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SFL-Chef Hans Höllwart
Einzigartig: 60 Meter hoher Zauberturm für Smart City in Graz
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Ein Visionär und das größte Musterhaus der Welt 13.03.17 14:13
SFL-Chef Hans Höllwart
Seite 14: Der Visionär und sein Zauberturm SPOTS 04 Mehrwert für Behinderte
Foto: GEPA pictures/Special Olympics
Special Olympics: Viele Stars und viel Prominenz im Anflug
Foto: BMI/BBL
Inhalt
Helene Fischer
Seite 04: Mega-Star verlangt keine Gage
POLITIK/WIRTSCHAFT 08 Josef Krainer: Was wird bleiben?
Seite 20: Graz, die Islamisten-Hochburg
FREIZEIT 26 New York – Der Big Apple
Dieser Apfel schmeckt auch Kindern
Nachspiel der Graz-Wahl
05 Krainer Preis ...
... für die Steirische Eiche
06 Mit viel Liebe zum Detail
Das Meisterwerk von Milan Ilic
16 Ihm bleibt nichts erspart
Fohnsdorfer Ex-Bgm. Johann Straner – alleingelassen
16 Deutsche ticken anders
Der Fall Hannes Kartnig
17 Ideal für Briten-Fans
Linienflug Graz-Birmingham
Tyromotion aus Graz ist führend bei intelligenten Rehab-Robotern
19 Know-how für China
Post vom Ministerpräsidenten
GESUNDHEIT Wegweiser ins Wohlfühlwunderland
STANDARDS 30 Alles stimmig beim „daberer“ Das Feuer am Kamin knistert ... 31 Heraus aus der Einsamkeit Eveline Schimpls Singlereisen 32 Wo Touristen noch Gäste sind
Unterwegs im Lungau
AUTO & MOTOR
18 Grenzenlos erfolgreich
Noch 11 IS-Verdächtige in U-Haft
25 Auf nach Hygge
12 Überlebt er politisch die Telekom-Affäre? Bernd Schönegger verlangt für die Grazer ÖVP eine Unterlassungserklärung
20 „Mit denen gehört kurzer Prozess gemacht“
10 Pole-Position für Graz
HINTERGRUND
22 Unaufgeregt zuverlässig
Der Mazda CX-3 im KLIPP-Test
23 Luxusgefährt aus Graz ...
... Mercedes auf Genfer Autosalon
24 Lilly 33 Freizeittipps 34 Mediathek Medieninhaber und Herausgeber: Klipp Zeitschriften GmbH & Co KG, 8020 Graz, Friedhofgasse 20, Tel. 0316/42 60 80-0, Fax-Dw 122 office@klippmagazin.at Officemanagement: Isabella Hasewend Redaktion/Autoren: Jürgen Lehner, Isabella Hasewend, Reinhard Schuch, Michaela Vretscher, Martina Tosch, Karin Klug, Marguerita Fuller, Elisabeth Hewson. Produktionsleitung: Isabella Hasewend Fotos (wenn nicht anders angegeben): Heimo Ruschitz Produktion: Christian Wallner Druck: Dorrong, Graz Abonnentenpreise: Jahresabo: 20 Euro, Zweijahresabo: 35 Euro Vertrieb: Postversand, Hurtig & Flink Erscheinungsort: Graz, Verlagspostamt 8020 Graz, P.b.b. Nächster Erscheinungstermin: April 2017 www.klippmagazin.at
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Zum Wunder von Barcelona … … dem 6:1 Heimsieg des FC Barca gegen Paris Saint-Germain Noch Tage danach jubelten die Medien ob des historischen, legendären Fußball-Abends und ich geb‘ zu, die Millionen vor dem Fernseher haben in der Tat ein „Wunder“ erlebt. Einmal mehr war ein Schiedsrichter-Team der Wunder-Macher. Knapp zehn Minuten vor Spielschluss führte der FC Messi mit 3:1. Es fehlten jedoch noch drei Tore für einen Aufstieg in das Viertelfinale der Champions League. Keiner glaubte mehr daran. Doch da öffnete das fünfköpfige Schiedsrichter-Team die Geschenke-Kiste. Zuerst verwehrte es den Parisern einen klaren Elfer, der sogar das 3:2 möglich gemacht hätte und Barcelona dann sieben Tore gebraucht hätte. Doch dann gab es unmittelbar darauf einen Strafstoß für Barcelona, den Barca-Star Suarez durch eine Schwalbe – also zu Unrecht – heraus ge-
schunden hatte. Er brachte das 5:1 für Barcelona. Das Aufstiegstor zum 6:1 war regulär. Zwei krasse Fehlentscheidungen des Schiedsrichter-Teams kosteten also Paris Saint-Germain nicht nur den Aufstieg ins Viertelfinale, sondern durch die Fehlerorgie
der Schiedsrichter bedeutet das auch einen wirtschaftlichen Schaden von zig Millionen Euro. Dabei wäre alles ganz einfach, würde bei internationalen Spielen ein Video-Beweis erlaubt sein – wie in den USA beim American Football, Eishockey oder
auch im Tennis. Das Schiedsrichter-Team könnte sich umstrittene Spielszenen sofort am Spielfeldrand auf einem Schirm ansehen und dann eine Entscheidung treffen. Niemand würde das als falsch empfinden. Doch die UEFA wurde vom früheren Präsidenten Sepp Platter und seinen Schmiergeld nehmenden Funktionären in einen Korruptionsstadl verwandelt. Ihre Macher wollen eines – nur keine klaren, transparenten, unbestechlichen Spielregeln. Diese stören das Milliardengeschäft im Fußball. Dass der Fußball als Sport die wichtigste Sache ist, daran glauben heute selbst naive Sportjournalisten, noch fußballnärrische Fans. Auch ich bin einer davon J.L.
„Verstärkt unser Team“ „Seit Anfang Februar 2017 verstärkt Mag. Philip Neubauer unser Team. Wir freuen uns sehr, dass es gelungen ist, Mag. Philip Neubauer für unsere Kanzleigemeinschaft zu gewinnen“, so Kanzleigründer Dr. Manfred Rath und sein Partner Dr. Gunther Ledolter. Mag. Philip Neubauer hat an der Universität Graz studiert, sein Studium der Rechtswissenschaften 2008 in Graz abgeschlossen und kommt nun als Grazer in seine Heimatstadt zurück. Mag. Philip Neubauer war mit Unterbrechung acht Jahre bei Fellner Wratzfeld & Partner in Wien tätig. Die international agierende Anwaltskanzlei zählt zu den renommiertesten
österreichischen Kanzleien im Bereich des Wirtschaftsrechts. In den Jahren 2014 bis 2015 war Mag. Philip Neubauer für
die Raiffeisen Bank International AG tätig und trat danach wieder als Juniorpartner bei Fellner Wratzfeld & Partner ein.
Selbständiger Rechtsanwalt ist er jetzt seit Oktober 2013. Seine Spezialbereiche liegen im Wirtschaftsrecht, Arbeitsrecht, allgemeinen Zivilrecht, Verwaltungsrecht, Prozessrecht und Unternehmensrecht.
Die Kanzlei Friedhofgasse 20 8020 Graz Tel.: 0316/ 7085, Fax: DW 25 law-office@rath-partner.at www.rath-partner.at Die Rechtsanwälte Mag. Philip Neubauer, Dr. Gunther Ledolter und Dr. Manfred Rath.
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Foto: GEPA pictures/Special Olympics
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Spiele-Präsident Jürgen Winter, Bürgermeister von Schladming, bei der Übernahme der Olympischen Fackel in Athen.
Special Olympics: Viele Stars und viel Prominenz im Anflug
Mehrwert für Behinderte soll bleiben
6 Mio. Euro von EU im letzten Abdruck. Ungarns Honorarkonsul Rudi Roth (re. im Bild mit Hermann Kröll und Tibor Navracsics): „Hermann Kröll ließ bei der EU nicht locker. Es freut mich, dass wir mit unseren ungarischen Freunden die EU-Förderung sozusagen auf den Weg brachten und der Hermann das noch erlebte.“
Rudi Roth darauf an und gemeinsam traf man sich mit dem ungarischen Botschafter und mit dem EU-Kommissar in Wien. Dieser zeigte sich beeindruckt von dem Projekt und versprach seine volle Unterstützung. In der Folge gab es von steirischer Seite weitere Kontakte nach Brüssel und Bemühungen über mehrere Kanäle und Ebenen, bis hin zu den österreichischen EU-Abgeordneten.
Spiele in der Steiermark vorgesehen, 40 für Projekte von Special Olympics Europe. Spiele-Präsident Jürgen Winter freut sich, aber es gibt auch ein wenig Wehmut, weil die Fördermillionen wahrscheinlich nicht zur Gänze ausgeschöpft werden können: „Es kann leider nur das der EU verrechnet werden, was seit 1. März 2017 an Kosten anfällt. Wir arbeiten aber bereits seit 2012 daran.
Mit der schriftlichen Zusage aus Brüssel haben die Organisatoren, eine gemeinnützige GmbH, nun das 23-Millionen-Euro-Budget in trockenen Tüchern. Ein Drittel kommt von privaten Sponsoren und jeweils fünf Millionen vom Bund und dem Land Steiermark. 60 Prozent der 6-Millionen-Euro-EU-Förderung sind für die
Von den Amerikanern lernen Was wir Österreicher, (Ost-)Europäer, von den Amerikanern lernen können, dann ist es der Umgang mit (intellektuell) Behinderten. Diese erfahren in den USA seit Jahrzehnten eine besondere Aufmerksamkeit im Sinne einer Gleichberechtigung, sprich Inclusion. Nicht im Sinne einer
Foto: Special Olympics/Pail
ir hoffen natürlich, dass auch die EU unsere Special Olympics World Winter Games unterstützt“, zeigte sich der im September des Vorjahres verstorbene Präsident der Spiele Hermann Kröll bei einem Gespräch im Sommer 2016 vorsichtig optimistisch. „Unsere Hausaufgaben haben wir gemacht.“ Und es muss in der Tat so gewesen sein. Leider kann es Hermann Kröll nicht mehr erleben. EU-Sportkommissar Tibor Navracsics teilte nach monatelanger Ungewissheit nun schriftlich mit, dass die EU die Special Olympics mit sechs Millionen Euro fördert. Tibor Navracsics ist Ungar. Was lag für Hermann Kröll näher, als die jahrzehntelangen, guten Beziehungen der Steiermark zu Ungarn zu nützen. Er sprach Ungarns Honorarkonsul
Foto: GEPA pictures/ Raphael Loskot
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Stars verzichten bei ihren Auftritten auf ihre Gage, Helene Fischer gleich zwei Mal. Auch Special-Olympics-Förderer Arnold Schwarzenegger kommt natürlich.
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Foto: GEPA pictures/Special Olympics
Foto: GEPA pictures/Special Olympics
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60 AMS-Volunteers betreuen die Athleten des 202 Athleten des US-Teams.
staatlichen, sozialen Absicherung, wie bei uns. Die ist in den USA nur rudimentär vorhanden. Sondern in der Rücksichtnahme. Dieser besondere Umgang mit „Handicapped People“ zeigt sich auch in den Besucherzahlen bei Sportveranstaltungen, wo zigtausende die Stadien und Hallen füllen. Die Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme erfahren Behinderte z.B. bei Besuchstouren für das Weiße Haus in Washington, wo sie sich nicht anstellen müssen, auch wenn die Warteschlange für die anderen Besucher unübersehbar lang ist. Es war im Jahr 1968, als Eunice Kennedy Shriver die Special Olympics International gründete. 1993 fanden die Spiele erstmals außerhalb der USA statt – die World Winter Games in Schladming. Einer der Unterstützer war damals schon Arnold Schwarzenegger, der zu dieser Zeit ja in der Kennedy-Familie verankert
war – durch seine Heirat mit einer Shriver-Tochter. In Graz gibt es den Eiskunstlauf, den Eisschnelllauf und andere Hallen-Bewerbe, wie Stocksport, FloorBall und Floor-Hockey. Im Norden der Steiermark sind es die Freiluftbewerbe mit Ski Alpin, Snowboard, Langlauf und Schneeschuhlauf.
Volunteers im Einsatz Die USA stellen, abgesehen vom Veranstalterland Österreich, mit 200 Athleten das größte Team. Und es ist fast logisch, dass einer der größten internationalen Konzerne, die in der Steiermark angesiedelt sind, die AMS AG mit Sitz in Premstätten, südlich von Graz, an drei Tagen als Gastgeber für die amerikanischen Athletinnen und Athleten auftritt. AMS ist international mit weltweit 3.300 Beschäftigten führend in der Entwicklung und Herstellung von Sensor-Lösungen. Mehr als 60 Mitarbeiter, so genannten AMS Heartbeat-Volunteers, be-
gleiten die Sportler drei Tage: Abholen am Flughafen in Wien, Fahrt nach Premstätten, am nächsten Tag in die Oststeiermark auf die Riegersburg und zur Schokoladenfabrik Zotter. Am letzten Abend vor Beginn der Spiele gibt’s ein Dinner mit dem gesamten AMS-Vorstand. Am 24. März 2017 geht das Finale der Spiele in der Merkur Arena in Liebenau über die Bühne – mit Bundeskanzler Christian Kern und Künstlern wie Helene Fischer, Andreas Gabalier, Rose May und Grace Vanderwaal. Davor aber erfolgt die Fahnenübergabe an Abu Dhabi, der nächsten Austragungsstätte der Special Olympics. Der Herzschlag der Welt, Heartbeat for the World, wird über eine eigens programmierte App zum Abschied auf tausende Smartphones im Stadion gezaubert. Spiele-Präsident Jürgen Winter: „Es sollte nach den Spielen ein Mehrwert für behinderte Menschen da sein, das heißt eine größere Integration und Akzeptanz in den Vereinen.“
Van der Bellen eröffnet
Von 14. bis 25. März 2017 pulsiert der „Herzschlag für die Welt“ auch in Graz, Schladming und der Ramsau. 2.700 Athleten, 1.100 Trainer und 3.000 freiwillige Helfer und 5.000 Familienmitglieder, sowie 800 Medienvertreter werden in die Steiermark kommen. Die Olympische Flamme wird am 17. März Graz erreichen und am 18. März in Schladming entzündet. Die meisten Sportler und Trainer sind aus Österreicher (400 Personen), gefolgt von den USA (202), Kanada (148), Indien (127) und Russland (121). Den weitesten Anreiseweg von den Athletinnen und Athleten aus 107 Ländern haben die Neuseeländer.
Krainer-Preis für die „Steirische Eiche“
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ür Josef Krainer „mischte sich“ der Hollywood-Star sogar in den Landtagswahlkampf ein. Er sei einfach der beste Mann für das Steirerland, sorgten seine Wortmeldungen für wenig Begeisterung bei den übrigen politischen Mitbewerbern. Die beiden – Josef Krainer und Arnold Schwarzenegger – hatten ein fast inniges Verhältnis, bis zum Tod Krainers, den Arnie noch am Krankenbett besuchte. Nun erhält er am 24. März, also am Vorabend des großen Finales der Special Olympics, in der Aula der Alten Universität Graz den internationalen Josef Krainer Preis. Der Preis wird vom Josef Krainer Gedenkwerk vergeben, das dem Andenken Josef Krainer Seniors gewidmet ist, der von 1948 bis 1971 Landeshauptmann in der Steiermark war.
Wilder Streit im Jahr 2005 um Namensgebung. Schwarzenegger zog seine Zusage zurück.
Ob Arnold Schwarzenegger auch beim Grande Finale der Special Olympics in der Merkur Arena in Liebenau dabei sein wird? Dieses trug ja von 1997 bis 2005 seinen Namen – Arnold Schwarzenegger Stadion. Als er damals als Gouverneur von Kalifornien auch Todesurteile unterschrieb, führte das zu einem heftigen politischen Streit in Graz. Alt-Linke Genossen mit Kurt Flecker wollten
die Namensgebung rückgängig machen. Schwarzenegger kam dann einem Gemeinderatsbeschluss zuvor, indem er den Grazern untersagte, weiter für das Stadion seinen Namen zu verwenden. Auch schickte er seinen Ehrenring zurück, den diese ihm für seine Verdienste für die Stadt verliehen hatte. Den alte Schriftzug wurde entfernt, ist aber bis heute unauffindbar geblieben.
Spielberg 2017 ohne Airrace
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s war voraussehbar: Nach dem tödlichen Absturz von Airracer Hannes Arch und dem geringen Besucherinteresse im Vorjahr gibt’s heuer kein Airrace in Spielberg. Dafür bleibt Budapest am 1. und 2. Juli ein Highlight, wo es inmitten der ungarischen Hauptstadt an der Donau sogar unter einer Brücke durch geht.
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Foto: Frischblut
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SPOTS
Mit viel Liebe zum Detail Ein Ex-Grazer, der in Linz lebt, begeistert mit Comic-Heft über den Tiergarten Schönbrunn
„Fast wäre meine Ehe in die Krise gekommen“, beschreibt er seine über drei Jahre dauernden Arbeiten an seinem Lebenswerk. Kurz vor der Fertigstellung gab es einen Computer-Absturz. Ein Großteil der Arbeit schien verloren. „Da war ich knapp vor dem Herzstillstand.“ Viele Stunden streifte Milan Ilic mit einer Kamera bewaffnet durch den Tiergarten Schönbrunn. Eine historische Anekdote beeindruckte ihn besonders: Die erste Giraffe für den Tiergarten war ein Geschenk des Vizekönigs von Ägypten an den Kaiser. Die Wiener nannten es Kamelopard – vom Aussehen eine Mischung zwischen einem Kamel und einem Leopard. Sie kam mit dem Schiff nach Triest. Zum Teil ging es dann zu Fuß nach Wien weiter. Dafür erhielt die Giraffe sogar wasserfeste Schuhe verpasst, um sich nicht zu verletzen. „Für mich ist der Zoo mit seinem Pavillon fast so etwas wie ein mythischer Ort, eine Energiequelle.“ Es folgte danach nächtelanges Zeichnen, verbunden mit Zweifel. „Der
Comic selbst atmet ja nicht und ich hatte Sorge, dass das langweilig wird. Erst durch die narrative Linie, die Verknüpfung mit der Geschichte lebt das Ganze.“ Die Idee dazu kam von Ex-Kanzler Wolfgang Schüssel, selbst Hobby-Zeichner und Aufsichtsratspräsident der Tiergarten Schönbrunn Gesellschaft. Schüssel finanzierte sich mit Zeichnen auch sein Studium. Ilics oberösterreichischer Kollege Gerhard Haderer machte die beiden bekannt. „Dr. Schüssel hat ein gutes Auge. Es hat von Anfang an die Chemie gestimmt“, so Milan Ilic. „Ich habe viel Freiraum gehabt, die Figuren selbst zu entwickeln. Ganz entscheidend ist, dass die Texte super dazu passen.“ Anfangs dachte man, mit 40 Seiten auszukommen, geworden sind es dann doppelt so viele. Es sieht so aus, als sei das Comic-Heft nur für Kinder, aber es ist vielschichtig geworden. Der Tiergarten Schönbrunn wird heuer 265 Jahre alt. Er wurde im Jahr 1752 von Kaiser Franz I. Stephan, dem Gemahl Maria Theresias, gegründet und ist der älteste Zoo der Welt. „Die aufregende Geschichte des Tiergartens wurde schon oft erzählt, allerdings noch nie in dieser besonderen Form“, so Wolfgang Schüssel. Die Comic-Geschichten, gezeichnet von Milan Ilic mit Texten von Ruth Pauli und Alexander Purger, führen durch die Historie des Tiergartens und zeigen seine Entwicklung von der Menagerie des Kaisers zu einem der modernsten und schönsten Zoologischen Gärten weltweit.
Die Beliebtheit des Tiergartens Schönbrunn hat gewaltig zugenommen: Rund 700.000 Besucher waren es Ende der 80er-Jahre – damals überlegte man sogar die Schließung des Zoos –, im abgelaufenen Jahr waren es bereits 2,2 Millionen. Schon mehrfach erhielt Schönbrunn die Auszeichnung zum besten Zoo Europas. Nicht zuletzt die im August geborenen Panda-Zwillinge Fu Feng und Fu Ban verzaubern die Besucher.
Milan Ilic: Sein Meisterwerk
Zwergschnautzer Semi ist im Studio meist an seiner Seite, vertreibt sich die Zeit mit „Fernsehen“.
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Reinhold Mitterlehner, Tiergartendirektorin Dagmar Schratter, Schönbrunn-Aufsichtsratspräsident Wolfgang Schüssel, Milan Ilic.
Foto: Daniel Zupanc
er Künstler lebte vor seinem Umzug nach Linz viele Jahre in Graz und zeichnet bis heute immer wieder auch für Klipp seine detailverliebten Cartoons – mit seinem scharfen Blick und gleichzeitig einem Augenzwinkern.
Foto: Pöchinger
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Viele Stunden hat der Oberösterreicher mit serbischen Wurzeln und einer Ausbildung an der Belgrader Akademie bei den Tieren im Tiergarten Schönbrunn verbracht – sein Skizzenbuch würde fast schon als zoologisches Lehrbuch durchgehen. Mit viel Liebe zu den Tieren und zum Detail hat er daraus das Typische, das Wesentliche abstrahiert, manchmal übersteigert, manchmal zugespitzt, und trotzdem das Eigentliche bewahrt, immer mit einem Lächeln, oft mit fast schon freundschaftlichen Lachen und immer mit dem ganzen Herzen. Milan Ilic selbst sieht in seinem „Lebenswerk“ auch eine „Liebeserklärung“ an Österreich.
