Steiermarkmagazin KLIPP September 2016

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Sie retteten im Salzbergwerk Altaussee ihre Existenz und unwiederbringliche Kunstschätze in Milliardenhöhe vor der totalen Zerstörung

Österreich würdigt

STILLE HELDEN vom Salzkammergut

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Copyright: Oskar Stocker, Stille Helden 2016, Leimfarbe auf Papier 180 x 132 cm www.oskarstocker.com

www.klippmagazin.at

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Inhalt

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17 Seiten Sonderteil: (ab Seite 15)

28. - 30. September 2016

Gemeindeamt, JUFA Hotel und Salzwelten Altaussee

SPOTS 04 Ein Draufgänger mit Verstand Das war Airracer Hannes Arch

06 Wie zu Kartnigs Zeiten Sturm wieder ganz vorne dabei

AKTUELLES 08 Weckte heimische Elite auf Prior Karl Schauer aus Mariazell

09 Viele Auf und Abs Werner Amon aus der Steiermark

POLITIK 10 Hofburg-Stichwahl-Theater Wird es der 22. Mai 2017?

12 Schnelle Einsatztruppe AK erstreitet 43 Millionen Euro

AUTO & MOTOR 37 E-Motor und Brennstoffzelle Noch immer: Bitte warten!

37 „... einmal Weltmeister werden“ Spielberg: Yonny Hernandez träumt

WIRTSCHAFT

33 Fast Forward Award Spektakuläre Ideen gekürt

Ab 30 wird‘s schleißig

35 Risikofaktor Rauchen Drastische Anti-Werbung

Würdigung in Altaussee

20 TV-Star Gustl Schmölzer Ein Mensch muss ein Mensch sein

13 Lilly 40 Freizeittipps 42 Mediathek

Echte Wertschöpfer mit Holz

34 Ewiges Thema „Altern“

15 Sonderteil „Stille Helden“

STANDARDS

32 Die Goebels aus Fladnitz

GESUNDHEIT

HINTERGRUND

FREIZEIT 38 Nicht nur für Familien ideal Urlaub am Meer in Mareda

41 Mal fein, mal rustikal Ortner´s Lindenhof in Bad Füssing

Medieninhaber und Herausgeber: Klipp Zeitschriften GmbH & Co KG, 8020 Graz, Friedhofgasse 20, Tel. 0316/42 60 80-0, Fax-Dw 122 office@ klippmagazin.at Officemanagement: Isabella Hasewend Mitarbeit: Beate Köck, Anita Strasser Redaktion/Autoren: Jürgen Lehner, Isabella Hasewend, Reinhard Schuch, Michaela Vretscher, Martina Tosch, Karin Klug, Marguerita Fuller, Elisabeth Hewson. Produktionsleitung: Isabella Hasewend Fotos (wenn nicht anders angegeben): Heimo Ruschitz Produktion: Christian Wallner, Michael Wurz Cover: Oskar Stocker Druck: Dorrong, Graz Abonnentenpreise: Jahresabo: 20 Euro, Zweijahresabo: 35 Euro Vertrieb: Postversand, Hurtig & Flink Erscheinungsort: Graz, Verlagspostamt 8020 Graz, P.b.b. Nächster Erscheinungstermin: Oktober 2016 www.klippmagazin.at

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Wir gratulieren!

KLIPP hatte Pepo Puch nach seiner Gold und Bronzemedaille in London 2012 zu einer Publikumsveranstaltung nach Graz eingeladen. Als er dort seine Lebensgeschichte, über seinen Reitunfall erzählte, der zur Lähmung führte, versagte ihm plötzlich die Stimme. Auch uns Zuhörern kamen die Tränen, so betrof-

fen machte die Schilderung. Spontaner Applaus half ihm da, seine Geschichte weiter zu erzählen. Der Goldmedaillengewinner war vom Pferd gestürzt, dabei erlitt er einen Genickbruch. Die Folge war eine inkomplette Querschnittlähmung. Als Ursache wurde ein sich zum falschen Zeitpunkt sich öffnender Airbag an-

Foto: Gepa Pictures

Glückliche Familie: Pepo Puch mit Frau Michelle und Tochter Lou

genommen – damals noch eine ganz neue Erfindung, die den Rücken eigentlich schützen hätte sollen. Die Überlebenschancen von Pepo Puch waren minimal. Auf dem Weg zurück ins Leben und dann auch auf ’s Pferd gab es Momente des „ich kann nicht mehr“. Nur der Gedanke, seine kleine Tochter wieder einmal in den Arm nehmen zu können, gab ihm die Kraft, gegen den Rollstuhl und die totale Hilflosigkeit weiter anzukämpfen. Es dauerte Monate, bis Pepo Puch überhaupt wieder eine Hand bewegen oder einen Löffel halten konnte. Jetzt in Rio wieder ganz oben stehen zu können, mit seinem Pferd Fontainenoir und mit Gold und Silber nach Österreich zurück zu kommen, ist eine unglaubliche Leistung. Weil er in den letzten vier Jahren mit Konsequenz weiter daran gearbeitet hat, noch beweglicher zu werden – täglich,

Fotos: Caroline Schunk

Pepo ist ein Phänomen - neuerlich Gold

stundenlang. Es mag vielleicht für den einen oder anderen seltsam klingen, doch ohne die Sensibilität und die Hilfe, das Einfühlungsvermögen, die Intelligenz und den Instinkt seines Pferdes hätte er das nie schaffen können.

Sicherheit beim Liegenschaftsverkauf

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er Erfahrung und dem rechtlichen Wissen des Verfassers eines Kaufvertrages kommt im Bereich des Liegenschaftsrechtes ganz besondere Bedeutung zu. Egal, ob Sie eine Eigentumswohnung, ein Einfamilienhaus, ein Zinshaus, eine Landwirtschaft oder eine Gewerbeimmobilie anschaffen oder verkaufen wollen, ist vom Vertragsverfasser (Anwalt oder Notar) eine Vielzahl von Punkten zu beachten, um die rechtliche Abwicklung für beide Seiten erfolgreich abschließen zu können. In jedem Fall sind dabei unzählige Vorschriften und Gesetze zu beachten, aber auch auf den Einzelfall bezogene Prüfungen durch den Vertragsverfasser vorzunehmen. Unabhängig davon, welchen dieser Verträge man jetzt heranzieht, ist aber der Sicherheit der Vertragsabwicklung selbst dennoch die höchste Bedeutung beizumessen. Dies bedeutet also, dass der Käufer letztlich das Objekt so be-

kommt, wie er sich das vorstellt. Das bezieht sich sowohl auf den Zustand des Objektes selbst, als auch darauf, dass vom Käufer keine ungewünschten Lasten übernommen werden müssen und wird im Regelfall das Vertragsobjekt geldlastenfrei an den Verkäufer übergeben. Für diesen wiederum muss in erster Linie sichergestellt werden, dass er seinen Kaufpreis ausbezahlt erhält und im Vertrag der Zustand der Liegenschaft bzw. des Hauses richtig und vollständig beschrieben wird, um nachträgliche Rechtsunsicherheiten oder sogar gerichtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden. Letztlich muss der Vertragsverfasser auch den von den Vertragsparteien gewünschten Grundbuchstand herstellen und der den Kauf finanzierenden Bank die Eintragung des von ihr als Sicherstellung gewünschten Pfandrechtes garantieren. Aus diesen Überlegungen heraus zeigt sich bereits, welche wichtige Rolle dem Vertragsverfasser hier

für beide Seiten zukommt und damit ist auch „Treuhänder“ für beide Seiten und hat die Rechte beider Vertragsparteien zu schützen. Somit ist nicht nur die Formulierung des Vertrages von wesentlicher Bedeutung, sondern auch die Art und Abfolge der Abwicklung, die Sicherstellung des Kaufpreises durch eine Vertragsabwicklung nach dem Statut der Treuhandrevision der Rechtsanwaltskammer. Mit dieser Form der Abwicklung ist automatisch ein Versicherungsschutz für jegliche Art von Vertrauensschäden bzw. Fehlern bei der Vertragsabwicklung (bis zu einer Deckungssumme von EUR 8,5 Mio. je Kaufvertrag) verbunden. Wenn man hier den falschen Weg der Vertragsabwicklung wählt und der Meinung ist, dass es richtig wäre, gerade hier Kosten zu sparen, so kann dies zu unliebsamen und in den meisten Fällen auch sehr kostspieligen Folgen für die Vertragsparteien führen.

Dr. Manfred Rath Die Kanzlei Friedhofgasse 20 8020 Graz Tel.: 0316/ 7085, Fax: DW 25 law-office@rath-partner.at

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Ein Draufgänger mit Verstand und Gefühl Das war Airracer Hannes Arch aus Trofaiach Nach seinem Sieg in Rovinj im Jahr 2014

Er war das, was landläufig am Stammtisch zum Ausspruch „ein wilder Hund“ führt, oder nobler ausgedrückt, was man einen Draufgänger nannte. Hannes Arch aus Trofaiach, bekannt geworden als

Red-Bull-Airracer. 2008 war er sogar Weltmeister und in den Jahren danach praktisch immer unter den ersten drei. Er zeigte auch bei der Airpower im Jahr 2011 seine fliegerischen Kunststücke. Seine Flugkollegen: „Der Hannes ist einer der Besten.“ Der Tod ereilte ihn aber nicht während eines waghalsigen Flugmanövers vor seinen Fans, sondern bei einem routinemäßigen, nächtlichen Versorgungsflug für eine Almhütte im Großglocknergebiet mit seinem Helikopter. Arch betrieb bekanntlich eine Flugtransportfirma. Der Todes-

Jedes Mal mehr Power

Atemberaubende und gefährliche Kunststücke

Die 300.000 Besucher (laut Veranstalter) standen Schlange, um auch das Innere der Flugzeuge in Augenschein zu nehmen. Nicht sprichwörtlich zu nehmen: Den Vogel schossen wieder einmal die Frecce Tricolori mit ihrer Show ab. Klar, dass nach drei Jahren die Fans wieder ganz gierig waren, in Zeltweg den Himmel voller Flieger zu bestaunen. Der Traum vom Fliegen lebt einfach immer. Etwa 240 Luftfahrzeuge aus 20 Nationen begeisterten am Boden und in der Luft. Darunter natürlich auch die des Bundesheeres und der Flying

Bulls, die ihren „Flugpark“ natürlich gerne zur Schau stellten. Vergessen war in diesen Stunden die Tatsache, dass nicht wenige der Militärflieger im Ernstfall Unheil bringen. Dennoch oder gerade deshalb ziehen sie die Menschen, die in friedlicher Umgebung leben, magnetisch an.

flug dauerte nur eine Minute, die Maschine krachte in eine Felswand und stürzt über einer Rinne 100 Meter in die Tiefe. Der Extremsportler und Kunstfluglegende ist sofort tot, gestorben in seinen geliebten Bergen. Sein Fluggast überlebte schwerverletzt. Zur Liste jener Spitzensportler, die nicht im Rennen oder Wettbewerb tödlich oder schwer verunglückten, kommt ein Name dazu. Hannes Arch war kein Hasardeur. Egal, ob beim Klettern, Gleitschirmfliegen oder auch beim Basejumping – er liebte das Risiko, ging aber nie übers Limit. Groß war die Anteilnahme bei der Gedenkfeier in seiner Heimatgemeinde in Trofaiach. Dort begann die Leidenschaft von Hannes Arch für die Berge und das Fliegen.

Die Champions Die Heimat der Champions ist Eisenerz, am Fuße des Erzbergs, wo das Familienunternehmen Wutscher Optik auch seinen Stammsitz hat. Und diese Auszeichnung sagt sehr viel. Wutscher Optik ging beim größten Service-Ranking Österreichs als Gesamtsieger in allen Kategorien hervor. Grundlage ist eine breit angelegte Kundenbefragung. Insgesamt wurden in Österreich 55.000 Kundenurteile zu 193 Unternehmen in 25 Branchen ausgewertet.

Helfer und Mahner sein Zusammen sind die drei bereits geschätzte 170 Jahre auf der Welt. Verglichen mit historischen Kirchenfiguren haben sie doch beträchtlich weniger Jahre auf dem Buckel. Daher passt Franz Küberl, Bischofsvikar Hermann Glettler und Herbert Beiglböck 170 Lenze auf dem Buckel: das Trio Küberl, Glettler, Beiglböck das Outfit noch ganz gut. Die beiden letzteren bilden die das Gemeinwohl. „Caritas ist somit neue Doppel-Spitze der steirischen kein Nebenschauplatz von Kirche. Sie Caritas, die ja viele Jahre von Franz ist ganz im Zentrum.“ Herbert Beiglböck leitet die CaKüberl geführt worden ist. Bei der Vorstellung im Paulinum in Graz in ritas in inhaltlicher Abstimmung mit der Grabenstraße war die zentrale Hermann Glettler und ist mit der Botschaft der neuen Führung: „Cari- wirtschaftlichen, wie organisatoritas ist der Ernstfall des Evangeliums.“ schen Führung betraut. Er ist dem BiDie großen Schwerpunkte sieht die schofsvikar verantwortlich. Als neue neue Leitung in den fünf Bereichen Vorsitzende des Kuratoriums der CaArbeit, Wohnen, Integration, Betreu- ritas Steiermark fungiert Ex-Landesung und Pflege, sowie die Sorge um rätin Kristina Edlinger-Ploder.

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Politik i st da nur Politik i st das, w störend ofür sich Staatsbür d e r durchs ger in W

Tourismus / Jürgen Hamm er

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chnittlic ahrheit a Da sind a he m wenigst uch Shite n interessi Storms in Abreaktio ert. den sozia n einer M len Medie inderheit Otto Norm n eher die . Bestenf alverbrau alls schl cher alle Wahl, die e p p t sich paar Jahr sinkende e widerwi Wahlbetei der Polit llig zur ligung sp ik kommen richt Bän naturgemä Umfrage-R d e. Vor ß wichtig ankings s ere Dinge chauen Mä liebsten : Laut nnlein in Fußball, der Freiz spielen P tippeln K e it am laystatio arten mit n, trinke den Kumpe in Magazi n B ier und l s. Weible nen, gehe in blätte n shoppen mit der b rn gern , lieben esten Fre Yoga oder undin. Po q u atschen l itik ist Fast könn da nur st ten sie e örend. inem leid sie haben Es war vom Protokoll her gut überlegt: Quasi an seinem letzten Arbeitstag tun, die es sich j P o l a selbst Parteibuc überreichte Bundespräsident Heinz Fischer in der Wiener Hofburg Franz Voves eingebroc itiker. Aber hwirtscha kt. Propo ft, Poste das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich und Korru rz, nschacher ption - d , am Band. Wenig überraschend gab es von allen, die bei der Feierstunde dabei Klientelp as ist de Viele spü n Mensche olitik ren, dass sein durften, viel Lob für seine zehnjährige Zeit als Landeshauptmann. Außer n längst Politik z darstelle e i n Greuel. um Tummel rn, Sprüc Bundeskanzler Kern war keiner der einflussreichen Wiener (Alt-)Genossen platz von heklopfer geworden S elbstdabei, gab es doch zu viel Zoff während seiner aktiven Zeit als LH. Mit dan und Selbs ist. Poli tbereiche tik ist k Beruf, ih bei aber natürlich die engsten Voves-Verbündeten Landeshauptmann Herrern eine Beru re Mechan fung mehr ismen sin mann Schützenhöfer und Michael Schickhofer – mit ihren Frauen. z.B. dass , s o d ndern in Wahrhe man Sekre it sehr b tärin ode Dienst nu a n r a l, Referent r werden kann, wen im öffent Hintertup n der Pap lichen fingen is a Bürgerm t. e i s t er in Aber jetz t wird al les ander Kern vom s. Jetzt Polithimm leuchtet e l, vielle der Belle Christian icht ja a n, und wi uch irgen r Sternde nung sehe dwann Van uter woll n. Vor al en darin lem der n sonst wir e ine Hoffeue Kanzl d es bald er muss w ziemlich Ein mögli a s bewegen, blau vor ches Reze aller Aug pt: Parti Wäre ich en. zipation Kanzler, statt Aus würde ich kretär od g renzung. Norbert H er Minist ofer zum er für ir meinetweg Staatssegendwas b en. Bertl estellen, , würde i ben auf d für Verke ch sagen, er Wiese, hr die Kornb mach einf halt die lumen ble ach einen Burschens igescheite chaftlerdass Hofe n Job und Klappe. I r ein ver m Grunde nünftiger Ausrutsch glaube ic Barbara Frischmuth, Hans Roth und Alfred Kolleritsch mit den Fotos der PreisträMensch is ern lernt h, t, der au . Bei Bla gerinnen Anna Baar und Ingeborg Horn (v.l.) dass sie s seinen uen habe wie schwi ich oft d erige Pub Schafe in as Gefühl ertierend der Famil Rotahorn würdigt Talente , e oder schw ie sind. damit sie arze Mit ihnen nicht gan muss man Mit dem „rotahorn“ bereichert seit Lyrik- und Prosa-Autoren z abrutsc Gemeinsch reden, hen, ihne aft geben 2011 ein Literaturpreis, initiiert von ermittelt, die ein Nahen Aufgaben und sie k in der ontrollie Den Strac Saubermacher-Gründer Hans Roth verhältnis zu den „mart einbau he würde en. ich – als Verteidig die österreichische Kulturlandschaft. nuskripten“ pflegen. Sie sedative ungsminis M a ß Die Auswahl der Preisträger (3.000 überzeugten die Facht nahme - z er machen abreagier um . Dort kö en, ein b und 2.000 Euro) erfolgt in enger Zu- jury, bestehend aus Barnnte er s isschen S paradiere i c cheibensc h nu sammenarbeit mit Alfred Kolleritsch bara Frischmuth, Reinhießen, i scheinlic nd keinen großen S n U n iform und seiner Literaturzeitschrift „ma- hard P. Gruber, Werner chaden an h würde i hm das so richten. Leben lan nuskripte“. Die Gewinner Ingeborg Krause und Alfred Wahrgut gefal g machen len, dass möchte. W Zusammena Horn und Anna Baar wurden aus einer Kolleritsch von ihrem e r e n es sein n Kern al rbeit mit lerdings hochklassigen Shortlist talentierter literarischen Können. den Blaue tosteron weiter je n ablehnt bei ihnen de , wird si un Was dann ch das Te ausgeschü d ihren Wählern we Rosenkrieg an der Südgrenze siter aufs ttet wird Österreic Einen veritablen Rosenkrieg führt zur Zeit nen-Euro-Zahl aus, heißt chaukeln. , möchten her liebe viele r nicht e ein bekanntes Ehepaar aus der Südstei- es. Flankiert und vor rleben. ermark, das ob seines hohen finanziellen Gericht beraten wird sie Engagements für den steirischen Wein von ihr, einer der besReinhard Schuch und Schinken viel Aufmerksamkeit in den ten, wenn nicht die besFoto: Steierm ark

Foto: Carina Karlovits/HBF

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Fotos: J.J. Kucek

Voves im „geliebten Wien“

letzten Jahren nicht zuletzt in den Medien erhielt. Nun können oder wollen die beiden nicht mehr Tisch und Bett teilen. Darüber sind sich beide schon einig, nicht jedoch über die Aufteilung des während der Ehe aufgebauten und erarbeiteten Vermögens. Dieses macht eine zweistellige Millio-

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te, Scheidungsanwältin in der Steiermark. Ein Schinkenbrot mit viel Kren drauf treibt dem einen oder anderen die Tränen in die Augen.

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Foto: Werner Bojer Foto: Bojyr

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Großfamilie Pierer: ein Schnappschuss für das Familienalbum

Almwellness auch für Mitarbeiter

... auch im Training geht‘s voll zur Sache.

Beim Pierer auf der Teichalm

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ass ein 4-Sterne-Superior-Hotel pfleglich mit seinen Gästen umgeht – das ist keine Besonderheit. Dass sich auch die Mitarbeiter, bei aller Tagesmüh‘ und Belastung, an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen, ist nicht selbstverständlich. Beim Pierer auf der Teichalm gibt man sich auch für die Mitarbeiter große Mühe. Das fängt schon beim neuen, komfortablen Mitarbeiter-Haus an. Also Almwellness – „Urlaub auf höherer Ebene“, ein leicht merkbarer Slogan – auch für die 105 Mitarbeiter und Lehrlinge. Fast meint man bei der Anfahrt, dass dort, wo „Team Pierer“ drauf steht, sich in diesem Holzhaus die Seminar- und Sporträume befinden. Viele positive Rückmeldungen gibt es dafür von den Gästen seit der Eröffnung im Frühsommer. Weil es blendend läuft, konnten die Pierers in den letzten Jahren 15 Millionen Euro

investieren. Der vorläufig letzte Schritt ist der naturnah und stilgerecht erneuerte Zufahrts- und Eingangsbereich. Jetzt fühlen sich Gäste – ganz egal, ob im Winter oder Sommer – schon bei der Ankunft beschützt aufgenommen. Die verwendeten Materialien sind zu einem großen Teil bodenständig: Rauriser Naturstein, Turiner Gneis, Altholz, Lärche und Eiche. Im Winter sind die Außentreppen beheizt und daher leicht benützbar. Den Mittelpunkt bildet eine Stahlskulptur aus den vier Elementen mit den Koordinaten. Sodass das Navi letztendlich zur Erkenntnis gelangen muss: „Ziel erreicht.“ Vom neuen Wintergarten aus blickt der Gast dann in die Almlandschaft des Naturparks. Es ist schon eine feine Sache, die den Pierers und Josef Göbel – auch einer der Ideengeber – gelungen ist.

Elf am Spielfeld. Man fühlt sich in die Zeiten versetzt, als Sturm in der Ära von Hannes Kartnig den Meistertitel holte, Cupsieger wurde, in der Champions League ordentlich aufspielte und auf Wolke Sieben schwebte.

Franco Foda: nicht zu überhören, wenn seine Anweisungen nicht befolgt werden.

