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ERFOLGREICH Christian Urban, Kinderkrebsarzt, mit seinem Team an der Univ.Kinderklinik Graz als Lebensretter
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Irmgard Griss bleibt präsent, bald als TV-Richterin
Ralph Hasenhüttl spielt als erster steirischer Fußballtrainer mit RB Leipzig in der Champions League
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Inhalt
ERFOLGREICH
Seite 08: Christian Urban, Kinderkrebsarzt, mit seinem Team als Lebensretter
Seite 04: Irmgard Griss bleibt präsent, bald als TV-Richterin auf Puls 4
Seite 29: Ralph Hasenhüttl: erster steirischer Fußballtrainer mit RB Leipzig in CH-League
WEIL SEHEN NICHT SELBST VERSTÄNDLICH IST. Wir unterstützen das Odilien-Institut in Graz und den Verein „Recht auf Sehen“ in Afrika.
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POLITIK/WIRTSCHAFT 11 ÖVP ist immer für Überraschungen gut
07 Eindeutig weiblich
Die Oper und das Schauspielhaus in Graz – „Frauen an der Macht“
FREIZEIT
HINTERGRUND
30 Ganz schön eigen diese Briten
KLIPP unterwegs auf der Insel
GESUNDHEIT
05 Nachhaltig - für wen?
Special Olympics Winterspiele
06 Die härtesten 10 km
26 Heilungsbiotop in Gamlitz
Koran verbietet den Moslems die Integration
14 Sternstunde für Graz
E-Grazathlon mit 16 Hindernissen
Eröffnung des Science Tower
20 Die zu Titanen werden
Grenzenlos erfolgreich: Pankl Racing mit Wolfgang Plasser
Rüdiger Dahlkes „TamanGa“ Kongress: Pädiatrischer Frühling
STANDARDS 29 Wandern in Tiroler Bergen St. Johann ist guter Ausgangspunkt 28 Gemma Hasenhüttl schaun Der Grazer ist ein Shootingstar
AUTO & MOTOR 24 Nur ein Stadtflitzer?
Foto: GEPA-pictures
Streit und Konflikt verlängert
Foto: GEPA pictures/ Roger Petzsche
Foto: Werner Kmetitsch
Aufstieg von Eibinger-Miedl
12 Vergebliche Mühe
16 Shopping City Seiersberg
Der Hyundai i10 im KLIPP-Test
24 Er hilft Leben retten
... der Airbag für Motorradfahrer
17 Lilly 34 Freizeittipps 35 Mediathek Medieninhaber und Herausgeber: Klipp Zeitschriften GmbH & Co KG, 8020 Graz, Friedhofgasse 20, Tel. 0316/42 60 80-0, Fax-Dw 122 office@klippmagazin.at Officemanagement: Isabella Hasewend Redaktion/Autoren: Jürgen Lehner, Isabella Hasewend, Damijan Kranc, Reinhard Schuch, Michaela Vretscher, Martina Tosch, Karin Klug, Marguerita Fuller, Elisabeth Hewson. Produktionsleitung: Isabella Hasewend Coverfotos: Heimo Ruschitz, Fotos (wenn nicht anders angegeben): Heimo Ruschitz Produktion: Christian Wallner Druck: Dorrong, Graz Abonnentenpreise: Jahresabo: 20 Euro, Zweijahresabo: 35 Euro Vertrieb: Postversand, Hurtig & Flink Erscheinungsort: Graz, Verlagspostamt 8020 Graz, P.b.b. Nächster Erscheinungstermin: Juni 2017 www.klippmagazin.at
„Verstärkt unser Team“ „Seit Anfang Februar 2017 verstärkt Mag. Philip Neubauer unser Team. Wir freuen uns sehr, dass es gelungen ist, Mag. Philip Neubauer für unsere Kanzleigemeinschaft zu gewinnen“, so Kanzleigründer Dr. Manfred Rath und sein Partner Dr. Gunther Ledolter. Mag. Philip Neubauer hat an der Universität Graz studiert, sein Studium der Rechtswissenschaften 2008 in Graz abgeschlossen und kommt nun als Grazer in seine Heimatstadt zurück. Mag. Philip Neubauer war mit Unterbrechung acht Jahre bei Fellner Wratzfeld & Partner in Wien tätig. Die international agierende Anwaltskanzlei zählt zu den renommiertesten
österreichischen Kanzleien im Bereich des Wirtschaftsrechts. In den Jahren 2014 bis 2015 war Mag. Philip Neubauer für
die Raiffeisen Bank International AG tätig und trat danach wieder als Juniorpartner bei Fellner Wratzfeld & Partner ein.
Selbständiger Rechtsanwalt ist er jetzt seit Oktober 2013. Seine Spezialbereiche liegen im Wirtschaftsrecht, Arbeitsrecht, allgemeinen Zivilrecht, Verwaltungsrecht, Prozessrecht und Unternehmensrecht.
Die Kanzlei Friedhofgasse 20 8020 Graz Tel.: 0316/ 7085, Fax: DW 25 law-office@rath-partner.at www.rath-partner.at Die Rechtsanwälte Mag. Philip Neubauer, Dr. Gunther Ledolter und Dr. Manfred Rath.
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Fotos: Conny de Beauclair
Die Rose vom Werzer-See
Griss in eigener TV-Show I
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bwohl es das 13. Werzer‘s Saison-Opening war, noch dazu an einem 1. April, stand es unter einem guten Wetterstern. Eigentümer-Vertreter Baumeister Werner Frömmel – er kommt ja aus Bad Gleichenberg – versucht mit seinem Fest, kund zu machen, dass Pörtschach, der Wörthersee und der dortige Tourismus endlich aus dem Winterschlaf erwachen sollten. Sein Wunschtraum, dass sich auch andere Hoteliers seinem Tun anschließen, hat sich bislang nicht erfüllt. Daran wird sich nichts ändern, auch wenn Otto Retzer, noch immer als Dancing Star im Rennen, in Kärnten um den Wörthersee eine Ikone, diesmal mit dem Werzer‘s Award ausgezeichnet wurde. Ihm zu Ehren stimmten dann die 500 Gäste – traditionell hoch war wieder einmal der Steirer-Anteil – die Hymne „Du bist die Rose, die Rose vom Werzer-See“ an. Mittlerweile beherrschen die meisten auch schon den Text, da Werner Frömmel immer die selbe Runde einlädt. Weil auch der Unkostenbeitrag jener Gäste, die bezahlen, für Essen und Logie bescheiden ist, wird Jahr für Jahr bis in die Morgenstunden kräftig „gsuffa und gessa“, wie ein Vorarlberger Freund berichtet.
Sehr modisch: Shirly Retzer und Friederike Wlaschek
In jeder Episode von „Im Namen des Volkes“ wird eine Entscheidungsfrage gestellt, die das ganze Land beschäftigt. Im Rahmen einer
... ab Mai in der Rolle einer Richterin auf Puls 4
Verhandlung treten ein JA- und ein NEIN-Team gegeneinander an, um den jeweiligen Standpunkt möglichst überzeugend herzuleiten und zu belegen. Die Teamsprecher können dafür Zeugen und Experten befragen, aber auch mit „Video-Beweismitteln“ argumentieren. Eröffnungs- und Schlussplädoyers sowie Kreuzverhö-
re sind ebenfalls wichtige Elemente dieses einzigartigen Formats. Ihre Entscheidung „Im Namen des Volkes“ wird gegen Ende der Sendung verkündet. Irmgard Griss führt als Vorsitzende durch die Verhandlung: ausgleichend, hinterfragend - aber auch mit der Möglichkeit zur Sanktionierung von Ausfälligkeiten und Po-
Die Hoffnung lebt ...
25-Jahr-Jubiläum der Gösser Open in Maria Lankowitz
v.l.: Präsident Hansjörg Langer (GC Erzherzog Johann Maria Lankowitz), Lukas Nemecz, Ronald Zentner (Verkaufsdirektor Brau Union), Martin Wiegele und Niki Zitny (ÖGV-Sportdirektor).
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as nennt man Treue, gibt es doch weltweit kein anderes Turnier, wie das diesjährige zur Alps Tour zählende Gösser Open, das über so lange Zeit denselben Sponsor hat, worauf Verkaufsdirektor Ronald Zentner natürlich stolz ist. Zum ersten Mal als stolzer Vater – das Baby soll Ende April zur Welt kommen – wird Martin Wiegele von 18. bis 20. Mai 2017 in Maria Lankowitz abschlagen. Er hat das Turnier im Jahre 2008 bereits ein Mal, allerdings erst am siebten Extraloch, gewonnen. „Es ist alles noch so präsent, als ob das gestern gewesen wäre“, sagt Wiegele. „Noch einmal zu gewinnen, wäre ein Traum.“ Die Hoffnung lebt also.
Damals war Martin Wiegele, heute 38, im weltweiten Ranking unter den Top 100, zur Zeit ist er auf Platz 1382 und sein steirischer Kollege Lukas Nemecz – allerdings zehn Jahre jünger – auf Platz 1490. Beide spielen sonst vornehmlich auf der European Challenge Tour, glauben aber, dass sie bei der Vergabe des 42.500-Euro-Preisgeldes der Gösser Open in Maria Lankowitz ein kräftiges Wort mitsprechen können. Darauf hofft natürlich auch der Deutsche Florian Fritsch (im Weltranking 348), ein Shooting-Star der internationalen Golfszene. Sein größtes „Handicap“: Er leidet an extremer Flugangst und kann daher nur bei
Shooting-Star Florian Fritsch: große Flugangst
Foto: Gepa pictures
Golden Werzer’s Award an Otto Retzer mit Laudator Fritz Wepper und KR Werner Frömmel
hr Ziel, als erste Frau Bundespräsidentin zu werden, konnte die pensionierte Grazer Richterin Irmgard Griss nicht erreichen. Doch die apart wirkende Seniorin, 69, hat „Blut geleckt“. „Politik macht süchtig“, heißt es. Sie tritt nun auf Puls 4 ein Mal im Monat in einem Polit-Talk „Im Namen des Volkes“ wieder ins Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit. Irmgard Griss wird dort die Richterin spielen. Sie bleibt damit präsent, hält sich in Erinnerung als Kandidatin für kommende Wahlen.
Turnieren abschlagen, die für ihn mittels Auto oder Schiff erreichbar sind. Nach Lankowitz kommt Fritsch direkt aus dem 2.700 Kilometer entfernten Portimao in Portugal. Doch wie man weiß, ist gerade im Golf das Ranking eine sehr relative Sache und es gibt immer wieder Überraschungssieger. Routinier Markus Brier, Gösser-Open-Sieger in den Jahren 1994 und 1995, aber auch zweifacher European-Tour-Sieger, packt in Maria Lankowitz wieder seine Schläger aus. Der 48-jährige Wiener will den Kräftevergleich mit der erfolgshungrigen jungen Golfer-Garde nutzen, um für seinen Einstieg auf der Senior-Tour wieder in Schwung zu kommen.
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Plastiksackerl nicht vergessen
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lemiken, als echte Autoritätsperson. Die TV-Show ist irgendwie abgekupfert, es gibt diesen Ja-Nein-Disput in ähnlicher Form schon in anderen Ländern, er zeichnet sich dort nicht durch Tiefgang aus. Noch hat Irmgard Griss offensichtlich ihr Ziel nicht aufgegeben, im Seniorenalter eine öffentliche Funktion zu bekleiden.
m 29. April gibt’s im Grazer Congress beim GenussSalon Graz 2017 für einen Unkostenbeitrag die Publikumsverkostung steirischer Milch- und Fleischspezialitäten. Dazu wird natürlich auch etwas für den Durst serviert. Am Abend zuvor kommt es zur Prämierung der besten steirischen Schmankerl. Wer großen Hunger mitbringt und nicht alles, was er sich auf den Teller holt, genussvoll verschlingen kann, der sollte ein Plastiksackerl nicht vergessen. Denn wer verantwortlich dafür ist, dass übrig gelassene steirische Schmankerl entsorgt werden müssen, der versündigt sich.
Nachhaltig – für wen?
Foto: Special Olympics / Lisa-Marie Reiter
Special Olympics Weltwinterspiele
... spontan und herzerwärmend
s war eine Geste, die viele Fernsehzuseher berührend fanden: Als der Sohn, ein junger mongolider Special-Olympics-Medaillengewinner, seinen vor Freude weinenden Vater völlig gelassen und ruhig in die Arme nahm und ihm tröstend über das Haar strich. Szenen wie diese gab es in ähnlicher Weise viele bei den Spielen in Graz, Schladming und der Ramsau. Für diesen „Herzschlag“ wurden sie organisiert und veranstaltet. Und in diesem Sinn ist es völlig belanglos, ob nun die 2.700 Teilnehmer und ihre 5.000 Familienangehörigen und Freunde der Steiermark zusätzliche 140.000 Nächtigungen oder 37 Millionen Euro an Einnahmen gebracht haben. Viel wichtiger wird sein, in den nächsten Jahren nachforschen zu lassen, inwieweit der Gedanke und das Versprechen der „Inklusion“, dass mehr Behinderte in den steirischen Vereinen mitsporteln dürfen, von den Verantwortlichen auch umgesetzt werden.
