Klipp Juli/August 2015

Page 1


Inhalt

SPOTS

Seite 14 Nach dem Abschied von Franz Voves

04 Red Bull kämpft mit kräftigem Gegenwind

Sein Fehler, seine Rache an den Genossen

08 Präsidentenschelte

beim IV-Sommerempfang

CHRONIK 09 Die Kirche feiert

mit Krautwaschl, Lackner, Pucher

10 Bud Spencer der E-Branche Fritz Gaschler hat kein Problem mit seinem 7er

COVERSTORY 12 Franz Voves

POLITIK

Sucht

Seite 28 Christian Jungwirth „Bin ein Knipser“

Sein Fehler, seine Rache

15 SP-Vize Martina Schröck

wehrt sich gegen Satire

16 Freie Fahrt für Drogendealer

Seite 30 Nikotin ist nicht das Gift

Seite 22 Schwein & Wein im Stein

Begleitstoffe sind Krebserreger

Seite 15 Martina Schröck

WERTSCHÖPFER

22 Krispel: Schwein und Wein im Vulkanstein

wehrt sich gegen Satire

Genussgut Krispel zeigt auf

HINTERGRUND 26 Massaker von Srebrenica

20 Jahre danach keine Ruhe!

KULTUR 28 Grazer Fotokünstler

C. Jungwirth: „Bin ein Knipser“

GESUNDHEIT 30 Rauchen und Krebs

Seite 16 Graz: Freie Fahrt für Dro-

Seite 34 Paul Kassecker ED BULL

Multi-Kulti und Toleranz

AUTO & MOTOR im Test: Er wirkt erwachsener

STANDARDS

Viel Gegenwind

Seite 9 Kirche feiert neuen Bischof • Gedenken an das Seite 4 ab Massaker von Srebrenica • BIOnier Roman Wilfinger • ÖAMTC-Direktor

Juli/August 2015

Lungen-Professor Wolfgang Domej: „Das Nikotin ist nicht das Gift“

32 Der neue Mazda 2 Foto: Gerd Neuhold / Sonntagsblatt

R und der Bodenbauer

gendealer

Seite 27 Marien-Kindergarten

Fernbach feiert

20 Lilly 38 Golftipps 40 Urlaubstipps 42 Bücher/Film


3 IMPRESSUM

& KLAR

Wer zahlt, darf eh rein

Medieninhaber und Herausgeber: Klipp Zeitschriften GmbH & Co KG, 8020 Graz, Friedhofgasse 20, Tel. 0316/42 60 80-0, Fax-Dw. 122 office@klippmagazin.at Officemanagement: Isabella Hasewend

Weil wir Tag für Tag hören, das Boot ist voll und Österreich droht, von Flüchtlingen überschwemmt zu werden. Es ist schwer, sich das vorzustellen, leben doch in Österreich 9,2 Millionen Menschen und da sollten 20.000 mehr im Boot doch noch Platz finden. Das Problem kann also nicht die Unterbringung sein und die Verpflegung, sondern die Tatsache, dass zu viele von den „falschen Flüchtlingen“ zu uns wollen. Allein 2014 wurden weltweit zwei Milliarden Dollar für zusätzliche Reisepässe ausgegeben, schätzt Henley & Partners. Das Beratungshaus mit Hauptsitz auf der Kanalinsel Jersey hat sich auf das Geschäft spezialisiert („Die Zeit“, Nr. 23/2015). Die Liste der Länder, wo Wohnsitze und Staatsbürgerschaften zu einer Ware geworden sind, sprich gegen entsprechend Bares zu kaufen sind, wird von Portugal angeführt. Und jetzt kommt ein Umstand, der staunen

Redaktion und Autoren: Jürgen Lehner, Isabella Hasewend, Ali Rosker, Reinhard Schuch, Michaela Vretscher, Karin Klug, Sandra Tosch, Marguerita Fuller, Elisabeth Hewson. Produktionsleitung: Isabella Hasewend Produktion: Christian Wallner, Michael Wurz Lektorat: Mag. Dr. Günter Murgg Titelseiten-Foto: Heimo Ruschitz Druck: Dorrong, Graz

lässt: Denn gleich dahinter kommt Österreich, noch vor Belgien, Malta und Zypern. Bei uns erwarten die Verantwortlichen im Innenministerium aber von den „Ich-flüchte-von-einemLand-ins-andere-Herrschaften“ Zahlungen und Investitionen in Millionenhöhe. Viele tausende haben sich den begehrten Pass erkauft und sind so zu

Österreichern geworden. Wobei keiner der Passflüchtlinge aus humanitären Gründen nachweisen muss, wie er zu seinem Geld gekommen ist, das er für eine österreichische Staatsbürgerschaft hinblättern muss. „Pecunia non olet“, waren schon die handelstüchtigen Römer froh über die Tatsache: Geld stinkt nicht. JL

Abonnentenpreise: Jahresabo: 20 Euro Zweijahresabo: 35 Euro Vertrieb: Hurtig & Flink Erscheinungsort: Graz, Verlagspostamt: 8020 Graz, P.b.b. www.klippmagazin.at Nächster Erscheinungs­termin: September 2015

Ideeller und materieller Wert Worum geht es beim Markenrecht? Wir sprechen hier von sogenannten gewerblichen Schutzrechten, also dem Schutz von geistigem Eigentum, dem Schutz von Erfindungen, Persönlichkeitsrechten, Namensrechten und auch dem Designschutz im weitesten Sinn. Je geringer die Unterscheidungskraft eines Begriffes oder eines Zeichens ist, umso schwerer ist es, den Begriff schützen zu lassen. Es ist sinnvoll, sich von einem Anwalt beraten zu lassen, in welcher Form und in welchem Umfang eine Registrierung möglich und sinnvoll ist.

stimmten Unternehmens von gleichartigen Waren oder Dienstleistungen eines anderen Unternehmens zu unterscheiden. Es gibt dabei entweder reine Wortmarken oder reine Bildmarken, aber auch die in der Praxis sehr wichtige Wort-Bild-Marke. Diese kombinierte Mischmarke besteht aus Wort- und Bildbestandteilen, wobei Zeichen und Farbe auch eine große Rolle spielen. Der Anmelder kann dabei zwischen nationaler, EU-weiter und internationaler Registrierung wählen. Die Kosten der Anmeldung sind relativ gering. Details findet man auf der Homepage des Patentamtes.

Schutz einer Marke: Was kostet das?

Gibt es einen Markenschutz auch ohne Anmeldung und Registrierung?

Die wichtigste und sicherste Möglichkeit eines Kennzeichenschutzes ist die Registrierung einer Marke durch Anmeldung beim Patentgerichtshof in Wien. Durch die Eintragung in das Markenregister wird das Kennzeichen formal geschützt. Unter dem Begriff „Marke“ versteht das Gesetz die besonderen Zeichen, die dazu dienen, zum Handelsverkehr bestimmte Waren oder Dienstleistungen eines be-

Diese Frage ist eindeutig mit „ja“ zu beantworten. Wenn ein Zeichen oder ein Name oder ein sonstiges Kennzeichen eines Unternehmens schon allgemeine Verkehrsgeltung hat, besteht ebenfalls voller Schutz für diese Marke oder dieses Kennzeichen. Eine Verkehrsgeltung liegt dann vor, wenn ein Zeichen im geschäftlichen Verkehr als Kennzeichen eines bestimmten Unternehmens oder einer be-

stimmten Ware oder Leistung angesehen wird. Das Zeichen muss also echt individualisierend wirken sowie seine Unterscheidungsfunktion erfüllen und einem bestimmten Unternehmen nach überwiegender Verkehrsauffassung zugeordnet werden. Was passiert bei Markenrechtsverletzungen? Bei der Verletzung von Markenrechten beziehungsweise bei einer Kollision von Kennzeichenrechten, wie Handelsname, Marke oder Ausstattung, kann der Betroffene, der die Meinung vertritt, in seinen Rechten verletzt worden zu sein, Unterlassungs-, Beseitigungs- und auch Schadenersatz­ ansprüche geltend machen. Verwechslungsgefahr liegt dann vor, wenn der Gebrauch eines Zeichens oder eines Namens geeignet ist, einen Irrtum über dessen Zuordnung zu einem bestimmten Unternehmen hervorzurufen. Die rechtswidrige Ausnutzung der Bekanntheit eines Zeichens oder eines Logos eines bestimmten Unternehmens für eigene Zwecke ist immer sittenwidrig und verstößt damit gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb.

Dr. Manfred Rath

Die Kanzlei Friedhofgasse 20 8020 Graz Tel.: 0316/ 7085, Fax: DW 25 law-office@rath-partner.at

www.rath-partner.at

Juli/August 2015


R 4

SPOTS

ed Bull kämpft in Spielberg mit kräftigem Gegenwind

im gesamten Formel-1-Kalender. Mit ihm sprachen wir nach dem Sieg von Nico Rosberg und getaner Arbeit. Tetsuo Bugawa arbeitet für eine große Motorsportzeitung und war auch bei der Premiere im Vorjahr dabei.

Heimische Prominenz war da, ausländische fehlte praktisch ganz. Li.: Gerhard Berger mit Niki, re.: Red-Bull-Motorchef Helmut Marko, unten: Siegi Wolf, Medienprofi Hans Mahr und Gabalier.

Und auch ein richtiges Urgestein der Formel 1 schwärmt über den Grand Prix in Spielberg: Der Frankfurter Rainer W. Schlegelmilch fotografiert seit über 50 Jahren für die Königsklasse des Motorsports und kennt alle Strecken der Welt. „Das Rennen hier hat einen ganz besonderen Charme. In den Anfangszeiten der Formel 1 hier sind wir ja noch in einem Medien-Zelt untergebracht gewesen. Das war wie eine Sauna, wenn die Sonne geschienen hat. Seitdem hat sich klarerweise vieles geändert. Die Infrastruktureinrichtungen sind top.“ Auch Rainer W. Schlegelmilch braucht keinen Wecker. Jedoch ist es in seinem Fall das Krähen eines Hahnes, von dem er geweckt wird. „Wir haben immer auf einem Bauernhof übernachtet – heute noch. Das hat einfach einen eigenen Charme.“ „Ich liebe diesen Grand Prix“, schwärmt auch Tatjana aus Sao Paulo. Sie schreibt für die zweitgrößte brasilianische Tageszeitung „Folha de Sao Paulo“. „Wir sind sieben Kollegen und haben uns zusammen

Juli/August 2015

ein Haus gemietet – nur 25 Minuten Fußweg entfernt. Das ländliche Gebiet hier ist einfach schön. Der Grand Prix hier ist etwas ganz anderes als an den ,busy places‘ wie Monte Carlo oder Melbourne.“ Nette Komplimente, doch auf den Hype mit ausverkauftem Ring und 95.000 Fans beim Comeback im Vorjahr folgt im Jahr zwei die Ernüchterung: Nur rund 60.000 Tickets fanden Käufer, noch dazu mit großzügigen Rabatten, wiewohl Red Bull in Spielberg alle Register zog, auch 50 Grid Girls in maßgeschneiderten ­Dirndln in einem eigenen Trainingslager schulte, um den Fans was zu bieten. Das „Rennen der Legenden“ sorgte für Jubel, zumal die Motoren der alten Formel-1-Boliden im Gegensatz zu den jetzigen für mächtigen Lärm sorgten. Legende Niki Laudas Resümee, ob des schwindenden Interesses und sein Image hernehmend: In der Formel 1 würden heute die echten Kerle fehlen. Nicht zuletzt kam das Pech dazu, dass beide Red Bulls auch noch um zehn Positionen weiter hinten starten mussten und keine Chance hatten, aufs Podium zu fahren. Nicht die Formel 1, sondern AC/DC mit 110.000 Besuchern war heuer der Megaseller. Doch Didi Mateschitz hat gegen den Besucherschwund schon eine „neue Medizin“ parat: Ab 2016 gibt’s die Motorrad-WM in Spielberg – mit den Schräglagen bei jedem Lauf ein echter Aufreger mit zigtausenden Fans.

Lob und Sicht der Kollegen: Tatjana (Brasilien), Tetsuo (Japan), Rainer (Deutschland) Fotos: Heimo Ruschitz

Obwohl der Hype vorbei ist, mehr als ein Gerücht: Dass Didi Mateschitz ein Interesse an Bernie Ecclestones Formel-1-Anteilen hat?

„Wecker brauche ich keinen zu stellen, weil ich von den Kuhglocken in der Früh wach werde – das ist einfach toll. Das Formel-1-Rennen in Österreich ist für mich eines der besten Rennen in der gesamten Weltmeisterschaft“, gefällt dem japanischen Kollegen Tetsuo Bugawa besonders das Ambiente, zumal man vom Mediacenter aus den ganzen Ring zwischen Wiesen und Wäldern überblickt. Dies und die perfekte Organisation gehören zu den besten

von Isabella Hasewend


SPOTS

Ein erfolgreiches Langzeitduo

Mit Steirerhilfe deutsches Profitennis aufpäppeln „Für den Edwin gilt ein Spruch nicht: ‚Der Philosoph im eigenen Land gilt nix‘“, sagt ein Bekannter, der mit Edwin Weindorfer, heute 50, beim GAK in Graz Tennis spielte, wo Weindorfer in den 80er-Jahren mit der Mannschaft sogar Staatsmeister wurde. Mit Herwig Straka hat er ja bereits 1991 die Sport- und Eventagentur „e|motion“ gegründet. Das Duo organisiert Highlights der heimischen Sportszene, wie im Tennis das Stadthallenturnier in Wien oder im Golf die Lyoness Open, und managt auch erfolgreiche (Ex-) Sportler wie Thomas Vanek, Tommy Haas, Thomas Muster oder Mirna Jukic. Nun soll Edwin Weindorfer das deutsche Profitennis wieder zur Weltgeltung führen. Graf, Stich, Becker sind ja Ikonen der gelben Filzkugel. Als Turnierdirektor des Traditionsturniers in Stuttgart hat er alles umgekrempelt. Erstmals wurde heuer auf

„Rasen à la Wimbledon“ gespielt und die Premiere war vielversprechend. Der Gewinner war Rafael Nadal. Weindorfer hofft, auch mit den Sponsormillionen von Mercedes und anderer deutscher Großunternehmen das Rasentennis in Stuttgart an jenes in Wimbledon heranzuführen.

Begonnen hat alles in Graz mit einer Landesmeisterschaft mit ganz kleinen lokalen Turnieren. Legendär wurde dann „Tennis am Dach“ mit Challenger- und später auch attraktiven Seniorenturnieren, wo auch Boris Becker und Thomas Muster aufschlugen.

In Wien, wo sein Freund Herwig Straka Turnierdirektor ist, gelang ebenfalls ein großer Sprung. Erstmals gibt’s dort ein ATP-500er-Turnier (17. bis 25. Oktober). Das Budget stieg mit dem Hauptsponsor Erste Bank von 600.000 auf 2,4 Millionen Euro. Herwig Straka: „Damit sind die Erste Bank Open die mit Abstand höchstdotierte Sportveranstaltung Österreichs und nach Madrid, Monte Carlo, Rom und Paris (indoor) das fünftgrößte Turnier in Europa.“ Wimbledonund Paris stehen nicht unter der Patronanz der ATP. Vieles, was das Langzeit-Duo angriff, hat funktioniert.

Das ist längst Vergangenheit, Graz als Turnierstadt gibt’s nicht mehr. Aber es kann ja wieder werden …

Edwin Weindorfer und Herwig Straka

Promi-Auflauf am Pogusch Das schafft nur die „Kleine“ Der „Erfinder“ und Initiator der Weinverkostung, Kollege Klaus Nöhrer, ist ja als Benzinbruder bekannt und nicht als Weinbruder.Doch die steirischen Weinbauern müssten ihm für seine Idee ein Weindeputat auf Lebenszeit geben und sein Dienstgeber dann eine Extrazulage zur Pension. Denn so viele VIPs und so viel Prominenz in Österreich auf den Pogusch zum Steirereck zu bringen, ist durch nichts zu toppen: Vom Bundespräsidenten

über Minister, Landeshauptleute, Künstler aus allen Genres, Wirtschaftsbosse jeden Kalibers, Sportstars bis hin zum scheuen Didi Mateschitz pilgern sie alle dorthin. Ein Glück, dass die „Sicherheitsfuzzis“ dabei nicht die wichtigste Rolle spielen, das Protokoll praktisch minimalistisch bleibt. Denn sonst wäre der Berg schon in St. Marein im Mürztal auf der einen Seite und in Turnau auf der anderen Seite durch Straßensperren mit martialischen Personen- und Auto

kontrollen verriegelt, würden Hubschrauber sowie Polizeipatrouillen mit Hunden das Gelände absichern. So aber heißt es dort vielfach: „Prost, dass die Gurgel net verrost.“ Es geht gemütlich zu und die Prominenz verabschiedet sich dann wieder in alle Himmelsrichtungen.

Chance für junge kreative Köpfe

Thomas Panholzer, Johann Lafer und Franz Habel

no-Geschäftsführer Franz Habel startete anlässlich des Internationalen Schinkenkulinariums der Schinkenwelt Vulcano Ursprung in Auersbach bei Feldbach einen attraktiven Wettbewerb.

Foto: Heimo Ruschitz

Beim Starkoch

Bis September können junge Kochkünstler ihre Rezepte rund um Vulcano-Schinkenspezialitäten einreichen, denn Vulca-

Dem Sieger winkt ein einwöchiges Praktikum bei Starkoch Johann Lafer auf der Stromburg. Natürlich nur in Sachen Kochen

und nicht im Umgang mit lästigen deutschen Steuerspürnasen, die den prominentesten steirischen „Koch-Export“ bekanntlich ordentlich „einzukochen“ versuchen. Aber Johann Lafer geht davon aus, dass er auch gegen die deutschen Spürnasen das richtige Kräutl finden wird können, damit die Sache ein Ende hat.

März 2015

5


6

Fotos: Gepa Pictures

SPOTS

Zwei Golfer-Paare: Szak Krameritsch mit seiner Elfi (ganz re.), Gerald Reiner Trunkl mit seiner Frau Christa.

Siegmund Birnstingl (Vorstand „Golfen mit Herz“) verfehlte den Maserati nur knapp.

Szak Krameritsch (Reifen Weichberger): „Helfen ist uns ganz wichtig.“

Michael Stöckl (Lions) und seine Tina freuen sich über den Charity-Erfolg.

55.000 Euro gespendet – Hut ab!

5

5.000 Euro sind selbst für mittlere internationale Golfturniere viel Preisgeld. Hut ab daher, was den LIONS da als Unterstützung für die gemeinnützige Stiftung „Golfen mit Herz“ gelungen ist. 55.000 Euro – „erspielt“ beim Charity-Turnier in Murstätten – konnten Stefan Moser, Obmann der „Kinderkrebshilfe

Steiermark“, übergeben werden. „Die gemeinnützige Stiftung wurde 2004 gegründet“, erzählt Szak Krameritsch von Reifen Weichberger (einer der Hauptsponsoren) und neben Stifter Siegmund Birnstingl (Immobilienprofi und „Grazetta“-Heraus­geber) bis vor zwei Jahren auch Organisator der Charity. Hunderttausende Euro sind es, die mittlerweile durch die Turniere der „Kinderkrebshilfe Steiermark“ zugutekamen. Seit zwei Jahren kümmern sich die „LIONS for Golf“ mit Michael Stöckl (Captura und Fuchs & Partner) – no na net ehrenamtlich – um die Organisation und die Sponsoren, die sich großzü-

gig zeigen: Hammerl Immobilien, Der Entfeuchter, Pirelli, BEWO Besser Wohnen, Zürich Versicherung, Wiener Städtische, Sanlas Holding, Max Küchencenter, Antenne Steiermark, C&P, Vogl + Co, Dunkler, Energie Steiermark, mibag, speetronics, Östu-Stettin, Schlögl, Bawag PSK, Quellenhotel Bad Waltersdorf, Uniqua, Jacobs, Gepa pictures, Somorphia, GolfHouse, LaFleur, onlineprint.xxl, Brauunion, Joma Fashion, inSide Einrichtungen, Wohlmuther Bad Mitterndorf, … Knapp daneben ist auch vorbei. Sieger Siegmund Birn­stingl verfehlte das Hole-in-one nur um knapp 20

Zentimeter. Der verpasste Preis: Ein Jahr einen rassigen Maserati Ghibli kostenlos fahren.

Auch Clubmanager Nicky Skeene (Golfclub Gut Murstätten) wurde gedankt.

Nepal-Hilfe „Seit vielen Jahren werden unsere Teppiche von Fa-

milien in Nepal geknüpft“, begründet Harald Geba seine Charity-Aktivitäten für die Erdbebenopfer. Bisher wurden bereits rd. 3.000 Euro – unter anderem beim Sommerfest – gesammelt. Noch bis Ende August will Harald Geba von jedem verkauften Teppich 10 % den Knüpfer-Familien in Nepal zukommen lassen. Bild: Harald Geba mit Opernstar Iris vermillion und kolumbianischen Honorarkonsul Alonso Alberto Jimenez Arboleda.

Foto: Heimo Ruschitz

Narzissenhotel im Narzissenland

N

Rektorin Christa Neuper und Honorarkonsul Rudi Roth freuen sich mit den Ausgezeichneten.

Gelebte Nachbarschaft

S

eit 2001 fördert der ungarische Honorarkonsul Senator Rudi Roth junge forschende Studierende der Karl-Franzens-Universität Graz, die sich in ihrer Diplom-/Masterarbeit dem Themenkreis Ost- oder Südosteuropa widmen. Insgesamt wurden in den letzten 15 Jahren so bereits über 220.000 Euro gestiftet. Ein wertvoller Beitrag für eine gelebte Nachbarschaft. Rektorin Christa Neuper gratulierte im Senatssaal der Karl-Franzens-Universität gemeinsam mit Landesrat Christopher Drexler und Rudi Roth den acht Stipendiaten. Ziel der Unterstützung – neben der Förderung des wissenschaftlichen

Juli/August 2015

Nachwuchses – ist, auch das Fachwissen zu Ost- und Südosteuropa weiter auszubauen, als Fundament für fruchtbare nachbarschaftliche Beziehungen und erfolgreiche Kooperationen. Die Stipendien erlauben den Studierenden, im Ausland Feldforschung und Quellenstudien zu betreiben. „Wichtig ist es, durch diese Stipendien eine Brücke zwischen Österreich und den Ländern Südosteuropas zu schlagen – nicht nebeneinander, sondern miteinander müssen wir an der Zukunft bauen! Frieden kannst du nur haben, wenn du ihn gibst!“, begründete Rudi Roth sein Engagement.

ach der Eröffnung des Narzissenbades im Dezember 2013 gibt’s nun neu auch ein Narzissenhotel mit 52 Suiten in Bad Aussee. Logischerweise badet kein Gast in „Narzissenwasser“, sondern im Solebad. Investorensprecher Richard Winkler hat seinen Wohnsitz vor Ort. Seine Familie führte lange das legendäre Café Winkler in Salzburg. Richard Winkler ist auch Präsident des Golfclubs Bad Aussee. „Unser Angebotsschwerpunkt liegt auf Medical Wellness und Kur. Es freut uns klarerweise, dass wir als ,Therme des Jahres 2015‘ in den Kategorien Wellness und Gesundheit ausgezeichnet wurden.“ Attraktiver Rahmen für die Eröffnung.

Freude bei der Schlüsselübergabe. Investorensprecher Richard Winkler dankt dem Team.


SPOTS

7

Liebe Les erinne

n und Les er!

Gabalier

„Pechmann’s Alte Ölmühle“ hilft mit Kamelen

D

ie Familie Schober in Ratschendorf hat mit 21 Tieren die größte Kamelherde Österreichs und betreibt die Buschenschank „Pechmann’s Alte Ölmühle“. Sichtlich Spaß hatten daher die Kinder des Marienkindergartens Graz bei einer Scheckübergabe für das Caritas-Projekt „Schenken mit Sinn“ an Direktor Franz Küberl. Für eine Spende in der Höhe von 375 Euro kann für eine Nomadenfamilie in Kenia ein Kamel als lebensnotwendiges Nutztier angeschafft werden. 10 Kamele können Caritasdirektor Franz Küberl – symbolisch vom lokalen Bäcker in Brot gebacken – übergeben werden. 10 Kamele, die einer Schule in Kenia dann zugutekommen und Kinder aus ärmsten Verhältnissen unterstützen werden. „Ich bin beeindruckt“, betont er, „was hier durch die Begeisterung und den Einsatz der Familie Schober an Hilfe möglich geworden ist. Natürlich verbinden die Kamele hier und in Afrika, aber die Familie Schober beweist, wie die Verbindung zwischen Menschen, die Solidarität für die ärmsten Regionen auf unserer Welt, tatkräftig gelebt wird.