Das ist man versucht zu fragen: Wo sitzt nun der Hannes? Ist er wieder zurück? Sein großes Vorbild, Uli Hoeneß, wird bei den Bayern bald wieder die Präsidentenschleife bekommen. Doch Bayern ist nicht Ös-

Wie zu Kartnigs Zeiten D

ie Fans stimmen ihre Jubelgesänge an, die durch das Stadion Liebenau, pardon, durch die Merkur Arena hallen und dann folgt die Publikumswelle, gibt’s mehrmals rhythmischen Szenenapplaus für die

terreich und Hannes Kartnig büßt die letzten Monate seiner Haft ab. Hoeneß hat’s da leichter gehabt. Er spielte auf zerknirscht, reuiger Sünder und kam dann nach eineinhalb Jahren bereits wieder an die frische Luft und

klippmagazin.at

Natürlich gut gelaunt bei der Eröffnung: Christian Knill (Geschäftsführer der Knill Gruppe), Holz-Experte Josef Göbel (Materio Holding) und Hagen Temmel (Eigentümer der TLC Temmel Logistik GmbH)

Als Fußballprofi war der Steirer Ralph Hasenhüttl Mittelstürmer und Sturmspitze, viele Jahre davon in Holland, gutes europäisches Mittelmaß. Als Trainer scheint er noch mehr Talent zu haben. Im Vorjahr sorgte er wegen seiner Erfolge mit dem Aufsteiger Ingolstadt in der deutschen Bundesliga fast wöchentlich für Schlagzeilen. Und das gelingt ihm auch jetzt mit Red Bull Leipzig, ebenfalls Aufsteiger in die

„Manchmal denk‘ ich, ich bin in einem Film“ Seine Ernennung war die große Sensation in der Katholischen Kirche Österreichs. Der Steirer Franz Lackner wurde am 12. Jänner 2014 zum Erzbischof von Salzburg geweiht. Damit ist er einer der höchsten Würdenträger unserer Republik. Bis dahin war er Weihbischof in der Diözese GrazSeckau. Franz Lackner, der den Beruf Diese drei Herrschaften a.D. (außer Dienst) gratulierten mit LH Schützenhöfer: Waltraud Klasnic, Egon Kapellari und Franz Voves

Bundesliga. Da gibt’s schon den nächsten Medienhype um den sympathischen Steirer. Jüngst besiegte Leipzig den Bundesliga-Dinosaurier Hamburg mit 4:0 auswärts. Sportdirektor in Leipzig ist Ralf Rangnick, früher bei Red Bull Salzburg und auch selbst Trainer fragt sich, wie die beiden miteinander umgehen werden, wenn’s einmal nicht läuft.

Foto: Stefan Bösl

Neuer KlippClip: Franz Lackners Leben

Foto: Harald Eisenberger

Ralph Hasenhüttl zeigt stark auf

des Elektrikers erlernte, über sich: „Ich bin ein Spätberufener.“ Aufgewachsen ist er in einer Kleinkeuschlerfamilie mit vier Geschwistern. Dort, wo Franz Lackner herkommt, aus St. Anna am Aigen, an der Grenze zu Slowenien, hat er sogar die Hölle kennengelernt. So heißt eine kleine Dorfschaft, wo es während des Weltkrieges Judenlager, Erschießungen und unvorstellbares Leid gab. Der Erzbischof feierte kürzlich seinen 60. Geburtstag und gesteht: „Manchmal denk‘ ich, ich bin in einem Film. Das, was jetzt ist, kommt einem so unwirklich vor.“

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Fotos: Hors Plankenauer

Fotos: Horst Plamkenauer

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auf die Bayern-VIP-Tribüne zurück. Eine solche „Wiederkehr“ wäre undenkbar im Fall von Hannes Kartnig. Ginge es um die Höhe der Steuerhinterziehung, dann wäre Hoeneß in Österreich nicht zu drei Jahren, sondern zu zehn Jahren verurteilt worden. Oder dreht man es um: Hätte Hannes Kartnig in Bayern wahrscheinlich eine bedingte Strafe ausgefasst. Aber bei Gericht ist‘s wie auf hoher See: Du bist in Gottes Hand. Doch zurück zu Sturm, dem Tabellenführer. Als solcher spielt es sich leichter, gelingt mehr, macht die Arbeit, das Spielen, den Kickern wieder viel Spaß. Möglich auch, dass der neue Sportdirektor Günter Kreissl ein glücklicheres Händchen hat als sein Vorgänger Gerhard Goldbrich. Franco Foda, der in Deutschland als Trainer nicht Fuß fassen konnte, steht in Graz wieder hoch im Kurs. Er, der schon 2010 mit Sturm den Meisterteller vor dem Grazer Rathaus in die Luft stemmte, hofft auf ein Déjà-vu, sprich auf ein zweites Mal.

Sein anderes ICH Rudi Oberrauter

Obwohl er als gelernter Goldschmied nur noch für sich Dinge kreativ gestaltet, hat er das Gespür für Details und Feinheiten, die in seiner Arbeit stets wichtig waren, nie verloren. Die Rede ist von Rudi Oberrauter, Firmengründer und Geschäftsführer der Versicherungsagentur Fuchs & Partner in Graz. „Es muss alles eine entsprechende Form und Ästhetik haben.“ Ob es Vertragsdetails für seine Kunden sind – gerade bei Schäden ganz wichtig –, die Feinheiten bei seinen Hobbys, wie einem guten Essen mit gutem Wein, der Musik oder beim Golfen, aber auch beim Fotografieren. Nun verbringt er als Ausgleich für seinen stressigen Berufsalltag Zeit damit, Schmuckkreationen kunstvoll zueinander zu stellen und diese mit Hilfe von Laserlicht zu fotografieren. In Großbritannien lässt er dann sein fotografiertes Kunstwerk auf das von Liebhabern gewünschte Material – meist Metall – mit einer ganz speziellen Technik entwickeln. „Aurarius Art“ – angelehnt an das Gold – nennt Rudi Oberrauter die von ihm kreierte Fototechnik. Herauskommen tun gefragte Bildobjekte, die je nach Motiv in jedem Raum ein Hingucker sind. „Ende November 2016 eröffnen wir unser Atelier in der Bindergasse in der Grazer Innenstadt“ „Unser“ bezieht sich auf seine Frau Andrea, die bei „Jewellery meet Interior Design and Architecture“ beruflich auch eine zusätzliche Herausforderung finden will.

v.l.: Helmut Köpping, Pia Hierzegger, Michael Ostrowski, Gerald Votava, Jaynay Klimek, Johannes Zeiler, Hilde Dalik

Turbulenter Ostrowski-Film

Es ist ein wirklich unvergleichlicher Film und das Regie-Debüt von Michael Ostrowski: Mit Hotel Rock’n’Roll vollendet er gemeinsam mit Co-Regisseur Helmut Köpping virtuos die Sex, Drugs

Waltraud Hutter und Dieter Hardt-Stremayr

& Rock’n’Roll-Trilogie – nach „Nacktschnecken“ und „Contact High“ – des 2014 in Liberia verstorbenen Freundes Michael Glawogger. Im wirklich lustigen Film vermacht Onkel Waberl (Willi Resetarits) seiner Nichte Mao (Pia Hierzegger) ein heruntergekommenes Hotel in der steirischen Pampa. Mit ihren Freunden Max (Michael Ostrowski) und Jerry (Gerald Votava) will sie dem alten Kasten neues Leben einhauchen – als „Hotel Rock‘n‘Roll“ mit den dazu passenden Sex & Drugs-Angeboten und Auftritten der Hotel-Band.

das, was die Lange Tafel so einmalig macht“, so Graz-Tourismuschef Dieter Hardt-Stremayr. Das beweist auch der alljährliche Verkauf für die rund 700 Tickets: „Dass, was es sonst nur bei Stars wie U2 oder auch einem Andreas Gabalier gibt, gelingt auch uns bei der Langen Tafel. Denn an nur einem Tag waren alle verkauft“, freut sich Dieter Hardt-Stremayr. Mit

Im Stil einer großen Hochzeit

Bunte Vielfalt und 30.000 Besucher

Hier kommen die Menschen zusammen. Vom Vorstandsdirektor bis zum einfachen Handwerker. Diese Mischung ist einzigartig und macht das Besondere am Gady Markt aus. Vom exklusiven Sportwagen, der Weltpremiere der „Gady Mini Countryman Sonderedtion“ bis zu gebrauchten Landmaschinen reichte die Palette. Rund 400 Beteiligte beim großen „I bin dabei“-Traktortreffen und 30.000 Besucher feierten gemeinsam mit der Gady Family das 80-Jahr-Jubiläum des südsteirischen Traditionsunternehmens. „Und alle fühlen sich wohl“, berichtet Philipp Gady, „Traktorfahrer“, Chef von 300 Mitarbeitern, Geschäftsführer und Eigentümervertreter der Gady-Family.

Zum 7. Mal verwandelte sich der Grazer Hauptplatz bei der „Langen Tafel der Genusshauptstadt“ in ein überdimensionales, festlich gedecktes Esszimmer. Blütenweißer Damast, silberne Kerzenleuchter, feines blitzblankes Besteck und strahlende Gläser, opulente Blumen- und Tischdekoration und nicht zuletzt als Kulisse Rathaus, Uhrturm und Sternenhimmel sorgen stets für eine ganz besondere Stimmung. „Das alles in Kombination mit dem feinen Essen, das man in der Form niemals irgendwo serviert bekommt, ist

den Jahren haben auch schon viele versucht, die Lange Tafel zu kopieren. Aber in dem Ausmaß und mit dem Ambiente, der Altstadt, der Kulinarik, der Stimmung ist das noch niemandem gelungen. Irgendwie fast schon ein kleines Wunder ist die Tatsache, dass auch die siebte Lange Tafel, wie alle anderen zuvor, aufgrund des passenden Wetters stattfinden konnte. „Bisher hat es noch nie geregnet und ich bin überzeugt, dass die Tatsache, dass ich jedes Jahr in Mariazell bin, eine wichtige Rolle spielt“, freut sich Projektleiterin Waltraud Hutter.

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AKTUELL

Er weckte Österreichs Eliten auf

30 Millionen Euro landeten dadurch im Opferstock. Nun wandert Prior Karl Schauer von Mariazell hinab nach Eisenstadt. und dem europäischen Hochadel. Auch Papst Benedikt XVI konnte Pater Karl anlässlich des 850-Jahr-Jubiläums in Mariazell begrüßen.

Viele sahen in ihm den Nachfolger von Bischof Egon Kapellari. Heute heißt dieser Willi Krautwaschl. Karl Schauer, Prior in Mariazell, wander nun nach Eisenstadt, bricht auf zu neuen Ufern.

Fotos: Kuss, Lantos

Die Basilika Mariazell : 750.000 kommen jährlich zum Beten

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eit 1992 hatte er als Pater Superior am größten Marienpilgerort das Sagen. Keinesfalls pflegeleicht schaffte er es, die österreichischen Eliten mit dem Mariazeller Gen, dem Spirit der Gnadenkirche, zu infizieren. Rund 30 Millionen Euro landeten da im Opferstock für die Basilika mit der kleinen hölzernen Gnadenmutter aus dem 13. Jahrhundert. Damit konnte der drohende Verfall gestoppt und die Wallfahrtskirche zeitgemäß saniert werden. Mariazell ist heute ein Magnet für Gottsucher. Geschätzte 750.000 Pilger jährlich aus Österreich und den umliegenden Ländern sprechen für sich. Geboren wurde „Pater Karl“, wie er von allen genannt wird, am 28. Februar 1956 in der Gemeinde Gabersdorf bei St. Veit am Vogau, wo seine Eltern eine kleine Landwirtschaft

steirischer herbst 2016 Wir schaffen das ... ... Über die Verschiebung kultureller Kartografien. Es ist nicht verwunderlich, wenn in diesem Jahr auch in der Kunst ein Thema vorherrscht, das uns alle mehr denn je bewegt: das alte Europa und sein Verhältnis zum Rest der Welt. Die realen politischen Verhältnisse, die Fluchtbewe-

Pater Karl sorgte dafür, dass Pilgern und Helfenwollen für Mariazell auch bei der Prominenz „in“ wurde. Im Bild mit Ehepaar Fischer und UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon mit Frau.

hatten. Im bischöflichen Gymnasium in Graz maturierte er, dann folgte das Studium an der Theologischen Fakultät und im September 1976 kam der Eintritt in die Benediktinerabtei St. Lambrecht.

Welt gleichsam nach dem Protokoll zur Pflicht gehört, so ist ein Besuch von Mariazell die entspannende Draufgabe. Und diese genossen von UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon,

Während der Stepahnsdom in Wien für prominente Gäste aus aller

über den deutschen Präsidenten Horst Köhler, EU-Generalsekretär Javier Solana bis hin zu Ministern

gungen und die damit einhergehenden Diskussionen belegen, wie sehr dieses Europa zur Disposition steht – politisch, wirtschaftlich, kulturell, ethisch – und unter massiven Druck geraten ist, sowohl von innen wie von außen. Mit dem diesjährigen Leitmotiv „Wir schaffen das. Über die Verschiebung kultureller Kartografien“ erinnert man an den Ausspruch von Angela Merkel, die wiederum Barack

Obama zitiert („Yes, we can“) – eine gewagte und folgenschwere Aussage, die aber ein Hinweis darauf ist, was der utopische Gehalt von Europa sein könnte: eine Gemeinschaft demokratischer Staaten, die Grundwerte des menschlichen, friedlichen Zusammenlebens garantiert. Und gemeinsam Wege findet, den Herausforderungen dieser Zeit pragmatisch und angstfrei zu begegnen. Vielleicht ist

Eines der großen Vorbilder für den Kirchen-Manager und Pilger Pater Karl Schauer war Kardinal König. Dieser war einer der reformfreudigsten Kirchenführer der Republik und auch ein stiller, aber effektiver Wegbereiter für den Fall des Eisernen Vorhangs. „Er hat zu mir gesagt, als ich mich über einen Zustand aufgeregt habe: ,Wenn Sie was verändern wollen, dann tun Sie was, unternehmen Sie was. Es hindert Sie niemand daran.“ Diese Aufforderung ist zu einem Credo für den gebürtigen südsteirischen Bauernbuben geworden, der allzu oft kein Diplomat ist, kein Verwässerer. Ihn stört Saturiertheit, reizt der Widerspruch, auch die Provokation. Ein solcher Anlass war eine Bischofskonferenz. Wenige Tage vorher hatten Jugendliche aus einer Schule aus dem Raxgebiet bei einer Wallfahrt ein selbstgemachtes buntes Marienkleid mitgebracht, das mit vielen Blumen bestickt war. Aus Dankbarkeit dafür, weil ein 13-jähriges an Leukämie erkranktes Mädchen auf dem Weg der Heilung war. Noch von der Krankheit gezeichnet trug sie selbst das Kreuz in die Kirche. Später feierten die Schüler mit dem Bürgermeister, Lehrern und Direktoren vor der Kirche ein Fest, das nicht enden wollte. Von so viel Lebensbejahung gerührt zog Pater Karl der Mariazeller Mutter Gottes das von den Schülern mitgebrachte Marienkleid über. So mancher hohe Geistliche der Bischofskonferenz sah im Kleid eine Provokation. Erst als sie vom Schicksal des jungen Mädchens hörten, wich diese der Bewunderung. Pater Karl: „Ich mache meine Arbeit. Wenn ich Messe feiere, dann feiere ich. Wenn ich predige, dann predige ich. Wenn ich gestalte, dann gestalte ich. Wenn ich streite, dann streite ich.“

gerade die aktuelle Situation die Chance, erneut an der Idee von Europa jenseits eines rein ökonomischen Zusammenhangs zu arbeiten, diese Konstruktion ins 21. Jahrhundert zu retten. Welche Werte, welches Menschenbild, welche Modelle von Bildung gilt es, im Dialog mit der Welt zu dekolonialisieren, um sie unter veränderten Vorzeichen neu zu denken? www.steirischerherbst.at

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AKTUELL

EIN Urteil schon getroffen

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in Urteil steht schon bei Prozessbeginn fest – und zwar jenes, das die Opfer, die Angehörigen und auch viele der Gerichtskiwitze fordern: Alen R. darf nie wieder frei herum laufen. Dies drückt auch der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl aus, der selbst beinahe zum Opfer geworden wäre: „Die Grazerinnen und Grazer erwarten sich von Staatsanwaltschaft und Gericht, dass diese dafür Sorge tragen, dass der Täter lebenslang in Gewahrsam bleibt.“ Es ist ein Prozess, der die Grenzen des bisher da Gewesenen sprengt,

sind doch 130 Zeugen geladen. Rund 60 Journalisten haben sich für die Verhandlung akkreditiert und bis zu 30 TV-Stationen werden vertreten sein. Die Verhandlung wird live in einen zweiten Gerichtssaal übertragen. Die Umstände und Hintergründe der Tat sind praktisch nur zweitrangig. Ob das nun die Aussagen von Alen R. selbst sind, der sich verfolgt fühlte, ein vermuteter islamistischer Hintergrund, ob er unter Drogen stand, die Gewalt gegen die Ehefrau, das Löschen des Facebook-Accounts vor der Tat, seine Erinnerungslücken, die Flucht vor dem Krieg in Bosnien ... Diese Dinge ändern nichts an der Erwartungshaltung: Alen R. gehöre lebenslang in Gewahrsam genommen.

Fotos: APA/ ERWIN SCHERIAU/ APA- POOL

Was positiv auffällt: Die Neugier der Grazer, sich das alles nochmals anzuhören – „gemma Amokfahrer schaun“ –, ist weit geringer als man erwartet hat. Denn die wahren Motive seiner Amokfahrt werden uns immer verschlossen bleiben. Auch die Gutachter können daran nichts ändern. Jeder wird bei seiner eigenen Wahrheit bleiben – je nach dem, auf welcher Seite er steht. Und Alen R. bleibt in seiner eigenen Welt und bei seiner Wahrheit.

Richter Andreas Rom, Sachverständiger Manfred Walzl, Opferanwalt Gunther Ledolter, Staatsanwalt Rudolf Fauler und Liane Hirschbrich, die Verteidigerin des Angeklagten

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leiner Mann ganz oben, könnte man sagen, wenn groß gewachsene VP-Granden und der neue ÖVP-Generalsekretär Werner Amon einander die Hand schütteln. Er hat eine durchwachsene politische Karriere hinter sich, die mehrere Male vom frühzeitigen Aus bedroht war. Kommen tut Werner Amon aus Knittelfeld, von 1993 bis 2001 war er auch Obmann der Jungen ÖVP und als solcher kam er auch 1994 in das Parlament. Nachdem er für die JVP bereits zu alt

Viele Auf und Abs geworden war, musste er auch das Mandat abgeben und schaffte es nur mit Mühe und Not, neuerlich auf die Kandidatenliste gesetzt zu werden. Seine Kritiker und Gegner hofften damals schon auf das Ende seiner politischen Laufbahn. Doch dann wurde Amon von 2003 bis 2009 ÖAAB-Generalsekretär, also ein Gefolgsmann des wenig geliebten ÖAAB-Chefs Fritz Neugebauer. Gro-

ße Turbulenzen durchlebte Amon in den letzten Jahren. Lobbyist Peter Hochegger und der Name Werner Amon kamen gemeinsam vor, bei Geldflüssen von der Telekom soll auch der ÖAAB profitiert haben. Doch die Ermittlungen verliefen im Sand. In seinem Lebenslauf steht die Anmerkung „MBA-Studien an Universitäten in den USA“. Das klingt immer gut. Bald wird sich zei-

gen, ober er auch die ÖVP so gut studiert hat, dass er sie in der Wählergunst, spätestens bei der Nationalratswahl 2018, auf Höhe der FPÖ bringen kann. Der Steirer Werner Amon: Karrieresprung

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POLITIK/CHRONIK

Foto: Wolfgang Zajc

Hofburg-Stichwahl: nervig bis friedvoll ...

... Advent, Advent, ein Kerzlein brennt“, heißt es am 27. November, wenn in den geheizten Wohnzimmern die Österreicher und Österreicherinnen mit ihren Kindern – also die Alexander Van der Bellen ganze Familie – sich um den Adventkranz versammeln. Am 4. Dezember, also eine Woche später, werden es zwei Kerzen sein. Die eine für Alexander Van der Bellen und die andere, die zweite, für Norbert Hofer. Denn an diesem Tag wählt Österreich dann hoffentlich endgültig seinen nächsten Bundespräsidenten. Auch wenn der Wahlkampf selbst fad ist, der Wahlsonntag bleibt ganz sicher spannend. Denn die österreichische Wählerschaft ist in zwei Lager gespalten, die einander diametral gegenüber stehen. Beide fühlen sich um den Sieg betrogen. Im Van-der-Bellen-Lager herrscht die Meinung vor, das Höchstgericht habe ein Fehlurteil gefällt, wodurch der knappe Vorsprung geraubt worden sei. Im Hofer-Lager hingegen ist man überzeugt, die beanstandeten Unregelmäßigkeiten bei der Aus-

zählung der Briefwahlstimmen hätten nicht nur manipulatorisches Potential gehabt, sondern es hätten tatsächlich Manipulationen stattgefunden. Kaum einer der Sympathisanten der beiden Kandidaten wird also das Lager wechseln. Allerdings gibt’s nun eine neue Unbekannte – und das sind die zusätzlichen rund 46.000 Jungwähler. Diese dürfen aufgrund des nochmals verschobenen Wahltermins und der damit gültigen Wählerverzeichnisse mit wählen. Darunter auch die Gruppe der 16-Jährigen. Werden sie zum Zünglein an der Waage? „Was vorher wichtig war, ist plötzlich nichtig und klein“, so ähnlich heißt es in einem Lied. Wahlbeobachter meinen, dass sich auch oder besonders im Van-der-Bellen-Lager diese Stimmung breitmachen könnte. Die Wahl ist rückt Tag für Tag weiter weg und ihre Bedeutung schwindet. Krampfhaft versuchen die beiden Lager, die Wähler um das „Wahlkampffeuer“ zu versammeln. Doch leider gibt es kaum neue Werbebotschaften, die der andere ins Treffen führen kann. Alle Argumente, die jeweils für den einen oder anderen Kandidaten sprechen, sind bereits in zwei Wahlkampfrunden

rauf und runter gebetet worden. „Macht braucht Kontrolle“, bemüht sich der im milden Ton sprechende freiheitliche Herausforderer. Große Überzeugungswirkung kann er damit allerdings Norbert Hofer nicht entfalten. Während sein Widersacher als Kandidat der Eliten antrete, sei er der Champion der kleinen Leute, lässt Norbert Hofer bei jedem seiner Auftritte seine Haltung anklingen. Keine neue Erkenntnis, aber eine, die er noch glaubwürdig gegen den eher grandelnd wirkenden und behäbigen Alexander Van der Bellen ins Treffen führen kann. Dieser wählt eher, wie bereits auch bei seinen beiden ersten Wahlkämpfen, die staatsmännische Pose. Und das könnte ihm wieder Pluspunkte bringen, denn die Stimmung ist nicht mehr so aufgeladen, wie sie das am 22. Mai war. Der Regierung gelingt es nämlich von Tag zu Tag besser, sämtliche relevanten Politikfelder exklusiv für sich zu beanspruchen.

Foto: Parlamentsdirektion/PHOTO SIMONS

Zwei Kerzen im Advent

Im Mai, da posaunte er noch, die Türkei habe nichts in der EU verloren. Den Platz des europä-

Neue Chancen und gute Basis Binder+Co-Gruppe aus Gleisdorf

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it knapp 400 Mitarbeitern ist die Binder+Co-Gruppe mit Stammsitz in Gleisdorf als Spezialist für Aufbereitungs-, Umwelt- und Verpackungstechnik Weltmarktführer in den Bereichen Siebtechnik und Glasrecycling. Seit August ist das neu gegründete amerikanische Tochterunternehmen „Binder+Co USA Inc.“ mit dem Firmenstandort in Denver, Colorado, operativ tätig. Der Standort wurde aus strategischen Überlegungen gewählt, weil von Denver aus die (potentiellen) Kunden gut und schnell erreichbar sind. „Mit der eigenen USA-Tochter können wir auf Kundensegmente zugehen, die wir bisher nicht erreicht haben“, so Dipl.-Ing. Johannes Pohl, der unter anderem für diese Aufgabe im Herbst 2015 neu in den Vorstand berufen

Der Auftragsstand in den ersten beiden Quartalen beläuft sich auf 63,8 Millionen Euro (2015: 56,1 Mio. Euro). Im Unterschied zu 2015 bildet der Auftragseingang eine gute Mischung aus dem ergebnisstarken Einzelmaschinengeschäft und den volumenstarken Anlagenaufträgen. Auch für das zweite Halbjahr erwarte man eine bessere Ergebnisentwicklung als im Vorjahr, so die Vorstände Dr. Karl Grabner und Mag. Jörg Rosegger. Bis zu 70 Prozent des Umsatzes kämen unter anderem aus dem Einzelmaschinengeschäft. Einen Boom registriere man im Ersatzteil- und Servicegeschäft. In dieser Konstellation könne man auch Umsatzeinbußen gut verkraften.