Foto: GEPA pictures/Special Olympics)
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Die Politik macht was sie will. Politiker sind in einer Art Dauerapril, es ist bei ihnen immer mit Überraschungen zu rechnen. Beim Wetter im April trifft ein hoher Sonnenstand auf eine niedrige Meerestemperatur, weshalb immer wieder Stürme, Schneechaos und eisige Temperaturen auftreten. In der Politik haben die Überraschungen mit ähnlichen Dingen zu tun. Ein hoher Gesinnungsstand trifft auf die Niederungen des täglich Machbaren. Oder kalte
eine Erholung wird erst im Mai erwartet. Die Verwüstungen und Versteppungen der Globalisierung hat jetzt sogar der IWF entdeckt. In den Unwettern des Globalisierungsapril haben sich Ungleichheit und Verteilung von Gütern drastisch verschärft. Immer mehr Arme und absurd Reiche sind die Wirkungen und unerwarteten Nebenwirkungen, die anscheinend niemand verhindern kann, nicht Merkel, nicht Holland und noch weniger Kern. Der April treibt,
Ein Zustand namens April Interessen der einen Partei kollidieren mit dem schwülen Biotop einer anderen. Dann kommt es zu unerwartetem Blitz und Donner, Pröll tritt ab, Buchmann zurück, Nagl auf, es kommt zu Chaos wie im Fall Trump, zu wilden Aufwallungen wie bei Kim Jong Un. Der Irre von Pjöngjang ist übrigens gar nicht so irre, meinen Experten, es ist alles nur Strategie, alles nur April. Aber wer weiß das schon wirklich. Sicher wissen wir nur, dass eine steife Brise der Empörung aus den Gebirgen und Klüften der hohen Wissenschaft den ehemaligen Landesrat Buchmann weggeweht hat. Zu Recht. Und dass Prölls Mädchen Mikl-Leitner Niederösterreich zum schnellsten Bundesland machen will. Frei nach dem Motto des „Wilden mit seiner Maschin“: „I waß zwar net, wo i hinwül, dafür bin i schnöller dort.“ Auch ein Fall von „Alles April“. Schon gar nicht sind die Börsen vor dem April sicher. Nicht vor dem Daueraprilwetter der vergangenen wirtschaftlichen Jahre, und auch nicht vor dem April der letzten Wochen. Der DAX hat in den letzten Wochen um 400 Punkte nachgegeben, der Schwung ist dahin,
scheinbar einem Naturgesetz folgend, sein Unwesen. Und der Frost plagt unsere Bauern, die um den Wein und das Obst bangen. Im Match der Großen hat Trump eiskalt Raketen auf Assads Luftwaffenbasis abgefeuert, worauf Putin frostig eine Fregatte vor die Küste Syriens schickt und wiederum Trump mit einem Flugzeugträger mit Kampfjets und Jagdbombern den Nordkoreanern droht. Jederzeit kann ein erbarmungsloser Funke fliegen, der den ganzen April entzündet. Wer weiß, wovor wir uns noch ducken müssen. Bei uns sind traditionell die Freiheitlichen die geborene Aprilpartei, immer für Aberwitz und Hirnrissiges gut. Seltsam, dass man in den vergangenen Wochen überraschend wenig von ihnen gehört hat. Wenig vom neuen Grazer Stadtrat und wenig vom Häuptling „Weiße Nase“ in Wien. Oder ist mir was entgangen? Kränkeln sie gar im Aprilwetter? Insgesamt also gut, dass jetzt der Mai kommt. Im Wonnemonat blühen wieder die Blumen, weshalb er auch als „Blumenmond“ bezeichnet wird. Hoffen wir, dass der Aprilfrost nicht alles wegfrisst. Reinhard Schuch
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E-Grazathlon: Die härtesten 10 km des Lebens N
och ist genügend Zeit, dafür fit zu werden. Am 10. Juni wollen 4.000 Extremsportbegeisterte den viel genannten Kick erleben, sich quälen, martern, aber auch Spaß haben. 16 brutale Hindernisse, zum Teil nur mit Hilfe anderer zu bewältigen, pflastern die 10-Kilometer-Distanz beim Energie-Steiermark-Grazathlon in der Grazer Innenstadt. Eine spezielle Herausforderung ist der „Gipfelsturm“ hinauf auf den Schlossberg – auf den 260 Stufen müssen die Läufer an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gehen. Start und Ziel sind im Augarten.
Was in Graz rekordverdächtig ist: Fast jeder dritte Teilnehmer ist mittlerweile weiblich. „Der Anteil steigt von Jahr zu Jahr“, so Veranstalter Manfred Rath von CompanyCode. „Wahrscheinlich auch, weil da die Uhr nicht im Vordergrund steht, wie etwa beim Marathon, sondern eine Kombination von Fitness, Umsicht und Ehrgeiz gefragt ist. Ein ganz eigener Spirit also. Und auch die Zuschauer haben ihren Spaß dabei, sie feuern an, amüsieren sich an den Hindernissen, wie diese bewältigt werden und wandern von einem Hin-
Hindernis „Rutschpartie“: Spaß haben ...
Einmal mehr Sieger
Hindernis „Monkeyland“: sich quälen
Fotos: GEPA-pictures
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dernis zum anderen, mit dem Handy ,bewaffnet‘ nach Schnappschüssen suchend.“ Besonders gefragte Motive sind die Rutsche im Augarten und das ,Hupf-in-Gatsch‘-Hindernis, dem Ende des modischen Outfits. Manfred Rath: „Die Hindernisse sind natürlich statisch von Ziviltechnikern überprüft.“ Das Starterfeld ist in fünf Startblöcke aufgeteilt, gestartet wird alle vier Minuten in 100er-Wellen. Die Siegerzeit bei den Herren liegt bei 41 Minuten, bei den Frauen sind es 51 Minuten. Den ersten nicht militärischen Extrem-Hindernislauf gab es im Jahr 1986: Das Tough Guy Race (engl. für „Harter-Kerl-Rennen“) in Perton in England. Die „Urban Challenge“ in Hamburg führt ebenfalls durch die Stadt. Auch in Graz ist es ähnlich, der E-Grazathlon führt durch ein Spalier von zehntausenden begeisterten Zuschauern mitten durch die Innenstadt. Das ist ein großer Ansporn für die Teilnehmer, wenn sie Murnockerl
Das Frischeunternehmer-Couple aus Hartberg
Diabetes-Gala: Dauer-Läufer
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lla Wannemacher und Andreas Wilfinger gründeten vor 20 Jahren in Hartberg Ringana – mit dem Ziel, „es besser zu machen“. Und offensichtlich gelingt ihnen das, da sie schon eine Reihe von Auszeichnungen schafften. Beim Online-Voting des European Business Awards in Österreich stand das Frischeunternehmer-Couple auf dem Gewinnerpodium ganz oben. Große heimische Unternehmen waren diesmal die Mitbewerber, wie die Brau Union, Gebrüder Weiss, druck.at oder die Alpenrind GmbH. Das Duo, das die Produktion von frischen und nachhaltigen Kosmetika und Nahrungsergänzungsmitteln verantwortet: „Wir haben lange dafür kämpfen müssen und freuen uns umso mehr über die Lorbeeren.“
as Aus der Diabetes würde ihn freuen, weniger, wenn er verkünden müsste: „Die Diabetes-Gala gibt’s heuer zum letzten Mal.“ Gert Maria Hofmann begrüßte als Organisator die geladenen Gäste zur Gala im Meerscheinschlössl in Graz bereits das 35. Mal. „Es wird nicht leichter, das Fest auf die Beine zu stellen und zu organisieren“, sagt er, ohne zu klagen. Die Gala-Soiree zieht sich neben der Malerei und seiner Frau Jutta, die wichtigste Stütze, wie ein roter Faden durch sein Leben.
Andreas Wilfinger mit seiner Herzdame Ulla Wannemacher
Brav das Geldbörserl aufgemacht haben – hoffentlich, KLIPP forschte nicht nach – die zahlreichen Gäste. Unter ihnen Landesrat Johann Seitinger, LAbg. Sandra Holasek, Sanlas-Geschäftsführer David Fallmann, Konsul Johannes Hornig, Primar
im XXL-Format bezwingen oder meterhohe Wände überwinden müssen. Der Quälerei und Faszination können sich auch Sportstars nicht entziehen: Fußball-Legende Mario Haas, Skispringer Andreas Goldberger, Martin Koch, Snowboarder Benjamin Karl und Alexander Payer, Biathlet Christoph Sumann, Crashed-IceStar Luca Dallago oder Shorttrackerin Veronika Windisch waren schon beim E-Grazathlon dabei. Und auch der Grazer Sportstadtrat Kurt Hohensinner will es wieder bis ins Ziel schaffen. „Da es zwei Stunden dauert, bis alle Teilnehmer auf der Strecke sind, kann es jeder innerhalb der Ablaufzeit schaffen“, spricht Manfred Rath aus der Erfahrung in der Vergangenheit. PS: Nicht überraschend, auch Isabella Hasewend, die fitteste KLIPP-Mitarbeiterin mit Marathon-Erfahrung, wird sich den E-Grazathlon antun und darüber dann berichten.
Bernhard Kügerl (Leech Klinik), Kapo-Chef Karl Polzhofer mit Literatin Monika Wogrolly, Charly Temmel Regina Ovesny-Straka (Volksbank). Weil es auch eine 36. GalaSoiree geben soll, dankte das Ehepaar Hofmann ihren langjährigen Unterstützern, wie etwa der Sanlas Holding von Primar Günter Nebel, der Mer-
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Mörderische Einstimmung
Die Oper Graz: eindeutig weiblich
v.l.: die Autoren Robert Preis,Claudia Rossbacher und Günter Neuwirth (alle drei „SOKO“), Constanze Denning (Theater am Lend) und Daniel Carinsson (Sprecher des SYNDIKATS).
Die CRIMINALE gastiert zum ersten Mal von 2.-7. Mai 2017 in Graz und der Steiermark. Für das „SOKO“-Team ist sie DER Krimitreff des Jahres für Autoren, Fachbesucher aus Verlagen und Buchhandlungen, Agenten, Kritiker, Blogger und natürlich für das interessierte Krimipublikum. Die Bandbreite der 69 Einzelveranstaltungen reicht von „kriminellen Stadtführungen“, über Vorträge zu „Killerfrauen“ oder Fragerunden mit einem Privatdetektiv bis zu den Lesungen der Friedrich-Glauser-Preis-Nominierten und der Autoren der diesjährigen CRIMINALE-Anthologie. Hinter der CRIMINALE wirkt das SYNDIKAT. So nennt sich die 1986 gegründete Vereinigung aus inzwischen rund 750 Krimiautoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Bei der großen Gala des SYNDIKATS kommt es dann zur Verleihung des renommierten „Friedrich-Glauser-Preises.“
Foto: Werner Kmetitsch
v.l.: Patrick Lam, Wolfgang Pirker, Ludwig Hoffmann, Heimo Kendlbacher, Isabella Willibald, Gerhard Annawitt
Erster, gemeinsamer Auf-Ritt D V
ie Reiter, so sagt man, sind ein eigenes Volk. Und da wird schon was dran sein. Erstmals machen die Dressur-Reiter und die Spring-Reiter in der Steiermark gemeinsam auf sich aufmerksam. Die ersten Turniere der „Dressur Tour Steiermark“ und der „Alpenspan Team Tour“ sind bereits gut über die Bühne gegangen, die Events laufen bis in den Herbst hinein. Was das 40.000 Kopf große Reitervölkchen in der Steiermark wundert, drückt Kommerzialrat Gerhard Annawitt, einer der Sponsoren (A1 Tankstellen), aus: „Es ist zu hinterfragen, warum der Reitsport in der Steiermark im Vergleich zu anderen so genannten Randsportarten nur wenig öffentliche Förderung erfährt. Längst ist der Reitsport keinesfalls mehr eine elitäre Angelegenheit. Viele Reiter sparen sich ihr Hobby förmlich vom Mund ab, betreiben den Sport aus Leidenschaft.“
Ein Schmankerl am Rande: Das Titelsponsoring der „Alpenspan Team Tour“ hat die Johann Pabst Holzindustrie GmbH aus dem Murtal mit der weltweit bekannten Marke Alpenspan übernommen. Sogar das britische Königshaus vertraut in seinen Stallungen auf das Produkt Alpenspan – eine besondere Auszeichnung. Weitere Infos: www.teamtour.at, www.dressurtour.at
Oksana Lyniv, ab September 2017 Chefdirigentin des Grazer Philharmonischen Orchesters und der Oper Graz (im Bild mit Intendantin Nora Schmid)
or zehn Jahren setzten nicht einmal Feministinnen darauf. Nun hat die Grazer Oper neben der gebürtigen Schweizerin Nora Schmid als Intendantin mit Chefdirigentin Oksana Lyniv, eine gebürtige Westukrainerin, ab der Spielsaison 2017/18 auch eine weitere Frau an der Spitze. Komplettiert wird die „Frauenherrschaft“ bei den Bühnen durch Iris Laufenberg, die als Intendantin das Schauspielhaus Graz führt. Oksana Lyniv war zuvor an der Bayerischen Staatsoper engagiert. Aufgewachsen ist sie in Galizien, der heutigen Westukraine, in der Stadt Lemberg – in der k.u.k.-Monarchie eine kulturelle Hochburg. Aus Männer-Sicht ist Dirigent kein Beruf für eine Frau, daher gibt es auch wenige. Und deshalb sei es für Frauen auch weit schwieriger, sich durchzusetzen, so die Neo-Grazerin. Am Dirigentenpult wird Oksana Lyniv in Graz zum ersten Mal im Stefaniensaal „arbeiten“. Im Rahmen der Styriarte 2017 führt sie das Festspielorchester durch Tschaikowskis Balletmusiken „Nussknacker“ und „Schwanensee“. Die Geschichten dazu liest Nora von Waldstätten.
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kur Versicherung mit Wolfgang Trebos oder Saubermacher. Viele, bereits „lebenserfahrene“ Fans bejubelten die Musikerlegende Walter Reischl bei seinem Auftritt. Das gute Papperl, pardon, das Gala-Buffet, kam von Caterer Toni Legenstein (Häuserl im Wald). Da es wertvolle Preise gab, gingen viele Gäste mit mehr nach Hause, als sie gekommen waren. Ach, ja, der Abend ging etwas später zu Ende.