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POLITIK
Josef Krainer: Was wird bleiben? F
ür die Öffentlichkeit kam der Tod von Alt-Landeshauptmann Josef Krainer am 30. Dezember 2016 überraschend. Was wird bleiben, in den Geschichtsbüchern stehen? Sportler werden Olympiasieger, gewinnen Weltmeistertitel, Künstler erhalten Preise, werden ausgezeichnet. Musiker, Sänger und Maler leben in ihren Werken fort. Und Politiker? Heute noch allgegenwärtig in den heimischen Medien, in der Öffentlichkeit, sind sie morgen schon vergessen. Nur wenige, für die das nicht gilt. Der
Mit Schwester Dorli
Name der Krainers zählt dazu. Eine Legende ist Josef Krainers Vater – mit seiner unübersehbaren Nase. Dieser war ab dem 6. Juli 1948 Landeshauptmann der Steiermark und verstarb am 28. November 1971 im Amt. Sein Sohn Josef folgte ihm zwar nicht unmittelbar als Landeshauptmann, bestimmte aber nach dem Tod des Vaters als geschäftsführender Obmann der steirischen ÖVP und seit 1972 als Mitglied der Landesregierung, wo und wie es in der Steiermark weiterging. Friedrich Niederl
wurde zum Nachfolger von Josef Krainers Vater bestellt. Sein Name war auf einem Zettel geschrieben, den Krainer immer in seiner Brieftasche gehabt haben soll. Niederl, formal auch ÖVP-Parteiobmann, war die große politische Überraschung. Er stand zehn Jahre an der Spitze des Landes, aber nicht an der Spitze der Macht. Schon als Bauernbund-Direktor und Nationalratsabgeordneter hat Josef Krainer sich als politisches Talent profiliert. Er fand genug Zeit, in den 1970er-Jahren dann sein Team
Seine typische Mimik bei Überraschungen
aufzubauen. Darunter Bernd Schilcher (verstorben), Helmut Strobl, Josef Riegler, Gerhard Hirschmann, Hans Koren, Dieter Schöller, Dieter Dreibholz, Hermann Schaller – um nur einige zu nennen. Mit diesen begann er auch das „Modell Steiermark“ umzusetzen. Die ÖVP regierte die Steiermark seit Krainer Senior mit absoluter Mehrheit. Friedrich Niederl zog sich dann aus privaten Gründen aus der Politik zurück, sodass Josef Krainer am
„Alles, alles Gute“ – die geballte Faus als Geste
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POLITIK Wenige Tage vor Landtagswahl im Jahr 1995
4. Juli 1980 als Landeshauptmann endlich auf jenem Sessel im Landtag Platz nehmen konnte, den zuvor schon sein Vater innehatte. Der Zufall wollte es, dass die steirische SPÖ mit Peter Schachner-Blazizek am gleichen Tag ebenfalls einen „Sohn“ an die Landesspitze wählte. Dessen Vater war bereits der Gegenspieler von Josef Krainers Vater als SPÖChef und verstarb 1970, rund ein Jahr vor Krainer ebenfalls im Amt. Ab 1980 gab es dann also das Duell der Söhne, das für Peter Schachner-Blazizek mit einem Teilerfolg endete. Josef Krainer verlor 1991 die absolute Mehrheit, hielt sich mit Hilfe einer Koalition mit der FPÖ aber weiter an der Spitze des Landes. Bei der Wahl 1995 rückte Josef Krainer aber unerklärlicherweise vom ungeschriebenen Gesetz seines Vaters ab, Landtagswahlen stets zeitlich getrennt von Nationalratswahlen abhalten zu lassen. Als am Wahlsonntag, des 17. Dezembers 1995 die SPÖ mit Peter Schachner praktisch gleich stark wurde, war klar, dass damit seine Ära zu Ende war. Schnörkellos räumte er seine Niederlage ein: „Sie werden verstehen, dass ich bei diesem Ergebnis zurücktrete“, sagte er am Wahlabend. Ihm folgte – zum zweiten Mal mit der FPÖ als Steigbügelhalter – Waltraud Klasnic als Landeshauptfrau. Vieles fiel in seine Ära: der Niedergang der Verstaatlichten im Mur- und Mürztal, die große Stahlfusion zwischen Alpine, Voest und Schoeller-Boehler-Bleckmann, Verlust tausender Arbeitsplätze, damit große Sorgen um steirische Standorte, Schließung des Braunkohlebergbaus Fohnsdorf, Kurzkrieg Sloweniens mit Serbien, die Anerkennung Sloweniens und Kroatiens durch die EU, Beginn der G-Produktion in Graz-Thondorf im Jahr 1979, der Thermen-Ausbau (kein Lieblingsprojekt Krainers), eine Reihe von wichtigen Gesetzen (Raumordnung, Wohnbau, Hochhausverbot, Jungunternehmerförderung, spezielle Grenzlandförderung, Landwirtschaftsförderung, Kindergartenoffensive), Ausbau der Straßen (Phyrn- und Südautobahn, Plabutschtun-
Mit Franz Maitz, seinem loyalen Gefolgsmann
Mit Waltraud Klasnic und Hermann Schützenhöfer
KLIPPPrognose war richtig.
Im Garten des Franziskanerklosters mit Rudi Roth und Erzbischof Franz Lackner
nel), ÖDK Voitsberg III, Verbesserung der Wassergüte der Mur, styriarte, steirischer herbst, die ARGE Alpen-Adria-Konferenz in Stainz, die Entwicklung der ökosozialen Marktwirtschaft, das Anti-Draken-Volksbegehren, das Erzherzog-Johann-Festjahr, ... Waren Politiker früher besser? Diese Frage steht im Raum, wenn Abschieds- oder Lobesreden gehalten werden. Generell kann man sagen: Auf keinen Fall. Heute wird die Krise – Stichwort Flüchtlinge – zum Dauerzustand, stets muss improvisiert werden. Es ist daher üblich, leicht und angenehm, die Krise dem „Versagen der Politik(er)“ anzulasten. Ganz nach dem Motto: Einer muss ja schuld sein. Politiker als Vorbilder sollen integer und unfehlbar sein. Das ist falsch. Man wird dem Menschen nicht gerecht, der dahinter steht. Heute reicht schon der kleinste bekannt werdende Ausrutscher dafür, dass, wer gestern noch Vorbild war, über Nacht erledigt ist. Der Sturz eines Denkmals, die Enttarnung eines perfekten Helden als fehlerhaftes Individuum wird meist durch die Heroisierung provoziert.
... mit Alt-Bischof Egon Kapellari
Nachdenkliche und betroffene Prominenz
Die Spannweite vom Joschi „Die war für mich faszinieHaider-FPÖ.“ Alle anderen rend“, beschreibt dessen Landeshauptleute wie Helmut ehemaliger Mitarbeiter Zilk (Wien), Josef Ratzenböck Herbert Paierl, später dann (OÖ), Siegfried Ludwig (NÖ) Vorstandsdirektor der hatten sich schon mit Haider Steweag und ab 1995 auch verbündet. Josef Krainer sei Landesrat in der steirischen der Letzte gewesen. Das Eis Regierung, seinen Ex-Chef. schmolz erst bei der Feier zu Paierl kam Mitte der Krainers 60. Geburtstag in 70er-Jahre in Krainers seinem Heimatort GasselsUmgebung, sprich in die dorf. Da tauchte Haider Abteilung für Raumplapraktisch uneingeladen auf, nung und war dort für mit einer Sängerrunde, und Budgets, Infrastruktur und sang ihm dort das Ständchen die Finanzierungsseite „I hob‘ di gern“. zuständig. „Er war ja seit Herbert Paierl: langjähri1972 in der Landesregie„Er hat alle Mitarbeiter, aber ger Mitarbeiter rung als Mitglied dafür auch sich selbst, stets geforzuständig“, so Paierl. In Sachen Infrastrukdert. Seine Auftritte ließ er von uns tur, Verkehr, Straßenbau und Schiene hat professionell und bestens vorbereiten“, so Krainer in großen Räumen gedacht. Er war Herbert Paierl. Floskeln waren Krainer damals einer der wichtigsten Politiker in zuwider. Auch er selbst überließ nichts der Alpen-Adria-Arbeitsgemeinschaft. dem Zufall: Kurz vor dem Eintreffen beim Diese umfasste ja auch die Republiken des jeweiligen Termin wurde so die Nummer früheren Jugoslawien und italienische am Dienstwagen geändert, ausgetauscht Regionen. auf „Graz 1“. Persönlich achtete er darauf, dass Frisur, seine Kleidung, die Schuhe, immer tip-top waren. Bei Missgeschicken „Der Verlust der absoluten Mehrheit im konnte er sehr laut, für sein Umfeld Jahr 1991, der Rückfall von 52 auf 44 Prozent“, so Herbert Paierl, „war für uns aufbrausend, werden. Herbert Paierl, alle in der ÖVP ein gewaltiger Schock. Das noch heute beeindruckt: „Aber sein machte es natürlich notwendig, KoalitioDenken ging weit über die Landesgrennen einzugehen – auch mit der erstarkten zen hinaus.“
Zwei seiner Söhne bei der Trauersitzung im Landtag
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POLITIK
Überlegener Sieger aus der Pole Position
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TEAM
Mandate: Regierungssitze:
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fährt sicher auf den zweiten Platz
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Mandate: Regierungssitze:
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dritter Platz - doch mehr erhofft
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TEAM
Mandate: Regierungssitze:
Stallgefährten aus der Not heraus
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Zwei, die einander nicht wirklich mögen E
s hat bekanntlich keinen Kampf „Rad an Rad“ gegeben, beim Großen Preis von Graz, um die Krone des Bürgermeisters. Zu überlegen unter diesen Voraussetzungen war Siegfried Nagl (37,8%), dem sogar sein gewünschter bisheriger Team-Partner für eine neue Koalition in der Grazer Stadtregierung abhanden gekommen ist. Denn die SPÖ (10,05%) mit Michael Ehmann verlor ihren einzigen Sitz in der Stadtregierung. Deren künftige Zusammensetzung: 3 ÖVP, 1 FPÖ, 2 KPÖ, 1 Grüne. Die Grünen (10,5%) wollten von sich aus keine Koalition mehr mit der NaglÖVP eingehen, nachdem sie sich von Nagl betrogen fühlen. Dieser kündigte
den Grünen die nach der Wahl 2012 gebildete Koalition nach eineinhalb Jahren auf. Die KPÖ als Pakt-Partner lehnt Siegfried Nagl in einer von ihm geführten Stadtregierung ab – eine „Ausgrenzung“, die noch Folgen haben könnte. Daher blieb ihm letztendlich nur die von ihm nicht gerade geschätzte FPÖ (15,86%). Deren Spitzenkandidat Mario Eustacchio gewann zwar weit weniger dazu, als erhofft, steht aber als der Gewinner aus dem bevorstehenden Koalitionspakt mit Siegfried Nagl bereits fest. Mario Eustacchio hatte das Wohnressort – bisher erfolgreich von der KPÖ geführt – als eine der Koalitionsbedingungen genannt und bekommt dieses
nun auch. Das Sozialressort – bis zur Wahl von der SPÖ geführt – wäre ein entsprechender Ersatz für die KPÖ, soll aber nun zu den Grünen wandern. In einem sind sich Eustacchio und Nagl einig: Der KPÖ, mit zwei Stadträten, möglichst wenig attraktive Aufgabenbereiche zuzuteilen. Logischerweise in der Hoffnung, dass die KPÖ langfristig damit politisch geschwächt wird. Eine Rechnung mit vielen Unbekannten. Und man wird bald erkennen, ob die Grazer ein solches Vorgehen gutheißen werden. Nicht zufällig steckt im Wort Gefährten auch der Begriff Gefahr. Es ist keine Frage – die neue schwarz-blaue Koalition im Grazer Rathaus mit Sieg-
fried Nagl als Bürgermeister und Mario Eustacchio als Vizebürgermeister folgt völlig demokratischen Spielregeln. Doch die absolute Mehrheit der Stimmen der Grazer Bürger haben sie nicht hinter sich. ÖVP und FPÖ schafften gemeinsam nur 67.637, für sich zu überzeugen. Insgesamt wählten die politischen Mitbewerber KPÖ, Grüne, SPÖ, Neos, Piraten, Tatjana Petrovic und Einsparkraftwerk 45.764 Grazer und weitere 92.952 (!) gingen erst gar nicht zur Wahl. Also insgesamt waren es 138.716 Grazer, die weder Eustacchio, noch Nagl wählten. Doch wie heißt es so schön: Das mit der Wahlbeteiligung ist eine andere politische Baustelle. Gute Wahler-
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POLITK
gerade noch vierten Platz geholt
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TEAM
Mandate: Regierungssitze:
weit abgeschlagen an der fünften Stelle
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gebnisse sind das Eine, mitregieren und mitgestalten zu können, aber das Andere – das rückt die FPÖ an die Seite von Nagl. Denn im Land erlebt die steirische FPÖ zur Zeit, dass sie mit 27 Prozent zwar gleich stark ist, wie die Schützenhöfer-ÖVP und die Schickhofer-SPÖ, doch politische Gestaltungskraft hat sie kaum. Durch die Abschaffung des Proporzes im Wahlrecht ist die FPÖ nicht mehr in der Landesregierung vertreten, muss sich die steirische FPÖ auf die parlamentarische Arbeit im Landtag beschränken. Ihre Anhänger hingegen erwarten von ihr: mitreden und mitregieren. Nicht zuletzt deshalb hat sich Mario Eustacchio in Graz für eine Koalition mit Siegfried Nagl entschieden. Diese gibt ihm die Möglichkeit, in allen Bereichen der Stadt blaue Vorschläge und Personalvorstellungen einzubringen und durchzusetzen – so unter anderem auch in der Holding Graz. Der KPÖ wiederum, als zweitstärkste Fraktion, mit Elke Kahr und Robert Krotzer, wird es künftig weit schwerer gemacht, sich über ihre Ressorts bei ihren Wählern – und das waren 20 Prozent – als gestaltende politische Kraft bemerkbar zu machen.
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TEAM
Mandate: Regierungssitze:
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der Neuling schlug sich ganz gut
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TEAM
Mandate: Regierungssitze:
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Grazer SPÖ:
Alle abgetaucht N
ach der Auszählung der Briefwahlkarten stand es am 6. Februar 2017 fest: Die SPÖ verliert ihren einzigen Sitz in der siebenköpfigen Stadtregierung. Ein Debakel von historischem Ausmaß. Seit knapp 80 Jahren ist sie nun erstmals nicht mehr in der Grazer Stadtregierung vertreten. So abgewirtschaftet, wie die SPÖ in Graz hat, der zweitgrößten Stadt Österreichs – ist das wohl einmalig. Alfred Stingl übergab 2003 den Bürgermeister an Siegfried Nagl. Aber bereits unter ihm schwächelte die SPÖ und verlor von Wahl zu Wahl an Vertrauen. 1998 schaffte sie noch 30 Prozent und am Sonntag des 5. Februar 2017 waren es dann nur noch zehn
Prozent. Sieben Mal wechselte die SPÖ seit dem Jahr 2003 den Vorsitzenden aus. Die letzte „Fahnenflüchtige“ war Martina Schröck, indirekt mitverantwortlich für das Debakel am 5. Februar. Bürgermeisterin wollte sie werden und versuchte seit 2012, ihr Image in diese Richtung aufzubauen. Sie kam aber nicht richtig vom Fleck. Da fiel der 39-Jährigen ein, sie habe eine andere Lebensplanung und zog sich aus der Politik zurück. Ein unverantwortlicher Schritt, wie ihre Kritiker damals festhielten. Dann zauberte man Michael Ehmann aus dem Zylinder. Auch er überschätzte offensichtlich seine
Strahlkraft als Spitzenkandidat. Die Grazer SPÖ sei auf einem guten Weg, zeigte er sich noch wenige Tage vor der Wahl optimistisch, dass mit ihm die Trendwende gelingen werde. Das Gegenteil war der Fall. Man sank von 15 auf 10 Prozent Stimmenanteil. Ehmann gelang es nicht, mit attraktiven, konkreten und glaubhaften Argumenten sowie Vorstellungen über die Zukunft der Stadt bei den Grazern zu punkten. Nun sind er und seine Genossen völlig abgetaucht. Kein Aufbäumen, kein „gerade jetzt erst recht“ ist erkennbar. Nur Schockstarre. Dabei würden „gerade jetzt erst recht“-Signale für den angesagten Neuanfang wichtig sein.
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POLITIK
Spurensuche bei Parteisekretär Bernd Schönegger in Grazer ÖVP und bei langjähriger Nagl-Werberin Vorwurf der Staatsanwaltschaft: 120.000 Euro illegale Parteienfinanzierung Beide in erster Instanz zu Gefängnisstrafen verurteilt (nicht rechtskräftig) Urteil des Obersten Gerichtshof steht bevor
FOTONACHWEIS Schönegger Foto in „Bild-Info“???
Überlebt er politisch d Bernd Schönegger, Geschäftsführer der Grazer ÖVP und Nationalratsabgeordneter: in erster Instanz wegen Beitrags zur Untreue zu neun Monaten Haft, bedingt auf drei Jahre, verurteilt (noch nicht rechtskräftig). Der Wehrsprecher der ÖVP im Parlament wehrt sich: Er will das Mail (siehe Faksimile) nie bekommen haben.
Scheinrechnung der Werbe-Beraterin Nagls: Leistung für drei Monate bereits im Vorhinein verrechnet.
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ie Mühlen der österreichischen Justiz mahlen ganz, ganz langsam. 119.760 Euro überwies die Telekom im Jahre 2008 an die enge Vertraute und jahrelange Werberin B. C. von Bürgermeister und ÖVP-Chef Siegfried Nagl. Sie war mit der Abwicklung seines Wahlkampfs betraut. Ein Schöffensenat am Straflandesgericht in Wien verurteilte die Werberin im Sommer des Vorjahres wegen Beteiligung an der Untreue und Begünstigung zu neun Monaten Gefängnis auf Bewährung (noch nicht rechtskräftig). Mit ihr auf der Anklagebank saß Bernd Schönegger, Geschäftsführer und Parteisekretär der Grazer ÖVP, sowie Wahlkampfleiter – also Nagls engster Mitstreiter im Gemeinderatswahlkampf. Ihn verurteilte der Schöffensenat wegen Beitrags zur Untreue zu neun Monaten Gefängnis bedingt auf drei Jahre (noch nicht rechtskräftig).
Die Vorgeschichte
„Lieber Herr Schönegger, wie telefonisch besprochen anbei die benötigten Informationen“, schreibt der Telekom-Manager Michael Fischer in einem Mail an den Parteisekretär der Grazer ÖVP am 9.1.2008. Das Mail hat die Überschrift „Rechnungsadresse“ (siehe Faksimile) und den Absender: eTel Austria GmbH & Co KG, Thomas A. Edison Straße 1, 7000 Eisenstadt. Folgende Leistung soll verrechnet werden (Zitat): Beratung der Integration der Markenarchitektur der eTel Austria in die Telekom Austria TA AG, Leistungszeitraum 01. (Jänner) bis 03. (März) 2008 pauschal 99.800 Euro zuzüglich Umsatzsteuer. Mit lieben Grüßen, Michael Fischer.
Quelle: News
Tatsache 1
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POLITIK
h die Telekom-Affäre? Tatsache 2 Nur vier Tage später schickte die Werbeagentur der Nagl-Vertrauten B. C. eine Rechnung – exakt mit dem Wortlaut, der Anschrift und der Summe an die im Mail an Schönegger vorgegebene Adresse. Postwendend überwies die Telekom die 119.760 Euro an die Werberin und ihre Firma, die im Wahlkampf mit und für Schönegger arbeitete.
Alle scharen, drängen sich um den Wahlsiege rund Grazer ÖVP-Chef Siegfried Nagl. Nur Geschäftsführer Bernd Schönegger, sein erster und wichtigster Mann in der Partei, fehlt auf dem Sieger-Foto.
„Sie haben zwar nicht in die eigene Tasche gewirtschaftet, aber es war in Ihrem Sinne als Geschäftsführer der wahlwerbenden Partei (der Grazer ÖVP, Anm.) und im Sinne der weiteren Karriere.“ Der 39-Jährige war nach den für die Grazer Schwarzen erfolgreichen Kommunalwahlen im Jänner 2008, nach den Nationalratswahlen im Herbst desselben Jahres als Abgeordneter ins Parlament eingezogen.
Tatsache 3
Der ÖVP-Abgeordnete hatte laut APA bis zuletzt vehement seine Das Geständnis der Nagl-BeraSchuldlosigkeit betont und terin vor dem Schöffensenat, die erklärt, er habe mit dem zugab, der Telekom eine ScheinG G GRUN RUN KLÄ RUN KLÄ SER KLÄ SER UNG SER UNG ASS UNG ASS ERL ASS ERL UNT ERL UNT UNT Geldfluss nichts zu tun gerechnung gelegt, die 120.000 habt und ein verdächtiges, Euro angenommen und dafür KlippKlipp zins Klipp zins Maga zins Maga des Maga ber des des ber usge ber usge Hera alsusge Hera Hera 0b) alsals 0b) 9137 0b) 9137 (FN1 9137 KG (FN1 (FN1 Co KG & KG Co H Co & & H Gmb H en Gmb Gmb en chrift en chrift Zeits chrift P an ihn gerichtetes und im 1. 1. 1. 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Die hlen. hlen. hlen. beza beza beza Die Anklage wirft daher Daten über den Mailverkehr aus Schönegger vor, der Werder fraglichen Zeit am Compuenen chrift en chrift Zeits P chrift P Zeits Zeits PKLIP KLIP KLIP berin nicht nur die Daten Graz ter von Bernd Schönegger sind amamam Graz Graz KGKG Co KG & H Co & &HCo HGmb Gmb Gmb des Rechnungsempfänebenfalls nicht mehr auffindbar. gers sowie den Inhalt der Die ersten Ermittlungen der Krizu erstellenden Scheinpo sollen bereits gelaufen sein, als es die Nachricht über den rechnung weitergeleitet Verlust der Datenträger gab. Den zu haben. Er erteilte der Schönegger will Unterlassungserklärung – KLIPP sagt „nein“ Man muss sich ein solches Ansinnen schon auf der Zunge zergehen lassen: Da wird der nach dem Agentur laut Anklage auch den AufSchlussstrich unter diesen KriminalParteiobmann Siegfried Nagl wichtigste Mann in der Grazer ÖVP, Parteisekretär Bernd Schönegger, fall wird der Oberste Gerichtshof mit trag, die Zahlung auf Rechnung der seines Zeichens auch Nationalratsabgeordneter, wegen Beitrags zur Untreue im Telekom-Prozess des seinem Urteil setzen, das bevorsteht. Volkspartei entgegen zu nehmen und Vorjahres zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Da der Einspruch beim Obersten Gerichtshof läuft, ist für deren Zwecke im Grazer Gemeindas Urteil in erster Instanz, wie bereits erwähnt, nicht rechtskräftig. Und dennoch wird durch eine deratswahlkampf zu verwenden. Der Anwaltskanzlei eine Unterlassungserklärung (siehe Faksimile) gefordert, die – das sei vorweg festgehalRichter im Prozess zu Schönegger: ten – von der Zeitschrift KLIPP nicht unterfertigt worden ist.
