Steiermarkmagazin KLIPP Juni/Juli 2016

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News-Verlagsgruppe kämpft ums Überleben. ExStyria-Chef Horst Pirker hat die Mehrheit übernommen.

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Eine Herkules-Aufgabe

04 Mutter aller Thermen feiert

News-Verlagsgruppe kämpft ums Überleben. Ex-Styria-Chef Horst Pirker hat die Mehrheit übernommen.

Heilwasser von Loipersdorf

06 Ein „Kreativcouple“ Hans und Anne Marie Schullin

Seite 20 Die Verbrecher der Hypo

AKTUELLES 10 „Streit“ um Amokfahrer

Alpe Adria lassen die Österreicher bluten!

11 Stichwahl: FPÖ hofft wieder

COVERSTORYS

Seite 46 Nach Hause mit Muskelkater

17 Eine Herkules-Aufgabe für Ex-Styria-Chef Horst Pirker

Von wegen Nordic Walking ist fad ...

20 Hypo-Alpe-Adria-Verbrecher lassen Österreicher bluten

CHRONIK ab Seite 12:

Seite 05 Kauft sich in Pürgg ein Red-Bull-Chef Didi Mateschitz

Seite 37 Was fasziniert an Formel 1 Lauda philosophiert ...

Seite 11 Stichwahl wie Elferschießen Eustacchio, Kunasek hoffen wieder

Science-Tower: Neues Wahrzeichen IV-Präsident Jochen Pildner-Steinburg übergibt „Kapitänsschleife“

WIRTSCHAFT 28 Heimische Veredler Vom Schöpfer zum Wertschöpfer

KULTUR 32 Styriarte-Festival Fotos: Pichlarn, Andreas Hechenberger, mariazellerland-blog.at, Joel Kernasenko, Red Bull Content Pool /Marcel van Hoorn, www.stainach-puergg.at

Erster Ton galt Nikolaus Harnoncourt

Seite 38 Diese Rakete kommt aus Graz

Seite 47 Auge in Auge mit dem Grimming

Seite 28 Der Eis-Mann

KTM X-Bow mit 300 PS

Romantik Hotel Schloss Pichlarn

Vom Schöpfer zum Wertschöpfer

GESUNDHEIT 34 Verstecktes Paradies Yoga in ehemaligem Bauernhof

AUTO & MOTOR 38 Rakete mit 300 PS aus Graz Der Supersportwagen KTM X-Bow

38 Ein cooler, sportlicher Typ

Seite 34 Verstecktes Paradies

Seite 08 Beendet Erzbergrodeo als 247.

Seite 42 1x durch die Gartendusche

Yoga in ehemaligem Bauernhof

Fritz Wutscher jun. aus Eisenerz

Der Wüstenlauf in Bad Radkersburg

Seite 44 Sissi und die Ritter Im Donau-Knie unterwegs ...

Medieninhaber und Herausgeber: Klipp Zeitschriften GmbH & Co KG, 8020 Graz, Friedhofgasse 20, Tel. 0316/42 60 80-0, Fax-Dw 122 office@klippmagazin. at Officemanagement: Isabella Hasewend Redaktion/ Autoren: Jürgen Lehner, Isabella Hasewend, Reinhard Schuch, Michaela Vretscher, Martina Tosch, Karin Klug, Marguerita Fuller, Elisabeth Hewson. Produktionsleitung: Isabella Hasewend Coverfoto: VGN / Marcus Deak Fotos (wenn nicht anders angegeben): Heimo Ruschitz Produktion: Christian Wallner, Michael Wurz Druck: Dorrong, Graz Abonnentenpreise: Jahresabo: 20 Euro, Zweijahresabo: 35 Euro Vertrieb: Postversand, Hurtig & Flink Erscheinungsort: Graz, Verlagspostamt 8020 Graz, P.b.b. Nächster Erscheinungstermin: August 2016 www.klippmagazin.at

Der Kia cee‘d im KLIPP-Test

FREIZEIT 44 Sissi und die Ritter Unterwegs im Donau-Knie

46 Nach Hause mit Muskelkater Nordic Walking in Pichl/Schladming

STANDARDS 30 Lilly 49 Freizeittipps 50 Mediathek

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Rettet die Mittagspause –

erfrischend, alkoholfrei, genussvoll Die große Auswahl an alkoholfreien Bieren und Biermischgetränken, welche die Brau Union Österreich ihren Konsumenten anbietet, lässt keine Geschmackswünsche offen. Ob das Gösser NaturGold, Österreichs erstes naturtrübes alkoholfreies Märzenbier, das beliebte Weizenbier Edelweiss Alkoholfrei, das Gösser Kracherl, seit heuer in zwei Varianten, das Zipfer Hell Alkoholfrei oder der Klassiker Schlossgold, für jede Gelegenheit findet sich das passende Produkt im Sortiment. Und die Pause hat ihre Chance.

Die neuen alkoholfreien Biere der Brau Union Österreich, allen voran das Gösser NaturGold und die beiden Gösser Kracherl Varianten „Zitrone“ und „Holunder“ sind wohlschmeckend, erfrischend und daher auch ideal als Pausenbegleiter. Die Gösser Kracherl gibt es außerdem in der praktischen 0,5 Liter Leichtflasche zum Mitnehmen für unterwegs. Und so retten Gösser und seine alkoholfreien „Kollegen“ auch die tägliche Mittagspause der Österreicher und Österreicherinnen.

Fotos: Brau Union Österreich

Die Bierlandschaft hat sich enorm weiterentwickelt. Die bierig-alkoholfreien Innovationen der Brau Union Österreich setzen dabei die maßgeblichen Trends und beleben den Biermarkt. Denn während die „traditionellen“ Sorten stagnieren, steigt der Konsum von alkoholfreien Bieren seit einigen Jahren konstant an. Die Produktgruppe wuchs auch 2015 in Österreich um fast 8%. Warum ist denn nun aber die Mittagspause und sind Pausen generell so wichtig? Die Mittagspause dient der Erholung und der Einnahme eines Imbisses bzw. des Mittagessens. Als Standard für ihr Zeitausmaß gilt im deutschen und österreichischen Arbeitsrecht ein Anspruch auf 30 Minuten Pause, der nach spätestens sechsstündiger Arbeitszeit gebührt. Darauf weist auch die Bezeichnung der Siesta, der traditionellen spanischen Mittagspause, hin. Der Begriff geht auf lat. sexta hora zurück, die sechste Stun-

de nach Sonnenaufgang. Nach diesen 6 Stunden ist es also höchste Zeit für eine ausgiebige Pause, das weiß man schon seit der Zeit der Römer.

Stunde Pause zulässt, und der auch bereit ist, Ruheräume zu schaffen.“ Regelmäßige Pausen und richtige Ernährung sichern also die Leistungsfähigkeit.

Die Bedeutung der Mittagspause ist auch wissenschaftlich erwiesen: Professor Hajak, Neurologe und Psychiater an der Universität Regensburg meinte kürzlich in einem Interview: „Das Recht auf regelmäßige Mittagsruhe müsste eine Initiative des Arbeitgebers sein, der etwa mittags mehr als die übliche halbe oder ganze

Alkoholfreie Biere sind dafür besonders gut geeignet. Sie sind gesund, haben wenig Kalorien (mit ca. 130 kcal/0,5 Liter im Schnitt nur 50% des normalen Biers) und viele Nährstoffe. Diese Biere sind sehr gute isotonische Flüssigkeitsspender. Und auch eine süffige Abwechslung. Ronald Zentner, Verkaufsdirektor Gastronomie Süd der Brau Union Österreich, erläutert:

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„Ein wohlschmeckender Durstlöscher ohne Alkohol ist eine ausgezeichnete Getränkealternative, beispielsweise während der Mittagspause oder wenn man mit dem Auto unterwegs ist. Die alkoholfreien Biere der Brau Union Österreich liegen da voll im Zeitgeist und sind eine perfekte Abrundung unseres Sortiments. Sie begleiten jede Pause, besonders die Mittagspause, und runden eine gute Mahlzeit jederzeit perfekt ab.“

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Foto: APA Fotoservice / Peter Hautzinger

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Mutter aller Thermen feiert Rund 400 Gäste – darunter auch Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Wegbegleiter aus 40 Jahren – ließen die Therme Loipersdorf, die „Mutter“ aller steirischen Thermen beim Quellenfest hochleben. Es ist dies die unvergleichliche Erfolgsgeschichte einer der ärmsten Regionen Österreichs. Sie begann mit der Entdeckung des „Wunderwassers“. Viele, viele Steuermillionen flossen und im Land gab es über Jahre großen Streit darüber.

Kohlensäuregas vermischt mit Wasser. „Die Quelle Binderberg ist unser Ursprung. Das Heilwasser ist die Basis für alles, was hier in Loipersdorf entstanden ist und heute noch gelebt wird“, so Thermen-Geschäftsführer Wolfgang Wieser. In einem übergroßen Schaffel probierten damals die Oststeirer selbst und Leute aus der Umgebung die Heilwirkung des „Wunderwassers“ aus. Besonders Mutige haben es damals – natürlich herunter gekühlt – auch schon getrunken und über die heilende Wirkung berichtet. Das ist bis heute so geblieben.

Foto: www.PALAZZO.org

Am 10. Juli 1972 hatten Bohrungen nach Erdöl statt schwarzem das „weiße Gold“ zutage gebracht. Explo sionsartig schoss aus der Bohrstelle „Binderberg I“ eine Fontäne aus

Ein Schluck Thermalwasser schmeckt nicht jedem, kann aber nie schaden ...

Mario Reiner (Allegria), Michaela Töpfer (Palazzo), Armin Egger (Messe), Eckart Witzigmann

Palazzo gastiert in Graz Schon bei der Präsentation seines neuen kulinarischen Entertainment-Projekts war der Andrang im Grazer Café Freiblick groß. Nicht verwunderlich, ist es doch kein Geringerer als der Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann, der Gastgeber der Palazzo-Dinner-Show in der Genusshauptstadt Graz sein wird „Willkommen im Palazzo“, wird es ab 25. November 2016 drei Monate lang im Messepark Graz heißen. Dann öffnet die Dinner-Show die Türen ihres Spiegelpalastes zum ersten Mal in der steirischen Landeshauptstadt und

lädt all jene, die Genuss und Entertainment auf hohem Niveau lieben, in eine Welt voller magischer Momente und Gaumenfreuden ein. „Wir sind gekommen um zu bleiben“, hofft Palazzo-Geschäftsführerin Michaela Töpfer darauf, dass die dreimonatigen Palazzo-Shows in Graz großen Anklang finden. Ziel sei es, mehrere Jahre in Graz zu bleiben. „Es ist ja jedes Jahr eine andere Show und ein anderes Menü, sodass auch Wiederkehrer angesprochen werden.“ In Wien sind die Palazzo-Shows bereits seit 14 Jahren erfolgreich.

Helene Wagner (Neuroth Optik), Carina Harbisch, Martin Kotnik und Hannelore Hoelbling (Parfümerie)

„Bin angekommen“

von Hedi Grager

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lles im Leben braucht seine Zeit – das weiß man aus Erfahrung. „Hier fühle ich mich angekommen“, freute sich Carina Harbisch in ihrem Fashion Store in der Grazer Stubenberggasse, als sie die neueste Herrenmode mit dem Motto „It’s a Man’s World“ präsentierte. Nicht unweit davon hatte sie 2013 in der Hans-SachsGasse ihr erstes Geschäft eröffnet, in einer Branche, die extrem raschlebig ist und viel G’spür- und Risikobereitschaft verlangt. Die sehr autoaffine, gelernte Industriekauffrau begann ihre Berufslaufbahn mit 19 bei Eurostar. „Ich arbeitete sozusagen in der Geburtsstätte des Autos.“ Es folgten acht Jahre bei Atronic Austria (jetzt GTech) im Bereich Projektmanagement und Marketing. „Hier durfte ich viele Reisen zu unseren internationalen Standorten unternehmen, viele Kunden, Casinos und Las Vegas kennenlernen. Besonders Spaß machte mir die Einführung des Mega-Million-Jackpots bei den Casinos Austria und die Launch-Party im Casino Baden.“ Carina wusste aber: „Ich wollte mich vor meinem 40. Geburtstag verändern und selbständig werden.“ Und das tat sie dann auch. Sie machte die Ausbildung zur Farb-, Typ- und Imageberaterin und, da zu Stil auch gutes Benehmen gehört, die Ausbildung zur Knigge-Trainerin. „Der erste Eindruck ist entscheidend. Eine zweite Chance gibt es meist nicht mehr. Das sollten wir alle nicht vergessen: Benimm ist kein Selbstzweck, sondern ein Mittel zum Erfolg.“ Stil oder Style waren ihr schon immer ein Anliegen: „Ich mag es einfach, Menschen in diesen Dingen zu beraten.“ Eine Zeit lang war sie auch für Klipp als Kolumnistin tätig. Carina Har-

„Ich wollte mich vor meinem 40. Geburtstag selbstständig machen.“ Stil ist ihr wichtig, auch, wie sie ihre Kunden berät.

bisch bezeichnet ihren Kleidungsstil als klassisch, aber trotzdem extravagant und ein „Must“ sind immer Farben. Ihr absoluter Casual Style besteht aus einer coolen Jeans von Mother und einer Seidenbluse von Equipment. Sonst liebt sie den Mailänder Designer Alberto Biani und die englische Marke Joseph. Ganz neu in ihrem persönlichen Kleiderkasten dürfen natürlich auch die Kleider von Diane von Fürstenberg nicht fehlen. Mode liegt ihr in den Genen: „Bereits im zarten Alter von sechs Jahren habe ich die schönen Röcke meiner Mutter getragen und mit 14 Jahren habe ich schon selbst in ‚meinen‘ Grazer Geschäften eingekauft.“ Friedhofgasse 20, 8020Graz Tel.: 0316/ 7085, Fax: DW 25 law-office@rath-partner.at www.rath-partner.at

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Foto: Steierm ark

Tourismus / Jürgen Hamm er

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Mateschitz kauft in Pürgg ein

Ode an den Fussball

Herz für junge Forscher

mit dem Themenkreis Südosteuropa auseinandersetzen. Bisher hat Rudi Roth bereits mehr als 200.000 Euro zur Verfügung gestellt. Kürzlich überreichte er zum 16. Mal Stipendien – heuer in der Höhe von knapp 9.000

mater zu fördern. Von einer hervorragenden Ausbildung profitiert auch der heimische Wirtschaftsstandort“, begründet Rudi Roth sein Engagement.

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Fotos: GEOPHO

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Die Schullins – ein „Kreativcouple“ Als höflicher Blumenkavalier verkleidet verschaffte sich ein Räuber Zutritt zum Schullin-Geschäft in der Grazer Herrengasse am 11. Februar 2015 und flüchtete dann mit seiner Beute. Er ist irdisch und mittlerweile gefasst. Einen Besuch von außerirdischen Wesen, aus einer anderen Galaxie, gab es bei der Präsentation der aktuellen Schmuckkollektion „Universe“ von Schullin im Tesla-Hochspannungslabor der TU Graz. Das „Kreativcouple“ Schullin „enttäuschte“ auch heuer nicht bei der Inszenierung des Abends. Mit Science Fiction und Raumfahrt versetzte die Schullin-Crew die 120 geladenen Gäste fast in ehrfürchtiges Staunen. Und schon der Auftakt fühlte sich außerirdisch an. Nur die galaktisch großen Spannungserzeuger wurden von unten beleuchtet, Nebelschwaden bahnten sich ihren Weg. Zwei Raumfahrer, einer davon von der Decke gleitend, sorgten für Aufsehen. Mit großen Schritten, als gelte für ihn die irdische Schwerkraft nicht, manövrierte sich ein Astronaut zu einem Käfig. Das Licht ging aus und Blitze zuckten durch den Käfig.

Dann wurde das Blitzgewitter durch leicht gedimmtes Licht ersetzt und zeigte dem Publikum einen Catwalk. Kaum hatten sie auf den Stühlen Platz genommen, öffneten sich die riesigen Tore des Tesla-Hochspannungslabors, und die ersten Models fuhren mit einem Mondgefährt in die Halle. Das Défilé hatte begonnen. „Universe zeigt die Position des Menschen im Universum und dessen Ausdruck im Schmuck“, erklärt Hans Schullin. So wurden die Schmuckstücke „Sternenhimmel“, „Stardust“, „Moon“, etc. von den geheimnisvollen Weiten des sich ständig ausdehnenden Weltalls inspiriert. Kaum verließ das letzte Model unter brausendem Applaus den Catwalk, wurden Tische auf den Laufsteg getragen, die eine lange, edle Tafel bildeten. Große Kandelaber brachten warme Atmosphäre ins gesetzte Dinner und damit auch die Gäste wieder zurück auf die Erde. Denn für ein Dinner im Universum, im schwerelosen Weltraum, wäre die Gästeschar nicht vorbereitet gewesen.

LH Hermann Schützenhöfer überreichte August Schmölzer das Große Ehrenzeichen des Landes Steiermark. Dieser wiederum bedankte sich mit einem großen Herz.

A

ls Kind ist es mir sehr schlecht gegangen und ich habe dann sehr viel Glück gehabt, wodurch mir ein spannendes und schönes Leben ermöglicht wird“, so Schauspieler und Schriftsteller August Schmölzer. „Und wenn man im Leben so viel Glück hat, will man irgendwann auch etwas davon zurück geben“, blickt er auf die Gründung von Gustl58 im

Der Gustl hat ein großes Herz Jahr 2005 in seiner weststeirischen Heimat zurück – gemeinsam mit seinen Freunden Walter Krainz und Elisabeth Herunter. „Herzensbildung“ liegt Gustl im wahrsten Sinne des Wortes besonders am Herzen: „Sie bedeutet für mich Einfühlsamkeit und Toleranz, bedeutet die Fähigkeit, eine eigene Meinung zu bilden, Hilfsbereitschaft, Uneigennützigkeit, gelebte Menschlichkeit.“ Bereits zum zehnten Mal hat er mit seiner Gustl58-Initiative zur Herzensbildung heuer die „Fahrt des Guten Willens“ organisiert. Viele Wegbegleiter, auch seine Brüder und zahlreiche Freunde haben ihn im Laufe der dieser Jahre unterstützt, sind im Rahmen seiner Traktorfahrten für einen guten Zweck dabei gewesen. „Sie alle haben dazu beigetragen, Gustl58 einen Anstrich zu geben, der eben für das Besondere steht.“ Der Name Gustl58 hat in diesem Jahr übrigens eine doppelte Bedeutung, denn die 58

Falstaff kürt die beste Buschenschank

Zuvor noch Catwalk für die Models, dann in eine edle Dinner-Tafel verwandelt.

steht jetzt nicht nur für sein Geburtsjahr 1958, sondern auch für sein 58. Lebensjahr. Die Initiative hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen, die es körperlich, geistig, gesellschaftlich oder auch finanziell nicht so gut getroffen haben, zu helfen. Mehr als 300 Traktoren fuhren heuer vom Stainzer Bahnhof nach St. Stefan. Sieben davon hatten sogar

eine relativ weite Anreise auf sich genommen. „Wir sind schon zum fünften Mal dabei und fahren von Rottenmann 140 Kilometer auf Achse – über den Triebener Tauern, das Gaberl“, haben sich auch die Damen und Herren vom Historischen Fahrzeug-Club Rottenmann in den Dienst der guten Sache gestellt. „Wir fahren 20 km/h im Schnitt und sind mit Pausen insgesamt zehn Stunden unterwegs“, erzählt Obmann-Stellvertreter Peter Radaelli. Und dass sich all die Strapazen auszahlen, beweisen die Kinderlachen. „Ziel unserer Fahrt ist es, Menschen mit Behinderung, Beeinträchtigung einfach einen schönen, lustigen Tag zu ermöglichen“, so August Schmölzer. „Wir laden keine Promis ein, um PR zu kriegen. Bei uns ist jemand nicht willkommen, weil er ein Promi ist, sondern der Mensch als solcher ist willkommen.“ IH

Foto: Falstaff / Zsifkovits

Anne Marie und Hans Schullin (Mitte) mit dem Besuch aus dem „Universe“

Bei der Präsentation des Falstaff-„Heurigenund Buschenschankguides“ beim Heurigen Edlmoser in Wien wurde das steirische Genussgut Krispel zum Bundesland-Sieger gekürt: „Beste Buschenschank in der Steiermark 2016.“

Bundesland-Sieger: Genussgut Krispel in Neusetz bei Straden erhielt 95 Falstaff-Punkte (von 100 möglichen) und 4 Trauben.

Heurigenkultur hat in Österreich jahrhundertelange Tradition und ist untrennbar mit der österreichischen Mentalität verbunden. Die ungebrochene Popularität des Heurigen – so nennen die Wiener ihre Buschenschanken – zeigt sich auch an der regen Beteiligung der Falstaff-Community am Voting-Prozess zum Falstaff Heurigen- und Buschenschankguide 2016 mit den 450 besten Betrieben, für den es 24.000 Votings gab.

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Fotos: Echtzeit TV

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ÖSV-Abfahrerin Tamara Tippler mit Maskottchen, der Ziege Viktoria, LR Christian Buchmann, Planai-Bahnen-Direktor Georg Bliem und Bürgermeister Andreas Kühberger (Mautern).

Zwei Mal wild: 1x Berg, 1x Skiass

Mit neuen Attraktionen, noch mehr Wildtieren, Floßfahrten (Faszination „Wasser“), dem erweiterten Spielepark und dem Kinderstadl hofft man am Wilden Berg, die Besucher-Bestmarke aus dem Vorjahr zu toppen und auch am Stockerl zu stehen.

Freuen sich über 70.000 Besucher (v.l.): Sonja Gollenz, Kühberger, Bliem, Buchmann

Fotos: Saubermacher

„Ich bin in Schladming zur Schule gegangen und verbinde mit der Planai und Schladming so viele schöne Erinnerungen. Umso mehr freue ich mich, dass die Schladminger Planai-Hochwurzen-Bahnen mein Kopfsponsor sind. Ich hoffe natür-

lich sehr, dass ich die Planai so oft wie möglich am Podest präsentieren darf“, so Tamara Tippler.

Bernadette Triebl (Kommunikation) und Vorstand Ralf Mittermayr (beide Saubermacher) freuen sich über den „Goldenen Panther“ für wastebox.at.

Picknick mit Falkensteiner

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ie Menschen tun das wieder gerne – picknicken im Grünen. Auch wenn es in diesem Sommer oft ganz schön feucht zugeht. Mit Kind und Kegel, Freunden und Verwandten wird der öffentliche Raum zur Genusszone. Wer nicht die Zeit dafür hat, sich ein entsprechendes Picknick zusammen zu stellen oder sich spontan dafür entscheidet, dem bietet Falkensteiner einen „fertigen“ Picknickkorb an – gegenwärtig als Projekt nur in Leoben: Von Bauernbrot, über Speckwürstel, Rohschinken, Käse, verschiedene Aufstriche, Gemüse bis hin zu Obst und einem Kuchen im Glas, dazu gibt’s aus der Heimat ein Gösser Gold und ein Gösser Kracherl. Für Vegetarier gibt’s alles ohne Fleisch. 23 („Bierig Steirisch Heimatverbunden“), 27 („Knackig

Natürlich Kraftvoll“) oder 37 Euro („Genussvoll Alpin Mediterran“) muss man dafür berappen. Jeder Picknickkorb hat auch noch zwei Flaschen Mineralwasser. „Die Kaution für den Korb beträgt 50 Euro und die Vorbestellung muss zumindest 24 Stunden vor der Abholung bei uns sein“, so Wolfgang I. Tesch, General Manager des Falkensteiner Hotel & Asia SPA Leoben. Ihn freuten nicht nur die Arbeit und Kreativität seines Teams, sondern auch, dass es einen Nachhaltigkeitsgedanken gibt. „Ein Picknick heißt: Kein Müll in der Natur. Keine Verpackungsreste, keine Plastikflaschen – alles, was man da mitbringt, wird entweder verzehrt oder wieder zurück zum Ausgangspunkt gebracht. In diesem Fall eben zu uns ins Hotel & Asia SPA in der Au.“

Foto: Stiefkind Fotografie

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s sind zwei Erfolgsgeschichten, um die es im Folgenden geht. Knapp 70.000 Besucher kamen auf den Wilden Berg nach Mautern. Der Alpentierpark ist ein ideales Ausflugsziel für Familien. Aus Mautern, vom Fuße des Wilden Berges, kommt auch eine junge Wilde: die steirische Skirennläuferin Tamara Tippler. Ihr Erfolgsstern ging in der letzten Weltcupsaison auf. Rasch reagiert hat darauf die Planai/Hochwurzen. Sie ist der neue Helmsponsor, für den Tamara Tippler im Skizirkus in den Speedbewerben Vollgas geben wird.

v.l.: Andrea Taxacher, Küchenchef Josef Kamker (beide Falkensteiner & Asia SPA), Claudia Engelmayer (Tourismusverband), Falkensteiner-Hoteldirektor Wolfgang I. Tesch und Leobens Vizebürgermeister Maximilian Jäger.

Marketingprofi Heribert Maria Schurz, Obmann Franz Hammer (Gemeinschaft Steirischer Abfallwasserentsorger), Schurz-Partner Josef Rauch und Michael Lechner (v.l.)

Grund zum Feiern

Mit Essen spielt man nicht

Gute, wirksame Werbung ist die halbe Miete für ein Produkt. Die Voraussetzung dafür sind aber die Kreativköpfe. Und diese – sprich die Agenturen – matchen sich jedes Jahr beim „Green Panther“ um Gold, Silber und Bronze in mehreren Kategorien. Bei Saubermacher hat man diesmal mehrfach Grund zum Anstoßen. Zwei Mal nominiert, zwei Mal ausgezeichnet wurden josefundmaria communications, seit vielen Jahren mit Saubermacher eng verbunden. Die Saubermacher-Honigaufbereitungsanlage (Bienenstöcke in Abfallcontainern) gewann in der Kategorie „Outside the Box“ Silber. Für die

Wer kennt den Spruch aus der Kindheit nicht und Vulcano-Geschäftsführer Franz Habel kann man für diese Lebensweisheit sogar als Wanderprediger loben. Er ruft seit Jahren zum bewussten Umgang mit dem Lebens- und Genussmittel Fleisch auf: „Wir sehen in unserer Arbeit und unserem Wirken nur dann einen Sinn, wenn wir Fleisch jene Hochachtung geben, die ihm gebührt.“ Einen durchaus unterhaltsamen Zugang zu diesem Thema gab es im Rahmen des „Kulinarischen Kulturfrühlings“ beim Krimi-Menü „Mord im Saustall“ bei Vulcano Ursprung. Gemeinsam mit der Theatergruppe Markt Hartmannsdorf war das Publikum auf Mörderjagd und konnte gleichzeitig ein exklusives 3-Gänge Menü genießen. So viel Erfolg führt dazu, dass es auch im kommenden Jahr einen „Tatort im Saustall“ geben wird.

Plakat-Serie „Das WC ist kein Mistkübel“ erhielt die Initiative „Denk KLObal, schütz’ den Kanal“ den Gold-Panther in der Kategorie „Public Space Advertising“ – allerdings für die Gemeinschaft Steirischer Abwasserentsorger (GSA). Saubermacher-Gründer Hans Roth freute sich mit der Agentur moodley brand identity, die mit der Online-Plattform wastebox.at, im Vorjahr auf den Markt gebracht, Gold in der Kategorie „Kampagne“ gewann. Über die Plattform kann man rasch und unbürokratisch die ordnungsgemäße Entsorgung seiner Abfälle rund um die Uhr an sieben Tagen der Woche organisieren.

Tatort im Saustall

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Erzbergrodeo 2016:

Foto: Forwardmagazin.at / Wallner

Massenstart: 500 Fahrer starten in zehn Startreihen und treten den harten Weg nach oben an.