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vom Erotik Laufhaus Leibnitz steht unseren Girls für Werbefahrten zur Verfügung! Foto: GEPA pictures/Special Olympics)
Fotos: GEPA-pictures
rei renommierte Schriftsteller treten an, um das Grazer Publikum auf die CRIMINALE mörderisch gut einzustimmen. Der mehrfach preisgekrönte Friedrich Ani aus Deutschland erzählt mit „Nackter Mann, der brennt“, wie aus Opfern Täter werden. Christine Brand aus der Schweiz stellt erstmals ihren Kurzkrimi „Chefsache“ aus der CRIMINALE-Anthologie „SOKO Graz – Steiermark“ vor, in dem die Chefredaktion der Kleinen Zeitung zum blutigen Tatort wird. Und die Steirerkrimi-Autorin Claudia Rossbacher präsentiert den siebten Band ihrer Bestseller-Krimireihe „Steirerpakt“. Diesmal lässt sie ihr beliebtes Ermittlerduo am und rund um den Präbichl ermitteln.
Foto: Christina Dow
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Neufeldstraße 5, 8430 Leibnitz April/Mai 2017
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COVERSTORY
„Es geht bei jedem Kind V
or 43 Jahren hat Christian Urban, damals 25, als Ein-Mann-Team begonnen. Für tausende krebskranke Kinder sind er und seine Mitarbeiter durch ihren Einsatz zu Lebensrettern geworden. Am 30. September 2017, also in diesem Herbst, hat er seinen letzten Arbeitstag, wird er die Verantwortung für die Kinder-Onkologie und die Gesamtklinik an seine bis jetzt noch nicht feststehenden Nachfolger übergeben.
Foto: Jungwirth
„Die Verantwortung und den Druck hält man nicht ewig aus“, gesteht der 68-Jährige offen ein, viele seiner Kollegen erleiden schon mit 60 ein Burnout. „Die Belastung auf den Schultern, die man trägt, ist über Jahrzehnte da und dort fast unerträg-
lich. Die Verantwortung für das Leben jedes einzelnen Kindes ist groß und jeder Fehler, den du machst, ist gravierend.“ Und warum hat er sich dann aber für die Onkologie entschieden? Christian Urban: „Weil ich ein Gerechtigkeitsfanatiker bin und ein Helfersyndrom habe. Ich konnte nicht akzeptieren – und das ist bis heute so –, dass unschuldige Kinder, die ja nichts verbrochen haben, eine bösartige Erkrankung kriegen. Warum werden die Kinder bestraft?“ Die Fra-
ge nach dem Lieben Gott in diesem Zusammenhang im Klipp-Gespräch beantwortet Christian Urban nicht. Jene nach den Erfolgen in der Krebsbehandlung aber ganz klar: „In der Anfangsphase meiner Tätigkeit, da sind die meisten Kinder gestorben. Der Blutkrebs war medizinisch kaum beherrschbar. Damals gab es Kortison und ein, zwei Zytostatika. Da hatten wir die Chance, dass auf lange Zeit vielleicht 20 Prozent der Kinder überlebten. Die anderen haben auf der Klinik ihr Leben aushauchen müssen. Das war psychisch unwahr-
Mit dieser Dramatik, diesem Druck müssen der Grazer Onkologe Christian Urban an der Universitäts-Kinderklinik und sein Team täglich umgehen. Jede Behandlung, jeder Therapieschritt ist unter diesem Gesichtspunkt zu entscheiden.
„Das Innenleben jeder Zelle ist ein eigenes Universum.“
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COVERSTORY
nd um Leben und Tod“ scheinlich belastend für das ganze Team und für die Arbeit. Wenn wir gesagt haben, wir versuchen, das Leben der Kinder zu retten, dann hat es geheißen: ,Ja, ja, das sind die Idealisten, aber die Kinder sterben sowieso. Da wird sich nicht viel ändern.‘ Wir haben uns gegen ein etabliertes System behaupten müssen. Hinzu gekommen ist, dass die Medikamente damals sehr teuer waren.“ Erst als sich in Österreich die pädiatrischen Onkologen zu einem Netzwerk zusammen geschlossen haben und damit in der Lage waren, Schritt für Schritt zu belegen, wie erfolgreich die Krebstherapien waren, die sie vornahmen, begann man, diese neue, medizinische Disziplin der Kinder-Onkologie ernst zu nehmen.
tenten, eine Stationsärztin, mehrere biomedizinische Analytikerinnen, Psychologinnen, Dokumentationsassistentinnen, eine Ergotherapeutin und eine Krankenschwester, die auch zu den Kindern nach Hause fahren. „Mit dem üblichen zugeteilten Budget ist dieser höhere Standard nicht finanzierbar“, betont Christian Urban einmal mehr. Und er verweist auf noch einen Aspekt, der kaum beachtet wird: „In der Krebsbehandlung von Erwachsenen ist es sinnvoll, das Leben zu verlängern, auch wenn am Ende keine Heilung möglich wird. Bei Kindern ist der Zugang ein anderer. Ziel ist immer die vollständige Heilung und nicht so sehr die Lebensverlängerung.“ Wenn man als Arzt keine Möglichkeit mehr sieht, das Kind gesund zu machen, dann dürfe man sich nicht anderen Interessen zuwenden, sondern müsse wirklich bereit sein, genauso professionell das Ableben des Kindes zu gestalten, wie man gehandelt hätte, wenn man das Kind heilen könnte. Christian Urban: „Man darf keinen Unterschied sehen. Die palliative Therapie muss genauso sein, wie bei einem Erwachsenen.“ Denn
nur so könnten die Eltern das Ableben ihres Kindes verarbeiten. Aus vielen Reaktionen und Schreiben von Eltern, die sich dann dafür bedanken, lasse sich das erkennen. Denn die Eltern müssen ja damit leben. Manchmal habe er, so Christian Urban, den Verdacht, „dass die Therapeuten von den krebskranken Kindern mehr profitieren als die Kinder von uns“, sagt er. Vom Lebenswillen, der Gelassenheit und zum Teil auch dem Humor, der Lebendigkeit könne man sich viel abschauen. „Jedes Kind ist einzigartig. Keines der Kinder denkt letztlich negativ, gibt sich auf – bis zum bitteren Ende sind fast alle positiv. Sie sind nicht anders als andere Kinder, auch wenn sie ein Krebsleiden haben, wenn sie keine Haare haben, bleiben sie trotzdem lustige, fröhliche Kinder. Sie registrieren natürlich, wenn man ihnen sagt, dass sie an der Krankheit sterben können, aber das ist für sie keine Wirklichkeit.“
Doch die Mittel in jedem Spitalsbudget sind ja gedeckelt und wenn man mehr als durchschnittliche standardisierte Therapie machen will, dann muss man schauen, dass man Offiziell bleiben die Patienten bis zu zusätzlichen Mitteln, zum Geld zum 18. Lebensjahr in der Betreuung kommt. Und das taten Christian Urder Kinder-Onkologie. Aber es gibt ban und seine Mitstreiter. Als Vehikel zum Teil auch schon junge Erwachdafür entstand die Kinderkrebshilfe. sene, die bei einem Rückfall wieder 20 Millionen Schilling an Spendenhier behandelt werden. „Wir geldern wurden mit Unterschicken sie nicht woanders schriftslisten gesammelt. hin und sie wissen, dass Die Kinder-Onkologie wurde sie bei uns einen sicheren zu einer eigenen Abteilung. Hafen haben“, so Christian Christian Urban: „Das war Urban. Erst kürzlich melein zähes Ringen über lange Halfen mit, Spitzenmedizin für krebskranke Kinder zu ermöglichen: dete sich ein 55-jähriger Jahre.“ Josef Krainer, Martin Bartenstein, Stephan Moser (v.l.)
Unterstützer in dieser Zeit waren der damalige Landeshauptmann Josef Krainer, als Obmann stellte sich Martin Bartenstein zur Verfügung, selbst Vater eines betroffenen Kindes, und der Vorstand der Kinderkrebshilfe bis heute Dr. Stephan Moser, ebenfalls betroffener Vater. „Die wichtigste Voraussetzung für den Spendenerfolg war aber“, so Christian Urban: „Die Ergebnisse unserer Behandlung mussten stimmen. Wir konnten nicht nur Misserfolge produzieren. Denn dann jagen dich die Eltern mit dem nassen Fetzen davon. Das logischerweise in einer Disziplin, wo es um Leben und Tod geht.“ Heute finanziert die Kinderkrebshilfe an der Universitätsklinik Graz einen Professor, einen Ausbildungsassis-
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ehemaliger Patient, der heute Fahrdienstleiter in der Obersteiermark ist. Er wollte einfach wieder einmal die Klinik besuchen und schauen, was dort so vor sich geht. „Und auch uns interessiert es natürlich, weil er ja gut überlebt hat.“ Große Sprünge in der Therapie gäbe es nicht. Aber im Laufe der Jahre bewegte sich die Kurve stetig nach oben. Heute sei es möglich, 85 bis 90 Prozent der jungen Patienten mit Blutkrebs zu heilen. Bei Knochenund Hirntumoren sei man leider noch nicht viel weiter gekommen mit neuen Therapien. Auffällig sei, dass der Hirntumor die zweithäufigste Krebserkrankung bei Kindern ist. Die Entstehung von Krebs, so Christian Urban, werde generell nie verhindert werden. Aber natürlich steigen die Möglichkeiten in Einzelfällen und durch den Fortschritt in den Behandlungen werde man weitere Erfolge erzielen. In Zukunft wird es über genetisches Screening möglich sein, Informationen zu bekommen, welche Krebsdisposition der Einzelne hat, wie hoch die Wahrscheinlichkeiten für Prostata-, Eierstock-, Brustkrebs, Alzheimer oder sonst irgendwelche Erkrankungen in der genetischen Disposition sind. Und auf diese Gegebenheiten könne man seinen Lebensstil anpassen. Wenn man zum Beispiel eine Disposition für Lungenkrebs hat, dann könne man selbst entscheiden, ob man sich das Rauchen antut oder nicht.