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COVERSTORY
Einzigartig: 60 Meter hoher Science Tower für Smart City in Graz
D Vision und se Zaubertur Hans Höllwart und das größte Musterhaus der Welt „G
eht nicht, gibt’s nicht“ – das ist die Grundeinstellung von SFL-Chef Hans Höllwart, 57. Er ist der Erbauer des Science Tower nördlich des Hauptbahnhofs in der Waagner-Biro-Straße in Graz. Vor knapp drei Jahren sprach er davon, einen einzigartigen Turm für Graz bauen zu wollen. Kaum jemand glaubte, dass dies gelingen würde. Nun steht er und wird noch in diesem Jahr feierlich eröffnet. Dabei will man sogar eine direkte Verbindung zu einer Weltraumstation aufbauen. Der Zauberturm ist das größte „Musterhaus“ der Welt, mit den neuesten Technologien zur Energiegewinnung. Ganz oben, in 60 Metern Höhe, gibt es ein riesiges Glashaus mit 16 Hochbeeten, wo alles wachsen kann – gespeist von alternativen Energien. Ganz unten
gibt es eisfreie Plätze – durch Erdwärme.
Ein Bauernkind ... Als 5-Jähriger musste Hans Höllwart schon vor der Schule täglich am elterlichen Bauernhof in St. Johann im Pongau die Kühe melken – und war damals stolz auf seine Arbeit. „Der Antrieb, große Dinge zu machen, ist der, dass du für eine Sache brennen musst“, schildert Hans Höllwart seinen Werdegang. „Mein Vater wollte, dass ich Landwirt werde und als Ältester von fünf Kindern – darunter sind drei Mädchen – den Hof übernehme.“ Vorher sollte Sohn Hans aber noch eine ordentliche Ausbildung erfahren. „Der beste Freund meines Vaters war Baumeister und der hat ihm geraten, mich nach Mödling auf die HTL zu schi-
cken. Ich hab gar nicht gewusst, was ich dort lernen werde und was das ist. Ich gehe nach Graz studieren“, schockierte er nach der Schule seinen Vater. Dieser: „Von mir kriegst du aber nichts.“ Dennoch begann Hans Höllwart sein Maschinenbaustudium an der TU Graz im Herbst 1978 und schloss es als Diplomingenieur ab. „Ich hab mit null begonnen, damals gelernt, sehr bescheiden leben zu müssen, hab aber bald viel Geld verdienen können, weil ich praktisch jede Stunde dafür genützt habe. Den Fleiß und die Fähigkeit zu arbeiten habe ich ja von zu Hause mitgekriegt, wo ich sieben Tage die Woche arbeiten hab müssen. Du kannst erst was geben, wenn du was hast, oder anders gesagt, du kannst nix geben, wenn du nix hast“, philosophiert er beim Klipp-Gespräch.
Was war nun der wirkliche Auslöser für den Bau des Science Towers? Hans Höllwart: „Der Markus Pernthaler, unser Architekt, hat die Idee von einer Smart City gehabt. Wir haben bei uns im Unternehmen verschiedenste Technologien entwickelt gehabt und haben uns dann in dieses Projekt hinein gekniet. Vor einer internationalen Jury hat Graz dann den Zuschlag bekommen. Das 16-Mio.-Euro-Projekt wird damit auch wissenschaftlich gefördert. Es hätte genauso gut nach Wien oder woanders hin kommen können. Eine dieser völlig neuen und bis vor kurzem noch nicht marktfähigen Schlüsseltechnologien ist die so genannte Grätzel Zelle, ein Energieglas.“ Das ist eine Solarzelle mit lichtempfindlichen Farbstoffen, die im Glas eingeschlossen sind. Die-
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COVERSTORY se Fenster sind nur in den oberen Stockwerken eingebaut.
Revolutionäres Dünnglas „Zur Grätzel-Zelle kommt noch eine weitere völlig neue Technologie dazu: und zwar die Außenhaut aus Dünnglas. Das Glas hat eine Stärke von nur zwei Millimetern. Die Außenhaut sorgt am Turm für eine Sogwirkung, wie bei einem Kamin. Mit der daraus gewonnenen Energie werden wir den obersten Bereich versorgen – nämlich den urbanen Garten, der die drei obersten Stockwerke einnimmt.“
Der onär sein urm Zurück zum Dünnglas. Dieses lässt Hans Höllwart im firmeneigenen Glaswerk in St. Marein im Mürztal herstellten. Dort wird das Glas in der weltweit größten Wanne, die es für diese Technologie gibt, in flüssigem Salz auf 460 Grad erhitzt. Die Dauer dieses Prozesses beträgt 18 bis 34 Stunden. Die Erhitzung ist wichtig für die Beständigkeit, die Festigkeit des Glases. „Das Dünnglas war ursprünglich nicht vorgesehen. Es wird als Außenhülle nun die Innenhülle schützen. Diese neue Glas-Technologie wird die Bauwirtschaft revolutionieren“, zeigt sich Hans Höllwart überzeugt. Das neue Dünnglas ist nicht nur elastisch, wie eine Folie, sondern auch wesentlich leichter als traditionelles Glas. Seine Verwendung wird auch helfen, Kosten zu sparen – schon beim Transport. Aber auch weil Fundamente, Verankerungen für Bauten
anders berechnet werden können. Man braucht sich ja nur vorstellen, welche riesigen Mengen und Gewichte an Glas bisher transportiert werden. Bei Dünnglas wird das nur noch ein Bruchteil sein. Bereits jetzt wird Dünnglas in der Raumforschung, im Flugzeugbereich oder auch bei hochwertigen Handys verwendet. Natürlich benötigt man dann in der Folge große Mengen, damit das Glas auch preislich konkurrenzfähig wird. „Die Glaserzeugung kann völlig neu gedacht und konzipiert werden“, so Hans Höllwart. „Dünnglas kann dann als Isolierglas und Energieglas zum Einsatz kommen. Damit erreicht man gleich zwei Ziele: Zum einen schützt es und zum anderen erzeugt es Energie. Was das wiederum für die Erzeugung von Lebensmitteln, Pflanzen und Grünzeug bedeutet, ist erkennbar. Ich muss Bananen nicht irgendwo grün ernten und sie dann 5.000 Kilometer weit her führen, sondern sie können auch bei uns reifen. Vor zehn Jahren dachte man, das sei alles Spinnerei, Blödsinn. Vor fünf Jahren begann man, daran zu arbeiten und ich denke, es wird schneller gehen, als man heute überhaupt annehmen kann.“
Gesamtheit das Musterhaus für neue, alternative Energieformen – weltweit einzigartig. „Damit wird Graz sichtbar zum Green Tech Valley, bekommt Graz einen Wiedererkennungswert“, so Mario Müller. Es ist ein Leitprojekt Österreichs für alternative Energien.
Das Umfeld folgt noch „Es ist gar nicht so gescheit, dass unser Turm so viele Technologien hat. Es wäre auch vernünftiger gewesen, wenn man die Technologien aufteilen könnte und die Häuser untereinander kommunizieren. Aber dafür fehlt das gesamte Umfeld und wir haben uns entschieden, irgendwer muss einmal anfangen“, so Hans Höllwart. „Und wir wollen den Menschen begreifbar machen, wie die Zusammenhänge bei der Energienutzung optimiert werden können. Wenn der Mensch es nicht sieht, dann begreift er das auch nicht. Die Sachen sind zu komplex.“
Ein Leuchtturm-Projekt Die SFL wird nur ein Stockwerk selbst nutzen. Weitere Mieter werden die TU Graz sein, das Joanneum Research, die Fachhochschulen, die ESA, die Eco World Styria und außerdem arbeitet man daran, dass die Stadt Graz in zwei Stockwerken Räumlichkeiten und Büros für Start-Ups zur Verfügung stellt, damit auch von der Seite her eine Dynamik im Haus gegeben ist. Hans Höllwart selbst glaubt nicht an die Überglobalisierung. „Wir sind – was die Energie betrifft und damit auch die Produktionschancen für Produkte – in einer ganz klaren Gegenbewegung. Es heißt nicht think local, act global, sondern think local and act local.” Dieses Denken wird er auch beim Betrieb seines Bauernhofs in der Umgebung von Graz umsetzen. „Meine neue Leidenschaft.“
„Baby“ ELI: ein wahres Multi-Talent ... benannt nach seiner Tochter Elisabeth
Ein weiteres Highlight Der Zauberturm hat eine Photovoltaik-Anlage, die sonnengesteuert gleichsam auch als Blendschutz in jedem Stockwerk dient. Ein Drittel der Anlage wird beweglich sein. Dieser Teil fährt sonnengesteuert mit und damit kann man die Energie bestmöglich nützen. In den zwei Tiefgeschossen des Towers wird es möglich sein, die Wasserstoff-Technologie zu implementieren. Wasserstoff wird in Stallhofen am Hauptsitz von SFL mit rund 380 bar produziert. „Damit können wir eine Brennstoffzelle betreiben. Bei der Wasserstoffproduktion wird Sauerstoff frei und es ist geplant, diesen dann für die Luftgüteverbesserung im Gebäude einzusetzen.“ Der Science Tower ist der erste sichtbare Teil der Smart City. „Der 60 Meter hohe Turm wird viel mehr Energie erzeugen, als er braucht“, so Mario Müller, wissenschaftlicher Leiter von SFL. Es kommt zur Verkoppelung, zur Abgabe von Energie, nach Stallhofen in der Weststeiermark, dem Hauptsitz von SFL, und in die Glasfabrik nach St. Marein im Mürztal. Später dann wird die Energie an die Partner in der Smart City abgegeben, die aber noch nicht so weit mit ihren Projekten sind. Der Science Tower wird auch eine Verbesserung der Lebensqualität in diesem Stadtteil bringen. Er ist in seiner
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as zweite SFL-Baby ist die ELI. „Da haben alle gesagt: Wie soll der Metallbauer ein Auto entwickeln? Das schaffen die doch nie“, erzählt Hans Höllwart. „Faktum ist aber: Wir haben das erste österreichische Elektroauto, haben dafür eine europaweite Zulassung und produzieren bereits eine Vorserie. Heuer werden noch 300 Stück von ELI gebaut werden, im nächsten Jahr bereits 1.000. Das Interesse ist riesig.“ Doch die Elli ist kein stinknormales Elektrofahrzeug. Für Höllwart und sein Team ist die ELI auch eine Technologieplattform, eine Symbiose von Straßenfahrzeug und Auto. „Wenn sie steht, dann kann sie Energie speichern, laden, aufnehmen und auch weiterleiten. Das ist mit herkömmlichen Autos mit Verbrennungsmotoren überhaupt nicht möglich“, so Mario Müller. Die ELI kann aber auch Daten sammeln – etwa den Feinstaub in der Stadt messen, ein Hauptproblem in Graz, das lösbar scheint. Es gibt viel Wind von Süden nach Norden. Doch der bläst 60 bis 100 Meter
Wissenschaftlicher Leiter Mario Müller: „Was wir anfangen, ziehen wir durch.“
über dem Boden. Mit Umlenksystemen könnte es in Zukunft möglich sein, den Feinstaub aus der Stadt sozusagen raus zu blasen. Heute noch Utopie, übermorgen schon Wirklichkeit. Das SFL-Baby ELI soll schon bald mit einer Technologie versehen werden, die es in die Lage versetzt, die anfallenden Datenströme so zu verarbeiten, dass ELI auch mit anderen Fahrzeugen kommunizieren kann. Es müsse „Einer vom Anderen lernen“, sonst reichen die Rechenleistungen nicht aus, um die riesigen Datenströme zu verarbeiten.
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CHRONIK
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Ihm bleibt nichts erspart
Fohnsdorf Ex-Bürgermeister Johann Straner soll ins Gefängnis
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r wurde vor Jahren von einem Gemeindebürger angeschossen, weil dieser sich ungerecht behandelt fühlte und überlebte nur mit Glück. Nun verurteilte ihn ein Gericht in Leoben wegen Amtsmissbrauch und Untreue. Der Grund: Sein Vorgehen beim Bau der Aqua Lux Therme in Fohnsdorf. Die Gemeinde könne die 25 Millionen Euro Kosten nicht stemmen, gab es von Anfang an skeptische Stimmen. Doch Straner ließ sich nicht beirren. Denn er hatte in Landeshauptmann Franz Voves einen mächtigen Fürsprecher. Dieser sicherte die Finanzierung durch Landes-Unterstützung zu. An und für sich eine vernünftige Investition für das Murtal, war die Therme doch als regionales Wohlfühlbad für die Bevölkerung angedacht. Nur die vorausgesagten 300.000 Besucher jährlich schaffte man nicht, die aber für eine positive Betriebsführung notwendig wären. Bevor Hermann Schützenhöfer und Franz Voves die Zukunftspartnerschaft eingingen – das war im Jahr 2010 –, wollte die Schützenhöfer-ÖVP Franz Voves sogar auf die Anklagebank am Straflandesgericht bringen, weil dieser als zuständiger Gemeindereferent Mil-
lionen für Fohnsdorf zugesagt und überwiesen hatte. Mit der politischen Partnerschaft und Freundschaft zwischen den beiden ab dem Jahr 2010 war Voves plötzlich aus dem Schussfeld, niemand wagte mehr Kritik an ihm. Johann Straner war damit praktisch auf sich allein gestellt und alle, die vorher das Projekt von Landesseite noch guthießen, gingen in Deckung. Die Staatsanwaltschaft Leoben ermittelte weiterhin wegen Amtsmissbrauch und Untreue, aber nur noch gegen Johann Straner.
Selbstmord zerstörte alles Obwohl das Land Steiermark sogar einen Staatskommissär in die Gemeinde schickte und Straner damit als Bürgermeister suspendierte, schaffte er bei der darauf folgenden Gemeinderatswahl mit seiner Namensliste wieder eine klare Mehrheit. Franz Voves, der sich von ihm distanziert hatte, nahm ihn dann wieder in die Gemeinschaft der SPÖ-Gemeinden auf. Durch den überfallartigen Rückzug von Voves im Vorjahr steht Johann Straner aber letztlich wieder völlig allein da. Die Staatsanwaltschaft Leoben klagte ihn in der Folge wegen Amtsmissbrauch und Untreue an. Mit angeklagt wurde auch die Prokuristin der Aqua Lux Therme,
Ex-Ortskaiser völlig alleingelassen ...
diese war Straners Lebensgefährtin. Die Beziehung endete tragisch: Wenige Wochen vor der Verhandlung nahm sich die Frau das Leben, weil sie mit dem Druck und der drohenden Situation, für oder gegen Johann Straner aussagen zu müssen, nicht mehr fertig wurde. Tief gezeichnet davon, weil psychisch total fertig, erhielt Johann Straner einen Aufschub seiner Gerichtsverhandlung. Kürzlich hat ihn das Landesgericht in Leoben schuldig gesprochen und zu knapp drei Jahren Haft verurteilt – mit der Auflage, eine Fußfessel soll erst nach Verbüßung der Hälfte der Strafe möglich werden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Johann Straner verantwortet sich glaubhaft damit,
nur das Beste für die Gemeinde gewollt zu haben. Mehr als 150.000 Besucher jährlich in der Aqua Lux Therme – sie kommen aus dem gesamten Murtal und natürlich auch aus der Umgebung Judenburg, Fohnsdorf, Zeltweg, Knittelfeld – sind der Beweis aus Sicht des Ex-Bürgermeisters. Das Urteil des Schöffensenats, angeführt von einer Richterin, zeigt, wie lebensfremd juristische Beurteilungen im Nachhinein sein können. Auch eine Strafe auf Bewährung und eine zusätzliche Geldstrafe wären als abschreckende Wirkung (Generalprävention) für Gemeindepolitiker auch ein klares Signal gewesen.
Die Deutschen ticken anders
Der Fall Hannes Kartnig
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Foto: Wikimedia
Pfleglich geht man auch mit Kaiser Franz Beckenbauer um, Deutschlands größtem „Denkmal“ in Sachen Fußball. Er hat gelogen, im Zusammenspiel mit dem DFB bei der WM-Vergabe Millionen kassiert, diese persönlich bekommen. Aber Hannes Kartnig, in dessen Ära als niemand denkt in unserem Nachbarland daran, Sturm-Präsident die Schwarzweißen die größihm deswegen die Ehrenpräsidentschaft des FC ten sportlichen Erfolge schafften, darf nun Bayern abzuerkennen. Erst Jahre danach, nach wieder gnadenhalber eine Fußfessel tragen. Androhung einer Strafe, war er bereit, für sein MilBekanntlich sitzt er wegen Steuerhinterzielionen-Honorar auch Steuern zu zahlen. Die „Enthung und Schwarzgeldzahlungen noch immer schuldigung“ für Hoeneß und Beckenbauer: Nicht eine mehrjährige Haftstrafe ab. sie haben mit dem Geld spekuliert, sondern dieses hat mit ihnen spekuliert. „Versöhne die Ehre mit Der Bayer Uli Hoeneß, wie Kartnig seinerzeit dem Geld und dir gehört die halbe Welt“, zitiert ein bei Sturm, Fußball-Präsident, wurde ebenfalls Die (Ex-)Präsidenten: Hannes Kartnig, Franz Beckenbauer, Uli Hoeneß Journalist in der „Zeit“ den großen französischen wegen Steuerbetrug verurteilt. Als Promi-HäftDichter Baptiste Racine, „ohne Geld ist die Ehre ling war er schon nach wenigen Monaten Freigän- Uli Hoeneß ist jetzt wieder zum Präsidenten des FC nur eine Krankheit.“ ger, durfte tagsüber beim FC Bayern arbeiten und Bayern gewählt worden – mit fast 100 Prozent Zu- Kurzum: Korruption und Normalität sind eins musste nur die Hälfte seiner Strafe absitzen. Die stimmung. Bei Hannes Kartnig hingegen will keiner geworden. Der Fußball hat tausend Leichen im Betrügereien von Hoeneß machten hunderte Mil- der jetzigen Sturm-Funktionäre auch nur anstreifen. Schrank. Die Überbelohnung – und die ist gegeben lionen Euro aus, er hat sich persönlich bereichert, Ihn lädt auch keiner zu Feierlichkeiten oder Ehrun- – ist der erste Schritt zur Korruption. Und der SteuHannes Kartnig bekanntlich nicht. Beide – Kartnig gen seines ehemaligen Klubs ein. Er bleibt ein Aus- erbetrug gehört damit zu den fast unvermeidlichen und Hoeneß – haben ihre Fehler eingestanden. Nur, gestoßener beim Sportklub Sturm. Kollateralschäden der Überbelohnung. Foto: Wikimedia
ieder einmal zeigt sich ganz klar, wie anders unsere deutschen Nachbarn ticken – auch in Sachen Fußball. Vorweg: Das ist kein Plädoyer für Steuerbetrug.
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CHRONIK Treue-Aktion der Energie Graz
„M
is zu 6 Monate Bonus gab es bei der jüngsten Treue-Aktion für die rund 100.000 Kunden der Energie Graz. Das Echo lag weit über den Erwartungen und freut die beiden Vorstände Werner Ressi und Boris Papousek: „Wir wollen damit die Vorteile bei den Preisen, die wir für die nächsten zwei Jahre gesichert haben, entsprechend weitergeben.“ Bereits 2015 gab es durch die Energie Graz eine Strompreissenkung, von rd. 10 Prozent. Durch die gesetzlich festgelegte Erhöhung des Ökostromzuschlages wurden diese Senkungen aber kaum wahrgenommen. Jetzt sind alle drei Elemente für den Stromtarif – nämlich die Netzgebühr, der Ökostromzuschlag und der Strompreis selbst – gesunken. „Wir haben uns gesagt, wir kommen auf die Kunden zu, setzen in dieser Phase eben bewusst einen Kontrapunkt“, so das Führungsduo.
ersten Halbjahr wird die industrielle Abwärme von Sappi Gratkorn in das Grazer Netz eingespeist. Der Ausbau der Leitungen und Anschlüsse ist in der Endphase. „Wir haben eine Vereinbarung über die Abnahme der Wärme für 20 Jahre abgeschlossen. Zusammen mit der Abwärme von der Marienhütte sind das rund 250 Gigawattstunden und das entspricht etwa 25 Prozent des Wärmebedarfs in Graz.“ Es gibt aber auch noch Potential nach oben, kommen doch jährlich rund 2.000 neue Abnehmer dazu.
