensgeld“ für entgangene Urlaubsfreude Pauschalreisen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, wobei die Erwartungen der Konsumenten nicht selten enttäuscht werden bzw. es den Reiseveranstaltern nicht gelingt, die in den Reiseprospekten angebotenen Leistungen im vollen Umfang zu erfüllen. Entsprechend der mittlerweile gefestigten Rechtsprechung zum Reiserecht ist der Konsument berechtigt, neben einer Preisminderung auch eine Entschädigung für die entgangenen Urlaubsfreuden vom Veranstalter zu begehren. Bemessungskriterien bei der Ermittlung der Höhe des Anspruches sind insbesondere die konkreten Mängel, der Reisezweck und die Dauer bzw. Intensität der Beeinträchtigung.

Dr. Manfred Rath

Dr. Gunther Ledolter

Die Kanzlei Friedhofgasse 20 8020 Graz Tel.: 0316/ 7085, Fax: DW 25

Steigende Zahl an Privatinsolvenzen Schlechter Umgang mit Geld, Jobverlust, gescheiterte Selbstständigkeit – private Überschuldung kann die verschiedensten Gründe haben. Auch wenn die Hemmschwelle meist groß ist, sein finanzielles Scheitern einzugestehen, so ist es dennoch wichtig, möglichst frühzeitig auf die drohende Zahlungsunfähigkeit zu reagieren. In Privatkonkurs gehen und sich so seiner Schulden zu entledigen kann nämlich nur, „wer es sich noch leisten kann“. Grundsätzlich muss zumindest eine Quote von zehn Prozent der Schulden aufgebracht werden (die Zahlungsfrist darf sich auf maximal fünf Jahre erstrecken). Voraussetzung für eine Entschuldung ist eine qualifizierte Zustimmung der Gläubiger und die gerichtliche Bestätigung des Zahlungsplans.

KLIPP Juli 2012

Mag. Martin Sudi

law-office@rath-partner.at

www.rath-partner.at Mag. Georg Siarlidis

Mag. Andreas Huber

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Inhalt Seite 14

Seite 38

MEGAGAU Jörg Haiders Erbe

Murtal: Alles vor der Haustür Kraftvolles Treffen am Red Bull Ring

Seite 30

Fußball-Österreich darf wieder einmal hoffen Nach der EM ist vor der EM

Seite 57

SPOTS

06 08

Aufgeklappt Premiere für neue Veranstaltungsreihe in der Bank Austria Workaholic HWF

COVER

14 MEGAGAU Jörg Haiders Erbe

KLIPP & KLAR

18 19 20

Aufruhr in Schladming Viele Köche verderben WM-Brei Hände hoch Voest Alpine Geständnis Im Schienen-Kartell Die Justiz Professionelle Blindheit

HINTERGRUND

30 32 34

Fußball-Österreich darf wieder einmal hoffen Nach der EM ist vor der EM Tagesmutter Harter Job für gute Nerven Und trotzdem will sie niemand Anhaltezentrum Vordernberg

KULTUR

37 Kamera läuft Gustl Schmölzer dreht wieder in der Heimat

"Yes, I am sailing, ..." Von der Asphaltpiste auf die Regattabahn

SONDERTHEMA

38 Murtal: Alles vor der Haustür Kraftvolles Treffen am Red Bull Ring

Seite 13

Die Leberkässemmel Ein Kärntner Original macht sich Gedanken um Land und See

Seite 18

Aufruhr in Schladming Viele Köche verderben WM-Brei

AUTO

50 Wo das Alter gefragt ist Ennstal-Classic 2012

LEBEN & LEUTE

56 „Nur keinen Joghurtbecher“ Der dornenreiche Weg eines Architekten zum eigenen Schiff

FREIZEIT

62 Istrien im Schnelldurchlauf Eine 4-Tages-Tour

Seite 50

Wo das Alter gefragt ist Ennstal-Classic 2012 4

STANDARDS

11 24 66 68

KLIPPer Lilly Lotterblume Urlaubstipps Bücher & Filme KLIPP Juli 2012


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Lithium-Ionen Akku für bis zu acht Stunden ununterbrochenen Musikgenuss. Aus der Vogelperspektive sieht die Baustelle am Grazer Bahnhof schon ganz attraktiv aus ...

Eine der größten Baustellen in der Landeshauptstadt ist das Projekt Bahnhof und Annenstraße. Die Straßenbahn wird ab 2014 zum Teil in die Erde verlegt sein. Auf dem Bahnhofsvorplatz entsteht zur Zeit ein Rondo, das aus der Vogelperspektive ganz attraktiv und fast wie ein kleines Stadion aussieht. Ganz anders hingegen der Eindruck „am Boden“, auf Augenhöhe von Fußgängern und Passanten. Da lässt die massive Stahl- und Metall-Alu-Konstruktion – ausnehmend wuchtig – kaum den Blick mehr auf das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude zu. Künftig werden die zahlreichen

Sandler und Punks am Bahnhofsvorplatz wenigstens ein Dach über dem Kopf haben und können sich dort künftig viel besser ausbreiten. So gesehen hat die neue Konstruktion auch eine soziale Dimension. Die Chance, den Bahnhofsvorplatz als Platz zu gestalten, ist damit vorbei. Graz hat in solchen Dingen offensichtlich keine glückliche Hand. Ein Beispiel dafür ist der gelungene Um- und Neubau des Wiener Westbahnhofs. Auch dort blieb das alte Bahnhofsgebäude stehen, hat allerdings im neuen Ensemble, das es umgibt, an Bedeutung sogar gewonnen.

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... ganz anders hingegen der Eindruck "am Boden", auf Augenhöhe von Fußgängern und Passanten. Da lässt die massive Konstruktion kaum den Blick aufs Bahnhofgebäude zu.

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Seite

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Stefan Hase (Vorstandsvorsitzender vondevor AG), Gerald Alberer und Gattin

Hans Schullin, Achim Rosenberger, Natela Nicoli, Willi Bittermann

Verena Kubinzky mit Begleitung

Heidi und Klaus Bechter und Matthias Strampfer, Kanzlei Draxler Rexeis Strampfer

Rudolf Steiner, Energie Graz, Hans Schullin

Theresina Jürgens (Marketing), Walter Fabian und Karl-Heinz Arlati

Helmut Birringer (Gastgeber Bank Austria), Jürgen Lehner, Hansjörg Langer, Frank Paizoni, Karl-Heinz Arlati

Red-Bull-Bar Kombucha

Helmut Birringer, Alexander Hofer und Begleitung Peter Lazar, Matthias Heinrich (Vorstand Raiffeisenbank Steiermark) und Rainer Krenn (Raiffeisen)

Ärztin Ingrid Hörmann, Ehepaar Strobl

In passendem Ambiente, sie gibt es nur ein Mal: die vergoldete Goldwing von Hans Hagen aus Eibiswald. 6

Comedian und Stimmenimitator Alex Kristan

Andreas Prott (GF Moments), Christian Walcher (ML Jaguar und Landroverzentrum)

Jasmin Treffer mit ihrem Philipp

Nur namensverwandt: Alexander (Bau) und Gösta Pongratz (Foto)

Arzt Hans-Jörg Pruckner mit Gattin Uschi

Günther Gleixner (GF Grintec GmbH), Ingrid Seidl (GF E-Werke Gösting)

KLIPP Juli 2012


Jörg Schönauer, Angelo Barsuglia, Thomas Tax (neuwohnen), Andreas Dossi (Steiermärkische)

Klipp aufgeklappt

Klipp-Trio Karl-Heinz Arlati, Walter Fabian und Jürgen Lehner mit Premieren-Gast Peter Lazar (2.v.l.)

Peter Lazar, Friedrich L. Eichberger

Die Ehepaare Kresch (Remus) und Hofer (ARBÖ-Präsident)

Karl Kowald (Bank Austria), Ingrid Hofer und Gerhard Widmann (Flughafen)

Markus Gerold (Steiermark 1) und Harald Stangl (Steiermärkische)

Der Bilderbogen auf diesen Seiten zeigt, dass sich die Klipp-Leserschaft wirklich bestens unterhalten hat, unser Dank gilt dem Bank-Austria-Team, das diese einzigartige Location für uns geöffnet hat.

Herbert Lipp und Dieter Kaiser, Kuoni Graz

Claudia Aichhorn (Marketing Autocluster Steiermark), Fredi Herzl

KLIPP Juli 2012

Die Lacher absolut auf seiner Seite hatte dann aber Stimmenimitator Alex Kristan, der das exzellente Catering mit den stärksten Ansagen von Niki Lauda, Heinz Prüller, Arnold Schwarzenegger und Frank Stronach würzte. Top­sager von Kristan/Stronach: „Geld allein macht nicht glücklich. Es muss einem schon auch gehören!“

Hedi Grager, Alexandra Werbanschitz, Tanja Sendlhofer, Karin Ladler

Klicken Sie rein: Mehr Fotos unter: „KLIPP im Bild“ auf www.klippmagazin.at

Fotos: Manfred Lach

Erika Zander (Gold Zander), Alois Prutsch (Schuh-Produzent) und Egon Oppelt (Versicherungen)

Dass die Bank Austria in der Herrengasse die ehrwürdigste Bankhalle von Graz für ein Fest öffnet, will schon was heißen. So konnte Klipp-Herausgeber Dr. Jürgen Lehner im klassizistischen Säulenhallen-Ambiente den Einstieg von Geschäftsmann und Unternehmer Carlo Arlati einer illustren Gästerunde bekanntgeben und gleichzeitig die jüngste Ausgabe seines „Magazins für Leser, die sich mit Vordergründigem nicht zufriedengeben“ präsentieren. Bank-Austria-Landesdirektor und Haus­herr Mag. Helmut Birringer durfte sich – wie auch seine Gäste – außerdem über ein tolles Programm und Stargäste freuen, angefangen von Topmanager Peter Lazar, der über seine ganz persönlichen Grenzerfahrungen plauderte. Immerhin hatte er den Ironman auf Hawaii, eine der härtesten Herausforderungen auf diesem Planeten, in weniger als zehn Stunden geschafft. Lazar in der ihm eigenen Bescheidenheit: „Nach sechs Stunden sagt der Körper: ,Es reicht.‘ Aber dann sagt ihm der Kopf: ,Das interessiert niemanden, mach einfach weiter.‘ Und der Kopf gewinnt halt meistens.“ Eigentlich ganz einfach, so ein Ironman …

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Elfie Ortner im Kreise ihrer immer noch sehr attraktiven Ex-Schützlinge.

„Wie heißen die beiden wichtigsten „Z“ im Leben einer Dame? Ganz klar, Zucht und Ziplin!“ So hat es Elfie Ortner schon vor Jahrzehnten stets verkündet, und das Lebensmotto kann so falsch nicht sein, denn bei der Feier ihres 89. Geburtstages in der Vinothek „8erl“ in der Grazer Radetzkystraße gab sich unsere Parade-Missenmama im Kreise ihrer Freundinnen und vieler Ex-Missen ebenso jugendlich frisch wie elegant (dis-)zipliniert. Der wohlgemeinte Rat eines Freundes – „Elfi, so, wie du ausschaust, solltest lieber zum 19. Mal deinen Siebziger feiern!“ – fiel jedoch nicht auf fruchtbaren Boden, und Elfie bestand darauf: „Nix da, höchste Zeit, dass ich 90 werd’, da schreibt der Dieter Rupnik ein Buch über mich!“ Tatsächlich recherchiert der langjährige Chef des Landespressedienstes bereits heftig und Klaus Brunner (Leykam) soll dem Unternehmen als Verleger durchaus positiv gegenüberstehen. Da werden wir vom Klipp gerne auch ein paar nette Geschichten beitragen. Vorerst aber herzlichen Glückwunsch zum 89., liebe Elfie.

Die lustige Witwe

Operette, Zirkus, Lebensfreude Auch im nächsten Jahr finden die Seefestspiele in Stubenberg ihre Fortsetzung. Vom 30. Mai bis 30. Juni 2013 gibt’s „Die lustige Witwe“ zu sehen. 1800 elegante Plätze in Österreichs größtem Theaterzelt garantieren Intendant DI Sepp Schreiner wettersicheres Theatervergnügen. Theaterlust ohne Wetterfrust. Die Spielzeiten um 10:00 Uhr vormittags und 17:30 Uhr ermöglichen ein vielfältiges Tagesprogramm rund um den Stubenbergsee: Schloss, Gärten und Tierwelt Herberstein, deftige Buschenschenken und einladende Gastgärten erwarten die Festspielbesucher … 8

„HWF“ feiert Siebziger und alle kamen

B

Ein Workaholic

undesinnungsmeister, Baumeister, Aufsichtsratsvorsitzender, Kommerzialrat, Ingenieur, Hotelier, Träger des Goldenen Ehrenzeichens der Republik und vieler anderer Auszeichnungen, Jäger, Golfer, neuerdings auch Produzent von Kamelmilchschokolade in den Emirates und leidenschaftlicher Workaholic – wenn so einer wie Hans Werner Frömmel (Markenkürzel „HWF“) den 70. Geburtstag feiert, „dann sind 400 geladene Gäste eh das absolute Minimum“, wie er im Festzelt, aufgebaut in seinem Bad Radkersburger Vitalhotel, erklärte. Bei jedem anderen würde man ätzen, das sei eitel und „großkotzig“. Eine ganze Künstlerriege von Wolfgang Gratschmaier, der neben seinem Volksopernengagement jetzt auch in den USA auf

Tournee geht, bis Charly Brunner, von Jazz-Gitti bis Waterloo sorgte für ein fulminantes Programm, bis um Mitternacht nach einer berührenden Geburtstagsrede von Enkelin Sandra die Mandlbauer- Singers unter der Führung von Vorstandsdirektor Peter Kothgasser zum professionell einstudierten Gratulationsgesang antraten, stimmungsvoll unterstützt vom Fackelzug der Mitarbeiter. Da stand auch den beiden Achtzigjährigen unter den Gästen, Trainerlegende Charly Kahr (hat immer noch täglich eine Runde Golf oder eine Bergwanderung auf dem Fitnessplan) sowie Steuerberater-Doyen Toni Gapp, der seinen 80. dieser Tage in Florida feiert, die Rührung ins Gesicht geschrieben. Mit dabei auch Wörthersee-Legende Otto Retzer („Ich hab schon längst kein eigenes Motorboot mehr, weil das kos-

tet so viel, dass ich mich auch in einer Sänfte um den See tragen lassen kann. Jetzt fahr ich nur noch mit den Anderen mit!“) und „Iceman“ Charly Temmel mit Sohn Sven, der in der Traumfabrik Hollywood schon ganz gut den Fuß in der Tür hat. Die Politik war natürlich auch vertreten, da gratulierten Ex-Landeshauptfrau Waltraud Klasnic und Vize-LH Hermann Schützenhöfer ebenso wie WK-Boss Josef Herk und natürlich Landesrat Johann Seitinger, der zwar die Tierschutzagenden abgab, seine Tierliebe jedoch erst kürzlich unter Beweis stellte, als er einen kapitalen Bock mit gezieltem Warnschuss in den schützenden Tann zurückscheuchte. Heftig erschlankt zeigte sich übrigens HWFs kongenialer Sozialpartner, Gewerkschaftsund Politschwergewicht Beppo

Fotos: Heimo Ruschitz

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„Zucht und Ziplin“

WK-Präsident Herk und Direktor Spann übergaben ihm sogar eine Sonderausgabe der Wirtschaftskammer-Zeitung.

Stilgerecht: Die Brauunion servierte „Geburtstagstorte der dritten Art“.

KLIPP Juli 2012


Und beim Frühstück am Morgen nach dem Fest plauderte HWF auch ganz entspannt über Erfolge und Krisen seines Lebens: „Erfolge? Naja, aus einer regionalen Bauunternehmung eine große Unternehmensgruppe gemacht zu haben und zeitgerecht die Entwicklung eigener Projekte als zusätzliches Standbein aufzubauen, das war schon was. Und was mir als Bundesinnungsmeister gelungen ist – vieles auch in Zusammenarbeit mit Beppo Muchitsch als verantwortungsvollem und konstruktivem Sozialpartner –, darauf darf ich auch ein bisserl stolz sein.“ Und die Krisen? „Na bitte, wenn – wie beim Steirerhof-Neubau – drei Partner in Konkurs gehen, oder ein Partner beim Bau in der Andritzer Reichsstraße, oder wenn dir – wie beim Projekt Obere Teichstraße – der Auftraggeber in Konkurs geht und wenn dir dann noch die Hausbank BHI zusperrt, und das alles ziemlich gleichzeitig in den frühen Neunzigerjahren, dann kommst schon ins Grübeln! Aber wir haben auch das überstanden …“ KLIPP Juli 2012

spo l ebe t sn & l e u t e

Die Lacher auf seiner Seite hatte Egon Oppelt, dem es gelungen war, das alte Frömmel-Reifeprüfungszeugnis aufzutreiben: Ausgerechnet in Statik nur Genügend, doch HWF konterte sofort: „Da siehst, unser Schulsystem war schon vor 50 Jahren reformbedürftig!“ Und weil man sich mit 70 immer warm anziehen soll, streifte Hirscheggs bekanntester Bürger, KOR. Rudi Konrad, dem Jubilar trotz 30 Grad Hitze auch noch einen echten Hirschegger Lodenjanker über. Ansonsten aber hatte HWF anstelle von Geschenken um eine Überweisung an eine karitative Institution gebeten, was Freunde von Dr. Norbert Ertler über Dr. Josef Marko bis Ferdinand Paar, Notar Dr. Klaus Künzel, Baumeister DI Alexander Pongratz und Walter Schiefer durchaus beherzigten.

Kapo in Wien

Gelungener Auftritt

Fotos: © neuewienerwerkstaette

Muchitsch, der von Insidern als heißer Anwärter für mehrere hochkarätige politische Funktionen gehandelt wird.

Frank Stronach, Justizministerin Beatrix Karl, Frieda Polzhofer und ORF-Moderatorin Claudia Stöckl.

M

it mehr als 300 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Kultur feierte Kapo und Neue Wiener Werkstätte die Eröffnung der Ausstellung „VOKA. SPONTANREALISMUS“ in ihrem exklusiven Schauraum in 1180 Wien. Nach einem Kattus-Sektempfang erwartete die Besucher ein buntes Programm mit Live-Performance des Künstlers und der Präsentation eines neuen Home-EntertainmentSystems, integriert in die Wohnsysteme der Neuen Wiener Werkstätte. Unter den Besuchern befanden sich u.a. Magna-Gründer Frank Stronach, Justizministerin Beatrix

Karl, Moderatorin Eva Pölzl und Pius Strobl, Reinhard Jesionek, Model Anna Huber, Gerhard Krispl, dots-Chef Martin Ho und viele weitere. Präsentiert werden bei der aktuellen Ausstellung Kunstwerke voller Kraft und Bewegung des Künstlers VOKA inmitten der Wohnwelten von Kapo und Neue Wiener Werkstätte. Auf mehr als 1.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche zeigt sich die inspirierende Symbiose von Kreativität und Handwerk. Das Besondere dabei ist, dass die Kunstwerke sich perfekt in die Einrichtungskonzepte von Wohnen, Essen, Schlafen und Arbeiten integrieren und die Besu-

Magna-Gründer Frank Stronach und Künstler VOKA

cherInnen so Anregungen für die Gestaltung ihrer eigenen vier Wände erhalten. Zu den Kunden zählen u.a. das saudische und englische Königshaus, Friedrich Karl Flick, Chelsea-Eigentümer Abramovich oder auch der Deutsche Bundestag, das Hotel Adlon Berlin oder die Österreichische Nationalbank im Objektbereich. „Unsere Kunden schätzen uns, weil wir keine Kompromisse zulassen, sondern in Hand- und Maßarbeit optimale Lösungen anstreben“, betont Stefan Polzhofer, der das Unternehmen in vierter Generation leitet.

Karin Polzhofer (NWW), Reinhard Jesionek und Moderatorin Eva Pölzl 9


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Köstlich und unterhaltsam

Foto: Florian Feisl

Gut unterwegs

Straßentheater für Groß- und Klein

Auch heuer widmet sich das Festival „La

Strada“ wieder in

v.l.n.r. Matthias Strampfer, Harald Stangl (Steiermärkische), Karl Heinz Arlati (Aufsichtsratsvorsitzender vondevor AG), LR Bettina Vollath, Robert Rexeis, Gudrun Draxler und Frank Paizoni (Vorstand Sparkasse Voitsberg Köflach)

verschiedenster Art und Weise seiner Stadt, Graz: Bis zum 5. August

„Unsere Klienten werden von uns partnerschaftlich und persönlich betreut. Sie sollen sich gut aufgehoben fühlen

sowohl auf den Schöckl als auch auf die Reininghausgründe auswei-

und uns vertrauen. Dies erreichen wir durch das Bestreben, rasch und verständlich zu kommunizieren.“ Und das

tet. Im 15. Bestandsjahr liegt der Fokus der Festivalreihe unter ande-

gelang dem Juristen-Trio Gudrun Draxler, Robert Rexeis, Matthias Strampfer auch bei der Kanzleieröffnung am

rem auf dem Cirque Nouveau – wunderbar wird dabei abzulesen sein,

Grazer Nikolaiplatz in Graz trotz Gewitterregen gut. Da jeder der drei seine Spezialgebiete hat, kann die Kanzlei

wie die alte Kunst der Straße das Stadtgefüge und die Gesellschaft

einen Fullservice anbieten.

verändern kann.

gibt es wie gewohnt ein umfangreiches Straßenprogramm, das sich

Foto: H2O Hoteltherme

H2o Therme: Hilf- und einfallsreich „L

H2O-GF Christian Rotter übergibt an Susanne Maurer vom SOS Kinderdorf einen Scheck und übernimmt die Jahrespatenschaft des Kinderdorfs in Stübing.

einen los und volle Fahrt voraus“, hieß es Anfang Juli beim Sommerfest in der H2O Hoteltherme in Sebersdorf. Als Höhepunkt überreichte GF Christian Rotter 10.000 Euro an das SOS Kinderdorf Steiermark – man übernimmt anlässlich deren 50-jährigen Jubiläums die Jahrespatenschaft des Kinderdorfs in Stübing. Viel hat sich in den vergangenen Monaten auch im Thermen-Resort selbst getan: Im Freibereich gibt es ei-

nen neuen Actionpark – Dschungelland, Riesenrutsche und Multifunktionssportanlage inkludiert. Erstmalig in Österreich wird auch ein öffentlich zugänglicher Quad-Funpark angeboten. Zudem warten auf die Gäste im kulinarischen Bereich einige Neuerungen: Das Hotel-Restaurant wurde um eine FrontCooking-Grillstation und eine Wein- und Bierbar erweitert. Frisch im Programm sind außerdem Baby- und Kindermassagen.

Sündenfreier Sommergenuss W

Eiscremes und Drinks von Armin Breinl sind kalorienarm, erfrischend und gut gegen das Altern. 10

enn uns während der Sommermonate der Eis-Hunger überkommt, schwingt häufig schlechtes Gewissen mit: „Hände weg, da sind zu viel Kalorien drin.“ Der Grazer Mediziner Armin Breinl hatte in diesem Zusammenhang gemeinsam mit der Konditorei-Besitzerin Elisabeth Philipp die rettende Idee: ein schmackhaftes Eis, das sich nicht auf die Hüften schlägt. Bei der Erzeugung wird nämlich möglichst wenig Zucker verwendet. Sobald man das neue „FunktionsEis“ isst, steigern sich Wohlbefinden und Leistung. Breinl kreiert seit einigen Jahren außerdem die zuckerfreien

„2B“-Getränke, welche aktivierend und ausgleichend wirken. „Bei der Entwicklung haben wir immer auf neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zurückgegriffen“, so Breinl. Nachdem täglich tausende Dinge gleichzeitig zu erledigen sind und der Alltagsstress steigt, sucht man oft vergeblich Entspannung. Da kommen die sogenannten „2B“-Produkte des Mediziners gerade recht. Das „active“ Eis und der „active“ Drink wirken bei Müdigkeit wahre Wunder. Verkosten kann man das neue Eis in allen Filialen der Konditorei Philipp. „2B“-Drinks gibt’s im ausgewählten Fachhandel. KLIPP Juli 2012


spo l ebe t sn & l e u t e

Mit dem Kürbis als Hauptrolle

Zum 10. Mal in Folge laden heuer die Öl-

wählte Genuss-Adressen zur Verfügung, die

Kürbinarischen

mit kreativer Küche aufwarten. Nähere Infor-

Wochen und bieten Feinschmeckern seit

mationen zu den Ölspurwirten, den Partner-

Anfang August eine Vielzahl an saisonalen,

betrieben, 14 Ölspurbauern, fünf Ölmühlen,

regionalen Köstlichkeiten mit dem Kürbis in

zahlreichen Weinbauern und den Käsereien im

der Hauptrolle. Zwischen Stainz und Eibiswald

Schilcherland sowie zu den Veranstaltungen

stehen den Ölspur-BesucherInnen 22 auser-

auf der Steirischen Ölspur: www.oelspur.net

spurwirte zu den

Abschlepp-Profi: Glück im Unglück D ie ausgelassenen Feierlichkeiten und Trinkereien zu seinem 65. Geburtstag überstand der Grazer Abschlepp-Profi und Kfz-Meister Franz Wuthe ohne irgendwelche Schrammen. Gefährlicher scheint da schon sein Hobby – die Jagd. Ein Hochsitz knickte ein, als er mit einem Jagdkollegen in Thal bei Graz gerade „angesessen“ ist, wie das in der Jägersprache so blumig heißt. Lästerer meinten, dieser sei unter dem Gewicht der beiden schwach geworden. Doch der Auslöser war eine morsche Stütze. Sein Jagdkollege versuchte sich durch einen Sprung vom Hochsitz in Sicherheit zu bringen, brach sich dabei allerdings das Fersenbein. Franz Wuthe selbst blieb diese Zeit nicht mehr, er stürzte – „Es war wie in einer Zeitlupe und du kannst dich dagegen aber nicht wehren“ – mit dem Sitz in die Tiefe. Der Aufprall nahm ihm die Luft, der Kollege befürchtete schon Schlimmes, als Franz Wuthe auf seinen Ruf nicht antwortete. Als die beiden über Handy Jagdfreunde um Hilfe riefen, glaubten diese vorerst an einen Scherz. In der Folge mussten die Freunde die beiden VerKLIPP Juli 2012

Zum Glück war Oscar nicht mit auf der Pirsch ...

letzten aus dem Wald „abschleppen“. Zwei gebrochene Rippen, natürlich schwere Prellungen und Blutergüsse am ganzen Körper machten dann einen zweiwöchigen Spitalsurlaub notwendig. Franz Wuthes erste Tat, als er wieder halbwegs gehen konnte: „Wir haben alle Hochsitze in unserem Revier kontrolliert und auch gesichert.“ Getreu seinem Motto: Leben heißt, keine Zeit verlieren.

Lebenslanges Lernen und laufende Fortbildung: Jedes Kind weiß, dass es ohne nicht mehr geht. Gerade jetzt in der Krise. Aber wie lernt man dazu oder bildet sich fort? Bringt es der Schneiderkurs für Männer 50+, damit man im Zweitjob Socken stopft oder soll frau Schlosserin lernen, um das ständig kaputte Haustor reparieren zu können? Wovon man nie genug verstehen kann, ist die Lebenskunst. Das ist die Kunst, in allen Lebenslagen zurechtzukommen. Mit wenig sein Auslangen finden und doch zufrieden sein. Mit dem Chef zu streiten (sofern der Lebenskünstler überhaupt einen hat) und trotzdem cool zu bleiben.

los. Wir tanzen Nächte durch und alles wird gut. Zum Glück wird in der Fortbildung auch an ältere Menschen gedacht. Weil die Blechas und Kohls nur noch an den schnöden Mammon denken und Altersgeiz und Gier eine unschöne Verbindung eingehen, gibt es die Basiskurse „Spiritualität 60+“ oder „Lebenssinn für Senioren“. Hier besinnt man sich auf die wahren Werte, jenseits von Sparschweinen und Lebensversicherungen. Die Jungen, für die bald kein Geld mehr da ist, tragen das mit Fassung im Seminar „Die heilende Kraft der Versöhnung“. Für alle Altersgruppen gilt, dass in einer Zeit von Stress und Hektik die Be-

Tanzend zur Mitte finden Deshalb sind alle Lebenskunst-Seminare für Anfänger und Fortgeschrittene für den Herbst leider komplett ausgebucht. Aber schauen wir, was es sonst noch so gibt in unseren Bildungshäusern. Wie wäre es mit „Das offene Gespräch“? Damit ist man z.B. bei Diskussionen über gendergerechte Verteilung der Aufgaben im Haushalt oder Taschengelderhöhungen des Nachwuchses gewappnet. Eventuell könnte man sich sogar auf ein gemeinsames Fernsehprogramm einigen. Und erspart sich den teuren Familiencoach. Rasch anmelden, Restplätze sind noch frei. Beweglichkeit ist gerade heute von großer Bedeutung. Mit dem Workshop „Bewegliche Füße – die Basis einer aufrechten Haltung“ sind wir nicht nur flinker und schneller als die Krise, wir bewahren auch Haltung und Würde. Unnötig zu erwähnen: ein Muss für Politiker. Mit Sozialabbau, Feinstaub und Pensionen stecken wir in Krisen, die uns alles abverlangen. Zugang zu den eigenen Kraftquellen bieten da Veranstaltungen wie „Tanzend zur Mitte finden“ oder „Lasst uns froh und munter sein“. Da spüren wir die Lebenskraft in uns und lassen Belastendes frohen Mutes

sinnung auf das Innen immer wichtiger wird. Persönliche Wellnessoasen schaffen, heißt das Stichwort. Es muss nicht gleich das Wellnesshotel sein. In Sparzeiten lässt es sich trefflich abhängen auf der Couch oder auf der Stadtparkbank, man genießt beim Im-Kreis-Fahren mit der Bim eine kostengünstige Rüttelmassage oder entspannt sich mit traumhaften Liegestuhltagen in Balkonien. Bei Regen (Rettungs)Schirm aufspannen und Tee trinken. Soll der Euro verdammt noch mal untergehen, wir können es sowieso nicht ändern. Wir hören lieber im Bildungshaus auf „Engelbotschaften“ und stimmen uns mit einem langen OMMMMMM am Balkon auf das ein, was metaphysisch auf uns zukommt. Ich persönlich schwanke noch, für welche Fortbildung ich mich entscheide. Ob für „Alles ist möglich“, ein Training zur Verbesserung der persönlichen Performance, das möglicherweise beim Lottospielen hilft. Oder vielleicht doch lieber für den meditativen Kräuterspaziergang „Löwenzahn beißt nicht“. Eine Einführung rund um Basilikum, Rosmarin, Petersilie, Minze und andere. Da hat man den Salat. Reinhard Schuch 11


Das HirschBauer

Das Ehepaar Schlichte putzt die Destillerie Franz Bauer nach und nach heraus.

D

ie Destillerie Franz Bauer – inmitten der Grazer City – widmet sich seit über 90 Jahren der Herstellung von Spirituosen. Seit jeher frönen die dortigen Anwohner beim Vorbeigehen dem genüsslichen Duft der Schnapserln. Ab sofort jedoch kann man hier richtig einkehren. Das neue „HirschBauer“-Café-Pub hat nämlich seit kurzem seine Pforten geöffnet. In direktem Anschluss wurde außerdem ein attraktiver Verkaufs- und Schauraum geschaffen, der bereits von der Straße aus Gusto macht auf ein bekömmliches Schluckerl. Wenn dem deutschen Eigentümerehepaar Schlichte da kein Wurf gelungen ist, was dann? „Wenn schon, denn schon!“, lautet offensichtlich deren Motto. „Wenn wir etwas Neues machen, dann ordentlich“, freut sich Hans-Werner Schlichte.

Sammelpunkt für Besichtigungen Das Interesse an Firmenbesichtigungen ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Demnach soll der

ECHO

Volksrock und Motorensound am Red Bull Ring Erst kürzlich hatte Hubert von Goisern tausende Zuschauer am Red-Bull-Ring begeistert, und schon wird in Spielberg das nächste musikalische Kapitel aufgeschlagen. Andreas Gabalier, Opus, Anna F. und die Gnackwatschn werden am 18. August beim Steirer-Festival rocken.

…erste Eindrücke vom gemütlichen Ambiente des neuen „HirschBauer“ Beisls.

neue Gastrobereich für einen würdigen Ausklang sorgen. Das ist ein klares Zeichen, dass man nicht nur im ursprünglichen Bereich, der Herstellung und dem Vertrieb von Spirituosen, ständig einen Zahn zulegt, sondern Besuchern das Destillationsverfahren noch vertrauter machen möchte – quasi von der Frucht bis ins Glas. „Kunden und Gäste können die Produktion von A–Z verfolgen und im „HirschBauer“-Beisl sowie im neuen Shop einen Streifzug durch all unsere Produkte unternehmen“, erläutert Christine Schlichte. Das Sortiment erstreckt sich auf über 300 Spirituosen. Dabei steht natürlich der Verkaufsschlager, Jägermeister, im Vordergrund. Dementsprechend wurde ein JägermeisterFanshop integriert – einzigartig in Österreich. „Was die Lokalausstattung betrifft, bewies man ebenso guten Geschmack wie beim Destillieren: Da trifft Tradition auf Moderne – heimelig und gleichermaßen trendig. Kurzum, ein perfektes Umfeld, um sich zu amüsieren.

Foto: Heimo Ruschitz

spo l ebe t sn & l e u t e

Gut – rockig – steirisch

I

m Vorfeld plauderten die Stars locker über ihre gemeinsame Heimat, die persönlichen Vorlieben für Motorsport und über ihre Erwartungen zum Open-Air-Konzert. „Das Steirer-Festival ist heuer einer von zwei großen Auftritten in meiner Heimat Steiermark“, freut sich Andreas Gabalier darauf, mit anderen so großartigen Musikern auf der Bühne zu stehen. Die Gruppe Opus hat ja schon im Jahr 1985 neben der Rennstrecke gespielt: „Wir werden beim SteirerFestival ein sehr rockiges Programm spielen und fast 40 Jahre Musikgeschichte aufrollen.“ Anna F. wird beim Steirer-Festival „gemeinsam mit den Burschen Gas geben“. Und auch die Gnackwatschn werden ihren Fans so richtig einheizen. Das die Stars vom Steirer-Festival nicht nur auf der Bühne Vollgas geben können, be-

Steirerkrone - leider ungenau, wie oft. Der Pfeil zeigt nicht Gabalier, sondern Isabella Hasewend.

wiesen sie bei der anschließenden KTM X-Bow WISBI Challenge. Da ging es rasant zur Sache und am Ende waren sich alle einig: „Es hat riesig Spaß gemacht“ – übrigens auch das Mitfahren als Beifahrerin von Andreas Gabalier war ein sehr rasantes Erlebnis, wie ich finde.

Ciao, amici, ciao Schlossbar in Velden, Eden in Wien, das

Krebsleiden. Am 1. September wäre der

Sg.Frau Hasewend!

waren – neben internationalen Gastspie-

„Sinatra vom Wörthersee“ genau ein

Vielen Dank nochmals für die Karten zur

len in New York, Las Vegas und europä-

Jahr verheiratet gewesen. Gattin Clau-

Lieber Walter Fabian!

„Zirkusprinzessin“. Sie haben mir damit

ischen Metropolen – die fast lebenslan-

dia hatte sich zuletzt im Lehrberuf ka-

Vielen Dank für diesen „Grandiosen Nach-

ein besonders gelungenes Geburtstagsge-

gen Fixpunkte des begnadeten Sängers,

renzieren lassen, um an der Seite ihres

ruf“ auf Andy Töfferl. Ich habe mich beim

schenk gemacht. Das Stück hat uns sehr

Entertainers und Komponisten Franco

Franco zu sein. Sein Hit „Ciao, amici,

lesen dieses „Briefes“ an viele gemeinsa-

gut gefallen, das Ambiente am See trug - in

Andolfo, aus dessen Feder auch die

Ciao“ und viele großartige Auftritte

me Stunden mit Andy erinnern und erfreu-

Anbetracht des wundervollen Wetters- das

Filmmusik zu „Ein Schloss am Wörther-

haben Franco Andolfo schon zu Lebzei-

en können. Danke Andy

Seine dazu!

see“ stammt. Am 24. Juli erlag Franco

ten zu einer unvergesslichen Ikone des

im Alter von 74 Jahren einem tückischen

Showbizz gemacht.

Heimo Valentintschitsch 12

Friederike Hörzer

KLIPP Juli 2012


Otto Retzer, Schauspieler und Regisseur.

Fotos: Conny de Beauclair (1), Wikipedia

Vom Discjockey im „Seefels“ zum anerkannten Regisseur, vom Wörthersee-Spaßvogel zum scharfäugigen und auch scharfzüngigen Beobachter der Kärntner Sitten und Lebensart – ein Gespräch mit Otto Retzer bringt immer Überraschendes. Egal, seit wie vielen Jahren man ihn kennt. Und ungewollt hat er durch seine gewinnende Art etwas geschafft, was für das Land Kärnten in seiner derzeitigen Situation als skandalgeschütteltes, politisches Schmuddelkind unglaublich wertvoll ist: Otto gilt als Vertreter des sympathischen Kärnten, der Fröhlichkeit und Offenheit seiner Menschen, nicht nur in Österreich, sondern auch im für den Kärntner Tourismus so wichtigen süddeutschen Raum. Die Schlüsselszene im Leben von Otto Retzer war genau genommen ein nächtlicher Umtrunk von Filmproduzent Carl Spiehs und Roy Black im Schloss Seefels. Als die Herren um Mitternacht unbändige Lust auf ein Leberkässemmerl mit Senfgurkerl KLIPP Juli 2012

bekamen, war es nur Otto Retzer, der so was besorgen konnte. In der Folge wurde aus dem interessierten Zuschauer bei Dreharbeiten der Aufnahmeleiter, Tonmeister und Produktionsleiter und später der Regisseur Otto Retzer in insgesamt 18 Spiehs-Filmen. Noch Jahre später standen die Touristenbusse Schlange in Velden, war das „Schloss am Wörthersee“ Standardziel für „Sehleute“ aus ganz Europa. Ja, sogar seine Jugendsünden als Regisseur, die Softpornos „Babystrich im Sperrbezirk“ und „Bei Anruf Liebe“ haben mittlerweile Kultstatus erlangt. Heute dreht Otto Retzer Streifen wie den Hansi-Hinterseer-Film „Der Ruf der Pferde“ (Drehbeginn Mitte September in Seefeld), danach für Traumhotel in Marrakesch und Kuba. Dass Otto, in der besten Wörtherseegesellschaft erstklassig vernetzt, daneben auch noch Dinge wie das große Flick-Fest organisiert, eigentlich eine Aufgabe für eine ganze Eventagentur, darf auch nicht unerwähnt bleiben.

Spots

Ein Kärntner Original macht sich Gedanken um Land und See „Muss mich oft politisch rechtfertigen“ Und wie sieht Retzer, der ja als gebürtiger Klippitztörler mit Gattin Shirley in München seinen Hauptwohnsitz hat und nach eigener Aussage in Kärnten noch nie gewählt hat, die Situation im Land? „Ja, ich muss mich in diesen Tagen oft für unser Kärnten politisch rechtfertigen. Was da passiert ist, mit zwölf bis sechs Millionen Honorar für ein paar Seiten Gutachten, ist natürlich eine Sauerei und gehört aufgearbeitet, wie auch bei der Hypo Alpe Adria, die ja für ganz Österreich zu einer milliardenschweren Hypothek geworden ist. Es ist halt so: Wenn wo schnell Geld zu machen ist, wird auch zugegriffen. Aber nicht nur in Kärnten. Da sollte man sich doch einmal auch das gesamte Förderwesen in Österreich anschauen. Im Rückblick bin ich jedenfalls froh, dass ich nirgends dabei gewesen bin, weil ich vor lauter Arbeit eh nie zum Geldverdienen gekommen bin.“ Thema Haider: „Ja, ich war mit ihm befreundet, aber ihm nicht politisch verbunden. Was da jetzt alles rauskommt, ist eine Sache, auf der anderen Seite haben die Medien Haider auch jahrelang hochgejubelt, und wenn ich jetzt an der Unfallstelle vorbeifahre, brennen dort noch immer Tag und Nacht 500 Kerzen.“ Landeshauptmann Gerhard Dörfler sieht Retzer übrigens in einem anderen Licht: „Der ist zwar politisch nicht immer vom Glück verfolgt, hat aber garantiert noch nie einen krummen Cent gemacht. Und was er mit den Ortstafeln geschafft hat, sichert ihm einen Platz in der Kärntner Geschichte.“

„Mein Wörthersee“, sein jüngstes Buch, drückt Verbundenheit mit Kärnten aus.

Saison verlängern Dass Otto Retzer, der selbst einen Wohnsitz in Auen hat, der Tourismus am Wörthersee ein besonderes Anliegen ist, versteht sich von selbst: „Natürlich sind Events wie Beachvolleyball und auch das GTI-Treffen wichtig, auch wenn ich da selbst drei Tage nicht vor die Tür komme, weil alles gesperrt ist. Aber es hat auch Zeiten gege-

reits wesentliche Beiträge geleistet. Sein Buch „Mein Wörthersee“ ist in der Erstauflage von 6000 Stück nahezu ausverkauft, das nächste schon in der Pipeline. In „Wer is(s)t was in Kärnten“ beleuchtet er die Essgewohnheiten von 200 Menschen rund um den See, an dem sich Otto Retzer dereinst endgültig zur Unruhe setzen will. W.F.

ben, da hast du in Velden oder Pörtschach oder Maria Wörth alle paar Meter einen Schauspieler, Sänger oder Komponisten getroffen. Daran sollten wir arbeiten und auch an einem generell besseren Service. Da brauchen wir nur zu schauen, wie sich die türkischen All-inclusive-Anbieter die Haxen ausreißen. Derzeit sehen wir den Trend, dass Hotels verkauft und zu Appartements umfunktioniert werden. Wir sollten gezielt auf Saisonverlängerung hinarbeiten, etwa mit Golf, das kann man von April bis Oktober spielen. In Deutschland fahren die Leute ganz selbstverständlich für ein verlängertes Wochenende an den Gardasee. Warum nicht an den Wörthersee? Kärnten-Werbung und Initiativen von Wirtschaftstreibenden haben da ein breites Feld zu beackern.“ Otto Retzer hat dazu übrigens be-

13


Coverstory

DER politische MEGAGAU Jörg Haiders Erbe: Ein Korruptionssumpf Auswirkungen verheerend sein könnten. Seine Partei, die FPÖ, und das BZÖ, aber auch die ÖVP müssten mit schwersten Verlusten rechnen. Die ÖVP hat die Koalition in Kärnten ja bereits beendet, um nicht völlig unterzugehen. Spätestens 2014 wird in Kärnten wieder gewählt. Sollte Dörflers engster Mitstreiter Uwe Scheuch ebenfalls überführt werden, dann wäre auch Dörfler Geschichte. Die politische Kultur, die politische Parteienlandschaft, muss sich, wie in Kärnten am System Haider gezeigt, erst selbst in die Luft sprengen, damit es zu einem Neuanfang kommen kann.