JEDE ZELLE – ein Universum
Die einzelne Zelle – winzig und nicht sichtbar – ist genauso komplex und kompliziert wie unser gesamter Organismus. Sie ist gleichsam ein Universum. Und in diesem Universum gibt es eben Bausteine. Überall laufen genetische Signale ab. Bei der Krebszelle ist irgendwo eine Signalübertragung blockiert, gesperrt. Die Forschung trachtet nun, das gestörte Milieu der Zelle zu erkennen. Das gelingt heute besser und besser. Und dadurch kann man diesen gestörten Mechanismus mit einem kleinen Molekül blockieren. Diese Form der Therapie nennt man heute gemeinhin die „individualisierte Therapie“. Konkret handelt es sich dabei um einen Antikörper, der die Substanz, welche die Krebszelle produziert, blockiert (Checkpoint-Inhibitor). Damit ist es möglich, dass die körpereigene Abwehrzelle
wieder scharf gemacht wird und auf die Krebszelle losgeht. Ein anschauliches Beispiel ist der Erfolg bei der Behandlung des Melanoms. Es gelang, einen Antikörper zu produzieren, der eine Blockade der Eiweißproduktion in der Tumorzelle bewirkt. Die körpereigene Abwehrzelle ist damit wieder scharf gemacht und führt dazu, dass das Melanom verschwindet. Mittlerweile züchtet man diverse Krebszellen in der Petrischale und befeuert diese mit einer Batterie von Medikamenten. Dann schaut man, welches Molekül die Wucherung unterbindet. Christian Urban: „Wir verwenden diese ,individualisierte Therapie‘, wenn wir Rückfälle haben. Dann bestimmt der Molekularpathologe ein Cancer-Panel. Daraus kann man ablesen, welches Gen übersteuert ist. Wir schauen
dann, ob wir ein entsprechendes Medikament zur Verfügung haben und setzen dieses dann ein. Leider ist die Zelle aber so intelligent, dass sie irgendwann, wenn man dieses Übertragungssignal blockiert hat, wieder mutiert, sodass wieder eine andere Umgebung entsteht und der Antikörper damit seine Wirkung verliert. Wir werden also noch lange mit der Bekämpfung von Krebs beschäftigt sein.“
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COVERSTORY
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Christian Urban persönlich würde es gerne wissen, welche Disposition er habe, um so seinen Lebensstil darauf abstimmen zu können. Die andere Frage ist, ob der Arbeitgeber oder Versicherungen diese Information auch bekommen müssen … Trotz aller Erfolge und Erfolgsmeldungen über neue Behandlungsmöglichkeiten gegen den Killer Krebs gibt sich Christian Urban vorsichtig. „Wir haben schon so viele Hypes gehabt, aber erst nach zehn bis fünfzehn Jahren weiß man, was wirklich übrig geblieben ist. Ein Beispiel: Die Eigenblut-Nabelschnur-Vorsorge war ein solcher Hype. Heute kräht kein Hahn mehr danach. Damals hat es geheißen, man könne sich verjüngen, und und. Alle meisten Nabelschnur-Blutbanken sind bankrott gegangen, weil man eben heute Stammzellen auch anders gewinnen kann.“ An seiner Klinik habe man derartige Entwicklungen oft früh verlassen. So war es üblich, bei gewissen Leukämien auch die Bestrahlung des Schädels vorzunehmen. „Wir haben es nicht gemacht“, so Christian Urban. „Heute weiß man, dass das aus unserer Sicht richtig war. Ein weiteres Beispiel sei die Stammzellen-Transplantation. Da habe man auch eine Ganzkörperbestrahlung vorgenommen zur Elimination der malignen Zellen. Heute gibt es dafür auch Alternativ-
verfahren. Es ist nun einmal so, dass der Mensch, der Patient mit einer einmaligen Strahlentherapie für sein gesamtes Leben wörtlich gebrandmarkt ist.“ Daher ist Christian Urban überzeugt, dass es so etwas gibt wie auch den Instinkt, den klinischen Blick, das Bauchgefühl. „Du musst sehr sensibel sein, weil ja mit jeder Chemotherapie Gifte in den Körper kommen und du schon sehr genau wissen musst, wo die Dosisgrenze ist, wo ich schade. Ich muss ja in der Behandlung einerseits zerstören, weiß aber auch, dass ich die guten Zellen zerstöre. Und das ist immer ein Balanceakt. Wenn ich zu tief in die Tasten greife, dann ist es ganz schwierig, da wieder raus zu kommen. Es müssen alle Anten-
nen ausgefahren sein, weil es ja immer um Leben und Tod geht.“
* Christian Urban maturierte im Pestalozzi-Gymnasium in Graz, promovierte 1974 an der Uni Graz, beendete 1980 seine Ausbildung zum Facharzt der Kinderheilkunde und holte sich dann für zwei Jahre in den USA an Krebszentren in New York und Seattle wertvolle Berufserfahrung. Er wurde auch nach Tschernobyl gerufen und zählt seit Jahren zu den anerkannten Spezialisten Europas im Kampf gegen den Blutkrebs und Knochentumore. „Die Knochenmarktransplantation selbst ist ein kleiner „Das Schlimmste ist, wir lernen nur aus unseren Misserfolgen.“
chirurgischer Eingriff“, versucht er, sein Spezialgebiet verständlich zu machen. „Die größte Problematik liegt darin, dass das transplantierte lebende Gewebe den Körper in der Folge nicht überrollt. Entscheidend ist, dass man diese Aufmischung von Zellen in der Folge sozusagen medikamentös beherrscht, denn wehe, wenn sie losgelassen werden.“ Zum besseren Verständnis muss man folgendes anmerken: Mittels hochdosierter Chemotherapie werden die Krebszellen zerstört. Mit ihnen werden aber auch das Knochenmark und das Immunsystem im Körper des Patienten total vernichtet. Schon der kleinste Infekt kann daher zum Tod führen. Und erst die Transplantation von neuem Knochenmark gibt dem Patienten die Chance, zu überleben und ein neues Immunsystem aufzubauen, dem es dann besser gelingt, allfällige restliche Krebszellen zu vernichten. Die große Kunst dabei ist, jenes Maß zu finden, bei dem der Tumor zerstört wird, aber der Organismus des Patienten diese Belastung noch erträgt. Rund 60 Kinder finden als Patienten im Jahr in der Kinderonkologie in Graz Aufnahme, nicht alle davon überleben leider. „Das Schlimmste ist, und es klingt so traurig, wir lernen nur aus unseren Misserfolgen, aus unseren Niederlagen und das macht uns so abhängig von unseren Patienten.“
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POLITIK
ÖVP war und ist oft für Überraschungen gut ... Buchmanns Über-Nacht-Rücktritt und ein rasanter Aufstieg
Barbara Eibinger-Miedl (li.) stieg auf, Kristna Edlinger-Ploder 2014 aus
Franz Voves „verschacherte“ LH-Sessel
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ür’s bessere Verständnis erst einmal zurück ins Jahr 2003. Hermann Schützenhöfer, zuvor Klubobmann der ÖVP im Landtag, war zu dieser Zeit bereits drei Jahre in der Regierung. Da zauberte mit dem Abgang von Gerhard Hirschmann die damalige ÖVP-Powerfrau Landeshauptfrau Waltraud Klasnic ihre Büromitarbeiterin Kristina Edlinger-Ploder als Politikerin gleichsam aus dem Zylinder. Sie stieg zur Landesrätin auf. Die Klasnic-Vertraute machte in der Folge aus Sicht der ÖVP einen guten Job und galt bald als „Personalreserve“ für Höheres. Mehrmals war sie im Gespräch als Ministerin für die Schüssel-Regierung in Wien, aber auch als Klasnic-Nachfolgerin gab man ihr Chancen.
Waltraud Klasnic, die im Jahr 2000 bei der Wahl noch triumphierte und die SPÖ vernichtend schlug, erlebte 2005 selbst ein Debakel, musste gehen und erstmals stellte die SPÖ mit Franz Voves in der Steiermark einen Landeshauptmann. Als „Klasnic-Ersatz“ schickte die ÖVP Hermann Schützenhöfer ins Rennen. Nur, ihm gelang es nicht, die geschockte steirische Volkspartei aus ihrer Starre zu befreien. Das traute man zwischen 2005 und 2010 eher Siegfried Nagl zu. Er sollte statt Schützenhöfer – dieser sollte Landtagspräsident werden – der geschwächten steirischen ÖVP bei der Landtagswahl 2010 wieder zum Siegen verhelfen. Kristina Edlinger-Ploder
„Schlachtross“ Karl Lackner – der neue Klubobmann
Christopher Drexler: Schützenhöfers treuer Eckehardt
Musste aussteigen: Christian Buchmann
Wieder einmal: Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte
war im Fall dieser Rochade als Bürgermeister-Kandidatin für die Landeshauptstadt im Gespräch. Doch es kam alles anders, wie man heute weiß. Zwischen 2005 und 2010 kam es zu einer wahren Schlammschlacht zwischen der Schützenhöfer-ÖVP und der Voves-SPÖ. Schwere Vorwürfe und gegenseitige Attacken waren an der Tagesordnung. Hermann Schützenhöfer und sein damaliger Klubobmann Christopher Drexler wollten Franz Voves sogar vor Gericht bringen, wegen der eigenmächtigen Millionenzahlungen an die Gemeinde Fohnsdorf, für den Bau der Aqua Lux Therme. Dennoch – wenn auch nur knapp – gewann Franz Voves die Landtagswahl 2010 neuerlich. Die ÖVP leckte ihre Wunden. Schützenhöfer schien als Parteichef vor dem Abgang. Doch dann die politische Sensation über Nacht: Im stillen Kämmerlein und bei etlichen Gläsern Wein einigten sich Voves und Schützenhöfer auf die viel genannte „Reformpartnerschaft“. Beide Parteichefs gaben über Nach den Befehl aus: „Schwamm über alte Sachen, es wird keine Schmutzwäsche mehr in der Öffentlichkeit gewaschen!“ Kristina Edlinger-Ploder tat sich schwerer damit als andere, fühlte sich von Tag zu Tag mehr und mehr auch von den Eigenen im Stich gelassen. Seit 2010 zuständig für die Spitäler, scheiterte sie mit den Reformplänen auch
in der eigenen Partei und bot 2014 entnervt Hermann Schützenhöfer ihren Rücktritt an. Damit war der Weg frei, konnte Schützenhöfer doch seinen treuen Eckehardt, Christopher Drexler in die Landesregierung nachrücken lassen und gleichzeitig, Barbara Eibinger-Miedl, seinen Schützling, als neue Klubobfrau installieren. Sie ist die Tochter aus einer bekannten Grazer Gärtnerei- und Blumenhändler-Familie, hatte 2010 den Sprung in den Landtag geschafft und war zuvor bereits drei Jahre im Bundesrat. Ihr Abgang als Klubobfrau nach dem Buchmann-Austritt macht aber klar, wie dünn die Personaldecke der steirischen ÖVP ist. Vom neuen Klubobmann, dem 62-jährigen Karl Lackner, einem Landwirt aus dem Ennstal, weiß man, dass diese Funktion im 160 km entfernten Graz nicht in seiner Karriereplanung stand. LH Schützenhöfer: „Der Karl ist ein altgedientes Schlachtross.“ Gut denkbar, dass für den bisherigen Landesparteigeschäftsführer Detlev Eisel-Eiselsberg schon bald ein Mandat im Landtag frei wird und er dann rasch auch im ÖVP-Klub aufsteigen wird und Karl Lackner von seinem „Joch“ erlöst. Seit dem Juni 2015, als Franz Voves den Anspruch der SPÖ als stimmenstärkste Partei in der Steiermark auf das Amt des Landeshauptmanns ohne Absprache mit seinen Genossen an seinen Regierungspartner und Freund Hermann
Schützenhöfer verschachert hat, läuft es in der steirischen ÖVP wieder, hat sie ihr Selbstbewusstsein – manche sprechen sogar von einer Selbstgefälligkeit – der vergangenen Jahrzehnte wieder gefunden. Mit dem Abgang von Christian Buchmann kann Hermann Schützenhöfer nun ohne ernsten parteiinternen Widerspruch auf allen Ebenen seine Wunsch-Nachfolgekandidaten in Stellung bringen. Auch für die nächste Landtagswahl im Jahr 2020 hat er schon eine Vorahnung anklingen lassen, wer sein Nachfolger sein könnte – nämlich er selbst. So einfach kann Landespolitik sein.
AUSLÖSER:
Der Titel ist weg Die Universität Graz hat Christian Buchmann vor Wochen seinen Doktortitel weggenommen. Damit zog die Uni die Konsequenz aus drei Gutachten. Diese haben, unabhängig voneinander, befunden: Buchmann soll mehrere Teile seiner Dissertation aus Fachliteratur abgeschrieben haben und diese nicht als Zitate und mit Quellenangabe gekennzeichnet haben. Im Fachjargon nennt man ein solches Vorgehen Plagiat (geistiger Diebstahl). Er gestand den Fehler ein, glaubte aber, dass damit seine Glaubwürdigkeit nicht beschädigt worden sei. Eine verhängnisvolle Fehleinschätzung.
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Vergebliche Mühe & Millionen Koran verbietet Moslems die Integration
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sogen haben, das Fundament für ihr Leben, ihre Werte – der Islam und der Koran. Es sind die Worte Mohammeds, des Propheten und von Gott selbst, die bis heute Wort für Wort als unverrückbar gelten.
ralen Botschaften. Sein Resümee fällt ernüchternd aus. Niemand predigte Integration oder gar Weltoffenheit. Spricht man mit Verfassungsschützern, so berichten diese, dass es in Österreich nicht anders aussieht. Leider.
