Steiermarkamazin KLIPP Dezember 2016

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Wahnsinn: 1.400 km nonstop im Sattel! Der Steirer Eduard Fuchs, 40, bei Extremrennen in Sibirien

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Foto: Walter Fischer

Inhalt

Seite 10: Grazer Extremsportler Edi Fuchs: 1.400 km nonstop im Sattel SPOTS

Seite 29: Im Bären-Paradies: Meister Petz in Kamtschatka liebt den Lachs

POLITIK/WIRTSCHAFT

FREIZEIT

12 Tag der Wahrheit

04 Begeistert in Graz Eckart Witzigmanns Palazzo

14 Grenzenlos erfolgreich

06 Eine Nahaufnahme

Aurarius Art in Graz eröffnet

Leipzig-Trainer Hasenhüttl

Abschied von Bowie und Co.

KULTUR 28 Die Schöne und das Biest Disneys Musicalerfolg in Graz

KULINARIK

22 Eine Greißlerei, die Appetit auf „Mahlzeit!“ macht De Merin in Graz-Andritz

Die 7 Goldenen Regeln dazu

25 Der Lavendel beruhigt

... um Trainer Franco Foda

08 RIP – Rest in Peace

24 Genussmomente sammeln

07 Sturm-Poker

32 Sicher rauf, sicher runter ...

GESUNDHEIT

07 „Wir sind einzigartig“

Campus02 feiert, Premiere mit E-Bussen aus China in Graz

20 Flüchtlingskriminalität nicht kleinreden

... auf den steirischen Pisten

Steirische Produkte und Ideen sind weltweit gefragt

16 Chronik

29 Im Paradies für Bären

Lachse über Lachse in Kamtschatka

5. Februar 2017: Wer wird der neue Grazer Bürgermeister?

HINTERGRUND

Patrick Wilfinger setzt auch auf ihn

AUTO & MOTOR 27 Mobilität im Umbruch Individualverkehr wird zurück gehen

27 Ein Viel-Könner Der Kia Optima SW im KLIPP-Test

Nicht nur Graz verzeichnet auffällige Zunahme an Gewalttaten

21 Seine Wiederauferstehung

Christian Hlade weiß, was ein Burnout ist. Er hat seine Krise bewältigt.

STANDARDS 18 Lilly 34 Freizeittipps 35 Mediathek Medieninhaber und Herausgeber: Klipp Zeitschriften GmbH & Co KG, 8020 Graz, Friedhofgasse 20, Tel. 0316/42 60 80-0, Fax-Dw 122 office@klippmagazin.at Officemanagement: Isabella Hasewend Redaktion/Autoren: Jürgen Lehner, Isabella Hasewend, Reinhard Schuch, Michaela Vretscher, Martina Tosch, Karin Klug, Marguerita Fuller, Elisabeth Hewson. Produktionsleitung: Isabella Hasewend Fotos (wenn nicht anders angegeben): Heimo Ruschitz Produktion: Christian Wallner Coverfoto (groß): Denis Klero/Red Bull Content Pool Druck: Dorrong, Graz Abonnentenpreise: Jahresabo: 20 Euro, Zweijahresabo: 35 Euro Vertrieb: Postversand, Hurtig & Flink Erscheinungsort: Graz, Verlagspostamt 8020 Graz, P.b.b. Nächster Erscheinungstermin: Jänner 2017 www.klippmagazin.at

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Dankeschön ... ... A1 Tankstellen, Adlerapotheke, Agentur Josef & Maria, Aidshilfe Steiermark, Alpenhof, Alpina Hotel, Aminess Park Mareda, Andritz, Aqualux Therme, Art+Event, ART Redaktionsteam, Ärztekammer Steiermark, Ärzte ohne Grenzen, Aurarius Art, AUVA, Amt der Steiermärkischen Landesregierung, ARBÖ, ARF Regionalfernsehen, Ausseer Festsommer, Autohaus Edelsbrunner, Autohaus Robinson, AVL List, Bankhaus Krentschker, Basilika Mariazell, Bastei Lübbe, Berufsfeuerwehr Graz, BIG Graz, Binder+Co, Brauunion Österreich, Café Kaiserfeld, Carina Harbisch Fashion, Caritas, Christof Industries, Citypark, Comma Agentur, Destillerie Bauer, Diabeteshilfe Steiermark, Die Organisation, Die Wasnerin, Dorrong, Diogenes, Dr. Huschang Rohani, Dr. Manfred Rath – Kanzlei Rath & Partner, Elektrobau Denzel, Energie Graz, Energie Steiermark, Ennsthaler Verlag, Erlebniswelt Wirtschaft, Falkensteiner Hotels, Falstaff, Feistritzwerke Gleisdorf, FH Joanneum, Flughafen Graz, Forward Magazin, FPÖ, Frankfurter Allgemeine Buch, Freizeit Graz, Frutura, Fuchs & Partner, Gady, Gaedke & Angeringer, GAW, Gemeindeforum Steiermark, General Motors Austria, Genussgut Krispel, Gepa Pictures, Gesundheitsfonds Steiermark, Gewerkschaft Bau-Holz, Gitarrenensemble Graz, GKB, GKK Steiermark, Global Family, Göbel Josef Tischlerei, Goldmann, Gölles

Essige und Edelbrände, Gösta Pongratz, Grazcamera, Grazer Wechselseitige Versicherung, Graz Tourismus, Grebenzen, Greith Haus, Grieskirchner Brauerei, Gröbl Werner, Gruber Reisen, Grüne, Gustl58 – Initiative zur Herzensbildung, Gütersloher Verlag, Gut Pössnitzberg, H2O Therme, Hage Sondermaschinenbau, Hartl Sport, Heiltherme Bad Waltersdorf, Hochsteiermark Tourismus, Holding Graz, Höflehner Hotel, Holzcluster Steiermark, Hoteltherme Blumau, Hurtig&Flink, Hyundai Import, Industriellenvereinigung Steiermark,

Marktgemeinschaft Steirischer Wein, Maro&Partner, Mazda Austria GmbH, Med Uni Graz, Merkur Versicherungen, Militärkommando Steiermark, MK Salzburg, Neue Mittelschule Graz-Straßgang, Neue Wiener Werkstätte, Neuroth, Nissan, Novapark, ÖAMTC, Oberlandler Graz, Odilien-Institut, Odörfer, Oliver Pichler & Partner, ÖGB, ORF Steiermark, Ortner’s Lindenhof, Österreichische Bundesforste, Österreichische Post, Österreichisch-Russische Freundschaftsgesellschaft, ÖVP, Pacheiner Alpinhotel, Palazzo Graz,

Unser kinderleichtes Gewinnspiel

Wir verlosen 2 x 2 Tickets für PALAZZO in Graz, Freitag, 3. Februar 2017. Gewinnfrage: Wie heißt der Jahrhundertkoch, der für Graz das Palazzo-Menü kreierte? Antwort an isabella.hasewend@klippmagazin.at Einsendeschluss: 20.01.2017 Joanneum Research, JUFA Hotels, Kammer für Arbeiter und Angestellte, Kapo Möbelwerkstätten, Kfz Wuthe, Kia Austria, Kneipp Bund, Kollitsch Immobilien, Kommission für Provenienzforschung beim Bundeskanzleramt, KPÖ, Krebshilfe Steiermark, Kreischberg, KTM, Kulturzeitung 80, Lachtal, Lackner KG, Landesbibliothek Steiermark, Land Steiermark – Kultur, Europa und Außenbeziehungen, Landwirtschaftskammer Steiermark, LKH Univ. Klinikum Graz, Madison Agentur, Magna, Mangolds, Mariazeller Bürgeralpe,

Pankl Racing, Parktherme Bad Radkersburg, PBGES Projekt-, Baubetreuungs- und Immobilien, Pierer Almwellness Hotel, Planai-Hochwurzen-Bahnen, Planneralm Latschenbrennerei, Pongratz Gösta, Ponhold Pibiana, Präbichl, Pro Holz Steiermark, Projekt Spielberg, Red Bull, Rechtsanwalt Hans Lehofer, Rechtsanwalt Unterasinger, Regionalinitiative Knittelfeld 2020, Reifen Weichberger, Ressenig Knittelfeld, Retter Seminarhotel, Riesneralm, Ringana, Rohani Teppiche, Romantikhotel Schloss Pichlarn, Rotahorn, Rotary Club

Graz, Roth Heizöle, Salinen Austria, Salzkammergut Tourismus, Salzstiegl, Salzwelten GmbH, Saubermacher Dienstleistung, Schaffer Holz, Schöckl Seilbahn, Schullin Juwelier, Seeanger-Beratung, Servus TV, SFL, Shopping Graz-Nord, Sound and Light, Sparkasse Bad Aussee, Spes Automobile, SPÖ, Stadt Graz, Steiermark Tourismus, Steiermärkische Bank und Sparkasse, Steirerfrucht, Steirerhof, Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft, Steirischer Bauernbund, Steirischer Herbst, Stierbauerhof, Stift Vorau, Stoiser Hotel, Stuhleck, Sturm Graz, styriarte, Thomas Cook, Therme Gleichenberg, Therme Loipersdorf, Thermenland Steiermark, TLC Temmel Logistik, to be (2B), Tourismusverband Ausseerland-Salzkammergut, Trachtenbiennale Ausseerland, Trattlerhof, UBV Steiermark, Ungarn Tourismus, Ungarisches Honorarkonsulat, Universität Graz, Valentino Eis, Verlagsgruppe Randomhouse, Volkshochschule Steiermark, voestalpine, Volvo, Vörösmarty Boutique Graz, Vulcano Schinken, WIFI Steiermark, Wilfinger Hotels, Wirtschaftskammer Steiermark, Wagner Tennis, Wald am Schoberpass, Weingut Muster, Weltweitwandern, Werzer’s Hotel, Wilder Berg Mautern, Wittwar Mercedes, Wolfgang Denzel, Wollsdorf Leder, Wutscher Optik, Zauchensee Tourismus, Zischka Tennisreisen und bei allen anderen -Fans

...

Besinnliche Tage und ein gesundes, erfolgreiches neues Jahr. Im Namen unseres Teams

Dr. Manfred Rath

law-office@rath-partner.at www.rath-partner.at Friedhofgasse 20, 8020 Graz Tel.: 0316/ 7085, Fax: DW 25

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SPOTS Begeistern beide: Miss Frisky und Gastgeber Eckart Witzigmann (re.)

Alles schaut nach oben ...

Begeistern in Graz Gastspiele von Palazzo und Cirque Noël

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eeindruckende Akrobaten-Kunststücke in den letzten Monaten in Graz: Den Anfang machte der Zirkus Roncalli, es folgen das Palazzo-Gastspiel bis Ende Februar auf dem Messe-Gelände und der Cirque Noël in der Helmut List Halle bis Anfang Jänner 2017.

Lach-Nummer mit Doppelgänger

Umjubelte Akrobatik

Das Varieté von Palazzo versetzt die Besucher Abend für Abend in eine eigene Welt. Palazzo-Gastgeber und Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann bietet nicht nur Genuss für die Augen, sondern auch für die Ohren und nicht zuletzt für den Gaumen: „Mein Menü ist eine exquisite Mischung aus internationaler Küche und regionalen Zutaten.“ Ein Blick auf die Menükarte beweist das: Als köstliches Dessert gibt‘s eine Träne von edler Valrhona-Schokolade und Orange an Tonkabohnen-Eis und Nougat-Trinkschokolade. Alles ist stimmig und dreieinhalb Stunden vergehen wie im Flug. Denn zwischen den einzelnen Gängen sorgen die Künstlerinnen und Künstler für Staunen, Begeisterung und auch viele Lacher. Ob es jetzt die gar außergewöhnlichen Zauberkünstler Zahir Circo aus Spanien und Argentinien sind, der schräge Engländer Jon Young, der an der sechs Meter hohen Stahlstange wahrhaft waghalsige Kunststücke vollbringt oder Evelyne Allard mit ihren dynamischen Luftnummern mit eleganten und ästhe-

tischen Bewegungen. Für Jubelrufe bei uns Frauen sorgte da vor allem Sascha Bachmann. Er strotzt nur so vor Kraft und Ästhetik bei seiner Handstand-Akrobatik.

Welches Bein gehört wem ...?

Alles wird unterhaltsam moderiert von Miss Frisky, mit bürgerlichem Namen Laura Corcoran, aus England. Sie beeindruckt nicht zuletzt mit ihrer Stimme und ihrem Charme. Etwa als Sie mit Hilfe der Gäste versucht, einige Worte steirisch zu lernen: „Mia geht’s guat!“ Der Dank des Publikums – standing ovations beim Abschied für die Truppe. Von Isabella Hasewend

Der neue Zirkus Diesmal bestreitet in Graz beim Cirque Noël die frankokanadische Truppe „Cirque Éloize“ das Programm. Intendant Werner Schrempf: „Das Schöne an dieser Produktion ist, wie koordiniert die Künstler miteinander arbeiten, sich blind vertrauen. Schön ist auch, mit welchem Respekt die Produktion mit dem unterschiedlichen Generationen-Publikum umgeht. Sie

spricht Kinder ebenso wie Großeltern an. ,Cirkopulis‘ zeichnet sich durch Choreografien aus, die mit zirzensischen Mitteln umgesetzt sind. Es gibt ein spannendes Bühnenbild und eine fantastische Musik. Die Inszenierung ist geprägt von viel Humor, Herz und Gefühl, scheut aber auch eine Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Themen nicht.“

Spiegelpalast-Zelt am Messe-Gelände

Fotos: Patrick Lazic

Comedy und Zauberei

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Advent Ad vent, die Welt, die brennt „Wenn die

stille Ze it vorbei lich wied ist, er ruhige r “ , hat Karl dann wird es auch den Adven endt gesagt. Wer in den Valentin treffend Graz spaz über vergangen iert ist, en Wochen konnte de wirtinnen d r u rch v o und -wirt n Geschäf en inszen t e entgehen n u n d S ierten „s tandlund hofft tillen Ze e auf ruhi Advent sc i t “ g e nicht r hon solch e Tage. Ab e antiqui e r und geist w a s z erten Beg ählen im ige Einke riffe wie hr, wenn m ren und si B e s innung a n an Glühwe ch teilwe „Jerry“ Fuchs (li.) war neben Ali Rosker das „Glückskind“ bei dessen 60er-Feier. Und von Alis i i n s s e h t i ä b n n i t d s e e r die Bind z n einkehSchwester, der Maronessa (re. mit Andreas Gabalier) gab‘s die bekannt guten Maroni. e kippen k ur Besinnungslosig Weihnacht k a e n i n t einen . Das alles lichkeit Zwei Freunde feierten simuliere inmitten geben von eines nden Lich der Kakop terschmuc honie unz k s li Rosker – langjähriger Klipp-Ko- Schwester Svetka ist, allseits bekannt und umähliger S Es ist na timmen. tür lumnist für Golf, Entdecker, För- als Maronessa am Eisernen Tor, vermehrere G lich nichts einzuw läschen g derer und später Coach des mehrma- sorgte sie die Runde auch mit ihren uten Alko enden gegen ein od märkten a hols, abe er auch ligen Tour-Siegers und Profis Martin leckeren heißen Maroni und freute usgeschen r was auf kt wird, jedes Mit Wiegele – feierte seinen 60er in „Re- sich über einen Gast besonders: Es A dventist nur w leid mit as für Le ihren Org egal welc ne’s Enoteca“ in Mariatrost. An seiner war „Jerry“ Fuchs, einer der Grünu t e a , denen n e he, benöt igen. Die n fehlt, oder die Seite natürlich auch Lebenspartnerin der der Versicherungsmakler Fuchs auf dem F Drogen, Atmos ußb Babsi, die ihn jünger erscheinen lässt. & Partner. In den letzten Jahren hat wird, was allplatz, nur dass phäre erinnert an d de kein Fußb Eingeladen waren Schüler und Reise- er krankheitsbedingt ganz kurz treall gespi ie geben kön m ganzen noch eine e freunde in Sachen Golf, die ihn hoch- ten müssen, da wurde es ihm phal nte. Man t gewisse L kan egitimati sehen, un leben ließen und bis heute glauben: senweise schon zu viel. Doch heuon d während n die Welt nur zus ammenhäng al dierten, „Ali ist der Größte.“ Und das wollte er te ist er fast wieder der Alte. „Was end standen T so in Aleppo die F a r ssbomben i auch mit der Vorführung eines alten für mich ein kleines Wunder ist“, nkfreudig und unter exploe in Graz zogen Mag Golf-Films mit ihm in der Hauptrol- herzte Ali ausgiebig seinen langen und Ge um die Al test. Ich h k i f rnzellen gebe zu, le beweisen. Fürsorglich, wie seine jährigen Freund. einem Zer ässer ein hinke einen hat störungsnder Verg ten keine leich Wa willig zu schüttete hl, während die an , denn die Es weihnachtet bei den Wagnerianern deren sic n. Freili verzichte h freich soll m n, weil i a n r n g i e c a n h b d t e w r o a u – i fs Feiern st immer gerade im Hans Lehofer, Krieg. Ma Advent – anderswo Igor Morosoff n s k i önnte c h nur unter darauf be und Georgi sinnen, d Lebensgef bäume ges ass ahr um be tanden we Mladenov. leuchtete rden kann nur sie) C . h rist500.000 C sin hristen ( geflüchte d in Syrien seit A und nicht usbruch d t, 470.00 es Bürger 0 Mensche kriegs n sind 20 Vielleich 16 dort u t wollte mgekommen der Nahen und . Mittleren Berliner Attentäte r die Tot Osten räc der Weste en im hen. Weil n eine Mi tschuld h er glaubt zur Gänze at. Oder , dass ablehnt. weil er u as Café Kaiserfeld, ein be- einer gelungenen LiederVielleich Ankunft i n s e r e Kultur t hres Gott denkt er: kanntes Kult-Lokal in der auswahl für einen stimes und tr d i nicht. Vi e f e i ern die inken Alk elleicht Grazer Innenstadt, ist seit Jahren mungsvollen Abend in ohol, das glaubt er über den g e ht gar , das Stammcafé von Rechtsanwalt Rudi Lackners Kulturcadass der Irak, Afg Westen vo hanistan ger mit i Hans Lehofer, seines Zeichens fé. Und wie Wagner-Fan n Syrien bis Somal m Spiel h ia überal at, durch auch Obmann der bereits 1873 in Franz Wuthe ankündigt – zung von l s eine FinWaffenlie Despoten, ferungen, Graz gegründeten Richard Wag- er springt öfter als SponSöldner . tung ärme Unterstüt .. Oder e rer Lände ner Gesellschaft. Nach dem freudig sor ein und bemüht sich r wollte r durch d gern. Und d i e Ausbeuie Indust er denkt beklatschten Künstlergespräch mit auch um mehr Publicity riestaate vielleich Tote gege n anprant: was si Primaballerina Maria Yakovleva von für die Wagnerianer – n Hundert nd schon tausende. ges und F ein Dutze der Staatsoper Wien im November wird man im kommenIn so ein alsches d nd em Kopf g urcheinan se denkt, gab es jüngst den traditionellen vor- den Jahr versuchen, eht Richt d e r . d e W n a k is der Man en aber b weihnachtlichen Abend. Da sorgten noch kräftiger „die betrachte n möglich ei uns au t müsste e c r h w e n ii die beiden stimmsicheren Künstler Werbetrommel“ zu cht wenig man ihm w geben. Nu e. Objekt ahrschein r nicht b Marlin Miller und Igor Morosoff mit schlagen. iv lich bei ei Gott, einigem R Rache und e cht Alkohol. Music Deluxe im San Pietro Reinhard Schuch

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Fotos: Patrick Lazic

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erwig Burghard gibt mit seinen MusikerInnen am 26. Jänner 2017 (20:00 Uhr) ein Live-Konzert im San Pietro in St. Peter in Graz mit Überraschungsgästen. Herwig Burghard: „Der Eintritt zu unserem Konzert ist frei. Wir werden auch das Publikum einbinden und gute Musik machen.“

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Eine Nahaufnahme

Aurarius Art Atelier eröffnet N un hat Rudi Oberrauter von Fuchs & Partner auch in der Grazer Innenstadt ein „Platzerl gefunden“. Er eröffnete in der Bindergasse in der Altstadt sein Atelier Aurarius Art. „Ich bin wirklich zutiefst bewegt, berührt, wie viele meiner Freunde und Bekannten gekommen sind“, bedankte er sich bei der Eröffnung. Da gab es – für den großzügigen Rudi ganz typisch – vorher traditionell heiße Maroni zum Aufwärmen und dann köstliches Fingerfood und natürlich, bis hin zum Champagner, für jeden etwas zum Anstoßen auf sein Atelier. Denn den gelernten Juwelier und Goldschmied lässt seine Vergangenheit nicht los. Zu Hause macht er in seiner Werkstatt ohnehin immer wieder kreative Sachen zum Entspannen.

Und dies, obwohl Rudi Oberrauter in seinem Brotberuf voll eingespannt ist – nämlich als Gründer der Firma Fuchs & Partner Riskmanagement, die sehr erfolgreich am Gewerbeund Industrieversicherungsmarkt tätig ist. Erst kürzlich hat er mit seinem langjährigen Freund und Geschäftspartner Michael Stöckl fast 100 Prozent der Geschäftsanteile der Fuchs & Partner GmbH übernommen. Diese hat ihren Sitz in der Schubertstraße in Graz.

Rudi Oberrauter und seine Andrea

Andrea Oberrauter mit ihren Eltern

kriegst einen neuen Blick. Nichts ist so, wie es scheint.“ Außer er selbst. Bei der Eröffnung seines Ateliers war er auch Gastgeber für das „Grazetta“-Team mit dessen „Druckfrisch“. Mit Freunden und Geschäftspartnern wird dabei auf die aktuelle Ausgabe angestoßen – mit Rudi Oberrauter als „Titel-Helden“. Man feiert heuer auch das neunjährige Jubiläum. Logisch, dass das erfolgreiche „Gra-

Viel Applaus für Rudi Oberrauter (Fuchs & Partner)

zetta“-Team auch Rudi Oberrauter hochleben ließ. Nicht uninteressant: Im Frühjahr wird es im „Grazetta“-Verlag mit dem „Spirit of Styria“ ein neues Wirtschaftsmagazin geben. Den Hauptpart dabei übernehmen zwei erfahrene Medienleute – nämlich Wolfgang Schober und Arnold Jaritz, die früher für „Business Monat“ und „Steirerin“ mitverantwortlich waren.