Neue Wege gehe man weiterhin bei der Forschung und Entwicklung. So gibt es eine Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut bei der Verwendung von Röntgen-Transmissionsverfahren für Sortieranlagen. Diese Methode ist bisher zum Beispiel bei Kfz-Crashtests zum Einsatz gekommen. Eine weitere Anwendung in den Geschäftsfeldern von Binder+Co wäre es, Kohle auf ihren Aschegehalt und Einschlüsse zu sortieren. Denn je höher der Aschegehalt desto höher ist der Energieverbrauch in Kraftwerken. Ein Prototyp ist bis

Jahresende fertig. Die Kardinalfrage für Binder+Co sei, so Dr. Karl Grabner, was mit Materialien nach deren Verwendung passiere. Natürlichen Füllstoffen sei da absolut der Vorrang zu geben, weil diese – anders als bei Kunststoff – wiederverwertbar wären. In Cremen, Zahnpasten, Kfz oder Möbeln eingearbeitet hätten diese den Vorteil, nicht schädlich zu sein. Mit der Entwicklung des Füllstoffs BUBLON verfügt Binder+Co über ein innovatives Produkt mit besten Marktchancen.

entgeltlich

Vorstandstrio Pohl, Grabner Rosegger (v.l)

wurde. Im Bereich von Altglasrecycling sind bereits gute Geschäftsbeziehungen in Nordamerika gegeben. Der neue Vertriebsstützpunkt konzentriert sich daher vorerst auf die Vermarktung von Recyclingtechnik für Glas und Kunststoff. In weiterer Folge werden auch die übrigen Binder+Co-Produkte (BUBLON, Trocknungs- und Siebtechnik) in diesem wichtigen Markt positioniert.

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POLITIK/CHRONIK ischen Türhüters, der den Türken den Eintritt verweigert, hat nun, mit viel Resonanz von den Wählern her, Bundeskanzler Christian Kern eingenommen. Und auch das Flüchtlingsmanagement haben die neuen Minister in die Hand genommen. Der Außenminister und der Verteidigungsminister überbieten einander nach Forderungen nach neuen Verschärfungen. Die Asylnotverordnung steht vor der Umsetzung und auch das Verbot der Vollverschleierung soll kommen. Damit ist es der Regierung gelungen, das hartnäckige Stimmungstief aus dem Frühjahr zu überwinden. Norbert Hofers bester Wahlkämpfer kann nur eine dumpfe Mischung aus Frust und Ärger beim österreichischen Wählervolk sein. Er, der selbst nicht für den EU-Beitritt Österreichs seinerzeit gestimmt hat, tut sich schwer, glaubhaft zu machen, dass sein Vorschlag, nach dem Brexit-Referendum, ein vergleichbares Öxit-Votum zu überlegen, nicht so gemeint war. Obwohl über der Präsidentschaftskanzlei am Ballhausplatz in der Hofburg seit Monaten keine rot-weiß-rote Fahne weht, kommt die Politik auch ohne Präsidenten ganz gut über die Runden. Für die Wahlbeteiligung ganz schlecht wäre, wenn sich unter den Österreichern die Haltung breit macht: Es brauche gar keinen republikanischen Ersatz-Kaiser, der in imperialen Gemächern residiert. Auch ein Museum würde sich an diesem Platz ganz gut machen, analysiert und ätzt etwa Journalist Joachim Riedl in der Wochenzeitung „Die Zeit“.

Steirische Industrie investiert wieder mehr Steirische Industriebetriebe investieren 2016 wieder deutlich mehr als noch in den Jahren zuvor, der Fokus liegt jedoch klar auf Ersatzinvestitionen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Joanneum Reserach im Auftrag der Industriellenvereinigung Steiermark (IV). 2016 ist mit einem Plus von 9 Prozent bei Bruttoanlage-Investitionen der Industrie zu rechnen. Der deutliche Anstieg erklärt sich vor allem aus einem Investitionsrückstau in den Jahren 2013 bis 2015. Bruttoanlage-Investitionen stagnierten in diesem Zeitraum auf einem Niveau von rund 2,45 Milliarden Euro. Nur 16 Prozent geben als Investitionsgrund „Ausweitung“ an. „Der Ersatz alter Anlagen ist mit 38 Prozent das wichtigste Investitionsmotiv der steirischen Industrie“, so IV-Steiermark-Präsident Georg Knill (links im Bild mit IV-Präsident Georg Kapsch).

Odörfer geht neue Wege Odörfer Haustechnik und die GC-Gruppe werden künftig einen gemeinsamen Weg gehen. Ab 1. Oktober 2016 wird die Odörfer Haustechnik GmbH in eine KG umgegründet, welche von Susanne Schneider als persönlich haftende Gesellschafterin geführt wird und an der sich die GC-Gruppe mehrheitlich beteiligen wird. „Wir haben eine Unternehmensgröße erreicht, bei der es uns alleine nicht mehr möglich ist, langfristiges Wachstum zu erzielen. Daher haben wir uns für einen internationalen Partner entschieden und damit die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt“, erklärt Susanne Schneider (im Bild mit Hans-Peter Moser von GC Österreich).

„Weiteres Opfer“ im Fall Kampusch Sein Bruder war als Polizeioberst Leiter der Sonderkommission im Fall Kampusch. Er wurde allerdings dann abgesetzt, weil er mit den Enthüllungen und der Interpretation durch die Kripo nicht einverstanden war. So glaubte er nicht an die Selbstmordvariante des Kampusch-Entführers Priklopil. Mehr als ein Jahr nach seiner Degradierung begann der Oberst Selbstmord. Nun ist auch sein Bruder Karl verstorben, nach einer langen Krebserkrankung. Karl Kröll glaubte nicht an die beiden Selbstmorde. Erst jüngst ist ein Buch erschienen, in dem hochkompetente Forensiker der Ermittlungsbehörden bei der Obduktion von Priklopil als nachlässig, amateurhaft und fehlerhaft bezeichnet werden. Es folgte eine Anzeige gegen anonyme Täter wegen Mordes bei der Staatsanwaltschaft in Wien. Es war ein spätes, kleines Erfolgserlebnis für Karl Kröll.

Foto: Frankl/SFG

Volkshochschule Winter 2016/17

Fast Forward Award

Fünf würdige Sieger Es gibt fünf würdige Sieger in den entsprechenden Kategorien beim heurigen „Fast Forward Award“, dem offiziellen Wirtschaftspreis des Landes Steiermark. Nach einer Fachbewertung, 29.000 Online-Votings und dem Urteil einer 25-köpfigen Expertenjury kam es in der Grazer Stadthalle zur Verleihung der Gold-Glas-Trophäen. Kleinstunternehmen: Stirtec GmbH, Premstätten mit einem Verfahren, das verschiedenste Metalle miteinander verschweißen kann. Kleinunternehmen: Microinnova Engineering GmbH, Allerheiligen bei Wildon mit einem Produkt, das den Durchfluss in der Herstellung von Pharmazeutika vervielfachen kann.

Mittlere Unternehmen: FISCH-Tools – Johann Eberhard GmbH, St. Josef Johann mit einem neuartigen Alubohrer für Gletscher und Eispisten. Großunternehmen: AVL List GmbH, Graz mit einem Mini-Abgaslabor für Messungen im fahrenden Fahrzeug. Institutionen & Forschungseinrichtungen: Medizinische Universität Graz – Forschungseinrichtung für Experimentelle Neurotraumatologie, Graz mit einem Verfahren, mit dem ein Schädelknochen-Implantat während (!) der Operation auf einem 3D-Drucker „ausgedruckt“ werden kann. Außerdem ausgeschrieben war ein Sonderpreis für Innovationen im Bereich Smart Services, er ging an die Firma wInterface GmbH, Graz.

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Foto: Kanižaj

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SPOTS POLITIK

Strommarkt vor Revolution

Schnelle Einsatztruppe AK Juristen erstreiten 43 Millionen Euro

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ie meisten werden dann mutig, wenn’s eh schon wurscht ist. Du willst solange du arbeitest, gegen deinen Arbeitgeber nicht catchen“, bringt es Wolfgang Nagelschmied, Leiter der Abteilung Arbeitsrecht, beim KLIPP-Gespräch in einer Runde von AK-Juristen auf den Punkt. In diesem geht es um den Alltag in der AK, die Menschen, die dort Hilfe suchen. Im Vorjahr wurde von den Mitarbeitern mehr als 220.000 Mal persönlich, telefonisch oder schriftlich Auskunft erteilt. AK-Direktor Wolfgang Bartosch: „Das entspricht rund 900 Beratungen pro Arbeitstag.“ Knapp 43 Millionen Euro holte die steirische AK auf gerichtlichem und außergerichtlichem Weg für die Mitglieder heraus.

Nicht überraschend: Natürlich sind die Krisenjahre am Arbeitsmarkt auch an der steigenden Anzahl der Beratungsfälle ablesbar. 3.000 neue Akten pro Jahr fallen da allein im Arbeitsrecht an. 1.700 bis 1.800 landen dann vor dem Arbeitsgericht, der Rest wird außergerichtlich erledigt. Hauptklaggründe sind ausstehende Gehaltszahlungen, nicht bezahlte Überstunden, Sonderzahlungen, Kündigungenschädigungen. Spitzenreiter bei den Branchen ist da das Gastgewerbe, gefolgt vom Handel. Die AK, so hoffen die Betroffenen, soll’s richten. Damit das gelingt, stehen 21 Juristen täglich an der Beratungsfront, die nach einem Terminvergabesystem im 30-Minuten-Takt die Fälle penibel aufnehmen. „Erst danach treffen wir die Rechtschutz-Entscheidung. In 80 Prozent der Fälle übernehmen wir aber die

volle Rechtschutz-Deckung“, so die AK-Experten. Gestartet hat man diesen Service im Jahr 1992, als die AK sich entschied, nicht nur die Gewerkschaftsmitglieder zu vertreten, sondern alle Dienstnehmer und Arbeitnehmer.

ausstehenden Lohn- und Gehaltsforderungen. Der Insolvenz-Schutzverband, der von AK und ÖGB getragen wird, hat im Vorjahr 3.640 Arbeitnehmer vertreten. Insgesamt kam es da zur Auszahlung von knapp 30 Millionen Euro an offenen Entgeltansprüchen, die in Folge der Zahlungsunfähigkeit der Unternehmen gefährdet waren. Eine große Hilfe für die dann zumeist arbeitslos gewordenen Ex-Beschäftigten.

Neben den AK-eigenen Juristen sind auch noch 15 Vertragsanwälte engagiert. Die Juristen der AK sehen sich als Teamspieler Neben Arbeitsrecht, und durchlaufen eine Direktor Wolfgang Bartosch (li.) Insolvenzen kümmern intensive AK-interne und Präsident Josef Pesserl sich die Kämmerer Schulung. Ob es sich auch um das Sozialnun um Mutterschutz, recht, wo knapp 2.000 Arbeitnehmerschutz Klagen eingebracht oder Behindertenrecht, wurden. Da ging es um und, und handelt. DieLeistungen der Sozialses Training läuft über versicherung, die nicht ein Jahr und erst dann oder nicht ausreichend entscheidet sich, ob der gewährt wurden, wie Kandidat auch einen BerufsunfähigkeitsStammplatz erhält. Mit und Invaliditätspensider Zeit eignet sich der onen, Rehabilitationseine oder andere auch und Krankengeld oder einen Schwerpunkt an. Im Schnitt Leistungen aus der Arbeitslosenverdauert ein Fall rund sechs Monate, sicherung. Da ist das Gastgewerbe bis er abgeschlossen ist. Aber natür- ständig im Visier der Arbeiterkamlich gibt’s auch Ausreißer nach oben. mer. Aber auch Mobbing oder VideoDas passiert dann, wenn die Beweis- überwachung am Arbeitsplatz sind lage schwierig ist, etwa viele Zeugen ständig Anlässe für das Einschreiten einvernommen werden müssen. der Experten, der Bereich des MutDann ist meist auch die Streitsumme terschutzes, der ungemein komplex hoch. Wolfgang Bartosch erläutert ist, bei sexuellen Belästigungen von das an einem Beispiel: „So betrug der Arbeitnehmerinnen, bei KopftuchträStreitwert bei einer ungerechtfertig- gerinnen, dann wiederum bei Frauen, ten Entlassung eines Industriearbei- die für die eine oder andere Tätigkeit ters wegen angeblichen Fehlverhal- zu jung oder zu alt sind. Dass es hier tens im Krankenstand 70.000 Euro.“ für den Einzelnen um viel Geld gehen kann, beweist der Fall einer ArbeitEin völlig eigenes Feld ist jenes nehmerin, bei deren Arbeitslosendes Insolvenz-Entgeltfonds. Wenn bezug die Bemessungsgrundlage für Firmen in Konkurs oder in Ausgleich die Pensionsleistung nicht stimmte. gehen (müssen), dann erhalten die Ihr Bezug erhöhte sich von 238 auf Dienstnehmer über diesen Fonds ihre 833 Euro monatlich.

Das Auto – Benzin-, Diesel-, Elektro-, Hybridauto - als Kraftwerk ist nicht Illusion, sondern könnte in einigen Jahren Realität sein. Warum? Weil, die steigenden Strompreise aus dem öffentlichen Stromnetz und die sinkenden Kosten für Photovoltaikanlagen mit Batterie und Energie Management Systeme zu dieser Revolution am Strommarkt führen könnten. Dann bekommt erstmalig auch der regulierte Strommarkt, der Netzbereich, eine Konkurrenz, weil der Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage billiger ist. Viele Menschen werden die Möglichkeit nutzen, netzunabhängig zu sein und dabei auch noch billigen Strom zu bekommen. Welche Rolle spielt nun dabei das Kraftfahrzeug? Jedes Auto ist ja bereits heute schon ein Kraftwerk, welches Strom erzeugt, denn es hat serienmäßig einen Antriebsmotor, einen Generator der Strom erzeugt und eine Batterie, die den erzeugten Strom speichert. Mit diesen Geräten wird während der Fahrt permanent Strom erzeugt. Das funktioniert aber auch, wenn das Auto vor der Wohnung steht. Man muss nun diese Einrichtungen der Stromerzeugung nur mehr für die Stromversorgung der Wohnungen nutzen. Wie? Das Benzin- oder Dieselfahrzeug der Zukunft bekommt so wie das Elektro- oder Hybridauto einen Stromstecker über den dann der Strom in die Wohnung fließt. Aufgrund der Marktsituation mit teurem Strom aus dem öffentlichen Stromnetz und billigem Strom aus dem eigenen Kraftwerk werden in Zukunft auch ohne „Autokraftwerk“ sehr viele Häuser Photovoltaikanlagen haben. Aber das „Strom erzeugende Auto“ als zusätzliches Kraftwerk würde schon bestens in dieses Konzept passen. Die Revolution am Strommarkt findet bereits jetzt still und leise fast ohne Medienberichte statt. Jeder arbeitet mit bestem Wissen an seiner Sache – Autoindustrie, Batterieproduzenten, IT Firmen, Anlagenhersteller, E-Wirtschaft – und am Ende entstehen Produkte und Geschäftsmodelle, die eine vollkommen neue Situation schaffen.

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geklipp t

DAS

Kajagoogoo

Modern Talking

Die Vo-ku-hi-la-Frisur, voll auftoupiert. Nein, die Leutchen gehen nicht auf ein Faschingsfest! Das war die Mode- und Stylinglinie der 80er-Jahre. Vo-ku-hi-la leitet sich vom Frisurwunsch „Vorne kurz, hinten lang“ ab. Und es wurde gefärbt und toupiert, dass die Schwarte kracht. Strähnchen in allen Farben des Regenbogens fehlten auch nicht. So bunt die Frisuren waren, so unmöglich war auch die „modische“ Kleidung. Je greller, umso besser. Kurzum – es war aus heutiger Sicht einfach grausam und stand den als unmöglich geltenden 70er-Jahren in gar nichts nach.

Der Viertelanschluss. Wer kennt es noch? Knopf rechts unten drücken, auf das Freizeichen warten. Wenn kein Freizeichen kommt: Pech gehabt! Das waren die legendären Viertel- oder Halbanschlüsse der Post. Dabei teilten sich bis zu vier Teilnehmer aus Kostengründen eine Leitung. Wenn einer davon telefonierte, hatten alle anderen Sendepause. Trotzdem drehte sich die Welt auch damals weiter. Man hat halt weniger, dafür überlegter telefoniert.

Am Anfang stand die Schallplatte. Wer eine Schallplatte samt Plattenspieler sein Eigen nannte, war beliebt, konnte er doch die begehrte Musik auf eine Musikkassette aufnehmen. Das so entstandene Plagiat lief dann auf unseren kleinen Kassettenrekordern, am Walkman oder im Autoradio, bis das Band erbärmlich zu leiern begann, bevor es vom Abspielgerät „gefressen“ wurde und elend als Bandsalat endete. Wer glaubt, hier endet die Technik des Magnetbandes, der irrt. Die Videokassette, erst in der „Norm Viedo 2000“, dann nur mehr als „VHS-Format“, konservierte den Lieblingsfilm oder die Fernsehsendungen – bis auch sie nach vielfachem Vor- und Zurückspulen den Geist aufgab.

Die Sofortbildkamera – für viele das erschwingliche Wundergerät, um jeden Schmarren, von der Familienfeier über den Sonnenuntergang am Neusiedler See bis hin zum erniedrigenden Kinderfoto, bei dem man erstmals am Topferl sitzt, sofort sichtbar zu machen. Die Filme waren zwar günstig, doch von der Qualität her sehr flau und alles andere als für die Ewigkeit gemacht. Vorteil damals: Nicht jedes „Selfie“ landete auf Facebook – das gab es noch nicht.

Als kleinster Vertreter der Gattung „Beschallungsgerät“ wurde der Walkman von Sony zum absoluten „Must-have“ der Ära. Auch wenn er Doppel-A-Batterien verbrauchte wie verrückt und bei jeder Erschütterung die Musik stocken ließ, war er immer dabei – und meistens eher im Weg als cool.

Tricotronic – der „Gameboy“ der 80er. Ab 1980 wurde Spielen digital. Die piepsende, elektronische LCD-Spiel-Serie von Nintendo namens Tricotronic trieb an jeder Schule die Lehrer in den Wahnsinn. Jeder musste eines haben, sonst war man einfach nicht „in“. Alle Spiele verfügen über einen Schacht für ein oder zwei Knopfzellen, einen Flüssigkristallbildschirm, mindestens einen Feuerknopf und ein Steuerkreuz. Und noch was - es wurde schnell fad!

Nicht dass das leise Ticken einer analogen Uhr jemanden gestört hätte – aber wer etwas auf sich hielt, der brauchte eine Digitaluhr. Die Dinger waren klobig, und je mehr Funktionen (die man eigentlich nicht wirklich genutzt hat) bzw. je mehr Knöpfchen sie hatte, umso teurer war sie. Und umso hässlicher.

STEIRISCHE MÄNNERMAGAZIN

Bruce Springsteen, 1984

Bruce Springsteen, 2016

Bruce Springsteen schmetterte 1984 seine Hymne „Born in the USA“ in die Welt hinaus. International schon damals ein Superstar, wurde er ab diesem Song auch bei uns richtig wahrgenommen. „The Boss“ Springsteen ist bis heute noch fit wie ein Turnschuh und ein absolutes Live-Erlebnis.

Die damalige Pflichtlektüre für alle, die „in“ sein wollten. Bravo wusste immer, was angesagt war, was welcher Star gerade von sich gab, und belieferte uns mit Postern fürs Kinderzimmer. Lehrreich war es auch – beriet doch der liebe Dr. Sommer den Pubertierenden ganz ausführlich.