Koloss von Kärnten. COVER-Illustration, gestaltet von: www.paulalltag.com

Die politische Kernschmelze, das österreichische Fukushima wurde durch den Kärntner Steuerberater Dietrich Birnbacher ausgelöst. Das erste Opfer: der Kärntner Ex-ÖVPLandesrat und Ex-ÖVP-Obmann Josef Martinz. „Ja, das System Haider diente der Parteienfinanzierung“, gestand Martinz noch im Gerichtssaal. Doch der Ex-ÖVPObmann wirkte cool vor den Kameras, fast souverän und es war ein seltsames Lächeln zu bemerken, als er diesen entscheidenden, aber für seine Zukunft vernichtenden, Satz sagte. Ganz anders hingegen Dietrich Birnbacher. Ihm sah man an, wie sehr ihn die Geschehnisse der letzten Wochen forderten. Sein Gesicht: zerfurcht, müde. Und doch hat er sich offensichtlich von einer gewaltigen Last befreit. Er wolle 14

Kärnten damit dienen, meinte er. Ein Satz, der seltsam klingt in dieser Situation, aber irgendwie doch seine Richtigkeit hat. Jörg Haider ist damit endgültig zum politischen Verbrecher gestempelt. Auf dramatische Weise haben sich daher die Worte des Kärntner Schriftstellers Josef Winkler bestätigt, der im Zusammenhang mit den Skandalen und Bestechungsvorwürfen schon vor zwei Jahren gemeint hat: „Man müsste die Urne Haiders ins Gefängnis sperren.“ Dieser rüde Satz löste damals einen Sturm der Empörung aus. Es ist politisch, aber moralisch nicht zu verantworten, dass Landeshauptmann Dörfler dennoch in einer ersten Reaktion Neuwahlen in Kärnten ablehnt. Weil deren

Wende zum Gefängnis Es wäre naiv zu glauben, dass das System Haider nur auf Kärnten beschränkt war. Jörg Haider war doch seit der „Wenderegierung“ im Jahr 1999, dem Beginn der Schwarz-Blauen Koalition, bis zur Niederlage Schüssels im Jahre 2006 die Schlüsselperson auch für die Bundespolitik. Eine Wende, an deren Ende auf ranghöchste Politiker, Manager und Funktionäre die Anklagebank und danach der Aufenthalt in einer Gefängniszelle stehen. Jörg Haiders Erbe ist ein Korruptionssumpf. Landeshauptmann Gerhard Dörfler am Todestag von Jörg Haider: „Die Sonne ist vom Himmel gefallen.“ Die Staatsanwaltschaft ermittelt im Zusammenhang mit dem „Sonnensystem Jörg Haiders“ gegen 90 Beschuldigte in Kärnten. Darunter auch zwei prominente, steirische Manager: Grawe-Generaldirektor Othmar Ederer und sein Vorstandskollege Siegfried Grigg. Großmannssucht pur Vor der Jahrtausend-Wende entschloss sich Jörg Haider Rest-Österreich, Europa und der Welt zu beweisen, dass Klagenfurt neben Frankfurt, London und Wien ein genauso bedeutender Finanzplatz werden kann. Dass er mit dem Ziel auch sonstige Wünsche insgeheim verband, zeigt dieser Report. Um

sein Ziel zu verwirklichen, entschlossen sich Haider und seine Partei, die lokale Klein-Bank, die Hypo Kärnten , mit Landeshaftungen im Ausmaß von 10 Milliarden Euro (heute) zu überschütten. Sodass dann die heutige Hypo Alpe Adria geradezu in Geld schwamm. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Kärntner Sparkasse und die Raiffeisen Landesbank die maßgeblichen Geldinstitute Kärntens. Niemand fragte danach, ob und wie die Rückzahlungen in den Jahren danach zu schaffen wären. Die Dimension der Haider’schen Großmannssucht: Die Haftungen des Landes belaufen sich heute mit 20 Milliarden Euro noch immer fast auf das Zehnfache des Landesbudgets. Jörg Haider sorgte dafür, dass die wesentlichen Spitzenpositionen mit ihm treu ergebenen Personen besetzt wurden. Er selbst, der Landeshauptmann, fungierte als Staatskommissär, war also der oberste Aufseher. Die Organe der Bank rannten ihrem Ziel nach, das bedeutendste Geldinstitut Südosteuropas zu werden. Sie gründeten in vielen südosteuropäischen Ländern, Italien, der Slowakei, der Ukraine, Mazedonien, aber auch in Deutschland, Liechtenstein Leasing- bzw. Bankgesellschaften, um den dort vor Ort befindlichen Instituten das Fürchten zu lernen. Jörg Haiders war in seiner Großmannssucht konsequent: Vis a Vis vom Stephansdom, mit der noblen Adresse Stock im Eisenplatz Nr. 1, siedelte er die österreichische Zentrale für die Bank außerhalb Kärntens an. Da man im Geld schwamm, versuchten die Hypo-Manager, die Konditionen der Mitbewerber zu unterbieten, um so den KundenZulauf zu steigern. Niemand kam den Kärntnern wirklich in die Quere. Denn die Finanzmarktaufsicht stand letztlich im Einfluss eines Ministeriums, das über Jahre von einem Parteifreund geleitet wurde: Es war Karl Heinz Grasser.

KLIPP Juli 2012


Ins Casino gegangen Die Bank verlegte sich daraufhin zum Teil auf spekulative Geschäfte, ähnlich, wie es die Bawag gemacht hat. Ein trauriges Kapitel in dieser Phase sind die 300 Millionen Euro Swap-Verluste unter der Ära Kulterer und Co. Diese wurden damals nicht als Verluste ausgewiesen. Das Ergebnis war eine Strafverfolgung gegen die Führungsspitze der Hypo, die Herren Kulterer, Morriegl, Striedinger. Das Urteil lautete: Bilanzfälschung. Was nicht für die Gesellschafter der Bank spricht, darunter auch die Grawe-Tochter, die Bank Burgenland: Sie machten – Kulterer war als Vorstandsvorsitzender wegen Bilanzfälschung verurteilt worden – diesen dennoch zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates. Er war damit der oberste Kontrolleur der Hypo, der dafür zu sorgen gehabt hätte, dass die Bank ordentlich geführt wird. Im Volksmund sagt man dazu: Den Bock zum Gärtner machen. Dass sämtliche Gesellschafter für die Bestellung von Kulterer zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates gestimmt haben, lässt den Schluss zu, dass die desaströse Situation der Bank bekannt war und Kulterer so die Gesellschafter gleichsam in Geiselhaft hatte. Es war zu erwarten. Auch im Jahr 2006 nahm die Entwicklung der Bank unter der Leitung von Kulterer als Vorsitzender des Aufsichtsrates keine bessere Entwicklung. Zum Vorstandsvorsitzenden wurde damals der Grawe-Vorstandsdirektor Grigg bestellt. Er wechselte dafür vom Aufsichtsrat der Hypo Alpe Adria in die Vorstandsetage. Die Bank entschloss sich unter der Führung von Kulterer und Grigg zur Ausgabe von Vorzugsaktien an „ausgewählte Aktionäre“, um damit das Eigenkapital zu erhöhen. Man verschwieg, dass bei der Tranche 1 der Firmensteuerberater der langjährige Firmenanwalt mit Geld aus der Hypo Group selbst über Liechtenstein den Ankauf der Vorzugsaktien finanzierte. Es handelte sich daher gar nicht um Eigenkapital, sondern um Geld von der Bank. Die Funktionäre der Bank Kulterer, Striedinger, der Steuerberater KLIPP Juli 2012

Gabriel, der Rechtsanwalt Kucher, wurden zu mehrjährigen Freiheitsstrafen verdonnert, die allerdings noch nicht rechtskräftig sind. Rund 200 Millionen Euro wurden an so genannten Vorzugsaktien verkauft, um angeblich das Eigenkapital zu stärken. Der ausgewählte Kreis von Aktionären, der in den Genuss der Vorzugsaktien kam, borgte sich das Geld bei der Bank aus. Ein straffälliges Vorgehen. Es bestand für sie kein Risiko, im Gegenteil: Die Bank sicherte den so genannten Investoren eine 6-prozentige Dividende zu. Grawe-Manager im Visier Unter den 90 Personen, gegen die als Beschuldigte und Verdächtige von der Staatsanwaltschaft intensivst ermittelt wird, sind auch die beiden Grawe-Manager Generaldirektor Ederer und sein Vorstandskollege Grigg. Weiters auch die Tilo Berlin, ebenfalls ein so genannter Investor. Grigg und Berlin wirft die Staatsanwaltschaft vor, dass sie selbst im Einzelfall Nebenabreden (so genannte Put-Optionen) unterschrieben haben. Daraus

Coverstory

Schon Anfang des Jahres 2000 bis 2002 liefen die operativen Geschäfte der Bank- und Leasinggruppe so schlecht, dass Insider erkennen konnten, dass die Landeshaftungen niemals bedeckt werden konnten.

raten, die Anteile zu kaufen. Trotzdem entschied sich der damalige Generaldirektor der Bayern LB Schmied, die Bank zu kaufen. Er muss sich in Deutschland einem Gerichtsverfahren stellen, weil der Verdacht der Untreue gegeben ist. „Kärnten ist reich“, jubelte Jörg Haider damals, als die Bayern die völlig marode Bank kauften. Es war ein abgekartetes Spiel. Zu dieser Zeit hatte die Hypo Kärnten vier Gesellschafter: die Landes-Holding, Tilo Berlin, die Bank Burgenland (eine Grawe-Tochter) und die

EINFACH EHRLICH, EINFACH JÖRG

Der Wahl-Slogan Jörg Haiders, mit dem er die FPÖ zur zweitstärksten Partei in Österreich machte.

ist ableitbar, dass es sich um kein Eigenkapital handelte, mit dem sie die Vorzugsaktien erstanden. Die Bank aber wies diese Deals trotzdem als Eigenkapital aus, um die wirtschaftliche Lage der HGAA (Hypo Group Alpe Adria) besser darzustellen, als sie war. Dem Aufsichtsrat und Generaldirektor der Grawe Ederer wird vorgeworfen, dass er seine Aufsichtsratspflicht in dieser Zeit verletzt habe. Nachdem man erkannte, dass dieser Weg unzulässig war und die Bank aus eigener Kraft diese gigantischen Schulden nicht mehr zurückzahlen hätte können, entschlossen sich die Gesellschafter, Anteile der Bank an den Mit-Gesellschafter Tilo Berlin zu verkaufen und in einem zweiten Schritt an die Bayern LB (Bayerische Landesbank). Denn Bayern wurde von Experten abge-

flecht mit mehr als 80 Gesellschaften im In-und Ausland auf. Vorwiegend zur Verschleierung dubioser Geschäfte. Das Bittere für die Hypo selbst: Sie ist durch diese Geschäfte praktisch dem Tod geweiht. Die Finanzmarktaufsicht (FMA), also die Bankenprüfer, begründet die Tatsache, dass sie von 2001 bis 2009 die desaströse wirtschaftliche Situation der Bank nicht erkennen konnten mit der Feststellung: „Es zählt nicht zu unseren Aufgaben, Sicherheiten der Kredite zu überprüfen.“ Ende des Jahre 2009 mussten die Bayern als neuer Mehrheitseigentümer zugeben, dass die Bank nicht sanierbar sei. Zum Kaufpreis von 3,5 Milliarden Euro hatten die Bayern bis Ende 2009 weitere 3 Milliarden Euro nachgeschossen – und dennoch blieb die Hypo Kärnten ein Fass ohne Boden. Zynisch vermerkten Kärntner Lokalpolitiker, dass die Bayern eben nicht in der Lage wären, die an und für sich gute Bank zu führen. Dabei war sie konkursreif.

Mitarbeiter-Stiftung. Scheinprojekte finanziert Fest steht, dass die Bank in einer Unzahl von Geschäften und in einer Unzahl von Fällen missbräuchlich vorgegangen ist. Es wurden Scheinprojekte finanziert, Kredite, die nicht zurückbezahlt wurden, wies die Bank als Beteiligungen aus, um den Ausfall zu kaschieren. Weiters hat man Kredite durch neue Kreditverträge – aber weit höhere – scheinbar zur Rückzahlung gebracht und ebenfalls nicht ausgewiesen. In den Büchern schien nicht auf, dass es sich dabei um eine Doppelfinanzierung gehandelt hat. Es besteht der Verdacht, dass Berater und Vorständer der Bank wirtschaftlich hinter diesen Scheinprojekten und Kreditverträgen standen. Die Führungscrew HGAA baute in den Jahren ein Firmenge-

Nur, um den Super-Gau im Bankenbereich zu verhindern, entschieden Kanzler Faymann und Vizekanzler Pröll die Übernahme der Hypo durch die Republik Österreich, also die Verstaatlichung. Denn die Folgen eines Konkurses wären für Österreich kaum verkraftbar gewesen. Mit der Hypo Kärnten wäre durch den Haftungsverbund der gesamte Hypo-Bereich ebenfalls in die Pleite geschlittert. Da das Land Kärnten hätte seine Zahlungsgarantie nie und nimmer einlösen hätte können. Und der Bund hätte wiederum für die 18-Milliarden-EuroHaftungen von Kärnten nicht einspringen und diese nicht bedecken können. „Schuster, bleib‘ bei deinen Leisten“, heißt es. Die Grawe legte ihre Überschüsse Jahrzehnte in Zinshäusern an, um den Haftungsstock zu erweitern. Bis man glaub15


Coverstory

te, gut beraten zu sein, auch ins Bankgeschäft einsteigen zu müssen. Daraufhin kaufte die Grawe auch die Bank Burgenland. Bekanntlich läuft in dieser Sache noch immer ein Beihilfeverfahren in Brüssel, weil andere Kaufinteressenten nicht zum Zug kamen. Und wie kam es zum Verkauf der Anteile? Die Landes-Holding hat nach dem bisherigen Verfahrensstand über Vorschlag von Jörg Haider und ÖVP-Chef Martinz ihre Anteile verkauft. In diesem Zusammenhang wurde beschlossen, die mittlerweile jedem Österreicher geläufige 12-Millionen-Euro-Provision

an den Steuerberater Birnbacher für seine Dienste auszuzahlen. Der Hintergrund dafür: Jeweils ein Drittel sollte der ÖVP und Jörg Haider mit dem BZÖ zufließen. Unter dem Druck der Öffentlichkeit musste Haider das Birnbacher-Honorar auf sechs Millionen Euro reduzieren. Zwei Mal wurden von der Staatsanwaltschaft in Klagenfurt Anzeigen der SPÖ und der Grünen eingestellt, die bei diesem Geschäft eine Parteienfinanzierung im Hintergrund vermuteten. Jörg Haider war in der Bundespolitik aufgrund seiner großen Wahlerfolge als so genannte „Opposition“ das Zünglein an der Waage. Er hat sich gegenüber den beiden Großparteien ÖVP und SPÖ eine Macht aufge-

baut, die nur in Kärnten möglich war, im Rest-Österreich aber unmöglich. So hat er Erkenntnisse des Verfassungsgerichtshofs ignoriert, hat Strafverfahren gegen seine Palatine einstellen lassen. In der Kärntner Justiz und in der Polizei konnte man nur Karriere machen, wenn jemand systemkonform handelte. Dass ohne Jörg Haiders Tod diese umfassende Überprüfung des Systems Haider, die Geständnisse von Birnbacher und Martinz zustande gekommen wären, liegt auf der Hand. „Liebkind“ im Ausland Jörg Haider vermittelte zum Beispiel dem kroatischen Außenministerium einen 15-Millionen-Euro-

Kredit. Der in Zagreb vor Gericht stehende Ex-Ministerpräsident Zanader soll damals rund 500.000 Euro Provision dafür kassiert haben. Jörg Haider schaffte es, aus seinen „Feinden“ in Kroatien und Slowenien Freunde zu machen. Ausländische Investoren bekamen bei der Hypo Finanzierungslinien, die andere Banken nicht bieten konnten. Nicht zuletzt deshalb, weil vermögende Kunden dort eben ihr nicht versteuertes Geld gebunkert hatten. Mit der Hypo Group Alpe Adria hatte Jörg Haider ein Machtinstrument in der Hand, das ihn über die Grenzen Kärntens für die dortigen Politiker attraktiv gemacht hat.

Sie beherrschen Österreich Mächtige Wirtschaftsprüfer Standard & Poor‘s, Fitch Ratings und Moody‘s sind die „Big 3“ unter den weltweit agierenden Ratingagenturen. Sie herrschen in der Finanzwelt, stehen unter starker Kritik, vergeben aber die TripleA-Ratings für die Finanzwelt. Bei den Wirtschaftsprüfungen großer Unternehmen auf nationaler Ebene dominieren die „Big 4“ Deloitte Touche Thomatsu, PricewaterhouseCoopers, Ernst & Young und KPMG. Sie vergeben sinngemäß auch das Triple A. Kommt es zum „uneingeschränkten Bestätigungsvermerk“, dann heißt das: Es erfolgt die Darstellung der korrekten Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens. Der Prüfer bestätigt weiters, dass der Lagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Unternehmens erweckt, heißt es im Paragraph 269 UGB. Natürlich gibt es eine Vielzahl von wirtschaftlich selbst nicht bärenstarken Prüfungsgesellschaften, die großen Prüfungsbrocken werden in der Regel aber an die genannten Prüfungskonzerne vergeben. Sie reichen sich in zeitlichem Abstand in unterschiedlichen Funktionen als Wirtschaftsprüfer (im engeren Sinn), Steuerberater, Unternehmensberater, zum Teil sogar zeitlich überlappend die Hand und wechseln so innerhalb der zu prüfenden Konzerne. Seit langem fordern maßgebliche Persönlichkeiten daher eine rechtliche und 16

wirtschaftliche Unabhängigkeit. Bezeichnend ist, dass das prüfende Unternehmen sich das Prüfungsunternehmen selbst aussucht und auch dessen Honorar bestimmt. Es sticht daher die wirtschaftliche Abhängigkeit des Prüfers vom prüfenden Unternehmen ins Auge. Auch Vertreter des Anleger-

durch den Staat, das Gericht und eine vom prüfenden Unternehmen völlig losgelöste Berichtspflicht. Statt diesen Hilfeschrei ernst zu nehmen, soll die Macht der großen Wirtschaftsprüfungskonzerne – so sieht es Finanzministerin Maria Fekter vor – sogar noch gestärkt werden. So wurde jüngst vom Finanz-

schutzes, aber auch einschlägig erfahrene Wirtschaftsprüfer und Sachverständige – wie zum Beispiel der Grazer Fritz Kleiner (Bawag, Sturm, Auer von Welsbach) – fordern endlich eine völlige wirtschaftliche Trennung der Abhängigkeit des Prüfers vom zu prüfenden Unternehmen, die Bestellung

ministerium und der Finanzmarktaufsicht (FMA) mit großem Applaus der großen Wirtschaftsprüfungskonzerne der Entwurf zu einer Gesetzesnovelle präsentiert. Er wurde von KPMG erstellt. Dieses Papier sieht die Errichtung einer gemeinsamen Institution vor, in der die „Big 4“ künftig das Sagen über die Be-

stellung von Prüfern haben sollen. Diese „Bilanzpolizei“ soll dann auf Ersuchen der FMA tätig werden. Was „Die Presse“ mit der Feststellung quittierte: „Zu wenig Biss, zu viele Zahnärzte.“ Eine Vielzahl der Mega-Unternehmenszusammenbrüche in Österreich erfolgte in den letzten Jahren scheinbar urplötzlich und überfallsartig. Dieses Bild gewann man, glaubte man die jeweiligen Darstellungen der zu diesem Zeitpunkt tätigen Wirtschaftsprüfer. Dass die jeweiligen Prüfer selbst und ihnen nahestehende Wirtschaftsprüfer zuvor über Jahre geprüft haben und keine Warnschreie gegenüber der Finanzmarktaufsicht ausstießen, ist bezeichnend. Sie gaben ihre Prüfungsvermerke anstandslos, wie die Skandale bei der HB Int. (Hypo Kärnten), den Volksbanken oder der AVW zeigen. Zu diesem Zeitpunkt waren die geprüften Unternehmen in Wirklichkeit bereits in einer dramatischen Schräglage. Man bekommt den Eindruck, dass die Wirtschaftsprüfer von der Republik bei Strafverfahren geschützt werden. Es ist bekannt, dass sie häufig aus so genanntem „übergeordneten Interesse“ zumindest eines ihrer beiden Augen zudrücken. Je stärker ein Unternehmen ist, je mehr Arbeitskräfte es bündelt, je wichtiger es für die gesamte Republik ist, desto schwieriger wird es für einen Prüfer, Klartext zu reden. Denn es besteht die Gefahr, dass er KLIPP Juli 2012


„Persilschein“ der Prüfer über die Jahre hinweg auch für die Hypo: Alles in Ordnung.

sich einer Anzeige wegen Kreditschädigung aussetzen muss. Will man den Anlegerschutz, aber auch den Schutz des österreichischen Staatsvermögens – letztlich zahlen ja wir alle für die Verluste – endlich ernst nehmen, so ist primär nicht ein neues Banken-Insolvenzgesetz vorzulegen, sondern sind in Österreich die Wirtschaftsprüfer auf unabhängige Beine zu stellen. Kärnten kann überall sein

Es ist ein Faktum, dass die Globalisierung und damit die Freiheit des grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs zur dramatischen Krimi-

wird bei Verurteilung ein Leben lang zu einer Rentenzahlung herangezogen. Ein Notar, der einen schlechten Vertrag macht, ebenfalls. Ein Ingenieur oder ein Statiker oder wer immer, der bei einem Brückenbau fahrlässig handelt, wird voll zur Haftung herangezogen. Nur für Wirtschaftsprüfer gilt

Präsident Wolfgang Peschorn, Leiter der Aufräumtruppe in Sachen HGAA beurteilte in einem ZIB-Interview von Dietrich Birnbacher als notwendige Konsequenz der kompromisslosen strafrechtlichen Aufarbeitung der Vergangenheit des Komplexes HGAA. Er kündigte in diesem Zusammenhang weitere Geständnisse an. Es wird gegen 90 Beschuldigte ermittelt. Was den Schluss nahe legt, dass es zu weiteren dramatischen Enthüllungen kommt. mer rund um die Welt zu schicken. Auch wenn man das zurückverfolgen kann – irgendwann verliert sich die Spur dann im Nichts. Österreich muss also lernen, mit der Wirtschaftskriminalität zu leben, oder besser gesagt, sie in den Griff zu bekommen. Der Gesetzgeber lässt es zu, dass der, der zu prüfen hat, sogar geschont wird. Ein Arzt, der einen Kunstfehler begeht und damit das Leben eines Menschen beeinträchtigt, kommt vor Gericht,

eine beschränkte Haftung. Allzu oft kommt es vor, dass es keine klare Trennung zwischen steuerlicher und betriebswirtschaftlicher Beratung einerseits gibt und der Wirtschaftsprüfung andererseits. Die Grenzen sind da fließend und das wiederum führt zu vielen Problemen. Die Wirtschaftsprüfer lassen somit die Investoren und Anleger im Glauben, dass alles in Ordnung ist, da sie ja die Jahresabschlüsse mit einem uneinge-

schränkten Vermerk versehen. Beispiele dafür sind die Skandale aus der jüngsten Vergangenheit: Hypo Group, Telekom, Skylink beim Flughafen Wien, Österreichische Volksbanken AG, Nationalbank und ihr Tochterunternehmen Münze. Von einer Bilanz zur nächsten fehlen plötzlich Milliarden oder kommen schwerste Verfehlungen zutage. So etwas passiert nicht von einem Tag auf den anderen, passiert auch nicht von einem Jahr auf das andere. Die Schwäche ist, dass es in Österreich kein unabhängiges Prüfungssystem gibt. Das kann nur der Staat selbst mit einem Behörden-Model installieren. Dagegen laufen aber alle Interessensgruppen Sturm. Niemand will sich einer strengen, unabhängigen Kontrolle unterordnen. Gegen den Betrug bist du machtlos, heißt es dann immer wieder. Für die Wirtschaftsprüfer gilt das nicht. Sie hätten die Aufgabe, die Dinge gründlicher zu überprüfen, aber es geschieht nicht. Fazit: Es gehört viel strenger geprüft, kontrolliert, nach dem Motto: Wer prüft, darf nicht beraten.

Die Butterseite Kärntens Von Helmut Dietl Immer eine Reise wert: Wenn wir Steirer uns inmitten der Ferienzeit nicht gerade auf einer Fernreise befinden oder daheim in der Grünen Mark urlauben, fahren wir gerne zu unseren Nachbarn nach Kärnten. Das südlich-mediterrane Flair und insbesondere die Atmosphäre des Wörthersees fanden unsere Landsleute schon immer irgendwie anziehend. Die dortige Seenlandschaft ist ja quasi die Butterseite Kärntens – im Nu erreichbar, aber dennoch eine Reise in eine völlig andere Welt. Die glorreiche Zeit, wo das Sehen und Gesehenwerden im Vordergrund stand, hat sich allerdings einem neuen Urlaubsverhalten angepasst. Längst jettet die High Society im Wochentakt – wenn nicht öfter – zu allen möglichen internationalen Szenetreffs und bindet sich nicht gerne an nur einen Ort. Früher verbrachte man die Ferien über 2 Wochen an KLIPP Juli 2012

einem Platzerl, nunmehr ist man flexibel. Man fährt öfter, aber kürzer. Und das bekam die Kärntner Sommertourismuswirtschaft in den vergangenen Jahren anhand schwacher Auslastung zu spüren. Krisenstimmung? Keineswegs, zumal die Nächtigungszahlen des carinthischen Sommers wieder ansteigen. Dafür sind zahlreiche Events wie etwa die Fête Blanche, das Beachvolleyballturnier oder der Ironman verantwortlich. Die Gesamtnächtigungssumme für das Sommerhalbjahr 2011 ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,6% gewachsen. Die Gästeankünfte notierten ein Plus von 5,8%. Deutsche Urlauber und auch Inländer sind gerade dabei, Kärnten wiederzuentdecken – knapp 5% mehr Österreicher und insbesondere Steirer sind vergangenen Sommer da gewesen. Man darf gespannt sein, wie sich die Lage 2012 entwickelt.

Der Wörthersee hat das gewisse Etwas – mondäner Anziehungspunkt für Groß und Klein.

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Coverstory

nalisierung in vielen Bereichen geführt haben. Denn bis dahin war es schwierig, Geld ins Ausland zu überweisen. Es bedurfte zu vieler Genehmigungen und war immer nachvollziehbar. Jetzt ist es möglich, binnen Sekunden und mit Mausklick Millionen Euro, Dollar oder welcher Währung auch im-


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Großauftrag in China

Auffuhr in Schladming. Jeder gegen jeden

Viele Köche verderben WM-Brei

A

GAW technologies – Unternehmenszentrale Graz

GAW technologies wurde mit der Lieferung der Streichfarbenaufbereitung sowie der Arbeitsstationen an der BM8 des chinesischen Kartonproduzenten FujianLiansheng Paper beauftragt. Der Liefertermin ist für das Frühjahr 2013 geplant, der Auftragswert beträgt mehrere Millionen Euro. GAW technologies ist Technologieführer im hart umkämpften chinesischen Markt. Für die Grazer ein weiterer Erfolg im Reich der Mitte. Bereits seit Jahrzehnten hat der weltweit tätige Spezialist für industriellen Anlagenbau (Teil des Unternehmensverbandes GAW Group) hunderte erfolgreich installierte Projekte für die chinesische Papierindustrie durchgeführt. Die Vor-Ort-Arbeiten zum aktuellen Auftrag werden nächstes Jahr im Südosten des Landes in Longhai, Zhangzhou City, in der Fujian-Provinz starten. Die neue Kartonmaschine ist mit einer Breite von 6,6 Metern und einer Geschwindigkeit von 900 Metern pro Minute entworfen. Sie wird ca. 600.000 Tonnen online gestrichenen Greyback-Duplex-Karton und White Top Testliner pro Jahr produzieren.

ls Klipp im März über schwerwiegende Reibereien unter den Schladmingern einerseits und ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel andererseits berichtete, über einen rüden Umgang der Mitglieder im Komitee, da wollte man im WM-Koordinationsbeirat nichts davon gemerkt haben. Die überfallsartige Absetzung von PlanaiBahnen-Geschäftsführer Ernst Trummer ist leider die Bestätigung für die Grabenkämpfe in Schladming. Damit kommt auch sein Partner, Bürgermeister Winter, stark unter Druck. Ernst Trummer, dessen Arbeit von vielen Seiten in der Vergangenheit Applaus bekam, hat zu hoch gepokert. Der Jungmanager hielt sich offensichtlich für unentbehrlich in dieser Phase – eine klare Selbstüberschätzung. Sein Dienstvertrag sah vor, dass jedes Honorar seiner Nebentätigkeit den Planai-Bahnen zufließt. Trummer bezog rund 10.000 Euro Monatsgage. Als Geschäftsführer einer Hotel-Errichtungs-GmbH (die Planai-Bahnen sind dort mit 24,5 Prozent beteiligt) gab es zusätzlich 4.000 Euro pro Monat, die er für sich selbst kassierte. Dafür hatte er kein grünes Licht von Hermann Schützenhöfer, seinem Eigentümer-Vertreter. Grünes Licht hatten hingegen Planai-Bahnen-Aufsichtsratsvorsitzender und Grazer Rechtsanwalt Candidus Cortolezis, sowie sein Stellvertreter Oswin

Die Gegner: Winter (li.) und Schröcksnadel. Erboste Schladminger wollen, dass Finanz endlich die Geschäfte des ÖSV und seines Präsidenten Peter Schröcksnadel (Foto) genauer unter die Lupe nimmt.

Kois, Ex-Energie-Chef gegeben. Es war ein verhängnisvoller Fehler. Wobei sich Kois – typisch für ihn – herausreden wollte, er habe gar nicht mitgestimmt. Das Protokoll bewies es anders. Damit ist er auch seine kostenlose VIP-Karte für die WM los. Doch zurück zu Ernst Trummer und seinem tiefen Fall. Der „Jungspatz“ legte sich auch mit der von Schladming-Kennern gern als „Grätzel-Mafia“ bezeichneten Nomenklatura an – den Geschäftsleuten und Hoteliers. Er verpachtete den lukrativen Wintersport-Shop in der Talstation der Planai-Bahnen an Auswärtige, wollte neue Skihütten auf den Pisten bauen und betreiben und auch über den Hotelbau sind die Orts-Hotelkaiser „not amused“. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, ganz „Tiroler Napoleon“, goss zusätzlich Öl ins Feuer mit seinem Sager in Sachen Night Race. „Wenn die Schladminger alle Vereinbarungen – gemeint

sind jene für die WM – einhalten, gibt es kein Problem für 2014.“ Soll heißen, dass die Regeln, die er vorgibt, gehorsamst befolgt werden. Leider ist vieles offengeblieben, nur mündlich abgesprochen. Ansonsten droht der Schröcksi aus Tirol mit dem Abzug des Night Race. Ungelöst zur Zeit: Wer kommt für den Einnahmenentfall der Planai Bahnen – die Pisten sind während der WM ja gesperrt – auf ? Dieser macht mehrere 100.000 Euro aus. Ein schwerer Konflikt ist die Erweiterung der Tribünen im Zielstadion, um mehr Zuseher – vor allem im teuren VIP-Bereich – unterzubringen. Schröcksnadel fordert den Abriss einer Beton-Spange im Stadion, des neu gebauten „Loops“. „Vergeudung von Steuergeld“, wehrten sich die Schladminger mit Bürgermeister Winter. Die neue Führung mit dem vorerst provisorisch eingesetzten Geschäftsführer Georg Bliem und die neue Aufsichtsratsspitze mit Hellmuth Schnabl, dem Chef der Tourismusabteilung des Landes Steiermark, und Gerhard Widmann als dessen Stellvertreter (er ist Flughafen-Direktor in Graz) müssen nun rasch wieder für Ruhe in Schladming sorgen und dabei vorrangig auch gleich eine Lösung für ein großes Problem finden – mit dem ÖSV.Peter Schröcksnadel kann sich aber, wie bei seinem Hobby, dem Fliegenfischen, fast entspannt zurücklehnen. Es sei denn, die Finanz nimmt die Geschäfte, Geldflüsse des ÖSV einmal eingehend unter die Lupe, wie das erboste Schladminger fordern.

Klipp hat’s mit den Nullen Obwohl es im Klipp-Team nahezu nobelpreisverdächtige

chen Abfällen anfallen, wurden unglaubliche 530.000 Ton-

Zwei lässliche Fehler:

Rechen-Talente gibt – bei den Nullen übersahen sogar die

nen – also ein völliger Schwachsinn. Wir verneigen uns zur

Die Faxnummer im Bereich der Abfallwirtschaft war falsch

einen gravierenden Fehler. Und zwar in der letzten Aus-

Entschuldigung, wie es die Japaner tun, nur herabgestuft

und lautet richtig +43 316 887-7117. Es gibt nicht 480,

gabe beim Bericht der Holding Graz „Rund um die Uhr im

wird in unserer Redaktion deshalb niemand. Wo gearbeitet

sondern sogar 500 Spielgeräte auf den 75 Spielplätzen in

Einsatz“. Aus 530 Tonnen, die in Graz jährlich an gefährli-

wird, da fallen eben Späne.

Graz.

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Hochwasser-Katastrophe zeigte auf:

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Foto: Bundesheer Österreich

Tausende Häuser stehen am falschen Platz

So sieht der Fotokünstler Benoit Cezard (www.benoitcezard.com) das Jahr 2030.

„China in Graz“

Sie müssten mit dem höchsten Orden der Republik ausgezeichnet werden: die tausenden freiwilligen Helfer. Sie leisteten erste Hilfe, sind praktisch 24 Stunden im Einsatz und beseitigen die Schäden.

Das ist allerdings keine neue Erkenntnis für die Raumplaner und Experten von Hochwasserschutz und Wildbachverbau. Es handelt sich zum Teil um Objekte, die noch lange vor der Verschärfung Raumplanung errichtet worden sind. Nicht zuletzt deshalb stehen sie dort, wo sie stehen, weil auch der Grund für die Häuslbauer am billigsten war oder diese ihn geerbt hatten. Es gibt also nicht in jedem Fall einen Schuldigen, wie die Betroffenen – subjektiv verständlich – in einem ersten Schock meinen.

208 Millionen Euro wurden in den letzten zehn Jahren für Schutzmaßnahmen bei Flüssen, für Rückhaltebecken, Dämme, Mauern und Ähnliches investiert. Rund 20 Millionen Euro müssten nach ersten Schätzungen aufgebracht werden, um jene Regionen besser zu schützen, die heuer von dem Unwetter betroffen sind. Die wohl wichtigste Investition sind die Rückhaltebecken. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Gäbe es in der Umgebung unseres Hauses keines, wäre die kleine Siedlung dort bereits Geschichte.

Nachhaltiger

Mach aus 120

B

ei der ersten gemeinsamen Betriebsfeier aller Mitarbeiter aus dem Inund Ausland musste Saubermacher-Gründer Hans Roth im Jahre 1982 monatlich für 120 Beschäftigte den Lohn auszahlen. Heute erfolgt die Lohnauszahlung für 4.100 Mitarbeiter – das lässt die beachtliche Entwicklung in den letzten zwei Jahrzehnten erkennen und auch

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Das Trio war beim steirischen Exporttag natürlich ein gefragter Gesprächspartner: Raymund Gradt, der als österreichischer Handelsdelegierter in Shanghai seine Arbeit tut, und dessen Kollegen Oskar Andesner in Peking und Christian H. Schierer in Hongkong. Weil japanische, asiatische (koreanische) Produzenten den Automarkt in Europa stark mitbestimmen, gab Raymund Gradt „Entwarnung“, was die Chinesen betrifft: „Die chinesischen Auto-Importeure werden Europa nicht überrollen, denn die dort produzierten Autos entsprechen nur selten den Bestimmungen und Sicherheitsstandards, wie wir sie in Europa haben.“ Selbst am Inlandsmarkt ging der Anteil chinesischer Auto-Produkte von 30 Prozent auf 27 zurück. „Es boomen dort vor allem hochpreisige europäische Autos“, sagt Gradt. Am LKW-Markt seien die Chinesen besser aufgestellt,

denn ihre Fahrzeuge sind einfacher konstruiert und daher einfacher zu reparieren. Von den Märkten her werden sich die Chinesen aber stark auf Indien, Asien, Afrika konzentrieren und auch im Inland versuchen, ihre Position zu halten. Ein interessantes Detail gab Raymund Gradt auch am Rande seiner Gespräche zum Besten. „In welchem Parlament würden die meisten Milliardäre sitzen? Nein, nicht in den USA, sondern im chinesischen Volksparlament. Es sind mittlerweile 77!“

Raymund Gradt: Die meisten Milliardäre gibt’s im chinesischen Volkskongress.

Saubermacher

4.100 Mitarbeiter

die unternehmerischen Verdienstchancen in der Abfall- und Entsorgungsbranche. Diese Fakten sind dem ersten Nachhaltigkeitsbericht entnommen. Diesen stellte Saubermacher-Gründer Hans Roth am Rande eines Symposiums mit dem deutschen Ex-Umweltminister Klaus Töpfer vor. Er: „Kreislauf-Wirtschaft ist die Voraussetzung dafür, dass der Planet mit sieben Milliarden Menschen zurande kommt.“

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aktipp

Auch Donawitz ins Schienenkartell-Verfahren involviert. „Nur“ 8,5 Millionen Euro Bußgeld

Hände hoch K AK-Präsident Walter Rotschädl

Zwei Drittel der Steuerlast tragen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die Preise sind in den Bereichen Energie und Lebensmittel so stark gestiegen, dass die Kaufkraft bei vielen Haushalten gesunken ist – vor allem im unteren Einkommensbereich. Umgekehrt besitzen die reichsten 10 Prozent 54 Prozent des gesamten Geldvermögens und 61 Prozent des Immobilienvermögens – und zahlen dafür gar keine oder lächerlich geringe Steuern. Es läuft also etwas schief in Österreich.

»Schiefe Ebene«

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Diese Schieflage ist die wahre Ursache für die Eurokrise als Folge der Finanzkrise. Europa verschärft mit dem Fiskalpakt die Krise, anstatt mit Investitionen in Beschäftigung, Ausbildung und soziale Dienstleistungen dagegen anzukämpfen. Die Mittel dafür wären vorhanden, wenn endlich der Finanzsektor und die Vermögenden stärker besteuert würden – in Europa und in Österreich. Nur mit mehr Verteilungsgerechtigkeit lässt sich die schiefe Ebene begradigen.

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GERECHTIGKEIT MUSS SEIN

Telefon: 05 7799-0

lar, dass in der Zentrale der Sparte Voestalpine Bahnsysteme in Donawitz die Führung über die Absprachen im Schienenkartell informiert war. Ein anonymer Brief mit allen Details hatte bereits vor längerer Zeit das Verfahren ins Rollen gebracht. Die Reaktion dort: Der oberste Verantwortliche Klaus Meusel war zur Schadensbegrenzung bereits im Vorjahr abgezogen worden und wurde in die Wüste geschickt. Weil es den deutschen Markt betraf, führte das Bundeskartellamt dieses Verfahren durch. Nun kam es zu den ersten Strafen für die „Schienenfreunde“. Sieben Unternehmen sind in Deutschland daran beteiligt, darunter eben auch die beiden Voestalpine-Töchter an den Standorten Duisburg und Butzbach. Weil sich die Voestalpine dann als Kronzeuge der Behörde andiente und die Devise „Hände hoch und gestehen“ hieß, beträgt die ausgesprochene Strafe nur 8,5 Millionen Euro. Thyssen Group Gleistechnik muss 103 Millionen Euro zahlen. Die Absprachen zwischen den Firmen bezogen sich auf

drei Produktmärkte: NormalSchienen, kopfgehärtete Schienen und Weichen-Zungen, zwei Spitzenprodukte der Voestalpine. Es gab in diesem Zusammenhang Quoten- und Preisabsprachen. Geschädigt wurde damit vor allem die Deutsche Bahn. Dort spricht man von mehreren hundert Millionen Euro, die zu viel bezahlt wurden. Es könnte auch noch zu Schadenersatzforderungen auf dem Prozessweg kommen. Beide Seiten scheuen diesen Weg, denn vor Gericht müssten sie offenlegen, was da wirklich abgelaufen ist. Dass das Strafverfahren der Geschäftsbeziehung nicht geschadet hat, zeigt der Umstand, dass die Voestalpine erst in jüngerer Vergangenheit von der Deutschen Bahn den größten Auftrag überhaupt für die Lieferung von Schienen erhielt. Gegenwärtig laufen daher die Verhandlungen über eine außergerichtliche Einigung und zusätzliche Bußgeldzahlungen an die Deutsche Bahn. Die Voestalpine hat dafür bereits Rückstellungen in der Höhe von 205 Millionen Euro getroffen. Konzernsprecher Peter Felsbach gegenüber der APA: „Wir gehen davon aus,

dass die Gespräche jedenfalls noch Monate dauern. Heuer dürfte es keinen Abschluss geben.“ In der Führungsetage der Voestalpine ist man bemüht, den Skandal herunterzuspielen, und betont, dass in Deutschland ohnehin bereits die nötigen personellen Konsequenzen gezogen wurden. Die in das Kartell involvierten Manager wurden gefeuert, weitere ihrer Funktion enthoben. In Donawitz will auch jetzt niemand mehr darüber reden. Ohne die „Hände-hoch-Strategie“ und die Anerkennung als Kronzeuge wäre die Strafe für die Voestalpine weit höher ausgefallen, musste Voest-General Eder kürzlich eingestehen. Eine sehr schwere Stunde für das Unternehmen. Die betroffenen Unternehmen werden auch nichts gegen die Strafbescheide unternehmen, weil sie offensichtlich wissen, dass die Sache dann noch schlimmer ausgehen dürfte. Die Beteiligten wollen offensichtlich nur eines: Dass möglichst rasch Gras über die unappetitliche Affäre wächst und man wieder ruhig seinen Geschäften nachgehen kann.

Fohnsdorf: Schuldenberg abgebaut

Rot und Grün helfen

Eine Sorge weniger hat Fohnsdorfs Bürgermeister Johann Straner. Sein dick bepackter Thermen-Schuldenrucksack ist leichter geworden. In diesem Zusammenhang wurde er ja vormals von der steirischen Landesregierung als Ortschef abgesetzt und kehrte mit seiner „Liste Hans“ wieder ins Bürgermeisteramt zurück. Nun verkaufte er an die Ennstaler Siedlungsgenossenschaft

(sie gilt als SPÖ-nah) 238 Wohnungen und 10 Geschäftslokale. Der Kaufpreis betrug rund 8,5 Mio. Euro – konform mit einem kommissionären Schätzgutachten. Dafür notwendig war jedoch eine Zweidrittelmehrheit, die Straner anhand „grüner Unterstützung“ erhielt. Für die Gemeinde selbst bleiben vom Kauf etwa fünf Millionen übrig, zumal die Ennstaler ein Sanierungsdarlehen

in der Höhe von 2,8 Millionen Euro übernehmen. Laut Straner ist der Deal eine Ideallösung, der Erlös werde zur Tilgung von Darlehen verwendet. Auch „Ennstaler“-Vorstandsdirektor Wolfram Sacherer zeigt sich zufrieden: „Nachdem wir vor Ort ohnedies schon längere Zeit tätig sind, ist es quasi unsere Aufgabe, für Wohnsicherheit der örtlichen Bevölkerung zu sorgen.“

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Großzügige Griechen nach Öl bohren kann. Eines dieser Spezialschiffe kostet allein 700 Millionen Dollar. Warum diese Geschichte überhaupt im Klipp kurz zusammengefasst publiziert wird: Wussten Sie, dass Reeder in Griechenland traditionell keine Steuern zahlen? Selbst dann nicht, wenn sie Milliardäre sind. Damit wird ganz klar, warum auch George Economou nicht wirklich ein Problem mit der Krise hat …

Wer folgt AKPräsident Rotschädl? 2014 gibt es die nächsten AK-Wahlen. Spätestens im kommenden Jahr steht der Nachfolger dafür fest. Aber schon jetzt bringen sich die Kandidaten in Position. Die Privatangestellten-Gewerkschaft hat bereits Norbert Schunko als offiziellen Kandidaten beschlossen, die Metaller-Gewerkschaft noch nicht. Was einige der Funktionäre dort nicht freut, gibt es damit indirekte Kritik an Walter Rotschädl. Einer der Kandidaten bei den Metallern ist der jetzige GebietskrankenkassenObmann Josef Pesserl, die weiteren kommen aus der Obersteiermark, wie der BEWAG-Betriebsratschef Herbert Grasser. Wenig Appetit auf eine Veränderung soll auch Josef Gritz,

Josef Gritz, Betriebsratschef in Donawitz: Tritt er als Königsmacher auf?

der Betriebsratsvorsitzende der Voestalpine in Donawitz, verspüren, ist er doch auch Betriebsratsvorsitzender der Division Stahl mit 11.800 Beschäftigten. Man darf aber davon ausgehen, dass Gritz als „Königsmacher“ seinen Einfluss in der Fraktion geltend machen wird. Nur, wenn sich die Privatangestellten-Gewerkschaft und die Metaller nicht einigen, gäbe es Chancen für Horst Schachner oder auch Beppo Muchitsch, der da und dort genannt wird, selbst aber nicht in die Landesebene zurückmöchte.