... mit Thomas Tauscher und Partner Michael Stöckl

Günter Nebel sieht ganz „klar“

Impressum: FPÖ-Stmk, Hans-Sachs-Gasse 10, 8010 Graz

Es geschah am 24. Dezember 1841

Sein jüngstes Hobby ist aber die Makrofotografie. „Nahaufnahmen und Details sind einfach faszinierend.“ Und seine Kreationen lässt er in einem aufwändigen Verfahren in England auf polierte oder gebürstete Aluminiumplatten drucken. „Du

Gäste-Gedränge in der Bindergasse

Rollett-Geschäftsführer Gerhard Weber

Das Lied „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ von Joseph Mohr sorgte bereits für Weihnachtsstimmung bei den Menschen. Genau an diesem Heiligen Abend wurde, so hieß das damals, die Tuch- und Schnittwarenhandlung Rötsch & Reichel gegründet. „Wer hat schon einen solchen markanten Firmen-Geburtstag aufzuweisen“, freut sich klarerweise Geschäftsführer Gerhard Weber über das 175-jährige Jubiläum. Den Grazern ist das Trachtengeschäft – heute heißt es Rollett – in der Murgasse vertraut. Natürlich war man in der Monarchie angesehener „K&K Hoflieferant“. Den Kaiser und die Monarchie gibt’s seit knapp 100 Jahren nicht mehr. „Wir haben vor, dass es uns auch die nächsten 100 Jahre noch gibt“, so Gerhard Weber, der, versteht sich, selbst, gerne Tracht trägt.

v.l.: Die beiden Honorarkonsuln Rudi Roth und Günter Nebel, „Lucia“ Natalie Ushakova und Ermuckak Baimurynov mit Frau (Kasachische Botschaft)

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uch wenn er freiwillig knapp 30 kg seines Gewichts hinter sich gelassen hat, ist er noch immer kräftig genug, um ordentlich zu feiern – möglicherweise sogar mit mehr Ausdauer. Seniorenheime- und Privatklinikbetreiber Primar Günter Nebel (Sanlas Holding) – er ist auch Honorarkonsul der Republik Kasachstan – lud eine ausgewählte Hundertschaft von Gästen in seine im Univiertel gelegene Villa Hartenau. Diese ist eine der Residenzen des Herrn Konsul in der Landeshauptstadt. Anlass war der 25. Jahrestag der Unabhängigkeit der mit Rohstoffen reich geseg-

Junge Damen und ältere Herren: Gert Maria Hofmann, Opernsängerin Natalie Ushakova sowie Hausherr und Gastgeber Primar Günter Nebel.

neten, früher sowjetischen, heute selbstständigen Republik Kasachstan. „Heimische Firmen haben und hätten große Chancen“, ermuntert Günter Nebel dort zu investieren. Er ist erst jüngst von einem hochkarätigen Wirtschaftsforum in Kasachstan zurückgekehrt und versuchte, seine frischen Eindrücke den Gästen näher zu bringen. Unter diesen auch der Kasachische Konsul Ermuckak Baimurynov, der die zunehmend guten (Wirtschafts-)Kontakte und auch jene auf Universitätsebene, speziell mit der Steiermark, hervorhob. Es gehört schon zur Tradition, dass Künst-

ler Gert Maria Hofmann („Einen Picasso hat man, auf einen Hofmann spart man“) danach seinen neuen Kunstkalender wie gewohnt launig präsentierte und diesen eifrig signierte. Für Glamour und Bühnenstimmung sorgte dann Opernstar Natalie Ushakova, eine enge Freundin von Anna Netrebko. Sie sang ein lupenreines hohes C bei der Wahnsinnsarie aus der Oper „Lucia di Lammermoor“ – den Bühnentod inbegriffen. Geschmeichelt fühlten sich einige Männer, als die Künstlerin sie behutsam, aber doch eindeutig werbend in ihren Auftritt einbezog.

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Sturm-Poker um Trainer Franco Foda E

igentlich wollte man bis zum Jahresende bei Sturm Klarheit haben, wie und ob es mit Franco Foda als Trainer weiter geht. Nach der Herbstmeister-Krone hätte man einen raschen, neuen Vertragsabschluss erwartet. Doch beim letzten gemeinsamen Auftritt von Sportdirektor Günter Kreissl und Franco Foda war weniger die Harmonie, sondern mehr die Distanz zwischen den beiden zu spüren. Foda möchte, so heißt es, als Trainer eine Ausstiegsklausel im Vertrag haben und wünscht sich auch noch eine Abfertigung im Falle eines solchen Szenarios. Wiederholt war in den letzten

Franco Foda: Harte Gespräche mit Sportdirektor Günter Kreisssl.

Wochen die Rede, dass einige der Klubs der Zweiten Deutschen Bundesliga auf ihn als Trainer scharf wären. Der Karlsruher SC – oft genannt – hat allerdings bereits offiziell abgewunken. Franco Foda war nach seinem ersten Abschied von Sturm zum FC Kaiserslautern gewechselt, der er-

hoffte Erfolg blieb aber aus. Aus dem Umfeld von Günter Kreissl hört man, dass er in letzter Konsequenz sich für Sturm und gegen Foda entscheiden würde. Es gibt keine Verhaberung mit einzelnen Akteuren, wie zu Gerhard Goldbrichs Zeiten. Die Stimmung bei Sturm ist nach dessen Abgang daher auch besser geworden, was nicht zuletzt der Tabellenplatz beweist. Zudem hatte Günter Kreissl mit seiner Einkaufspolitik auch das notwendige Glück. So war ja der nun für drei Millionen Euro verkaufte Uros Matic ein fast kostenloser Goldgriff. Mal sehen, ob Kreissl auch beim Trainer das richtige „Momentum“ erwischt.

Christian Jauk und Kathrin Nachbaur: zweites Baby kommt

PS: Präsident Christian Jauk konzentriert sich zur Zeit um den „Sturm-Nachwuchs“. Seine Frau Kathrin Nachbaur – Nationalratsabgeordnete in Karenz – erwartet das zweite Baby.

Gegen die Bayern reichte es dennoch nicht – 0:3 untergegangen in der Allianz-Arena in München. Einen Tag vor dem Christkind hat sich der Grazer Ralph Hasenhüttl – derzeit Österreichs meist genannter Fremdarbeiter in Sachen Fußball – ins Goldene Buch der Stadt Graz eintragen dürfen. Logischerweise unter großem Medienrummel. „Ich will RB Leipzig nicht

mit anderen Größen vergleichen, weil wir einzigartig sind.“ Richtig. Denn RB darf offiziell nicht für Red Bull stehen, sondern steht für Rasen Ballsport. So will es die Deutsche Bundesliga. Es ist ein Verein aus der Retorte, den Didi Mateschitz seit sieben Jahren mit Milliarden hochgezüchtet hat. Naturgemäß ist RB noch nicht in den Herzen der Hardcore-Fans in Leipzig

angekommen. Doch die Fans der Ostklubs sind ohnehin eher als Problemfans abgestempelt. Deren Besuche hinterlassen oft weniger sportlichen Eindruck als Gewalt. Das aber lehnen Sportdirektor Ralf Rangnick und Trainer Ralph Hasenhüttl ab. Sie wollen ein positives Bild der Mannschaft, eine leidenschaftliche Spielweise und vernünftige Fans, keine Hooligans.

Impressum: FPÖ-Stmk, Hans-Sachs-Gasse 10, 8010 Graz

Foto: GEPA pictures /Roger Petzsche

Hasenhüttl: „Wir sind einzigartig!“

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RIP knocking on heavens door

„Ich weiß nicht, wohin ich von hier aus gehe, aber ich verspreche: Es wird sicher nicht langweilig!“ David Bowie

David Bowie (08.01.1947 – 10.01.2016)

Sex and Drugs and Rock ´n´ Roll

Diese Kombination garantiert oft ein jähes Ende. Wer da an den berühmten „Club 27“ – den Reigen der mit nur 27 Jahren verstorbenen Künstler wie Janis Joplin, Curt Cobain oder Amy Winehouse –denkt, übersieht einige Dauerläufer der Musikwelt, die uns heuer verlassen haben. Sie alle waren zu Lebzeiten keine Kostverächter und wurden immer wieder totgesagt. Doch Totgesagte leben scheinbar wirklich länger. Nachfolgend ein kleiner Nachruf auf die ganz Großen, die 2016 an die Himmelstüre klopften. Das und mehr auf www.forwardmagazin.at

Der am 8. 1. 1947 als David Robert Jones geborene David Bowie galt wegen seines exzentrischen Stils und seiner verrückten Art als Chamäleon der Musikwelt. Im Laufe seiner Karriere hatte er sich immer wieder komplett neu erfunden. Auch seine Werke ließen sich schwer in eine Schublade stecken, vermischte Bowie mit seinen Liedern doch immer wieder verschiedene Stilrichtungen

– etwa Rock, Pop, Soul und Blues. Sein erster Welthit war 1969 „Space Oddity“. Als Bühnenfigur Ziggy Stardust schaffte der Brite Anfang der 70er-Jahre den Durchbruch. Im Laufe seiner Karriere verkaufte Bowie mehr als 140 Millionen Tonträger. Bowie erlag am 10. Januar 2016 einem Krebsleiden.

Keith Emerson

„Wölli“ Rohde

Bombastisch, bombastischer, Keith Emersons Keyboard-Epen. Keith Emerson, der Keyboarder der englischen Supergroup Emerson, Lake & Palmer (ELP), mochte das Grandiose. Bei Auftritten bediente er mehrere Keyboards und Synthesizer gleichzeitig und spielte sich in nahezu unendlichen Soli in Trance. Mit 71 beendete er sein Leben.

Punk bis zum Schluss: Wolfgang Rohde. Campino schaute als Kind zu ihm auf und bot ihm Jahre später einen Platz in seiner Band „Die Toten Hosen“ an. Dort trommelte Wölli dann 15 Jahre lang. Es war die beste Zeit seines Lebens, wie er später erzählte. Der Schlagzeuger ist im Alter von 66 Jahren an einem Krebsleiden gestorben.

(02.11.1944 – 10.03.2016)

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Schau‘ nicht weg!

Lemmy

(24.12.1945 – 28.12.2015)

Lemmy, der eigentlich Ian Fraser Kilmister heißt, kam am Heiligen Abend des Jahres 1945 in der englischen Grafschaft Staffordshire zur Welt. Vier Jahrzehnte lang war er der Sänger und Macher von Motörhead. Jedes Konzert der Band begann stets mit Lemmys geschriener Verkündung: „Wir sind Motörhead! Wir spielen Rock and Roll!“ Und dann ging richtig die Post ab. Laut – lauter – Motörhead. Die Konzerte waren imposant,

„Ehefrauen auf Tournee sind schlimmer als der Zweite Weltkrieg.“ Lemmy

wenn Lemmy nicht wie des Öfteren sturzbetrunken kurzfristig absagte. Ein Konzert in Österreich wäre für Februar 2016 geplant gewesen, doch dazu kam es leider nicht mehr. Am 28. Dezember 2015 verstarb er. Manch einer vermutete, der gute Mann hätte sich zu Tode gesoffen, aber Fehlanzeige: Lemmy erlag mit 69 Jahren dem Prostatakrebs, nur wenige Tage, nachdem er die Diagnose erhalten hatte.

Leonard Cohen (21.09.1934 – 07.11.2016)

„Ich liebe Hotels, in denen ich ohne Aufsehen morgens um vier einen Zwerg, einen Bären und vier Frauen aufs Zimmer mitnehmen kann.“ Man mochte seine Musik oder man konnte damit gar nichts anfangen. Leonard Cohen kam am 21. September 1934 in Montreal zur Welt. Genau genommen war er mehr Dichter als Sänger. Er klang sonor und melancholisch. Dennoch: Songs wie „Suzanne“ und „So Long Marianne“ ließen ihn zu einer Liedermacher-Ikone werden. Sein Hit „Hallelujah“ wurde immer wieder von anderen Künstlern gecovert. Viele Künstler waren mit ihren Interpretationen wesentlich erfolgreicher als

„Ein Pessimist ist jemand, der auf Regen wartet. Aber ich bin schon nass bis auf die Haut.“ Leonard Cohen

Cohen selbst. Sein Tod hatte sich für ihn scheinbar angekündigt. „You Want It Darker“ hieß Leonard Cohens letztes Album, voller dunkler Anspielungen. „I‘m ready my lord“, röchelt Cohen auf diesem Werk. Mehr und mehr hatte sich der kanadische Musiker in den vergangenen Jahren aus der Öffentlichkeit in seine bescheidene Wohnung in Los Angeles zurückgezogen. Dort starb er schließlich am 7. November 2016 im Alter von 82 Jahren an den Folgen eines Sturzes.

Prince

Prince Rogers Nelson – kurz „Prince“ – wurde am 7. Juni 1958 in Minneapolis geboren. Skandalnudel, Soundpionier, Urheberrechtsrebell: Prince war ein Multitalent. Nachdem er seit 1978 schon fünf Alben veröffentlicht hatte, schaffte er 1984 den Durchbruch mit „Purple Rain“. Ab hier teilten sich die Fans zweier Superstars. Die einen mochten Michael Jackson, das waren die „Braven“, die anderen standen auf den anrüchig-ob-

v.l.: Rudolf Zangl (GF Odilien-Institut), Dieter Weber (Ankünder), Sylvia Loibner (Taxi 878) und Peter Haberer (GF Odilien-Institut)

Das letzte Fotoshooting für die neue Kampagne des Odilien-Instituts wird es im Jänner geben. Testimonials dafür sind unter anderem Markus Schirmer (Pianist), Michael Schilhan (Intendant), Wolfram Berger (Schauspieler), Martin Kosch (Kabarettist), Bernhard Eisendle (Maler), Pia Hierzegger (Schauspielerin), Rektorin Elisabeth Freismuth (Kunst-Uni Graz), Gloria Hole (Dragqueen) und Billi Thanner (Künstlerin). „Markus Schirmer schaut nicht weg“, lautet die Botschaft und die Kampagne erinnert an das „Bockschauen“, wie man im Volksmund sagt. Die kreativen Köpfe der Agentur Madison mit Gerhard Kröll, Clemens Kröll, Christian Rosegger werden die neue Charity-Kampagne in der zweiten Februar-Hälfte offiziell vorstellen. Initiiert hat die jährliche Charity-Kampagne Peter Haberer, der seit Juni 2010 als Direktor im Odilien-Institut tätig war. Er hat die Verantwortung nun an Rudolf Zangl weiter gegeben.

Rosenkrieg die 2. Wie Klipp vor Monaten berichtete, wollte ein bekanntes Ehepaar aus der Südsteiermark nicht mehr Tisch und Bett teilen. Scheidung war daher also angesagt. Darüber waren sich letztendlich die beiden einig geworden. In der Vergangenheit hatten sie gemeinsam mit viel Engagement für den steirischen Wein und regionale Delikatessen aufmerksam gemacht.

(07.06.1958 – 21.04.2016)

„Zeit ist eine reine Kopfkonstruktion. Sie ist nicht real.“

Foto: Manfred Lach

„Die Krankenversicherung, die mich nehmen würde, muss noch erfunden werden.“

„Das Leben ist nur eine Party – und Partys sind nicht für die Ewigkeit.“ Prince

szönen „Sexy Motherfucker“ Prince. Was man auch von dem schrägen Künstler halten mag – er war ein virtuoser Funk-Gitarrist und Soul-Sänger, musikalisches Vorbild für unzählige Kollegen, Förderer junger Talente und vor allem einer der größten Popstars des 20. Jahrhunderts. Tests belegten, was lange vermutet worden war: Der Musiker Prince hatte vor seinem Tod am 21. April 2016 eine Überdosis Schmerzmittel genommen.

Möglich war das, weil es einen, so sagen es Insider, milliardenschweren familiären Hintergrund gab. Genau der wurde nun in der Scheidung zum großen Zankapfel. Vier Millionen Euro sollte die Frau als Abfindung erhalten. Das sei ein Butterbrot, empfahlen ihr Freunde daher einen Anwaltwechsel. Eine der besten Scheidungsanwältinnen sorgte dafür, dass es mehr als 40 Millionen wurden. Die langfristig gut anzulegen, ist in Zeiten ohne Zinsen gar nicht so einfach …

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COVERSTORY

1.400 km nonstop Grazer Extremsportler Eduard im Sattel! Fuchs wurde Zweiter bei der dreiwöchigen Red-Bull-Trans-Siberian-Extreme-Tour

Foto: Denis Klero/Red Bull Content Pool

„Bei unserem Sport geht es darum, dass du Leistung unter Schlafentzug bringen kannst. Wer das besser kann, der gewinnt. Das ist die Herausforderung. Der eine schafft 40 Stunden, der andere 60. Und mir gelingt das“, so Eduard Fuchs. Insgesamt ging die Trans-Siberian-Extreme-Tour über 9.300 Kilometer und dauerte drei Wochen. Das Fahrerfeld bestand aus sechs Solisten und zwei Zweier-Teams, wo sich die Fahrer abwechseln dürfen. Die kürzeste Etappe betrug 400 Kilometer. Der Start war am 5. Juli in Moskau und das Ziel nach 14 Etappen Wladiwostok. Es galt, 80.000 Höhenmeter zu schaffen und sieben Zeitzonen zu durchfahren.

Ins Ziel kamen nur noch drei der zehn Solisten.

„Die körperliche Herausforderung ist das eine, die mentale ist in diesem Fall noch größer“, so Eduard Fuchs. „Du kommst in Phasen, wo du zum Beispiel an einen Freund denkst oder gedacht hast und du siehst ihn dann in der Ferne vor dir stehen. Und wenn du näher kommst, merkst du auf einmal: Das ist nicht dein Freund, sondern eine Stopp-Tafel. Du kommst logischerweise oft in ein Tief hinein und musst wieder heraus finden. Das ist die Kunst. Und weil das Ganze drei Wochen dauert, musst du auch mit deinen Kräften dennoch haushalten. Es gibt alles, was man sich vorstellen kann auf diesen 9.300 Kilometern: Dichten LKW-Verkehr, unzählige Baustellen, schlechte Straßen, eisigen Wind, tropische Hitze, Mückenschwärme, sturzflutartige Regenfälle, bis hin zum Schneefall. Aber auch traumhafte Landschaften und eine Kulisse, die unvorstellbar ist.“

... natürlich mit Rad in die Klipp-Redaktion

Bis zum Vorjahr war das Race Across America mit knapp 5.000 Kilometern das längste Radrennen der Welt. Bis eben dann zum ersten Mal im Jahr 2015 die Red-Bull-Trans-Siberian-Extreme-Tour ihre Premiere hatte. „Mit vielen Kinderkrankheiten“, wie Edi Fuchs, der bei der Premiere Zweiter wurde. Heuer war die Organisation schon professionell. Ärzte, Notfallmediziner, Mechaniker und ein eigenes Küchenfahrzeug sorgten für die Betreuung. Da gab es alle 200 Kilometer einen Stützpunkt, die Betreuer wurden dort gelabt und auch die Rennfahrer erhielten ihre Verpflegung, die ihnen von den Betreuern überbracht wurde. „Denn für eine Pause nahm sich niemand die Zeit“, so Fuchs. Mit Fotografenund Kamera-Teams betrug der TourTross knapp 100 Leute. Aber nun zum Rennen selbst, das Edi Fuchs in diesem Jahr unbedingt gewinnen wollte. „Und es hat auch gut für mich begonnen. Ich bin nach den ersten drei Etappen in Führung gelegen“, erzählt er. Mit dabei auch ein zweiter Österreicher, der Triathlet Andi Fuchs. „Leider hat er nach sechs Etappen wegen Knieproblemen aufgeben müssen.“ Und damit war Edi Fuchs auf sich allein gestellt. Der Russe Alek-

Foto: Pavel Sukhorukov / Red Bull Content Pool

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reffen wir uns in der Redaktion.“ Und natürlich kam Eduard Fuchs nach dem Training mit dem Fahrrad vorbei. Er ist selbst als Extremsportler ein Ausnahme-Athlet und seit 20 Jahren Berufsunteroffizier beim Österreichischen Bundesheer in Graz in der Belgier Kaserne. 1.400 Kilometer lang war die längste Etappe beim Red-Bull-Trans-Siberian-Extreme-Rennen im vergangenen Sommer in Russland. Eduard Fuchs bewältigte die Strecke in der unvorstellbaren Zeit von knapp 56 Stunden. Praktisch ohne Schlaf.

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sey Shebelin wurde zu seinem größten Konkurrenten. Er war auch der spätere Sieger nach 336 Stunden, 18 Minuten und 5 Sekunden vor dem Österreicher, der 347 Stunden, 25 Minuten und 36 Sekunden benötigte. Doch es kam zu etlichen Unklarheiten und seltsamen Auslegungen des Regelwerks.

900 Kilometern für einen Abbruch. „Es war nicht mehr zum Fahren. Das Wasser stand knietief. Die Rennleitung hatte keinen Plan B“, so Edi Fuchs. Besser war es ein Jahr zuvor. „Da habe ich für die Strecke 56 Stunden gebraucht.“ Natürlich gab es etliche Krisen-Situationen während der dreiwöchigen Monster-Tour. „Aber ans Aufgeben denke ich nie. Da helfen mir meine Betreuer, aber auch ich selbst: Du hast schon so viel geschafft, also wirst du auch das schaffen.“ Nur wenn der Körper nicht mehr kann, wenn gesundheitliche Schäden drohen, dann steigt Eduard Fuchs ab. „Aber meine Betreuer kennen meinen Körper besser als ich und daher vertraue ich ihnen. Du kannst solche langen Distanzen nicht trainieren, denn dann bist du ja zu lange wieder übermüdet. Entscheidend ist, dass du mit deinem Körper richtig umgehst, dass die Energiebereitstellung und die Ernährung passen.“

Im Vorjahr war die Rennleitung international besetzt, heuer waren es vier Russen, die das Sagen hatten. Aleksey Shebelin konnte auf die Unterstützung des russischen Zweier-Teams vertrauen, in dessen Windschatten er viel Kraft sparen konnte. Dennoch gelang es Edi Fuchs, fünf der insgesamt 14 Etappen für sich zu entscheiden. Auf der zweitschwierigsten Etappe mit 1.094 Kilometern Streckenlänge führte Fuchs die längste Zeit überlegen. Dennoch überholte ihn der Russe wie aus dem Nichts kommend 300 Kilometer vor dem Ziel und Fuchs kam als Zweitplatzierter in Irkutsk durchs Ziel. Als der Russe bei einer weiteren Etappe nach einer nicht erklärbaren Aufholjagd Fuchs wenige Kilometer vor dem Ziel einholt, war ihm klar, dass der erste Platz und der Sieg für ihn in Russland nicht „zu schaffen“ war. Eines aber ließ er sich nicht nehmen: den Sieg auf der letzten Etappe nach Wladiwostok. „Ich bin dort 90 Minuten vor dem späteren Sieger über die Ziellinie gefahren.“

Windschatten-Fahren war erlaubt und sparte Kraft.