It´s a long Way to the Top Nicht umsonst ist das Red Bull Hare Scramble ein HardEnduro-Event der Superlative. Man muss „tougher than iron und harder than steel“ sein, um hier sein Glück zu versuchen. Lesen Sie mehr auf

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ie 22. Auflage des Erzbergrodeos: 35 Kilometer lang ging es über Felsen und Matsch sowie Waldpassagen nach oben. Stellenweise so steil, dass Fahrer ohne Hilfe der Besucher oder Begleiter nicht mehr weiterkamen. Das Rennen ist von Beginn an hart: 1.500 Startplätze gibt es, die auch heuer wieder binnen eines Tages weg waren. Wer beim Hare Scramble, der Königsdisziplin, am Sonntag dabei sein wollte, musste sich beim Prolog am Freitag und Samstag einen Platz unter den 500 Schnellsten erkämpfen. Der letzte Erzbergrodeo-Veranstaltungstag begrüßte die Teilnehmer und Besucher mit perfekten Wetterbedingungen und adrenalin-gelade-

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ner Spannung, die schon früh morgens in den Fahrerlagern und in der Erzbergrodeo- Arena spürbar war. Während sich der Berg aus Eisen kontinuierlich mit Motorsport-Fans füllte, beschäftigte die 500 Starter wohl nur eine einzige Frage: Wird die Red Bull Hare Scramble Strecke wieder ein unerbittliches Monster, daß selbst die besten Offroadathleten der Welt nicht bezwingen können? Und als unbezwingbar zeigte sich der Berg in mehrerlei Hinsicht. Für gut 491 Fahrer, die an der Aufgabe das Ziel binnen vier Stunden zu erreichen scheitern, als auch für die organisatorischen Herausforderungen, die Besucher mittels Shuttlebussen an die

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Schlüsselpassagen zu transportieren. Da besteht noch Handlungsbedarf. Für das Erzbergrodeo 2017 liegt die Latte hoch. Der Rückblick auf die aktuelle Erzbergrodeo-Ausgabe ist immer auch bereits 29.05.2016 ein Vorgeschmack auf die nächste Ausgabe dieses weltweit einzigartigen Motorrad-Offroadsport-Festi-

Checkpoint: 25 ZIEL

Nur neun Fahrer schafften es, das Rennen zu beenden:

1 Graham 2 Cody 3 Alfredo 4 Mario 5 Billy 6 Wade 7 Paul 8 Taddy 9 Philipp

Jarvis Webb Gomez Roman Bolt Young Bolton Blazusiak Scholz

magazin.at

vals, denn der Begriff „Rückschritt“ fehlt im Wortschatz von Veranstalter Karl Katoch und seiner Crew. Das Fazit: Das Red Bull Hare Scramble ist ein legendärer Event, der auch Nicht-Motorsportler begeistert. Man muss so etwas einmal live vor Ort gesehen haben und sich von der Stimmung mitreißen lassen. Prädikat: Absolut sehens- und erlebenswert! 34 Tim GBR USA ESP ESP GBR RSA GBR POL GER

26 Husqvarna 9 KTM 15 KTM 16 Husqvarna 51 KTM 2 Sherco 3 KTM 10 KTM 13 KTM

Checkpoint: 23 Dynamite 10 Jonathan

Richardson

GBR

82 KTM

Checkpoint: 22 George Avenue 11 Travis 12 Lars

Teasdale Enöckl

RSA AUT

4 KTM 6 KTM

TE 300 250 EXC 300 EXC TE 300 EXC 300 250 2Stroke 300 EXC 300 EXC 350 EXC

35 Christian 36 Keelan 37 Thomas 38 Marko 39 Robert 40 Martin 41 Manuel 42 Max 43 Eloi

Ap Lei Ha Sc Sie Re Ort Jes Ge Sa

Checkpoin

44 Joakim 45 David 300 EXC 46 Oliver 47 Otto 48 Radoslav 01.07.16 49 08:07 Bernhard 300 XC-W 50 Roberto 250 EXC

Lju Cy Lei Fre Šta Wi Pir


Feiernde Rohanis H

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Jarvis im Ziel: „Mit so vielen Topfahrern am Start war der Ausgang des Rennens nicht vorauszusehen. Ich hatte einen sehr guten Start, das war vielleicht mein größter Vorteil. Carl‘s Dinner ist definitiv eine Schlüsselstelle des Rennens, ich habe dort eine gute Linie erwischt. Ich bin überglücklich, hier wieder als Sieger stehen zu dürfen, das Gefühl ist unbeschreiblich!“

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Am letzten Checkpoint Lazy Noon: Alfredo Gomez konnte die extrem steile und enorm selektive Steilauffahrt bis zum Eintreffen von Cody Webb nicht bezwingen. Webb mobilisierte daraufhin alle Reserven und kämpfte sich unter dem Jubel Tausender Fans vor den Live-Videowalls in der Erzbergrodeo-Arena an Gomez vorbei auf den zweiten Platz hinter Jarvis.

uschang Rohani feiert heuer gleich zwei Jubiläen: das wichtigste ist ein privates Fest. Denn der gebürtige Perser – heute müsste man politisch korrekt sagen Iraner – feierte vor wenigen Wochen mit seiner Frau Bodil den 50. Hochzeitstag. Nein, es ist keine geborene Österreicherin an seiner Seite, sondern sie kommt aus Kopenhagen in Dänemark. „Dort haben wir auch geheiratet.“ Heute sind die Rohanis schon eine Großfamilie, gibt es doch drei Söhne und bald acht Enkelkinder. Das zweite Jubiläum ist die Firmengründung vor 40 Jahren in Graz. Damals herrschte noch Goldgräberstimmung beim Verkauf von Orientteppichen. Huschang Rohani zählte bereits nach kurzer Zeit mit seinem Landsmann Reyhani zu den führenden – und was mindestens so wichtig war – „seriösen“ Händlern in der Alpenrepublik. Beide gehören den Bahais an, einer religiösen Minderheit im Iran mit hohen moralischen Ansprüchen, die Jahrzehntelang verfolgt wurde. „Nach nur fünfjährigem Bestehen der Firma traf ich

Feiert heuer sein 40-jähriges Firmenjubiläum: Huschang Rohani mit Frau Bodil und den Söhnen Pujan, Kian und Neysan.

Foto: Croce & Wir

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SPOTS

die wohl wichtigste Entscheidung“, so Huschang Rohani, „nämlich auf Schloss Kornberg in der Oststeiermark eine Teppich-Ausstellung auf die Beine zu stellen.“ Was 1981 als mehrwöchige Ausstellung in einigen Räumen des damals noch renovierungsbedürftigen Schlosses begann, avancierte bald zu Europas größter Teppich-Ausstellung. Huschang Rohani: „Heute präsentieren wir unser gesamtes Sortiment von März bis Mitte Oktober auf Schloss Kornberg und unsere Ausstellung ist in dieser Zeit auch Anlaufstelle für fachmännische Reparaturen von handgeknüpften Teppichen und Kelims, sowie deren professionelle Reinigung. Schloss Kornberg ist für uns mehr als ein zweiter Standort geworden. So verbindet uns mit Hausherrn Andreas Graf Bardeau und seiner Familie ein mehr als 35-jährige enge Freundschaft – die wohl beste Grundlage einer erfolgreiche Zusammenarbeit.“

Die Bank als Weinkennerin PLATZ

247 sprach mit dem Eisenerzer Fritz Wutscher jun.

„Bin erstmals 247. geworden“

KLIPP: Wäre es noch besser gegangen? Fritz Wutscher jun.: Da ich beruflich bedingt nicht so gut trainieren konnte, bin ich zufrieden. Doch es hätte noch besser sein können. KLIPP: Und warum gelang das nicht? Ich bin beim Checkpoint 6 – das ist eine extrem steile Passage – gestürzt. Es hat mich überschlagen. Zum Glück ist mir nix Arges passiert. KLIPP: Was war mit dem Motorrad? Da war nichts mehr zu machen. Das Öl ist ausgeronnen. Es war unmöglich, weiter zu fahren. KLIPP: Und wie lange waren Sie da schon auf der Strecke? Ich hätte noch zwei Stunden Zeit gehabt und wäre so gesehen sicher noch weiter nach vorne gefahren.

KLIPP: Was heißt das für’s nächste Jahr? Ich bin jetzt richtig motiviert, möchte mir auch eine echte Enduro-Maschine kaufen. Meine ist ja ein Motocross-Modell, das schwerer und steifer ist. KLIPP: Wie weit kann es als Hobbyfahrer überhaupt nach vorne gehen? Ich denke, die ersten 100 sind alle Profis, aber unter die 200 Besten möchte ich schon einmal kommen. Ich bin jetzt sechs Mal dabei gewesen. Und angefangen hat es mit einem Platz um die 800. KLIPP: Knapp ein Dutzend einheimischer Motorradfreaks ist auch dabei. Gibt es da eine interne Wertung? Ja, in der Eisenerzer Community bin ich auch heuer die Nummer 1 geworden (lacht).

LR Johann Seitinger und Franz Kerber (Vorstandsvorsitzender-Stv. Steiermärkische Sparkasse) zeichneten die Jungwinzer 2016 aus (v.l.): Florian Lieleg, Stefan Gründl, Roland Riegelnegg, Manfred Frühwirt und Gerald Adam.

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ie steirische Weinwirtschaft und im Speziellen der Nachwuchs liegt uns besonders am Herzen. Mit unserem Wettbewerb wollen wir die junge Wein-Generation zu besonderen Leistungen anspornen und Ihnen eine Gelegenheit geben sich als Top-Winzerinnen und - Winzer von morgen zu beweisen“, betont Franz Kerber, Vorstandsvorsitzender-Stellvertreter Steiermärkische Sparkasse bei der bereits zum 15 Mal (!) erfolgten Auszeichnung der Jungwinzer. Bei der Jury, die sich aus Experten

und Vertretern von Politik, Wirtschaft und Medien zusammensetzt, geht als jung jeder Winzer zwischen 18 und 30 durch. Florian Lieleg war der Sieger bei Muskateller und Grauburgunder, Stefan Gründl beim Sauvignon Blanc, Roland Riegelnegg beim Weißburgunder, Manfred Frühwirt gewann die Offene Rotweinkategorie und Gerald Adam beim Welschriesling. Beurteilt werden die Qualität und das Knowhow mit Fingerspitzengefühl. Kenner sprechen heuer bereits mutig von einem „Jahrhundertwein“.

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AKTUELL

Geschworene haben das letzte Wort

Foto: you tube

Grazer Amokfahrer Alan R., zur Zeit in Sonderanstalt untergebracht

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s sind acht österreichische Staatsbürger, die im Prozess gegen den Amokfahrer Alan R. vom 20. Juni des Vorjahres das letzte Wort haben – die Geschworenen. Sie werden nach dem Zufallsprinzip aufgrund der Wählerlisten in den Gemeinden ausgewählt – mit einem Alter von mindestens 25 und höchstens 65 Jahren sowie einem ordentlichen Wohnsitz im Inland. Prinzipiell gilt die Ernennung für zwei Jahre. Aus ihnen lost der Präsident des Landesgerichtes in öffentlicher Sitzung jeweils für ein Kalenderviertel beider Jahre die Dienstlisten der Schöffen und Geschworenen. Daher sind zum Beispiel die in die erste Dienstliste des Jahres 2016 gelosten Personen nach der selben Reihenfolge auch von Jänner bis März 2017 als Geschworene heranzuziehen. Als Geschworener „unfähig“ ist jemand, der der Gerichtssprache nicht verlässlich folgen kann, der gerichtlich schon verurteilt wurde oder gegen den ein Strafverfahren mit mehr als sechs Monaten Freiheitsstrafe anhängig ist. Nicht zu berufen sind die obersten Organe des Bundes und der Länder, die Mitglieder der gesetzgebenden Körperschaften des Bundes und der Länder, Geistliche und Ordenspersonen, Richter, Staatsanwälte, Notare, Rechtsanwälte und Bewährungshelfer. Beamte können grundsätzliche als Geschworene tätig werden. Hiervon ausgenommen sind lediglich die Bediensteten der Bundesministerien für Inneres und für Justiz, sowie deren nachgeordnete Dienststellen, also zum Beispiel Polizei und Justizwachebeamte.

Noch hat die Justiz allerdings mit dem Auswahlverfahren für den kom-

menden Prozess Anwalt Gunther Ledolter, Rechtsan- mit dem Anerkenwaltskanzlei Rath & Partner: „... die nungspreis nicht begonnen. des Geschworenen können problemlos Gewaltschutzzenzur Erkenntnis gelangen, dass Alan trums Steiermark Fassungslosigkeit, Bestürzung, R. zurechnungsfähig war und damit ausgezeichnet. „Es bis hin zu Angstre- des mehrfachen Mordes und weiterer ist mir immer ein aktionen löste bei Verbrechen zu verurteilen ist. Sie sind großes Anliegen den 120 Opfern nicht an die Meinung des einen oder gewesen, Opfer anderen Gutachters gebunden.“ des Amokfahrers von Gewalt, die und deren Familioft auch noch minen die Nachricht aus, dass die beiden derjährig sind, so schonend wie mögPsychiater Peter Hofmann und Jürgen lich durch ein Verfahren zu bringen. Müller (Deutschland) in ihren Gutach- Damit neuerliche Traumatisierungen ten den Amokfahrer für strafrechtlich verhindert werden können.“ unzurechnungsfähig halten. Sie schlagen daher die Einweisung von Alan Und dieser gedankliche Ansatz R. in eine Sonderanstalt für abnorme führt indirekt wieder zur Amokfahrt. Rechtsverbrecher vor. In einer solchen Alan R. verteidigt sich damit, dass er wartet der gebürtige Bosnier zur Zeit deswegen zum Amokfahrer geworden unter verschärften Sicherheitsauflagen sei, weil er sich verfolgt fühlte und mit auf seinen Prozess. Der dritte Gutach- dem Auto flüchtete. Dem widerspreter Manfred Walzl hält Alan R. hinge- chen viele Aussagen von Opfern in gen für voll zurechnungsfähig im Sinne den Akten, die sagen, er hätte sie, als des österreichischen Strafrechts. diese sich zu retten versuchten, gezielt verfolgt und bewusst nieder fahren Wie sieht nun aber die juristische wollen. Sie würden nicht verstehen, Seite aus? Was sind die Konsequen- wie die Gutachter zum Schluss komzen aus dieser Uneinigkeit? – wollte men, dass Alan R. unzurechnungsKLIPP erfahren. Dr. Gunther Ledolter, fähig sei und das Unrecht seiner Tat Anwalt der Kanzlei Rath & Partner nicht erkenne. Eine Verurteilung von in Graz, der, beauftragt vom Gewalt- Alan R. hielten sie für gerechtfertigt, schutzzentrum Steiermark, knapp die die Einweisung in eine Sonderanstalt Hälfte der 120 Opfer vertritt: „Nach sei für viele ein Problem, weil damit der Strafprozessordnung können die ein Teil der Arbeit BewältigungstheraGeschworenen problemlos zur Er- pie zu den Ereignissen an diesem Tag kenntnis gelangen, dass Alan R. zu- dadurch unmöglich würde. Opfer berechnungsfähig war und damit des tonen, auch ein Jahr nach der Wahnmehrfachen Mordes und weiterer sinnsfahrt, ihr Leben sei praktisch Verbrechen zu verurteilen ist. Sie sind „kaputt“, weil sie bei der Amokfahrt nicht an die Meinung des einen oder schwer verletzt wurden und sich von anderen Gutachters gebunden.“ den körperlichen und psychischen Folgen nicht mehr befreien können. Als Opferanwalt wurde Dr. Gunther Die sich widersprechenden GutLedolter wegen seines wertschätzen- achten zeigen eines klar: Dass die den und empathischen Umgangs mit Psychiatrie oder Psychoanalyse keine traumatisierten Menschen im Vorjahr verlässlichen Methoden liefern kann,

derartige „Ausraster“ von Menschen objektiv auf die Ursachen hin zu beurteilen. Der Gesetzgeber geht zwar davon zu 100 Prozent aus, die Psychiatrie ist damit aber zwangsläufig überfordert. Im Fall, dass Alan R. in eine Anstalt für psychisch abnorme Rechtsbrecher eingewiesen wird, besteht die Chance, dass der Amokfahrer nach Jahren wieder in die Freiheit zurück darf. Jährlich wird seine Anhaltung von einer Kommission überprüft. Leider verfügt die Psychiatrie über keine gesicherte Testmethode, um eine allfällige „Scheinanpassung“ zu erkennen oder auszuschließen. Das wohl erschreckendste Beispiel ist der Fall von Jack Unterweger. Jahrelang führte er alle Psychiater und Psychologen, die Sozialarbeiter und Betreuer an der Nase herum. Mehr noch – er wurde von der Justiz sogar als Paradebeispiel für eine gelungene Resozialisierung herum gereicht. Wieder in Freiheit waren es nicht weniger als acht Menschen, die er neuerlich ermorderte. Der Prozess in Graz wird viele Emotionen auslösen. Ein Großteil der 120 Betroffenen wird als Zeugen aussagen (müssen). Für sie wird es auch eine psychologische Betreuung vor Ort geben, wenn die Schreckensfahrt minutiös und detailliert vor Gericht immer und immer wieder analysiert wird. Schon die Anzahl der Zeugen, aber auch das Interesse der Öffentlichkeit werden dazu führen, dass der Prozess nicht im Schwurgerichtssaal am Straflandesgericht in Graz stattfinden kann, sondern in einem Saal in der Messe Graz über die Bühne gehen wird müssen. Frühestens im Spätherbst des Jahres ist damit zu rechnen.

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POLITIK

Stichwahl wie Elferschießen

Foto: Wolfgang Zajc

Foto: Die Grünen Steiermark

Foto: Parlamentsdirektion/PHOTO SIMONS

Jeder will nur, dass es möglichst rasch vorbei ist

Alexander Van der Bellen: unterstützt von den Grünen, den Neos und Irmgard Griss

Hoffen natürlich, dass es im Herbst Norbert Hofer tatsächlich schafft (Kunasek, Eustacchio)

Harte Kritik am Urteil des Verfassungsgerichtshofs übt nicht irgendwer, sondern Leo Öhlinger, einer der anerkanntesten Verfassungsjuristen Österreichs. Und er geht in seinem Blog auf die vom Verfassungsgerichtshof genannte „Verletzung der Grundsätze der Freiheit und der Reinheit einer Wahl“ ein. Für Öhlinger ist die Wiederholung der Stichwahl nicht zwingend. Denn: „Die zentrale Frage war, ob diese Gesetzesverstöße Einfluss auf das Wahlergebnis haben konnten. Die eingehende Befragung der Mitglieder der Wahlbehörden ergab keinerlei Hinweise auf Wahlmanipulationen. Selbst die anfechtende Partei hatte keine Manipulationen behauptet. Es konnte daher mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass durch jene Verletzungen formaler Regeln das Wahlergebnis in keiner relevanten Weise verändert wurde.“ Und er begründet das mit dem Artikel 141 aus der Verfassung, wo es heißt: Dass die Wahl aufzuheben ist, wenn eine festgestellte Rechtsverletzung „auf das Verfahrensergebnis von Einfluss war“. Und dann Leo Öhlinger frontal in Richtung Verfassungsgerichtshof: „Die Logik, in eingehenden Befragungen keinerlei Hinweise auf Veränderungen des Wahlergebnisses durch die festgestellten Gesetzesverstöße gefunden zu haben, und die Wahl dennoch auf-

Foto: Wikimedia

er nächste Bundespräsident Österreichs heißt Alexander Van der Bellen. Das war die Schlagzeile am 23. Mai. Seit 1. Juli ist alles wieder anders, heißt es zurück zum Start. Der Verfassungsgerichtshof ordnet die Wiederholung der Stichwahl an. Der neue Termin im Herbst steht noch nicht fest, doch eines schon: Die Stichwahl mutet wie Elferschießen an. Jeder will nur, dass es möglichst rasch vorbei ist.

Foto: Universität Wien

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Hofburgstichwahl am 22. Mai 2016, Endergebnis Steiermark: 56,2 % Norbert Hofer (+17,4 %) 43,8 % Alexander Van der Bellen (+25,5 %), Landeshauptstadt Graz: 35,6 % Norbert Hofer, 64,4 % Alexander Van der Bellen. Ohne die rund 900.000 Briefwahlstimmen lag Norbert Hofer am Wahlabend noch klar über 50 Prozent (Gesamt-Österreich).

Theo Öhlinger: „... Stichwahl war nicht aufzuheben, weil die Rechtsverletzungen nachweislich zu keiner relevanten Veränderung des Wahlergebnisses geführt haben.“

„In Misskredit ist dadurch auch das System der ehrenamtlichen, von den politischen Parteien nominierten Postkolonial – postsowjetisch Wahlbeisitzer geraten – zu Unrecht, „Vor allem aber rückt eine so be- denn dieses System ist die denkbar gründete Wahlaufhebung Österreich beste Garantie gegen Wahlmanipulain internationaler Sicht in kein gutes tionen (was auch der VfGH ausdrückLicht. Es ist weltfremd zu meinen, dass lich würdigt). Diese Wahlbeisitzer hadamit dem Ausland das Bild einer ben fast ausnahmslos die Korrektheit besonders strikten und vorbildlichen der Auszählung durch ihre UnterRechtsstaatlichkeit vermittelt würde. schrift bestätigt (auch jene, die von Es war vielmehr zu erwarten und ist der anfechtenden Partei nominiert auch so eingetreten, worden waren), wohl dass internationale Verfassungsexperte Theo aus auf LebenserMedien Österreich in Öhlinger: Keine Ergebnis- fahrung basierender die Nähe postkoloni- manipulation, daher wäre Gewissheit, aber entaler oder potsowjetiStichwahl nicht gegen den formalen scher Halbdiktaturen aufzuheben gewesen Rechtsvorschriften. rückten. Und selbst im Sie müssen nun mit Inland scheint dieses Urteil teilweise gerichtlicher Verfolgung rechnen. Es in diesem Sinn verstanden zu werden, wird daher in Zukunft vor allem für so wenn der Innenminister ankündigt, kleinere Parteien schwieriger werden, zur Wahlwiederholung internationale genügend Freiwillige nominieren Beobachter der OSZE einzuladen. zu können, weshalb auch schon an Solche waren selbstverständlich auch eine Verstaatlichung dieses Systems schon diesmal routinemäßig anwe- gedacht wird: Es soll Bürgerpflicht send, hatten aber nichts beanstandet. werden, an Wahlsonntagen und (und Denn verletzt wurde ja keine einzige darauf folgenden Zählmontagen) als Regelung internationalen Rechts, Wahlbeisitzer zu fungieren. Wie dasondern ausschließlich Produkte ös- mit jene parteipolitische Ausgewoterreichischer Bürokratie, die in ihrer genheit hergestellt werden kann, die Detailliertheit und mangelnden Prak- als solche die Korrektheit der Wahl tikabilität geradezu einladen, es nicht am ehesten garantiert, bleibt rätselimmer allzu genau zu nehmen.“ haft. Es ist jedenfalls bezeichnend,

dass man in Österreich einem sich selbst regulierenden System der Zivilgesellschaft mit bzw. wegen der ihm immanenten formalen Mängel weniger vertraut als bürokratischen Regelungen.“

zuheben, ist jedenfalls nicht für jedermann nachvollziehbar.“

„Das Urteil könnte große politische Konsequenzen haben“, so Öhlinger. „Norbert Hofer hat gute Chancen, die Wahlwiederholung zu gewinnen. Sein ,Sieg‘ vor dem VfGH lässt sich als Herstellung der Gerechtigkeit vermarkten. Ein Bundespräsident Hofer erhöht die Chancen Heinz-Christian Straches, nächster Bundeskanzler zu werden – ein Rechtsruck, der Österreich in einen Klub mit Ungarn und Polen einreihen würde, mit dem doch recht bemerkenswerten Unterschied, dass dies in diesen Ländern gegen den Widerstand des jeweiligen Verfassungsgerichts erfolgte, in Österreich dagegen – unfreiwillig – von einem Urteil des VfGH angestoßen würde.“ „Noch ist freilich nichts entschieden. Der Brexit und die Art, wie selbst EU-kritische österreichische Medien über seine Folgen im United Kingdom berichten, könnten dem EUFreund van der Bellen noch einigen Auftrieb geben.“

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CHRONIK

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Illegales Geld für Nagl-ÖVP I

n einem Land mit einer breiten Medienlandschaft, entsprechender politischer Kultur, um nicht zu sagen politischem Anstand, würde eine solche brisante politische Affäre in keinem Fall derart ruhig über die Bühne gehen. Dafür würden schon allein die politischen Mitbewerber sorgen. Die Urteile im Prozess um illegale Parteienfinanzierung für die Grazer ÖVP sind noch nicht rechtskräftig. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass die langjährige PR-Beraterin von Bürgermeister Nagl über eine Tochterfirma der Telekom rund

120.000 Euro für die Grazer ÖVP flüssig gemacht hat. Die beiden Angeklagten – die PR-Beraterin und Bernd Schönegger, Nationalratsabgeordneter und Geschäftsführer der Grazer ÖVP – haben dagegen Einspruch erhoben. Die Nagl-Beraterin bekam eine Freiheitsstrafe von neun Monaten bedingt auf drei Jahre. Auch Bernd Schönegger wird wegen Beitrags zur Untreue zu neun Monaten bedingt verurteilt. Der Vorsitzende Erdei und die Schöffen nahmen ihm nicht ab, dass er das E-Mail mit dem Rechnungstext nicht bekommen

Wann immer das Urteil rechtskräftig wird: Tatsache bleibt, dass die 120.000 Euro – über welche Zwischenstationen auch immer – für die Nagl-Wahl verwendet wurden. FPÖ-Chef Mario Eustacchio, aber auch die Grünen und die KPÖ werden nicht müde zu sagen – und sie sprechen aus dem Nähkästchen –, dass

... in Treue bis zum bitteren Ende?

120.000 Euro nicht in einer Parteikasse landen und der Parteiobmann nichts davon wissen kann. Aber all das prallt an Siegfried Nagl scheinbar wirkungslos ab. Der Sympathieträger der Grazer ÖVP übersteht also vorerst diese schwierige Situation. Frühestens bei der kommenden Bürgermeisterwahl in gut einem Jahr wird sich zeigen, inwieweit ihm der Parteispendenskandal geschadet hat.

Unermüdlicher Anwalt für die Schwächsten

Foto: geopho.com

Foto: Gerd Neuhold, Sonntagsblatt

Ein großes Danke für WIFI-Bildungspionier

und gelesen hat. Die Nagl-Beraterin wurde überdies wegen Begünstigung verurteilt, weil sie mit ihrem falschen Geständnis Schönegger vor der Strafverfolgung schützen hätte wollen.

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Brigitta und Peter Hochegger, Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann und WKO Steiermark Präsident Josef Herk (v.l.)

v.l.: LT-Präsidentin Vollath, Caritas Präsident Landau, LH Schützenhöfer, Jubilar Küberl, Bischof Krautwaschl und LH-Stv. Schickhofer.

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hre, wem Ehre gebührt: Für 40 Jahre im Dienste der Wirtschaft wurde dem stellvertretenden Direktor der WKO Steiermark, WIFI-Chef Peter Hochegger, von Bundespräsident Heinz Fischer das goldene Ehrenzeichen der Republik verliehen. Überreicht wurde ihm dieses von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann, die Hochegger ein großes „Danke“ für seine zahlreichen Pionier-Taten im Bereich der Bildung aussprachen. Hochegger hat nicht

nur das WIFI zu einem führenden Bildungsanbieter mit jährlich rund 45.000 Kunden in der Steiermark ausgebaut, sondern auch wesentlich zur Gründung der Fachhochschule Campus 02 beigetragen. Sein letztes Großprojekt, das „Talent.Center“, durfte Hochegger an seinem letzten Arbeitstag und 68. Geburtstag den Delegierten des steirischen Wirtschaftsparlaments fertig übergeben. Was nun für ihn angesagt ist: Mehr Zeit in den Bergen gemeinsam mit seiner Frau Brigitta und damit wie bisher auch fit zu bleiben.

TV-Legende ersteigert

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in besonderer Oldtimer fand in der Steiermark sein Zuhause. Und darüber informierte Hans Hagen aus Eibiswald auch KLIPP. „Meine Spezialität Oldtimer ließ mich in Erfahrung bringen, dass 2015 in Prag eine Oldtimersammlung aufgelöst wurde, in welcher ein besonderes Exemplar 35 Jahre in einer Garage wortwörtlich in diese „eingemauert war. Ich sah dieses besondere Stück

erstmals im November 2015 in natura und reservierte es mir sofort. Es handelt sich um das Original-Starauto der Familie Ewings in der Fernsehserie Dallas . Und natürlich in Goldmetalic. Das Besondere: Es ist 38 Jahre alt und fabriksneu! Nun, nach 7 Monaten professioneller Auffrischung holte ich ihn. Wäre ja ewig schade gewesen so eine Legende nicht nach Österreich und in die Steiermark zu bringen, oder?“

it einem Fest im Refektorium des Grazer Priesterseminars wurde dem scheidenden Caritas-Präsidenten Franz Küberl für seinen jahrzehntelangen Einsatz im Beisein von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer gedankt. „Franz Küberl ist ein Lobbyist der Nächstenliebe, ein Anwalt für jene, die der Unterstützung unserer Gesellschaft bedürfen und so habe ich seine Anregungen immer als Ansporn gesehen, auch weil ich selbst tief im Glauben verwurzelt bin. Er hat ein Gespür für die Situation des Einzelnen und ist in seiner Arbeit stets bemüht die Gesellschaft friedlicher und gerechter zu machen. Ich danke Franz für die Freundschaft und die vielen guten

Gespräche und freue mich auf weitere ...“, betonte LH Schützenhöfer. 18 Jahre war Küberl Präsident der Österreichischen Caritas. Seit 1994 steirischer Caritas-Direktor. Ende August übergibt er seine Funktion als Direktor der steirischen Caritas an Herbert Beiglböck (Bild oben), den bisherigen Wirtschaftsdirektor der Diözese Graz-Seckau.