Im Bereich der Wärmeversorgung sind etliche intelligente Projekte (z.B. Helios, Niedrigtemperatur-Projekt Reininghaus) entwickelt worden und befinden sich zum Teil bereits in der Umsetzungsphase. Es gehe darum, mit möglichst geringem Aufwand an Energie, mit einer klugen Speicherbewirtschaftung und einem professionellen Management einen wirtschaftAuch in der Versorlich vernünftigen Mix bei gung mit Fernwärme der Wärmeerzeugung zu macht Graz einen gro- Führungsduo Boris Papousek erzielen. und Werner Ressi (re.) ßen Sprung vorwärts. Im
aschinen nehmen Menschen ihre Jobs weg“ – diese Diskussion gibt es seit Generationen, seit der Erfindung des ersten mechanischen Webstuhls, der Nutzung der ersten Fließbänder oder dem Einsatz der ersten Industrieroboter. Logischerweise führte und führt dies zu Umbrüchen in der Arbeitswelt. Doch langfristig werden durch Mechanisierung, Technologisierung, Modernisierung und heute Digitalisierung immer mehr Arbeitsplätze geschaffen. So hat sich z.B. die Anzahl an Arbeitsplätzen in Österreich seit 1950 von ca. 2 auf fast 3,5 Millionen im Jahr 2015 nahezu verdoppelt, begleitet im selben Zeitraum von einem rasanten technologischen Wandel, verweist die Industriellenvereinigung Steiermark auf statistische Fakten. Die Digitalisierung – Stichwort Industrie 4.0 – verändert die Arbeitswelt tiefgehend. Kein Tag vergehe ohne Meldungen, in denen zumeist nur die Gefahr thematisiert wird, dass Arbeitsplätze und Berufsbilder verloren gehen könnten, merkt die IV Steiermark an. Dies wecke Ängste in der Bevölkerung. Selten werden aber die Chancen gesehen, welche die Digitalisierung unter den richtigen Rahmenbedingungen zu bieten hat. Dazu zählt vor allem der Bereich der Aus- und Weiterbildung. „Es entstehen digiTALENTE“, so IV-Steiermark-Präsident Georg Knill und ergänzt: „in den kommenden zehn Jahren werden sich zahlreiche neue Berufs- und Tätigkeitsprofile etablieren, während an-
dere ganz verschwinden.“ Besonders IT-Kompetenz und interdisziplinäres Wissen sind künftig stärker gefragt, während Routine-Tätigkeiten zuIV-Präsident nehmend von Robotern Georg Knill übernommen werden. Im Bereich der Produktion wird der Mensch daher vermehrt zum „Koordinator“ und „Dirigenten“. Während Maschinen die „Muskelkraft“ übernehmen. Jeder neue Arbeitsplatz in der Informations- und Kommunikationstechnik schaffe umgelegt mehr als zwei neue Jobs. Bis 2020 können durch die Digitalisierung in Österreich 40.000 neue Arbeitsplätze im gesamten „MINT-Bereich“ (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) entstehen. Und durch unmittelbare Wachstumseffekte werden z.B. in der Elektro- und Elektronik-Industrie 13.000 neue Beschäftigungsverhältnisse pro Jahr prognostiziert. Im Maschinenund Anlagenbausektor errechnet die Boston Consulting Group 30.000 neue Jobs bis 2025, während rund 20.000 alte wegfallen. Damit gibt es noch immer einen Nettozuwachs von 10.000 Arbeitsplätzen. Künftiger Unternehmenserfolg wird ohne Digitalisierung nicht möglich sein. Auch die Industrie-Quote von rund 20 Prozent in Österreich werde nur dadurch aufrechterhalten. Der Schlüssel und die Voraussetzung dafür liegen aber insbesondere im Bereich der Aus- und Weiterbildung.
Foto: IV-Stmk./Kanizaj
Starkes Kunden-Echo
Rahmen für Digitalisierung schaffen Dann gibt es Job-Wachstum
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Foto: Fischer
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Linienflug Graz-Birmingham gestartet
Ideal für Briten-Fans
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eeinigt auf die neue Verbindung Graz-Birmingham haben sich das britische Flugunternehmen bmi regional und der Flughafen Graz, weil nicht zuletzt die Aktivitäten der 240 Unternehmen des steirischen Autoclusters – z.B. produziert Magna in Graz für Jaguar – eine starke Zunahme von Geschäftsreisenden auf der Insel erwarten lassen. Aber auch Privatreisende und Touristen aus der Großregion Birmingham und dem Großraum Graz profitieren von der neuen Verbindung. Viermal pro Woche verbindet ein moderner 48-sitziger Jet der Marke Embraer die Städte Graz-Birmingham. Jochen Schnadt, CCO Chief Commercial Officer von bmi regional, die mit ihren derzeit 18 Flugzeugen jährlich rund 450.000 Passagiere befördert: „Mit der neuen
Verbindung zwischen Graz und Birmingham setzen wir unsere Strategie, maßgeschneiderte Produkte für den Geschäftsreiseverkehr zu entwickeln, konsequent fort.“ Dazu zählt auch ein neues Cargo-Produkt – entwickelt gemeinsam mit dem Flughafen Graz und interessierten Firmen –, das speziell auf Just-in-Time-Pakete, Dokumente und High-Priority-Sendungen fokussiert ist. Die Fluglinie bmi (British Midland International) regional fliegt mit ihrem Sitz in Aberdeen rund 30 Städte auf der Insel und in Europa an. Was bei uns nur wenigen bekannt ist: Birmingham ist mit über 1,1 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt von Großbritannien, das Herz der West Midlands und hat sich zur größten Industrieregion Großbritanniens entwickelt. Es ist eine moder-
Feierliche Banddurchschneidung (v.l.): Wolfgang Vlasaty (GF ACstyria), Jochen Schnadt (CCO bmi regional), Flughafen-GF Gerhard Widmann, LR Christian Buchmann, Wolfgang Malik (Vorstandsvorsitzender Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen).
ne Metropole mit vielen Dienstleistungsanbietern, wobei die enge Verbindung zwischen Graz und Birmingham durch die starke Ausrichtung auf die Industriebereiche Automobil, Schiene und Luftfahrt besteht. Warum Birmingham von Graz auch idealer Ausgangspunkt für Privatreisende nach Großbritannien ist: Mit schnellen Zugverbindungen erreicht der Reisende in 75 Minuten z.B. London. Darüber hinaus bietet
Birmingham auch den idealen Startpunkt, um den Norden von Wales samt dem Snowdonia Nationalpark zu erkunden, sowie um Stratford upon Avon, Geburtsort und Wirkungsstätte von William Shakespeare, zu besuchen. Attraktiv ist auch die Preisgestaltung von bmi, denn schon 99 Euro (www.flybmi.com) inkl. Steuern und Servicegebühren ist man an Bord, noch dazu mit 23 kg Freigebäck, 2 kg Handgebäck sowie kostenlosen Snacks und Drinks an Bord.
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WIRTSCHAFT Firmengründer Alexander Kollreider: „Wir haben nicht wirklich gewusst, wie lange wir überleben werden.“
Tyromotion aus Graz ist heute führend bei intelligenten Rehab-Robotern
E
s lief alles in Richtung einer wissenschaftlichen Karriere an der TU Graz für den gebürtigen Tiroler Alexander Kollreider. Bis der Zufall im Jahre 2003 ihn mit dem Thema Robotik in Kontakt brachte. Heute setzen rund 400 Kunden in 40 Ländern mehr als 2.000 Geräte der Grazer Firma Tyromotion in der Rehabilitation ein.
Primar Peter Grieshofer, Gesellschafter und leitender Arzt in der Rehab-Klinik Judendorf Straßengel, war auf der Suche auf der Technischen Universität in Graz nach „jemandem“, der ihm einen Prototypen für die Rehabilitation von Kindern entwickeln und bauen sollte. „Und er kam zu uns ins Institut für Maschinenbauelemente und Entwicklungsmethodik – das war im Jahre 2003“, erinnert sich Alexander Kollreider an die erste Begegnung. Er startete mit Studenten das Projekt und es gab schon in einer Anfangsphase gute Ideen und Ansätze. Einer der Studenten wollte dann
eine Diplomarbeit schreiben und tat dies dann auch. „Es war David Ram, der dann später mit mir Tyromotion gründete. Er entwickelte in seiner Diplomarbeit diesen Roboter.“ Peter Grieshofer, der Primar aus Judendorf, kaufte dann die Teile für seine Rehab-Klinik. „Aber es gab damals von uns keine Idee, ein Unternehmen zu gründen“, so Kollreider. Und dann kam wieder der Zufall ins Spiel. Alexander Kollreider siedelte mit seiner Familie von Graz nach Judendorf-Straßengel. Er fuhr täglich an der Rehab-Klinik vorbei und erkundigte sich nach einem Jahr, was mit dem Gerät geschehen sei. Zur Überraschung hieß es dort: „Ja, wir setzen es jeden Tag ein.“ Da entstand bei Alexander Kollreider die Idee, eine Produktion und eine Firma zur Herstellung solcher Geräte zu gründen. Er setzte sich mit David Ram in Verbindung, der mittlerweile bei der AVL beschäftigt war. Beide hatten die Vorstellung, die Lizenz für das Bauen des Rehab-Roboters zu vergeben. Die größeren Hersteller hatten jedoch kein Interesse, denn die Roboter waren erst ziemlich am Anfang und nur da und dort in der Rehabilitation im Einsatz. „Da haben wir uns gesagt: Versuchen wir es selber.“ Das erste Büro gab es im Science Park der SFG in Graz und eine Startfinanzie-
Amadeo: das kluge Therapiegerät, computerund robotik-gestützt
rung der Wirtschaftsförderung von 20.000 Euro. Dort wurden dann auch die ersten Geräte gebaut und im März 2007 gründeten die beiden Techniker Alexander Kollreider und David Ram die Firma Tyromotion. Primar Peter Grieshofer hat als erster Kunde auch das erste Gerät gekauft. „Nicht zuletzt deshalb, weil er für uns ja so etwas wie ein medizinischer Mentor war.“ Die ersten Mitarbeiter wurden angestellt und das heutige Büro am Bahnhofgürtel 59 – natürlich damals noch viel kleiner – bezogen. Den ersten großen Auftritt gab es bei der Medica in Düsseldorf. „Dort haben wir einen Vertriebspartner
Hoffnungsmarkt, wird doch dort rund die Hälfte aller Rehab-Roboter eingesetzt. „Ich bin selbst nach New York, habe mit der Gründung einer Niederlassung und dem Geräteverkauf begonnen“, so Alexander Kollreider. „Ich habe viel Zeit dort verbracht – mit der Bürosuche und auch den Behördenwegen. Es war ein ganz schönes Abenteuer.“ Seit 2015 ist SHS, ein privater, deutscher Kapitalfonds, bei Tyromotion als Partner an Bord, erfahren in Medizintechnik. „Wir waren damals an dem Punkt, wo wir uns eben entscheiden mussten. Wir haben ständig an der Liquiditätsgrenze
Es war der berühmte kennengelernt. Dieser kam aus Mexiko und auch das Gerät lieferten wir dorthin. Alle meinten, wir würden dort nie ein Geld sehen“, so Alexander Kollreider. „Aber mit der Bezahlung klappte es hundertprozentig und auch in der Folge haben wir weitere Geräte nach Mexiko verkauft.“ Das Interesse war groß an den Rehab-Robotern, doch die ersten Zeiten waren trotz einiger Bankkredite ganz schwierig. „Wir haben nicht wirklich gewusst, wie lange wir das überleben werden. Mit der Liquidität war das immer ein Hängen und Würgen.“ Persönlich nahm das Führungsduo gerade so viel aus dem Unternehmen, damit es ihre Familien erhalten konnte. 2012 schaffte man die erste Umsatz-Million. Alexander Kollreider: „Das war schon ein erhebendes Gefühl.“ Der Markt in Österreich war überschaubar und mit Rehab-Robotern für die oberen Extremitäten auch bald gedeckt. Es war daher wichtig, sich für weitere Absatzmärkte zu wappnen. Die USA war ein solcher
dahin gearbeitet und das war zum Teil nicht immer ganz einfach. Mit dem Finanzinvestor wird nun der große Sprung gelingen.“ Derzeit beschäftigt Tyromotion 50 Mitarbeiter und der Jahresumsatz beträgt etwa fünf Millionen Euro. In den USA gibt es die Niederlassung, in Deutschland – auch ein wichtiger Markt – sind zwei Mitarbeiter dafür eingesetzt. Von Graz aus werden die Märkte in Europa, Asien und den Rest der Welt bearbeitet. Mit seinen Systemen ist Tyromotion weltweit führend bei Robotik- und computergestützten Therapiegeräten – ob das nun in der „Heimat“ ist, wo die Privatklinik Laßnitzhöhe darauf schwört, im Mediclin-Rehabzentrum in Bayreuth oder in der Mos-Rehab-Klinik, eine der besten Einrichtungen in den USA. Entscheidend für den Erfolg sind die Therapeuten, Masseure, Psychologen und Neurologen, die an der Geräte-Entwicklung praktisch mitarbeiten. Je nach Rehabilitationsfortschritt hat der Therapeut die Möglichkeit, aus passiven, assistiven und aktiven
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WIRTSCHAFT
Know-how für China
Post vom Herrn Ministerpräsidenten nach Graz
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ür Herbert Zlöbl, dem studierten Reaktorphysiker und Maschinenbauer, sind die Veranstaltungen des Konfuzius-Instituts in Graz stets eine gute Möglichkeit, sein Netzwerk betreffend China zu erweitern. Eine solche ist auch der Auslöser für den folgenden Bericht.
Modulen zu wählen. So bildet der patentierte Amadeo-Mechanismus die natürliche Greifbewegung der Hand nach. Gezielte Übungen helfen bei eingeschränkten motorischen Fähigkeiten, Motorik, Kraft und Sensorik zu verbessern. Die Fingerbewegungen
hmte Zufall
stimulieren das Gehirn und damit die Neubildung von Synapsen. Intensives Training mit einer hohen Wiederholungsfrequenz an Greifbewegungen fördert den Lernprozess besonders. Über Bio-Feedback in Echtzeit verfolgt der Patient akustisch und optisch die Bewegungssequenzen. Die eingebaute Sensorik ermöglicht eine quantitative Erfassung und Auswertung der auftretenden Fingerkräfte und des Bewegungsumfangs. Der Therapiefortschritt wird bewertbar und für den Patienten sichtbar gemacht. Alexander Kollreider: „Das steigert die Motivation.“ Höchst motiviert ist auch Tyromotion und entwickelt derzeit Geräte für die unteren Extremitäten. „Sodass wir dann ein Komplettangebot haben“, so Alexander Kollreider. Der Markt dafür ist noch größer als jener bei den oberen Extremitäten. „Nun haben wir auch die Mittel für die Entwicklung und das beruhigt. Denn wenn der Rubel ausgeht, dann wird es schnell finster.“ Eine Erfahrung aus der Gründerphase, die sich eingeprägt hat.
Seit dem Jahr 2000 ist Herbert Zlöbl als Consulter für nachhaltiges Wirtschaften („das ist mein Wandel“) im Rahmen des UNO-Projekts „Global Compact“ bei internationalen Konferenzen und Messen weltweit unterwegs. China stand da als Reiseziel oft auf seinem Plan. „Ich war auch schon als Gast-Professor an der Tongji-Universität in Shanghai, an der auch Helmut List lehrte.“ Ein Projekt führte ihn auch in die Millionenstadt Xi’an, wo die weltberühmte Terrakotta-Armee jährlich hunderttausende Besucher anzieht. „Global Compact“ war dort für ein Projekt verantwortlich, die Region auch wirtschaftlich in die Stadtentwicklung einzubeziehen. Zlöbls Aufgabe war dort, in Betrieben technische Anlagen und Produktionsabläufe zu optimieren. Dabei kamen ihm seine Erfahrungen als Forschungsassistent an der TU Graz, die Arbeit bei Daimler Benz, bei Bayer (Leverkusen), bei Thyssen Stahl (Duisburg) , bei Airbus
Consulter Herbert Zlöbl mit seiner Frau und dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang.
(Hamburg) und bei Siemens (Berlin, Erlangen, Wien, Graz) zugute. „Es gelang uns, die große Kunst von traditionellen Teesieder-Bauern für pharmazeutisch-industrielle Erzeugungsmethoden zu nützen.“ Das Unternehmen entwickelte sich zu einem der 500 erfolgreichsten in China. Anlässlich eines Investorenprojekts mit Auslandschinesen lernte er den heutigen Ministerpräsidenten Li Keqiang kennen. Dieser war damals noch Chef einer großen Provinz. Wie das Leben so spielt: Ein mittelständisches, deutsches Unternehmen nimmt Zlöbls China-Know-how in Anspruch. Es verspricht mit einer neuen Technologie in der Betonerzeugung, nicht nur den CO2-Ausstoß in die Luft um bis zu einem Drittel zu reduzieren, sondern dass der Beton auch elastischer, flexibler und damit „erdbebensicherer“ wird. Für China
mit seinen zwei Millionen Baufirmen und sechs Milliarden Tonnen Verbrauch an Beton wäre das ein gewaltiger Schritt in Richtung Umweltentlastung. „Ich haben dann das Büro des Ministerpräsidenten brieflich kontaktiert und schon nach gut einem Monat eine Antwort bekommen“, so Herbert Zlöbl. „Was mich natürlich gefreut, aber auch überrascht hat.“ Denn es ist ja nicht alltäglich, dass ein „kleiner Consulter“ aus der Steiermark einen Brief des chinesischen Ministerpräsidenten in seinem Postfach findet.
Beim Besuch des größten Containerhafens der Welt in Dalian.
Eine Offensive des Landes für schnelles Internet
Lebenswichtig für Unternehmen D
ie Digitalisierung wird in absehbarer Zeit jeden Arbeitsplatz „erfassen“. Um weiter am Markt erfolgreich zu bleiben, benötigen Unternehmen daher schnelles Internet. „Das ist nur gegeben, wenn Hochleistungsinternet (100 MBit/s) verfügbar ist“, wie Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann in Graz bei der Präsentation der Schwerpunkte für 2017 der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG erklärt. In den Kerngebieten der Steiermark sind Datenhighways verfügbar. Bis 2022 soll die digitale Aufrüstung flächendeckend erfolgen. Schon jetzt unterstützt die SFG kleine und mittlere Unternehmen in den steirischen Regionen, die sich an das Glasfasernetz anschließen. Gefördert werden bis zu 50 Prozent der Anschlusskosten, wobei mindestens 2.000 Euro investiert werden müssen und die höchstmögliche Förderungssumme 22.000 Euro beträgt. Gerade im Hinblick auf die Exportquote der steirischen Wirtschaft – jeder zwei-
An der Seite von Landesrat Christian Buchmann (2.v.l.) bei der Vorstellung des digitalen Schwerpunktes für 2017 (v.l.): Wolfgang Plasser (CEO Pankl Racing Systems AG), Manfred Brandner (Geschäftsführer eee Group GmbH) und SFG-GF Burghard Kaltenbeck.
te Arbeitsplatz „arbeitet“ für den Export – ist die digitale Weiterentwicklung des Standorts lebenswichtig. Auch der Ausbau des Clusters „Silicon Alps“ und die Errichtung eines Forschungszentrums gehören zu dieser Strategie. Es handelt sich dabei um die erste bundesländerübergreifende Allianz in Sachen Mikro-Elektronik. SFG-Geschäftsführer
Burghard Kaltenbeck: „Wir wollen den Standort international sichtbarer machen, um sowohl Gründungen, als auch Ansiedlungen zu forcieren.“ Außerdem bemühe man sich darum, in diesem Zusammenhang ein weiteres Kompetenzzentrum mit Digitalschwerpunkt in der Steiermark anzusiedeln.
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HINTERGRUND
„Mit denen gehört kurzer Prozess ge Noch elf IS-Verdächtige in Graz in Untersuchungshaft
n den Stammtischen ist das Urteil längst gefällt – über jene 14 Moslems, die bei einem spektakulären Einsatz einer Sondereinheit in Graz in den Morgenstunden des 26. Jänner 2017 festgenommen wurden. „Die haben bei uns nichts verloren, mit denen gehört kurzer Prozess gemacht“, lautet der Befund an den Stammtischen, aber nicht nur dort. Die Republik Österreich muss sich aber auf einen langen Prozess einstellen. Wobei mit diesen mehrdeutigen, aggressiven Formulierungen der Fantasie viel Raum gegeben wird. Der Zugriff der Eliteeinheit war so geheim, dass dem ORF dennoch Zeit gegeben wurde, sogar ein Kamerateam zum Schauplatz zu schicken. Laut Auskunft der Staatsanwaltschaft waren bei Redaktionsschluss noch immer elf der Verdächtigen in U-Haft und die Vorwürfe wiegen schwer. Die Verhaftung erfolgte wegen des Verdachts der Verbrechen der terroristischen Vereinigung und der kriminellen Organisation (§ 278 STGB) und der staatsfeindlichen Verbindung (§ 246). Die Untersuchungshaft wurde aus den Haftgründen der Flucht-, der Verdunkelungs- und der Tatbegehungsgefahr nach § 173 verhängt. Weiters besteht der dringende Verdacht, dass die Betroffenen auch an der Terrorismus-Finanzierung beteiligt waren, der Hehlerei, des gewerbsmäßigen Sozialbetrugs, der Verhetzung und dem Ansammeln von Kampfmitteln gemäß § 280 Sprengmittelgesetz. Die Kalvarienbergstraße in Graz ist ein stilles Gässchen, eine ganz nette Wohngegend im Bezirk Lend. An der Adresse 18a ist alles besonders sauber und rein. Am Briefkasten liest man den Namen TAQWA – jenes Vereins, dessen Führer dort bei ihren Treffen auch die Republik Österreich ins Visier nahmen. Ein Land, das ihnen wohlwollend soziale Sicherheit gewährt, persönliche Freiheit einräumte, die es in ihren Heimatländern bis heute nicht gibt. Bei einem Lokalaugenschein wirkt das Gebets- und Vereinshaus nach dem Zugriff der Sondereinheit verwaist. Unter den verhafteten Verdächtigen sind Mitglieder dieses Glaubensvereins. Er soll, so die Staatsschützer, radikal islamistisch ausgerichtet sein und eine Verbin-
bensverein FURKAN, der seinen Sitz in der Herrgottwiesgasse in Graz hatte. Mitglieder dieses Vereins wurden bereits vom Landesgericht in Graz im März 2016 wegen der Beteiligung an einer terroristischen und staatsfeindlichen Verbindung zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
dung zum Islamischen Staat (IS) haben. FP-Winter war Auslöser
Die Gründung von TAQWA geht auf einen Streit im salafistischen Glaubensverein SUBUL EL SALAM (arabisch für Friedenswege) im Frühjahr 2008 zurück. Der Verein hat seinen Sitz in der Großmarktstraße in Graz. Es ging um die Äußerungen der FP-Po Im Sommer 2014 litikerin Susanne Winter entschieden sich namüber den muslimischen hafte Mitglieder des Propheten Mohammed, Vereins TAQWA dafür, die sie bei einer Verandem Aufruf ihres Chefstaltung im Grazer Geideologen zu folgen und meinderatswahlkampf übersiedelten in zwei getätigt hatte. Der Imam Gruppen nach Syrien. des Glaubensvereins Diese bestanden insSUBUL EL SALAM vergesamt aus mehr als kündete während der 30 Personen – darunFreitagspredigt, dass jeter auch Kinder. Sofern der, der etwas gegen Susie noch nicht getötet Graz ist eine Hochburg für radikale Islamisten mit mehreren sanne Winter unternehwurden, halten sich die „Nestern“, behaupten Staatsschützer. men möchte, sich mit eiMitglieder noch immer ner Anzeige an die österreichischen Vergehens der Herabwürdigung re- dort auf. Der Vorwurf der StaatsanGerichte wenden solle. Dies wurde ligiöser Lehren und der Verhetzung waltschaft: Die in Graz verbleibenden von den Vereinsmitgliedern, die mitt- im Frühjahr 2009 verurteilt. Die füh- Mitglieder des Glaubensvereins sollerweile festgenommen wurden oder renden Mitglieder des Vereins, wie len die anderen in ihrem Vorhaben gegen die noch immer ein Haftbefehl ein gewisser N.S., standen zu dieser bestärkt haben. Und daraus „bastelt“ läuft – sie stammen zumeist aus Bos- Zeit bereits, so die Ermittlungen des nun die Staatsanwaltschaft den drinnien und Mazedonien –, vehement Staatsschutzes, unter dem Einfluss genden Verdacht, dass die Mitglieder abgelehnt. Ihre Begründung war, von radikalen Predigern. Die demo- des Vereins den Islamischen Staat dass österreichische Gerichte nicht kratisch republikanische Staatsform in Syrien unterstützen und so dort dem als Scharia bezeichneten isla- und die verfassungsmäßigen Ein- terroristische Straftaten fördern. Die mischen Recht entsprechen und eine richtungen der Republik Österreich weit gefasste Interpretation der JusAnzeige die Missachtung des von wurden von diesen Radikalisten als tiz: Auch die in Graz verbliebenen Allah stammenden göttlichen Rechts Shirk (arabisch für Vielgötterei) be- Mitglieder gehören damit gleichsam der Scharia sei. Die Mitglieder berie- zeichnet. Die Islamisten sehen da- einer terroristischen Vereinigung an. fen sich dabei auf radikal islamische rin eine Missachtung des von Allah Prediger, wie eben einen Abu Hamsa stammenden göttlichen Rechts der Scharia. Die VerAl Afghani. antwortlichen des Ein Muslim darf sich nicht an In der Folge Glaubensvereins die „Gerichte der Ungläubi- SUBUL EL SAgründeten diese Mitglieder den gen“ wenden. Jeder, der das LAM belegten die Verein TAQWA. islamische Gericht nicht aner- radikalen Prediger Inhaltlich soll mit einem für ihre das die arabische kennt, wird zu einem als Kufar VereinsräumlichBezeichnung für bezeichneten Ungläubigen. keiten in Graz gelGottesfurcht und tenden AuftrittsViel Streit sein zentrales Glaubenskonzept aus und Vortragsverbot. unterm dem Koran ausdrücken. Der GlauHalbmond bensverein hatte vorerst seinen Sitz Dies führte unter den Mitgliedern wegen am Sigmundstadl und umfasste rund von TAQWA ebenfalls zu MeinungsAuslegung, was der 30 Mitglieder. Susanne Winter wurde verschiedenheiten und es kam zu Koran ja für ihre Äußerungen beim Landes- einer weiteren Abspaltung. Noch im wirklich gericht für Strafsachen wegen des Jahr 2008 gründete sich der GlauFoto: BMI/BBL
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sagt.