Foto: Pavel Sukhorukov / Red Bull Content Pool Foto: Pavel Sukhorukov / Red Bull Content Pool

Die längste Etappe ist die mit 1.382 Kilometer von Chita bis Svobodny. Heuer waren nur noch drei Solofahrer bis dorthin im Rennen. Heftige Unwetter sorgten dann nach rund

Begonnen hat Eduard Fuchs mit dem Extremsport im Alter von 30 Jahren. „Da bin ich 12 Stunden lange Rennen gefahren und dann ein 24-Stunden-Rennen und so hantelt man sich weiter.“ Die Leidenschaft zum Radfahren hat er von seinem Vater. „Bei uns in Radkersburg hat es keinen Klub gegeben und so bin ich erst mit 16 nach Graz.“ Für eine Profi-Karriere war er daher schon zu alt.

Foto: Denis Klero/Red Bull Content Pool

Michael Dijkstra, Edi Fuchs mit seiner Lebenspartnerin Sabine und Heinrich Hofer.

... in drei Wochen sieben Zeitzonen durchfahren

„Da musst du schon mit 12 beginnen, dich vorzubereiten.“ Aber er war mit einem Amateur-Team erfolgreich unterwegs. „Da konnten wir bei Rennen in Nordafrika, Südamerika, Osteuropa tolle Erfolge einfahren“, erinnert sich Fuchs gerne. Als er 1987 einen Vortrag von Franz Spielauer über das Race Across America sah, wusste er: „Das ist meines.“ Und den Lebenstraum, einmal dort dabei zu sein, hat er sich erfüllt. „Es war ein achter Platz – ganz gut“, so Edi Fuchs. Im kommenden Jahr wird er beim Red-Bull-

Rennen in Russland nicht dabei sein. Nicht zuletzt aufgrund des eigenartigen Rennregelwerks und der Organisatoren. „Für die Sponsoren ist wichtig, dass du Erster wirst. Am ersten Platz wirst du gemessen – das ist die Realität.“ So war er 2012 Sieger des Race Around Austria, Sieger beim 24-Stunden-Rennen in Kaindorf, Sieger 2014 beim Race Across Ireland, und, und. „2017 ist mein großes Ziel der Glockner Man, gleichzeitig auch die Ultra-Radmarathon-Weltmeisterschaft.“ Viel Glück!

Foto: Denis Klero/Red Bull Content Pool

Foto: Denis Klero/Red Bull Content Pool

COVERSTORY

... beim Start im Zentrum von Moskau

Red Bull Trans-Siberian Extreme 2016 - Schnitt 27,3 km/h

... gezeichnet von den LKW-Abgasen

1. Etappe: Moskau – Nizhniy Novgorod, 392 km - 9 Std. 55 Min., 39,5 km/h 2. Etappe: Nizhiniy Novgorod – Kazan, 392 km - 11 Std. 3 Min., 34,5 km/h 3. Etappe: Kazan – Perm, 693 km - 22 Std. 25 Min., 30,4 km/h 4. Etappe: Perm – Ekaterinburg, 331 km - 11 Std. 35 Min., 28,1 km/h 5. Etappe: Ekaterinburg – Tyumen, 320 Kilometern - 9 Std. 51 Min., 31,8 km/h 6. Etappe: Tyumen – Omsk, 620 km - 19 Std. 10 Min., 32 km/h 7. Etappe: Omsk – Novosibirsk, 669 km - 20 Std. 12 Min., 30,3 km/h 8. Etappe: Novosibirsk – Krasnojarsk, 804 km - 29 Std. 49 Min., 27 km/h 9. Etappe: Krasnoyarsk – Irkutsk, 1094 km - 39 Std. 51 Min., 26,5 km/h 10. Etappe: Irkutsk – Ulan Ude, 448 km - 13 Std. 53 Min., 32,2 km/h 11. Etappe: Ulan Ude – Chita, 658 km - 26 Std. 9 Min., 25,4 km/h 12. Etappe: Chita - Svobodny: 1.382 km – abgebrochen 13. Etappe: Svobodny – Chabarovsk, 756 km - 26 Std. 18 Min., 28,7 km/h 14. Etappe: Chabarovsk – Wladiwostok, 766 km - 25 Std. 35 Min., 29,6 km/h Gesamtergebnis: 1. Alexey Shebelin,Russland: 336h 18m 5s 2. Eduard Fuchs, Österreich: 347h 25m 36s 3. Marcelo Florentino Soares, Brasilien: 388h 7m 26s www.eduardfuchs.at

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POLITIK

Tag der Wahrheit Mehr als 200.000 Grazer sind am 5. Februar 2017 aufgerufen, einen neuen Gemeinderat und Bürgermeister zu wählen Dass die Grazer selbst von der Arbeit des Bürgermeisters und der Stadtregierung, aber auch der Beamten nicht voll überzeugt sind, zeigt eine Zahl drastisch: Bei der letzten Wahl im Jahr 2012 blieben 30 Prozent der Bürger am Wahltag zu Hause, fanden es nicht der Mühe wert, zur Wahl zu gehen. Die Gruppe der Nichtwähler wurde damit zur größten Partei in Graz. Das Ergebnis aus dem Jahr 2012: ÖVP 33,7 %, KPÖ 19,9 %, SPÖ 15,3 %, FPÖ 13,8 %, Grüne 12,1 %, PPÖ 2,7 %, BZÖ 1,3 %.

„Ich brenne für diese Stadt“ Nagl am Stadtparteitag der Grazer VP

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„Graz braucht Sicherheit“ FP-Eustacchios Botschaft für die Wahl

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it diesem Slogan lächelt FPÖ-Spitzenkandidat Mario Eustacchio schon in der Vorweihnachtszeit von den Plakatwänden. „Es ist nicht alles schlecht, es gibt viel Gutes in Graz, eine große Entwicklung – mit Vorteilen, aber auch Nachteilen. Und wir verstehen uns als Korrektiv, Graz wieder oder noch lebenswerter zu machen.“ Seine Themen im Wahlkampf sind klar: „Es passt nicht, dass wir in den Volkschulen schon 50 Prozent Schüler haben, die Deutsch nicht als Muttersprache haben.“ Man könne ausrechnen, so Eustacchio, wohin das führt, wenn man das auf die Zukunft hochrechnet. Eine Katastrophe sieht er auch in der Vergabe der Gemeindewohnungen durch KP-Stadträtin Elke Kahr. 31 Prozent davon würden an Ausländer vergeben. „Gemeindewohnungen sind zuerst für Grazer da. Es sollte einen Österreicher-Bonus geben. Abgesehen davon, dass die Folge der Vermietung zu massiven Konflikten führt, die klein geredet werden.“ Die Steigerung der Kriminalität in Graz sei alarmierend, österreichweit gäbe es rund fünf Prozent Anstieg, in Graz wären es vom Jänner bis Juni 2016 zwölf Prozent gewesen. Von den 5802 Tätern wären 2281 Ausländer gewesen, darunter wieder 600 Asylwerber. Speziell schlimm sei auch die Drogenkriminalität, die

in den Händen ausländischer Drogenkartelle liegt. Bei der Verhaftung einer Bande war unter den 71 Tätern kein einziger mit österreichischer Staatsbürgerschaft. Es sei nicht hinzunehmen, dass Grazer Bürger den Stadtpark, den Rösselmühlpark oder auch den Metahofpark, den Volksgartenpark sowie den Augarten aufgrund der zahlreichen Gewaltdelikte meiden. Ein neuer Bürgermeister in Graz wäre für die Stadt von Vorteil, so Eustacchio in Richtung der ÖVP-Bürgermeisterpartei mit Siegfried Nagl. Diese sei bemüht, gravierende Probleme stets unter den Teppich zu kehren. Die Wahl am 5. Februar werde zeigen, welche Konstellationen dann möglich wären. Die FPÖ liegt derzeit bei knapp 14 Prozent, macht sich aber Hoffnungen, die 20-Prozent-Hürde zu schaffen. Und sollte das gelingen, so Eustacchio, dann gibt es auch von seiner Seite her einen Anspruch auf den Bürgermeister. Eustacchio verweist auf die Verbesserungen des Verkehrsflusses in Graz – sowohl beim öffentlichen, wie auch beim Individualverkehr –, weiters auf die Tatsache, dass vier neue Seniorenheime errichtet wurden und auch auf die personelle Aufstockung der Ordnungswache. Die 48 Mitarbeiter sollen helfen, auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Grazer zu verbessern.

hne Siegfried Nagl als Spitzenkandidaten, der trotz aller Probleme in Graz, für die er als Bürgermeister auch zumindest mitverantwortlich ist, müsste sich die Grazer ÖVP auf ein Ergebnis unter 20 Prozent einstellen. Er ist nach 13 Jahren als Bürgermeister noch immer ein Sympathieträger. Obwohl die Wahlspendenaffäre – die Grazer ÖVP erhielt von der Telekom 120.000 Euro – noch lange nicht ausgestanden ist. Doch Nagl versucht so zu tun, als hätte er als Parteichef von nichts eine Ahnung gehabt. Als Verantwortliche werden seine frühere Beraterin Claudia B. genannt und ÖVP-Geschäftsführer Bernd Schönegger. Beide sind in erster Instanz wegen Untreue zu einer bedingten Gefängnisstrafe verurteilt worden (noch nicht rechtskräftig. Beim außerordentlichen Parteitag in der Helmut List Halle für die Gemeinderatswahlen am 5. Februar 2017 brachten die 800 Besucher dies augenscheinlich zum Ausdruck. Siegfried Nagl erhielt in einer offenen Abstimmung als Spitzenkandidat – der Vorgang erinnert leider an Szenarien in anderen, nicht wirklich demokratischen Organisationen – 100 Prozent Zustimmung. Ginge man von der Stimmung im Saal aus, dann würde Nagl am 5. Februar der Sieger und Gewinner der Wahl sein. Gesinnungsgemeinschaften rücken aber immer auch dann enger zusammen, wenn’s eng wird für den jeweiligen Spitzenkandidaten.

Er brenne für diese Stadt, bei seinen Kollegen der anderen Parteien im Stadtsenat könne er das nicht erkennen, versuchte Siegfried Nagl in seiner 40-minütigen Rede die Mitbewerber, ihre Aktivitäten, ihre Ideologien doch madig zu machen. Diese stand unter dem Motto „Klartext reden“, doch – nicht überraschend – präsentierte Nagl vor allem erhabene, allgemeine, bürgerliche Standpunkte. Auf wirkliche Details verzichtete er. In der Flüchtlingsfrage wurde der Bürgermeister sehr deutlich. Warum kommen Menschen zu uns: Wegen Friede, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Arbeit. „Wer kommt und eine dieser Errungenschaften nicht akzeptieren will, gehört gleich wieder nach Hause geschickt“, so Siegfried Nagl unter Applaus seiner Zuhörer. Wie das allerdings besser gelingen könne als bisher, darüber erfuhr der Parteitag nichts. Eine Botschaft hingegen war unmissverständlich: „Ich will klar Erster werden und Stimmen dazu gewinnen.“

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POLITIK

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SPÖ Graz rückt zusammen

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s war nicht überraschend, dass die SPÖ Graz bei ihrem außerordentlichen Parteitag Geschlossenheit zeigte. Michael Ehmann wurde am Parteitag mit 98,84 Prozent zum Parteiobmann gewählt. Er selbst will sich, wie er in seiner Rede betonte, „für Graz die Haxn ausreißen“. Die SPÖ hofft nun, mit ihm den Tiefpunkt überwunden zu haben und am Wahlsonntag, dem 5. Februars 2017 wieder einmal feiern zu können. Denn bei der letzten Wahl vor fünf Jahren schaffte Martina Schröck nur noch 15,3 Prozent. Die erst im Juni dieses Jahres völlig überraschend zurückgetretene Martina Schröck – für sie wurde Monate vorher noch eine Werbekampagne als Spitzenkandidatin gelauncht – war unter den Delegierten, wie auch die weiteren fünf Vorgänger von Michael Ehmann. Vor 25 Jahren entschieden sich noch 40 Prozent der Grazer für die SPÖ, der Wählerschwund begann in der Ära von Alfred Stingl. Auch dieser war anwesend und appellierte an die Genossen, in den kommenden Wochen bei den Grazern für „Michi“ und die sozialdemokratischen Grundsätze „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit und Solidarität“ Grazern zu werben.

Michael Ehmann will vor allem einen Pakt für mehr Arbeitsplätze. Die Arbeitslosenquote in Graz beträgt 12 Prozent. Auch den Problemen im Schul-, Bildungs- und Wohnungsbereich will sich Ehmann besonders annehmen. Sein Vornamenskollege Michael Schickhofer sicherte ihm in der ihm typischen, oft überzogenen Art zu formulieren – „Michi, wir san Schöpfer, keine Sprücheklopfer!“ – die volle Unterstützung der Landespartei zu. Hinter Michael Ehmann als Spitzenkandidat sind auf den vorderen Listenplätze Alexandra Marak-Fischer (Grazer SPÖ-Vorsitzende), Klubobmann Gemeinderat Gerald Haßler Betriebsratsvorsitzender GKK Steiermark), 4 Anna Robosch, Studentin und Einzelunternehmerin, Ewald Muhr (Angestellter, ehemaliger Bezirksvorsteher von Jakomini), Gemeinderätin Susanne Bauer (Abteilungsleiterin), Mustafa Durmus (Jurist, Vorsitzender Junge Generation Steiermark und Gründer Sektion Mur), Gloriette Varlamis (Pensionistin), Bernd Simbürger (Angestellter), Gemeinderätin Karin Katholnig (Magistratsbedienstete) und Herbert Winterleitner (Behindertenvertrauensperson).

Die Grünen mit neuem Gesicht an der Spitze in der Landeshauptstadt

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isa Rücker, die langjährige Frontfrau der Grazer Grünen, hat sich in die Pension verabschiedet. Die neue Grazer Grünen-Chefin heißt Tina Wirnsberger. „Es war sinnvoll und notwendig, dass nach den Ereignissen der letzten Wochen rasch gewählt wird“, so die Spitzenkandidatin der Grazer Grünen Tina Wirnsberger. „Viele Herausforderungen, vor denen Graz als wachsende Stadt steht, wurden in den letzten vier Jahren auf die lange Bank geschoben. Es ist höchste Zeit für eine Veränderung.“ Der Straßenbahnausbau wurde Jahr für Jahr verzögert und kein einziges konkretes Projekt auf Schiene gebracht. In Bezirken wie Jakomini, Gries und Lend warten die Menschen nach wie vor

auf die angekündigte Grünraumoffensive. Und anstatt Perspektiven für MindestsicherungsbezieherInnen durch Ausbildung zu schaffen, beteiligt sich auch Bürgermeister Nagl an der aktuellen Neiddebatte gegen sozial Benachteiligte. Die Grünen mobilisieren auch gegen den Bau des geplanten Murkraftwerks.

„Wir schauen nicht zu“ ... so die KPÖ zur Wohnungsnot

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ie Wohnungsnot und die Mietpreise sind in Österreich und so auch in Graz enorm hoch. Warum ist das so? SPÖ und ÖVP haben 1995 eine Änderung des Mietrechtsgesetzes beschlossen. „Damit haben sie die Schleusen für den Mietwucher in unserem Land geöffnet“, so Elke Kahr. „Bis 1995 gab es in Österreich gesetzliche Mietzinsobergrenzen, danach wur- Helfen statt Reden de das leidige Richtwertsystem eingeführt. Horrende Mieten am privaten Markt sind die Folge. HALTUNG Diese Parteien zeigen, sind seitdem je- HOFFNUNG doch nicht wil- geben. lens, das, was sie damals angerichtet haben, wieder zur reparieren. Es trifft sie ja auch nicht. Sie www.kpoe-graz.at schauen zu, wie das Wohnen immer mehr Menschen arm macht.“ KPÖ-Spitzenkandidatin

Elke Kahr: „In Graz haben wir versucht, gegenzusteuern. Mit Erfolg. Kürzlich konnten wir die 564. neue Gemeindewohnungen übergeben.“ Gemeindewohnungen bieten langfristig günstige Mietverhältnisse und bremsen den Anstieg der Wohnungskosten auch im privaten Sektor. Es darf nicht in Vergessenheit geraten, dass Schwarz-Rot-Blau im Jahr 2004 die Grazer Gemeindewohnungen verkaufen wollten. Das haben wir verhindert und in den Folgejahren den Bau von neuen Gemeindewohnungen durchgesetzt. Jetzt geht es darum, auch in den kommenden Jahren neue Gemeindewohnungen in allen Stadtteilen zu errichten. Die Vorarbeiten für mindestens weitere 500 Wohnungen sind schon geleistet worden. Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir Ihre Unterstützung!“

Elke Kahr.

Medieninhaber, Herausgeber, Hersteller: KPÖ Graz, Lagergasse 98a, A-8020 Graz, Verlags- und Herstellungsort: Graz. V-1

11 Listen soll es geben

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ie Piraten waren bereits mit einem Mandat im letzten Gemeinderat vertreten. Philip Pacanda erhofft sich wieder den Einzug in das Grazer Rathaus am 5. Februar. Große Erwartungen haben auch die Neos. Diese haben sich kürzlich erst für Niko Swatek als Spitzenkandidaten entschieden. Insgesamt wollen bei

den Wahlen am 5. Februar 2017 elf Gruppen um die 48 Sitze im Gemeinderat der Landeshauptstadt und die sieben Sitze der Stadtregierung kämpfen. Noch ist aber das Ende der Abgabefrist nicht da. Bis jetzt sind erst sieben Parteien fix. Viel wird davon abhängen, ob die neuen und kleinen Gruppen zusätzliche Wähler mobilisieren können. Die Wahlverdrossenheit in Graz ist von Wahl zu Wahl gestiegen. Die Gruppe der Nichtwähler ist damit zur größten Fraktion geworden. Foto: Wikipedia

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WIRTSCHAFT

Foto: AVL

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KLIPP bittet steirische

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ie sind der Konjunkturmotor in unserem Bundesland. Steirische Unternehmen punkten international nicht nur mit Qualität und Innovationskraft. So sind auch das Knowhow und die steirische Zuverlässigkeit Garanten dafür, dass Produkte und Dienstleistungen („Made in Styria“) heimische Unternehmen grenzenlos erfolgreich machen. Das Steiermarkmagazin KLIPP wird daher die steirischen Exporteure vor den Vorhang holen. Dies auch mit der Absicht, bewusst zu machen, dass beinahe jeder zweite heimische Arbeitsplatz direkt von den Erfolgen unserer Unternehmen auf ausländischen Märkten abhängig ist. Exportierende Unternehmen erschließen damit neue Wachstumsmärkte, wodurch wiederum bestehende Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen werden können.

Bei der Auswahl der Unternehmen werden wird darauf geachtet, dass die einzelnen Exportländer auch von ihrer Bedeutung her entsprechend aufscheinen – von Deutschland, über die USA, Italien, China, bis hin zu Spanien, der Slowakei, aber auch mögliche „Exoten“. Österreichweit gibt es unter den Exporteuren 200 Weltmarktführer, die Steiermark

hat da einen überproportional großen Anteil. Außerdem wird KLIPP auch Produkte detailliert vorstellen – von der Automobilbranche, über den Maschinenbau, elektrotechnische Waren, Holz, Kunststoffe, Genussund Lebensmittel, bis hin zu Nischenprodukten und zur Dienstleistung im Sinne von (digitalem) Know-how. Laut vorliegender Statistik wurden im Jahr 2015 Waren im Wert von knapp 19,8 Milliarden Euro (siehe Tabelle rechts) auf Märkte in aller Welt exportiert. Damit konnte das Niveau gegenüber dem Jahr gesteigert werden. Das Exportvolumen war 2015 höher als das Importvolumen. Die Steiermark liegt damit in Bezug auf die Handelsbilanz an zweiter Stelle hinter Oberösterreich. Der bedeutendste Handelspartner der Steiermark 2015 war wie auch schon in den letzten Jahren Deutschland, gefolgt von den Ver-

einigten Staaten, Italien, China und dem Vereinigten Königreich. Beim steirischen Export hat die Produktgruppe „Zugmaschinen, Kraftwagen, Fahrräder“ mit Abstand die Nase vorne, gefolgt von den Produktgruppen „Kernreaktoren, Kessel, Maschinen“ und „Elektrische Maschinen“. Es ist bei Besuchen im Ausland immer wieder eindrucksvoll, zu sehen, wie breit die Palette steirischer Produkte und Ideen ist. Die Wirtschaftsstrategie des Landes Steiermark hatte das Ziel, in Österreich zum Bundesland mit dem höchsten Innovationsgrad zu werden – das ist gelungen. Dahinter steht das Bekenntnis, dass erst die marktfähige Umsetzung eine Idee zur Innovationmacht und damit auch zu einer Steigerung der Wertschöpfung und einer Belebung des heimischen Arbeitsmarktes führt.

Foto: Steirerkraft

Mit ihren Exporterfolgen nimmt die Steiermark in Österreich die

dritte Stelle hinter Vorarlberg und Oberösterreich ein. Die Steiermark exportiert Waren und Know-how im Wert von knapp 20 Milliarden Euro. Die Aufbereitung der Themen für die anschaulichen Reportagen und Berichte erfolgt durch Gespräche und Interviews mit den Verantwortlichen. KLIPP wird die Bandbreite der exportierenden steirischen Firmen aufzeigen. Von Kleinunternehmen, über Mittelunternehmen, bis zu internationalen Playern werden die Vielfalt und Inhalte der Exportwirtschaft beleuchtet werden.