Preisdumping sorgt für Bauernsterben

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ur noch knapp 26 Prozent (27 Cent) vom Konsumentenpreis bei der Milch kommen beim Bauern an. Davon können die Milchbauern nicht mehr leben. Vor drei Jahren waren es noch 33,9 Prozent. Und das in einer Phase, wo die Betriebsmittelkosten stark gestiegen sind. Was die Bauern erzürnt: Der Lebensmittelhandel verschleudere Milch und Milchprodukte zu Tiefstpreisen. Die Bauernvertreter unisono: „Mehr Hausver-

stand und weniger Geiz ist geil, würde uns allen wirklich gut tun.“ Pro Jahr geben bis zu 4.000 Bauern die Produktion auf ihrem Hof auf.

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CHRONIK

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Nummer 1 der Schienenwelt voestalpine Leoben und Zweltweg

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57,1 km ! Längster Eisenbahntunnel der Welt

Gotthard-Basistunnel: spezielle Schienen und Weichen aus Leoben und Zeltweg

Fotos: ©voestalpine AG

s darf sich ruhig ein Gefühl von Stolz der Metal Engineering Division: „Die im breit machen – bei den voestalpi- Gotthard-Basistunnel erreichten Spitzenne-Mitarbeiterin in Donawitz und Zeltweg geschwindigkeiten sowohl im Personen- als sowieso, aber auch bei den Steirern und auch im Güterverkehr stellen besonders Österreichern. Denn im am 1. Juni 2016 hohe Anforderungen an die Qualität der eröffneten zweiröhrigen Gotthard-Basistun- Fahrbahn- und Weichensysteme. Mit dem nel, mit 57 Kilometern der längste Eisen- erfolgreichen Abschluss dieses Großauftrages bestätigt sich einmal mehr bahntunnel der Welt, steckt viel unsere weltweit führende Positiösterreichisches Know-how. Alle on in der Bahntechnologie.“ Mit 43 Hochleistungsweichensysihrer Bahntechnologie ist die teme (Überwachung, Antrieb, voestalpine globaler MarktfühVerschluss) und rund 18.000 rer bei Spezialschienen und WeiTonnen speziell wärmebehanchensystemen. delte Schienen mit jeweils 120 Metern Länge kommen aus der „Zudem sind wir führender Steiermark. Die Weichensysteme sind von der voestalpine mit Franz Kainersdorfer: 120 Anbieter bei Nahtlosrohren und hochqualitativen SchweißzusatzSitz in Zeltweg und die Schienen Meter lange Schienen werkstoffen“, so Franz Kainersvon der Schwesterngesellschaft dorfer. „Unsere Kunden stammen voestalpine Schienen in Leoben aus der Bahninfrastruktur, der geliefert worden. Öl- und Gasindustrie, der Maschinenbau- und der AutomobilBis zu 250 Züge mit einer industrie sowie der Bauindustrie.“ Höchstgeschwindigkeit von bis Die Metallengineering Division zu 250 Stundenkilometern fahbeschäftigt weltweit rund 11.700 ren in Zukunft täglich durch den Mitarbeiter und erwirtschaftete Gotthard-Basistunnel. Franz Kaim letzten Jahr einen Umsatz von inersdorfer, Vorstandsmitglied 2,6 Milliarden Euro. der voestalpine AG und Chef

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CHRONIK/WIRTSCHAFT

Krone aufgesetzt

Science Tower in Graz wächst

So urteilen die SteirerInnen

Industrie – Stütze für Wohlstand

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ie Steiermark ist ein exportorientiertes Industrieland mit einer modernen Arbeitswelt. Diese ist das Produkt einer auffällig hohen Forschungsquote, mit einer gesellschaftlichen und technologischen Entwicklung, die wiederum positive Beschäftigungsanreize schafft. Seit Generationen versteht sich die Steiermark als Industrieland, hat sich aber in den vergangenen Jahrzehnten vom grundstoffabhängigen Industrieland zum internationalen Technologiestandort mit hohem Innovationspotential entwickelt. In einer groß angelegten, repräsentativen Umfrage aus dem Herbst 2015 bestätigen die SteirerInnen sozusagen indirekt dieses Image. Knapp 30 Prozent zeigen sich beeindruckt von den Leistungen der Industriebetriebe. Und gerade der Innovationscharakter der Industrie – die Steiermark zählt zu den innovativsten Regionen Europas – beeindruckt die Befragten. Auf die Frage nach dem WARUM werden in diesem Zusammenhang am häufigsten die Betriebe der Autoindustrie, deren Fortschritte und Innovation, sowie jene der Eisen-, Stahl- und Metallindustrie angeführt. Wie wichtig der produzierende Sektor als Stütze für den Wohlstand im Lande ist, zeigt sich auch darin: Die Landwirtschaft trägt knapp 3 Prozent zur regionalen Wertschöp-

fung bei, der Finanzbereich und der Tourismus je 4 Prozent, der Handel 10 Prozent. Der Anteil der Industrie am regionalen BIP (Bruttoinlandsprodukt) beträgt aber 34 Prozent und die Industriebetriebe beschäftigen direkt oder indirekt mehr als die Hälfte aller steirischen ArbeitnehmerInnen. Ein weiteres für die Industrie erfreuliches Detailergebnis der jüngsten Umfrage ist dabei, dass die absolute Wertschätzung (Akzeptanz der Industriebetriebe) sich in den letzten 15 Jahren verdreifacht hat. Waren es im Jahre 2001 nur 10 Prozent der SteirerInnen, die den Beitrag der Industrie zum Wohlstand unseres Landes als SEHR HOCH einschätzten, sind es nun 29,8 Prozent. Diese Sympathiesteigerung zeigt sich auch in der Beurteilung der Industriebetriebe als Arbeitgeber. Im Jahre 2002 beurteilten knapp 50 Prozent der Befragten diese als GUT, heute sind es annähernd 70 Prozent. „Es ist erfreulich, dass das Industriebewusstsein in der Steiermark so deutlich gestiegen ist. Die Steirerinnen und Steirer erkennen, dass die Industrie und ihre Produkte einen positiven Teil ihres Lebens darstellen, ein Kern des Landes und nicht etwas Anonymes oder gar Bedrohliches.“, so Thomas Krautzer, Geschäftsführer der IV-Steiermark.

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er Science Tower, 60 Meter hohes und in mehrfacher Hinsicht überragendes Wahrzeichen der künftigen Smart City im Bereich der Helmut List Halle im Grazer Westen, erlebte seine Gleichenfeier. Und das nicht wie sonst üblich mit einem Gedicht eines Lehrbuben, sondern mit einem spektakulären Drahtseilakt – im wahrsten Sinne des Wortes: Ein 500-Tonnen-Kran hievte ein mehr als 50 Tonnen schweres Eisengeflecht quasi wie eine Krone auf die Spitze des Rohbaus – bei starken Windböen kein unproblematisches Unterfangen. Es ging aber gut, sehr zur Erleichterung aller Anwesenden, unter denen neben den Vertretern des Konsortiums für die Smart City Graz auch Landesrat Christian Buchmann und Bürgermeister Siegfried Nagl applaudierten. Bauherr und SFL-Eigentümer Ing. Hans Höllwart betonte, dass der nunmehr in die Höhe fertig gewachsene Science Tower „das mit Abstand innovativste Gebäude in ganz Österreich, vermutlich sogar in ganz Europa“ sein werde. Die Fertigstellung Ende dieses Jahres sei eine Zwischenstation, danach werde es eine ständige Weiterentwicklung geben.

Ein Energiespender SFL-Prokurist Mario Müller gab dann erste technische Details des Turmes

SFL-Chef Hans Höllwart: lässt seine Vision mit einem Drahtseilakt wahr werden

preis, der nicht nur von innovativen Firmen benutzt, sondern auch selbst voll zukunftsweisender Technologien sein werde: „Der Science Tower ist ein Produkt der Wissenschaft, das neues Wissen generieren wird!“ Die 17 Etagen werden unter anderem durch den Einsatz von speziellem Energieglas zur Gewinnung, Speicherung und Einkoppelung von Energie ins Netz genutzt. Im 13. Stockwerk werden sogar dank ausgeklügelter Lichttechnologie pflanzliche Lebensmittel produziert, und die effiziente Speicherung von im Sommer gewonnener Energie werde im Winter dazu genutzt, um den Platz rund um den Turm eisfrei zu halten. Detail am Rande: Sogar die bei der Abwärtsbewegung des Liftes entstehende Energie wird rückgewonnen.

„Im 13. Stockwerk werden wir dank ausgeklügelter Lichttechnologie sogar pflanzliche Lebensmittel produzieren“, erklärt SFL-Prokurist Mario Müller.

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„Ich bin Yumi“

Leben retten dank der richtigen Verbindung

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er handliche Zweiarmroboter von ABB (Asea Brown Boveri) war eine auffällige Erscheinung am 4. Zukunftstag der steirischen Wirtschaft. Er kommt mit seinen flinken Händen in der Elektronikindustrie für die Kleinteilmontage zum Einsatz. Beim Zukunftstag drehte sich alles um die Frage, wie sich die heimische Wirtschaft erfolgreich an der Spitze der Top-Regionen Europas etablieren und Arbeitsplatzsicherheit, Wachstum, Investitionen und Wettbewerbsfähigkeit hochhalten kann. Der beste Fortschritt ist immer jener, der sich nahtlos und fast unbemerkt in den Alltag integriert. Kontaktlose Bezahlvorgänge sind nur eine von vielen bewährten Anwendungen. Mehr als 50 % der weltweit im Ein-

Ohne Forschung keine Zukunft. D1G1T0TAL war das Motto am Zukunftstag in Graz

satz befindlichen RFID-Chips (Radio-Frequency Identification) wurden im RFID-Hotspot Steiermark entwickelt. Dieser Erfolg lässt sich durchaus mit dem .mp3-Format vergleichen, das sich genauso grenzenlos durchgesetzt hat. Die Steiermark ist mit ihrer F&E-Quote von aktuell 4,8 % unangefochtener Spitzenreiter innerhalb Österreichs.

AVL: Der Patentkaiser D ie private AVL List GmbH mit 45 Niederlassungen weltweit ist seit Jahren eines der Herzeige-Unternehmen der Steiermark. „Ein großes Umsatzpotenzial sind die vielfältigsten Messsysteme“, so AVL-Chef Helmut List. Vor allem die Plattform für mobile Messsysteme, die so genannten Real Driving Emissions, also Emissionswerte in tatsächlichem Fahrbetrieb auf der Straße, ist stark gefragt. „Wir bieten da eine ganze Toolbox von Messsystemen für die Fahrzeuge an“, spricht List die immer komplexer werdende Integration von Motor-Antriebsstrang und Elektronik an. Die Nabelschnur zwischen AVL und Kunden wird durch die neuen Test- und Engineering-Center gegeben sein. Eines in Stuttgart sei kürz-

lich eröffnet worden, Ende des Jahres wird ein weiteres in Tokio seine Tätigkeit aufnehmen, in Shanghai gäbe es bereits eines, auch im brasilianischen Sao Pau- Helmut List lo – insgesamt seien 17 solcher Zentren geplant. Der weltweit tätige Antriebsentwickler und Prüftechnikspezialist AVL führt als Patentkaiser auch das Erfindungsranking 2015 mit 104 Anmeldungen an. „Die wichtigsten Forschungsaktivitäten bleiben aber auf Graz konzentriert“, so Helmut List, „wo 3.450 Beschäftigte arbeiten.“

Anton war schon immer ein Tüftler, bereits als Kind hat er am liebsten Dinge erfunden. Noch heute geht die Welt des neugierigen Zerspanungstechnikers weit über das Feilen, Sägen, Fräsen und Polieren hinaus. Bei seinem Arbeitgeber, einem Sondermaschinenhersteller, kann Anton sein ganzes Geschick und seine ganze Leidenschaft für Technik einbringen. Und mit seinen Hightech-Metall- und Kunststoffbauteilen Leben retten. Seine Arbeit wird beispielsweise in einem speziellen 3D-Drucker eingesetzt, der passgenaue medizinische Implantate individuell produziert. Ziemlich smart, wie Anton findet, der schon die nächste Idee im Kopf hat. Zukunft erfinden in der steirischen Industrie.

Lob für Ringana Das österreichische Umweltzeichen darf Ringana als Kosmetikhersteller für seine umweltbewussten Produkte bereits tragen. Nun wurde das Hartberger Unternehmen auch mit dem Steirischen Landeswappen ausgezeichnet.

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Andreas Wilfinger

Einer nachhal g guten Qualität des Lebens verpflichtet.

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CHRONIK

Für den Traumurlaub

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ieses edle Stück einer Segelyacht entwarfen angehende Designer von der Fachhochschule Joanneum. „Es handelt sich um eine Designstudie. Sie wird nicht morgen auf den Markt kommen“, so FH-Lehrgangsleiter Michael Lanz. Den Auftrag gab das oberösterreichische Yachtbau-Unternehmen Sunbeam mit Sitz am Mattsee. Die Segelbootbranche, so stellen Experten fest, stagniert bzw. ist rückläufig und durch den demografischen Wandel sieht sich besonders das Segment der Segelyachten mit einer Überalterung seiner Kunden konfrontiert. Die aktuellen Yachten bieten vorwiegend eine auf das reine Segeln fokussierte Ausrichtung. „Der Designprozess des Projekts“, so Michael Lanz, „verfolgt das Ziel, Visionen der Yacht der Zukunft für den Zeithorizont bis 2025 zu entwickeln. Es geht um Leben und Freizeit auf dem Wasser. Der Katamaran bietet eine integrierte Verstau- und Lademöglichkeit für zwei Elektromotorräder. Der mitteleuropäische Raum hat nicht nur die schönsten Segelreviere, sondern auch traumhafte Küstenstraßen und Bergpässe. Eine perfekte Basis für einen Traumurlaub, der die Eleganz des Segelns mit der Leidenschaft und dem Adrenalin des Motorradfahrens verbindet. Die Elektromotorräder verfügen über eine Reichweite von 400 Kilometern. Gestalterisch orientiert sich das Projekt an der Emotion und Dynamik des Segelns.

Sunbeam CONCEPt One: Anja Didrichsons, Maximilian Troicher

FH-Lehrgangsleiter Michael Lanz: Vision 2025

Platz für zwei Elekro-Motorräder

Lok-Taufe in Graz

Spielt Wetter verrückt?

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ein und ja – könnte man meinen, wenn man die Aussagen der Meteorologen hernimmt, die da nur die Fakten wiedergeben und nicht das gefühlte Wetter. Gleich zum vergangenen Monat Juni: Da regnete es an 19 Tagen, so die Auskunft von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Graz am Thalerhof. Im Durchschnitt der letzten Jahre hat es im Juni nur 12 Tage geregnet. Mit 132 Litern pro Quadratmeter war auch der Niederschlag doppelt so hoch wie im Juni 2015 (58 Liter). Aber: Im Durchschnitt wiederum liegt das Niederschlagmittel im Juni bei 126 Litern pro Quadratmeter. An Sonnenstunden gab es im Juni 235, im Schnitt der letzten Jahre wiederum sind es 250. Auch verzeichnet die Steiermark regionale

Unterschiede bei der Regenmenge: In der Ramsau am Dachstein fiel der meiste Niederschlag mit 187 Litern, in Mariazell waren es nur 117 Liter pro Quadratmeter, in Graz-Straßgang 150 Liter. Im Juni verzeichnete ALDIS in der Steiermark 5.738 Schadensblitze, also Blitze, die am Boden einschlugen. Im Katastrophenjahr 2006 waren es sechs Mal so viel. Am stärksten betroffen von Gewittern waren die Koralpe, Gleinalm und die Oststeiermark. Was die Akutwarnung vor Gewittern betrifft, so haben diese eine Treffsicherheit von 60 Prozent. Die Vorwarnzeit bis zum ersten Blitz beträgt 20 Minuten. Für einen Laien erscheint das sehr kurz, aber es gibt doch die Chance, rechtzeitig Sicherungsmaßnahmen gegen Blitz, Unwetter und Windböen zu ergreifen.

v.l.: GF Andreas Mandl (LTE), Lokpatin AR-Vorsitzende Elisabeth Landrichter (GKB), GD Franz Weintögl (GKB) und Stv. AR-Vorsitzender Karl-Johann Hartig (Bombardier).

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elbst „erwachsene Kinder“ bringen den Mund nicht mehr zu und strahlen, wenn sie einmal im Führerstand einer hochmodernen, echten Lok sitzen dürfen und Lokführer spielen. So geschehen auch bei der Taufe der 87 Tonnen schweren ersten Bombardier TRAXX 187 AC3 Last Mile-Lokomotive in Österreich am Graz-Köflacher Bahnhof. Sie wird von der LTE group eingesetzt, einer Tochtergesellschaft der GKB.„Die Besonderheit dieser Lok ist“, so GKB-Generaldirektor Franz Weintögl, „dass sie dank der so genannten Last-Mile-Funktion sowohl für elektrifizierte, wie auch für nicht elektrifizierte Strecken

einsetzbar ist und daher vom Ausgangs- zum Zielpunkt ohne Lokwechsel gefahren werden kann.“ Freude auch bei der Taufpatin und GKB-Aufsichtsratsvorsitzenden (seit knapp einem Jahr) Elisabeth Landrichter. Sie ist Leiterin der obersten Zivilluftfahrtsbehörde des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie. „Wir befördern mit der LTE group mit Niederlassungen in acht europäischen Ländern, von der Nordsee bis ans Schwarze Meer, von der Ostsee bis ans Mittelmeer – mit mehr als 30 eigenen Elektro- und Dieselloks rund 6 Millionen Tonnen Güter quer durch Europa.“

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„Es ist die Chance meines Lebens“ Horst Pirker steht vor einer Herkules-Aufgabe News-Verlagsgruppe D kämpft ums Überleben. Ex-Styria-Chef hat die Mehrheit übernommen.

as war kürzlich die große Sensationsmeldung im kleinen Österreich, seit Wolfgang Fellner die Tageszeitung „Österreich“ startete. Ex-Styria-Chef Horst Pirker hat die Mehrheit der Verlagsgruppe News (VGN) übernommen. Zu dieser gehören neben „News“ auch „profil“, „Trend“, „Woman“, „Gusto“, „Autorevue“, „TV-Media“, „Golf-

revue“, „Bühne“, „Yachtrevue“ und „Lust aufs Leben“. Seit Juni 2014 führt Horst Pirker das „Verlagsmonster“, das in den letzten Jahren ständig mit Millionenverlusten zu kämpfen hatte. Vor allem auch, weil das Flaggschiff „News“ im Verkauf und Auflage stark schwächelte. Trotz hartnäckiger Einstellungsgerüchte um sein Aushängeschild meint Pirker: „Es geht mit ,News‘ auf alle Fälle weiter, weil ich glaube, dass wir mit diesem Titel eine Zukunft entwickeln können. Das ist keine triviale Aufgabe, aber wir werden das schaffen.“ So wie das in der griechischen Sage Herkules gelang. Seine letzte und gefährlichste Aufgabe, die Herkules bewältigen musste, war es, in die Unterwelt hinabzusteigen und den dreiköpfigen Höllenhund Kerberos zu holen. Herkules überwältigte mit seinen gewaltigen Körperkräften Kerberos, fesselte ihn, schleppte ihn vor König Eurystheus und brachte ihn anschließend wieder in die Unterwelt.

Foto: VGN/Matthias Obergruber

Zurück ins Heute: Eine „qualitative Stabilisierung“ und die Beibehaltung der aktuellen Reichweiten (laut Media-Analyse 2015 hält das

Horst Pirker: geboren am 3. Dezember 1959 in Lind im Drautal, Studium in Graz (Rechtswissenschaften und BWL), 1984 Eintritt in die Kleine Zeitung in Klagenfurt, 1999–2010 Vorstandsvorsitzender Styria Media Group, danach Red Bull Mediahouse, 2012 Saubermacher, ab 2014 Verlagsgruppe News

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Wochenmagazin bei 5,8 Prozent Reichweite und bei 421.000 Lesern) sei dafür ausreichend, so Pirker. „Da geht es nicht um Reichweitenreiterei. Die – durchaus erhebliche – Leserzahl soll mit dem Produkt zufrieden sein“, sagt Horst Pirker gegenüber der „Kleinen Zeitung“. Mit der Übernahme der Mehrheitsrechte (56 Prozent) vom deutschen Medienkonzern Gruner+Jahr mit Sitz in Hamburg will Horst Pirker

beweisen, dass er auch als Medienunternehmer in die Reihe der Dichands, Falks, Fellners und Mosers gehört.

2010 schrieb die Styria das beste Ergebnis mit einem Gewinn von rund 25 Millionen Euro. Jahre hindurch zeichneten die Fachzeitschriften Österreichs Horst Pirker öfters als Medienmanager und die Styria Media Group als Konzern der Republik aus. Nach dem Abschied aus Graz lockte ihn Red-Bull-Eigentümer Didi Mateschitz als General Manager für sein Mediahouse nach Salzburg. Nur aus familiären Gründen – seine Frau erkrankte schwer – verließ der gebürti-

Als Horst Pirker im Jahr 1999 den damaligen Pressverein Styria mit der „Kleinen Zeitung“ übernahm, machte dieser Millionenverluste. Erstklassiger Content – war schon damals seine wichtigste Vorgabe für die Redaktion. Bei seinem eher unfreiwilligen Ausstieg und Abschied von der Styria Media Group im Jahr

ge Kärntner Salzburg und wechselte als Vorstandschef zu Saubermacher in Graz-Feldkirchen. Mit dem Gründer Hans Roth ist Horst Pirker seit vielen Jahren befreundet, saß dort auch vorher im Aufsichtsrat. Über den Kaufpreis wurde, so Pirker im Gespräch mit der „Kleinen Zeitung“, „Stillschweigen vereinbart“. Die „I-MAG“-Beteiligungsgesellschaft, die den Deal unterzeichnete, „gehört zu 100 Prozent mir“, hält Pirker fest.

Horst Pirker, 56: „Das Leben ist keine Generalprobe. Ich wollte unternehmerisch Farbe bekennen.“

Foto: VGN/Matthias Obergruber

„Ich hab‘ immer davon g Wann und wie reifte diese Entscheidung? Die hat sich in den intensiven Gesprächen der vergangenen Monate über die Zukunft der Verlagsgruppe News mit den bisherigen Mehrheitseigentümern Bertelsmann und Gruner+Jahr angebahnt und dann auch manifestiert.

intensivieren, also vor allem mehr zu publizieren.

Was gab für Sie persönlich den Ausschlag, zu sagen: „Ich mache es“? Das war der Gedanke, dass das Leben keine Generalprobe ist. Ich wollte unternehmerisch Farbe bekennen und das habe ich getan. Es ist die Chance meines beruflichen Lebens.

War es die Gunst/Not der Stunde zu wissen, dass damit hunderte Arbeitsplätze kurzfristig verloren wären? Möglichst vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Zukunft zu geben, war und ist mir sehr wichtig. Aber, auch ein anderer neuer oder alter Eigentümer hätte zumindest einen Teil der Arbeitsplätze erhalten.

Für einen Totalrückzug ins Privatleben wäre es noch zu früh gewesen, andererseits gibt es in Österreich in der Medienbranche nicht mehr viel, dass Sie reizen hätte können? Was ich nicht mehr wollte war, angestellter Manager zu bleiben. Ich hätte mir aber schon auch vorstellen können, einfach meine beruflichen Schwerpunkte zu verändern, z.B. meine Tätigkeit an der Universität zu

Sie haben nie geträumt davon, einmal selbst einen großen Verlag als Eigentümer zu leiten? Ich habe immer davon geträumt, je älter ich geworden bin, umso mehr.

Es wird richtig sein, dass sich an Ihrer Arbeit selbst nichts ändert. Ja, ich habe immer so gehandelt, als gehörte das mir anvertraute Unternehmen mir, aber es fühlt sich trotzdem anders an. Mann kann davon ausgehen, dass Sie mit dem Kapital der früheren Eigen-

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Doch Pirker, 56, hat auch eine 20 bis 30 Millionen Euro schwere Hypothek übernommen. Der Umsatz der Verlagsgruppe News betrug zuletzt um die 90 Millionen Euro. Das Eigenkapital war nach dem Verlust von 5,4 Millionen Euro im Jahr 2014 in den roten Bereich gerutscht. Auch 2015 dürfte sich der Verlust in einer ähnlichen Größenordnung bewegen, dazu kommen vier bis fünf Millionen Euro an Rückstellungen und Wertberich-

tigungen. Das war auch der Grund, weshalb von den bisherigen Eigentümern unter der Federführung Grunder+Jahr Eigenkapital in einer zweistelligen Millionenhöhe zugeschossen werden musste. Die Eigentumsverhältnisse selbst sind in der Gruppe kompliziert. Die „Kurier“-Mediengruppe hält 25,3 Prozent an Pirkers VGN und die Fellner-Brüder („Österreich“) halten eine Finanzbeteiligung von 18,7 Prozent. Konkret übernimmt Pirker den

von geträumt“ tümer genauso sorgsam umgegangen sind, wie Sie es mit dem eigenen tun werden. Das trifft sicher zu. Ich habe da eben nie einen Unterschied gemacht. Die Wende für die Verlagsgruppe ist eingeleitet. Was braucht es dazu, dass Sie tiefgreifend gelingt? Das wird schon noch ein schwieriger Weg, vor allem, weil die „Gesamtströmung“ international unfreundlich ist. Aber am Ende des Jahres werden wir einen großen Schritt weiter sein.

künftig ein „Ja“ ohne Nachfragepflicht in Deutschland. Ich musste schon bisher nicht nachfragen. Ich habe überhaupt noch nie so angenehme Eigentümer gehabt, wie in der Zeit bei der Verlagsgruppe News; dabei hatte ich - die eine oder andere Einzelszene ausgenommen wirklich immer Glück mit den Eigentümern.

75-Prozent-Anteil von Gruner+Jahr in der Beteiligungsgesellschaft. Diese hält wiederum 74,7 Prozent an der Verlagsgruppe News, was durchgerechnet etwa 56 Prozent entspricht. Der neue News-Eigentümer lässt keinen Zweifel daran, dass sich damit auch Geld verdienen lässt. Nicht zuletzt, weil er sich Eva Weissenberger – die aus seiner Sicht geeignetste Journalistin – und andere anerkannte Vertriebsprofis und Marketingleute – auch von der Styria – zur „Wiederbelebung“ geholt hat. Doch Horst Pirker sieht sich nicht als Überflieger: „Wir sind noch nicht gut genug. Auch – und vor allem – ich nicht. Unabhängig davon gibt es Großwetterlagen, die uns das Leben wirklich schwer machen.“ Aus einem angepeilten Anzeigenplus von 10 Prozent wurden nur fünf.

Flüchtling aufgenommen Ein „gut genug“ gebührt Horst Pirker für sein soziales Handeln. So hat er im Oktober vorigen Jahres einen jungen Mann aus Syrien bei sich zu Hause in Graz aufgenommen. „Also eine Doppelrolle“, wie er Gudula Welterskirchen bei einem Interview im „Der Österreichische Journalist“

Inwieweit ist es für Sie vorstellbar, dass es die Print-Titel in einem Zeitraum von fünf bis zehn Jahren nur noch elektronisch gibt? Das glaube ich überhaupt nicht. Wenn Medienunternehmen verlegerischer Herkunft untergehen, dann ganz. Werden Sie jetzt Ihre Arbeitszeit noch ökonomischer nützen können, weil Rituale in der Entscheidungsfindung wegfallen? Ein „Ja“ von Ihnen ist jetzt

Bis zum Jahr 2010 war die Styria Pirkers berufliches Zuhause. In seiner Zeit wurden die Weichen für den Neubau des heutigen Styria-Hauptquartiers gestellt.