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HINTERGRUND
ss gemacht …“ Überwachte Telefonate Alle diese Gruppenmitglieder wurden von der Staatsanwaltschaft Graz zur Festnahme ausgeschrieben. Es liegen europäische Haftbefehle vor.
Kalvarienbergstraße 18a: verwaistes Vereinslokal der radikalen TAQWA-Aktivisten
Laut Ermittlungsergebnissen aus der jüngsten Zeit – die den Einsatz der Sondereinsatztruppe auslösten – soll zu erkennen sein, dass sich die radikal islamistische Ausrichtung und Tätigkeit des Glaubensvereins weiter verstärkt habe. Die Staatsschützer sehen darin nun eine staatsfeindliche Verbindung, die den Zweck verfolgt, neue Mitglieder für den Islamischen Staat anzuwerben. Der noch schwerwiegendere Vorwurf: Man wolle die Republik Österreich in ihren verfassungsmäßigen Grundrechten erschüttern und Weiters soll- „Dieses Land“ – gemeint einen radikal-islamischen ten die Mitgliein Österreich ist Österreich – „ist uns Gottesstaat der nicht zur errichten. Muslimen, von Allah Fortführung des Kampfes geschenkt worden. Das Problem dabei aus nach Syrien Sicht von Juristen: Die gehen, sondern Weshalb der Dschihad schriftliche und mündliche den Dschihad Vortragstätigkeit von Rahier stattfindet.“ Quelle: Protokoll eines abgehörten Gesprächs vor Ort madikalen ist in rein religiöser chen. Die einen interpretieren den Hinsicht strafrechtlich nicht zu fasDschihad als „Hinwendung zu Gott“, sen, weil sie noch in das Grundrecht die Radikalen als „Heiligen Krieg“. der Glaubensfreiheit fällt. Sobald sie Unter den Radikalen befinden sich sich jedoch auf konkrete politische auch junge Männer, die über Ungarn Verhältnisse beziehen, wird der Verillegal nach Österreich kamen und in ein, der diese Äußerungen zulässt, zu der Folge aber einen positiven Asyl- einer staatsfeindlichen Verbindung. bescheid erhielten.
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Laue Sommerabende & Smart production
In überwachten Telefongesprächen, so heißt es laut Vorwurf der Staatsanwaltschaft, wären immer wieder die radikal islamistischen Ansichten zum Ausdruck gekommen. Außerdem, so heißt es in den Ermittlungen des Staatsschutzes und der Staatsanwaltschaft, wären die Mitglieder des Vereins aktiv geworden, neue zum Kampf bereite junge Muslime für die Terrororganisation IS anzuwerben. Darauf stützen sich Protokolle aus abgehörten Telefonaten und Gesprächen.
Rechtsstaat darf sich nicht in Sackgasse verrennen „Ich verstehe, dass sich der Staat schützen muss und auch ich bin für eine wehrhafte Demokratie, gerade in Zeiten wie diesen. Aber es muss auch sehr darauf geachtet werden, dass der Boden unserer Rechtsstaatlichkeit im Vorgehen gegen die Dschihadisten nicht verlassen werden darf.“ Dr. Franz Unterasinger vertritt zwei jener 14 Festgenommenen bei der Razzia im Jänner 2017 in Graz und Wien durch ein Sonderkommando. Bei mehreren Haftprüfungen wurde die Enthaftung abgelehnt. Dem Rechtsanwalt und seinen Kollegen wurde per Gericht auch aus Gründen der Staatssicherheit die volle Einsicht in die Akten bisher verwehrt. „Wie soll ich meine Mandanten verteidigen, wenn ich mich nicht im Detail informieren kann, was ihnen vorgeworfen wird? Das verstößt gegen geltendes Recht in Österreich. Die Beweislage kann nicht so ganz dicht sein, wenn fünf bereits aus der U-Haft entlassen wurden. Der Paragraph über die Verbindung zu einer staatsfeindlichen und kriminellen Vereinigung ist ein Gummi-
Paragraph, oft kritisiert worden – ich erinnere nur an den Tierschützer-Prozess.“ Ein Mandant Unterasingers ist Funktionär jenes Islamisten-Vereins, der seinen Sitz in der Kalvarienbergstraße in Graz hat. „Mein Mandant hat weder gepredigt, noch was geschrieben, auch niemals zur Gewalt aufgerufen.“ Man müsse sich vor Pauschalurteilen hüten, gerade in derart sensiblen Phasen. Man könne nicht, so Unterasingers Appell an die Justiz, einfach Menschen und Mitbürger ohne handfeste und offensichtliche Beweise in eine solche Zwangslage bringen, wie sie durch die U-Haft gegeben ist. „Ich bin der Letzte, der für Islamisten Verständnis hat, aber bei einer U-Haft gehören alle Gründe dafür auf den Tisch gelegt.“ Der Einsatz der Cobra erfolgte in Graz in den frühen Morgenstunden. Es war ein furchtbarer Schock für die drei Kinder eines Mandanten – 6, 8 und 12 Jahre alt – gewesen, als die Beamten plötzlich – alle haben noch geschlafen – die Wohnung stürmten.
Johanna liebt ihr Rad und den Sommer, wo die Nächte lang und die Abende lau sind. Die Spezialistin für Lagerlogistik betreut ihre Kunden weltweit und ist unermüdlich als Servicetechnikerin im Einsatz. Früher saß Johanna dafür viele Stunden im Flugzeug – auch an ihren geliebten Sommerabenden. Heute kann sie dank neuer Technologie und Spezialbrille in Graz bleiben und trotzdem in Sekunden zum Störfall in Mexiko oder zur neuen Anlage in China schalten, wo sie jedes Problem mit den Technikern vor Ort behebt. Das spart Zeit, Geld und rettet so manchen Sommerabend. Schlauer arbeiten in der steirischen Industrie.
Einer nachhal g guten Qualität des Lebens verpflichtet.
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AUTO & MOTOR
Mazda CX-3: Ein richtiges Bröckerl
Unaufgeregt zuverlässig
... flott und zügig zu fahren
ie schwarz-weißen, hervorragend verarbeitenden Ledersitze laden förmlich zum Platznehmen ein. Unser Testauto – der Mazda CX-3 CD105, AWD, Revolution Top – war mit einem 105 PS starken Dieselmotor, Allradantrieb und 6-Gang-Schaltung ausgestattet. Warum der Drehzahlmesser zum Hauptinstrument im Cockpit geworden ist, erschließt sich dem Fahrer nicht wirklich. Weil der Geschwindigkeitscheck aufgrund der vielen Beschränkungen und mobilen Radarkontrollen für den Lenker bestimmt wichtiger ist als zu sehen, wie hoch der Motor dreht. Durch den Drehzahlmesser ist die Geschwindigkeitsanzeige relativ klein, aber mit dem Head-Up-Display projiziert der CX-3 die aktuelle Geschwindigkeit gleichsam auf die Frontscheibe. Und das hilft dann doch, weil man sie damit im Auge behält. Der Mazda CX-3 ist ein ordentliches Bröckerl mit 1.300 Kilogramm. Und da die Türen hochgezogen sind, sind die Rundumsicht und die Sicht nach hingen eingeschränkt. Daher geben die Kamera und die akustische Einparkhilfe Sicherheit. Lieber einmal mehr gepiepst, als angefahren. Gerade in der nassen Jahreszeit sollte man aber nicht vergessen, die Kameralinsen öfters zu reinigen.
... lädt zum Platznehmen ein
Mit dem adaptiven Tempomat, dem Bremsassistenten, dem Spurwechselassistenten, dem adaptiven Kurvenlicht, dem Fernlichtassistenten, der Stop-and-Go-Funktion, seiner Sitzheizung oder dem Soundsystem ist die Ausstattung des Revolution-Top-Modells reichlich. Wirklich ausreichend Kofferraum gibt’s allerdings im 4,27 Meter langen CX-3 nur, wenn man die Rücksitze umklappt.
Peugeot 3008: „Car of the Year 2017“
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lle Jahre wieder prophezeien die Auto-Produzenten, dass der Trend zu Elektro- und Hybridfahrzeugen nicht mehr aufzuhalten sei – auch am 87. Genfer Automobilsalon in Genf. Die Wirklichkeit hinkt aber hinter diesen großmundigen Ankündigungen noch immer nach. Denn es ist schon so, dass einige Hersteller serientaugliche neue Modelle präsentieren, aber die Zulassungszahlen – zumindest in Deutschland, Österreich und den umliegenden Ländern – signalisieren diesen Trend nicht wirklich. So sind in Deutschland nur knapp 10.000 reine Elektrofahrzeuge angemeldet, in Österreich knapp ein Zehnten davon. Bei derartig niedrigen Zulassungszahlen ist es auf der anderen Seite leicht, mit hohen prozentuellen Zuwachsraten zu glänzen.
Einen guten Zeitpunkt für die Ankündigung, Opel zu übernehmen, traf Peugeot: Denn der Peugeot 3008 wurden von den Automobil-Journalisten aus 22 europäischen Ländern zum „Car of the year 2017“ gewählt. Er konnte in intensiven Testfahrten überzeugen und setzte sich im Finale um den renommierten und begehrten Autopreis mit 319 Punkten gegen sechs Mitstreiter durch. Die da waren: Alfa Romeo Giulia (296), Mercedes-Benz E-Klasse (197), Volvo S90/ V90 (172), Citroën C3 (166), Toyota C-HR (165), Nissan Micra (135).
Von einem anderen Stern In Handarbeit entsteht sozusagen in Graz-Thondorf der Mecedes Maybach G650 Landaulet mit einem V12-Motor und 630 PS. Ein Gelände-
Der Peugeot 3008 wird von Automobil-Journalisten aus 22 europäischen Ländern zum „Car of the Year 2017“ gewählt.
Ein Schnäppchen ist der CX-3 wegen der vielen elektronischen Helfer natürlich nicht – das KLIPP-Testfahrzeug kostet 30.000 Euro. Aber das Einstiegsmodell gibt es bereits ab 18.490 Euro. www.mazda.at
ARBÖ-Pannendienst feiert heuer 50
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eit einem halben Jahrhundert rollt die Pannenhilfe des ARBÖ auf Österreichs Straßen. 37 modernst ausgerüstete weiße Pannenhilfe-Fahrzeuge mit dem Bernhardiner als Maskottchen an der Tür starteten am 16. September 1967 ihren Patrouillendienst – mit einer Sternfahrt zum Festakt am Rathausplatz am Ring. Heuer, am 16. September wird das 50-Jahr-Jubiläum auch vor dem Wiener Rathaus gefeiert. Worauf der ARBÖ noch heute stolz verweist: Es war nicht das Konkurrenzdenken in Richtung ÖAMTC, sondern die stark gestiegene Mitgliederzahl der Auslöser für die Pannenhilfe. Und: Der ARBÖ bestritt diese aus eigenen Mitteln, ohne Zuschuss. Während die Pannenhilfe des ÖAMTC – zu-
Neue Zeit vom 17. September 1967
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Mercedes überrascht mit L
mindest 1967 – etwa zur Hälfte aus Mitteln des Kuratorium für Verkehrssicherheit erfolgte. In der Steiermark ging der ARBÖ aus Radfahrerclubs hervor. Bereits 1887 gab es in Graz die ersten Vereine, die sich dann zum Arbeiter-Radverein Österreichs zusammen schlossen. In den 1920er-Jahren kamen
die Motorradfahrer dazu, daraus wurde dann der „Arbeiter-Rad- und Kraftfahrer-Bund Österreichs“. Vor 1967 wurden die Mitglieder in den Ortsgruppen von einer mobilen Einsatztruppe betreut – mit einer Puch 250 TF mit Beiwagen und einem Puch 700 Kombi. Das erste Prüfzentrum eröffnet in Weiz im Jahr 1966 und 1967 folgten jenes in der Triesterstraße, so-
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AUTO & MOTOR
mit Luxusgefährt aus Graz
Fotos: gims.swiss
Der absenkbare Anhänger: ideal fürden Transport von Zweirädern.
Er setzt auf eine Nische Der 3,3 Tonnen schwere Kolloss aus Graz
wagen, wie von einem anderen Stern – mit Luxus im Überfluss. So einen hat es auf dieser Welt noch nicht gegeben – zumindest kein Serienfahrzeug. Mercedes legt vom Landaulet eine Kleinstserie von 99 Fahrzeugen auf. Technische Highlights: Sechsliter-V12-Doppelturbo, 630 PS und 1000 Nm maximales Drehmoment. Der Kaufpreis von wohl mindestens 500.000 Euro wirkt ausgesprochen „scheichfreundlich“.
Ein Auto für Millionäre Der 3,3 Tonnen schwere Koloss rollt beinahe über alles hinweg, was sich ihm in den Weg stellt. Es ist, wie gesagt, ein Auto für Millionäre – mit jedem verfügbaren Komfort der Maybach-Ausstattung: elektrisch ausfahrbare Trittbretter, Sitze mit Liegefunktionen, hochfahrbare Trennscheiben, Massagesitze, Stoffdach, das sich in nur 30 Sekunden öffnet, und, und. In der Fertigung und individuellen Ausstattung gibt es keine Grenzen.
Ein Auto der Zukunft: der Secric von Volkswagen. Daneben ein Auto von heute: der Fiat 500 60e, eines der wenigen in Genf präsentierten Elektroautos. Denn die große Elektro-Euphorie ist verflogen
Foto: ARBÖ
uer 50 Jahr-Jubiläum
1967 verließen die ersten Arbö-Pannenautos den Wiener Rathausplatz
wie dann das Landeszentrum in der Kapellenstraße in Graz und weitere Prüfzentren in den Bezirken. Heute sind in Österreich insgesamt 103 Pannenautos, 20 Abschlepp-LKW und 56 Unicars unterwegs, um bei kleinen oder größeren Pannen zu helfen. Und die Erfolgsquote ist hoch: 94 von 100 Pannen können direkt vor
Ort behoben werden. Allein im Jahr 2015 rückten die ARBÖ-Techniker mehr als 113.000 aus, also im Durchschnitt 312 Mal pro Tag. Weiters verfügt der ARBÖ heute über 89 Standorte in Österreich und als Hersteller unabhängiger Partner werden Fahrzeuge mit technischen Dienstleistungen objektiv beurteilt. Darüber hinaus werden in drei Fahrsicherheitszentren spezielle Fahrsituationen und diverse Ausbildungskurse angeboten. Umfassende Serviceleistungen, wie Rechtsberatungen, Versicherungsangebote oder Reiseinformationen, runden das Angebot des Automobilclubs für seine rund 420.000 Mitglieder ab.
Franz Wuthe aus Graz
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ie Zeit des Räumens, des Entrümpelns, des Siedelns, des Gartens ist wieder da und damit gibt es viel zu transportieren. SUVs sind das Eine dafür. Die Nachfrage nach kleinen, mobilen Anhängern, die mit PKW-Führerschein gefahren werden können, ist das Andere. „Doch wie das im Geschäft so ist – du musst immer die Augen offen halten und nach Neuem Ausschau halten“, bietet das Grazer Kfz-Unternehmen Wuthe kleine, mobile Anhänger an, die man nicht nur kaufen, sondern vor allem auch mieten kann. Der günstigste Preis liegt bereits bei 12 Euro. Franz Wuthe entschied sich für die am Markt bekannten Pongratz-Anhänger: „Vor 40 Jahren habe ich meinen ersten Pongratz-Anhänger gekauft. In der Zwischenzeit sind es schon sehr viele geworden. Und ich war immer zufrieden und muss sagen, der Pongratz-Anhänger ist eigentlich beste Qualität.“ Diese Erfahrung war auch der Grund für die Eröffnung des Verkaufsstandorts für Pongratz-Anhänger im Vorjahr in Wien. Franz Wuthe: „Und wir planen bereits einen weiteren in Kaprun in Salzburg.“ Neben dem Verkauf der Pongratz-Anhänger bietet bei KFZWuthe die Paragraph-57-a-Über-
Franz Wuthe (re.): „Nachfrage nach Kleinanhängern nimmt deutlich zu.“
prüfungen, Reparaturen an und vermietet die Pongratz-Anhänger. Die Pongratz-Anhänger haben eine sehr große Breite. Es gibt eigentlich für jeden Bedarf – ob das jetzt ein Kipper ist, ein Absenk-Anhänger mit Plane – für jedes Gewerbe, auch für jeden Privaten ist sicher irgendwas dabei. Die Erfahrung mit Anhängern kommt nicht zuletzt davon, dass Wuthe mit seinem Team und seinem Abschleppdienst, aber auch der Kfz-Werkstätte 365 Tage im Jahr im Einsatz ist. „Als Nothelfer wickeln wir mit unseren Mitarbeitern und dem modernsten Fuhrpark tausende Einsätze im Jahr ab. Und damit sind wir ganz sicher die Nummer 1 bei den Privaten in der Steiermark, gehören aber in Österreich zu den Großen.“
Bereits ab 12 Euro zu Mieten, vielseitig verwend- und einsetzbar.