Exporteure vor den

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Foto: voest

Foto: MM Karton

WIRTSCHAFT

VORHANG

TOP 10 EXPORTMÄRKTE der STEIERMARK | Ganzjahr 2015 (vorl. Ergebnisse) 2015 wurden Waren von rd. 19,74 Mrd. Euro exportiert

Stärkefelder der steirischen Wirtschaft: Land

Strategische Leitlinien und Stärkefelder* Die steirische Wirtschaftspolitik orientiert sich an sieben strategischen Leitlinien, die in definierten Stärkefeldern durch konkrete Maßnahmenpakete bzw. Aktionsprogramme umgesetzt werden. Diese Leitlinien heißen Innovation, Internationalisierung und Headquarters, Cluster und Netzwerke, Selbstständigkeit und Unternehmerischer Spirit, Betriebliche Qualifizierung, Regionen undKurzbericht Infrastruktur und2015 Innovative Finanzierung. Außenhandel (vorläufige Ergebnisse) Landesstatistik Steiermark

Regionaler in Mio. 2014-2015 TabelleAußenhandel 1: Regionaler Außenhandel in Mio.Euro, Euro, 2014-2015

TOP 10 Exportmärkte der Steiermark Ganzjahr 2015 (vorl. Werte)

1.996

2.082

+4,3

2.741

2.557

-6,7

Kärnten

6.722

7.036

+4,7

5.690

5.958

+4,7

Niederösterreich

20.349

20.497

+0,7

23.801

22.824

-4,1

Oberösterreich

32.045

33.815

+5,5

23.818

25.025

+5,1

Salzburg

8.480

9.091

+7,2

11.089

11.569

+4,3

Steiermark

19.403

19.739

+1,7

13.475

13.628

+1,1

Tirol

11.248

11.406

+1,4

10.090

10.622

+5,3

Vorarlberg

8.867

9.510

+7,2

6.699

7.107

+6,1

Wien

18.995

18.378

-3,3

32.444

33.712

+3,9

Österreich

128.106

131.554

+2,7

129.847

133.002

+2,4

*vorläufige Ergebnisse Quelle: Statistik Austria; Bearbeitung: Landesstatistik Steiermark

* Steirisches Wirtschaftsförderungsgesellschaft SFG

Der mit Abstand bedeutendste Handelspartner der Steiermark ist wie auch schon in den letzten Jahren Deutschland. Die Exporte nach Deutschland verzeichneten von 2014 auf 2015 ein Plus von 4,0% (Importe: -2,0%). Den höchsten Anstieg gab es innerhalb der TOP-15Handelspartner bei Ungarn mit einem Plus von 32,0% bei den Exporten, gefolgt von der

6.000.000.000 5.000.000.000 4.000.000.000 3.000.000.000 2.000.000.000 1.000.000.000 Exportvolumen in EUR

0

PL - Polen

Burgenland

7.000.000.000

SI - Slowenien

Veränd. in %

HU - Ungarn

2015*

CH - Schweiz

2014

FR - Frankreich

Veränd. in %

GB - Vereinigtes Königreich

2015*

CN - China

2014

IT - Italien

Importe

US - Vereinigte Staaten

Bundesland

in EUR

n Automotive, MOblität DE - Deutschland 5.722.482.066 n KreativwirtschaftUS - Vereinigte Staaten 1.630.797.425 n Energie- und Umwelttechnik IT - Italien 1.389.512.104 n Engineering, Anlagenbau CN - China 1.020.625.854 n Holz, Papier, Holzbau GB - Vereinigtes Königreich 910.143.610 n Humantechnologie FR - Frankreich 715.390.969 n Lebensmitteltechnologie CH - Schweiz 671.063.515 n Nano- und Mikrotechnologie HU - Ungarn 522.814.831 Modellierung n Simulation, mathematische SI - Slowenien 495.507.462 n Telekommunikation, Informationstechnologien, 423.446.863 PL - Polen Neue Medien, Elektronik Quelle: Statistik Austria im Auftrag der Landesregierung Steiermark und WKO Steiermark n Werkstoffe

DE - Deutschland

Exporte

DIE EXPORT SERVICE ORGANISATION DER STEIRISCHEN WIRTSCHAFT

Quelle: Statistik Austria im Auftrag der Landesregierung Steiermark und WKO Steiermark 19.09.2016 | ICS | S. Tanos

EIN UNTERNEHMEN VON: WKO Steiermark, Land Steiermark / SFG und Industriellenvereinigung Steiermark

Tschechischen Republik mit +23,0%. Auch bei den Importen liegt Deutschland an erster Stelle. Den größten prozentuellen Zuwachs bei den Importen von 2014 auf 2015 gab es innerhalb der steirischen Top-15-Handelspartner bei den Vereinigten Staaten mit +21,7%, gefolgt vom Vereinigten Königreich mit +13,9%. Die wichtigsten Exportgüter im Jahr 2015 sind, wie auch schon in den Vorjahren, Maschinen der Kapitel 87, 84 und 85 (vgl. Tabelle 3). Vom Jahr 2014 zum Jahr 2015 gab es bei den Zugmaschinen (Kapitel 87) einen Rückgang von -5,7%. Im Kapitel 84 (Kessel und Maschinen) und Kapitel 85 (elektr. Maschinen) kam es mit +9,5% bzw. +11,3% zu einem deutlichen Wachstum. Die wichtigsten Importe der Steiermark kommen ebenfalls aus dem Bereich der „Maschinen“ der Kapitel 84, 87 und 85, gefolgt von den „mineralischen Brennstoffen“.

Foto: Zotter

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CHRONIK

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Schubkraft für Böhler in Kapfenberg Rechnung. „Die Luftfahrtbranche ist ein wesentlicher Treiber unserer internationalen Wachstumsstrategie im Zukunftsmarkt Mobilität – schon heute setzen alle großen Flugzeughersteller auf Technologien und Produkte der voestalpine. Durch eine forcierte Innovations- und Investitionstätigkeit wollen wir unsere Position als führender Anbieter auch in diesem anspruchsvollen Kundensegment konsequent weiter ausbauen“, so Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG.

Neue Maßstäbe Die Special Steel Division des voestalpine-Konzerns zählt weltweit zu den führenden Zulieferern von Hochleistungswerkstoffen und Spezialschmiedeteilen für die Luftfahrtindustrie. Die höchst beanspruchbaren Produkte kommen etwa als Strukturteile, Triebwerkskomponenten und -aufhängungen, Fahrwerksteile oder Türsegmente in den Flugzeugprogrammen von Airbus, Boeing, Bombardier oder Embraer zum Einsatz. „Die neue Hightech-Schmiedelinie wird nicht nur einen wesentlichen Beitrag zum Mengenwachstum im Geschäftsbereich Luftfahrt leisten, sondern auch neue Maßstäbe in

Chinesischer IT-Riese wird von Graz aus zum Global Player

v.l.: Gerhard Rüsch (Wirtschaftsstadtrat Graz), Hu Aimin (General Manager CETC), LR Christian Buchmann und Wan Jie Chen (Geschäftsführer Sinoplex Handels- u. BeratungsgesmbH)

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ETC – vier Buchstaben, die den internationalen Stellenwert des Standortes Steiermark weiter stärken werden: Hinter dem Kürzel verbirgt sich die Firma „China Electronics Technology Group Corporation“, quasi die staatliche chinesische ITund Elektronik-Industriegruppe, die ihre Europazentrale in Graz errichtet. Zum Start werden elf Millionen Euro in der Steiermark investiert, weitere Investitionen sollen folgen. Außerdem werden in der ersten Phase rund 50 Arbeitsplätze geschaffen. 600 verbundene Forschungseinrichtungen und Unternehmen, darunter acht börsennotierte, 9.000 aktive Patente und mehr als 150.000 Mitarbeiter – das sind nur einige der

Leistungsdaten der Firma CETC, die laut dem Magazin „Fortune“ aktuell Platz 408 unter den 500 weltweit größten Unternehmen einnimmt. Internationalisierung ist das große Ziel des chinesischen IT-Riesen, der sich nun erstmals außerhalb Asiens niederlässt. „Es ist eine Auszeichnung, dass sich ein weltweit führendes Smart Enterprise gerade Graz und damit die Steiermark als Tor zu Europa und zur Welt aussucht. Noch dazu, wenn man weiß, dass das Ausbildungsniveau und die Forschungsexzellenz im Elektronik-Bereich ausschlaggebend für diese internationale Ansiedlung waren“, freut sich Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann über dieses Investments.

voestalpine-Duo Eder und Rotter: „Wir investieren 40 Mio. Euro in Luftfahrt.“

Produktqualität, Prozess-Automation und -Digitalisierung setzen. Das Investment stärkt damit maßgeblich die Technologieführerschaft unserer steirischen Produktionsgesellschaften. Um uns auch auf Ebene der Werkstofferzeugung neue Dimensionen zu erschließen, steht zudem – aber unabhängig vom gegenständlichen Projekt – die Investition in ein neues Edelstahlwerk zur Diskussion, für das mit einer finalen Standortent-

scheidung in der zweiten Jahreshälfte 2017 zu rechnen ist“, so Franz Rotter, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Chef der Special Steel Division. Ergänzend wird die neue Anlage auch geschmiedete Komponenten für die Öl- und Gas-Exploration, die extremen Bedingungen sowohl zu Wasser als auch an Land standhalten müssen, produzieren. Die Hightech-Schmiedelinie bearbeitet das Material mit einer Pressekraft von 4.400 Tonnen und einer Geschwindigkeit von bis zu 120 Hüben pro Minute, also zwei pro Sekunde.

Das Millionengrab Schubhaftzentrum Vordernberg

Nun steht auch Schwarz auf Weiß das im Rechnungshofbericht, was die Vordernberger am Fuße des Präbichl in der Obersteiermark schon vor der Eröffnung im Jahre 2010 geahnt, gewusst oder vorausgesagt haben. Das Schubhaftzentrum – damals eben neu gebaut in Vordernberg bei Leoben – ist eine Fehlkonstruktion. Nicht

von der Architektur her, sondern wie es geführt wird. Aufgrund langfristiger Verträge mit einem privaten Security-Konzern fallen für den Bund rund 500.000 Euro Kosten im Monat an, heißt es. Klipp hat damals exklusiv als erstes Medium über diese Dinge berichtet. Sogar während des Flüchtlingsansturms im Vorjahr, wo die Regierung

und Länder verzweifelt nach Quartieren suchten, hätte es in Vordernberg Plätze gegeben. Erst jetzt bzw. nachdem der Rechnungshof das Millionengrab und seine Mängel durchleuchtete, soll ein neues Belegungskonzept diskutiert werden. Wussten die Verantwortlichen im Innenministerium überhaupt von Vordernberg?

Vielfältiges Kulturprogramm Über 30 Ausstellungen an 9 Standorten, die Neupositionierung des Museums im Palais und von Flavia Solva sowie der Umbau des Kunsthaus-Foyers versprechen ein spannendes Jahr 2017: Das Universalmuseum Joanneum präsentiert auch im kommenden Jahr ein vielseitiges Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm rund um Kunst, Kultur Foto: Studio Erwin Wurm

ls einer der zentralen strategischen Wachstumsbereiche hat die Luftfahrt für die voestalpine in den kommenden Jahren hohe Priorität. Der konzernweite Umsatz in diesem technologisch herausfordernden Kundensegment soll mittelfristig von aktuell 300 auf rund 500 Millionen Euro gesteigert werden. Um diesem Wachstum – im wahrsten Sinne des Wortes – weitere Schubkraft zu verleihen, investiert die voestalpine in den beiden kommenden Jahren bei ihrer Konzerngesellschaft Böhler Edelstahl GmbH & Co KG am Standort Kapfenberg über 40 Millionen Euro in eine neue Hightech-Schnellschmiedelinie. Die hochmoderne Anlage, die bereits 2018 in Betrieb gehen soll, wird in erster Linie Schmiedeteile als Vormaterial für höchst belastbare Flugzeugkomponenten, etwa Triebwerksteile herstellen, aber auch Basiswerkstücke für anspruchsvolle Produkte der Öl- und Gasindustrie. Für die nächsten eineinhalb Jahrzehnte wird weltweit ein Bedarf von annähernd 40.000 neuen Flugzeugen prognostiziert. Mit der Großinvestition in eine neue, hochmoderne Schmiedeanlage trägt die voestalpine dieser dynamischen Entwicklung des Luftfahrtsektors einmal mehr

Foto: SFG/Robert Frankl

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und Wissenschaft. „Schon im heurigen Jahr zeigt sich an den Besuchszahlen, dass das Publikum das spannende Programm des Universalmuseums Joanneum annimmt und die Museen stärker wahrgenommen und besucht werden. Das Jahr 2016 ist ein Rekordjahr, mehr als 600.000 Personen werden das Joanneum besuchen. Ebenso zeigen die großzügigen Schenkungen – wie etwa jene von Helmut Suschnigg – das große Vertrauen in die Institution“, so die Verantwortlichen.

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CHRONIK Gut unterwegs: FH CAMPUS 02 ie Grazer Fachschule CAMPUS 02, seit 20 Jahren erfolgreiche akademische Ausbildungsstätte für die Wirtschaft, feiert dieser Tage ein rundes Jubiläum. „Mit 100 Studierenden, die gleichzeitig berufstätig waren, startete der CAMPUS 02 im Wintersemester 1996“, schildert Gründungsgeschäftsführer Peter Hochegger die Anfänge. Es waren dies die Fächer Marketing und Automatisierungstechnik – damals noch in den Lehrsälen und Labors des WIFI. Bei der ersten Sponsion im Jahr 2000 wurden die akademischen Titel ausschließlich Berufstätigen verliehen. Bis heute verzeichnet die FH CAMPUS 02 knapp 4.000 Absolventen in mittlerweile fünf Studien-

richtungen.Woher kommt der Name CAMPUS 02? Er steht für die dualen Ausbildungssysteme – auf der einen Seite Studium und Beruf und parallel dazu Wirtschaft und Technik. Derzeit sind 80 Prozent der Studienplätze durch Studenten besetzt, die berufsbegleitend studieren. „Als Haupteigentümer der Hochschule kann die WKO Steiermark mit Stolz sagen, dass es die FH CAMPUS 02 binnen 20 Jahren zu einem Fixstern unter den heimischen Ausbildungsstätten gebracht hat. Unsere Fachhochschule ist das Bindeglied zur Wirtschaft“, urteilt der Präsident der Steirischen Wirtschaftskammer Josef Herk. Geschäftsführer Erich Brugger: „Unsere Stärke liegt in der Integration von

Ein G‘riss in der Prominentenrunde um die Geburtstagstorte

Fotos: FH CAMPUS 02 / Foto Melbinger

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Studium und Beruf. Ein Studium für Berufstätige verlangt eine spezielle Organisation, bietet aber für die Studierenden den unschätzbaren Vorteil der unmittelbaren Umsetzung des im Studium Gelernten. Und die Fragestellungen aus der Praxis beleben wiederum das Studium.“

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st die Lehre wirklich so schlecht, wie ihr Ruf ? Im Auftrag der AK Steiermark wurden 450 Jugendliche vom Grazer Meinungsforschungsinstitut bmm befragt, was sie über die Lehrausbildung denken. „Wir haben Lehrlinge sowie Jugendliche, die eine Lehrausbildung anstreben, bzw. die keine Lehre planen, befragt“, erklärt bmm-Geschäftsführerin Claudia Brandstätter und resümiert: „Die Lehrausbildung ist besser als ihr Image.“ Fast 90 Prozent der Lehrlinge finden eine Lehrausbildung als (sehr) attraktiv. Ihre Hauptmo-

tivation: „eigenes Geld verdienen“, „Praxisorientierung“ bzw. eine abgeschlossene, fundierte Berufsausbildung zu haben. Umgekehrt sehen 26,3 Prozent jener Jugendlichen, die keine Lehre planen, überhaupt keine Vorteile in einer Lehrausbildung. Als Hauptgrund nennen sie „geringeren Verdienst/weniger Gehalt als mit Matura“. Weitere Gründe sind „früh arbeiten müssen“ und „weniger Allgemeinbildung“. Breitere Wege zur Lehrausbildung Laut Studie ist die Lehre mit Matura für 70 Prozent der Befragten we-

Foto: AK Stmk/Graf

Lehrausbildung besser als ihr Image

v.l.: Patrick Lang (Maschinenbautechnik-Lehrling im 3. Jahr bei Siemens AG), Ursula Strohmayer (Leiterin AK-Bildungsabteilung), Präsident Josef Pesserl, Claudia Brandstätter (Studienautorin und Geschäftsführerin bmm) und Gerhard Czelecz (Ausbildungsleiter Siemens AG).

niger bzw. nicht attraktiv. Ein Grund dafür ist die Doppelbelastung. Geht es nach AK-Präsident Josef Pesserl, sollten Wege gefunden werden, Lehrausbildungen nach der Matura zu forcieren. Dazu müssten die rechtlichen

Grundlagen für eine gegenseitige Anrechnung von Schul- und Lehrzeit geschaffen werden. Auch Eltern sollten mit einer Informationsoffensive besser in die Bildungs- und Berufsorientierung einbezogen werden.

Weltpremiere mit E-Bussen in Graz A

lle Beteiligten sind sich einig: Der kürzlich angelaufene Testbetrieb von vier Elektrobussen mit schnell ladenden Superkondensatoren auf den Grazer Buslinien 34E (Jakominiplatz – Theyergasse) und 50 (Hauptbahnhof – Zentralfriedhof) ist ein Meilenstein für den möglichen Umstieg auf Busse mit umweltschonender Antriebstechnik. „Die China Railway Rolling Stock Corp. (CRRC) und die Firma Chariot Motors stellen der Holding Graz nach einer weltweiten öffentlichen Interessentensuche für ein Pilotprojekt je zwei Elektrobusse plus Ladeinfrastruktur für ein Jahr kostenlos zur Verfügung. Die Holding Graz übernimmt die Kosten für die notwendigen Umbaumaßnahmen

an den Haltestellen. Mit diesem Probebetrieb testen wir die Elektrobusse im alltäglichen Linienbetrieb sowie die Akzeptanz bei den Fahrgästen. Die Ergebnisse der Fahrzeugtests werden evaluiert und bilden auch eine Entscheidungsgrundlage für die zukünftige Beschaffung von Elektrobussen. Sind die Testergebnisse positiv, ist es möglich, dass wir in Zukunft verstärkt Elektrobusse einsetzen“, konkretisiert Holding-Graz-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Malik das Vorhaben. Die Graz Linien haben ein System vorbereitet, das eine Schnellladung an Endhaltestellen sowie eine ultraschnelle Ladung an Zwischenhaltestellen ermöglicht. Damit soll erreicht werden, dass die Fahrplä-

Da posieren heimische und chinesische Verantwortliche gern für ein Pressefoto ...

ne, die auf Dieselbusse ausgerichtet sind, möglichst beibehalten werden können. Das Laden an den Endhaltestellen wird ca. 3 bis 5 Minuten dauern, das Laden an den Zwischenhalten ca. 30 Sekunden. Diese Vorgaben können nur mit Kondensatoren, sogenannten Supercaps, erfüllt werden, da diese im Gegensatz zu Batterien in kürzester Zeit durch hohe Ströme aufgeladen werden können.

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WIRTSCHAFT

LILLY LOTTERBLUME

• Schickhofer als Zeuge vor Gericht • Wiederwahl bei der Feuerwehr • Wirbel in Hart bei Graz • Verlogene Politik

Hallo, meine Lieben! Ihnen geht’s wahrscheinlich genauso wie Ich mir.weiß Gewisse undnicht, Sachen nicht,Dinge ich weiß was möchte ich noch unbedingt im alten ich machen soll und mein AllerliebJahrster erledigt Und bei mir Hilfe als ist mirwissen. da überhaupt keine Plaudertasche heißt das „loswerden“, dabei. Er sagt nur: „Du wirst das wasschon ich darichtig in den machen letzten Wochen in …“ Unsere der Jüngste Stadt alles erfahren habe. Ich war so schwer verliebt und warjetzt ja viel und über meinNacht Alist unterwegs es auf einmal lerliebster hat wieder einmal richtig aus. Sie tut mir so leid, weil sie sich gemeckert. Sie sichbeivor, fast wie inStellen ihrer Kindheit mirer anhat lehnt zu Hause selbst das Mittagessen und Schutz sucht. Das tut gut, – nein, auf-da abernicht sie kochen, wissen sondern ja, man nur kann wärmen müssen. Aber das halte ich nicht wirklich helfen, sondern kann schon aus. nur versuchen, zu trösten. Bei uns in der Nachbarschaft gibt’s auch einige türkische Zuwandererfamilien. Und da haben wir gehört, dass die Beim im Café in PromitTarocknachmittag ihrer Tochter kürzlich die menade kam die Ute wieder einmal Türkei gereist sind, weil sie dort den darauf zu sprechen, wie verlogen Bräutigam ausgesucht haben.die Und Politik doch ist. Sie war jüngst deren Tochter findet nichtsdabei, dabei, als weil Landeshauptmann sie ja in dieser Welt Hermann aufgewachSchützenhöfer dem ehemaligen sen ist. Die war ganz freudig aufgeSPÖ-Landeshauptmann-Stellvertreregt, obwohl sie ihren Bräutigam gar ter Kurt Große nicht Flecker je vorherfeierlich gesehendas hat. Wenn ich dann daran denke, wie niedergeschlagen unsere Jüngste jetzt ist, dann denke ich mir: Solche Sorgen haben die Eltern der jungen Türkin nicht.