Martinschitz als Pionier

I

n den neuen 2B[to be]-Videospots besticht TV-Moderatorin und Markenbotschafterin Daniela Zeller gleich doppelt: Erstens, weil sie von den Inhaltsstoffen, dem Geschmack und der Qualität der hochwertigen 2B[tobe]-Funktionsdrinks schwärmt. Und zweitens, weil der 2B[to be]-Videospot von Herbert Martinschitz in

seinem CINEVISION-Studio bereits in der neuesten 4K-Technologie (auch UHD – Ultra High Definition – genannt) produziert wurde. „Hollywood arbeitet nur noch mit dieser Technologie.“

Das Manag ement lie ß außerde Autobiogr m verlaut aphie arb baren, da eite. Tit ss Gabali Es geht d e l er an ein : V o m abei um a Flüstern er l i l n e s der Leder , was sich Z.B. hat hose. in seiner Gabalier Lederhose immer ein Für den F so abspie en Feitel all, dass lt. u n d e i n e s i T c a h s c der Mount henlampe ist, sich ainman am eingestec von Pilze kt. Berg veri n, Beeren schon ein rrt und g und Murme mal passi e z w l u t n i g e e r n en zu ern ert, und völlig Er ähren. Da nur eine schöpften s sei großherzi m ge Senner i t einer K Es habe s in habe d anne Milc ich dabei en h wieder zum Glück auf die B um ein ri eine gebr chtiges „ acht. Weiberl“ gehandelt . Ein karie rtes Tasc hentuch t dringlich rägt er i e Fans wa n der Led chelnd vo erhose, u Komponier m m sich al Leib zu h en in die lzu auf­ a l t e n . ü Und nacht ber den K der Konku s singt e opf gestü rrenz unm r l p beim t e Lederhose öglich zu wo er sei , um Abhö machen. D ne Lederh r v a e s sei ein rsuche ose auszi er der we wachsen, ehe, denn nigen Mom dass er s e i g ente, e n tlich sei ie ständi Duschen. er mit ih g trage, Dies sei r a s u o ch beim S ver­ sein Erfo chlafen u keit sein lgsgeheim nd morgen er Stimme nis und m d lichen aus, nebe ache die wir in de n dem Tes lederne M r Autobio t ä o nnlich­ steron. U graphie: nd, auch einen ext Seine für das erfah ra großen i h n ren m a ßgeschnei Latz. derte Led erhose ha t

Wenn er e inmal hei ratet, so Er möchte Gabalier unbedingt weiter, d schriftli ann nur m den Gesch it Ehever ch festha irrspüler trag. l t e n , dass er n ausräumt, schiebt, ur einmal den Kinde allergisc i r m w Monat a gen nur b h gegen W ei Fotote Tochter“ indeln is rminen sagen wir t und zu d. Das se seiner Fr Mit seine i er sich au nie „g r Autobio roße als „groß g r a er Sohn“ p h ie wolle beitragen schuldig. er seinen , in der Teil zu e „Manderln iner Gese wieder „W “ wieder llschaft eiberln“ „ M a n d e r l s n i “ n d . Wer sol und „Weib auch Conc l sich so erln“ hita Wurs nst noch t ins Sta auskennen das Ersch mmbuch ge ? Das sei einen der schrieben A . u t W o i b r freuen iographie Lederhose uns auf und holen vom Dachb schon ein oden. mal Opas

Ihr Paul Bran d, Report er

2B[to be]-Entwickler Armin Breinl mit TV-Moderatorin und Markenbotschafterin Daniela Zeller und 4K-Pionier Herbert Martinschitz (v.l.).

spri

tzen Der Leder hosenflüs t e r er Andrea klinik in s Gabalie Luzern Te r hat sic s t o steron sp h in eine sein Mana ritzen la r Spezial gement mi s ­ s e n t . . D Grund daf as teilte „Gender-W ür: Gabal uns jetzt ahnsinn“ i e r hat in de Angst, si Mit der T m grassie ch nicht estostero renden mehr als n K „Manderl“ u r wirke e Stimme, d r aber au zu fühlen rohendem ch einer . Haarausfa Verweibli man-Muske ll und de c h u ln entgeg n r g E s r e schlaffun iner en. Die K g seiner nischer K ur, für d Mountain­ ampfstier i e T e s t o e verwend steron au Gabalier et wurde, s den Hod fühle sic en spa­ sei sehr h j erfolgrei e tzt wiede ohne „Töc ch verlau r gewappn hter“ zu fen. et, um di singen un e Bundesh Schwulen d den rüc ymne weit und Lesbe k s i c htslosen er n standzu Anfeindun abgesehen halten, d gen der hätten. ie es nur auf seine Männlichk eit

Die Sicht auf die Personen blieb den Fotografen durch die Hauptdarsteller verwehrt ...

... Caritas-Präsident Franz Küberl und Irmgard Schober.

ließ sich Testoster on

außer Ran d und Ban d


8

SPOTS

Präsidentenschelte

Fotos: IV-Steiermark/Fischer

Wenn Jochen Pildner-Steinburg als Präsident der Industriellenvereinigung Steiermark zum Sommerempfang in die Grazer Messe lädt, dann kommen sie alle, die unserem Land bedeutsam sind (oder scheinen) und was zu sagen haben – aus der Politik, der Gesundheitsbranche, der Kultur, der Kunst und natürlich der Wirtschaft. Aber wie es sich gehört, gibt’s vor dem Buffet und dem Smalltalk (er dauert üblicherweise bis spät in die Nachtstunden) „geistige Nahrung“,

v.l.: Herbert Ritter (M&R Automation), Gilbert Frizberg (Hereschwerke GmbH) und Nikolaus Juhasz (BKS)

v.l.: LH Hermann Schützenhöfer, IV-Präsident Jochen Pildner-Steinburg und LH-Stv. Michael Schickhofer. v.l.: Raimund Löw (ORF-Korrespondent in Peking), Hubert Patterer (Kleine Zeitung) und Karim El-Gawhary (ORF-Korrespondent in Kairo)

die zum Nachdenken und Diskutieren führt. Die beiden ORF-Korrespondenten Raimund Löw (Peking) und Karim El-Gawhary (Kairo) plauderten mit Hubert Patterer zum Thema „Europa und Asien“. Die einen fürchten, dass Europa wirtschaftlich

überholt wird, die anderen, dass es kulturell und politisch überrannt wird. Fast schon „traditionell“ ist dann im Anschluss die „Zeugnisverteilung“ von Präsident Pildner-Steinburg an die heimische Politik mit kritischen Anmerkungen. Ob verwöhnte Entscheidungsträger und Menschen bereits verlernt haben, mit härteren Zeiten umzugehen? Ob die Politik noch das Zeug dazu hat, neue Wege zu gestalten, die Menschen mitzunehmen und die notwendigen Entscheidun-

Foto: Paramount Pictures

v.l.: Christian Purrer (Energie Steiermark AG), Hans Roth (Saubermacher), Johannes Schick (Stölzle-Oberglas)

v.l.: Gernot Pagger (IV-Steiermark), Robert Assl-Pildner-Steinburg (GAW), Thomas Gebell (AUVA-Obmann), Nina Pildner-Steinburg (GAW) und Franz Mayr-Melnhof-Saurau (Forstbetrieb)

Aufgewärmt Bei einem Wienerschnitzel oder Gulasch rümpfen Kenner die Nase, wenn sie das serviert bekommen. Der Unterschied zu frisch Gemachtem ist einfach spürbar. Das wird auch Arnold Schwarzenegger, heute 68, zu spüren bekommen. „I am back“, tönt es in seinem neuen Actionstreifen „Terminator Genisys“. Und bereits in kurzer Zeit hat die

Juli/August 2015

gen zu treffen? Der Chef und Eigentümer der GAW-Industrie-Gruppe, die weltweit tätig ist – von Indien über Brasilien, Südafrika, USA, Schweiz, Kanada, Deutschland bis China: „Ich traue es der österreichischen Bundesregierung in der derzeitigen Konstellation – aber leider auch der österreichischen Sozialpartnerschaft in der derzeitigen Verfasstheit – nicht mehr zu, die Dinge ausreichend rasch, gut und umfassend zu lösen.“

Heinz Peter Mandl (Leder & Schuh) und Franz Kerber (Steiermärkische Sparkasse)

v.l.: Bernd Meister (UniCredit Bank Austria) und Christian Knill (Knill-Gruppe)

Damentrio mit Barbara Eibinger (ÖVP-Klubchefin) und Gabriele Slamanig

Arnold Schwarzenegger bei der Premiere von „Terminator Genisys“ in Berlin

„Terminator“-Fortsetzung immerhin 150 Millionen Dollar eingespielt. Damit sind aber schon die Kosten gedeckt. Und wenn es so weitergeht, wird auch für das eigene Börserl der steirischen Eiche genügend bleiben, um seine große Familie entsprechend über Wasser zu halten. Ganz wenig von einer menschlichen Maschine, wie der „Terminator“, hat ja die steirische Eiche schon, ließ er sich doch vor knapp 30 Jahren

bereits eine künstliche Herzklappe einsetzen, die offensichtlich „nie altert“. Arnold Schwarzeneggers oft gehörter Sager auf seiner Promotion-Tour rund um die Welt: „Ich bin alt, aber nicht veraltet.“ – ­gemeint ist verkalkt. Der Film selbst: Na ja. Die Kraft anderer Action­streifen hat er nicht, aber amüsant für das Publikum ist er allemal.


9

CHRONIK

Foto: Jungwirth

Foto: steiermark.at/Frankl

Foto: Gerd Neuhold / Sonntagsblatt

Die Kirche feiert

Es war sein letzter Großauftritt als Landeshauptmann: Voves gratuliert Bischof Willi Krautwaschl.

LH Hermann Schützenhöfer, Erzbischof Franz Lackner und LH-Vize Michael Schickhofer (v.l.) bei Ehrenring-Überreichung

Pfarrer Johann Pucher gründete vor 25 Jahren die Vinzigemeinschaft Eggenberg.

Ist der neue Bischof enkerltauglich?

Eher unkonventionell: Jogger und Sturm-Fan

Er ist das „Gesicht“ von Vinzi

Es war der letzte Großauftritt von Exlandeshauptmann Franz Voves, als er dem neuen Bischof Willi Krautwaschl zu dessen Weihe im Grazer Dom gratulierte. Franz Voves trat zurück, weil sich bei der Landtagswahl am 31. Mai rund 70.000 seiner „Schäfchen“ von ihm abwandten. Also ein Abwärtstrend. Vom neuen Bischof Willi Krautwaschl wiederum erhofft sich die katholische Kirche eine Trendumkehr, also einen Aufwärtstrend. Denn die Zahl der Kirchenaustritte hat auch in der Steiermark in den letzten Jahren dramatisch zugenommen. Franz Voves in seinen Glückwünschen an Bischof Krautwaschl: „Es geht ums ‚Hinschauen und nicht ums Wegschauen‘, wie es Ihr Denkspruch ist, und Sie, Exzellenz, werden hinschauen – so wie Sie dies auch bisher an allen Stationen Ihres Lebens gemacht haben!“ Voves schloss bewegt: „Es war mir eine tiefe Freude und Ehre, am Ende meiner Wirkzeit diesen besonderen konstituierenden Akt für unsere Diözese, der so bedeutsam für die Steiermark ist, zu erleben.“ Natürlich zeigte sich Aktivkatholik LH Hermann Schützenhöfer noch euphorischer: „Ich spreche immer davon, dass Politik enkerltauglich sein muss. Und auch die Kirche ist gut beraten, diesen Grundsatz zu beherzigen. Mit diesem Bischof ist unsere Kirche jedenfalls enkerltauglich.“ Weiters meinte Schützenhöfer, Krautwaschl habe dieses hohe Amt in Demut und großem Respekt angetreten, und er wünsche Krautwaschl, dass er sich nicht vom Amt erdrücken lasse. Denn erst in absehbarer Zeit wird sich zeigen, inwieweit der als kontaktfreudig geltende neue Bischof Krautwaschl den in ihn gesetzten hohen Erwartungen gerecht werden kann. Die Bemühungen seines Vorgängers Egon Kapellari, die steirische katholische Kirche für Gläubige attraktiver zu machen, blieben bruchstückhaft.

„Ist das net der …?“, staunen die Passanten, wenn Salzburgs Erzbischof Franz Lackner schweißgebadet in Richtung Domplatz joggt – eine seiner Leidenschaften. Die zweite: Er ist und bleibt ein Sturm-Knofler. Kürzlich gab es für Franz Lackner die Ehrenring-Verleihung (seltene Auszeichnung) durch LH Hermann Schützenhöfer in der Aula der Alten Universität Graz. Außerhalb des Protokolls erhielt der „Schwoaze“ von Sturm-Präsident Christian Jauk einen Wimpel mit den Unterschriften aller Spieler.

Sein Einsatz für Hilfsbedürftige und jene am Rande der Gesellschaft, seine offene Kritik an unsozialer Politik haben Pfarrer Johann Pucher im Laufe der letzten Jahrzehnte, kann man ruhig sagen, zum „Gesicht“ der Vinzenzgemeinschaft Eggenberg gemacht. Legendär ist sein Widerstand – bis heute – gegen das Bettelverbot in Graz: Mit dem verstorbenen Emil Breisach (Foto) bettelte er mit Sitzstreik in der Herrengasse vor dem Landhaus. Die Vinzigemeinschaft leistet Pionierarbeit im Kampf gegen Armut in der Steiermark. Vor genau 25 Jahren haben zwölf junge Menschen in Graz die Vinzenzgemeinschaft Eggenberg gegründet. Von Anfang an war es ihre Absicht, hilfsbedürftigen Menschen, denen niemand hilft, oder die aus verschiedenen Gründen keine Hilfe in Anspruch nehmen, nachzugehen und alles zu tun, um ihr Leid zu verringern. In den letzten 25 Jahren wurden 38 Werke gegründet oder initiiert. Dadurch finden täglich 450 Menschen eine Unterkunft und 1300 Menschen werden mit Essen versorgt. Mittlerweile arbeiten über 700 Menschen ehrenamtlich mit. Gerade sie sind es, die in äußerst schwierigen Situationen für arme Menschen etwas weiterbringen können. Die Leistung der Vinzenzgemeinschaft Eggenberg besteht nicht nur im Betreiben von 38 Einrichtungen, sondern vor allem auch im Anstoß, den sie österreichweit für andere soziale Gruppierungen geben.

Foto: www.lopatka.at

Bevor ihn Papst Franziskus im November 2013 nach Salzburg berief, war Franz Lackner der logische Favorit für die Nachfolge von Egon Kapellari. Franz Lackner ist in St. Anna am Aigen, also im Grenzland, aufgewachsen und hat Elektriker gelernt. Erst bei seinem Einsatz als UNO-Soldat auf Zypern fasste er den Entschluss, Priester zu werden. Dem Franziskanerorden angehörend, wurde er 2002 zum Weihbischof der Diözese GrazSeckau ernannt und engagierte sich vor allem für die Kinder- und Jugendbelange. „Der Sport und die Kunst haben mir die Möglichkeit gegeben, mit jungen Menschen über ihren Glauben und das Evangelium zu sprechen“, so der ehemalige Jugend-Bischof, den mit seinem wirklichen Nachfolger Wilhelm Krautwaschl eine jahrelange Freundschaft verbindet.

Juli/August 2015


10

CHRONIK

Warum hat die Polizei ihn nicht erschossen? „Andere böse Menschen, die sowas Böses tun, erschießen sich oft selbst. Warum hat die Polizei ihn nicht erschossen?“, fragt nach der Amokfahrt ein Neunjähriger, der nicht begreifen kann, warum jemand sowas tun kann.

Messerstecherei gegeben hat. Wie ja auch Betrunkene sich oft damit verantworten, sie könnten sich an nichts mehr erinnern. Offensichtlich gibt’s im Unterbewusstsein des Menschen einen Mechanismus, „die böse Tat, das Schreckliche“ zu verdrängen.

Gibt’s eine richtige, schlüssige, für den kleinen Jungen begreifbare Antwort darauf ? Wir konnten sie nicht geben. Außer den Hinweis, dass der Mann keine Waffe in der Hand hatte, die Polizisten damit nicht bedroht waren, als sie ihn festnahmen.

Aber wer führt ein Messer mit sich, wenn er sich ins Auto setzt? Möglicherweise hat der Amokfahrer potentielle Opfer vorher nicht am Ort angetroffen. Möglicherweise stimmt es, dass er sich verfolgt fühlt, wie er sagt, und deshalb ein Messer mit sich führte.

Kindermund trifft und analysiert die Dinge instinktiv präzise: „Der ist ausgeflippt, weil’s in seiner Familie großen Streit gegeben hat.“ Darauf deuten auch die Aussagen und die Rechtfertigung des Amokfahrers hin, in dessen Erinnerung es nur eine

Es wird viele so genannte Wahrheiten geben und einen aufsehenerregenden Prozess. Alle Betroffenen und ihre Angehörigen müssen das Geschehen dann noch einmal durchleiden. Der Verteidiger wird auf eine

Wenn der Vater mit den Söhnen Da gab‘s das Vulkanland noch nicht, gab es bereits 1981 von Rohani die größte Teppichausstellung Europas auf Schloss Kornberg. In einer Zeit, in der die Händler von Orientteppichen heute aufsperren und übermorgen zu, ist der Name Rohani eine der großen Ausnahmen. Denn bereits seit mehr als 30 Jahren „besetzen“ die Rohanis über die Sommermonate Schloss Kornberg bei Feldbach und zeigen dort in ihrer Ausstellung an die 2.500 handgeknüpfte Teppiche der führenden Fair-

schuldigen Opfer viel Beistand und psychologische Hilfe benötigen, um mit diesem Grauen fertig zu werden. Der 26-jährige Amokfahrer hat sein weiteres Leben praktisch weggeworfen. Sollen wir es „bewahren“? „Ja.“ – das sollte die Antwort auf die Frage des Neunjährigen und die Äußerungen der anderen Kinder sein. Das ist die Bürde einer humanen Gesellschaft, allerdings mit dem Risiko eines ungewissen Ausgangs.

Schweigen zu Herberstein

trade-Manufakturen „Tollu“, „Mirzai“ und „Fahadia“. Eine der großen logistischen und körperlichen Herausforderungen, jetzt schon für die Söhne: Die Teppiche von Graz nach Feldbach zu bringen und dort gut sortiert auszustellen. Die Söhne Neysan und Pujan sorgen seit 2011 mit neuen Ideen und Partnermanufakturen für frischen Wind.

Der liebe Gott schaute weg, die Polizei nicht Es war an einem Vormittag, als ein bald zu Höherem berufener Geistlicher nach einem von ihm gehaltenen Gottesdienst – ein solcher ist oft kräfteraubend – mit seinem Fahrzeug auf der Heimfahrt war.

rers, der in diesem Ausmaß ganz sicher nicht auf den Konsum des Messweines zurückzuführen war. Den Beamten blieb nichts anderes übrig: Sie mussten dem Geistlichen das Weiterfahren untersagen.

Da stoppte ihn die Polizei mit dem bekannten Spruch: „Lenker- und Fahrzeugkontrolle. Führerschein und Zulassungspapiere.“ Dem Glaubensbruder schwante Schlimmes, denn es kam danach die Aufforderung, ins berühmte „Röhrl“ zu blasen. Und dieses verfärbte sich daraufhin ganz gehörig. 1,7 Promille betrug der Alkoholspiegel des Pfar-

Weil die „Brüder in Christo“ schon von ihrem Orden her dazu verhalten sind, dem anderen in der Not beizustehen, muss der zerknirschte, aber einsichtige Alkoholsünder nun längere Zeit auf dem Beifahrersitz zu seinen Gottesdiensten kutschiert werden. Beruhigend für den Alkosünder, weil er neben sich jetzt ein Schutzengerl sitzen hat.

Juli/August 2015

Affekthandlung und auf Unzurechnungsfähigkeit für seinen Mandanten plädieren, dieser dann in eine entsprechende Anstalt eingewiesen werden. Zu einer Genugtuung oder Erleichterung für die Opfer und deren Angehörige wird das nicht führen, selbst wenn er sein gesamtes weiteres Leben abgesondert von der Gesellschaft dahinlebt. Seine zwei kleinen Kinder werden irgendwann erfahren, was ihr Vater Schlimmes getan hat. Auch ihre Mutter wird angesichts dieser Tragödie und der un-

Ein Hinweis war der Auslöser dafür. Klipp wollte mit einer Anfrage im Justizministerium Informationen zur Causa Herberstein, die ja bereits Jahre zurückliegt. Der Prozess mit dem erlauchten Umfeld von Adel und Politik beschäftigte über lange Zeit die Öffentlichkeit und sorgte für Schlagzeilen. Durch die Länge des Verfahrens und die Sachverständigengutachten entstanden gewaltige Kosten. Grundsätzlich ist es nach österreichischem Recht so, dass nach einem rechtswirksamen Urteil das Gericht die Kosten festlegt und die Republik alle möglichen Maßnahmen ergreifen soll, diese einzutreiben. Dabei wird logischerweise auch auf die wirtschaftliche Situation der Betroffenen Rücksicht genommen bzw. diese einkalkuliert. Und wie erfolgreich und human die Republik da war, wollte Klipp erfahren. Sprich, wie viel von dem Geld die Gemeinschaft der Steuerzahler zurückbekommen hat. Freundlich versprach man uns im Ministerium eine Antwort, die uns dann per Mail zuging: Zu Ihrer an das Bundesministerium für Justiz gerichteten Anfrage betreffend die Entscheidung des Oberlandesgerichts Graz über eine Beschwerde der Andrea Herberstein gegen den Beschluss des Landesgerichts für Strafsachen Graz, mit dem dieser ein Anteil an den Kosten des gegen sie und andere Verur-

teilte geführten und rechtskräftig abgeschlossenen Strafverfahrens auferlegt wurde, darf ich Folgendes ausführen: Die Öffentlichkeit des Strafverfahrens ist auf das Haupt- und Rechtsmittelverfahren beschränkt (§ 12 Abs 1 StPO). Außerhalb dieses Verfahrens, insbesondere nach rechtskräftigem Abschluss desselben und – wie hier – Verbüßung der Strafe verletzt eine Auskunft über gerichtliche Entscheidungen Persönlichkeitsrechte des Verurteilten und widerstreitet dem Strafgesetz, nämlich § 113 StGB, das ist der Tatbestand „Vorwurf einer gerichtlich abgetanen strafbaren Handlung“. In dieser meiner Meinung bestätigt mich Rami im Wiener Kommentar zum StGB § 113 Rz 4. Sie können gern versuchen, die gewünschte Auskunft über den Verteidiger der Andrea Herberstein zu erhalten, das OLG wird sie nicht erteilen. MfG Caroline List, Richterin des Oberlandesgerichtes. PS: Sie kennen sich aus, lieber Leser? Na dann ist es gut. Das Folgende hat mit Herberstein, Libro oder Kartnig gar nichts zu tun, aber ist interessant. In den USA muss jeder, der das Land für immer oder längere Zeit hinter sich lässt, nachweisen, dass er dem Staat nichts mehr schuldet; ansonsten wird er daran gehindert. In Österreich gibt es eine solche Bestimmung nicht.


CHRONIK Fritz Gaschler hat kein Problem mit seinem 7er

Der Bud Spencer der Elektrobranche Bei Feiern und Festen dabei zu sein, ist das eine. Sich selbst feiern und hochleben zu lassen – das scheut der steiermarkweit bekannte Diskonter Fritz Gaschler, in diesen Wochen 70 geworden, wie der Teufel das berühmte Weihwasser. Bud Spencer ist in seinen vielen Western zu einem Kultschauspieler geworden und ähnelt stark – auch, was das Kampfgewicht in seinen besten Jahren betrifft – Fritz Gaschler. Hörbar, wenn er auftritt, schnörkellos, kräftig zugreifend, polternd, laut, aber auf der anderen Seite ein sensibler und herzerwärmender Mensch. Was bei Fritz Gaschler, der seinen 70er feiert, hinzukommt und Bud Spencer nie hatte: Blitzschnell baut er Gedankenkaskaden auf und findet für jede Lebenssituation auch den treffsicheren jüdischen Witz als Pointe dazu.

Diese seine Schnelligkeit machte ihn zum gefürchteten Gegner in der nicht weniger „schießwütigen“ Elektrobranche. Niemand beherrscht die Strategie des Diskonters so gut wie Gaschler und nützte dies für seine Kunden, aber auch für seinen Geschäftserfolg. Durch seine aggressiven Preise konnten diese ihr Geld für andere Dinge und am besten natürlich weitere Elektrogeräte bei ihm ausgeben. Das hat aber auch mit seiner sozialen Grundeinstellung zu tun, die da lautet: „Warum soll der Mensch für so a Kastl, wo ja net viel drinnensteckt, so viel zahlen?“ Mit dieser seiner Überlegung hat er die Industrie gereizt, herausgefordert, die Manager der großen Konzerne zum Schwitzen gebracht, wenn sie ihre Verkaufszahlen nicht pünktlich am Monatsende aufweisen konnten. Auch angedrohte Lieferstopps wegen Preisunterschreitung haben ihn nicht beeindruckt. Er hat den Fehdehandschuh einfach aufgenommen – wohl wissend, dass es ein Kampf

„David gegen Goliath“ ist. Er hat den Industriemanagern oft, wie er das volkstümlich ausdrückt, „die Wadl viere gerichtet“, die sein Büro verletzt, verärgert, gekränkt verlassen mussten. Doch irgendwann kam wieder die Stunde, wo man unter Zuhilfenahme von schärferen Getränken wieder Brücken zu schlagen begann. Der passionierte Vielarbeiter hat selbst lebensbedrohende Verletzungen weggesteckt und ist offensichtlich dazu bestimmt, die Extreme zu leben. Nur Mittelmaß und lauwarm – das ist nicht seine Sache. Weder beim Essen noch beim Trinken. Nicht im Geschäft, nicht in der Werbung. Nicht im Umgang mit der Finanz, den Behörden. Nicht im Umgang mit seiner Umwelt. Fad wird es ihm und seinen Freunden dabei nie. Verlässt er seine Komfortzone, dann zieht er in den Krieg, unter dem Motto: „Sei stets kampfbereit!“ Es ist eine Art, die man nicht mögen muss, aber sie lässt keinen kalt.

Ein „Langzeitdiener“ geht: Holding-Graz-Vorstandsdirektor Wolfgang Messner

11

Svetits muss warten

Sportlich läuft es für Ex-GAK-Präsident Peter Svetits gut, ist er doch mit seinem Verein in Klagenfurt in die zweite Bundesliga aufgestiegen. Weniger gut hingegen läuft es bei Gericht. Svetits hat ja die Republik Österreich geklagt, weil er sich im Jahr 2012 völlig ungerechtfertigt in Untersuchungshaft genommen sah. Veranlasst worden war das damals vom im

Die Eröffnung der sanierten Keplerbrücke wird er noch als aktiver Manager der Holding Graz im Herbst erleben; mit Jahresende geht er in Pension. „Ich habe Zeit gehabt, mich auf diesen Schritt vorzubereiten. Ganz leicht fällt er nicht, weil ich die Arbeit für die Stadt stets gern gemacht habe“, gesteht Wolfgang Messner offen. Seit November 1998 hat er als Mitglied des Vorstands der Graz AG – damals zuständig für die Finanzen und Beteiligungen – das leistungsstärkste kommunale Dienstleistungsunternehmen der Stadt mitgestaltet. In den letzten Jahren war er für die „Services“ der Holding Graz mit 900 Mitarbeitern verantwortlich. Dazu gehört die Wasser-, die Abfallwirtschaft, der Straßen- und der Grünraum. Der gelernte Betriebswirt und Doktor der sozialen Wirtschaftswissenschaften startete seine berufliche Karriere als Wirtschaftsleiter des Afro-Asiatischen Instituts in Graz in der Leechgasse, wo ihm der damalige Leiter und spätere Bischof Egon Kapellari die erste wichtige Aufgabe anvertraute. Später wechselte er dann

in die wirtschaftspolitische Abteilung der AK Steiermark, wo er, wie er selbst sagt, die Zeit nützte und ausgesprochen viel lernen konnte. Danach ging’s in die Stadt Graz, wo er das Wirtschaftsförderungsreferat übernahm und von dort ins Land wechselte als Geschäftsführer der Landes-Holding für Wirtschaftsförderung. Als der gebürtige Kärntner, 1948 geboren, im Jahr 1988 vom damaligen Bürgermeister Alfred Stingl in den Stadtrat geholt wurde, sagten ihm nicht wenige eine große und lange politische Karriere voraus. Im Jahr 1993 übernahm Wolfgang Messner dann sogar als Stadtrat das wichtige Finanzressort. Die Wahl 1998 ging für Alfred Stingl und die SPÖ nicht gut aus. Er sicherte Messner aber zu: „Du bist dabei.“ Es kam jedoch völlig anders. Stingl rettete seinen Bürgermeistersessel nur, indem er das Finanzressort der ÖVP überließ. Damals die Chance für Siegfried Nagl. Messner war damit Geschichte, auch weil die Gewerkschaft Walter Ferk als künftigen Parteichef aufbauen wollte. Ferk scheiterte dann aber Jahre später bei der Bürgermeisterwahl an

Siegfried Nagl und wurde von seiner Partei gedrängt, sich politisch zurückzuziehen. Seit damals hat die Grazer SPÖ ständig an politischer Kraft und Einfluss verloren. Von Alfred Stingl fallen gelassen, stand Wolfgang Messner 1998 praktisch auf der Straße, hatte keinen Job. „Das Ganze hat mich logischerweise sehr getroffen und ich habe lange daran gekiefelt. Dann aber sagte ich mir: ‚Es hilft nichts. Steh wieder auf.‘“ Heute ist das für ihn kein Blick zurück im Zorn, weil damit der Abschnitt seiner erfolgreichen Arbeit für die Stadtwerke AG begann.