Ein arabisch sprechender Journalist, der sich in Deutschland aufhält, besuchte über mehrere Monate hinweg Moscheen und hörte sich dort die Freitagsprediger und Predigten an. Abgrenzung und Bewahrung der eigenen Identität gegen Einflüsse westlicher Lebensart waren die zent-
Wer den Koran liest oder gar studiert, der erkennt, was uns in Europa droht. Er ist das Gesetz, von Gott herab gesandt, und gibt die Werte vor, nach denen die Moslems ihr Leben auszurichten haben. Gottes Gebot ist unverrückbar, auch in all seiner Brutalität. Auch wenn man bemüht ist, das oft klein zu reden und zu verharmlosen. Man erinnere sich, was das Buch „Satanische Verse“ von Salman Rushdie auslöste. Er wurde als vogelfrei erklärt. Jeder Moslem hätte ihn töten dürfen. Seither ist der radikale Islam nicht mehr von der Bildfläche der politischen Aktualität verschwunden. Vor allem Jugendliche sind anfällig. Die Kandidaten für den Dschihad kommen aus allen sozialen Schichten, Glaubensvarianten und Lebensformen. Andere Menschen trinken oder nehmen Drogen, um mit ihrem Leid zurecht zu kommen. Der Islamismus erfüllt eine vergleichbare Funktion. Die Macht, alle in Angst zu versetzen, gehört zum Islamismus als antipolitische Utopie. In der ein Einzelner sehr mächtig sein kann, wenn er sich mit dem Ziel der idealen, re-
Foto: Wikipedia/Ali Mansuri
enn es gelingt, den (jungen) Flüchtlingen, Zuwanderern, Migranten mit muslimischem Glauben und muslimischer Erziehung unsere Werte zu vermitteln, was wir hier in Österreich unter Freiheit und Toleranz verstehen, dann werde die gewünschte Integration gelingen. Das ist die Botschaft unserer verantwortlichen Politiker. Das ist der Glaube vieler in unserem Land. Und damit sind wir schon beim springenden Punkt, dem Glauben. Jene Religion der Flüchtlinge und Zuwanderer, die sie schon mit der Muttermilch aufge-
Foto: Wikipedia
... von wegen Toleranz
Und kämpfet auf Gottes Wege gen jene, die euch bekämpfen. Und vernichtet sie, wo immer ihr auf sie trefft, und vertreibt sie von dort, von wo sie euch vertrieben haben; denn Verfolgung im Glauben ist schlimmer als Totschlag. Bekämpft sie, bis es kein Ärgernis mehr gibt und aller Glaube nur mehr Gott allein gilt. Spendet auch für die Sache Gottes! Stürzt euch nicht mit eigener Hand ins Verderben, seid aber Wohltäter, denn Gott liebt die Wohltäter. (Sure 2, 190-196)
Der Kampf ist euch anbefohlen, auch wenn ihr ihn verabscheut. Vielleicht aber ist gerade das gut für euch, was ihr verabscheut; und vielleicht liebt ihr etwas, das für euch von übel ist. Gott weiß es, ihr aber wisset nicht. … Wer aber von euch von seinem Glauben abfällt und als Ungläubiger stirbt, dessen Taten sind in dieser Welt und im Jenseits verworfen. Dies sind die Bewohner des Höllenfeuers auf ewige Zeiten. Die da aber glauben und lieber auswandern und kämpfen für Gottes Sache – sie haben die Hoffnung auf Gottes Gnade. Gott verzeiht und ist allbarmherzig. (Sure 2, 216-225) Wenn irgendwelche eurer Frauen Anstößiges verüben, so rufet vier von euch Männern als Zeugen gegen sie. Bezeugen sie, dann schließet diese Frauen in den Häusern ein, bis der Tod sie hinweg nimmt oder Gott ihnen einen anderen Weg eröff-
net. Begehen aber zwei Männer unter euch Ungebührliches, so strafet sie. Wenn sie bereuen und sich bessern, dann lasst ab von ihnen. Gott ist gnädig und barmherzig. (Sure 4, 15-16) Der Lohn derer, die gegen Gott und seinen Gesandten Krieg führen und überall auf Erden eifrig auf Unheil bedacht sind: sie sollen getötet werden oder gekreuzigt, ihnen sollen wechselseitig Hände und Füße abgeschlagen, oder sie sollen aus dem Lande gejagt werde. Diese Schande gebührt ihnen in dieser Welt, im Jenseits erwarte sie schreckliche Strafe. (Sure 5, 33-35) So ein Weib und ein Mann Unzucht begehen, bestraft beide mit hundert Peitschenhieben. Lasst euch – um der Religion Gottes willen – nicht vom Mitleid mit ihnen überwältigen, wenn ihr an Gott und den Jüngsten Tag glaubt. (Sure 24, 2-9)
ligiösen Gemeinschaft identifiziert. Dieses Ideal ist das Gegenbild zum weltlichen, modernen Staat, in dem die Jugendlichen leben. Der Islamismus bietet also eine klare Identifikation. Die Jugendlichen können durch Gewalt ihre ideale Gemeinschaft und die Welt retten. Und den Genuss, in der Allmacht andere Menschen willkürlich töten zu können, sich großartig zu fühlen. Einzelne Täter können moderne Staaten und ihre Bürger in dauernde Angst und Alarmbereitschaft versetzen. Was für eine Macht nach all dem Frust, den Minderwertigkeitsgefühlen. Der Genuss, Menschenleben durch Gewalt zu zerstören, ist etwas anderes als Lust. Die Lust löst die Spannungen in uns. Der Genuss der Grausamkeit und der Schmerzen ist ein Exzess, der darauf setzt, dass erst im Tod das wahre Leben entsteht, als reines Genießen. Dieser Genuss, im Rahmen der Religion zu töten, bedeutet auch eine Reinigung von Schuld. Schuld und Opfer sind im radikalen, religiösen Denken nicht voneinander zu trennen. Und auch in der Sexualität spielt der politische Zusammenhang eine wichtige Rolle. Davon ist aber wenig die Rede. In der der traditionellen, ländlichen, muslimischen Welt, die bis vor 30 Jahren bestand, war das sexuelle Leben rechtlich genau geregelt. Mit etwa 15 Jahren heirateten die Frauen, mit 18 die Männer. Das hat sich innerhalb nur einer Generation radikal geändert. Heutige muslimische Jugendliche können plötzlich nicht mehr das sexuelle Leben ihrer Eltern und Großeltern führen. Das Heranwachsen wird durch Schule und Ausbildung über Jahre gedehnt. Für viele bedeutet das auch eine lange Zeit des Wartens. Der Vergleich mag hinken, aber eine Zahnpasta, die einmal aus der Tube entwichen ist, kriegt man nie wieder in die Tube hinein. Nichts ist für Jugendliche schlimmer, als wenn man als Moslem nicht gut genug ist. Es muss daher, so der IS, eine neue, ultrareligiöse Macht entstehen, also eine Art Wiedergeburt. Und sie verlangt, das leidenschaftliche Opfer von Menschenleben. Nur so kann man sich von der Schuld reinigen, ein schlechter Moslem zu sein. Quelle und Zitate: „Der Übermuslim“ von Fethi Benslama (2017)
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CHRONIK Schloss Kornberg: Rohani räumt
Aus für Kleinschulen
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cht Verfahren zur Auflassung von Kleinstschulen hat die Landesregierung im Jänner dieses Jahres beschlossen. Auf Wunsch der jeweiligen Gemeinde werden mit Ablauf dieses Schuljahres folgende Volksschulen geschlossen:
Foto: Sudy
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ie traditionellen Jahreszeiten gibt es praktisch nicht mehr. Vor wenigen Wochen war es mit 25 Grad fast sommerlich, in den letzten Tagen gab es bis zu 70 Zentimeter Neuschnee, Sturm, und, und. Kaum jemand weiß mehr, wie es im Vorjahr war. Michael Krainer, Geschäftsführer Freizeit Graz GmbH: „Die in der Sommersaison 2016 verbuchten Badegäste (305.000) nehmen Rang 7 auf der Ergebnisliste (seit 2003) ein. Im Vergleich zu 2015 verzeichneten die Freibäder wetterbedingt ein Minus von 23,5% an Besuchern; 16 Tage lagen alleine im Juni 2016 temperaturmäßig unter dem langjährigen Durchschnitt bzw. gab es in der Sommersaison 10 Regentage mehr als im langjährigen Durchschnitt (2003 – 2015). Bestes Sommerergebnis aller Zeiten waren rund 400.000 Besucher im Jahr 2015.“
it einem lachenden und einem weinenden Auge blickt die Familie Rohani auf das Jahr 2016 zurück. Auf der einen Seite konnte man das zweitbeste Betriebsergebnis der mehr als 40-jährigen Unternehmensgeschichte verbuchen. Auf der anderen Seite musste man schweren Herzens das Ende des Handels mit alten und antiken Teppichen einläuten, da deren Beschaffung zuletzt enorm schwierig und Topqualität extrem teuer geworden ist. Die Familie hat nun beschlossen, den wirtschaftlichen Schwung und das Ende der Ära „Antike Teppiche“ für eine tiefgreifende Umstrukturierung und Neuausrichtung des Unternehmens zu nutzen. Auf Schloss Kornberg hat man deshalb einen großen Räumungsverkauf – mehr als 3.000 handgeknüpfte Teppiche, Kelims und Textilkunst zu stark reduzieren Preisen. Infos unter www.rohani.at
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Hieflau (Gemeinde Landl) und Rachau (Gemeinde St. Margarethen bei Knittelfeld), St. Johann/Tauern (Gemeinde Pölstal). Ein Jahr später folgt die Volksschule St. Blasen (Gemeinde St. Lambrecht). Nicht geschlossen wird die Volksschule Laßnitz (Bezirk Murau). „In meinen ausführlichen Gesprächen mit allen betroffenen Gemeinden bin ich bei allen Bürgermeistern auf Verständnis gestoßen“, berichtet Ursula Lackner, Landesrätin für Bildung und Gesellschaft. Zumal jede der Gemeinden auch weiterhin über zumindest eine Volksschule verfügt.
Foto: Freizeit Graz GmbH/Schuller
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So war der Sommer 2016
Ursula Lackner, Landesrätin für Bildung und Gesellschaft: „Ich bin bei allen Bürgermeistern auf Verständnis gestoßen.“
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Was wäre der Tag der Arbeit ohne Arbeit70.000 steirische Unternehmerinnen und Unternehmer schaffen 362.000 Arbeitsplätze. Und wünschen Ihnen einen schönen 1. Mai! 13_Chronik.indd 13
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UMWELT
Sternstunde für Graz
Mit der Eröffnung des Zauberturms beginnt die Smart City wirklich zu werden D
ie Symbolik dabei: Es ist der Abend des 21. Juni 2017 – im Kalender steht Tag-und-Nacht-Gleiche. Bis die Umgebung des Science Towers so ähnlich aussieht, wie auf der KLIPP-Foto-Rendering-Montage, werden leider noch mehrere Jahre vergehen. Auch, weil die Planungen, Bewilligungen und die Abläufe für ein Projekt dieser Größe völlig neu sind. Die Bürokratie im Grazer Rathaus neigt zur Schwerfälligkeit, aber fairerweise muss man sagen, dass es in diesem Fall keine feingliedrige, externe Koordination für die Abläufe gibt. Es ist mühsam, die einzelnen Vorstellungen und Wünsche der vielen privaten Projektpartner unter einen Hut zu bringen. Verzögerungen sind damit die Folge. Als echten Mangel sehen etliche Projektpartner daher den Umstand an, dass es die Stadt ver-
säumt hat, bis jetzt einen erfahrenen, externen Koordinator für die Smart City engagiert zu haben. „Alle haben wir gelernt. Es hat sich klar herausgestellt, dass die Prozesse moderiert werden müssen“, so Markus Pernthaler. „Und einem außenstehenden, unabhängigen Experten gelingt das besser, geht es doch um Investitionen von insgesamt 350 Millionen Euro.“ Der Architekt ist der Erfinder der Smart City. Die erste Idee dafür geht auf das Jahr 2003 zurück. Damals war Graz Kulturhauptstadt Europas. Aus einer alten, leerstehenden Industriehalle in der Waagner-Biro-Straße, hinter dem Grazer Hauptbahnhof gelegen, wurde eine von Markus Pernthaler entworfene Konzerthalle, die heutige Helmut List Halle. Nördlich und südlich von dieser gab es ebenfalls riesige brachliegende Flächen.
Rendering: Hohensinn Architektur & Freiland
Die Multi-Zone und ihre Nutzung: Sie wird als durchgehendes Organsiations- und Gestaltungsmotiv für die gesamte Waagner-Biro-Straße entwickelt. Im Verlauf des gesamten Straßenzuges kann die Multifunktionszone unterschiedliche Nutzungen aufweisen, die sich zwanglos aneinander reihen und den an sich geraden Straßenverlauf in einzelne Sequenzen gliedern: Mittelstreifen, gestalterisch abgesetzt; zum Schutz gegen Autoverkehr werden Bäume gesetzt, die alternierend mit Masten für Oberleitungen und Beleuchtungen angeordnet sind, die optimale Form zur Unterstützung des „Fußgängerverkehrs. Partiell kann die Zone als Abbiegespur genutzt werden; gestalterisch verliert die Straße dadurch ihre Identität nicht; Einmündung in Plätze: hier können variable Übergangslösungen geschaffen werden, die eine erlebbare Verzahnung von Straßen und Platzräumen unterstützt; beidseitig anfahrbare Haltezone in der Straßenmitte – ein sehr effektives Mittel, um auf engstem Raum einen variablen Bedarf an Halteplätzen abzudecken.
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Rendering: Hohensinn Architektur & Freiland
SFL-Eigentümer Hans Höllwart und Mario Müller (Wissenschaftlicher Leiter): „Wir haben uns 2011 entschlossen, den Science Tower zu errichten.“
Dem zentralen Park werden unterschiedliche Freiraumtypen zugewiesen: Im Osten und Westen finden sich ruhebetonte Plätze mit kreisförmigen Sitzelementen. Ergänzend dazu sind sie mit flexibler Möblierung versehen (Tische und Stühle). Im Mittelpunkt der Spirale liegt eine erhöhte Wasserfläche („Wassertisch“) mit Springbrunnen. Dieser kann auch als Bühne genutzt werden. Abgesenkte Wiesenflächen umrahmt von Bäumen und Sitzstufen und unterschiedlichen Sitzelementen lassen Spielraum für unterschiedliche Nutzungen.
R endering: AAPS Atelier für Architektur
„Ich habe dann überlegt, was ein neues Quartier leisten könnte“, so Markus Pernthaler, „und Gespräche mit den Grundeigentümern und der Stadt begannen.“ Die Suche nach Investoren dauerte Jahre. Ein Demonstrationsprojekt für den Start der Smart City musste her. „Wir haben uns 2011 entschlossen, den Science Tower zu errichten“, so SFL-Chef Hans Höllwart und sein wissenschaftlicher Leiter Mario Müller. Ein dafür eigens gebildetes Konsortium von Projektpartnern bemühte sich um Forschungsmittel. 4,2 Millionen Euro wurden für den 17 Millionen Euro teuren und 60 Meter hohen Science Tower an Land gezogen. Markus Pernthaler, dann auch Architekt des Science Tower: „Es war ein mühsamer Prozess.“ Am 30. Juni 2017, nur eine Woche nach der Eröffnung, läuft das Forschungsprogramm aus.
Rendering: Hohensinn Architektur & Freiland
R endering: AAPS Atelier für Architektur
Ein Steg als Fuß- und Radweg verbindet das neue Quartier bzw. den Park mit dem Stadtgebiet östlich der Bahnanlage; die Rampe wird als besonderes, multifunktionales Objekt in Spiralform gestaltet. Daran anschließend durchläuft die Bewegungslinie als Rad- und Fußweg getrennt den gesamten Parkbereich und erschließt die westlich gelegenen Siedlungsräume.
R endering: AAPS Atelier für Architektur
Eine Farbe, viele Funktionen: Eine einheitliche Farbgebung zahlreicher Objekte und Strukturen prägt die Smart City. Das städtische Mobiliar wie Sitzelemente und Beleuchtungskörper, Haltestellen und Spielflächen sowie die Spirale als markantes architektonisches Element erhalten durch die Farbgebung ein Corporate Design. Im Bereich wichtiger Straßenquerungen auf der Waagner-Biro-Straße u.a. im Abschnitt des Parks, aber ...
... auch im Bereich Helmut List Halle und bei Haltestellen werden farbige Belagsbänder verwendet. Einerseits sollen sie eine verbindende Wirkung für die Fußgänger darstellen und andererseits einen bremsenden Effekt auf die Autofahrer bewirken.