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Das letzte Mal hat mir ja Frieda erzählt, dass der Jochen PildnerSteinburg, Präsident der Steirischen Industrie, nach Wien gehen soll und dort als Nachfolger von Industriellen-Präsident Veit Sorger vorgesehen ist. Und die Frieda meinte noch, damit wäre er neben dem gut vernetzten Fritz Grillitsch, dem Bauernbundpräsidenten, der ranghöchste steirische Vertreter auf dem Wiener Parkett. In der steirischen ÖVP, so erzählt die Frieda, waren die Funktionäre arg geschockt, als sie nun lesen mussten, dass der Grillitsch sich von einer Stunde auf die andere total aus der Politik zurückzieht. Es waren auch für ihn die Aufregungen so arg, dass er in Graz bekanntlich wegen Herzproblemen ins Krankenhaus musste. Alle, mit denen die Frieda über Grillitsch gesprochen hat, waren fast traurig, weil der Obersteirer auch in den anderen Parteien viele

Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern des überreicht guteLandes FreundeSteiermark hat. Die Frieda hat imhat. Heute ist er noch Präsident mer wieder gehört, und sie geht jader in Steirischen Gesellschaft Kulturder ÖVP aus und ein, dassfürGrillitsch politik. Kurt, so die Ute, wardem nie gute Der Chancen gehabt hätte, ihrHermann Beuteschema, ein alter Linker, der Schützenhöfer zu folgen, wie Joschka Fischer einst auch hätte er das im Auge gehabt. Nunals ist Turnschuhträger in der Politik es klarerweise vorbei damit.auffiel. Schon Nein, nein, wehrt Ute ab, als ich einmal war Fritzdie Grillitsch knapp erschrecke, der Kurt ist nicht arm, für vor dem Sprung in die Landesregieden brauchen wir nicht zu spenden. rung, damals noch zu Zeiten von Als pensionierter Hofrat unddamals LanWaltraud Klasnic . Er habe deshauptmann-Vize lebt er bereits, so erzählt die Frieda, von die einer Monatspension, der ein Zusage der damals mit allmächtigen Mindestpensionist ein gansteirischen VP-Chefinfast gehabt, die zesdann Jahrallerdings auskommen würde. Mehr im Parteivorstand Rente SPÖ-Rentneradel einenhaben anderenim vorschlug, ohne Grilnur Peter Schachner und dessen litsch darüber zu informieren. Verehemaliger der ständlich, Diener sollte Oswin das so Kois, stimmen, Schachners Bürochef war. Später dass der Grillitsch sich zu Klasnics ermöglichte ManaVerdienstendieser kaumihm nocheinen äußerte. ger-Posten in der Energie Steiermark und dann wechselte Kois zum Verbund. Er ist auch Hofrat und könnte mit seiner Pension sogar Weil diemonatlichen Frieda gerade von Klasnic geredet hat. Herwig Hösele war einer ihrer engsten Mitarbeiter und ist, so der Hubert, sicher ein belesener Mann. Kein Wunder, dass er viel über die Vorzüge und Nachteile der Demokratie, das passende Wahlrecht philosophiert. Doch mit einem scheint er ein Problem zu haben, mit dem innerparteilichen demokratischen Umgang. Der Hubert denkt da an die Zeit zurück, als Klasnic wegen der Energie Steiermark gewaltig Zoff mit Gerhard Hirschmann und Herbert Paierl hatte. Hösele spielte in dieser Auseinandersetzung eine wichtige Rolle. Heute bezeichnet er sich selber als „Wut-Bürger“, wegen der stärker werdenden Politikverdrossenheit in Österreich, und schließt sich dem Kreis jener an, die dagegen sogar ein Volksbegehren überlegen. Schon pikant. Oder pervers. Oder auch zum Schmunzeln. Hösele äußerte sich in den Medien im Sinne wie: „Irgendwann werden die Regierungsparteien von uns hören.“ Aber er selbst hat nicht gut zugehört und die Dinge richtig analysiert, als er im Regierungsbüro in der Grazer Burg die Fäden gezogen hat. Denn sonst wäre die Landtagswahl 2005 für Waltraud Klasnic Klippen Sie rein! nicht zu einem Desaster geworden,

www.klippmagazin.at

ein sparsames Pensionistenehepaar ein Jahr Hubert. lang ernähren. Nicht ganz so der Dem klarerweise mithalten soll da der Altlandeshauptnoch immer leid tut, dass die „Chemann Franzso Voves können. Und fin“ damals sang- und klanglos damit kam die Ute wieder auf die von der politischen Bühne abtreten verlogene Politik zu sprechen. Denn musste. Bei ihrem 60er, zu dem ihr der so nach die Ute, Kurt zweiVoves, Wochen der zwang Wahl logiFlecker zu seinem Abschied aus der scherweise viele Mitarbeiter gratuPolitik – das war vor mehr als sechs lierten, kam aber keine Stimmung Jahren. alles gemeinsam beauf. Da Obwohl war die Trauerarbeit wichtischlossen wurde – zum Beispiel ein ger. kostenloses Kindergartenjahr, die Wohnbeihilfe –, galt Flecker dann als unverantwortlicher Schuldenmacher. Regierungsmitglieder, die in den In der Steiermark durfte Gerhard letzten Jahren ausgeschieden sind, Draxler seinerzeit nicht ORF-Lanerhielten alle nach ihrem Abgang desdirektor werden, weil er für bald die höchsten Landesorden umÖVP-Landeshauptfrau Waltraud gehängt. Niemand aber hätte in der Klasnic zu viel rot und zu viel Voves-Zeit sich getraut, die ÖVP schwarz war. In Kärnten wurde er schon gar nicht, Kurtunter Flecker Jörgfür ORF-Landesdirektor eine Auszeichnung vorzuschlagen. Haider von der FPÖ. In Wien wurde Erst jetzt, mehr als sechsunter JahreWolfspäter, er Informationsdirektor „entdeckte“ man seine „Verdienste“. gang Schüssel von der ÖVP. Und Der würdigte den Alt-Sozi nun LH wurde er wieder steirischerob seiner Paktfähigkeit, außerordentliLandesdirektor unter dem roten chen Sachkenntnis, Franz seines komproLandeshauptmann Voves. misslosen Einsatzes für Menschen, Was damit zum Ausdruck kommt, die allgemein brauchen. Als hat mir kürzlichHilfe der Josef erzählt. Schachner oder Klasnic geehrte wurDass Gerhard Draxler von seinem den, natürlich … Job war als Voves Journalist was dabei verstehen muss und alle jene eines Besseren belehrt hat, die ihn in der jeweiligen Phase jener politischen GruppieIn ihrer Damenrunde immer rung zugeordnet haben,werde die gerade darüber gemeckert, dass die dort an der Macht war oder ist. Parteien und Politiker zu viel Geld kriegen, aber dennoch wählt keine die Kommunistin und Grazer Stadträtin Elke Kahr,Biro obwohl deren KPÖder und Christoph , Chefredakteur sie selbst mit gutem Beispiel voran Steirerkrone, zeigt immer wieder, so geht, schimpft Sie arbeitet habe ich der Utedie beiUlli. der letzten Taschon lange im Rathaus und kommt rock-Runde beim Diskutieren am bei dem Thema regelmäßig zum Nebentisch zugehört, dass er von Streiten mit ihren Freundinnen. Ich der Steiermark noch immer wirklich als einfache Frau kenne diese Frau wenig weiß. Er kommt aus Wien und Kahr nicht, aber nach UllisSinn Meiist eingarBürgerlicher im alten nung müssten die Kommunisten viel des Wortes, tut sich schwer mit neumehr Grazer wählen, weil dort jeder en Entwicklungen. Daher gefallen Politiker auch die ihm auch– Typen, die Abgeordneten ihm schmeiKlimt-Weithaler undder Murgg cheln und ihn als einen Großenim Land – maximal 2.200 Euro erhält. und Wichtigen im Lande darstellen. Der Rest der Gagen fließt in einen Mit Oswin Kois verlasse der vielSozialtopf. So hat allein die leicht kompetenteste Manager Elke die Kahr, wie diestreut Ulli weiß, den größten große Bühne, Biro dem NochTeil ihres Einkommens als Stadträtin Energie-Steiermark-Chef Rosen. –Das undzeugt das sind in einem 55.447 schon von Jahr wirklicher Sachkenntnis, lästert die Ute. Was

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Euro – gespendet. Ihre Partei hat von der in Parteienförderung 180.000 Euro Kois der einst skandalgebeutelmehr als 1.000 Menschen in Herr Not geten Estag gelungen sei, so der holfen. Und dann habe ich schon Biro, suche seinesgleichen. Werungläubig geschaut, die UlliEmeinem denke angesichts desals Grünen heuJüngsten, der ganz große Augen bete noch an die schmutzigen Schlagkommen hat, erzählt, welche zeilen von früher? Und die EstagGagen sei die Politiker überhaupt so kassieren. auch profitabel. Zweistellige MillioBei einemdürfe Stadtregierungsmitglied nenbeträge das Land Jahr für in Graz, so wie ihre Bekannte Elke Jahr kassieren, und dass der steiriKahr eines ist, sind das im Monat sche Stromriese keinen Atomstrom 10.507 der Vizebürgermeister ins Netz Euro, einspeist, stehe ebenfalls erhält 11.382 Euro, der Bürgermeisauf der Kois’schen Erfolgsliste, ter 13.571 Euro, ein Mitglied der Lanschreibt Biro in der Steirerkrone. desregirung 14.885 Euro, der Letzteres stimme in keinem LandesFall, hauptmann-Stellvertreter Michahört die Ute aus der Energie-Steierel Schickhofer 15.760 Euro mark-Zentrale von jemandem, derund Landeshauptmann Hermann mit Stromhandel zu tun hat. Schützenhöfer 16.636 Euro! Und für einen Abgeordneten im Landtag gibt’s immerhin noch 5.691 Euro. Ich habe gehe mir nur Stillen vorgestellt, Koisim überhaupt per 31. Warum wie viele schöne wir uns März, trauert Biro. Urlaube Franz Voves da leisten könnten. Ich spare ja jetzt könnte ihm da sicher die passende schon auf den nächsten SommerurAntwort geben, rät die Ute dem Steilaub und habe gerade einige hundert rerkrone-Chefredakteur. Im ÜbriEuro vom Weihnachtsgeld meines gen habe dieser Oswin Kois HandAllerliebsten auf die Seite legen schlagqualität – ein Charakterzug,können. Mit dem immer Weihnachtsgeld der heutzutage seltener zuvom Schützenhöfer und Schickhofer finden ist, will das Biro-Lob kein könnte ich unser Wohnundaber SchlafEnde nehmen. Er meint damit zimmer ganz neu einrichten und hoffentlich nicht den Sack voller wir hätten dann immer noch Geldund für eiEnergie-Steiermark-Inserate nen tollen Sommerurlaub. Doch die zigtausenden Euro dafür, welche ich will gar nicht weiter denken. die Krone im Laufe derdaran letzten zweieinhalb Jahre einsackeln konnte, ätzt die Ute weiter. Aber wer weiß, so die Ute, vielleicht hat der NachfolDievon Mur ist ineine Grazähnlich fast nicht sichtbar, ger Kois lockere ärgert sich der Herwig, der in seiner Hand beim Geldausgeben, wenn’s Arbeit zwischen dem Landhaus darum geht, vor allem für sich alsund der Grazer Er kennt Person guten Burg Windpendelt. zu machen. dort alle wichtigen Leute. Früher, Denn viel will der Tarock-Rundedas hat dem Herwig seine nicht einfallen, als die UteGroßmutter danach erzählt, spielte sich das Leben an der fragt, was dem Kois so alles gelunMur ab. Da gab’s Promenaden gen sei. Da fielen dann Begriffe wieund Cafés, segelten Grazer, wurde geMurkraftwerk unddie Photovoltaik-Anrudert oder geschwommen. Die Mur lage auf der Firmenzentrale. Doch war also ein richtiges Freizeitzendiese Projekte sollen schon die Vortrum.auf Wir habengebracht den Herwig nämgänger Schiene haben. lich zum vorweihnachtlichen Punsch eingeladen gehabt. Bis zum nächsten Mal, Daher weiß ich das heute mit der Mur. Um 1870 herum, so erzählt der Herwig, wurde die naturbelassene Mur in einen Stadtkanal verwandelt, um die Gefahr von Überschwemmungen zu verhin-

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Eure Lilly

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dern. Der Wasserpegel war plötzlich sechs Meter tiefer, musste auch mein Allerliebster seinen Senf dazu geben, wie nicht anders zu erwarten war. Die Mur ist so aus dem Stadtbild verschwunden. Daher sei er für das hundert Millionen Euro teure neue Murkraftwerk, das da gebaut werden soll. Weil der Herwig hofft, dass die Mur damit neu belebt wird, die Grazer eine neue Uferlandschaft und ein Naherholungsgebiet damit bekommen. Wo es mich ein bisserl geekelt hat: Bei starken Regenfällen werden auch Fäkalien in die Mur geschwemmt, jetzt zumindest. Dann aber soll ein neuer Speicherkanal das verhindern. An dem wird schon gebaut. Er verstehe nicht, so der Herwig und auch mein Allerliebster pflichtet ihm da bei, warum die KPÖ und die Grünen gegen das Murkraftwerk mobilisieren. Das sei engstirnig.

* Und noch was erfahren wir vom Herwig. Das könnte ein aufschlussreicher und amüsanter Auftritt werden, meint er. Michael Schickhofer, der jetzige Landeshauptmann-Stellvertreter und SPÖ-Chef, muss als Zeuge in Leoben im Strafprozess gegen den früheren Bürgermeister Johann Straner von Fohnsdorf aussagen, dem wegen Amtsmissbrauchs und Untreue sogar eine Gefängnisstrafe droht. Es geht um die Aqua Lux Therme in Fohnsdorf, wo viele Millionen Landesförderung hinein flossen. Schickhofer war zu dieser Zeit, als das Projekt Fohnsdorf aktuell war, als Sekretär im Büro von Landeshauptmann Franz Voves zuständiger Referent. Gegen den Alt-Landeshauptmann gab es ja 2009 eine Anzeige und ein Verfahren bei Gericht wegen der Therme, das dann aber eingestellt worden ist. Vor der Reformpartnerschaft hatte Voves die steirische ÖVP mit Hermann Schützenhöfer wüstest attackiert, sein Vorgehen sei ein Fall für die Staatsanwaltschaft, drohte man ihm mit der Anzeige. Doch als dann 2010 mit der ÖVP-SPÖ-Umar-

mung die Reformpartnerschaft zwischen Schützenhöfer und Voves besiegelt wurde, war für beide die Therme kein Thema mehr. Auftritte von Politikern im Zeugenstand können überraschend enden, wie man ja aus dem Hypo-Prozess in Klagenfurt weiß. Beschuldigte und Angeklagte dürfen ja bekanntlich lügen, Zeugen sind aber zur Wahrheit verpflichtet. Auffällig ist dabei, dass oft das Gedächtnis der Zeugen von einem Vergessensbazillus heimgesucht wurde. Vor allem dann, wenn in einer Angelegenheit viel auf dem Spiel steht.

* Möglicherweise müssen „Schützi und Voves“ dann schon beide als Polit-Pensionisten als Zeugen in den nächsten Jahren in weiteren Bürgermeister-Prozessen vor Gericht auftreten. Von der Ute hat mein Allerliebster gehört, dass die Vorgänge um die Schulden und Finanzen, sowie die plötzliche Ablöse des Hartberger Bürgermeisters ein Fall für das Strafgericht werden. Die Ute hat das wiederum von der FPÖ erfahren, die da einen großen Skandal wittert. Von den Kollegen in der Redaktion habe ich selbst erfahren – immer wieder bin ich ja dort, so wie jetzt beim Weinachtenwünschen –, dass da an einer umfangreichen Reportage gearbeitet wird. Nicht nur über Hartberg und die Rachau und auch Fohnsdorf, sondern über die Gemeinde Hart bei Graz. Ich war schon öfters dort, weil unser Sohn dort Fußball spielt und die Tochter auch Tennis. Da habe ich sie nämlich abgeholt nach dem Sport. Da geht‘s richtig rund, ist der Teufel los. Der jetzige Bürgermeister Jakob Frey und Alt-Bürgermeister Gerhard Payer werfen einander Verschwendung und Missbrauch von mehreren hunderttausend Euro vor. Über Payers Ära als Bürgermeister gibt es einen Rohbericht des Bundesrechnungshofes, haben die Kollegen erzählt, in dem dieser und seine Amtsführung arg kritisiert werden. Aber nicht nur er, sondern Kritik gibt es auch am Büro Voves und

die höchsten Beamten im Land. Der Rechnungshof soll empfehlen, so erzählen es die Kollegen, dass sich die Gerichte darum kümmern müssten.

* Feuer aus! – melden die Florianijünger ihrem Brandhauptmann nach erfolgreichem Einsatz. „Feuer am Dach“ könnte es im kommenden Jahr in der 50.000 Mann starken wichtigsten Einsatzorganisation des Landes geben. Es steht nämlich die Wiederwahl des Landesfeuerwehrkommandanten an. Albert Kern wird sich erwartungsgemäß dieser Wiederwahl stellen. Doch es sind schon Hausherren gestorben, hat mein Allerliebster vom Otto erfahren. Der ist selbst Aktiver in einem Bezirkskommando, wo man mit dem selbstherrlichen Stil von Albert Kern und dessen Umfeld überhaupt nicht mehr einverstanden ist. Nicht zuletzt damit, dass mit dem neuen Gesetz die Feuerwehrchefs in den Regionen und auch der Landeskommandant ihre Aufwandsentschädigungen praktisch selbst festlegen. Alle anderen arbeiten ja ehrenamtlich.

* Es „wintert“ noch immer in der steirischen FPÖ. Bei der Graz Wahl 2008 schaffte die damals eher unbekannte Spitzenkandidatin Susanne Winter mit den Grazer Blauen einen fulminanten Wahlsieg. Sie selbst wurde Mitglied der Stadtregierung

und galt als angehender FPÖ-Star. Bis ihr Monate später ein verbaler Ausrutscher zum Verhängnis wurde. Der Prophet Mohammed würde als Kinderschänder gelten, löste ihre Bemerkung einen Sturm der Entrüstung in der Polit-Szene und darüber hinaus aus. Susanne Winter wurde angezeigt und wegen Herabwürdigung einer Religion auch verurteilt. Die FPÖ ließ sie aber nicht ganz fallen, sondern „entsorgte“ sie in den Nationalrat nach Wien. Dort fristet sie seit Jahren als Hinterbänkerin ihr Dasein. Mittlerweile musste sie sogar ihre FPÖ-Mitgliedschaft aufgeben. Auch Winters Sohn wurde später ebenfalls wegen Verhetzung angeklagt und verurteilt. Michael Winter hat sich für seine Jugendsünde entschuldigt. Winter Junior blieb im Bezirk Graz-Straßgang in der Partei weiterhin aktiv, nun scheint er sogar wieder auf der Gemeinderatsliste der FPÖ auf. Allerdings auf einem hinteren Listenplatz, wo er kaum Chancen auf ein Mandat hat. Bei der Vorstellung der Kandidaten wurde er natürlich auf seine Vergangenheit angesprochen. Worum er die Medien ersuchte, sei eine faire Behandlung. Man wird sehen, ob es diese gibt.

* Ich hoffe, Sie bleiben mir auch im nächsten Jahr treu. Also keine Seitensprünge bitte! Alles Gute und viel Gesundheit! Das wär’s, bis Anfang 2017, Eure Lilly

Wir sind für Sie da

… im Fotolabor für Ausarbeitung, Fotobücher, Passbilder, Video-Digitalisierung und als Shop für grazcamera.at

… bei allem, was Computer betrifft: Reparieren, Ersatzteile, Aufrüsten und maßgeschneiderte Konfiguration

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HINTERGRUND

Flüchtlingskriminalität nicht kleinreden Graz verzeichnet auffälligen Zuwachs an Gewalttaten

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ie jüngste Festnahme in Salzburg wegen eines geplanten Terroranschlags und Drogenhandel, die kürzliche brutale Attacke und versuchte Vergewaltigung eines jugendlichen Afghanen in einem Zug nach Bruck – das sind die aktuellesten Beispiele, die eines signalisieren: Die Zahl der Straftaten von Asylwerbern, Zuwanderern – ob nun Flüchtling oder nicht – nimmt zu. Das zeigt auch eine Dokumentation des Innenministeriums aufgrund einer parlamentarischen Anfrage (FPÖ). Wiewohl bei einem öffentlichen Auftritt jüngst der stellvertretende Polizeidirektor Manfred Komericky in der Aula der Grazer Universität meinte: Die Bevölkerung habe nichts zu fürchten, müsse nicht beunruhigt sein, die Kriminalitätsrate sinke sogar und die Polizei habe alles im Griff. Mitnichten. „Wir greifen hart durch“, kündigt die Polizei an. „Kein Drogendealer soll sich in Graz mehr sicher fühlen. Aktion Scharf auf ganz Graz ausgeweitet.“ Das sind nur einige Schlagzeilen in den letzten Monaten. „Für Drogendealer und Gewalttäter in unseren Parks ist die Zeit der Repression gekommen. Einsperren und Abschieben ist ab sofort die Devise.“ Die Realität sieht leider anders aus. Ein erfahrener Polizeibeamter: „Wir haben den Kampf schon vor längerer Zeit verloren.“ Und er hat Recht. Denn ungeniert dealen im Bereich des Volksgarten, Bahnhofs, Metahofparks, aber auch im Stadtpark die so genannten Streetrunner. Fakt ist auch, dass Junkies jetzt schon 13-Jährigen die Handys rauben, um diese in Drogen umzusetzen, dass es im Stadtpark Prügel für den gibt, der gerade zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Nur ein frommer Wunsch bleibt daher die Aussage von Werner Miedl, der für das Community Policing zuständig ist: „Die Dealer sollen sich nirgendwo sicher fühlen.“ Obwohl ein neues Hightech-Beleuchtungssystem den Problem-Hotspot Volksgarten gezielt ins Rampenlicht setzt, hat sich die Situation nicht entscheidend entspannt. Noch immer wird dort auf Teufel komm raus gedealt, wagen sich die Anrainer bei Einbruch der Dunkelheit nicht mehr in den Volksgarten. Die Parks sind bei Nacht vor allem für

Frauen eine No-go-Zone. Und dafür sind nur die Zuwanderer und Asylwerber die Auslöser geworden. Rund 3.000 Asylwerber leben in Graz. Sie stammen aus insgesamt 34 Ländern, laut Angaben des Innenministeriums werden 614 als Tatverdächtige geführt. Die Top-Drei-Nationen, aus denen die Kriminellen kommen, sind Afghanistan (230), Algerien und Marokko. Nach Angaben des Innenministeriums gab es im ersten Halbjahr 2016 insgesamt in der Steiermark 15.184 Straftaten, davon 5.802 in der Landeshauptstadt Graz. Und das ist die negative Nachricht: 2.281 Täter sind Nicht-Österreicher und unter diesen wiederum 614 Asylwerber. Man sollte die Dinge daher nicht versuchen,

klein oder schön zu reden, sondern die Fakten intensiv analysieren und Strategien gegen die Zunahme der Kriminalität entwickeln. Kriminell gewordene Flüchtlinge abzuschieben, scheitert an bürokratischen Hürden. Nur mit wenigen Herkunftsländern gibt es verpflichtende Verträge, dass diese die Flüchtlinge, ihre ehemaligen Landsleute, wieder aufnehmen. Außerdem weigern sich Staaten auch mit der Behauptung, der Betreffende wäre gar kein Staatsbürger. Denn viele Flüchtlinge „verlieren“ ihre Papiere absichtlich und geben dann bei ihrer Ankunft falsche Herkunftsländer an und falsche Daten über ihre Person. Die heimischen Behörden stehen da oft auf verlorenem Posten.