Bei „News-Wiederbelebgung“ setzt Pirker voll auf Chefredakteurin Eva Weissenberger

Foto: Ian Ehm

Eine HerkulesAufgabe

(04-05/2016) erklärte. „Das muss ich nicht trennen, das ist kein Gegensatz. Ich bin privat kein anderer Mensch als beruflich. Wenn ich einen Flüchtling in meinem privaten Umfeld habe, dann bin ich privilegiert, weil ich alles hinterfragen kann: Wie war das mit der Flucht? Warum ist er nach Österreich gekommen? Wie mühsam ist die Bürokratie? Wie lange dauert so ein Asylverfahren? Was sind die Hürden? Ich kann ihn alles fragen, und ich glaube, niemand kennt sich so gut aus mit Mindestsicherung und Einvernahme bei den Behörden wie ich, weil ich alles in der Praxis mitgelebt habe mit meinem syrischen Flüchtling. Das ist eine gute Schule, das gilt für jedes Thema.“ „Ich würde mir generell wünschen, dass weniger am Schreibtisch und im Internet recherchiert wird, sondern dass Journalisten rausgehen und mit den Menschen reden. Ich meine, diese Ängste, sind etwas übertrieben. Das hält unsere Gesellschaft locker aus. Diese Auseinandersetzung ist eine gute Gelegenheit zu definieren, was unsere Werte sind und wie wir diese auch verteidigen können. Denn die Muslime wissen ganz genau, was ihre Werte sind. Ich habe viele Diskussionen mit meinem syrischen Gast, gerade was die Stellung der Frau im Islam betrifft. Da fehlt mir für vieles schlicht das Verständnis. Aber Integration kann nur durch den Dialog funktionieren.“ Und der ist Horst Pirker auch im Verlag wichtig – auch wenn ER das letzte Wort hat ...

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Die Verbrecher der

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Hypo Alpe Adria machen jeden Österreicher ärmer!

Die Gauner-Bande Zwei Millionen Euro für Rasenmähen, wo es keinen Rasen, nur Schotter gab

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u Beginn zwei Beispiele für das „Geschäftsmodell“ der Hypo Alpe Adria: Brav ließ der Hypo-Alpe-Adria-Berater an seinen kroatischen Kunden zwei Millionen Euro überweisen – für Rasenmähen, obwohl das Stück Land nur aus Schotter bestand. Niemand zog ihn bis heute zur Verantwortung. Ein Minus von zehn Millionen Euro gab es auf dem Konto eines bekannten österreichischen Industriellen. Über Nacht war das Konto plötzlich auf Null gestellt. Die Ermittler des Soko forderten den Beleg dafür ein – Einzahlung oder Gutschrift. Bis heute wurde der Beleg in den Unterlagen der Hypo Alpe Adria nicht „gefunden“. „Das ist eine Gauner-Bude, da waren über Jahre Verbrecher am Werk“, trifft Hypo-Kenner Werner Kogler (Grüne), Intimkenner des Desasters, den Nagel auf den Kopf. Und als Steirer hat er auch zwei Landsleute auf seiner Schuldigen-Liste: Grawe-General Othmar Ederer war 20 Jahre als Aufsichtsrat und im Präsidium, also dem obersten Führungsgremium. Sein Kollege Siegfried Grigg war für eine Zeit lang sogar Vorstandsvorsitzender der Hypo

Alpe Adria, wiewohl er kein Banker war. „Es waren natürlich nicht nur die zwei, aber ich frage mich: Die wollen über all die Jahre nichts und nichts mitbekommen haben“, so Werner Kogler. Die Grawe musste bei der Notverstaatlichung im Jahr 2009 im Dezember als größter Minderheitsgesellschafter nur 30 Millionen Euro zuschießen. Allein das Immobilienvermögen der Versicherung, der Grawe Gruppe, beträgt mit 1,5 Milliarden Euro das 50-Fache.

Damit kein Irrtum aufkommt, die Milliarden sind nicht in einem schwarzen Loch verschwunden, sondern die Milliarden haben nur andere. Und die Österreicher müssen dafür bluten. Das Ausmaß an auffälligen Kundenbeziehungen wird in einem Gutachten mit 2.000 angegeben. Aber nicht einmal zehn Prozent konnten bisher nachverfolgt werden. In den Protokollen des Hypo-Untersuchungsausschusses (https://www.parlament. gv.at/PAKT/VHG/XXV/A-USA/AUSA_00002_00383/index.shtml) ist das alles ganz detailliert nachzulesen. Aber Vorsicht – man braucht einen starken Magen!

Schatten auf Griss-Bericht Gewollt oder unabsichtlich? In der „Kleinen Zeitung“, über „Die Presse“, „Wirtschaftsblatt“ bis hin zum „Kurier“ wurde der Hypo-Bericht von Irmgard Griss in den höchsten Tönen gelobt. Schlussfolgerungen, die Irmgard Griss der Öffentlichkeit präsentierte, waren gleichsam ohne Zweifel. „Es stimmt, es gab ein multiples Organversagen“, so Grünen-Hypo-Kenner Werner Kogler, „aller Kontrollgremien in der Republik. Griss machte aber praktisch nur die Politik verantwortlich.“ Ein blinder Fleck bzw. schwerer Mangel wird of-

Blockieren, blockieren Wolfgang Peschorn ist als Präsident der Finanzprokuratur der oberste Beamte im Dienste der Republik Österreich. Er versucht daher mit seinem Team und den CSI-Ermittlern, seit der Notverstaatlichung im Jahr 2009 für den österreichischen Steuerzahler zu retten, was noch zu retten ist. Nur, das weit verzweigte Netzwerk in der Kriminellen in der Hypo Alpe Adria sorgte dafür, dass Unterlagen über Jahre hinaus nicht gefunden, nicht geliefert wurden. Dazu gehören auch die Unterlagen der Hypo-Tochterbank in Liechtenstein. Aus fadenscheinigen Gründen dürften die CSI-Ermittler fast drei Jahre dort nicht hinein schauen. Mit Absicht, bis die Milliarden auf Konten in andere Steueroasen verschwunden sind.

Hypo-Alpe-Adria-Kenner Werner Kogler (Grüne) in Richtung Griss-Hypo-Bericht: „Da gibt‘s blinde Flecken. Es gab multiples Organversagen der Kontrollgremien, also nicht nur von der Politik.

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Ein Versuch, d Unvorste as llbare vorstellb ar zu mach en fenkundig, wenn man die Aussagen der Ermittler im Hypo-Untersuchungsausschuss durchforstet. Da wird klipp und klar gesagt, dass Irmgard Griss mit dem Ermittler, also mit dem Chef Wolfgang Peschorn, keinen wirklichen Kontakt suchte oder ihn um Rat ersuchte. Die Ermittler hatten immerhin bis zu diesem Zeitpunkt rund 150 Millionen Euro für die Republik durch Gerichtsurteile zurückholen können. Griss sprach da von einem „Selbstzweck“, will meinen, dass die CSI-Ermittler nur dies nur deshalb machten, weil sie damit ihr Honorar verdienen wollten, das allerdings um eine Zehnerpotenz geringer war. Aufhorchen lassen auch die Aussagen der Hypo-Ermittler, dass die größte Blockade in der Zeit von 2010 bis 2013 erfolgte – also zu einer Zeit, als Gottwald Kranebitter Generaldirektor der Hypo Alpe Adria war und Johannes Ditz als Aufsichtsratspräsident die Bank führte. Beide schwadronierten in der Öffentlichkeit darüber, die Bank bald wieder in die Gewinnzone zu bringen. Sie mussten sich aber wiederholt, nur wenige Monate später, an die Republik um hunderte Millionen Euro Unterstützung wenden, weil sonst zugesperrt hätte werden müssen. Mit keiner Silbe oder gar direkt kam Irmgard Griss in ihrem Bericht auf diese Situation zu sprechen. Eine These der Ermittler: Wie Irmgard Griss sind die Beiden – und natürlich auch noch viele andere Hypo-Akteure, wie etwa Klaus Liebscher oder Othmar Ederer – Mitglieder bei den Rotariern, einer angesehen Charity-Organisation. In deren Ehrenkodex aber sinngemäß auch eines gilt: Dass die Mitglieder untereinander zusammen stehen.

Die Republik Österreich könnte jeder 4-köpfigen Familie ein 8.000 Euro teures Auto schenken

8.000 Euro 80.000 Euro 800.000 Euro 8.000.000 Euro 80.000.000 Euro 800.000.000 Euro 8.000.000.000 Euro

– – – – – – – 16 Milliarden Euro –

1 Familie 10 Familien 100 Familien 1.000 Familien 10.000 Familien 100.000 Familien 1 Million Familien 2 Millionen Familien

Geld für alle

Mit 16 Milliarden Euro könnte man jedem Österreicher ein Sparbuch mit 2.000 Euro Guthaben schenken. Oder jedem Jugendlichen ein Sparbuch mit 8.000 Euro Guthaben für die Zukunft schenken. Juni/Juli 2016

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Die Verbrecher der Hypo Alpe Adria machen jeden Österreicher ärmer!

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Die Auszahlung von Kreditmitteln in der Höhe von Milliarden Euro erfolgte ohne irgendeine Sicherheiten-Bestellung. Kein österreichischer Häuslbauer würde auf diese Weise einen Kredit bekommen. Die Auszahlung von Millionen-Krediten erfolgte nicht nach Baufortschritt (etwa bei Hotels), sondern in einer Tranche gleich zu Beginn. Anschließend gab es keine Kontrolle, wie der Kredit verwendet wurde. Das würden Sie sicherlich bei keiner Bank bekommen. Es gab hunderte falsche Schätzwertgutachten für Immobilien in Südosteuropa – und zwar dahingehend, dass sie umgewidmet und bebaubar seien. Dazu kam es aber nie. Noch heute sind das Steinwüsten, wurde noch nie ein Ziegel gesetzt. Es bekam zum Beispiel ein Kunde mehrere Kredite, obwohl er für die beiden ersten nicht einmal die Zinsen bezahlen konnte. Niemandem in der Bank ist das aufgefallen, obwohl es einen Aufschrei hätte geben müssen – auch durch den Aufsichtsrat. Der Trick: Man nannte die wirtschaftlich Berechtigten für den Kredit nicht. Daher war nicht sofort erkennbar, dass stets derselbe Kunde der Kreditnehmer war. ... aus dem Hypo-Untersuchungsausschuss

Ein Versuch, d Unvorste as llbare vorstellb ar zu mach en

Mit 16 Milliarden Euro könnte eine Stadt für 90.000 Einwohner Eine Stadt gebaut werden – mit der gesamten Infrastruktur: Wohnungen, für 90.000 Einfamilienhäuser, Schulen, Universitäten, Verkehrswege, KinEinwohner derspielplätze, Kindergärten, Stadien, Freizeiteinrichtungen, Energieversorgung, Feuerwehr, Straßenbahnen, Autobusse, Spitäler, usw.

1,5 Jahre

12 Milliarden Euro macht das Wissenschaftsund Unterrichtsbudget aus – mit 16 Milliarden könnte man rund 1,5 Jahre beide Budgets finanzieren.

Fünf Jahre Juni/Juli 2016

könnte man damit unseren EU-Beitrag (2,9 Milliarden) bezahlen.


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Die Hypo-Tochterbank in Liechtenstein war die wichtigste Schaltstelle und das Krebsgeschwür. So gingen Kredite direkt von Klagenfurt nach Liechtenstein oder an die kroatische Hypo-Tochter und von dort nach Liechtenstein. Von Liechtenstein schickte man zum Beispiel das Geld wieder nach Österreich. So konnte der Kunde etwa in Wien ein teures Palais kaufen und behaupten: „Das sind meine Eigenmittel.“ Und eine andere Bank finanzierte dann den Kauf. Der Hypo-Kunde operierte also mit Eigenmitteln, die keine waren, sondern Kredite, die dann nie mehr zurück bezahlt wurden. Das Verschleiern von Konten und deren wirtschaftlich Berechtigten war in Liechtenstein kein Problem. Man schaltete einfach einen Treuhänder dazwischen. Denn nur den jeweiligen Verantwortlichen in der Hypo Alpe Adria war der wirtschaftlich Berechtigte bekannt. Man reagierte aber nicht darauf.

Zwei Urlaube für alle

... aus dem Hypo-Untersuchungsausschuss

Mit 16 Milliarden Euro könnte man jedem erwachsenen Österreicher eine Sommerurlaubswoche für 1.300 Euro im Luxushotel und eine Woche Winterskiurlaub schenken.

3,2 Millionen Zahnspangen zum Preis von je 5.000 Euro

Allen heimischen Bauern 16.000 Euro überweisen und damit deren Existenz absichern

16 Milliarden in Ziffern: Eine Zahl mit 9 Nullen – 16.000.000.000 Juni/Juli 2016


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ie Hauptdarsteller: Landeshauptleute, mehrere Minister und

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Finanzminister, Staatssekretäre, Kanzler und Vizekanzler, Bankdirektoren (einige davon korrupt), Landesräte (dubiose Investoren), Spitzenmanager, Parteichefs, Nationalratsabgeordnete, Expolitiker

2 Millio ne wo es ke n Euro für Rase n inen Ra sen gab mähen, ... a us dem H

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Gottwald Kranebitter: Vorstandsvorsitzender nach der Notverstaatlichung. Er zeigte sich aus Sicht der CSI (Crime Scene Investigation) mit Wolfgang Peschorn nicht sonderlich kooperativ bei der Aufklärung.

GRAWE-General Othmar Ederer war über viele Jahre Vize-Aufsichtsratsvorsitzender. Er ließ Kulterer gewähren.

Wolfgang Kulterer: Sein unverantwortliches Handeln löste das Desaster aus

Ex-GRAWE-Vizegeneral und Ex-Hypo-Vorstandschef Siegfried Grigg: bereits verurteilt wegen Vorzugsaktien (nicht rechtskräftig)

Andreas Schieder: damals Finanzstaatssekretär – nach Notverstaatlichung falsche Entscheidungen zugelassen

Kranebitter erhielt bei seinem Ausscheiden im Vertrag zugesagte Boni von hunderttausenden Euro, obwohl die Hypo pleite war.

Susanne Riess-Passer: Als Ex-Vizekanzlerin Haiders Kurs unterstützt

Finanzminister Hans Jörg Schelling: schaffte wichtigen Kompromiss im Milliardenstreit mit den Gläubigern und den Bayern

Uwe Scheuch

Karl-Heinz Grasser: Vom ihm als Finanzminister hatte Haider nichts zu befürchten

Kurt Scheuch

Die Brüder Uwe Scheuch und Kurt Scheuch: Hielten nach Haiders Tod Kärnten in politischer „Geiselhaft“

Reinhold Lopatka: Will damals als Finanzstaatssekretär nichts über das Desaster gewusst haben

Josef Martinz: Gab als ÖVP-Landesrat und Landesparteichef Korruption zu, wurde verurteilt.

Fotos: 1. R. (v.l.): Grawe, wikipedia (2), ÖVP Niederösterreich/Gerhard Schnagl, Österreichisches Bundesheer; 2. R. (v.l.): Peter Just, HOPI-MEDIA e.U. A-1030 Wien, Umweltministerium, EPA, SPÖ Kärnten, BM.I/ E. Weissheimer, pro.media; 3. R. (v.l.): HYPO, SPÖ, Bausparkasse Wüstenrot, uniklu/Gerhard Maurer, Büro LHStv. Scheuch, wikipedia, www.eu2008.si, Uni Klagenfurt, Kurt Eggenberger, www.strebersdorfer.at, www.spoe.at

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Gab als und ef wurde

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n wichtigen Nebenrollen:

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teuerberater, Gutachter, Anwälte, Hofräte, pitzenbeamte, Richter, Staatsanwälte

Ex-Vizekanzler Josef Pröll: Ließ Jörg Haider schalten und walten, wurde von den Bayern mit Insolvenzdrohung unter Druck gesetzt

Auch Klaus Liebscher war Hypo-Aufsichtsratschef. In seiner Zeit versagt die Kontrolle.

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Haider-Intimus Stefan Petzner: Nimmt diesen bis heute in Schutz

Gabriele Schaunig: Wusste als SPÖ-Landeschefin in Kärnten und Landesrätin von den Haftungen – nicht energisch genug dagegen angekämpft

Ex-Kanzler Wolfgang Schüssel: Sonst über alles informiert, nur über Milliardenhaftungen in Kärnten nicht ...

Jörg Haider: Er ließ als LH die unbeschränkte Haftung beschließen

Gerhard Dörfler, sein Nachfolger: Verteilte mit Hypo-Geld politische Zuckerl

LH Peter Kaiser: Kärnten überlebt nur dank der RepublikHilfe

Maria Fekter: Als Finanzministerin bei Hypo-Skandalbewältigung versagt

Ebenso Wilhelm Molterer, einer ihrer Vorgänger

Johannes Ditz: Spielte weiter auf große Bank, als Hypo-Aufsichtsratschef nach Notverstaatlichung eine Fehlbesetzung

Werner Faymann: Hat als Kanzler mit Vize Pröll Notverstaatlichung und das Desaster danach zu verantworten

Tilo Berlin: Als Investor ein Profiteur und als Vorstandschef auch eine Fehlbesetzung

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Die Verbrecher der Hypo Alpe Adria machen jeden Österreicher ärmer!

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Der frühere Hypo-Alpe-Adria-Generaldirektor Wolfgang Kulturer wurde 2003 wegen Bilanzfälschung rechtskräftig verurteilt. Dennoch wählte ihn der Aufsichtsrat zum Aufsichtsratsvorsitzenden. Im Aufsichtsrat saß damals auch Grawe-General Othmar Ederer. Er stimmte nicht dagegen. Der Aufsichtsrat – auch mit Othmar Ederer – ließ es zu, dass die Vorstände ihren Handlungsspielraum bei der Vergabe von Kreditmitteln deutlich überschritten. Es ist dies ein Fehlverhalten der Aufsichtsräte, aber auch in der Folge der Wirtschaftsprüfer, die die Bilanzen über Jahre hindurch für in Ordnung befanden. Das wunderbare Geschäftsmodell der Hypo wurde also von keinem Kontrollorgan wirklich gestört. Da erhielten Projektgesellschaften Kredite in Höhe von 20 bis 50 Millionen Euro, von denen nichts oder kaum zurück gezahlt wurde. Eine solche Projektgesellschaft wurde dann von einer anderen Gesellschaft gekauft. Der Kaufpreis war entsprechend höher. Was nur die Eingeweihten wussten: Der Käufer war derselbe, dem auch die erste Gesellschaft gehörte. So kaufte man eben die eigene Gesellschaft zurück, und finanziert wurde dieser Kauf mit einem weiteren Kredit von der Hausbank Hypo Alpe Adria. ... aus dem Hypo-Untersuchungsausschuss

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16.000.000. 140

53.000

Einfamilienhäuser á 300.000 Euro

Eurofighter Stückpreis: 115 Mio. Euro

200.000 Österreichern könnte man einen Tesla, Model S kaufen.

1 Tesla 10 Tesla 100 Tesla 1.000 Tesla 10.000 Tesla 100.000 Tesla 200.000 Tesla

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80.000 Euro 800.000 Euro 8 Mio. Euro 80 Mio. Euro 800 Mio. Euro 8 Mrd. Euro 16 Mrd. Euro

16 Milliarden Euro reichen für den Bau von 1.600 km Autobahn.

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Mit mehr als einer Milliarde Euro finanzierte die Hypo Alpe Adria Hotelprojekte in Kroatien, 200 Millionen davon allein in das Projekt „Skiper“ in Istrien – mit dem Luxushotel Kempinski, zwei Dutzend Villen und mehreren Apartmenthäusern. Es ist der größte Einzelflop. Wolfgang Peschorn, der Präsident der Finanzprokuratur und oberster Chef der Ermittler, versuchte im Dienste der Republik zu retten, was zu retten war. Doch das Mafia-Netzwerk von Hypo-Verantwortlichen blockierte die Rückforderungen. Mehr als ein Jahr wurden angeforderte Unterlagen nicht geliefert oder verschwanden aus dem hoch gesicherten Datenraum. Es gab in Liechtenstein mehr als 2.000 dubiose Kundenbeziehungen, von denen bisher nur ein Bruchteil nachverfolgt werden konnte. Weil etliche der Angeklagten bereits die Höchststrafe erhalten haben, werden weitere Millionen Gaunereien gar nicht mehr vom Strafgericht verfolgt. Mails der Ermittler an Kranebitter und Co. landeten auch bei Angeklagten – ein klarer Vertrauensbruch, aber ohne Folgen. ... aus dem Hypo-Untersuchungsausschuss

0.000 Euro: 89.000

Weltraumflüge Stückpreis: 180.000 Euro

What’s App ist von Facebook gekauft worden für 13,7 Mrd. Euro. Mit 16 Mrd. Euro könnten man demnach locker What’s App kaufen und jährlich zwei Milliarden Gewinn kassieren.

Semmering-, Koralm- und sogar der Brennerbasistunnel machen gemeinsam nur 13,5 Milliarden Euro aus. Da blieben also noch 2,5 Milliarden Euro

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SPOTS

Vom

Der E

SCHÖPFER

zum

WERTSCHÖPFER ... heimische Veredler

E

in achtjähriges Mäderl will seinen Sohn heiraten, weil er tagaus, tagein so viel Eis essen kann, wie er mag. Dessen Vater Wolfgang Halbauer bekommt im Jahre 2006 die Chance seines Lebens. Mit Investoren – auch aus seinem familiären Umfeld – wird ein kurz vorm zusperren stehender Eiserzeuger mit der geschützten Marke „Valentino“ übernommen. Als Manufaktur ist Valentino heute einer der größte Eiserzeuger Österreichs. Dank Wolfgang Halbauers Eis-Feeling.

Bäcker und Eismachen gelernt „Vor 25 Jahren habe ich als Berater und Verkäufer im Außendienst für italienische Eispasten in den handwerklichen Eismarkt „hineingeschnuppert“ und war vom Anfang an fasziniert so Wolfgang Halbauer. Der gelernte Bäcker betreute alle renommierten Eiserzeuger und Konditoreien im Süden Österreichs. Darunter etwa auch die in Graz bekannten Namen Strehly, Philipp oder Preinsack. Sie kauften bei Halbauer Eis-Produkte für die Eiserzeugung ein. Selbst wusste Halbauer, wie man Eis macht, denn er hatte dies vom zweifachen

einer Hygienevorschrift, fertig werden. „Eis ist ja eines der sensibelsten Lebensmittel.“ Etliche Konditoreien, Bäckereien – es fehlte der Platz, auch das Geld – hörten deshalb auf, weil man für die Eiserzeugung eigene Räumlichkeiten und eine eigene Toilette vorschrieb. Des einen Leid, des anderen Freud. Wolfgang Halbauer: „Das war eine Marktchance.“ Auch der bisherige Eisstangenerzeuger für Hügli in Deutschlandsberg – wollte nicht mehr weiter tun. „Ich sperre zu“, sagte deren Eigentümer.

Ein Glücksfall italienischen Weltmeister der Eiserzeugung Umberto Mancini gelernt. „Natürlich habe ich auch von meinen Kunden viel erfahren, weil man sich ausgetauscht hat.“ Es war im Jahre 2005, als Hügli-Mann Wolfgang Halbauer eine Alternative für einen ausgefallenen Lieferanten suchte, der für seine Kunden Eisstangen produzieren sollte. „Das sind große Rehrücken“, so der EisMann. Wie der Zufall es wollte – sein Schwiegervater war auch in der Eisbranche und der sagte ihm, dass es in Deutschlandsberg einen kleinen Eismacher gäbe, der „HACCP“ zertifiziert sei. „Das ist nur 500 Meter von hier, unserem jetzigen Standort entfernt“, erzählt Wolfgang Halbauer im KLIPP-Gespräch. Zu dieser Zeit mussten die Eismacher auch mit der neuen Allergenverordnung,

Eine Pilgerstätte, nicht nur für Kinder: Valentino in Deutschlandsberg

Denn auf dieser Grundlage wurde im März 2006 die Valentino Speiseeis GmbH gegründet. „Mit der Vision, das der Markt für handwerkliche Eisprodukte in höchster Qualität und natürlich Made in Austria stark wachsen wird“, so Wolfgang Halbauer. Bis zum Jahre 2010 wurde allerdings ausschließlich für die Gastronomie produziert und über den Gastrovertrieb Hügli exklusiv in ganz Österreich und auch nach Italien verkauft. Das Geschäft lief hervorragend. Hügli ist nach wie vor exklusiver Vertriebspartner von Valentino und beliefert rund 1.800 Kunden in ganz Österreich. Den großen Sprung gab es aber dann im Jahr 2011. Die Handelskette Spar trat an Valentino heran, man wolle hochwertiges Eis unter der „Spar-Premium-Marke“ in den Verkauf bringen. Man wurde handelseinig. „Unsere Eisprodukte erwiesen sich als Verkaufshit“, sagt Wolfgang Halbauer. Ein größerer Produktionsstandort war die unmittelbare Folge davon. Im Juni 2012 wurde die 5,5 Millionen Euro teure neue Eiswelt feierlich eröffnet.

Neuer Eispalast

Im „Schockfroster“ auf minus 40 Grad herunter gekühlt, für den langen Weg zu den Kunden.

Neben der Produktionsstätte gibt es auch einen Eissalon inklusive Café und die Erlebniswelt Eis. Es ist der größte Eissalon der Steiermark. An Wochenenden stehen die Kunden Schlange, um ihr geliebtes Eis zu bekommen. „Bei uns kann man sich auch seinen ganz speziellen Eisbecher aus 70 verschiedenen Eissorten zusammenstellen lassen, mit allen möglichen Garnierungen. Das hebt den Eisgenuss in eine völlig neue Dimension. Und natürlich haben wir auch Eis, in bio, lactosefreier, fructosefreier, zuckerfreier

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Wolfgang Halbauer und seine Erlebniswelt in Deutschlandsberg

r Eis Mann

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dem gibt es Schulungen und Workshops für unsere Gastronomie- Kunden. Der Hit für die Kinder, aber nicht nur für die, ist aber die gläserne Erlebniswelt Eis. In dieser kann der Besucher das Valentino-Eis ganz frisch von der Maschine verkosten und vom gläsernen Gang aus einen Blick auf die moderne Produktionsstätte werfen. Wolfgang Halbauer: „Wir zeigen die interessante Geschichte des Eises und die Geschichte von Valentino. Doch schon jetzt gibt es fast 10.000 Besucher, gerade in den letzten Wochen vor Schulschluss sind täglich Kindergruppen beim Eisverkosten. Seit Jänner 2015 ist nun auch Wolfgang Halbauer bei Valentino tätig. Früher war er ja in den Diensten von Valentino-Vertriebspartner Hügli, wo er aber von Anbeginn an, sein FachHeute ein Familienbetrieb. Die Valentino-Chefs Wolfgang Halbauer und seine Frau Marion

und veganer Qualität“, so Wolfgang Halbauer. Begonnen wurde mit drei Mitarbeitern, heute sind es 25. „Im November 2012 hat meine Frau Marion die Geschäftsführung von Valentino übernommen und seit 2013 sind auch alle Geschäftsanteile im Besitz der Familie.“

Valentino bekommt ein Gesicht

Kalte, aber heiß begehrte Luft.

wissen in die Produktentwicklung bei Valentino einbrachte. Er ist also vom Schöpfer zum echten Wertschöpfer geworden: „Alles passiert bei uns in Deutschlandsberg: Produktentwicklung, Produktion, Marketing, Einkauf, Qualitätssicherung und auch Verkauf.“ Dass es funktioniert, zeigen die Zahlen: Es werden pro Jahr knapp 2 Millionen Liter hochwertigstes Eis produziert und in mittlerweile 6 Länder exportiert. Bei den Rohstoffen ist man aber sehr „heimatbezogen“. So werden z.B. von österreichischen Molkereien mehr als 600 Tonnen Milch pro Jahr gekauft.

Dem Eis geht die Luft aus „Wenn Sie einen Liter Vanilleeis kaufen, dann essen Sie bei unserem Eis in Wahrheit 60 dag“, erklärt Wolfgang Halbauer das Eismachen. „Wir machen aus einem Liter Grundmasse 1,4 bis 1,6 Liter Eis, die Industrie bis zu 2,2 Liter Eis. Man isst also rund zur Hälfte Luft. Deshalb kann industriell gefertigtes Eis auch so billig sein. Die Grundzutaten sind Milch, Wasser, Zucker und Fett. Damit kann man das Eis „ausbalancieren“ und je nach Zutat z.B. Schokolade hat einen höheren Fettanteil, entsprechend korrigieren. Der Trend geht zum Eis mit Biss: Kleine Stücke im Eis – ob Frucht, Nuss oder Kekse – werden immer beliebter. Die Klassiker sind nach wie vor Vanille, Schokolade, Erdbeere und Zitrone, Der größte Feind vom Eis ist Wärme. Daher muss die Tiefkühlkette (mindestens minus 18 Grad) bis in die Gefriertruhe hundertprozentig funktionieren.“

Mit dem neuen Produktionsstandort und dem Eissalon bekam Valentino auch ein Gesicht, ist also seit 2012 für die Eisfans sichtbar geworden. „Das hat auch den Vorteil, dass wir unsere eigenen neuen Sorten testen können“, schildert Wolfgang Halbauer. AußerDie Verlockung bei 70 Eissorten ist groß ...