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WIRTSCHAFT
LILLY LOTTERBLUME
Hallo, meine Lieben! Ich krieg‘ so richtig die Krise, wenn wäre die Grazer Organisation nicht mir die jungen Leut‘ mit ihren künst- überlebensfähig. lich zerrissenen, sündteuren Jeans auf * Ich weiß nicht, ich weiß nicht,Ich was Auch gute der Freunde hat. Die Frieda imder Straße oder im Café begegnen. politische Preis fürhat Siegich machen soll und mein Allerliebmer wieder gehört, und sie geht ja in hab‘ nichts gegen Zuwanderer, aber fried Nagl, den er an die FPÖ mit ster ist mir da überhaupt keine Hilfe der ÖVP aus und ein, dass Grillitsch darunter sind auffallend viele weibli- Mario Eustacchio zahlen muss, ist nur: „Duim wirst das hoch. gute Nach Chancen gehabtimhätte, dem che.dabei. Wenn Er ich sagt an die Bilder Fernder Wahl Jahr 2012 schon richtig machen …“ Unsere Hermann Schützenhöfer zu folgen, sehen denke, wo geschundene Flücht- hatte er noch drei Optionen für KoaJüngste war so Landsleute schwer verliebt und lition hätteund er das im Auge gehabt. Nun ist linge, ehemalige dieser er hat alle drei konsumiert. jetzt ist es auf einmal über Nacht es klarerweise vorbei damit. Schon Migranten, oft nur noch mit Fetzen Begonnen hat er mit den Grünen und aus. Sie tut mir so leid, weil sie sich Fritz Grillitsch knapp einmal war verhüllt, gezeigt werden, dann frage Lisa Rücker – doch diese zerbrach. fast wie in ihrerdie Kindheit bei mir an- Dann vor dem Sprung in Nagl die Landesregieich mich: Denken nie daran? Was entschied sich für die FPÖ lehnt und Schutz sucht. Das tut gut, rung, damals noch zu –Zeiten von würden die Menschen in den Kriegs- mit Mario Eustacchio aber auch aber sie wissen ja, man kann da Waltraud Klasnic. Er habe damals gebieten geben, sich ordentlich an- mit ihm kam es zum Krach. Selbst nicht wirklich Aber helfen, sondern kann mit bereits, so erzählt die Frieda, die ziehen zu können? lassen wir das. den sonst in der ÖVP nicht geranur versuchen,*zu trösten. Bei uns in deZusage der damals allmächtigen beliebten Kommunisten und ihrer derhohen Nachbarschaft gibt’s auch eini- steirischen VP-Chefin gehabt, die Einen Preis zahlt auch Micha- Spitzenkandidatin Elke Kahr schloss ge türkische im Parteivorstand el Ehmann, derZuwandererfamilien mit der Grazer SPÖ . erdann einenallerdings Pakt, um überhaupt ein BudUnd da haben wir gehört, dass die einen anderen vorschlug, Grilund ihm als Spitzenkandidaten am 5. get in der Stadt beschließenohne lassen zu mit ihrer Tochter kürzlich in die litsch darüber zu informieren. VerFebruar ein Debakel erlebt hat. Be- können. Diese von vielen konservaTürkeischaffte gereist sind, weil sieSPÖ dortals den tiven ständlich, das so stimmen, kanntlich die Grazer Wählernsollte als unheilige Allianz Bräutigam ausgesucht haben. Und dass der Grillitsch sich zu Klasnics ehemalige Nummer 1 in der Landes- bezeichnet, endete im Herbst des Vorderen Tochter nichts dabei, jahres Verdiensten kaum nochihm äußerte. hauptstadt und im findet Rathaus nur noch abrupt. So blieben nur noch weil sie ja in dieser Welt aufgewachden vorletzten und vierten Platz, wie die Sozialdemokraten. Die hätten Die war ganz aufge- mit ihm auch jetzt gerne weiter gemir sen der ist. Otto erzählt hat. freudig Zum Anderegt, obwohl sie ihren Bräutigam gar macht. Doch haben sie keinen Sitz in ren muss Michael Ehmann schaunicht je vorher gesehen hat. Wenn Weil die Frieda gerade von Klasnic en, so der Otto, dass er seine Familie der Stadtregierung. Und den braucht ich dann daran denke, wie niedergegeredet hat. Herwig Hösele war eihalbwegs gut in den nächsten fünf es für eine Koalition. All das hat Maschlagen unsere Jüngste jetztAls ist, rio nerEustacchio ihrer engsten Jahren über die Runden bringt. vonMitarbeiter der FPÖ inund die dann denke ich mir: Solche Sorgen ist, so der Hubert, sicher beleseStadtrat hatte er im Monat ein Gehalt Karten gespielt. Man darfein gespannt die Eltern derAls jungen Türkin sein, nerwann Mann.esKein dass er viel vonhaben rund 10.000 Euro. KlubobzumWunder, ersten öffentlichen nicht. über die Vorzüge und Nachteile der mann wird er nur noch die Hälfte Krach zwischen Nagl und Eustacchio Demokratie, das passende Wahlbekommen – das aber nur als Auf- kommt, meint der Otto. Denn zu unrecht philosophiert. Doch mit einem wandsentschädigung und nicht 14 terschiedlichen sind in vielen Bereischeint er ein Problem zu haben, mit Mal, sondern nur 12 Mal. Der Otto chen die Positionen. Die wesentlichste Das letzte Mal hat mir ja Frieda erdem innerparteilichen demokratimeint – er kennt sich in der Grazer ist wohl jene in der Flüchtlings- und der–, Jochen schen Umgang. Der Hubert da SPÖzählt, ganz dass gut aus dass der PildnerMichi, Zuwandererproblematik. Unddenkt da wird Steinburg, Präsident der Steiri- an die Zeit zurück, als Klasnic weso wird er parteiintern genannt, da- die FPÖ Siegfried Nagl stark unter schen Industrie, nach Wien gehen Druck gen der Energie Steiermark gewaltig neben noch als Teilzeitbeschäfsetzen. soll und dort als Nachfolger von InZoff mit Gerhard Hirschmann und tigter in seinem alten Beruf arbeiten * dustriellen-Präsident Veit Sorger Herbert Paierl hatte. Hösele spielwird müssen. Leicht wird er’s nicht 1957 zog die FPÖ erstmals in den vorgesehen Und te in ein. dieser Auseinandersetzung haben, glaubt derist. Otto, da jadie auchFrieda die Landtag Bei der Festveranstaltung meinte noch, damit wäre er neben eine wichtige Rolle. Heute bezeichGrazer Partei stark verschuldet ist. dafür präsentierte Ex-FPÖ-Obmann dem gut vernetzten Fritz Grillitsch, net er sich selber als „Wut-Bürger“, Ohne die finanzielle Unterstützung Gerhard Kurzmann – er ist HistodemdieBauernbundpräsidenten, der riker wegen der stärker werdenden Polidurch Landes-Partei, auch im im Zivilberuf – sein Buch „Vom ranghöchste steirische Vertreter auf tikverdrossenheit in Österreich, und jüngsten aufwändigen Wahlkampf, dritten Lager zur ersten Kraft“. dem Wiener Parkett. In der steiri- schließt sich dem Kreis jener an, die schen ÖVP, so erzählt die Frieda, dagegen sogar ein Volksbegehren waren die Funktionäre arg ge- überlegen. Schon pikant. Oder perschockt, als sie nun lesen mussten, vers. Oder auch zum Schmunzeln. dass der Grillitsch sich von einer Hösele äußerte sich in den Medien Stunde auf die andere total aus der im Sinne wie: „Irgendwann werden Politik zurückzieht. Es waren auch die Regierungsparteien von uns für ihn die Aufregungen so arg, dass hören.“ Aber er selbst hat nicht gut Klassischer Volkstänze verschiedener Ethnien, authentische Kostüer in Grazchinesische bekanntlich wegen Herzzugehört und die Dinge richtig aname,problemen grandiose Bühnenbilder, musikalisch von Orchester – dasin ins Krankenhaus mus- untermalt lysiert, als ereinem im Regierungsbüro alles ist Shen Yun, heuer erstmalig im Wiener Burgtheater. Für die Premiere am 5. ste. Alle, mit denen die Frieda über der Grazer Burg die Fäden gezogen Mai hat man die Möglichkeit, per Bus von Logos Reisen nach Wien zu fahren (Ingesprochen hat, zwei waren hat. sonst wäre die Landtagsfos:Grillitsch 0316/811225). Wir verlosen Tickets für Denn die Nachmittagsvorstellung am Uhr). Mailder an isabella.hasewend@klippmagazin.at KW: Shen Yun. 6. Mai fast (14:30 traurig, weil Obersteirer wahl 2005 für Waltraud Klasnic auch in den anderen Parteien viele nicht zu einem Desaster geworden,
Tickets gewinnen für Shen Yun
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Darin geben altgediente FPÖ-Recken ihre Sicht der wechselhaften Geschichte der steirischen FPÖ wider, die ja so der Hubert. Dem mehrmals knapp vor demklarerweise totalen polinoch immer leid tut, die „Che-für tischen Aus stand. Einedass Gelegenheit fin“ damals so sangund die Alt-FPÖler alte, interneklanglos Rechnunvon nun der inpolitischen Bühne „zu abtreten gen der Öffentlichkeit begleimusste. Beisich ihrem 60er, zu dem ihr chen“ und noch einmal in Szene zwei Wochen nach der Wahl logizu setzen. Schonungslos werden dabei scherweise viele Mitarbeiter gratudie Fehler der anderen aufgezeigt. Ein lierten, kam aber keine Stimmung Beispiel: Der erfolglose Landeshauptauf. Da war die Trauerarbeit mann-Stellvertreter LeopoldwichtiSchögger. gl lässt kein gutes Haar an Michael Schmid, der Schöggl wegen dessen Erfolglosigkeit nachfolgte. Aber auch Schmid half der FPÖ entscheidend, inGerhard In der Steiermark durfte dem er für Waltraud Klasnic bei der Draxler seinerzeit nicht ORF-LanLandeshauptfrau-Wahl im Jahr 1995 desdirektor werden,machte weil und er nicht für den Steigbügelhalter ÖVP-Landeshauptfrau Waltraud für den damaligen Wahlsieger Peter Klasnic zu viel rot und zu viel Schachner (SPÖ). Schmid bezeichschwarz war. Kärnten wurde und er nete diesen AktInschon bald danach ORF-Landesdirektor unter Jörg auch jetzt im Buch als großen Fehler in Haider von der FPÖ. In Wien wurde seiner Politiker-Laufbahn. Er fehlte bei er unter WolfderInformationsdirektor Buchpräsentation, Schöggl nicht. gang Schüssel von der ÖVP. Und * nun damit wurdezurerzentralen wieder Aufgabe steirischer Und von Landesdirektor unter dem roten Journalisten – nämlich der Kontrolle Landeshauptmann . der Mächtigen. DieseFranz liegt derVoves Ute beWas damit zum Ausdruck kommt, sonders am Herzen. Sie werde aber von hat Journalisten mir kürzlichder der Josef nur erzählt. den Kleinen zögerDass Gerhard Draxler von seinem lich erfüllt. Am leichtesten sei das, so Job als Journalist was verstehen muss und alle jene eines Besseren belehrt hat, die ihn in der jeweiligen Phase jener politischen Gruppierung zugeordnet haben, die gerade dort an der Macht war oder ist.
die Ute, im behutsamen Umgang mit Bürgermeister Siegfried Nagl nachzuvollziehen. Weil gerade auch er die Kois in der einstund skandalgebeutelBegriffe Moral Ethik in der Politen Estag gelungen sei,nimmt so derund Herr tik oft in den Mund auch Biro, suche seinesgleichen. Wer in die Kleine-Zeitung-Journalisten denke des Grünen heuihren angesichts Kommentaren: Keiner Eder Kleitene-Zeitung-Interviewer noch an die schmutzigen Schlagsprach sei bei zeilen von früher?Siegfried Und die Estag Bürgermeister Nagl auch profitabel. Zweistellige Millioeiner Großveranstaltung der Redaktinenbeträge das Telekom-WahlLand Jahr für on auf diedürfe brisante Jahr kassieren, und dass steirispendenaffäre an. In der dieser wurde sche Stromriese keinen Atomstrom ja Bernd Schönegger, Parteisekretär ins einspeist, stehe ebenfalls derNetz Grazer ÖVP, zu einer bedingten auf der Kois’schen Erfolgsliste, Gefängnisstrafe verurteilt, so die Ute, schreibt Biro in der Steirerkrone. die natürlich auch weiß, dass das alles Letzteres stimme in keinem noch nicht rechtskräftig ist. InFall, jedem hört die Ute aus der Energie-Steieranderen Land mit einer breiten, von mark-Zentrale jemandem,Mediender den Mächtigenvon unabhängigen mit Stromhandel zu tun hat. landschaft würde eine solche unappetitliche, politische Schmiergeldaffäre bzw. illegale Parteienfinanzierung, so die Ute, entsprechend behandelt werWarum gehe überhaupt perentspre31. den und dieKois Verantwortlichen März, trauert Biro. Franz Voves chend ins Fadenkreuz der Kritik gekönnte ihmSie dawürden, sicher die nommen. wie passende die Kleine so Antwort geben, rät die Ute dem schreibt, Steinett über ihre Veranstaltung rerkrone-Chefredakteur. Im Übri„abgeklopft“ werden. Das hat man in gen Oswin Kois Handderhabe Auladieser der Grazer Universität unterschlagqualität – ein Charakterzug, lassen, um die „gute Stimmung“ nicht der heutzutage immer seltener zu zu stören. finden ist, bis will Biro-Lob keinLilly Das wär’s, zumdas nächsten Mal, Eure Ende nehmen. Er meint damit aber hoffentlich nicht den Sack voller Energie-Steiermark-Inserate und die zigtausenden Euro dafür, welche die Krone im Laufe der letzten zweieinhalb Jahre einsackeln konnte, ätzt die Ute weiter. Aber wer weiß, so die Ute, vielleicht hat der Nachfolger von Kois eine ähnlich lockere Hand beim Geldausgeben, wenn’s darum geht, vor allem für sich als Person guten Wind zu machen. Denn viel will der Tarock-Runde nicht einfallen, als die Ute danach fragt, was dem Kois so alles gelungen sei. Da fielen dann Begriffe wie Murkraftwerk und Photovoltaik-Anlage auf der Firmenzentrale. Doch diese Projekte sollen schon die Vorgänger auf Schiene gebracht haben.
Wir sind für Sie da
Christoph Biro, Chefredakteur der Steirerkrone, zeigt immer wieder, so habe ich der Ute bei der letzten Tarock-Runde beim Diskutieren am Nebentisch zugehört, dass er von der Steiermark noch immer wirklich wenig weiß. Er kommt aus Wien und ist ein Bürgerlicher im alten Sinn des Wortes, tut sich schwer mit neuen Entwicklungen. Daher gefallen ihm auch Typen, die ihm schmeicheln und ihn als einen der Großen und Wichtigen im Lande darstellen. Bis zum nächsten Mal, Mit Oswin Kois verlasse der viel… im Fotolabor für Ausarbeitung, Fotobücher, … bei allem, was Computer betrifft: Reparieren, leicht kompetenteste Manager die Passbilder, Video-Digitalisierung und als Shop Ersatzteile, Aufrüsten und maßgeschneiderte große Bühne, streut Biro dem Nochfür grazcamera.at Konfiguration Energie-Steiermark-Chef Rosen. Das zeugt - schon von -wirklicher Service Beratung Service - Beratung - Service - Beratung Sachkenntnis, lästert die Ute. Was
Eure Lilly
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GESUNDHEIT
Auf nach Hygge – kleiner Wegweiser ins Wohlfühlwunderland Von Karin Klug
Seit einiger Zeit geistert da dieser seltsame Begriff durch die Medien, immer öfter stolpere ich darüber. Hygge. Kommt aus dem Dänischen zu uns „Südländern“ herunter geschwappt und macht sich hier nun allmählich breit. Hygge. Ein Begriff für Wohlbefinden. Atmosphäre. Sinnlichkeit. Genuss. Geborgenheit. Gegenwärtigkeit. Gemeinsamkeit. Gemütlichkeit. Nein, nicht die leutselige, lautstarke Biertrinkergemütlichkeit. Auch nicht das träge Versumpfen auf der Couch mit Chips und Gummibärchen. Hygge meint mehr als das. Eine wirklich schöne Atmosphäre. Eine entspannte Zeit mit vertrauten Menschen. Ein liebevoll gestaltetes Umfeld. Leckeres Essen. In Ruhe genießen. Handy aus. Glotze aus. Richtige Gespräche. Ein schönes Tischtuch. Der Duft von selbstgebackenem Kuchen. Kerzenlicht statt Neonröhre.
Kissen und Decken zum Reinknotzen. Gemütliche Kleidung. Qualitätsvoll, aber schlicht. Ein bisschen das neue Biedermeier, könnte man meinen. Der Rückzug ins traute Heim. Hygge als Gegenreaktion zur globalisierten Welt.Weltweite Unruhen und Krisen, die das Bedürfnis nach Geborgenheit verstärken. Es sich zuhause gemütlich machen, um der bösen Welt draußen zu trotzen. Nein, ganz so schlimm ist es nicht. Hygge will einfach ein Lebensgefühl sein. Das in unserer heutigen Zeit und Welt ohnehin schon viel zu kurz kommt. Statt Hektik und Stress, die Kunst der Zufriedenheit. Und immerhin: Was mittlerweile als einer der Trends für das Jahr 2017 ausgerufen wurde, praktizieren die Dänen schon lange. Dänemark gilt in weltweiten Glücksrankings als eines
fit im job: Förderpreis 2017 ausgeschrieben
der glücklichsten Länder. Die zufriedensten Menschen der Welt leben in Dänemark.
Wie machen die Dänen das also? Was den Italienern ihr Dolce Vita und den Franzosen ihr Savoir-vivre, ist den Dänen ihr Hygge. Das Rezept: Ein Lebensstil, der in den Alltag integriert wird. Nicht einmal Hygge, sondern immer Hygge. Hygge hat viel mit Achtsamkeit zu tun. Die Sinne sollen angesprochen werden – sehen, hören, riechen, schmecken, spüren. Alles, was Hygge ausmacht, muss ich auch wahrnehmen können. Ein liebevoll zubereitetes Essen. Ein schön gedeckter Tisch. Angenehme Düfte. Sanfte Musik. Ein bewusst gestaltetes, schön dekoriertes Umfeld. Genuss braucht die Fähigkeit wahrnehmen zu können. Hygge soll heißen, das Einfache wieder zu schätzen. Weg vom Dau-
Foto: Fischer
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Der dänische Lebensstil wird inzwischen auch in Großbritannien und den USA als eine Art Gegenbewegung zur modernen Schnelllebigkeit gefeiert. Natürlich gibt es auch kritische Stimmen, die hinter Hygge einfach nur eine neue Verkaufsmasche wittern, um den Absatz von Kerzen, Pölstern, Dekoartikeln und Brotbacköfen anzukurbeln. Das kann man sehen, wie man will. Man kann sich aber auf jeden Fall das Beste abschauen und rausholen aus Hygge. Wer mehr wissen will, liest das Buch von Meik Wiking, Geschäftsführer des Happiness Research Institutes in Kopenhagen. „Hygge - ein Lebensgefühl, das einfach glücklich macht“, Lübbe, 2016.
Z’samm schaun. Und die Welt sieht besser aus. Die Charity-Kampagne des Odilien-Institutes 2017
v.l.: Johann Lampl (Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft), LR Christopher Drexler LR Christian Buchmann, WKO-Steiermark-Obfrau Daniela Gmeinbauer Gerald Kogler (Merkur Versicherung), Christian Supper (Pensionsversicherungsanstalt) und WKO-Steiermark-Vizepräsident Andreas Herz.
ereits zum sechzehnten Mal gibt es den Förderpreis für körperliche und geistige Gesundheit „fit im job“. Mit dabei als Organisatoren: WKO Steiermark, Fachgruppe der Freizeit- und Sportbetriebe, Merkur Versicherung, Gesundheitsressort, Wirtschaftsressort des Landes Steiermark, Steiermärkische Gebietskrankenkasse, Ärztekammer Steiermark, Allgemeine Unfallversicherungsanstalt, Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Sozialversicherungsanstalt der gewerbli-
er-Konsumrausch und Hektik-Alltag. Stattdessen sich wieder auf die wichtigen Dinge und Menschen im Leben konzentrieren. Ganz wichtig: Das Zusammensein mit vertrauten Menschen. Geborgenheit. In Dänemark lebt sich „Hygge“ das ganze Jahr über. Raus in die Natur, sich mit Freunden im Park ein Picknick gönnen, eine gemütliche Radtour unternehmen – Hygge meint auch: sich Zeit nehmen, den Moment leben.
Foto: Heldentheater
ygge macht Sie glücklich – und nein, Hygge finden Sie auf keiner Landkarte dieser Welt. Hygge ist kein Ort, sondern vielmehr ein Zustand. Ein Zustand des Wohlfühlens. Der Behaglichkeit. Wenn die Katze schnurrt, sozusagen …
Foto: Wikipedia
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chen Wirtschaft, Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau, Pensionsversicherungsanstalt sowie die Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung. Dabei werden in vier Kategorien jene Betriebe prämiert, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die besten Gesundheitsförderprojekte anbieten. Nicht das eingesetzte Kapital, sondern die Neuartigkeit und Konzeption der Programme werden dabei bewertet. Einreichungen sind bis 31. Mai 2017 möglich.
v.l.: Michael Schilhan (Intendant Next Liberty), Rudolf Zangl (Direktor und GF Odilien), Magdalena Wagner (Fachschule Odilien und beim Fotshooting dabei), Martin Kosch (Kabarettist), Sebastian Glanzer (Fachschule Odilien und beim Fotshooting dabei), Gloria Hole (Dragqueen) und Bernhard Eisendle (Maler)
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017 stehen dem Odilien-Institut wieder große Herausforderungen bevor. Dankenswerterweise gibt es in der Steiermark ein soziales Netz für Menschen mit Behinderung, aber ohne zusätzliche Spendengelder könnten wichtige Projekte nicht bewältigt werden. Die Charity-Kampagne 2017 dient daher der Realisierung dieser wichtigen Leitprojekte. „Im Rahmen der diesjährigen neuen Charity-Kampagne verstärken wir das Involvement der Testimonials durch die Interaktion mit den Betroffenen – wie schon erfolgreich in den
Jahren zuvor“, so Odilien-Institut-Geschäftsführer Rudolf Zangl. „Wir begegnen uns auf Augenhöhe und ,Wir‘ (unsere Botschafter) schaun z´samm. Unsere heurigen 12 Testimonials kommen aus unterschiedlichen künstlerischen Disziplinen.“ Für die Charity-Kampagne fotografierte honorarfrei das Fotostudio Heldentheater. Die odilieneigenen Testimonials wurden von den zuständigen Bereichsleitern (Wohnen, Werkstätten, Pflicht- und Fachschulen sowie Seniorenheim) im Odilien-Institut, bestens vorbereitet.
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NEW YORK
Der Big Apple: Stadt der Städte
Der Jahrhundertbahnhof und Verkehrsknotenpunkt „Oculus“ direkt am „Ground Zero“: Innen genauso beeindruckend wie von außen.
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Die Sache mit den unzähligen „Du musst unbedingt“-Tipps
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Dieser „Apfel“ schmeckt auch Kindern New York gilt als Traumziel für Erwachsene – aber können Kinder in dieser Riesenstadt überhaupt Spaß haben? Und ob! Ferien stehen bevor. KLIPP-Mitarbeiterin Martina Tosch nutzt die Gelegenheit und reist mit ihrem 10-jährigen Spross, Mann und unzähligen „Du musst unbedingt“-Tipps im Gepäck für eine Woche in die Stadt der Städte.
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iele kommen nach New York in dem Glauben, dass hier nur wunderbare Dinge passieren würden. Die Stadt versprüht Magieauch ohne, dass man jemals zuvor dort gewesen ist. Wie mein Sohn: 10 Jahre, zeitweise unberechenbar, zockt gerne und betreibt leidenschaftlich seinen eigenen YouTube-Kanal. Nicht mal er selbst weiß genau, warum er New York „sooo cool“ findet. Ehrlich gesagt habe ich nicht lange darüber nachgedacht, ob es ihm tatsächlich gefallen würde – man muss ja auch mal an sich denken. Aber Kinder, die zum ersten Mal in der Stadt der Superlative sind, wollen das sehen, was in allen Reiseberichten und Filmen ganz vorne steht: die Super-Highlights. Also alles, wo auch dem lässigsten 10-Jährigen der Mund offen bleibt und womit sich die „Likes“ auf dessen YouTube-Kanal erhöhen lassen. Aber mit welchen Highlights beginnen? An welchem Tag, zu welcher Tageszeit, welche Attraktion? Wie all die gesammelten Informationen sinnvoll verarbeiten? Zwei Dinge vorweg. Erstens: Alles zu sehen ist unmöglich. Zweitens: Alles zu sehen ist unmöglich. Es braucht etwas Mut zur Gemächlichkeit, damit auch mein Spross Spaß an den City-Touren hat. Soll heißen: keine großen Pläne, nicht zu viele Programmpunkte einplanen. Besichtigungen im Kindertempo, sich auch mal treiben lassen. Zwei Attraktio-
sich von einem gefährlichen Drogenhotspot zu einer der sichersten Städte der Welt gewandelt und präsentiert sich heute sicherer und freundlicher als je zuvor. New York überrascht: Die Leute sind „fürsorglicher“, humorvoller und hilfsbereiter. Es sind die Menschen, die New York das Leben einhauchen. Über 8 Millionen leben in der Metropole. Zur Einstimmung schlendern wir an einem Sonntag durch den Brooklyn Flohmarkt in Dumbo, direkt unter der Manhattan Bridge. Dort gibt es alles: Von Vintage Kleidung bis zu tollen Designer-Teilen, von Schmuck bis hin zu Fahrrädern und Foodtrucks, wenn sich der Hunger meldet. Ohne Probleme könnten wir hier bei strahlendem Sonnenschein und 21 Grad den halben Tag verbringen.