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WIRTSCHAFT

LILLY LOTTERBLUME

Hallo, meine Lieben! Vor der Wahl ist nicht nach der Wahl. Das wird uns bald sehr bewusst werden. Wir waren mit einem Teil unseIch weiß nicht, ich weiß nicht, was res Familiennachwuchses und Freunich machen soll und mein Allerliebden beim Altausseer Kirtag. Und ist mir Hilfe wenster haben wirda daüberhaupt gesehen?keine Den Aldabei. Er sagt nur: „Du wirst das exander Van der Bellen und den schon richtig machen …“ Unsere Norbert Hofer. Einer davon wird Jüngste war so –schwer verliebt und im nächsten Jahr bis dahin wird’s jetzt ist es auf einmal über Nacht wohl eine gültige Abstimmung geben aus. Sie tut mir so leid, weil sie sich – unser neuer Bundespräsident. fast wie in ihrer Kindheit bei mir anEs gab wie gewohnt ein furchtbares lehnt und Schutz sucht. Das tut gut, Gedränge, tausende Besucher, beste aber sie wissen ja, man kann Stimmung, mit viel, viel Bier. Wennda wirklich helfen, sondern kann uns nicht aber nicht unsere Freunde gesagt nur versuchen, zu trösten. Bei uns hätten, dass die beiden in der Mengein der Nachbarschaft gibt’s auch einiirgendwo auf „Stimmenfang“ sind, ge türkische Zuwandererfamilien. ich hätte sie gar nicht wahrgenomUnd haben wir und gehört, dass die men. Ausda den Medien Interviews mit ihrer Tochter kürzlich die höre ich, dass Feuerwehrfeste inund Türkei gereist sind, weil sie dort den Kirtage bei den beiden sehr beliebt ausgesucht Und sind,Bräutigam weil sie da einfach undhaben. direkt mit deren Tochter findet nichts dabei, dem kleinen Volk, also dem Wähler, weil sie ja in dieser Welt ins Gespräch kommen. Undaufgewachdass es sen ist. Die war ganz aufgeauch richtig Spaß macht,freudig so unisono regt, obwohl sie ihren Bräutigam gar sinngemäß beide Herren. Da sollte nicht je vorher gesehen hat. Wenn man den, der die Wahl gewinnt, dann dann daran denke, wienehmen. niedergeauchichwirklich beim Wort schlagen unsere Jüngste jetzt ist, Denn die Hofburg mit ihrer Präsidann denke ich mir: Solche dentschaftskanzlei ist ja, wieSorgen der haben diesagt, Eltern derBurg, jungen Name schon eine woTürkin nienicht. mand aus dem normalen Volk unangemeldet hinein darf. Also, wenn die mit uns Wähbeiden schon so gerne lern in Kontakt bleiben möchten – ein Das letzte MalEshat mir ja Vorschlag dazu: sollte zurFrieda Pflichterzählt, dass der Jochen Pildnerwerden, einmal im Jahr einen großen Steinburg, Präsident der SteiriKirtag auf dem Ballhausplatz abzuschen Industrie, nach Wien gehen halten oder eine Get-together-Parsoll und dort als Nachfolger ty – unter dem Motto „Auf einvon Bier,Industriellen-Präsident Veit Sorger ein Cola, einen G’spritzten mit dem vorgesehen ist. Und die wäre Frieda Bundespräsidenten.“ Nur dann meinte noch, damit wäre er nach der Wahl wie vor der Wahl. neben dem gut vernetzten Fritz Grillitsch, dem Bauernbundpräsidenten, der * ranghöchste steirische Vertreter auf dem Wiener Parkett. In der steiriAlt-Landeshauptmann Franz Voves schen ÖVP, so erzählt die Frieda, sollte nach Vorstellung von Genossen waren die des Funktionäre geja Präsident ASKÖ in arg Österschockt, als sie nun lesen mussten, reich werden. Dieser Wunsch wird Grillitsch sich von einer sichdass nichtder erfüllen lassen, so die Ute. Stunde auf die andere totalaktiven aus der Voves ist ja während seiner Politik zurückzieht. Es waren auch Zeit als Politiker sehr oft mit Wiener für ihn die Aufregungen so arg, dass Genossen im Clinch gelegen. Und er in Graz bekanntlich wegen Herzda waren es auch und vor allem Geproblemenmit insdenen Krankenhaus muswerkschafter, er über Meste. Alle, mit denen die Frieda über dien seinen Streit austrug. Und da die Grillitsch gesprochen hat, waren großen Entscheidungen auf Wiener fast fallen, traurig, derauch Obersteirer Boden hatweil Voves kaum auch in den anderen Parteien viele September 2016 26

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Chancen. Am 4. November steht der Chefsessel der Bundesportorganisation zur Disposition, weiß die Ute weiter. gute Freunde hat. Die wollen Frieda hat imDachverbände Voves, Einige mer wieder gehört, und sie geht ja in den ehemaligen Eishockeyspieler und der ÖVP aus und ein, dass Grillitsch aktiven Sportler, an der Spitze sehen. gute Chancen hätte, dem Andere wiederum,gehabt wie die GewerkHermann Schützenhöfer zu folgen, schafter Hundstorfer und Rudi hätte er das im Auge Nun ist Edlinger, finden diesegehabt. Idee gar nicht es klarerweise vorbei damit. Schon begeisternd und wollen dafür sorgen, Grillitsch knapp einmal dass ihnenwar diesFritz erspart bleibt. vor dem Sprung in die Landesregierung, damals noch * zu Zeiten von Waltraud Klasnic. Er habe damals Frieda, der die Bisbereits, Ende so deserzählt Jahresdie präsidiert Zusage der damals allmächtigen Obersteirer Mario Lindner über steirischen VP-Chefin gehabt, die dem Bundesrat. Er ist nur in seiner dann allerdings im Parteivorstand Region und in seiner Partei bekannt. einen anderen vorschlug, GrilDer junge Präsident ist ohne gelernter litsch darüber zu informieren. VerElektroinstallateur, als Gewerkschafständlich, sollte das so stimmen, ter aktiv. Aus seinem großen Tag im dass der Grillitsch sichleider zu Klasnics Parlament in Wien wird nichts. Verdiensten kaum noch äußerte. Und das hängt mit der Verschiebung der Bundespräsidentenwahl zusammen. Wäre am 2. Oktober gewählt worden, dann hätte der aus Weilobersteirischen die Frieda gerade von Klasnic dem Landl, Bezirk geredet hat. Herwig Hösele war eiLiezen, stammende Mario Lindner ner neuen ihrer Staatsoberhaupt engsten Mitarbeiter dem der und Reist, so der Hubert, sicher ein belesepublik die Gelöbnisformel abnehmen ner Mann. Kein Wunder, dassauf er den viel dürfen. Mit der Verschiebung über die Vorzüge und Nachteile der 4. Dezember wird sich das allerdings Demokratie, das passende Wahlnicht mehr ausgehen. Denn zur Anrecht philosophiert. Doch mit einem gelobung des neuen Bundespräscheint er ein Problem zu haben, mit sidenten kommt es durch die Wahl dem innerparteilichen demokratiam 4. Dezember erst im Jänner 2017. schen Der Hubertist denkt da Und zu Umgang. diesem Zeitpunkt Mario an die Zeit zurück, als Klasnic weLindner wieder ein völlig „normaler“ gen der Energie Steiermark gewaltig Bundesrat und nicht mehr Präsident. Zoff mit Gerhard Hirschmann und Herbert Paierl hatte. Hösele spiel* te in dieser Auseinandersetzung eine wichtige Rolle. Heute bezeichBundeskanzler Christian Kern net er sich selber als „Wut-Bürger“, spricht Brisantes offen aus, er vermeider stärker werdenden detwegen das Polit-Kauderwelsch und Polieckt tikverdrossenheit in Österreich, und dadurch an, freut sich der Herwig. schließt sich dem Kreis jener an, die Jüngster Anlass war sein Kommentar dagegen sogar ein Volksbegehren in der Frankfurter Allgemeinen Zeiüberlegen. Oder pertung. Er findetSchon die 25 pikant. Millionen Arbeitsvers. Oder auch zum Schmunzeln. losen in der EU nicht akzeptabel, das Hösele äußerte sich in den Medien Wachsen der Ungleichheit müsse aufim Sinne wie: „Irgendwann hören. Es sei zu wenig, wenn diewerden EU zu die Institution Regierungsparteien uns einer werde, die dievon globale hören.“ Aber er selbst hat nicht gut Integration für Eliten fördere. Kerns zugehört und die Dinge richtig anaForderungen in Sachen Flüchtlingskrials widersprechen er im Regierungsbüro in selysiert, und Krieg in vielerlei der Grazer Burg die Fäden gezogen Hinsicht der bisherigen Realität. Darin hat. Denn sonst wäre Landtagssehen seine Kritiker einedie linke Ideowahl 2005 für Waltraud Klasnic logie, was wiederum deren Kritiker zur nicht zu einem Desaster geworden,

Aussage bringt: „Gott, sei Dank, spricht Kern die Dinge beim wahren Namen an.“ Denn die Politik der Rechten habe so der nicht Hubert. klarerweise Europa weiterDem gebracht. noch immer leid tut, dass die „Chefin“ damals so sang* und klanglos von der politischen Bühne abtreten musste. Bei von ihremHeinz 60er, zuDrobesch dem ihr Die Wahl zwei Wochen nach der Wahl logizum Direktor des Landesrechnungsscherweise viele Mitarbeiter gratuhofes bleibt eine Farce, ärgert sich lierten, kamSie aber Stimmung der Herwig. fielkeine im Landtag auch auf. Da war die Trauerarbeit wichtiknapp aus, weil die Opposition geger. schlossen dagegen stimmte. Der gut bezahlte Posten wurde pflichtgemäß gab gute, andere ausgeschrieben, es Bewerber, aber ÖVP und SPÖ hatten Gerhard In der Steiermark durftegeeinigt. sich schon auf Drobesch OfDraxler seinerzeit nicht ORF-Lanfensichtlich gibt‘s die hellsten Köpfe desdirektor werden, weil er für des Landes nur in den RegierungsbüÖVP-Landeshauptfrau Waltraud ros und keine außerhalb. Mit solchen Klasnic zu viel rot und zu viel Packeleien – das Hearing und die schwarz war. Inkosteten Kärnten wurde er Ausschreibung viele tausend ORF-Landesdirektor unter Jörg Euro – tut sich die Politik nichts Gutes. Haider von der FPÖ. In Wien wurde Da wäre es besser gewesen, das Geld er unter Wolffür Informationsdirektor soziale Zwecke zu verwenden. gang Schüssel von der ÖVP. Und nun wurde er wieder steirischer * Landesdirektor unter dem roten Landeshauptmann Franz Voves. Ich habe mich ja schon letztes Mal Was damit zum Ausdruck kommt, mit dem Kaiser Franz beschäftigt hat mir kürzlich der Josef erzählt. und gemeint, die Deutschen wollen Dass Gerhard Draxler von seinem Job als Journalist was verstehen muss und alle jene eines Besseren belehrt hat, die ihn in der jeweiligen Phase jener politischen Gruppierung zugeordnet haben, die gerade dort an der Macht war oder ist.

sich die Europameisterschaft nicht vermiesen lassen – dadurch, dass ganz Deutschland über die Affäre Kois in der einst skandalgebeutelBeckenbauer spricht. Daher war ten Estag gelungen sei, so dernichts Herr zu in den Medien wochenlang Biro, suche seinesgleichen. Wer zu lesen, im Fernsehen auch nichts denke angesichts des Grünen E heuhören und zu sehen. Nun, die Deutteschen noch an diejaschmutzigen sind bekanntlichSchlagnicht Euzeilen von früher? Und die Estag ropameister geworden, daseigeht auch profitabel. Zweistellige Millioman wieder zum Alltag über. Jetzt nenbeträge das Land Jahr sind Franzdürfe Beckenbauer und für seine Jahr kassieren, und dass der steiri-zum WM aus dem Jahr 2006 wieder sche Stromriese keinen Thema geworden. BravAtomstrom hat er immer ins Netz einspeist, stehe ebenfalls wiederholt, die Lobbyarbeit und die auf der Kois’schen Erfolgsliste, Werbung für Deutschland als Veranschreibt Biro in der Steirerkrone. staltungsland der WM habe er prakLetzteres stimme in keinem Fall, tisch ohne Honorar gerne gemacht. hört die Ute aus der Energie-SteierJetzt ist bekannt geworden, dass mark-Zentrale von jemandem, der Franz Beckenbauer über Umwemit Stromhandel zu tun hat. ge und dubiose Institutionen mehr als 5,5 Millionen Euro dafür erhal Steuer wollte er für ten hat. Auch die diesen kleinen Betrag vorerst nicht Warum gehe Mittlerweile Kois überhaupt per 31. berappen. sind aber 1,3 März, trauert Franz Voves Millionen EuroBiro. ans Finanzamt überkönnte da sicher passende wiesenihm worden. Wasdiedamit einfach Antwort geben, rät kommt: die Ute dem zum Ausdruck Du Steikannst rerkrone-Chefredakteur. Im nicht mehr als vielleicht zweiÜbriSchnitgen dieser Kois Handzelhabe essen, aber Oswin beim Geld – da gibt es schlagqualität – ein Charakterzug, kein Sattwerden, so die Ute. der seltener zuLilly Dasheutzutage wär’s, bis zumimmer nächsten Mal, Eure finden ist, will das Biro-Lob kein Ende nehmen. Er meint damit aber hoffentlich nicht den Sack voller Energie-Steiermark-Inserate und die zigtausenden Euro dafür, welche die Krone im Laufe der letzten zweieinhalb Jahre einsackeln konnte, ätzt die Ute weiter. Aber wer weiß, so die Ute, vielleicht hat der Nachfolger von Kois eine ähnlich lockere Hand beim Geldausgeben, wenn’s darum geht, vor allem für sich als Person guten Wind zu machen. Denn viel will der Tarock-Runde nicht einfallen, als die Ute danach fragt, was dem Kois so alles gelungen sei. Da fielen dann Begriffe wie Murkraftwerk und Photovoltaik-Anlage auf der Firmenzentrale. Doch diese Projekte sollen schon die Vorgänger auf Schiene gebracht haben.

Wir sind für Sie da

Christoph Biro, Chefredakteur der Steirerkrone, zeigt immer wieder, so habe ich der Ute bei der letzten Tarock-Runde beim Diskutieren am Nebentisch zugehört, dass er von der Steiermark noch immer wirklich wenig weiß. Er kommt aus Wien und ist ein Bürgerlicher im alten Sinn des Wortes, tut sich schwer mit neuen Entwicklungen. Daher gefallen ihm auch Typen, die ihm schmeicheln und ihn als einen der Großen und Wichtigen im Lande darstellen. Bis zum nächsten Mal, Mit Oswin Kois verlasse der viel… im Fotolabor für Ausarbeitung, Fotobücher, … bei allem, was Computer betrifft: Reparieren, leicht kompetenteste Manager die Passbilder, Video-Digitalisierung und als Shop Ersatzteile, Aufrüsten und maßgeschneiderte große Bühne, streut Biro dem Nochfür grazcamera.at Konfiguration Energie-Steiermark-Chef Rosen. Das zeugt - schon von -wirklicher Service Beratung Service - Beratung - Service - Beratung Sachkenntnis, lästert die Ute. Was

Eure Lilly

KLIPP November 2011 21.09.16 15:11


SON

DER TEIL

Unter der Schirmherrschaft von Tibor Navracsics, Mitglied der Europäischen Kommission 28. und 29. September 2016 Kultursaal der Gemeinde Altausse: Workshop in Gedenken an Katharina Hammer

30. September 2016, 13:00 Uhr JUFA Hotel und Salzwelten Altaussee Österreich würdigt Stille Helden

„Fakten und Mythen über die Rettung der Kunstschätze“ Moderation: Univ.-Prof. Karin Schmidlechner - Institut für Geschichte an der Universität Graz

JUFA Hotel: Ab 13:00 Uhr • Eintreffen der Gäste 13:30 Uhr • Begrüßung durch die Veranstalter • Eröffnung der Ausstellung „Stille Helden“ von Oskar Stocker • Landesrat Dr. Christian Buchmann • Grußworte von Vertretern aus dem In- und Ausland • Ergebnisse des Workshops • Präsentation der Sonderbriefmarke - Post AG ca. 14:45 Uhr • Schauspieler und Schriftsteller August Schmölzer: „Gedanken, Menschen und Schicksale in Österreich unter der Naziherrschaft“

• Welche Quellenbestände (auch Bildmaterial) sind verfügbar? Sind noch Unterlagen in der Saline vorhanden? Nachlass Katharina Hammer, Archivmaterial aus Gent • Überblick Bergungen von Kunst- und Kulturgut in Österreich: Rahmenbedingungen zu Bergungen, Koordinaten der Bergungen – Orte, Zeiten, Personen, Institutionen; Vergleichen der Bergungen in Lauffen und in Altaussee • Agierende Gruppen im Salzbergwerk von Altaussee: Monuments Men, „Widerstandskämpfer“, Salinen, NS-Behörden • Erinnerungskulturen und Wissensvermittlung: wo sind Spuren der historischen Ereignisse sichtbar? „Politische Landschaft“, Rolle der Medien (Vermengung der Bergung in Lauffen und in Altaussee) • Gesprächsrunde mit Zeitzeugen

Copyright: Oskar Stocker

• „Einführungsblock“: Ausseerland in der NS Zeit (Mythos „Alpenfestung“, NS-Größen in Aussee, Exilregierungen, Arisierungen ...)

Bühne Salzwelten: 15:30 Uhr • Gang in das Bergwerk zum Salzsee 16:00 Uhr (c.t.) • Enthüllung der Gedenktafel von Oskar Stocker durch Christof Industries • Yasmin Hafedh, Autorin und Slampoetin • Alphornbläser-Duo • Manifest, gelesen von August Schmölzer JUFA Hotel: 17:15 Uhr • Empfang Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer Moderation: Gernot Rath (ORF) Für den Programmpunkt in den Salzwelten (rund 700 Meter zu Fuß, Temperatur: 7-8 Grad): festere Schuhe

Wir bitten um Zu- oder Absage bis zum 27. September 2016: per Mail an isabella.hasewend@klippmagazin.at oder unter Tel. +43 (0) 316 42 60 80

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Fotos (v.l.): Genter Altar (Jan van Eyck), Sommer (Giuseppe Arcimboldo), Der Astronom (Johannes Vermeer), Madonna im Grünen (Raffael), Brügger

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Wie viel war das wert? Es ist die Frage aller Fragen, die von jeder Besuchergruppe am Ende der Schilderung über die im Salzbergwerk gelagerten Kunstschätze gestellt wird. Die Antworten der Führer schwanken zwischen einigen hundert Millionen und mehreren Milliarden. Jede dieser Antworten muss falsch sein. Ja, es mag eine Summe geben, die mag zu hoch oder zu niedrig sein. Aber niemand kann den wirklichen Wert bestimmen. Der liegt einfach im Auge des Betrachters. Eine Superlative bleibt Altaussee für immer: Die Stollen des Salzbergwerks wurden zum reichhaltigsten Museum der Welt. Nie vorher oder nachher befanden sich so viele Kunstschätze – Bilder, Statuen, Juwelen und andere Kostbarkeiten – an einem Platz. Tausende Gemälde, Skulpturen, Juwelen, Goldbarren hatte der große Führer, Adolf Hitler, auch für das geplante Führermuseum in Linz, in Altaussee im Salzbergwerk einlagern lassen. Dort sollten sie sicher sein vor Bombenangriffen. In den letzten Kriegstagen des April 1945 wollte der fanatische Gauleiter August Eigruber die Schatzkammer im Berg jedoch durch Bombensprengung vernichten. Nichts sollte den Alliierten oder dem verhassten Weltjudentum in die Hände fallen. Eine Handvoll mutiger steirischer Bergmänner verhinderte diese Wahnsinnstat, allerdings aus Angst um ihre Arbeitsplätze. Sie riskierten ihr Leben und sicherten damit gleichzeitig unwiederbringliche Kunstwerke für die Nachwelt.

Raffael), Brügger Madonna (Michelangelo), Hl. Sebastian (Andrea Mantegna), Jupiter und Io (Antonio Allegri), Der Schmetterlingfänger (Carl Spitzweg)

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Oskar Stocker

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Vom Thema „Stille Helden“ war der gebürtige Osttiroler Oskar Stocker rasch „infiziert“, las sich in die Materie um die Rettung der Nazi-Raubkunstschätze aus den Salzwelten Altaussee ein. Wir konnten ihn für die „künstlerische Begleitung“ der Würdigung am 30. September 2016 in Altaussee gewinnen. Dafür malte Oskar Stocker diese 17 Porträts der „Guten und Bösen“ von Altaussee – mit Leimfarbe auf Papier, 180 x 132 cm groß. Die Eröffnung der Ausstellung seiner Werke erfolgt im Rahmen der Veranstaltung.

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Oskar Stocker ist am 17. August 1956 in Lienz geboren. Er studierte Wirtschaft, promovierte in Mathematik (Dr. rer. nat.) und war jahrelang erfolgreich als freier Unternehmer tätig, bevor er sich ausschließlich der Kunst widmete. International bekannt wurde er durch die Serie „Facing Nations“. Die 124 großformatigen Porträts von Grazerinnen und Grazern unterschiedlicher Nationalität entstanden anlässlich des 60. Jahrestages der Erklärung der Menschenrechte 2008. Diese Bilder wurden zunächst in Graz, dann 2009 im Wiener UN-Gebäude und schließlich 2010 im UN-Hauptquartier in New York gezeigt. Seit einigen Jahren ist in der 14-täglich vom ORF produzierten Büchersendung „ErLesen“ ein von Stocker geschaffenes Porträt eines jeweiligen Studiogastes zu sehen. Seit 2011 arbeitet er an einem Porträtzyklus mit Kölnerinnen und Kölnern, der anlässlich der Eröffnung der DITIB-Zentralmoschee Köln gezeigt werden soll. Oskar Stocker lebt und arbeitet in Graz und gehört zu den wichtigsten Vertretern der Porträtmalerei in Europa. * Offizierin der französischen Armee und Kunstexpertin. Sie zeichnete geheim alle Kunstwerke auf, die die Nazis aus Pariser Museen raubten. Auch eine „Stille Heldin“, war aber nie in Altaussee

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9 1 Otto Högler 2 Alois Raudaschl 3 Herbert Seiberl 4 Baldur von Schirach 5. Rose Valland* 6 Ernst Kaltenbrunner 7 August Eigruber 8 2nd Lt. James Rorimer 9 Wilhelm Höttl 10.Erich Pöchmüller 11 Lt. George Stout 12 Adolf Hitler 13 Joseph Goebbels 14 Albrecht Gaiswinkler 15 Major Mc. Pherson 16 und 17 Bergarbeiter

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SALZ

Fotos: Bundesdenkmalamt, Wien

rettet Raubkunst

Ein Arbeitsplatz: Kunstschätze werden archiviert

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Abenteuerlich verpackt, transportiert und gelagert

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Wahnsinnsidee: Nazis wollten Raubgut mit Bomben sprengen

Bergmänner helfen

Monuments Men bereiten Transport vor

eit Spätherbst 1943 wurden auf Befehl Adolf Hitlers die wertvollsten Stücke der in ihrer zwölfjährigen Gewaltherrschaft in ganz Europa geraubten Kunstschätze für das geplante Führermuseum in Linz im Salzbergwerk von Altaussee im Salzkammergut gelagert. Sie sollten dort vor den Bomben der Alliierten geschützt sein. Ganz besonders im letzten Kriegswinter 1944/45 – das Hitlerregime war am Ende – ließen die Naziführer auch ihre privaten Kunstschätze und Reichtümer für „die Zeit nachher“ im Salzkammergut bunkern. Meist geschah dies unter chaotischsten Umständen, da die Alliierten bereits täglich Österreich bombardierten. In den letzten Kriegsmonaten ging daher dann die Übersicht verloren, was wirklich im Salzbergwerk gelagert war. Wertvollste Kunstwerke sind bis heute nicht mehr aufgetaucht, weil sie nicht mehr ordentlich schriftlich erfasst wurden. Denn praktisch täglich tauchten Offiziere, Generäle, ranghöchste Nazischergen, aber auch Minister und Politiker aus Vasallenländern auf, die sich ins Salzkammergut durchGeraubt und versteckt: Brügger Madonna von Michelangelo

geschlagen hatten, um sich dort zu verstecken. Viele von ihnen waren mit „schwerem Gepäck“ unterwegs. Sie hatten Gemälde, Skulpturen, Schmuck und Gold mit, das sie dann für ihre Zeit nach Kriegsende verwenden wollten. Noch heute spricht man im Salzkammergut davon, dass es da und dort noch immer vergrabene Kostbarkeiten (Goldmünzen, Schmuck usw.) gäbe. Nach Kriegsende tauchten viele unter, mussten aber das Meiste zurücklassen – das eigneten sich zum Teil dann Einheimische an, so wird erzählt, die damit zu Wohlstand kamen. Diesen aber über Jahrzehnte hinweg geschickt verborgen hielten. Panik in Wochen

den

letzten

In den Apriltagen des Jahres 1945 war das Naziregime am Ende, die deutsche Armee war in Auflösung – da traf August Eigruber, der Gauleiter von Oberdonau, eine verbrecherische Entscheidung. Die Kunstschätze dürften unter keinen Umständen in die Hände der Alliierten und des Weltjudentums fallen. Eigruber nahm es auf sich, sie entgegen dem Befehl Hitlers zu vernichten. Die Vorkehrungen dazu waren

bereits getroffen. Eigruber hatte bereits am 10. April Bomben, versteckt in Kisten mit der Aufschrift „Vorsicht Marmor – nicht stürzen!“ in geheimer Mission in den Altausseer Salzberg transportieren lassen. Es waren 500 Kilo Bomben, Blindgänger, die von der amerikanischen Luftwaffe stammten. Zünder für die Bomben waren bereits, so hieß es, von Innsbruck aus mit einem eigenen Trupp nach Altaussee unterwegs. Es ging alles drunter und drüber. Doch auch die Bergleute erfuhren davon und für sie war eines klar: Sie wollten diese Sprengung schon aus dem Grunde nicht, weil damit ihre Existenz und ihre Arbeitsplätze vernichtet worden wären. Die im Berg arbeitenden Kunstexperten wiederum wollten logischerweise auch die Sprengung verhindern. Es waren dann die Bergleute –, die in einer Nacht-und-Nebel-Aktion die Bomben aus dem Bergwerk hinausfuhren

und sie draußen mit Reisig zugedeckt lagerten. Somit rettete das Salz die Raubkunst. Als Gauleiter August Eigruber davon über Telefon erfuhr, befahl er, die Verantwortlichen zu erschießen. Doch es kam aufgrund des allgemeinen Chaos zum Glück nicht mehr dazu. Weil die Amerikaner bereits vor seiner Haustür standen, flüchtete auch August Eigruber. Er wurde im Mai 1945 verhaftet und im März 1946 im Mauthausen-Hauptprozess angeklagt. Er wurde wegen seiner Kriegsverbrechen im Konzentrationslager Mauthausen zum Tod durch den Strang verurteilt. Ein Großteil der gegen ihn verwendeten Beweismittel stammte aus Archiven, die im Salzbergwerk in Altaussee gefunden wurden. Vielleicht ein weiterer Grund dafür, warum er die Saline hatte zerstören wollen. Eigruber zeigte keinerlei Reue und ging am 27. Mai 1947 zum Galgen. Seine letzten Worte, als sich die Falltür unter ihm öffnete, lauteten: „Heil Hitler!“