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SPOTS WIRTSCHAFT

LILLY LOTTERBLUME

Hallo, meine Lieben! Es gibt zwischen meinem Allerliebs- für die WM 2006 in Deutschland ten und mir einige Themen – die sind gesprochen. Er war auf jeden Fall, so weiß nicht, weiß nicht, wassagtgute Freunde hat. Die Friedadubiohat imtabu.Ich Obwohl unserichgegenseitiges man, involviert in diese ich machen soll und wieder gehört,Zahlungsflüsse. und sie geht ja in Vertrauen ganz groß ist.mein DazuAllerliebzählt sen,mer millionenhohen ster ist mirworüber da überhaupt keine HilfeWährend der ÖVP aus und dass Grillitsch die Stichwahl, er nicht plausonst bei ein, Großereignissen nur: hat. „DuUnsere wirst dasdergute Chancen gehabt hätte, Kadem dert, dabei. was erEr dasagt gewählt Kaiser praktisch auf jedem schon …“wählUnserenal Hermann Schützenhöfer zu Fachfolgen, Kinder sind richtig da viel machen offener, die vorkam und man um seine Jüngste war so verliebt undmeinung hätte erbemüht das im Auge Nun ist ten von Beginn anschwer den Alexander war, gehabt. ist in diesen ist es auf einmal über Nacht es klarerweise vorbei Schon Van jetzt der Bellen, weil sie einfach an Wochen ganz, ganz stilldamit. geworden. aus. Sieglauben. tut mir so weil sie knapp einmal war Fritz das Europa Sieleid, fürchten nunsichEinfach deshalb, weil Grillitsch die Deutschen in ihrer Kindheit bei mir Sprung in die Landesregieaber, fast dasswie es die Bürgerbewegung mitan-sichvorihrdem Europamärchen nicht verlehnt und im Schutz sucht. Dasneutut gut,miesen rung,lassen damals noch zu Zeiten von Van der Bellen Herbst bei der wollen. aberStichwahl sie wissen manschafft, kann da Waltraud Klasnic. Er habe damals erlichen nichtja,mehr wirklich kann bereits, so erzählt dass nicht die Allianz im helfen, Herbst sondern stark brö* die Frieda, die versuchen, zu trösten. uns in Zusage der damals allmächtigen ckelt.nur Das freut natürlich denBei Udo, Nachbarschaft gibt’s auch eini-Wersteirischen VP-Chefin gehabt, die einender Freund unseres Nachwuchses. ist die „steirischere“ Zeitung? ge türkische Zuwandererfamilien allerdings im sich Parteivorstand Der war ziemlich enttäuscht, als Nor- .Dasdann ist eine Frage, die seit nunda knapp habenverlor wir gehört, einen vorschlug, ohneroter Grilbert Und Hofer und istdass jetztdiemehr fastanderen Jahrzehnten wie ein mit ihrer in dieFaden litschdurch darüber informieren. Verüberzeugt, dassTochter es Hoferkürzlich mit seinen denzuMitbewerb zieht. Türkei gereist wird. sind, weil sie dort denNunständlich, stimmen, Getreuen schaffen hat die sollte Kleinedas dassoAufsteiBräutigam ausgesucht haben. Undrern, dass der Grillitsch sich zu Klasnics das größte Brauchtumsfest des deren Tochter* findet nichts dabei,Landes, Verdiensten äußerte.Im an die kaum Kronenoch „verloren“. weil sie ja in dieser Welt aufgewach-September wird dieses Fest mit bis zu sen ist. war ganz freudig aufge-150.000 Besuchern „Es war das Die falsche Signal zum falaus dem ganzen obwohl siesagt ihrenTheo Bräutigam schenregt, Zeitpunkt“, Öh-garLand zum 15. Mal über die Bühne nichteiner je vorher hat. Wenngehen. WeilAufsteirern die Frieda gerade von Klasnic linger, der gesehen anerkanntesten ist mittlerweile ich dann daran denke, wie niederge-zu geredet hat. Herwig Hösele war eiVerfassungsexperten Österreichs, einem Klassiker geworden. Wie unsere Jüngste jetzt ist,auch nerder ihrer engsten Mitarbeiter und „weilschlagen ja in der Verfassung klar festgeFaschingsumzug, den die dann denke ichWahl mir: nur Solche ist, so derJahrzehnten Hubert, sicher ein belesehalten ist, dass eine dannSorgen zu Kleine seit organisiert. haben dieist,Eltern TürkinDerner Mann.des KeinAufsteirerns Wunder, dass viel wiederholen wennder dasjungen Ergebnis Verlust isterdanicht. geworden wäre.“ Aber herüber Vorzüge der manipuliert einedie bittere Pilleund fürNachteile die Kleine Demokratie, das passende Wahldas hat niemand – nicht einmal die Zeitung. Der Hauptgrund liegt darin, die tun so, so dassrecht Doch mit einem FPÖ – behauptet. Und diephilosophiert. Aufsteirern-Organisatoren scheint er ein Problem national zu haben,bemit der Gerhard, dass es überhaupt keine künftig die Veranstaltung Das letzte hat Entscheidung mir ja Frieda er-werben. dem Markus innerparteilichen demokratiAlternative zu Mal dieser Lientscher: „Wir der „Ein Jochen Pildner-haben schenimmer Umgang. Der Hubert denkt gebenzählt, hättedass können. Blödsinn“, mehr Anfragen ausda Präsidentindem der SteirianÖsterreich die Zeit zurück, wewie Steinburg Öhlinger , feststellt, er ganz und daals hatKlasnic die Krone schenund Industrie, nachwenn Wienumgeheneinfach gen der Energie Steiermark gewaltig präzisiert sagt: „Nur, eine weit höhere Reichweisoll undManipulationen dort als Nachfolger von In-te.“Zoff Gerhard Hirschmann und fangreiche nachgeHatmit mit dem Aufsteirern nichts dustriellen-Präsident Veit Sorgerzu tun: Herbert hatte. Hösele spielwiesen werden, sollte sie wiederholt Der Paierl erfolgreiche, langjährige vorgesehen ist. sind Und zudie FriedaAnzeigenleiter te in dieserGerhard Auseinandersetzung werden. Formalfehler wenig, Valeskini meinte damit wäre iner keinebenverlässt eine wichtige Rolle. Heute bezeichda wäre einenoch, Wiederholung die Kleine Zeitung. Über das gut vernetzten Fritz Grillitsch,Wohin net er sich selber als „Wut-Bürger“, nem dem Fall zwingend gewesen.“ erfährt man noch nichts. dem Bauernbundpräsidenten, der wegen der stärker werdenden Poliranghöchste steirische Vertreter auf tikverdrossenheit * * in Österreich, und dem Wiener Parkett. In der steiri- schließt sich dem Kreis jener an, die schen ganz ÖVP, anderen so erzähltBaustelle: die Frieda,Diedagegen ein inVolksbegehren Zu einer großen sogar Kaliber der neuen die Funktionäre arg ge-Regierung überlegen. pikant. Oder perWeil waren mein Allerliebster ein FußmitSchon Kanzler Christian schockt, als sie mussten,Kern vers.sind Oder auch Schmunzeln. ballfanatiker ist nun undlesen natürlich nicht zu zum sehen, der grodass der frustriert Grillitschwar sichüber vondas einerße Hösele äußerte sich in den Einige Medien entsprechend Wurf war es daher nicht. Stunde aufder die Österreicher andere total aus im Sinne wie: aus „Irgendwann werden Abschneiden beiderSchwergewichte dem ÖGB, wie Politik zurückzieht. waren auchderdieSteirer Regierungsparteien von uns der EM in Frankreich. Er Es hegt für die Beppo Muchitsch, für ihn die Aufregungen hören.“ Aberab. er selbst gut Deutschen Sympathien, diesojaarg, diedasssagten rasch Und hat so nicht kamen er inhaben, Graz bekanntlich wegen Herzzugehört und Dinge anaChance Europameister zu Kandidaten zumdie Zug, die richtig die Wähproblemen ins wundert Krankenhaus mus-ler lysiert, er im Regierungsbüro nicht inals Euphorie und Begeiste-in werden. Aber eines ihn: Da derstürzen Grazerwerden, Burg diederen FädenNamen gezogen ste.imAlle, mit denen die Frieda überrung wurde Vorfeld fast jeden Tag in hat.nicht Denneinmal sonst wäre die LandtagsGrillitsch aber gesprochen hat, warennoch bis ans Ohr der den deutschen, auch in anderen wahl 2005 für fast über traurig, weil der Obersteirer Waltraud Klasnic vorgedrungen sind, Medien, Beckenbauers Rolle Österreicher auch in den anderen Parteien viele nicht zu einem Desaster geworden, Juni/Juli 2016 26 30-31_Lilly-Hintergrund.indd 30

bemerkt die Trude bei der letzten Tarockrunde nachdenklich. so der Hubert. Dem klarerweise noch immer leid *tut, dass die „Chefin“ damals so sang- und klanglos derein politischen Bühne abtreten Esvon hätte ruhiger Sommer im ORF musste.sollen. Bei ihrem 60er, zu dem ihr werden Alexander Wrazwei galt Wochen nacheinzige der Wahl logibetz als der Kandidat scherweise viele Mitarbeiter gratufür die Wiederwahl des Generaldilierten,amkam aber keine Stimmung rektors 9. August. Das hätte auch auf. Da war dieORF-Landesdirektor Trauerarbeit wichtibedeutet, dass ger. Gerhard Draxler sein neuerliches Ticket für diesen Job sicher hat. Mit von Richard der Kampfkandidatur Grasl, dem Kaufmännischen DiGerhard In der scheint Steiermark durfte vieles rektor, plötzlich in Draxler Sollte seinerzeit nicht Schwebe. Grasl derORF-Lanneue Gedesdirektor sein, werden, eresfür neraldirektor dann weil könnte zu ÖVP-Landeshauptfrau Waltraud Veränderungen auch im ORF-LanKlasnic zukommen. viel rot und zu viel desstudio schwarz war. In Kärnten wurde er ORF-Landesdirektor unter Jörg * Haider von der FPÖ. In Wien wurde er Informationsdirektor unter WolfNoch vor Krebs, Aids, Erbkrankheigang ÖVP. Virus Und ten ist Schüssel Österreichvon vondereinem nun wurde wieder Unheil steirischer verseucht, der er gewaltiges und LandesdirektorSchaden unter dem roten unvorstellbaren angerichtet Landeshauptmann Franzkann Voves hat. Für eine Erkrankung der. Was damit zumdoch Ausdruck kommt, Mensch nichts, bei der Hyhat mir kürzlich der Josef erzählt. po-Alpe-Adria-Pest haben die Dass Gerhard Draxler von seinem Job als Journalist was verstehen muss und alle jene eines Besseren belehrt hat, die ihn in der jeweiligen Phase jener politischen Gruppierung zugeordnet haben, die gerade dort an der Macht war oder ist.

Verbrecher vorsätzlich gehandelt. Eine einfache Rechnung: Wenn jeKois der einst mandinmehr Geld skandalgebeutelzur Verfügung hat, ten gelungen sei, so derJahr Herrfür als Estag er in einem Monat oder Biro, seinesgleichen. seinensuche Lebensstil ausgeben Wer kann, denke angesichts des Grünen heudann wird er in der ZukunftEirgendte nocheinmal an die vermögender. schmutzigen Schlagwann Er kann zeilen früher? Und die Estag seiein sich von Immobilien anschaffen, auch profitabel. aufbauen Zweistellige MillioUnternehmen oder auch nenbeträge dürfe dasWenn Land Jahr für sonstwas machen. 16 MilliJahr dass der steiriardenkassieren, Euro dieund Österreicher für die sche Atomstrom HypoStromriese Alpe Adriakeinen hinblättern müssen, ins Netz einspeist, dann macht uns dasstehe um 16ebenfalls Milliarden auf Kois’schen Euro der ärmer. Daran gibtErfolgsliste, es nichts zu schreibt zweifeln. Biro in der Steirerkrone. Letzteres stimme in keinem Fall, hört die Ute aus der * Energie-Steiermark-Zentrale von jemandem, der mit zu Euro, tun hat. DieStromhandel 16 Milliarden die wir Österreicher an Banken, Fonds, Investo zurückzuzahlen ren, Versicherungen haben, sind nicht im so genannten Warum gehe Kois überhaupt per 31. „schwarzen Loch“ verschwunden. März, Biro. Das Franz Nein, sotrauert ist es nicht. GeldVoves gehört könnte ihmnur da anderen. sicher dieIchpassende jetzt eben hab‘ aber Antwort geben,Euro rät die Ute dem Steidavon keinen bekommen. rerkrone-Chefredakteur. Im Übrigen Oswin Kois HandDas habe wär’s,dieser Eure Lilly schlagqualität – ein Charakterzug, der heutzutage immer seltener zu finden ist, will das Biro-Lob kein Ende nehmen. Er meint damit aber hoffentlich nicht den Sack voller Energie-Steiermark-Inserate und die zigtausenden Euro dafür, welche die Krone im Laufe der letzten zweieinhalb Jahre einsackeln konnte, ätzt die Ute weiter. Aber wer weiß, so die Ute, vielleicht hat der Nachfolger von Kois eine ähnlich lockere Hand beim Geldausgeben, wenn’s darum geht, vor allem für sich als Person guten Wind zu machen. Denn viel will der Tarock-Runde nicht einfallen, als die Ute danach fragt, was dem Kois so alles gelungen sei. Da fielen dann Begriffe wie Murkraftwerk und Photovoltaik-Anlage auf der Firmenzentrale. Doch diese Projekte sollen schon die Vorgänger auf Schiene gebracht haben.

Wir sind für Sie da

Christoph Biro, Chefredakteur der Steirerkrone, zeigt immer wieder, so habe ich der Ute bei der letzten Tarock-Runde beim Diskutieren am Nebentisch zugehört, dass er von der Steiermark noch immer wirklich wenig weiß. Er kommt aus Wien und ist ein Bürgerlicher im alten Sinn des Wortes, tut sich schwer mit neuen Entwicklungen. Daher gefallen ihm auch Typen, die ihm schmeicheln und ihn als einen der Großen und Wichtigen im Lande darstellen. Bis zum nächsten Mal, Mit Oswin Kois verlasse der viel… im Fotolabor für Ausarbeitung, Fotobücher, … bei allem, was Computer betrifft: Reparieren, leicht kompetenteste Manager die Passbilder, Video-Digitalisierung und als Shop Ersatzteile, Aufrüsten und maßgeschneiderte für grazcamera.at Konfiguration große Bühne, streut Biro dem NochEnergie-Steiermark-Chef Rosen. Service Beratung Service - Beratung - Service - Beratung Das zeugt - schon von -wirklicher Sachkenntnis, lästert die Ute. Was

Eure Lilly

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SPOTS HINTERGRUND

„Am besten erhole ich mich beim Lachen“ Steinburg-Abschied als steirischer IV-Präsident D as mag Zweifler trösten: Auch bei GAW-Chef Jochen Pildner-Steinburg gab es Phasen, wo er Existenzangst spürte. Er machte die Grazer Armaturenwerke (GAW), das Familienunternehmen, mit einem Umsatz von 2 Millionen Euro und 50 Leuten, zu einem international tätigen Konzern mit 1.800 Mitarbeitern und heute 280 Millionen Euro Umsatz. Doch davon später.

Am 6. Juli 2016 gab es minutenlangen Applaus beim Sommerfest der Industriellenvereinigung. Er galt Jochen Pildner-Steinburg und damit bedankten sich die Gäste für seine zwölf Jahre an der Spitze der steirischen Industriellenvereinigung. Es war praktisch die gesamte steirische Prominenz vertreten und dem sonst so sachlich wirkenden 68-Jährigen fiel es schwer, nicht die Fassung zu verlieren. „Ich freue mich auf das, was kommt“, sagt Jochen Pildner-Steinburg, der als Nachfolger Georg Knill, seinen Wunschkandidaten, bereits vor Wochen angekündigt hat und der ein geordnetes Haus übernimmt. Auch die Übergabe der Geschäftsführung in der GAW Technologies an seine Tochter Nina Pildner-Steinburg und Wolfgang Senner hat er bereits vollzogen. „Aber deswegen bin ich nicht weg“ – denn Steinburg bleibt Geschäftsführer in der GAW Holding. Sie wacht gewissermaßen über die vielen Tochtergesellschaften. Das Geschäft der GAW liegt zu 90 Prozent im Export. „Im Jahr 2015 realisierten wir auf allen fünf Kontinenten 65 Projekte – davon 12 in Nord- und Südamerika, 5 in Afrika, 3 in Australien, 19 in Asien und 26 in Europa“, so Steinburg. „Die Schwerpunkte

liegen in der Papier-, Zellstoff- und Chemie-Industrie und in industrienahen Leistungen. Unser Erfolg geht auch darauf zurück, dass der Anteil an Forschung und Entwicklung mit 5 Prozent in der GAW hoch dotiert ist – seit Jahren.“

In seinen Anfangsjahren als Geschäftsführer der GAW träumte Jochen Pildner-Steinburg davon, „einmal den Umsatz von einer Milliarde Schilling zu erreichen.“ Damals setzte er knapp 100 Millionen Schilling um. Heute sind es 280 Millionen Euro, also rund 4 Milliarden Schilling. Aber logischerweise gab es auch Krisen und sogar Existenzangst. „Nicht direkt persönlich, aber als wir im Winter 1999 zum Beispiel nur Aufträge für zwei Monate im Haus hatten, wo wir sonst für acht Monate im Voraus ausgelastet waren, war das schlimm“, so Steinburg. „Du hast ja eine Verantwortung für die Mitarbeiter, die schon Jahre bei uns waren. Und natürlich bist du persönlich auch erfolgsgetrieben.“ Sind derartige Rückschläge heute auch noch zu befürchten? „Zum Glück haben wir so viel Substanz aufgebaut, dass ich denke, wir haben es geschafft, nicht mehr in eine solche Phase zurück zu fallen. Dieses Gefühl der Angst hat sich schleichend – wenn man so will – verflüchtigt.“ Jochen Pildner-Steinburg und sein Bruder Jörg haben für ihre Familien ein Vermögen geschaffen, das es möglich macht, über Generationen gut zu leben und sich praktisch jeden Wunsch zu erfüllen. Doch es gibt seit Generationen auch den Grundsatz der Sparsamkeit in der Familie. Was macht Sie privat zufrieden? „Wenn ich am Samstag zu unserem

„Es gab Phasen, wo auch ich Existenzangst verspürte.“

Stammtisch gehe, wo wir eine lockere Runde von Freunden sind – das taugt mir. Da wird natürlich über alles Mögliche geredet, manchmal auch blöd, aber es werden keine Probleme gewälzt.“ Der „Vorsitzende“ ist Fritz Patterer und „ich bin sein Sekretär“, so Steinburg. Frauen sind am Stammtisch nur in der Vorweihnachtszeit im Advent erlaubt, denn da gibt es auch eine Charity. „Am besten erhole ich mich dort und beim Lachen“, plaudert Jochen Pildner-Steinburg. „Ich halte nichts davon, nach einem Workshop einfach zum Beispiel schwere Themen auch dann beim Zusammensitzen weiter zu behandeln. Für mich ist Lachen das Gesündeste.“ Apropos Gesundheit. Da musste Steinburg in den letzten Jahren doch etliche Hürden nehmen. Eine war eine schwere Rückenoperation, doch sie gelang gut und der ehemalige Eishockey-Spieler kann heute wieder sportlich unterwegs sein. Es mag vielleicht seltsam klingen, aber „ich

Aus der GAW, einem 50-Mann-Betrieb, einen Konzern mit 1.800 Beschäftigten gemacht.

habe die Gesundheit und auch die Krankheit nie ernst genommen und das funktioniert ganz gut.“ Zu seinen zwei Kindern Nina und Marc hat er ein gutes Verhältnis. „Sie wissen, dass sie ein Fangnetz haben, aber es freut mich, dass sie auch nicht mit jeder Kleinigkeit kommen.“ Eines habe er aber immer klar gemacht: „Sie wissen auch, dass sie sich bewähren müssen. Geschenkt wird da nix.“ Natürlich ist seine Frau da milder und sorgt sich mehr. Seine Lebensweisheit – „Man muss auch loslassen können“ – macht ihm den Abschied leicht.

Islamisten, Dschihadisten, Terroristen Brisante Fragen im Landtag an die Zukunftspartner

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m Landtag gab es vor der Sommerpause noch zwei dringliche Anfragen, die ganz gesalzen waren. Zum Einen geht es um den Korruptionsverdacht bei der Lizenzvergabe für das Glücksspiel in der Steiermark. Die beiden Reformpartner ÖVP und SPÖ stimmten dagegen, also wird nicht weiter untersucht. Dann war da noch die FPÖ-Anfrage über Islamisten, Dschihadisten und Terroristen, die FPÖ-Chef Mario Kunasek vortrug. Schon im Jahr 20011 verwies die FPÖ

darauf, dass es den Verdacht Er ist Sozialhilfeempfänger und gäbe, einer Radikalisierung einer der Hassprediger gewein Grazer Gebetshäusern und sen. „Doch die Regierung und Moscheen. Die Moscheen seien die Verantwortlichen reagierunsere Kasernen, die Kuppeln ten nicht“, so Mario Kunasek wären die Bajonette, ließ Mibedrückt. Reaktionen gab es nisterpräsident Erdogan die Mario Kunasek erst nach dem Attentat Charlie Philosophie erklären. Besonders Hebdo in Paris. Wie radikaliim Visier der Verfassungsschützer – siert die Szene in der Steiermark ist: Als das Gebetshaus Furkan in der Grazer Amer Albayati, ein liberaler Moslem Herrgottwiesgasse. Dort gab es in einer und Islamexperte, für Mäßigung einGroßrazzia mehr als ein Dutzend Fest- trat, erhielt er zwölf Morddrohungen. nahmen. Darunter war auch Mirsat O. Weiters wären die 570 Religionslehrer

in den 2.200 österreichischen Schulen und Kindergärten schon vor Jahren auch ein Problem gewesen. Aber erst im März 2015 warnte der Verfassungsschutz davor, dass 9 von 18 Moscheen und Gebetshäusern radikale Strömungen vertreten. Der Vorwurf von Mario Kunasek: „Es gab keine entsprechende Reaktion von Seiten des Landeshauptmanns und der Regierung. Man wehrte sich nicht gegen den Asylwahn. Alle Initiativen der FPÖ wurden abgeschmettert – zu Unrecht, wie man heute sieht.“ Juni/Juli 2016

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KULTUR

Der erste Ton galt dem großen Maestro Nikolaus styriarte bis 24. Juli 2016 mit starker Symbolik ch stelle mir vor, dass das Stück mit seinem Instrument arbeitet, also ein Stück für mehrere Celli sein wird und ich stelle mir vor, dass wir wunderbare Cellisten dafür gewinnen – wie Bartolomey und Rudi Leopold“, so wünschte es sich Intendant Mathis Huber. Und so geschah es auch. Er fand mit seinem Wunsch Gehör beim Komponisten Ivan Eröd, dessen neues Stück für vier Celli „Nikolaus“ heißt und die styriarte 2016 eröffnete. Der erste Ton zur Eröffnung der styriarte am 24. Juni ist längst gespielt und verklungen. Bis vor wenigen Monaten wollte man sich gar nicht vorstellen – eine styriarte ohne Nikolaus Harnoncourt. Doch nun muss es sie geben. Harnoncourt wollte alle neun Beethoven-Symphonien mit seinem Orchester, dem Concentus Musicus Wien, aufführen. Und es blieb so. Die Erste, die Zweite, Siebente und Achte wurden bereits von der Dirigentin Karina Canellakis dirigiert. Den Schluss macht am 23. Juli natürlich Beethovens Neunte – aufgeführt im Stefaniensaal als Klangwolke. Sie wird in Bild und Ton an mehr als 40 Orte in der Steiermark aus dem Stefaniensaal

Fotos: styriarte/Werner Kmetitsch

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„ins Land hinaus“ getragen werden. Geleitet wird dieser Abend von einem jungen Maestro aus Kolumbien: Andres Orozco-Estrada. Die öffentlichen Orte der Übertragung sind über die Styriarte-Homepage abrufbar. Zuvor wird es am 15. Juli um 19:00 Uhr in der Helmut-List-Halle die „Beethoven.Soap“ – eine Hommage, geben. Eine Besonderheit der „Soap“ ist die damit verbundene Lesung.

„Rezitator“ wird der Kabarettist Josef Hader sein. In seiner Hommage an Nikolaus Harnoncourt greift er mit einer Blütenlese auf das Wortgenie und den Kulturmahner zurück. Natürlich auch mit Zitaten über Beethoven. Die Musik wird den Bläsern des Concentus Musicus Wien anvertraut. Sie spielen Werke des jungen Beethoven, auch mit Lieblingsthemen von Nikolaus Harnoncourt. Das Finale am 24. Juli dirigiert der

große Jordi Savall: „Die Routen der Sklaverei“, gezeigt in Text und Musik aus Mali, Madagaskar, Kolumbien, Mexiko und Europa. www.styriarte.com PS: Andrea Herberstein war es, die als erste Geschäftsführerin und Initiatorin der styriarte Nikolaus Harnoncourt nach Graz „brachte“. Die „Überlebensfähigkeit“ des Festivals wurde lange angezweifelt. Sie wurde vor Jahren dann unfreiwillige zum „Medienstar“ – wegen einer Förderaffäre.

Der Ausseer Festsommer „begann“ in Athen I

Classic Alpin

Meena Cryle

Foto: Johannes Wahl

Erika Pluhar

Foto: Palffy Volksoper Wien

In Bad Mitterndorf gastieren die beiden Klavier-Virtuosen Tomiko und

Karolos Trikolidis

Martyn van den Hoek, in Bad Aussee tritt Erika Pluhar auf. Daneben gibt es Rock’n’Roll, Blues und Soul.

Foto: Christina Häusler

Der Festsommer (9. Juli bis 24. August 2016) zwischen Pötschen und Grimming mit Künstlerinnen und Künstlern aus mehr als 20 Nationen ist ein Mix aus Tradition und Moderne. Die Musikerinnen des Kammerensembles der Volksoper Wien mit Flötistin Renate Linortner und das Volksmusik-Trio Lemmerer mit dem Hackbrett-Virtuosen verschmelzen am Eröffnungstag zum Ensemble „Classic Alpin“.

Foto: Sandro Kumric

m Herodes Atticus Theater unterhalb der Akropolis – mehr historische Atmosphäre kann es nicht geben – dirigierte kürzlich der gebürtige Ausseer Karolos Trikolidis (Karl Kaspar) die Neunte Symphonie von Ludwig van Beethoven mit dem Radio-Symphonie Orchster Griechenland. Mehr als 7.000 Besucher waren begeistert – darunter auch die Organisatoren des Ausseer Festsommers. Denn Karolos Trikolidis wird anlässlich des Ausseer Festsommers auch in seinem Heimatort das Schlusskonzert mit Beethoven organisieren.

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KULTUR

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Team-Geist Opulente Schau voll Kraft Christian Ludwig Attersee im Greith-Haus

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ie Isländer haben bei der EM in Frankreich bewiesen, was Team-Spirit bewirken kann. Im Diözesanmuseum versucht man unter dem Motto „knockin` on heaven`s TOR“ die Parallelen von Religion und Fußball zu finden. Als erstes „Wundertam“ und dessen jahrtausendbeständiger Erfolg erscheint die zwölfköpfige Gefolgschaft von Jesus Christus mit Petrus als Mannschaftskapitän. Weiter wandelt man über die Zahlensymbolik zu Kirche und Fußball, die zehn Gebote stehen den 17 Spielregeln der FIFA gegenüber. Als „Feierorte“ werden bemerkenswerte Kirchen und bedeutenden Stadien gegenübergestellt. Heilige und Schutzpatrone unterstützen die Nationalmannschaften, aber auch von „zauberhaften“ Einflüssen ist zu lesen. Voodoo-Figuren und Magier sollen bei manchen Teams zum Sieg beitragen. In beiden Bereichen überschneiden sich die Grenzen von Glaube und Aberglaube. Opferkerzen, Glücksbringer, Orakeltiere, ebenso gehören feststehende Rituale, wie etwa der Altarkuss des Priesters oder das Berühren des Rasens durch die Spieler dazu. Gemeinsamkeiten finden sich zudem – als Zeichen von Bekenntnis und Identität – in der Messkleidung und den Dressen, in der Verehrung von Originalgegenständen wie auch „Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft.“ (Jean Paul Sartre) in der Hingabe und im Bedürfnis nach Teilhabe. Originell auch das Gedankenspiel „Abseits und Jenseits, zwischen Kick und Kult“. Dieses widmet sich mehr als 250 Devotionalien, Kultobjekten und Souvenirs und den dazugehörigen „Fußballgöttern“. Die jedoch – im Unterschied zum wahren Schöpfer – der Vergänglichkeit anheimfallen.