Foto: Bundesheer/ Grebien

Der Reeder George Economou, im Jahre 1953 in Griechenland geboren, hat in den USA Schiffsbau studiert und in den vergangenen Jahrzehnten eine erfolgreiche Reederei aufgebaut, daneben aber auch eine Kunstsammlung. Während einige Millionen seiner Landsleute nicht wissen, wie sie wirtschaftlich weiterkommen, meint er: „Meiner Firma geht es prima.“ Rund 100 Schiffe gehören ihm und darunter auch sechs ganz spezielle, mit denen man in 3.000 Metern Tiefe

Bürgermeister Christoph Stark: Müssen dafür büßen, dass wir im Sinne unserer Kunden sparsamst wirtschaften.

Gleisdorfer Bürgermeister Christoph Stark: „Wir werden dafür bestraft, dass wir kostengünstiger arbeiten“

Das ist Kolchose pur Der Gleisdorfer Bürgermeister Christoph Stark ist fassungslos, will aber den Bescheid der E-Control bis zum Höchstgericht anfechten. 365.000 Euro „Buß- oder Strafgeld“ sollen die Gleisdorfer als Ausgleichszahlung an andere steirische Stromerzeuger überweisen. Das hat die staatliche E-Control so festgelegt. Nutznießer wären Judenburg, Kindberg und andere. Insgesamt müssten Köflach, Gleisdorf, Hartberg rund 1,6 Millionen Euro an die Kollegen überweisen. Stark: „Der Staat Österreich schöpft einfach ab. Das ist für mich Kolchose pur. Wir werden dafür bestraft, dass wir kostengünstiger arbeiten. Möglich ist das ja nur durch die enorme Schlankheit, die wir im Unternehmen haben. Dieses Geld geht dann der Region ab, weil wir das sonst ja

in die regionale Wirtschaft investieren.“ Für Christoph Stark ist es ein Ausmaß von Ungerechtigkeit, das noch dazu nicht wirklich bekämpfbar ist. Es gab einen Bescheid der E-Control. Aber aus dem war nicht ablesbar, dass es zu Nachzahlungen kommen sollte. „Nutznießer der Strafzahlungen sind steirische EVUs, die einen ähnlichen Versorgungsraum haben wie wir. Mir ist schon klar“, sagt Stark, „dass sich Judenburg, Kindberg nicht dagegen wehren. Denn wer wehrt sich schon, wenn er Geld bekommt? Aber es kann ja nicht so sein, dass Unternehmen, die wirtschaftlich schlechter arbeiten als wir, dafür noch belohnt werden. Wir gehen in dieser Sache bis zum Verfassungsgerichtshof, auch, wenn wir nicht wissen, wie die Chancen stehen.“

Der KPV–BERATUNGSKOFFER Gemeinden fusionieren und wachsen zusammen

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ie Gespräche zur Gemeindestrukturreform sind in vollem Gange. Mit dem Beschluss der Steiermärkischen Landesregierung soll im Zuge einer enormen Kraftanstrengung die Steiermark in vielen Bereichen verändert werden. Verwaltungsreform

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und eine neue Struktur der steirischen Gemeinden sind das Ziel. Gemeinden sollen zusammengelegt werden, um die Zukunft meistern zu können. Die Erhaltung der Identität ist dabei ein selbstverständliches Ziel. Ebenso die Schaffung von neuen Strukturen bei der Gemeindeverwaltung wie auch der Infrastruktur. Viele Arbeitsgebiete müssen unter die Lupe genommen werden: Finanzen, Infrastruktur, Raumordnung sind nur einige von vielen Themen die es abzuarbeiten gilt. Die Kommunalpolitische Vereinigung bietet

daher allen ÖVP Fraktionen, die mit diesem Thema befasst sind einen Beratungskoffer an. Dieser bietet Hilfe bei der professionellen Umsetzung einer Gemeindefusion. Alle notwendigen Werkzeuge, damit dieses Projekt erfolgreich abgewickelt werden kann, sind darin enthalten. (Projektablauf, Finanzen und vieles mehr) Die KPV stellt zudem Experten zur Verfügung die vor Ort den Prozess begleiten! Info: KPV-Hotline 0664/60744-4410

Der Geschäftsführer der Kommunalpolitischen Vereinigung, Erwin Puschenjak mit dem neuen Beratungskoffer: „Dieser bietet in Sachen Gemeindefusionen eine wertvolle Hilfestellung.“ 21

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Keine Überraschung:


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Berg & Spa Hotel Urslauerhof in Maria Alm

Exklusives Two-for-one-Leserangebot

Das Nein zu Reininghaus:

Löst keine Probleme

Z Aktive Gäste finden in der Region Hochkönig ein wahres Eldorado für Wander-, Kletter- und Mountainbike-Touren. Insgesamt 530 km Wanderwege aller Schwierigkeitsgrade erschließen das fantastische Gebiet rund um das Berg & Spa Hotel Urslauerhof. Als gemütliche Alternative wird die Wanderung

am familientauglichen Murmeltierpfad empfohlen. Doch egal wie weit und steil, am Ende jeder Tour empfiehlt es sich, ein ruhiges und idyllisches Plätzchen zu suchen. Hier wird die „mobile Labestation“, also der Picknick-Rucksack, ausgepackt. Wir bieten unseren Lesern ein supergünstiges Angebot: Egal

wie lange und welche Kategorie Sie buchen, die zweite Person nächtigt kostenlos. Der Aufpreis für die Halbpension beträgt Euro 35,–. Buchbar mit dem Kennwort „Two for one + Steiermarkmagazin Klipp“. Termine: 1.9. bis 6.9. und 20.10. bis 02.11.2012.

Berg & Spa Hotel Urslauerhof 5761 Maria Alm/ Hinterthal, Tel.: 06584/ 8164 www.urslauerhof.at

Vor 25 Jahren:

Kampf um das Puch-Fahrrad

Kürzlich am Red Bull Ring: Sängerin Anna F. bewältigte diesen mit einem Puch-Fahrrad aus alten Tagen.

Graz ist eine Stadt der Radfahrer. Doch dir Grazer fahren auf Rädern, die nicht in Graz gebaut wurden. Das müsste nicht sein. Erst 25 Jahren wurde trotz massiver Proteste die Produktion von Puch-Fahrrädern in Graz-Thondorf eingestellt. Damals ging eine Ära zu Ende. Das

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erste Puch-Fahrrad verließ das Werk im Jahr 1889. Die Einstellung der Zweirad-Produktion (auch der Mopeds) erfolgte knapp vor Beginn des Fahrrad-Booms in Mitteleuropa. Heute weiß man: Das war eine schwerwiegende Fehlentscheidung.

u den vorrangigen Aufgaben einer Kommune gehört die Grundstückbevorratung. Damit sich eine Gemeinde – und das gilt besonders für die Landeshauptstadt Graz – auch entsprechend entwickeln kann. Ganz egal, ob es da um geplanten Wohnraum für die Bürger oder um die mögliche Ansiedlung von Unternehmen geht. Die mehr als 52 Hektar großen Reininghaus-Gründe wären eine solche „Bevorratungsfläche“ für die Stadt. Daher war die Absicht von Bürgermeister Siegfried Nagl vernünftig, die Gründe für die Stadt um 70 Millionen Euro zu kaufen. 70.000 Grazer nahmen an der

Ring frei zur ersten Runde

Haselsteiner gegen Hohenberg D

a sind der Industrielle Hans Peter Haselsteiner (STRABAG), sowie der Gesundheitsökonom Christian Köck an einen Gegner geraten, der nicht nur ein erfahrener Kämpfer ist, sondern auch ungern verliert und daher seine Rechtskonflikte mit Akribie und großem Geschick in der Vergangenheit bewältigt hat. Die Rede ist vom Grazer Rechtsanwalt und Immobilien-Multi Reinhard Hohenberg. Diesmal geht es um die Therme Gleichenberg. Haselsteiner und Köck sind über Stiftungen bzw. andere Gesellschaften Gesellschafter der Kappa Thermenbeteiligung GmbH. Diese stellte bereits vor Wochen einen Konkursantrag bei Gericht. Hohenberg, dort (über Gesellschaften von ihm) 42,5-Pro-

zent-Eigentümer, wurde davon nicht informiert, fühlt sich überrumpelt und damit über den Tisch gezogen. Denn die finanzierende Bank – zufällig die Hypo – reduzierte ihre Forderung von 34 auf 18 Millionen Euro. Nutznießer dieses Geschenks ist jedoch nur die Gegenseite Hohenbergs. Er hat daher auch Rekurs beim Oberlandegericht eingelegt. Noch ist keine Entscheidung gefallen. Hohenberg: „Die Kurhaus GmbH hat Geld verbrannt, der Gesundheitsökonom hat nicht gut wirtschaften können.“ Auf den Betrieb der Therme hat das Konkursverfahren derzeit keine Auswirkungen. Doch dies kann sich ändern, sollte der Betriebsgesellschaft die Liquidität entzogen werden.

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Foto: Furgler

n weiten Teilen der in schwachen Gegenden Steiermark erhalten Betriebsansiedelungen benachteiligte Wirtmit sich ziehen und beschaftsregionen vom stehenden Firmen RüLand Stmk wenig Förderckenwind verleihen. Der gelder. „Damit muss RfW plädiert demnach für Schluss sein“, fordert eine dringende ÜberarErich Schoklitsch vom beitung des derzeitigen RfW-Landesobmann Ring freiheitlicher Wirt- Erich Schoklitsch Förderwesens der SFG schaftstreibender. Indes fordert Verdoppelung entgegen einer Abwärtsder Fördermittel. fließen in Graz die Gelder spirale: im Jahr 2011 erwie der Honig im Schlarafhielten etwa die Bezirke fenland. „Dadurch schreitet die de- Fürstenfeld und Voitsberg gemeinmografische Abwanderung in ländli- same Förderungen in der Höhe von chen Räumen voran und der Jugend 545.000 Euro. Gleichzeitig heimste wird Perspektive entrissen“, erläu- die Stadt Graz 23,4 Millionen Euro tert Schoklitsch. Das eigentliche Ziel ein – das sind rund 98 % mehr. „Hier müsse Zu- statt Abwanderung lau- muss ein Umdenken einsetzen“ so ten – auch Wirtschaftsbetriebe kön- Schoklitsch. Er setzt sich für eine nen davon profitieren. Eine Um- Verdoppelung der Fördermittel in schichtung der Fördermittel würde benachteiligten Regionen ein. v

Volksbefragung teil – weit mehr als erwartet – und die Mehrheit sagte Nein. Ein Akt der Kurzsichtigkeit, wie sich herausstellen wird. Denn nun werden private Investoren und Immobilien-Entwickler „zugreifen“ und ihre Vorstellungen dort verwirklichen wollen. Die Stadt tut sich klarerweise nun schwerer, in die gedachten Planungs- und Ver-

wertungsprozesse einzugreifen. Siegfried Nagl ist mit seinem Projekt nicht zuletzt deshalb gescheitert, weil seine teuren Informationsbroschüren, -Inserate nicht wirklich den Punkt trafen. Die wichtigste Botschaft – „Die Stadt Graz braucht die Reininghausgründe wie ein Stück Brot – kam bei den Bürgern nicht an. Leider.

Foto: Fotolia, Francesco Ridolfi

Storychannel

277* Riesen Schritt in neue Elektronik-Zukunft Mobiltelefone aber auch andere elektronische Geräte sind heute unverzichtbare Alltagswerkzeuge. Um immer kleinere und leistungsfähigere mobile Endgeräte zu ermöglichen, forscht der global führende Leiterplattenhersteller AT&S gemeinsam mit dem steirischen Kompetenzzentrum MCL (Materials Center Leoben Forschung GmbH) an einer neuen Leiterplattentechnologie, die bisherige Designkriterien revolutionieren soll.

* Zur Story finden: http://sfg.at/storychannel KLIPP Juli 2012

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Aktuelle Förderpolitik hungert Problemregionen aus

STEIERMARK


LILLY LOTTERBLUME

Hallo, meine Lieben! gute Freunde hat. Die Frieda hat imsagt Politiker sind sowas mer habe. wieder„Die gehört, und sie geht ja in von fies und mies, wir wollen nichts der ÖVP aus und ein, dass Grillitsch mehr hören“, schimpft gute davon Chancen gehabt hätte,unser dem Nachwuchs. Weil meiner Hermann Schützenhöfer zuTochter folgen, das fürimden WochenendaushätteGeld er das Auge gehabt. Nun ist flug mit ihrem Freund bittet sie es klarerweise vorbeifehlt, damit. Schon mich um Nachschub. Wissend, dass einmal war Fritz Grillitsch knapp ich einer Zwickmühle bin. Daher vorindem Sprung in die Landesregiegreife ich in mein Geldbörsel rung, damals noch zu Zeitenund von gebe es ihr. Klasnic. Er habe damals Waltraud * die Frieda, die bereits, so erzählt Mein Lieben, ich kannallmächtigen mir nicht Zusage der damals helfen, aber sogar jetzt noch empsteirischen VP-Chefin gehabt, die finde ich keine Abscheu vor Jörg dann allerdings im Parteivorstand Haider, sympathisiere ichohne mit ihm einen anderen vorschlug, Grilals Mensch noch immer, weil ja litsch darüber zu informieren.erVerganz bestimmt auch seine guten ständlich, sollte das so stimmen, Seiten gehabt hat. Und ja dass der Grillitsch sich er zu hatte Klasnics auch Talent für die Politik. Keiner ist Verdiensten kaum noch äußerte. so umjubelt worden wie er. Keiner verstand es, unter � dem Motto „Brot und Spiele“ die Wähler auf seine Seite er einfach symWeil zu dieziehen, Friedaweil gerade von Klasnic pathisch aufich dann daran denke, wie niederge- geredet hat. Herwig Hösele war eitreten konnte. schlagen unsere Jüngste jetzt ist, ner ihrer engsten Mitarbeiter und Das ein belesemuss dann denke ich mir: Solche Sorgen ist, so der Hubert, sicher man ja auch haben die Eltern der jungen Türkin ner Mann. Kein Wunder, dass er viel Karl Heinz nicht. über die Vorzüge und Nachteile der Grasser zugeDemokratie, das passende WahlEreinem war � recht philosophiert. stehen. Doch mit ebenfalls scheint er ein Problem zu haben,äumit ßerstdemokratigeschickt Das letzte Mal hat mir ja Frieda er- dem innerparteilichen bei seinen Aufzählt, dass der Jochen Pildner- schen Umgang. Der Hubert denkt da tritten, wie Steinburg, Präsident der Steiri- an die Zeit zurück, als Klasnicder weRattenfänger schen Industrie, nach Wien gehen gen der Energie Steiermark gewaltig von Hameln. soll und dort als Nachfolger von In- Zoff mit Gerhard Hirschmann und DerHösele Hubert dustriellen-Präsident Veit Sorger Herbert Paierl hatte. spielerinnert mich vorgesehen ist. Und die Frieda te in dieser Auseinandersetzung wie meinte noch, damit wäre er neben eine wichtige Rolle.daran, Heute bezeicher auf seiner dem gut vernetzten Fritz Grillitsch, net er sich selber als „Wut-Bürger“, Österreich-Polidem Bauernbundpräsidenten, der wegen der stärker werdenden die Bürranghöchste steirische Vertreter auf tikverdrossenheit in Tour Österreich, und ger eingekocht dem Wiener Parkett. In der steiri- schließt sich dem Kreis jener an, die Im Grazer schen ÖVP, so erzählt die Frieda, dagegen sogar ein hat. Volksbegehren Opernhaus, waren die Funktionäre arg ge- überlegen. Schon pikant. Oder perdasSchmunzeln. bis auf den schockt, alsals siedreißig nun lesen mussten, vers. Oder auch zum Seit mehr Jahren zählt die Rohani-Teppichletzten Platz dass der Grillitsch sich von einer Hösele des äußerte ausstellung zu den schönsten Ausflugszielen stei- sich in den Medien gefüllt war, Stunde die andere total aus der und im Sinne wie: „Irgendwann werden rischenaufThermenund Vulkanlands präsentiert hätten Politik zurückzieht. Es waren die Outlet. Regierungsparteien von ihm uns sich 2012 in neuem Glanz und auch mit großem Aufseine Zuhöfür ihn die so arg, dass ist hören.“ Aber er selbst hat nicht gut geteilt aufAufregungen sieben Ausstellungsräume das gesamte rer –richtig darunter erRohani-Sortiment in Graz bekanntlich wegen Herz- zugehört und die Dinge anazu sehen. viele kleinein problemen ins Krankenhaus mus- lysiert, als er im Regierungsbüro Unternehmer, ste. Alle, mit denen die Frieda über der Grazer Burg die Fäden gezogen Öffnungszeiten: hat. Denn die LandtagsGrillitsch gesprochen waren | Di–So Jährlich von 1. März bishat, 15. Oktober 10–18sonst Uhr wäreGewerbetreibende, Klasnic aber 2005 für Waltraud fast traurig, der bei Obersteirer Dörfl 2, 8330weil Kornberg Riegersburgwahl | Anfahrt auch hohe Beauch in den anderen Parteien viele nicht Tel. 03152/4200 | info@rohani.at | Eintritt freizu einem Desaster geworden, amte – ihm am

Ich weiß nicht, ich weiß nicht, was Sie können soll sichund garmein nichtAllerliebvorstelich machen len, was ich durch die Enthüllunster ist mir da überhaupt keine Hilfe gen in Klagenfurt dabei. Er sagt nur:mitmache. „Du wirst„Ich das habe dir immer gesagt, ein schon richtig machen dass …“ der Unsere Gauner Politikerverliebt sind GauJüngste ist, waralle so schwer und ner. Jetzt ist es einmal wirklich hejetzt ist es auf einmal über Nacht rausgekommen“, attackieren mich aus. Sie tut mir so leid, weil sie sich Tochter „Komm fast wie inund ihrerSohn. Kindheit bei mirmir annicht noch einmal damit, dass lehnt und Schutz sucht. Das tut das gut, nur erinnern aberAusnahmen sie wissen sind“, ja, man kann sie da mich daran, dass ich ja immer ein nicht wirklich helfen, sondern kann Faible für den Jörgl Haider nur versuchen, zu trösten. Beigehabt uns in habe. Heute, da gibt sich ein ÖVPder Nachbarschaft gibt’s auch einiChef Spindelegger ganz erstaunt. ge türkische Zuwandererfamilien in einem Fernsehinterview, Und da haben wir gehört, dass dass der die Kärntner Ex-ÖVP-Chef Martinz mit ihrer Tochter kürzlich in die ihm etwas anderes gesagt habe, Türkei gereist sind, weil sie dort den sprich nicht die Wahrheit über die Bräutigam ausgesucht haben. Und Parteispenden. Morgen, da wird deren Tochter findet nichts dabei, möglicherweise derWelt Nachfolger von weil sie ja in dieser aufgewachHerrn Spindelegger völlig erstaunt sen ist. Die war ganz freudig aufgein einem Interview dass regt, obwohl sie ihrenreagieren, Bräutigam gar ihm dieser nicht die Wahrheit genicht je vorher gesehen hat. Wenn

Ausstellung auf Schloss Kornberg

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• Haider und Grasser – früher einmal Sunnyboys – jetzt völlig unten durch • Für Strasser wird’s noch enger • Siegi Schrittwieser – mehr geht nicht mehr

so der Hubert. Dem klarerweise liebsten gleichleid ihr Geldbörserl noch immer tut, dass diezuge„Cheworfen, um ihn zu unterstützen. Der fin“ damals so sangund klanglos Grasser hätte sich nicht gescheut, von der politischen Bühne abtreten diese Spenden in Liechtenstein musste. Bei ihrem 60er, zu demzu ihr bunkern. Der Jörgl war alsoWahl eine Art zwei Wochen nach der logiLuftikus – genauso wie sein Freund scherweise viele Mitarbeiter gratuKarl Heinz Grasser. Und dass die mir lierten, kam aber keine Stimmung einfach gefallen haben als ein auf. Dabesser war die Trauerarbeit wichtiWilli Molterer oder aber auch als ger. ein Wolfgang Schüssel, der praktisch stets alles besser wusste als � alle anderen – das kann doch nicht überraschen. Nur mein Allerliebster In der Steiermark durfte Gerhard zeigt Nachsicht mit mir. Draxler seinerzeit nicht ORF-Lan* desdirektor werden, weil er für Es werden noch weitere Waltraud SchweiÖVP-Landeshauptfrau nereien an den Tag kommen, Klasnic zu viel rot und zusagt viel die Ute. Und uns der Faller schwarz war.war In lehrt Kärnten wurde Birnbacher? Die Ute meint, Jörg ORF-Landesdirektor unter dass esHaider durchaus sinnvoll ist, Strafvervon der FPÖ. In Wien wurde fahren mit ungewissem Ausgang in er Informationsdirektor unter Wolfden Gerichtssaal zu verlagern und gang Schüssel von der ÖVP. Und diese vorab hinter den nun nicht wurdeschon er wieder steirischer Polstertüren der Staatsanwaltschaft Landesdirektor unter dem roten abzuwürgen. Wie dasFranz zum Beispiel Landeshauptmann Voves. im Ortstafelfall bei LandeshauptWas damit zum Ausdruck kommt, mann Fall hat mirGerhard kürzlich Dörfler der Josefdererzählt. war. Der Druck und die Dynamik Dass Gerhard Draxler von seinem eines solchen öffentlichen TribuJob als Journalist was verstehen nals seien nicht zu unterschätzen. muss und alle jene eines Besseren Auch imhat, U-Ausschuss Parlabelehrt die ihn in derdes jeweiligen ments, wo es um Korruption geht, Phase jener politischen Gruppieistrung das zugeordnet der Fall gewesen. Dort hat ja haben, die gerade der ehemalige Kabinettschef Karl dort an der Macht war oder ist. Heinz Grassers sein Gewissen ebenfalls erleichtert. „Das � Einbekennen von Schuld ist ein Akt, der Respekt verdient“, mich die Ute, Christophbelehrt Biro, Chefredakteur der die da mit einem Kommentator imso Steirerkrone, zeigt immer wieder, Falter einerderMeinung kenn’ habe ich Ute bei ist. der Ich letzten Tadiese Zeitung gar nicht als einfache rock-Runde beim Diskutieren am Frau. Denn damit wird der höchste Nebentisch zugehört, dass er von Wert eines Strafprozesses, liest der Steiermark noch immerso wirklich mir die Ute dann vor, nämlich wenig weiß. Er kommt aus Wiendie und öffentliche Aufklärung, ist ein Bürgerlicher im befördert. alten Sinn Man muss das einem des Wortes, tutGeständnis sich schwerinmit neusolchen Prozess einfach würdigen, en Entwicklungen. Daher gefallen inihm Form einer milderen Strafe, und auch Typen, die ihm schmeijene Mittäter, die leugnen, noch cheln und ihn als einen der Großen strenger bestrafen. und Wichtigen im Lande darstellen. Mit Oswin Kois* verlasse der vielStell dir kompetenteste vor, meint der Otto, der bei leicht Manager die diesem Gespräch dabei war ja große Bühne, streut Biro demund Nochim Grazer Landhaus arbeitet. Wenn Energie-Steiermark-Chef Rosen. nun Ernstschon Strasser Gericht Dasderzeugt vonvorwirklicher muss. Als Innenminister er Was ja Sachkenntnis, lästert diewar Ute. bekanntlich der oberste Polizist in

Kois in der einst skandalgebeutelder Wenn der einer tenRepublik. Estag gelungen sei,oder so der Herr seiner früheren Mitarbeiter plötzlich Biro, suche seinesgleichen. Wer zudenke redenangesichts beginnt, weil er halt nicht des Grünen E heuinste Gefängnis will oder glaubt,Schlagsich noch an die schmutzigen damit freizukaufen. Wenn der Straszeilen von früher? Und die Estag sei ser – er gehörte Zweistellige ja zum engsten auch profitabel. MillioFührungskreis Schüssels – ausJahr demfür nenbeträge dürfe das Land Nähkästchen plaudert, was da Jahr kassieren, und dass der alles steirizwischen Jörg Haider, Karl Heinz sche Stromriese keinen Atomstrom Grasser Wolfgang Schüssel ins Netzund einspeist, stehe ebenfalls am Höhepunkt ihrer Macht, in der auf der Kois’schen Erfolgsliste, besten Phase der Wende-Regierung, schreibt Biro in der Steirerkrone. imLetzteres Geheimen, gelaufen Da würstimme in ist. keinem Fall, den wir alle schauen und gebannt hört die Ute aus der Energie-Steiervor dem Fernseher diejemandem, Nachrichtender mark-Zentrale von verfolgen. mit Stromhandel zu tun hat. * Doch was regen wir � uns auf, relativiert der Otto. In den USA, wo es jaWarum im November auch Wahlen per gibt,31. überhaupt gehe Kois hat ein Senatskandidat – bei uns März, trauert Biro. Franz Voves wäre es ein Abgeordneter – keine könnte ihm da sicher die passende Chance, errät nicht MillioAntwortwenn geben, die fünf Ute dem Steinen Dollar als Wahlkampf-Budget rerkrone-Chefredakteur. Im Übriingen derhabe Tasche hat Oswin – von wem dieser Kois auch Handimmer. Da wären ja die 500.000, die schlagqualität – ein Charakterzug, der Scheuch vom Dietrich Birnder heutzutage immer seltener zu bacher verlangt hat, finden für ist,seine willPartei das Biro-Lob kein jaEnde eine Kleinigkeit. nehmen. Er meint damit aber * den Sack voller hoffentlich nicht Landeshauptmann-Stellvertreter Energie-Steiermark-Inserate und Siegfried Schrittwieser die zigtausenden Euro dafür,feierte welche kürzlich seinen 60er. Undletzten natürlich die Krone im Laufe der zweifand sich die Rote Prominenz, bis einhalb Jahre einsackeln konnte, hinauf zu Faymann, zum Gratulieätzt die Ute weiter. Aber wer weiß, so ren Der Sigi, so der dieein. Ute, vielleicht hat Karl-Heinz, der Nachfolein Genosse von ihm, beknietlockere den ger von Kois eine ähnlich 59-jährigen Franz Voves, natürHand beim Geldausgeben, wenn’s lich schongeht, deshalb derfür nächsten darum vor bei allem sich als Wahl noch einmal anzutreten, weil Person guten Wind zu machen. damit auch seine politische KarrieDenn viel will der Tarock-Runde renicht verlängert würde. einfallen, als Verabschiedet die Ute danach sich Voves, was vielesoannehmen, fragt, was dem Kois alles gelunweil unangenehme ZeitBegriffe für die gen sei. Da fielen dann wie Landespolitiker kommen, dann ist Murkraftwerk und Photovoltaik-Anauch Er könne lageder aufSigi derGeschichte. Firmenzentrale. Doch sich abschminken, dass er, älter diese Projekte sollen schon dieals VorVoves, dann Landeshauptmanngänger auf ein Schiene gebracht haben. Kandidat sein werde. Er sei kein Anwärter aufnächsten den ersten Platz, sondern Bis zum Mal, war immer ein guter Zweiter. Das wär‘s. Also tschüss, bis zum nächsten Mal,

Eure Lilly

Eure Lilly

KLIPP Juli 2012 KLIPP November 2011


Privates Wohnhaus

Atmosphäre durch Stil und Perfektion klusive Gesamtlösungen aus einer Hand wünschen, der ideale Partner“, beschreibt Eigentümer Architekt DI Martin Cserni das Geschäftsmodell. Ob für luxuriöse Privaträume, Büros oder Gastronomie und Hotellerie: CSERNI WOHNEN steht sowohl als exklusiv beauftragter Geschäftspartner als auch als Partner namhafter Architekten und Firmen für zeitlose, funktionelle sowie qualitäts- und stilvolle Einrichtungskonzepte. Von hochwertigen Eigenmöbelkollektionen über exquisite Custom Designs bis hin zu komplexen Raum- und Wohnkonzepten im High-End-Sektor reicht dabei das „Wir planen mittelfristig, die Marke CSERNI am europäischen Spektrum. Unter Markt zu platzieren.“ kompetenter Bera-

tung werden die Wünsche und Vorstellungen nationaler und internationaler Privat- und Businesskunden in einer der modernsten Tischlereien Österreichs mit Hightech-Produktionsanlagen umgesetzt. Für Architekt DI Martin Cserni bedeutet Innenarchitektur, ein ganzheitliches und harmonisches Interieur zu kreieren, das die Gesamt- und Ausführungsplanung, den Möbelentwurf, die Farb- und Lichtkonzeption, die Auswahl der Accessoires und Artworks sowie Exterior-Konzepte be­ inhaltet. Egal, ob man das Luxushotel Sofitel Vienna, den Check-in-3-Terminal am Flughafen Wien/ Schwechat, die Büroeinrichtung der OPEC oder Privathäuser und Wohnungen im europäischen Raum betritt: Die Handschrift der CSERNI Group schafft eine Atmosphäre mit Wiedererkennungswert. Dabei setzt Cserni auf österreichische Qualität, modernste Tech-

nik, hochwertige Materialien sowie umfassendes langjähriges Knowhow. Neben den Standorten Wien und Graz und dem Headquarter in Fehring eröffnete die CSERNI Group 2011 einen weiteren Standort in Hamburg. „Ich möchte die Marke CSERNI am europäischen Markt sehen und Hamburg, die deutsche Metropole des Designs, war der erste Schritt“, freut sich Architekt DI Martin Cserni über die Expansion und den mittlerweile vierten Standort, der sich bereits im ersten Jahr gut entwickelt. „In ein bis zwei Jahren könnte es in weitere europäische Hauptstädte gehen – London wäre eine prädestinierte Herausforderung“, so Architekt DI Martin Cserni. Info: cserni.at

Fotocredits: Cserni Schrotter

Architekturkonzepte auf höchstem Niveau und die Umsetzung exquisiter Lebenswelten für Privat- und Businesskunden – dafür steht die CSERNI Group. „Mit dem gesamtheitlichen Leistungsspektrum ARCHITEKTUR, WOHNEN und DEVELOPMENT ist die CSERNI Group nicht nur in Österreich, sondern über die Landesgrenzen hinaus für Business- und Privatkunden, die ex-

Wiener Luxus-Penthouse

KLIPP Juli 2012

Luxushotel Sofitel Vienna

Bürosituation Wien

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Thema der Anzeigenredaktion

Solar-Anleger produzieren ihren eigenen Naturstrom Grazerinnen und Grazer können Partner an Photovoltaikanlagen der Energie Graz werden und ihren eigenen Naturstrom produzieren. Das Produkt Solar-Anleger ist seit ein paar Wochen auf dem Markt und die Geschäfts­ führer freuen sich über das große Interesse.

M

it dem Naturstrom der Solar Graz und dem SolarAnleger hat die Energie Graz ihr Portfolio um zwei UmweltProdukte erweitert, die genau in ihr Leitbild passen. Wir haben die Geschäftsführer der Energie Graz über Details befragt. Was war eigentlich der Beweggrund für den Solar-Anleger? STEINER: „Gerade in Zeiten unsicherer Wirtschaftsentwicklungen ist die Zukunftssicherheit von Investitionen eine wichtige Frage. Unser zentrales Thema ist die ökologische und soziale Verantwortung, die wir durch die Forcierung erneuerbarer Energie wahrnehmen. Wir haben allein im letzten Jahr über eine Million Euro in Photovoltaik investiert! Der Solar-Anleger ist eine gelungene Kombination aus sicherer Investition für den Anleger und wichtiger Investition in erneuerbare Energie für uns alle. Mit dem Solar-Anleger soll die Ökostromproduktion deutlich erhöht werden, er ermöglicht auch Stadtbewohnern ohne eigene Dachflächen eine Beteiligung an Solarstromerzeugung.“ Was unterscheidet den Solar-Anleger von anderen Beteiligungsmodellen? HEIGL: „Grundsätzlich geht es bei all diesen Modellen darum, erneuerbare Energie – insbesondere die Photovoltaik – zu forcieren, indem sich die Bevölkerung an der Finanzierung beteiligt. Der große Unterschied beim Solar-Anleger ist, dass wir einen Schritt weiter gehen, indem jene Kunden den Vortritt haben, die nicht nur sicher investieren, sondern ökologisch mehr wollen, nämlich ihren eigenen Naturstrom produzieren und verbrauchen.“ 26

Die Geschäftsführer der Energie Graz Dr. Gert Heigl und Dr. Rudolf Steiner mit Herrn Mario Maindl (Mitte), einem SolarAnleger der ersten Stunde.

Wer kann sich also an diesem Partnermodell beteiligen und Solar-Anleger werden? STEINER: „Jeder, der als Privatperson seinen Wohnsitz in Graz hat und Naturstrom von der Solar Graz bezieht, kann Solarmodule kaufen und somit Solar-Anleger werden. Ab einer Investition von 325 Euro bis zu einem maximalen Investitionsbetrag von 6.500 Euro kann man sich an Photovoltaikanlagen der Energie Graz beteiligen und erhält pro Jahr eine Gutschrift von 3,3% der Investition in Form eines Naturstrom-Bonus auf die Jahresenergieabrechnung gutgeschrieben. Solar-Anleger können jederzeit kündigen und bekommen die gesamte Investitionssumme zurückerstattet. Sie haben auch keinerlei Risiken bezüglich Wartungs- und Reparaturkosten bzw. Wertverlust der Anlage durch Alterung.“ Herr Mario Maindl ist einer der ersten Solar-Anleger und hat in zehn Module investiert. Neben dem ökologischen und wirtschaftlichen Aspekt dieser Investition sieht er auch als großen Vorteil, Partner an einer Photovoltaikanlage zu sein, die für ihn völlig wartungsfrei und risikolos ist.

MAINDL: „Nachdem ich in einer Stadtwohnung lebe, steht mir keine eigene Dachfläche zur Verfügung. Mit dem Solar-Anleger können auch Stadtbewohner wie ich Naturstrom produzieren. Ich bin ein naturverbundener und naturbewusster Mensch, die Natur ist auch eines meiner beliebtesten Motive bei meinem Job als Fotograf. Strom aus 100% regionaler und erneuerbarer Herkunft ist mir von großer Bedeutung. Der jährliche Naturstrom-Bonus des Solar-Anlegers deckt bei meinem Verbrauch mehr als die Hälfte meiner Energiekos­ten.“ Solar-Anleger kann man also nur in Kombination mit Naturstrom der Solar Graz werden. Was/wer ist die Solar Graz genau? STEINER: „Die Solar Graz ist ein ­100%iges Tochterunternehmen der Energie Graz und ihr Naturstrom stammt ausschließlich aus Energiegewinnungsanlagen der Energie Graz. Zurzeit setzt sich dieser aus 91% Wasserkraft und 9% Energie aus Photovoltaikanlagen zusammen, aber dieses Verhältnis wird sich in Zukunft deutlich in Richtung Photovoltaik-Strom verschieben. Somit ist der Naturstrom der Solar Graz 100% atomstromfrei und wird

zur Gänze aus erneuerbaren Energieträgern gewonnen.“ Kann jeder Naturstrom der Solar Graz beziehen und wie viel kostet er mehr als „normaler“ Strom? HEIGL: „Natürlich, Naturstromkunde kann jeder werden. Sowohl Privatpersonen als auch Gewerbekunden, egal wo ihr Wohnsitz ist. Im Vergleich zu vielen anderen Ökostromprodukten ist Naturstrom kaum teurer und eigentlich für jedermann leistbar. Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3.500 kWh zum Beispiel belaufen sich die Mehrkosten auf weniger als 1,5 Euro brutto pro Monat. Der Umstieg auf Naturstrom erfolgt für unsere Kundinnen und Kunden vollkommen problemlos und ohne jeglichen technischen Umbau. Die Formalitäten des Lieferantenwechsels werden zur Gänze von der Solar Graz übernommen.“ v

Infos Energie Graz GmbH & Co KG Schönaugürtel 65, 8010 Graz Tel.: 0316 8057 1857 E-Mail: solaranleger@energie-graz.at www.energie-graz.at KLIPP Juli 2012


Thema der Anzeigenredaktion

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KLIPP Juli 2012

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Foto: Manfred Lach

Toni legt Wenn Andere wochenlang schwer arbeiten, können sie stolz ein fertiges Produkt präsentieren. Bei Toni Grübler sieht man am Ende genau gar nichts. Aber das liegt daran, dass er das bekannteste Abbruchunternehmen des Landes leitet. Sein Motto: „Wir machen Platz für die Zukunft!“ Die alte Marienmühle in Graz, das alte Eggenberger Bad, das alte Wiener Hilton, die alten Hochöfen der ABRG Arnoldstein, die alten Silos auf den Reininghausgründen, den alten Schlot der Stahlwerke in Judenburg, das alte Kommod-Haus, die alte Gleichenberger Therme, die alte Kaserne hinter dem Flughafen Thalerhof, das alte Stahlwerk Breitenfeld – sie alle und noch viele andere „Alte“ hat der Toni in den letzten Jahren flachgelegt und zur Architekturgeschichte gemacht – perfekt und professionell. Er leitet die Division „Pongratz Spezialabbruch“, einen Teilbereich des seit 1933 bestehenden Traditions-Bauunternehmens Pongratz, geführt von Baumeister und LandesinnungsmeisTeilabbruch VOEST Alpine Wagner Biro Straße

ter Ali Pongratz und Seppi Pongratz, Wolf und machtAbbruch PlatzZiegelwerk für Neues, damit Bau-

arbeiter und Architekten loslegen können.

Abbruch Kastner & Öhler Bauabschnitt 1, Nacht

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Die gute alte Abrissbirne hat es jedoch

Mit Niederreißen ist es aber längst

In die Wiege gelegt war dem Gnaser

sonal und einem guten Dutzend Leih-

in dieser 2002 gegründeten Abbruch-

nicht getan; „sortenreiner Abbruch“

Bauernbuam Toni Grübler diese Karri-

arbeitern schon wieder zwei „Alte

Firma nie gegeben, 17 moderne Ab-

mit Stoffgruppen-Trennung, sorgfälti-

ere keineswegs. Mechaniker wollte er

flach“: am Schwimmschulkai, wo der

bruchmaschinen von 14 bis 62 Tonnen

ge Entkernungen mit Entfernung und

gerne werden, aber leider, keine Chan-

Luxus-Neubau „Wasserwerk“ ent-

– natürlich auch die Urmutter allen

nachgewiesener Entsorgung aller Pro-

ce auf einen Lehrplatz. „G’lernt wird

steht, und die alte ASKÖ-Halle in Eg-

schweren Geräts, der Caterpillar – erle-

blemstoffe sind gesetzliche Standard-

trotzdem was“, beschloss die strenge

genberg. Demnächst warten dann

digen die Jobs bis in 22 Meter Höhe –

auflagen. Am Beispiel des Auster-Vor-

Frau Mama und steckte den Toni zur

18.000 Quadratmeter Hallenfläche in

ein hochwertiges Arsenal. Immerhin

gängers „Eggenberger Bad“ heißt das

Schuhmacherlehre bei Koflach. Dort

der Waagner-Biro-Straße auf Tonis

schlägt so ein „Long Demolition“-Ab-

konkret: 32.000 Tonnen Beton, 220

machte er auch brav den Lehrab-

Abbruchteam, und wer so einen bru-

bruchbagger auch in die Buchhaltung

Tonnen Asphalt und 7000 Tonnen Zie-

schluss, werkte dann jahrelang als

talen Job macht, braucht auch Aus-

gleich einmal ein Budgetloch im sechs-

gel sind entsorgt, Beton und Asphalt in

Baggerfahrer, ehe Pongratz und Grüb-

gleich: In seiner Freizeit züchtet er zu

stelligen Bereich. Alles relativ, ein Ab-

der firmeneigenen Betriebsstätte wie-

ler zusammenfanden. Heute boomt

Hause in Mellach die schönsten Ro-

der des Wiener Hilton am e für bruch CAT 330wie LD Marienmühle Getreidesilo

der aufbereitet und – zertifiziert – wie-

das Geschäft mit Abbruch, Industrie-

sen. Sein Lebensmotto: „Niemals nei-

Stadtpark spült dann auch wieder einen

der an die Bauindustrie rückverkauft

und Kraftwerksrückbauten, und dieser

dig sein auf die Erfolge Anderer, nur

nennenswerten Betrag in die Kasse.

worden.

Tage legt Toni mit 35 Mann Stammper-

besser machen!“

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Hintergrund

Fußball-Österreich darf wieder einmal hoffen Nach der EM ist vor der EM. Das Unbefriedigende: Kein großer Titel gelang. Die Konsequenz war eine völlige Änderung in der Ausbildungsstruktur der Spieler und der Trainer. Mittlerweile spielen die Deutschen einen durchaus attraktiven Fußball. Nun sind auch die technischen Fertigkeiten der Spieler und auch der Spielwitz da. Eine neue Generation, die mit Özil, Götze und Kollegen da am

uns in Österreich. Gibt es bei uns Die nächste gibt’s 2016 in Frankalso zu wenige Talente? Natürlich reich und da möchte Fußballhat der Skisport nicht die Breite in Österreich logischerweise wieder Europa wie der Fußball. Doch die einmal bei einem großen interheimischen Ski-Asse beweisen, nationalen Fußballfest dabei sein. dass auch ein kleines Land groß Die Chancen steigen, weil ja auch mithalten kann. Es sind offensichtdie Zahl der Länder von 16 auf lich die Strukturen (Ausbildung, 24 in der Finalrunde aufgestockt Training), welche da eine große wird. Ach ja, vorher gibt’s ja noch die WM-Qualifikation. Auch da stirbt die Hoffnung zuletzt. Doch in der Qualifikationsgruppe Bernhard Janeczek mit Deutschland, Faröer, Andreas Weimann Verena Aschauer Kasachstan, Irland und Tobias Kainz Schweden sieht es nicht besonders rosig aus, den Aufstieg zu schaffen. „Die junge Mannschaft Marcel Ritzmaier braucht Zeit“, mahnt der neue Teamchef aus der Raphael Holzhauser Kevin Stöger Schweiz, Marcel Koller, zur Geduld. Die bei der EM in Polen und der Ukraine geMaximilian Penz Florian Madlmayr zeigte technische Brillanz und Schnelligkeit im Spiel der besten Mannschaften Aleksandar Dragovic zeigt auch, dass diese in der Tat notwendig sein wird, diese Geduld.

Marco Djuricin Richard Strebinger

Samuel Radlinger Daniel Royer David Alaba Christian Derflinger Kevin Friesenbichler Oliver Markoutz Viktoria Schnaderbeck Carina Wenniger Sarah Puntigam Laura Feiersinger

Christoph Knasmüller

Philipp Prosenik

Lukas Spendlhofer

Im Brotberuf ist der neue Präsident des Steirischen Fußballverbandes Wolfgang Bartosch Direktor der Arbeiterkammer Steiermark. Nach der politischen Farbenlehre des Landes – Bartosch kommt ja vom ASKÖ – ist das ein Bruch mit der „Tradition“. Doch nach dem unerwarteten Tod seines Vorgängers Gerhard Kapl war die Entscheidung im Präsidium einstimmig. Kapl agierte im Stil eines Alleinherrschers, räumte alle aus dem Weg, die nicht nach seiner Pfeife tanzten, obwohl er selbst viele Regeln verletzte, sich mit seiner Funktion (auch als FIFA-Delegierter) viele persönliche und wirtschaftliche Vorteile sicherte. Es gab Anzeigen und eine Hausdurchsuchung im Steirischen Fußballverband. Kapl war ein Selbstdarsteller. Bartosch: Ich bin mehr teamorientiert, bin kein Alpha-Tier. Die Zeit war auch reif für einen anderen Stil.

Warum sind andere besser?

Wo und wie haben Sie die Fußball-EM miterlebt?

Warum ist Österreich so weit entfernt vom Niveau des europäischen Spitzenfußballs? Es hängt ja wohl damit zusammen, dass wir ein kleines Land sind, behaupten die einen. Ein Argument, das nur bedingt richtig ist. Denn nimmt man Dänemark her, Norwegen oder auch Kroatien, von Portugal gar nicht zu reden, aber auch selbst unser Nachbar die Schweiz – alles Länder, die von der Bevölkerung her sogar kleiner sind als Österreich. Und so viel größer sind Schweden, Holland oder Tschechien ja nun auch nicht und bringen doch mehr gute Fußballer hervor als bei

Bartosch: Fußfrei vor dem Fernsehapparat.