Foto: Robert Posey Collection

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Eine der Schatzkammern mit den Kunstschätzen

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Foto: Robert Posey Collection

17. Mai 1945: Es ist geschafft. Ein Bergmann und US-Soldat haben einen zugesprengt gewesenen Stolleneingang freigelegt.

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Protokolle d Bei der Durchsicht, aber noch klarer beim Studium, der tausenden Dokumente über die Rettung der Kunstschätze und deren Rückerstattung im National Archive in Washington zeigt sich eines: Die US-Militärs und damit die Truppe der Monuments Men tat sich schwer, einen Überblick zu bekommen. Denn während ihrer Besetzung Europas organisierten Hitler und die Nationalsozialisten den größten Raubzug der Geschichte und schafften mehr als fünf Millionen Kunstobjekte ins Reich. Die Aktivitäten der Monuments Men wurden daraufhin zur größten Schatzsuche der Geschichte. In den ersten Monaten nach dem D-Day (6. Juni 1944), der Landung der Alliierten, befand sich erst knapp ein Dutzend Monumtens Men auf dem Boden der Normandie. Diese Gruppe wurde bis zum Ende der Kämpfe nach und nach auf 25 Mann verstärkt. Sie hatten aber die fast unlösbare Aufgabe, sich um den gesamten nordwesteuropäischen Raum zu kümmern. Bei Kriegsende waren es dann 60 und in den Jahren nach dem Krieg arbeiteten ungefähr 350 Männer und Frauen aus 13 Ländern für die Sektion „Monuments, Fine Arts und Archives“ (MFAA). Deutlich geht aus den Dokumenten hervor, dass ehemalige Nazis sich den Amerikanern auf unterschiedlichste Weise anbiederten und in ihre Dienste kommen wollten. George Stout durchschaute sie: „Ich habe alle diese Schwindler satt“, schrieb er, „alle diese Kriecher, die sich in eine für sie vorteilhafte Lage zu manövrieren versuchen und aus all dem Leid persönlichen Gewinn oder Ruhm für sich selbst zu ziehen versuchen.“ Auch Posey war misstrauisch, da er die meisten der unzweifelhaften Nazis in Altaussee verhaftet hatte. Da gab es zum Beispiel Hermann Michels Geschichte: Denn bald wurde der Mineraloge in amerikanischen Zeitungen als Held von Altaussee gefeiert, obwohl er wirklich nichts zur Rettung der Kunstschätze beigetragen hatte. Deutlich ist aus den Dokumenten auch erkennbar, dass viele Kunstwerke, hunderte Objekte, die im Berg gelagert waren, in den letzten Kriegswochen gar nie richtig mehr archiviert werden konnten. Im Chaos der ersten Nachkriegswochen verschwanden Millionenwerte. So zum Beispiel fand man im Zimmer von Beschäftigten Bilder von Jan van Eyck oder Rudolf Gaupmann unter dem Bett versteckt. Die Geschichte von Altaussee war von gewaltiger Bedeutung für die Kunstwelt und Kultur. Aber sie wurde noch von anderen Geschichten mit weit größerer Tragweite verdrängt und das waren die unfassbaren Millionen Toten von Auschwitz, der Atombombenabwurf von Hiroshima und Nagasaki und natürlich damit auch der beginnende Kalte Krieg. Der Workshop am 28. und 29. September in Altaussee mit Historikern und Provenienzforschern soll die aktuellsten Ergebnisse aufarbeiten und diskutieren. Denn bis heute gibt es Unklarheiten über die Rollenverteilung, wer welchen Anteil an der Rettung der unwiederbringlichen Kunstschätze gehabt hat. Heute wissen wir, dass Geschichte nicht selten eine verworrene Verbindung aus Absichten, Mut, Planungen und Gelegenheiten ist.

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g n u t t e R r e ed

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Zwei Namen kommen in den Dokumenten der Monuments Men kaum vor. Und zwar der des Generaldirektors der Salinen, Emmerich Pöchmüller und der seines Betriebsleiters Otto Högler. Sie hatten nach Quellenangaben am 13. April 1945 von Martin Bormanns Referenten Dr. Helmut von Hummel erfahren, dass es die Absicht gab, das Salzbergwerk in Altaussee in die Luft zu sprengen, sollte der Krieg verloren sein. Bei mehreren Kontakten wurde versucht, August Eigruber von seinem wahnwitzigen Plan abzubringen. Doch dieser meinte, oft zitiert in allen möglichen Dokumenten, Büchern: „Wir bleiben stur wie die Böcke.“ Man begann daher, im Hintergrund dennoch Vorbereitungen zu treffen, Kabel zu legen usw., dass man zum Zeitpunkt X nur die Stolleneingänge durch kontrollierte Sprengungen („Lähmung“) unpassierbar macht. Sodass dann niemand mehr Zutritt in den Berg hatte, damit die darin befindlichen Bomben nicht mehr gezündet und damit auch die Kunstschätze nicht zerstört werden konnten. Zur Erinnerung: Gauleiter Eigruber hatte acht 500 Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbomben (Blindgänger) in den Berg bringen lassen – in Kisten versteckt, mit der Aufschrift: „Marmor, bitte nicht stürzen!“ Wann und von wem die Bergarbeiter über dieses Vorgehen von den Salinenverantwortlichen informiert worden sind, darüber gibt es bis heute keine historische, hundertprozentige Klarheit. Rein logisch aber ist zu erkennen, dass bei den Kabelverlegungen für die „Lähmung“ des Berges und bei den Bohrungen der Sprenglöcher Bergmänner mitarbeiteten, sodass es keine wirkliche Geheimhaltung geben konnte. In der Nacht vom 3. auf den 4. Mai wurden die Bomben von den Bergleuten aus dem Berg gebracht und am 5. Mai kam es zur Zusprengung der Eingänge. Betriebsleiter Otto Högler, NSDAP-Mitglied, wurde nach Kriegsende von den Amerikanern aus dem Verkehr gezogen und endgültig erst 1947 aus dem Internierungslager entlassen, 1951 wieder im Salzbergwerk angestellt. Er musste sich allerdings verpflichten, sich nie mehr über die Rettung der Kunstobjekte zu äußern. Salinen-Generaldirektor Emmerich Pöchmüller, ranghoher Nazi, wurde von den Amerikanern am 17. Juni 1945 verhaftet. Er wurde beschuldigt, er hätte die Kunstschätze in Altaussee in die Luft sprengen wollen. Die misstrauischen Amerikaner glaubten seinen Beteuerungen, seiner Darstellung der Rettung nicht. Daher wurde er erst im Juli 1947 aus dem Internierungslager entlassen und nahm dann den Kampf um seine Rehabilitation auf. Pöchmüller gelang das aber nicht, er wurde erst im Jahr 1954 als „minderbelastet“ eingestuft, wodurch sein Berufsverbot entfiel. Er klagte die Republik, weil er seinen Namen rein waschen wollte und verlangte Schadenersatz. Ohne jemals von den Verdächtigungen frei gesprochen worden zu sein, starb Emmerich Pöchmüller 1963 an einem Herzinfarkt.

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Frederick Shrady (mit Pistole) vor dem mächtigen Genter Altar

Monuments Man verliebte sich in Altaussee

... mit dem Jan-Vermeer-Bildnis „Die Malkunst“

Maria Theresia von Waldows Mutter, 1947

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ie Geschichte hat nicht Hollywood erfunden, sondern das Leben geschrieben, wie es so schön heißt. Und die heute in Wien und Altaussee lebende Familie Waldow spielt eine der Hauptrollen darin. Denn Maria Theresia von Waldow ist die Tochter von Leutnant Frederick Shrady. Er kam mit Hauptmann Robert Posey am 8. Mai 1945 nach

Maria Theresia von Waldow (2.v.re.) mit ihren Töchtern Titina, Sophia, Donata, Verena (v.l.) kürzlich im Haus in Altaussee bei der Hochzeit ihrer Tochter Benedicta

boren. Daher kennt sie die Vorgänge bei Kriegsende in Altaussee nur aus den Erzählungen ihrer Eltern. Ihre Großmutter war mit ihrer Tochter aus Wien vor den Bombenangriffen am Palmsonntag im Jahr 1945 nach Altaussee geflüchtet. In dem 250 Jahre alten Bauernhaus, das die Familie 1923 angekauft hatte, wollten Mutter und Tochter das Kriegsende

abwarten. Als die Amerikaner dann am 8. Mai in Altaussee das Kommando übernahmen, benötigten sie auch Einheimische, die Englisch sprechen konnten. „Was ja damals sehr selten war“, erzählt Maria Theresia von Waldow. Ihre Mutter Maria hatte in Wien über einen Privatlehrer Englisch gelernt und so wurde sie als Dolmetscherin von den Amerikanern

Präsentation von „Die Auferstehung“ im Vatikan-Museum im Jahr 1974 mit dem Papst

Altaussee – mit den Monuments Men, jener Einheit, der als erste die von den Stillen Helden geretteten Kunstschätze gezeigt wurden. „Und die kaum glauben wollten, was sie dann in den Stollen des Salzbergwerks in Altaussee vorgefunden haben“, so Maria Theresia von Waldow aus Erzählungen ihres Vaters von dieser Zeit. Doch zurück ins Jahr 1945. Da war Maria Theresia von Waldow noch gar nicht auf der Welt. Sie wurde erst 1950 in den USA ge-

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Frederick Shrady in seinem Atelier in Connecticut mit „Johannes der Täufer“ und als Soldat (li.)

engagiert. Was folgte war das klassische Chef-Sekretärinnen-Schicksal. Leutnant Frederick Shrady verliebte sich in die attraktive junge Frau, heiratete sie 1947 in Wien und das Ehepaar übersiedelte in die USA. Die beiden hatten sechs Kinder. „Ich bin die zweitälteste“, sagt Maria Theresia von Waldow. Sie wuchs in einer Künstlerfamilie auf. „Mein Vater war Bildhauer und daher wurde zu Hause viel über seine Erlebnisse als Monuments Man im Krieg gesprochen.“ Frederick Shrady war sehr erfolgreich, widmete sich vor allem religiösen Motiven und eine Skulptur von ihm steht auch im Vatikan-Garten in Rom. Noch berühmter als Frederick Shrady selbst war in den USA dessen Vater Henry M. Shrady. Auch er war Bildhauer und schuf das Grand Memorial in Washington. Doch fahren wir fort in der Lebensgeschichte seiner Enkeltochter. „Ich arbeitete in jungen Jahren als Journalistin bei ,Newsweek‘ und heiratete später einen deutschen UNO-Diplomaten“, erzählt Maria Theresia von Waldow. Man wanderte durch die Welt und Maria Theresia von Waldows Mann war auch Deutscher Botschafter in Schweden, in Stockholm. „Er ist ja leider sehr früh an Krebs verstorben.“ Mit den sechs Kindern wollte sie nicht zurück in die USA, schon der Ausbildung wegen, die in Europa einfach besser abzuwickeln war. Heute leben die Kinder zerstreut in Europa und den USA. Doch bei den großen Familientreffen ist Altaussee das Reiseziel. „Erst vor wenigen Wochen gab es die Hochzeit meiner Tochter Benedicta in Altaussee“, so Maria Theresia von Waldow. Und damit schließt sich gleichsam der Kreis. Ihr Vater fand seine Lebensliebe in Altaussee und die Liebe seiner Enkeltochter fand dort einen Höhepunkt mit der Hochzeit.

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Dieses Foto ging um die Welt: Die heimischen Retter von Altaussee und zwei der US-Monuments-Men. In der Kiste war nicht Marmor, sondern eine 500-kg-Bombe.

1. Haim Hermann, 2. Wimmer Johann, 3. Pucher Johann, 4. Wimmer Eusebius, 5. Egger Johann, 6. Wimmer Heinrich, 7. Pucher Franz, 8. Grieshofer Franz, 9. Brandauer Matthias, 10. Gottschmann Karl, 11. Angerer Johann, 12. Peer Johann, 13. Jud Alfred, 14. US-Soldat, 15. Michel Hermann, 16. US-Soldat, 17. Sieber Karl

2x Monuments Men

Die „Echten“ im Mai 1945 in Altaussee und jene in George Clooneys Kunstraub-Thriller

Foto: 2013 Twentieth Century Fox

Über fünf Millionen Kulturgüter, die die Nazis gestohlen hatten, wurden in den Nachkriegsjahren an die Herkunftsländer zurückgegeben. Immer noch werden abertausende von Kulturgütern und Dokumenten im Wert von Milliarden Dollar vermisst. Damit trifft „Monuments Men – Ungewöhnliche Helden“ eine aktuelle Thematik, die durch den seinerzeitigen Fund von 1.400 Kunstwerken in einer Münchner Wohnung wieder in Gang gesetzt wurde.

Foto: 2013 Twentieth Century Fox

Auf der Jagd nach Hitlers Raubkunst: Die Köpfe der Sondereinheit „Monuments Men“ im Film: Sam Epstein (Dimitri Leonidas), Walter Garfield (John Goodman), Frank Stokes (George Clooney), James Granger (Matt Damon) und Preston Savitz (Bob Balaban).

Weil die Museumsangestellte Rose Valland (Cate Blanchett) ungewöhnlich viel Zivilcourage hatte, blieb die „Mona Lisa“ vor den Nazi-Deutschen versteckt.

Die deutsch-amerikanische Koproduktion basiert auf einer wahren Geschichte, in der eine ungewöhnliche Sondereinheit während des Zweiten Weltkriegs von den Alliierten beauftragt wird, die größten Meisterwerke der Kunst aus den Händen der Nationalsozialisten zu befreien und an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben. Es ist eine schier unmögliche Mission: Die Kunstwerke befinden sich hinter den feindlichen

Linien, und die deutsche Armee hat den strikten Befehl, alles zu zerstören, sollte das Dritte Reich untergehen. In einem Wettlauf gegen die Zeit sind die Monuments Men, wie sie genannt wurden, bereit, ihr Leben zu riskieren, um jahrhundertealte Kultur vor der Vernichtung zu bewahren und die Meisterwerke zu beschützen und zu verteidigen. Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Darsteller George Clooney hat ein hochkarätiges Ensemble für „Monuments Men – Ungewöhnliche Helden“ zusammengestellt: Matt Damon, Bill Murray, John Goodman, Jean Dujardin, Bob Balaban und Hugh Bonneville. Bei der Suche und Rettung einer großen Anzahl von Kunstobjekten unschätzbaren Wertes wurde eine Frau zur Schlüsselfigur: Rose Valland, die im Film Claire Simon heißt und von Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett verkörpert wird – die einzige Frauenrolle.

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„Ich habe als Kind gelernt, dass ein Mensch ein Mensch ist“ Diese zutiefst humane Grundhaltung bestimmt das Tun und Handeln des populären und mehrmals ausgezeichneten Schauspielers und Schriftstellers August Schmölzer. Er ist mit zwei Brüdern auf dem elterlichen Bauernhof in St. Stefan ob Stainz in der Steiermark aufgewachsen. Schmölzer wird am 30. September in Altaussee über die Seele des Österreichers und dessen Geschichtsbewältigung sprechen.

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ir haben keinen Luxus gehabt“, erzählt August Schmölzer aus seiner Kindheit. „Für die Eltern war es schwer, sie haben viel arbeiten müssen. Die Mutter hat den Hof betreut und der Vater ist arbeiten gegangen, nebenbei als Maurer. Dadurch hat er uns ein gutes Leben ermöglicht.“ Was er und seine Brüder früh bemerkt haben: „Wenn bei uns jemand gekommen ist, dann wurde er als erstes gefragt: ,Host an Durscht?‘ Dann hat’s Most, Wasser oder auch Wein und hie und da Geselchtes für Verwandte gegeben, und einen Teller mit Sandkuchen am Tisch. Die Eltern haben nie einen Unterschied von Gast zu Gast gemacht“, so August Schmölzer. „Ganz egal, ob das der Neujahrsgeiger war, ein Bettler, Roma, Sinti, die am Dachboden übernachtet haben oder auch sonst wer.“ Und das war die Lebensschule für ihn. „Wir haben halt gelernt, dass ein Mensch ein Mensch ist und ich merke, dass das ganz stark in mir verwurzelt und verankert ist. Ein Mensch ist ein Mensch und mit ihm muss man auch fair umgehen“, erklärt er im KLIPP-Gespräch in Anlehnung an den großen verstorbenen Österreicher Erwin Ringel. August Schmölzer lernte Koch, spielte steirische volkstümliche Musik in seiner Freizeit und fragte sich

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mit 19 dann: „Soll es das gewesen sein?“ Die Antwort von ihm: „Nein.“ Und wie das Leben so spielt: In seiner Umgebung lebte ein Komponist und Dirigent aus Graz, der sich in St. Stefan ein kleines Häuschen angeschafft hatte. Dieser zu ihm: „Sie sollten Schauspieler werden.“ Und August Schmölzer tat das. Mit vielen Kurven und Umwegen gelingt ihm eine große Karriere. Was aber daneben bliebt: „Mein soziales Interesse an den Menschen.“ Sein Verein „Gustl58 - Initiative zur Herzensbildung“ unterstützt vom Schicksal schwer getroffene Menschen. „Ich war sehr viel krank und will auf diese Weise – heute bin ich gesund – wieder etwas zurück geben. Am meisten kann man durch Vorbildwirkung bewirken und wenn man dann sagt, das halte ich aus dem und dem Grund für falsch, dann hat das auch die Chance, gehört zu werden.“ Und offen gesteht August Schmölzer ein: „Ich tue das auch deshalb, weil ich in mir spüre, dass ich zum richtigen Zeitpunkt genauso verführbar gewesen wäre, wie es viele andere waren. Deshalb steht es mir nicht zu, irgendjemand zu verurteilen oder zu beurteilen. Ich glaube aber schon, dass man ab einem gewissen Zeitpunkt immer sagen soll, was man denkt.“

Was er von sich aus ablehnt, sind Menschen, die es sich gerichtet haben. „Ich habe nichts gegen diese Landser, die bei der NSDAP waren, diese kleinen, geschundenen und belogenen Menschen. Aber ich habe wirklich etwas gegen Menschen, die sich’s richten konnten, die sind für mich ein rotes Tuch. Nicht die Kleinen sind es, die den einen oder anderen Fehler gemacht haben. Da muss ich sagen, ich weiß ja, ich hätte es vielleicht genauso gemacht.“ Worauf er setzt, ist eben die Vorbildwirkung durch Handeln. „Mein Glück war, dass ich als Schauspieler viele Menschen kennengelernt habe, durch meinen Beruf und dadurch auch viele Sichtweisen.“ Und einen Schluss hat August Schmölzer daraus gezogen: „Was sich letztendlich nicht lohnt, ist Feigheit. Was sich lohnt, ist mit Respekt in der richtigen Wortwahl jemandem seine Meinung zu sagen, dass er weiß, woran er ist. Das lohnt sich immer. Denn dann kriegt

man selbst auch den Respekt. Man kann dann oft stundenlang und heiß diskutieren, trinkt dann vielleicht ein Bier und fängt von vorne an.“ Für ihn selbst war es sehr schwer, andere Meinungen zu akzeptieren. „Ich habe das sehr schwer lernen müssen, aber es ist die einzige Chance, die wir haben.“ Als Bub hat er einmal eine Waldwiese mähen müssen und dabei in einen Igel rein gemäht, ihn aufgespießt. Sein Vater kam dann, hat den Igel runter genommen und ihn, weil er nicht wollte, dass er leidet, umgebracht. „Mich hat das stark beschäftigt und begleitet“, erinnert sich August Schmölzer, „dass ich Jahre später diese Sache einem Schulkollegen erzählt habe. Der sagte: ,Was bist du für einer? Du kannst net amoi an Igel umbringen?‘ Seine Worte haben mich so geprägt, wenn ich nicht einmal einen Igel umbringen kann, wen kann ich sonst nicht umbringen?“, dachte er sich und kommt

„Fahrt des Guten Willens“ für seine Initiative „Gustl58“

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Weltpremiere in den Salzwelten Dichterin, Autorin, Slampoetin und Rapperin Yasmin Hafedh

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ängerwettstreit war gestern. Jener auf der legendären Wartburg in Richard Wagners Oper „Meistersinger“ ist wohl der bekannteste. Heute ist die so genannte „Slam

Poetry“ eine literarische Strömung, die viele junge Menschen in ihren Bann zieht. Tausende verfolgen direkt bei den frei zugänglichen „Poetry Slams“ (Dichter-Wettstreits) das Geschehen auf der Bühne, Millionen tun das über Youtube im Internet. „Slam Poetry“ ist ein poetischer Stil, der für den Vortrag vor Publikum in einer Wettkampfarena entwickelt wurde und ist somit publikumsbezogene und live vorgetragene Literatur. In Altausse in den Salzwelten kommt es am 30. September 2016 zu einer Weltpremiere. Erstmals wird eine Slampoetin im Inneren eines Berges ihren Auftritt haben: Yasmin Hafedh. Die 25-Jährige lebt in Wien, wo sie seit ihrem 15. Lebensjahr auf Bühnen steht und ihrem Schaffen als Dichterin nachgeht. Als sie anfing, zu „Poetry Slams“ in Wien zu gehen (ab 2007), ging sie noch zur Schule. Im Jahr 2009 stand sie als erste Frau im Finale der Österreichischen Poetry-Slam-Meisterschaft) und errang den dritten Platz. Sie ist eine der bekanntesten österreichischen Slampoeten. So war sie auf zahlreichen Slam-Touren und Literaturfestivals in Deutschland und der

Schweiz auch schon in Slowenien, Polen, Tschechien, Luxemburg, Belgien und Ägypten als Poetin eingeladen. yasmo-klangkantine.com

Das Alphorn am Salzsee ... auf die Gegenwart zu sprechen: „Über 80 Jahre nach dem Erstarken der Nationalsozialisten, mitten in einer Weltwirtschaftskrise, sehen wir am Horizont ähnliche Vorzeichen in ganz Europa, ja der Welt. Dazu kommt noch die Flüchtlingskrise, Menschen die vor Krieg, Klima und fehlenden Lebensgrundlagen nach Europa fliehen, in der Hoffnung, hier das gelobte Land und Sicherheit zu finden. Die Ursachen, die zur größten Katastrophe des 20. Jahrhunderts geführt haben, sterben nicht aus. Im Gegenteil. ,Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.‘ Dieses Brecht Zitat aus seinem Theaterstück, ,Arturo Ui‘ gewinnt wieder an Bedeutung. Wollen wir wieder dieselben Fehler machen, wollen wir wieder irgendwann leiden? Haben wir alle so wenig gelernt? Vergessen wir so schnell? Ist das wichtigste Ziel wirklich nur Eigennutz, Macht, und Wirtschaft? Mir geht es gut ... der Andere ist mir wurscht“, analysiert August Schmölzer.