Broadway in Manhattan: Touristenmeile
nen pro Tag sind genug, am besten in der Nähe voneinander, Adressen von Restaurants, Imbissen etc. entsprechend vorbereiten. Gleichzeitig offen sein für das, was kommt. So wie der handliche Reiseführer von National Geographic mit dem unaufregenden Titel „New York mit Kindern“, der mir zufällig in die Hände gefallen ist. Für alle, die sich schnell orientieren wollen, ist dieser Reiseführer genau richtig. Einfach einen Stadtteil auswählen und die Karte dazu aufklappen. Dann sieht man alles auf einen Blick. Zusätzlich gibt es nach Themen wie Shopping, Essen, Sport, etc. gegliederte Übersichten mit Adressen und Öffnungszeiten. Jeder Tipp ist speziell auf Familien zugeschnitten.
Unzählige Café-Bars, riesengroße Snacks
Die Flugbuchung ist schneller erledigt als die Auswahl unseres Hotels. Hotels mit Familienzimmer in guter Lage zu einem vernünftigen Preis gibt es leider nicht wie Sand am Meer. New York ist ein teures Pflaster. Wer halbwegs in einer guten Gegend wohnen will, sollte mit mindestens ca. 170 Euro pro Zimmer und Nacht rechnen. Wir checken in einem neuen Holiday Inn in Brooklyn ein, mit super Anbindung an die. Frisch angekommen denken wir schon nach fünf Minuten, dazu zu gehören. Die Stadt selbst wandelt sich bekanntlich pausenlos. Stadtteile, vor kurzem noch tabu, werden über Nacht hip. New York hat
Mit der U-Bahn geht es anschließend nach Manhattan. Mit 469 Stopps ist es das stationsreichste U-Bahnnetz der Welt. Mit etwas Fingerspitzengefühl ziehen wir die laminierten Karten bei jeder Fahrt durch einen Schlitz. 5,6 Millionen Fahrgäste befördert die U-Bahn der Ostküstenmetropole an einem durchschnittlichen Wochentag. 55 Prozent der New Yorker fahren täglich mit der U-Bahn zur Arbeit. Zum Vergleich: in Wien verwenden nur 39 Prozent der Menschen die Öffis als Haupttransportmittel. Die New Yorker U-Bahn fährt rund um die Uhr, ist billig und ein relativ zuverlässiges Verkehrsmittel. Es gibt zwar ein wenig Erklärungsbedarf, was Linien, Sublinien, Express- und Lokalzüge betrifft. Nach drei Tagen haben wir aber alles ganz gut im Griff. In Manhattan kann man vieles zu Fuß machen und den Rest ganz einfach mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die 7-Tage-Metro-Card
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FREIZEIT
NEW YORK bietet unbegrenzte Nutzung von Bus & U-Bahn und kostet 31 Dollar pro Person. Wir steigen bei der 42nd Street aus, um zum Intrepid Sea, Air & Space Museum zu spazieren. Der im Jahre 1943 in Dienst gestellte Flugzeugträger USS Intrepid ist jetzt Hauptbestandteil sowie Namensgeber des Museums und ein nationales, historisches Wahrzeichen. Erzählt wird die Geschichte des alten Flugzeugträgers mittels interaktiven Displays und historischen Artefakten. Wir besichtigen die originalbelassenen Quartiere der Seemänner. Es gibt auch die Möglichkeit mit einigen von ihnen selber zu sprechen, denn die Seemänner haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Besuchern von der Geschichte der Intrepid und den überlebten Bomben- und Kamikaze-Angriffen im Zweiten Weltkrieg zu erzählen. Auf dem Flugdeck stehen unzählige Kampfflugzeuge und Militärhubschrauber. Wir machen auch einen geführten Rundgang in der USS Growler (SSG-577) – ein intaktes, strategisches, dieselbetriebenes U-Boot, welches Atomraketen abfeuerte. Auch untergebracht im Museum sind eine Concorde und das NASA Space Shuttle „Enterprise“.
Ein „Must“: das Intrepid Sea, Air & Space Museum in der 42nd Street
lerweile zum Großereignis entwickelt. Zu Halloween verkleidet sich jeder, der an diesem Tag auf die Straße geht. Auch mein 10-Jähriger nimmt Halloween richtig ernst und legt entsprechendes Make-up auf. Im Chelsea Market wird sein Sackerl rasch voll mit Süßigkeiten. Die ehemalige Oreo-Keksfabrik ist heute eine Gourmet-Markthalle, in der auch Cafés, Konditoreien und kleine Geschäfte mit Deko-Artikeln, Schmuck, Mode etc. zu finden sind. Codewort in jedem Geschäft: Trick or Treat und schon kramen die Angestellten allerlei Süßes hervor.
Roosevelt Island Der schönste Anfahrtsweg ist mit der Roosevelt Island Tramway. Eine überdimensionale Gondel, die
und im MTA Ticket inkludiert. Bei der Rückfahrt nach Manhattan haben wir einen tollen Blick auf die Skyline. Eskortiert von der U.S. Coast Guard. Was wir uns für das nächste Mal aufgehoben haben: den Central Park (ja, tatsächlich … es ist sich nicht ausgegangen!), einen echte NY Cheesecake zu essen, die New York Public Library zu besuchen und wenn dann noch Geld übrig Spektakulärer Anfahrtsweg mit der Gondel
Viele Straßen sind während der Parade gesperrt, die Subways überfüllt, das Polizeiaufgebot enorm, Menschenmassen wohin man blickt. Es lohnt sich jedoch, sich in den Trubel zu stürzen und dieses Schauspiel live zu erleben. Ab 19
von der 2. Avenue zwischen 59. und 60. Straße abfährt und über die Dächer von Manhattan schwebt. Die Gondel kann mit dem MTA Metro-Pass benutzt werden. Auf jeden Fall Platz am Fenster ergattern. Da gibt es die beste Aussicht.
Trick or Treat Die Nächte in coolen Bars durchzumachen ist zwar mit Kind nicht drin. Aber ganz muss das Abendprogramm trotzdem nicht ausfallen. Wenn Klappermänner, Zombies und Axtmörder einträchtig über die Sixth Avenue spazieren, kann es sich nur um den 31. Oktober handeln. Dann startet die Village Halloween Parade, diesmal zum 43. Mal. Das Motto der Halloween-Parade lautet „Träumerei“. 1974 vom Puppenmacher und Theaterdirektor Ralph Lee als Spektakel für seine Kinder und Freunde inszeniert, hat sich die Parade mitt-
hallen fuhren, im Meatpacking District im Westen Manhattans. Ein Laufsteg auf Stelzen. Man spaziert zehn Meter über dem Boden, zwischen den Wolkenkratzern. Die Hochbahntrasse beginnt in der Gansevoort Street und reicht bis zur 30.Strasse.
Zu Halloween: „festgenommen“ von echten New Yorker Cops
Uhr werden an diesem Abend mehr als 60 000 Teilnehmer in Gruselkostümen erwartet, überlebensgroße Puppen, Bands und zwei Millionen Zuschauer tummeln sich entlang der Parade.
Statue of Liberty Diese erblicken wir von der Staten Island Ferry aus. Die hält zwar nicht an der Freiheitsstatue, ist dafür aber nicht so touristisch
bleibt, „Top of the Rock“ (Rockefeller Center) zu besichtigen. Wer meint, die Stadt der Wolkenkratzer ist für Kinder nicht geeignet, der irrt. Es heißt, New York sei eine Stadt für Weggelaufene. Es sei auf jeden Fall kein Ort für Heulsusen. Die New Yorker sagen über ihre Stadt auch, dass sie sich innerhalb nur eines Jahres komplett neu erfindet. Gut möglich – vielleicht kommen wir nächstes Jahr zurück und finden es heraus.
Im Whitney Museum, entworfen vom italienischen Stararchitekten Renzo Piano – viel Licht und viel Platz.
Gleich um die Ecke des Whitney Museums: High Line Park. Die ehemalige Bahntrasse, über die in vergangenen Zeiten noch Güterzüge mit Schweinehälften von den Schlachthöfen direkt in die Lager-
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Günstig und schnell durch Manhattan ...
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Ground
ZERO Ich finde, dass man einen aufgeweckten und aufgeschlossenen 10-Jährigen durchaus mal fordern und an „erwachsenere“ Orte mitnehmen kann. Ground Zero wirft natürlich viele Fragen auf und fordert mich, das Geschehene kindgerecht zu erklären, denn die Ausstellungen sind nicht unbedingt für Kinder unter 10 Jahren geeignet.
Das neue Whitney Museum ist reich an amerikanischer Kunst- und an traumhaften Terrassen
Es ist Dienstag, ein sonniger Morgen, als wir dort ankommen. Keine Wolke am Himmel zu sehen. Ein friedlicher Moment wie an jenem Tag vor 15 Jahren, als dieser völlig unerwartet durch eine gewaltige Explosion unterbrochen wurde. Nullpunkt des Todes. Zone des Nichts, „Ground Zero“, so nennen Militärs den schlimmsten Punkt einer Verwüstung. Eine Katastrophe nie dagewesenen Ausmaßes. Die Stelle glich einer Todeszone, wie man sie zuvor nur von Atombombenexplosionen kannte. Dreissig Gebäude, darunter die Zwillingstürme sowie fünf weitere zum World Trade Center gehörende Bauwerke, verschwanden für immer. Die Namen der 2983 Opfer wurden in dunklen Bronzeplatten rund um die beiden Wasserbecken eingraviert. Dort, wo früher die Fundamente der Zwillingstürme standen, rauschen heute Wasserfälle neun Meter in die Tiefe und fallen auf schwarze Granitplatten. Am Boden des Beckens fließen die Wassermassen in ein dunkles, kleines Viereck. Akribisch bekommt im GZM jedes Detail, jede Information seinen/ ihren Platz. Wir verbringen insgesamt 4 Stunden im Memorial, was für mein Kind eindeutig zu lang ist. Reste der Stahlträger vom WTC.
Bubby‘s in Tribeca: mit Abstand unser teuerstes Frühstück - wohlfeile 135 USD, dafür stapelweise Pfannkuchen mit Ahornsirup, Waffeln, French Toast. Ein gemütliches, amerikanisches Diner und Brunch den ganzen Tag.
Immer griffbereit
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Wasserbecken mit Namen der Opfer.
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Das Feuer im Kamin beim „daberer“ knistert, es duftet angenehm W
Alles stimmig
ir fühlen uns gleich wohl, heimelig auf der Couch in der „Willkommensecke“ und stoßen mit Prosecco mit selbstgemachtem Lavendel-Sirup von Seniorchefin Inge Daberer auf die bevorstehenden Tage im Biohotel „der daberer“ an.
Dieser entspringt einer Quelle unmittelbar hinter dem Hotel. Das wohltuende Wasser (Kalzium-Magnesium-Hydrogen-Karbonat-Quelle) ist auch die Grundlage des Gesundheitsbetriebs der Familie Daberer, wie wir vor dem Abendessen von Marianne Daberer erfahren, die das Hotel in vierter Generation gemeinsam mit ihrem Bruder führt. „1928 hat mein Urgroßvater das Gasthaus mit Badebetrieb eröffnet, als Heilbad. Damals hat ja nicht jeder eine Badewanne zu Hause gehabt“, erzählt sie. „In der Folge hat die nächste Generation den Betrieb übernommen, damals als reinen Sommerbetrieb, auch mit einer kleinen Pension“, so
Mutter und Tochter Marianne wissen, wie man entgiftend, vegan und getreidefrei richtig fastet, Gewicht verliert, aber dennoch alles köstlich schmeckt.
Fotos: „der daberer. das biohotel“, St. Daniel im Gailtal, Kärnten
Nachdem wir unser Zimmer – ein „Weitblick-Studio“ mit herrlichem Ausblick auf St. Daniel im Gailtal mit der umliegenden Berglandschaft – bezogen haben, erholen wir uns im NaturSpa und Wellnessbereich. Ich gönne mir eine Moorpackung zum Lösen von Nackenverspannungen mit anschließender Massage. Für wohlige Wärme sorgen die Hamam-Oase mit Eukalyptus-Dampfbad, die Tannensauna und das Fablaconium. Mein persönliches Highlight ist aber die Waldsauna. Über ein paar Schritte im Bademantel durch den Wald erreichen wir das idyllisch gelegene Holzhäuschen. Hier genießen wir das besondere Saunaerlebnis mit knisterndem Holzofen. Danach zur Abkühlung auf die Freiluft-Terrasse und für die Mutigen in den sprudelnden, kalten Bach.
Von Isabella Hasewend
Marianne Daberer. Ihre Eltern Inge und Willi haben das Haus dann 1978 übernommen und aus dem ursprünglichen Heilbad St. Daniel die Biopension Daberer gemacht. „Das war eine Zeit, als Bio in den Kinderschuhen war. Meine Mutter war damals gerade mit mir schwanger und hat sich damit beschäftigt, wo Lebensmittel herkommen usw. In diesen Anfängen gab es ja auch noch keine Zertifizierung und gar nichts.“ Inge und Willi Daberer haben das Haus und das Bio-Thema seither behutsam, aber konsequent weiterentwickelt. Und als verlässliche Konstante sprudelt die eigene Quelle heute wie damals.
Das eigene wertvolle Wasser ist im Quellen-Entspannungsbad genauso zu genießen wie es aus allen Wasserhähnen im Biohotel fließt. Sooo gut kann Bio schmecken Und so holen auch wir uns zum Abendessen einen großen Krug Wasser aus dem Hahn im Restaurantbereich. Die Daberer-Küchenlinie ist ein Zusammenspiel der regionalen, alpinen Naturküche mit mediterranen Einflüssen aus der nahen Mittelmeerregion und einer modernen Bio-Küche mit vegetarischen Vollwertgerichten. Abwechslungsreich
und kreativ – und es schmeckt auch. Wie beispielsweise heute das Pastetchen vom Tauernlamm, Süßerdäpfel, eingelegten Kürbis und Kohl. Und erst die Nachspeise: der Limettengugl-
Nassfeld: Sonnenskilauf und ein tolles Panorama „Herzlich willkommen am Nassfeld, Kärntens größtem Skigebiet“, begrüßt uns eine Stimme aus dem Lautsprecher. Wir sitzen in der Gondel des Millennium-Express, der uns von Tröpolach auf rund 2.700 Meter hinauf bringt, zum Kofelplatz. Und da es für uns heuer die ersten Schwünge im Schnee sein werden, befolgen wir den Tipp von Seniorchef Willi Daberer: „Bringt eure Skier am Nassfeld vorher zum Service, oben am Kofelplatz. Das geht schnell und zahlt sich aus!“ Gesagt, getan. Das Express Ski- und Boardservice hier ist wirklich günstig (ab 8 Euro) und die Skiausrüstung ist wieder „pistenfit“ – in nur zehn Minuten!
Und währenddessen genießen wir das wirklich unvergleichliche Bergpanorama am Nassfeld. Beeindruckt lassen wir unseren Blick schweifen … zu den Hohen Tauern mit dem Großglockner im Norden, den Karnischen Alpen und den Dolomiten mit den drei Zinnen im Westen sowie den Julischen Alpen im Süden. Einfach atemberaubend! Insgesamt 110 Pistenkilometer warten auf die Ski-Fans. Über vier (Hoch-)Täler erstreckt sich das Skigebiet dies- und jenseits der österreichisch/italienischen Grenze –mit 30 topmodernen Seilbahnen und Lif-
ten. Uns ist es gar nicht möglich, an einem Tag alle Pisten zu erkunden, so weitläufig ist das Gebiet. Als Genussskifahrer wollen wir es uns auch auf der einen oder anderen Sonnenterrasse der Almhütten gutgehen lassen. Da ist es praktisch, dass es mit 20 WLAN-Hotspots im gesamten Skigebiet gratis Internet gibt. Noch ein Schnappschuss … und dann die Fotos hochladen, damit auch die Daheimgebliebenen sehen, wie schön es hier ist … www.nassfeld.at
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enehm nach Holz
Spa-Genuss in der Wald-Sauna
hupf mit Joghurt, Lavendel, Himbeeren und Granatapfel. Köstlich! Idyllisch gelegen in St. Daniel bietet das Biohotel „der daberer“ zahlreiche Möglichkeiten, in der Natur aktiv zu sein – ob Schneeschuhwandern, Langlaufen, Winterwandern oder Skifahren. Wir haben uns für Letzteres entschieden und spazieren zur nur wenige Gehminuten entfernten Skibus-Haltestelle. Dieser bringt uns in rund 20 Minuten zum Nassfeld, Kärntens größtem Skigebiet. Hotelgäste können die Ski-Tageskarten übrigens zum vergünstigten Vorverkaufspreis erwerben. Und damit man auch Zuhause die vom Daberer hergestellten Köstlichkeiten genießen kann, können die Gäste die genannten „Bring-mich-
... idyllisch gelegen in St. Daniel im Kärntner Gailtal: der daberer
heim-Produkte“ erwerben. Auch wir haben uns den hausgemachten Lavendel-Sirup mitgenommen, um auch in Graz noch vom Bio-Urlaub im Gailtal „zehren“ zu können. www.biohotel-daberer.at
Bereits im Vorfeld einer Reise lernt Eveline Schimpl die Teilnehmer kennen.
Heraus aus der Einsamkeit
eine Kreuzfahrt im Mittelmeer. Unter dem Motto „Lache, liebe, lebe“ unternimmt sie alles, um für ein unvergessliches Reiseerlebnis zu sorgen und auch plötzliche „Hindernisse“ vorbereitet zu sein. „Wenn jemand zum Beispiel einmal nicht mehr weiter gehen kann, weil er nicht so gut bei Fuß ist, bin ich schon am Telefon und organisiere einen Transport“, plant sie mit großer Umsicht ihre Reisen. Mittlerweile wird Eveline bei der Organisation auch von ihrem neuen
Singlereisen-Veranstalterin Eveline Schimpls Devise
E
s war ein Schicksalsschlag, der die heute 43-Jährige Paldauerin Eveline Schimpl vor fünf Jahren auf die Idee brachte, Reisen für Singles zu organisieren. „Als damals mein Lebensgefährte verstorben ist, musste ich das Singleleben kennenlernen. Da ist mir bewusst geworden, dass es fast keine Reiseangebote speziell für ältere Alleinstehende gibt.“ Sie gründete „Beherzt Reisen“. Die Nachfrage ist groß, gibt es doch in Österreich allein nach offiziellen Angaben nicht weniger als 1,7 Millionen Singles. „Besonders wenn ältere Menschen ihren Partner verlieren, verlieren sie oft auch die damit verknüpften sozialen Kontakte“, möchte Eveline solche Singles aus ihrer Einsamkeit heraus holen. Einige halten Ausschau nach einem neuen Partner, andere suchen einfach Freundschaften. Bereits vor Beginn einer Reise versucht Eveline, jeden Teilnehmer persönlich kennenzulernen. Aufgrund ihrer guten Menschenkenntnis und Erfahrung aus unzähligen Gesprächen kann sie dann erkennen, was sich jemand von der Reise erwartet. „So schaffe ich Vertrauen und werde zu einer Bezugsperson.“ Und
da kann es dann schon einmal vorkommen, dass sie zu einem Treffen nach Kärnten oder Wien fährt, um mit ihren Kunden im Vorfeld zu plaudern. Ein Großteil davon sind ja Frauen, nicht zuletzt weil diese ja schon statistisch gesehen älter werden und offener auf das Thema zugehen. „Die Anzahl der Männer, die bei mir Reisen buchen, steigt aber ständig.“ Alle Singlereisen von und mit Eveline Schimpl sind anders – ob eine schlichte „Märchenwanderung“ auf der Teichalm, „Bunte Abende“ oder
Partner und Mann Gerhard unterstützt. Auf Reisen können sich dann beide um die Gäste kümmern. Ganz wichtig bei jedem Ausflug, jeder Reise ist das Kennenlernen der Gäste untereinander. „Damit ist dann ein Grundgerüst für ein nettes Miteinander gelegt. Und es ist dann halt schön zu sehen, wenn am Ende einer Reise zwei Hand in Hand hinaus gehen.“ Eveline: „Ich sehe mich aber in keinem Fall als Partnervermittlungsinstitut, sondern möchte die Menschen einfach miteinander ins Gespräch bringen.“ IH
Grünkraft Steiermark – Was ist das? So heißt das neue Leitprodukt von Steiermark Tourismus mit dem Fokus auf Gesundheit. Die Gäste bekommen dabei konkrete Anregungen, wie sie ihre Lebenskraft bei einem Steiermark-Urlaub stärken können. Und zwar von einem „Grünkraft-Finder“. Das kann z.B. ein Nordic-Walking-Trainer sein, eine „Kräuterhexe“, ein Yoga-Lehrer, ein Stiftspater, ein Kurarzt oder auch ein Biobauer. Drei Leitprodukte, die das Erlebens- und Sehenswerteste beim Wandern, Radfahren und in der
Kultur vereinen und von den Gästen aus dem In- und Ausland sehr gut angenommen werden, gibt es bereits. Ganzheitliche Gesundheit und langfristiges Wohlbefinden bekommen einen immer höheren Stellenwert in der Gesellschaft. Die Steiermark als Urlaubsdestination hat die besten Voraussetzungen dafür. Auch neu: Die Video-Serie „Die Grantls“– eine Familie, die mit mieser Stimmung in den Urlaub kommt und dann aber lächelnd nach Hause fährt. www.steiermark.com
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Wo Touristen noch Gäste sind Von Elisabeth Hewson
Sepp Moser fertigt Figuren aus Holz.