Von Michaela Vretscher

„Fußball ist wie Liebe. Eine übergroße Sehnsucht, ein ewiges Hoffen und Bangen.“ (Franzobel) In der Steiermärkischen Landesbibliothek wiederum begegnen einander zahlreiche „Wort- und Ballkünstler“. Da treffen in der Ausstellung „Doppelpass – Literatur : Fußball“ Franzobel, Berthold Brecht, Joachim Ringelnatz auf ehemalige Fußballidole in Österreich, kann der Besucher in der Geschichte des Fußballs in Österreich schmökern, wie der Lederball nach Graz fand, erfährt über die schönsten Fußballpannen, Frauenfußball und vieles mehr. Auch ganz Große in der Schreibkunst waren vom Fußball infiziert. „Alles, was ich über Moral und Verpflichtung weiß, verdanke ich dem Fußball“, so Albert Camus in seinem Buch „Der erste Mensch“.

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it einer weiteren hochkarätigen Ausstellung wartet das Greith-Haus in St. Ulrich auf, das sich – wie die Leiterin des Hauses, Corinna Löw, bei der Eröffnung betonte – zu einem multimedialen Erlebnisraum entwickelte, den Kunstschaffende von Weltrang bespielen. Präsentiert werden eigens für das Kulturhaus konzipierte Werke oder noch nie gezeigte Leihgaben. Nach Erwin Wurm (2014) und Herbert Brandl (2015) erhält man heuer unter dem Titel „Sternfleisch. Bilder aus letzter Zeit“ Einblick in die „Fantasiewelten“ von Christian Ludwig Attersee. Der „Universalist“, seit Jahrzehnten beheimatet in zahlreichen Sparten der Kunst – wie etwa in der Musik, Literatur, Performance, im Bühnenbild, Film – verwebt in seinen Werken malerische mit zeichnerischen und literarischen Elementen. „Brautjagd“, „Lichtschattengeige“, „Rotteilung“, „Apollons Zunge“ - alle 41 Bilder finden Ergänzung auf der sprachlichen

Ebene. „Jeder Titel ist ein Mikrogedicht, ein unverwechselbares Molekül aus dem Attersee-Universum“, so Gerhard Roth in seinem Essay, seine „Bildschöpfungen sind Fragmente eines großen Ganzen, Kunststücke aus der Dunkelkammer eines Farben-Magiers...“ Attersee: „Der Sinn meiner Kunst ist es, für Menschen neue Freiheiten zu erfinden. Ich beteilige mich positiv an der Schöpfung, das ist mein Lebensinhalt.“ MV Ausstellungsdauer: 18. Juni bis 21. August 2016; geöffnet jeweils Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. www.greith-haus.at

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Dauer der Ausstellungen: Diözesanmuseum Graz: bis 9.10.2016; umfassendes Vermittlungsprogramm für Schul-, Ministranten- und Kindergruppen; Ferienhit für Familien: www.diözesanmuseum.at

Steiermärkische Landesbibliothek bis 7.10. 2016; www.landesbibliothek.steiermark.at

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GESUNDHEIT

Sie alle ringen um die Gesundheitsreform 2035

v.l.: Josef Probst (Generaldirektor Hauptverband Sozialversicherungsträger), Renate Skledar (Pflege- u. Patientenombudsfrau), Clemens Martin Auer (BM f. Gesundheit), STGKK-Obfrau Verena Nussbaum, LR Christopher Drexler, LR Ursula Lackner, AK-Stmk.-Präs. Josef Pesserl und Herwig Lindner (Präsident Ärztekammer Steiermark).

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s ist das ehrgeizigste, aber auch wichtigste politische Vorhaben im Lande – die Reform unserer Gesundheitsversorgung. Damit sollen 1,2 Millionen Steirern in den nächsten Jahrzehnten die Qualität und der Zugang im Krankheitsfall auf dem heutigen Niveau der Versorgung erhalten bleiben. „Der Gesundheit verpflichtet“ war das Motto der 11. Steirischen Gesundheitskonferenz, die gleichzeitig der 1. Dialogtag zum „Steirischen Gesundheitsplan 2035“ war. Bedingt durch die technische Entwicklung in der Medizin, aber auch durch völlig neue Medikamente und Behandlungsmethoden wird sich in Zukunft aufgrund des Gesundheitsplans 2035 die Anzahl der steirischen Spitäler verringern, aber auch die ärztliche Versorgungsstruktur außerhalb der Spitäler dramatisch verändern. Federführend in diesem Prozess und Dialog mit den Steirern ist im Auftrag der Landesregierung Christopher Drexler als Gesundheitslandesrat. Schon jetzt zeichnet sich

ein zähes Ringen der einzelnen Player – Ärztekammer, Sozialpartner und Versicherungen – um die zukünftige Gesundheitsversorgung ab. Zum Teil gibt es völlig gegensätzliche Standpunkte, was die einzelnen, tiefgreifenden Reformschritte betrifft. Noch in diesem Jahr wird das Leitbild, die Grundphilosophie der Reform, breit diskutiert. Bereits im kommenden Jahr, also 2017, soll es in Pilotprojekten in der Region Mariazell, Eisenerz, aber auch in der Oststeiermark strukturelle Maßnahmen geben. Dazu zählt vor allem die Errichtung von Primärversorgungszentren. Sie sind ein Schlüsselbegriff in der neuen Gesundheitsversorgung. LR Christopher Drexler versichert, dass es Zug um Zug gehen wird. Das heißt, es wird eine neue Form der Versorgung etabliert und in der Folge werden Strukturen der alten Versorgung auslaufen. „Wir müssen erst sagen, wie die Zukunft der Angebotsseite aussieht, bevor wir daran gehen, die Gegenwart zu verändern.“

AIDS-Hilfe: Offen über Sex sprechen chen und sexuelle Gesundheit kann nicht abgekoppelt von HIV und sexuelle übertragenen Infektionen gefördert werden. Gerade viele Jugendliche kennen beinahe jeden Begriff über SEX und HIV, wissen aber nicht gleich, was diese bedeuten. Junge Menschen mit einer hohen sexuellen Gesundheitskompetenz auszustatten, ist die Herausforderung der Stunde.

Räumlichkeiten der Aids-Hilfe Steiermark: erweitert und barrierefrei gemacht

In unserer Gesellschaft wird viel über Sex geredet, jedoch nicht offen über Sex gesprochen. Die Erlangung einer Kompetenz zur sexuellen Gesundheit ist das erste Ziel in der HIV-Prävention. Man kann nicht von HIV reden, ohne über Sex zu spre-

Kürzlich wurden die neuen barrierefreien Räumlichkeiten der AIDS-Hilfe Steiermark in der HansSachs-Gasse 3 in Graz präsentiert. Geschäftsführer Manfred Rupp: „Durch den barrierefreien Zugang die Beratungsstelle werden wir offener und können unser Angebot durch Workshops, Seminare und Vorträge in den eigenen Räumlichkeiten erweitern. Auch Informationsveranstaltungen für Menschen, die HIV-Positiv sind, können wir nun anbieten.“

So leicht kann entspannen sein: im Liegestuhl auf der Terrasse, in der Vorbeuge im Yogaraum ...

Verstecktes P Z

wei Frauen haben sich in der Südwest-Steiermark einen Lebenstraum erfüllt: Gudrun Inreiter und Helga Steinbauer haben aus dem Stierbauerhof in St. Andrä-Höch eine heimelige Pension mit Yogaraum gemacht.Nun fährt man für ein paar Tage zum Luna Yoga Retreat in die Weinbaugemeinde im Sausal. Aber nicht nur. Irgendwann war die Zeit für die beiden Frauen gekommen, noch einmal etwas Neues zu wagen. Die eine wollte einen (Yoga)Raum für schamanische Energiearbeit und Luna Yoga, die andere eine kleine Pension, um ihre beiden Leidenschaften- Lebensraum-Beratung und -Beherbergung miteinander zu verknüpfen. In der Steiermark haben sie ihr „Refugium für die Seele“ gefunden. Ein Jahr haben sich Gudrun Inreiter und Helga Steinbauer erfolglos mit Immobilienanzeigen abgemüht. Und wie es der Zufall will, sind sie durch den Tipp einer Bekannten in jener Gegend gelandet, in der Helga Steinbauer schon als Mädchen mit ihren Eltern auf Urlaub war. Wo früher noch Vieh eingestellt wurde, sind nun gemütliche Zimmer mit Bad und WC. Der Yogaraum ehemals ein Holzstadl- hat nun einen Ausgang in den Garten, Holzboden und eine Holzterrasse, auf der es sich bei schon fast kitschigem Ausblick auf Obstbäume und Wiesen

Wie groß ist der kleine Unterschied?

stundenlang in einem Liegestuhl aushalten lässt. Und Helga und Gudrun? Die wurden mittlerweile zu den zwei „Stierbäuerinnen“. Man kann für Stunden oder auch Tage Yoga machen. Ein Luna Yoga Retreat mit Gudrun Inreiter dauert zw. 3 und 4 Tagen. Bereits eine Nacht und 2 Tage in dieser kleinen Oase fühlen sich wie 1 Woche an. Yogaeinheiten finden morgens und abends statt. Adelheid Ohlig war es, die diese sehr besondere, aus den Bedürfnissen weiblicher Körper und Lebensthemen heraus entstandene Yogaform entwickelt hat. Zwar ist Luna Yoga sehr weiblich geprägt, aber auch Männer aus der Umgebung kommen zu Gudrun in den Unterricht. Und das will was heißen. Wenn man, so wie ich, andere Yogastile gewohnt ist, wird man sich im Luna Yoga an ein paar Besonderheiten gewöhnen müssen: So steht die Lehrerin nicht vorne, stattdessen wird im großen Kreis geübt. Die Haltungen sind den klassischen Asanas zwar oft verwandt, aber es gibt eigenwillige Abwandlungen und völlige Neuschöpfungen. Wenn der ganze Stierbauerhof exklusiv für Veranstaltungen gebucht wird, dann herrscht bei den beiden Frauen in der Küche im Haupthaus rege Betriebsamkeit. Oder man fährt einfach nur so zum Stierbauerhof, Die Frage nach der biologischen Verschiedenheit von Frau und Mann beschäftigt uns in Alltag, Beruf und Wissenschaft und ist Gegenstand zahlreicher Forschungsarbeiten. Doch die statistisch feststellbaren Unterschiede zwischen der „Durchschnittsfrau“ und dem „Durchschnittsmann“ sind im Bereich

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Kneipp hält ihn gesund Der Grazer Apotheker Bernd Milenkovics

... oder bei einem Plausch mit Gudrun Inreiter (li.) und Helga Steinbauer (re.)

s Paradies

Kneipp-Bund-Ehrenpräsident: „Ich war in den letzten 30 Jahren selbst nie ernsthaft krank.“

Von Martina Tosch

Früher zur Vieh-Unterbringung, heute Refugium für Erholungssuchende. Haupthaus im Frühling

wohnt in einem der Zimmer, frühstückt ordentlich und erkundet dann die Gegend. Unsere Yogatruppe lässt aus dem Frühstück im Hof einen Brunch werden. Wer Lust auf Gartenoder Hausarbeit hat, holt sich bei den Stierbäuerinnen einen Arbeitsauftrag ab- am Hof gibt es immer etwas zu tun. Vor allem aber ist am Stierbau-

erhof eines: Ruhe. Das Gelände ist so groß, dass man auch einfach nur für sich sein kann, wenn man will und Hund Merlin und Hauskater Emil beim Sonnenbad zusieht. Frei nach einem Prinzip im Luna Yoga: Alles darf sich anpassen, was gerade ist. Mehr Infos: www.stierbauerhof.at

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ls Präsident der Kneipp-Anhänger Österreichs hat der Grazer Apotheker Bernd Milenkovics wesentlich mitgewirkt, das Gesundheitsbewusstsein der Österreicher zu verändern. Erst kürzlich hat er nach 27 Jahren die Präsidentenschleife an Sabine Reissner als Nachfolgerin übergeben. Milenkovics wurde zum Ehrenpräsidenten auf Lebenszeit ernannt. Er ist Autor etlicher Gesundheits- und Ernährungsratgeber. Nicht zufällig erhielt er vom Bundespräsidenten den Titel Professor zuerkannt. Seine Adler Apotheke am Hauptplatz in Graz ist gefragt bei den Kunden, weil sie im Hause selbst rund 100 alte „Hausmittel“ herstellt. In seiner Zeit als Präsident des Kneipp-Bundes hat sich die Zahl der Mitglieder auf mehr als 50.000 verdoppelt, ist auch die Zahl der Vereine gestiegen. Wie hat sich das Gesundheitsbewusstsein der Österreicher verändert? Bernd Milenkovics: „Es ist erkennbar, dass die Leute heute wissen, wie wichtig die Vorsorge ist. Sie haben

erkannt, dass ich was beitragen muss zu meiner Gesundheit, aber auch kann.“ Ein wichtiger Beitrag dazu: „Wir haben heute rund 100 zertifizierte Kneipp-Kindergärten. Es gibt dort zum Beispiel ein Kräuterbeet, wo die Kinder erfahren, wie eine Pfefferminze oder eine Kamille aussieht und wofür ich dieses Kraut nehme. Also ganz einfache Sachen. Besonders gut kommt bei den Kindern das Wasser an. Wenn sie im Winter Schneetreten können oder im Sommer Tau oder wenn sie die Wasseranwendungen machen können. Da sind sie ganz begeistert. Und dann natürlich auch die Ernährung: Da wird auf eine gesunde Jause geachtet, und, und. Das Ganze setzt sich dann in den Schulen fort, wo wir über die Kneipp Akademie auch die Pädagogen schulen.“ Und das sind die Säulen der Kneipp-Philosophie: Wasseranwendungen, Bewegung, Ernährung, Heilpflanzen/Kräuter und Lebensrhythmus. Der Ehrenpräsident Bernd Milenkovics ist ein gutes Beispiel dafür: „Ich war in den letzten 30 Jahren selbst nie ernsthaft krank.“

Fotos: (2) Andreas Hechenberger

Foto: Mehr Zeit für Kinder e.V.

m ...

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GESUNDHEIT

Luna Yoga steht vor allem für das Prinzip des ewigen, rhythmischen und zyklischen Wandels.

des Denkens, Fühlens und Verhaltens in aller Regel viel geringer als die Schwankungsbreite der Unterschiede zwischen einzelnen Frauen und Männern. Zum Gewicht: 3,4 Millionen Österreicher waren 2014 übergewichtig oder adipös (fettleibig). Bei den Frauen ist kaum ein Anstieg seit der Gesund-

heitsbefragung 2006/2007 zu verzeichnen. Der Anteil fettleibiger junger Männer in Österreich (stellungspflichtige) ist hingegen deutlich gestiegen. Zur Lebenserwartung: Diese steigt weiter. Der Unterschied zwischen Frauen und Männern ist jedoch kleiner gewor-

Verändertes Gesundheitsbewusstsein: Es gibt schon 100 zertifizierte Kneipp-Kindergärten.

den. Für Frauen liegt sie derzeit bei 84 Jahren, für Männer bei 79 Jahren. Zur körperlichen Aktivität: 52 Prozent der Männer und 49 Prozent der Frauen waren 2014 zumindest 150 Minuten pro Woche in der Freizeit körperlich aktiv. Quelle: „Gesundes Österreich“, Österreichische Gesundheitsbefragung 2014

Online lesen schärft den Blick!

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AUTO & MOTOR

Viele sind Zuhause geblieben 220.000 waren es bei der Premiere, heuer nur noch 85.000. Kein Fahnenmeer. Dafür ist der MotoGrandPrix im August ausverkauft

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ie Zuschauer mögen so früh wie möglich nach Spielberg anreisen, eine Ankunftszeit vor 7:30 Uhr sei die optimalste, warb Red Bull, um Staus am Formel-1-Wochenende weitgehend zu vermeiden. Und das tun wir. Doch dann beim Ring kein Stau, alles ruhig.

des-Teamkollegen Nico Rosberg und Lewis Hamilton gekommen ist. Dieser sicherte sich seinen ersten Sieg in Österreich, gefolgt von Max Verstappen auf Platz 2 und Kimi Raikkönen als Dritter.

Auch der Blick auf die Tribünen zeigt, dass das Zuschauerinteresse heuer offensichtlich noch einmal zurück gegangen ist. 85.000 waren es nach Angaben von Red Bull. Wiewohl sich die Bullen bemühten, mit einem attraktiven Rahmenprogramm die Zuschauer zu unterhalten – mit Pitlane-Walk, Red Carpet, Konzerten, ... Doch offensichtlich sind auch die Eintrittspreise eine Hürde geworden. Und nicht zuletzt gibt es heuer im August auch erstmals den MotoGP in Spielberg und wer will sich schon eine Premiere entgehen lassen.

„Schuld“ an der Kollision von Mercedes sei Rosberg gewesen – so urteilten die Regelhüter der FIA am Ende klar und er bekam eine Zehn-Sekunden-Strafe und zwei Punkte für das Strafregister. Sportkommissare wachen bei allen Motorsportveranstaltungen über die Einhaltung der Regeln und verhängen bei Verstößen auch Strafen. Einer, der das heuer in Spielberg für die GP2- und GP3-Rennserie übernommen hat, ist der Steirer Wolfram Doberer.

Dabei war das Rennen heuer so spannend wie schon lange nicht – bis zur letzten Runde, wo es bekanntlich zum Crash zwischen den Merce-

GP2 und GP3 (Grand Prix3) sind quasi die

Didi Mateschitz und Lebensgefährtin kamen mit Hubschrauber ... durften natürlich rein.

Mister Formel 1 – auch er beschritt den „Red Carpet“ zur Freude der Fans

„Übungsklasse“ für die Formel 1. Sie gebem talentierten Jungstars aus aller Welt die Gelegenheit, den Scouts der Grand-Prix-Teams ihr Können zu bewiesen. Etliche ehemalige Fahrer dieser Serie sind jetzt in der Formel 1 erfolgreich – wie etwa Nico Rosberg, Lewis Hamilton oder Nico Hülkenberg. Die Fahrzeuge der GP2-Serie ähneln von Aussehen, Technik und Leistung jenen der Formel 1 stark. Und wie auch in der Königsklasse gibt es eben auch dort die Schiedsrichter des Motorsports, die darauf schauen, dass alles nach dem strengen Regelwerk abläuft. KLIPP sprach mit dem gebürtigen Mariazeller Wolfram Doberer.

ob das regelkonform gewesen ist. Einer von uns ist bei allen Rennen dabei. Er weiß, wie die ganze Saison über entschieden worden ist. Ansonsten würden sich die Fahrer nicht mehr auskennen, wenn ein Vergehen einmal so und dann wieder so bestraft werden würde. Gewisse Dinge entscheidet der Rennleiter auch alleine, wie das Übertreten des Speedlimits in der Boxengasse – das häufigste Vergehen, einfach wie ein Blitzer an der richtigen Stelle“, lächelt Wolfram Doberer. „Pro ein km/h zu schnell durch die Boxengasse kostet 100 Euro. In der GP2-Serie haben wir da ein Speedlimit von 60 km/h. Wenn ein Fahrer also mit 69 km/h durchbrettert, muss er dafür schon 900 Euro zahlen, macht er es ein zweites Mal, wird die Strafe verdoppelt.“

„Eigentlich stehen wir noch über dem Rennleiter“, so Wolfram Doberer, einer von drei Sportkommissaren. „Wenn der Rennleiter etwas sieht, das nicht in Ordnung sein könnte, tritt er an uns heran und bittet uns, das näher anzusehen. Mittels Videos aus allen möglichen Perspektiven versuchen wir zu analysieren und beratschlagen,

Toto Wolff: viel Zoff mit seinen beiden „Alpha-Typen“

Wichtig: die „Renn-Schiris“ Wolfram Doberer (vorne), Rainer Werner und Silvia Bellot-Bonet

Von Isabella Hasewend

„Noch mehr als Geldstrafen weh tun den Fahrern aber Zeitstrafen, Durchfahrtsstrafen oder Strafversetzungen in der Startaufstellung. Die Grundlage dafür ist ein Punktekatalog. Hat ein Fahrer 12 Punkte auf seinem Strafkonto, darf er beim nächsten Rennen nicht starten“, so Doberer, der bereits seit 1998 Sportkommissar für zumeist nationale, aber auch einige internationale Motorsportveranstaltungen. „Aber in der GP2- und GP3-Serie bin ich heuer zum ersten Mal dabei.“

Keine vollen Tribünen, kein rot-weiß-rotes Fahnenmeer

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Red Bull hat sich viel einfallen lassen für das Formel-1-Wochenende: Bei der dritten Auflage der Legends Parade brettern internationale Motorsport-Idole mit den Boliden der BMW-Procar-Serie über die Rennstrecke. Auch Niki Lauda. Warum ist Mercedes in der Formel 1 gerade so überlegen Niki Lauda: Weil wir vor drei Jahren bei der großen Reglement-Umstellung den besten Motor entwickelt haben und das beste Auto hingestellt haben. Was fasziniert Sie eigentlich noch an der Formel 1? Das ist ganz einfach. Wenn du zweimal Weltmeister geworden bist, dass du es ein drittes Mal wirst. Weil je länger du vorne bist, desto schwieriger wird es für dich, und desto leichter wird es für die anderen. Ferrari, Red Bull, die müssen als Verfolger ja nur kopieren. Und wenn ich Sie frage, ob Ihnen die Formel 1 jetzt mehr taugt als vor 30 Jahren, dann

werden Sie sagen, das ist keine berechtigte Frage, weil der Vergleich nix bringt. Genau. Bringt nix. Das ist wie übers Wetter reden. Manchmal regt sich meine Frau übers Wetter auf, „Scheißwetter heute“, sagt sie. Da schalt‘ ich gleich auf null. Wissen Sie, warum? Weil ich es nicht beeinflussen kann. Und weil mich nicht belastet, was ich nicht beeinflussen kann. Was hilft es mir, wenn es mich belastet? Aber ich sag‘ Ihnen trotzdem was: Mir taugt die heutige Formel 1 mehr. Ach so? Weil ich nämlich nie ein positiver Teil davon sein könnte, wenn ich dauernd denk‘, wie schön es damals war. Deswegen. Würden Sie eigentlich heute gerne Formel 1 fahren? Nein. Ich bin genug gefahren. Ich hab‘ genug durchgemacht. Aber wenn Sie mich fragen, ob ich lieber heute fahren würde als damals, dann sag‘ ich: na logisch. Ich bin ja nicht deppert. Nur heute. verdien‘ ich 50 Mal so viel wie damals, hab‘ kein Risiko. Heute ist die schönste Zeit zum Fahren. Viele Leute sagen aber, das Fahren war damals aufregender. Blödsinn. Der Thrill ist derselbe wie damals. Man kommt mit den ganzen technischen Hilfen sogar noch näher

Foto: Red Bull Content Pool /Marcel van Hoorn

n a t r e i n i z s a f Was ? 1 l e m der For

Gefeierter Zweiter beim Heim-Grand-Prix von Red Bull: der Holländer Max Verstappen – ihm gehört die Zukunft

Umlagert: Die Legenden der Formel 1 vor dem Start in Spielberg (verdeckt li. vorne: Laudas Bolide)

an die physikalische Grenze ran, das Fahren ist noch extremer. Der einzige Unterschied: Wenn man damals abgeflogen ist, schaut man aus wie ich, also, wenn man Glück hat. Wenn man heute abfliegt, passiert nix. Aber die Challenge des Fahrens, die ist genauso faszinierend.

..., dieses Jeden-Schlagen, das steckt immer noch in Ihrem Kopf ? Na klar. Als Fahrer lernt man so zu denken. Anders zu denken, kannst du dir nicht erlauben. Also denkt man so nicht. So ist es.

Welcher der heutigen Fahrer wäre damals ein Rivale gewesen, vor dem Sie sich fürchten? Ein Vettel, ein Hamilton, ein Rosberg wäre damals genauso gut gewesen wie heute. Hätten Sie den Hamilton damals geschlagen? Ja.

... auch in Spielberg „präsent“: zwei unvergessene Idole

Wird er das gerne hören? Auf diese Frage kann ich doch nicht mit Nein antworten, das geht doch nicht!

Quelle: Auszug aus einem Interview „The Red Bulletin“, Juli 2016

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AUTO & MOTOR

Foto: KTM

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300 PS

Der neue Kia cee‘d 1.0 T-GDI als Dreizylinder hat was Dass man mit einem Maserati, Ferrari oder sonst einem um die 100.000 Euro und mehr teuren Luxusschlitten die Aufmerksamkeit seiner Umgebung auf sich zieht, ist nicht überraschend. Wenn dir aber mit einem für alle leistbaren (ab 16.890 Euro) Auto, deine Freunde, Sportkameraden in deinem Umfeld, von klein bis groß, von jung bis alt, alle sagen:„Der schaut aber gut aus! Der hat was.“ Dann werden die Entwickler und Designer des Kia cee’d das Lob gern entgegen nehmen. Schon die Farbe unseres Testfahrzeuges – nennt sich „Urban Yellow“ – ist frech, wie es sich für einen Kia gehört. Man steigt ein und wird nicht enttäuscht – ein Fahrgastraum, der die Erwartungen sogar übertrifft. Ergonomie ist die Kunst, in einem Fahrzeug einen Wohlfühlfaktor zu schaffen. Der Komfort in unserem Testfahrzeug mit der Ausstattungsvariante „Gold“ (ab 22.090 Euro) kann sich sehen lassen: Außenspiegel mit Bodenausleuchtung, höhenverstellbarer Beifahrersitz, selbst abblendender Innenspiegel, ein ISE-StartStopp-System, zweifache elektrisch verstellbare Lendenwirbelstütze für Fahrer

und Beifahrer, Regensensor, statisches Kurvenlicht, Supervision Cluster und vieles mehr. Unter der Motorhaube gibt’s die wichtigste Änderung beim neuen Kia cee’d: Nach VW, Peugeot und Ford folgen nun auch die Koreaner dem Trend und setzen auf einen Dreizylinder-Motor. Die Leistung gibt Kia mit 120 PS an. Das knackig geführte 6-Gang-Schaltgetriebe passt zu ihm, auch die in drei Stufen einstellbare Servolenkung sorgt für Fahrspaß. Die Kia-Ingenieure haben das Fahrwerk einer umfangreichen Feinabstimmung unterzogen, mit einer weiterentwickelten MacPherson-Aufhängung vorne und einer Mehrlenkachse hinten. Als Ergebnis bietet der Kia cee’d selbst auf schlechten Straßen gutes Handling und Fahrkomfort. Weil Assistenzsysteme immer umfangreicher werden: Je nach Ausstattungslinie sind ein Querverkehr- und Spurwechselwarner, sowie eine Verkehrszeichenerkennung verfügbar. Der Parkpilot („Platin“-Ausstattung) beherrscht nun auch das Einparken sogar in parallel zur Fahrbahn gerichtete Parklücken. Optional im Angebot ist auch eine induktive Ladestation für Smartphones.

„Urban Yellow“ – ein freches Outfit, das zu ihm passt.