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Rolle spielen: Auswahlkriterien, professionelle Ausbildung von Trainern und, und. Unser Nachbar und Erzfeind in Sachen Fußball Deutschland zeigt jedenfalls vor, was machbar ist. In der Vergangenheit waren die Deutschen zwar auch stets bei Europameisterschaften oder Weltmeisterschaften im Vorderfeld, doch der Spielwitz und die technische Brillanz der Deutschen waren mäßig. Berühmt und berüchtigt nur ihre Kampfkraft.

Spielfeld steht. Das Spiel auf dem Rasen ist schneller geworden, nicht nur die technischen Gustostückerln zählen. Ein Detail, das aber viel aussagt: Früher einmal dauerte es im Schnitt 2,8 Sekunden, bis der Ball von einem Spieler zum anderen wanderte oder abgespielt wurde. Heute ist es gerade einmal eine Sekunde im Spitzenfußball. Die Spanier mit ihrem Tici-Taca zeigen das vor und legten damit den Grundstein für ihre Erfolge.

Was bleibt Ihnen von der EM in Erinnerung? Bartosch: Das sind die technische Brillanz und die Schnelligkeit, mit der dort gespielt worden ist. Die Spanier sind für mich ein verdienter Europameister. Und warum spielt Österreich nicht annähernd auf diesem Niveau? Bartosch: Die österreichische

KLIPP Juli 2012


Hintergrund Der neue Sturm-Trainer Peter Hyballa setzt auf einen größeren Kader und damit auf mehr interne Konkurrenz. Ähnliches müsse auch für die Akademie gelten. „Da muss mehr herauskommen.“ Das steigert auch die Qualität. „Die EM hat gezeigt, dass sich offensive Mannschaften durchsetzen, defensive kommen nicht ganz an die Spitze. Spanien spielt einfach den besten Fußball. Da gibt es strenge Disziplin und es mault keiner.“

Bundesliga ist keine Topliga in Europa. Aber es gibt ja auch andere kleine Länder, die sehr wohl bei der EM oder WM mitspielen. Woran liegt es also? Bartosch: Wenn Sie so wollen – das ist das Missing Link, das fehlende Verbindungsstück, nach dem bei uns in Österreich gesucht wird oder über das gerätselt wird. Wie ist das zu verstehen? Bartosch: Bei den Nachwuchsnationalmannschaften können wir in Europa mit den Besten mithalten. Wenn man etwa den Vergleich mit Deutschland, Dänemark oder der Schweiz herstellt. Da war unsere U19 vier Mal qualifiziert, die U17 zwei Mal, die U20 schaffte 2004 bei der WM in Kanada sogar den 4. Platz.

Ziel muss es sein, unter die Top 30 in Europa zu kommen. In der Theorie haben wir Topleute, wir haben auch gute Ausbildungszentren, sechs gibt es davon, 12 Akademien. Für angehende Maturanten passt das System. Parallel dazu müsste man auch eine Schiene für die Lehrlinge forcieren. Aber wo findet sich ein Lehrherr, der so viel Zeit fürs Training zur Verfügung stellt? Also an der Struktur selbst sollte es nicht liegen. Woran dann? Bartosch: Die Nationalmannschaft ist nur dann gut, wenn die Spieler, die im Ausland als Profis arbeiten, bei ihren Mannschaften auch Stammspieler sind. David Alaba oder auch Christian Fuchs sind zwei ganz klassische Spieler dafür. Zum Vergleich: Von den spanischen Spielern der U20 im Jahr 2007 sind die meisten heute Stammspieler bei großen spanischen Klubs – und bei uns? Was erwarten Sie sich in den nächsten Jahren von der jungen Garde – den Arnautovics, den Alabas usw.? Bartosch: Es gibt in den Ausbildungsakademien großer europäischer Klubs etliche junge Österreicher mit bekannten Namen wie Vastic, Stöger, Prosenik, Weimann, Dagovic usw. Das klare Ziel ist, dass wir 2016 bei der Europameisterschaft dabei sind. Wie sind Sie zum Fußball ­gekommen?

Bartosch: Ja, leider. Aber unser

KLIPP Juli 2012

Also doch zu wenig Talent? Bartosch: Ich war gut, habe Mittelfeld gespielt, aber für die große internationale Karriere hätte es wahrscheinlich nicht gereicht.

Bartosch: Er möchte natürlich in die Bundesliga und dort beweisen, was er als Tormann kann. Er ist jetzt 22 und hat schon noch Zeit für seine Karriere. Es gibt Klasse-Tormänner, die noch mit 35 spielen. Schauen Sie sich Spiele von ihm an? Bartosch: Aus nervlichen Gründen eher selten, kann nicht hinhören, wenn im Publikum geredet wird – „Eier-Goalie“ usw., obwohl das im Fußball dazugehört.

Und gibt’s in Ihrer Familie heute noch immer die Leidenschaft für den Fußball? Bartosch: Ich war ja viele Jahre Obmann des Klubs Gösting. Mein Sohn hat auch dort gespielt und ist heute Profi. Er kam dann zum GAK und spielt nun bei BlauweißLinz. Haben Sie ihn dazu animiert oder gar gedrängt? Bartosch: Um Gottes willen, nein. Er wollte das einfach und hat leider für den Fußball sogar die Schule abgebrochen. Das macht Sie als Vater ja nicht gerade glücklich. Bartosch: Der Fußball ist irrational. Ich habe immer darauf hingewiesen, dass er ein zweites Standbein braucht. Und hört Ihr Sohn auf Sie?

Bartosch: Ich hab’ schon als Bub beim GAK gespielt. Und warum nicht bei Sturm?

Von solchen Erfolgserlebnissen ist die A-Nationalmannschaft aber ganz weit entfernt.

terschaft gespielt, in allen Schülerklassen, und wir sind dann mit den Junioren sogar Vizemeister geworden. Dann kam die Frage: Profifußball oder Studium? Und da musste ich mich aus wirtschaftlichen Gründen eben für mein Studium entscheiden. Was wahrscheinlich aus heutiger Sicht richtig war.

Bartosch: Weil wir Buben damals gehört haben, dass beim GAK mehr auf die Technik geschaut wird. Ich habe dort immer Meis-

Bartosch: Nicht immer, aber jetzt hat er sich zu einem Fernstudium entschlossen. Denn nur auf dem Fußball aufzubauen, ist schwierig. Da gehört viel, viel Glück dazu. Noch dazu als Tormann. Welche Ziele hat Ihr Sohn?

Seit knapp einem Jahr ist Wolfgang Bartosch Präsident des Steirischen Fußballverbandes.

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Hintergrund

å

Von Walter Fabian

S

ie sind ein hartgesottener Manager, der mit streitbaren Betriebsräten, unvorhersehbaren Zahlungsausfällen und schweren Markteinbrüchen bestens klarkommt? Dann herzlich willkommen zum ultimativen Stresstest: zu einem Tag „Normalbetrieb“ bei einer Tagesmutter in Graz. Miriam Podrepsek ist gerade einmal 25, attraktiv und immer gut drauf. Mit 18 schwanger, dann Mutter eines Sohnes, Alleinerzieherin. Ausbildung zur Wirtschaftsassistentin abgebrochen, und mit 164 Euro Alimenten sowie rund 150 Euro Kinderbeihilfe monatlich gibt’s halt auch kein wirtschaftliches Überleben. Flinte ins Korn und Sozialhilfe? Nicht Miriam. Auf der Suche nach einem Job, der auch die Betreuung des eigenen Kindes ermöglicht, stößt sie auf den Beruf der Tagesmutter, und nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung vermittelt ihr die „Tagesmütter Graz-

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Kleiner gemacht für das Foto, damit sie auf Augenhöhe mit ihren Schützlingen ist (2.v.r.: der Sohnemann).

Steiermark gemeinnützige Betriebs muss Miriam die Miete ­ihrer 65Quadratmeter-Wohnung zahlen, GmbH“ die ersten Kinder. Anfangs noch unter ständiger Su- ihre sonstigen Fixkosten bestreiten pervision, dann – nach dem wie- und für hochwertige Ernährung derholten Feedback zufriedener Eltern – mit wachsender Sicherheit steigert sich Miriam auf vier Kinder, ehe sie schließlich die begehrte „Fünfer-Genehmigung“ erhält. Das heißt, dass sie zusätzlich zum eigenen Kind, das bei Anwesenheit ebenfalls als betreut gerechnet wird, noch vier weitere aufneh- Miriam Podrepsek: „Viel bleibt am Monatsende nicht übrig.“ men darf. Eine wirtschaftliche Überlebensfra- ihrer Schützlinge sorgen: Vormitge, denn mit dieser Vollauslastung tags- und Nachmittagsjause, zweischafft sie ein durchschnittliches gängiges Mittagessen, möglichst Monatseinkommen „von 1.300 vollwertig und gut gekocht, das Euro und ein paar Zerquetschten“. wird auch kontrolliert. Nicht zu früh jubeln, denn davon

Nur zur Vollständigkeit: Eltern zahlen für die Betreuung ihres Kindes zwischen 15 und 45 Stunden in einer Fünf-Stunden-Staffelung zwischen 122 und 350 Euro, das Essengeld dazu liegt zwischen 17,09 und 58,68 Euro. Sozialversicherung und Haftpflichtversicherung ja, aber ein Fixgehalt gibt es nicht, das orientiert sich ebenso wie Weihnachts- und Urlaubsgeld am Jahresumsatz, also an der Anzahl der Kinder und Betreuungsstunden. Bei Krankheit der Tagesmutter wird eine Vertretung durch andere Tagesmütter organisiert, das Krankengeld richtet sich auch nach der Kinderanzahl, aber das Essengeld fällt weg. Am Ende eines Monats bleiben Miriam aus ihrer Tätigkeit selten mehr als 200 Euro übrig und damit kommen wir zum wirklich Spannenden: zum Tagesablauf. Und der ist ganz sicher nicht so, wie ihn Hollywood in Schwarzeneggers Kindergarten Cop zeigt: Kurz vor acht Uhr kommen die ersten Kinder – Altersspanne zwischen einem Jahr und fünf Jahren – und geben Vollgas: Rappel Zappel Spiel, verstecken, Puzzle bauen, Bilder malen, Ball spielen, plantschen im Mini-Becken, buddeln in der Mini-Sandkiste auf der (bestens abgesicherten) Mini-Terrasse, zwischendurch Jause und kochen muss die Tagesmutter auch (heute: Gemüsesuppe, Naturschnitzerl und Kartoffel). Fünf Kleinkinder in der Wohnung, da braucht es 1000 Augen und Hände und die in jeder Sekunde. Die Geräuschkulisse ist auch nicht ohne, gelegentlicher Kampf um einen Bauklotz oder gruppendynamische Prozesse runden die Idylle ab, aufs Klo muss sowieso immer irgendwer und oft quietschen die lieben Kleinen einfach aus purem Vergnügen. Vorlesen, Sprachförderung, Schulung der Motorik, GrupKLIPP Juli 2012


penarbeit, Basteln, Freispielzeit und alles mit viel Spaß verbunden, das läuft dann zwischendurch wie selbstverständlich. Nicht zu vergessen das Lächeln, die Streicheleinheiten und die persönliche Zuwendung der Tagesmutter, die auch ständig eingefordert werden. Anziehen zum Spazieren, die Kleinsten frisch gewickelt im Wagerl, die Größeren mit Warnwesten. Es geht dabei Richtung Schlossberg, zum Spielplatz am Hasnerplatz oder auch ins Margarethenbad. Nix für schwache Nerven, und auf der Straße wird Miriam zur hochaktiven Mischung aus Glucke und Hirtenhund, wobei nach ihrer Erfahrung von Radfahrern auf der Mur- Viel Freude, aber jeder Tag ist eine Herausforderung für Tagesmutter Miriam Podrepsek. promenade die größere Gefahr ausgeht als von Autofahrern, etwas passiert, ist der Ruf nachhal- – unglaublich dieser Bewegungsdie beim Anblick der Gruppe im- tig ruiniert. Ganz abgesehen von drang der Kinder, und auf jedes soll mer sofort vom Gas gehen. Sicher- den Vorwürfen, die man sich selbst individuell eingegangen werden!“ heit ist überhaupt das Topthema für machen würde …“ Und wenn dann am späteren NachMiriam: „In Graz gibt es an die 200 Nach dem Mittagessen dann eine mittag die Eltern kommen und die Tagesmütter. Viele Eltern kommen kleine ruhigere Phase, während die Kinder weg sind, beginnt Miriam auch auf Empfehlung anderer El- Kleinsten schlafen, danach geht’s mit der umfassenden Renovierung tern, und wenn da auch nur einmal wieder voll zur Sache und zur Jause der Wohnung für den nächsten Tag.

Ach ja, der eigene Sohn verlangt dann auch einmal nach ungeteilter Zuwendung. Und hätte der Autor dieser Zeilen die Wahl zwischen Tagesvater und Akkord-Holzhacker, wäre er wahrscheinlich schon im Baumarkt – Hacken kaufen.

Frauenfreundlich – frauenfeindlich Der Wohlstand Österreichs steht in direktem Zusammenhang mit einer hohen Erwerbs- und Beschäftigungsquote der Frauen. Punktum. Darüber wird kein Experte ernsthaft diskutieren. Da sind wir also alle miteinander gut beraten, Frauen den Einstieg in einen erfüllenden Beruf und das dortige Verbleiben nach Kräften zu erleichtern. Die von der Frauenpolitik zur Fahnenfrage hochstilisierte Forderung nach einer Quote für Frauen in Führungspositionen ist dabei verständlich, prallt am Kern des Problems allerdings präzise vorbei. Anhebung der Mindestlöhne gerade in schlecht bezahlten „typischen“ Frauenberufen (siehe unsere Tagesmutter-Story), massiver Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen – die von der Frauenministerin geplanten 150 Millionen werden da nicht reichen – und Abbau von Lohnungerechtigkeit sind ebenso gefragt wie gesellschaftspolitische Überzeugungsarbeit und der Abbau von nur vordergründig frauenfreundlichen,

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in Wirklichkeit aber beschäftigungshemmenden Privilegien. Was damit gemeint ist? Beispiel Lohnungerechtigkeit: Auf 10 bis 11 Prozent Differenz kommt das „profil“ nach umfassender Recherche, nicht auf die kolportierten 25 bis 26 Prozent. Begehen wir ruhig trotzdem unsere falschen Equal Days mit falschen Zahlen, denn auch 10 Prozent sind eine Ungeheuerlichkeit. Nur: bezahlt wird nach dem Ausmaß der unselbständigen Erwerbstätigkeit , und wenn eine Frau die volle Karenzzeit nützt und eventuell noch ein, zwei Jahre dazu, dann sind die beruflichen Qualifikationen veraltet, dann geht’s ab in die Teilzeitarbeit (Recht auf Teilzeit bis zum 7. Lebensjahr des Kindes), oft noch dazu in einem Bereich, der unterhalb der ursprünglich erworbenen Qualifikation liegt – volkswirtschaftlich ein Unding und für die Betroffenen menschlich eine Belastung mit negativen Einkommensfolgen bis in die Pension. Ein Ansatz dazu wäre vielleicht ein skandinavisches Modell, das Müttern das Recht (nicht die Pflicht) einräumt, in der Karenz zu-

mindest einen Tag pro Woche im alten Job in der alten Firma zu arbeiten und so Kontakt und Qualifikation zu erhalten. Weiter geht’s dann mit dem Pensionsantrittsalter der Frauen: Gesetzlich um fünf Jahre früher (real um knapp zwei Jahre, aber viele Frauen treten schon aus vorangehender Arbeitslosigkeit in Pension), ein Privileg, das sich weder starke EU-Staaten wie Deutschland, oder Frankreich noch das hochgelobte Schweden oder Finnland leisten, auch nicht maßgebliche, funktionierende Staaten außerhalb der EU, wie Norwegen oder die Schweiz. Nicht nur, dass Experten aller Lager längst zu einer rascheren Angleichung des Pensionsalters raten, auch karrieremäßig ist der jetzige, wenn auch einstmals hart erkämpfte Zustand für Frauen ein reales Hindernis: Während Männer um die 50 zum letzten Karrieresprung, zum Höchstverdienst und zu Vorstandsoder Aufsichtsratspositionen ansetzen, stehen Frauen bei der Personalauswahl „praktisch eh schon vor der Pension“, und wieder klafft die Einkommenssche-

re. Aber in erster Linie systemrelevant und weniger wegen der bösen Männerseilschaften. Damit wird auch die politische Frauenforderung „zuerst völlige Einkommensgerechtigkeit, dann erst Anhebung des Pensionsalters“ ein bisserl zum Schuss ins Knie. Dass Österreich für Frauenpensionen mehr ausgibt als für Männerpensionen, steht auf einem anderen Blatt, schließlich übertrifft die Haltbarkeit des Weibes jene des Mannes statistisch um ganze sechs Jahre. Bleibt der Frauenpolitik in Österreich ein schwieriger Spagat zwischen alten Errungenschaften und neuen Gerechtigkeitsforderungen. Und noch etwas: Es gibt nicht nur Karrierefrauen und Karrieremänner. Jene, die sich dafür entscheiden, ihre Kinder zu Hause zu betreuen und dafür Einkommensverluste in Kauf nehmen, dürfen nicht ins Eck der Mildbegabten gestellt werden, und die Anderen nicht ins Eck der Rabeneltern. Das ist die gesellschaftspolitische Aufgabe.

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hintergrund

Und trotzdem will sie niemand

Menschen in Schubhaft sind keine Kriminellen. Zumindest haben sie in Österreich keine Straftaten begangen. Ihr einziges „Verbrechen“: Sie sind illegal auf Herbergssuche, wie vor 2.000 Jahren eine gewisse Maria und ein Josef. Und auch die wollte ja keiner.

Von Michaela Vretscher

„I

n der Not frisst der Teufel Fliegen“, sagt der Volksmund. Vom Burgenland bis nach Vorarlberg wollte niemand das neue Anhaltezentrum, ein Vorzeigeprojekt für Europa, wie es heißt. In Leoben sagten der Bürgermeister und der Gemeinderat Nein, für dort war es über lange Jahre geplant. Nun wird es aber im 20 Kilometer nördlich gelegenen Vordernberg gebaut. Die 1.070 EinwohnerInnen der ehemaligen Erzherzog-Johann-Gemeinde sagten Ja in einer Bürgerbefragung. Zu viel zum Sterben, aber zu wenig zum Überleben – das war das Schicksal der Gemeinde. Das Anhaltezentrum bringt nun wieder neuen Schwung, neue Arbeitsplätze für die Bewohner am Fuße des Präbichls. Eine traditionsreiche, dem Bezirk Leoben einverleibte Marktgemeinde in der Obersteiermark – einst Hochburg der Eisenproduktion – rückt nun wieder in den Mittelpunkt: Mit dem Bau des Schubhaftzentrums – Ende 34

2013 fertiggestellt – soll die regionale Wirtschaft erneut einen Aufschwung erleben.

Anhalten in Vordernberg Über das langgestreckte Gemeindegebiet, vorbei am Bahnhof „Süd“ – wo die Erzbergbahn ihre herrliche Strecke über den Präbichl nach Eisenerz beginnt – vorbei am Traktormuseum, einst „Radwerk XIV“, gelangt man in das Kerngebiet von Vordernberg. Erwartet wird man von einem „Freiluftmuseum“ mit herrlicher Kulisse. Eine große Anzahl denkmalgeschützter Objekte – insgesamt befinden sich 60 in der Gemeinde, welche 1453 das Marktrecht erhielt –lassen am und rund um den Hauptplatz erstaunen. Das Rathaus mit Turm sowie das „Gasthaus Zum Radmeister“ stammen aus dem 16. Jh., der Marktbrunnen mit schmiedeeiserner Laube zieht den Blick auf sich, unweit davon entfernt erstrahlt das einzigartige Hochofenmuseum, Rad-

werk IV, die größte eisengeschichtliche Sehenswürdigkeit an der rund 100 Kilometer langen „Steirischen Eisenstraße“, die sich über 18 Mitgliedsgemeinden erstreckt. Bereits um 1200 wurden Schmelzöfen am rauschenden Vordernbergerbach angesiedelt, ab dem 15. Jh. waren ausgebaute Schmelzwerke (die 14 Radwerke) mit großem Anteil an der österreichischen Eisen-Gesamtproduktion beteiligt. Das Erzherzog-Johann-Denkmal ziert ebenfalls den Hauptplatz, war der steirische Prinz doch ab 1822 der Radmeister in Vordernberg und erwirkte mit seinem Engagement großen Aufschwung. Er erwarb u. a. das Radwerk II mit Herrenhaus („Meranhaus“), in dem auch seine spätere Gattin Anna Plochl lebte. Etwa aufgrund seiner Bemühungen, die Arbeitsverhältnisse zu verbessern, eine Vereinigung der Radmeister zu einer Genossenschaft herbeizuführen,

durch Ankauf von Wald – der den Holzkohlenvorrat für die Hochöfen sicherte – und Umgestaltung der Eisenerzeugung, kam es zu einer neuen Wirtschaftsblüte. Der Erzherzog sorgte auch für die Gründung einer Montanlehranstalt und für die Verlängerung der Erzförderbahn bis Vordernberg im Jahre 1844. Mit Zunahme des Eisenbedarfs und der Errichtung des Donawitzer Kokshochofens Ende des 19. Jhs. wurde der ruhmreichen Eisenindustrie in dieser Marktgemeinde ein Ende gesetzt. Vordernberg tritt nun auf andere Weise in eine neue Ära der Bekanntheit ein:

Das Anhaltezentrum: „Europäisches Vorzeigeprojekt“ „Rückzuführende Drittstaatsangehörige“, rund 220 ausreisepflichtige Personen, werden hinkünftig für einen bestimmten Zeitraum im AnhalKLIPP Juli 2012


GEMEINSCHAFTSZONE DER ANGEHALTENEN

Das Projekt 9 ist WOHNGRUPPEN im Wesentlichen in zwei Bereiche gegliedert: Ein langgestreckter Verwaltungstrakt unmittelbar an der Straße und von dieser abgewandt ein kammartig gegliederter Wohntrakt (9 Gruppen), dessen Höfe sich zu Bach und Berg öffnen.Hof DiefürVerklammerung Ein eigener jede Abteilung dieser beiden Bereiche erfolgt über die Gemeinschaftsräume deren räumliche Fortsetzung den Verwaltungstrakt bis zur Straßenfront durchdringt und Besucher- und weitere Kommunikationsräume enthält. Derart wird die Anwesenheit der angehaltenen Bewohner mittelbar sowie zeichenhaft präsent und so auch die Differenz zu einer herkömmlichen Haftanstalt bewusst. Der Verwaltungstrakt übernimmt an Stelle einer herkömmlichen Mauer die Außensicherung entlang der Straße. Als Gebäude in gewohnter Typologie prägt es die Straßenansicht der Anlage und vermittelt „Normalität“. (Auszug aus der Wettbewerbsjurierung)

Sport Medizinische Versorgung

Rückkehrberatung Verhandlung ExekuƟve

Aufschwung für Vordernberg: 130 neue Arbeitsplätze. Das Anhaltezentrum soll Ende 2013 bezogen werden. Der Verwaltungstrakt übernimmt an der Längsseite die Mauerfunktion. Treffpunkte (Besuch, Verhandlung von Asylfragen, Rückkehrberatung usw.) sind zur Straßenseite orientiert (siehe Abbildung).

Aufnahme WirtschaŌshof

Besuch Torposten

Das Fassadenband fasst die einzelnen Abteilungen und gliedert das Gebäude in Privathöfe

Der Schubhaftteil ist so angelegt, dass hier Wohngruppen möglichst autark funktionieren. Gemeinschaftliche Freizeitzonen zwischen den Abteilungen und der Verwaltung. Platz für 220 Personen, Kosten: 24 Millionen Euro.

VERWALTUNG WirtschaŌsabteilung

tezentrum Vordernberg untergebracht. „Es soll ein europaweites Vorzeigeprojekt werden“, erklärt Bürgermeister Walter Hubner, und auch in den Aussendungen des Bundesministeriums für Inneres (BM.I) sind die Kriterien für einen „humanen Vollzug der Schubhaft“ beschrieben. Die derzeitig 17 bestehenden Polizeianhaltezentren sind nicht dafür ausgestattet, eine „qualitätvolle Anhaltung von Fremden“ zu gewährleisten, denn Schubhaft stellt schließlich keine „Strafhaft“ dar. Die angehaltenen Personen werden weder der „Begehung einer kriminellen Handlung

verdächtigt“, noch wurden sie wegen Begehung einer solchen verurteilt. Anhand festgelegter objektiver Kriterien (etwa nach Familiensituation, Geschlecht, Alter, Dauer des fremdenrechtlichen Verfahrens) wird die Zuweisung hierher erfolgen. Auf dem Areal mit einer Gesamtfläche von rund einem Hektar, wo seit März 2012 die Bauarbeiter emsig am Werk sind, errichtet die Bundesimmobiliengesellschaft – nach Plänen der SUE-Architekten aus Wien – ein Gebäude, bestehend aus Wohn- und Verwaltungstrakt, Gemeinschafts-,

Auch die Stadt Trofaiach wird profitieren vom Anhaltezentrum. Nicht zuletzt deshalb, weil die Bürgermeister (v.l.) Walter Hubner/Vordernberg (1.069 Einw.), Mario Abl/Trofaiach (7.956 Einw.), Alfred Lackner/Hafning (1.620 Einw.) und Bernhard Zechner/Gai (1.781 Einw.) einer Fusion zustimmen.

Projektbeschreibung Besucher- und Kommunikationsräueines würdigen individuellen Lemen. Die Möglichkeit zur Freizeitbe- bens“ (BM.I) sichergestellt werden schäftigung ist u. a. mit einer Büche- soll, wissen die EinwohnerInnen gut rei und einem Sportplatz gegeben. Bescheid: etwa dass es für die Insassen keinen freien Ausgang gibt und Nachgefragt deswegen auch keine (zusätzlichen) Ängste geschürt werden, dass um die „So viel Geld wird da ausgegeben“, 130 Leute, darunter 60 Polizisten, beärgert sich ein in einem Café befrag- schäftigt werden und dass es – mit ter Einwohner, „die Straßensanie- meiner Recherche am drei Kilometer rung wäre wichtiger!“ Die darauf fol- entfernten Marktplatz gelandet – „für gende Diskussion gewährt interes- Vordernberg nur besser werden santen Einblick in die Meinungen der kann“, denn dann „wird es hoffentVordernberger, die sich im Dezember lich wieder Geschäfte geben.“ Der2009 bei der Bürgerbefragung mit 70 zeit tätigt man die Einkäufe größten% für das Anhaltezentrum ausspra- teils in der acht Kilometer entfernten chen. „Dafür wird doch ein eigenes Stadt Trofaiach. „Man kann sich eine Budget zur Verfügung gestellt“, er- Belebung nur wünschen, man sollte klärt ein anderer Gast die unter- den Neuigkeiten positiv gegenüberschiedlichen finanziellen Schienen, stehen“, gibt eine Dame Auskunft. und eine Dame ruft aus: „Wird nix „Also mich stört‘s nicht“, lautet die gemacht, passt‘s nicht, wird etwas kurze Antwort eines älteren Herrn, gemacht, passt‘s auch nicht!“ aufgehalten am Vordernbergerbach, an dem einst das Material vom nahen Nach Bgm. Hubner wurde „das Pro- Steirischen Erzberg zu Roheisen gejekt offen und breit kommuniziert“; schmolzen wurde. zahlreiche Interviews bei meinem Besuch in Vordernberg bestätigen Neutral zeigt sich auch eine weitere dies, denn über das „hochwertige Befragte: „Lassen wir‘s auf uns zuneue Rückkehrzentrum“, in dem die kommen. Wie sich das Ganze entwi„möglichste Schonung der angehal- ckelt, sieht man erst, wenn die Antenen Menschen und Ermöglichung stalt eröffnet wird.“

Auszug aus dem Einladungsschreiben Erzherzog Johanns an den Prediger Aegidius Scherer zur Predigt bei der feierlichen Einweihung des Kreuzes am Erzberg (Vordernberg 1828): „Wie lange giebt nicht unser Erzberg aus seinem Schoße Unterhalt für einen großen Theil der Steyermark, und was wäre dieses Land, wenn sein Reichthum versiegte?… Unter den Radmeistern – sie sind die Herren und Brodväter – gibt es die Beamten in kleiner Anzahl, in desto größerer die Schaaren der Schmelzer, Führer, Knappen, die Holzarbeiter und die in mancherley Bezug von Vordernberg lebenden Landleute.“ (Stmk. Landesarchiv/Archiv Erzherzog Johann) KLIPP Juli 2012

hintergrund

GemeinschaŌliche Innenhöfe

Aus der Blütezeit der Eisenstraße: Marktbrunnen mit schmiedeeiserner Laube, 1668 von den Vordernberger Radmeistern gestiftet.

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„Schauen Sie mal rein bei uns!“ Lokales Fernsehen mit Steiermark 1 Medien

wissenschaftliche Neuheiten und politische Themen geht.

Fotos: creativepix (1), Steiermark1 (1, )MMMMR (1), Holding Graz/Schnattler (2)

Gernot Zenz widmet sich im Integrationsmagazin „barriereFREI“ dem besseren Zusammenleben unterschiedlichster Menschen. Die Mauern zwischen Inländern und Ausländern, Jung und Alt, Arm und Reich müssen eingerissen werden. Die Sendung trägt ihren Teil dazu bei, die Welt ein bisschen barriereFREIer zu machen … Lassen Sie sich auf Steiermark 1 „Klug beraten“. Steuerexperte Mag. Josef Klug beantwortet jede Woche die wichtigsten Fragen zu den aktuellsten Steuerthemen. Ein Vier-Augen-Gespräch mit Moderatorin Andrea Kramer. Geplant sind auch Gespräche mit Rechtsanwälten und Gesundheitsexperten. Und so können Sie uns, Steiermark 1, empfangen:

Gregor Witthalm diskutiert in den „Sommer- und Stadtgesprächen“ mit Politikern und Gästen über aktuelle Themen.

Andrea Kramer informiert in Kooperation mit der Stadt und der Holding Graz in „Graz – Mein Magazin“ über die aktuellen Themen der Landeshauptstadt. Zum Beispiel: Graz bietet beste Qualität beim Trinkwasser, Berufsfeuerwehr Graz – ein Blick hinter die Ku-

lissen, Grazer Spielplätze im Test, Parksheriffs bei der Arbeit. Im „Steiermark 1 Magazin“ holt Katharina Derler bekannte Persönlichkeiten vors Mikrofon und vor die Kamera. Eine Sendereihe, in der es um wirtschaftliche Schwerpunkte, wie Firmengründungen,

Kabelnetze Großraum Graz UPC digital Kanal 145 DVB-T 538 MHz (Hauptsender Schöckl) AON TV Telekom Austria Kanal 89 ONLINE TV www.steiermark1.at sowie auf YouTube und Facebook

Werbung

Wer Lust auf lokale Fernsehkost hat, der kann diese praktisch zu jeder Tageszeit konsumieren.

Neuland betreten: Hurtig&Flink-Chef Peter Sammer Peter Sammer wäre der glaubwürdigste und kompetenteste Sonderbeauftragte für Integration für die Steiermark und die Landeshauptstadt Graz. Es wird beim „wäre“ bleiben, weil er das von ihm aufgebaute Unternehmen Hurtig&Flink nicht aufgeben kann und will. „Gelernt“ hat er das Vertriebsgeschäft bei der Kronenzeitung, später dann bei Kurt Falk, bis er sich 1993 selbstständig machte. Zwischenzeitlich hatte er die Mediaprint an Bord, bis er 2004 die Anteile zurückkaufte. Praktisch alle Zuwanderer, die nach Graz kommen und sonst nirgends eine Chance auf Arbeit haben – Peter Sammer bietet sie ihnen. „Ich hab als Mensch einen ganz anderen Weitblick dadurch bekommen. Bei uns gibt es leider oft ein Kasteldenken.“ Seit einigen Monaten bietet Peter Sammer „joblosen Journalisten“ eine neue

Chance. Mit dem Projekt „Graz – Meine Stadtzeitung“ betritt er allerdings völliges Neuland. Das Verteilen von Zeitungen, Magazinen und Werbefoldern, Broschüren ist sein Kerngeschäft. „Wir kennen jede Adresse in Graz und stecken 100 Millionen Prospekte pro Jahr in die Briefkästen oder legen diese vor die Haustüre. Rund 400 Leute sind damit beschäftigt. Und ich weiß, dass Fehler passieren. Aber wir sind ständig dahinter, diese abzustellen“, so Peter Sammer. Die Idee für eine eigene Zeitung, die geisterte schon lange in seinem Kopf herum. „Weil wir ja den Zugang zu Kunden haben und diese uns ermunterten: Macht doch was!“ Und nun sind die Zeiten auch günstig. Ein gemeinsam mit der Bürgermeister-Partei, also mit Siegfried Nagl, angedachtes Projekt ließ sich nicht realisieren. Sammer: „Darauf sagte ich: ,Wir machen es selbst.‘“ Dazu kommt,

dass sowohl die „Woche“ als auch der „Grazer“, die beiden Unabhä ngige St Gratisadtzeitu ng, 130.0 00 Stück , Ausgabe : 05/2012 Medien der Styria aus und in der Lanliefern an die deshauptRedaktion zu.“ stadt, nicht Damit kann er wirklich ihre auch die Kosbeste Phase ten im Griff durch­machen. haben. Die „Wir bleiben Verteilung bei unserem – ein hoher 14-tägigen Kosten­ Erscheinungsfaktor –, die rhythmus und kann er nasind für die nächstürlich bestmöglich ten 20 Ausgaben bieten. „Denn ob wir nun ein Produkt schon gut gebucht“, zerstreut Sammer Bedenken, mehr oder weniger vor die Haustüre legen, das ist für uns dann nicht mehr dass seinem Projekt die Luft ausgeht. Gehsteig -W ahnsinn Thema.“ Das Modell funktioniert: „Die Leute das , Motorr ad-„Blo WANzu ckade“ NE AUHause arbeiten größtenteils von F WANN S. 10

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Besitzerin des Anwesens Johanna Url und Evelyn Samitz von der Gemeinde St. Josef

Damit jeder weiß, wo er hin muss.

Kamera läuft Von Michaela Vretscher

meint – ist in keinster Weise spürbar. Intensive, konzentrierte Arbeit, dennoch freundliche Gesichter rundum. „Aus zehn Stunden Drehzeit entspringen ca. fünf Minuten Filmzeit“, berichtet Produktionsleiter Mathias Hammer.

F

ür die Filmleute und die Dreharbeiten räumt Johanna Url das Feld, sprich ihr Haus und wohnt für diese Zeit in ihrer kleinen Wohnung im benachbarten Pferdestall. Es ist ein wunderschönes Anwesen mit herrlicher Aussicht – unweit des Theaters im Bauernhof in St. Josef, das mit seinen Freiluftaufführungen jährlich tausende Besucher aus nah und fern anlockt. Zuhause bei Johanna Url entsteht die 14. Episode einer beliebten TV-Romanze, nämlich Lilly Schönauers „Weiberhaushalt“.

Bereits zum dritten Mal wird „Lilly Schönauer“ in der Region gedreht. Im letzten Jahr diente u.a. ein 300 Jahre alter Bauernhof in Großradl bei Eibiswald als Filmkulisse für die „Liebe auf den zweiten Blick“ mit Andreas Kiendl, dem gebürtigen Deutschlandsberger. Immer wieder brillieren steirische Schauspieler in der Fernsehserie; heuer schlüpft August Schmölzer in die Rolle des Bruno, Vater von Eva (Mira Martuschek), die, getrennt von Ehemann Philip (Matthias Schloo), mit ihrem Sohn zu Freundin

… und „Kamera läuft“, hieß es am ersten Drehtag im Grünen vor dem schmucken Holzhaus. Es herrscht absolute Ruhe, nur hin und wieder ertönt das „Miauen“ der Pfauen, die mit vielen anderen Tieren den Hof bevölkern. Möbeldesignerin Eva entsteigt dem silbergrauen Cabrio und wird von ihrer Freundin empfangen. Hoch über dem Geschehen „marschiert“ das Mikrophon, ein gut eingespieltes Filmteam – insgesamt 35 Mitglieder – ist hier am Werk. Es herrscht angenehmes Klima, Stress oder Hektik – wie man vielleicht zu erwarten KLIPP Juli 2012

Arge Misstöne Lucy (Anna Rot) aufs Land zieht. „Das Happy End ist gewissermaßen garantiert, dazwischen wollen wir die Zuseher abholen und in eine besonders schöne Umgebung entführen“, so Klaus Graf (Graf Filmproduktion GmbH). Bis Mitte August werden die Dreharbeiten insgesamt andauern, auch Graz steht als Drehort auf dem Programm der 1,6 Millionen Euro teuren Produktion. Der „Weiberhaushalt“ entsteht als Koproduktion von Graf Filmproduktion mit der Bavaria Fernsehproduktion, ARD und

Foto: ORF/Bavaria/Graf Film/Toni Muhr

„Ton ab“ …

ORF, gefördert von Fernsehfonds Austria und Cinestyria Filmcommission and Fonds. Zehn Prozent der Gesamtkosten übernimmt Cinestyria, weil die Steiermark daraus natürlich einen mehrfachen Nutzen zieht, die Filmcrew lebt ja für diese Zeit auch in der Region, kauft ein usw. Der Film wird außerdem zur besten Sendezeit ausgestrahlt und verzeichnet einen beachtlichen touristischen Werbeeffekt.

Drehstart zu „Lilly Schönauer – Weiberhaushalt“: Kameramann Gero Lasnig, Klaus Graf/Graf Filmproduktion GmbH, Anna Rot als Lucy, Regisseurin Karola Hattop, Mira Bartuschek als Eva, Enrico Jakob/Cinestyria Filmcommission and Fonds, Ronald Mühlfellner/Bavaria Fernsehproduktion.

Für Verunsicherung sorgt allerdings eine Meldung aus der jüngsten Zeit. Was mit viel Lob für die Steiermark begann, endete vor Gericht. Nicht genug steirisch war der international prämierte Film „Hannas Entscheidung“ mit den TVStars Christine Neubauer und August Schmölzer. Er wurde in Eisenerz und Stainz gedreht, doch die Steiermark kam im Film überhaupt nicht vor. Daher gab es auch die 150.000 Euro Förderung nicht. Die Steiermark muss aber irgendwie vorkommen, ist eine Bedingung gemäß den Richtlinien, auf die die Cinestyria im Auftrag des Landes achten muss. Produzent Veit Heiduschka: „Wir kommen hierher sicher nicht mehr.“ Der „Weiberhaushalt“ wird diesbezüglich ein gutes Ende finden. Erst im Mai 2012 hat es in Großradl eine „Filmpremiere“ mit Vorstellung der Schauspieler und Team-Mitglieder gegeben. Ins Festzelt strömten 450 Leute, um ihre Heimat auf der riesigen Leinwand zu sehen. Bis es für diese Episode so weit ist, fallen noch zahlreiche Klappen und nach dem Dreh ist mit einer vier Monate dauernden Nachbearbeitungszeit zu rechnen. 37

K ultur

Gustl Schmölzer dreht für „Weiberhaushalt“ wieder in seiner Heimat


Künftig sollte dort auch „AichfeldMurtal“ stehen, denn es gilt vorerst, dieses zu durchqueren. Die Schönheit der Gegend fliegt sprichwörtlich an einem vorbei. Ab Judenburg – dort endet die Schnellstraße – hat man keine Zeit, sich auf landschaftliche Liebreize zu konzentrieren. Der Verkehr ist zumeist dicht und die Strecke gefährlich. Gleichermaßen knickt hier die Wirtschaftsader der Region. Je ferner das Schnellstraßenende im Rückspiegel rückt, umso weniger Ansporn gibt es auch für Firmenstandorte. Der dringende weitere Ausbau der S 36 wurde von Infrastrukturministerin Doris Bures auf Eis gelegt, obwohl bereits 70 Millionen Euro (entspricht einer Milliarde Schilling!) in das Projekt investiert sind. Murtal-Sprecher Heinz Bartelmuss enttäuscht: „Landeshauptmann Franz Voves hat vor der Wahl auch Ja zum Ausbau gesagt und seine Unterstützung zuge-

bau des halben Streckenabschnitts gegeben.

Man spürt den Aufwind So ist Sandvik Pate des Projektschwerpunktes „Regionale Lehrlingsstrategie“. Vorwiegend geht es dabei um Imageverbesserung der Industrie in der Region und der Region als lebenswerter Raum. „Wir sind jetzt in der Regionalen Lehrlingsstrategie in der Phase II mit verschiedenen Umsetzungsmaßnahmen beschäftigt“, so die Sandvik-Geschäftsführung. Darunter fällt zum Beispiel die kürzlich veranstaltete Jobmania in Zeltweg, bei der sich 3000 SchülerInnen über Berufsbilder und Jobmöglichkeiten in unserer Region informieren konnten. In einer eigenen KraftMeile erfolgte hier der koordinierte Auftritt von 11 Kraft-Partnern inklusive Schnitzeljagd mit speziellen Fragen zu den Unternehmen. „Auch

Industrie-Leuchtturm der Obersteiermark raft. Das Murtal“ nennt sich eine Initiative der Industrie und produzierenden Wirtschaft der Region Judenburg, Knittelfeld und Murau. Die ehemalige Voest Alpine Bergtechnik in Zeltweg, heute Sandvik, steht beispielhaft dafür. Nur weil die Murtaler vor mehr als 10 Jahren um den Erhalt des Standortes kämpften, das schon beschlossene Aus verhindern konnten, können die 550 Sandvik-Mitarbeiter mit Anhang heuer das 160Jahr-Jubiläum feiern. Der Eisenproduzent von einst ist heute ein Hightech-Standort. In ihrer Unternehmensgeschichte hat sich die heutige Sandvik Mining and Construction GmbH heute zu einem wirtschaftlichen Leuchtturm der Obersteiermark entwickelt. Modernstes Know-how im Berg- und Tunnelbau nimmt von Zeltweg seinen Ausgang in alle Teile der Welt. Aktuellstes Beispiel sind die Arbeiten an der Errichtung der Infrastruktur für die Olympiade 2014 im russischen Sotschi. „Das Hütten- und Walzwerk Zeltweg, am Zusammenfluss von Mur und Pöls, wurde im Jahr 1851 von Graf Hugo Henckel von Donnersmarck gegründet und hatte bereits zehn Jahre später 1.200 Beschäftigte“, erzählt Geschäftsführer Michael Viet. In den Anfangszeiten wurden

Alles unter einem Hut H Da knickt die Wirtschaftsader Am Überkopfwegweiser der S 36 steht am Autobahnknoten St. Michael Klagenfurt angeschrieben.

Foto: Heimo Ruschitz

gibt es 12 Teilprojekte, unter anderem im Bereich „Faktor Mensch“ die Regionale Lehrlingsstrategie, „Attraktive Arbeitswelt“ und „Regionale Branchenweiterbildung“.

Red-Bull-Ring zieht

Red-Bull-Ring in Spielberg wurde im April 2011 eröffnet. Schon nach wenigen Monaten brachten zigtausende Motorfans Stimmung und Geld. 25.000 Fans ruft Hubert von Goisern zu seinem Open Air im Jahr 2012.

sichert.“ Ein Lichtblick: Zwischen Judenburg und Scheifling wurde kürzlich grünes Licht für den Aus-

die in Phase I erfolgreich durchgeführten Roadshows in den Schulen werden wir fortsetzen.“ Insgesamt

Mittels zweiter Projektphase soll eine noch nachhaltigere Durchdringung gelingen. In der Tourismusbranche ist das bereits spürbar. Das Projekt Spielberg spielt in diesem Zusammenhang den örtlichen Fremdenverkehrsmanagern und Gastwirtschaften sprichwörtlich in die Hände, wenngleich man laut Michael Gassner von der WK Murtal KLIPP Dezember 2011

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den Tourismus nicht als stärkstes Pferd vorspannen sollte. 41 Prozent der regionalen Wertschöpfung stammen aus der Industrie. Worauf man künftig auch setzt: Zu- statt Abwanderung. Das außergewöhnliche Entwicklungskonzept stärkt die Infrastruktur und nährt gleichermaßen das Selbstbewusstsein der Bevölkerung. „Wir haben den Glauben an die Region nicht verloren und uns an eine außerparteiliche Neuausrichtung gewagt – grundsätzlich nicht nur über Probleme geredet, sondern dagegengehalten“, bekräftigt MurtalSprecher Heinz Bartelmuss. Bitte umblättern!