Die Rede ist vom Lungau, dem südöstlichsten Zipfel von Salzburg, grenzend an die Steiermark und Kärnten, offiziell Bezirk Tamsweg.
G
emeinsam mit den Nockbergen wurde er als Biosphärenpark ausgezeichnet, mit viel Natur und wenig Großbetrieben, mit vielen kleinen, nachhaltigen Initiativen und naturbewussten Investitionen, mit Brauchtumspflege und Geschichtsbewusstsein. Der Urlauber ist hier immer noch Gast und kein Tourist, Wirte und die Besitzer von Hotels/ Pensionen kümmern sich sehr persönlich und freundlich um jeden Besuch und finden stets Zeit für einen Plausch, einen guten Tipp. Jeder scheint hier jeden zu kennen, oder wenigstens jemanden, der den kennt, den man kennt. Und so erfahren wir gleich, wer besonders nette Krippenfiguren schnitzt, nämlich der Sepp Moser, der auch Bestellungen für Holzpokale oder Stammtischfiguren entgegennimmt und uns freudig in seine Werkstatt führt. „Aber ein Hobby muss es bleiben“, wünscht sich der gelernte Tischler, dem die Plastikfiguren auf die Nerven gingen, weshalb er sich zuerst einmal seine eigenen Figuren schnitzte. Und sein Teenager-Sohn schnitzt auch schon mit. Auch wo in Zederhaus die emsige Produzentin von hölzernen Heiligen Geist Tauben wohnt, und wann man sie besuchen kann, erfährt man schnell. Und so konnten wir staunend beobachten, wie Fanni Gauglhofer in ihrer kleinen Küche aus zwei Zirbenholzstücken, die sie vorher stundenlang gekocht hat, damit sie richtig speckig und geschmeidig werden,
mit traumwandlerischer Sicherheit, fast ohne hinzuschauen, eine filigrane Taube mit ausgebreiteten Flügeln schneidet, mit bis zu 30cm Durchmesser. Weiter geht’s zu einer „blumigen“ Weinkellerführung beim Wastl-Wirt. Wir konnten feststellen, dass man dort zum Trinken auch sehr gut essen kann und sogar dabei zuschauen, wie gekocht wird – die Schauküche macht‘s möglich. Man kann übrigens in den uralten Gewölben, die teilweise sogar noch aus dem 15. Jhdt stammen, zu zweit bei Kerzenschein im kleinsten Restaurant Österreichs höchst romantisch dinieren. In diesem Gemäuer gruselt es nicht, aber dafür knistert‘s oft, erzählt uns der stets plaudersame Wastl-Wirt. Noch ein Grund, auf diesem einladenden Hochplateau zu urlauben, sind die gut gepflegten Skipisten, immerhin 70km allein am Katschberg. Fanni Gauglhofer schneidet Kunstwerke aus Zirbenholzstücken.
„Eine der wahrscheinlich schönsten Talabfahrten Österreichs“ versichert man uns immer wieder, eine sonnige Abfahrt beweist es. Das macht Spaß, vor allem, weil die Pisten gar nicht überfüllt sein können: weil es eben nur eine überschaubare Anzahl von Fremdenzimmern gibt. Dafür wunderbare Hütten wie den Alpengasthof Schlögelberger, mit einem Wildtierpark und putzigen Alpaccas als Zugabe zur grandiosen Aussicht und dem ebenso grandiosen Essen. Der besonders nette, junge Wirt kocht selbst begeistert und verrät uns sogar gerne seine Rezepte. Auch das Grosseck-Speiereck bietet familienfreundliche Skitage, ohne Stress, ohne Gewurl, ohne Trubel, und besonders schneesicher, weil die einst als Kältepol Österreichs geschmähte Gegend heute den Vorteil hat, früher als andernorts mit der Beschneiung beginnen zu können. Und auch noch die meisten Sonnentage beweisen kann. Zwischendurch statten wir dem Biohof Sauschneider einen Besuch ab. Im Hofladen lockt G‘schmackiges,die Lisi Löcker tischt Selbstgeräuchertes, -gekästes und -gebackenes auf, erzählt von den häufigen Brotback- und sonstigen kulinarischen Treffen, wo man auch lernen kann, den wieder angebauten Tauernroggen zu verarbeiten. Zur kulinarischen Traditionspflege gehören übrigens auch die Lungauer Eachtling, die Erdäpfel der Region. Sie sind wieder „in aller Munde“, weil sie auf
dieser schädlingsfeindlichen Höhe zwar langsamer wachsen, aber deshalb besonders gut schmecken. Noch etwas haben wir gekostet: Alm-Marzipan, auch Lungauer Rahmkoch, das ewig lang vorsichtig gerührt werden muss, aber schließlich wirklich die Konsistenz von leicht bröseligem Marzipan hat,und auch ein bisschen so schmeckt. Wunderbar. Egal, wann man anreist, es gibt immer wieder Feste und Anlässe, die den Urlaub hier so persönlich machen. Die „Stammgast-Formel“ nennt man das, denn wer einmal hier war, so erzählen uns die Einheimischen, die es wissen müssen, der kommt regelmäßig und wird bald selbst – wir können es bestätigen - ein Lungauer, zumindest auf (Urlaubs) Zeit.
Nett und bodenständig Ein familiäres Hotel mit Saunabereich, bezaubernder Aussicht, sehr guter Küche und umgänglichen Gastgebern: Hotel Häuserl im Wald, www.hauserlimwald.com Der freundliche Wastlwirt mit 500 Jahre alten Gewölbekellern bietet auch ein romantisches Candlelight-Dinner zu zweit im wohnlichen Schnapskeller, www.wastlwirt.at Auf 1300m Seehhöhe sitzt man direkt an der Piste beim Alpengasthof Schlögelberger auf echten Panoramaterrassen, kann dort auch im neuen Almdorf Blockhäuser mieten, www.almdorf-lungau.at Hofladen und Kochtipps von Lisi Löcker, sauschneider@sbg.at, www.biourlaub.at
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Zauchensee Vollbetrieb bis zum Ostermontag, dem 17.4.2017 (die entsprechende Schneelage ist Voraussetzung dafür). Tages-aktuelle Informationen online abrufbar. www.zauchensee.at
Hüttenwirte servieren regionale Schmankerl. Bierliebhaber freuen sich auf das erste Craft Bier Festival der Alpen. Und für alle gibt es versteckte Osternester entlang der Königstour.
www.hochkoenig.at
Obertauern Spektakulär rocken Skifahrer und Snowboarder samt Kite Schirm auf 2.000 Metern die Berge. Abenteuerlust und Mut sind die Voraussetzungen. www.hotel-steiner.at
Foto: Heiltherme Bad Waltersdorf
... für Ostern
Hochkönig
Foto: Hotel Steiner
TIPPS
Foto: Zauchensee Liftges./QParks
Freizeit
Foto: Hochkönig Tourismus GmbH / Evelyn Thurner
SPOTS
Ostern bei den Retters am Pöllauberg Eierpecken, Eierrollen, Osterfeuer, Fleischweihe uvm. bei Ulli und Hermann Retter am Pöllauberg, dazu kulinarische Gaumenfreuden mit Osterspezialitäten. Im Biorestaurant wird der Gast mit köstlichen Bio-Spezialitäten aus der Region verwöhnt. Ganztätig gibt es heimische biozertifizierte Speisen und Kräuter aus dem eigenen Garten und dem Pöllauberg. www.retter.at
2-Thermenregion Bad Waltesdorf Inmitten der Oststeiermark und im Thermenland Steiermark gelegen, erstreckt sich die 2-Thermenregion Bad Waltersdorf. Wobei die Heiltherme auf Entspannung und Erholung setzt und die H2O-Therme einfach viel Spaß für die Kids und die ganze Familie bietet. www.badwaltersdorf.com
Der Paierl und Ayurveda Im Reich der Sinne“ hat das Hotel Paierl in Bad Waltersdorf die Therapieräume und den asiatischen Ruheraum neu gestaltet, um das Gefühl von „Styria meets Asia und Ayurveda“ noch besser spürbar zu machen. Ganzjährig ist ein Ayurveda-Team mit einem Arzt aus dem indischen Kerala um die Gäste bemüht. Wer es klassisch will – dann ab in die steirische Kräutersauna, ins Mineraliendampfbad, in die Infrarotsauna, keltische Sauna „Lautrum“ oder in den Solarium-Bereich. www.paierl.at Gesunde und kreative Entschleunigung Nicht nur die Liebe geht bekanntlich durch den Magen, sondern auch die Gesundheit. Aus diesem Grund hat Andrea Grossmann, Chefin des 4-Elemente Spa & Golf Hotels Balance in Pörtschach am
Wörthersee gemeinsam mit dem weltweit anerkannten Mediziner Martin Riegler ein neues Gesundheitsprogramm entwickelt. Mit einer ganz speziellen und gesunden Küche wird den vielen Betroffenen, die an Reflux und Sodbrennen leiden, auf gesunde Weise geholfen. www.balancehotel.at
Foto: H2O Therme Foto: Davide da Ponte
Die Hochsteiermark ruft ... ... mit einem vielfältigen Angebot für Gäste: z..B. BergZeitReise Package „Hotel Landskron“, Ritterburg und Sommerfrische, BergZeitReise mit SchafZeit, Semmi‘s 60+++, und andere. www.hochsteiermark.at
4=3 am Weinberg in Kitzeck Genießen mit allen Sinnen fällt in dem seit Generationen familiengeführten Hotel und Weingut Kappel in Kitzeck leicht. Mit dem Special 4=3 am Weinberg (24.03.-11.08.17) bezahlt man 3 Nächte, kann aber 4 bleiben (ab 269 Euro pro Person), inkl. Genießerfrühstück vom Buffet, ein 6-Gang-Wahlmenü im Rahmen der Winzer-HP, Winzerjause mit Weinproben, Backhendl mit Salat, Nutzung des Wellnessbereichs am Weinberg mit Winzersauna und Meerwasserpool. www.weinhof-kappel.at
Foto: Bernhard Bergmann
Foto: Hochsteiermark Tourismus / Tom Lamm
Leberwickel statt Zwiebelwickel Steinöl statt Palmöl, Detox statt Süßigkeiten, Leberwickel statt Zwiebelwickel. Das Ziel: Ein harmonischer Frühjahrsputz für Körper, Geist und Seele. Im Tiroler 5-Sterne-Posthotel in Achenkirch gehören zur Pauschale Detox de Luxe unter anderem ein Steinöl Signature Treatment, Ultratone Body Styling, Aroma- und Ägyptoswickel. Mit sieben Übernachtungen inkl. Wohlfühlpension ist das Paket ab 1.539 Euro pro Person buchbar. www.posthotel.at
Golf in – golf out in Südtirol Das Designhotel „la maiena meran resort“ in Marling bei Meran lädt zu ausgiebigen Golfrunden auf den schönsten Parcours Südtirols. Ab 13. April ist das Package Golf in – Golf out buchbar (ab 441 Euro pro Person): 3 Übernachtungen im DZ, Golfinfos und Reservierung seitens des Hotels, Golfcard Südtirol, abschließbarer Caddyraum, 4 Plätze in gut erreichbarer Entfernung, inklusive aller Serviceleistungen. www.lamaiena.it
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MEDIATHEK
BUCHTIPPS Mikko Rimminen Als ich aufwachte, war so sehr Montag, dass es wehtat dtv premium Petteri und sein Bruder Lefa arbeiten für das dubiose Vielzweck-Unternehmen ihrer Mutter, die vom Hinterzimmer ihres Antiquariats aus scheinbar die Umzugsfirma ihres verstorbenen Mannes weiterführt. Tatsächlich werden hinter der seriösen Fassade zwielichtige Geschäfte abgewickelt, der Firmenhof wird zum Anziehungspunkt für lichtscheue Gestalten. Petteri und Lefa ziehen es vor, nicht so genau nachzufragen; sie lassen lieber alles entspannt auf sich zukommen – wobei sie der Entspannung gern mit diversen Rauschmitteln auf die Sprünge helfen. Als eines Tages das Eigentum halbseidener Auftraggeber zu Schaden kommt, haben die Brüder eine Menge guter Gründe, sich für einige Tage aus der Schusslinie zu bringen ... Uwe Hauck Depression abzugeben – Erfahrungen #ausderklapse Bastei Lübbe Seelische Erkrankungen verschleppt man oft und das kann schiefgehen. Uwe Hauck möchte über das Tabuthema Depressionen aufklären, den Betroffenen die Angst vor Psychiatrien nehmen und einen Einblick in das geben, was einem in der Klapse erwartet. Offen, schonungslos und unterhaltsam lässt er uns an seinem Therapieverlauf teilnehmen und spart nicht mit Anekdoten über Beschäftigungsmaßnahmen, wie Korbflechten, Maltherapien oder Ausdruckstänzen. Denn die Klapse ist nichts anderes als ein Krankenhaus für gebrochene Seelen, und eigentlich sind in der Klapse eher normale Menschen, die mit dem Wahnsinn da draußen nicht mehr fertig werden, so der Autor.
KULTUR ZUM LESEN „ACHTZIG” ist die UNABHÄNGIGE Kulturzeitung, welche sich von anderen Medien durch Format und Inhalt unterscheidet. Eine Zeitung für interessierte und eigenständige Menschen.
Gerald Brettschuh
Keine Angst vor großen Würfen
„Ich konnte nicht mehr zurück“
Venedig entspannt genießen
Siegfried Nagl und die Kulturpolitik
Kurt Stallaert
Stefan Friesinger
Oper Graz: Die Griechische Passion
Paul Zoller
Elisabeth Freismuth
Bauer Hotel
Markus Schuster
Joel Kernasenko
AUSGABE 130 Februar 2016 Preis: 2 Euro www.achtzig.com
Tanita Tikaram: Old-fashioned music
www.achtzig.com
Pfarr Platz Wirt Wein Die Geschichte eines der schönsten und prominentesten Plätze Wiens Edition A La Carte Am Pfarrplatz in Wien-Heiligenstadt siedelten bereits vor 2.000 Jahren die Römer. Später wohnte hier Ludwig van Beethoven und fand Inspiration für seine Kompositionen. Faszinierenderweise präsentiert sich der Platz seit dieser Zeit in einem beinahe unveränderten Zustand. Das Buch erzählt facettenreich die Jahrhunderte währende Geschichte dieses magischen Orts, beschreibt ausführlich den Werdegang des Heurigen „Mayer“ und des Restaurants „Pfarrwirt“ sowie traditionsreicher Weingüter, die zugleich ein Teil der Wiener Geschichte sind. Martin Suter Elefant Diogenes Ein Wesen, das die Menschen verzaubert: ein kleiner rosaroter Elefant, der in der Dunkelheit leuchtet. Plötzlich ist er da, in der Höhle des Obdachlosen Schoch, der dort seinen Schlafplatz hat. Wie das seltsame Geschöpf entstanden ist und woher es kommt, weiß nur einer: der Genforscher Roux. Er möchte daraus eine weltweite Sensation machen. Allerdings wurde es ihm entwendet. Denn der burmesische Elefantenflüsterer Kaung, der die Geburt des Tieres begleitet hat, ist der Meinung, etwas so Besonderes müsse versteckt und beschützt werden. Anita Arneitz, Natalie Resch Graz – Porträt einer Stadt Gmeiner Verlag Haben Sie sich schon mal vom Landeshauptmann Franz Voves aufs Liebenauer Glatteis führen lassen? Oder wie Journalist Vojo Radkovic Stars im Hotel Weitzer begrüßt? Nein? Dann ist es Zeit, Graz neu zu entdecken! Lassen Sie uns klären, ob die Kraft der Weintraubenkerne mit Ihnen ist und warum Schauspielerin Pia Hierzegger „was am Schädl kriagt hat“ … Das Buch begleitet Grazer zu ihren Orten der Heimat und erzählt ihre Geschichten. Ein außergewöhnliches Porträt unserer steiermärkischen Landeshauptstadt!
Peter Vollmer Wer den inneren Schweinehund besiegen will, muss die Sau rauslassen – Ein Selbstoptimierungsversuch Bastei Lübbe Beruflichen Erfolg, gutes Aussehen, ein erfülltes Leben – das haben immer nur die anderen. Aber so muss das nicht bleiben! Peter Vollmer nimmt das Glück selbst in die Hand und startet sein Upgrade in die Liga der perfekten Gentlemen. Er mausert sich vom grauen Gaul zum heißen Hengst in 23 1/4 fast einfachen Schritten: Achtsamkeitsmeditation, Beautysalon und Crossfit bis hin zur Zahnbehandlung. Und schließlich weicht sogar die Skepsis seiner Frau ihrer ehrlichen Bewunderung. Die Geschichte von einem, der perfekt sein wollte.
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Erika Mis-Swoboda Geschichten rund um den Sternhof Leykam Erika Mis-Swoboda legt mit diesem Buch nicht einfach eine Autobiografie vor, sondern beschreibt mit der Geschichte des Sternhof ein Stück Zeitgeschichte und die Entstehung eines alternativen Netzwerks. Sie schildert ihre Kindheit und Jugend, die Zeit der „wilden 60er“, in der sie in Kommunen und WGs neue Lebensweisen erprobte, ihr Zusammentreffen mit bedeutenden Figuren der Wiener Kunst- und Kulturszene und ihre eigenen avantgardistischen Inszenierungen. Eine unschätzbare Sammlung von Geschichten und Bildern lässt in das Lebensgefühl der 68er-Generation eintauchen – eine Zeitreise, die sofort gefangen nimmt. Yanis Varoufakis Time for Change – Wie ich meiner Tochter die Wirtschaft erkläre Bastei Lübbe Wirtschaft ist so kompliziert, davon verstehe ich nichts? Diese Ausrede lässt Yanis Varoufakis seinen Lesern nicht durchgehen. In Time for Change erklärt er die wichtigsten Vorgänge der Wirtschaftswelt mit allgemeinverständlichen Worten. Er zieht berühmte Geschichten und Filme heran, um Themen wie Ungleichheit, Krise, Schulden und Kredit lebendig werden zu lassen. Denn: Wirtschaft geht nicht nur die Experten, sondern uns alle etwas an.
Fotos: 2015 Concorde Filmverleih GmbH
Regie: Roger Spottiswood Darsteller: Luke Treadaway, Ruta Gedmintas, Joanne Froggatt, Anthony Head Das Letzte was James gebrauchen kann, ist ein Haustier! Er schlägt sich von Tag zu Tag als Straßenmusiker durch und sein mageres Einkommen reicht gerade, um sich selbst über Wasser zu halten. Und jetzt auch noch das: Als er eines Abends einen abgemagerten, verletzten Kater vor seiner Tür findet, scheint er sein tierisches Ebenbild zu treffen. Obwohl knapp bei Kasse beschließt er, den aufgeweckten Kater aufzupäppeln, um ihn dann wieder seines Weges ziehen zu lassen. Doch Bob hat seinen eigenen Kopf und denkt gar nicht daran, James zu verlassen. Er folgt ihm auf Schritt und Tritt. Für James ist nichts mehr wie es war …
Boston Thriller Regie: Peter Berg Darsteller: Mark Wahlberg, Michelle Monaghan, John Goodmann, Kevin Bacon, J. K. Simmons
Fotos: 2016 Studiocanal GmbH
Anke Müller Mama, bleib mal im Slip Bastei Lübbe Anke Müller erzählt 52 witzige Episoden aus ihrem chaotischen Familienalltag. Besonders ihr Sohn, der Pubertikel, kurz Pubi genannt, bringt sie immer wieder an den Rand des Wahnsinns. Meldet sie den Mittelstufengymnasiast krank, freuen sich die Lehrer. Aber auch das Schwesterchen im späten Kindergartenalter hat es in sich. Weil ihr Geflatter an ein kopfloses Huhn erinnert, ruft die Familie es Geflügel. Wie Anke Müller es schafft, bei den täglichen Familiendramen die Nerven zu behalten und warum kleine Monster am besten mit Humor zu bändigen sind, das erzählt sie in diesem Buch.
Bob, der Streuner Komödie
Boston, 15. April 2013. Wie jedes Jahr zieht es tausende Läufer und Zuschauer aus aller Welt an die Strecke des beliebten Bostoner Marathons. Doch die Feierlichkeiten verstummen schlagartig, als zwei Sprengsätze an der Zielgeraden detonieren. Noch ist unklar, ob den Explosionen weitere folgen werden. Für die Ermittler beginnt ein packender Wettlauf gegen die Zeit und eine der nervenaufreibendsten Großfahndungen in der Geschichte Amerikas nimmt seinen Lauf ...
Oscar: Bester Film 2017 Moonlight Drama
Fotos: Thim Film GmbH
Claudia Rossbacher Steirerpakt Gmeiner Mit Blut besiegelt. Ein skurriler Leichenfund lässt die LKA-Ermittler Sandra Mohr und Sascha Bergmann zur Eisenstraße aufbrechen. Vom historischen Einser-Sessellift, der seit fast 70 Jahren vom Präbichl auf den Polster schaukelt, wurde eine nackte Leiche geborgen. Bald schon wird der tote Mann als Einheimischer identifiziert, der vor 15 Jahren nach Kanada auswanderte. Erst vor wenigen Tagen reiste der Arzt aus seiner Wahlheimat an, um dem Begräbnis seiner Mutter beizuwohnen. Sandra Mohr stößt auf so manche alte Wunde, die er dabei aufgerissen hat. Und auf weitere Leichen …
Regie: Barry Jenkins Darsteller: Mahershala Ali, Shariff Earp, Duan Sanderson Der Film erzählt die berührende Geschichte des jungen Chiron, der in Miami fernab jeglichen Glamours aufwächst. Der Film begleitet entscheidende Momente in Chirons Leben von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter, in denen er sich selbst entdeckt, für seinen Platz in der Welt kämpft, seine große Liebe findet und wieder verliert. "Moonlight" ist ein einzigartiges Stück Kino über persönliche Augenblicke und Menschen, die uns prägen und den Schmerz der ersten Liebe, der ein Leben lang nachhallen kann.
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