Wolfgang Messner mit Frau und Sohn

GAK-Fall ermittelnden Staatsanwalt Johannes Winklhofer. Dieser hat Peter Svetits auf seiner Beschuldigtenliste. Und er ließ nach einem Treffen von Svetits mit der ehemaligen GAK-Geschäftsträgerin beide wegen angeblicher Verdunkelungsgefahr festnehmen. Svetits klagt nun die Republik auf Schadenersatz. Das Oberlandesgericht in Graz hat nämlich befunden, dass die Untersuchungshaft für die Ex-GAK-Geschäftsträgerin ungerechtfertigt war. Svetits klagt nun, weil er davon ausgeht, dass auch seine Festnahme – sie erfolgte ja zugleich – damit ungerechtfertigt war. Für den September war in Graz eine Verhandlung ausgeschrieben, in der Staatsanwalt Johannes Winklhofer als Zeuge aussagen hätte sollen. Nun ist es zu einem Richterwechsel gekommen, ein weiterer nominierter Richter erklärte sich befangen und es wird dauern, bis die Justiz den passenden finden wird.

Juli/August 2015

Fotos: Heimo Ruschitz (5)

Ganz leicht fällt es nicht


12

TITELSTORY

ves o V z n a Fr

Der Weichensteller machte Kritiker in der SPÖ fast stumm Mit seiner Aussage für die Landtagswahl „Bei unter 30 Prozent bin ich weg“ fesselte Franz Voves sich selbst, stürzte seine Partei in ein Dilemma und ließ die ÖVP jubeln – obwohl auch der neue Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer dramatisch verloren hatte und die ÖVP nur zweitstärkste politische Kraft im Lande ist. Seit seinem Rücktritt ist Franz Voves – nicht überraschend – vorerst

einmal abgetaucht. Beim Sommerempfang der Industriellenvereinigung, zu dem der ehemalige Sportlerkollege Präsident Jochen Pildner-Steinburg ihn eingeladen hatte, gab es ursprünglich ein „Ja, ich komme“, doch zwei Tage davor sagte er ab. Ganz sicher hätte ihm die illustre Gästeschar für seine Reformpolitik minutenlang Standing Ovations bereitet. Sein letztlich doch überraschender Total-

Tränen während seiner kurzen Abschiedsrede in der Burg

Juli / August 2015

rückzug wird Franz Voves aber nicht „schaden“. Es gibt zwar weniger, aber äußerst einflussreiche Funktionen, die er nach einer Auszeit übernehmen könnte. Zumal er auch stets auf seinen „Stallgeruch“ und die Erfahrung als Wirtschaftsmanager hingewiesen hat. Voves war ja bis vor seinem Umstieg in die Politik im Jahr 2002 einer von drei Vorstandsdirektoren der Grazer Merkur Versicherung. Man kann

davon ausgehen, dass sich Hermann Schützenhöfer mit seiner ÖVP bei Voves revanchieren wird. So „billig und problemlos“ ist noch kein Bundesland wieder „schwarz“ geworden. Sowohl in der Steiermärkischen Sparkassen AG, aber auch in der Energie Steiermark, nicht zuletzt auch in der KAGes oder in den Uni-Beiräten wird es in absehbarer

Siegerlächeln auf keinem der Gesichter …


Sehr, sehr nachdenklich: Beim seinem letzten großen Auftritt im Grazer Dom bei der Weihe des neuen Bischofs Willi Krautwaschl.

Steirische SPÖ muss ihre Wunden lecken „Die kicken uns aus der Regierung, machen eine Koalition mit der ÖVP.“ Mit diesem drohenden Szenario der Getreuen um Voves verstummten in der entscheidenden Parteivorstandssitzung am Mittwoch, den 10. Juni, beinahe die Stimmen jener, die zumindest eine Halbzeitlösung für die SPÖ als stimmenstärkste Partei verlangten und Hermann Schützenhöfer nicht für

… im Landtag schon entspannter: Bettina Vollath (re.) und Manuela Khom

fünf Jahre zum Voves-Nachfolger küren wollten. Dieses Ansinnen blockte Voves ab, weil er schon seine ramponierte persönliche Glaubwürdigkeit nicht noch mehr beschädigen lassen wollte. Denn zur Aussage „Bei unter 30 Prozent bin ich weg“ gab es noch den Voves-Sager aus dem Wahlkampf: „Er sagt, was er tut, und er tut, was er sagt.“ Und daran wollte er gemessen werden. Die Genossen, die seine dritte Kandidatur für den Landeshauptmann bejubelt hatten, die ihn zu Tränen gerührt hatte, deren Seelenzustand war

ihm in dieser entscheidenden Phase nicht wichtig. Mit seiner überstürzten, praktisch nur in wenigen Stunden getroffenen Weichenstellung hat die SPÖ zumindest für die nächsten zehn Jahre keine Chance mehr, den Landeshauptmann wieder zurückzugewinnen. Nur ein politischer Skandal könnte dies möglich machen. Die Steiermark war bis 2005 immerhin 60 Jahre ÖVP-Land gewesen. So wird die Ära von Franz Voves ein Intermezzo bleiben, auch aufgrund

LH Hermann Schützenhöfer mit seinem Vertreter Michael Schickhofer

Juli / August 2015

Fotos: Heimo Ruschitz

Zeit Personalrochaden geben. Nur Landeshauptmann Josef Krainer ist nach seinem ungewollten überstürzten Abschied – auch er verlor die Wahl im Jahr 1995 – in der Folge „abstinent“ geblieben, hat keine Funktionen mehr angestrebt und übernommen. Voves-Vorgänger als SPÖ-Parteivorsitzender Peter Schachner hingegen war viele Jahre hindurch Aufsichtsratsvorsitzender in der Energie Steiermark und Vizepräsident der Steiermärkischen Sparkasse.

13

Foto: Gerd Neuhold / Sonntagsblatt

TITELSTORY


oves Franz V

TITELSTORY

Alois Sundl muss aus ORF weichen

Beppo Muchitsch: Kritik am Vorgehen

der zunehmenden politischen Aufsplitterung der Wählerstimmen. Für die Suche nach politischen Steigbügelhaltern für die neuerliche Wahl eines ÖVP-Kandidaten zum Landeshauptmann für die Zeit nach 2018 werden Hermann Schützenhöfer und seine engsten Getreuen schon jetzt die Spur legen. Die steirische ÖVP kann das ruhig und gelassen angehen, ohne den treuen Zukunftspartner SPÖ in der Koalition zu hintergehen. Denn Hermann Schützenhöfer war als Zweiter in der Reformpartnerschaft ein mit Narben seiner politischen Vergangenheit Gezeichneter. Seine Art des Auftritts mit Voves erfolgte tatsächlich auf Augenhöhe. Michael Schickhofer hat bis jetzt schon aufgrund seines Werdegangs keine Kanten und kein wirkliches Profil als erster und kommender Mann seiner Partei. Er war Sekretär im Büro von Voves, dann wurde er auf Wunsch von Voves auch Nationalratsabgeordneter, 2013 Landesrat und nun auch Landeshauptmann-Stellvertreter und künftiger SPÖ-Vorsitzender in der Steiermark. Er ist eloquent, fleißig, geht offen auf

… ebenso AK-Präsident Josef Pesserl

Unerhoffter PolitAufstieg: Doris Kampus

die Menschen zu, aber inwieweit er sie für sich begeistern kann, abseits der eigenen Partei, diese Prognose ist schwer zu stellen. Der erste Eindruck täuscht selten. Bei den gemeinsamen offiziellen Auftritten des Duos Voves/Schützenhöfer füllte jeder seine Rolle gut aus, waren die Pointen gut gesetzt. Michael Schickhofer steht zwar an der Seite von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, hat seinen Platz aber noch nicht gefunden, wirkt eher noch wie ein „Edel-Statist“. Es ehrt ihn, dass er das Finanzressort übernehmen wollte und übernommen hat. Doch in diesen Tagen, wo bereits 120 Millionen Euro für das nächste Budget fehlen und das Land noch mehr sparen muss, wird er damit politisch nicht punkten können. Wie die Überbringer von politischen Hiobsbotschaften oder schlechten Nachrichten endeten – dazu genügt ein Blick in die Geschichte. Die auftrittswirksamen Ressorts in der Koalition liegen praktisch nur

Schachner (ÖGB) stimmte gegen Voves

Foto: Paul Sturm

14

im Einflussbereich der ÖVP – ob das der Tourismus, die Wirtschaft, Landund Forstwirtschaft, Wissenschaft und Forschung oder die Spitäler sind. Dem SPÖ-Regierungsteam bleiben wenig Bühnen für nachhaltige Auftritte, zumal mit Doris Kampus Franz Voves sogar eine Beamtin ins Team holte, die in politischer Arbeit keine Erfahrung hat. Die SPÖ ist denkbar schlecht aufgestellt, salopp formuliert. Die Warnungen der Gewerkschafter Pesserl, Schachner, Muchitsch und Co. taten diese aus einer gesicherten Position heraus, zielten aber ganz klar auf die politische Zukunft der steirischen SPÖ hin. Die ÖVP hat mit dem Wirtschaftsbund, dem Bauernbund und dem ÖAAB drei eigenständige Teilorganisationen, die sich öffentlich selbst bestens artikulieren können. Der SPÖ fehlt ein solches Aufmarschfeld – abgesehen von der Gewerkschaft, die auch längst nicht mehr das ist, was sie einmal war: die stärkste parteinahe, durchschlagskräftige „Kampftruppe“. Noch dazu, wo fast gebetsmühlenartig wieder-

Energie Steiermark: Voves-Chance für Aufsichtsratsspitze

holt wurde, dass Franz Voves und Hermann Schützenhöfer die Partnerschaft zumindest auf zehn Jahre angelegt hatten, erscheint die kampflose Übergabe des Landeshauptmanns von Franz Voves an Hermann Schützenhöfer auch als späte, stille Rache an den (Wiener) Genossen und nicht nur als ein „Der Opa hat jetzt mehr Zeit für euch“-Geschenk an seine zugegeben süßen Enkelkinder.

Neuer, steirischer Landtag mit viel Frauenpower

Barbara Eibinger-Miedl

Sandra Wallner-Liebmann

Helga Kügerl

Alexandra Pichler-Jessenko

Bernadette Kerschler

Claudia Klimt-Weithaler

Cornelia Schweiner

Hedwig Staller

Andrea-Michaela Schartel

Sabine Jungwith

Liane Moitzi

Helga Ahrer

Gabriele Kolar

Michaela Grubesa

Sandra Krautwaschl

Renate Bauer

Barbara Riener

Juli / August 2015


POLITIK

15

„Stellen 2017 BürgermeisterAnspruch“ Auf die Klipp-Frage. Stellen Sie 2017 den Bürgermeisteranspruch? Martina Schröck: „Es ist natürlich unser Ziel, dass Graz, das ja eine lange sozialdemokratische Tradition hat, auch wieder in diese Tradition zurückkehren kann und dass die Sozialdemokratie wieder den Bürgermeister oder die Bürgermeisterin stellt.“ Eine mutige Ansage, stellt die Grazer SPÖ derzeit (2003: 15) doch nur sieben der 48 Mandate – ÖVP (17), KPÖ (10), FPÖ (7), Grüne (6), Piraten (1). „Mein Ziel ist es, bei der Wahl 2017 den Abwärtstrend der SPÖ in Graz zu stoppen und an einem Wahlsonntag wieder zu feiern“, so SPÖ-Vizebürgermeisterin Martina Schröck. Dieser sei durch interne Kampfabstimmungen und Lagerbildung ausgelöst worden und mittlerweile sei durch eine Personal- und Strukturreform die Grazer Partei wieder auf einem besseren Weg, so die SPÖ-Parteichefin. Beim Parteitag im Herbst geht sie davon aus, dass sie „die einzige Kandidatin“ ist.

In E-Mails wurden wir unter anderem mit dem Vorwurf sexistischer Schreibweise konfrontiert. In der Folge kam es zu einem Gespräch mit Schröck, in dem sie sich als Feministin bezeichnete (sie ist ja auch Frauenstadträtin) und ihre Kritik kundtat: „Ich tue mir schwer, in Ihrer Kolumne den Witz zu finden. Ich behaupte, dass ich einen guten Humor habe und einen solchen auch entwickeln kann. In Ihrer Kolumne finde ich leider gar nichts Witziges. Auf was spielt diese Satire an?“ Die Klipp-Redaktion und auch Leserinnen und Leser fanden die Kolumne witzig, aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Unser Argument, dass Satire immer überzeichnet und sich auch Klischees zunutzte macht, überzeugte Schröck nicht: „Satire hat immer einen Kern, um den es geht. Diesen Kern habe ich aber in Ihrer Satire nicht erkannt. Eine Satire bezieht sich auf ein Thema, einen Missstand.“ Beim Thema Sexismus reagierte Schröck besonders empfindlich: „Für mich ist Sexismus dann gegeben, wenn eine Person auf ihre Körperlichkeit reduziert wird. Und das ist bei dieser Kolumne ganz eindeutig passiert. Also fühle ich mich betroffen. Es war für mich persönlich kränkend und gar nicht witzig, auch nicht für meinen Mann und für niemanden in meinem Umfeld. Hier wurde eine Grenze überschritten.“ Starker Tobak also, mit dem das Magazin „Klipp“ und insbesondere der Autor der Kolumne konfrontiert

wurden. Letzterer erklärte am Ende der Diskussion reumütig, dass, sollte Martina Schröck sich persönlich verletzt gefühlt haben, es ihm ein Bedürfnis sei, sich dafür zu entschuldigen. Schröck nahm die Entschuldigung an und erklärte abschließend: „Ich möchte nach meiner politischen Arbeit und meinen politischen Taten bewertet und betrachtet werden und nicht auf Basis meines Körpers.“ Die Diskussion mit Schröck war

Politiker gehören bekanntermaßen zu den besten Objekten von Satire, und das reale Geschehen in der Politik übertrifft satirische Beschreibungen meist um ein Vielfaches. Und damit meinen wir jetzt nicht Martina Schröck. Aber Politik ist mit ihren Sprechblasen und Phrasen oft so flach geworden, wie es sonst nur noch am Bügelbrett ist. Der starke Zugewinn der FPÖ bei der letzten Wahl ist ein Ergebnis dieser

Fotos: Heimo Ruschitz

Heftige Reaktionen löste eine satirische Kolumne („Schröck kein Dessous-Model“) in der letzten Ausgabe des Klipp aus, welche die Vizebürgermeisterin zum Gegenstand hatte.

Kolumnen-Autor Reinhard Schuch in der angeregten Diskussion mit Martina Schröck

für uns ein Anlass, gründsätzliche Fragen zu überdenken: Was darf Satire und wann überschreitet sie Grenzen? Gehört aber nicht gerade das Überschreiten von Grenzen zu ihren Aufgaben? Satire darf offenbar nicht, auch nicht in überzeichnender, karikierender Weise, sich sexueller Motive und Anspielungen bedienen. Gerade feministisch denkende Frauen sind hier sehr empfindlich. Aber ist das nachvollziehbar in einer Zeit, in der die Sexualisierung des Alltags von der Mode bis zu den Medien und „Vorstadtweibern“ allgegenwärtig ist und Soziologen in Bezug auf Jugendliche von einer „Generation Porno“ sprechen? Nicht dass wir diese Entwicklungen gutheißen – ganz im Gegenteil. Aber warum soll man in einer Satire nicht schreiben dürfen, dass eine Vizebürgermeisterin bei einer Dessous-Schau NICHT teilgenommen hat, obwohl sie alle körperlichen Voraussetzungen dafür besäße?

Flachheit, die eines der wichtigsten Themen unserer Zeit, nämlich die Migration, unter dem Bügelbretttuch verschwinden hat lassen. Über Politiker kann man sich also gut lustig machen. Kann man? Die Wirklichkeit ist eine Schweinerei und Satire kein Himbeersaft. Über Verfehlungen, Nichthandeln und Missstände in der Politik (nicht aller Politiker) kann Satire keinen Himbeersaft gießen. Damit ist abermals nicht Martina Schröck gemeint, wir sprechen hier allgemein. Uns geht es um folgenden Sachverhalt: So skurril, verzerrend, schlimm und ungerecht wie die Wirklichkeit (auch der Politik) kann Satire gar nicht sein. Politiker verfügen über ein dickes Fell und meist kommt Kritik bei ihnen gar nicht an. Wenn wir also die Politik schon nicht ändern können, dann sollten wir wenigstens über sie lachen. Lachen hat eine heilende Wirkung.

Schröck zu ihren Vorhaben für Graz: • Jeder Jugendliche sollte einen Ausbildungsplatz bekommen. • Bessere Rahmenbedin­ gungen für Betriebsansiedlungen. • Mehr Begegnungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum. Die Stadtplanung tut nichts dafür. Schröck nennt als Beispiel den Hauptplatz und die Herrengasse, wo sich die Menschen nicht einmal irgendwo hinsetzen und eine Pause machen können. • Es gibt auch kaum Spielmöglichkeiten für Kinder. Ein unhaltbarer Zustand. Zum Drogenverkauf auf den Straßen: „Das Problem können die Verantwortlichen nur gemeinsam lösen. Wenn jemand die geltenden Gesetze bricht, dann muss es Konsequenzen geben, und das erfolgt jetzt nur sehr bedingt.

Foto: Stadt Graz/Fischer

Satire ist kein Himbeersaft

„Wir brauchen mehr Raum für Kinder.“

Juli/August 2015


16

POLITIK

Afghanen, Tschetschenen, Schwarzafrikaner

Graz: Freie Fahrt für Drogendealer Erst kürzlich haben steirische Drogenfahnder durch die internationale Zusammenarbeit wieder einen großen Erfolg im Kampf gegen die Rauschgiftkriminalität gemeldet. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: In Graz floriert der Drogenhandel auf der Straße besser und ungestörter als je zuvor. Auch wenn da nur kleine Mengen gedealt werden, gehörte viel strenger dagegen vorgegangen. Den Straßenhandel im Bezirk Lend, im Volksgarten, in der Keplerstraße bis zum Bahnhof haben mehrheitlich Schwarzafrikaner in der Hand. Täglich ziehen zwei Dutzend von ihnen – von den Morgenstunden bis spät in die Nacht – auf Rädern ihre Runden und halten nach Kunden Ausschau. Völlig ungeniert wechseln da auf der Straße Geld und Ware den Besitzer, wissend, dass es keine wirksamen Kontrollen gibt. Unter den Dealern sind auch so genannte unbegleitete jugendliche Flüchtlinge, die dann gleichaltrige Österreicher mit dem nötigen Stoff versorgen. Mit dem nötigen Geld versorgt sie die Republik Österreich, erhalten sie doch Monate zumindest aus der „Grundversorgung“ bis zu 300 Euro für Kleidung und Quartier. Es gibt keine Konsequenzen, werden sie beim

Juli/August 2015

• sie tragen zur Gefährdung unserer Jugend bei • Polizisten sind entnervt • Als Flüchtlinge missbrauchen sie unser Asylrecht Dealen von der Polizei erwischt und angezeigt. Die größte Furcht haben die heimischen jugendlichen Konsumenten – sie müssen mit Anzeigen und sogar Strafen rechnen, werden sie beim Ankauf von Kokain oder Cannabis erwischt. Ein kleiner Wink aus dem Auto heraus und schon radelt der Schwarzafrikaner heran. Auf die Frage, was er zu verkaufen hätte, antwortet er: „Was brauchst du?“ Ich: „Was hast du?“ Er: „Du nicht wissen? Du Spaß machen!“ Er fährt wieder davon, sich umblickend, ob ich nicht doch ein Lockvogel der Polizei bin, die ihn beobachtet. Wie wir bei unseren wochenlangen Recherchen feststellen konnten, suchen die meist jugendlichen Kunden nach der Übergabe sofort das Weite, weil sie Angst vor Polizei-zugriff haben. Ganz anders die Dealer. Werden sie beobachtet, winken sie oft, wissend, dass ihnen nicht viel passieren kann. Graz ist nicht Singapur, wo Dealer und Konsumenten schon wegen

weniger Gramm Rauschgift auch zum Tode verurteilt worden sind. Anrainer Richard W.: „Früher war das nicht, jetzt fürchte ich mich mehr und mehr davor, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.“ Stadtpolizeikommandant Kurt Kemeter und der oberste Drogenfahnder Werner Jud halten dem entgegen, dass ihre Kollegen trotz der unbefriedigenden gesetzlichen Situation ihr Bestes geben. „Unser Aufwand und Einsatz ist enorm. Mit jedem Drogenverdächtigen, der aufgegriffen wird, muss eine schriftliche Niederschrift gemacht werden.“ Wenn gewünscht, müssen auch ein Anwalt und ein Dolmetscher hinzugezogen werden. Strafbar sind nur der Besitz und der Erwerb von Drogen, nicht der Eigenkonsum. Das wissen die kleinen Dealer natürlich und auch deren Kunden, die sich dann stets mit Eigenkonsum verantworten. Was passiert aber dann

mit den rund 1.400 Anzeigen in den letzten Monaten? „Darüber hat die Staatsanwaltschaft zu entscheiden.“ Aus Erfahrung weiß die Polizei, dass die meisten Verfahren als Bagatelldelikte in der Folge eingestellt werden. Auch das wissen die Dealer und noch besser ihre Hintermänner, aber auch die Tatsache, dass, wenn ein Zuwanderer oder Flüchtling straffällig wird, er sein Aufenthaltsrecht oder Asylrecht damit nicht verwirkt. Landes-polizeidirektor Josef Klamminger zeigt Verständnis für den Unmut der Bevölkerung. „Unsere Rechtsprechung ist in diesem Sinne viel zu täterfreundlich“, findet (nicht nur) FPÖ-Stadtrat Mario Eustacchio. Es fehlen die Konsequenzen. Außerdem sind die Rechtsnormen nicht befriedigend. So etwa führt die polizeiliche Erkenntnis der Drogensucht bei Jugendlichen nicht dazu, dass diese ein Hindernis bei einer Führerschein-Prüfung ist. „Erst wenn die Kinder von Politikern, Richtern oder Staatsanwälten in die Drogenszene abgleiten, dann wird dagegen konsequent vorgegangen“, meldet sich bei einem Schul-ElternAbend eine frustrierte betroffene Mutter zu Wort.


POLITIK

17

und Türken im Straßenhandel

Ihr Büro ist, wo Sie sind. Büro2go. Die Business-App.

App den downloa hr und 1 Ja gratis nutzen.

büro2go.sparkasse.at

Juli/August 2015


1 18

KOMMENTAR

Smart Meter:

Der „Online-Spion“ in der Wohnung rund um die Uhr

Tolle, faszinierende Möglichkeiten gibt es für die Energiebranche. Künftig kann auch sie die Macht der digitalen Daten nutzen. „Google“, „Apple“, „Facebook“ sind nicht mehr allein. „Google“ kauft eine Firma, die Sensoren für Wohnräume herstellt. Steigt Google in die Technik ein? Wohl nicht. Diese Sensoren liefern permanent digitale Daten, die über das Verhalten der Menschen in diesen Wohnräumen Auskunft geben. Und genau das ist die Stärke von Google: Daten sammeln und die „Macht“ dieser digitalen Daten nutzen. Mit den Sensoren ist Google in den Wohnräumen und erfährt somit sehr viel über die dort lebenden Menschen. Mit dem „Smart Meter“ (intelligenten Zähler) wird nun nicht nur das Energieverhalten beim Strom, sondern das gesamte „Lebensverhalten“ des Menschen gläsern. Warum das? Der Smart Meter misst doch nur den Stromverbrauch und soll beim Stromsparen helfen. Das ist einer der Hauptgründe für die

flächendeckende Montage, die von den Smart-Meter-Initiatoren genannt werden. Ob mit dem Smart Meter viel Strom gespart wird, das wird sich

AUS DEN AUGEN, IN DEN SINN.

Josefine F. aus dem Wohnheim Odilien-Institut für Menschen mit Sehbehinderung oder Blindheit mit Marco Angelini, Arzt und Musiker.

Juli / August 2015

erst zeigen. Aber ganz sicher ist, dass dieser intelligente Zähler jede Minute unser Verhalten aufzeichnet und speichert. Es wird lückenlos festgehalten, ob wir zu Hause, Nacht- oder Tagmenschen, sehr aktiv oder träge sind, welche Stromgeräte wir betreiben, ob wir Energieverschwender oder Energiesparer sind und so manches mehr. Damit wird das Lebensverhalten jedes Menschen sichtbar, jeder Mensch wird gläsern! Gott sei Dank gibt es den Datenschutz. Dieser schützt uns vor dem Ausspionieren. Tut dieser das wirklich? Es gelingt ja nicht einmal, die Mächtigen dieser Welt davor zu schützen. Mit der flächendeckenden Installation der Smart Meter ist es nun möglich, von allen Menschen das Lebensverhalten zu erfassen und diese Daten für den Markt zu nutzen. Dafür wurde in Österreich sogar eine Verordnung erlassen, sodass die Montage des intelligenten Zählers kaum verhindert werden kann!

supported by:

Welchen Nutzen hat dabei wohl der Stromkunde? Strom sparen? Der intelligente Zähler spart keine Kilowattstunde – das muss der Stromkunde selbst machen und das kann er ohne diesen Zähler auch! Der Stromkunde muss für den intelligenten Zähler mehr bezahlen, weil dieser um ein Mehrfaches teurer ist als der „unintelligente“ Zähler! Der Stromkunde kann mit dem intelligenten Zähler „ausspioniert“ werden!