Das Sandvikwerk in Zeltweg

Schienen, Achsen und Räder für die Eisenbahn, Panzerplatten für Kriegsschiffe produziert, während der Nazi-Zeit auch Granaten und Flugzeugbestandteile. Die Folge: Knapp vor Ende des Zweiten Weltkriegs im April 1945 gab es durch Bombardements der Alliierten große Zerstörungen. Schon in den 60er-Jahren spezialisierte man sich dann auf Geräte für die Bergtechnik und entwickelte riesige Vortriebsmaschinen, wie den Alpine Miner. Obwohl dieser weltweit zum Einsatz kam und die Technologie bahnbrechend war, drohte dem Standort Mitte der 90er-Jahre das Aus. Die Voest verkaufte an den finnischen Konzern Tamrock OY, einen der führenden Hersteller von Bohr-, Lade- und Transportgeräten. Diese Partnerschaft lief nicht gut. Zum Glück für Zeltweg übernahm 1998 der schwedische SandvikKonzern Tamrock und damit auch die Voest Alpine Bergtechnik.

Einst wurden hier Schienen hergestellt, heute verlassen Hightech-Produkte das Werk.

n der Obersteiermark – speziell im Murtal – ist Holz im Geschoßwohnbau längst verankert. Das schwappt nunmehr auf große Städte über. So werden in der Grazer Wittenbauerstraße 22 Wohnungen in zwei dreigeschoßigen Baukörpern errichtet. „Wir scheuen es in diesem Zusammenhang nicht, große

EINZIGARTIG STEIRISCH

... auf den Abend im Steirerschlössl ein.

Entspannen kann man sich nachher im Klubraum, der Bibliothek oder auch im Zigarrenraum. Die nur elf Suiten des Hauses, bis zu 110 Quadratmeter groß, garantieren Privatsphäre. Mit 400 Euro pro Nacht für die größte hat diese auch ihren Preis. Du musst aber ein Herz haben, so viel Geld in ein Hotel zu stecken, wissend, dass es nur selten ausgebucht sein wird. Aber so genannte VIPs wollen das sogar, genauso auch das Frühstück mit der aktuellen Tageszeitung auf der Suite und einem Fahrservice, von dem man sich sicher und komfortabel an jeden gewünschten Ort bringen lassen kann – in absehbarer Zukunft auch zum unter Denkmalschutz stehenden Wasserturm, wo Didi Mateschitz in luftiger Höhe ein Aussichts-Café entstehen lässt. Schon in wenigen Wochen wird es Steirerschlössl-Luxus auch am „Lande“ geben. Denn da wird der Country Club Murhof in Großlobming eröffnet im ehemaligen Schloss Hanstein, einem alten Herrschaftssitz. Dieser war Zentrum einer Meierei mit ausgedehnter Land-, Vieh- und Waldwirtschaft sowie Pferdezucht. Das Gestüt Murhof hatte zu seiner Blütezeit große Berühmtheit erlangt. Mit seinen zehn Schloss-Suiten, zehn Maisonette-Suiten und sechs Zimmern wird es künftig den Luxus der Langsamkeit anbieten, mit einem eigenen Spa-Bereich und Indoor-Pool, Saunalandschaft, Beauty-Behandlungen, Massagen, einer Restaurant-Bar, Tennisplätzen, dem Reitstall, einem Schwimmteich mit Badehaus. Im traditionellen dörflichen Stil der Region erbaut und wie es sich für den Anspruch gehört – mit Holzschindeln und geschnitzten Dachrinnen.

www.murauerbier.at

www.rubikon.at

Seit 2011 beschäftigen sich unsere Braumeister mit der für die Steiermark bis jetzt noch untypischen Biersorte der Weizenbiere. Das außergewöhnliche Fruchtaroma mit dem schlanken und feinherben Geschmack gepaart mit der für Murau bekannten Jahrhunderte alten Brautradition ergeben einen neuen, einzigartigen Weißbierstil. Unser Weißbier schmeckt am besten mit einer Temperatur zwischen 8° und 10° C.

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gung erfolgt auch ein Schritt zu mehr Energie-Autarkie und damit höherer Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Bei der Zellstoff-Produktion entsteht so viel Überschussenergie, dass die Region nicht nur mit Fernwärme versorgt werden kann, sondern seit dem Frühjahr von der Strommenge her umgerechnet bereits 50.000 Haushalte mit Ökostrom aus Pöls beliefert werden. Durch beide Projekte verringert sich der jährliche CO2-Ausstoß um 25.000 Tonnen. 18 km lang ist die neue Versorgungsleitung für die Fernwärme aus Pöls. Genauso viele Millionen Euro wurden von der Zellstoff Pöls AG und der Bioenergie Aichfeld investiert, weitere 3 Millionen von den Stadtwerken Judenburg.

Heinz Gach, Holzcluster Steiermark: Unser Ziel ist klar definiert: Ein guter Lebensraum sowie ein funktionierender Wirtschaftsraum unter einem Hut. Wir würden uns wünschen, wenn am Ende der 2. Projektphase alle Branchen, inklusive der Politik, hinter unserer Tatkraft stünden.

Josef Schaffer, Schaffer Holz – Eppenstein: Holz hat im Murtal seit jeher einen hohen Stellenwert. Unsere Stärke lag bisher bei Leimbindern, Tischlerwaren, Vorprodukten für Fenster usw. Dennoch gäbe es bei der Veredelung mehr Potential. Wir liefern derzeit zum Beispiel unter anderem Lärchenholz für ein Louis-Vuitton-Projekt in Paris. Friedrich Tiroch, GF obersteirische Molkerei: Die kleinen Strukturen der lokalen Bauern ergeben ein authentisches Angebot unserer Erzeugnisse. Insbesondere unsere „Zurück zum Ursprung“ Kooperation mit dem Handelriesen Hofer und unsere Spezialprodukte finden großen Anklang. Die OM kann nicht mit Molkereigiganten - etwa in Holland – kon-

Vorbilder wie London, Mailand oder Berlin heranzuziehen. Dort ist die Holz-Massivbauweise bereits mit zahlreichen Beispielen im Wohnbau vertreten“, so Landesrat Seitinger. Seriöse Studien belegen, dass Wohnen „im Holz“ gesund ist. Mit Holz wohnt es sich besser, der Schlaf wird

Michael Gassner,WK Leitung Judenburg: „Kraft. Das Murtal“ bewirkt eine Imageverbesserung der Wirtschaftsstandorte und ein besseres Netzwerk. Das erleichtert die WK Unterstützung von Unternehmen, insbesondere die der Kleinen. Joachim Reitbauer, GF Holzcluster Steiermark: Der Erfolg von Holzcluster Steiermark und Holzinnovationszentrum Zeltweg (HIZ) erfolgte nahezu parallel zum Aufwind im Murtal. In unserem neuen Engeneering Center Wood (ECW) haben Unternehmer die Möglichkeit, ihre Ideen und maschinellen Erstversuche umzusetzen, ohne dabei die eigene Produktion zu behindern. Holz wird künftig auch als Verbundwerkstoff in der Auto- und Flugzeugindustrie zum Einsatz kommen.

als vergleichbare Objekte mit anderen Baustoffen. Die Grazer „massive living“-Wohnanlage – entwickelt am TU-Institut für Holzbau – wird vorrangig aus Brettsperrholz errich-

Holz macht’s möglich ruhiger und erholsamer, das Lebensgefühl und die Tagesstimmung ebenfalls. Ein Holzhaus verbraucht in seinem gesamten Lebenszyklus um bis zu 50 Prozent weniger CO2

tet. Architekt Peter Zinganel sieht zudem vor, dass die Dächer begrünt und mit Solaranlagen ausgestattet werden. Das Hauptaugenmerk liegt auf leistbarer, ökologischer, sozialer und moderner Bauweise. „Fast wöchentlich gibt es Anfragen aus vielen Ländern und Fachkreisen, die das Projekt besichtigen möchten“, zeigt man sich beim zuständigen, gemeinnützigen Wohnungsunternehmen „Die Frohnleitner“ erfreut. Grundsätzlich werden die Vorteile des

Innovativer MassivHolzbau: die 3geschoßige Anlage soll im Sommer fertig sein. Foto: Zinganel

Wohnbaulandesrat Johann Seitinger und Baron Franz Mayr-Melnhof („Die Frohnleitner“) legen beim Projekt massive living Foto: Harry Schiffer „Hand ans Holz“.

Schöne geh ´s kaum B ck zu den See a e A pen

Bau- und Werkstoffes Holz offenkundiger, zumal Institutionen wie pro:Holz und Holzcluster Steiermark unermüdlich an dessen Image kurbeln: „Hoher Vorfertigungsgrad, rasche Montage, geringes Eigengewicht, flexible Bauweise, nachwachsender Rohstoff sind einige der Vorzüge von Holz als Baustoff“, so Joachim Reitbauer von Holzcluster Steiermark. H. Dietl

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Foto: Robert Frankl

OMGeschäftsführer Friedrich Tiroch

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lle zwei Jahre pilgern Käseund Butterhersteller aus der ganzen Welt nach Madison im US-Bundesstaat Wisconsin, um am „World Championship Cheese Contest“ teilzunehmen. Diese Weltmeisterschaft hat sich zu einem der wichtigsten Events für Butter- und Käsepro-duzenten sowie -liebhaber entwickelt. „Mit 2x WMGold in den Jahren 2008 und 2010 und kürzlich WM-Silber haben wir mit der Käsespezialität Erzherzog Johann einen noch nie da gewesenen internationalen Erfolg bei den Käse-Weltmeisterschaften in Madison, Wisconsin, errungen“, freuen sich OM-Geschäftsführer Friedrich Tiroch und die 180 Mitarbeiter der Obersteirischen Molkerei. Am 12. April gibt’s dann in den USA die Medaille dafür. „Wenn wir uns nicht spezialisiert hätten, wären wir verloren. Doch wir gehen nicht nur in eine Rich-tung. Ich bin ein Anhänger vielseitiger Produktion. Weil einmal geht das besser und dann wieder was anderes. Wir müssen nicht um jeden Preis verkaufen – das macht uns stark. Mein Auftrag ist, meinen Bauern einen möglichst guten Milchpreis zu sichern, und das tun wir erfolgreich.“

Österreich hinaus. Die Hofer-Schiene ,Zurück zum Ursprung‘ ist stark durch die OM mitgetragen. Da geht’s um silofreien Roh-stoff und einen sehr hohen Bio-Anteil. Das wurde am Anfang stark unterschätzt.“ „Ich bin selbst auf einem Bauernhof aufgewachsen und seit dem Jahr 1976 in der Genossenschaft“, spricht Friedrich Tiroch über seine Herkunft. „Kraft.DasMurtal ist keine Wunderwaffe, aber junge Leute werden aufmerksam, dass unsere Region sehr, sehr viel zu bieten hat.“ Als Bürgermeister von Gaal hat er miterlebt, wie jun-ge Leute abgewandert sind, und viele sind dann nicht wiedergekommen.

„Weil die Qualität der Produkte am Markt so gut ankommt, ist es natürlich auch für die Genossenschaftsmitglieder, die Bauern, eine erfreuliche Situation. Der Milch-preis für unsere Bauern stimmt. Wir sind eine kleine Truppe, ein Verkäufer und ich sind auch an der Front, ich bin also selbst draußen. Der Einkäufer redet eben mit dem Chef und das bringt schon Vorteile.“

Warum gelingt es der Obersteirischen Molkerei so gut, eigenständig zu bleiben? „Der Eigentümer will das, dazu gehört aber auch entsprechend viel Eigenkapital, und das haben wir mit unserer Vorwärtsstrategie entwickelt. Wir sind nicht groß, wir sind ein kleiner MolkereiBetrieb mit interessanten Produkten. Rund 140 Mil-lionen Liter verarbeiten wir im Jahr. Der Käse ist eine unserer Domänen. Unseren Bergkäse liefern wir sogar weit über

„50 Prozent des Käses gehen in den Export – Deutschland, Slowenien, Ungarn, Schweiz, Italien (ein bisschen). Bei der Milch hat man die eigenen Marken nicht forciert, denn da spielt die Größe doch eine Rolle, nur beim Käse. Und da spielt die Hofer-Abteilung Bio eine große Rolle, denn die Werbung für uns machen andere. Ich fühle mich als Lieferant. Der Handel verlangt von uns Qualität und die wird dann aber auch bezahlt.“

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ine Überraschung der besonderen Art: Man fährt vorbei an in die Jahre gekommenen Zinshäusern, einige davon recht desolat zum Verkauf angeboten, die ihre guten Zeiten schon längst hinter sich haben. Da tut sich plötzlich ein kleiner Schlosspark vor dir auf und wenige Minuten später sitzt du an der Gustav-Klimt-Bar im Jugendstil-Hotel Steirerschlössl, an der so genannten „Hauptstraße“ von Zeltweg gelegen. Früher muss sie das wohl gewesen sein. Didi Mateschitz ließ das ehemalige Werkshotel der Voest Alpine zu einem schmucken, kleinen Luxushotel umbauen, mit einem GourmetRestaurant, einem außergewöhnlichen Weinkeller, exklusiv auf höchstem Niveau. Unter dem Titel „Spielberg kocht“ servieren die sechs Küchenchefs aus den Mateschitz-Betrieben der Region an diesem Abend ein besonderes Menü. Zum Einstimmen gibt’s einen Aperitif an der Bar. Der genussvolle Abend beginnt mit Ochsenschwanzsuppe und Beef Tartare. Dann folgen Variationen von der Geflügelleber mit Bitterschokolade, Crème brûlée, fein geschnittenem Apfel und Kürbis. Weiter geht’s mit Hirse, passiertem Bärlauch und Tomaten-Juice. Nach einer Pause erreicht den Gaumen ein Saibling mit Birne und Basilikum, geschmacklich gestärkt. Ein Sorbet mit Paprika und Chili schließt den Vorspeisenreigen ab, bevor der Schweinebauch, aufgesetzt ein kleines Stück Aal mit Zitrone, gereicht wird. Als Dessert – drei Stunden sind mittlerweile vergangen – folgt eine Variation von Topfen und Rhabarber. Begleitet wird der Abend mit Weinen der Winzer Sabathi, Maitz, Gut Oggau und Polz.

Für Österreich ist es von der eingesetzten Technologie her eine Premiere, wie die Abwärme der ZellstoffFabrik Pöls seit kurzem die Gemeinde Pöls selbst und auch den Raum Judenburg, Zeltweg und Fohnsdorf versorgt. Das Projekt geht zur rechten Zeit in Betrieb, denn die Preise für Gas und Öl sind neuerlich kräftig im Steigen. Die Kunden, die nun mit der Abwärme von Zellstoff Pöls versorgt werden, müssen sich um Preissteigerungen keine Sorgen machen – für sie verbilligt sich damit der Aufwand fürs Heizen. Darunter sind auch die Großbetriebe in der Region, wie die Voest Alpine, der Fliegerhorst in Zeltweg, die BH in Judenburg, Sandvik und etliche andere. Mit der neuen Fernwärme-Versor-

Heinz Bartelmuss, Sprecher „Kraft. Das Mutal“ und GF von IBS : Unser Firma IBS ist Weltmarkführer im Bereich Papierindustrie und beschäftigt am Standort Teufenbach rund 240 Mitarbeiter, 90 weitere sind es in Knittelfeld. Dabei ist die örtliche Wertschöpfung wichtig, denn sie bringt uns Lebensqualität.

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Neben der Rennstrecke auch Genussstrecke

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ch hab viele Jahre in Wien, Graz gelebt, kenne auch das Ausland, aber die Lebensqualität hier ist nicht vergleichbar. Das wird mir erst jetzt bewusst“, sagt Rückkehrer Gernot Essl von der Firma Neuson. „Es leben hier bei uns rund 70.000 Menschen, also bin ich in der zweitgrößten Stadt der Steiermark. Du gehst nach Hause, setzt dich aufs Fahrrad, bist in zehn Minuten in der Natur.“ Genau das sind auch die Gründe für das Engagement, auch von Didi Mateschitz. Die Gegend bietet auch Personen, die abseits vom Motorsport Außergewöhnliches erleben wollen, ein Freizeitangebot, wie es wohl kaum ein zweites gibt: Wandern, Fischen, Ski-

touren, Reiten, Golfen – es gibt nichts, was es nicht gibt. Den Pilotenschein? Gerne. „Als wir daran arbeiteten, gefiel mir schon der Arbeitstitel Projekt Spielberg“, schreibt der Dosen-Milliardär. Da fällt einem geborenen Steirer allerhand ein aus der Kindheit, Jugend und der Freude an der Fantasie. Spiel… und … Berg. Es ist ein Kraftfeld. Und wer das auf der Rennstrecke ausleben will: Im Driving Center steht für eine Spielart des Publikumsfahrens eine eindrucksvolle Flotte von Straßenfahrzeugen, Formel1-Fahrzeugen und leicht entschärften Rennmaschinen zur Verfügung. Da geht es weder um Mutproben noch um „Glühen“ an sich. Im Personal Coaching

Foto: Heimo Ruschitz

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Abwärme aus Pöls für 15.000 Haushalte

kurrieren, doch wir können rasch auf Markt-Veränderungen reagieren.

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Nicht nur Red Bull ist Weltmeister, auch der Erzherzog Johann

Junges Streicher-Ensemble aus Knittelfeld stimmte ...

SO WEISS, SO GUT!

Josef Herk, Unternehmer und WK-Präsident: In unserem Knittelfelder Lack- und Karosseriebetrieb wird besonders auf Lehrlingsausbildung Wert gelegt. Grundsätzlich ist wichtig, dass junge Menschen die Möglichkeit vorfinden, eine handwerkliche Fachausbildung zu erlernen. Neben industriellen, groß- und mittelständischen Betrieben sind dafür gerade die Kleinbetriebe eine wichtige Säule in der Region.

Österreichweites Vorzeigeprojekt

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Weit über den Tellerrand

Matthias Kranz, LWK-Obamnn Knittelfeld: Wir sind zu einer Genuss-Region geworden, in der sich die Landwirtschaft auf neue Produkte und Absätze einstellt. Typisch dafür sind örtliche „Heumilchprodukte“ oder der „Murbodner Steirerkäs“. Außerdem gehören die obersteirische Molkerei, die Murauer Brauerei oder die Murbodner Erdäpfeln zu den tragenden Werbebotschaftern.

Mit dem Landes-Wohnbauprojekt „massive living“setzt man ein Zeichen für die Realisierung mehrgeschoßiger Holzbauten.

Michael Viet, seit 2008 Chef in Zeltweg: „Damit wurde in Zeltweg wieder kräftig investiert und es gab Chancen zum Wachsen, die auch genützt wurden.“ Weltweit sind die riesigen Bohrgeräte der Zeltweger gefragt: In Europa, Südafrika, Russland, in den USA (U-Bahn in New York) oder in China (heute einer der wichtigsten Kunden); dafür wurde sogar ein eigenes Schulungsprogramm für die Montage erstellt. Mit Jänner 2007 wurde aus der Voest Alpine Bergtechnik die Sandvik Mining and Construction. Jahrzehntelang gehörte den Zeltwegern auch das Werkshotel. Sicher ein Zufall – dieses gehört heute Red-Bull-Chef Didi Mateschitz, der es mit 7 Millionen Euro zu einer Luxusherberge umbaute. Auch da wird die (künftige) Kraft des Murtals sichtbar.

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Think global – act local

Foto: www.skycam.at

zen. Dort gibt’s gut ausgebildete Fachkräfte. Es gilt also: Innovation, Franz Prettenthaler leitet die RegioInnovation. Wie kann ich in meinem nalpolitik und die RessourcenökoUnternehmen mit neuen Entwicklunnomie im Joanneum Research. Der gen besser am Markt erfolgreich sein. Wissenschafter selbst, bekannt geEs gibt dazu auch viele Fördermögworden nicht zuletzt mit seinerm lichkeiten, Innovationsschecks für Vorschlag des „Transferkontos“, Franz Prettenthaler, KMUs von 5.000 Euro, bis zu 40.000 kommt aus der Region Murtal und er- Joanneum Research. bei größeren Projekten. Da zwei Drithielt jüngst den Grawe-Award 2011. tel der Betriebe weniger als 250 Beschäftigte haben, wäre es gut, wenn diese MöglichWas braucht es aus Ihrer Sicht für die Ent- keiten stärker angenommen werden. wicklung in der Obersteiermark, lange als Krisenregion bezeichnet? Sie sind selbst Obersteirer. Was wäre Ihre IdePrettenthaler: Die fundamentalen Daten waren alvorstellung für die Region im Murtal? im Vergleich zur restlichen Steiermark immer Prettenthaler: Ich glaube, dass wir beginnen recht gut. Das Wichtige war, dass man sich von müssen, die Steiermark als eine Metropol-Region dieser Krisenstimmung befreit, man in der Rea- zu sehen. Dass jeder, der dort oben sitzt, sich salität ankommt und nicht die hochsubventionierte gen muss: Ich habe fünf Universitäten und so und Blütezeit der Verstaatlichten als Vergleichsmaß- so viele Fachhochschulen vor meiner Haustür und stab hernimmt. Wo es ja den kleinen Betrieben da- das ist meine Region. Dass Mitarbeiter in Untermals umso schlechter gegangen ist. Man kann nehmen mit einer wirklichen S-Bahn, die nicht nicht zuletzt an den Tourismus-Daten ablesen, nur ein umbenannter Regionalzug ist, von Graz dass das Murtal auf der Überholspur ist. oder von wo immer, sie wohnen pendeln können. In die Region, aber auch umgekehrt. Das sieht Der Tourismus ist aber doch eine Nebenfront. man auch sehr deutlich an der demographischen Prettenthaler: Ja, aber für die Zukunft hat das Entwicklung in Knittelfeld, Judenburg und MuFantasie. Nicht zuletzt aufgrund der Investitionen rau. Knittelfeld hat die geringste Abwanderung, von Red Bull und Mateschitz. In den klassischen aber wenn ich gleichzeitig sage, ich will keine Industriebetrieben, in der Elektrotechnik, dann Straßen haben, keine leistungsfähigen Verkehrsauch in der Kombination Holz und Kunststoff, al- verbindungen in der Region, dann fördert das les als industrielles Thema umgesetzt, müsste man das bevölkerungsmäßige Ausräumen von noch stärker auf Forschung und Entwicklung set- ländlichen Gebieten.

KLIPP-SPEZIAL

KLIPP-SPEZIAL

Bergbau ist auch heute noch Knochenarbeit. Mit Neuerungen wie dem Alpine Miner wurde die Arbeit jedoch effizienter und sicherer.

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Eine Region erfindet sich neu

bensqualität beiträgt, wird forciert. „Kraft.DasMurtal“ – die Initiative reicht von Predlitz bis St. Michael – steht gleichsam als starkes Zeichen für Erneuerung und Eigenständigkeit. Die unterschiedlichsten Branchen ziehen an einem Strang und stärken sich dadurch den Rücken. „Damit steigern wir automatisch den Wert nach außen“, so der Sprecher der Initiative und IBS-Unternehmer Heinz Bartelmuss.

„Es gilt also: Innovation, Innovation“

Quelle: Land Steiermark A14 – Wirtschaft und Innovation.

Unsere globalisierte Welt unter dem Steirerhut – Platz dafür hat sie. „Think global, act local“ – denke global, handle lokal. Dieses Gebot der Stunde gilt es umzusetzen. Mit der Initiative Kraft.DasMurtal erfindet sich die ehemalige Krisenregion neu.

Illustration: Milan Ilic Foto (Hut): Gasthaus Buchtelbar, Wenigzell, www.buchtelbar.at

egonnen hat alles 2006 mit einer Handvoll von Betrieben. Mittlerweile bilden 60 Unternehmen dieses intelligente Netzwerk – von international erfolgreichen Unternehmen im Industriemaschinenbau, in der Bergbautechnik, der Papierindustrie, über holzverarbeitende Leitbetriebe, Red Bull mit dem Ring in Spielberg, bis hin zur regionalen Spitzenmolkerei. Sie alle wollen der Gefahr der zunehmenden Abwanderung der jungen Menschen entgegenwirken. Der zeitliche Zufall will es, dass auch die steirische Politik von Graz aus alte Strukturen wegschiebt. Die Bezirkshauptmannschaften von Judenburg und Knittelfeld werden zusammengelegt, die alten Bezirksgrenzen fallen ab 1. Jänner 2012. Die neue Region Aichfeld-Murtal könnte sich damit ein Denkmal setzen: „Wir sind die Vorreiter.“ „Es glingt uns mehr und mehr, wieder in die Gänge zu kommen, betont Heinz Gach, stellvertretender Sprecher von „Kraft.DasMurtal“. Man macht es sich zur Aufgabe, Potentiale auszuschöpfen und die Kräfte zu bündeln. Treffender und stärker kann man nicht zum Ausdruck bringen, was die Eigenschaft der Region tatsächlich ist. Dahinter steckt ein Querschnitt der Leitbetriebe aus Industrie und produzierender Wirtschaft mit regionalen Partnern. Alles, was zur Wertschöpfung und Le-

Foto: Sandvik Mining and Construction

KLIPP-SPEZIAL

Von Helmut Dietl

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KLIPP-SPEZIAL

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schaffen qualifizierte Instruktoren einen intelligenten Zugang ins jeweils höhere Fahrerlebnis. Und dazu kommt die Gastronomie der Region mit frischen Ideen, attraktiven Gasthöfen und den neu geschaffenen Hotel-Kapazitäten. Die machen die Sache rund. Bis zu den Möglichkeiten am Kreischberg, auf der Turrach, in Gabelhofen …

KLIPP März 2012

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Die Kraft ist die Vielfalt … der Ideen in den Köpfen der Menschen in der Region. Und das seit Jahrzehnten, Historiker

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sprechen sogar von 150 Jahren. Daher behaupten sich die Obersteirer trotz drohender Abwande-

Helmut Dietl war im Murtal für KLIPP vor Ort

Rauter – Betonhaltestelle Foto Steinbacher

Sandviks Teilschnittmaschinen in Sotschi

Schaffer liefert Resonanzholz

SKS Elektroanlagenbau - Maschinenverteiler einer Bergbaumaschine

Stahl Judenburg – Blankstahlfertigung

Tischlerei Stolz - freischwebendes Barmöbelstück

Wuppermann - bandverzinkte Stahlrohre für Sprinklersysteme

Antemo - Anlagen- und Teilefertigung, Exemplar Carrier

Zeiringer – Solaranlage

Zeman Bauelemente – der Steel beam Assembler

Hager – stellt gentechnikfreie Gebäcke her

KBG - Bauteile aus Kunststoffen und Hochleistungswerkstoffen

Neuson Hydrotec: Hochtechnologie pur

Berlinger – Neubauprojekt Villa in Wien

Zirbe - Königin der Bäume

Murbodner Rind

Golfclub Murtal

Red Bull Ring – Aushängeschild der Region

e2 group - Die erste Passivhausbank Österreichs in Murau

Österreichisches Blasmusikmuseum in Oberwölz

Kreischberg - Sixpack Sesselbahn

Pferdemarkt Schöder - vorrangig werden Noriker und Haflinger gehandelt

Eagle Burgmann erzeugt Gleitringdichtungen

HAGE - Hybrider Bearbeitungskopf für Fräs- und Rührreibschweißprozesse

SKF Highlight H-Ecopur Materials

IBS - keine Papiererzeugung ohne Produkte aus dem Murtal

KLH - Murray Grove Montage in London

Murauer Bier sorgt für flächendeckende Bierlieferung

„Helden-von-morgen“-Gewinnerin Conny Mooswalder vor Musical-Karriere

Obersteirische Molkerei – mehrfach ausgezeichnete Käsespezialitäten

Pexider KombiwandSystem

Pöls - Zellstoff- und Papierindustrie seit gut 300 Jahren

Ecoworld - Modell ECOLED LCL 145

Vielseitig: IBS-Gesellschafter Klaus Bartelmuss brachte Nik P. und jetzt Andreas Gabalier groß heraus.

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Sie gebben kräftig Gas Von Helmut Dietl

übernahmen von den Eltern einen kleinen Betrieb, haben ihn zu einem internationalen Player entwickelt, sind vor Jahren in die Führungsetage geholt worden und haben mitgeholfen, neue Produkte zu entwickeln, sind in der Welt draußen gewesen und mit guten Ideen zurückgekehrt, mit denen sie jetzt der Region helfen. Sie haben ein gemeinsames Ziel und gerade deshalb kann das Murtal in einer globalisierten Welt mithalten. Es gibt eine Dichte von international erfolgreichen Firmen wie sonst nicht in der Steiermark, sieht man von Graz ab. Wenn man eine Region erleben, spüren, erklären will, dann muss man die Menschen treffen, die dort wohnen, arbeiten, Verantwortung tragen. Mit Klipp tun wir dies in unserem mehrteiligen Report.

… natürlich fürs Murtal, da, wo sie leben. Der drohenden Abwanderung des Nachwuchses wird gegengesteuert, attraktive Jobs werden angeboten. Nur so bleibt die Region zukunftsfit. Mehr als 100.000 Menschen leben in der Region Murtal. Viele von denen, die heute Verantwortung tragen, kommen aus der Obersteiermark, haben als Lehrling begonnen und führen heute ein Unternehmen,

Illustration Milan Ilic

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KLIPP-SPEZIAL

Stadtwerke Judenburg - hier wird „öko styria“-Strom produziert

KLIPP-SPEZIAL

rung auch in einer globalisierten Welt. AL-KO Rasenroboter Robolinho

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Mit der Initiative Kraft. Das M erfindet sich die Region neu. 1 Ewald Thaller, Stahl Judenburg 2 Friedrich Tiroch, Obersteirische Molkerei (Foto: Robert Frankl) 3 Barbara Isack-Heller, SKS Elektroanlagenbau 4 Manfred Wehr, Stadtwerke Judenburg 5 Erich Ernst Sattler, KBG Kunststoffbearbeitung (Foto: Furgler) 6 Bernhard Hammer, equadrat group Umweltengineering 7 Sabine Somvilla, Anja und Helene Riegler, AiZ Unternehmerzentrum 8 Herbert Brunner, Antemo Anlagen- und Teilfertigung (Foto Furgler) 9 Michael Viet, Sandvik Mining & Construktion 10 Heinz Bartelmuss, IBS Austria und Sprecher von „Kraft. Das Murtal“ (Foto: Volker Wohlgemuth) 11 Heinz Gach, AR Vorsitzender Holzcluster 12 Kurt Maier, Zellstoff Pöls (Foto: Furgler) 13 Florian Hampel, Hage Sondermaschinenbau 14 Hans Schaffer, Sägewerk 15 Heide Zeiringer, Installationen, 16 Werner Kollau, Zeman Bauelemente 17 WK-Präsident Josef Herk, Karosserie/Lackierung 18 Fritz Mayer mit seinen beiden Söhnen, Spedition & Transport 19 Herbert Pexider, Werner Stoißer, Richard Paulini, Pexider Tonziegel 20 Gernot Essl, Neuson Hydrotec 21 Christian Loimayr, KLH Massivholz 22 Klaus Rainer, AL-KO Kober 23 Hubert Pletz, Wuppermann Austria 24 Josef Rieberer, Brauerei Murau (Foto: Furgler) 25 Thomas Schwarz, SKF Economos

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Bei uns stimmt das Lebensgefühl

Geheimtipps für Knittelfeld: Modellbahngroßanlage und Eisenbahn-Nostalgie

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Helmut Dietl war im Murtal für KLIPP vor Ort

Zurück im Murtal

Foto: © Clemens Neugebauer

ach der Schule wollte ich weg, wie jeder halt, weil man meint, hier sei es zu klein und es kennt jeder jeden. Aber die Ansichten ändern sich. Mehr und mehr habe ich dann immer wieder geschaut, ob es auch in der Region eine Arbeit gibt. Je länger man weg ist, desto mehr schätzt man wieder das Positive in unserer Heimat und kommt gerne zurück“, so beschreiben SKF-Mitarbeiter Andrea Hopf und Thomas Mayer unisono ihr Bauchgefühl. Aussagen wie diese ziehen sich wie ein roter Faden durch die Schilderungen aller im Murtal, die beruflich viel auf der Welt unterwegs waren und sind. „Am Anfang wollte ich weg von daheim, wie viele Jugendliche, wollte die Welt sehen und andere Kulturen kennen lernen“, wie Andrea Hopf sagt. Trotz eines attraktiven Jobangebots in Deutschland entschied sie sich nach dem Studium für die Heimat und startete als Interface Designer bei der Unycom GmbH in Graz ins Berufsleben. Zwei Jahre später wechselte sie zu SKF (Svenska Kullagerfabriken) ins Murtal. Die SKF Sealing Solutions Austria GmbH in Judenburg ist Weltmarktführer im Bereich Dichtungslösungen und Arbeitgeber eines

nittelfeld ist mit seinen ÖBBWerkstätten von seiner Tradition her eine Hochburg der Eisenbahner – bis heute. Fast logisch, dass die Geschichte dort erlebbar, sichtbar und greifbar bleibt. Ein Geheimtipp für Besucher, besonders für jene mit Kindern, ist die riesige Modelleisenbahnanlage im Ungergeschoß des Bahnhofs Knittelfeld. Diese lässt nicht nur Kinderaugen leuchten, sondern auch Erwachsene staunen. In einer kunstvoll aufgebauten Landschaft kurven dort auf hunderten Metern Gleisanlagen dutzende Züge. Alles natürlich über Bildschirme elektronisch gesteuert und überwacht. Versteht sich auch, dass die Modelle originalgetreu im Mini-Format nachgebaut sind. Da gibt es Bahnhöfe, da fahren parallel auf der Straße Autobusse, LKW, die an Ampeln oder

Bei uns stimmt das Lebensgefühl „N

Nicht nur Kinderaugen leuchten K

220-köpfigen Teams. „Bei SKF kann ich mein Wissen genauso unter Beweis stellen wie in einer Großstadt. Ich bin Teil eines internationalen, interkulturellen Teams, wo wir an Marketing- und Kommunikationsprojekten arbeiten.“ Kollegen aus den USA, Indien, China, Schweden oder Italien sind da keine Seltenheit. „Hier kannst du dich beruflich entwickeln und die Interessen in der Freizeit kommen nicht zu kurz. Das gefällt mir sehr gut“, fühlt sich Hopf bestätigt, dass sie sich richtig entschieden hat. Hier schätzt sie die Natur sowie das Sportangebot, geht leidenschaftlich gerne auf Berge und hat die Jagdprüfung abgelegt. Dabei hätte vieles anders kommen können – vor einigen Jahren standen die Zeichen auf Großstadt: Sie kommt aus der Gaal bei Knittelfeld, hat in Fohnsdorf maturiert und studierte in Graz Informationsdesign – inklusive eines Praktikums bei Siemens in Erlangen (Deutschland).

die Verantwortlichen im Tourismus und in der Gemeinde. Sie müssten nur die Chancen wirklich erkennen. Finanzielle Unterstützung wäre notwendig, um die Öffnungszeiten auszuweiten.

… nicht nur die jungen Besucher zieht die Eisenbahn in ihren Bann.

bei Stationen wie von Geisterhand stehenbleiben, sich dann wieder in Bewegung setzen. Natürlich fehlen auch Feuerwehr, Rettung und Polizei nicht, die mit Folgetonhorn und Blaulicht an den Einsatzort – einem Haus in Vollbrand– rasen. Insge-

samt 500 Lokomotiven und 2.000 Waggons stehen bereit. Regelmäßig erneuern und erweitern die Modellbahn-Enthusiasten des ESV Knittelfeld ihre Attraktion. „Die Anlage hat das Potential zum echten Besuchermagneten zu werden“, so

Im „Obergeschoß“ zu ebener Erde gibt es nicht weit vom Bahnhof das Eisenbahnmuseum – auch eine Attraktion Knittelfelds. Von der Postkutsche, der Geschichte der Dampf-, Diesel- und Elektrolokomotiven, bis hin zur supermodernen Taurus kann alles hautnah erlebt werden. An besonderen Tagen können sogar mit der Mini-Dampflok selbst unterwegs sein und sich als Heizer betätigen.

KLIPP Juni 2012

novu.track - Geschäftsführer Gerhard Hartleb: „Wir sorgen für effiziente Lösungen und versetzen uns in die Lage des Kunden.“

Ob österreichische Eier oder deutsche Kartoffeln – eine findige steirische Firma sorgt mit HightechSystemen für klare Transparenz. „Das Team der Firma novu track GmbH aus Zeltweg bietet Spezialisierungen im Bereich individuelle Softwareentwicklung sowie Netzwerkinstallationen und Serverwartungen an“, so der Geschäftsführer Gerhard Hartleb. „Komfortabel, überall und ohne Zeitverlust, alle Dokumente online – das ist nur ein Schwerpunkt unserer Firma novu.track. In der heutigen Zeit ist es für viele unserer Kunden wichtig, jederzeit und überall auf wichtige Daten zugreifen zu können, und wir haben maßgeschneiderte Lösungen genau für Ihre Anforderungen!“ Versuchen Sie es und profitieren Sie von höchster Datensicherheit bei maximaler Mobilität.

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Freilich sind die Lebenshaltungskosten im Murtal niedriger als in größeren Städten – für sie passt hier alles. Nicht zuletzt, weil die private Seite ebenso stimmig ist. Hopfs Freund betreibt im Murtal eine Landwirtschaft mit 20 Milchkühen. „Das bedeutet eine gewisse Herausforderung – zu zweit auf Urlaub fahren ist da nicht drinnen.“ Dennoch verschafft ihr der Bauernhof einen guten Ausgleich zur Büroarbeit. Was für sie außerdem wichtig ist – und nicht nur für sie, sondern für viele Frauen im Murtal: Frauen

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Als junges, dynamisches Unternehmen arbeitet die Stickerei Autex vom Aichfeld aus mit ihren Kunden in ganz Österreich. Die Firma wurde von Stefan Auer gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Petra Rinössl im Jahr 2008 gegründet. Gemeinsam besticken und bedrucken die beiden Textilien und Werbeartikel mit Firmen- oder Vereinslogos für Klein- bis Stefan Auer & Petra Rinössl in ihrer Stickerei Großbetriebe, Vereine und Organisationen, wie Feuerwehren, Bundesheer, Sportvereine usw. „Unsere Kunden erhalten bei uns alles aus einer Hand – das Textil und die gewünschte Veredelung“, so Stefan Auer. Die Auswahl an Textilien und Werbeartikeln ist groß. „Unser Angebot reicht von T-Shirts, Pullover, Outdoorbekleidung, hochwertiger Arbeitsbekleidung für viele Branchen über Kappen, Taschen und vieles mehr“, erzählt er weiter. „Bestickte oder bedruckte Textilien sind perfekte Werbebotschafter, die ein Unternehmen repräsentieren und sich auch bestens als Geschenk für Kunden eignen“, so Petra Rinössl. Mit der Errichtung eines neuen Schauraums in nächster Zukunft s bietet die Firma Autex ihren Kunden ein ganz besonderes Service. „Unsere Kunden sollen sich von der Qualität unserer Textilien vor Ort selbst überzeugen!“ Besuchen Sie uns im A.i.Z. oder auf www.autex.at.

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Da werden hochwertigste Hydraulikzylinder für die Industriekonzerne in Europa gefertigt. Keine Großserien – das macht Neuson zum Spezialisten. „Wir sind immer dabei, wenn es um besondere Probleme geht, die für einen Kunden zu lösen sind“, sagt Standortleiter Gernot Essl. Er führt das Unternehmen seit zwei Jahren. „Ich bin gebürtiger Knittelfelder und nach zehn Jahren glücklicherweise wieder zurückgekommen. Bei der Voest habe ich Werkzeugingenieur gelernt.“

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Und wie so oft am Anfang eines erfolgreichen Unternehmens steht der Pioniergeist eines Einzelnen. Friedrich Reiter hat 1972 in einer größeren Garage in Kleinlobming begonnen, Hydraulikzylinder zu produzieren. Heute lebt der Pionier als Privatmann in der Nachbarschaft. Nicht überraschend: Viele Mitarbeiter kommen aus dem Ort

Sie setzen sich permanent fürs Murtal ein und kurbeln an dessen Image. (v.l.) Manfred Wehr, Heinz Gach, Heinz Bartelmuss und Klaus Rainer.

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ie Zeiten sind nicht einfach. Weder in Österreich noch in der Steiermark noch im Murtal. Umso bemerkenswerter ist, dass sich die Murtaler auf eigene Füße stellen und politisch unabhängig gegen die demografische Entwicklung, Überalterung und den Facharbeitermangel mobil machen. Bunt zusammengewürfelte Branchen ziehen an einem Strang, stellen Produkte sowie Kompetenzen ins Schaufenster; und vor allem: Sie öffnen sich nach außen.

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Der Frauenanteil bei Neuson ist relativ hoch. „Es ist einfach von Vorteil, wenn auch Frauen in der Produktion arbeiten. Dann benehmen sich die Männer auch besser. Aber Frauen sind auch handwerklich bei vielen Tätigkeiten und der Aufnahmefähigkeit den Männern gegenüber im Vorteil. Es gibt aber auch Bereiche, wo wiederum Männer stärker sind.“ Neuson bildet selbst Lehrlinge aus. „Und weil immer das Image des Lehrlings angesprochen wird: Wir reden hier von Tätigkeiten, die Matura-Niveau verlangen. Alles spielt

In Laos fährt Sandvik mit gewaltiger Gerätschaft auf. Im Bild der sogenannte Absetzer.

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m Standort in Leoben konnten gleich zwei internationale Großaufträge lukriert werden. Das Auftragsvolumen wird mit rund 225 Mio. Euro beziffert. Die Auftragsabwicklung – einerseits für Laos, andererseits für Brasilien – soll bis spätestens 2015 unter Dach und Fach sein. Am zweiten steirischen Standort in Zeltweg zeigt man sich über die Order ebenso erfreut: „Mit der Herstellung von Getrieben sind auch wir quasi an Bord“, so Hanno Bertignoll von KLIPP Juni 2012

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und sind stärker an das Unternehmen gebunden. „Für 30, 40 Euro mehr Lohn wechselt einer in Wien die Firma. Bei uns ist die Fluktuation praktisch null, obwohl es auch in der Region andere gute Job-Chancen gäbe“, so Gernot Essl.

sich bei uns auf hohem Niveau ab. Unsere Facharbeiter verrichten eine sehr anspruchsvolle Arbeit und sind in der Produktion genauso anerkannt und wichtig wie die Programmierer. Für mich sind diese Berufsgruppen völlig gleichrangig“, so Gernot Essl.

Und er ist gerne ins Murtal zurück gekehrt. „Hier zu leben – das ist ganz was anderes und hat eine hohe Qualität. Ich kann das sagen, weil ich Jahre auch in Wien und Graz war. In Wien bin ich 40 Minuten zur Arbeit gefahren, vielleicht nur fünf Kilometer, aber im Stau. Hier bin in zehn Minuten da. Und wenn ich heimkomme, setze ich mich aufs Mountainbike und kann sofort irgendwohin fahren, wo es schöne Natur gibt. Oder ich gehe Ski fahren, der Lift ist ja nur

Gernot Essl: Sind in Europa vorne dabei.

wenige hundert Meter von hier entfernt. Ich habe hier alles. Es leben rund 60.000 im Murtal. Ja, in Knittelfeld sind nur 11.000, aber es gibt auch Judenburg, Zeltweg und andere Orte. Die Region ist einfach interessant, denn sonst wären nicht so viele Marktführer da – Sandvik, die Voest Alpine Weichentechnik, und, und. Die Menschen haben in den letzten 20 Jahren viel geleistet und ich denke, wir haben daher auch in Zukunft beste Chancen. Natürlich müssen wir uns anstrengen, um am Markt mithalten zu können.“ Was der gebürtige Knittelfelder damit meint, kann man an der Wand ablesen. „Um die Welt zu ruinieren, genügt es, wenn jeder seine Pflicht tut“, prangt dort ein Kalenderspruch.