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HINTERGRUND
Noch immer Widerstand gegen Seiersberg KLIPP sprach mit Uni-Professor und Anwalt Georg Eisenberger
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er „Ursprung“ für den erzwungenen Rücktritt von Christian Buchmann liege in seiner kritischen Haltung gegenüber der Shopping City Seiersberg, heißt es. Als Obmann des ÖVP-Wirtschafsbundes äußerte er sich mehrmals – auch im Landtag – zum Ausbau wegen der umstrittenen Rechtslage. Im Juli 2016 hob der Verwaltungsgerichtshof als oberste Instanz bekanntlich die Betriebsgenehmigung des größten Shoppingcenters in der Steiermark mit mehr als 2.000 Beschäftigten sogar als gesetzwidrig auf. Die Seiersberg-Gegner sprachen in dieser Phase von einem „Schwarzbau“. Das Höchstgericht bemängelte, dass die „Einordnung der Zentrumflächen als öffentliche Interessenswege“ (Anrainerstraßen) nicht den gesetzlichen Erfordernissen entsprechen würde. Salopp gesagt: Es gäbe zu viel Verkehr von auswärtigen Kunden. Im Spätherbst beschloss der Steiermärkische Landtag dann mehrheitlich eine Gesetzesnovelle (Lex Seiersberg) und legalisierte damit die Verbindungswege wieder. Bald darauf – zeitlich offensichtlich nicht ganz zufällig – kam Buchmann wegen Plagiatsvorwürfen im Zusammenhang mit seiner Dissertation politisch stark unter Druck. KLIPP ersuchte den Grazer Rechtsanwalt und Universitätsprofessor Georg Eisenberger – er war nie als Anwalt im Konflikt involviert – den millionenteuren Rechtsstreit für Nicht-Juristen und Laien zu erklären, worum es geht. Er trägt an der Universität Graz unter anderem Raumordnung vor und gilt als einer der anerkannten Experten in diesen Bereichen in Österreich. Ja, er denke, die Änderung des Landes-Straßenverwaltungsgesetzes habe gute Chancen, dass sie auch vor dem Verfassungsgerichtshof halte. Zum besseren Verständnis greift Georg Eisenberger im KLIPP-Gespräch bis auf die Jahre 1999 und 2001 zurück. Da hatte er als Anwalt
in Mühldorf bei Feldbach versucht, für einen XXX Lutz eine Bewilligung zu erhalten. „Unser Argument damals“, so Eisenberger, „Mühlbach gehöre zum Kerngebiet von Feldbach, sei fußläufig erreichbar und deshalb müssten die gleichen Regeln für Baubewilligungen wie in Feldbach angewendet werden.“ Die Gemeinde als erste Bauinstanz sagte „Ja“, doch die Landesregierung „Nein“. Auch der Verwaltungsgerichtshof entschied negativ. Eine der Begründungen: Mühldorf sei nicht Kerngebiet, weil es zwischen Feldbach und Mühldorf kein durchgehendes Bauland gäbe. Damit zurück zu Seiersberg, wo die Errichtung des Einkaufszentrums bekämpft wurde. Der Grazer Anwalt Reinhard Hohenberg – er vertrat schon damals die Gemeinde Seiersberg – berief sich in seinem Einwand auf die Entscheidung Feldbach/Mühldorf, interpretierte diese zu seinen Gunsten. Er argumentierte beim Land Steiermark als Aufsichtsbehörde, dass zwischen Graz und Seiersberg durchgehend Bauland gegeben sei und deshalb die Höchstgrenze von 25.000 Quadratmeter Fläche für Einkaufszentren wie in Graz zulässig sei. Aus für ihn unerklärlichen Gründen, so Georg Eisenberger, wurde diese „kreative Rechtsauslegung“ vom Land übernommen und damit die angefochtene Baubewilligung der Gemeinde Seiersberg für das Einkaufszentrum bestätigt. In Seiersberg jubelte man. Grundsätzlich müsse man dazu, so Eisenberger, verstehen, dass die Einkaufszentrenproblematik eine der wenigen Fälle ist, wo sich häufig die Interessen der Bewilligungswerber und der Gemeinden zu hundert Prozent decken, weil die Gemeinden durch die Kommunalabgabe hohe Einnahmen lukrieren können. Einziger regulierender Faktor in diesen Verfahren sollte daher eigentlich die Landesregierung sein, deren Aufgabe die überregionale Gestaltung des Landesgebietes ist. Wenn, wie im vorliegenden Fall, die Landesregie-
rung als Aufsichtsbehörde über Jahre versagt, dann könne es eben, wenn Bewilligungswerber und Gemeinde zusammenwirken, zu raumordnungspolitisch unerwünschten Ergebnissen kommen. Doch die 25.000 Quadratmeter waren den Seiersbergern zu wenig, es kamen weitere Gebäudeblöcke dazu. Die Erweiterung genehmigte das Land wiederum auf einer von Hohenberg ausgedachten Konstruktion. Rechtlich gesehen waren die hinzu kommenden Bauabschnitte jeder für sich ein eigenes Einkaufszentrum, das nur durch so genannte Interessentenwege (Anrainerstraßen) mit den anderen Gebäudeblöcken verbunden war. Doch der Verwaltungsgerichtshof hob den Bescheid des Landes auf, sodass das gesamte Shoppingcenter plötzlich keine Betriebsgenehmigung mehr hatte. Das Höchstgericht erteilte eine Sanierungsfrist bis Mitte Jänner 2017. In der „Lex Seiersberg“ hat das Land die Definition der Interessentenwege an Regelungen von Tirol und Wien orientiert. Dort gelten Zufahrtswege zu Schwimmbädern und Sportstätten ebenfalls als Interessentenwege, die aber auch von tausenden Besuchern benützt werden können. „Im Sinne der neuen Gesetzes-
lage sind die Interessentenwege jetzt neu von der Gemeinde verordnet worden und ob das wirklich hält, wird uns der Verfassungsgerichtshof sagen“, so Georg Eisenberger. „Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass das hält. Da in Tirol und in anderen Bundesländern bereits solche Regelungen bestehen, wird es für den Verfassungsgerichtshof nicht leicht, das anders zu sehen. Ich möchte aber keine Vorhersagen treffen, denn Anlassgesetzgebung zur Sanierung eines rechtswidrigen Zustandes ist immer heikel.“ Nachdem die maximale Verkaufsflächenverordnung von 25.000 Quadratmetern ausgehebelt war, machten Kaufleute der Grazer Innenstadt Druck auf das Land Steiermark. Denn sie hatten keine realistische Möglichkeit, ihre Verkaufsflächen durch dazwischen gelegene Interessentenwege zu vervielfachen. Es war also ein klarer Wettbewerbsnachteil gegeben. Das Land Steiermark ließ daraufhin im Jahre 2004 die Höchstgrenze in Graz gänzlich fallen. Nutznießer der heutigen Regelung wurden damit Kastner & Öhler, der Citypark, der Murpark, das Shopping Center Nord. „Man muss daher insgesamt neidlos anerkennen: Seiersberg ist ein juridisches Meisterwerk von Reinhard Hohenberg“, so Georg Eisenberger abschließend.
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HINTERGRUND
LILLY LOTTERBLUME
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• Titel weg – Buchmann weg • Was wirklich passiert ist • LH Schützenhöfer: der Grübler
Hallo, meine Lieben!
Die Woche nach Ostern hatte es in oder der Wirtschaftsbund-Direksich. Unseren Politikern und ihren Be- tor, dessen Obmann Buchmann war. teuerungen kann man nicht trauen, är- Selbst Landeshauptmann HerSchützenhöfer sah hat in der gertIch sichweiß unsere politisch interessierte gute Freunde hat. Die Frieda imnicht, ich weiß nicht, was mann erschwindelten Doktorarbeit keinen Tochter. Es gab heftigen Streit zwiich machen soll und mein Allerlieb- mer wieder gehört, und sie geht ja in Dieein, Anfeuerungsrufe schen und Hilfe ihr Rücktrittsgrund. der ÖVP aus und dass Grillitsch stermeinem ist mir daAllerliebsten überhaupt keine und Rückenstärkung, zu bleiben, wegen des Falles Buchmann. Unsere hätte, freudem dabei. Er sagt nur: „Du wirst das gute Chancen gehabt ten Buchmann sichtlich. er sah Tochter arbeitet nämlich aktiv an der zu folgen, schon richtig machen …“ Unsere Hermann SchützenhöferUnd in seiner so hat bevorstehenden ÖH-Wahl mit. BeJüngste war so schwer verliebt und sich hätte er dasHaltung im Augebestärkt, gehabt. Nun ist die Ute erzählt, dass er in keinem Fall kanntlich ist Christian Buchmann, jetzt ist es auf einmal über Nacht es klarerweise vorbei damit. Schon wasGrillitsch er ja selbst nie demaus. Ex-Landesrat Sie tut mir so für leid,Wirtschaft, weil sie sich rücktrittsreif einmal warsei, Fritz knapp ernstlich in Erwägung gezogen hatTourismus und Kultur von der Uni fast wie in ihrer Kindheit bei mir an- vor dem Sprung in die LandesregieObwohl er, sonoch die Ute, im Jänner Grazlehnt der und Doktortitel aberkannt worSchutz sucht. Das tut gut, te.rung, damals zu Zeiten von nachdenklich meinte, solche Dinge den.aber Plagiat nennt man so was, habe sie wissen ja, man kann da Waltraud Klasnic. Er habe damals eine eigene Dynamik ich mir meinerhelfen, Tochter erklären nichtvon wirklich sondern kann könnten bereits,rasch so erzählt die Frieda, die bekommen. So geschah es dann auch. lassen, „geistiger Diebstahl“. Was es nur versuchen, zu trösten. Bei uns in Zusage der damals allmächtigen allesder nurNachbarschaft gibt. Er habe gibt’s umfangreiche * auch eini- steirischen VP-Chefin gehabt, die Textteile aus schriftlichen Quellen Buchmann hatte sich ruhige Osge türkische Zuwandererfamilien. dann allerdings im auf Parteivorstand übernommen, diese aber nicht als Ziter-Feiertage gefreut – zu früh. Und da haben wir gehört, dass die einen anderen vorschlug, ohneEinen Griltate mit markiert. damitkürzlich sah es soin aus,die Tag danach zündete Landeshauptihrer Und Tochter litsch darüber zu informieren. Verals seien seine sind, eigenen Hermann Schützenhöfer Türkeiesgereist weilGedanken. sie dort den mann ständlich, sollte das so stimmen, Nur Bräutigam zu 15 Prozent sei seinehaben. Dis, sein Journalisten völlig überraschend ausgesucht Und vordass der Grillitsch sich zu Klasnics Gedankengut, urteilen drei Gutachter. die politische Bombe, er den deren Tochter findet nichts dabei, Verdiensten kaum noch als äußerte. * Rücktritt von Christian Buchmann weil sie ja in dieser Welt aufgewachBuchmann gestand Fehler ein, aufgesah bekannt gab. Die offizielle Version: sen ist. Die war ganz freudig selbst dennoch keinen Grund für eiDieser habe schweren Herzens den regt, obwohl sie ihren Bräutigam gar nen nicht Rücktritt als Landesrat. Die Schritt selbst gesetzt, um von je vorher gesehen hat. Wenn Weil die Frieda geradeSchaden von Klasnic Dis ich habe er im Jahr 2000 gemacht, seiner Partei und nachhaltigen Schadann daran denke, wie niederge- geredet hat. Herwig Hösele war eials er noch nicht in derJüngste Politik war. seiner PersonMitarbeiter abzuhalten.und nervon ihrer engsten schlagen unsere jetzt Inist, den der steirischen ÖVP bildete sich eine * dann denke ich mir: Solche Sorgen ist, so der Hubert, sicher ein belese„Anti-Rücktrittsmauer“ für BuchAufbäumen mehr, kein Mukner Mann. Kein Wunder, dass er viel haben die Eltern der jungen Türkin Kein mann. In Briefen, Aussendungen und ser mehr von der Anti-Rücktrittsüber die Vorzüge und Nachteile der nicht. Interviews lobten die Verteidiger sei- front für Buchmann. Diese lösteWahlsich Demokratie, das passende ne jahrelange gute Arbeit als Politiker. still und leise auf. Niemand wusste recht philosophiert. Doch mit einem Diese wiege den Fehler bei weitem auf, das wirkliche scheint er einWarum, Problem sondern zu haben,nur, mit erzählt der Herwig. Unter den „Buchdass während der Oster-Feiertage Das letzte Mal hat mir ja Frieda er- dem innerparteilichen demokratimann-soll-bleiben“-Aktivisten waren Dramatisches passiert seindenkt mussschen Umgang. Der Hubert da zählt, dass der Jochen Pildnerder Steinburg Grazer Bürgermeister Siegfried te. Die Rücktrittsforderungen , Präsident der Steiri- an die Zeit zurück, als Klasnic von weNagl, WK-Präsident Josef Herk, derEnergie politischen Gegner und schen Industrie, nach Wien gehen Seiten gen der Steiermark gewaltig die soll und Industriellenvereinigung einiger Uni-Professoren, sowie der dort als Nachfolger von In- Zoff mit Gerhard Hirschmann und dustriellen-Präsident Veit Sorger Herbert Paierl hatte. Hösele spielvorgesehen ist. Und die Frieda te in dieser Auseinandersetzung meinte noch, damit wäre er neben eine wichtige Rolle. Heute bezeichdem gut vernetzten Fritz Grillitsch, net er sich selber als „Wut-Bürger“, dem Bauernbundpräsidenten, der wegen der stärker werdenden Poliranghöchste steirische Vertreter auf tikverdrossenheit in Österreich, und dem Wiener Parkett. In der steiri- schließt sich dem Kreis jener an, die schen ÖVP, so erzählt die Frieda, dagegen sogar ein Volksbegehren waren die Funktionäre arg ge- überlegen. Schon pikant. Oder perRK REDU schockt, als sie nun lesen mussten, vers. Oder auch zum Schmunzeln. ZIERT termöbe dass der Grillitsch sich von einer Hösele äußerte sich in den Medien lwerk auf die andere total aus der im Sinne wie: „Irgendwann werden iedgasse Stunde 26Politik 7 zurückzieht. Es waren auch die Regierungsparteien von uns 7 bis 17 U für ihn die Aufregungen so arg, dass hören.“ Aber er selbst hat nicht gut h er in Graz bekanntlich wegen Herz- zugehört und die Dinge richtig ana7 bis 17 U rproblemen ins Krankenhaus mus- lysiert, als er im Regierungsbüro in h Exklusive Designer-Möbel und -Polstermöbel die FriedaWiener über Werkstätte der Grazer die Fäden gezogen 7 bis 12 U r ste. Alle, mit denender starkBurg reduziert! hr Grillitsch gesprochen Neuen hat, waren hat. Denn sonst wäre die LandtagsT +43 3335 2094 | nww.at fast traurig, weil der Obersteirer wahl 2005 für Waltraud Klasnic auch in den anderen Parteien viele nicht zu einem Desaster geworden,