Es ist für den Stromkunden derzeit kaum ein Nutzen erkennbar. Es bleiben somit Fragen offen: 1) Warum wird der intelligente Zähler dann überhaupt per Gesetz verordnet? Wer will das und wer hat den Nutzen? 2) Würde der intelligente Zähler den Stromkunden den großen Nutzen bringen, dann müsste dieser nicht verordnet werden, weil dann die Stromkunden „freiwillig“ diesen Zähler haben wollen würden. Für die Firmen, die diese Smart-Meter-Daten von den Kunden nutzen, eröffnen sich nun aber ganz große Möglichkeiten, neue Dienstleistungen mit dem „neuen Kundenwissen“ anzubieten. Personenschutz, Objektschutz, Energieoptimierung bei Strom, Wärme, Wasser, Geräteoptimierung, Energiebegrenzung durch Eingriff in den Verbrauch, Energieabschaltung, Preisoptimierung, gezielte Werbematerialien und vieles andere mehr können dann angeboten werden. Ist der Kunde nun einmal „gläsern“, dann weiß man, wie er lebt und was seine Vorlieben sind. Wer die „Macht“ der digitalen Daten nutzt, der wird gute Geschäfte machen. Apple, Google, Facebook – eben die großen IT-Firmen – machen es vor; und diese sind mit ihrer Geschäftsidee nun die reichsten Unternehmen der Welt!


19

Das Odilien-Institut wird e-mobil und dabei von der Energie Graz unterstützt Lokale Verankerung und soziales Engagement sind Elemente, die Energie Graz und Odilien-Institut verbinden. Die langjährige Partnerschaft wurde nun seitens der Energie Graz mit zwei Elektrofahrrädern honoriert. Soziale Verantwortung ist für die Energie Graz kein leeres Schlagwort, sondern wird anhand unterschiedlichster Projekte und Handlungen das ganze Jahr hindurch gelebt. Diese beginnt bei transparenten Verträgen, geht über faire und berechenbare Preise bis hin zur lösungsorientierten Gestaltung von Maßnahmen für Kundinnen und Kunden in persönlichen Notsituationen. Soziale Verantwortung drückt sich auch in der Kooperation mit dem Odilien-Institut aus. Damit stellt die Energie Graz als regionaler Energiedienstleister Mittel zur Verfügung, die den Menschen Hilfestellung im Arbeitsalltag bieten und ökologisch nachhaltig sind. „Eingebettet in die Unternehmensstrategie der Energie Graz, nehmen wir die soziale Verantwortung sehr ernst. Verantwortungsvolles Handeln gegenüber Mitmenschen, Mitarbeitern, im Markt und im Bereich Umwelt und Ressourcen steht bei uns im Fokus“, so die Geschäftsführer der Energie Graz Dr. Gert Heigl und MMag. Werner Ressi.

Im Gespräch mit Direktor Peter Haberer Sind Sie schon einmal mit einem E-Bike gefahren? Wenn ja, was halten Sie davon? Im Rahmen des E-Mobilitätstages der Energie Graz im Odilien-Institut im Herbst vergangenen Jahres hatte ich erstmals die Gelegenheit, mit einem E-Bike zu fahren; es war ein herrliches Gefühl. Als ich in jungen Jahren mit einem Tourenfahrrad eine Radtour von Hamburg nach Paris machte, hätte ich mir ein solches Gerät – insbesondere über die Ardennen – gewünscht.

e-mobil unterwegs

Wie werden diese beiden E-Bikes genutzt?

Initiator dieser Kooperation war die interne Arbeitsgruppe des Odilien-Institutes, die sich mit dem betrieblichen Vorschlagswesen im Allgemeinen und Themen zur Verbesserung der Ökobilanz im Haus beschäftigt. Sie hat der Geschäftsleitung den Vorschlag zur Anschaffung von zwei E-Bikes für rasche Einsätze innerhalb des Stadtgebietes unterbreitet. Die Energie Graz, als langjähriger Partner hinsichtlich Strom, Gas und Fernwärme, hat diesen Vorschlag nun umgesetzt. Zwei E-Bikes wurden feierlich übergeben und für einen Monat wurde der Renault Twizy als Testfahrzeug verliehen.

Sie werden einerseits von Betreuungspersonen für Fahrten zu Ämtern, Behörden und für Einkaufsmöglichkeiten genutzt werden, andererseits werden sie aber auch auf unserem weitläufigen Gelände und den beiden Liegenschaften in Waltendorf und Stifting für unsere Haustechniker zum Einsatz kommen. In unserer Stadt, die wegen ihrer Beckenlage im Winter unter Inversionswetterlagen, Feinstaub, aber auch unter Lärmbelästigung im Verkehr zu leiden hat, ist die Forcierung der E-Mobilität ein wesentlicher ökologischer Schritt in die richtige Richtung.

Welche Rolle spielt Umweltbewusstsein für Sie? Leben Sie umweltbewusst? Umweltbewusstsein spielt für mich auch im Hinblick auf unsere künftigen Generationen eine bedeutende Rolle. Persönlich haben wir beispielsweise unser Haus weitgehend aus baubiologischen Materialien erbaut. Wir kaufen vorzugsweise biologische Nahrungsmittel aus regionaler Produktion und ich benütze für meine Fahrten innerhalb der Stadt überwiegend öffentliche Verkehrsmittel.

Wie kann Sie die Energie Graz unterstützen, umweltbewusst zu leben? Zum einen dadurch, dass die Energie Graz Strom aus erneuerbaren Energiequellen zur Verfügung stellt, und durch ihre zukunftsweisenden Investitionen in Planung und Umsetzung neuer Technologien wie z.B. Photovoltaikanlagen mit interessanten Beteiligungsmodellen im Rahmen von Private-Public-Partnership. Des Weiteren werde ich durch Energieberatung unterstützt.

Fotos: Foto Fischer

Darüber hinaus werden weiterhin gemeinsame Aktivitäten im regionalen Sozial- und Behindertenbereich stattfinden.

Wie ist Ihre Meinung zum Thema E-Mobilität?

Weitere Informationen auf www.energie-graz.at

Anzeige

Juli/August 2015


20

LILLY

LILLY LOTTERBLUME

• Herkules-Aufgabe für Schickhofer • Das Wort Reformen macht Wähler scheu

Hallo, meine Lieben! Das waren schon aufregende Wochen tallierung von Michael Schickhofer als Buchmann (Wirtschaft, Tourismus), jeden Tag was Neues bieten – etwas seit der Landtagswahl Ende Mai und „Schützenhöfer-Beiwagerl“ gerettet. Seitinger (Landwirtschaft, Wohnbau), zum Spielen, zum Naschen –, also Ich weiß nicht, ichimmer weiß nicht, Koisschöne in derÜberraschung, einst skandalgebeutelso der(Spitäler, Hubert. Dem klarerweise damit sie Wissenschaft) glän- eine mein Allerliebster hat sich noch was gute Freunde hat. Die Frieda hat im- Drexler ich machen mein Allerliebten Estag gelungen sei, so der Herr mer wieder gehört, und sie geht ja in zen.noch leid tut, dass „Che- sich nicht langweilen und eventuell Mit immer der Übernahme desdie Finanznicht erfangen. Trafsoll ihnund doch das Er* da überhaupt keine Biro, sucheschnell seinesgleichen. Wer fin“ damals sangund klanglos vergessen. Ganz hat sichso der Michael einen Misslungenes gebnisster wieist einmir Hammerschlag. WasHilfe der ÖVP aus und ein, dass Grillitsch ressorts dabei. sagt „Duimmer wirst das angesichts Grünenmit E heuguteist Chancen gehabtdass hätte, vonStart der politischen Bühne abtreten wie das bei dendes Kleinsten den selbst versaut, fehlen doch sodenke er gewählt hat,Erhält er nur: vor mir Die Ute nicht überzeugt, Franzdem guten schon richtig machen …“ Unsere te noch an die schmutzigen SchlagSchützenhöfer zu folgen, schon musste. Beifast ihrem zu dem ihr Überraschungseiern ist, die die Mutti wieder 200 60er, Millionen Euro geheim, vertraut es mir nie an, auch VovesHermann dem 36-jährigen geborenen so schwer verliebt sei zeilen von früher? Und Hause die Estag hätte er daswirklich im Augeeinen gehabt.guten Nun ist für zwei Wochen Und nach wie der begeistert Wahl logi- vom Einkaufen mit nach bringt. das Budget. nicht inJüngste unserenwar besten Stunden. Nicht und Weizer damit ist es Partei auf einmal über Nacht es erwiesen klarerweise Schon Sparen scherweise Mitarbeiter gratu- auch profitabel. Zweistellige Milliovon denviele Wählern aufgenomallein, jetzt weil seine nicht gewonDienst hat,vorbei diesendamit. so rasch aus. Sie tutweil mir er so bei leid,den weil sie sich Grillitsch knapp men war Fritz lierten, aberjakeine Stimmung nenbeträge dürfe*das Land Jahr für wird – kam das weiß wohl jeder. nen hat, sondern Wetganz einmal an die Spitze zu heben. Denn auf fast wieFreundeskreis in ihrer Kindheit bei mir andem Sprung in die Landesregieauf. Da war die Trauerarbeit wichti- Jahr kassieren, und dass der steiriten in seinem praktisch den vor Landeshauptmann-Sessel hat lehnt und Schutz sucht.verloren Das tut gut, sche Stromriese Atomstrom damals noch zu fünfzehn Zeiten von ger. Ich habe mir daskeinen bewusst bis zum * einen ganzen Monatsgehalt er in rung, den nächsten zehn bis ins Netz einspeist,Seit stehe aber wissen ja,dieman kann da Waltraud Klasnic . Er und habedann damals Schluss aufgespart: derebenfalls Amokhat. Und ich sie bin diejenige, das logiJahren kaum eine Chance auf inder Erfolgsliste, nichtauch wirklich helfen,muss. sondern bereits, so erzählt Utes die Frieda, da ein Treffen fahrt GrazKois’schen fühle ich mich irgendwie scherweise mit büßen Sollkann hat er sich verbraucht. Freunddie Ganz interessant war versuchen, zu trösten. Bei uns in schreibt Biro damalssitzt, allmächtigen in der auf Steirerkrone. reagiere der Strasein – nur denke ich mir und ich möchte Otto,Zusage der im der Landhaus drückt mit alten Freundinnen und die wissen, verunsichert, derinNachbarschaft steirischen VP-Chefin gehabt, stimme gibt’s auch einiIn mein der Steiermark fast panisch, weilines keinem einfach Fall, nicht Allerliebsterdurfte in dieGerhard Politik ßeLetzteres gar nicht offenen Wunden wühlen. es noch derber aus: „Der Franz hatdie dass Draxler allerdings im Parteivorstand die Ute auswill, der wie Energie-Steierge türkische Zuwandererfamiliendem . dann seinerzeit nicht ORF-Lanmeinen Kopf viele in der ist. Die Eva war schon immer inhört Michael damit vielleicht sogar, vernarrt einen anderen und vorschlug, ohneder Gril- ganz mark-Zentrale der Und da haben desdirektor weil für Herrengasse undvon in jemandem, der Innenstadt * wir gehört, dass die witzig undwerden, mir haben ihreerGewie das Künstlern Sportlern litsch darüber zu Verantwortung informieren. Ver- danken mitdeshalb Stromhandel zu tun hat. weil sie mit ihrer Tochter kürzlich in die ÖVP-Landeshauptfrau überlebt haben, zur Politik ganz gut Waltraud gefallen: nur Fall ist, zu früh, zu viel Klasnic man ständlich, das so stimmen, zu viel rotdesto und ruhiger zu viel ein paar Meter weiter weg waren oder Türkei gereist sind,wie weilinsie dort den erklärt, umgehängt, ihnsollte möglicherweise da- Je weniger Die reagieren noch alle Trandass der Grillitsch zu guten Klasnics undschwarz den Ort wechIn Kärnten wurde er einige Minuten früher Bräutigam besser war. schlafen die Menschen mit verheizt.“ Wiewohl sich seine ce, erzählte mir dieausgesucht Ute beim haben. letzten Und Verdiensten kaum noch unter findetDenn nichts dabei, Jörg selten. Eine wirkliche Erklärung des je weniger sie wissen, wie Würstel Bekannten im Umfeld von äußerte. Micha- undORF-Landesdirektor Plauschderen in derTochter Promenade. viele Warumwird’s gehe Kois weil sie in dieser Welt aufgewachvongemacht der FPÖ.werden, In Wiendesto wurde Warum überhaupt perUnd 31. leider nie geben. Gesetze Mitarbeiter in ja den SPÖ-Büros fürch- el Schickhofer meinen, dass er die undHaider sen ist. Die war ganz freudig aufgeer Informationsdirektor unter März, trauert Biro. Franz Voves Wolfteten nach dem miesen Wahlergebnis Herkules-Aufgabe schaffen wird. besser geht es ihnen. Solange Refor- bitter finde ich auch, dass zwei Opfer gang regt, obwohl Bräutigam könnte ihm da sicher die passende von der ÖVP. Und des nichtSchüssel Reformen heißen, sind die Amokfahrers nun querschnittgefür ÖVP und SPÖ –sie sieihren haben ja mehr gar Doch Voves hätte mehr in den Ver- men Weil die Frieda gerade von Klasnic nicht je vorher gesehen hat. Wenn Antwort geben, rät die Ute dem Steinun wurde er wieder steirischer als 130.000 Stimmen verloren –, auch handlungen mit der ÖVP herausholen Österreicher für alles offen, tun sie bei lähmt sind. geredet hat. ich dann daran denke, wie niedergeHerwig Hösele war eirerkrone-Chefredakteur. Im ÜbriLandesdirektor unter dem roten ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Den hat müssen, so der Herwig. Denn mit den allem mit, rät die Eva dem Schützenschlagen unsere Jüngste jetzt ist, ner ihrer engsten Mitarbeiter und Franz Voves . gen habe dieser Oswin Kois HandLandeshauptmann ihnen der Voves noch im letzten Augen- guten und öffentlichkeitswirksamen höfer und den Kollegen. Denn Wäh- Daher wünsche ich Ihnen einen Sommer dann denke ich mir: Solche Sorgen ist, sowollen der Hubert, ein belese- ler Was zum Ausdruck schlagqualität – Eure ein Charakterzug, sind damit wie Kinder. Man muss kommt, ihnen ohne Katastrophen, Lilly Ressorts ja diesicher VP-Regierer blick mit seinem Rückzug und der Inshaben die Eltern der jungen Türkin ner Mann. Kein Wunder, dass er viel hat mir kürzlich der Josef erzählt. der heutzutage immer seltener zu nicht. über die Vorzüge und Nachteile der Dass Gerhard Draxler von seinem finden ist, will das Biro-Lob kein Demokratie, das passende Wahl- Job als Journalist was verstehen Ende nehmen. Er meint damit aber Wifi-Umfrage recht philosophiert. Doch mit einem Jüngste hoffentlich nicht den Sack voller muss und alle jene eines Besserenzeigt: scheint er ein Problem zu haben, mit Generation belehrt hat, die ihn in dergibt jeweiligen 50+ Gas Energie-Steiermark-Inserate und Das letzte Mal hat mir ja Frieda er- dem innerparteilichen demokrati- Phase die zigtausenden jener1.000 politischen GruppieUnter den Befragten sticht stärkt sowohl vonEuro dafür, welche zählt, dass der Jochen Pildner- schen Umgang. Der Hubert denkt da einrung die Krone im Laufe der letzten zweizugeordnet haben, die gerade Ergebnis besonders hervor: 20 den Mitarbeitern Steinburg, Präsident der Steiri- an die Zeit zurück, als Klasnic we- Prozent einhalb Jahre einsackeln konnte, dort an der der Macht war oder ist. Kursteilnehmer sind im Unternehmen, ätzt die Ute weiter. schen Industrie, nach Wien gehen gen der Energie Steiermark gewaltig bereits älter als 50 Jahre. Wifi-Ins- aber auch von In- Aber wer weiß, so die Ute, soll und dort als Nachfolger von In- Zoff mit Gerhard Hirschmann und titutsleiter Peter Hochegger: „Vor stitutionenvielleicht auf hat der Nachfolger von Kois eine ähnlich lockere dustriellen-Präsident Veit Sorger Herbert Paierl hatte. Hösele spiel- zehn Jahren hatten wir niemanden Dienstgeberseite Hand beim Geldausgeben, wenn’s vorgesehen ist. Und die Frieda te in dieser Auseinandersetzung dieser Christoph Biro, Chefredakteur der wahrgenommen. Altersgruppe unter unseren darum geht, vor allem für sich als meinte noch, damit wäre er neben eine wichtige Rolle. Heute bezeich- Kunden.“ Steirerkrone, zeigt immer wieder, so Die Generation 50+ hat erPerson guten zu machen. dem gut vernetzten Fritz Grillitsch, net er sich selber als „Wut-Bürger“, kannt, habedass ich man der Ute bei der letzten Tanoch eine Strecke im Dies lässt sichWind auch auf die einDenn viel will der Tarock-Runde rock-Runde beim Diskutieren am dem Bauernbundpräsidenten, der wegen der stärker werdenden Poli- Beruf versichert und mit Qualifikati- fache Formel zurückführen: Der nicht einfallen, als die UteZeit, danach zugehört, dass er von Mitarbeiter ranghöchste steirische Vertreter auf tikverdrossenheit in Österreich, und onNebentisch und Weiterbildung durchaus noch investiert seine der fragt, was dem Kois so alles der Steiermark noch immer wirklich dem Wiener Parkett. In der steiri- schließt sich dem Kreis jener an, die etwas erreichen kann. Die Aus- und Unternehmer auch Geld. Aus-gelunund gen sei. Da fielen dann Begriffe wie wenig weiß. Er kommt aus Jobs, Wien sie und Weiterbildung schen ÖVP, so erzählt die Frieda, dagegen sogar ein Volksbegehren Weiterbildung schafft keine schafft eben die VorMurkraftwerk und Photovoltaik-Anist ein Bürgerlicher im alten Sinn waren die Funktionäre arg ge- überlegen. Schon pikant. Oder per- erhöht aber die Chancen auf einen aussetzung für Fachkräfte und daran schockt, als sie nun lesen mussten, vers. Oder auch zum Schmunzeln. des Wortes, tut sich schwer mit neu- lage auf der Firmenzentrale. Doch Job. Und diese Situation wird ver- mangelt es in vielen Unternehmen. dass der Grillitsch sich von einer Hösele äußerte sich in den Medien en Entwicklungen. Daher gefallen diese Projekte sollen schon die VorStunde auf die andere total aus der im Sinne wie: „Irgendwann werden ihm auch Typen, die ihm schmei- gänger auf Schiene gebracht haben. Politik zurückzieht. Es waren auch die Regierungsparteien von uns cheln und ihn als einen der Großen für ihn die Aufregungen so arg, dass hören.“ Aber er selbst hat nicht gut und Wichtigen im Lande darstellen. Bis zum nächsten Mal, er in Graz bekanntlich wegen Herz- zugehört und die Dinge richtig ana- Mit Oswin Kois verlasse der vieler imbetrifft: Regierungsbüro leicht kompetenteste Manager die problemen ins Krankenhaus … im Fotolabor für Ausarbeitung, Fotobücher, mus-… beilysiert, allem, wasals Computer Reparieren, in Passbilder, Video-Digitalisierung und als Shop überErsatzteile, Aufrüsten und maßgeschneiderte der Grazer Burg die Fäden gezogen große Bühne, streut Biro dem Nochste. Alle, mit denen die Frieda für grazcamera.at Konfiguration Grillitsch gesprochen hat, waren hat. Denn sonst wäre die Landtags- Energie-Steiermark-Chef Rosen. wahl 2005 für Waltraud fast traurig, weil der Obersteirer Klasnic Das zeugt schon von wirklicher Service - Beratung - Service - Beratung - Service - Beratung auch in den anderen Parteien viele nicht zu einem Desaster geworden, Sachkenntnis, lästert die Ute. Was

Eure Lilly

Juli/August 2015 26

KLIPP November 2011

Fotos: Heimo Ruschitz

Wir sind für Sie da


21

„Bester Flagshipstore des Jahres“ 2015

Interessenten können ganze Einrichtungskonzepte von der Planung bis zur Umsetzung aus einer Hand erhalten: von Haustechnik, Beleuchtung und Böden bis hin zu Bäder-, Küchen- und der gesamten Innenausstattung. Das Konzept für dieses neue

Der Grundriss des Flagshipstores in U-Form teilt sich einerseits in einen Privatbereich, mit Einrichtungskonzepten zu Wohnen, Essen, Schlafen und Arbeiten, sowie andererseits in einen Objektbereich mit Muster-Hotelzimmer, Lobby, Office-Lösungen und Fensterausstellungen. Verbunden werden beide Bereiche durch einen Handwerks-Erlebnisgang, in dem die fast neunzigjährige Unternehmensgeschichte und Geheimnisse rund um das Handwerk von KAPO und NWW präsentiert werden. Die Einrichtungskonzepte bieten Inspiration für hochwertiges Wohnen, Essen, Schlafen und Arbeiten. Alle Produkte im Flagshipstore sind lediglich Beispiele und liefern Inspiration – ist doch die Stärke von KAPO, Neue Wiener Werkstätte und den Partnerbetrieben, individuelle Lösungen zu bieten. Produziert wird nur nach Kundenwunsch.

Klassische Handwerkskunst für hochwertiges Wohnen

Fotos: KAPO | Neue Wiener Werkstätte: Flagshipstore

Geboten werden am Standort Wohnkonzepte nach Maß mit der breiten Produktpalette des Herstellers: KAPO Fenster und Türen sowie Möbel und Polstermöbel der Marke Neue Wiener Werkstätte. „Unser Credo ist die Verbindung von hochwertigem Handwerk mit zeitgemäßem Design, ganz im Geiste der historischen Wiener Werkstätte“, so Karl Hans Polzhofer IV. über das Familienunternehmen.

Kompetenzzentrum stammt von der Wiener Architektengruppe BEHF.

Inspirationen fürs Wohnen

Anzeige

Rund ein Jahr nach der Eröffnung des neuen Flagshipstores am Wiener Schottenring wird das steirische Familienunternehmen KAPO dafür mit dem „Besten Flagshipstore des Jahres“ vom MÖBEL & DESIGN ­GUIDE 2015 ausgezeichnet.

BILDTEXT Gesellschafter-Trio Stefan, Karin und Karl Hans Polzhofer

Möbel und Design Guide Award: v.l. Anna del Medico, Karl Hans Polzhofer, Michael Stein

... mit prominenten Kunden: Reinhard Jesionek und Marie Christine Giuliani ...

... ORF-Moderatorin Vera Russwurm und Entertainer Mat Schuh

Neue Wiener Werkstätte Flagshipstore

Schottenring 35, 1010 Wien +43 1 406 3605 schottenring@nww.at Mo-Fr 10-19 Uhr, Sa 10-17 Uhr sowie nach Terminvereinbarung. www.kapo.co.at I www.nww.at

Juli/August 2015


22

WIRTSCHAFT

K

Fotos: Heimo Ruschitz

lingt ziemlich schräg, das mit dem „Wein“ ... stimmt aber. Denn im Genuss-Weingut Krispel in Hof bei Straden reifen der Wein und der Speck des seltenen Mangalitza-Wollschweins über Monate in Basaltsteintrögen, Letzteren umgeben erlesene Gewürze und grobes Meersalz. „B1“ ist weltweit der erste Wein in Basaltstein gelagert und ausgebaut. Das macht ihn einzigartig. Das ist auch der Erfolgsweg des Vorzeigebetriebs, der weit über die Grenzen hinaus kulinarischer Botschafter der Steiermark ist. Anton Krispel: „I hab Schlosser gelernt, war nicht vorgesehen für den Hof. Der Bruder ist weggezogen, der Vater hat mich angerufen und gesagt: ,Wir brauchen dich.‘ Das war Ende der 1980er-Jahre.“ Bereits 1990 machte er den ersten Wein. Rund 600 Flaschen. Heute sind es 220.000, die jährlich produziert werden und auch in die Schweiz, nach Liechtenstein, Deutschland, Tschechien und Japan exportiert werden. „Wir haben keine Ahnung gehabt, wo die Reise hingeht, haben aus dem Bauch heraus entschieden“, so Anton Krispel, Vater von Stefan. Eigentlich wollten er und seine Frau ihre Arbeitsplätze sichern. Damals musste sie noch in Graz als Schneiderin arbeiten, weil der Hof mit 15 Kühen, 50 Schweinen und einigen Hektar zu klein war. „Am Anfang

Ehepaar Krispel: „Haben keine Ahnung gehabt, wohin die Reise geht.“

habe ich vom Wein nix verstanden, aber dann sind alle Ideen, bis zu den Lebensmitteln, von mir gekommen, habe ich mir alles selbst angelernt.“ Zum Überleben bauten die Krispels mehrere Gästezimmer für „Urlaub am Bauernhof“ und 1993 kam dann ein kleiner Buschenschank dazu. „Der war immer bummvoll und so haben wir dann das ganze Jahr über offen gehabt.“ Als dann Sohn Stefan – zu der Zeit der jüngste steirische Weinbaumeister – 2007/2008 in den Betrieb einstieg, gab es noch einmal einen Schub. „Wiewohl es nicht immer ganz

Juli/August 2015

Schwein & Wein im Vulk Das Genussgut Krispel als Erlebniswelt einfach ist zwischen uns – den Eltern – und den Jungen“, so seine Mutter. „Aber jeder von uns lernt durch die Diskussionen dazu.“ Die Krispels verschweigen nicht, dass sie auch Lehrgeld zahlen mussten. „Man muss auch den Jungen die Chance geben, Fehler zu machen. Sonst wird nichts draus“, philosophiert der Vater. Vor wenigen Monaten hat er den Betrieb nun komplett übergeben. Seine Begründung: „Ich sehe das in der Verwandtschaft, wenn man zu spät übergibt. Denn mit 40, 45 fängt keines der Kinder mehr an zu investieren. Ich war damals auch 26.“ Nicht zuletzt diese unkonventionelle Art der Betriebsführung hob Landesrat Christian Buchmann auch bei der Aufnahme des Weinguts Kris-

Daniela, Sohn Stefan und Vater Anton Krispel, LR Christian Buchmann und Julia Kirbisser.

pel in die „Erlebniswelt Wirtschaft“ hervor. „Gerade hier kann man wieder einmal spüren, was in den Unternehmen passiert, und damit wird die Wirtschaft wirklich erlebbar und begehbar. Es ist der unternehmerische Spirit.“ Die Innovationskraft und das Innovative schaffen die Wertschöp-

fung, die Buchmann beeindruckt. Rund 1,6 Millionen Besucher haben seit dem Start im Jahr 2010 die mittlerweile 46 Unternehmen besucht, die zur „Erlebniswelt Wirtschaft“ gehören und für die Umsetzungsphase von der Steirischen Wirtschaftsförderung unterstützt werden.