Rohstoffbedarf lässt Sandvik jubeln Pöls schafft neue Arbeitsplätze

Im Rahmen eines aktuellen Entwicklungsplans wird die Ist-Sitution Z

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KBG-Eigentümer Erich Sattler begann bei null

Seinen Weg gemacht

Das fragt sich der Ortsunkundige auf der Fahrt nach Kleinlobming. Ein landschaftlich schönes, schmales Tal, zehn Kilometer hinter Knittelfeld, an dessen Ende die Steigungen zum Gaberl beginnen. Steht man dann in der neuen Produktionshalle von Neuson Hydrotec, staunt der Besucher gehörig.

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Sandvik in Zeltweg. Man zeichnet gemeinsam für Konzeption, Design, Engineering sowie Lieferung verantwortlich. In Laos wird neben einem Abraum-Fördersystem eine komplette Kohle-Umschlaganlage errichtet, in Brasilien ein kontinuierliches Eisenerz-Abbaufördersystem. In Leoben beschäftigt die Sandvik-Tochter der weltweit tätigen schwedischen Sandvik-Gruppe etwa 120 Mitarbeiter. Aufgrund der Großaufträge wird die Anzahl an Mitarbeitern angehoben.

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ir nehmen rund 115 Mio. Euro für den Bau einer neuen Papiermaschine in die Hand.“ Mit dieser Investition ebnet Zellstoff-Pöls-Geschäftsführer Kurt Maier den Weg für eine weitere Ausdehnung. Bereits vor 7 Jahren wurden 100 Mio. für die Erweiterung der Zellstoffproduktion ausgegeben und zuletzt 50 Mio. in die Erzeugung von erneuerbarer Energie investiert. Nun geht’s an die Papierproduktion: „Mit der Neuanschaffung soll die Jahreskapazität von derzeit 14.000 auf 80.000 Tonnen erhöht und der Anteil am europäischen Markt auf zehn Prozent angehoben

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ir haben voriges Jahr 20-jähriges Jubiläum gefeiert“, erzählt der Firmengründer Erich Sattler. „Im Jahr 1991 bin ich als Angestellter von einer Firma bei uns in der Region freiwillig ausgeschieden. Ich wollte mich einfach selbstständig machen.“ Erich Sattler war sowohl in der Produktion als auch im Verkauf eingesetzt, sah, dass Bauteile aus Kunststoff stärker und stärker nachgefragt waren, die dann als Prototypen oder Einzelteile eingesetzt wurden. „Mein damaliger Arbeitgeber wollte in dieses Gebiet nicht einsteigen. Mein Fachgebiet ist die Zerspanung. Das liebe ich. Heute machen es die Mitbewerber aber mit Laser und anderen Verfahren. Wir tun es nach wie vor hauptsächlich mechanisch.“

Mit der Lasertechnologie ist das Anlernen leichter und es gibt mehr und mehr Firmen, die sich in der Zerspanung versuchen. Der Preisdruck ist daher gewaltig.

mer sehr stabil sind, wenn’s anderswo Krisen gibt.“ Begonnen hat Ernst Sattler nur mit einer Sekretärin, die noch heute an seiner Seite arbeitet. „Und du musst auch familiär Glück haben. Meine Frau hat es durchgehalten. Wir haben zwei glückliche und gesunde Kinder. Eine Stärke von mir ist: Wenn ich zu Hause bin, kann ich sofort abschalten. Es war phasenweise wirtschaftlich auch sehr riskant, aber ich war immer überzeugt, dass es weitergeht. Und ich konnte das auch meinen Mitarbeitern vermitteln. Unser Betriebsklima ist eine wichtige Voraussetzung für unseren Erfolg.“

Erich Sattler: „In unserer Disziplin hingegen brauchst du sehr viel Know-how. Wir arbeiten, natürlich elektronisch gesteuert, auf hundertstel Millimeter genau, was du mit Laser nicht kannst. Wir haben Herausforderungen, die der Markt fordert, immer angenommen. Das kann nicht jeder.“ Damit ist die KBG (Kunststoff Bearbeitungs GmbH) mit ihren heute 70 Mitarbeitern in der Zerspanungstechnik in Österreich führend. Nicht zuletzt der gute Kunden-Mix – „Wir sind breit aufgestellt“ – sorgt dafür: „Dass wir im-

Erich Sattler ist als Lehrling ins Berufsleben eingestiegen. Und da war er immer einer der Besten. Bei

Erich Sattler: „Know-how meiner Mitarbeiter ermöglicht Spitzenleistung.“

KBG werden Kunststoffe bearbeitet, die bis zu 2.000 Euro das Kilogramm kosten. „Wir machen Produkte für die Flugzeugindustrie, aber auch für die Forschung auf den Universitäten. Ich bin nicht der Wunderwuzi hier, sondern habe einfach sehr gute Mitarbeiter.“ Als Unternehmer startete Erich Sattler mit 500.000 Schilling Erspartem. „Fünf Millionen Schilling haben wir gebraucht. Als die Bank gefragt hat, was wir als Sicherheit hätten, habe ich gesagt: ,Ein Fahrrad.‘ Im Ernst. So war es. Die haben an uns geglaubt und so haben wir dann auch begonnen.“

Rund um Knittelfeld entsteht die erste LED-Region Europas.

Kurt Maier: „Wenn man im Spiel bleiben will, muss man den Ball bewegen.“

werden“, erläutert Maier – vor allem hochwertige Papiersorten in der Medikamente- und Nahrungsmittelverpackung sind gefragt. Spätestens nach Abschluss der 18-monatigen Bauzeit soll sich der Mitarbeiterstand auf 380 erhöhen. Für Zellstoff Pöls gibt’s aber auch Dämpfer: Die Euro-Krise, der steigende Ölpreis sowie das derzeit hochpreisige Holz verursachen Stirnrunzeln. Mit fortschreitendem Jahr wird eine Verbesserung der Situation erwartet. KLIPP Juni 2012

Den Obersteirern geht ein Licht auf

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uslöser für die Umrüstung waren die bislang hohen Energiekosten“, so Knittelfelds Vizebürgermeister Gerald Schmid. Die schlagenden Vorteile von LEDStraßenbeleuchtungen: LED-Technik ist wirtschaftlich, umweltfreundlich und sorgt dazu für bessere Ausleuchtung. Der Umrüsteprozess – ausgeführt von AUTO-LUX in Fohnsdorf – wird sukzessive bis zum Jahr 2013 in allen zehn Gemeinden durchgeführt. „Wir haben uns bewusst für ein regionales Produkt entschieden, das fördert das KLIPP Juni 2012

Image nach außen“, bekundet Bruno Aschenbrenner, Bürgermeister von St. Marein. Übers Jahr gesehen sollen die Stromkosten um 45 Euro pro Leuchte verringert werden. Al-

Foto: © Philipp Podesser

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Foto: © Foto Autolux

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Foto: Furgler

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Die treibenden Kräfte der neuen LED-Beleuchtung: 1. Reihe v.l.: Alois Pichler, Simon Pletz, Brigitte Leitner, Peter Ring, Karl Bacher, Gerald Schmid; 2. Reihe v.l.: Peter Aschenbrenner, Kurt Binderbauer, Christian Widhalm, Kurt Maitz, Wolfgang Kamper, Hannes Pirker, Bruno Aschenbrenner.

Die Umrüstung auf LED ist voll im Gange.

leine für die Stadt Knittelfeld würde das einer Ersparnis von knapp 100.000 Euro gleichkommen – Wartungskosten gleich null. Die Gesamtrücklage nach 25 Jahren –

so lange brennt eine LED-Leuchte – soll sich auf mehrere Mio. Euro belaufen. Die Umstellung bedeutet für die Gemeinden in keinem Fall eine finanzielle Mehrbelastung. 49

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Foto Thomas Lamm

Murtal

alles vor der Haustür

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enn man den Charakter des Murtals mit einem einzigen Wort beschreiben müsste, wäre es wohl Vielfalt. Neben dem landschaftlichen Liebreiz punktet die Gegend vor allem mit wirtschaftlichen Facetten – hier sind die Talente besonders zahlreich. Es finden sich pulsierende Industrie- und Wirtschaftskraft mit innovativem Zeitgeist ebenso wie Naturkostbarkeiten und gelebte Tradition. Lebendig ist die Region insofern, weil unermüdlich Initiativen gegen Abwanderung und „Krankreden“ gesetzt werden. Zahlreichen Verantwortungsträgern gelingt es zunehKLIPP Juli 2012

mend besser, die Vorteile des Murtals zu kommunizieren und schmackhaft zu machen. Vielleicht ist es nicht bloß Vision, dass hierzulande irgendwann auch eine Entwicklungsschmiede von Formel-1Boliden Quartier bezieht. Als Naturjuwel und Erholungsraum schätzt man die Region seit jeher: Von Abenteuer und Sport um die Berge und Flüsse über Entspannung in der Therme bis hin zu kulturellen Angeboten ist vieles möglich. Man hat ein schier unendliches Wandergebiet und kilometerlange Mountainbike-Strecken vor der Haustür.

Foto TV Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen

Von Helmut Dietl

Alpiner Magnet: Das ZirbitzGipfelkreuz

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Der Bezirk Murau stand unter dem Motto „Stadt – Land – Fluss“ im Rahmen der „Regionale 12“ einen Monat lang im Zeichen der Gegenwartskunst. 50.000 Besucher kamen zu den 24 Projekten mit weit über 100 Veranstaltungen, Führungen, Kinoabenden, Performances, Podiumsdiskussionen, Vorträgen, Wanderungen, Vorstellungen, Konzerten und Installationen im öffentlichen Raum.

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Foto: Nikola Milatovic

, um sich zu öffnen

„Regionale12“-Leitung Maren Richter und Barbara Binder (v.l.): „… wird nachhaltig wirken.“

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nsgesamt waren an der „Regionale 12“ an die 3000 MurauerInnen, KünstlerInnen und Mitwirkende aus 15 Ländern beteiligt. „Die ,Regionale 12‘ hat den Bezirk Murau in ein überregionales Scheinwerferlicht gerückt und so für ein neues Selbstbewusstsein bei den Bewohnerinnen und Bewohnern gesorgt. Intendantin Maren Richter und Geschäftsführerin Barbara Binder ist es mit intensivem Einsatz gelungen, interessante Initiativen und Projekte zu initiieren. Wie nachhaltig die Regionale im Bezirk wirkt, wird sich weisen“, so Kulturlandesrat Christian Buchmann. Im Spannungsbogen zwischen Tradition und Moderne tun sich jedoch immer wieder Fragen auf. Oberwölz hatte ein Spektakel der besonderen Art. Dort schlossen sich nämlich für 3 Tage die Stadttore. Der Hintergrund: Es ging ums Erleben, wie sich jeder Einzelne mit der ungewohnten Situation auseinandersetzt, und letztlich darum, Perspektiven zwischen Lebensqualität und Abwanderung zu beleuchten. Verblüffend und gleichermaßen paradox ist, dass Oberwölz sich durch den Akt des „Zumachens“ eigentlich öffnete. Durch das Projekt sind vor allem die Grenzen in den Köpfen der Menschen gefallen. Auch Heide Zeiringer vom Murauer Installationsunternehmen Zeiringer ließ sich „einsperren“. Sie bearbeitete am „Hinteregger-Stadttor“ Asylanträge von Neuankömmlingen. Die „Young Caritas“ machte dort auf die Probleme der Einwanderer in Österreich aufmerksam. Nicht-Oberwölzer wurden befragt, ob sie einem andern EU-Land angehören und warum sie einwandern möchten. Deren Namen, Anschrift sowie Geburtsdaten und Fingerabdrücke wurden festgehalten. „Dabei kam deutlich zum Ausdruck, wie lange und beschwerlich ein echtes KLIPP Juli 2012

Asylverfahren sein kann“, wie Zeiringer im Nachhinein betont. Gerwig Romirer, 43, Mönch in Benediktinerstift St. Lambrecht, war einer der Architekten der „Regionale 12“. Er selbst kommt auch aus St. Lambrecht und ist seit 2002 Priester. Seit 25 Jahren betreut er Künstlerbegegnungen im Stift: „Kunst versucht, die richtigen und wichtigen Fragen zu stellen. Das ist auch ihre Verbindung zum Glauben. Und ihre Nachhaltigkeit braucht die ,Regionale 12‘ nicht in Tabellen oder Euro messen lassen. Sie soll in den Köpfen und Herzen der Menschen wirken.“

In Oberwölz schlossen sich im Rahmen der Regionale für 3 Tage die Stadttore.

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Im neuen MT Hotel ist jeder willkommen, egal ob Geschäftsleute, Urlauber oder Reisegruppen.

Zu Gast im Murtal I

n knapp 7 Monaten Bauzeit zauberten sie in der Nähe der Schnellstraßenauf- und -abfahrt der S 36 ein fixfertiges Hotel der 4-Sterne-Kategorie aus dem Hut – bestens erreichbar und dennoch ruhig. Ab sofort wird dort auf die unterschiedlichsten Gästebedürfnisse eingegangen. Das Angebot der seit 2006 bestehenden M-Rast rundet die Angebotspalette des Neubaus zusätzlich ab. „Die Idee eines gemeinsamen Hotels schwebte uns ja schon längere Zeit vor. Im vergangenen Jahr waren wir vom Projekt schließlich vollends überzeugt und haben es kurzerhand umgesetzt“, freut sich Fritz Mayer. Damit dürfte ein touristisches Highlight gelungen sein. Unter dem Motto „Zu Gast im Murtal“

Zur Verfügung stehen auch multifunktionale Räumlichkeiten. 42 32

Fotos: MT-Hotel cg.ott

Neben den vielen Investitionen des Didi Mateschitz, der mit der Reaktivierung seines Red-Bull-Rings im Murtal für Aufbruchsstimmung sorgt, nehmen nun vermehrt lokale Unternehmer Geld in die Hand. Die Spedition Fritz Mayer aus Zeltweg und Tieber Reisen aus Judenburg setzen mit dem neuen MT Hotel ebenso ein kraftvolles Signal für touristischen Aufwind. hat man schon beim Betreten das Gefühl des Willkommenseins.

Wohlfühlen mit Holz Die moderne Architektur ist mit Holz kombiniert und durchflutet das gesamte Haus – trendig und gleichzeitig heimelig. Verarbeitet wurden rund 3.800 m2 Holz. In der Rezeption registriert man sofort das angenehme Aroma der vertäfelten Zirbenholzwand – ein Ausdruck der Region. Dabei präsentiert sich das 110-Betten-Hotel – die Bauweise erfolgte vorwiegend mit Brettsperrholzplatten – alles andere als rustikal. Im Vordergrund stehen Design, Funktionalität und modernste Technik – in Summe wurden 5 Mio. Euro aufgebracht. Und wer sich in der Hotelbranche

Großzügige Doppelzimmer und 2 Suiten – die Holzbauweise ist allgegenwärtig.

auskennt, erkennt rasch, hier wurde vernünftig investiert; nichts ist dem Zufall überlassen. Sowohl Business-Kunden als auch Urlauber, Sportler und Motorsport-Fans sowie Reisegruppen, welche mitunter über Tieber Reisen in die Region gebracht werden, können hier künftig rund um die Uhr Quartier beziehen. Dafür sorgt ein 24-Std.-Checkin. Für eine entspannende Auszeit sorgt ein Wellnessbereich mit Blick ins Grüne. Auch 2 behindertengerechte Zimmer stehen zur Verfü-

gung. Der Frühstücksraum eignet sich überdies für private Feierlichkeiten oder Veranstaltungen. „Wir wollen ja mit dem MT Hotel eine möglichst breite Gästeschicht und freilich auch ausländische Gäste in Form von Murtal-Erlebnisreisen sowie Seminaristen ansprechen“, erläutert Tourismusexperte Peter Tieber. „Die Menschen sind immer neugierig auf neue Angebote.“ www.mt-hotel.at +43/3577/22 2 22 oder E-Mail: office@mt-hotel.at

Die Familien Mayer und Tieber zeigten sich bei der Eröffnung ihres neuen Hotels über die zahlreiche Besucherschar erfreut.

Pfarrer Gerhard Hatzmann vollzog die Segnung bei bester Laune.

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Frischer Wind

Foto: © Regine Schöttl

Foto: © Meisterwelten Steiermark, Tom Lamm

Die „Meisterwelten Steiermark“ starten mit altem Wissen und frischen Ideen in eine neue Zukunft – gegründet wurde eine landesweite Genossenschaft für Handwerksbetriebe.

Durch den Einsatz von Mehrwegflaschen wird Co2 halbiert: Bernd Maier, Rubikon und Josef Rieberer, Murauer Bier.

Obfrau Heide Zeiringer (vorne) testet mit dem Meisterwelten-Team den neuen „ConverTTable“.

Brauerei Murau zählt I zur Europa-Elite

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as dem österreichischen Fußballnationalteam verwehrt blieb, schaffte die Mannschaft der Brauerei Murau. Gemeinsam mit der Werbeagentur Rubikon tastet sie sich Schritt für Schritt an die europäische Spitze heran, wenn es darum geht, umweltfreundlich und nachhaltig zu wirtschaften. Dafür wurde man in Berlin jüngst mit Silber – dem besten Unternehmenspreis im deutschsprachigen Raum – ausgezeichnet, zumal man seit Jahren das Prinzip der Nachhaltigkeit und der verantwortungsvollen Unternehmensführung lebt. „Best of Corporate Publishing“ ist Europas größter er.

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Wettbewerb für Unternehmenskommunikation, bei dem heuer über 700 Teilnehmer ihre Publikationen einreichten. Das Projekt des sogenannten „offenen Buches“ – dort sind alle gesetzlichen Maßnahmen im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit dokumentiert – hat somit Früchte getragen. Rubikon holte bereits 2009 und 2011 den Marketingstaatspreis und zusätzlich den begehrten EFFIE-AwardÖsterreich. „In den vergangenen 15 Jahren haben wir rund um die Brauerei insgesamt 210 Umweltprojekte umgesetzt und kommuniziert“, freut sich GF Josef Rieberer über die hohe Anerkennung.

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m Gegensatz zur „alten“ Organisation „Meisterstraße“ sollen die Mittel für Mitgliedsfirmen eine effizientere Verwendung finden. Der Hintergrund bleibt indes gleich: Man will mit Handwerk und Kulinarik gegenüber industriell gefertigter Massenware mehr Aufmerksamkeit erlangen. Die bislang 35 neuen Mitglieder setzen sich aus verschiedenen Branchen zusammen, der Vorstand besteht aus Firmenchefs selbst – Mitsprache ist somit garantiert. „Das Ziel liegt in der Aufstockung auf etwa 180 Mitglieder. Danach werden wir die Marketingstrategien verstärken“, so Obfrau Heide Zeiringer. Schließlich sollen früher oder später potentielle Kunden an Land gezogen werden. Aufsichtsrat Bertram Mayer hebt den Stellenwert kleiner Mitgliedsbetriebe besonders hervor. „Diese sind im

ländlichen Raum ein extrem wichtiger Wirtschaftsfaktor – ein gemeinsamer Auftritt ist da sehr hilfreich“. Seitens des Bundes werden dafür etwa 330.000 Euro beigesteuert. „Als Einzelkämpfer könnte ich niemals Forschungseinrichtungen und Innovationen wahrnehmen, durch die ‚Meisterwelten‘ ist das sehr wohl möglich“, zeigt sich außerdem Naturbäcker Karl Hager aus Murau von der Neuorganisation überzeugt. Dass die Welt der Meister nicht nur mit althergebrachtem Handwerk zu tun hat, sondern auch Innovation bedeutet, stellt der Tischler Rene Pecovnik mit seinem „ConverTTable“ unter Beweis. Dabei handelt es sich um einen modernen Wohnzimmertisch, der mit wenigen Handgriffen zu einem Fahrsimulator umfunktioniert werden kann.

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Nächtigungen liegen im Fokus

Unter dem Motto mit „Herz und

Zum Gedankenaustausch

Begeisterung“ wurden Murtaler

über die Zukunft hatte Klipp

Fremdenverkehrsexperten über

Von klein auf fit am PC

gemeinsame Ziele informiert.

Foto: © Steiermark Tourismus

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v.l: Regions-Obmann Karl Schmidhofer, GF Petra Moscher und STMK-Tourismuschef Georg Bliem informieren mit „Herz und Begeisterung“

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ie Steirische Tourismus GmbH tourte jüngst durch das ganze Land, um über strategische Ziele Auskunft zu geben. Erste Station war das Murtal. Dort ist nicht zuletzt durch das Projekt Spielberg ein deutlicher Fremdenverkehrs-Anschub spürbar. Rund 50 Murtaler Touristiker lauschten im neuen MT-Hotel in Zeltweg den Tipps von Steiermark-Tourismuschef Georg Bliem: „Man muss versuchen, die Gäste hier länger in der Region und vor allem in den Betten zu halten“, erläuterte Bliem. Insgesamt ist die Steiermark ja gut in den Sommer gestartet – es gab ein Plus von beinahe 10 Prozent. „Diesen Trend könne sich auch das Murtal zu Nutze machen“, stellte ebenso Regions-Obmann Karl Schmidhofer fest. Die Landschaft und die Natur sind nach wie vor eine der Hauptmotive für Steiermark-Urlauber. Demnach sollen örtliche Potentiale künftig noch besser ausgeschöpft werden. „Die Berge und der Red-Bull-Ring sind für die Region geradezu ein Doppeljackpot, daher werden wir das Netzwerk mit dem Murtal intensivieren und mit Rat und Tat zur Seite stehen“, bekräftigte Bliem. Es gilt den derzeitigen Kurs – seit 2007 verzeichnet man um 28 Prozent mehr Gäste – beizubehalten und hinsichtlich Bettenauslastung den Wintertourismus anzukurbeln. 44

gal in welchem Job und welcher Position man heutzutage arbeitet; ein sicherer Umgang mit dem PC ist Standard. Tendenz stark steigend. „Wie gut sind Ihre Computerkenntnisse?“, lautet eine der wichtigsten Fragen bei einem Bewerbungsgespräch. Aus diesem Grund soll Schülern so früh wie möglich der richtige Zugang zu Computern offenstehen. Ein Bemühen, dem auch die Stadtwerke Judenburg nachkommen: Vorstandsdirektor Manfred Wehr übergab in diesem Zusammenhang an Judenburger Pflichtschulen in Form einer Spende eine komplette Computerausstattung. „Da mir un-

sere Region und insbesondere Facharbeiter von morgen sehr am Herzen liegen, ist diese Investition sinnvoll“, so Wehr. Schüler, die digitale Kompetenzen nachweisen, verbessern ihre Chancen auf einen späteren Ausbildungsplatz erheblich. In den Genuss der neuen Computer, Beamer und Laptops kommen die VS Judenburg Stadt, das Sonderpädagogische Zentrum Judenburg und die VS sowie HS Lindenfeld. „Die Schüler erlernen nicht nur den richtigen Umgang mit dem PC, sondern erwerben dadurch auch Fähigkeiten, die für individuelles und selbstständiges Lernen wichtig sind“, lautet ebenso der einhellige Lehrer-Tenor.

auf den Schönberghof am Red-Bull-Ring geladen. Praktisch alle, die zugesagt haben, kamen. Es gab ein volles Haus, interessante Gespräche und damit einen gelungenen Abend.

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die Murtaler ist Verlass Der Schönberghof von Red Bull war bewusst gewählt, ist er doch auch mit seinem gelungenen Umbau ein Symbol für die „neue Kraft“ im Murtal. Das Klipp-Team mit Herausgeber Jürgen Lehner freute natürlich, dass die Reportagen und Berichte seit Beginn des Jahres 2012 viel Beachtung bei den Verantwortlichen in den Unternehmen im Murtal gefunden haben. Manfred Wehr, Chef der Stadtwerke Judenburg, erinnerte an die Anfänge:

„Es war sozusagen eine Notwehr-Reaktion, die drohende Abwanderung in der Region bedeutete einfach weniger Kunden, weniger Einnahmen beim Strom, Wasser, Steuern, weniger Umsätze, und, und; ein verhängnisvoller Kreislauf, den es zu unterbrechen galt. Die letzte Konsequenz ist, dass in einer Region allmählich dann die Lichter ausgehen. Ganz wörtlich genommen. Gegensteuern war die entscheidende Notwendigkeit.“ Heinz Gach

wiederum bedankte sich dafür, dass Klipp diese Initiative in der Berichterstattung gesetzt hat. Die Situation im Murtal sei nicht einfach, die Abwanderungsproblematik bestehe immer noch. Aber es sei in den letzten Jahren gelungen, eine ganz andere Stimmung, was die Wirtschaft betrifft, zu erzeugen. „Die Region selbst ist wirtschaftlich so breit aufgestellt, hat dabei ein solches Potential, wie es ein solches sonst nirgends in der Steier-

mark gibt. Und das gilt es einfach, so oft wie möglich zu verkünden“, sprach sich Knittelfelds Bürgermeister Siegfried Schafarik ebenfalls für eine offensive Strategie des Murtals aus. Was die Gemeindefusionen angeht, fordert Kraft.DasMurtal die Zusammenlegung der sieben Gemeinden zur Stadt Aichfeld. Gegenwärtig allerdings noch eine Vision, da in und zwischen den Gemeinden die Diskussionsprozesse erst angelaufen sind.

Klipp-Herausgeber Jürgen Lehner mit Bürgermeister von Großlobming Heribert Bogensberger.

Michaela Meddle (l.) und Andrea Hopf (r.) von SKF sowie Karin Lackner von Hage Sondermaschinenbau

Angela Schrefl von der Pferdezuchtgenossenschaft Schöder (links)

Matthias Kranz von der Landwirtschaftskammer (rechts außen), Walter Winter (Aichfeld TV).

Claudia Fussi und Birgit Gruber von Wuppermann

Ehepaar Riegler vom AIZ.

Stefan Auer und Petra Rinössl von Autex/ AIZ

Peter Baumgartner (Gem. Maria Buch-Feistritz), BGM Helmut Maurer (Eppenstein), Fritz Mayer jun., Peter Tieber und Fritz Mayer sen.

Karl Arlati, Jürgen Lehner, Walter Fabian

Manfred Wehr von den Stadtwerken Judenburg

Michael Stvarnik (Stvarnik Bau, Fohnsdorf)

KLIPP Juli 2012

Bürgermeister von Knittelfeld Siegfried Schafarik.

Fritz Mayer sen. (Spediton Mayer) und Heinz Gach (Sprecher Kraft.DasMurtal).

Wolfgang Toperczer (Hösch) und Michaela Bilweis

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Zuhause & Wohnen

Von Helmut Dietl

Was schön ist, ist teuer.

„Ich werde demnächst in Graz arbeiten und bin im Moment auf Wohnungssuche – weiß aber noch nicht, wo.“ Diese Frage bewegt unzählige SteirerInnen – vor allem jene, die der ländlichen Heimat den Rücken kehren. Die eigene Wohnung, der Lebensmittelpunkt: Eigentlich sollte man sich die Wohnungssuche ja schön vorstellen, so, dass man die eigene Zukunft aktiv aufbaut. Doch dieser Traum wird angesichts der momentanen Wohnungsknappheit und ständig steigender Immobilienpreise zum Alptraum. Für viele Grazer – nicht nur Neuankömmlinge – ist das Zuhause mittlerweile zur finanziellen Belastung geworden. Die Mieten schnalzen in die Höhe und Eigentum ist kaum leistbar geworden. 550.000 Euro verlangt etwa ein Bauträger für ansehnliche 120 Quadratmeter – umgerechnet 4.500 Euro pro Quadratmeter, jedoch mit unscheinbaren Höhepunkten. Dabei liegt dieses Angebot noch nicht im eigentlichen Hochpreissegment. Gudrun Winter von GW-IMMO zur Lage der Makler: „Unsere Branche hatte in den vergangenen 3 Jahren allen Grund zum Jubeln. Die Immobilienkaufpreise stiegen um satte 30/40 Prozent – je nach Lage. Und sie klettern gemäß der Nachfrage weiter in die Höhe. Unter 3.000 Euro pro Quadratmeter ist die Verwirklichung des Eigenheims so

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Da stellt sich die Frage, wie man eine Wohnung für 4 Familienmitglieder finanzieren soll. Während der ländliche Raum zusehends ausdünnt – dort herrschen relativ mo-

Dennoch zentrieren immer mehr Steirer Arbeit und Wohnen im Ballungsraum – Tendenz steigend. Laut einer Studie des zuständigen Wohnbaulandesrats Johann Seitinger fehlen derzeit im geförderten Wohnbereich steiermarkweit etwa 27.000 Wohneinheiten – mitunter frei finanziert. 12.000 davon entfallen auf die Landeshauptstadt. „Wenn Wohnbaulandesrat Johann Seitinger (l.) und Studienautor Wilhelm die jetzige Schrenk sehen sich am Wohnungsmarkt mit Herausforderungen Wohnbaukonfrontiert. leistung beiderate Wohnkonditionen –, scheint behalten wird, so können bis 2014 die Landeshauptstadt förmlich nur 11.000 Einheiten abgedeckt zu explodieren. In Graz zahlt man werden“, rechnet Studienautor Wiletwa gegenüber dem Murtal für helm Schrenk vor. Danach würde eine Wohnung gut das Doppelte. eine strukturelle Bedarfslücke von über 16.000 Wohneinheiten bestehen bleiben. gut wie kein Thema. Da hat man das Gefühl, dass sich der Markt überhitzt und schon bald von dunklen Wolken überzogen werden könnte. „Entsteht gerade eine Blase, wird diese platzen?“, werde ich immer häufiger gefragt. Schwer zu sagen, im Vergleich zu den USA, wo die Immobilienblase durch riskante Kredite ausgelöst wurde, sind heimische Anleger wesentlich vorsichtiger.

Graz wächst und wächst

Die Gründe für den Grazer Wohnungsmangel sind aber weitaus vielfältiger: In den letzten Jahren wurde trotz des derzeitigen Ansturms zu wenig gebaut. Zudem steigt die Lebenserwartung – 5 Generationen in einer Familie „verbrauchen“ mehr Wohneinheiten. Die Landeshauptstadt ist außerdem ein attraktiver

Boden für internationalen Zuzug. Dazu sind Singlehaushalte gefragter denn je, wie auch Menschen auf den Stadtmarkt strömen, um ihr Geld in Betongut umzuwandeln. Angeblich soll die Murmetropole bis 2030 auf 287.000 Bewohner anwachsen, in der Gesamtregion Graz werden circa 57.000 mehr Menschen leben als noch 2010 – in Summe also 455.000. Der größte Zuwachs ist bei den über 65-Jährigen zu erwarten. Seitinger sieht sich demnach zu raschem Handeln veranlasst: „Wir arbeiten ständig an Wohnmodellen, die sich an die neuen Lebensbedürfnisse anpassen.“ Wohnbauförderungen wird es künftig nur in Einklang mit öffentlichen Verkehrsmitteln bzw. in Städten mit hoher Einwohnerzahl geben. „Die Menschen lassen sich vermehrt dort nieder, wo sie Arbeit, Bildung, Kultur und Freizeitangebote vorfinden“, so Seitinger. A Griss um schöne Wohnungen …

Die Suche nach schönen Mietwohnungen gestaltet sich in Graz häufig stressig. Da ist man permanent auf der Pirsch, muss wachsam sein und blitzschnell reagieren, die guten Wohnungen sind oft binnen 24 Stunden weg. Mancherorts hört man sogar, dass private Vermieter ihre Besichtigungstermine wie Castingshows durchführen. Manchmal wird bereits bei der Besichtigung ein Einkommensnachweis verlangt. Es gibt sogar Interessenten, die mit der Kaution zum Termin kommen. Wenn ihnen die Wohnung gefällt, legen Sie das Geld auf den Tisch. KLIPP Juli 2012


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Wünschen Sie sich ein Haus aus Ziegeln und Beton oder ziehen Sie Wände aus Holz vor? Um diese Entscheidung treffen zu können, sollte man die beiden Bauweisen miteinander vergleichen und sich darüber im Klaren sein, wo die jeweiligen Prioritäten liegen. Meine Freundin etwa kam in diesem Zusammenhang kürzlich von einem Vortrag über „Wohnen mit Holz“ nach Hause und schwärmte mir darüber vor. Offensichtlich hat sie sich auf Holz eingeschossen. Man(n) ist da ja eher vorsichtig und verbürgt sich eher für die Tradition und Beständigkeit der Ziegelbauweise. Schließlich will man nicht alle paar Jahre das Holzhaus neu streichen müssen und sich mit schlechten Dämmeigenschaften

KLIPP Juli 2012

herumärgern. Heute tendieren tatsächlich viele Menschen, die Wert auf naturnahes Wohnen legen, immer häufiger zu Holz – es hat sich als Baustoff längst etabliert. „Die Holzbauweise ist ökologisch und dazu extrem flexibel sowie vielseitig einsetzbar. Nebenbei lebt es sich in Holz gesund“, sagt etwa Manfred

Viele Gründe sprechen für den Einsatz des Baustoffes Holz.

Pichler von Pichler Haus in Gleisdorf. Die Menschen haben zu alten Traditionen zurückgefunden und fühlen sich in Holzhäusern wohl. Die Zeit, in der der Baustoff Holz mit Baracken, Bau- und Badehäusern in Verbindung gebracht wurde, ist endgültig passé. „Die Technologie der Holzkonstruktionen und deren Wohnqualität (Schallschutz, Wärmedämmung und Raumklima)

Zuhause & Wohnen

Für viele Häuslbauer stellt sich beim Neubau des Eigenheims oftmals die Frage: „Ziegel- oder Holzbauweise?“ – Der Trend zum Rohstoff Holz wächst.

sind in den vergangenen 15 Jahren gereift und der Ziegelbauweise sogar überlegen“, betont Pichler. In Verbindung mit Holz

Die energiesparende Holzverbundbauweise zeichnet sich durch eine exzellente Wärmedämmung aus. Die wohlige Wärme wird gut gespeichert. Ein Nachteil ist zwar der mangelnde Luftschallschutz, hier empfiehlt es sich, von vornherein einen schalldämmenden Estrich aufzutragen. Im Innenbereich wird bei den Decken und Wänden zumeist auf energiesparende und wärmespeichernde Bauplatten zurückgegriffen, die auf einem latenten Wärmespeicher basieren. Manche Häuslbauer scheuen sich aber dennoch vor dem Einsatz von Holz. Die Gründe hierfür sind ein eventueller Insekten- oder Pilzbefall. Allerdings eine unbegründete Angst, da das Material bereits in der Herstellung entsprechend imprägniert wird. Reine Holzhäuser vertragen mittlerweile auch hohe Temperaturschwankungen, sind sturmfest sowie langlebig und dabei ökologisch einwandfrei.

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Auto und motor

Er hat - zum Glück Berührungsängste Klipp testete den Volvo V70, einen starken Schweden Wie bei einem Word-Rap auf Walzer automatisch Wien folgt, sind es beim Begriff Volvo Sicherheit, Solidität und Zuverlässigkeit. Dieser Gedanke kommt mir, als ich nach längerer Zeit wieder einmal in einem Volvo sitze – in diesem Fall im V70 – und in die Obersteiermark unterwegs bin. Ich fühle mich gut in der „Fahrer­ kabine“ – Sitzposition, Rundsicht und das Cockpit passen. Die Gebrauchsanweisung habe ich mir vorher gründlich durchgelesen – wegen der Sicherheitsfeatures, die unser Testfahrzeug hat. Und ich bin schon neugierig, wie sie funktionieren – zum Beispiel das

Schwede bremst auch. Er fährt schneller und mein Schwede folgt ihm unauffällig. Bei der Mautstelle Gleinalmtunnel gibt’s einen kurzen Stau. Wie von Geisterhand bleibt mein Schwede auch stehen. Zu­ rück in Graz bin ich nun auf das „City Safety“-System gespannt. Da geht’s um die Fußgänger. Wir probieren das im Hof der Redak­ tion aus. Mit einer Gefahrenzulage für einen älteren Kollegen. Er quert und die Kollegin nähert sich mit 30 km/h. Und wirklich – ohne dass sie aufs Pedal steigt, bleibt unser V70 mit 6-Stufen-Automa­ tikgetriebe stehen. Im Stadtver­ kehr selbst bremst er dann an der Ampel runter von 50 km/h auf 0 km/h, weil diese auf Rot steht und vor uns Autos halten. Zusätz­

Fotos: Heimo Ruschitz (5)

Äußerst hilfreich: die Sicherheitssysteme im Volvo.

Aktive Geschwindigkeits-/Ab­ standsregelsystem. Vor mir fährt ein deutscher PKW mit 110 km/h. Ich betätige den so genannten „adaptiven Tempomat“ am Lenk­ rad und stelle den Abstand zu meinem Vordermann ein. Es geht gemütlich dahin, bis der plötz­ lich bremst und siehe da – mein

lich gibt es einen oranges Blinks­ ignal und einen Warnton auf der Windschutzscheibe – was so viel heißt wie: Bitte bremsen! Aber auch wenn man nicht eingreift, stoppt das Fahrzeug. Gut finde ich auch den „Driver Alert“ mit Spur­ halteassistent. Sobald man seine Spur verlässt – zum Beispiel ohne

Nicht nur äußerlich macht der Volvo V70 gute Figur. Auch in der „Fahrerkabine“ fühlt man sich wohl – Sitzposition, Rundsicht und das Cockpit passen

zu blinken –, gibt’s einen Warn­ ton und taucht am Display eine Kaffeetasse auf. Denn es könnte ja sein, dass ich übermüdet bin. Auch das würde er merken. Der „alte Schwede“ wird mir immer sympathischer. Setzt ein Fahrzeug von hinten zum Überholen an und will man das in diesem Augen­ blick auch selbst tun, dann warnt einen unser „starker Schwede“ (163 PS, 5 Zylinder, Diesel) sofort. Kamera und Sensoren unterhalb der Außenspiegel sorgen dafür. Fast schon normal, dass ein Volvo auch über hilfreiche optische und akustische Einparkhilfen auf dem Display verfügt. Für meinen Nef­ fen, der noch keinen Führerschein hat, ist aber was anderes cool:

Das „Volvo on Call“ mit Applika­ tionen für sein Smartphone. Denn da kann er seine Musik auf die Anlage des Autos überspielen, kann telefonieren, und wenn es ganz schlimm ist, kann das Fahr­ zeug im Falle eines Diebstahls auch per Satellit geortet werden. Es gibt auch einen automatischen SOS-Notruf mit den Fahrzeug­ daten und der Position an die 24 Stunden besetzte „Volvo on Call“-Zentrale. Ein seit Jahren eingefleischter VW-Fahrer, der auf einer Geschäftsreise dabei ist und an ein neues Auto denkt: „Ich werde mich in nächster Zeit sicher für eine Probefahrt anmelden.“

Kräftig und doch sparsam Der Mercedes C 250 CDI Blue Efficiency Es gelang uns bei unserem Kurz­ test nicht, zu überprüfen, wie der Mercedes C 250 CDI bei 230 km/h (angegebene Spitzenge­ schwindigkeit) auf der Straße liegt – zum Beispiel am Red-BullRing. Aber schon auf der Fahrt ins Weinland erkannte man, warum die C-Klasse mit mehr als einer Million verkauften Fahrzeugen seit 2008 weltweiter Marktfüh­ 48

rer in ihrem Segment ist. Bei 204 PS und zügigem Fahren nur zwischen 5,5 und 6 Liter Treib­ stoffverbrauch – das ist schon sparsam! Noch dazu mit dem Allrad-Modell. Mit seinen 170 PS und einer Beschleunigung von 8,4 Sekunden von 0 auf 100 ist der 220 CDI sogar quirliger als der 250er. Das ist besonders auf kurvigen Bergstrecken vorteilhaft – ohne dass er unkomfortabel

Der C 250 CDI von Mercedes Wittwar.

ist. Beim Überholen mit höherer Geschwindigkeit ist hingegen der

C 250 CDI im Vorteil – einfach deshalb, weil er mehr PS hat. KLIPP Juli 2012


Einmalig Maschine, und der Organisator dort meinte, das schaue ja irgendwie aus und wir mögen was Or­ dentliches machen“, erinnert sich Barba­ ra Hagen aus Eibis­ wald rund 20 Jahre zurück. Ihr Mann Hans ließ sich das nicht noch einmal sagen – er ist Werbe­ 600 Kilo schweres vergoldetes Unikat: Hans Hagens Goldwing. fachmann –, setzte Alles begann bei einem Treffen von sich an den Compu­ Goldwing-Fans. „Wir hatten ein paar ter und entwarf das Layout seiner Gold­ Abziehbilder draufgeklebt auf unsere wing, wie sie heute aussieht. „Die Ver­

edelung und der Umbau dauerten drei Jahre“, sagt Hans Hagen. „Alle Gravuren hat meine Frau gemacht.“ Auch Johnny Cash ist auf der weltweit einmaligen, vergoldeten Goldwing ver­ ewigt. „Bei einem Konzert in Graz habe ich von ihm selbst das Autogramm be­ kommen. Es war sehr, sehr mühsam, bis zu ihm vorzudringen.“ Heute fährt nur noch Sohn Michael zwei, drei Mal im Jahr mit der Goldwing spazieren. „Da­ mit sie bewegt wird. Früher“, so Barba­ ra Hagen, „da sind mein Mann und ich an einem Tag 800 Kilometer unterwegs gewesen – und gar nicht langsam.“ Und verkaufen? „Das ist so eine BauchwehGeschichte. Man überlegt, aber hängt ja doch dran.“

… ein „männliches Auto“, das auf alles vorbereitet ist Entdeckungsfahrt mit dem Discovery 4 Von Isabella Hasewend tergrund eingestellt. Klar, dass uns das neugierig macht und es macht einfach Spaß, sich so mit Allrad im Gelände fortzubewegen. Da und dort haben wir bei einer besonders tiefen Spurrille unse­ ren Discovery sogar bis zu 125 mm angehoben, damit wir nicht aufsitzen. Aber es geht auch in die umgekehrte Richtung, und das ist vor allem fürs Ein- und Aussteigen und das Beladen bequem. Das Fahrzeug lässt sich um 50 mm absenken. … einiges zu entdecken

Eine Pause am Stoderzinken – erst im Gelände und in den Bergen zeigt der Discovery 4, was alles in ihm steckt. Das Klipp-Testfahrzeug kam vom JAGUAR & LAND ROVER Center Graz.

Mit dem passenden Auto auf Foto-Expedition in die steirischen Berge: Der Land Rover Discovery 4 war für die Bergetappe auf den Stoderzinken und die folgende 400 Kilometer lange Tagesetappe der Ennstal Classic – genau das richtige Gefährt. Allrad ist nicht gleich Allrad. Land Rover hat darin ja schon über 60 Jahre Erfahrung. Das bewährt sich auch abseits der KLIPP Juli 2012

Straße im Gelände. Da optimiert das Terrain-Response-System die Fahrzeugeinstellungen für nahezu alle denkbaren Fahrbedingungen auf der Straße und im Gelän­ de. Da stehen gleich mehrere verschiedene Einstellungen zur Auswahl: Normalbetrieb, Gras, Schotter, Schnee, Sand, Schlamm und Spurrillen sowie Felsen. Ein Knopfdruck genügt, und Motor­ elektronik, Getriebe, Aufhängung und Traktionssysteme werden optimal für den jeweiligen Un­

Der Discovery hält auch das, was er vom Namen verspricht. Bist du mit ihm unterwegs, entdeckt man viele wichtige technische Gustostückerl. Die Wank­ neigungskontrolle ist eines, sie hält das Fahrzeug bei schnellerer Fahrt auch in engen Kurven stabil. Unser 3,0-Liter-SDV6-Turbodie­ selfahrzeug wurde immerhin von 256 PS angetrieben. Oder, weil ich

mich als Frau erst an die Größe des Autos gewöhnen muss: Viel Komfort und Sicherheit liefern da fünf Digitalkameras (optional), die einem als Fahrer beinahe eine 360-Grad-Rundumsicht ins Cock­ pit liefern, vor allem auch beim Einparken eine wirkliche Hilfe. Das Platzangebot im Discovery ist mit dem der Business Class beim Fliegen vergleichbar – es gibt ausreichend Beinfreiheit und dazu großzügige Ablagemöglichkeiten. Und alles greift sich gut an, ist solide verarbeitet. Legt man die hinteren Sitze um, könnte man mit dem Discovery 4 sogar siedeln. Mit dem 8-Gang-Automatikgetrie­ be lässt es sich natürlich hervor­ ragend cruisen. Aber wer rund 70.000 Euro ausgibt, der will’s manchmal auch sportlich wissen: Und da kam uns die Bergprüfung auf den Stoderzinken gerade recht, um im Sport-Modus mittels Wipp-Schaltung im Discovery den Berg hinaufzubrettern.