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Unmut einiger Funktionäre im Wirtschaftsbund konnten nicht der Auslöser dafür sein, dass Schützenhöfer Buchmann fallen lies. Wind blies so der Hubert. DemDer klarerweise aus Richtung Wien, von der„CheBunnoch immer leid tut, dass die des-ÖVP her, so der Herwig Deren fin“ damals so sang- und klanglos Granden hätten sichBühne plötzlich eingevon der politischen abtreten schaltet und Buchmanns Rücktritt musste. Bei ihrem 60er, zu dem ihr für erachtet. diese logiInterzweinötig Wochen nachÜber der Wahl vention hat Landeshauptmann Herscherweise viele Mitarbeiter gratumann Schützenhöfer in der Öflierten, kam aber keine Stimmung fentlichkeit geschwiegen. Er sprach auf. Da war die Trauerarbeit wichtinur ger. von Kontakten, die er zu Ostern mit Buchmann hatte. Die Furcht der Bundes-ÖVP: Dass es schon in diesem Herbst Nationalratswahlen geben könnte und danndurfte wäre die Causa Gerhard In der Steiermark Buchmann äußerst brisant. Es wäDraxler seinerzeit nicht ORF-Lanren dann Attacken gegen die desdirektor werden, weil er ÖVP für zu erwarten, wegen derWaltraud fehlenden ÖVP-Landeshauptfrau politischen da die Klasnic zuHygiene, viel rotdie und zu Steiviel rer-ÖVP zelebriere. Kein Anzeichen schwarz war. In Kärnten wurde er von politischer Sauberkeit, Jörg ORF-Landesdirektor unter sondern von Packelei im alten Stil. Daswurde könnte Haider von der FPÖ. In Wien entscheidende Plus-(Prozent-)Punker Informationsdirektor unter Wolfte bei den Wählern Landesgang Schüssel von kosten. der ÖVP. Und hauptmann Hermann Schützenhöfer nun wurde er wieder steirischer wäre dann mitverantwortlich ein Landesdirektor unter dem für roten noch schlechteres Ergebnis, als man Landeshauptmann Franz Voves. schon befürchte. Was damit zum Ausdruck kommt, hat mir kürzlich *der Josef erzählt. Schützenhöfer überbrachte diese Dass Gerhard Draxler von seinem Botschaft Buchmann zu den OsJob als Journalist was verstehen ter-Tagen. Er ersuchte Buchmann, muss und alle jene eines Besseren ihm, Schützenhöfer, sich aus belehrt hat, die ihn in dervon jeweiligen den Rücktritt anzubieten. Dieser war Phase jener politischen Gruppietotal schockiert, kam aber der Bitte rung zugeordnet haben, die gerade selbstverständlich nach. dort an der Macht war oderEsist.war ein ganz, ganz bitterer Moment für ihn, so der Herwig, aber auch für sein Team. Gab es doch am Karfreitag vor Ostern keine Anzeichen dafür. Dieder für Christoph Biro, Chefredakteur Buchmann persönlich erträglichste Steirerkrone, zeigt immer wieder, so Lösung derbei sofortige Rücktritt habe ichwäre der Ute der letzten Tagewesen, da hätte er dann sein rock-Runde beim Diskutieren Büro am schon während der Osterfeiertage, Nebentisch zugehört, dass er von ohne Beisein der Mitarbeiter, ausräuder Steiermark noch immer wirklich men können. Damit hätte er aber sein wenig weiß. Er kommt aus Wien und 14-köpfiges, auf ihn eingeschworenes ist ein Bürgerlicher im alten Sinn Team völligtut imsich Regen stehen des Wortes, schwer mit lassen neumüssen. Daher verlängerte er seine en Entwicklungen. Daher gefallen Amtszeit ihm auchquasi Typen,umdieeine ihmWoche. schmei-In dieser hat er mit den Regierungsund cheln und ihn als einen der Großen Klubverantwortlichen versucht, die und Wichtigen im Lande darstellen. Zukunft seiner engsten MitarbeiMit Oswin Kois verlasse der vielter irgendwie abzusichern. leicht kompetenteste Manager die * Biro dem Nochgroße Bühne, streut Nicht dass sie von heute auf morEnergie-Steiermark-Chef Rosen. gen auf der Straße gestanden wären, Das zeugt schon von wirklicher Sachkenntnis, lästert die Ute. Was
aber deren berufliche Karrieren einigermaßen abzusichern – das war ihm wichtig. Stand sein Team doch zu 150 Prozent ihn ein. Für die Kois in der einst für skandalgebeutelMitarbeiter von ten Estag gelungen sei,Buchmann so der Herr ist es ja schwierig, so der Herwig, Biro, suche seinesgleichen. Werjetzt der neuen Chefin Barbara Eibindenke angesichts des Grünen E heuger-Miedl gleich die volle Loyalität te noch an die schmutzigen Schlagentgegenzubringen, für sie zeilen von früher? Undsich die Estag seimit ganzer Kraft und Überzeugung auch profitabel. Zweistellige Millio-einzusetzen. Da sind nenbeträge dürfe daseinige Land menschlich Jahr für völlig überfordert und auch, Jahr kassieren, und dasszweifeln der steiriob sie dazu imstande sind. Natürlich sche Stromriese keinen Atomstrom wird dieeinspeist, neue Landesrätin nicht über ins Netz stehe ebenfalls Nacht die Mannschaft auswechseln. auf der Kois’schen Erfolgsliste, Die Veränderungen werden in kleischreibt Biro in der Steirerkrone. nen Schritten und Dosierungen Letzteres stimme in keinem Fall, erfolgen. Voraus zwei gab es den hört die Ute derJahren Energie-SteierÜber-Nacht-Rücktritt von mark-Zentrale von jemandem, Franz der Voves, nach einer verlorenen Wahl. mit Stromhandel zu tun hat. Der Rücktritt von Christian Buchmann erfolgt jetzt vor einer schon als verloren befürchteten Nationalratswahl fürKois die ÖVP. Es zeigt überhaupt perwieder 31. Warum gehe einmal, wie irrational, unberechenbar März, trauert Biro. Franz Voves Entscheidungen in der ablaukönnte ihm da sicher diePolitik passende fen können. Antwort geben, rät die Ute dem Stei* rerkrone-Chefredakteur. Im Übri„Ich bin ein Grübler“, lässt HandLH Hergen habe dieser Oswin Kois mann Schützenhöfer seine schlagqualität – ein Charakterzug,Zuhörer öfters in immer seine Seele schauen, der heutzutage seltener zu wenn er als Entscheider gefordert finden ist, will das Biro-Lob kein ist. Bei seinemErOsterjausen-EmpEnde nehmen. meint damit aber fang für hoffentlich steirische nicht denMedienvertreter Sack voller – nur zwei Tage nach dem Rücktritt Energie-Steiermark-Inserate und Buchmanns – wirkte er so welche entspannt die zigtausenden Euro dafür, und war im gutLaufe drauf, schon lange die Krone derwie letzten zweinicht, hörte die Gerda – sie arbeieinhalb Jahre einsackeln konnte, tetdie in der GrazerAber Burgwer – einen Kroätzt Ute weiter. weiß, so nen-Zeitung-Adabei sagen. die Ute, vielleicht hat der Nachfol- Es schien, als wirke der Landeshauptger von Kois eine ähnlich lockere mann befreit, die Causa Buchmann Hand beim Geldausgeben, wenn’s endlich darum geht,abgeschüttelt vor allem für zu sich haben. als Noch dazu, nicht er, eben Person gutenwoWind zusondern machen. seine Wiener Parteifreunde auf Denn viel will der Tarock-Rundeden raschen Rücktritt Buchmanns nicht einfallen, als die Ute danach gedrängt hatten und Schützenhöfer fragt, was dem Kois so alles gelunseinsei.Versprechen einlösen gen Da fielen dann Begriffekonnte, wie bei der ersten Regierungsumbildung Murkraftwerk und Photovoltaik-Aneineauf Frau holen, was ich logischerlage derzuFirmenzentrale. Doch weise begrüße. Denn diese Projekte sollen schondie dieMänner, Vormein auf Allerliebster ausgenommen, gänger Schiene gebracht haben. wollen noch immer die ganze Macht. Das wär’s, bis Bis zum nächsten Mal,zum nächsten Mal, Eure Lilly
Eure Lilly
PS: „Die Reichen zahlen genug“, sagt Finanzminister Schelling in einem Interview. Verständlich, wenn man selbst zu den Wohlhabenden und Vermögenden gehört.
KLIPP November 2011 25.04.17 07:47
52 Millionen Euro für AK-Mitglieder
AK-Direktor Wolfgang Bartosch und AK-Präsident Josef Pesserl präsentieren die Leistungsbilanz 2016.
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ir sind immer mit dem Vorwurf konfrontiert, wir würden die Unternehmen schlecht machen, die Betriebe anpatzen – genau das Gegenteil ist der Fall“, verteidigt AK-Präsident Josef Pesserl die „Präsentation der AK-Leistungsbilanz 2016“. Die AK-Rechtsschutztätigkeit sieht Pesserl als Kampf für Fairness in der Arbeitswelt – nicht nur die ArbeitnehmerInnen, sondern auch
CHRONIK für die seriösen Unternehmen: „Der Großteil der Unternehmen hält sich an die Spielregeln. Diejenigen, die ihre MitarbeiterInnen um ihren wohlverdienten Lohn bringen, sind eine unfaire Konkurrenz“. „Mehr als 224.000 Mal wurde von unseren MitarbeiterInnen persönlich, telefonisch oder schriftlich Auskunft in arbeits-, sozial- und konsumentenrechtlichen Fragen, in Steuerfragen oder Bildungsfragen Auskunft erteilt. Das entspricht 900 Beratungen pro Arbeitstag“, nennt AK-Direktor Wolfgang Bartosch konkrete Zahlen. Der Vertretungserfolg hat im Vorjahr mit 52 Millionen Euro die 50-Millionen-Euro-Marke überschritten. Der Löwenanteil der Beratungen entfällt auf die AK-Kernkompetenz Arbeitsund Sozialrecht einschließlich Insolvenzen sowie den Konsumentenschutz.
Energie-Graz-Duo PapousekRessi: „Haben innovative Energiemodelle“
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Eine weitere epochale Veränderung erfährt die Energiewirtschaft durch die Digitalisierung. Mit dem Einbau der Smart Meter, intelligenter Zähler. „Künftig wird kein Mitarbeiter der Energie-Firma mehr vor der Tür stehen, um den Zähler ablesen zu müssen, denn die Verbrauchswerte werden über ein gesichertes Netz übertragen.“ Mit den intelligenten Zählern, werden die meisten der Prozesse automatisch abgewickelt. Die Energie Graz wird mit dem Einbau Ende dieses Jahres beginnen. Sollte der Kunde keinen Anschluss wünschen, so bleibt der neue Zähler deaktiviert. Die Investitionen dafür belaufen sich auf beachtliche 50 Mil-
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s gibt Hinweise, dass Umwelteinflüsse während und nach der Schwangerschaft entscheidende Auswirkungen auf die Entstehung von Übergewicht bei Kindern und den damit auftretenden Folgeerkrankungen haben können. Vor allem die frühe Ernährung der Kinder und die Gewichtszunahme in dieser ersten Lebensphase können den Hormonhaushalt, aber auch das Sättigungsgefühl und das Ernährungsverhalten nachhaltig prä-
Grazer Original ging
Egon Saletinger: Radprofi früherer Tage
Foto: Fischer
iele Städte haben gute Konzepte zur Speicherung von Energie, aber in Graz sind wir bereits in der Umsetzungsphase“, so Boris Papousek. Eines davon ist das Projekt Helios im Bereich der ehemaligen Deponie Köglerweg/Feldweg, ein weiteres wird ein Niedrigtemperatur-Projekt bei Reininghaus sein. In diesem neu entstehenden Stadtteil werden künftig rd. 10.000 Haushalte durch das innovative Energiemodell versorgt. Nicht zuletzt die Abhängigkeit vom früheren Wärmekraftwerk Mellach war der Auslöser, der Kick, dass man neue Projekte überlegte, sodass der Stellenwert von Mellach für Graz künftig geringer sein wird.