Straftaten in der Steiermark (erstes Halbjahr 2016) Bezirk Graz

2015 2016 Veränderung (Jän-Jun) (Jän-Jun) in % 11.504

12.924

+ 12,3%

780

788

+ 1,0%

1.936

1.936

+ 0,0%

820

839

+ 2,3% + 12,3%

Leoben Bruck-Mürzzuschlag Deutschlandsberg Graz-Umgebung

2.217

2.489

Hartberg-Fürstenfeld

1.354

1.378

+ 1,8%

Leibnitz

1.144

1.282

+ 12,1% + 20,0%

Leoben-Land

610

732

Liezen

1.643

1.661

+ 1,1%

Murau

435

364

- 16,3% + 14,5%

Murtal

1.114

1.275

Südoststeiermark

1.272

1.325

+ 4,2%

665

728

+ 9,5%

1.106

1.093

- 1,2%

Voitsberg Weiz

Heißes Thema in den Grazer Lokalzeitungen: Papier ist geduldig, Versprechungen sind groß, doch die Realität ist anders.

Drogen und Aggressionspotential machen Sorgen „Unter dem Asylwerbern ist die Kriminalitätsrate nach den vorliegenden Daten um mehr als 50 Prozent gestiegen“, macht Landespolizeidirektor Josef Klamminger kein Hehl mehr aus seiner zunehmenden Sorge. „Wir haben Erkenntnisse, dass die Asylwerber nach rund einem Jahr vermehrt straffällig werden.“ Und da

wären vor allem Drogen und Gewalttaten aufgrund des hohen Aggressionspotentials das Hauptproblem. Während in Wien die neue „Drogenverordnung“ (§27/2a) nicht nur zu Anzeigen, sondern auch zu Gefängnisstrafen führe, sei das in der Steiermark nicht der Fall. „Wir haben

in Österreich ein Gesetz, aber in Wien wird es viel strenger ausgelegt“ Die Zahl der Anzeigen sei in der Steiermark auch extrem angestiegen, aber bei der Staatsanwaltschaft blieben diese ohne strafrechtliche Folgen. „Wir versuchen da einzuwirken.“

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HINTERGRUND

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Seine Wiederauferstehung

Christian Hlade weiß, was ein Burnout ist. Er bewältigte die Krise.

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s ist irgendwo in der Wüste von Marokko. Die Gruppe der Wanderer hat Halt gemacht zur Rast. Christian Hlade, der Gründer und Chef des Reisebüros „weltweitwandern“ sucht sich einen Platz fürs Meditieren. „Das mache ich seit meinem Burnout konsequent, weil es mir gut tut und hilft“, gesteht der „weltweitwandern“-Experte offen ein. Es war Mitte 2011. Das neue Bürogebäude in Graz war eröffnet. Kräfteraubende Projekte, Jahre mit dem Firmenaufbau lagen hinter ihm und die Gründung einer Familie mit drei Kindern. Alles war schön, aber auch überaus anstrengend. Es ging um viel Geld, Verantwortung und Zeitdruck. Christian Hlade war ausgebrannt. Als die Selbstvorwürfe einsetzten, war es bereits zu spät. „Ich hatte meine Kräfte falsch eingeschätzt – das Büro fertig und ich auch. Es kam zur totalen Sinn-Krise. Plötzlich verspürte ich keine Motivation mehr, keine Freude, nur noch Erschöpfung und Leere“, schreibt er in seinem biografischen Buch „Wandern wirkt“ (braumüller Verlag). Und dennoch verweigerte er gleichzeitig jede Unterstützung, die ihm aus seinem Umfeld angeboten wurde. Er wollte allein aus diesem Loch heraus kommen. „Ich quälte mich wochenlang zwischen Aggression und Schuldgefühlen.“ Doch dann der Wendepunkt. „Am

... mit seinem tollen Schulprojekt in Nepal

liebsten würde ich abhauen“, entfuhr es ihm in einem Gespräch mit seiner Frau Carmen. Sie ist Psychotherapeutin mit einer eigenen Praxis und reagierte souverän und pragmatisch: „Gute Idee, dann fahr‘ doch weg. So wie du jetzt drauf bist, haben wir ohnehin nichts von dir.“ Er informierte seine Mitarbeiter von der Auszeit, die er sich nehmen wollte. „Schlagartig ist es mir dann besser gegangen. Es ist eine enorme Last von mir abgefallen, weil ich weder Firmenchef, noch Papa, sondern ganz für mich sein konnte. Die Erlaubnis mir selbst gegenüber bildete das Ventil, wo der Druck entweichen konnte.“ Die Reiseplanung war rasch gemacht und Christian Hlade wanderte am Karnischen Höhenweg, dann fuhr er nach Neapel und schließlich ins Kloster Kopan am Stadtrand von Kathmandu für ein intensives Buddhismus- und Mediationsseminar. Zum Abschluss ging es noch drei Wochen als Rucksacktourist nach Südamerika. Und noch etwas war geschehen: Vor Beginn der Krise ließ er sich auf eine Psychotherapie ein. „Ich habe aus dem Telefonbuch den genommen, der uns am nächsten war.“ Im Nachhinein ist Christian Hlade überzeugt, dass eine positiv überwundene Krise sehr wertvoll sein kann. „Aber dafür ist viel Geduld nötig, zuerst aber das Eingeständnis, dass es einem schlecht geht und schließlich die Bereitschaft, sich mit sich selbst und seinem Körper zu beschäftigen. Auch Hilfe anzunehmen, ist entscheidend. Man muss darüber reden, darf sich nicht verstecken. Kurzlösungen bringen nichts. Bei großen Krisen ist eine große Lösung gefragt.“ Zentral war dabei für ihn eine neue Achtsamkeit für seinen Körper: „Ich begann mit Yoga und Meditation, machte Körperübungen – aber ganz ohne Leistungsdruck. Bewusstes Wahr-

nehmen und Reinspüren standen beim mir im Vordergrund.“ Im Frühjahr 2012 fühlte er sich nach der Lebenskrise wieder bereit, voll in den laufenden Betrieb seines Unternehmens einzusteigen. „Ich war es gewohnt, im Berufsleben Tempo 120 zu fahren. Auf 70 zu reduzieren und runter zu schalten, widerspricht meinem Naturell. Im Unterschied zu früher lernte ich, rechtzeitig zu erkennen, wann es zu viel und damit gefährlich wird.“ Heute legt er ganz bewusst längere Regenerationspausen ein und weiß viel besser, wann er an seine Grenzen kommt. „So kann ich auch reagieren, bevor wieder negative Gedanken einsickern. Zudem achte ich weit mehr auf eine gesunde Balance meiner Lebensrollen – zwischen Firma, Familie und Freizeit.“ Immer wieder hält er sich einzelne Tage frei. Diese werden im Kalender säuberlich markiert, dann sind keine Termine möglich. Ein bis zwei Mal im Jahr besucht er mehrtägige Meditationsseminare, ebenso wichtig sind aber auch kleine Auszeit-Inseln, die er sich im Alltag gönnt. „Ich gehe Bergsteigen, Skifahren, Radfahren oder mache zwischendurch einen Waldspaziergang und genieße die Zeit in Ruhe und Stille. Das ist auch die Auszeit für meinen Para-Sympathikus, ganz ohne Anstrengung und

Leistungsdruck. Und – zudem gehe ich heute bei sich ankündigenden Krisen zur Psychotherapie, eine Wohltat für meine Seele.“ Viele meinen auch, sie hätten für Veränderungen im Leben keine Zeit. Christian Hlade bezweifelt das: „Jeder könnte sein Leben anders organisieren. Es ist fast immer viel mehr drin als man glaubt, aber das bedingt auch, mutig zu sein und öfter mal nein zu sagen.“ Sein Leitsatz lautet: „Wir sind hier auf der Welt, um glücklich zu sein und nicht um zu leiden und unglücklich zu sein. Viele Menschen sind heute überlastet, aber lassen sich häufig nicht helfen. Ich bin froh, heute nach den positiven, aber auch einschneidenden negativen Erfahrungen sagen zu können: Mein Leben hat nun eine viel bessere Qualität und ist heute vielfältiger als je zuvor. Es ist die gute Balance zwischen Persönlichem und Freiräumen mit eigenen Interessen und Freunden und einem Miteinander mit gemeinsamer Zeit.“ Ihm ist aber auch eines klar: „Mit Kindern und Familie musst du Prioritäten anders setzen. Mich haben diese Herausforderungen jedoch zielgerichtet gemacht und ich setze meine Kraft nun besser ein. Außerdem erden mich meine Kinder und meine Familie ungemein. Und ich kann viel klarer erkennen, was wichtig und was nebensächlich.“ IH

Seine Frau Carmen: „So wie du jetzt drauf bist, haben wir nichts von dir. Fahr‘ weg ...“

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KULINARIK

Eine Greißlerei, die Appetit auf „Mahlz

tudiert hat die akademisch geprüfte Übersetzerin Sprachen. Und sie hat auch jahrelang gedolmetscht und übersetzt. Heute führt Uta Zlöbl mit dem De Merin eine Greißlerei in Graz-Andritz, wo man auch vorzüglich essen kann. Sie ist seit dem Eröffnungsfest im Oktober 2014 – damals gemeinsam mit ihrer Freundin – zu einem echten Treff geworden. Bis diese vor wenigen Monaten praktisch über Nacht „Arrivederci!“ sagte und absprang. „Das ist schon eine große Herausforderung.“

selbst schmeckt. Anleitungen sind gut, aber ich mache es dann so, wie ich es spüre.“ Und der beste Beweis, dass das ankommt, sind die Gäste der Greißlerei. Angefangen hat alles im Jahr 2013, als Uta Zlöbl von ihrer Freundin gefragt wurde, ob sie nicht Interesse hätte, bei der Gründung eines kleinen Lokals mitzumachen. Da gab’s Brötchen, Wein, Kuchen – alles auf rund 50 Quadratmetern gedrängt. „Ich habe das Personal, die Buchhaltung und den Handel gemacht, bin aber auch im Geschäft gestanden.“ Den Gastronomie-Part machte die Freundin. Als dann die Gäste auch nach einer warmen Suppe verlangten, erledigte sich die Mittagspause von selbst. „Das hat richtig gut eingeschlagen und im Herbst 2014 konnten wir durch einen Zufall das Lokal dann auch auf 120 Quadratmeter erweitern.“

Und sie macht auch gleich aus ihrem besten Rezept kein Geheimnis: „Ich koch‘ und backe das, was mir

Alles lief gut, bis sie im Frühsommer dieses Jahres eben allein dastand. „Es macht mir aber auch Spaß,

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Uta Zlöbl, die Chefin des „De Merin“ in Graz-Andritz: „Koche, was auch mir schmeckt.“

Frühstücken nach Lust und Laune: Schinken, Käse, Würste, Marmelade, Eier ...

Delikatessen zu einem leistbaren Preis

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Foto: CIS/Raneburger

KULINARIK

Ein Ausflug auf die Milchstraße

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ahlzeit!“ macht weil mir das Organisieren schon immer gelegen ist und bei uns in der Familie Kochen und Weine auch immer ein privates Hobby waren.“ In der Greißlerei gibt’s nichts aus der Tiefkühltruhe, keine haltbaren Fertigprodukte, keine Mikrowelle. „Bei uns wird alles frisch zubereitet und bei der jeweiligen Tagesspeise – solange der Vorrat reicht – versuchen wir, immer unter 10 Euro zu bleiben.“ Mit einem Pool von geringfügig Beschäftigten hält sie das Rad am Laufen. Geöffnet hat die Greißlerei von 9 Uhr in der Früh bis 19:30 Uhr.

Weine von Krispel, Neumeister und Co.

ie für 30 Millionen Euro rundumerneuerte Obersteirische Molkerei in Knittelfeld lässt hinter die Kulissen blicken und schnuppern – was in der Qualitätsprüfung passiert, wie Joghurt, Topfen und Butter erzeugt werden, wo der Käse reift und wie man Sorte und Fettgehalt bestimmt. Landesrat Christian Buchmann zeigt sich beeindruckt und freut sich, dass die Molkerei nun zur „Erlebniswelt Wirtschaft“ gehört. Und die Obersteirische Molkerei mit ihren 180 Mitarbeitern weiß, wovon sie spricht: 160 Millionen Liter Milch werden von den 1.550 Milchbauern im Rahmen der bäuerlichen

www.erlebniswelt-wirtschaft.at

Gold für das Retter

Steirische Tagungshotels ausgezeichnet

Ein Highlight ist das unendlich breite Frühstücksangebot. „Das wird bei uns zelebriert und geht bis zu Mittag.“ Das Geschäft läuft gut – sehr zur Freude der Markeninhaber von De Merin. Das sind Werner Fassold, Albert Neumeister, Luis Scheicher und Eduard Schillinger. Uta Zlöbls Strategie: „Bei uns gibt’s nicht viel Schnickschnack. Ich verlasse mich auf mein Gefühl und Zahlen.“ Regionale Käse-Spezialitäten

Genossenschaft jährlich produziert. „Mit der Milcherlebniswelt der Obersteirischen Molkerei möchten wir ein verstärktes Bewusstsein dafür schaffen, welche verantwortungsvollen, nachhaltigen Schritte notwendig sind, um unsere Milchprodukte herzustellen. Es ist uns ein Anliegen, die Bedeutung der Landwirte mit der nachhaltig bewirtschafteten, intakten Natur und dem gesunden Tierbestand zu vermitteln, die für die Milchqualität maßgeblich sind“, betont Friedrich Tiroch, Geschäftsführer der Obersteirischen Molkerei.

Hermann und Ulli Retter, Sandra Paller und Thomas Wolfsegger.

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s war nicht das 14. Mal, dass Ulli Retter aus Pöllauberg als Siegerin mit dem Goldenen Filpchart in der Hand von der Bühne strahlte – der Auszeichnung für das beste Seminar- und Tagungshotel in Österreich. Erstmals mussten die Retters den Sieg mit einem Salzburger und einem Tiroler Hotel „teilen“. Sagenhafte 99,83 Prozent Zustimmung erbrachte die Zufriedenheitsanalyse von Trainern, Auftraggebern, Organisatoren und Teilnehmern. Grundlage dafür waren 20.000 Feedback-Bögen. Ulli Retter: „Nach der Zahl der abge-

gebenen Stimmen wären wir vorn gelegen.“ Wie hoch die Anforderungen in dieser Zunft sind, damit man überhaupt ausgezeichnet wird, zeigt der Umstand, dass man mehr als 90 Prozent Gesamtzufriedenheit in der Beurteilung erreichen muss. Hinter dem Retter schafften das Garten-Hotel Ochensberger in St. Ruprecht an der Raab, das Hotel Schloss Seggau bei Leibnitz, das Mondi Holiday Seeblick Hotel Grundlsee, das Liebmann auf der Laßnitzhöhe, das Almwellness Hotel Pierer auf der Fladnitz und das Sonnreich Loipersdorf.

KLIPP wünscht allen Lesern Prosit Neujahr! Dezember 2016 22-23_Kulinarik.indd 23

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GESUNDHEIT

Sammeln Sie Genussmomente! Denn laut Konstantin Wecker: Wer nicht genießt, ist ungenießbar

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ann haben Sie zuletzt etwas so richtig genossen? Wie? - Keine Zeit? Unnötiger Luxus? Überflüssig? Keine Ahnung? Darf man das? Na dann, es wird dringend Zeit, sich (wieder) etwas mehr Genuss ins Leben zu holen. Denn: Wer genießen kann, lebt nicht nur besser, sondern auch gesünder. Genießen hebt die Stimmung, steigert die Wahrnehmung und die Produktivität. Genießen zu können und sich Zeit für Genuss zu nehmen erhöht die Lebensqualität und macht glücklich. Genießen hält uns gesund - denn wir lenken dabei unsere Aufmerksamkeit bewusst auf Positives und lernen Bedürfnisse und Gefühle (wieder) stärker wahrzunehmen. Unser Leben bietet viele Gelegenheiten zum Genießen: die heiße Dusche nach dem kalten Winterspaziergang, ein Tee oder Kaffee in Ruhe genossen, ein vertrautes Gespräch mit einem Freund, das Geräusch von Regentropfen auf dem Dach. Meist aber sind wir viel zu beschäftigt und eingespannt ins Alltagshamsterrad, um all die Sinneseindrücke bewusst zu verarbeiten, die uns Genuss bereiten können. Unsere Gedanken kreisen zwischen Problemen, Terminen, Aufgaben, Vergangenem, Zukünftigem – und schon ist der mögliche Genussmoment wieder vorbei. Dabei ist ein Mensch, der genießen kann, emotional ausgeglichener,

leistungsstärker und stressresistenter. Sagt einer, der es wissen muss: Genussforscher Dr. Rainer Lutz von der Universität Marburg. Seine „sieben goldenen Genussregeln“ gelten mittlerweile als Klassiker. Sie liefern konkrete Anregungen und sind noch dazu einfach zu beherzigen.

6. Genuss ist alltäglich. Um zu genießen, bedarf es keiner besonderen Anlässe. Genussmomente finden sich immer und überall und müssen „nur“ wahrgenommen werden – z. B. ein Lächeln, ein schönes Lied, ein Danke, eine herrliche Aussicht ... Warten Sie nicht auf`s Wochenende, den Feierabend oder den Urlaub – genießen Sie jetzt!

Die sieben Goldenen Genussregeln 1. Genuss braucht Zeit, funktioniert nicht auf Knopfdruck. Kurz innehalten, sich Pausen zu schaffen und bewusst alle Sinne zu aktivieren. Manchmal genügt ein Moment – um die Sonnenstrahlen auf der Haut wahrzunehmen oder den Duft von frisch gemahlenem Kaffee. Und das unterbricht wunderbar die Hektik des Alltags. 2. Genuss muss erlaubt sein. Nicht jeder Mensch hat gelernt, genießen zu dürfen. Oft tabuisieren oder bestrafen Erziehung und gesellschaftliche Haltung den Genuss. Genuss ist eng mit körperlichen Empfindungen verbunden – wir sehen, schmecken, riechen, fühlen etwas. Genuss hat jedoch auch mit Geist und Seele zu tun: Wir stellen uns ein schönes Ereignis vor, erinnern uns an etwas Herrliches, das wir erlebt haben. 3. Genießen geht nicht nebenbei. Genuss braucht Aufmerksamkeit. Um genießen zu können, muss man sich auf den Genuss konzentrieren. Gleichzeitig essen und fernsehen und

lesen und telefonieren verhindert jegliches Genusserleben. Konzentrieren Sie sich für einen Moment nur darauf, was Sie gerade riechen oder sehen. Schenken Sie dem Schönen Aufmerksamkeit. 4. Genuss ist individuell. Menschen haben verschiedene Vorlieben und Abneigungen, die sich im Laufe des Lebens verändern können. Man sollte seine Vorlieben kennen und wissen, was einem gut tut. Da darf man dann ruhig auch etwas ausprobieren. 5. Weniger ist mehr. Was wir mögen, hätten wir meist gerne unbegrenzt und rund um die Uhr zur Verfügung. Vieles können wir jedoch nur schätzen, wenn wir es nicht jeden Tag haben. Das Riesenbuffet lockt nur, solange wir hungrig oder gustrig sind. Täglich zwei Tafeln Schokolade ist schnell kein Genuss mehr. Genuss heißt Beschränkung. Sich bewusst etwas gönnen, ohne ins Zuviel zu verfallen.

icht überraschend – auch die 1,2 Millionen SteirerInnen bewegen sich zu wenig. Fast 34 Prozent der SteirerInnen sind übergewichtig und 14 Prozent (Tendenz steigend) sogar fettleibig. Ein Viertel klagt über chronische Rückenleiden. Nur knapp ein Viertel der steirischen Bevölkerung erfüllt die Empfehlungen für eine gesundheitswirksame Bewegung: rund 150 Minuten wöchentlich. Auch beherzigen die SteirerInnen (36,8 Prozent) gesundheitsrelevante Informationen weniger als die Österreicher im Durchschnitt (48,4 Prozent). Gesundheitslandesrat Christopher Drexler und Gebietskrankenkassen-Obfrau Verena Nussbaum betonten bei der Präsentation

in Graz, dass der Gesundheitsbericht auch eine Grundlage für die Ausrichtung weiterer Maßnahmen für die angelaufene Gesundheitsreform 2035 darstelle. Erfreulich sei, dass die Lebenserwartung insgesamt steigt. Männer werden im Schnitt knapp 80, Frauen bereits 84 Jahre. Es gelte aber Schritte zu setzen, dass auch die Zahl der gesunden Lebensjahre zunehme. Der Gesundheitsbericht – erhoben an rund 2.000 Steirern im Rahmen der österreichischen Befragung – weist tausende statistische Einzelergebnisse aus und zeigt dabei auch positive Entwicklungen auf. Die Zahl der Raucher gehe langsam zurück, aber auch die Zahl der Schlaganfälle ist deutlich zurück gegangen und die

7. Genuss braucht Erfahrung. Je besser wir differenzieren können, desto höher der Genuss. Die Wein- oder Käseliebhaber werden es bestätigen: Genusserlebnisse differenziert wahrnehmen zu können, befähigt einen, genau zu wissen, was man will und gezielt Geschmacksnuancen auszuwählen. Schmecken Sie die feinen Unterschiede, spüren Sie, welche Materialien sich auf Ihrer Haut besser anfühlen, wann Sie sich wohler fühlen. Genuss hat immer auch etwas mit Erfahrung zu tun.