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Auto und motor

Wo das Alter gefragt ist Von Isabella Hasewend

Die Idee war das Ergebnis eines trostlosen, nebeligen Abends beim belgischen Grand Prix in Spa, als Helmut Zwickl und Michael Glöckner die Ennstal Classic erfanden. Heute ist sie eine der größten Oldtimer-Rallyes in Europa.

Das war an einem Septembertag im Jahre 1992. Beide hatten wieder einmal einen frustrierenden Tag in der Formel 1 hinter sich. „Wir hatten die Nase voll vom ganzen System: elektronischen Sperrkreuzen, lächerlicher Geheimhaltung, Fahrern, die nichts mehr sagen durften, konnten oder wollten.“ Ihr Entschluss daher: „Wir wollten Motorsport wie früher machen – zum Angreifen. Mit den Autos von damals, auf den Straßen von heute.“ Auch der Name war sofort gefunden: Ennstal Classic. Und warum dort? Für Segelflieger Helmut Zwickl war das Ennstal zu

Es gilt, an die Sollzeit-Vorgabe heranzukommen. Erschwerend dabei: Zur Zeitmessung sind nur rein mechanische Stoppuhren mit Analoganzeige zugelassen.

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seiner zweiten Heimat geworden und (Fotograf) Michael Glöckner war damals Fremdenverkehrschef in Gröbming. Damals der Abend in Spa war nebelig und auch beim Zieleinlauf am Stoderzinken bei der heurigen bereits 20. Auflage der Ennstal Classic gab’s dichtesten Nebel. Keine leichte Aufgabe für die 230 Starter. „Beim ersten Mal im Jahr 1993 waren es 35 Autos. Logisch, dass da auch die Organisation noch viel einfacher war“, blickt Helmut Zwickl zurück. Und auch wenn das Nenngeld 2.200 Euro beträgt, musste unter den über 350 Bewerbern „ausgesiebt“ werden. Eines gleich vorweg: Wer glaubt, dass bei Oldtimer-Rallyes alles gemütlich und langsam zugeht, der irrt. Zwar steht bei der Ennstal Classic nicht die Geschwindigkeit im Vordergrund, sondern das gleichmäßige Fahren, aber dennoch ist der Ehrgeiz unter den Teilnehmern ungebremst, entscheiden doch Hundertstelsekunden über Sieg und Niederlage. Wobei für die teilnehmenden Teams ausschließlich rein mechanische Stoppuhren mit Analoganzeige bzw. rein mechanische Wegstreckenzähler erlaubt sind – was die ganze Sache ja nicht gerade einfacher macht und auch penibel kontrolliert wird. Klar, dass die ältesten Modelle andere Sollzeit-Vorgaben haben als die spätestens am 31.12.1972 zugelassenen Oldtimer – denn nur bis zu diesem Datum dürfen Autos überhaupt starten. Aber unter den Oldtimer-Freaks gibt es auch sol-

Die Vielfalt der unterschiedlichen Modelle ist beeindruckend. Fast fürsorglich gehen die Fahrer mit ihren alten Lieblingen um.

che, die es gemütlicher angehen lassen und bei denen der Spaß im Vordergrund steht. Und ein Phänomen zeigte auch die heurige Ennstal Classic wieder: KLIPP Juli 2012


Auto und motor Fotos: Heimo Ruschitz (11)

Foto: © Ennstal-Classic/Peter Meierhofer Foto: © Peter Meierhofer/Ennstal Classic

Ennstal-Erfinder (Bild links) Helmut Zwickl und Michael Glöckner: „Die Ennstal Classic ist eine sportliche Herausforderung und ein Treff von Lenkrad-Ikonen, Wirtschaftsbossen und TV-Stars geworden, wie man sie in dieser Mischung kaum anderswo findet.“ Darunter Hans Knauss, Rudi Roubinek und Rauno Aaltonen und viele mehr.

vecteezy/members/designious

Auch Sir Stirling Moss (li.) und Nigel Mansell ließen es sich nicht nehmen, dabei zu sein.

KLIPP Juli 2012

Die Zuschauer können von Oldtimer-Rallyes nicht genug kriegen – egal, ob Ennstal Classic, Ölspur Classic, Südsteiermark Classic, Planai Classic, und, und, wie sie beispielsweise in der Steiermark heißen. Mit den Auto-Klassikern leben bei vielen der Motor-Fans die jungen Jahre wieder auf. Allein die Vielfalt der Oldies fasziniert, was es da an Marken gab, von denen viele heute Geschichte sind. Beispielhaft ist auch die Akribie, die Liebe und Fürsorge, mit der die Besitzer mit ihren alten Lieblingen umgehen. Viele passen sogar ihre Kleidung dem Oldtimer an. Heuer ging’s für die EnnstalClassic-Piloten auch erstmals ins 21. Jahrhundert – auf den neuen Red Bull Ring in Spielberg. Aber nicht, um so schnell wie möglich zu fahren, sondern auch da galt es, eine auf die Sekunde vorgegebene Sollzeit zu erreichen. Praktisch nur zum Aufwärmen. Denn insgesamt mussten bei der Rallye knapp 900 Kilometer geschafft werden. Das Resümee der beiden Ennstal-Veteranen Helmut Zwickl und Michael

Glöckner: „Die Jubiläums-Ennstal war eine der schwierigsten überhaupt, von der Streckenführung her und einem verregneten Freitag, der die Teilnehmer auf äußerst rutschigen Straßen echt forderte. Aber es wurde sehr gekonnt und diszipliniert gefahren, abgesehen davon, dass die Duelle um Hundertstelsekunden immer härter werden. Die Ennstal ist eine sportliche Herausforderung und ein Treff von Lenkrad-Ikonen, Wirtschaftsbossen und TV-Stars geworden, wie man sie in dieser Mischung kaum anderswo findet. Der nächstjährige Termin wird sich wieder nach dem Formel-1 -Kalender richten, und der steht noch nicht fest, aber man kann davon ausgehen, dass der Termin zwischen 11. und 20. Juli anzusetzen ist.“

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Gesundheit

Adam und seine Prostata Frauen wissen „um sie“ besser Bescheid als Männer. Mediziner-Streit um Diagnose-Test

Bis zum 50. Lebensjahr wissen die Söhne Adams meistens nur, dass sie eine haben, sind Frauen laut internationalen Studien sogar über die Funktion der Prostata und deren Schwächen besser informiert. Erst jenseits der 50 nimmt das Wissen zu, weil einfach die Gefahr wächst, an einem Prostataleiden zu erkranken.

Tumorareale aufzeigen und gezielt Gewebeproben entnehmen kann.

Es gibt in der Medizin mehrere Diagnoseverfahren, die eine solche Erkrankung oder Gefährdung nachweisen. Nun ist ein großer Streit entbrannt, der Ärzte und Männer verunsichert. Es geht um den bisher als zuverlässigst genannten PSA-Test, eine hochseriöse Blutuntersuchung zur Früh­ erkennung von Prostatakrebs.

Als Prostatitis bezeichnet man eine Entzündung der Prostata. Die benigne Prostatahyperplasie (BPH) ist eine gutartige Vergrößerung der Prostata, die oft zu einer Harnabflussstörung führt. Prostatakrebs nennt man einen bösartigen Tumor der Prostata. Er ist das häufigste Malignom und die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache bei Männern in Deutschland. Während die BPH in der Regel die zentrale (paraurethrale) Organzone betrifft, geht das Prostatakarzinom meist von den peripheren Drüsenanteilen aus. Beide Erkrankungen sind typischerweise Leiden des höheren Lebensalters.

Untersuchungsmethoden Die Untersuchungsmöglichkeiten der Prostata sind zwar mittlerweile recht vielfältig geworden, aber eine Hauptfragestellung, nämlich ob die Prostata durch einen bösartigen Tumor befallen ist oder nicht, ist nach wie vor zumindest mit den nichtinvasiven Methoden wie dem Ultraschall oder der Computertomografie nur unsicher zu beantworten. Die Prostata des älteren Mannes neigt zur Knotenbildung, und es fällt schwer, mit nichtinvasiven Maßnahmen gutartige von bösartigen Knoten zu unterscheiden. Die Elastographie ist ein neues bildgebendes Verfahren, das

Die Prostata kann mit einem Finger rektal ertastet werden. Als bildgebende Verfahren finden bisher Ultraschall, Kernspinresonanz (NMR) und Computertomografie Anwendung. Erkrankungen

Mehrdeutiges Signal Was kann der PSA-Test? Das Eiweiß PSA wird in der Prostata gebildet und ist im Prostatasekret enthalten. Es dient der Verflüssigung des Samens. Geringe Mengen gelangen auch ins Blut und können mit dem Labortest gemessen werden. Mit steigendem PSAWert nimmt das Risiko zu, dass

der Patient unter Prostatakrebs leidet. Die Gefährlichkeit des Karzinoms lässt der Test jedoch nicht erkennen, und das ist zurzeit der heiße Diskussionspunkt, um nicht zu sagen Glaubenskrieg unter den Medizinern. Ob nämlich die Früherkennung mittels PSA-Test die Todesrate durch Prostatakrebs vermindern kann. Knapp 1.000 ­Opfer jährlich Bei weiteren 700 bis 800 Patienten wird die Erkrankung neu entdeckt. Was mit dem Test allerdings nicht erreicht werden konnte, dass dieser als FrühwarnVerfahren lebensrettend sein kann. Die Ergebnisse von Großuntersuchungen sollen zeigen, dass in einem Be­ obachtungszeitraum zwischen sieben und zehn Jahren ebenso viele Männer an dem Tumor gestorben sind wie in einer Kontrollgruppe, wo niemand einen PSA-

Test gemacht hat. Schwierige Entscheidung Was allerdings von keiner Seite geleugnet wird: Wird die Diagnose Krebs einmal gestellt, dann müssen Arzt und Patient entscheiden, ob man im Vertrauen auf einen gutartigen Verlauf erst einmal abwartet oder aus Furcht vor einem aggressiven schnellstreuenden Karzinom zur Tat schreitet. Am häufigsten tritt die Prostataschwäche bei den über 70-Jährigen auf, doch auch zwei Drittel der 60-plusMänner sind gefährdet. Eine schützende Wirkung scheint eine fettarme, pflanzen- und sojareiche Ernährung zu haben, wie sie in der Japanischen Diät vorgegeben ist. Übergewicht, B e we g u n g s mangel und Alkohol sind Risikofaktoren.

Volltreffer – Motorikpark Gamlitz Das zeigen die vielen bewegungshungrigen Besucher(-Gruppen) schon in den ersten Wochen nach der Eröffnung. Die Anlage ist in ihrer Art aber auch einmalig mit den 30 Stationen für Koordination und Fitness. Da ist selbst für Bewegungsmuffel das Passende dabei. Der Motorikpark in Gamlitz ist ein Projekt der Gemeinde, des Landes Steiermark, aber auch die EU hat Geld dazugegeben. Er ist frei zugänglich, aber man kann sich auch unter Anleitung von

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Trainern dort seine Fitness holen oder die Koordination verbessern. Profitieren davon können in den Sommermonaten logischerweise die Urlaubsgäste in der Region um Gamlitz, aber auch kleine Sportvereine nützen diesen neuen Freizeitpark. Stark frequentiert ist auch der angeschlossene Beach-Volleyball-Platz. Und auch für die Umwelt passt der Park, denn er ist gleichzeitig so etwas wie der Hochwasserschutz für die Gemeinde Ehrenhausen. Initiator war Roland Wertner, der Bruder des Zehnkämpfers.

KLIPP Juli 2012


Privatklinik Leech – höchste medizinische Leistungen mit Wohlfühlfaktor

D

ie Privatklinik Leech gehört seit 2005 als ein auf operative und konservative Behandlungsgeschehen ausgerichtetes Krankenhaus zur SANLAS Holding von OMR Prim. Dr. Günter Nebel. In den letzten Jahren wurden über 2 Millionen Euro in die Modernisierung investiert, um neueste Behandlungsmöglichkeiten anbieten zu können. Den über 100 in der Privatklinik Leech tätigen, hoch spezialisierten FachärztInnen der unterschiedlichsten Disziplinen stehen optimale Arbeitsvoraussetzungen zur Verfügung, und gemeinsam mit einem erfahrenen Team an Fachkräften, PflegemitarbeiterInnen, Therapeuten und Ärzten erzielen sie hervorragende Behandlungsergebnisse. In der „familiären“ Klinik werden vom bestens geschulten Fachpersonal individuelle Patientenwünsche erfüllt; eine moderne Ausstattung, die vielfach nicht mehr an ein Krankenhaus erinnert, unterstreicht dies und dadurch liegt der Ausdruck „Wohlfühlklinik“ sehr nahe. Der ärztliche Leiter, Prim. Dr. Christian Tiesenhausen, erklärt uns, wie wichtig für ihn die Symbiose des „Wohlfühlens“ der Patienten auf der einen Seite und der technisch hervorragenden Ausstattung auf der anderen Seite ist. Das Zusammenspiel von einem umfangreichen Netzwerk an hochqualifizierten Fachärzten, die gelebte familiäre AtKLIPP Juli 2012

In der Hugo-Wolf Gasse 2-4 werden auch internationale Privatpatienten behandelt. Im Anschluss folgt meist der Rehabilitationsaufenthalt in der Privatklinik Laßnitzhöhe, einer weiteren Einrichtung der SANLAS Holding - www.sanlas.at

mosphäre und die technisch hochqualitative Ausstattung sind einige der wichtigsten Gründe für große Behandlungserfolge und höchste Patientenzufriedenheit der letzten Jahre. Die Schwerpunkte der Privatklinik Leech sind ein eigenes Kompetenzzentrum der Schmerztherapie, die Unfallchirurgie, die Orthopädie, die plastische Chirurgie und der große Bereich der Allgemeinchirurgie. Im

Rahmen des umfassenden Angebotes für die Patienten werden natürlich wesentliche Fachbereiche wie die HNO, die Augenheilkunde, internistische Behandlungen und die Diagnosemöglichkeiten großgeschrieben. Eine weitere Spezialisierung nehmen die minimalinvasiven Behandlungen ein. Für derartige Eingriffe sind praktisch alle gängigen Methoden von der klassischen, endoskopischen Operation über diverse Laser (z.B. HNO- oder Vari-

zenchirurgie) bis hin zu einem hauseigenen CT für minimalinvasive schmerztherapeutische Behandlungen und diagnostische Zwecke vorhanden. Privatklinik Leech – optimale Voraussetzungen für kompetente Behandlung in angenehmer Atmosphäre!

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Leben & leute

Der gemütliche Gastgarten mit Laube: Bei Sonnenuntergang ein gutes Glas Wein – mehr braucht es nicht.

Jungziegen-Käse im Strudelblatt mit einer schwarzen Ribiselsauce

Fotos: Heimo Ruschitz

Zu Besuch beim „Kogelbergtrio“

„It was delicious – es war sehr, sehr gut“, bedankten sich der amerikanische Botschafter und seine Frau samt Begleitung in gutem Deutsch bei den beiden Köchen Peter Mosser und seinem Sohn Michael und dem Restaurantleiter Klaus Zechner für die angenehmen Stunden im Winzerhaus Kogelberg. Mehr als zufrieden daher auch die Gastgeber, das Ehepaar Kathryn und Helmut List. Und wenn der

Welt-Konzern AVL für besondere Anlässe Gäste aus aller Welt auf den Kogelberg in Kaindorf an der Sulm kutschiert, dann muss das Gebotene dort wohl passen. „Die Herrschaften haben heute Sulzerl, Backhenderl mit Salat und danach Spagatkrapfen gewünscht. Vorher hat es ein kleines Schnapserl im Kellergeschoß gegeben“, verrät Klaus Zechner. In der Küche am Kogelberg kreieren Peter Mosser und Michael seit 15 Jahren ihre Köstlichkeiten: „Wir richten uns auch nach den Jahreszeiten.“ Im Herbst – ab Mitte Oktober bis Ende November – wartet auf die Gäste wieder ein Kogelberg-Highlight. „Das sind unsere Gänse – frisch aus dem Rohr, ganz gebraten“, so Zech-

Auch der Fisch schmeckt: Zanderfilet auf Eierschwammerl-Risotto.

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ner. Bekannt ist das Winzerhaus auch für seine Wild-Spezialitäten – übrigens zu moderaten Preisen, wie Klipp selbst feststellte. Ob Fasane, Wildhasen, Hirsch, Spanferkel, aber auch auf Hauben-Niveau Beuschel, Kutteln – alles österreichische Küche, kein neumodischer Schnickschnack. Beim Wein – Eigentümer des Winzerhauses Kogelberg ist bereits seit 1919 die Steiermärkische Sparkasse – setzt man ausschließlich auf südsteirische Winzer. „Beim Roten sind wir auch schon im Burgenland.“ Die Aperitifs kommen von Franz Tinnacher, auch aus der Region. Und sie waren auch nach unserem Geschmack. Klaus Zechner: „Und wie wäre es jetzt als Vorspeise mit Jung-

Michael (li.) und Peter Mosser (re.) mit Klaus Zechner: „Wir feiern heuer 15 Jahre Winzerhaus Kogelberg.“

ziegen-Käse im Strudelblatt mit einer schwarzen Ribiselsauce, danach ein Zanderfilet und als Nachtisch – ­klassisch – einen Milchrahm- oder Zwetschkenstrudel?“ Wir: „Warum nicht.“ I.H.

Behaglich, wie in einer Bauernstube.

KLIPP Juli 2012


Leben & leute

Im Ennstal wird aus hochwertiger Milch der bekannte „Enns­taler Steirerkas“ – ein Wahrzeichen der Region – hergestellt.

Was macht einen guten Käse aus? Der Biss in ein echtes Naturprodukt

Fotos: LK Steiermark (1). Schladming-Dachstein/Christof Huber; Illustration: zcool.com.cn

Käsen ist eine Handwerkskunst. Schon beim ersten Biss schmeckt man die Naturbelassenheit höchster Güte. Ausreichend Gelegenheit dazu bot die kürzlich über die Bühne gegangene steirische Käseprämierung in der alten Universität Graz – die größte Käseschau Österreichs. Dort zeigten preisgekrönte Hofkäsereien ihre echt steirischen Käse-, Joghurt- und Butterspezialitäten. In Summe ritterten 36 Almkäsereien und Hofmolkereien mit 142 Produkten um sieben Landessiege. Diese wurden von Newcomern wie auch etablierten Produzenten erobert. Besonders laut jubelten Renate und Johann Grabenhofer von der Biohofkäserei in St. Kathrein/ Hauenstein. Sie holten mit ihrem gschmackigen Ziegenweichkäse in Kräuteröl und der Ziegensauerrahmbutter Doppelgold. „Jedoch sind alle Teilnehmer – egal welcher Kategorie – wichtige Botschafter für frische heimische Lebensmittel“, freute sich LK-Präsident Gerhard Wlodkowski über eine große Teilnehmerzahl. Von einer Fachjury unter die Lupe genommen wurden Aussehen, Geruch, Konsistenz und natürlich der Geschmack. Was macht einen guten Käse aus?

Da haben die prämierten ProduKLIPP Juli 2012

zenten ihre eigenen Weisheiten und Geheimnisse: Bio-Hofkäserei Grabenhofer, St. Kathrein a. H.

„Klasse statt Masse!“ lautet das

Von Helmut Dietl

feiner bekanntlich die Kräuter. Das Geheimnis des guten Geschmacks liegt freilich in der Verarbeitung, „mit viel, viel Liebe und Fingerspitzengefühl“, wie Monika Mühlthaler sagt. Die Reifezeit dauert fünf Tage. Landwirtschaftsschule Hatzendorf, Johann Oswald

Eines der Geheimnisse für die Prämierung unseres Räuchermandl-Schnittkäses liegt im RäucherproLK-Präsident Gerhard Wlodkowski (Mitte) gratuliert den zess. Da wird Doppel-Landessiegern Renate (l.) und Bernadette (r.) die Temperatur ­Grabenhofer aus St. Kathrein/Hauenstein. niedrig gehalMotto der Hofkäserin Renate Gra- ten, wodurch der Käse anhand von benhofer. „Die Qualität des Weich- Buchenspänen sein Bouquet entfalkäses obliegt einer artgerechten Be- tet, er wird bekömmlich und erhält treuung unserer Ziegen, sie werden seinen intensiven und kraftvollen ohne Kraftfutterzusatz gehalten und Geschmack. fressen, was ihnen schmeckt. Daher kommt der Konsument in den Ge- Liesl’s Milchhof, Anger nuss eines 100% natürlichen, quali- Der Genuss des cremig zarten Jotativ hochstehenden Produkts.“ ghurts entsteht durch einen Futtermix von Getreide, Gras und Familie Mühlthaler, Gaal Silo-Mais. Nach dem Melken wird Die Haltung der 9 Milchkühe auf die Milch bei 37 Grad pasteurisiert, 1.200 Metern Seehöhe ist für den sodann die Joghurt-Kultur beigeguten Geschmack des Murtaler mengt und bei gleichbleibender Steirerkäs enorm ausschlagge- Temperatur 18 Stunden ruhend bend – je höher die Weiden, desto gelassen. Danach wird das Joghurt

nochmals gekühlt und für den Verzehr freigegeben. Familie Zeiler-Koller, Kleinsölk

„Unser mehrmals ausgezeichneter Frischkäse ,Gute Laune Aufstrich‘ entsteht eben nur dort, wo ein Mensch mehr tut, als er tun muss“, verrät Barbara Zeiler-Koller das Erfolgsrezept. Biohofkäserei vulgo Grabenbauer, Weissenbach-Enns

„Unser völlig naturbelassener Schaf-Frischkäse und unser Xeis Staz schmecken cremig, nicht extrem nach Schaf, und die Konsistenz ist so, wie wenn du in eine gute Mehlspeise hineinbeißt“, so Johanna Blasl. Familie Leitgab, Adambauerhütte, Großsölk

„A guata Ennstaler Steirerkas (Graukäse) braucht eine gute Schimmelbildung. Die Voraussetzung dafür ist ein erdfeuchter Keller. Er wird aus Magermilch gemacht, also reinem Topfen, und Salz“, sagt Produzent Leitgab. Er macht das bereits seit 30 Jahren und ist derzeit auf seiner Alm. „Den Graukäse kann man nur rund dreieinhalb Monate im Jahr erzeugen.“

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„Nur keinen Joghurtbecher !“

I

rgendwie ist die Sache geradezu biblisch, schließlich hat sich ja schon ein gewisser Noah eingebildet, unbedingt ein eigenes Schiff bauen zu müssen. Auf dem Zeitsprung in die Gegenwart treffen wir den in Graz lebenden Architekten Martin Fekonja, beseelt von dem Gedanken, etwas Besseres zu schaffen als die werftseitigen Kunststoff-Großserienprodukte, die er gerne „Joghurtbecher“ nennt. Vielleicht wär’s ja ein Traum geblieben, hätte Martin Fekonja nicht in Martin Steinwender und dem in Hausmannstätten lebenden Architekten Hagen Zurl kongeniale Partner für die Idee „Wir bauen uns ein Schiff“ gefunden. Also frisch ans Werk, bei Leibnitz wurde die Halle einer ehemaligen Fensterfabrik gemietet, mit Hilfe

Martin Fekonja

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ausgeklügelter CNC-Programme entstanden auf dem Computer die Konstruktionspläne für den Rumpf – vorerst für ein 46-Fuß-Schiff. Dann die Erkenntnis: „Haltaus, das ist eine Nummer zu groß für uns! Vor allem, wenn wir irgendwann aus dem Prototypen eine

terreichischen Experten“ lieferten leider unbrauchbare Ergebnisse, erst polnische Bootsbauer schafften die hohen Anforderungen, doch 30.000 Euro waren gleich einmal in den Kamin geschrieben. Im Spätsommer 2005 und Tausende Arbeitsstunden später war es dann endlich so weit: Der makellos lackierte Prototyp, samt perfektem Innenausbau in Aluwaben-Bauweise mit bis zu zehn Schlafplätzen, LombardiniMotorisierung, 2,50 Meter tiefem Festkiel und Tolle Urlaubserlebnisse mit seiner Frau und den drei Töchtern Nina, Bleibombe nur Anna und Christina. sensationelle 3,5 Tonnen schwer, erschwingliche Serienproduktion stand zur Abholung bereit, sollte aufbauen wollen.“ beim herbstlichen Regatta-SpektaZurück an den Start also, umge- kel Barcolana in Triest präsentiert hend wurde auf 34 Fuß (etwas werden, denn im Hinterkopf hatte mehr als zehn Meter) Länge neu man sich nun erst recht Chancen geplant, und für alle Herren stand für eine spätere Serienfertigung fest: Gebaut wird mit dem Besten: ausgerechnet. Kohlefaser-Sandwich-Laminat, ex- Nix da, in der Nacht vor dem trem leicht und steif, Vakuum-lami- Transport fiel das Schiff vom Geniert und bei 80 Grad in einer LKW- rüst aus gut drei Metern Höhe auf Lackierkammer ausgebacken. den Betonboden – kleiner Scherz Jetzt ging es daran, Leute mit Er- betrunkener Jugendlicher, wie die fahrung in Carbon-Verarbeitung zu erhebende Polizei später bestäfinden. Kleiner Rückschlag: Die „ös- tigte. Damit nächster Rückschlag

und enormer finanzieller Schaden. Mittels Kran wurde das Boot angehoben, nach Isola transportiert und dort in einer gemieteten Halle über den Winter repariert. Im Frühjahr 2006 dann die ersten Seatrials und endlich ein Lichtblick: steif, schnell an der Kreuz, und auf Raumkurs unter Spinnaker zeigte die Logge 18,5 Knoten (knapp über 30 km/h). Hoffnungsfroh nannte Martin Fekonja, als gebürtiger Klagenfurter auf dem Wörthersee durchaus regattaerprobt, daraufhin für die gängigen Adria-Regatten von Hofbauer-Cup bis ORC-Weltcup, doch ein weiterer Rückschlag folgte auf dem Fuß: Das Boot war schnell, aber an den gängigen ORC-Vermessungswerten vorbeikonstruiert. Die Folge: Mit einem ORC-Rating von 640 musste man im direkten Klassenvergleich fast immer gegen wesentlich größere Schiffe antre-

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vecteezy/members/designious

Der dornenreiche Weg eines Grazer Architekten zum eigenen Schiff


Hochseemeisterschaft 2010 vor Biograd.“ Um welchen Preis? Mit gut 200.000 Euro beziffert Martin Fekonja den finanziellen Aufwand für das Projekt, Arbeitsstunden nicht gerechnet. Er selbst werkte in seinem Büro gut ein Jahr lang an der Planung,

geriet dabei finanziell durchaus an den Rand seiner Möglichkeiten und menschlich ans Zerbrechen von Beziehungen und Freundschaften. Trotzdem ist der Traum noch nicht ganz ausgeträumt: „Na sicher, ein segelfertiges Serienschiff in dieser Größe kriegt man schon

um 150.000 Euro und bei uns war noch viel try and error dabei. Heute wüsste ich gleich, wie es geht, aber wie heißt es so schön: Hüte Dich vor Deinen Wünschen, sie könnten in Erfüllung gehen.“ W.F.

„Yes, I am sailing, ...“ Von der Asphaltpiste auf die Regattabahn

M

der Gesamtsieg in Aspern auf Ford Mexico, der dritte Platz im Alfa in Hockenheim und sehenswerte Duelle unter anderem mit Karl Pankl vermerkt. (Gösta: „Der hat öfters gemotzt, wenn wir uns ein bisserl touchiert haben!“) Doch dann kommt der erste VilmMotorsegler ins Haus und Gösta wechselt umgehend von der Asphaltpiste auf die Regattabahn. Zuerst auf einer First 53 F5. Im damals noch dünneren Feld der Spitzensegler gibt es in den Neunzigern bereits einige Siege, herausragend der Erfolg im Croatia-Cup und starke Platzierungen: Gesamt-Dritter beim stark besetzten Middle Sea Race vor Malta (2005), Zweiter in der Hochseemeisterschaft mit einer Bavaria 38 Matchrace. Seit 2006 segelt er eine Hidra 54 – Pongratz macht für die Werft auch die Generalvertretung –, italienischer Werftbau, Masthöhe 26 Meter, der urprüngliche Gusseisenkiel wird gegen einen Stahlkiel mit Bleifüllung getauscht und reicht drei Meter tief. Am Wind stehen 162 qm feinstes Laminatsegel, bei Raumwind bringt der Gennaker nochmals 220 qm Segelfläche und entsprechend geht die Post ab, und 15.000 Euro Zusatzkosten stecken da auch drin. Wer immer gewinnen will, den ärgert auch ein zweiter Platz, so wie im Croatia Cup. „Wir sind klar in Führung gelegen, dann sind wir in die Germ gesegelt und einen hat die Bora noch vorbeigeblasen!“ Gösta Pongratz ist ein Wettkampfmensch – egal ob jetzt (Anm.: „Germ“ ist mit beim Segeln oder früher im Motorsport. Flautenloch zu überset-

enschen, bei denen als Geburtsjahr 1944 im Reisepass steht, lassen es gemeinhin doch schon etwas ruhiger angehen. Nicht so Gösta Pongratz: „Wenn du einen Segler vor dir auf gleichem Kurs siehst und du holst auf, siehst ihn größer werden, gehst in Luv an ihm vorbei, siehst ihn gegen die Abdeckung kämpfen und bist vorne – das gibt schon was her!“ Es geht also wieder um die Steirerliebe zur See, um den Grazer Unternehmer und Wettkampfmenschen Gösta Pongratz, der auf den Regattabahnen des Mittelmeeres bei jedem Antreten gute Figur macht und auf beachtliche Erfolge zurückblicken kann. Dabei hat der junge Gösta in den frühen Siebzigern seine Matchgelüste ausschließlich auf vier Rädern ausgelebt. In den Archiven sind der Alpl-Rekord im Gruppe-1-BMW,

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Schon viele Siege und Stockerlplätze bei Wettfahrten in der Adria und im Mittelmeer geschafft.

zen, kommt kleinräumig in der Adria öfters vor.) Dafür klappt es 2010 mit Siegen bei der Nachtregatta Mali Lošinj – Rijeka, bei Split – Vis – Split und bei Opatija – Galijola – Opatija. Im letzten Jahr gab es bei Gösta eine Regatta-Flaute: „Es hat mir einfach die Mannschaft gefehlt, meine Söhne Patrick (Grawe) und Boris sind beruflich top-engagiert. Auch andere Mitsegler der Crew fielen aus. Und ohne Spitzenleute bist du heute bei bestem Material chancenlos.“ Und wie ist es mit seiner besseren Hälfte? Seine Frau Alice, seit 34 Jahren an Göstas Seite, segelt selbst durchaus wettbewerbsfähig – allerdings nur auf Urlaubstörns, nicht in Regatten. Gösta: „Unmöglich! Skipper hin oder her, wer traut sich schon, der eigenen Frau Befehle zu erteilen!“ Die regattalosen Monate nützt Gösta Pongratz für viel Einhandsegeln, mit Trainings und Tipps von Spitzenleuten. „Wer glaubt, beim Segeln alles zu wissen und zu können, ist schon weg vom Fenster, da lernt man nie aus!“ 2013 soll auch wie-

der eine schlagkräftige Mannschaft bereitstehen. Körperliche Fitness ist für ihn ohnehin keine Frage: Turnen, Gymnastik, Radfahren, Basketball stehen mindestens viermal pro Woche auf dem Programm. Damit aber niemand glaubt, es sei bei Gösta alles immer rund nach Plan gelaufen: Auf der Suche nach dem optimalen Kurs gab’s einige Grundberührungen, darunter ein handfestes Auflaufen an einer Untiefe, die laut GPS eigentlich zehn Meter backbord hätte liegen sollen. Immerhin, der Kiel ist drangeblieben und mit viel Krängen sowie Wellenschlag einer vorbeifahrenden Motoryacht ist man wieder freigekommen. W.F. Kleines Segler-Regelwerk für Einsteiger (nicht ganz ernst gemeint, doch ungeheuer nützlich) • Geht die Sonne auf im Westen, musst du deinen Kompass testen. • Steht das Wasser bis zum Deck, hast du irgendwo ein Leck.

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Leben & leute

ten, und auch für den Aufbau einer eingespielten, professionell agierenden Regattamannschaft fehlte es an Zeit und Geld. Auf der Haben-Seite stand dann aber doch ein großer Erfolg: „Wir sind Klassensieger und GesamtDritter in der österreichischen


Freizeit

Per Rad zum Festspielhaus

Bei unserem 3-Tage-Trip waren Kulturradeln und Sightseeing angesagt. Verkehrsfrei ging’s dann entlang der Salzach bis in die Altstadt und unterwegs – „so ein Pech“ – führte uns unser Cycle-Guide vorbei an der Konditorei Fürst. Natürlich gab’s dort dann den Zwischenstopp, um die original Salzburger Mozartkugeln zu verkosten. Danach führte

unser Weg weiter über den Grünkernmarkt in das Herz der barocken Altstadt zum Bummeln. Etwas müde, aber voller wunderbarer Eindrücke radelten wir Stunden später wieder zurück ins Hotel. Und dort ging es gleich in den Relax- und Beautybereich zum Erholen, um später dann entspannt und voll Appetit mit den Spezialitäten aus der Region im Haubenrestaurant des Gmachl verwöhnt zu werden. Auf zur nächsten Tagesetappe Das Wetter spielte mit und daher waren wir alle bereit, wieder kräftig in die Pedale zu treten. Durch die Hellbrunner Allee ging’s zum Lustschloss Hellbrunn und zu den weltberühmten Hellbrunner Was-

Foto: salzburg.info

Wie vor 100 Jahren: Handarbeit bei der Erzeugung der Mozartkugeln.

Die weltberühmten Wasserspiele vom Schloss Hellbrunn.

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Von Maria Druschkowitsch

Unser Rad-Guide in voller Aktion bei der Erklärung eines der vielen Hot Spots in der Salzburger Altstadt.

serspielen. Unsere Fahrzeit dorthin: rund eine Stunde. Gestärkt haben wir uns zu Mittag im „Atelier“, einem Restaurant für Feinspitze. Als Radfahrer musst du ja auch darauf achten, dass du nicht zu viel Promille hast – nur so viel sei gesagt: Die Weinbegleitung war exzellent. Zurück ging es dann in die Stadt, weil die mächtige Burg Hohensalzburg, das Wahrzeichen von Salzburg mit seiner weltberühmten Silhouette, auf unserem Programm stand. Danach waren wir ziemlich geschafft und daher auf der Heimfahrt ins Hotel dankbar für jeden Kilometer, den wir auf dem Radweg hinter uns lassen durften. Fast überflüssig zu erwähnen, dass im Hotel wieder Erholung im großzügigen Spa-Bereich angesagt war – die einen in der Stubensauna, an-

dere im Edelsteindampfbad, dem Kräuterbadl, dem Laconium oder dem Family Spa. Und wer seinem Körper absolut noch etwas abverlangen hätte wollen, der hätte dies an der Kletterwand tun können. Irgendwann hat jeder einmal vom Fahrradeln genug. Wer es dann bequem, schick und nobel will, der kann das mit einem knallroten Porsche Cabrio mit schwarzem Verdeck tun, den das Gmachl seinen Gästen anbietet. Dazu muss man zumindest zwei Nächte im Doppelzimmer buchen. Der Spaß beginnt bei 60 Euro. Dann kann man zu Ausflügen in die Stadt oder auch ins Umland der Mozartstadt starten.

Foto: Schatzl

Nein, nicht zu einer Premiere bei den Festspielen in Salzburg. Obwohl auch das mit dem E-Bike und bei entsprechendem Wetter richtig cool wäre, nicht zuletzt wegen des Parkens. Denn wir sind im traditionsreichen Landhotel Gmachl in Bergheim „abgestiegen“, nur fünf Kilometer von der Altstadt entfernt, aber ganz im Grünen gelegen. Angereist sind wir mit dem eigenen Auto, die E-Bikes und Fahrräder gibt’s im Haus zum Ausborgen.

Kontrastprogramm zum Fahrrad: Hotel­eigener Porsche zum Mieten.

Infos Hotel Gmachl 5101 Bergheim bei Salzburg Dorfstraße 35 Tel.: (0043) 662/45 21 24-0 www.gmachl.at

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Freizeit

Nora Trierenberg – spätberufen

Nora Trierenberg hat als Weinbäuerin, wie sie sich selbst bezeichnet, nicht den erwarteten traditionellen, familiären Hintergrund. Sie ist eine Quereinsteigerin. „Ich war 20 Jahre in der Reisebranche.“ Heute führt sie das traditionsreiche – 1777 gegründete – kleine, aber schmucke Weingut Georgiberg, das das Ehepaar Trierenberg im Jahre 2007 gekauft hat.

Wein in feinen Nuancen, wo er geschmacklich hingeht. Ich rieche Zwischennoten. Wein machen ist wie Kinder erziehen – es handelt sich beim Wein um eine lebende Materie. Wir sind auf einem guten Weg“, möchte Nora Trierenberg natürlich in die Top 10

Nora Trierenberg: „Ich erkennen Wein in feinen Nuancen.“ Bild oben (v.l.): Franz Habel und Christian Trierenberg. Vulcano ist mit dem Georgiberg „verbandelt“.

Fotos: Nina Krok, Hans-Jürgen Maier, Heimo Ruschitz (2)

Im Keller: alles tip-top renoviert und modernisiert.

„Während meiner touristischen Tätigkeit war ich oft in Bordeaux, hab mir da ein großes Wissen über Wein angeeignet“, erzählt sie. „Bereits 2005 habe ich begonnen, unterstützt vom Weinexperten Wagner, auf einer Fläche von zwei Hektar Wein zu produzieren. Rasch habe ich aber gespürt, dass ich selbst auch eine professionelle Ausbildung brauche. Ich wollte einfach selbst wissen, was da chemisch passiert in der Weinproduktion.“ Nora Trierenberg setzt sich 2008 und 2009 in Silberberg auf die Schulbank – fünf Tage die Woche. Da war sie natürlich die Älteste in ihrer Klasse und ist heute Facharbeiterin. Ein Talent aus eigener Sicht: „Ich erkenne den KLIPP Juli 2012

der steirischen Winzer. Auch denfinanziellen Background dafür gibt es. Ihr Mann ist im ,,Hauptberuf“ Miteigentümer der Trierenberg-Holding, zu der der Weltmarktführer bei Zigarettenfilterpapier, Tann Papier, gehört. 2010 wurden mit 1250 Mitarbeitern 235 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. 2013 will man mit der Weinkellerei den Break-even erreichen; 80.000 Flaschen sollen heuer das Weingut Georgiberg verlassen. Und es braucht bei einer Quereinsteigerin viel Überzeugungsarbeit, dass der Konsument an den Wein glaubt, ihn schmeckt und letztendlich auch kauft. Da tun sich junge Winzer

leichter. Seit der Übernahme im Jahr 2007 hat sich am Weingut vieles verändert, vor allem, was den Weinkeller betrifft. Im ehemaligen Abfüllraum wurden Gewölbe und Wandteile mit altem Mauerwerk freigelegt und zu einem Verkostungsraum umgewandelt. Auch die übrigen Keller wurden modernisiert und technologisch upgedatet. Es herrschen heute optimale hygienische Bedingungen – was für einen Spitzenwein eine Voraussetzung ist. Neue Maischetanks wurden angeschafft, die mit modernsten Rührtechniken eine optimale Weingä-

rung sichern. Auszeichnungen hängen bereits an der Wand. Die Lagen für den Anbau sind erstklassig. Es sind insgesamt zehn Hektar und eines davon liegt sogar auf der slowenischen Seite. Einen völlig eigenen Weg gehen die Trierenbergs in der Degustation. „Wir haben Sets eingeführt – die Georgiberg-Phiolen, die als Miniatur-Glaszylinder ausgewählte Kostproben enthalten.“ Was in der Pressemappe als Liaison bezeichnet wird, bedeutet im Klartext: Christian Trierenberg ist 50-Prozent-Eigentümer der Vulcano Schinkenmanufaktur. „Wir passen gut zusammen“, erklärt Nora Trierenberg. „Auf diese Weise gibt es ein optimales Geschmackserlebnis.“ Und auch beim Schinken gibt’s so etwas wie familiäre Mitarbeit – die Tochter ist dort im Marketing verantwortlich. H.R.

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Freizeit Das Schild an der Einfahrt in Radstadt klingt vielversprechend: Gut Weissenhof. Und wir sollten an diesem Wochenende noch oftmals staunen, was die Familie Habersatter ihren Gästen bietet. Peter sitzt im Kinderkino, wir im Restaurant, Ursl ist mit ihrem

Behagliche Stuben ...

... da schmecken die Köstlichkeiten aus der Küche gleich noch besser.

Zweijährigen in der Krabbelstube, Franz beim Reiten, Ute muss bald von der Golfrunde zurückkommen, Udo hat Tennis gespielt, Hans stellt gerade das Mountainbike zurück, Ursula entspannt sich in der Sauna, ihre Kinder sind beim Billard und Tischtennis. Gestern haben sie auf der hoteleigenen Alm übernachtet, sind bei den 60

Pferden gewesen und die Jungen haben Fußball gespielt. Ach ja, genau – auch Ute und Jörg sind vom Billard-Tisch nicht wegzubekommen. Das ist im Telegrammstil aufgezählt, was Gut Weissenhof in Radstadt seinen Gästen bietet. Allerdings nur ein Teil davon. Was immer der Wettergott vom Himmel schickt – Regen oder Sonnenschein –, fad wird’s den Kindern

im Familienhotel nie. Und Küchenchef Joe Gschwandtner – er war jahrelang bei Johanna Maier, der 4-Hauben-Köchin – weiß natürlich, dass so viel Bewegung und Aktivitäten hungrig machen. Vieles kommt aus dem gutseigenen Biobauernhof: Kräuter, Gemüse, Salate. Und beim großen Frühstücksbuffet, der Jause zu Mittag,

wo es auch Suppen, Salate, kleine Gerichte und Mehlspeisen gibt, sowie dem 5-gängigen Abendmenü findet jeder ein leckeres Gericht – ganz egal, wie heikel oder verwöhnt er ist. Und weil früher vom Golfen die Rede war: Der Golfplatz liegt direkt vor der Haustür. Wobei der Platz in Radstadt eine Besonderheit zu bieten hat – nämlich den Birdie-Jet. Das ist die

Auch die Beatles waren einmal in Radstadt, im Bild kutschiert von Opa Habersatter.

erste Gondel in Österreich, die den Golfer samt Golf-Bag zum Abschlag 12 bringt. Der Abschlag von ganz oben ist schon etwas Besonderes. Allerdings nicht leicht, braucht man doch eine bestimmte Länge in seinen Schlägen. Denn sonst landet man im Gedachs. Und wer es ein wenig bequemer liebt, flache Plätze bevorzugt oder

nicht gut bei Fuß ist, der sollte sich auf jeden Fall ein Golf-Kart nehmen. Golfer sind im Gut Weissenhof auf jeden Fall, auch beim Feiern am 19. Loch, gut aufgehoben. Ein breites Angebot für die Gäste ist das eine, aber es muss auch stimmig sein und von der Qualität her passen. „Wir bemühen uns darum“, untertreibt Regina Habersatter etwas, als wir uns nach dem Reiten bei einem Kaffee eine Verschnaufpause gönnen. So manches Kinderhotel würde sich glücklich schätzen, das bieten zu können, was im Gut Weissenhof für die Kleinen geboten wird. Schon klar, dass ein Bauernhof einen starken Reiz für die Kinder ausübt. Und sollten Sie zwischendurch wirklich einmal „Zeit“ haben, dann kann man mit der Fotogalerie im Haus – hunderte Bilder und Gemälde – in die Geschichte eintauchen und eine Fahrt zurück ins letzte Jahrtausend machen. Darunter auch ein großes Foto von den Beatles, als sie in Obertauern waren und dort für das Cover ihrer LP „Help!“ posierten. „Die Kutsche hat unser Großvater gelenkt“, ist Josef Habersatter logischerweise stolz darauf. Und

Einmalig: Mit dem „Birdie Jet“, einer Gondel, samt Bag zum Abschlag 12.

auch auf den Umstand, dass es mehr und mehr Gäste gibt, die den Habersatters nach dem ersten gelungenen Urlaub im Gut Weissenhof sagen: „Was soll ich jetzt noch auf den Arlberg, wenn ich hier zumindest die gleiche Qualität bekomme, und das noch zu attraktiveren Preisen.“

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Freizeit

Wie wär’s mit einer Massage von Shaolin-Mönchen in Stegersbach?