23 Foto: WIGA Architektur ZT GmbH

Foto: Martina Reithofer

WIRTSCHAFT

Foto: Tino Partl PRUN Studio

Neue Projekte in Graz: In der Niesenbergergasse

V.l.: Peter Karl, Geschäftsführer ERSTE Immobilien KAG, Franz Kerber, VorstandsvorsitzenderStellvertreter Steiermärkische Sparkasse, Franz Gschiegl, Geschäftsführer ERSTE Immobilien KAG

... und in der Idlhofgasse

Steiermärkische-Kommerzchef: Investieren in Wohnprojekte

kanstein

Das ist die klare Botschaft, die Franz Kerber, Kommerzchef der Steiermärkischen Sparkasse, flankiert von den Experten Franz Gschiegl und Peter Karl (ERSTE Immobilienfonds und KAG), in Zeiten wie diesen vermittelt. In der derzeitigen Phase der Niedrig- oder Nullzinsen seien Investitionen in (leistbare) Wohnprojekte vernünftig und ein Gebot der Stunde. Die Nettorendite vor Steuer für Anlegerwohnungen bewegt sich in Graz derzeit im Topsegment zwischen 1,75 % und 2,25 % p.a., in A-Lagen zwischen 2,25 % und 3,0 % und in B- und C-Lagen zwischen 3,0 % und maximal 4,0 %. „Preistreiber der letzten Boomjahre waren zu 55 % die Grundstückspreise samt Nebenkosten, zu 25 % behördliche Auflagen und zu 20 % die Haus-

technik mit erhöhtem Anspruch an technischer Ausstattung“, ergänzt Kerber. Gefragt sind Wohnungen mit zwischen 50 und 60 Quadratmeter mit Balkon oder Terrasse und zeitgemäßen Energiestandards. Nicht überraschend: Der Erste Immobilienfonds sei dafür eine sehr gute Adresse für Anleger. Verfügt dieser doch in Graz bereits über 350 Wohnungen und weitere 360 sind in Errichtung. Das Investitionsvolumen in Graz beläuft sich damit auf rund 110 Millionen Euro. Das Portfolio des ERSTE Immobilienfonds mit einem Volumen von einer Milliarde Euro besteht zu 70 Prozent aus Wohnungen, die sich in Wien, Hamburg und Graz befinden. Die alte Weisheit – „Wer gut schlafen will, kauft Anleihen; wer

gut essen will, kauft Aktien“ – kann heute eine fatale Empfehlung sein. Für Anleger stellt sich in dieser Situation die Frage, ob es nicht vorteilhafter ist, bei der Veranlagung in Immobilien flexibler zu bleiben und über einen Immobilienfonds, wie die ERSTE Immobilien KAG, zu investieren. Man spart sich die Arbeit, die mit der laufenden Gestion einer Direktinvestition in eine Wohnung verbunden ist, und hat Profis, die verstehen, das Risiko zu streuen, und bleibt letztlich trotz Immobilieninvestition relativ liquide. Fondsanteile sind sehr viel rascher zu Geld zu machen als der Verkauf einer einzelnen Wohnung. „Der Anlagenotstand treibt Anleger zunehmend in risikoreiche Papiere; Immobilienfonds sind hier eine solide Alternative“, meint Kerber.

Geht leicht nach oben

Stefan Krispel: „Unser B1 ist weltweit einzigartig.“

Weil sich die Umsätze auf den Exportmärkten positiv entwickeln und ein Drittel der Exporteure für die kommenden zwölf Monate mit einer Umsatzsteigerung rechnet, zeigen sich WK-Präsident Josef Herk und WKO-Steiermark-Direktor Karl-Heinz Dernoscheg vorsichtig optimistisch. Es sei immer noch nicht unbedingt die große „Hurra-Stimmung“ bei den steirischen Unternehmerinnen und Unternehmern ausgebrochen, interpretiert WKO-Steiermark-Direktor KarlHeinz Dernoscheg die Ergebnisse des steirischen Konjunkturbarometers. Aber die Talsohle scheint über-

wunden zu sein, zeichnet sich doch hinsichtlich Umsatz, Investitionen und Export ein positives Erwartungsbild. Die Erwartungen liegen in der Steiermark, von wenigen Ausnahmen abgesehen, sogar über dem Bundesschnitt. Nicht zuletzt deswegen, da die Steiermark einen hohen Anteil an exportierenden Unternehmen hat. Deutliche Beschäftigungsimpulse für den steirischen Arbeitsmarkt sind allerdings auch in nächster Zeit leider nicht zu erwarten. Das WKO-Duo Herk und Dernoscheg: „Die Politik muss aber Zeichen setzen, damit es zu einer echten Verbesserung der Konjunktur kommt, weil Österreich

Fotos: Foto Fischer

Konjunkturbarometer der steirischen Wirtschaft

WK-Präsident Josef Herk (li.) und WKOSteiermark-Direktor Karl-Heinz Dernoscheg: Die große „Hurra-Stimmung“ bei den steirischen Unternehmerinnen und Unternehmern sei noch nicht ausgebrochen.

hinter der internationalen Wirtschaftsdynamik leider immer noch hinterherhinkt.“

Juli/August 2015


24

UMWELT

Gelungene Gleisdorfer Energiewende – „zentral denken“ und dezentral erzeugen!

Der Mix macht es aus

Einsamer Rekord: 38 Umweltpreise und Auszeichnungen aus, dann kommen die BiomasseAnlagen zum Einsatz, und die fossilen Energie-Erzeugungsanlagen werden als letzte in dieser Energiemixkette in Betrieb genommen. Hinzu kommt noch, dass alle „Kraftwerke“ immer mit einem optimalen Wirkungsgrad betrieben werden, dabei Kosten sparen und die Umwelt entlasten. Vernetzung der Energienetze – Optimierung der Energiewende

Der jüngste errungene Umweltpreis ist nun der „Energy Globe Austria Award 2015“. Er wurde im Mai 2015 in Linz an Feistritzwerke-STEWEAG für das Projekt „Solar Smart City Gleisdorf: Innovatives, umweltfreundliches Wohnen in einer Kleinstadt und ressourcenschonendes, kostenoptimiertes, kundenorientiertes Wassermanagement von der Quelle bis zum Wasserhahn“ übergeben. Die 38 Umweltpreise und Auszeichnungen der letzten zwei Jahrzehnte sind zum einen das sichtbare Zeichen der öffentlichen Anerkennung der vielen und langjährigen Umweltaktivitäten. Zum anderen zeigen diese Projekte große nachhaltige Wirkung, die der Gleisdorfer Bevölkerung nutzen, das Klima schützen, die Wirtschaft beleben und Gleisdorf zu einer „Solar Smart City“ gemacht haben. Feistritzwerke-STEWEAG-Geschäftsführer Walter Schiefer: „Konsequent wird der Weg mit dem Ausbau der erneuerbaren Energie von Feistritzwerke-STEWEAG und den Stadtwerken Gleisdorf seit vielen Jahren beschritten.“ Gleisdorf tut damit etwas Positives für den Klimaschutz; dabei werden aber auch die Stadt und die Bevölkerung unabhängiger von fossiler Energie, und zusätzlich wird die regionale Wirtschaft belebt! Energie (Biomas-

Juli / August 2015

se) kommt aus der Region und von der Umwelt (Sonne, Wasser, Wind, Erdwärme), die Investitionen in der Höhe von mehreren Millionen Euro in die erneuerbaren Energie-Anlagen kommen den einheimischen Betrieben zugute und es ist auch noch ein nachhaltiger regionaler Energie- und Wirtschaftskreislauf geschaffen. Das Ziel der Gleisdorfer Energiewende ist, der Bevölkerung Strom, Wärme, Warmwasser bis 2020 fast zu 100 % aus erneuerbarer Energie anzubieten. Warum nur fast? Dies deshalb, weil aus wirtschaftlichen Gründen vorerst für die Spitzenabdeckung der Wärme noch erdgasbetriebene Heizkessel verwendet werden. Ist einmal Biogas wirtschaftlich erhältlich, dann kann auch diese Wärme-Spitzenlast mit erneuerbarer Energie abgedeckt werden. Strom und Warmwasser für Gleisdorf werden aber bereits heute zu 100 % mit erneuerbarer Energie erzeugt!

ken, Erdwärmekollektoren und Erdwärmepumpen sowie Erdgas-Heizkesseln. Alle Heizanlagen sind über schnelle Datenleitungen (Lichtwellenleiter) miteinander verbunden und werden in Abhängigkeit des Verbrauches in der zentralen Energiewarte automatisch gesteuert. Die Sonnen-, Wasser- und Wind-Kraftwerke haben dabei immer den „Vorrang“. Reicht die erzeugte Energie aus diesen Anlagen mit erneuerbarer Energie nicht

Die Umweltenergien Strom, Wärme, Warmwasser werden über „intelligente Energienetze“ (Strom, Wärme, Wasser) von den dezentralen Erzeugungsanlagen zu den Kunden transportiert. Damit Strom, Wärme, Warmwasser aus erneuerbarer Energie optimal genutzt wird, sind die verschiedenen Energienetze in Gleisdorf miteinander vernetzt. Dafür gibt es eine zentrale Leitwarte, in der alle Energiedaten von Strom, Wärme, Warmwasser, Wasser zusammengeführt sind. So ist es möglich, spartenübergreifend die erneuerbare Energie einzusetzen. Mit diesem „zentralen Denken“ kann die an vielen verschiedenen Orten dezentral erzeugte Energie bestens verwertet werden. „Zentrales Denken“ der „dezentralen Erzeugung“ ist die Basis für eine erfolgreiche Energiewende!

Energiemix – Basis der Energiewende Hauptbestandteil der Gleisdorfer Energiewende ist ein Energiemix aus Sonne mit Photovoltaik- und Sonnenkollektoranlagen, Biomasse mit Pflanzenöl-Blockheizkraftwerken, Pellets-Kesseln und Hackgut-Heizkesseln, Wasser- und Windkraftwer-

Der Motor des Gleisdorfer Umweltengagements: Feistritzwerke-STEWEAG-Geschäftsführer Walter Schiefer.


HINTERGRUND/GESUNDHEIT

25

Weil Ärzte „auf dem Rücken“ der Patienten allzu oft „Kassamachen“ wollen:

80 Prozent der Operationen überflüssig

Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit. 85 Prozent aller aller Europäer haben irgendwann im Leben Rückenbeschwerden. Millionen von Rückenpatienten sind auf der Suche nach der Therapie, die ihr Leiden beendet. Die Behandlungen kosten die Krankenkassen zig Milliarden Euro jährlich. Das Kreuz mit dem Kreuz: Für etwa 60 Prozent aller Schmerzen gibt es keine fundierte Diagnose. Um die zu bekommen, müsste man den Patienten zuhören. Doch das erlaubt unser Gesundheitssystem aus Kostengründen nicht. Also frustrierte Ärzte auf der einen Seite und leidgeprüfte Patienten auf der anderen, die sich zudem im Therapie-Dschungel schnell verloren fühlen. Auf der Suche nach schneller Hilfe bei starken Schmerzen wird, gerade nach einem Bandscheibenvorfall, häufig das Hauruckverfahren angewandt: die große Operation. Und das oft aufgrund von Röntgen- oder Kernspin­aufnahmen, von denen wir wissen, dass sie nur bedingt aussagekräftig hinsichtlich Beschwerden und Ursachen der Schmerzen sind. Manchmal wird sogar präventiv operiert. Fast 230.000 Wirbelsäulenoperationen finden pro Jahr allein in Deutschland statt! Das sind viel zu viele. Dabei wird billigend in Kauf genommen, dass ein Drittel nicht den gewünschten Erfolg bringt – eine un-

vorstellbare Relation bei Knie- oder Hüftoperationen. Denn: 90 Prozent aller durch Bandscheibenvorfälle und Ähnliches hervorgerufenen Schmerzen klingen durch eine konservative Behandlung, also ohne Operation, eventuell in Verbindung mit einer Schmerztherapie, innerhalb von sechs bis zwölf Wochen ab. Keinem Patienten sollte bei einem Bandscheibenvorfall oder bei Rückenbeschwerden Angst gemacht werden, denn sie sind niemals lebensbedrohlich und heilen durch die Natur, wie alle Statistiken zeigen, oft besser ab als durch einen großen operativen Eingriff. Die Natur und die Zeit sind die größten Freunde des Patienten und die größten Feinde der Operation. Man kann zwar nicht jede Operation verhindern, aber es muss unser Ziel sein, sie auf das wirklich notwendige Minimum zu reduzieren.

Sowohl Arzt als auch Patient Martin Marianowicz weiß, wovon er spricht, und er tut dies nicht nur als Arzt, sondern selbst als leidgeprüfter Patient. Schon als junger Medizinstudent gab es für ihn die Verdachtsdiagnose eines Bandscheibenvorfalls. Er wurde auch operiert, fand sich in einer Reha-Klinik wieder und litt jahrelang danach unter permanenten Schmerzen. „Ich war richtig verzweifelt. Wenn mir ein Stück Seife in der Dusche hinunterfiel, hatte ich Probleme, mich danach zu bücken. Morgens nach dem Aufstehen brauchte ich fast eine halbe Stunde, um überhaupt gerade stehen zu können.“ Vor mehr als sieben Jahren entschloss er sich nach etlichen dramatischen Bandscheibenvorfällen, sich nicht noch einmal operieren zu lassen, sondern wählte den Weg einer konservativen Schmerztherapie, und diese wirkte. „Ich bin seit dieser Zeit schmerzfrei, treibe wieder Sport, kann mich im Liegen drehen, über lange Strecken Auto fahren und sogar Koffer für die gesamte Familie schleppen. Wenn man allerdings die Kernspin meines Rückens sieht, ist das unerklärlich. Ich sage immer, die Natur legt in den meisten Fällen den Hebel um, und niemand braucht bei akuten oder chronischen Schmerzen zu befürchten, dass es immer so bleiben wird oder er gar im Rollstuhl endet. Die Zeit und die Natur sind auf unserer Seite.“ Rückenspezialist Marianowicz entwickelte einen 5-Stufen-Plan. Die Stufe 1 besteht aus sanften Methoden (Massagen, Physiotherapie, Akupunktur, Cyropraktik und vielen anderen Spezialanwendungen). Bei Stufe 2 werden Schmerzmittelinjektionen und eine interventionelle Schmerztherapie angewendet. Stufe 3 ist eine Mikrotherapie. Dabei werden mit dem sogenannten M-Katheter Rückenprobleme zielgenau da behandelt, wo sie liegen. Auf der 4. Stufe wird Wirbelzement eingesetzt, weiters gibt es Spreizer und endoskopische Eingriffe. Die 5. Stufe ist eine Komplextherapie, die allerdings nur stationär ideal einsetzbar ist. Erst wenn all diese Behandlungsformen

keinen Erfolg bringen, ist die „große Operation“ unausweichlich. „Ich möchte hier keine bestimmte Ärztegruppe angreifen, aber letztlich bin ich nur dem Wohl meiner Patienten verpflichtet. Deshalb möchte ich auf einige Missstände hinweisen, die nicht nur dem Einzelnen, sondern auch der Gemeinschaft der Versicherten durch die so entstehenden Kosten großen Schaden zufügen können.“ Gemeinsam mit seinem hoch motivierten Team hat Mediziner Marianowicz auf der Grundlage der Erfahrung von 25 Jahren Praxis mit Tausenden Patienten, weltweitem Austausch mit Kollegen und der Auswertung internationaler Studien ein Konzept entwickelt: einen sogenannten 5-Stufen-Plan zur Behandlung, bei dem erst ganz zuletzt die Operation steht. Manchmal ist sie natürlich unumgänglich – etwa bei schwersten Verformungen oder schweren Stenosen (Verengungen des Wirbelkanals). „Dass unser Konzept funktioniert“, so der Autor, „zeigt die Tatsache, dass 80 Prozent unserer Patienten mit einer Therapie auf Stufe 1 und 2 bleiben – mit Schmerzmitteln, Physiotherapie, anderen präventiven, schmerztherapeutischen und mini­ malinvasiven Maßnahmen – und nach kurzer Zeit wieder schmerzfrei sind.“ v Quelle: Dr. Martin Marianowicz „Aufs Kreuz gelegt“ (Goldmann Arkana)

Juli/August 2015


26

HINTERGRUND

20 Jahre nach dem Massaker von Srebrenica

„Jetzt sagen Sie mir: Wer ist hier schuldig und wer unschuldig?“

20 Jahre danach bei den Gedenkfeiern in Srebrenica: Der serbische Premier Aleksandar Vucic musste – attackiert – flüchten. Eine Klipp-Rückschau. Die Fahrt nach und durch Srebrenica ist ein Trip in die Traurigkeit. Wenige Kilometer vorher durchfährt man den Ort Bratunac, eine Gemeinde, die immer serbisch dominiert war. Rein äußerlich glaubt man sich dort in einer Oase, gibt es die heile Welt, weil der Ort unversehrt durch den Krieg geblieben ist. Nur der Friedhof ist übergroß. Denn dort haben die Serben ihre Opfer beerdigt. Schon bei der Einfahrt nach Srebrenica erkennt man klar, mit welcher Brutalität sich Serben und Moslems hier bekämpft haben. Es gibt praktisch kein unbeschädigtes Gebäude, sämtliche Betriebe sind zerstört, notdürftig hat man die Häuser für die Familien bewohnbar gemacht. Die Groteske dabei: Zum Teil wohnen die Serben in jenen Häusern, die von ihren Soldaten zusammengeschossen wurden, schrieb Klipp 1996. Aber selbst voriges Jahr beim letzten Besuch wirkte die Stadt trostlos, viele Menschen noch immer deprimiert. Die Chance auf eine Arbeit ist gering. Der einzige „Lichtblick“: „Wir sind

Juli/August 2015

hier frei, müssen nicht mit Moslems zusammenleben“, bekräftigt Tatjana J., die es von Sarajevo nach Srebrenica verschlagen hat. Eines haben die Serben aber immer unmissverständlich klargemacht: „Platz für Heimkehrer gibt es in Srebrenica nicht.“ „Es ist zu viel passiert“, übersetzt die Dolmetscherin den Standpunkt des serbischen Gemeindechefs. Tiefste Verachtung ist von seiner Seite spürbar gegenüber allem, was moslemisch ist. Er will nicht direkt beantworten, was da im Sommer 1995 sich in Srebrenica zugetragen hat: „Es war Krieg, aber auch wir haben schreckliche Sachen in den Jahren 1992 und 1993 erlebt, als wir hier die Minderheit waren.“ An die 1000 Zivilisten wurden, so der orthodoxe Priester der Region, von den Moslems angeblich hingerichtet. Auch die Schwester des Bürgermeisters von Srebrenica wurde in ihrer Wohnung von moslemischen Kämpfern überfallen, vergewaltigt und

dann getötet. „Sie hat sicher nicht gegen die Moslems gekämpft, war ein friedliebender Mensch, so wie Sie“, deutet der Gemeindechef auf uns, die Besucher aus Österreich. Solche Schilderungen sind nicht neu, und sie wiederholen sich leider in den Gesprächen mit den Menschen – Kroaten, Bosniern, Moslems – immer wieder. Familienmitglieder, Freunde wurden misshandelt, ausgeraubt, geschändet, kaltblütig ermordet … Unter allen Volksgruppen waren zweifellos Täter, unter allen Opfer. Im Falle von Srebrenica waren es zweifellos die bosnischen Moslems, die dort das größte Leid erlitten. Daraufhin angesprochen versucht der serbisch-orthodoxe Priester zu relativieren: „In den Jahren 1992 und 1993 sind hunderte von serbischen Zivilisten qualvoll zu Tode gekommen, ganze Familien wurden in den Dörfern um Srebrenica ausgerottet, doch darüber hat sich die internationale Öffentlichkeit nicht sonderlich

interessiert gezeigt.“ Diese Situation war offensichtlich der Auslöser für die Revanche-Akte im Sommer 1995. Der junge Priester: „Dabei wurde einfach Rache geübt, nicht nach Opfern gezählt. Das ist meine bittere Erfahrung. Menschlichkeit, Einsicht und jeder friedliche Vermittlungsversuch haben leider keine Chance gehabt.“ Der junge Geistliche zeigt uns natürlich nicht die Felder, wo die Moslems verscharrt wurden, sondern führt uns zu den Friedhöfen in der näheren Umgebung. Gräber, Inschriften in Grabsteinen geben Zeugnis davon, dass er nicht gelogen hat. Die Soldatengräber sind auf den Friedhöfen klar erkennbar, weil sie sich meist in einem eigenen Bereich befinden. Mittlerweile reichen die Gräber bis an die Siedlungen heran. Der Gemeindechef von Srebrenica, vor dem Krieg Journalist, vor dem Grab seiner ermordeten Schwester: „Und jetzt sagen Sie mir: Wer ist hier schuldig und wer unschuldig?“


HINTERGRUND

27

Der Marien-Kindergarten in Graz und seine kleine Welt der Toleranz

Wo Erwachsene von Kindern lernen können Gleich gegenüber, dort in der Mariengasse in Graz, wo die Obdachlosen und jene am Rande der Gesellschaft zumindest einmal am Tag zu Mittag eine warme Suppe oder eine warme Speise bekommen, führen die Schwestern der Vinzigemeinschaft ihren Kindergarten. Bei unserem Besuch gibt es ein Stimmengewirr, ist es laut wie an anderen Plätzen, wo Kinder untereinander sind. Und doch fällt uns eine Besonderheit auf. Es sind die Gesichter der Kleinen und ihre Herkunft: Nordafrika, Japan, Ägypten, Indien, Asien. „Wir haben 125 Kinder aus 32 Nationen hier“, erklärt Schwester Roswitha Bauer, die Leiterin. „Aber das war nicht immer so.“ Begonnen hat alles Anfang der 90er-Jahre nach dem Jugoslawien-Krieg mit den Migranten. Sie habe damals zum ersten Mal erfahren, dass man durch Namen wissen kann, woher wer kommt. „Und die Kinder haben gesagt, ich darf mit dem und dem nicht spielen, weil der kommt von dort und dort. Ich hab gesagt: Bei uns gibt es das nicht.“ Damals entschied die Leitung des Kindergartens mit Schwester Roswitha sich für den interreligiösen und interkulturellen Dialog: „Wir wollen mit denen leben und die sollen mit uns leben und nicht neben uns.“

Heute weiß sie, dass es richtig war, sich darauf einzulassen. Kontakte mit den Kindern und den Familien über die Kinderzeit hinaus, Freundschaften zeugen davon. „Ich glaube, dass wir diese Chance wahrnehmen müssen als Christen, wir sind einfach zum Multikulti-Kindergarten geworden, obwohl ich diesen Begriff nicht mag.“ Eine Bedingung wird den Eltern schon beim Aufnahmegespräch für den Kindergarten klargemacht: „Sie müssen mit unserer katholischen Ausrichtung einverstanden sein“, sagt Schwester Roswitha. Dazu gehört, dass vor dem Essen gebetet wird, aber auch bei festlichen Anlässen. „Wir akzeptieren aber, wenn die Kinder sagen, zu Hause falten wir die Hände nicht. Was wir aber nicht zulassen, ist, dass sie stören. Kinder, die ihre Religion von zuhause gut vermittelt bekommen, finden sich damit auch ganz rasch zurecht.“ Worauf Schwester Roswitha und ihre Kollegen achten, ist, dass in einer Gruppe nicht mehr als drei Kinder einer gleichen Nationalität sind und insgesamt nicht mehr als 20 Kinder. Für das kommende Jahr gibt es mehr als 100 Anmeldungen, doch für nur 48 gibt es einen Platz. Was sie schmerzt, ist, dass erstmals kein einziges Kind darunter sein wird, das Deutsch als erste Muttersprache hat. Insgesamt

gibt es dann nur noch acht Kinder im Marienkindergarten, die Deutsch als erste Muttersprache sprechen. Dies hänge aber auch damit zusammen, dass im Bezirk Lend der Ausländeranteil in Graz an jungen Familien am höchsten ist. Wobei es starke Unterschiede gibt, wie rasch die Kinder – unterstützt von den Betreuerinnen – sich im Deutschen verbessern. Dies hänge natürlich auch mit dem Bildungsstandard im Elternhaus zusammen, im anderen Fall wieder auch mit der Herkunft. Asiaten wären von Natur aus bemühter im Lernen, allerdings auch mit starkem Druck aus dem Elternhaus. Mitentscheidend sei aber auch die Kooperationsbereitschaft der Eltern. Es könne nicht gelingen, wenn Eltern glauben, dass sie ihr Kind von sieben bis eins in den Kindergarten geben und die dann wieder nur das tun dürfen, was im Familienverbund vorgegeben ist. „Wer unsere minimalen Dinge, Vereinbarungen nicht einhält, die Kinder nicht krankmeldet, sie einige Tage ohne Erklärung vom Kindergarten fernhält, wenn wir spüren, dass das Kind im Sprachenlernen nicht weiterkommt, dann gibt’s ein Elterngespräch.“ Schwester Roswithas Grundsatz: „Es kann vieles verschieden bleiben und trotzdem können wir gemeinsam einen Weg gehen.

Schwester Roswitha: „Es kann vieles verschieden bleiben und trotzdem können wir gemeinsam einen Weg gehen.

Für Kinder sind Toleranz und Integration kein Thema. Die vertragen sich. Grundsätzlich können wir Erwachsenen ein Stück davon lernen. Toleranz heißt für mich, dass ich einen Schritt gehe und auch der andere einen Schritt auf mich zugeht. Wenn ich stehenbleibe und warte, dass der andere kommt, dann funktioniert das nicht.“ Ihre Feststellung: „Es gibt nichts, was Kinder von Natur aus trennt. Ganz egal, wo sie herkommen, wie sie ausschauen. Dass sie sich heute streiten und morgen wieder umarmen, das gehört zur Entwicklung dazu und davon können wir Erwachsenen etwas lernen.“ Schwester Roswitha selbst ist glücklich mit dem, was sie tut. Für den anderen da zu sein war schon im Elternhaus ein wichtiges Gebot. „Ich kriege so viel zurück von den Kindern und den Eltern. Das ist für mich der Platz, wo Gott mich haben will und an dem ich ganz in meiner Arbeit aufgehen kann.“

Juli/August 2015


SPOTS KULTUR

Fotos: Jungwirth

28

Markus Schirmer und Wolfram Berger als Kabarettisten: Ihre Version von „Stille Nacht, Heilige Nacht.“

Grazer Fotokünstler Christian Jungwirth

„Ich bin ein Knipser, nichts anderes“

von Hedi Grager

Der Grazer Christian Jungwirth, Jahrgang 1961, ist ein international gefragter kreativer Werbe- und Magazinfotograf. Viele Prominente standen schon vor der Linse des sympathischen Steirers mit dem markanten Gesicht: wie der verstorbene Papst Johannes Paul II., Woody Allen oder Angela Merkel.

terprüfung ab, begann für (Tages-) Zeitungen, Magazine zu arbeiten und stieg danach in die Werbefotografie ein. Bis heute hat der Fotokünstler über 20 Bücher illustriert, die „Filmmanufactur“ und die Agentur „BIG SHOT“ gegründet, ein weltweites Onlinevertriebsnetz für Bilder, Filme und Texte.