Anregung für Genussmomente • In Ruhe frühstücken • Nach einem Winterspaziergang eine heiße Tasse Tee trinken • Den Duft von frischem Gebäck riechen • Ein Mittagsschläfchen machen • Den Tisch mit einem Blumenstrauß schmücken • Ein Stückchen Schokolade im Mund zergehen lassen • Den/die Liebste/n ganz fest umarmen und halten • Ein Bad nehmen mit duftendem Badeöl • Sich eine Massage gönnen

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„Durchwachsen“ Steirischer Gesundheitsbericht 2015

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Von Karin Klug

as Grazer Unternehmen EKO Life hat die Online-Plattform „teamspirit“ für betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und anonyme MitarbeiterInnenberatung entwickelt. Unternehmen bieten ihren Beschäftigten damit die Möglichkeit, ihre physische und psychische Gesundheit selbst aktiv zu verbessern und sich online beraten zu lassen.

Beratung bleibt anonym

Überlebenschancen sind gestiegen. Dies ist auch auf die vermehrt eingerichteten so genannten Stroke Units (Schlaganfallstationen) zurückzuführen. Eine weitere generelle Aussage: Bildung spielt im Gesundheitsverhalten eine bedeutsame Rolle.

„teamspirit“ setzt BGM kosteneffizient, anonym und niedrigschwellig um – bereits ab einem Euro pro Monat und MitarbeiterIn. „In der Entwicklung der Plattform haben wir uns auf absolute Anonymität, höchsten Datenschutz und die beste Beratungsqualität fokussiert“, berichtet die Psychologin und Co-Gründerin Bettina Ehgartner. Ein einzigartiges TAN-System sichert die Anonymität der Ratsuchenden und gleichzeitig die Kostenkontrolle der Unternehmen. Die Zusammenarbeit mit dem Institut für Psychosomatik und Verhaltenstherapie Graz garantiert den Einsatz von erfahrenen und qualifizierten Experten in der Beratung.

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GESUNDHEIT

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Der Lavendel beruhigt ...

Die Heilwirkung des Lavandula Officinalis ist wissenschaftlich untersucht

... auch Patrick Wilfinger beruhig der Lavendel, der am Wagerberg in Bad Waltersdorf in Nachbarschaft zum Bio-Hotel seines Bruders Roman endlich den ersten Lavendel-Shop in der Steiermark eröffnen konnte. Und dieser gibt den Blick frei auf das darunter liegende riesige, 3.000 Quadratmeter große Lavendelfeld. „Es ist für mich der schönste Platz von Bad Waltersdorf – in herrlicher Sonnenlage. Wir bewirtschaften das Feld auf höchst biologische und ökologische Weise. Den daraus gewonnenen Lavendel veredeln wir in unserer hauseigenen Manufaktur zu ätherischem Öl und anderen erlesenen Produkten“, so Patrick Wilfinger. Und im Sommer riecht man den Lavendel in der ganzen Umgebung. Die Idee zum Lavendel-Anbau kam Patrick Wilfinger im Jahr 2013. „Ursprünglich wollte ich hier Apartments bauen“, erzählt er beim Klipp-Gespräch im neuen Lavendel-Shop des Lavendel-Guts. Auf dem sandigen Südhang – der Lavendel braucht diesen Boden – erntet Wilfinger auch biologischen Wein.

Sein Verwalter ist auch mit den Eigenheiten des Lavendel vertraut. „Wir haben ein Versuchsfeld gemacht und es hat funktioniert.“ 8.000 Pflanzen wurden gesetzt. Es muss gejätet und geheindelt werden, damit das Feld nicht vergrast, das Unkraut nicht aus dem Boden schießt. Geerntet wurde heuer im Juli zum ersten Mal. Da blüht er am stärksten, weil die heißeste Zeit gegeben ist. Im Oktober gab es dann noch eine kleine Nach-Ernte. „Wir ernten mit der Hand-Sichel“, so Patrick Wilfinger. Die rund eineinhalb Tonnen Blüten werden dann nach Hartberg in den Ökopark gebracht. Die Blüten kommen in einen großen Bottich und aus den Blüten werden dort in der Destillationsanlage durch Wasserdampf die ätherischen Öle heraus gelöst. Am Ende schwimmen rund 25 bis 30 Liter Lavendelöl auf dem Wasser, das abgeschöpft wird. Das Öl wird dann in der hauseigenen

Klar, dass es im Lavendel-Shop duftet.

Manufaktur zu Salben, Seifen und anderen Kosmetikprodukten verarbeitet. „Mittlerweile haben wir rund zwei Dutzend Produkte – bis hin zu Keksen, einem Lavendel-Likör und sogar einen eigenen Honig. Auch die Bienen haben ihren Spaß gehabt“, erklärt Patrick Wilfinger. „An Lavendel hätt‘ i do, kaufts mir an o“, hat ein Kräuterweibl jahrelang vor dem Kastner & Öhler in der Grazer Sackstraße und in der Herrengasse ihren „Laveeeendel“ angepriesen. Ein Lavendel-Sackerl im Kleiderschrank hält die Motten fern. Dieser duftende „Motten-Schreck“ hat eine stark antiseptische Wirkung. Wissenschaftlich untersucht ist die Heilwirkung des Lavendels bei Nervosität und Schlafstörungen, aber in Naturheilbüchern wird auch berichtet, dass er Mattigkeit, Cellulitis und Migräne gut beeinflusst. Sekundär schreibt man ihm auch Wirkung bei Asthma, Husten, Rheuma und Blasenkatarrh

zu. Dass Lavendel den Duft von Eau de Cologne mitbestimmt, sei deshalb erwähnt, weil man sich bei Kopfschmerzen früher die Schläfen mit Kölnisch-Wasser einrieb. Bei Nervosität und Schlafstörungen, zur Anregung bei nervösen Erschöpfungszuständen und bei niedrigem Blutdruck sind Lavendelbäder empfehlenswert. Besonders hilfreich wird er durch seine antiseptische Wirkung im Winter, denn da verleiht er Spannkraft und erspart somit Grippe und Bronchitis, fördert aber gleichzeitig auch die Ruhe und Gelassenheit – heben Kräuterexperten die Wirkung des Lavendels hervor. Für Bad Waltersdorf ist der Lavendel-Shop eine echte Novität. Und dass die Gäste diesen auch aufsuchen, darauf setzt Patrick Wilfinger, der mit seinem Unternehmen Figureform seine Lavendel-Produkte auch österreichweit vertreibt. Schon jetzt denkt er darüber nach, wo er geeignete Flächen finden kann, die er für den Lavendel-Anbau dann dazu pachten möchte. Sein Vater Roman Wilfinger ist der Bio-Pionier in der Steiermark, der Bruder Andreas hat die Frische-Naturkosmetik zu einem Erfolgsprodukt gemacht. Bruder Roman führt, wie schon erwähnt, das Bio-Hotel in der Nachbarschaft. Und nun hat Patrick Wilfinger mit dem Lavendel-Gut auch sein eigenes Baby in die Welt gesetzt. www.lavendelgut-wilfinger.com

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ENERGIE

Initiative ENERGIE gegen ARMUT hilft konkret

Vor einem Jahr hat die Energie Graz, gemeinsam mit der Caritas und dem Sozialamt der Stadt Graz, die Initiative ENERGIE gegen ARMUT ins Leben gerufen.

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ehr als 800 Spenderinnen und Spender, deren Spende von der Energie Graz verdoppelt wurde, helfen bisher Menschen, die in Energiearmut leben. Mit diesen rd. 40.000 Euro werden nachhaltige Hilfsmaßnahmen umgesetzt, beispielsweise in Form neuer energiesparender Haushaltsgeräte. Zudem wird sofortige Unterstützung, durch Begleichung von Energierückständen, gewähr-

leistet. Insgesamt wurden bisher 62 Haushalte unterstützt. Familie L. konnte beispielsweise, mithilfe der Spende der Initiative Energie gegen Armut, den alten ineffizienten Kühlschrank gegen einen neuen Energiesparenden tauschen. Durch Beratung und finanzielle Unterstützung konnte der Familie geholfen werden, aus der Abwärtsspirale Energiearmut auszubrechen.

Die Energie Graz verdoppelt Ihre Spende Etwa 230.000 Personen in Österreich können ihre Wohnung nicht angemessen warm halten. Statistisch gesehen sind das mehr als 10.000 Grazerinnen und Grazer. Machen Sie mit bei dieser Initiative und helfen Sie! Die einlangenden Spenden werden von der Energie Graz verdoppelt

und für sofortige Unterstützung, wie die Übernahme der Heizkosten für den Winter sowie für nachhaltige Hilfsmaßnahmen, beispielsweise in Form neuer energiesparender Haushaltsgeräte, eingesetzt. Sie spenden 1x und helfen 2x, indem die Energie Graz Ihre Spende verdoppelt! Spenden Sie jetzt unter www.energiegegenarmut.at.

Spenden-Hotline: 0316 / 8057-1857

GUTES TUN MACHT FREUDE Herr S. wohnt allein und bezieht Mindestsicherung. Es ist seine erste Mietwohnung, wodurch er weder mit energieeffizientem Umgang (richtig lüften, heizen etc.) vertraut war, noch mit den erforderlichen Zahlungsmodalitäten. Durch Energieberatung, die Erstellung eines Zahlungsplans und die finanzielle Unterstützung konnte ihm geholfen werden.

Familie M. lebt mit ihren 2 Kindern von einem geringen Einkommen. Aufgrund eines sehr hohen Energieverbrauchs wurden eine Analyse desselben und eine Energieberatung durchgeführt. Um den Energieverbrauch zu reduzieren, wurde ein ineffizientes Gerät gegen ein neues getauscht.

Frau S. ist Alleinerzieherin mit 3 Kindern und erhält nur das Kinderbetreuungsgeld. Durch die finanzielle Unterstützung aus dem Spendenprojekt konnte die Stromversorgung gesichert werden. Zudem wurde ein Prepaymentzähler installiert, damit die Familie einen Überblick über ihren Stromverbrauch hat.

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AUTO & MOTOR

Foto: Konstantinov

LR Christian Buchmann, Minister Jörg Leichtfried und LH-Stv. Michael Schickhofer (v.l.) gaben in Gratkorn den Startschuss für die erste Fahrt eines selbstfahrenden Autos in Österreich.

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n Graz wird gejubelt. Mit den neuen Kundenaufträgen der BMW Group und von Jaguar Landrover, sowie der Vertragsverlängerung zum Bau der Mercedes G-Klasse werden ab 2018 rund 200.000 Fahrzeuge die Grazer Werkshallen verlassen. Doppelt so viele wie derzeit. Und dafür werden deutlich mehr Mitarbeiter gebraucht: Mehr als 3.000 werden in den nächsten zwei Jahren in Graz-Thondorf und in Lannach dazu kommen. Vor allem in der Produktion. Konkret geht es um Montage, Lack und Logistik. Die Um- und Ausbauarbeiten für die neuen Aufträge laufen auf Hochtouren und Magna baut bereits mehrere Hallen in großem Umfang um.

Und dennoch kommt es in der Mobilität zu einem Umbruch, steht ein Umbruch bevor, wie die Beratungsfirma Oliver Wyman, weltweit tätig, in einer globalen Studie aufzeigt. In den kommenden Jahren werden sich immer mehr Menschen individuelle Mobilitätswünsche mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrrad oder Mietwagen und ohne eigenes Auto erfüllen. Das eigene Auto wird in Zukunft eine immer geringere Rolle spielen. Die Menschen werden vermehrt auf andere Mobilitätsangebote setzen. Die Experten sprechen dabei von einer so genannten Shared Mobility, die vor allem in den Städten und Ballungsgebieten wachsen wird. Diese

Entwicklung hat natürlich Konsequenzen – mittelfristig auch für die Autoindustrie. Denn es sei zu erwarten, dass in rund 20 Jahren die privaten Ausgaben für eigene Autos um 25 bis 30 Prozent zurück gehen. Und dieser Trend werde vor allem in den hoch entwickelten Industrieländern spürbar werden, sagen die Experten. Auf der Strecke Laßnitzhöhe-Graz wird es versuchsweise den ersten Abschnitt geben, wo autonomes Fahren möglich sein wird. Und was heute noch allgemein als ferne Zukunft gilt, wird dennoch bald die gesamte Mobilität beeinflussen. Gerade in den dünn besiedelten Regionen werden dann zum Beispiel automatisiert fahrende Elektrokleinbusse viele regionale Strecken mit geringer Verkehrsnachfrage flexibler und weitaus kundenorientierter bedienen können als zum Beispiel heute noch eingesetzte Nahverkehrszüge. Denn der Schienenverkehr ist teuer – aufgrund der hohen Investitionen in Infrastruktur und Kosten des laufenden Betriebs. Ganz anders aber in Ballungszentren – hier wird man das Eisenbahnnetz weiter ausbauen müssen.

Ein Viel-Könner

www.kia.com

Der Kia Optima Sportswagon GT-Line

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as gibt es in der kalten Jahreszeit Angenehmeres: Du steigst ins Auto, startest, schaltest die Lenkrad- und Sitzheizung ein und schon kurz darauf fühlt sich alles warm an. Diesen Komfort wünscht sich wohl jeder Lenker in seinem Fahrzeug – der Kia Optima Sportswagon GT-Line hat diesen Komfort und für den Sommer sogar eine Sitz-Kühlung. Auf dem europäischen Markt ist im Segment der gehobenen Mittelklasse der Kombi

die führende Karosserieform. „Wau, da ist viel Platz“, staunte ein befreundetes Paar, das bei einer Recherchefahrt in die Südsteiermark dabei war. Und auch der Kofferraum ist mit seinem Ladevolumen bis zu 1.700 Litern großzügigst ausgelegt. Die Rücksitze lassen sich durch Fernentriegelung in drei Teile umlegen, Netze und ein Schienensystem sorgen für Ordnung im Kofferraum. Und wer voll beladen dennoch zügig unterwegs sein will –

der 1,7 Liter Turbodiesel mit den 141 PS und dem siebenstufigen Automatikgetriebe hat genügend „Saft“ . Ab dem Spätfrühling 2017 ist der Optima dann auch als Plug-in-Hybrid erhältlich. Da leistet der Motor dann 205 PS und kann bis 54 Kilometer rein elektrisch zurücklegen. Die Limousine kann das schon jetzt. Und weil vom Können die Rede ist: Der Optima ist ein wirklicher

Passt in die Zeit

Foto: GM Corp.

Mobilität im Umbruch

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www.opel.at

Eigenständig, frech, praktisch, wirtschaftlich und Opel-typisch – bestens vernetzt. Der Opel Karl Rocks ist ab sofort bestellbar. Bereits ab 11.430 Euro (alle Preise UPE inkl. MwSt. und NoVa in Österreich) gibt es den geräumigen Mini im Offroad-Look für Stadt und Land.

Viel Fahrspaß

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Und das auf und abseits befestigter Straßen: Der neue Volvo V90 Cross Country (ab Frühjahr 2017) verkörpert, laut Werksangaben, den Traum vom grenzenlosen Fahrvergnügen wie kein zweites Modell. Mit der Polestar Performance Optimierung erhält der robust-elegante Allroad-Kombi eine zusätzliche Portion Dynamik, die zur aktiven Fahrbarkeit im Alltag beiträgt. Viel-Könner – aufgrund seiner vielen elektronischen Helferleins. Da gibt’s das Autonome Notbremssystem (AEB), das bei Unachtsamkeit des Lenkers Unfälle vermeiden hilft. Weiters gibt es den adaptiven Tempomat. Dieser verringert automatisch die Geschwindigkeit, wenn das vordere Fahrzeug im Verkehr langsamer wird. Dann ist der 360-GradAround-View-Monitor um das Auto äußerst hilfreich, auch der Totwinkel-Assistent in Verbindung mit dem Spurhalte-Assistenten. Dann gibt es den Querverkehr-Assistenten. Alle Systeme helfen dem Fahrer – sowohl im Stadtverkehr als auch bei Überlandfahrten. Da der Sportswagon nicht der kleinste ist, ist das automatische Smart Parking Assist System auch für männliche Lenker eine Wohltat – neben den Parksensoren vorne und hinten. Und höflich gibt er sich auch noch, denn schon beim Näherkommen klappt er die Außenspiegel aus, geht die Beleuchtung an und der Optima signalisiert: „Bin bereit zum Einsteigen.“ Wir Frauen würden uns so viel Aufmerksamkeit auch von so manchen Männern wünschen.

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KULTUR

Die Schöne und das Biest Foto: Stefan Malzkorn

Walt Disneys Erfolgsmusical: von Berlin, über Wien in die Grazer Oper Aus Berlin von Isabella Hasewend

ir sitzen im altehrwürdigen Admiralpalast in der Friedrichstraße in Berlin (siehe Foto unten) an einem Samstagabend in der Vorweihnachtszeit. Im Saal wird es dunkel und im Scheinwerferlicht tritt eine junge Frau vor den roten Vorhang auf die Bühne, gemeinsam mit einem kleinen Jungen. Sie beginnt ihm ein Märchen von einem Prinzen vorzulesen, der eine Bettlerin wegen ihrer Hässlichkeit abweist. In Wahrheit aber ist sie eine schöne Fee, die den Prinzen daraufhin in ein Biest verwandelt. Er muss in einem verwunschenen Schloss leben und kann nur durch wahre Liebe erlöst werden. Walt Disney hat mit „Die Schöne und das Biest“ eines der erfolgreichsten Musicals gemacht. Von 4. bis 15. Jänner 2017 gastiert die deutschsprachige Inszenierung des renommierten Budapester Operetten- und Musicaltheaters in der Wiener Stadthalle – und von 28. Juni bis 9. Juli 2017 gibt‘s das Gastspiel in der Grazer Oper.

Der Vorhang öffnet sich. Ein alter Mann, namens Maurice verirrt sich im dunklen Wald und wird von Wölfen angegriffen. Auf der Flucht gelangt er zu einem Schloss, wo er auf Hilfe hofft. Und dann – ein lautes Grollen. Wutentbrannt, weil jemand in sein Schloss eingedrungen ist, wirft Maurice in den Kerker. Seine Tochter Belle, ein schö-

nes junges Mädchen, sucht den Vater und kommt ebenfalls zum Schloss. Sie erfährt von den verwunschenen Bewohnern, die in Alltagsgegenstände verwandelt wurden, dass der Vater sich in der Gewalt des Biestes befindet. Mutig bietet sich Belle im Austausch für ihren Vater an. Sofort schmieden der sprechende Kerzenleuchter, die gewitzte Stehuhr und die singende Teekanne Madame Pottine Verkupplungspläne für Belle und das Biest. Belle lebte zuvor mit ihrem Vater Maurice, einem glücklosen Erfinder, in einem kleinen französischen Dorf und wird von den jungen Burschen dort verehrt und begehrt. Doch die bücherverschlingende Außenseiterin träumt davon, einmal aus der Enge ihres Lebens auszubrechen. Und das tut sie nun im Schloss vom Biest. Aber so schnell wird aus dem Ungeheuer kein Gentleman und aus der Abneigung von Belle nicht die große Liebe. Erst Stück für Stück gewinnt das Biest ihr Herz, indem er sie zum Essen einlädt oder sie mit einer Bücherei überrascht. Und am Ende

gibt’s natürlich das erhoffte Happy End. Die Märchenwelt fasziniert die Zuschauer. Die liebevoll gestalteten Charaktere und die mitreißende Musik des Orchesters ziehen das Publikum in seinen Bann. Eine fulminante Show mit Tanzeinlagen. Über die Bühne wirbeln Messer, Gabeln, Teller und Teekannen, die Belle feierliches Menü servieren. Nachdem sich der Vorhang schließt, beweisen Standing Ovations den gelungenen Premieren-Abend. Sándor Barkóczi begann vor fünf Jahren mit der Rolle des Biestes. „Damals sprach ich gar kein Deutsch“, erzählt er uns bei der Premierenfeier. Monatelang wurde zuerst nur die deutsche Aussprache geprobt, bevor man überhaupt erst die Bewegung dazu einstudiert hat.

Der 27-Jährige Ungar machte seine Ausbildung am Pester Broadway Studio, der Ausbildungsstätte des Budapester Operettentheaters. Auch Belle, alias Kitti Jenes, seine Bühnen-Partnerin, kommt aus der gleichen Budapester Talentschmiede. Sie brillierte bereits mit Rollen in „Miss Saigon“, „Elisabeth“, „Rudolf“ und „Mozart!“, spielte auch die Julia in „Romeo und Julia“. Aufwändig ist natürlich die Kostümierung des Biestes. Mit Make-Up und allem dauert es insgesamt eine Stunde, bis er sich „verwandelt“ hat. „Aber während dieser Zeit kann ich mich gut auf meine Rolle vorbereiten und gehe im Kopf noch einmal den Text durch.“ Das Kostüm selbst ist ja ziemlich schwer, aber vor allem: „Es ist sehr warm drinnen und am liebsten wäre es mir, ich hätte eine Klimaanlage innen.“

Aufwändige Kostüme begeistern das Publikum im Admiralpalast in Berlin (Bild li.) Foto: Thommy Mardo

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FREIZEIT

Im Paradies für Bären

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Fotos: Walter Fischer

Sichtlich verärgert: „Wer stört uns da?“

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FREIZEIT

Nicht nur wir Menschen mögen Lachs, auch für die Bären in Kamtschatka ist er ein Leckerbissen

Ganz schön beschwerlich ...

Die Haut ist das Lästigste ...

Lachsessen muss gelernt werden ...

... da muss doch was zum Fangen sein ...

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erwandert und die Landschaft steht nicht zufällig unter dem UNO-Welterbeschutz. Ein einmaliges Erlebnis sind aber auch die Bären und Lachse.