Der Ton eines Alphorns klingt im Ohr noch lange weiter. Die Akustik am Salzsee, tief im Inneren eines Berges, ist noch einmal intensiver, hat etwas Archaisches an sich und erinnert an ganz, ganz vergangene Zeiten. Diese Faszination erfasste auch zwei Salzburger aus Werfen-

weng. Im Herbst 2012 haben die Zwei begonnen Alphornblasen zu lernen. Seit damals arbeiten sie stets an der Weiterentwicklung ihrer musikalischen Fähigkeiten und des Repertoires. Sie schlossen sich mit drei anderen zu den „Astberger Alphornbläsern“ zusammen. Zwei

davon werden in den Salzwelten Altaussee am 30. September 2016 auf der Bühne des Salzsees spielen. Das Alphorn kommt ursprünglich aus der Schweiz. Doch heute beherrschen dieses schwierig zu spielende Instrument auch Musikanten außerhalb der Ursprungslandes.

„Haben wir den ,Herrn Karl‘ in uns noch immer nicht durchschaut?“

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deutungsweise, was sich während der Kriegsjahre hier im Bergwerk abgespielt haben muss. Viele Besucher staunen, denn sie wissen nichts davon, dass hier die wertvollsten Gemälde und Skulpturen der Welt gelagert wurden. Diese waren bekanntlich für das geplante riesige Führer-Museum in Linz vorgesehen, das nie gebaut worden ist.

„Eine Rutschpartie in die Tiefe auf der traditionellen Bergmannsrutsche die man ein Leben lang nicht vergisst.“

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equem im Auto sitzend sind wir unterwegs von Altaussee hinauf zum Eingang des Salzbergwerks. Wir wollen jenes noch bestehende Stollen-Revier in Augenschein nehmen, wo die Nazis Europas größten geraubten Kunstschatz eingelagert hatten. Die heute ausgebaute Straße windet sich noch immer steil nach oben und wir bekommen eine ungefähre Vorstellung davon, welche Mühen der Transport in den letzten Kriegsmonaten gemacht haben muss. Als es nur noch unvorstellbares Chaos und Angst vor willkürlichen Erschießungen gab. Die für die Kunsttransporte abgestellten Bergmänner und Kriegsgefangene leisteten bei meterhohem Schnee Unmenschliches, um die kostbare Fracht von Altaussee auf und in den Berg zu bringen. Für uns heißt es jetzt einmal rein in die Schutzkleidung, bestehend aus weißer Hose und dazugehöriger Ja-

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cke. Nach einer launigen Einführung mit einem kurzen Film geht es im Gänsemarsch insgesamt rund 700 Meter hinein in den Berg. Bereits nach 350 Metern passieren wir die so genannte Salzgrenze. „Das Salzvorkommen in Altaussee gilt als die größte Salzlagerstätte Österreichs“, erfahren wir von unserem Führer. Bereits 1147 wurde der Salzabbau am Sandling-Massiv in einer Schenkungsurkunde Marktgraf Ottokars III. erstmals urkundlich erwähnt. Heute gehören die „Salzwelten“ mit Standorten in Hallein, Hallstatt und Altaussee zur Industriegruppe von Hannes Androsch. Und nach rund einer viertel Stunde stehen wir auch schon dort, wo ein Teil der ehemaligen „Schatzkammer“ war. Insgesamt gab es acht Depots. Noch heute sind die Originalregale – in einem Zustand, als wäre das Ganze erst gestern hier installiert worden. Eine Videoinstallation zeigt uns an-

Und warum gerade das Salzbergwerk ein ideales Versteck für das Nazi-Raubgut war: Die konstante Temperatur von acht Grad Celsius im Berg bei einer Luftfeuchtigkeit von 75 Prozent erwiesen sich als ideal für die Lagerung der Kunstwerke. „Diese natürliche Konservierung hat man durch Zufall entdeckt“, erläutert unser Führer, als wir in der Barbara-Kapelle des Bergwerks stehen. „Jedes Jahr werden hier Statuen und Kränze bei der Barbara-Feier deponiert, die auch Jahre später nichts von ihrer Frische verloren haben“, deutet er auf ein Kränzchen, das an der Wand hängt. Es geht weiter hinein in den Berg, wo gerade für die Kinder ein Höhepunkt der Führung wartet. Vergisst man sonst alles von Schulausflügen, was aber ein Leben lang im Kopf und in den Fotoalben bleibt, ist die Rutschpartie auf den traditionellen Bergmannsrutschen. Auch für so manchen Erwachsenen eine echte Gaudi. Aber klarerweise gibt es für die weniger „Mutigen“ auch die Möglichkeit, die Stufen hinunter zu gehen. Und dann wird es stimmungsvoll. Nämlich im Zuge einer Vorführung am riesigen unterirdischen Salzsee,

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Besuch in der ehemaligen Schatzkammer wo sich auch eine Seebühne befindet. Wieder zurück beim Eingang Diese wurde seinerzeit auf Initiative gibt’s den Schnapschuss für’s Fotodes gebürtigen Altausseers Klaus album vom Rutschen und eine KostMaria Brandauer ins Leben gerufen. probe Salz für daheim. Und es wurde dort jahrelang das „Spiel im Berg“ aufgeführt. Von Isabella Hasewend

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Wir danken unseren Kooperationspartnern Land Steiermark – Kultur, Europa und Außenbeziehungen - Landesrat Christian Buchmann, zuständig für Wirtschaft, Tourismus, Europa und Kultur, in seinem Statement betreffend die Förderung des Projektes: „Die steirische Kultur- und Kunstszene ist überaus vielseitig, engagiert und leistet Kulturarbeit von höchster Qualität. Es ist mir ein Anliegen, durch die gemeinsame Expertise mit dem Kulturkuratorium das hohe Niveau der kulturellen Produktion und Vermittlung bestmöglich zu unterstützen.“

Einer nachhal g guten Qualität des Lebens verpflichtet.

Industriellenvereinigung Steiermark - Die Industrie ist die stärkste Wirtschaftskraft, der größte Arbeitgeber und der wichtigste Innovationsmotor der Steiermark. Die Salzproduktion hat in der Steiermark eine jahrhundertelange Tradition und ist daher im steirischen Salzkammergut ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Salinen Austria Die Salzwelten Altaussee gehören zur Unternehmensgruppe „Salinen Austria AG“. Die Salzwelten haben Standorte in Hallstatt (Oberösterreich), Hallein (Salzburg) und Altaussee (Steiermark). Christof Industries Christof Industries mit Sitz in Graz ist der weltweit agierende Partner für die Entwicklung, Errichtung und Servicierung von Anlagen für die Industrie und Energiewirtschaft. Durch ein breit gefächertes Portfolio deckt die Unternehmensgruppe sämtliche Leistungen entlang des Lebenszyklus Ihrer Anlage ab – von der Projektentwicklung bis zum Upgrade. Steiermärkische Sparkasse Die Steiermärkische Sparkasse-Gruppe ist der größte Anbieter von Finanzdienstleistungen im Süden Österreichs. Rund 6.200 Mitarbeiter betreuen in rund 500 Standorten in der Steiermark und in Südosteuropa 2,4 Millionen Kunden. Ihr Marktanteil im steirischen Retailgeschäft beträgt ca. 25 Prozent. Sparkasse bedeutet eine wirtschaftlich erfolgreiche Idee, die durch einen gemeinnützigen Gründungsgedanken festgelegt ist.

Kommission für Provenienzforschung beim Bundeskanzleramt Die Kommission für Provenienzforschung wurde 1998 eingerichtet. Sie untersucht die österreichischen Bundesmuseen und Sammlungen nach Objekten, die heute in Folge einer NS-Entziehung im Eigentum des Bundes stehen.

Brauunion Österreich - Die Brauerei Gösser ist eine traditionsreiche Großbrauerei in Leoben. Die Bierbrauerei ist Teil der Brauunion Österreich AG. Als reines Naturprodukt ist Österreichs bestes Bier abhängig von einer intakten Umwelt. Tourismusverband Ausseerland-Salzkammergut Zum Tourismusverband gehören die Orte Altaussee, Bad Aussee, Bad Mitterndorf, Grundlsee, Pichl-Kainisch und Tauplitz. Ob 4-Sterne-Hotel oder Urlaub am Bauernhof im Ausseerland-Salzkammergut findet jeder das passende Quartier.

Österreichische Post AG Die Österreichische Post ist der landesweit führende Logistik- und Postdienstleister. Anlässlich der Veranstaltung in Altaussee gibt sie eine Sonderbriefmarke heraus. Präsentation: 12. Oktober 2016, Wien Schaffer Holz - Als Marktführer für Fensterlamellen in Mitteleuropa verarbeitet Schaffer Holz am steirischen Standort nur Starkholz allerbester Qualität. Weltweit ist das Unternehmen einer der größten Verarbeiter und Vermarkter der hochwertigen österreichischen Lärche.

„Wir leben Nachhaltigkeit“

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Fotos (v.l.): Venedig huldigt Catarina Cornaro (Hans Makart), Wien vom Belvedere aus gesehen (Bernardo Bellotto), Zigeunermadonna (Tizian), Die drei L

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WIRTSCHAFT

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Sparkasse Bad Aussee

150 Jahre im Dienste der Menschen renden Handel und reges Gewerbe bekannt. Das, sowie natürlich der Salzbergbau, verhalfen der Region zu einem gewissen Wohlstand.

15. Dezember 1888: Repräsentatives Sparkassengebäude am Chlumeckyplatz wird bezogen.

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en „gedanklichen Startschuss“ zur Gründung einer Sparkasse im Markt Aussee gab am 14.10.1854 der Apotheker Saherpökh mit seinen Mitstreitern Bürgermeister Josef Cilharz, Kaufmann Johann Stüger, Lederermeister Johann Walcher und Hotelier Karl Hackl durch einen entsprechenden Antrag im Gemeinderat. Es dauerte etwa zwei Jahre, bis alle Genehmigungen des „KK Ministeriums für Inneres“ und der „KK Stadthalterei Graz“ vorlagen. Draußen in der Welt war zu dieser Zeit manches nicht so erfreulich und friedlich. Bismarck führte damals erfolgreich den Krieg Preußens gegen die Österreichische Monarchie.

Der sogenannte „Hofkasten“ am Oberen Markt, ein Lagerhaus für Naturallöhne der Salinenarbeiter, konnte angekauft werden. Er musste dem bedeutenden Neubau der expandierenden Sparkasse weichen. Das neue Sparkassenhaus am Chlumeckyplatz war ein stolzes Gebäude und wurde am 15. Dezember 1888 bezogen.

Eine „neue Ära“ für die Sparkasse sowie für Kunden bricht im Jahre 1975 an. Der Zug der Zeit, und vor allem das Bedürfnis der Sparkasse, „den Kunden entgegenzukommen“, führte in den darauffolgenden Jahren dazu, dass in Altaussee, Bad Mitterndorf und in Grundlsee Filialen entstanden. Im Oktober 2002 erfolgte der Zusammenschluss mit der Steiermärkischen. Dieser garantiere langfristig die Sparkassenstandor-

Diese Verflechtung bot auch für die Stadt Bad Aussee neue Chancen für eine weitere positive Entwicklung. Mit dem Erlös des Verkaufs wurde die Gemeinde in die Lage versetzt, geplante Projekte und Investitionen im öffentlichen Wirtschafts- und Infrastrukturbereich zu realisieren bzw. zu fördern.

Was den Markt Aussee anbelangt, so war er schon lange bevor er amtlich am 17. Juli 1868 zum Kurort erklärt wurde, für funktionie-

Foto: Rastl

Am 2. Jänner 1867 hatte Bad Aussee aber seinen großen Tag: die Eröffnung der Sparkasse. Als Geschäftslokal diente ein von der Gemeinde im Rathaus zur Verfügung

gestellter Raum. Das Vertrauen der Bevölkerung in das neue Institut war so groß, dass bereits nach wenigen Jahren der Platz im Rathaus nicht mehr ausreichte und die Sparkasse ein neues Geschäftslokal suchte.

Die Weltwirtschaftskrise und die Kriegswirren in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts machten auch der Sparkasse schwer zu schaffen. Erst ab dem Jahr 1945 ging es wieder aufwärts. Im Laufe der Zeit stellte sich heraus, dass die Lage des Haupthauses „oben“ am Chlumeckyplatz nicht ideal war und es war die Aufgabe der Geschäftsleitung, im Zentrum von Bad Aussee ein geeignetes Geschäftslokal zu suchen. In der im Salinenbesitz stehenden „Tazer Burg“ fand die Sparkasse einen attraktiven Standort. Nach notwendigen Adaptierungsarbeiten wurden 1963 die neuen Geschäftsräume eröffnet.

te in der Region. Auslöser war, dass die Stadtgemeinde Bad Aussee entschieden hatte, sich als Haftungsträger für die Sparkasse Bad Aussee zurückzuziehen. Als es galt, die Sparkasse in der Steiermark zu halten, gab nicht nur das bessere Angebot sondern auch die Stärke und Größe der Steiermärkischen den Ausschlag. Rasch wurden seitens der Sparkasse Bad Aussee die gebotenen Vorzüge erkannt. Die Entscheidung, den weiteren Weg mit der Steiermärkischen zu gehen, fiel in allen Gremien eindeutig aus. Durch die partnerschaftliche Fusion mit der Steiermärkischen brach man gleichsam zu neuen Ufern auf. Dabei brauchten die Kunden auf Gewohntes nicht zu verzichten. An bestehenden Verträgen und Kontoverbindungen hat sich – abgesehen von der Kontonummer – nichts geändert. Die Belegschaft und damit die Ansprechpartner und Betreuer blieben die selben Personen.

Das Sparkassen-Gebäude in den 1920er-Jahren

a (Tizian), Die drei Lebensalter (Hans Baldung)

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Hauptgebäude in der Bahnhofstraße in Bad Aussee

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WIRTSCHAFT

Vom

SCHÖPFER

zum

WERTSCHÖPFER

Die Holzveredler v In 18 Ländern unterwegs. Göbel: aus 50 Mitarbeitern sind 300 geworden

Firmenchef Josef Göbel

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ir sind ja regional nicht so bekannt, machen wahrscheinlich 80 Prozent Export und haben nie die Chance gehabt, das in der Region so durchzuziehen“, freut sich Josef Göbel aus Fladnitz darüber, dass er beim Almwellness-Hotel Pierer in der Nachbarschaft auf der Teichalm seine Ideen und Vorstellungen von qualitätsvoller, handwerklicher Tischlerarbeit umsetzen hat können. „Es kommen auch viele Kunden aus dem Ausland und da ist es natürlich toll, wenn du zeigen kannst, was du direkt vor der Haustüre gemacht hast. Und es macht mich stolz, dass wir das tun haben dürfen.“

Tolle Visitenkarte Josef Göbel ist mit den beiden Pierers in die Schule gegangen, aber dann trennten sich die Wege. Er machte in Wien Innenarchitektur und die Pierers die Lehre in der Gas-

tronomie. Es war ein Zufall, der sie geschäftlich zusammen führte. Man saß gemeinsam in der Latschenhütte auf der Teichalm. Die Pierers erzählten ihm, dass sie bauen und zeigten ihm dann auch die Pläne, was er alles machen möchte und fragten Josef Göbel: „Was sagst du zu dem Plan?“ Und Josef Göbel ganz offen: „Ich habe nichts davon, aber aus meiner Sicht ist es ein Blödsinn, was ihr da macht.“ Die Pierers waren natürlich geschockt, aber zwei Tage später kam ein Anruf: „Du, Josef, so unrecht hast ja gar nicht. Komm‘ einmal rauf.“ Gemeint war auf die Teichalm. Und da sah Josef Göbel, dass die Toilettenanlagen schon fix und fertig waren, die Wände aufgestellt. Josef Göbel meinte dann: „Das passt nicht, da gehört die Bar her. Denn die Leute müssen ja an der Bar vorbei gehen.“ Die Folge: Die Pierers ließen alles wieder wegreißen und die Bar wurde dort hin gebaut, verbunden mit Mehrkos-

ten. Damals hat sich die Freundschaft intensiviert und die Pierers haben dann auch gesehen, dass die Überlegung von Josef Göbel richtig war und die Gäste das wirklich gut annahmen. „Der Gast spürt einfach“, so Holzveredler Göbel darauf angesprochen, „ob du’s ehrlich meinst, ehrliche Materialien verwendest oder ihn hinters Licht führen willst, indem du es billig machst und nur viel Geld von ihm verlangen willst.“

Früh nach Wien und Russland gegangen Es war im Jahr 1968, als Göbels Vater den Betrieb übernahm. Da hatte dieser mit ihm drei Beschäftigte. „Was der Vater aber sehr schnell erkannte, dass das österreichische Tischlerhandwerk international in der Champions League spielen kann. Es gibt nirgends so gut ausgebildete Leute wie es sie bei uns gibt.“ Er begann bereits Anfang der 1970er-Jah-

re, nach Wien zu fahren und dort Arbeiten zu übernehmen. „Ich denke, der Vater war einer der Ersten.“ Mitte der 1980er-Jahre wagte er dann auch den Schritt ins Ausland – im Schlepptau der österreichischen Baufirmen, die für ihre Projekte in Osteuropa heimische Handwerker suchten. Mitte der 1990er-Jahre kam es zur Krise. Unternehmen wie Maculan und andere mussten schwere Verluste hinnehmen und zogen sich aus Osteuropa zurück. Da standen dann plötzlich Österreicher ohne Arbeit da, die in Russland aber viel verdient hatten. Sie wollten nicht zurück, weil sie in Österreich am Monatsende nur einen Bruchteil davon verdient hatten. Sie ermunterten Göbels Vater, weiterhin dort zu bleiben. „Wir haben dann begonnen, dort eben direkt unseren Kundenkreis aufzubauen und haben das Glück gehabt, dass wir auch an die richtigen Kunden herangekommen sind.“ Und einer davon ist

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duzieren alles selbst. Egal wohin unsere Möbel geliefert werden, sie stammen immer aus den Werkstätten in Fladnitz an der Teichalm. Der Kunde bekommt daher die Qualität geliefert, die wir versprechen.“ Und das in allen 18 Ländern, wo Göbel arbeitet. Famile Göbel: alle arbeiten im Unternehmen mit

er von Fladnitz

Vorzeigeprojekt in der Nachbarschaft: das Almwellness-Hotel Pierer

der weltbekannte Roman Abramowitsch. Für ihn und dessen Umfeld macht Göbel viel. „Die Russen haben eine extrem hohe Meinung von der österreichischen Qualitätsarbeit und das schafft Vertrauen“, so Josef Göbel. „Unser Handwerk ist einer der besten Exportartikel, den wir haben, aber wir nutzen ihn einfach noch zu wenig. Der Stellenwert dort ist unwahrscheinlich hoch.“ Und das Risiko bei diesen Aufträgen? „Aufgrund der guten Arbeit zahlen die meisten Kunden zwischen 80 und 100 Prozent im Voraus, ohne Bankgarantie, ohne irgendetwas.“ Das machte Josef Göbel auch kürzlich der heimischen Finanz klar: „In Russland ist das so: Wenn du Vertrauen aufgebaut hast, dann zahlt dir der eben 500.000 Euro im Voraus. Du brauchst keine Bankgarantie, nichts, darfst ihn aber nicht enttäuschen.“ Bei den Projekten in Russland – bis hin zum schlüsselfertigen Haus – hat die Firma Göbel noch nie Geld verloren. „Viele Kunden haben auch private Kunstsammlungen und da suchen wir sogar die richtigen Bilder für den jeweiligen Raum aus.“

Der Krieg um die Krim und die EU-Sanktionen gegen Russland bringen naturgemäß viele Probleme. Zumal Putin noch die Devise ausgab, die Russen sollten sich eben nach China hin orientieren, wenn die Europäer sie nicht akzeptierten. Doch zum Glück funktioniert das nicht. „Denn die Russen fühlen sich als Europäer“, so Josef Göbel. „Die sind eben wie wir Österreicher. – mit einer Einstellung, die da heißt: Fangen wir einmal an und schauen wir, was sich daraus entwickelt. Bei den Deutschen zum Beispiel, da gibt’s hingegen nur Schwarz und Weiß.“

dem Hotelbetrieb der Pierers auf der Teichalm. „Man sieht, wenn man zusammenhält in der Familie, was möglich ist.“ Aber er kenne auch Beispiele aus anderen Familienunternehmen, wo es genau gegenteilig läuft. „Wenn man streitet, geht’s nämlich ganz schnell nach unten.“ Bei seinem Einstieg hatte die Firma 55 Beschäftigte und jetzt sind es 300. Und er klopft auf Holz und sagt: „Seit der Finanzkrise 2007 haben wir jedes Jahr ein besseres Ergebnis gehabt und es sieht auch heuer wieder ganz gut aus.“ 40 Millionen Euro Umsatz erwirtschafteten die Holzveredler aus Fladnitz im letzten Jahr.