Foto: Stegersbach (2), © MAXUM/Stegersbach (2) vecteezy/members/designious

Thai-Qi und Qui-Gong-Gymnasik mit Shaolin-Mönchen. Auch nach den Massagen

Für Golfer beginnt der Mönche im Larimar Hotel weiß man, über welches Können die Herren in die Erholung beOrange verfügen. reits damit, dass sie, wie im Reiter’s seinen Gästen gegenResort Stegersüber stets bestens bach, den Ab- Vom Hotel zum Abschlag nur einige Minuten aufgelegt zeigt. schlag praktisch – das ist komfortabel. Das Allegria Famidirekt vor der Tür ly ist ein neuer mehrhaben und bei den anderen drei Therme Stegersbach stöckiger Hoteltrakt Hotels in wenigen Minuten dort bietet ganzheitliche mit 80 zusätzlichen stehen. Alles schön und gut. Aber Massagen, Kosmetik, Wohneinheiten im was dann, wenn man nicht golft? und die HoteltherAllegria Hotel. Der 800 Kilometer Radwege und 450 men bieten zusätzÜbernachtungspreis Kilometer beschilderte Reitwege lich Ayurveda, Heilmit Vollpension sowie 110 Kilometer Wanderwe- massagen, Metabolic startet schon bei 69 ge führen durch die Weinberge im Balance, und, und. Euro – also absolut Südburgenland. Alle paar Kilome- Fünf Sterne hat das Genussvolles Essen ist angesagt – egal, ob im Larimar, PuchasPlus, Falkenleistbarer Luxus auf ter gibt es Übersichtstafeln mit ge- Falkensteiner Balan- steiner Balance oder Reiter‘s Resort Stegersbach. 4 - S t e r n e - N ive a u . nauen Kilometerangaben, Höhen- ce. Auf einer sonniAuf Golfgäste warprofil. Außerdem gibt’s natürlich gen Anhöhe gelegen, wurde es un- leiten als TCM-Therapeuten das tet ein kaum schlagbares Angebot: ter die zehn besten „Top Wellness tägliche Wellness-Programm mit Sie können die gesamte Saison mit Hotels Österreichs“ gereiht. Beim Thai-Qi, Qui-Gong und Kung Fu. dem „Reiter’s Golf Unlimited Paangebotenen Metabolic Balance Etwas ganz Besonderes sind die ket“ um 99 Euro auf den 77 Spielhandelt es sich um ein ganzheitli- Shaolin-Massagen. Diese kann bahnen im Südburgenland spielen. ches Stoffwechsel- und Gewichts- man in leichter Sportkleidung ge- Dieses gilt ab sieben Nächten – regulierungsprogramm. Wobei der nießen, was viele ganz gerne ha- ganz egal, wie lange der Gast dann Fokus auf gesunder Ernährung in ben. Damit werden Energieblocka- bleibt. Und wenn man schon im Kombination mit ausreichend Be- den gelöst und das Gleichgewicht Südburgenland weilt: Im äußersten wegung liegt, um Bluthochdruck, von Yin und Yang wieder herge- Süden gibt’s ein sehenswertes kulDa macht das Fahren auch Kindern und Übergewicht, Herz- und Gefäß- stellt. Alle in unserer Reisegruppe turhistorisches Erbe – die Kellerselbst Untrainierten noch Spaß: Fahrradkrankheiten vorzubeugen. waren begeistert von der Wirkung. viertel oberhalb von Heiligenbrunn routen ohne große Steigungen. Im Hotel Larimar Superior – Das 4-Sterne-Haus PuchasPlus mit 140 teilweise strohgedeckten Weinhöfe, Buschenschänke und unverkennbar durch seine ovale wurde auf der Internetplattform Kellerstöckeln stammen aus dem Gasthäuser zum Einkehren. Und Bauform – haben sich Eigentümer holidaycheck.de überdurchschnitt- 18. Jahrhundert. Die Häuser und wer sich danach ausruhen will, der Johann Haberl und sein Team auf lich oft mit der Bestnote 6 bewer- dazugehörigen Weingärten stehen kann das jeweils in der hoteleige- Ayurveda, TCM (Traditionelle tet. Auch das 100-Betten-Hotel ist zum Großteil unter Denkmal- und nen Therme oder in der Familien- Chinesische Medizin) und Shaolin- direkt mit der Familientherme Ste- Landschaftsschutz. Kredenzt wird therme Stegersbach tun – 14 Pools Wellness spezialisiert. Man kann gersbach verbunden und verfügt dort der legendäre Uhudler. Diese dürften reichen, mit Sonnendecks sich in die Hände eines österrei- über ein hauseigenes Massage-, Weinspezialität schmeckt intensiv und vielen Spielbereichen für die chisch-chinesischen Ärzteteams Kosmetik- und Heilmassage-The- nach Waldbeeren oder schwarzen Kinder. Die Saunalandschaft bietet begeben, um mit Hilfe von Traditi- rapie-Zentrum. Eine Besonderheit Ribiseln und war in der VergangenSchwitzstuben – von temperiert oneller Chinesischer Medizin seine – das sind die Zirbenzimmer und heit sogar verboten gewesen. bis heiß –, Ruheräume gibt es auf Lebensenergie Qi zu aktivieren. die großen Romantik-Suiten. Aber drei Ebenen. Das Refugium in der Zwei Shaolin-Meister aus China auch der Hausherr selbst, der sich KLIPP Juli 2012

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Freizeit

Istrien im Schnelldurchlauf von Michaela Vretscher

Istrien ruft erneut. Diesmal ist es aber keine „Fahrt ins Blaue“, wie schon öfters von mir unternommen, sondern es erwartet mich auf einer sonnenbegleiteten 4-Tages-Tour ein dichtes Programm an der Westküste und im reizvollen Hinterland. Altstadtführungen, ein Inseltrip nach Brioni, Gaumenfreuden – istrische Klänge am laufenden Band von traditionell bis mondän und deren Verschmelzung. Wenn es Sie auch dorthin in die Ferien zieht, wo vor allem Baden und Faulenzen angesagt sind, dann finden Sie im Folgenden passende Tipps für Tagesausflüge. Wow! Wie ein Schiff vor Anker im Heimathafen präsentiert sich das Fünf-Sterne-Designhotel Lone am „Goldenen Kap“ vor Rovinj. Elegant, funktional, luxuriös und doch „ungeschminkt“ – eine beeindruckende Kreation von Architekten, Designern und Künstlern. Das satte Grün des Waldparks „Zlatni rt“, das schillernde Blau der Adria begleiten uns in dieses maßgeschneiderte, im Juni 2011 eröffnete, Feriendomizil und Businesshotel. Und weil man Journalisten gern verwöhnt: Ein strahlender Direktor Peter Lösch – Österreicher mit langjähriger Erfahrung bei verschiedenen Hotelgruppen – lädt zum Begrüßungsdrink auf die Terrasse der 129 qm großen Präsidentensuite in der letzten Etage des sechsstöckigen Gebäudes. Herrlicher Panoramablick inbegriffen. So lässt es sich leben, denk’ ich mir dabei. Rovinj und Porec – hat fast jeder im Programm Später brechen wir dann zu einem Spaziergang in die Altstadt von Rovinj auf. Vorbei am Yachthafen, in dem die Wasserfahrzeuge auf ihre Abreise warten, wobei auffallend viele Boote vorhaben, ihren Besitzer zu wechseln: „Schnäppchen“ um 35.000 Euro sind angeschrieben, wie auch die größeren Ausführungen um 680.000 Euro. Der Weg führt uns weiter in die engen Gässchen dieses Altstadtjuwels mit Wurzeln bis ins 62

dritte Jahrhundert. Seit dem Auffüllen des Kanals im 18. Jh. ist Rovinj zur Halbinsel geworden. Entlang der Häuserreihen über kleine Plätze, an denen Lokale zur Rast einladen und Ateliers ihre Kunstwerke offenbaren, marschieren wir hoch zur Kirche der heiligen Euphemia, welche sich auch als kupferne Statue auf der Kirchturmspitze nach dem Wind richtet und somit als Wetterprophetin gilt. Von diesem höchsten Platz aus genießen wir die Aussicht auf die vorgelagerten Inselchen, und während der heimische Führer die traurige Geschichte der hl. Euphemia, der christlichen Märtyrerin, ausführt, stibitzt eine freche Möwe, unbeeindruckt von der nahen Menschengruppe, den frischen Brotvorrat aus einem Fahrradkorb. Der Reiz von Istrien Sonnen am Strand, schwimmen im glasklaren Meerwasser, faulenzen unter den Pinien – das ist ein Reiz Istriens. Doch auch das Umland bietet viel Abwechslung und zahllose Ausflugsziele. Nur 35 km nördlich von Rovinj liegt Porec, ebenfalls auf einer Halbinsel, wo wir einen Tag zuvor ebenfalls den Duft jahrhundertealter Vergangenheit atmen. Römische Spuren, Türme, Paläste – mächtige Bauwerke zeugen vom Anreiz verschiedener Völker, sich hier anzusiedeln bzw. dieses Halbinselgebiet zu erobern. Das bedeutendste Monument, die Euphrasius-Basilika, aufgenommen in das UNESCOWeltkulturerbe, hat mich völlig in seinen Bann gezogen. Dicke Mauern, Säulen, vielfarbige Mosaiken vermitteln eine außergewöhnliche Atmosphäre, lassen zur Ruhe kommen. Ältere Bauteile wurden in den byzantinisch geprägten Kirchentypus – errichtet im 6. Jh. – eingefügt und so verströmt dieses Sakralwerk, im Laufe der Zeit immer wieder erweitert, enorme Energien. Nach einem Besuch in der Villa Polesini, als Konferenz- und Veranstaltungszentrum von Valamar, Kroatiens größtem Tourismusunternehmen, der Renovierung unterzogen, nehmen wir die Einladung ins Restaurant Sv. Nikolai

an, genießen Spezialitäten wie etwa Risotto-Variationen, wilden Spargel, Seebarschfilet, Tagliatelle mit Trüffeln in Begleitung bester heimischer Weine. Fažana und Nationalpark Brijuni In der Früh bin ich noch rasch ins Meer gesprungen, bevor wir zum Fischerort Fažana aufbrechen. Der Ort ist benannt nach den dort während

der Römerzeit erzeugten Gefäßen (Vasianum), bekannt für seine Sardellenfeste und Ausgangspunkt des Ausflugs nach „Veli Brijun“, einst bevorzugte Residenz von Josip Broz Tito. Mit dem Bummelzug oder Fahrrad lässt sich die Insel entdecken. Zahlreiche Hollywoodstars, Schriftsteller und mehr als 90 Staatsgäste aus aller Welt wurden hier empfangen, überreichten großzügige Gastgeschenke.

Die Altstadt Rovinj: war schon im 7. Jh. von Festungsmauern umgeben, später ausgebaut und mit Stadttü

Brioni war Titos Feriensitz und er empfing dort Staatsgäste. Dort ist er auch noch heute in einer Ausstellung allgegenwärtig (am Foto mit Bruno Kreisky).

Im Zuge einer einstündigen Fahrt mit d Brijun erhält man einen Einblick in die Teils des Nationalparks (seit 1983) mi

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Von Indira Gandhis Präsent aus dem Jahre 1970 ist nur mehr eine Hälfte zu besichtigen, denn nachdem der Elefantenbulle Sony vor zwei Jahren verstarb, muss die Partnerin Lanka im Safaripark allein ihr Dasein fristen. Die einst hier untergebrachten Raubtiere fanden Unterkunft im Zoo von Zagreb. Eine Gedenktafel weist auf den Forscher Dr. Robert Koch hin, den „Befreier der Insel von der

Malaria annis 1900–1901“, welcher auf Bitte von Paul Kupelwieser – österreichischer Industrieller und Besitzer der Inseln zu jener Zeit – der Krankheit den Garaus machen konnte. Mit dem Bau von Hotels mutierte Veli Brijun vor dem Ersten Weltkrieg zu einem bekannten Kurort. Heute stehen für Gäste, die diese Inselidylle länger als einen Tag auskosten wollen, zwei Hotels und drei Villen (mit

Hotel Laguna Molindrio: eine Anlage, wo es sich aushalten lässt.

Hausdame) bereit. Anziehendes Binnenland Am letzten Tag nehme ich wieder eine morgendliche Abkühlung im Meer, bevor es mit dem Bus auf verkehrsarmen Nebenstraßen ins Hinterland geht – ein Eldorado für Wanderer und Radfahrer. Die vorbeiziehenden Olivenhaine und Weinberge, Trüffelwälder und die auf Hügeln

holungssuchende. In seiner „Casa romantica la Parenzana“, Landhotel und Konoba, setzt man die Tradition der istrischen Küche fort: Regionale Spezialitäten, teils am offenen Feuer oder in der „Peka“, einer Tonhaube zubereitet – Lamm- und Ziegenfleisch, Wildgulasch, selbst gebackenes Brot, handgemachte Nudeln mit Trüffeln, Pilzen, Spargel. Genuss pur, dazu hat man die Auswahl an besten

Die Batana-Sänger.

ürmen verstärkt. Kulturdenkmal seit 1963.

dem Bummelzug auf der Insel Veli e Natur- und Kulturschätze dieses it insgesamt 14 Inseln.

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Teuerstes Taxi der Welt: Ein Cadillac, Geschenk der USA an Tito, heute wieder fahrbereit. Eine halbe Stunde samt Chauffeur kostet 440 Euro – allerdings ohne Trinkgeld.

Bei Guido Schwengersbauer in seiner Casa Romantica La Parenzana.

Auch viele Radler legen im Künstlerdorf Groznjan einen Zwischenstopp ein.

ruhenden Dörfchen und Städte haben eine besondere Anziehungskraft. Ein Besuchermagnet ist das Künstlerdorf Grožnjan. Es liegt über dem Mirnatal am Radweg „Parenzana“, ehemals k. und k. Schmalspurtrasse zwischen Triest und Porec. Biker machen dort Rast, aber Grožnjan ist seit langem Aufenthaltsort und Treffpunkt für Kreative aller Art und Ort des alljährlich stattfindenden Jazzsommers. Etwas nördlicher, nahe Buje am „Parenzana-Radweg“, bietet der Österreicher Guido Schwengersbauer – seit mehreren Jahrzehnten Kroatien zu seinem Lebensmittelpunkt gewählt – eine Oase für Er-

istrischen Weinen. Mehrfach ausgezeichnet wurden die hervorragenden Tröpfchen von Gianfranco Kozlovic, dessen Weingut sich in Momjan – weiter auf dem Weg Richtung slowenische Grenze – befindet. In vierter Generation führt er nun mit seiner Frau Antonella das Unternehmen, investierte kräftig in Um- und Neubau, bearbeitet 35 Hektar, füllt jährlich 200.000 Flaschen (Malvasier, Muskateller, Teran) und konnte bereits im Jahr 2005 mit seinem Malvazija den Preis für den besten kroatischen Weißwein entgegennehmen. Da kann man nur sagen: Prosit! Nazdravlje! 63

Fotos: ART/ Blaha

Das Lone: ein 5-Sterne-Haus der Maistra-Gruppe vor der Hafenstadt Rovinj.


Freizeit

Perle der Nordsee Kleine Insel AMRUM – zu trauriger Berühmtheit gelangt Von Karin Klug

Mit einem Ruck setzt Paul sich in Bewegung. Und wir mit ihm. Paul, das ist die blau-weiß-gestreifte Amrumer Inselbahn, die von April bis Oktober mehrmals täglich ganz Amrum abfährt. Eine gute Stunde braucht Paul, dann ist er wieder an seinen Ausgangsort zurückgekehrt. Amrum ist eine kleine Insel, knapp 30 Quadratkilometer groß, ein Drittel davon nichts als Sandstrand, soweit das Auge reicht. Der Rest: Wald und Wiesen, Weideland, Heide, Dünen und das Wattenmeer. Dazwischen verteilt fünf putzige kleine Ortschaften, durch die Inselhauptstraße miteinander verbunden. Ein paar kleine Nebenstraßen und Wege, das war’s. Alles fein säuberlich untergebracht auf

Sandstrand, so weit das Auge reicht. Wie man sich Idylle vorstellt ...

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gerade mal 12 mal 2,5 Kilometer. Die Anreise war langwierig, aber kurzweilig. Mit dem Flieger über Berlin nach Sylt, von dort weiter mit dem Schiff Richtung Amrum. Eine gute Stunde Fahrzeit, wir gleiten sanft dahin, dann legt die AdlerExpress an der Hafenmole Wittdün an. Es ist Sonntagabend und der Hafen ist leergeräumt. Der Himmel wolkenverhangen, das Wasser aufgewühlt und schmutzig-grün. Kein wirklich aufregender Empfang. Ein stetiger Wind zerrt an den Haaren. Wittdün ist der südlichste Ort auf Amrum, mit einer kilometerlangen Strandpromenade, einigen Geschäften, Cafés und Lokalen – die Sonntagabend jedoch größtenteils geschlossen sind. Ich suche meine Unterkunft, dank der überschaubaren Entfernungen auf der kleinen Insel ein leichtes Unterfangen, nehme meinen Zimmerschlüssel in Empfang und sinke erst mal ermattet ins Bett. Erkundungen können bis morgen warten. Am nächsten Morgen schaut die (Insel)Welt tatsächlich schon ganz anders aus: Wittdün hat wieder geöffnet. Aus dem Laden des Inselbäckers lockt der Duft von frischem Gebäck, Menschen schlendern die Gehsteige entlang, ein Linienbus hält und nimmt eine Ladung Fahrgäste auf, im Gastgarten des Cafés Pustekuchen werden die ersten Torten kredenzt, vor dem Supermarkt sind Steigen mit Obst und Gemüse aufgebaut, der Chef der Inselpra-

line wischt nochmals Tische und Strandkörbe sauber, schiebt den Ständer mit Gruß- und Ansichtskarten, mit Kaffeehäferln und sons-

Infos: Alles zur Reise nach AMRUM Amrum Touristik: www.amrum.de Zimmerreservierungsdienst: www.amrum-reservierungen.de Übernachten: Haus Südstrand/Wittdün (www.hotel-suedstrand.de) 4-Sterne-Hotel Seeblick/Norddorf (www.seeblicker.de) Café: Die Insel-Praline / Wittdün (www.insel-praline.de) Friesencafé / Nebel (www.friesen-cafe.de) Restaurant: Seekiste/Nebel (www.seekiste-amrum.de) Strandvogt / Wittdün (www.strandvogt-amrum.de)

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vecteezy/members/designious

Im Vorjahr, als ich diese Reise antrat, kannte kaum jemand die Insel Amrum – ich war im Internet zufällig darüber gestolpert und hatte mich auf Anhieb verliebt – in die Bilder, die Landschaft. Selbst im Reisebüro mussten wir erst mit dem Finger auf der Karte nach dieser kleinen Insel suchen. Heute, ein knappes Jahr später, hat das friedliche, beschauliche Inselchen traurige Berühmtheit erlangt – heute fragt jeder: „Warst du nicht dort, auf Amrum, dieser winzigen Insel in der Nordsee? Dort, wo der kleine Sebastian in diesem Sommer seinen Tod fand.“ Wir gedenken seiner.


SCHÖCKL AKTIV

Freizeit

ein Naturhörspiel, vor allem am kleinen Süßwassersee, dem Wriakhörnsee, der sich in den Dünen bei Wittdün erstreckt. Für die nächsten Tage borge ich mir ein Fahrrad aus, die beste Möglichkeit, um wirklich alle Plätzchen in Ruhe zu erkunden und auch gut an die kilometerlangen Strände zu gelangen. Von Wittdün führt ein lauschiger Waldweg nach Süddorf und weiter nach Nebel, das mit seinen blumengeschmückten Friesenhäusern eine wahre Augenweide ist. Im Friesencafé servieren Kellnerinnen in landestypischer Tracht Waffeln und Friesentörtchen, Milchreis mit roter Grütze oder üppige Eisbecher. Auch Norddorf, ein Kurort und Heilbad, ganz im Norden der Insel, ist ein entzückendes, malerisches kleines Dorf. Die alten Friesenhäuser mit ihren roten Ziegeln und den typischen Reetdächern sind allesamt blitzblank sauber und rundum blumengeschmückt, die Gärten prachtvoll gestaltet, mit Rosenbüschen und Steinmäuerchen, mit Tieren und Kugeln aus Ton und viel Liebe zum Detail. Viel zu schnell vergeht die Zeit auf der kleinen Insel. So vieles gäbe es noch zu entdecken, so schön wäre es, noch weiter in den Dünen zu sitzen und in die Ferne zu schauen, die Gedanken treiben zu lassen. Zeit hat auf Amrum eine andere Bedeutung. Sie geht langsamer, manchmal steht sie auch still. Hast und Hetze sind hier ein Fremdwort. Das ist es auch, was ich mir mitnehme: ein wenig Sand im Haar, die Sonne auf der Haut, das Kichern der Möwen und ein kleines Stückchen Zeitlosigkeit.

Fotos: LEANDER KHIL (1), Holding Graz Sommer (2)

tigen Souvenirs auf den Platz vor seinem Laden. Zwischen den Wolken lacht immer wieder die Sonne durch, gegen den Wind bin ich inzwischen gewappnet. Rund 2200 Einwohner zählt die Insel heute, an die 12000 Gästebetten warten auf ruhebedürftige Urlauber, erfahren wir bei der Inselrundfahrt mit Paul. Dazu kommen noch an die 3000 Tagesgäste, die auf die Schnelle die Insel abklappern wollen. Während die Bevölkerung früher hauptsächlich von der Landwirtschaft lebte, ist es heute eindeutig der Fremdenverkehr – allerdings vornehmlich vom deutschen Festland, aus anderen Ländern verirren sich nur selten Reisende hierher. Ein wahrlich unentdecktes Kleinod. Amrum liegt 22 Kilometer vom Festland entfernt, es gibt vier Gemeinden, vier freiwillige Feuerwehren, einen Leuchtturm, ein Kino, einen Fußballplatz, eine Mühle und unzählige bestens beschilderte Rad- und Wanderwege. Die kleine nordfriesische Insel ist zu einem großen Teil Naturschutzgebiet, eine Insel der Tiere und Pflanzen. Sie liegt im Wattenmeer, jener einzigartigen, durch Ebbe und Flut sich ständig verändernden Naturlandschaft, die 2009 von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt wurde. Zur sommerlichen Brutzeit bevölkern über 6000 Vogelbrutpaare die Inseldünen. Da tummeln sich Möwen und Brandgänse, Eiderenten und Stockenten, Hohltauben, Steinschmätzer, Raben, Schwalben und noch einiges mehr an Vogelvieh. Es herrscht ein Schreien und Kreischen, ein Schnattern und Trillern und Pfeifen – wie eine ständige Symphonie klingt es in den Ohren,

AKTIV AM SCHÖCKL Tipps für Ihren Berggenuss

DISC GOLF PARCOURS SCHÖCKL 18 Bahnen | 2,5 h | 3,5 km | 300 Höhenmeter Wurfscheiben vor Ort (gegen Einsatz) SOMMERRODELBAHN „HEXENEXPRESS“ 7 Kurven | 2 Jumps | 40 km/h Mo. bis So. von 10.00 bis 17.30 Uhr BERGWANDERWEG „WEGE FÜR ALLE“ für alle mobilitätseingeschränkten Personen NOCH MEHR AKTIV-TIPPS

Eine Stunde braucht „Paul“ – so heißt der luftig wirkende Bummelzug – für eine Insel-Rundfahrt, besonders für Kinder keine lustige Sache.

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Orientierungslauf

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40 km Wanderwege

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Schöckl Trail Area

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Kinderspielareal

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Nordic Walken

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Paragleiten und vieles mehr

Schöckl Seilbahn GmbH Schöcklstraße 23, 8061 St. Radegund Tel.: +43 3132 23 32 freizeit@holding-graz.at www.schoeckl.at

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Foto: Biohotel Pausnhof

Urlaubs Wo sich Luchs und Wolf gute Nacht sagen Südkärntens ältestes Volksfest Reges Markttreiben herrscht in der Region Klopeiner See – Südkärnten seit über 600 Jahren. Bereits 99 Jahre vor der Entdeckung Amerikas, im Jahr 1393, wurde erstmals der Bleiburger Wiesenmarkt abgehalten. Er gilt damit als ältestes Volksfest im Südkärntner Raum. Den nunmehr bereits 619. gibt’s vom 31. August bis 3. September. Rund 340 Aussteller präsentieren auf knapp sieben Hektar Ausstellungsfläche ihre Waren. Von der Krapfenbude zum Discozelt, von der Naturkegelbahn zum Hightech-Vergnügungsgerät, vom Riesenrad zum Streichelzoo wird alles geboten. Infos: Tel.: 04239/ 2222 www.klopeinersee.at

Kräuter-Erlebnisse am laufenden Band „der daberer. das biohotel“ im Kärntner Gailtal widmet sich das ganze Jahr 2012 Kräutern in allen Facetten – mit speziellen Anlässen draußen im Hotelgarten: „Kräuter-Kochspaß für Kinder“ nennt sich das spielerische Kochen, Verkosten und Kennenlernen im Kräutergarten. Erwachsene sind zu informativen Kräuter-Nachmittagen in den Kräutergarten eingeladen. Das Gartenbuffet ist ein etwas anderes Abendessen im Zeichen von

Kräutern und Blüten. Die KräuterMeditation erschließt die Welt der Kräuter aus meditativem Blickwinkel, gilt doch im Kräutergarten ein anderes, entschleunigtes Zeitmaß. Wer an den Kräutern riecht und sie genau betrachtet, der wird ruhiger und entspannter. Infos: Tel.: 04718/ 590-0 www.biohotel-daberer.at

Foto: Weingut Harkamp

Dass die scheuen Räuber in der Waldeinsamkeit des Bayerischen Waldes heimisch sind, erkennen die Nationalpark-Ranger vor allem an den Fährten der Tiere. Zu Gesicht bekommt man die seltenen Geschöpfe kaum, es sei denn, man besucht das Tier-Freigelände im Nationalparkzentrum Lusen. In St. Oswald findet man nahe am Nationalparkzentrum im Biohotel Pausnhof eine behagliche Bleibe. Von der Verpflegung über die Einrichtung bis zum Wellness-Angebot richten sich in dem 4-Sterne-Hotel alle Bereiche nach strengen ökologischen Standards. Und dass Bio nicht automatisch teurer heißt, zeigen verschiedene Angebote. Infos: Tel.: 0049 (0)8552/ 40886-0 www.pausnhof.de

Golfjuwel der Alpen Nur einen Abschlag vom Golfplatz entfernt, bietet das Hotel die besten Voraussetzungen für einen gelungenen Golfurlaub. Platzreifekurs in nur drei Tagen, 18 Golfplätze in der näheren Umgebung, verschließbarer Caddyraum, Golfmassagen zur Erholung, Preisnachlässe auf Golfkurse – das und vieles mehr bietet ein Golfurlaub im 4-Sterne-SuperiorFitness & Spa-Resort Alpina in der 66

Winzer(er)leben in der Südsteiermark Tiroler Golfregion Kössen. Als Mitgliedshotel der 18-Loch-Plätze Kaiserwinkl – Kössen, der unter Kennern den Beinamen „Golfjuwel der Alpen“ hat und Reit im Winkel freut sich der Gast über Greenfee-Ermäßigungen bis zu 35 % und bevorzugte Abschlagszeiten. Infos: Tel.: 05375/ 2146 www.hotel-alpina.at

Lernen von den Besten heißt es in der Region Sulmtal Sausal – Naturpark Südsteirisches Weinland, wenn renommierte Winzer ihr Wissen an weinaffine Urlauber preisgeben. Nach einer Einführung in die Kunst der Önologie rasten Gourmets in kunstvoll designten Weinsuiten. Tipp für Weinseminare: Panoramahotel Restaurant Steirerland, Maria Stelzer, Höchst 10, 8442 Kitzeck,

03456/ 2328, www.steirerland.at. Tipp für Weinseminare & Weinkauf: Weingut Wohlmuth, Gerhard + Maria Wohlmuth, 8441 Fresing 24, 03456/ 2303, www.wohlmuth.at Tipp für Design-Liebhaber: 4-Sterne-Weingartenhotel & Wirtshaus Harkamp, Flamberg 46, 8505 St. Nikolai, 03185/ 2280, www.weingartenhotel.at

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Foto: Stmk. Tourismus, Harry Schiffer

tipps Pilgern – Reisen für Herz und Seele

Bei Schlosshotels & Herrenhäusern ist die Raubkatze los

Dinner und Dance in Salzburg

Automobilfreunde aufgepasst: In ausgewählten Häusern der Hotelkooperation „Schlosshotels & Herrenhäusern ist ab sofort ein sonores Schnurren zu hören – drei neue Jaguare XJ sind bis Ende September auf Grand Tour, in Kärnten ebenso wie in der Seenlandschaft rund um Salzburg, im Salzkammergut oder im mystischen Waldviertel Niederösterreichs. Ob eleganter Shuttle-Service

Wie schmecken lauwarmer FjordLachs auf marinierten Artischocken und gefüllte Zucchiniblüten auf Haubenniveau, gepaart mit beschwingten Tanzschritten und rhythmischer Live-Musik im edlen Ambiente? Das Hotel Schloss Mönchstein in Salzburg ließ die noble Tradition des „Diner Dansant“ neu aufleben und feiert jetzt ihr einjähriges Jubiläum. Zahlreiche Gourmetliebhaber tanzen seitdem mit Blick über die gesamte Stadt Salzburg gemeinsam in den Himmel hinein. Infos: Tel.: 0662/ 848555 www.monchstein.at

oder Spritztour zum Selbstfahren – die Schlossherren haben sich so manch ansprechendes Package ausgedacht, vom romantischen Gourmet-Diner bei Kerzenschein bis zum Römischen Badehaus oder wohltuenden Wellness-Anwendungen. Infos: Tel.: 06245/ 90 123 www.schlosshotels.co.at

Nicht nur Spanien, auch die Steiermark lädt ein zum Pilgern am Jakobsweg. Für Pilgeranfänger bietet Retter Reisen ein besonderes Zuckerl: Einen Pilgertag am weststeirischen Jakobsweg. Die Tagestour mit einer Gehzeit von ca. 6 Stunden eignet sich optimal als Vorbereitung für längere Pilgerreisen, für erste Erfahrungen mit dem Thema Pilgern oder einfach nur als geselliger Tagesausflug (29.09. 2012 / 06.10. 2012; ab Graz Hbf. im RETTER-Bus: 08:15 Uhr). Ingeborg Hofbauer, Pilgerbegleiterin und Buchautorin, empfiehlt die 7-tägige Pilgerwanderung am italienischen Franziskusweg: „Von La Verna nach Assisi wandern wir auf den Spuren des Heiligen und begegnen ihm in der Natur, den Kirchen, den Einsiedeleien und nicht zuletzt auch in den Menschen dieser lieblichen Region in Umbrien“ (01.10. – 07.10. 2012). Infos: Retter Reisen Tel.: 03335 3900 reisen@retter.at

Wo Schloss und Muse aufeinandertreffen

Genusserlebnisse im Montafon Das Montafon ist voller Brauchtümer und Geschichten und überrascht mit individuellen Genusserlebnissen. Auf dem neuen Themenweg Gauertaler AlpkulTour, einem der schönsten Wanderwege Vorarlbergs, warten ungewöhnliche Kunstobjekte sowie eindrucksvolle Mythen und Geschichten. Zahlreiche Gastbetriebe – vom Hotel bis zum Berggasthaus – bieten Köstlichkeiten an, die mit echKLIPP Juli 2012

ten einheimischen Zutaten auf traditionelle Art zubereitet werden. Und beim Bergkulinarium präsentieren einheimische Bauern die gastronomischen Schätze des Montafons und verraten, warum der Sura Kees (regionale Käsespezialität) das kulinarische Wahrzeichen des Tals ist. Infos: Tel.: 05556/ 722-530 www.montafon.at

Wer das Schlosshotel Szidónia im ungarischen Röjtökmuzsaj (1 h von Wien) besucht, erlebt ein Treffen mit der ganz besonderen Welt einer langsam in Vergessenheit geratenden Epoche, verspürt das Flair altehrwürdiger Zeiten, kommt gleichzeitig aber auch in den Genuss der Bequemlichkeiten der Gegenwart. Eine der Hauptattraktionen des Schlosshotels ist zweifelsohne das Szidónia-VitalBadehaus, eine Wellnessoase, die das Wiedererlangen des seelischen, körperlichen und geistigen Gleichgewichts verspricht. Das aktuelle Ange-

bot ist ein ganz besonderer Mix aus Kunst, Kultur, Kulinarik und Verwöhnung pur. Infos: Tel.: +36 (0)99/ 544-810 www.szidonia.hu 67


Bücher Damals in der Steiermark Robert Engele Styria Regional

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8 Geschichten aus der alten Steiermark erzählen – reich illustriert – über das Leben und Treiben im Land, vom geheimnisvollen Noreia der Noriker über den Ennstaler Bauernaufstand und den Prozess gegen Höllerhansl bis zum PR-Geniestreich des Admiral Tegetthoff, durch den er erst die Welt von seinem Seesieg bei Lissa überzeugen konnte. Doppelt genäht hält besser? Robert Hosner Books on Demand

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it einem reichen Fundus an Wissen und Erfahrung gewährt der Autor, der selbst jahrzehntelang an verschiedenen Kliniken Österreichs praktiziert hat, in seinem neuen Werk humorvolle wie erns­te, erschreckende wie heitere Einblicke in den ganz normalen Klinikalltag – Zwänge und Anforderungen moderner Gesundheitspolitik des 21. Jahrhunderts bleiben dabei nicht außen vor. Der Duft von Erde und Zitronen Margherita Oggero DVA

E

infühlsam, emotionsgeladen und voll Spannung ist „Der Duft von Erde und Zitronen”. Margherita Oggero entführt uns in die fast noch archaische Welt des italienischen Südens, in der ein Mädchen schließlich durch die Liebe zur Literatur den Mut findet, seinen eigenen Weg zu gehen. FBI – Die wahre Geschichte einer ­legendären Organisation Tim Weiner S. Fischer

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erühmt und berüchtigt: das FBI. Einige setzen ihre Hoffnung in den Kampf seiner „Special Agents“ gegen das organisierte Verbrechen, Korruption und Terrorismus. Andere halten es aufgrund seiner illegalen Verhaftungen, Einbrüche und Lauschangriffe für einen sinistren Staat im Staate. Doch was ist Legende, was ist Realität? Das Buch basiert u.a. auf bislang unbekannten Quellen, erhellt auf eindrucksvolle Weise dunkle Seiten der amerikanischen Geschichte und stellt die Machenschaften des FBI in einen profunden politischen Kontext. 68

Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner Kerstin Gier Lübbe

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ati ist mit Felix glücklich, aber inzwischen hat sich der Alltag in ihr Liebesleben geschlichen – und damit die Zweifel: Ist es überhaupt eine gute Idee, mit ihm alt werden zu wollen? Als sie Mathias kennen lernt und sich in ihn verliebt, wird Katis Leben plötzlich kompliziert … Ein Roman über die große Liebe und das kleine Glück. Und über die Schwierigkeiten, das Schicksal zu überlisten. Depression und Manie Christian Simhandl, Klaudia Mitterwachauer Springer Wien New York

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as Buch trägt mit vielen praktischen Hinweisen zu einem besseren Basiswissen über das Krankheitsbild Depression und Manie, therapeutische Ansätze und die Veränderung von Lebensgewohnheiten bei. Es richtet sich vor allem an Betroffene, Angehörige und deren professionelle Helfer, um den Verlauf dieser Erkrankung in Zukunft besser mitzugestalten. Grüner Star & Grauer Star Christoph Faschinger, Otto Schmut Verlagshaus der Ärzte

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ieser Ratgeber zeigt die Entstehung und den Verlauf des grünen und des grauen Stars und stellt alle Behandlungsformen dar. Zahlreiche Illustrationen dienen dem guten Verständnis dieser beiden Krankheiten. Ich und Du und Müllers Kuh und 1000 Kaffeebohnen Das große Max-Kruse-Buch Boje

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ax Kruses Gedichte und Geschichten gehören längst zu den großen deutschen Kinderbuchklassikern. In diesem Sammelband treffen wir viele seiner Figuren wieder: Kasper Lari, Löwe und seine Freunde, König Knirps, Urmel, Wutz … Christine Brands farbenfrohe Bilder verleihen ihnen allen einen völlig neuen Auftritt. Das Labyrinth von Ragusa Gisbert Haefs Page & Turner

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enedig 1538: Nach bewegten Jahren, in denen er die Mörder seiner Eltern suchte, hat sich Jakob Spengler mit seiner Frau und den gemeinsamen

Kindern ein neues Leben aufgebaut. Doch dann bringt die Flotte des osmanischen Sultans Venedigs Seehandel zum Erliegen … Tatortreiniger gesucht Nick L. Brille Bastei Lübbe

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orgens um halb zehn in Deutschland – gähnende Langeweile quer durch Betriebe, Banken und Büros. Dem kann abgeholfen werden, denn hier sind die wirklich außergewöhnlichsten Jobs: Wie wäre es mit Pornosynchronsprecher? Praktische Erfahrung wird vorausgesetzt. Oder lieber Tatortreiniger? Der Arbeitsplatz wechselt beinahe täglich. Jüdisches Burgenland: Entdeckungsreisen Christof Habres, Elisabeth Reis Metroverlag

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ie Autoren beschreiben die einzigartige Geschichte jüdischen Lebens, aber auch die ungeheuer radikale Auslöschung der jüdischen Gemeinden nach dem Anschluss. Einfühlsame Porträts von Zeitzeugen, Nachfahren jüdischer Burgenländer und engagierter Menschen führen zu den Spuren der Gegenwart. Leben mit bipolaren Störungen Peter Bräunig Trias

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wischen Todestraurigkeit und GipfelstürmerEuphorie: Ca. 4 Millionen Menschen leben auf solch einer Achterbahn der Gefühle. Es braucht oft Jahre, bis diese Störung erkannt und behandelt wird. Lesen Sie, was die modernen Therapien bieten und wie Sie zu einer passenden Behandlung finden. Schwarzbuch Menschenrechte Irene Brickner Residenz Verlag

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nhand von eindrücklichen Beispielen berichtet die Autorin über die raue Wirklichkeit bei Abschiebungen und Asylfragen, schildert skandalöse Fälle von Rassismus und zeigt, wie es um unser Recht auf Meinungsfreiheit, Arbeit und Gleichbehandlung wirklich steht. Sie spricht mit Experten über die Folgen von Traumatisierung ebenso wie Datenmissbrauch und macht deutlich, was die Politik tun muss, um garantierte Rechte im härter werdenden Kampf um Nahrung, Job und Geld zu verteidigen.

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Filme

Nationale Identität und Integration Herbert Quandt-Stiftung (Hg.) Herder

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eftige Auseinandersetzungen um Thilo Sarrazins Buch – Spott, Kritik, Zustimmung zu Präsident Nicolas Sarkozys Burka- und Romapolitik: Integration ist wieder zu einem Streitfall geworden – in Deutschland und Frankreich. Ein vergleichender Blick auf die Integrationsdebatte und auf die Migrations- und Sozialpolitik ist aufschlussreich … Siebzig Acryl, dreißig Wolle Viola di Grado Luchterhand

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ine junge Frau auf der Suche nach der verlorenen Schönheit der Welt, dem Ende des Winters und den richtigen Klamotten … Ein fulminantes Debüt, das durch die Originalität seiner Sprache besticht, die zwischen poetischer Leichtigkeit und resignierter Rotzigkeit changiert, und durch seinen Witz, der sich nicht mal von der scheinbaren Sinnlosigkeit des Lebens totkriegen lässt … Neues vom Narrenschiff Zeitgeistpädagogik Gottfried Wagner Edition Va Bene

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er letzte Teil der Narrenschiff-Trilogie: Die Bildungsreform läuft auf Grund … Mit der spitzen Feder des Karikaturisten und Satirikers nimmt Gottfried Wagner die „Besten der Besserwisser“ – die Bildungsideologen und selbsternannten Bildungsexperten – aufs Korn und landet einen Volltreffer nach dem anderen. Die Marianowicz-Methode Martin Marianowicz Arkana

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ufgrund jahrzehntelanger Erfahrung weiß Dr. Marianowicz, dass die meis­ ten Rückenbeschwerden wieder verschwinden, allein durch die Anwendung sanfter Methoden und durch richtige Bewegung. Der Autor fasst alles zusammen, was wir für einen gesunden Rü­cken wissen müssen. Waschbär Walter: Heute ist Geburtstag! Gabriela Keselman Baumhaus

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alter ist ein kluger kleiner Waschbärjunge, der zur Schule geht, spielt, schläft … nun ja, er schläft so lange, bis ihn jemand mitten im lautesten Schnarcher weckt. Jemand, der seine Hilfe braucht … KLIPP Juli 2012

Ted

Komödie

Darsteller: Mark Wahlberg, Mila Kunis, Laura Vandervoort, Seth MacFarlane, Giovanni Ribisi Regie: Seth MacFarlane

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ed ist der abgefahrenste Teddybär, der je über die Leinwand flimmerte. Ted kann sprechen, was nicht selten in kräftiges Fluchen ausartet, er säuft und kifft, was die Bärenhaut so hergibt. Das hat John Bennett nun davon, dass er sich nichts sehnlicher gewünscht hat, als dass sein Lieblingsteddybär lebendig werden soll. Jetzt hat er alle Hände voll zu tun, um diesen fellgewordenen Kindheitstraum zu bändigen …

Fotos: Mark Wahlberg, Seth MacFarlane (Universal Pictures International Austria GmbH)

Das verflixte 3. Jahr

Liebeskomödie

Kino Hasewend’s Kirchenwirt

Darsteller: Gaspard Prous, Louise Bourgoin, Joey Starr

ab 3. August, 20:15 Uhr

Regie: Frédéric Beigbeder

8552 Eibiswald 39

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arc Marronier scheint das perfekte Leben zu führen: ein gutbezahlter Job als Nightlife-Kolumnist, ein schickes Apartment in Paris und eine wunderschöne Ehefrau. Als ihn Letztere jedoch nach dem „verflixten dritten Jahr“ sitzenlässt, schreibt der gekränkte Romantiker ein scharfzüngiges Pamphlet über die Unmöglichkeit der Liebe. Nach einigen Absagen findet sich eine Verlegerin und das Buch wird, unter einem Pseudonym, zum Verkaufsschlager. Ausgerechnet da taucht die bezaubernde Alice auf und verdreht Marc gehörig den Kopf. Fotos: © 2012 PROKINO Filmverleih GmbH / Foto: Magali Bragard

Woody Allen: A Documentary Dokumentation

KIZ RoyalKino

Regie: Robert B. Weide

C. v. Hötzendorfstraße 10, Graz

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ast zwei Jahre begleitete der preisgekrönte Dokumentarfilmer Robert Weide den als notorisch scheu geltenden Allen und porträtiert in seinem Biopic einen Woody Allen, der mit großer Offenheit und seinem ganz typischen Humor den Zuschauer teilhaben lässt an seinem Leben und seiner künstlerischen Arbeit als Autor, Filme­macher, Musiker und auch Schauspieler … Fotos: B Plus Productions

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