Christian Jungwirth befasste sich schon während der Schulzeit intensiv mit Fotografie. Nach der Matura meldete er das Gewerbe als freier Pressefotograf an. 1985 legte er die Meis-

Ich besuchte Christian am Grazer Opernring 12. Einst war hier ein Wachzimmer für Politessen, seit 1989 ist hier sein Atelier, und seit 2009 veranstaltet er hier – als einzige private Institution in Graz – regelmäßig Ausstellungen mit namhaften internationalen Fotografen wie: Vince Peters, Kristian Schuller, Veronique Vial, Marc Lagrange, Marco Longari, Peter Mathis oder Paolo Roversi. Der Amerikaner Greg Gorman – er gilt als einer der bedeutendsten Fotografen der Gegenwart – hatte 2011 sogar die größte Werkschau seines Lebens in Graz. Mit ihm organisierte das Atelier Jungwirth auch heuer im Juni wieder einen Workshop in Spanien.

Josef Zotter: Spontane Idee beim Fotoshooting. Mittlerweile auch international publiziert geworden.

Juli/August 2015

Schon als kleines Kind faszinierte Christian seine Instamatic-Kamera. Einfach abdrücken, mehr war aber

damals nicht möglich. „Egal, welchem Kind du so etwas in die Hand drückst, jedes wird gerne abdrücken“, lächelt er. „Ein entscheidender Punkt war für mich sicherlich, als ich zur Firmung eine Minolta-Spiegelreflexkamera bekam und merkte: ‚Hey, da kann ich ja auch etwas verändern!‘ Damit ist die Fotografie für mich spannend geworden.“ Beruf Fotograf, Hobby Schüler bezeichnet Christian diese Zeit, in der er sich als Autodidakt alles selbst beigebracht hat. „Learning by Doing, ich weiß jetzt noch alle Knöpfe von der Minolta“, schmunzelt Christian, „eine Kamera musst du im Schlaf beherrschen. Nur dann kannst du das Auge vollkommen auf das Objekt konzentrieren.“ Auf meine Frage, was für ihn ein gutes Foto ausmache, meint er nachdenklich: „Schwer zu sagen. Wenn ein Foto Emotionen weckt, wenn ich das Gefühl habe: Schade, dass ich es nicht selber gemacht habe!“ Er lacht. Das ist sicherlich das größte Kompliment, das man einem Fotografen machen kann. In der Fotografie ist es so wie in der Malerei. Es gibt viele Werke, die würde er sich nie kaufen oder nicht einmal geschenkt aufhängen wollen. Was früher im Labor geschah, das macht heute der Computer mit „Alleskönner-Programmen“. Sein

Zugang: „Wenn du wie ich von der analogen Fotografie kommst, dann bist du anders geschult. Ich bin es gewohnt, optimal zu fotografieren, sodass ich danach nicht mehr viel machen muss. Ich bin der, der Bilder oder Personen nicht wirklich verändert. Selbst in der Werbefotografie mache ich nur ganz kleine Eingriffe. Keine Retuschen, die einen 20 Jahre jünger und 10 kg leichter aussehen lassen.“ Licht war und ist für Christian ein ganz wichtiges Thema: „Auch das Nichtlicht ist schön.“ Es begeistert ihn, dass man mit den neuen Kameras auch noch fotografieren kann, wenn man beinahe nichts mehr sieht, und dennoch sensationelle Fotos bekommt. Am liebsten fotografiert er dort, wo der Ort wirkt, entweder durch seine Reduktion oder durch Überladung, sein Eigenlicht oder auch kein Licht. Ich möchte nun sein Geheimnis wissen, wie er Nichtprofis locker bekommt. Er meint etwas nachdenklich: „Sich fotografieren zu lassen ist schon eine sehr persönliche Geschichte, wo du dich bis zu einem gewissen Grad seelisch ausziehst. Da ist es ganz wichtig, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Deshalb habe ich ja kein Fotostudio im klassischen Sinne, sondern fotografiere ich in meinem Atelier, wo Wohnzimme-


SPOTS 2929 KULTUR

Bei der Ausstellung in seiner Galerie in Graz mit Greg Norman und Foto von Grace Jones.

Selbstinszenierung: „Es fehlt da ein Foto, was machen wir?“

ratmosphäre herrscht. Das war mir ganz wichtig. Und natürlich spielen Erfahrung und ein bisschen Psychologie eine Rolle.“ Eine Herausforderung ist für Christian Jungwirth, wenn ein Kunde sagt, er sei nicht fotogen. Sein entwaffnender Konter: „Fein, denn einen fotogenen Menschen zu fotografieren ist langweilig, und das bringt eh jeder zusammen.“ Eine wichtige Stütze ist seine langjährige Mitarbeiterin Birgit Enge. „Wir sind ein eingespieltes Team, schon seit 20 Jahren. Birgit hat schon in der analogen Zeit gewusst, was sie zu machen hat, und betreut meine Kunden als Stylistin und Visagistin.“ Sehr sympathisch verrät Christian, dass ihm heute Jobs noch Bauchweh bereiten können, kein Job für ihn reine Routine ist. „Weißt du, es ist natürlich schön, wenn dir jemand sagt, dass ihn noch nie jemand so toll fotografiert hat wie du und er sich schon auf das nächste Foto freut. Gleichzeitig macht es mir großen Druck, diese große Erwartungshaltung wieder zu erfüllen.“

bringt, was natürlich lustiger wäre“, stellt er noch klar. Aber es ist ihm wichtig, diese Ausstellungen in seiner Stadt Graz zu machen. Ermöglicher ist er auch für viele junge engagierte Leute, denen er sein Labor, seine Geräte und auch sein Know-how zur Verfügung stellt.

www.atelierjungwirth.com/ www.christianjungwirth.com www.bigshot.at

Schauspielerin Eva Prosek als „Maria“

Foto: Werner Kmetitsch

Foto: Werner Kmetitsch

Christian über sich selbst: „Ich betrachte mich als Ermöglicher, ich bin ein Knipser, nichts anderes. Ich bin auch kein Galerist im klassischen Sinne. Ich ermögliche vielen internationalen Leuten nach Graz zu kommen und hier eine tolle und perfekte Ausstellung zu machen.“ Diese Ausstellungen kosten den genialen Fotografen viel Geld. „Was niemand weiß, ist, dass mir das leider kein Geld ein-

Am liebsten würde er immer nur fotografieren, ist beruflich bedingt viel unterwegs, genießt aber Entspannung und Erholung in seiner Familie. Bei 5 Kindern im Alter von 8 bis 23 Jahren schon eine Aufgabe, die fit hält. Wie das Laufen. Aber das macht er am liebsten alleine und ohne Musik. „Das ist für mich beinahe schon meditativ und eine sehr kreative Phase.“ Ein in der Branche und auch international auffällig gewordenes „Ergebnis“: Sein „bestes Portrait des Jahres 2006“ ist das Foto von Josef Zotter mit Schokolade übergossen. Christian lacht: „Die Zeitschrift ‚Format‘ wollte ein Foto von ihm haben. In seinem Büro in der Schokoladenfabrik hatte ich dann diese Idee. Ich versuchte ihn schon während des Interviews auf das Foto vorzubereiten und sagte ihm mit lockeren Worten: ‚Dir schütte ich heute noch Schokolade drüber‘, worauf er locker meinte: ‚Wenn du meinst.‘ Und so kam es zu diesem Foto, von dem er selbst auch begeistert war.“

Finale der Styriarte

Maestro Nikolaus Harnoncourt wird im Finale der styriarte nicht mehr am Pult stehen. Dennoch gibt es hochkarätige Aufführungen wie „Ridente la calma“ mit Kastraten-Arien von Mozart, Myslivecek und Sacchini (23. Juli) oder „Musicall Humors“ mit Jordi Savall (24. Juli), Infos: www.styriarte.com

Festival der Operette

Prof. Toni Maier ist der künstlerische Leiter der Operettenfestivals von 23. bis 26.6. auf den Kasematten – mit unvergesslichen Melodien von Johann Strauss, Mozart, Puccini, Lehar, Kalman. Zum Abschluss bläst Toni Maier auf seiner Trompete das „Ave Maria“. Beginn: 20 Uhr. Matinee am 26.6. (11 Uhr). Infos: www.classic-events.at

Eisendle stellt aus

Unter dem Motto „Kraft und Schönheit in der Malerei - Inspiration Natur“ zeigt die Galerie des Burgmuseums Deutschlandsberg bis 15. August Werke des freischaffenden Künstlers Bernhard Eisendle. Er hält sich an den Grundsatz, „die Farben arbeiten zu lassen“. Infos: www.b-eisendle.com

Juli/August 2015


30

GESUNDHEIT

Die Begleitstoffe beim Rauchen sind die Krebserreger Österreichs Jugendliche an der Spitze in Europa

Ja, eben, das ist das Problem, das auch schwer verständlich ist. Offensichtlich ist da eine gewisse irrationale Komponente dabei – vor allem bei den Rauchern. Natürlich weiß man aufgrund von WHO-Untersuchungen, dass Rauchen eine Suchterkrankung ist. Und Suchterkrankungen stellen nun mal ein eigenes Problem in der Medizin dar.

n Behörden und öffentlichen Ämtern gilt es ja bereits, ab Mai 2018 gibt es ein generelles Rauchverbot für die Gastronomie – auch Wasserpfeifen und E-Zigaretten sind dann untersagt. Jedes Jahr bleiben weltweit mehr als fünf Millionen Raucher infolge ihres Lasters auf der Strecke. Zählt man die Passivraucher dazu, so das „Wirtschaftsblatt“, geht alle sechs Sekunden ein Menschenleben in Rauch auf. Nur logisch, dass die Anbieter von Lebensversicherungen von Rauchern weit höhere Prämien verlangen. Klipp sprach mit Lungen-Experten Prof. Wolfgang Domej über die verhängnisvolle Gefährlichkeit des Rauchens.

I

Es gibt Raucherentwöhnungsambulanzen, -Therapien. Inwieweit helfen diese?

Das, was in der Lunge geschädigt und kaputt ist – und dessen sollte man sich immer bewusst sein –, bleibt kaputt.

Es ist offensichtlich wirklich so, dass viele meinen, sie werden nie betroffen sein, weil in der Familie ja nie jemand an Krebs erkrankt ist. Aber das ist eher trügerisch – der berühmte Großvater, der 90 Jahre alt geworden ist und immer geraucht hat. Natürlich gibt es Ausnahmen, und wenn jemand gute Gene hat, ein gutes Immunsystem hat, kann er diese aggressiven, krebserregenden Faktoren lange Zeit kontrollieren.

Warum vertragen Lunge und ­Zigarette einander nicht? Wolfgang Domej: Die Zigarette hat sehr viele Partikel, Schad- und krebserregende Stoffe im Rauch, die abgelagert werden und mehr oder weniger zur Verstopfung der kleinen Atemwege führen. Dadurch kommt es zu einem schleichenden Funktionsverlust; das endet letztendlich in der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung oder – wenn es schlimmer kommt – auch im Lungenkrebs. Hinzu kommen – wie man heute weiß – auch genetische Faktoren, aber auch Umweltschadstoffe. Letztlich ist es ein Summationseffekt, der zum Krebs führen kann. In der Bevölkerung ist aber hinlänglich bekannt, dass Rauchen das Herz-Kreislauf-System schädigt und zu Krebs führen kann.

Im Einzelfall durchaus. Allerdings, wenn ein Arzt einmal einen Patienten darauf hinweisen muss, dass er aus gesundheitlichen Gründen aufhören sollte, dann ist meistens ohnehin schon eine Erkrankung evident und der Erkrankungsvorgang oder die Weiterentwicklung kann eigentlich dann nur eingebremst werden. Wenn die Krebserkrankung einmal da ist, kann eine Nikotinkarenz, also ein plötzliches Absetzen, den Krankheitsverlauf auch nicht mehr wesentlich beeinflussen. Die Raucher verdrängen also das Wissen über die Gefährlichkeit der Zigarette.

Was war Ihr jüngster Patient? Das ist sehr überraschend. Die jüngsten Patienten liegen bei 25 Jahren – mit Lungenkrebs. Das sind sicher auch Leute, die auch immunologisch, genetisch auffällig sind. Bei den jugendlichen Rauchern, speziell in Österreich, hat man das Gefühl, dass die Information über die Gefährlichkeit des Rauchens vorbeigeht. Österreich ist ja eines der führenden Länder beim Nikotin-Missbrauch der Jugendlichen – so 15. bis 18. Lebensjahr. Da sind wir führend – noch vor Ländern, die ehemals führend waren, wie Griechenland oder Ungarn. Warum ist Österreich führend?

Juli/August 2015

Sucht

Nikotin ist nicht das Gift

Offensichtlich ist der Zugang zur Zigarette einfach zu leicht, zu einfach für die Jugendlichen. In Österreich rauchen vor allem Schüler. Das ist epidemiologisch nachgewiesen. Da gibt es ja auch laufend Untersuchungen. Und wie sieht es zwischen Burschen und Mädchen aus? Die Frauen holen bei tabakassoziierten Erkrankungen stark auf. Die, die jetzt schwer krank sind oder gar eine Krebserkrankung haben, deren Raucherkarriere dauert ja bereits drei, vier Jahrzehnte. Die WHO propagiert als Ausweg die Elektrozigarette Dabei wird auch Nikotin aufgenommen – über den Dampf, den man inhaliert –, neben den verschiedenen Aromastoffen, allerdings hat man keine Partikel, also keinen Teer und kaum Kohlenmonoxid. Von daher ist sie also zuträglicher. Da aber Nikotin ein Suchtmittel ist, ist die Elektrozigarette nicht ganz ungefährlich. Zum Beispiel: Sollte jemand gleich mit der Elektrozigarette zu rauchen be-

ginnen. Sie bringt einen gewissen Vorteil für starke Raucher, die umsteigen wollen. Sie sagen, Nikotin ist zwar kein Gift, aber dennoch gefährlich? Weil es das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, wie Herzinfarkt, Hirnschlag, Raucherbein usw., erhöht. Wie stehen die Chancen auf Heilung bei Lunkenkrebs? Das, was in der Lunge geschädigt und kaputt ist – und dessen sollte man sich immer bewusst sein –, bleibt kaputt. Etwa 20 Prozent aller Patienten mit Lungenkrebs sind kurabel. Und eine Heilung ist nur durch Operation möglich. Der Rest kann eigentlich nur mit Chemotherapie, Strahlentherapie und anderen symptomatischen Methoden behandelt werden. Das heißt, es gibt also keine Heilung mehr. Es wird lediglich die Lebensqualität und die Lebenserwartung verbessert, obwohl die Therapien immer besser wirken.


GESUNDHEIT

Fotos: Heimo Ruschitz (2)

Ja, die Begleitstoffe des glühenden Tabaks sind die Krebsauslöser. Nikotin selbst ist eigentlich nicht wirklich schädlich. Wenn Sie allerdings 20 Zigaretten hintereinander rauchen, dann ziehen sich die Koronargefäße zusammen und es kann bis zum Herzinfarkt führen. Aber Nikotin selbst ist kein krebserregender Stoff. Raucher, die aufgehört haben, klagen über Gewichtszunahme. Als pharmakologische Substanz mit zentralnervösen Wirkungen dämpft Nikotin auch das Hungergefühl. Fällt Nikotin weg, dann bricht das Hungergefühl stärker durch. Das ist gut dokumentiert und untersucht und hängt mit dem Stoffwechsel zusammen. Ein Dauerbrenner: Man muss Nichtraucher besser schützen. Es ist nachgewiesen, dass Passivrauchen nicht weniger krankheitserregend ist als das Aktivrauchen. Da gibt es große Studien in Japan, wo Frauen von rauchenden Männern ebenfalls an Lungenkrebs erkrankt sind. Die haben natürlich in Japan sehr kleine Wohnungen – das ist auch klar – und leben auf sehr engem Raum zusammen. Das spielt also ebenfalls eine Rolle. Aber daran ist heute kein Zweifel, dass Passivrauchen sehr schädlich ist auf Dauer und bei Kindern insbesondere. Und dass das also häufig vorkommt, das weiß sicher jeder von Ihnen, der mit offenen Augen durch die Gegend geht. Man braucht nur auf die mitfahrenden Kinder in den Autos zu schauen, wo die Eltern vorne rauchen und die Kinder hinten sitzen.

Prof. Wolfgang Domej: „Habe selbst nur einen Tag im Leben geraucht – es war grauslich.“

BIOnier aus der Not heraus Risiko und neue Ideen machten Roman Wilfinger, 85, mit seinen Gesundheitshotels erfolgreich Als die „Krone“, die „Bunte“, der „Stern“ in mehrseitigen Reportagen und großer Aufmachung über sein Gesundheitshotel, über die fleischlose Ernährung schwärmten, wusste Roman Wilfinger, dass er damit auf dem richtigen Weg war. Das war um das Jahr 1980 herum, also vor 35 Jahren. Dabei war diese Idee aus der Not heraus geboren worden. Die Ring-Tankstelle, bereits 1956 eröffnet, die Kegelbahnen und das Restaurant an der Bundesstraße in Hartberg liegen bestens. Doch Wilfinger wollte mehr. „Schöne Hotels haben mich immer fasziniert und ein solches war mein Traum.“ Gedacht, gebaut. Sein Ring-Motel war dann allerdings ein Flop. Ein Kneipp-Heftchen, das Roman Wil­finger zufällig in die Hände bekam, spielte dann Schicksal. In diesem war die Rede von einem Kneipp- bzw. Gesund-

heitshotel. „Da ich meine Entscheidungen immer sehr schnell umsetze“, so Roman Wilfinger senior, „habe ich mit der Umsetzung dieser Eingebung begonnen.“ Fast zur gleichen Zeit machte er die Bekanntschaft mit dem Biolandwirt und Ernährungsphysiologen Siegfried Lübke. Dieser brachte auch die Bauern in der Umgebung dazu, für das Biohotel – damals was völlig Neues und Fremdes – anzubauen und zu produzieren. Mit dem Ausbau zum Kurhotel mit Hallenbad, Diätküche, Gymnastikraum und, und ging es Schritt für Schritt aufwärts. Mitte der 1980er-Jahre hatte das Ring-Gesundheitshotel bereits 100 Zimmern. Wilfinger: „Die Finanzierung war immer schwierig und hat mir viele schlaflose Stunden gebracht. Trotzdem habe ich nie aufgegeben, weil ich von meiner Gesundheitsidee

Gute Milch, böse Milch?

sind lediglich ein bis drei Prozent der Bevölkerung betroffen.

Die Ansichten über Milch gehen teilweise auseinander. Vielleicht liegt es an den Mythen, dass die Österreicher weniger Milch trinken, als empfohlen wird. Manche Menschen vertragen keine Milch. Der Grund dafür ist meist eine Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit). In Österreich können rund 90 Prozent der Bevölkerung Laktose gut verwerten, die übrigen haben zu wenig Laktase, ein Enzym, das benötigt wird, um den Milchzucker aufzuspalten. Die Folge sind Blähungen bis hin zu Durchfällen. Ein gänzlicher Verzicht auf Milchprodukte ist aber selbst hier kaum nötig. Schnitt- und Hartkäse zum Beispiel enthalten kaum mehr Milchzucker und werden daher in der Regel sehr gut vertragen. Von einer tatsächlichen Milcheiweißallergie

Macht schlank Es gibt den Mythos, dass Milch dick mache. Ganz im Gegenteil – Studien weisen darauf hin, dass Milch und Milchprodukte sogar vorbeugend gegen Fettleibigkeit wirken können. Die unnötigen Kalorien stammen viel eher vom hinzugefügten Zucker in diversen Milchprodukten. Wichtig ist jedoch, Milch nicht als durstlöschendes Getränk zu sehen, sondern als hochwertiges Nahrungsmittel. Genug Kalzium für alle Angeblich soll Milch Kalzium aus den Knochen lösen. Ursache seien schwefelhaltige Aminosäuren, die durch das Kalzium neutralisiert werden. Allerdings enthält Milch Kalzium im Überschuss. So steht immer noch der größte Teil des aufgenommenen

überzeugt war.“ 1989 kam dann das Biothermenhotel in Bad Waltersdorf dazu – mit 120 Zimmern –, heute noch das Flaggschiff der Wilfinger-Gruppe. Und 1992 folgte dann das Biodorf, auch am Sonntagsberg in Bad Waltersdorf gelegen, mit einem eigenen Kindergartenhaus. Wilfinger trug damit wesentlich zum Aufschwung des Thermen-Tourismus in der Region bei. „Es gab viele Höhen und Tiefen, aber es war mir immer wichtig, die Eigenständigkeit des Familienunternehmens zu erhalten“, erinnert sich der BIOnier. Das Unternehmen bot und bietet seinem Nachwuchs, der Familie das Fundament für die Entwicklung eigener Ideen im Gesundheitsbereich. Andreas Wil­ finger gründete mit Lebenspartnerin Ulla Wannemacher „Ringana“, mit Natur- und Frischekosmetik extrem erfolgreich und erst kürzlich vom „Wirtschaftsblatt“ zum besten Familienunternehmen in der Steiermark gekürt. Bruder Patrick führt die „Figureform“, die auf Produkte für den Abbau von Giftstoffen im Körper setzt. Und Roman Wilfinger führt die Gesundheitshotels in Bad Waltersdorf und Hartberg. Fühlt er sich ausgepowert, so tankt der 85-Jährige auf dem Masenberg bei Hartberg wieder auf, einem Energieplatz mit Glückskapelle und Schutzhütte, der den Wilfingers gehört. Vor 40 Jahren belächelten die Mitbewerber Roman Wilfinger senior wegen seiner vegetarischen Linie und seiner „Glyckskur“. Mittlerweile ist unter der Anleitung seines Kurarztes Dr. Richard Brodnik die viel beachtete „Glückskur“ entstanden. Und mehr als eine Million Nächtigungen zeigen im Laufe der Jahrzehnte, dass die Entscheidung seinerzeit die richtige war. Kalziums für die Knochenbildung zur Verfügung. Milch soll verschleimend wirken. Möglicherweise hinterlässt das Milchfett beim Trinken ein schleimiges Gefühl im Rachen. In keiner Untersuchung konnte jedoch nachgewiesen werden, dass Milch tatsächlich zu einer vermehrten Schleimbildung führt.

Gefragt: Bauernmilch für Urlauber

Juli/August 2015

Foto: Steiermark Tourismus /Reinhard Lamm

Was überrascht, ist Ihre Aussage, dass Nikotin nicht den Krebs verursacht.

31


32

AUTO & MOTOR

Er wirkt erwachsener Der neue Mazda 2

le verfügen sogar über ein Head-upDisplay, um die Informationen ins Blickfeld des Fahrers einzuspiegeln.

teassistenten. Standard sind auch der Tempomat, ein Regen- und Lichtsensor, die Einparkhilfe hinten, die E-Stop-Technologie oder die beheizten Außenspiegel. Infos: www.mazda.at

Mit den 90 PS und seinem 4-Zylinder-1,5-Liter-Motor war unser Testfahrzeug, der Mazda 2 G90 Hazumi, auf der Straße schon vorne dabei, wenn’s um die Spritzigkeit ging, mit einer Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Mazda bietet aber auch einen 115-PS-Benzinmotor an, einem 105-PS-Dieselmotor und ein Einstiegsmodell mit 75 PS. Die Laufruhe ist gut und die Leistung ist so ausgelegt, dass man den Motor nicht ständig voll aufdrehen muss. Gegenüber seinem Vorgänger, der sieben Jahre

lang am Markt war, ist der neue Mazda 2 auch „fescher“ geworden, wirkt er erwachsener und hochwertiger. Was uns besonders angenehm aufgefallen ist: Der Innenraum wirkt aufgeräumt. Das Cockpit ist so gestaltet, dass es den Fahrer wenig ablenkt. Die Bedienung der Instrumente ist einfach und durchdacht. In unserem Testfahrzeug kann man als Fahrer die wesentlichen Informationen über den großen Touchscreen rasch wahrnehmen. Manche Model-

Wirklich praktisch ist der Drehregler zwischen den Sitzen auf der Mittelkonsole. Damit bleibt die Aufmerksamkeit des Fahrers auf den Verkehr gerichtet. Vorne sitzt man bequem, auch hinten gibt es Beinfreiheit, nur das Kofferraumvolumen ist – wie es in dieser Autoklasse üblich ist – eher bescheiden. Die knapp fünf Liter Benzinverbrauch auf 100 Kilometer laut Werksangaben stimmen. Noch sparsamer, so lesen wir in den Unterlagen, arbeitet der 105-PS-Diesel mit 3,4 Litern. Sicherheitssysteme sind heute vielfach Standard und auch der neue Mazda 2 ist damit ausreichend ausgestattet. So gibt es beispielsweise nun einen Blind Spot Monitor, einen Rear-Cross-Traffic-Assistenten. Dieser achtet beim Reversieren auf den Querverkehr hinter dem Auto. Außerdem gibt es auch den Smart-City-Break-Support, einen Fernlichtassistenten und Spurhal-

Autohaus Robinson in Graz

Verena Robinson, Heinz Robinson, Paul Schweighofer bei der CX-3 Präsentation.

Der CX-3 ähnelt dem neuen Mazda 2, ist aber viel sportlicher. Der Markt für den Mazda 2 ist heiß umkämpft, jeder Hersteller hat in dieser Klasse seine Modelle. Der neue Mazda 2 findet bei den Kunden großes Interesse. Die Preise: ab 12.500 Euro für den 75-PS-Benziner und ca. 17.600 Euro für das Diesel-Modell. In der absoluten Topausstattung: rd. 22.000 Euro.