Nach einem achteinhalb stündigen Flug von Moskau aus landete Walter Fischer mit seiner Frau Herta heuer im Juli in Petropawlowsk, der Hauptstadt der Region. Von dort ging es mit dem Hubschrauber in ein Camp in der Naturschutzregion. „Im Winter gibt’s dort bis zu acht Meter Schnee, daher ist der Juli und August die geeignete Reisezeit.“ Und den Naturliebhabern, die es dort hinzieht, haben es zum einen die knapp 30 aktiven Vulkane und die vielen Geysire angetan. Diese werden

Rund 20.000 Bären finden dort in den Gewässern einen reich gedeckten Tisch vor. Sie stehen, sitzen im Wasser, greifen blitzartig zu oder schnappen nach den Lachsen. Stundenlang kann man sie beobachten und so sammeln die Bären mit ihren nahrhaften Fischmahlzeiten das nötige Fett für den Winter an.. „Das Wasser ist schwarz vor Lachsschwärmen“, wollte Walter Fischer nicht glauben, was er da sah. „Und natürlich haben auch wir selbst uns Lachs und Kaviar – die zwei Köstlichkeiten – gegönnt. In einer Qualität und Zubereitung, wie vorher noch nie in meinem Leben.“ Logisch, dass die Touristen sich diese Spezialitäten auch als „Proviant“ mitnehmen. Kostet doch ein Kilogramm der Delikatesse umgerechnet rund 22 Euro. „Wenn du das zubereitest, dann ist der Geruch so intensiv, dass du es fast nicht erwarten kannst, den Lachs zu essen.“

ch habe mehr als 100 Länder besucht, aber ein solches Naturschauspiel habe ich noch nie erlebt. Es war ein Wahnsinn“, ist der Grazer Freizeitabenteurer Walter Fischer noch heute begeistert von seinem mehrtägigen Abstecher in Kamtschatka. Eine Halbinsel in Ostsibirien, so groß wie Deutschland, die zwischen dem Beringmeer und dem Ochotskischen Meer liegt. „So viele Bären so nah und noch dazu beim Fressen zu beobachten – das war einmalig. Ich habe mehr als tausend Fotos gemacht.“

... blick

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FREIZEIT

Im Anflug auf das Camp in Kamtschatka

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Natur pur erleben

Rund 20.000 Bären leben dort in der Wildnis

Freizeitabenteurer Walter Fischer mit seiner Frau Herta ...

... bei der Arbeit Genüsslich und geschickt schnabuliert „Meister Petz“ das Lachsfilet

„Ich habe immer gedacht, dass der Alaska-Lachs der beste ist, aber in der Kamtschatka bin ich eines Besseren belehrt worden“, so Walter Fischer. „Und auch der Kaviar ist vom Geschmack her eine Wucht.“ Neben dem Essen und „Bären-Schauen“ erwanderten er und seine Frau auch einen der 29 Vulkane, erholten sich bei den Geysiren und fuhren auch Offroad mit einem Guide durch die unberührte Landschaft. „Es war atemberaubend, ging es doch durch Flussbette und über Stock und Stein.“

Schnee und Vulkan-Asche

Jeden Tag roten Kaviar zum Frühstück

... blickt gar nicht friedlich

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Sicher rauf und sicher ru

Steirische Auszeichnung für Skigebiete sorgt fü

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omfort ist das, was der Gast im Winter bei seinen Aktivitäten auf den Pisten sucht. Bereits 18 steirische Skigebiete haben von einer Expertenjury in der Steiermark das Steirische Pistengütesiegel verliehen bekommen. Heuer geht das Gütesiegel erstmalig an das Skigebiet Grebenzen. In den Regionen Dachstein, Galsterberg, Mariazell, Lachtal, Stuhleck, Planai/Hochwurzen und Hauser Kaibling erfolgte eine Weiterverleihung für drei Skisaisonen. Nach der Erstüberprüfung werden die Skigebiete alle drei Jahre inspiziert. Auch unangemeldete Kontrollen gehören zur regelmäßigen Prüfung. Dieser Fokus auf die Pistenqualität lässt sich auch an der Zahl der Unfälle indirekt ablesen. So führt die Kampagne „Große schützen Kleine“ des Vereins an der Kinder- und Jugendchirurgie der Med-Uni Graz dazu, dass die Unfallzahlen bei den Jugendlichen unter dem internationalen Mittelwert liegen. Tourismuslandesrat Christian Buchmann und Arthur Moser, Obmann der Fachgruppe Seilbahnen:

Foto: Steiermark Tourismus / ikarus.cc

Schneegarantie bis April. Familienfreundlich: Eigenes Kinderskigebiet 6/17 N E U 20TB1ÜHNE

 EVEN NENINSEL SON  NEUE HNEEKANONEN SC  ZUSÄTZL.

Arbeiterkammer und ÖGB laden wieder zu den beliebten Sk gen aufs Salzstiegl, auf die Riesneralm, Weinebene, Präbich Veitsch und ins Lachtal.

 1. Österr. Kinderskischaukel  schneesichere Höhenlage  30 Pistenkilometer  4 Talabfahrten

ST E

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Inklusive Mittagsgaudi mit Hüttengulasch und Livemusik.

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IN DER URLAUBSREGION

Foto: Fotolia, Paul

PI TO L L E

LTN Ä H R E NV

S TA N I S I SSE B

Konkret müssen Skigebiete, die mit dem Steirischen Pistengütesiegel ausgezeichnet werden wollen, die folgenden Anforderungen hinsichtlich der Sicherheitsstandards erfüllen. Neben der Präparierung und Kontrolle sämtlicher Pisten auf Gefahren, wie etwa Lawinen, müssen die Pisten nach Schwierigkeitsgrad in drei Klassen unterteilt werden. Informationen zu aktuellen Schnee- und Wetterverhältnissen und der Liftbenutzung müssen im Talbereich auf einer großen, übersichtlichen Panoramatafel

Sechsmal Pistenspaß mit der AK Steiermark

lige Bergpanorama rund um den Ort Donnersbachwald.

Speziell für Kinder und Familien bietet das Skigebiet mit der „1. österreichischen Kinderskischaukel“ einzigartige - Bedingungen für Anfänger und FortL geschrittene. Bei E K U HA uns gibt es eines der SKISC R E D IN K . längsten FörderR ST E R Ö . bänder Österreichs, 1 facebook.com/Riesneralm R IN DE sowie 5 verschiedeUND www.riesneralm.at ne Aufstiegshilfen und Abfahrten nur für Kinder zählt das Das als Geheimtipp gehandelte Skigebiet mit insgesamt 4 Talabfahr- Kinderland der Riesneralm zum Skiten zu je 900 m Höhenunterschied paradies unserer kleinen Gäste. Besund Längen bis zu 7 km, sowie vie- te Unterstützung erhalten Sie von der len attraktiven Pisten und dem neu international ausgezeichneten Skiausgebauten Höhenbereich mit schule Magic Snow academy. der Panorama-6er-Bahn verspricht für alle Könnerklassen einen puren Höhen-Ski-Genuss. Ziehen Sie Ihre besten Schwünge auf über 30 Pistenkilometer ab 1.800 m Seehöhe ins Tal und genießen Sie das einma-

„Unsere Skigebiete tragen mit ihrem Angebot wesentlich zu den Erfolgen im heimischen Tourismus bei. Das Pistengütesiegel ist ein sichtbares Zeichen dafür, dass die höchsten Standards im Hinblick auf Sicherheit und Qualität gewährleistet sind!“

Infos gibts unter www.akstmk.at! Und nicht vergessen: die Ermäßigungen gibt es nur gegen Vorlage der ACard!

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er runter auf den Pisten

e sorgt für höchsten Standard und Komfort bereitgestellt werden, das gleichzeitig eine Gesamtdarstellung des Wintersportgebiets enthalten muss. Nicht zuletzt ist ein ungehinderter Zu- und Abgang bei den Liften erforderlich. „Bereits 18 Skigebiete tragen mit Stolz das Steirische Pistengütesiegel! Das ist ein klares und deutliches Statement, dass

bei uns Sicherheit und Qualität an erster Reihe stehen“, so Arthur Moser, Obmann der Fachgruppe Seilbahnen. Das betont auch Landesrat Christian Buchmann: „Unsere Skigebiete tragen mit ihrem Angebot wesentlich zu den Erfolgen im heimischen Tourismus bei. Das Pistengütesiegel ist ein sichtbares Zeichen dafür, dass die höchsten Standards im Hinblick auf Sicherheit und Qualität gewährleistet sind!“

Stuhleck: Wie echter Rennläufer fühlen

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ährend am Semmering bekanntlich ja die Damen im Ski-Weltcup Gas geben, kann auch der „Normal-Skifahrer“ in unmittelbarer Nachbarschaft sich wie ein echter Rennläufer fühlen. Denn am Stuhleck gibt es eine 250 Meter langen Riesentorlaufstrecke mit modernsten Kippstangen . Im Starthaus erwarten den Rennläufer Kamera, Anzeigen und Startsounds wie bei

den großen Rennen und Anfeuerungsrufe vom Trainer. Vom vis-a-vis Hang filmt eine Highend Kamera den gesamten Lauf, zoomt auf den Fahrer und hält die spannendsten Momente fest. Im Ziel angelangt läuten die Kuhglocken und Zuschauer rufen „bravo!“ Wer sich bei Skiline angemeldet hat, der findet das Video vom Lauf sogar in seinem Profil. www.stuhleck.com

Foto: Steiermark Tourismus / ikarus.cc

Hinauf ins Gipfelglück!

aß rmark

Die Burgstallalmbahn thront am höchsten Punkt der Schladminger Planai.

betriebs sport

beliebten Skitabene, Präbichl,

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Jänner

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Jänner

ACard-Bonus: Gegen Vorlage der ACard gibt es 50 % auf die Tageskarte und 50 % auf den Rodelpass.

Lachtal

ACard-Bonus: Gegen Vorlage der ACard gibt es 50 % auf die Tageskarte.

Präbichl

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Salzstiegl

Foto: Absenger

Livemusik.

ACard-Bonus: Gegen Vorlage der ACard gibt es 50 % auf die Tageskarte.

Weinebene

ACard-Bonus: Gegen Vorlage der ACard gibt es 50 % auf die Tageskarte.

Brunnalm-Veitsch

ACard-Bonus: Gegen Vorlage der ACard gibt es 50 % auf die Tageskarte.

Riesneralm

Gelegen im Herzen der Schladminger 4-Berge Skischaukel, eingebettet in die Ennstaler Bergwelt mit direktem Blick auf das Dachstein-Massiv – auf der Schladminger Planai wird der Skitag zum Traumtag. Dieses Jahr geht es für Gäste ganz besonders beschwingt nach oben! Mit der neuen Burgstallalm 8erSesselbahn. Die neue Sesselbahn ist mit einer Fahrgeschwindigkeit von 6m/s einer der schnellsten ihrer Art und somit gehören Wartezeiten der Vergangenheit an.

Mit den WM-Stars auf den Gipfel Die Burgstallalmbahn ist auch eine Hommage an die Ski-WM 2013, denn auf den Sesseln sind die Stars der Ski-WM mit Fotos vertreten.

Weitere Infos zur Planai unter: www.planai.at

ACard-Bonus: Gegen Vorlage der ACard gibt es 25 % auf die Tageskarte/Erw. und 20 % auf die Kinderkarte.

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SPOTS

SPOTS

Freizeit

TIPPS

Aktiv & Genussvoll in der Oststeiermark Sichere und übersichtliche Familienskigebiete mit Zauberteppich oder Märchenwiese, sowie ausgezeichnete Loipen mit Panorama – in der Region Joglland-Waldheimat und im Naturpark Almenland gibt’s perfekte Verhältnisse für einen erlebnisreichen Tag: Pferdeschlittenfahren, Sonnenuntergangswanderungen oder Schneeschuhwanderungen. Wer kulinarisch bzw. handwerklich interessiert ist und selbst Hand anlegen möchte, für den sind Workshops, Backund Kochkurse genau richtig. www.oststeiermark.com Obertauern: Skifahren leicht gemacht Auf 1.752 Metern lädt eine der bekanntesten Skiregionen Österreichs zum Skifahren und Snowboarden. Im Hotel Steiner beginnt der allererste Skivormittag für die Kleinsten ganz entspannt, denn die Zwerge werden persönlich abgeholt. Bequem liegt das 4-Sterne Hotel direkt an der Piste und kompetente Skilehrer begleiten die Kinder in den Bibo Bär Familienpark, wo Skineulinge auf eigenen Pisten spielerisch begleitet werden. www.hotel-steiner.at

Winter am Ring - mit und ohne PS Teilweise direkt über die Formel-1-Rennstrecke führen herrlich ins Murtal eingebettete Langlaufloipen. Aber natürlich ist der Red Bull Ring mit Skirollern, Rollerskates, Protektoren und Helmen zum Verleih gerüstet, sollte die Schneedecke noch nicht dick genug sein. Entertainment für kleine Race-Fans bieten die „Crazy Carts“ am Spielberg, spezielle Karts für erstaunliche Drifts, Drehungen und Kurvenfahrten. Außerdem bieten professionelle Instruktoren eintägige Wintertrainings für mehr Sicherheit im Straßenverkehr oder Drifttrainings an. www.projekt-spielberg.com

Foto: Gernot Langs

Foto: Thermenland Steiermark/Eisenberger

NOch mehr Spaß für Kids In der H2O-Hotel-Therme in Bad Waltersdorf gibt es nun noch mehr Urlaubsvergnügen und Ihren Komfort: eine neugebaute Hopi-Ho Spielewelt für Tages- und Hotelkinder, eine eigene Showbühne, tägliche Kinderbetreuung, ein riesiger Kletter-Indoor-Funpark für Tages- und Hotelkinder, ein Thermen-Animationsbereich, die neue Spa-Massage-Welt, die Hotel-Bar und Hotel-Lobby mit neuen lichtdurchfluteten Aufenthalts- und Wartebereichen, modernisierte Hotel-Restaurants, moderne Seminarräume mit modernster Technik, sowie ein neuer Foyer-, Loungebereich mit Terasse. www.hoteltherme.at

Foto: Philip Platzer / Red Bull Content Pool

Gipfel-Erlebnisse am Hochkönig Im zweitgrößten zusammenhängenden Skigebiet im Salzburger Land können Gäste wie Einheimische dann die weiße Pracht in all ihren Facetten genießen: Ob auf der Königstour, dem Klassiker unter den Skirouten, oder bei zahlreichen Höhepunkten wie dem Advent am Berg. Im Januar ermöglicht die Mini‘s Week Pistenspaß für die ganze Familie. An den Königstagen begeistert nicht nur das Fridge-Festival mit beeindruckendem Wintersport und internationalen Musik Acts. Allerfeinster Skigenuss und kulinarische Höhepunkte auch für Veganer sorgen während der gesamten Saison für Glücksgefühle. www.hochkoenig.at

Attraktiver Gutschein für Thermenland Urlauber müssen im Winter nicht in die Karibik fahren, denn das Paradies liegt so nahe: Im Thermenland Steiermark ist für jeden die richtige Therme dabei – egal ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene. Der Thermenland Steiermark-Gutschein ist das erste österreichische Verbundprodukt mit Schwerpunkt auf Therme, Wellness und Kulinarik. Neben den sechs Thermen Parktherme Bad Radkersburg, die Therme der Ruhe Bad Gleichenberg, Therme Loipersdorf, Rogner Bad Blumau, Heiltherme Bad Waltersdorf und H2O Hoteltherme Sebersdorf zählen 28 Hotels und sechs kulinarische Betriebe zu den Gutscheinpartnern. www.thermenland.at

Höflehner in Haus: Open-Air-Feeling bei jeder Witterung Auch heuer überrascht die Hoteliersfamilie Höflehner mit einer einzigartigen Innovation am Hauser Kaibling. Nach erfolgreichem Umbau erstrahlt die bei Skifahrern legendäre Knapplhütte pünktlich zum 40-jährigen Jubiläum dank Glasdachterrasse in neuem Licht. Damit haben die Gäste die einzigartige Möglichkeit, nicht nur bei Schönwetter die Sonnenstrahlen zu genießen, sondern bei jeder Witterung Open Air Feeling zu erleben. Es wurde eine Innovation geschaffen, die dennoch im Einklang mit der Natur steht. www.hoeflehner.com Therme Radkersburg empfiehlt sich Wenn die Temperaturen sinken und die Mütze in der Früh zum stetigen Begleiter wird, sehnen wir uns wieder vor allem nach Einem: gezielte Entspannung und wohltuende Wärme. Die Zeiten von 0815-Massagen und langweiligen Liegeräumen sind dabei längst vorbei – die Parktherme Bad Radkersburg, Österreichs Therme des Jahres 2016, hat schon einiges mehr zu bieten. Eintauchen in wohltuendes Thermalwasser, Balance für Körper und Seele und gesundheitsfördernde Angebote – ein Leistungs-

versprechen der Parktherme Bad Radkersburg zu den ECHT.GSUND Thermalwasser-Wochen von Jänner bis März.

www.parktherme.at Foto: Parktherme Bad Radkersburg / Harald Eisenberger

Werzer’s Winter-Angebote Wellness und Skilaufen am Wörthersee? Das Werzer’s Hotel Resort Pörtschach bietet diese Kombination von Winterurlaub – vom 2.1. bis 8.1. 2017 und vom 4.2. bis 26.3.2017 ab 105 Euro pro Person im Doppelzimmer. Geboten werden Übernachtung, das Frühstücksbuffet mit Bio-Ecke, ein 4-Gang-Menü am Abend im Seerestaurant, Kinder im eigenen Zimmer inkl. Frühstück gratis. Ab zwei Übernachtungen gibt’s (4.2. bis 26.3.2017) Tagesskipässe oder Wellness-Gutscheine ab 20 Euro inklusive. http://werzers.at/de

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BUCHTIPPS Allied Kriegsfilm, Romanze

Katharina Maria Zimmermann, Vera Bachernegg Eat Hike Live

Clemens Berger Im Jahr des Panda Luchterhand Zigtausende Euros gehen jede Nacht durch Pias und Julians Hände, die beiden befüllen die Geldautomaten Wiens. Eines Tages entscheiden sie, dass ihnen mehr zusteht, als das Leben und die Gesellschaft ihnen zugestehen wollen. Mut, Übermut, Rebellion? In seinem neuen großen Roman wirft uns Clemens Berger mitten hinein in ein rasantes Abenteuer und malt ein überbordendes Panorama unserer Zeit: Ist das wirklich die Welt, in der wir leben wollen? Oder ist da noch etwas zu machen. Christian Feiel Zugestellt Gmeiner Entsetzt kniet der Grazer Briefträger Berthold Buchinger neben der Leiche seines besten Freundes. Der „schöne Fred“ ist tot, der Absatz eines pinkfarbenen Damenschuhs steckt in seinem Hinterkopf. Die Polizei verdächtigt natürlich sofort den Falschen – Berthold. Das lässt dieser aber nicht auf sich sitzen. Er beschließt die Lösung des Falls selbst in die Hand zu nehmen. Die Spur führt zu einer Online-Singlebörse. Berthold beginnt, Frauen zu treffen ...

Fotos: Paramount Pictures Germany GmbH

Es ist das Jahr 1942, und 26 Länder haben sich gerade in den alliierten Streitkräften zusammengeschlossen, um gegen die über Europa herfallende Nazi-Bedrohung vorzugehen. Im Rahmen eines brisanten Auftrags für die britische Special Operations Executive springt der kanadische Pilot Max Vatan über dem besetzten Casablanca ab, um den deutschen Botschafter zu beseitigen. Dort begegnet er der atemberaubenden französischen Widerstandskämpferin Marianne, die sich als seine Geliebte ausgeben soll. Doch ihre Leidenschaft füreinander ist bald mehr als nur gespielt, selbst im Angesicht vernichtender Chancen ...

Einfach das Ende der Welt Drama Regie: Xavier Dolan Darsteller: Gaspard Ulliel, Marion Cotillard, Vincent Cassel, Léa Seydoux

Fotos: Shayne Laverdière, Sons of Manual

Ingo Broböse, Peter Grossmann Das Leben kann so einfach sein Bastei Lübbe Früher war alles einfacher. Heute gibt es von allem zu viel: zu viele Diäten, Ernährungsbücher, Sportarten, Erziehungskonzepte und Möglichkeiten, das eigene Leben zu gestalten. Wer soll da noch durchblicken? Die beiden Gesundheitsund Bewegungsexperten haben in diesem Buch all ihr erprobtes Wissen und neue Erkenntnisse zusammengestellt, wie man sich sein Leben vereinfachen kann.

Nach über zwölf Jahren kehrt Louis erstmals nach Hause zurück und versetzt damit seine Familie in helle Aufregung. Doch die anfängliche Freude über die Heimkehr des verlorenen Sohnes und Bruders schlägt schnell um: Alte Wunden brechen auf und bald finden sich alle zurück in alten Mustern, vollkommen unfähig, miteinander zu sprechen. Wird es Louis gelingen das zu tun, wofür er gekommen ist?

Meine Zeit mit Cézanne Drama Regie: Danièle Thompson Darsteller: Guillaume Gallienne, Guillaume Canet, Alice Pol

Fotos: Filmladen Filmverleih

Die beiden Autorinnen, die unter der Dachmarke „Eat Write Live“ einen Eigenverlag in Graz betreiben, haben eine neue Auflage ihres Werkes herausgegeben. Mit vielen wertvollen Reisetipps und dem beliebt-bewährten Rezept, Menschen, Momente und viel Liebe zum Detail ins Buch zu packen, ist auch die zweite Auflage von "Eat Hike Live" lesenswert. Der Name ist Programm: Viel wird über die Kulinarik gespielt. Dabei haben Bachernegg und Zimmermann sich aber nicht nur durch die Schmankerl ihrer Heimat gekostet, sondern auch Rezepte gesammelt und vor allem die Menschen hinter dem Herd interviewt und kennengelernt. Doch auch Aktivitäten in Form von Wandern, Radfahren oder Bogenschießen hat ihren Platz im Guide verdient.

Regie: Robert Zemeckis Darsteller: Brad Pitt, Marion Cotillard, Lizzy Caplan, Jared Harris

Sie haben alles geteilt: ihr Aufbegehren, die Neugierde, die Hoffnungen, Zweifel, Mädchen, Ruhmesträume. Paul ist reich, Émile arm. Irgendwann ziehen sie fort aus Aix-en-Provence, hoch nach Paris, freunden sich an mit jenen, die am Montmartre und in Batignolles leben. Man verkehrt an denselben Orten, schläft mit denselben Frauen, verachtet die Spießbürger, geht nackt baden, stirbt vor Hunger und stopft sich bei Gelegenheit den Bauch voll, trinkt Absinth, nimmt 30 Stunden Zugfahrt in Kauf, nur um einen Sonnenuntergang in der Provence zu sehen ...

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EIN GUTES NEUES JAHR!

WÜNSCHT LANDESHAUPTMANN HERMANN SCHÜTZENHÖFER

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer

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