Diese „Rakete“ kommt au D

ie Produktion des Supersportwagens KTM X-Bow in Graz mauserte sich eher still zu einem internationalen Vorzeigeprojekt. „Wir wollten Colin Chapmans Idee von einem spartanischen, leichten und auf das Wesentliche reduzierten Sportwagen in das neue Jahrtausend transferieren – mit möglichst vielen technologischen Innovationen“, so Stefan Pierer KTM-Chef und -Mehrheitseigentümer, selbst gebürtiger Steirer. Gemeinsam mit den Spezialisten der italienischen Sportwagenschmiede Dallara, dem Carbon-Hersteller Wethje, dem Composite-Spezialisten KTM Technologies und Motorenpartner Audi entstand in nur 18 Monaten der wohl aufregendste Supersportwagen unserer Zeit. Das außergewöhnliche

Design kam von Gerald Kiska und seinem Design-Team, die mit ihrem Entwurf eine Ikone modernen Sportwagendesigns schufen. Nachdem man 2008 mit dem 240 PS starken Sondermodell „Dallara“ und den Serienversionen „Street“, „Clubsport“ sowie „Superlight“ gestartet war, folgte im Jahr 2011 der Umstieg auf die mit 300 PS stärkere Version des 2,0 Liter TFSI Turbomotors von Audi. Ab 70.000 Euro ist man dabei. Stefan Pierer: „Wir haben schon 1.000 Fahrzeuge verkauft.“ Je nach Ausstattung gibt es keinen Plafondpreis. Stefan Pierer betont die Bedeutung des einzigartigen Supersportwagens für seine Firmengruppe: „Erstens hat sich damit die Wahrnehmung von

ATSW-Wuthe nun auch in Wien Franz Wuthe ist es gewohnt, Probleme rasch zu lösen. Kommerzialrat Hermann Mitteregger, Niederlassungsleiter des neuen ATSW-Wuthe-Standorts in Wien-Simmering, musste wenige Stunden vor der Eröffnung ins Spital – es geht ihm mittlerweile schon wieder ganz gut. Alles musste daher umgekrempelt werden. Der „Chef“ musste selbst an die Front und die Gäste begrüßen. Am neu-

en Standort in Wien-Simmering wird die gesamte Modellpalette von Pongratz Anhängern – Marktführer in Österreich – zum Verkauf angeboten. „Natürlich gibt es die Pongratz Anhänger auch bei uns in Graz in der Triesterstraße“, so Franz Wuthe. „Hier führen wir auch die Pickerlüberprüfung für die Anhänger durch und machen als Kfz-Werkstätte allenfalls auch die nötigen Reparaturen dafür.“

ATSW-Standort in Simmering mit Verkauf von Pongratz Anhängern. (v.l.): Christoph Strasser (GF Pongratz), Alexandra Trimmel, Sabine Fellinger mit dem Chef (alle ATSW)

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Foto: Philip Platzer/Red Bull Content Pool

Ein cooler, sportlicher Typ

KTM X-Bow mit : Ab 70.000 Euro ist man dabei


SPOTS AUTO & MOTOR Weiterentwicklung innerhalb unseres Konzerns entscheidende Bedeutung zukommt.“

Foto: Philip Platzer/Red Bull Content Pool

mt aus Graz KTM in der Fahrzeugindustrie verändert. Ein solch außergewöhnliches Fahrzeug erfolgreich auf die Straße zu bringen, das haben uns nicht viele zugetraut. Dass es dann – allen Schwierigkeiten zum Trotz – nicht bei einer ‚Eintagsfliege‘ geblieben ist, hat unsere Reputation zusätzlich verbessert. Neben der Manufaktur in Graz, die ein vielbesuchter steirischer Technologie-Vorzeigebetrieb ist, sind auch Ableger wie die in Salzburg beheimatete KTM Technologies entstanden, welcher bei der technologischen

Auch über die Zukunft des KTM X-Bow denkt der KTM-Mehrheitseigentümer und Vorstandsvorsitzende intensiv nach: „Wir haben uns in der sehr speziellen Nische der Leichtgewichts-Supersportwägen erfolgreich durchgesetzt und sind in Kontinentaleuropa der größte Kleinserienhersteller. Mit der X-Bow-Battle haben wir dank Veranstalter Georg Silbermayr einen der erfolgreichsten Markenpokale Europas. Und in Zusammenarbeit mit Reiter Engineering entstand das High-Tech-Rennfahrzeug KTM X-Bow GT4. Dieser ist international extrem erfolgreich

... beim Fahrtraining in Spielberg im Einsatz

im Kundenrennsport unterwegs.“ Schon im Frühjahr 2017 soll in Kooperation mit Audi eine eigene X-Bow-Version für Nordamerika und Kanada potenzielle Kunden beeindrucken.

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Im Weinland: Bühne frei für den neuen Opel Astra Sports Tourer Die Kulisse war malerisch, der Auftritt in der Südsteiermark gelungen. Mit dem neuen Astra Sports Tourer wird die Tradition der Opel-Erfolgskombis in zehnter Generation fortgesetzt: die eindrucksvolle Zahl von rund 160.000 Vorbestellungen, davon 4.000 allein in Österreich, spricht für seine Qualitäten. Breit, fest und sicher steht der Astra Sports Tourer auf dem Parkplatz vor uns. Nicht zuletzt mit seiner markanten Front wirkt er athletisch, dynamisch und sportlich. Im Vergleich zum Vorgänger ist er nur unmerklich länger geworden, jedoch im Innenraum um einiges größer und geräumiger. Hier haben wirklich auch große Leute ausreichend Kopf- und Beinfreiheit. Alles ist klar strukturiert und aufgeräumt, sodass ich mich schnell zurecht finde. Und auch der große Touchscreen ist einfach zu bedienen.

sind das Passende für den1,6 BiTurbo-CDTI-Dieselmotor mit seinen 160 PS. Da kann er zeigen, was in ihm steckt. Auch auf der Fahrt nach Berghausen zu Felix Weinstock, der uns „Saures“ gibt. Er serviert uns einige seiner Köstlichkeiten wie den Aceto Balsamico, Brände von Obst und Trauben, Essige und Öle. Es ist dunkel, als wir bepackt mit Mitbringsel zur Rückfahrt aufbrechen. Und da zeigt sich der Opel Astra Sports Tourer höflich. Der Kofferraum lässt sich mit eines leichten Fußkick mittels eines Sensors öffnen und schließen. Ein technischer Gag, aber komfortabel.

Der Opel Astra Sports Tourer: Mit 160 PS ganz flott unterwegs.

Los geht’s in Richtung erster Zwischenstation – der Fruchtbrennerei Tinnauer am Gamlitzberg. Die schmale Straße, die engen Kurven – sie

Mit Sack und Pack im Nissan X-Trail Also von vorne schaut er ja sehr seinem kleinen Bruder ähnlich, dem Nissan Qashqai. Das ist der erste Eindruck vom X-Trail 1.6 dCi ALL-MODE 4x4i. Mit ihm ging es für eine Wochenendtour mit Sack und Pack in die Dachstein-Tauern-Region. Schon angenehm, wenn im Kofferraum sogar noch

Platz für mehr Gepäck bleibt. Angenehm ist auch die Sitzhöhe i m X-Trail, weil damit auch kleinere Lenker eine gute Übersicht haben. Mit der Einparkhilfe vorne und hinten, Rückfahrkamera und der 360-Grad-Rundumsicht am Monitor tut sich jeder leicht. Weitere Infos: www.spes.at Schneidet auch in Crashtests unerwartet gut ab

Holz im Autobau hat Zukunft Das Basismodell am Zukunftstag der Steirischen Wirtschaftsförderung (SFG) auf der Messe Graz zeigte das: Holz wird als Material im Autobau künftig eine Rolle spielen und verstärkt zum Einsatz kommen. Bei Crash-Tests, so die Experten des steirischen Holzclusters, zeigt der nachwachsende Rohstoff bisher

unbekannte Eigenschaften, für viele Experten sogar unerwartet. Verwendet wird Holz von Laubbäumen. Es weist die besten Eigenschaften dafür auf. Ein Vorteil gegenüber anderen Materialien ist nicht nur das geringere Gewicht und damit eine Ersparnis indirekt beim Treibstoffverbrauch, sondern auch die leichte Entsorgung.

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FREIZEIT

Die Kinder fühlen sich pudelwohl

von Helmut Dietl

Fotos: mariazellerland-blog.at

Neuer „Biberwasser“-Erlebnispark auf der Mariazeller Bürgeralpe

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ie ersten Besucher zeigen sich vom kunterbunten Erlebnisspaß auf der Mariazeller Bürgeralpe begeistert: Kinder erleben hier eine wahre Spielwiese an Möglichkeiten, sich so richtig auszutoben und fühlen sich pudelwohl. Das bestehende Attraktions-Duo Holzknechtland und Seebühne wurde kurzerhand und mittels 900.000 Euro durch die neue Biberwelt erweitert. Und diese kann sich sehen lassen. Es entstanden ein weiträumiger Spielepark samt Wasserbereich mit Floßregatta, Goldwaschbecken sowie eine Riesenrutsche. Außerdem finden sich eine Kletteranlage sowie ein Wassersportlift. Und rundum tingelt die Waldeisenbahn. Bereits in den vergangenen Jahren gab es ja Überlegungen, wie man die 50.000 Sommereintritte auf der Bürgeralpe erhöhen könnte. „Da die Sommer-Frequenz ständig steigt, setzten wir nun konkrete Maßnahmen, das Holzknechtland zu attraktivieren – speziell für Kinder und Familien“, erklärt Marco Schaffer von der Seilbahnbetriebs GmbH.

Action für alle Altersstufen … der „Wake Alps“, eine Art fliegender Teppich begeistert natürlich

Im neuen Adlerhorst fühlen sich die Kinder pudelwohl.

Sommer hat Luft nach oben Der Millionen-Flop des vom Land hoch geförderten Kongresszentrums Europeum im Jahr 2009 ist zum Glück in den Hintergrund gerückt. Der Blick der Region Mariazell ist wieder nach vorne und aufwärts gerichtet. Die Basilika Mariazell lockt bekanntlich jährlich etwa eine Million Pilger und Gäste in die Region. Um in Zukunft nun mehr Gäste aufs Bergareal transportieren zu können, steht für 2018 ein Seilbahnneubau zum Diskurs. „Statt der bestehenden Schwebebahn (bald 90-jähriges Jubiläum) ist eine Umlaufbahn in Form von 8erGondeln im Gespräch. Das würde einen Kapazitätssprung von derzeit 150 Personen pro Stunde auf 1.000 bedeuten“, so Schaffer. Die entsprechende Kalkulation beläuft sich auf etwa 7 Millionen Euro. Gibt das Land

Die neue Biberwelt: weiträumig samt Wasserbereich mit Floßregatta, Goldwaschbecken und Riesenrutsche, Kletteranlage und Waldeisenbahn

Steiermark hiefür grünes Licht, würde das Sommerangebot am Mariazeller Hausberg wahrscheinlich noch weiter ausgebaut. Neue Parkplätze oder eine etwaige Synergie mit der örtlichen Museumsbahn wären ebenso denkbar. Diese verkehrt derzeit zwischen St. Sebastian/Mariazell und dem Erlaufsee. Auch auf der völlig moder-

nisierten, so genannten Mariazeller Bahn von St. Pölten in den Wallfahrtsort ist das Fahrgastaufkommen stark steigend. Was noch fehlt, ist eine Verbindung direkt ins Zentrum von Mariazell zur Basilika. Denn viele Reiseankömmlinge legen die zwei Kilometer derzeit zu Fuß zurück. Anhand aller geplanten Investitionen

ließ sich in der Folge eine regionale Wertschöpfung von etwa 5 Millionen Euro generieren, verbunden mit einer Absicherung der Arbeitsplätze. Das Sommergeschäft gilt also als Hoffnungsträger und als eine Art Abfederung für die Winterverluste, die aufgrund der vergangenen schneearmen Winter zustande kamen.

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Der „Nabel“ hat was

ie Dachterrasse des Hotels Wasnerin, mitten am Lerchenreither Plateau ist ein Platz, der es in sich hat. Bei Schönwetter mit klarer Sicht auf den Dachstein-Gletscher – Bad Aussee ist ja geografischer Mittelpunkt Österreichs –, die Rundumsicht zu genießen, hat schon was. „Auch beim Redesign von 30 Zimmern und Suiten holten wir uns die Natur ins Haus“, freut sich Gastgeberin und Hoteldirektorin Petra Barta. Und wenn bei der Präsentation des neuen Hotelmagazins „Nabel“ noch Menschen auftreten, denen das Eigene zu gelingen scheint – was will man mehr? „Da oben habe ich eine gespannt“, deutet Reinhard Kleindl, ein Grenzgänger in vielen Welten, zum Loser hinauf. Er ist gleichsam der Altmeister der österreichischen Slackliner-Szene, hat Physik studiert, schreibt Krimis

und wird im „Nabel“ porträtiert. Das Balancieren zwischen zwei Bergspitzen oder auch Hochhäusern, wo es auf beiden Seiten in die Tiefe geht, macht ihn genauso zufrieden, wie die Schriftstellerei. Für den Abend hatte Wasnerin-Chefin Petra Barta – sie führt das für Kunst, Literatur und Musik offene Hotel mit ihrem Mann seit vier Jahren erfolgreich – einen Auftritt der gebürtigen Ausseerin Simone Kopmajer, 35, arrangiert. Die Jazzsängerin – aufgewachsen in Bad Aussee, wohnhaft in Bad Waltersdorf, lebhaft auf der ganzen Welt – war auf Tourneen in den USA und Asien, ist Japan ein Star. Besonders von Auftritten in den renommiertesten Jazzclubs der Welt schwärmt sie. Zum Abend in der Wasnerin: „Ein Auftritt hier ist jedes Mal etwas ganz Besonderes, es ist wie Heimkommen. Hier sind meine Wurzeln.“

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Fotos: Heimo Ruschitz

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1x durch die Gartendusche

Der Wüstenlauf – meine Generalprobe für den Graz Marathon

Von Isabella Hasewend

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aufen macht Spaß“, ruft mir ein älterer Herr zu, als ich ihn im strömenden Regen überhole. „Ja, sicher und Abkühlung haben wir auch“, entgegne ich ihm. Jetzt sind es zum Glück nur noch zwei Kilometer ins Ziel und ich gebe mein Letztes. Aber beginnen wir von vorn. Schon vor einigen Jahren haben mein Bruder und ich uns in den Kopf gesetzt, einmal im Leben einen Marathon laufen zu wollen. Aber wir haben es immer wieder verschoben. Im April entnahm ich den Medien eine Ankündigung des Graz Marathons, heuer im Oktober. Da sagte ich mir: Jetzt mache ich Nägel mit Köpfen. Gleich anmelden und mit dem Training beginnen. Zuvor noch ins Fachgeschäft und die richtigen Laufschuhe samt Laufsocken besorgt und los geht’s. Trainingspläne und dazu passende Lektüre gibt es ja im Internet zu Hauf

Der erste Kilometer führt uns auf einer Runde durch Bad Radkersburg. Irgendwie haben alle anderen ein hohes Tempo drauf ...

und auch die App für’s Handy zum Runterladen. Konsequent trainiere ich von nun an drei Mal die Woche – am Laufband im Fitnesscenter, aber auch entlang der Mur. Als dann die Einladung zum 15. Parktherme

Wüstenlauf am 4. Juni auf meinem Schreibtisch landet – wieso nicht den Halbmarathon mitnehmen? Zumal ich ja im Training schon rund 15 Kilometer gelaufen bin, werde ich das wohl schaffen. Ich melde mich

an und so stehe ich nach nur acht Wochen Training am Hauptplatz in Bad Radkersburg – eine unter mehr als 1000 Laufbegeisterten, die an den einzelnen Bewerben teilnimmt. So gibt es den 8,7 Kilometer langen

Ah, ange neh erfrische m nd !

Kein Wunder, dass das hier Wüstenlauf heißt: Die Sonne brennt herunter und es ist heiß. Zum Glück gibt es etliche Labestationen mit der herbeigesehnten Abkühlung.

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Der eigentliche Wüstenlauf ist der Halbmarathon mit 21,0975 km, daneben gibt‘s aber auch noch den Wasserlauf (8,7 km), den Dörferlauf (13,6 km) und einen eigenen Kinderlauf.

Wasserlauf, den Dörferlauf mit 13,6 km, eine Nordic-Walking-Strecke und einen Kinderlauf … und, nicht zu vergessen, eben den 21,0975 Kilometer langen Halbmarathon, den auch ich mir vorgenommen habe. Es ist ein schöner Tag und ich bin guter Dinge, als der Countdown zum Start herunter gezählt wird. 3, 2, 1 … los! Der erste Kilometer führt uns durch Bad Radkersburg. Aber meine anfängliche Euphorie ist dahin. Denn irgendwie haben alle anderen ein sehr hohes Tempo drauf und ich werde dauernd überholt. Bin ich echt so langsam? Gut, jene, die die kürzeren Strecken laufen, haben es natürlich eiliger. Die Hauptstraße entlang laufen wir raus aus der Stadt. Schön langsam komm‘ ich in meinen Rhythmus. Vor mir auf dem Feldweg schlängelt sich eine lang gezogene Kolonne von Läufern. Bin ich die Letzte? Ein Blick über die Schulter – nein, hinter mir sind auch noch etliche. Die Sonne brennt herunter, wie es sich für einen Wüstenlauf gehört. Als Organisator Rudolf Weber im Jahr 2000 die Strecke für den Halbmarathon abge-

laufen ist, hatte es auf einem Teil der Strecke fast 40 Grad und er dachte sich damals: „Wahnsinn – das ist ja wie in der Wüste.“ Es geht vorbei an einer schmucken Siedlung. Eine Familie sitzt im Garten, hat sich quasi einen Platz in der ersten Reihe fußfrei gesichert: „Hop, hop!“ Das gibt mir Power für die weitere Strecke. Und auch die südsteirische Gastlichkeit bekommen wir zu spüren: Freundlicherweise haben sie an der Straße ihre Gartendusche zur Abkühlung für die Läufer aufgestellt. Ich laufe durch und finde es super angenehm. Auch die Labestationen mit Wasser und isotonischen Getränken ziehen die Läufer wie Magneten an. Insgesamt sieben davon gibt’s auf der Strecke. Ich schnappe mir einen Becher zum Trinken und einen Becher Wasser schütte ich mir zur Abkühlung in den Nacken. Weiter geht’s. Du schaffst das, mache ich mir Mut. Ich stelle mir vor, wie schön es sein wird, durchs Ziel zu laufen. Es ist mir egal, auf welchem Platz ich lande, einfach nur den Halbmarathon schaffen – das

ist mein Ziel. Dieses Bild vor Augen laufe ich weiter. „Halbzeit“, lächelt mir ein Streckenposten zu, als ich bei einer Halle die Schleife laufe. Na, also, halb, so schlimm! In der Ferne höre ich es donnern, ein aufziehendes Gewitter naht. Aber wir sind ja nicht aus Zucker und ein bisschen Regen kühlt ab. Doch wie es in der Wüste halt ist – kein Regen oder ganz viel davon. Bald bin ich klitschnass und auch in meinen Schuhen steht das Wasser. Die letzten Kilometer plage ich mich. Es regnet in Strömen. Ich schaffe das. Die Top-Läufer und Schnelleren sind schon länger im Ziel. Sie haben es noch rechtzeitig, bevor es zu regnen begonnen hat, geschafft.

wieder Bad Radkersburg. Nur noch zwei Kilometer. Gleich hab‘ ich es geschafft. Auf den letzten Metern durch die Stadt säumen mehr Zuschauer den Weg und feuern mich an. Endlich – Ziel in Sicht! Ich reiße die Arme in die Höhe und schreie laut vor Freude. Patschnass überquere ich die Ziellinie. Überglücklich. Geschafft schnappe ich mir ein Wasser und lehne mich an eine Mauer. Fertig! 2 Stunden und Acht Minuten. Logischerweise weit weg von den Zeiten der Spitzenläufer. Aber das ist mir sowas von egal. Dabei gewesen zu sein, ist alles. Also, dann: Die 42,195 Kilometer des Graz Marathon im Herbst können ruhig kommen ....

Wir, die „Nachhut“ nähern uns

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Sissi und di

Im Donau-Knie un wo Kaiser und K ön

Die Basilika von Esztergom mit ihrer gewaltigen Kuppel thront hoch über der Donau

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er „Balaton“, zu Deutsch Plattensee, im Sommer und die Genussstadt Budapest das ganze Jahr sind die beliebtesten Reiseziele der Österreicher für einen Abstecher oder gar Urlaub in Ungarn. Die KLIPP-Reportage auf Einladung der Ungarn-Touristik führt diesmal aber ins Donau-Knie, so etwas wie ein Reise-Geheimtipp. An die Geburtsstätte Ungarns, auf der Straße, wo früher auch Kaiser und Könige* reisten, nur eine knappe Autostunde nordöstlich von Budapest gelegen. Nicht entgehen ließen wir uns einen Besuch bei Kaiserin Sissi – für uns als Österreicher fast Pflicht. Sie wird auch in Ungarn als „Erzsébet Királyné“ (Königin Elisabeth) bis heute wie eine Nationalheldin verehrt. 300.000 Besucher drängen sich dort jährlich im Sommerschloss Gödöllö, 35 Kilometer östlich von Budapest. Wir hatten die Ehre, Sissi persönlich treffen zu dürfen. Rund vier Stunden Fahrzeit muss man schon einplanen, wenn man aus dem Großraum Graz – entweder über die Oststeiermark und das Burgenland oder über Slowenien und die Autobahn dem Plattensee entlang – Visegrád (Vischegrad, hohe Burg) und Esztergom, die beiden wichtigsten altungarischen Städte kennenlernen will. Ein Fürst Géza (Gesa) gilt als Gründer des ungarischen Staates und errichtete in Esztergom, nur 20 km von Visegrád entfernt, seine erste ständige Residenz. Bald gab es dort auch eine Kathedrale – in Esztergom, wo auch Ungarns erster König Stephan geboren und gekrönt wurde. 1083 wurde er heilig gesprochen (Stephanskrone). Die heutige Basilika mit ihrer mächtigen Kuppel, dem Petersdom nachgebaut, wurde erst im 19. Jahrhundert errichtet. Während des Kommunismus dienten die Gewölbe den Russen als Panzergarage.

Über Jahrhunderte kam es in der Region um das Donau-Knie zu Kriegen, Schlachten und Kämpfen. Genau dort wollten die Türken, Mongolen und Hunnen über den Fluss und weiter nach Westen. Und Ungarn war dort so etwas wie der Vorposten, das Bollwerk gegen die Eindringlinge. Wie tapfer sich die Ungarn wehrten, zeigen die Ritterspiele, die es im Salomonturm des Königspalastes von Visegrád gibt. Nicht nur die jungen Besucher sind begeistert, wenn damit die Vergangenheit wieder auflebt. Es gab viele Belagerungen um Visegrád und die Befestigungsanlagen waren weiträumig. Sie reichten vom Ufer der Donau bis in die Hügelketten um Visegrád hinauf. Erst vor nicht einmal hundert Jahren wurden aber an der Donau durch einen Zufallsfund die Ruinen des alten Königspalastes zum Teil freigelegt. Unter König Matthias Corvinus (1458 bis 1490) hatte die königliche Residenzstadt Visegrád mit dem Palast eine der prächtigsten Schlossanlagen Europas. 350 Räume soll er gehabt haben, verbunden durch zwei Flügel und bis zur Donau hinunter führende Terrassen, Teiche und Lauben. Noch heute zeugt der Herkules-Spring-

brunnen aus rotem Marmor von der Schönheit früherer Tage. Das Donau-Knie bis Budapest ist aber nicht nur Ungarns Top-Adresse für anspruchsvolle Kulturtouristen, sondern auch für Naturliebhaber und Badefreunde. Tausende Einwohner von Budapest wissen und genießen das in der warmen Jahreszeit. So wie auch wir. Das Donau-Knie ist längst zum Urlaubsklassiker geworden – mit seinen zahlreichen Wassersport- und Wandermöglichkeiten. Aber auch Wellness und Entspannung gibt es – auf der langen Donau-Insel, die bis an die Budapester Stadtgrenzen heranreicht. Der bekannteste Ort ist Szentendre – ein hübsches Künstlerstädchen, das sogar mit einer Vorortbahn mit Budapest verbunden ist. Nicht überraschend: Die Altstadt ist an Wochenenden „ausgebucht“. Und weil die gesamte Region um Budapest hunderte heiße Quellen aufweist, verfügen die Hotels auch über eigene Thermalbecken. Da lässt es sich auch angenehm baden, wenn die Temperaturen – selbst erlebt – draußen nicht ganz nach Wunsch sind. Am dritten Tag unserer Erkundungstour ging’s zum Abschluss zu

Das Donau-Knie mit der Zitadelle und dem Salomonturm: heute

Sissis Sommerschloss Gödöllö ist ein Besuchermagnet: 300.000 wollen sie jährlich „sehen“.

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nd die Ritter

einem Treffen mit Kaiserin Sissi nach Gödöllö. Nicht nur in Österreich ist Sissi (mit ihrem „Franzl“) die bis heute beliebteste Geschichtsfigur des Habsburgerhauses. Auch in Ungarn wird sie als Erzsébet Királyné (Königin Elisabeth) nicht weniger verehrt. Sie hatte ein Herz für die heißblütigen Magyaren (Madjaren). Von welcher Art auch immer ihre Beziehung zum damaligen ungarischen Ministerpräsidenten Graf Andrássy gewesen sein mag. Und Sissi gewährte uns – dargestellt von einer ungarischen Schauspielerin, die ihr wirklich ähnlich sieht – auch eine zehnminütige Audienz, bei der es genügend Zeit gab, sie in ihrer kaiserlichen Robe auch zu fotografieren.

nie unterwegs, d K önige reisten

Martialische Ritterspiele beeindrucken – vor allem die jungen Besucher.

Die Älteren fühlen sich beim Abstecher ins kleine, schmukke Schnapsmuseum wohl.

alomonturm: heute eine Oase für Natur- und Kulturliebhaber.

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Der Brunnen im Königspalast zeugt von vergangener Pracht.

In der Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie diente das Barockschloss Sissi als beliebter Erholungsort. Nach dem II. Weltkrieg war es eine sowjetische Kaserne, dann ein Sozialheim, und dies führte zum langsamen Verfall des Gebäudes. Anfang der 1990er-Jahre wurde mit der Renovierung des Gebäudeensembles begonnen, zu dessen neuen Glanz auch die EU viele Millionen beigesteuert hat. Als Reiternation verehrten die Ungarn Sissi nicht zuletzt deshalb, weil sie leidenschaftlich gern am Pferd saß. Nur fünf Autominuten von Gödöllö kann man das heute im Lázár-Reitpark tun. Er gehört der Familie Lázár, in deren Reihen sind mehrere Weltmeister im Gespannfahren. Die Leidenschaft der Ungarn für den Pferdesport geht auf Generationen zurück. Und die Vorführungen im Lázár-Reitpark sind in der Tat sehenswert. Dieser bietet sich auch als idealer Ort für Hochzeiten an. Das Brautpaar wird als Hochzeitsgeschenk des Reitparks in einer weißen Kutsche zur stilvollen Trauung zur Kapelle im Garten gefahren. Und in den drei Restaurants können hunderte Gäste gleichzeitig die ungarische Küche genießen und bei gut gespielter Zigeunermusik anstoßen: Egészségünkre! Prost – auf unsere Gesundheit! JL * „Donau-Straße der Kaiser und Könige“, Dumont Reise-Taschenbuch

Kleine Sprachkunde

Bildtext

Schreiben

Sprechen

Magyaren Nagy (groß) Erzsébet Esztergom Budapest

Madjaren Nodj Erschebed Estergom Budapäscht

Im Lázár-Reitpark gibt es artistische Showeinlagen – ein toller Ausflugsort für Familien.

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Von wegen Nordic Walking ist fad ...

Aber die Begeisterung war so ansteckend, dass er irgendwann zu ihr sagte: „Komm zeig‘ mir das einmal, fahren wir in den Wald, wo uns keiner sehen kann.“ Und siehe da, bereits nach 500 Metern Nordic Walking war für ihn klar: „Ok, ich mache die Ausbildung zum Nordic-Walking-Trainer.

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eimgekommen bin ich mit einem Muskelkater – für mich war‘s überraschend. Denn als ich die Einladung ins Wanderhotel Steirerhof in Pichl/Schladming las, hab‘ ich mir gedacht: So a bisserl Wandern mit Stöcken halt, kann ganz nett werden, zumal auch das Wetter passt. Doch ich lag voll daneben.

Steirerhof-Chef Hannes Pitzinger engagiert die beiden regelmäßig für Nordic-Walking-Power-Wochen in seinem Wanderhotel. „Die Kurse von Michael sind stark gefragt, können die Gäste dabei doch wirklich in die Tiefe gehen, mit allem Drum und Dran, wie Techniktraining, Videoanalyse, und, und“, so der Hotelchef beim gemeinsamen Techniktraining. Der Weg zieht sich über Serpentinen durch den Wald und wir kommen ganz schön ins Schwitzen. Nach der Mittagspause auf der Hasleralm, bei einer Jause mit hausgemachtem Verhackertbrot geht’s wieder hinunter ins Hotel. Einige von uns gönnen sich eine Massage und vor dem Abendessen treffen wir Hotelchef Hannes Pitzinger zu einem Plausch an der Bar. Bereits seit mehr als 20

Wir treffen uns auf einer Wiese vor dem Hotel, nachdem jeder von uns auf seine Körpergröße abgestimmte Stöcke erhalten hat. Unsere Coaches Michael Epp und seine Frau Karin, die auch eine Lauf- und Nordic-Walking-Schule im deutschen Altshausen, in der Nähe vom Bodensee, führen, erklären uns, worauf es ankommt. Nordic Walking gehört unter anderem gleichsam zum Trockentraining der Skilangläufer und es steckt viel Technik dahinter.