Franz schön spannend - das Franz Kraftwerksfest Am 03. Juli war es soweit – nach einer 1 jährigen Planungs- und Umbauphase wurde die Eröffnung des modernisierten Kraftwerks im E-Werk Franz am rechten Mühlgang in Graz gefeiert!

gelacht und bis in die lauen Sommernachtsstunden gefeiert. Seit bereits 110 Jahren liefert das Franz Kraftwerk regionalen Öko-Strom für Grazer Betriebe und Haushalte. Und so war es vergangenes Jahr an der Zeit mit der Modernisierung des Kleinwasserkraftwerkes zu E-Werk Franz Firmengelände und Franz Kraftwerk mit neuer „gläserner“ Fassade

Kraftwerksmodernisierung fand auch die Grazer Politik herzliche Worte für Österreichs größten, privaten Stromnetzbetreiber.

v.l: Thomas Unger (E-Werk Franz), DI Michael Pittino und DI Thomas Reicher (Pittino ZT GmbH), Josef Köhl (S.K.M. GmbH), Ing. Werner Goldberger (EFG Turbinen- und Kraftwerksanlagenbau GmbH & Co KG), Bmstr. Ing. Franz Krois (Wilfling Hoch- und Tiefbau GmbH), Mag. Ingrid Seidl (E-Werk Franz)

GeschäftspartnerInnen, MitarbeiterInnen, GesellschafterInnen und VertreterInnen der Politik kamen, um das „alte“ neue Kraftwerk zu bestaunen. Bei stimmungsvoller Musik, unter der Leitung von Herwig Burghard, und steirscher Kulinarik erfuhren die Gäste Erstaunliches über die Geschichte des Unter-

Juli/August 2015

nehmens. Es wurde herzlich über das Kabarett von Oliver Hochkofler

v.l: Oliver Zeisberger, Mag.a Dr.in Martina Schröck, Univ. Doz. DI Dr. Gerhard Rüsch

beginnen. Dass dieses Vorhaben gar nicht so leicht war, schilderte Projektleiter Thomas Unger. Nach Dankesworten der Geschäftsführerin, Frau Mag. Ingrid Seidl, v.l: Mag. Oliver Hochkofler und Imo Trojan

an die ausführenden Firmen der

Das Franz Kraftwerksfest war ein gelungener Auftakt zur Wiedereröffnung und hat auch die Bedeutung der ökologischen Stromerzeugung am rechten Mühlgang mitten in Graz hervorgehoben. So freut sich das E-Werk Franz auch in Zukunft wieder viele Interessierte durch das Kraftwerk zu führen! Anzeige


AUTO & MOTOR

33

Die neue ÖAMTC-Landeszentrale in Graz

Weit vorausgedacht

Bevölkerungswachstum, starker Zulauf, hohe Nachfrage und ein umfassendes Dienstleistungsangebot. Diese Parameter haben es notwendig gemacht, dass der ÖAMTC Steiermark seine Landeszentrale neu errichtet hat. Die Eröffnung erfolgte mit viel Prominenz Ende Mai 2015. Schon nach den ersten Wochen zeigt sich: Die Clubmitglieder sind beeindruckt vom Service-Ablauf. „Besonderes Augenmerk haben wir auf die rasche Durchführbarkeit von Prüfdienstterminen gelegt“, so ÖAMTC-Direktor Dr. Paul Fernbach. „Großzügige Prüfhallen für alle Fahrzeuge vom Moped über das Auto bis hin zum Wohnmobil wurden für die Clubmitglieder geschaffen.“ Alle Dienstleistungen von der klassischen §57a-Pickerl-Überprüfung über die ÖAMTC-Kaufüberprüfung bis hin zur Klimaanlagenwartung können hier – wie auch an allen anderen Standorten des ÖAMTC – angeboten werden.

Große Prüfhallen und rasche Termine – das sind nur einige der Vorteile in der neuen Landeszentrale in der Alten Poststraße 161, Graz.

Um den Clubmitgliedern und Gästen beim ÖAMTC eventuelle Warte­ zeiten kurz und angenehm zu gestalten, gibt es an der neuen Adresse Alte Poststraße 161 auch das Café On Tour. Im angenehmen Ambiente laden verschiedene kleine Snacks und eine große Auswahl an Kaffees und Getränken zum Verweilen ein. Ein großzügiger Gastgarten ermöglicht es allen Gästen, auch eine Pause oder die Zeit, während das Fahrzeug überprüft wird, im Freien zu verbringen.

Landesdirektor Dr. Paul Fernbach antwortet

Warum haben Sie die Zentrale des ÖAMTC neu errichtet?

Nachwuchs kann üben Besonders stolz sind die Gelben Engel vom ÖAMTC auf die Errichtung des neuen ÖAMTC-Verkehrs­ erziehungsgartens. Unter Einbindung von Experten wurde hier ein Konzept umgesetzt, das zum einen die Herausforderungen des Straßenverkehrs von heute widerspiegelt und zum anderen Kindern und Jugendlichen gefahrlos das Üben in diesem Schonraum ermöglichen soll. Der Verkehrserziehungsgarten des ÖAMTC ist täglich

Angenehme Sitzmöglichkeiten, gutes Service und frische Mehlspeisen oder Snacks verwöhnen die Gäste.

Üben und trainieren – für mehr Sicherheit schon bei den Jüngsten.

öffentlich zugänglich und soll Eltern mit ihren Kindern einen idealen Übungsplatz bieten. Eine eigens installierte Ampelanlage kann durch einfachen Knopfdruck aktiviert werden, eine Lufttankstelle für die Fahrräder wurde installiert – Kreisverkehr, Radwege

und alle üblichen Verkehrswege wurden bis hin zu Fußgänger­ übergängen mit Zebrastreifen und der entsprechenden Druckknopfanlage integriert. Kommen Sie mit Ihrem Kind vorbei und üben Sie am neuen ÖAMTC-Verkehrserziehungsplatz.

Der starke Zustrom an Menschen aus Graz und Graz-Umgebung hat es notwendig gemacht, da unsere alte Zentrale nicht mehr den modernen Anforderungen entsprochen hat. Wir wollen unseren Clubmitgliedern und unseren Mitarbeitern ein ansprechendes, modernes und zeitgemäßes Umfeld bieten.

Warum wurde der Verkehrserziehungsgarten beim ÖAMTC errichtet? Das Minimieren von Unfallzahlen ist uns ein Anliegen. Daher stellen wir diesen neuen Platz für die Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung, damit Eltern mit Kindern hier gefahrlos und realitätsnah üben können.

Juli/August 2015

Fotos: ÖAMTC. Entgeltliche Einschaltung

Die Basis für den Neubau legten die Verantwortlichen bereits 2012 mit dem Grundstückskauf eines Teiles der ehemaligen Reininghausgründe. Auf einer Fläche von rund 30.000 m2 wurde im Frühjahr 2013 mit dem Bau begonnen, der im März 2015 finalisiert werden konnte.


34

FREIZEIT

B

odenbauer – 3,5 km“, heißt es in St. Ilgen nach einer Stunde Fahrzeit von Graz. Auf dem letzten Stück begegnen wir Wanderern und Radfahrern. Rechts und links gibt’s Wald, bis sich vor uns ein Hochtal öffnet und mächtige Felswände in den blauen Himmel ragen. Beeindruckend. Da stehen wir nun am Ausgangspunkt für Wanderer, Kletterer, im Winter auch für Skitourengeher. Ganz früh im vorigen Jahrhundert erreichten die Gäste, die Ruhe suchten, das Hochtal auf 880 Metern Seehöhe nur mit der Postkutsche. Wir entschließen uns zu einem entspannenden Spaziergang. Das Wetter passt. Es ist ein lustiges Bild, das im Kopf entsteht. Denn tief unter uns liegt ein riesiger Wasserschatz. „Schon seit Jahrzehnten liefern wir unser kristallklares Hoch-

H2OCHSCHWABMUSEUM ST. ILGEN

Das Team des Bodenbauers, der auch wegen der guten Küche bereits da und dort als „Pogusch 2“ genannt wird.

Ausflug zur berühmtesten Oma der Welt ... und zum neu gestalteten Bodenbauer im Herzen des Hochschwabs

Bodenbauer-Panoramaweg mit Ameisenlehrpfad Bewegung und Entspannung in einem besonderen Gebirgstal

VEREIN HOCHSCHWABMUSEUM A-8621 St. Ilgen Nr. 69 Tel+Fax:+43-(0)3861/ 81303 gestaltung liegt in den Händen des oder +43-(0)3861/8136 renommierten Grazer Architekturbüinfo@hochschwabmuseum.at

ros Bramberger, äußerst erfahren in EINTRITTSPREISE diesen Sachen. Alles, was Kunststoff Erwachsene € 3,00 war, wurde aus dem Haus entfernt. Familienkarte € 6,00 Senioren, Gruppen € 2,00 Für die neuen Gästezimmer wurdeSchüler, Studenten € 1,00 Kinder bis 8 Jahre Eintritt frei. Altholz von abgetragenen alten Bauernhäusern wiederverwendet. Sie ÖFFNUNGSZEITEN Samstag, Sonntag und anvon Feiertagen von 13:00 bis 18:00 Uhr haben den Bodenbauer der ÄsMuseumsbesuche für Gruppen ab 10 Personen nach telefonischer Das ist die Büchsenmacher-Rosl. Die Büste der weltbekannten Ansichtskartenoma,thetikVereinbarung. her dem Standard und der Kugenannt „Büchsenmacher Rosl“ aus dem linarik der heutigen Zeit angepasst. Hochschwabgebiet

Nur logisch daher, dass beim Alpengasthof Bodenbauer – das Gasthaus gibt es bereits seit 1888 – jede Erneuerung und Modernisierung nur nachhaltig geschieht. Und das „riecht und spürt“ man schon beim Betreten des Hauses. Nur Materialien, die aus der Gegend kommen, werden bei der Revitalisierung verwendet. Die Um-

Juli/August 2015

Für die kleine Tourismusregion Aflenz ist der Bodenbauer so etwas wie ein Leuchtturmprojekt. Die ZWHS gehört zur Holding Graz. Der zuständige Vorstandsdirektor Wolfgang Messner: „Wir sind sehr stolz darauf, was hier passiert, weil wir als kommunales Unternehmen auch nachhaltige Entwicklung fördern wollen. Der Bodenbauer ist erhaltungswürdig und ein Schmuckstück.“ Ein Drittel des Grazer Trinkwassers kommt aus dem Wasserschatz Hochschwab. Die Bürgermeisterin von St. Ilgen: „Sie nehmen, geben uns aber auch was zurück.“ Ein besonderes Gustostückerl ist die Bodenbauer-Keusche aus dem 17. Jahrhundert, die heute das Hochschwabmuseum beherbergt – von einem Verein geführt. Die gute Seele ist Fritz Holzer, der Betriebsleiter der ZWHS. So wurde ein Rundweg angelegt, gibt es einen Ameisenlehrpfad und Bankerl zum Rasten. Eine Besonderheit ist der Entspannungsplatz – ausgependelt und vermessen. Am

SCHATZKAMMER Mehr Postkarten-Idylle gibt es nicht ... HOCHSCHWAB Rundweg steht die Büste der weltbekannten Ansichtskarten-Oma von Paul Kassecker, 4. Juni der „Büchsenmacher-Rosl“– mit ihrer Köhlerhütte wohl die berühmteste Oma der Welt.

bis 27. September 2015

Fotos: Emanuel Droneberger / Holding Graz

schwab-Trinkwasser in die kommunalen Versorgungsanlagen von Kapfenberg bis Graz – für rund 400.000 Menschen“, erzählt uns Fritz Holzer, Betriebsleiter der Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd GmbH (ZWHS). Diese ist Eigentümer des Landschaftsschutzgebiets. Damit leistet die ZWHS einen wesentlichen Wildtiere aus Motorsägenkunst Beitrag zurdes Versorgung der Bevölkeentlang Panoramaweges rung im steirischen Zentralraum mit hochqualitativem Trinkwasser. Das Wasser wird in Brunnen aus einer Tiefe von 90 Metern hochgepumpt und fließt dann in freiem Gefälle bis nach Graz. Die Wiener hingegen kriegen auf der anderen Seite des Hochschwabs ihr Wasser aus Quellen.

Freuen sich über gelungene Revitalisierung (v.l.): Friedrich Holzer (Betriebsleiter ZWHS), Wolfgang Messner (Holding Graz), Margit Peßl (Obfrau des Hochschwabmuseums), Ulrike Hoier (Architektin), Dusan Gjergjek (Bodenbauerwirt) und Klaus Zausinger (Holding Graz).


FREIZEIT

35

Paul Kassecker: Maler, Schnitzer Ein Kulturschatz Ein Urviech Ein Naturbursch Eher unbekannt, aber ein Meister

Nicht mehr modern genug

Zwei Aussprüche des obersteirischen Künstlers machen deutlich, wie er dachte und lebte: „In der Bulme war ich der Schlechteste, in der Kunstgewerbeschule von Anfang an der Beste.“ Das Banale, Alltägliche war für ihn nicht wichtig. „Je mehr einer besitzt, umso ein größerer Sklav‘ wird er.“ Im Gasthaus fragte er also den Wirt für ein Gulasch, ein Bier oder das Logis für einige Zeit: „Soll ich deine Tochter zeichnen.“ Denn sein „Handwerk“ beherrschte der Sohn eines k. u. k. Bahnhofsvorstands in Kapfenberg meisterhaft – ob das das Schnitzen, Zeichnen oder Malen war. Und das tat er sein ganzes Leben hindurch am liebsten im Hochschwabgebiet, wo er schon als Bub mit seinen Eltern auf der Schmalspurbahn von Kapfenberg nach Aflenz gefahren ist. Graz und auch Wien, wo er die Malerei lernte, waren ihm ein Grauen. Seine Begründung: „Alle sind gierig auf Anerkennung, Ruhm und Geld.“ Da er aber vom Malen und einzelner Auftragsarbeit nicht leben konnte, machte er in den 1930er-Jahren den staatlichen Skilehrer, baute sich auf der Aflenzer Bürgeralm mit einem Freund eine Holzhütte und brachte bei der Alten Post in Seewiesen gegen Unterkunft und ein bisschen Geld den Gästen das Skifahren bei, half er den „gackernden Trutscherln“ aus der Stadt, die Winterwiesen hinunterzurutschen.

Die Nazis setzten ihn als Kriegsmaler für heroische Gemälde für die Nachwelt in Russland, Rumänien, Jugoslawien und an der Eismeerfront ein. Für sie zeichnete er die Wahrheit des Krieges – das Grauen und den Tod. Nach Kriegsende zieht es ihn wieder nach Hause ins Aflenzer Tal. Paul Kassecker heiratet dort, ist ein Vielarbeiter. Tausende Skizzen verschwanden leider im Papierkorb, nur wenige konnte der Sohn für die Nachwelt retten. Durch sein Leben jonglierte er sich mit Auftragsarbeiten quer durch die Obersteiermark, mit Steinreliefs, Schnitzereien und Sonnenuhren. Auch für den Rosegger-Buben schuf er ein Denkmal.

den Betrachter, es sagt nix aus, außer vielleicht den kaputten Seelenzustand seines Herstellers. Und wenn man den Künstler darauf anspricht, sagt er: ‚Ich möchte den Betrachter dazu bringen, dass er sich meinem

Weg anschließt, sich selbst Gedanken über den Inhalt macht.‘ Ja bin ich als Betrachter dazu verdammt, Rätsel zu raten? Da kauf ich mir doch lieber ein Kreuzworträtsel, da kommt am Schluss wenigstens was raus!“

Kasseckers Waldbauernbub

Als er beim Künstlerbund einmal nachfragte, ob man nicht wisse, dass es ihn noch gäbe, antwortete man: Ja, aber seine Bilder entsprächen nicht mehr der Moderne. Seine Reaktion: „Die Moderne! Was ist denn das? Ein Gemurkse von Farben und Formen ohne Inhalt. So ein modernes Bild ist auch eine Beleidigung für

Juli/August 2015


36

FREIZEIT SPOTS

Spektakulärer Anflug zum Start: wenige Meter über der Donau unter der Kettenbrücke durch

Das Monte Carlo der Airracer

Nervenkitzel und Spannung vor einmaliger Kulisse in Budapest Wer von der Kettenbrücke in Buda­ pest auf die Donau schaut, der kann sich nicht vorstellen, dass da unter ihm ein Flugzeug durchsaust. So nah ist das Wasser – nur 12 Meter. Daher Nervenkitzel, Gänsehaut pur und ein irres Gefühl, als vor unseren Augen – wir stehen neben der Brücke am Donauufer – ein Red-Bull-Airracer mit hohem Speed unter der Brücke durchrast, um dann gleich unmittel­ bar darauf hochzuziehen und durchs Startgate in den Kurs zu fliegen. Der Kurs befindet sich auf der Donau im Herzen von Budapest – ein Slalom, das schwierigste Rennen der WM und natürlich ein Augenschmaus für zig­ tausende Zuschauer und Fotografen. Erstmals nach sechs Jahren hat das Airrace wieder in Budapest Sta­ tion gemacht, der Stadt, wo alles begonnen hat. Red Bull war im Jahr 2001 mit dem Konzept des Airrace

Juli/August 2015

an den ungarischen Kunstflieger Pé­ ter Besenyei herangetreten. Dieser zeigte sich von der Idee begeistert, und nach zwei Jahren Entwicklungs­ arbeit stand dem ersten Rennen im Jahr 2003 nichts mehr im Wege. Klar, dass die ungarischen Fans schon vor dem Rennen aus dem Häuschen sind, wenn sich die 59-jährige Legende beim Red Bull Air Race mit seinem Flieger beim Training zum Aufwär­ men durch die Pylonen schlängelt.

Ausflügen, beim Reiten, auf den Rie­ senrutschen der Strandbäder oder mit dem Fahrrad. Einen Landausflug haben wir in Balatonfüred gemacht und von dort ist es weiter zur 750 Jahre alten Burg

Szigliget am nördlichen Ufer des Plat­ tensees gegangen. Empfehlenswert, weil man von oben einen Rundum­ blick hat – auch über den Balaton im Süden. Wir waren schon einmal dort, aber die Halbinsel Tihany – gleich­ sam der „Geburtsort Ungarns“ – war

Am „Ungarischen Meer“ Apropos aufwärmen. Wir selbst haben uns ganz woanders aufge­ wärmt – nämlich bereits einige Tage zuvor am Balaton, bekanntlich der wärmste Binnensee Mitteleuropas und ein Eldorado für Familien und Wassersportler. Wir waren auf einem Segelboot eingeladen und machten es uns dort bequem. Man kann dort aber auch aktiv sein – ob nun mit

Von Isabella Hasewend

Nicht alltäglich: „Slalom“ über der Donau vor dem Parlament


FREIZEIT

Der Sieger hieß Hannes Arch – zum zweiten Mal.

37

Lokalhero Péter Besenyei: Airracer der ersten Stunde

uns wieder einen Abstecher wert. Von dort ging’s am Wochenende weiter nach Budapest zum Red Bull Airrace.

Eine Stadt im „Airrace-Fieber“

Franzl und Sisi im so genannten „Sisi-Park“ an der Traun-Esplanade bei der „allmorgendlichen Gartenarbeit“

Überall in der Stadt begegnen uns Fans mit Fahnen, die ans Donauufer pilgern. Bei Kaffee und Somlauer Nockerl im berühmten Café Gerbe­ aud am Vörösmarty Platz hören wir bereits die Motoren der Airracer. Sie absolvieren am Tag vor dem Rennen das Qualifying, und bereits jetzt säu­ men tausende Zuschauer das Do­ nauufer. Eine tolle Atmosphäre und eines steht fest: Spielberg oder Rovinj haben ihren Reiz, aber ein Kurs mit­ ten in der Stadt ist nicht zu toppen.

Regen macht schöner

Hannes Arch hat hier im Jahr 2008 seinen ersten Sieg bei einem Airrace überhaupt gefeiert und stand auch heuer ganz oben auf dem Podest: „Es ist nicht nur der Start und unter der Kettenbrücke durch, der das Rennen hier besonders macht. Es sind die Zu­ schauer überall entlang der Donau, die eng verbaute Stadt, das Verwin­ kelte – das alles macht das Rennen in Budapest zum Monte Carlo des Red Bull Air Race.“

Alltäglich: im Sommer Erholung am Balaton

Die Blumenpracht im Salzkam­ mergut ist jetzt noch prächtiger: In der Oberösterreichischen Landes­ gartenschau in Ischl grünt es und blüht es, dass auch der Kaiser seine Freud’ dran hätt’. Dass die kleinen Bauerngärten in dieser Gegend oft überquellen vor bunten Blumen, dass jedes Balkon­ kisterl einen knalligen Farbtupfer ans Haus setzt, ist sicher dem Regen­ reichtum zu verdanken. Wie auch die gute Luft und das Aussehen der Menschen dort: Regenwasser ist ein­ fach gut für die Haut und ein Regen­ spaziergang auch noch Balsam für Lunge und Seele. Wenn sich dann noch Garten­ künstler ans Werk machen, dann kann die Natur wahre Kunstwerke schaffen. Wie im Park der Kaiservilla, dem einen der zwei Veranstaltungs­ orte der Landesgartenschau mit dem passenden Motto „Des Kaisers neue Gärten“. Dort SOLL man jetzt sogar in den Rasen steigen, um die vielen Blickwinkel auf Beete und Büsche, auf Bäume und Pavillons, um Sichtungen auf Lichtungen und versteckte Lusthäuschen genießen zu können. Es gibt auch, nachdem immer wieder danach gefragt wurde, eigene Baumführungen, da schon der Kaiser gerne ungewöhnliche Sorten anpflanzen ließ, die heute mit ver­ knorpelten Stämmen und mächtigen Baumkronen verzaubern. Der zweite große Teil der Gar­ tenschau (in ganz Ischl wurden Blumen-Akzente gesetzt) liegt an der Traun-Esplanade, nennt sich Sisi-Park und macht den Ischlern, neben interessanten Beeten und Gartendesign sowie Gärtnertipps für Selbstversorger, ein bleibendes Ge­ schenk: Der im langweiligen Beton­ bett eingesperrte Kaltenbach wurde

befreit, renaturiert und plätschert jetzt munter, wie es sich für einen Bach gehört, über Stock und Stein, zwischen Beeten und Büschen. Noch etwas wird den Ischlern, vor allem den jüngsten, und den jungen Touris­ ten bleiben: Der Lipizzanerspielplatz, der witzig und abenteuerlich gestal­ tet ist. Und viele „Gschmo-Platzln“, wie die Ausseer einen besonders gemütlichen, angenehmen, schö­ nen Flecken Erde nennen. Den man sich hier übrigens gerne auch selbst schafft. Wer einen Ausflug an den Wolfgangsee macht (und möglichst den Gasthof Fürberg besucht), kann zum Beispiel nach netter Schifffahrt in Strobl hinter dem Schuhgeschäft Breiteneder einen zauberhaften Stau­ dengarten entdecken. Oder in Pfandl einen witzigen, vor keinem Kitsch zu­ rückschreckenden „Bastlergarten“. Die Gartenschau, so schön sie ist, so viele Anregungen sie bietet, sollte auch durch einen Ausflug auf die Postalm ergänzt werden, ein Blu­ menparadies. Früher Sommerfrische für die Pferde aus dem Tal, heute eine Lehrstube für Almpflanzen. Wenn man dazu den richtigen Lehrer bzw. Führer hat, den Hans Burgstaller, der

von Elisabeth Hewson

jedes kleinste Blättchen kennt und interessant macht, sieht, riecht und spürt man eine neue Welt der Pflan­ zen. Selbst wenn es doch wieder ein­ mal regnet.

„Des Kaisers neue Gärten“ – mit BlumenAkzenten in ganz Ischl.

Der Park der Kaiservilla erstrahlt im imperialen Glanz.

Juli/August 2015


38

SPORT Von Head Pro Ali Rosker

Schlägerkauf

im Golfclub Erzherzog Johann, Maria Lankowitz

„Das Um und Auf bei einem Schläger ist das Probieren“, so Gerhard Erlacher. „Ich verkaufe keinen Schläger, wenn der Kunde ihn nicht probiert hat. Wichtig sind auch die passenden Saiten. Sie müssen auf den Schläger abgestimmt sein. Die Bespannung muss deswegen aber

Internet: www.golfschule-ali.at E-Mail: office@golfschule-ali.at

Im Kopf ihr Spiel verbessern

Abschlag

„Die Komfortrackets sind im Vergleich dazu etwas breiter im Rahmen. Jeder der großen Produzenten – Head, Wilson, Babolat oder Prince – hat zumindest 20 verschiedene Modelle. Bei Kinderschlägern ist darauf zu achten: Das Racket muss so groß sein, dass, wenn das Kind gerade steht und den Schläger nach unten hält, es noch zwei Zentimeter Bodenfreiheit gibt.“

Foto: www.golfcare.co.uk

1

Bevor Sie den ersten Ball spielen, denken Sie an das Vergnügen und den Spaß, den Sie beim Golfen haben möchten. Gut konzentrieren – ja, aber nicht verkrampfen.

2

Die Qualität des Trainings ist wichtiger als die Quantität – nach dem Motto: „Weniger ist oft mehr!“ Schlagen Sie nicht wie am Fließband auf die Bälle, beobachten Sie auch Ihre Bewegungen!

3

Überprüfen Sie Ihre Ziele und Wünsche auf ihre Erreichbarkeit (Zeitaufwand – Talent) und schöpfen Sie Ihre Möglichkeiten und Disziplin, Ausdauer, Geduld und etwas Gelassenheit aus. Rückschläge gehören dazu.

4

Was Sie mit Hilfe Ihres Pros gelernt haben, sollten Sie im eigenen Training festigen und im Vertrauen auf Ihre angeeigneten Fertigkeiten im Spiel anwenden. Golfschwung ist etwas Dynamisches, Veränderbares und bedarf deswegen der regelmäßigen Kontrolle durch den Profi.

5

Richtiges Denken und richtige gedankliche Vorstellung des Schlages sind leider nicht immer von hundertprozentigem Erfolg begleitet, … aber negatives Denken vor einem Schlag zieht mit größter Wahrscheinlichkeit schlechte Schläge nach sich.

Juli/August 2015

nicht teuer sein. Jeder Schlägerhersteller hat den richtigen und den falschen. Je sportlicher der Schläger, desto aktiver muss man als Gerhard Erlacher (Hartl Spieler sein.“ Sport, Graz)

6

Golf ist ein Spiel mit Fehlern – wer die wenigsten macht, gewinnt. Aber eine absolut fehlerfreie Runde wurde noch nie gespielt; dies ist auch der Reiz dieses Spiels. Menschen machen Fehler, also auch Sie. Nur analysieren Sie den Fehler und versuchen Sie, daraus zu lernen!

7

Lernen Sie mit Misserfolgen, sprich schlechten Schlägen, umzugehen: Jammern, Angst, Ärger, Schimpfen auf dem (oder über den) Platz, über die Mitspieler oder gar Schwindeln verstärken nur die Misserfolge.

8

Eine erfolgreiche, erfreuliche Golfrunde (im gesellschaftlichen wie sportlichen Sinn) darf nicht bestimmt werden von den Bahnen-Schlägen-Putts.

9

Gleichmäßige Scores setzen gleichmäßiges Denken voraus. Gewöhnen Sie sich mit Hilfe Ihres Pros einen automatisch sicheren Griff, eine optimale Schlägerposition, exaktes Zielen, eine korrekte Körperhaltung und eine harmonische Schlagvorstellung verbunden mit dem richtigen Bewegungsablauf an, ehe Sie den Schlag ausführen.

10

Spielen Sie ein Turnier – Sie können es auch gewinnen –, nur Verlierer zweifeln an ihren Fähigkeiten.

Herbst-Highlights bei Wagner Tennis für die Eifrigen Die Aufschlag-Return-Tage und Doppeltage in Porec sind schon Klassiker im Herbst, bilden sie doch den Saison-Abschluss.