Im Ausland flexibel sein Ein Grundsatz wird eisern eingehalten, nicht zuletzt auf der häufigen Währungsschwankungen in NichtEU-Ländern: „Wir haben im Ausland nie große Strukturen aufgebaut. Es gibt ein gemietetes Büro, wir können unsere Laptops nehmen und uns daher schnell zurückziehen.“ Nicht wenigen Mitbewerbern, die große Strukturen aufgebaut haben, mit viel Personal, wurde das zum Verhängnis. Göbels rasches Reagieren braucht aber eine Voraussetzung: „Wir pro-

Zu Zeiten seines Vaters waren die Monteure noch zwei Wochen in Wien, dann in Graz, in Salzburg. Heute sehen die Montagelisten völlig anders aus. „Wir sind gleichzeitig in vielen Ländern bei unseren Kunden im Einsatz. Da ist der eine zwei Wochen in Nizza oder eine Woche in Istanbul, dann wieder in Barcelona oder in Moskau. Wir haben früher nie daran zu denken gewagt, dass das einmal so laufen wird. Die Monteure haben nie geglaubt, dass sie so ein Leben führen werden, aber sie genießen das. Du brauchst aber natürlich die richtigen Leute dazu, denn wenn dir irgendwo in Sibirien, 8.000 Kilometer weit weg, etwas fehlt, dann musst du schauen, wie du dazu kommst. Du bist auf dich allein gestellt. Und da kann es schon passieren, dass du beispielsweise eine fehlende Leiste dir aus einer unserer Verpackungskisten heraus schneidest und sie fachgemäß veredelst.“

Ein echter Familienbetrieb Aber Josef Göbel ist natürlich nicht blauäugig: Sein Unternehmen geht vorsichtig vor. Er selbst übernahm den Betrieb im Jahre 1991. Fünfzehn Jahre führte er ihn gemeinsam mit dem Vater, der sich langsam zurückgezogen hat. Seit 2005 ist er allein dafür verantwortlich. „Wir sind ein reiner Familienbetrieb – es arbeitet meine Frau mit, meine Mutter, meine zwei Schwestern“, vergleicht Josef Göbel sein Unternehmen mit

Privates Domizil eines russischen Kunden

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GESUNDHEIT SPOTS

Eine spanende Zeit

Marathon hat Saison „Das Gesunde daran ist das Training“

Die Zeit nach der Lebensmitte

Foto: stock.xchng

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Oma, du musst das wissen. Stimmt das – ab 30 wird‘s schleißig?

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ücher zum Thema Älterwerden schießen zur Zeit wie die Schwammerl aus dem Boden. Titel wie „Wo ist denn meine Brille?“ „Wir wilden weisen Frauen“ „Die hohe Kunst des Älterwerdens“ „Männer altern anders“ oder „Wechseljahre – Wandlungsjahre“ überwuchern die Ladentische. Das Thema ist einfach IN. Immer mehr Menschen beschäftigen sich damit: Was kommt nach der Lebensmitte? Wie will ich mein Leben gestalten nach Pensionsantritt, Kinder-in-die-Welt-verabschieden, nach den vielen Jahren des unermüdlichen Arbeitens, für andere da-Seins, sich um andere kümmern. Man hört von Midlife-Crisis, Pensionsschock und Leeres-Nest-Syndrom. Scheidungen müssen bewältigt, ein Umgang mit den körperlichen Veränderungen gefunden werden. Viele neue Herausforderungen warten da auf uns nach der Lebensmitte. Es ist eine Zeit der Neu- der Umorientierung, alte Träume werden wieder hervorgeholt, wollen entstaubt, angegangen oder überarbeitet werden. Die Zeit ist überschaubar geworden und damit kostbar. Und es tut sich unglaublich viel. Im Innen wie im Außen. Es ist eine Zeit der Entwicklung, der Rei-

fung. Der Wunsch nach Quantität und Expansion wird abgelöst durch die Suche nach Qualität, eine verstärkte Konzentration auf das Wesentliche. Natürlich können auch in diesen Jahren Aufgaben unterschiedlich bewältigt, Reifungsprozesse unterschiedlich empfunden, durchlebt werden. Es ist auf jeden Fall eine spannende Zeit, die Zeit nach der Lebensmitte, die Zeit, die wir so landläufig mit Älterwerden bezeichnen. Und immer mehr Menschen möchten sich auch bewusst damit auseinandersetzen. Auch die Journalistin Silvia Aeschbach hat sich in ihrem Buch „Älterwerden für Anfängerinnen“ mit dem eigenen Älterwerden auseinandergesetzt und auch 14 Frauen im Alter zwischen 43 und 73 interviewt. Die Geschichten erzählen davon, wie schwer es manchmal sein kann, unliebsame Veränderungen an sich selbst zu akzeptieren – etwa wenn eine Frau sich stark am Aussehen orientiert, an gängigen Schönheitsidealen, an Modetrends. Aber sie erzählen auch von unerwarteten Höhenflügen, interessanten Wendungen im Leben und neuen Herausforderungen ... Von Karin Klug

er in wenigen Wochen in Graz über die Bühne gehende Marathon ist für mich die Premiere. Bereits ein „alter Hase“ in Sachen Marathon aber ist der Steirer Bernd Milenkovis, Leiter der Adlerapotheke in Graz. Er läuft jedes Jahr einen Marathon. „Übertreiben tue ich da aber nichts. Denn das Gesunde am Marathonlaufen ist ja das Training. Damit tust du dem Körper was Gutes. Ich melde mich meistens im Frühjahr für einen Marathon im Herbst an. Das gibt einen leichten Druck und ausreichend Zeit für‘s Training.“ Und wie läuft sein Training ab? „Mein normales Pensum in der Woche ist ein Marathon – aufgeteilt eben auf die verschiedenen Tage. Ich mache jeden Tag 6 km und am Wochenende oft mehr. Aber mehr 35 km in einem laufe ich beim Training nicht.“ Der Mediziner läuft natürlich immer mit Pulsuhr. „Ich versuche, im Fettverbrennungsbereich zu laufen und mache alle vier bis sechs Wochen einen Vitalcheck.“ Genauso wichtig wie das Training selbst ist aber auch die Regenerationsphase danach – mit dehnen, strechen, Gymnastik. „Wenn ich vier Stunden trainiere, dann muss ich zwei Stunden regenerieren.“ Diese Dinge gewöhnt man sich einfach an, heißt es im Spitzensport. „Das ist dann wie Zähneputzen, man denkt gar nicht mehr darüber nach, was man machen soll.“ Außerdem auch wesentlich für Milenkovics: „Ich laufe nicht nach den Kilometern, sondern immer nach einer bestimmten Zeit, sage mir zum Beispiel, heute laufe ich 1 Stunde, 15 Minuten. So kann ich es mir einteilen. Wenn es mir gutgeht, laufe ich schneller und wenn es mir nicht so gut geht, eben langsamer. Wenn ich mir Kilometer vorgeben würde, dann wäre das Stress.“

Erschüttert über Nigeria

Foto: Marcus Bachmann/MSF

Ärzte ohne Grenzen Im Juli konnten Teams von Ärzte ohne Grenzen erstmals die Städte, Dörfer und Vertriebenenlager in den am schwersten betroffenen Gebieten in Nordnigeria erreichen. Was sie dort sahen, hat sogar erfahrene Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erschüttert. Sie trafen auf verzweifelte Familien, die unter unmenschlichen Bedingungen leben und seit Monaten von jeder Hilfe abgeschnitten sind. Mehr als 500.000

Menschen brauchen umgehend Wasser, Nahrung, medizinische Hilfe und Notunterkünfte. Besonders besorgt ist man angesichts der hohen Mangelernährungsraten: 15 Prozent aller Kinder, die von Ärzte ohne Grenzen untersucht wurden, waren akut mangelernährt und damit in Lebensgefahr. Hier gibt es eine Übersicht über die Hilfe: www.msf.at/nigeria

Beim Marathon selbst ist für Milenkovics eines vorrangig: „Ich möchte ins Ziel kommen und es auch noch genießen können, dieses nicht auf allen Vieren erreichen.“ Er läuft nicht, um eine besonders schnelle Zeit zu erreichen, sondern um durchzukommen. „Völlig egal, ob ich jetzt 4:00 oder 4:20 Stunden brauche. Wichtig ist, dass ich mich im Ziel freuen kann und noch immer fit bin.“ So erinnert er sich beispielsweise an seinen Marathon in New York. „Da wollten wir danach mit dem Taxi zum Hotel fahren, haben aber keines bekommen. Also sind wir die acht Kilometer zum Hotel halt noch marschiert.“ Heuer läuft Milenkovics den Marathon in Venedig. „Dort gibt es eine besonders tolle Kulisse, auch mit dem Schlusspunkt am Markusplatz.“ Wir werden berichten, wie es ihm dort ergangen ist – und auch darüber, ob ich meinen ersten in Graz wiklich geschafft habe ... Von Isabella Hasewend

Schuljause Mit leerem Magen lernt man nicht gerne. Der drohende Leistungsabfall am Vormittag kann durch eine richtige Pausenverpflegung abgewehrt werden. Die Zusammensetzung orientiert sich auch hier an den Frühstücksempfehlungen: Vollkorngebäck und naturbelassene Milchprodukte sind ideal. Weiters sorgen Karotten, Kirschtomaten, Kohlrabistifte, Gurkenscheiben für eine nährstoffreiche Mahlzeit, bei einem langen Schultag auch Obst und Nüsse. Quelle: Jasmin Klampfl, Diätologin, Magazin „Xund“

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Nikotin ist nicht das Gift

Noch mehr Schockbilder sollen seit Mitte Mai auf Zigarettenpackungen die Lust auf die Zigarette nehmen. Auf den Packungen ist nun auch die Nummer des „Rauchfrei-Telefons“ angeführt. Zur Wirkung dieser neuen Optik sagt Andrea Hirschenberger, Generaldirektorin der steirischen Gebietskrankenkasse: „Diese Kombination erregt offensichtlich viel Aufmerksamkeit, die Zahl der Anrufe hat sich mehr als verzehnfacht. Erfreuli-

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cherweise wird speziell das Informationsbedürfnis von jungen Menschen geweckt, was für die Tabakprävention ungemein wichtig ist.“ Über die Berechtigung eines Rauchverbots in der Gastronomie gibt es seit Jahren eine heftige Diskussion. Nach jahrelangem Tauziehen, Ankündigungen, Drohungen kommt nun tatsächlich ab Mai 2018 ein Rauchverbot in der Gastronomie. Logisch, dass die erste Frage an die Entscheidungsträger die ist, was sie sich überhaupt von dieser Maßnahme erwarten oder erhoffen. „Das ist ein längst überfälliger Puzzlestein, der mit Sicherheit einen nachhaltigen Effekt auf das Rauchverhalten haben wird. Andere Staaten zeigen, dass die rauchfreie Gastronomie für viele einen entscheidenden Impuls darstellt, mit dem Rauchen aufzuhören.“ Weiters plädiert Andrea Hirschenberger dafür, das Alterslimit für den Erwerb von Zigaretten von 16 auf 18 Jahre zu erhöhen, um den Zugang zu Tabakwaren zu erschweren.

ie Begleitstoffe beim Rauchen sind die Krebserreger, nicht das Nikotin ist das Gift“, Prof. Wolfgang Domej, versucht Lungenfacharzt Prof. Wolfgang Domej (LKH Univ. Klinikum Graz) ein häufiges Missverständnis aufzuklären. „Der Nikotingenuss erhöht aber das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, wie Herzinfarkt, Hirnschlag, Raucherbein und andere Krankheitsbilder.“ Österreichs Jugendliche stehen bei den Krebserkrankungen durch Rauchen an der Spitze in Europa. Jedes Jahr bleiben weltweit mehr als fünf Millionen Raucher infolge ihres Lasters auf der Strecke. Zählt man die Passivraucher dazu, so das „Wirtschaftsblatt“, geht alle sechs Sekunden

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ein Menschenleben in Rauch auf. Nur logisch, dass die Anbieter von Lebensversicherungen von Rauchern weit höhere Prämien verlangen. Wie stehen die Chancen auf Heilung bei Lungenkrebs? Prof. Wolfgang Domej: „Das, was in der Lunge geschädigt und kaputt ist – und dessen sollte man sich immer bewusst sein –, bleibt kaputt. Etwa 20 Prozent aller Patienten mit Lungenkrebs sind kurabel. Und eine Heilung ist nur durch Operation möglich. Der Rest kann eigentlich nur mit Chemotherapie, Strahlentherapie und anderen symptomatischen Methoden behandelt werden. Das heißt, es gibt also keine Heilung mehr. Es wird lediglich die Lebensqualität und die Lebenserwartung verbessert, obwohl die Therapien immer besser wirken.“

Das, was in der Lunge geschädigt und kaputt ist – und dessen sollte man sich immer bewusst sein –, bleibt kaputt.

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ahre hindurch versuchen Gesundheitspolitiker und Marketingstrategen, durch schockierende Andrea Hirschenberger, Slogans und Steirische GKK Bilder auf Zigarettenpackungen die Menschen vom Rauchen abzuhalten. Über den „Erfolg“ dieser drastischen Schaubilder gibt es widersprüchliche Aussagen. Auch das „Rauchfrei-Telefon“ soll helfen, den Zigarettenkonsum zu verringern.

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AUTO & MOTOR

News

Foto: HyCentA

Weltpremiere in Paris feiert SsangYong mit dem LIV2. Das Konzeptfahrzeug ist eine Weiterentwicklung des LIV-1 Concept. Den Vortrieb übernimmt wahlweise ein neu entwickelter 2.0-Liter-GDi-Turbobenziner oder ein 2.2-Liter-Dieselmotor, der kraftvolle Performance mit hoher Effizienz verbindet. Beide Triebwerke erfüllen die Abgasnorm Euro 6.

Seit 11 Jahren wird an der TU Graz (HyCentA) an umweltfreundlicher und schadstofffreier Wasserstofftechnologie geforscht ...

... wie die Sonne, praktisch unbegrenzt verfügbar

Die Reichweite ist‘s, die noch fehlt E-Antrieb und Brennstoffzelle sind Hoffnungsträger. Aber es heißt: bitte warten!

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eit vielen Jahren werden die beiden alternativen Antriebe herbeigeredet: Elektroauto und Auto mit Brennstoffzelle. Das E-Auto kommt langsam in die Gänge, noch langsamer die Brennstoffzelle. Letztere ist bereits alltagstauglich, wie beim 37. Internationalen Wiener Motorensymposium dargestellt. Das große Problem sind jedoch die Kosten: Viel zu teuer, noch kein vernünftiger Preis für ein solches System. Und doch sind z.B. die BMW-Forscher überzeugt, dass die Wasserstoff-Brennstoff-Technologie das „Schlüsselelement in der Energiewende“ sein wird.

Intensiv wird in Graz an alternativen Antriebssystemen geforscht, so auch bei Magna Steyr Engineering. Dort will man die Vorteile unterschiedlicher Technologien nutzen, um deren Nachteile auszugleichen. Das Ergebnis ist der FC REX – ein Wasserstoff-Strom-Auto, mit Batterie, elektrischem Antrieb und einer schadstofffreien Wasserstoff-Brennstoffzelle als Range Extender. Herkömmliche Range Extender werden ja von kleinen Verbrennungsmotoren betrieben, die nicht völlig emissionsfrei arbeiten. 350 Kilometer soll die kombinierte Reichweite betragen,

berichtet Helfried Müller, Leiter der alternativen Antriebssysteme in der Entwicklung bei Magna Steyr. Und noch einmal Graz: Einen ähnlichen Ansatz wie Magna verfolgt AVL List (8.000 Mitarbeiter weltweit) bei der Reichweitenverlängerung von Batterie-Elektrik-Fahrzeugen. Bei AVL setzt man jedoch auf Brennstoffzellen, die praktische mit allen konventionellen Kraftstoffen, wie beispielsweise Diesel, Benzin, Methanol oder Ethanol über eine so genannte „Reformierung“ betrieben werden können. Sie werden salopp als „Allesfresser“ bezeichnet.

Auszeichnung für Robinson: Bei der jährlich stattfindenden Zufriedenheitsumfrage des Automagazins „Alles Auto“ wurde der Mazda- und Kia-Spezialist von den Lesern zu den besten Autowerkstätten Österreichs gewählt. Seit über 15 Jahren gibt es diese Wahl und jedes Mal wurde das seit 1908 bestehende Traditionsunternehmen zu den besten des Landes gekürt. Robinson ist überhaupt der einzige Grazer Automobilbetrieb, der in diesem Jahr diese Auszeichnung durch Kunden erlangen konnte.

Mehr Gebrauchte verkauft Im August 2016 wurden laut Statistik Austria insgesamt 89.615 gebrauchte Kraftfahrzeuge (Kfz) zum Verkehr zugelassen, um 9,8% mehr als im August 2015 und um 4,4% weniger als im Vormonat Juli. Die Zahl der Gebrauchtzulassungen von Personenkraftwagen (Pkw) war mit 70.973 Stück um 10,3% höher als im selben Monat des Vorjahrs. Dabei wurden sowohl mehr Pkw mit Dieselantrieb (Anteil: 58,9%; +11,5%) als auch mit Benzinantrieb (inkl. Flex-Fuel; Anteil: 40,4%; +8,0%) zugelassen. Neuer Opel Karl Rocks: Er präsentiert sich wie ein Großer: höher gelegte, robuste Karosserie für den Großstadtdschungel. Aber er hat auch viele Sicherheits- und Komfortmerkmale: geschwindigkeitsabhängige Servolenkung, Parkpilot oder Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer.

erreicht und wenn man mir vor fünf Jahren gesagt hätte, dass ich heute in der MotoGP fahre, hätte ich es nicht geglaubt.“

Siegte in Spielberg: Andrea Iannone

„... will einmal Weltmeister werden“

Klipp sprach mit dem Kolumbianer Yonny Hernandez in Spielberg darüber. Valentino! Rossi!“, jubeln die Fans der 37-jährigen MotoGP-Legende zu, als er sich in Spielberg für den Start bereit macht. Rund 215.000 Besucher haben die Rückkehr des MotoGP nach Österreich zu einem unvergleichlichen Spektakel gemacht und damit die Formel-1-Stars, die wenige Wochen zuvor dort Gas gaben, in den Hintergrund gedrängt. Schon jetzt sichern sich die Fans Tickets für den MotoGP vom 11. bis 13. August 2017.

Gewonnen – und damit holte er sich seinen ersten Sieg – hat in Spielberg bekanntlich Andrea Iannone auf der italienischen Ducati. Auf Platz 17 landete ein gewisser Yonny Hernandez. Niemand, außer seine Fans und Insider, registrierten das. Isabella Hasewend wollte vom gebürtigen Kolumbianer wissen, wie es ihm damit geht. „Ich glaube, wir können es schaffen, dass sich mein großer Traum vom MotoGP-Weltmeister erfüllt. Ich habe jetzt schon so viel

Der 28-Jährige kommt aus Medellin in Kolumbien, einem Land ohne „Motorrad-Kultur“ und Rennstrecken. Als MotoCross-Meister ging er 2008 nach Spanien. Bereits im Jahr 2010 gelang ihm dann der Sprung in die Moto2-Klasse der MotoGP. „Dort bin ich schon mehrfach in die Punkteränge gefahren und habe zwei Top-Ten-Platzierungen geschafft“, blickt Yonny Hernandez zurück. Seit 2012 fährt er in der Königsklasse mit Rossi und Co. Rad an Rad. „Und ich lerne von Rennen zu Rennen dazu, bin wirklich glücklich, hier fahren zu können.“ Noch dazu, wo er der erste Kolumbianer und Südamerikaner ist. „Das gibt mir die Kraft, besser zu werden, aber auch Rückschläge zu verdauen.“ In Tschechien und Großbritannien fuhr er unter die ersten 15 und es gab damit WM-Punkte. In San Marino dann wieder ein kleiner Rückschlag. Dort kam er mit seinem Motorrad nicht wirklich zurecht und musste sich mit dem 16. Platz begnügen.

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FREIZEIT

Ideal nicht nur für Familien Urlauben am Meer im Aminess Park in Mareda

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ugegeben, groß sind sie nicht. Aber zwei „Badezimmer“ jeweils mit Dusche und WC einzubauen, zu planen, neben zwei Schlafzimmern und einem großen Wohn- und Essraum auf 32 Quadratmetern – da gehört schon ordentlich nachgedacht. Bei den leistbaren „Mobile Homes“ von Aminess in Novigrad in Istrien ist das erfolgt. Man habe vorher die Bedürfnisse der Urlauber analysiert, lassen die Aminess-Verantwortlichen KLIPP wissen. Jeder kennt das Problem. Badezimmer und WC sind die „Engstelle“, der Flaschenhals im familiären Alltag. Besonders morgens, wenn sich die Verdauung meldet. Die Architekten des Wohnparks in Mareda haben dieses Problem geschickt gelöst und damit ein großes Plus für die Wohlfühlskala geschaffen. Das war die erste positive Überraschung, als wir unser Domizil bezogen haben. Der Nachwuchs war zufrieden, sagte nur: „Cool.“ Vorher fragt man sich: Und das alles auf 32 Quadratmeter, wie soll es da genug Platz geben? Ja, es funktioniert. Natürlich ist es keine Luxusvilla, aber es passt für 14 Tage und auch für länger. Schon die Lage ist angenehm, inmitten von Bäumen. Es ist schattig. Die Sonne bleibt damit fast weg. Alle Fenster sind mit feinmaschigem Fliegengitter gegen Stechmücken

versehen. Klimaanlage, W-LAN, Fernseher und eine komplett eingerichtete Küche sind Merkmale für den 4-Sterne-Standard. Dazu kommt ein Concierge (Betreuer) – bei uns war es Goran –, der für alle Wehwehchen erreichbar ist. Er hilft und bucht auch Ausflüge. Unsere Nachbarn zog es nach Pula und Venedig. Und wer einmal zum Frühstück machen keine Lust hat, der kann sich eines ins Haus liefern lassen – natürlich mit frischem Gebäck aus der campeigenen, kleinen Bäckerei. Der Aminess Park Mareda liegt drei Kilometer nördlich von Novigrad, früher gab es dort nur die Camper. Der Mobile-Home-Bereich ist durch einen unauffälligen Zaun und Schranken vom Camping- und Wohnmobil-Bereich getrennt. Daher gibt es kein Drängen um Parkplätze, jeder hat seinen eigenen. Zentral gelegen gibt es auch eine Poolanlage, wenn man mit den Kindern einmal nicht an den Strand will. Dieser liegt in einer kleinen Bucht und ist logischerweise stark besetzt. Es gibt dort aber auch einen Meerwasserpool. Es ist alles da, was man benötigt: einen Markt, eine Bäckerei, ein Restaurant, einen Mini-Club für die Kinder, eine Bar und nahe Ausflugsziele, wie den Fischerort Novigrad – leicht erreichbar mit Bummelzug oder Fahrrad.

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FREIZEIT Was besonders angenehm wirkt: Die Fassade an den Ferienhäusern im Mediterranean Village besteht aus echten Steinen. Obwohl die Abstände zwischen den einzelnen Urlaubsdomizilen nicht groß sind, ist es ruhig, stört der eine den anderen nicht, achten Security-Leute auch unauffällig darauf, dass keine „ungebetenen Gäste“ auftauchen. Alle drei Tage gibt es frische Handtücher und einmal in der Woche wird die Bettwäsche gewechselt.