Nach Hause mit Muskelkater „Die Stöcke lasst ihr hier liegen, wir gehen einmal ohne die Straße hinauf“, fordert uns Michael auf, ihm zu folgen. Wie? Ohne Stöcke? – frage ich mich verwundert. Na, dann, die Arme mitschwingen und los geht’s. Aber schon die ersten Übungen auch ohne Stöcke verlangen einige Koordination, um nichts falsch zu machen. Erst nach etwas Zeit dürfen wir die Stöcke zur Hand nehmen. Die Sache ist herausfordernder, als ich dachte. Michael zeigt uns die gängigsten Fehler beim Nordic Walking: „Viele tragen die Stöcke einfach vor sich her oder ziehen sie hinter sich nach, anstatt diese aktiv einzusetzen, sie laufen mit angewinkelten Armen, anstatt die Stöcke wie Pendel fast gerade und locker von hinten nach vorn durch zu schwingen, sie gehen stocksteif, statt beschwingt oder zu gerade, statt in Ganzkörpervorlage.“

Der Steirerhof, oberhalb von Pichl bei Schladming gelegen: ein Eldorado für Wander-Fans. Regelmäßig ist Michael Epp (Bild oben) mit seinen Nordic-Walking-Power-Wochen für die Gäste da. Zumal Hotelchef Michael Pitzinger (unten links) selbst begeistert vom Nordic Walking ist.

Foto: MIKA Sports

Sogar Michael Epp hat das früher getan, denn: „Es war meine Frau, die mich vor mehr als elf Jahren zum Nordic Walking gebracht hat“, blickt er zurück. „Damals hatte sie mit Nordic Walking begonnen und als Laufsportler und Fußballtrainer dachte ich, was ich doch für eine unsportliche Freundin habe, die mit Stöcken durch die Wälder zieht.“

Foto: MIKA Sports

Vielfach unterschätzt

Von Isabella Hasewend

Jahren bietet sein Haus Wandern im professionellen Stil an. „Wir gehen mit unseren Gästen von Montag bis Freitag jeden Tag wandern und in gewissen Spezialwochen sogar sechs Mal pro Woche“, kommt er auf die Besonderheit seines Wanderhotels zu sprechen. Er macht das gemeinsam mit seinen beiden Brüdern. Der eine übernimmt die längeren Touren und der andere die mittleren Wanderungen. „Unsere Wanderungen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen sind keine Spaziergänge, denn das können die Gäste alleine tun“, so Hannes Pitzinger. Alle Touren sind an der Rezeption ausgehängt – und zwar mit genauer Beschreibung, wie Routenverlauf, Dauer, etwaige Einkehrmöglichkeiten, Wettervorhersage, und, und, sodass der Gast genau weiß, was ihn erwartet. „Früher war das Verhältnis von Gipfelstürmern zu gemütlichen Wanderern 70 zu 30. Das hat sich in den letzten fünf Jahren aber fast komplett umgedreht. Mittlerweile werden die Gipfelstürmer weniger und das Genusswandern steht im Vordergrund. Auch die Jungen müssen nicht mehr unbedingt einen Gipfel erstürmen. Jetzt ist einfach der Weg das Ziel.“ Weitere Infos: www.steirerhof.at

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FREIZEIT ch muss den Kopf schon sehr weit nach hinten in den Nacken legen, um die Baumspitze dieser stattlichen Linde, die da schon seit mindestens 800 Jahren vor dem Eingang des Romantik Hotel Schloss Pichlarn steht, zu sehen. Nach einer gelungenen Renovierung im Winter, war KLIPP eingeladen, sich vom Ergebnis zu überzeugen. Kulinarische Tafelfreuden in dem im Gault Millau mit zwei Hauben ausgezeichneten Restaurant Zirbenstube, eine neue Weinlounge, Wellnessangebote im Linden Spa, heilende Behandlungen im hauseigenen Ayurvedabereich, ein schönes Spiel am 18-Loch-Golfplatz – hinter seinen mächtigen Mauern kreiert das Team des Romantik Hotels Schloss Pichlarn sein eigenes Schlossmärchen.

Foto: Pichlarn

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Auge in Auge mit dem Grimming Im Romantik Hotel Schloss Pichlarn werden Märchen gelebt

Von Martina Tosch

Es war einmal … vor langer Zeit. So beginnen alle guten Märchen. Die bewegte Historie von Schloss Pichlarn reicht bis ins Jahr 1009 zurück, damals ein Ort der Ruhe für kirchliche Oberhäupter. Erst seit 1972 gibt es das Schloss Pichlarn als Nobelherberge. Mit der Übernahme im Jahr 2008 durch die Schloss Fuschl Betriebe GmbH hat das Hotel seine Mitte gefunden.

Raus in die Natur Der Blick in der Früh vom Bett auf das imposante Grimming-Massiv beeindruckt und bewegt. Ein überwältigender Ausblick auf unberührte Natur und die erhabene Bergwelt der Alpen. Pichlarn lockt mit den 96 neu gestalteten Zimmern und Suiten Genießer, Erholungssuchende und vor allem Golfer an. Aus einer geplanten Golf-Schnupperstunde machen wir zweieinhalb. Der perfekte Abschlag auf der Driving Range – es muss doch zu schaffen sein, den nächsten Ball in die Nähe der 100m-Markierung zu bringen. Die intensive Schnupperstunde erfordert nach dem Mittagessen im Golfstüberl ein Schläfchen auf unserem Zimmer. Andere erholen sich im Spa. Nichts

war mit dem Ausflug nach Stift Admont, Pürgg, in den Nationalpark Gesäuse oder ins Salzkammergut. In den nächsten drei Jahren wird noch kräftig weiter investiert. Künftig will man wieder in der Liga der Fünf-Sterne-Häuser mitspielen. Neu ist auch die Weinlounge. In dieser kleinen Welt des Weins werden Weinverkostungen veranstaltet oder aber auch das eine oder andere Glas Wein aus dem hauseigenen Weingut Blaauwklippen in Süd-Afrika verkostet. Und natürlich braucht es für ein richtiges Märchen Helden. So wie Lukas Ritzinger, Assistant Front Office Manager, der uns zuvorkommend und souverän durch‘s Schloss führt oder Magdalena aus dem Fitnessbereich, die ein beachtliches Repertoire an Gymnastik- und Yogaübungen hat. Stichwort: Blackroll. Eine Rolle zur Regeneration und Selbstmassage mit dem Ziel der Entspannung der Myofaszien. Sieht harmlos aus, ermöglicht aber einen starken und tiefen Massageeffekt. Hier, auf Schloss Pichlarn, werden nicht bloß Märchen erzählt, hier werden sie gelebt.

Individuell gefertigte Tischlermöbel, Pichlarner Schlossstoffe in Kombination mit Lärchenholzboden: Die neuen Zimmer und Suiten vermitteln eine spürbare Liebe zum Detail.

Ausgesuchte Weine in der neuen Weinlounge (li.). Rundherum Natur, egal wo man hinblickt. Foto: Andreas Schatzl

Ein echter „Schladminger“: in diesem Fall zum Sitzen

Die Bar: umgeben von Schloss-Flair

Auszeit im Linden Spa

Mythos Golfschwung: Gelingt der nächste?

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Foto: www.hinterstoder.at

E-Bike macht es möglich

Bergauf gut drauf

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ie Lust auf ’s Fahrrad zu steigen, in die Pedale zu treten, ist durch die E-Bikes enorm angewachsen „Wir erleben einen richtigen Boom“, so Matthias Leichtfried. „Weil sich auch bei den Akkus die Reichweite und die Haltbarkeit enorm entwickelt haben.“ Mit E-Bikes tun sich auch Wiedereinsteiger leichter – vor allem dann, wenn sie bei ihren Touren auch Bergauffahrten bewältigen müssen. Bei Matthias den E-Bikes werden Leichtfried

die so genannten Trekkingräder stark nachgefragt. „Wir haben in diesem Bereich ausgesprochen gute Erfahrungen mit Produkten von KTM“, heißt es bei Weichberger. Beim Kauf eines Fahrrads sollte man sich unbedingt „vermessen“ lassen. Damit das ausgewählte Fahrrad auch wirklich passt – was die Körpergröße, Beinlänge und Armlänge betrifft. „Das geschieht bei uns mit den eigenen Körpermessgeräten“, erklärt Fahrradexperte Matthias Leichtfried von Weichberger. „Damit es dann beim Fahren nicht zu Verspannungen im Rücken oder gar zu Rückenschmerzen kommt, müssen die Größe des Fahrradrahmens, der Vorbau, alles auf den Fahrer abgestimmt sein. Unsere Räder sind zum angebotenen Preis nicht kartonverpackt, sondern fahrbereit. Das heißt: Alles – Bremsen und die Gangschaltung – ist perfekt eingestellt, weil nur ein optimal eingestelltes und gewartetes Rad auch seine volle Leistungsfähigkeit zeigt.“

Schlägerkauf

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as Um und Auf bei einem Schläger ist das Probieren“, so Gerhard Erlacher (Hartl Sport, Graz). „Ich verkaufe keinen Schläger, wenn der Kunde ihn nicht probiert hat. Wichtig sind auch die passenden Saiten. Sie müssen auf den Schläger abgestimmt sein. Die Bespannung muss deswegen aber nicht teuer sein, jeder Schlägerhersteller hat eine ,richtige‘ und eine ,falsche‘. Je sportlicher der Schläger, desto aktiver muss man als Spieler sein. Die Komfortrackets sind im Vergleich dazu etwas breiter im Rahmen. Jeder der großen Produzenten – Head, Wilson, Babolat oder Prince – hat zumindest 20 verschiedene Modelle. Bei Kinderschlägern ist darauf zu achten: Das Racket muss so groß sein, dass, Planneralm wenn das Kind gerade steht und den Schläger nach unten hält, es noch zwei Zentimeter Bodenfreiheit gibt.“ Die höchstgelegene Naturapotheke

Aufschlag am Meer

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ie zwei großen heimischen Anbieter in Sachen Tennis und Istrien sind Tennisreisen Wagner (Deutschfeistritz) und Zischka Reisen aus Graz. Beide Anbieter sorgen dafür, dass die Tennisplätze in Istrien vielfach „in heimischer Hand“ sind, den Urlaubern also vertraut vorkommen und verbunden mit der istrianischen Gastfreundschaft alles passt. Mit den Erfolgen von Österreichs Tennis-Ass Dominic Thiem ist auch das Interesse am Tennis in Österreich wieder gestiegen. In den Programmen gibt es auch Reisen zu den größten Tennis-Turnieren weltweit. www.wagnertennis.at www.zischka.at

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Steirisches Herzrasen Ob verliebt, verlobt oder verheiratet – bei einem Urlaub in der Hochsteiermark sind Glücksgefühle inklusive. Naturliebhaber geraten bei mehr als 1.000 Kilometer markierten Wander- und Pilgerwegen und über 100 gemütlichen Almhütten und Berggasthöfen in intakter Bergwelt mit türkisblauem Wasser und tiefgrünen Wäldern ins Schwärmen. Auch wild-romantische Liebesplatzerl lassen so manche Herzen höherschlagen, und mit den Heiratsanträgen nach Rezept werden aus Verliebten Verlobte. www.hochsteiermark.at

Foto: Rene Jagersberger Foto:T&B Klaus Lorke Foto: Factory

Familienerlebnis Hochkar 360°Skytour mit phantastischen Rundblick Das Hochkar in Niederösterreich, hat mit der 360°Skytour seit vorigem Jahr eine neue Attraktion. Die Hochkar 360° Skytour startet wenige Minuten vom JoSchi Berghaus entfernt bei der Bergstation der Hochkarbahn. Zuerst wird mit einer mehr als 60 Meter langen, schmalen Seilhängebrücke der Abgrund überquert. Dann führt die Hochkar-Treppe hinauf zur Aussichtsplattform, die über einer 100 Meter senkrecht abfallenden Felswand thront. Zurück führt der Weg über den Felsensteig und eine Brücke zum Ausgangspunkt des Rundweges. Die gesamte Hochkar-360°-Skytour ist in etwa 45 Minuten bequem zu durchwandern. www.hochkar.com

„Wir Bayern sind gemütliche Leut‘ ...“ Ortner’s Lindenhof in Bad Füssing ist ein Beweis dafür. Bettina Ortner-Zwicklbauer ist die stets gut gelaunte, energiegeladene Seele des Lindenhofs. In fünf Jahren Umbauzeit haben sie und ihr Mann Martin ein 4-Sterne-Superior-Refugium geschaffen, das Wellness-Fans aus nah und fern anlockt und auf dem Bewertungsportal HolidayCheck zu 100% weiterempfohlen wird. Dabei verlassen sich die Gastgeber nicht nur auf die Wirkung ihrer Thermalquelle – die stärkste Schwefelquelle Europas –, sondern setzen mit der Verwendung heimischer Produkte und Materialien sowie mit topmotivierten Mitarbeitern in allen Hotelbereichen das „Tüpfelchen auf dem i“. www.ortners-lindenhof.de

Biken abseits des Rummels in Südtirol Neuigkeiten aus dem Paradies für Mountainbiker: Im Südtiroler Eggental, nur 20 Minuten nördlich von Bozen, erlebt man dank Radtransport mit dem Lift, Bike-Hotels, GPS-Tourenportal und Routen vor der Dolomiten-Kulisse einen Bike-Urlaub vom Feinsten. Der „Carezza Trail“ schlängelt sich von der Bergstation der Welschnofener Kabinenbahn über 4,4 Kilometer mitten durch das wilde Nigertal. Ab Juli gibt es auch einen nagelneuen Trainingspark mit Pumptrack, Jumpline und einer Menge weiterer Elemente. www.eggental.com

Foto: Steiermark Tourismus / ikarus.cc

Foto: Ortner`s Lindenhof

Bärenstarker Kinderurlaub im Maltatal Kinder wollen herumtoben, ausgelassen Spaß haben und viele spannende Abenteuer erleben. Im Kinderhotel Benjamin in Malta in Kärnten bringt man alle Bedürfnisse eines Familienurlaubes unter einen Hut. „Für das Rundum-Programm ist unter anderem ein Bär verantwortlich“, schmunzelt die Chefin Kerstin Pirker. Das Maskottchen Benjamin der Bär wird auf Schritt und Tritt von den aufgeregten Kindern verfolgt. Das Natur & Bio Kinderhotel bietet ein unschlagbares Freizeitangebot für Kids und Kiddys, gleichzeitig Entspannung und Aktivmöglichkeiten für die Eltern. www.kinderhotel-benjamin.at

Für Naturliebhaber Unter dem Motto „Bewusst gehen und sich Zeit nehmen“ lockt die neue Rundtour „BergZeitReise“ auf die 18 hochsteirischen Etappen des Weitwanderweges „Vom Gletscher zum Wein“. Rund 300 Kilometer und eine Gesamtgehzeit von etwa 120 Stunden führen Wanderer von einer wilden Berglandschaft bis ins sanfte Mittelgebirge, von der Vergangenheit bis in die Zukunft und vom erfrischenden HOCHquellwasser bis zum geschmackvollen HOCHschwabwild. Die Verbindung von Natur, Kultur und Kulinarik steht hier im Mittelpunkt. www.hochsteiermark.at

Auf Wolke 7 über die Streuobstregion Mit dem Helikopter zum Picknick, ein persönlicher Herz-Picknick-Butler und ein Korb voller Köstlichkeiten – das neue Paket der Hochsteiermark verspricht Bauchkribbeln, Picknickkorb und Rundflug sind beim Alpengasthof Pölzl für zwei Personen ab 155 Euro buchbar. www.streuobstregion.at

Foto: Steiermark Tourismus / Harry Schiffer

... bei uns und anderswo

49 49 Foto: Steiermark Tourismus/www.bigshot.at

SPOTS

Pauschal durchs Weinland Die einzelnen Etappen der Weinland Steiermark Radtour können ab sofort auch pauschal erradelt werden. Mit 4-, 6-, 8- oder 10-tägigen Urlaubspaketen. Kulturliebhaber buchen die Weinland Steiermark Radtour zum Beispiel von Bad Radkersburg bis Graz mit drei Übernachtungen in Bad Radkersburg, Leibnitz und Graz. Mit Verpflegung in der gebuchten Kategorie, inklusive persönlichem Informationsgespräch vor Ort, detaillierten Reiseunterlagen sowie Gepäcktransfer von Hotel zu Hotel kostet das Paket ab 290 Euro pro Person. www.steiermark-touristik.com

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Clemens G. Arvay Der Heilungscode der Natur Riemann Verlag Unser Körper endet nicht an der Hautoberfläche: Mensch und Natur sind tiefgreifend miteinander verbunden. Nach seinem Bestseller „Der Biophilia-Effekt“ tritt Clemens G. Arvay nun den wissenschaftlichen Beweis für die Heilkraft der Natur an: Auf welche Weise stärken Pflanzenstoffe im Wald unser Immunsystem? Welche Anti-Krebs-Wirkstoffe aus der Natur könnten auch in Medikamenten eingesetzt werden? Welche Rolle spielen Tiere in dem großen Organismus Erde, zu dem auch wir gehören? Und was tragen Begegnungen mit Tieren zur Herzgesundheit bei? Arvay schildert seine Erkenntnisse als Biologe und zieht weltweit führende Forscher zu Rate. So etabliert er die neue Wissenschaft der Ökopsychosomatik, die unser Verständnis von uns selbst und unserer Verbindung mit der Umwelt revolutioniert.

Yash Tandon Handel ist Krieg – Nur eine neue Wirtschaftsordnung kann die Flüchtlingsströme stoppen Quadriga Immer größere Flüchtlingswellen erreichen Europa. Die Menschen fliehen vor Armut, Krieg und Krankheit in ihren südlichen Heimatländern. Was die meisten Leser nicht wissen: Für diese Zustände ist der Westen mitverantwortlich. Denn, so der Wirtschaftsexperte Yash Tandon: WTO, Weltbank und andere Organisationen der Indus-. trieländer führen im Namen des Freihandels einen regelrechten Krieg gegen Schwellen- und Entwicklungsländer. Einseitige Sanktionen, niedrige Einfuhrzölle und ein rigoroser Patentschutz haben eine Krise auf der Südhalbkugel entfacht, die nun – über die Flüchtlinge – auch uns erreicht. Wie man die Zerstörung aufhalten und wie eine alternative Wirtschaftsordnung aussehen kann, das beschreibt Tandon in seinem weitsichtigen, klugen Buch.

KULTUR ZUM LESEN „ACHTZIG” ist die UNABHÄNGIGE Kulturzeitung, welche sich von anderen Medien durch Format und Inhalt unterscheidet. Eine Zeitung für interessierte und eigenständige Menschen.

Gerald Brettschuh

Keine Angst vor großen Würfen

„Ich konnte nicht mehr zurück“

Venedig entspannt genießen

Siegfried Nagl und die Kulturpolitik

Kurt Stallaert

Stefan Friesinger

Oper Graz: Die Griechische Passion

Paul Zoller

Elisabeth Freismuth

Bauer Hotel

Markus Schuster

Joel Kernasenko

AUSGABE 130 Februar 2016 Preis: 2 Euro www.achtzig.com

Tanita Tikaram: Old-fashioned music

www.achtzig.com

BUCHTIPPS Garri Kasparow Warum wir Putin stoppen müssen DVA Der Aufstieg des hochrangigen ehemaligen KGBOffiziers Wladimir Putin zum russischen Präsidenten im Jahr 1999 hätte für uns ein Warnsignal sein können, dass sich Russland in eine nicht demokratische Richtung bewegt. Damit wir uns nicht weiter in einen neuen kalten Krieg verwickeln, fordert Kasparow, dass wir in den USA und Europa auf wirtschaftlicher und auf diplomatischer Ebene eindeutig Stellung gegen Putin beziehen. Solange die Staatschefs der demokratischen Länder nach wie vor Beziehungen zu Putin unterhalten und mit ihm verhandeln, hat er Anerkennung, Glaubwürdigkeit und Rückhalt im eigenen Land. Kasparow argumentiert mit der ihm eigenen klaren Logik und aus seiner Überzeugung und der Liebe zu seinem Land heraus. Das Buch ist ein Aufruf zu handeln und die Bedrohung durch Putins Russland nicht länger zu ignorieren. Andreas Eenfeldt Echt fett – Iss dich satt und nimm ab Ennsthaler Fett wird als klassischer Dickmacher verteufelt. Doch ist Fett wirklich schuld an den Gewichtsproblemen vieler Menschen? Der schwedische Arzt Andreas Eenfeldt stellt den Glaubenssatz bisheriger Ratgeber radikal infrage und verwirft gängige Diätpläne. Sein Ansatz lautet: Weg von Kohlenhydraten, Zucker und Stärke, hin zu einer fettreichen Ernährung – LCHF (Low Carb High Fat).

Jörn Reckel, Wolfgang Bauer Darm krank – alles krank Verlagshaus der Ärzte Sie leiden bereits seit geraumer Zeit unter quälenden Blähungen, hartnäckiger Verstopfung oder unerklärlichen Durchfällen, Bauchschmerzen, saurem Aufstoßen, Übelkeit und anderen Beschwerden? Und trotz modernster Diagnosemöglichkeiten konnte man nichts Auffälliges in Ihrem Verdauungstrakt entdecken? Sehr wahrscheinlich haben diese Probleme mit einer gestörten Darmflora zu tun. Darmbakterien können uns im Bauch quälen, unsere Abwehrkräfte wie auch das Allgemeinbefinden schwächen, Allergien und rheumaartige Schmerzen erzeugen, Neurodermitis verstärken oder uns in die Depression treiben. Doch man kann dagegen etwas tun! Die Mikroökologische Therapie ist eine verlässliche und natürliche Methode, den Darm nachhaltig zu sanieren und damit viele Erkrankungen wirksam zu therapieren. Cynthia L. Copeland Philosophen auf vier Pfoten Lübbe Hunde sind die wahren Philosophen auf vier Pfoten: Sie kennen keine Vorurteile und begrüßen jeden Tag mit Enthusiasmus und grenzenlosem Optimismus. Sie lieben uns vorbehaltlos und vergessen und vergeben mit wedelndem Schweif. Sie wissen, wann es Zeit ist zu rennen, und wann es Zeit ist zu ruhen. Und sie zeigen uns, dass jeder Tag ein Geschenk ist – und dass jede Mahlzeit so gefeiert werden muss, als wäre sie die letzte.

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Stefan Mayer, Andreas Lüdke Du pfeifst fürn Arsch! – Fußball-Schmähungen von Amateur bis Zidanes Schwester Bastei Lübbe Seien wir ehrlich: Fußball ist so populär, weil wir unseren Emotionen freien Lauf lassen können. Die Autoren haben in Abgründen der Fußballseele gegraben und die lustigsten, originellsten und dreckigsten Entgleisungen dokumentiert. Alle Schmähgesänge und Twittergewitter. Alle Stinkefinger und Wutreden. Und jede Menge Wurfgeschosse.

Stefan Albus Jakobsweg – und dann? Gütersloher Verlagshaus Der Jakobsweg: Rucksack, Blasen an den Füßen, bunte Pilgerromantik und ein schönes Zielfoto? Das ist lange nicht alles: Die spannende Zeit ist eigentlich die danach, der Weg nach dem Weg. Für Stefan Albus wurde eine Pilgerreise zu einem biographisch einschneidenden Erlebnis: Er veränderte sein Leben, zog in eine andere Stadt, lief einen Marathon, schaffte seinen Fernseher ab und wurde erfolgreicher Autor und Künstler. Und begann, sich dafür zu interessieren, wie es anderen Menschen ergangen ist, die im Zeichen der Muschel unterwegs waren.

Fotos: Jungle Book Entertainment / Swapnil Sonawane

Freida hat ihre besten Jugendfreundinnen zu sich nach Goa eingeladen. Sie will mit ihnen – zur großen Überraschung aller – ihre Hochzeit feiern. Die Hochzeitsgesellschaft könnte unterschiedlicher kaum sein: eine toughe Geschäftsfrau und Mutter, eine aufstrebende Schauspielerin, eine mit dem Erfolg ringende Musikerin, eine engagierte Umweltaktivistin und eine Hausfrau. Zwar verrät Freida ihren erstaunten Freundinnen noch nicht, wen sie heiraten wird, zum Feiern muss sie sie aber nicht überreden. Und so beginnen die sieben jungen Frauen wild und ausgelassen über Gott und die Welt zu philosophieren ...

Europe, She Loves Dokumentation Regie: Jan Gassmann

Fotos: Filmladen Filmverleih

Norbert Häring Die Abschaffung des Bargelds und ihre Folgen – Der Weg in die totale Kontrolle Quadriga Stehen Sie gern nackt vor Ihrem Bankberater? Das tun Sie künftig aber, weil er jede einzelne Zahlung von Ihnen kennt. Er weiß deshalb auch, was Sie mit wem letztes Wochenende gemacht haben. Das Finanzamt ebenfalls. Und der Hacker sowieso. Weltweit arbeiten Regierungen und Banken daran, Münzen und Scheine abzuschaffen – vorgeblich im Kampf gegen Terrorismus und Steuerhinterziehung. Dabei gefährdet das Bargeld nicht unsere Sicherheit und Freiheit, es bewahrt sie. Der Wirtschaftsjournalist Norbert Häring zeigt, wie Politik und Finanzwelt alles daran setzen, um die völlige Informationskontrolle über uns und unser Leben zu bekommen. Stasi war gestern. Bargeldlos ist heute.

Drama Regie: Pan Nalin Darsteller: Sarah-Jane Dias, Sandhya Mridul, Amrit Maghera, Anushka Manchanda

Europa wird heimgesucht von wirtschaftlichen und sozialen Krisen. 4 Paare schlittern an ihren Rändern mit Witz, Charme, Sex und viel Leidenschaft durchs Leben. In Sevilla erleben Juan, 21 und Karo, 23 das Wunder einer ersten großen Liebe. Siobhan, 28 und Terry, 23 leben in Dublin. Zu Beginn ihrer Beziehung, war ihre Liebe vom gemeinsamen Heroinkonsum geprägt. Nun drogenfrei, geht ihnen in ihrem neuen Alltag schleichend die Leidenschaft verloren. In Tallinn haben Veronika, 29 und ihr Partner Harri, 31 alle Hände voll zu tun, um das Leben in einer Patchworkfamilie zu meistern. In Thessaloniki versucht Penny, 23 ihren langjährigen Freund Niko, 31 zu verlassen.

Bach in Brazil Komödie Regie: Ansgar Ahlers Darsteller: Edgar Selge, Franziska Walser, Aldri Anunciação, Marília Gabriela

Fotos: Polyfilmverleih

Sven Lorig Lässig laufen – Warum Fitness keine Folter braucht Bastei Lübbe Früher war er 100 Kilo schwer und null in Form – heute läuft Sven Lorig Marathon und kann sich ein Leben ohne Laufen nicht mehr vorstellen. Für ihn ist es der beste Sport überhaupt: Er macht fit, schlank und baut Stress ab. Seit 10 Jahren dreht der sympathische Moderator so oft es geht seine Runden und ist profunder Kenner rund ums Thema: Ob Tempotraining, Klamottenfrage, Ernährung oder Interna aus der Profiläuferwelt – gepaart mit seiner eigenen Laufgeschichte schreibt Sven Lorig ein unterhaltsames, erhellendes und motivierendes Buch für alle Anfänger und bereits Abhängigen.

7 Göttinnen

Der Film erzählt vom Aufbruch eines Mannes, der das meiste schon hinter sich zu haben scheint, sich dann aber auf das größte Abenteuer seines Lebens einlässt und damit seine Erfüllung findet: Völlig unerwartet erhält der ehemalige Musiklehrer Marten Brückling die Nachricht, dass ihm ein nach Brasilien ausgewanderter Jugendfreund ein Original-Notenblatt von Johann Sebastian Bach hinterlassen hat. Doch er muss seine Erbschaft persönlich antreten und soll den Kindern einer Jugendanstalt Musikunterricht geben …

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30. September 2016, 13:00 Uhr, Altaussee Eine Gruppe mutiger Männer und Frauen verhinderte zu Kriegsende ein nie mehr wieder gut zu machendes Verbrechen an der europäischen Kunst- und Kulturwelt. In den letzten Kriegstagen des April 1945 wollten fanatische Nazis die von ihnen aus europäischen Museen und privaten Sammlungen geraubten und im Salzbergwerk Altaussee versteckten,

unwiederbringlichen Kunstschätze durch Bombensprengung vernichten. Die Republik Österreich und das Land Steiermark werden – wenn auch spät – die Tat jener Menschen würdigen, die mit der Rettung der Kunstschätze die Existenz des Salzbergbaus für die Zukunft sicherten. Die Österreichische Post gibt aus diesem Anlass sogar eine Sonderbriefmarke heraus.

28. – 29. September 2016 Internationaler Worskhop zum Gedenken an Katharina Hammer „Fakten und Mythen um die Rettung der Kunstschätze“ www.stillehelden-salzkammergut.at

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