Folgende Termine gibt es: Aufschlag-Return-Tage 17.10.–21.10.2015 Preis: Basis DZ/HP/Person/ Termin mit Weekendprogramm: 300 Euro Doppeltage 22.10.–26.10.2015 Preis: Basis DZ/HP/Person/ Termin mit Weekendprogramm: 300 Euro Beide Termine gibt’s auch im günstigeren Kombipack

Campmasters Das Hobbyturnier mit vielen Bewerben, ist exklusiv Wagner-Tennis-Kunden vorbehalten. Die Veranstaltung wird im Pical Hotel mit Players Night und großer Verlosung durchgeführt. Man versteht diese Veranstaltung als kleines Dankeschön an die Kunden. Porec, Termin 2.10.–4.10.2015, Pical Hotel: 161 Euro Pinia Hotel: 163 Euro Valamar Zagreb Hotel: 189 Euro Für alle drei Hotels gilt: Der Preis beinhaltet zwei Nächtigungen im Hotel, Basis DZ/HP, die Teilnahme und das Nenngeld für das Masters und die Players Night.


39

FREIZEIT

Der höchste Spielplatz der Steiermark Sommerfrische für die ganze Familie: Neu auf der Schladminger Planai

Zu den wertvollen historischen Kochbüchern zählt das „Koch- und Artzney-Buch“, gedruckt 1686 in Graz, erhalten nur in einem einzigen Exemplar.

Backhendl bleibt Backhendl

Sommerfrischler aller Altersklassen kommen auf der Planai voll auf ihre Kosten. Egal ob mit den Großeltern, mit den Eltern oder mit Freunden – der Planai-Sommer verspricht Sport, Spiel und Spaß für alle Altersklassen. Gemütlich unterwegs sein auf den Wanderwegen, rasant bergab auf zwei Rädern im Bikepark oder Geschicklichkeit beweisen im Abenteuerpark? Das alles und noch viel mehr

ist möglich. Eine ganz neue Attraktion für Familien gibt es ab jetzt: das Planai Hopsiland, den höchstgelegenen Spielplatz der Steiermark. Der Rundwanderweg, welcher direkt an der Planai-Bergstation beginnt, ist gespickt mit Highlights, wie Riesenrutschen, Wasserwelt, Schaukeln und noch vielem mehr. Weitere Infos: www.planai.at

Von Michaela Vretscher

So heißt es im „Koch- und Artzney-Buch“, Grätz, Widmanstetterische Erben 1686: „Wenn die Hüner und Dauben zerglidlet sind, soll man die Beinlein wol zerklopffen und über Nacht in zimblich gesalzenen Wasser legen, darnach mit guten Essig besprengen und wider ein weil ligen lassen, darnach in Mehl umbkehren und im Schmalz bachen und ein schön grün Petersil in ein heiß Schmalz werffen und gleich wider herauß thun und darauff legen/er bleibt schön grün.“ „Nur die Brösel in der Panier fehlen in dem vor 330 Jahren geschriebenen Buch“, sagt Ulrike Habjan, Kuratorin der Kuratorin Ulrike Habjan Ausstellung. Gelangen heute wie damals gewisse Speisen gleicher oder ähnlicher Rezeptur auf den Teller, so wurden die ersten Kochbücher – aufgrund der ganzheitlichen Lebenssicht kombiniert mit Arzneikunst – nur für Experten geschrieben. „Nicht für Laien, sondern als Erinnerungshilfe oder

Neuanregung für Koch- und Kräuterkundige verfasste man diese Sammlungen“, so Ulrike Habjan. Die Nähe zu Venedig als Handelszentrum für Gewürze, Südfrüchte, Meeresfisch bewirkte den Einzug von „fremden“ Zutaten in die Kochbücher: zerstoßene Mandeln, Ingwer, Zimt, Nelken, Limonensaft finden sich deshalb in den Aufzeichnungen des 17. Jh. Auch das Buch „Freywillig auffgesprungener Granat-Apffel des Christlichen Samaritans“ zeugt von jenem Einfluss. Die Biedermeierzeit, in der das Backhendl zu den Favoriten zählte, brachte auch Strudel, Gugelhupf und Vanillekipferl zur Kaffeejause mit. Abwechslung und Üppigkeit standen im 19. Jh. im Vordergrund – Schlag­obers und Mayonnaise „traten in die Kochbücher ein“, die bereits ab dem 18. Jh. zahlreich erschienen. Als Bestsellerautorin erwies sich die Grazerin Katharina Prato, die für Anfängerinnen aus bürgerlichen Familien schrieb. Von ihrem berühmten – in mehrere Sprachen übersetzten – Kochbuch „Die süddeutsche Küche“ von 1858 gelangten mehr als eine Million Exemplare in den Verkauf. In Pratos Werk, die in Gasthäusern Rezepte sammelte und diese selbst erprobte, finden sich Höhepunkte der österreichischen Küche, wie Wiener Schnitzel, Tafelspitz und Sacher Torte. Infos zur Ausstellung „Man nehme …“ in der Landesbibliothek: www.landesbibliothek.steiermark.at

Werbung

Die interessante Entwicklung des Kochbuchs mit speziellem Fokus auf die Steiermark wird in der Landes­ bibliothek aufgetischt. Einen Einblick in die Geschichte der sozialen Verhältnisse, Ernährungs- und Trinkgewohnheiten vermitteln Handschriften und Utensilien neben den erlesenen historischen Kochbüchern.

Foto: ©ikarus.cc

Historische Kochbuchschau in Graz

Neu ab jetzt: das „Planai Hopsiland“ – der höchste Spielplatz der Steiermark.

Juli/August 2015


Foto: TVB Pitztal

40

Freizeit Foto: Hotel Marina

TIPPS

Fünf Tage Einsamkeit

Pitztal: Nichts als ewiges Eis und imposante Gipfel. Mittendrin die Wildspitze, der höchste Berg Tirols. Wer in die Ruhezone der Ostalpen vordringen möchte, kann das neue Angebot der Pitztaler Bergführervereinigung nutzen und in fünf Tagen vier Dreitausender bezwingen. Die hochalpine Mehrtageswanderung setzt eine gute Grundkondition und Trittsicherheit voraus, aber keine bergsteigerische Erfahrung. Techniken wie das Gehen mit Steigeisen und in der Seilschaft werden unterwegs gelernt, denn die Tour beginnt moderat und steigert sich im Anspruch erst allmählich. Termine: 26. bis 30. Juli, 6. bis 10. September sowie auf Anfrage. Infos: www.bergfuehrervereinigung-pitztal.com / www.pitztal.com

Salzburger Almsommer

Abschlagen, wo die Genießer zu Hause sind Nostalgie-Fährschiff als DesignSchiffshotel

Wandern macht glücklich Action, Abenteuer und Almwiesen Wer sich einmal auf 1.100 m Seehöhe auf allerhöchstem Niveau erholt hat, der wird immer wieder kommen – ins 4-Sterne-Superior-Hotel Sonnwies in Lüsen (Südtirol). Zum Wohlfühlen laden nicht nur die 45 mit Naturholz ausgestatteten Familienzimmer und Suiten ein, sondern auch der 1.000 m² große Wellnessbereich, der Eltern als Rückzugsort vorbehalten ist. Kinder dürfen im neuen Family Aqua Park mit mehreren Rutschen und Pools, in der riesigen Indoor-Spielanlage und im Hotelgarten mit Abenteuer-Spielplatz nach Herzenslust toben. Professionelle Baby- und Kinderbetreuer bieten zudem an 7 Tagen pro Woche ein abwechslungsreiches Programm. Infos: Tel.: +39 0472/413 533 www.sonnwies.com

Entschleunigungs-Seminare, Selbstfindungskurse … Das Angebots-Segment „wo man wieder glücklich werden sollte“ ist enorm. Dabei ist es doch ganz einfach. „Man braucht nur ein paar Wanderschuhe und ein paar Tage zu uns ins Hotel zu kommen – wir machen die Gäste mit unserem Wanderprogramm glücklich und frei“, so Hotelier Hannes Pitzer, Wander-Vitalhotel Steirerhof in Schladming. Der Wanderhotel-Profi bietet ein schier einzigartiges Programm, einen Urlaubsmehrwert. An fünf Tagen die Woche gibt es geführte Wandertouren mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Zwei geprüfte Wanderführer aus der Familie zeigen den Gästen die schönsten Plätze in der Schladming-Dachstein-Region. Tel.: 06454/7372-0 www.steirerhof.at

Foto: Katharina Wassler

Einst schipperte sie als königlich-dänische Fähre in den Gewässern Skandinaviens. Nun liegt sie als erstes Botel Kroatiens im Altstadthafen von Rijeka in der Region Kvarner fest vor Anker und begeistert Designliebhaber und Nostalgiker gleichermaßen: „Marina“ ist als Schiffshotel die derzeit wohl originellste Unterkunft an der Adria. Die einstige Fähre verwandelte sich in ein schwimmendes Low-Budget-Hotel. Das Restaurant ist ebenso öffentlich zugänglich wie die Bar, in der abseits der Hochsaison auch Musikevents stattfinden. Direkt am Botel stehen Auto-Parkplätze bereit, Fahrräder für Ausflüge zu den nahen Stränden können im Hafen gemietet werden. Tel.: 00385/51 410 162 www.botel-marina.com

Das Hotel „Der Löwe“ im Zentrum von Leogang ist ein kleines, familiär geführtes Genusshotel mit vielen Vorteilen und Serviceleistungen für Golfer. Vom freundlichen Golfer-Welcome bis zum absperrbaren Caddyraum, von „Insidertipps“ zur Verbesserung des Handicaps bis hin zur kostenlosen Salzburger Golf-Landkarte, von Reservierungen der bevorzugten Startzeiten am GC Brandlhof und einer Reservierung der Abschlagzeiten bis zur Turnier­anmeldung im Hotel ist an alles gedacht. Die Vorteile sind nicht außer Acht zu lassen: Neben den 30 % auf die „Golf Alpin Card“ gibt es für Löwen-Gäste noch zehn Prozent Golfkurs-Ermäßigung am Golfplatz Urslautal und am Golfplatz Brandlhof sowie gratis Rangefee am GC Urslautal und Brandlhof. Tel.: 06583/7428-0 www.loewe.at

Sportlich in der Natur

Neu: Ferien- und Familienvergnügen am Wilden Berg

Idyllisch gelegen ist der Sonnhof im Alpendorf St. Johann die Urlaubsadresse schlechthin für Naturgenießer und Entspannung suchende Golfer, Bergsteiger oder Mountainbiker. Als optimaler Ausgangspunkt für Outdoor-Fans bietet sich dem Gast eine Vielzahl an sportlichen Möglichkeiten innerhalb des Hotels oder in der unmittelbaren Umgebung. Mit der „Golf-Alpin Card“ stehen in nur 60 Autominuten Entfernung 18 verschiedene Golfanlagen bereit, um seine Abschläge zu trainieren. Auch andere Sportarten kommen hier nicht zu kurz. Ein kostenloser Mountainbike- oder E-Bike-Verleih, angrenzende Tennisplätze, geführte Wanderungen sowie Berggipfel warten darauf, den Gast in die Natur zu locken. Tel.: 06412/ 7271 www.sonnhof-alpendorf.at

270 Alpentiere, ein Spielepark, ein Kinderstadl, Mountain-Kart und weitere Attraktionen erwarten die Gäste am Wilden Berg in Mautern – ein Ausflugsziel bei jedem Wetter. Neben der Sesselbahn bringt der Parkbus die Besucher auf den Berg sowie auch ins Tal. Und im Kinderstadl gibt es auch indoor jede Menge zum Klettern, Spielen und Turnen. In den Ferien erwartet die Kinder ein ganz besonders abwechslungsreiches Programm mit Schminken, Basteln und Spielen. Bei den täglichen Fütterungen mit den Tierpflegern erfahren die Gäste allerlei Wissenswertes aus der Tierwelt. Und die Greifvogelschau gibt einen spannenden Einblick in die Welt der Vögel. Der Wilde Berg hat in den Sommermonaten täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Infos: www.derwildeberg.at

Juli/August 2015

Mit Zauberei durch Minimundus 155 Miniaturen aus über 40 Ländern gibt es in Minimundus (Klagenfurt) zu bestaunen. Mit Modellen aus allen Kontinenten hat man auf 26.000 m2 Park­ landschaft die Welt im Miniaturformat geschaffen. „Magic Feuer Sabrina“ und „Magic Klaus“ begeben sich mit den Kindern auf eine abenteuerliche Reise voller Zauberei. Aber ohne Hilfe der Kinder geht das nicht. Während der einstündigen Reise werden die Kinder Teil der Geschichte und erfahren viel Interessantes über Länder und Kulturen. Die Kinderführungen gibt es jeden Dienstag im Juli und August (Beginn: 17:00 Uhr). Tel.: 0463/ 21 194-0 www.minimundus.at


41

Österreich

– Land der Biere, Land der Radler

Innovation bringt Abwechslung und Dynamik. Österreich und vor allem die Steiermark haben eine große Biertradition. Neue Getränkekonzepte der Brau Union Österreich beflügeln die traditionelle Bierlandschaft auf genussvolle Art und Weise. Vor allem die Radler erfreuen sich größter Beliebtheit.

Dynamik. Die Radler sind das Segment auf dem österreichischen Biermarkt, welches seit Jahren konstant und kräftig gewachsen ist. Damit sorgt dieses Getränk auch wesentlich für die Dynamik in der Bierszene. 2014 wurden bereits 510.000 Hektoliter Radler konsumiert. Österreich liegt beim Pro-Kopf-Verbrauch mit 105 Litern Bier als „Vizeweltmeister“ hinter der Tschechischen Republik konstant auf Platz 2 im Ranking.

Die „Brau Union Österreich“ hat für jeden Geschmack das passende Angebot. Die beiden naturtrüben Radler von Gösser in den Geschmacksrichtungen Zitrone und Kräuter werden ausschließlich mit natürlichen Zutaten hergestellt. Gösser steht eben für reine, unberührte Natur, einzigartigen Geschmack und höchste Qualität. Auch Zipfer setzt auf fruchtigen Geschmack mit wenig Alkohol. 100%ig natürlicher Fruchtsaft bringt 100% Geschmack, in den Sorten Limette und Orange-Lemongrass.

Eine ausgezeichnete ­ Ergänzung des Radlersortiments ist der Hoamat-Radler von Edelweiss. Der erfrischend-fruchtige Radler besteht aus bestem Edelweiss Weizenbier und dem Saft reifer heimischer Birnen, verfeinert mit erfrischender Zitronenmelisse. Der Radler wird ohne künstliche Süßungsmittel hergestellt und überzeugt mit einem Alkoholgehalt von nur 2,3 Prozent.

„Immer mehr Konsumenten greifen zu einem wohlschmeckenden Durstlöscher mit nur wenig oder ohne Alkohol, beispielsweise während der Mittagspause oder wenn man mit dem Auto unterwegs ist. Die Radler der ‚Brau Union Österreich‘ sind daher hervorragende Getränkealternativen und eine Bereicherung für die Bierkarte unserer Gastronomiepartner“, meint Ronald Zentner, Verkaufsdirektor Geschmack alkoholfrei. der Gastronomie-Region Süd der Das jüngste „Baby“ ist aber eine „Brau Union Österreich“, dazu. wirklich herausragende Entwicklung, die bereits nach kürzester Zeit eine große Fangemeinde hat. Mit dem Gösser Kracherl, der „erwachsenen Alternative zu Limonaden und gespritzten Fruchtsäften“, präsentierte Gösser im Vorjahr ein neues, alkoholfreies Erfrischungsgetränk mit fruchtigem Zitronengeschmack. Bestes alkoholfreies Gösser und erfrischend fruchtiger Zitronensaft sind die Zutaten für den Durstlöscher aus Göss.

Juli/August 2015

Fotos: Brau Union Österreich

Vielfalt.

Die Herkunft der Radler ist nicht ganz eindeutig geklärt. Ob der Wirt Franz Xaver Kugler 1922 die „Radlermaß“ erfand, weil er zu wenig Bier vorrätig hatte, oder ob die Radlerklubs das erfrischende Getränk schon weit früher genossen haben, bleibt unklar. Nicht so jedoch die Zukunft dieses Biermischgetränks.

Anzeige

Herkunft.


42

MEDIATHEK

Michael Blastland, David Spiegelhalter Das Yoga-ABC: Von A wie Atmen bis Z wie Zehnerkarte Kailash Dieses Buch ist keine Übungsanleitung oder ein sanftmütiger Ratgeber. Es ist eine leichtfüßige und zugleich tiefsinnige Reflexion über Yoga als Lebensform. Denn Yoga verändert die Wahrnehmung, wenn man sich täglich ein paar Minuten auf den Kopf stellt und die Perspektive ändert. Kristin Rübesamen tut dies seit vielen Jahren jeden Tag. Hier erzählt sie von ihrem Leben mit Yoga, von A wie Atmen über G wie Guru oder O wie OM bis hin zu Z wie Zehnerkarte. Dabei erklärt sie, was Hatha-­ Yoga mit Shampoo gemeinsam hat und kartoffelschälende Nonnen mit Flow. Das perfekte Geschenk für alle Yogis.

Reinhard Schuch Lepanto Leykam Im Jahr des Mauerbaus und der großen Explosion beginnt „Lepanto“, ein Roman zwischen Kunst und Ichsuche, gewürzt mit einer Prise Krimi und einer Love-Story am Ende. Der Protagonist hat ein wertvolles Bild geerbt, das ihm eines Tages gestohlen wird. Zur gleichen Zeit hat er sich von seiner Frau getrennt, ist ungebunden und macht sich auf die Suche nach dem Bild. Diese führt ihn nach München, wo das Hauptwerk des Malers hängt, und weiter nach London. Auf seiner Reise macht er seltsame Bekanntschaften: mit einem leidenschaftlichen Galeristen, einer Nonne im Zug, einem durchgeknallten Museumsbesucher. Am Ende trifft er in London die Halbgriechin Thekla, die viel über den Maler weiß. Zwischen dem Protagonisten und der Frau beginnt sich etwas zu entwickeln. Ein ungewöhnlicher Roman mit einem ungewöhnlichen Thema – spannend geschrieben.

KULTUR ZUM LESEN

BUCHTIPPS Sadie Jones Jahre wie diese DVA London in den Siebzigern: Luke, Leigh und Paul sind jung, talentiert und voller Hoffnungen. Sie gründen eine eigene Theaterkompagnie, um den großen Produktionen im glitzernden West End Konkurrenz zu machen, und feiern bald auch erste Erfolge. Doch dann lernt Luke Nina kennen, den neuen Stern am Londoner Theaterhimmel. Als er der labilen Schauspielerin mehr und mehr verfällt, droht nicht nur seine Freundschaft zu Leigh und Paul zu zerbrechen. Philipp Möller Isch hab Geisterblitz – Neue Wortschätze vom Schulhof Bastei Lübbe „Nie wieder unterrichten!“, denkt Exlehrer Philipp Möller – bis er gebeten wird, dem 16-jährigen Khalim Nachhilfe zu geben. Dessen Schulabschluss steht auf der Kippe und schnell wird klar, warum: Der Junge bringt keinen geraden deutschen Satz zustande. Kein Wunder also, dass er auch außerhalb der Schule nie den richtigen Ton trifft. Wenn er sich etwa mit „Sch’eiße Khalim“ vorstellt oder meint, „Na ihr Huren, s’los?“ sei eine freundliche Begrüßung für seine Mitschülerinnen, kommt Philipp Möller ins Grübeln: Sprechen wir noch dieselbe Sprache oder längst aneinander vorbei? Marguerita Fuller Ein Pony für die Ewigkeit BoD – Books on Demand Der Isländer-Araber-Mischling „Little Genious Brokki“ erzählt seine erstaunliche Geschichte. Er und seine Besitzerin Marguerita wachsen zu einem Dreamteam zusammen und werden sogar österreichische Staatsmeister im Westernreiten. In kindlich-humorvoller Erzählweise beschreibt „Brokki“, wie er Marguerita im Laufe der Jahre formt und zu einer bekannten Reiterin macht.

„ACHTZIG” ist die UNABHÄNGIGE Kulturzeitung, welche sich von anderen Medien durch Format und Inhalt unterscheidet. Eine Zeitung für interessierte und eigenständige Menschen. AUSGABE 120

Foto: Le Negresco

Foto: www.bigshot.at/Christian Jungwirth

Februar 2015 Preis: 2 Euro www.achtzig.com

Elisabeth Freismuth im Interview

Kunstwerk Negresco

Am richtigen Weg

Liberation Art Project

200 Jahre Musikverein für Steiermark

Der Preis der Freiheit

K. Wecker live in Graz

Foto: Foto Pachernegg

Foto: www.thomaskarsten.com

S. Dalí und J. Augier

Kunst und Kultur für jedermann

Erotische Geschmackserlebnisse

Verlagspostamt 8010 graz, erscheinungsort graz, P.b.b., gz 03z035097 M

10-mal im Jahr Kunst, Kultur, Mode, Reise und Kulinarik. Abo unter 0316 81 85 80 oder unter office@achtzig.com

Juli/August 2015

Klaus Engelke, Michael Hlatky Gesund zu Fuß – Hallux, Fersensporn & Co. Verlagshaus der Ärzte Dieses Buch beschreibt die normalen Funktionsanforderungen, die häufigsten Fehlstellungen und Erkrankungen des Fußes sowie vorbeugende Maßnahmen und therapeutische Behandlungsansätze, um wieder schmerz- und beschwerdefrei gehen zu können. Erst bei Einschränkungen nach Verletzungen, z.B. Brüchen, einem Hallux valgus, Zehenfehlstellungen, einem Fersensporn, einer Achillessehnenverletzung, aber auch bei Warzen oder Fußpilz usw. fällt auf, welche wichtigen Funktionen die nur rund 20 Quadratzentimeter große Auflagefläche und das Zusammenspiel aller Strukturelemente des Fußes für ein sicheres Stehen und für den aufrechten Gang des Menschen haben.


Heide Steigenberger 365 x vegane und vegetarische Blitzküche Kneipp Verlag Wien Die Autorin präsentiert in ihrem Jahreskochbuch 365 vegane und vegetarische Rezepte, die einfach und leicht nachzukochen sind. Sie verwendet dabei regionale und saisonale Produkte, kombiniert diese mit eiweißreichen, gesunden Lebensmitteln wie Linsen, Sojabohnen, Dinkel-Pasta und Naturreis und zeigt auch, wie man Reste verwerten oder Obst und Gemüse rasch einkochen kann.

Christa Chorherr Die Angstspirale Residenz Verlag Terroranschläge und Radikalisierung lösen in der westlichen Gesellschaft Beklemmung aus. Die Furcht vor „dem Islam“ geht mit der Ausweitung des Überwachungsstaates einher. Doch wie wirkt sich islamistischer Terrorismus tatsächlich aus? Sind die daraus erwachsenen staatlichen „Schutzmaßnahmen“ erforderlich oder schafft die Sammlung lückenloser persönlicher Daten das demokratische System ab? Christa Chorherr zeigt schonungslos ein bedrohliches Wechselspiel auf.

Fotos: Universal Pictures International Austria GmbH Fotos: Paramount Pictures

Jill Smokler Babykacke riecht nach Rosen Bastei Lübbe „Das ist nur eine Phase“, „Kinder halten jung“ oder „Mutterinstinkt kommt von allein“ sind gut gemeinte Ratschläge, die sich Jill Smokler schon zu oft anhören musste. Als leidgeprüfte Mutter mit Fehl und Tadel hat sie auf die harte Tour gelernt, dass diese Sprüche mit dem Elterndasein wenig zu tun haben. Nun gibt sie ihr geheimes Mama-Wissen weiter, entlarvt humorvoll und liebenswert die unsinnigsten Erziehungslügen und zeigt, dass das Leben schöner ist, wenn man es einfach so nimmt, wie es kommt.

Die Geschichte der Minions beginnt am Anfang der Zeitrechnung. Allmählich entwickelten sich aus den ursprünglichen gelben Einzellern die Minions, die stets den unverbesserlichsten aller unverbesserlichen Herren zu dienen haben. Allerdings war das Glück der Minions nie von Dauer. Von T. Rex bis Napoleon konnten sie keinen Herrscher für sich behalten. So standen sie eines Tages herrenlos da – und verfielen in tiefe Depression. Nur ein Minion, Kevin, hat einen Plan …

Terminator Genisys Action, Science Fiction Regie: Alan Taylor Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Emilia Clarke, Jai Courtney Die Erde im Jahr 2029: John Connor, Anführer der Rebellion des menschlichen Widerstands, führt einen erbitterten Krieg gegen das übermächtige Maschinen-Imperium von Skynet. Um seine Mutter Sarah Connor zu schützen und damit seine eigene Existenz sowie die Zukunft der Menschheit zu retten, schickt John seinen loyalen Freund und Mitstreiter Kyle Reese zurück ins Jahr 1984. Auf das, was ihn im Los Angeles der Vergangenheit erwartet, ist dieser jedoch nicht vorbereitet: Ein unvorhergesehenes Ereignis hat alles verändert und die Zeit, in die er von Connor zurückgeschickt wurde, existiert nicht mehr. Der Kampf zwischen Mensch und Maschine, Gut und Böse steht unaufhaltsam bevor ... Duff – hast du keine, bist du eine! Komödie Regie: Ari Sandel Darsteller: Mae Whitman, Robbie Amell, Bella Thorne, Ken Jeong, Allison Janney

Fotos: Polyfilmverleih

Aaron James Arschlöcher – Warum sie uns zu Tode nerven und wie wir sie zum Schweigen bringen. Goldmann Sie lauern überall. Sie nerven. Und bringen andere mit ihrer Unverschämtheit zur Weißglut. Doch was genau macht diesen Menschenschlag eigentlich aus? Warum sind es oft Männer? Wie gehen wir am besten mit ihnen um? In seiner ebenso intelligenten wie unterhaltsamen Theorie fühlt Philosophieprofessor Aaron James dem Phänomen A* auf den Zahn. Nur wer versteht, wie ein Arschloch tickt, kann konstruktiv mit ihm umgehen!

Minions Animation, Zeichentrick Regie: Pierre Coffin, Kyle Balda Darsteller: Pierre Coffin, Steve Carell, Sandra Bullock, Jon Hamm, Hiroyuki Sanada, Chris Renaud

Bin ich beliebt? Was denken meine Freunde von mir? Wie erobere ich meine heimliche Liebe? Mit Charme, Witz und Ironie werden im Film Themen wie Cyber-Mobbing und Erwachsenwerden authentisch porträtiert. Die clevere High-School-Komödie basiert auf dem gleichnamigen Roman von Kody Keplinger. Die damals 17-Jährige verarbeitet in ihrem Buch die Erfahrungen der eigenen Schulzeit, in der die Dauerpräsenz auf Social-Media-Kanälen wie Facebook, Twitter, Instagram und YouTube nicht mehr wegzudenken ist.

Juli/August 2015


Europas größte

Teppichausstellung Bis 18. Okt. 2015 | Schloss Kornberg Di–So 10–18 Uhr | Dörfl 2, 8330 Feldbach | Tel. 03152 4200 | rohani.at

Mit groß em

1/2PRE OUT ISLET –50 % 4 au 00 T epp f iche

rohani


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.