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Der malerische kleine Hafen von Novigrad

Neu ist das Mirami Family Village. Dieses einzigartige Konzept eines Dorfes, das komplett an die Bedürfnisse von Kindern angepasst ist, bietet all das, was man von einem Urlaub erwartet: Meer, Pool, Spielplätze der neuen Generation, ganztägige Unterhaltung und Animation. Dank lehrreicher Gegenstände können Kinder außer Urlaubserinnerungen auch neues, spielerisch erlerntes Wissen mit nach Hause nehmen. Nur 7 km entfernt liegt der Wasserpark Istralandia. Ein echtes Erlebnis nicht nur für die Kinder, mit vielen Attraktionen, fröhlichen Menschen, die stolz sind, weil sie sich zum Beispiel gerade den „Free Fall“, eine 24 Meter hohe Rutsche, runter trauten. PS: Auch Lucky war willkommen, fühlte sich wohl, weil Haustiere erlaubt sind.

Fußgängerzone in Novigrad

DER STEIRISCHE SCHARFMACHER Genussherbst in der Parktherme Bad Radkersburg Bereits 1.500 vor Christus wurde Kren im alten Ägypten angebaut. Schon damals wussten die Pharaonen um die medizinischen Qualitäten des Krens. Heute wird der – seit dem Mittelalter als „Scharfmacher“ bekannte – Steirische Kren g.g.A. im Steirischen Vulkanland bis nach Bad Radkersburg angebaut. Regional, hochwertig und echt steirisch starten die Region und die Parktherme Bad Radkersburg – ausgezeichnet als Österreichs Therme des Jahres 2016 – mit dem Steirischen Kren g.g.A. in den Genussherbst. Nicht nur Leckerbissen rund um den Steirischen „Scharfmacher“, sondern auch die besondere sprudelnde Thermalquelle sowie prickelnde Aufgüsse laden im Herbst zum Genießen ein.

Nach Herzenslust entspannen Wenn die Murauen sich in ihr prächtig buntes Kleid hüllen, die Weinberge im spätsommerlichen Herbstlicht erstrahlen und prall gefüllte Erntekörbe Weingärten und Felder zieren, ist man angekommen im herrlichen

Herbst von Bad Radkersburg. Das besondere Thermalwasser der Parktherme tut mit seinen 34-36°C zu dieser Zeit besonders gut. Die entspannende und regenerative Wirkung ist wissenschaftlich nachgewiesen! Schon ein Thermalbad von 20 Minuten senkt nachweislich den Stresslevel und wirkt gesundheitsfördernd auf Körper und Geist, bestätigte die Thermalwasserstudie des Thermenlandes Steiermark.

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Genussvoll entspannen bei einem Traubenkernöl-Aufguss in der Weinkeller Sauna im Saunadorf der Parktherme.

Sehen – Schmecken – Genießen: Jeder Gast der Parktherme Bad Radkersburg erhält im Genussherbst einen „SCHARFEN GENUSSBON“, mit dem er 3 Euro bei 20 regionalen Direktvermarktern, Hofläden und Weinbauern ab einem Einkauf von 20 Euro spart. Alle Infos zum Bon finden Sie auch in der neuen Genussfibel „Steirischer Scharfmacher“, gratis erhältlich in der Parktherme und in der Gästeinfo Bad Radkersburg. Infos: 03476/2677-0, www.parktherme.at September 2016

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Foto: Kaserer

Freizeit

TIPPS

Alpines Refugium im Kaiserwinkl Die Natur zum Vorbild genommen hat sich das 4-Sterne-S-Hotel Alpina im Tiroler Kaiserwinkl. Bietet die Natur doch alles, was der Mensch braucht, um Körper, Geist und Seele in Balance zu halten. Das familiär geführte Haus zwischen Kitzbühel und der Grenze zu Deutschland ist ein „Geheimtipp“ für exklusive Wellnesstage und braucht einen Vergleich mit den ganz Großen der Branche nicht zu scheuen. Von einem Massageangebot bis hin zu Ayurveda, von Treatments zum Entschlacken und Straffen bis hin zu Behandlungen bei Beschwerden des Bewegungsapparats, von wohltuenden Anwendungen für werdende Mütter bis zu luxuriöser Beauty, Programmen für Paare und Männer reicht das vielseitige Spa-Angebot im „Alpinen Refugium“ der Familie Gruber. www.hotel-alpina.at

Kuscheln im Vogelnest Vorne ist Bunt und hinten ist Gletscher. Das ist, so aufs Kürzeste gebracht, die Charakteristik des Tiroler Pitztals. Genau in der Mitte zwischen diesen im Herbst besonders markanten farblichen Gegensätzen und hoch über dem Tal liegt der Jerzner Hof. Für intime Kuscheltage und der Höhenlage angemessen wählt man hier die Junior Suite „Vogelnest“. Vierte Etage, Westlage mit Traumblick, Mobilar aus heimischer Zirbe, dazu ein Kamin, der zwar nicht zu befeuern ist, aber viel optische Wärme verbreitet. Spa-Effekt in der Suite gibt es hier nicht, aber das ist im Jerzner Hof kein Nachteil. Man begibt sich ins Saiwalo-Spa, das mit seiner modernen Architektur und dem kreativen Lichtdesign einfach nur Wow! ist. Herbstkuscheln ab 129,- Euro/Person/Nacht mit Halbpension. www.jerznerhof.at

Bauernherbst im Alpendorf Dachstein-West Herbst im Salzburger Lammertal zwischen Tennengebirge, Dachstein und Osterhorngruppe: Das verspricht einen „nach oben hin offenen“ Wanderurlaub – und einige urige Termine rings um das HeuART Fest im Tal. Das Alpendorf Dachstein West von Alps Residence ist für beides günstig gelegen. In einem der 90 bis 105 m² großen Châlets kommen locker zwei- bis zehnköpfige „Seilschaften“ unter, aber auch ebenso große Bauernherbst-Festgesellschaften und Familien. Und das im Herbst mit einem Gratistag ab sieben Nächten Aufenthalt. www.alps-residence.com

Eigenen Käse machen in Tessin Der Zauber des Südens erwartet den Gast in der Sonnenstube der Schweiz. Hier ist der Himmel blauer, das Leben leichter und die Kulinarik mit romantischen Grotti (Gasthäusern) und edlen Restaurants verknüpft. Zu den größten Schätzen des Tessins zählt ohne Zweifel seine einzigartige Küche, in der lokale Produkte eine wichtige Rolle spielen. So können Gäste etwa unter Anleitung eines professionellen Käseproduzenten aus der frischen Alpenmilch aus der Region des Sankt Gotthards ihren eigenen schmackhaften Käse herstellen. Eine ungewöhnliche und unterhaltsame Möglichkeit, in Gesellschaft ein ausgezeichnetes und typisches Tessiner Produkt und seine Entstehung näher kennen zu lernen. ww.cdga.ch

Tauern. Der Gipfelwellness-Bereich kombiniert die schöne Aussicht mit qualitativ hochwertiger Ausstattung, zum Beispiel in der finnischen Sauna oder im ganzjährig beheizten Infinity-Außenpool. Etwas Besonderes ist auch die eigene Sternwarte am Dach. Planeten und Kometen, der Mond und faszinierende „Deep-Sky-Objekte“ sind nachts im Visier, tagsüber Kärnten: Ganz oben wohnen Wer im Alpinhotel Pacheiner auf dem Gipfel der Kärntner Gerlit- werden die Sonne und die umliegenzen in 1.900 Meter Höhe übernachtet, hat über sich nur noch die den Berggipfel beobachtet. www.pacheiner.at Sterne und um sich ein grenzenloses Bergpanorama von den Nockbergen über die Karawanken und Julischen Alpen bis zu den Hohen Foto: Kärnten Werbung Gerdl

Energiegeladene Tage in Filzmoos Urige Gemütlichkeit, familiäre Herzlichkeit und eine außergewöhnliche Gastfreundschaft erwartet den Urlauber im Alpenhof im Salzburger Land. Für die Gäste des 4-Sterne Hotels gibt es ganz besondere Berg- und Wandererlebnisse: Mit Hilfe der E-Mobilität schafft es sicherlich jeder auf die nächste Alm. Hotelchef Michael Walchhofer hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt und bietet dem Trend der heutigen Zeit gemäß neben den E-Bikes nun auch die Segways sowie den BMW i3 an. „So erreichen auch weniger aktive Gäste unsere schönsten Hütten“, weiß der leidenschaftliche Berggeher. Definitiv ein neues und interessantes Urlaubserlebnis. Tel.: 06453/ 87 000 - www.alpenhof.com

Foto: Ticino Turismo

Foto: Martin Lugger

... bei uns und anderswo

Wilder Herbst am Wilden Berg So lautet das Motto, wenn sich der Berg in den schönsten Farben der Natur zeigt und die Brunftzeit ansteht. Dann wartet ein farbenprächtiges Naturschauspiel in der hochsteirischen Bergwelt. Von der Schulanfangsaktion über eine Vollmondwanderung bis hin zu den Wildwochen gibt es einiges zu erleben, zu probieren und zu genießen. Es stehen einige Aktionen und Veranstaltungen auf dem Programm, bei denen auch Gaumenfreuden nicht zu kurz kommen. So gibt es etwa die Jäger-Tage (30.9.-2.10.) und vom 8. bis 9. Oktober sind das Ennstal und die Südsteiermark zu Gast in der Hochsteiermark – mit Sturm und Maroni. www.derwildeberg.at

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Thermalbad mit hauseigener Quelle: einmal anders, „á la bella Italia“

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Ehepaar Ortner-Zwicklbauer: Wirtsleute wie man sie sich wünscht

Mal fein, mal rustikal Ortner‘s Lindenhof in Bad Füssing

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ls mein Sohn am Tret-Gokart saß und fahren durfte, war für ihn klar: „Mama, hier ist es super!“ Obwohl Ortner‘s Lindenhof nicht als Familienhotel ausgerichtet ist, wurde auch für ihn das Wochenende in Bad Füssing zum Erlebnis. Da machte es ihm nichts aus, dass die Mehrheit der Gäste zur 50-Plus-Generation zählte. Und als er dann noch die Traktoren-Sammlung des Seniorchefs entdeckte – Kinderherz, was willst du mehr? Die Wirtsleute im Lindenhof haben einige sympathische Spleens, würden Stadtleute sagen, die bei den Gästen gut ankommen: für König Ludwig, für Vespas und Traktoren, für Zirbelstuben und das Thermalbad mit der hofeigenen Quelle ist einem italienischen Strandbad nachempfunden. Aber gerade die machen den Lindenhof so sympathisch. Aus dem ehemaligen Bauernhof in Niederbayern wurden vier Häuser mit unterschiedlichen Stilen, sodass für jeden etwas dabei ist: Haus Wappen, Haus Therme, Bio-Haus Linde, Villa Sophia. Das angeschlossene Thera-

piezentrum von Michael Huber bietet professionelle Therapieanwendungen, aber auch ein umfassendes Beauty- und Wohlfühlprogramm. Und auch rund um den Lindenhof bieten die Wirtsleute das ganze Jahr so einiges: etwa das Porsche-Treffen, ein Golf Open, und als traditionelles Highlight das Hoffest, wo es bei bayerischen Schmankerln und Musik zwei Tage recht zünftig zugeht. Und weil ein Heilbad ja auch wirklich zum Heilen da sein soll: auf dem Grund der Ortners kommt das Wasser der stärksten Schwefelquelle Europas aus 960 Metern Tiefe ans Tageslicht. Dieses tut besonders den Knochen und Gelenken gut und die Muskeln kann man bei einer kräftigen niederbayerischen Massage lockern lassen.

Beim zweitägigen Hoffest geht‘s zünftig zu

Zwiebelsuppe, Kaiserschmarrn Nach 20 Minuten im Thermalwasser sollte man aber eine Pause einlegen, denn viel mehr ist nicht gut für den Kreislauf. Gut für den Kreislauf und für’s Wohlfühlen ist ohne Zweifel die Verpflegung. Ob es nun die Zwiebelsuppe ist, der Kaiserschmarrn´ oder eine Flasche Grauburgunder: es ist einfach stimmig, was der Wirt z‘Füssing alles anbietet. Früher stand dort einmal der Kuhstall. Dieser wurde 2013 abgerissen und macht nun im Stile eines Rottaler Bauernhauses Platz für die neue Gastronomie. An der Außenfassade wurde 300 Jahre altes Stadlholz verbaut. Das Erdgeschoß besteht aus kleineren und größeren Stuben, im Obergeschoß befinden sich das Gründerstüberl, die König-Ludwig-Stube und die Hirsch-Stube. Denn – eh klar – was ein echter „Baier“ ist, der hält viel auf Tradition. Von Martina Tosch

Alles echt „boarisch“ oder „bairisch“ ...

... bis ins Schlafzimmer

Der Wirt z‘Füssing: Außenfassade besteht aus 300 Jahre altem Stadlholz

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MEDIATHEK

Peter Hahne Finger weg von unserem Bargeld! Wie wir immer weiter entmündigt werden Quadriga Obdachlosenspende und Taschengeld künftig per Kreditkarte? Jeder Kauf registriert? Das Bargeld soll abgeschafft werden, damit Staat, Banken und Versandhandel jederzeit lückenlos nachprüfen können, wie wir unser Geld ausgeben. Geht’s noch? Der Stasi neue Kleider! Unseren Kindern soll das Paradies der Großen Ferien drastisch verkürzt werden, damit sie besser in den „workflow“ der Eltern passen. Steuerverdächtige werden im Internet an den Pranger gestellt. Und der Gender-Wahn zerstört nicht nur Menschen, auch unsere Sprache. Das ist nicht in Ordnung. Das ist unser Land, unsere Gesellschaft, das sind unsere Werte, die da vor die Hunde gehen. Peter Hahne fordert auf, Stellung zu beziehen. Gegen die täglichen Zumutungen, gegen Verdummung und Unmenschlichkeit … Michael Wallner Der Flug nach Marseille Luchterhand München im Winter 1918/1919. Der Krieg ist verloren, der bayerische König ist gestürzt, und Arbeiter- und Soldatenräte versuchen die Macht zu ergreifen, während konservative und deutschnationale Kräfte zur Gegenwehr ansetzen. Am Schwabinger Krankenhaus operiert die junge Ärztin Julie Landauer Tag und Nacht Kriegsverletzte und Invaliden, die von den Schlachtfeldern in die Heimat zurückgebracht wurden. Julie hat in ihrer Kindheit nie erfahren, was echte Zuneigung und Geborgenheit bedeuten. Deshalb vertraut sie der Liebe nicht und kann sich allenfalls auf flüchtige, gefühlsleere Affären einlassen. Bis sie dem liberalen Zeitungsredakteur Karl Kupfer begegnet, dessen unheilbar an Diabetes erkrankte Frau Nina sie behandelt …

KULTUR ZUM LESEN „ACHTZIG” ist die UNABHÄNGIGE Kulturzeitung, welche sich von anderen Medien durch Format und Inhalt unterscheidet. Eine Zeitung für interessierte und eigenständige Menschen.

Gerald Brettschuh

Keine Angst vor großen Würfen

„Ich konnte nicht mehr zurück“

Venedig entspannt genießen

Siegfried Nagl und die Kulturpolitik

Kurt Stallaert

Stefan Friesinger

Oper Graz: Die Griechische Passion

Paul Zoller

Elisabeth Freismuth

Bauer Hotel

Markus Schuster

Joel Kernasenko

AUSGABE 130 Februar 2016 Preis: 2 Euro www.achtzig.com

Tanita Tikaram: Old-fashioned music

www.achtzig.com

BUCHTIPPS Matthias Lohre Das Erbe der Kriegsenkel – Was das Schweigen der Eltern mit uns macht Gütersloher Verlagshaus Der Autor begibt sich auf die Suche nach seinen verstorbenen Eltern. Mit seiner persönlichen Geschichte zeigt er exemplarisch, mit welchen Nöten die Kinder der Kriegskinder bis heute kämpfen: Die nie verarbeiteten traumatischen Erlebnisse ihrer Eltern haben bei Kriegsenkeln zu mangelndem Selbstwertgefühl, extremen Schuldgefühlen und diffuser Angst geführt. Ihnen hat sich eine Katastrophe eingeprägt, die sie selbst nicht erlebt haben. Den etwa 40- bis 60-Jährigen eröffnet sich heute die letzte Chance, die Seelentrümmer ihrer Familien-Vergangenheit aufzuspüren. Matthias Lohre zeigt an seinem ermutigenden Beispiel, wie echte Versöhnung gelingen kann. Manfred Flieser Slow Food Styria – Guide 2016/17 Ein Kulinarischer Wegweiser zum bewussten Genuss in der Steiermark & Slowenischen Stajerska. Slow-Food-Styria-Gründer Manfred Flieser ist freier Journalist, Gastronomiekritiker, Konsulent und Herausgeber von kulinarischen Reiseführern. Seien kritischen Texte zum Konsumund Ernährungsverhalten der westlichen Wohlstandsgesellschaft und deren Umgang mit der Natur findet man in nationalen und internationalen Medien.

Helga Weiss Und doch ein ganzes Leben – Das Mädchen, das Auschwitz überlebte Bastei Lübbe Als Helga 1939 ihr Tagebuch beginnt, ist sie noch ein Kind. Der Einmarsch der Deutschen in Prag und die antisemitische Brutalität der Nationalsozialisten reißen sie aus ihrer heilen Welt: Ihr Vater darf nicht mehr arbeiten, die Schule ist ihr plötzlich verschlossen, sie darf die Wohnung nicht verlassen, Freunde und Verwandte verschwinden. Als schließlich auch Helgas Familie deportiert wird, erst nach Theresienstadt, später nach Auschwitz, spendet ihr das Tagebuch Trost und Kraft. Wie durch ein Wunder überleben Mutter und Tochter die Transporte, das Lager und die Todesmärsche der letzten Kriegstage – und mit ihnen dieses einzigartige Zeitzeugnis. Alexander Ohms Wetterprophet Natur – So nützt man Tiere und Pflanzen zur Wettervorhersage Ennsthaler Was hat es mit Schwalben, Ameisen, Silberdisteln und Bäumen als Wetteranzeiger auf sich? Im Reich der Tiere und Pflanzen finden sich unzählige Regeln, die für Prognosen genutzt werden können. Doch worauf kann man sich verlassen, was ist Humbug? In diesem Ratgeber zeigt der erfahrene Meteorologe Alexander Ohms anhand vieler Beispiele, mit welchen Sensoren Fauna und Flora das Wetter vorhersagen können. Darüber hinaus vermittelt er viel Wissenswertes über das Wetter und nimmt Langfristprognosen, Wetterfühligkeit und Indikatoren für den Klimawandel unter die Lupe.

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The Beatles: Eight Days a Week – The Touring Years

Günther W. Frank Kombucha – Das Teepilz-Getränk Ennsthaler Günther Franks Ratschläge basieren auf jahrelanger Beschäftigung mit dem Kombucha-Teepilz. Sie erfahren alles, was Sie über das Gesundheitselexier wissen müssen. Angefangen vom Kombuchapilz selbst und seinen Eigenheiten, über die verschiedenen Arten der Herstellung bis zur Anwendung des Teepilz-Getränks und wie man den Pilz haltbar macht.

Fotos: 2016 STUDIOCANAL GmbH.

Bettina Messner Senta gibt Gas – Erzählungen Keiper In ihrem zweiten Erzählband gibt Senta Bremstein, das Alter Ego von Bettina Messner, so richtig Gas. Und das hat nicht nur mit Geschwindigkeit zu tun, auch wenn manche Geschichten scheinbar nur 30 Sekunden dauern, sondern vielmehr mit durchaus provokantem Zündeln und mit Funkenschlägen. Dass dadurch schon einmal die Lunte brennt, ist nicht zu verhindern …

Dokumentation Regie: Ron Howard Darsteller: Paul McCartney, Ringo Starr, John Lennon, George Harrison Bis heute sind sie die Könige des Pop: Die vier Pilzköpfe Paul, John, George und Ringo eroberten in den Sechzigern von Liverpool aus die Welt. Der Dokumentarfilm begleitet die Band während ihrer Tour-Jahre, und damit von ihren Anfängen im Hamburger Star Club Anfang der Sechziger bis zu ihrem letzten Konzert im Candlestick Park in San Francisco 1966. Wie wurde aus den vier jungen Männern aus Liverpool, John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr, die erfolgreichste Band der Popgeschichte? Der Film beleuchtet wie diese vier ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten zusammen als Band funktionierten, ihre Entscheidungen trafen, Songs schrieben und dabei die außergewöhnliche Karriere der BEATLES starteten und die Welt im Sturm eroberten.

Fotos: 2016 Constantin Film Verleih GmbH

The Light between Oceans Claudia Rossbacher Steirernacht Gmeiner Familientragödie. Mitten in der Nacht werden die LKA-Ermittler Sandra Mohr und Sascha Bergmann ins oststeirische Pöllau gerufen. Ein Ehepaar und dessen elfjähriger Sohn wurden in ihrem Haus erschossen. Was zunächst nach erweitertem Suizid aussieht, entpuppt sich schon bald als rätselhafter Mordfall, in dem die einzige hinterbliebene 13-jährige Tochter zur wichtigen Tatzeugin wird. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht, den Täter zu fassen. Auch ihr Privatleben droht Sandra Mohr an ihre Grenzen zu bringen.

Drama Regie: Derek Cianfrance Darsteller: Michael Fassbender, Alicia Vikander, Rachel Weisz Eine abgelegene Insel im Westen Australiens, zu Beginn der 1920er Jahre. Eines Morgens entdecken der Leuchtturmwärter Tom Sherbourne und seine Frau ein angespültes Ruderboot, in dem die Leiche eines Mannes liegt – und ein neugeborenes Baby. Sie beschließen, das Kind zu sich zu nehmen und als ihr eigenes großzuziehen – und ahnen nicht, welch schreckliche Konsequenzen ihre Entscheidung haben wird. Denn wenige Jahre später treffen sie auf die leibliche Mutter des Kindes …

My First Lady

Corry Gass & The Wild Dogs Walk with me Im 4-jährigen Bestehen der Band ergaben sich wunderbare Arrangements, welche in zahlreichen Live-Auftritten großen Anklang beim Publikum fanden. Diese und weitere neue Kompositionen sind es wert professionell auf CD festgehalten zu werden. Zusätzlich zur üblichen Besetzung der Band sind zahlreiche befreundete MusikerInnen an der Produktion des Debütalbums beteiligt! Austropop-Größen wie Herwig Rüdisser, Ewald Pfleger und Erich Buchebner von Opus sind ebenso auf dieser CD vertreten, wie weniger bekannte und ebenso sensationelle MusikerInnen.

Fotos: PolyFilmVerleih

CD-TIPP

Drama/Romanze Regie: Richard Tanne Darsteller: Tika Sumpter, Parker Sawyers, Vanessa Bell Calloway Es ist ein sonniger Sonntagmorgen in Chicago im Jahr 1989, als sich der junge, selbstbewusste Jurist Barack Obama auf den Weg zu der attraktiven Anwältin, seiner ehrgeizigen Vorgesetzten, Michelle Robinson macht – für ihr erstes Date, wenn es nach ihm geht! Für Michelle ist es ein Treffen unter Kollegen und so lässt sie sich anfangs widerstrebend aber auch ein wenig amüsiert darauf ein, begleitet Barack nicht nur zu der verabredeten Gemeindeversammlung, sondern auch in eine Ausstellung. Und in den Park. Und zum Mittagessen ...

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