Woher kommt Übergewicht bei Kindern?
gen. Dies könnte die Entwicklung von Übergewicht bei Kindern dauerhaft beeinflussen. Eine Studie des kürzlich eröffneten Josef Ressel Zentrum für die Erforschung von Übergewicht an der FH Joanneum untersucht nun, welcher Zusammenhang zwischen kindlichem Übergewicht und der Ernährung der Mutter und des Kindes, der kindlichen Nahrungsmenge, dem Verlauf der kindlichen Gewichtszunahme sowie des Körperfettanteils besteht. Es gibt Unterschiede, so die Annahme, im Essverhalten von gestillten Kindern und mit Formula ernährten Kindern. Die Prägung des Essverhaltens erfolgt in den ersten vier Lebensmonaten und wird u.a. durch den mütterlichen Fütterungsstil beeinflusst. Junge Mütter und Schwangere können sich für die Studie beim Josef Ressel Zentrum an melden: Telefon: 0664/ 80453 6612 oder www.fh-joanneum.at/jrza-baby Foto: Wikipedia
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Die zwei großen Leidenschaften: Motocross und Radfahren bis ins hohe Alter.
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Führungsduo Boris Papousek und Werner Ressi (re.)
lionen, es fallen aber keine direkten Kosten für den Kunden an. Mit der Automatisierung erhofft sich die Energiewirtschaft auch Kosteneinsparungen und wird es neue Tarifmodelle geben. „So muss eine Tiefkühltruhe nicht 24 Stunden eingeschaltet sein“, nennen die Energiemanager ein Beispiel. „Unser Ziel wird sein, dass es für die Kunden unterm Strich nicht teurer wird, sondern Kosten durch effizienten Einsatz der Energie gespart werden können.“
ie groß der Freundes- und Bekanntenkreis von Egon Saletinger war, zeigte sich bei seinem Begräbnis in Fernitz, südlich von Graz, seinem Wohnort. 500 Trauergäste erwiesen ihm die letzte Ehre, die Polizei musste sogar die Straße sperren. Unter ihnen viele Weggefährten. In jungen Jahren, da war Egon Saletinger, ein Radler-Ass und weil fescher Bursch, auch ein Frauenschwarm. Seine Spezialität waren Kriterien, wo er viele Male ganz oben am Podium stand, die Konkurrenten alt aussehen ließ. Auch seine letzte Ausfahrt tat er mit dem Rad, kam nach Hause, spürte Schmerzen im Oberschenkel und verstarb. Nach seiner Radfahr-Karriere machte sich Egon Saletinger österreichweit einen Namen als Autofrisierer und als Oldtimer-Restaurator. Er fuhr auch Motocross. Der Egon,
wie ihn seine Freunde nennen, gab sich stets bescheiden und erzählte von großen Dingen stets so nebenbei. Mit der Formel-1-Legende Jochen Rindt fuhr er auf der Strecke Graz-Bruck so manches interne Rennen, auch mit Helmut Marko war er unterwegs und ein Niki Lauda ließ bei ihm seinen Mini für die frühe Rennkarriere frisieren. Porsche-Fans von weit und breit suchten den Rat Egons, der aus einem 356er-Porsche mit überschaubaren 60 PS ein Geschoss machte, das im dritten Gang knapp 200 km/h schnell war. Selbst war Egon Saletinger auch in den letzten Jahren noch als Motocrosser unterwegs – und in seiner Altersklasse ausgesprochen erfolgreich. Sein Talent bewies er auch beim Wieder-in-Schuss-Bringen von Oldtimern, sodass diese pickerltauglich wurden.
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Steirische Banken: Eine kurze Bilanz-Parade
CHRONIK
Foto: Gernot Gleiss
So verzeichnet die Steiermärkische 30.000 neue Kunden im abgelaufenen Jahr. Bald werden es schon 50 Prozent der 500.000 Kunden sein, die eine Online-Geschäftsverbindung nützen. Steiermärkische Sparkasse (v.l.): Georg Bucher (Vorstandsmitglied), Franz Kerber (Vorstandsvorsitzender-Stellvertreter), Gerhard Fabisch (Vorstandsvorsitzender) und Sava Dalbokov (Vorstandsmitglied).
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it einem Gewinn nach Steuern in der Höhe von 172 Millionen Euro verzeichnet die Steiermärkische das beste Ergebnis in ihrer Geschichte. Wie stark die Entwicklung in den letzten Jahren nach oben zeigt: 2014 erwirtschaftete die Steiermärkische einen Konzernüberschuss von 84 Millionen Euro. Dieser hat sich innerhalb von drei Jahren verdoppelt. „Der Erfolg“, so das Führungsquartett der Steiermärkischen mit Vorstandsvorsitzenden Gerhard Fabisch, „baut auf den drei starken Säulen, Privatkundengeschäft, Firmenkundengeschäft und Bankennetz am Westbalkan, auf.“
Foto: Land Steiermark/Bektas
Weiter Zittern um Ernte
LH-Stv. Michael Schickhofer (m.) und LR Johann Seitinger (r.) besuchten Betroffene der Frostschäden in der Steiermark.
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s war kürzlich wegen der unerwarteten Minusgrade (bis zu minus zehn Grad) die befürchtete „Schicksalsnacht“ für die steirischen Obstund Weinproduzenten. Die Obst- und Weinbauern versuchten, ihre Pflanzen zu „wärmen“ – mit allen möglichen kreativen Ideen. Ob die Rettung der Ernte gelungen ist, wird sich erst zeigen. Der Hoffnungsschimmer: Die Dauer des Frostes war diesmal kürzer als im vergangenen Jahr. Landeshauptmann-Stv. Michael Schickhofer war gemeinsam mit Landesrat Johann Seitinger und LWK-Präsident Franz Titschenbacher vor Ort. Während es beim Wein nicht so schlimm aussieht, sind vor allem im Apfelland die Ausfälle und Schäden im Obstbau dramatisch.
Von 7 auf 39 Millionen Euro (vor Steuern) konnte die Hypo Steiermark das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit steigern. Einer der Gründe dafür ist die Einigung zwischen der Republik Österreich und den HETA-Gläubigern (Hypo-Alpe-Adria-Pleite). Da die HETA Teil des Haftungsverbands der Hypo Banken war, konnten die 2015 erforderlichen Risikovorsorgen aufgelöst werden. Weiters sei das gute Ergebnis auf den gelungenen Ausbau des Kundennetzes zurückzuführen, so Generaldirektor Martin Gölles. Ein weiterer Erfolgsfaktor seien das starke Engagement und Know-how im Immobilienbereich, so Vorstandsdirektor Bernhard Türk. Die BKS, die auch in der Steiermark Bankniederlassungen betreibt, hebt
bei der Präsentation der Bilanz in Wien hervor, dass die Kundenzahl, die Bilanzsumme, die Kredite und auch die Primäreinlagen im Jahr 2016 weiter gewachsen sind. Mit einem Überschuss von 49,8 Millionen Euro (vor Steuern) liegt der Wert deutlich unter dem Rekordwert von 60,7 Millionen Euro im Jahr 2015. Ein weiteres Wachstum verspricht sich BKS-Vorstandsvorsitzende Herta Stockbauer in Slowenien und Ostösterreich. Die Hypo Vorarlberg ist mit einer Filiale in der Landeshauptstadt Graz vertreten. Das Gesamtergebnis der Hypo Vorarlberg belief sich im letzten Jahr auf 117,6 Millionen Euro (vor Steuern). Die Bilanzsumme Ende 2016 wiederum betrug 13,3 Milliarden Euro (Steiermärkische Sparkasse im Vergleich: 14,4 Milliarden Euro). Da an der Hypo Landesbank Vorarlberg auch das Land Vorarlberg beteiligt ist, profitiert dieses auch davon. 77 Millionen Euro an Steuern und Abgaben hat die Hypo im Jahr 2016 „geliefert“.
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PHOENIX – ein Innovationsprojekt für Schulen, Spitäler und Heime
v.l.: Walter Khom (GF bit media e-solution GmbH), Roman Koller (Leiter Abt A 4 -Ressourcenmanagement Landesschulrat Steiermark), Elisabeth MEIXNER (Präsidentin Landesschulrat Steiermark), Manfred Trummer (A4 Abt. Liegenschaftsmanagement Bundesschulen - Landesschulrat Steiermark) und Tatjana Hornung (Projektmanagement Landesschulrat Steiermark).
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er Landesschulrat für Steiermark und die bit media e-solutions GmbH - member of eee group haben gemeinsam PHOENIX entwickelt, ein vollautomatisiertes System für Wartungs- und Sicherheitsmanagement. „In Schulen, Heimen, Gewerbe- und Industriebetrieben sowie Krankenanstalten lauern täglich sicherheitstechnische Gefahren“, so die steirische Landesschulratpräsidentin Elisabeth Meixner. Vorbeugender Brandschutz ist zu einem unabdingbaren Bestandteil der heutigen Wirtschaft aber auch im Schulwesen geworden. PHOENIX läuft seit März an allen steirischen Bundesschulen sowie bereits in den Jugend&Familienhotels Steiermark (JUFA). Auch der Stadtschulrat Wien plant es einzusetzen. „Unser Produkt ist europaweit einzigartig“, so Walter Khom, Geschäftsführer bit media e-solutions GmbH. Mit PHOENIX bietet bit media Unternehmen und
Sicherheitsbeauftragten ein modernes Tool zur Planung, Durchführung und Überwachung aller gesetzlich vorgeschriebenen sicherheitstechnischen Überprüfungen. Das System ist insbesondere für die Führung von elektronischen Brandschutzbüchern sowie die Verwaltung von Prüfroutinen zur technischen Objektsicherheit konzipiert mit der Möglichkeit, in regelmäßigen Abständen erforderliche Prüf- und Wartungstätigkeiten zu verwalten. „Das Besondere am System PHOENIX ist die vollautomatische Erzeugung von Prüfaufträgen und eine automatische Erinnerungsfunktion bei Terminversäumnissen oder notwendigen Mangelbehebungen. Betrieb und Wartung unseres Systems PHOENIX werden durch bit media in einem externen ISO 27001-zertifzierten Rechenzentrum gehostet, durchgehend betrieben und technisch überwacht“, so Geschäftsführer Walter Khom.
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WIRTSCHAFT
Die zu T S
chon beim Betreten der Firmenzentrale von Pankl Racing in Kapfenberg taucht man in die Welt des Motorsports ein. An den Wänden Fotos aus dem Rennfahrerleben von Jochen Rindt, das 1970 mit dem Todesunfall in Monza endete. Er ist bis heute die Ikone der Formel 1. Generalmanager Wolfgang Plasser: „Der Sport lebt von Helden, aber auch davon, dass Underdogs gewinnen können. Die Dominanz von Mercedes hat der Formel 1 sogar geschadet. Sie ist ein Betriebsunfall, das wird sich mit dem neuen Eigentümer mittelfristig ändern. Mercedes hat ja nichts davon, wenn es von 23 Rennen 21 gewinnt. Da schaut niemand mehr zu.“ Pankl Racing wurde 1986 von Gerold Pankl gegründet. Sein Großvater war bereits 1920 und 1923 unter den großen Siegern der damaligen Autorennen. Die Familie besaß später in Bruck ein Autohaus. Sein Vater war Werksfahrer von BMW, stand zwei Mal am Podium beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring, saß in Formel-3- und Formel-5-Boliden. Aus eigener Erfahrung wusste er um die Probleme mit den Motoren. Die Turboleistung zerstörte Pleuel am laufenden Band und brachte die Motoren zum Explodieren. Pankl begann, über neue Materialen für Pleuel nachzudenken und bald hatte er ein Titan-Pleuel entwickelt. Dieses schickte er den Bayern zur Begutachtung. Und damit begann die Erfolgsgeschichte.
Pankl-Racing-Chef Wolfgang Plasser
Die Formel-1 und die SportwagenRennwelt wissen, was die Leute aus dem obersteirischen Bruck und Kapfenberg auf dem Kasten haben. Ihre Präzisionspleuel und Kolben sind Weltspitze. Sie tragen dazu bei, einen Hamilton, Vettel, Alonso, Verstappen, Ekström, Wittmann oder die Stars der Nascar-Serie zu Siegfahrern zu machen.
„Du musst dir kleinste Nischen aussuchen und dort perfekt werden“, sagt Pankl-Chef Wolfgang Plasser. Er kam 2004 nach Bruck, als Pankl Racing Probleme hatte und ist heute Miteigentümer. „Der Motorrennsport ist ein stark schwankendes und hartes Business. Besonders in der Formel 1.“ Insgesamt gehen die Budgets im Rennsport zurück. Es kämen mehr Teams auf die Strecken, aber entscheidend würden die Budgets sein und wie viel Entwicklung das Reglement erlaube. Wolfgang Plasser: „Da bin ich nicht sehr optimistisch. Bis 2005 hatten wir goldene Zeiten, weil die Motorenentwicklung völlig frei war. Wir sind mit der Pleuel-Produktion nicht nachgekommen.“ Und heute? „Es gibt vom Umfang und der Menge her 90 Prozent weniger Geschäft.“ Die Umsatzzahlen verdeutlichen die Verschiebung der Schwerpunkte: Im Jahre 2005 setzte Pankl Racing 85
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u Titanen werden Foto: Knapp AG
„90 % der Produktion gehen in den Export.“
Neues Werk in Kapfenberg, Werke auch in den USA. Weltweit 1.500 Beschäftigte.
Millionen Euro um, davon 36 Millionen Euro mit Pleueln. 2016 waren es 185 Millionen Euro und der Pleuel-Umsatz lag unter 4 Millionen Euro. „Aber dennoch ist der Rennsport ein attraktiver Markt und eine wichtige Entwicklungsplattform.“ Und Wolfgang Plasser nennt auch sofort die Gründe dafür: „Weil sehr viele Technologien, die wir mit den Kunden entwickeln, früher oder später in den Supersportwagen auftauchen und wieder Jahre später in den Premium-Marken McLaren, Porsche, Ferrari.“ Die Kolben- und Pleuel-Tüftler aus Bruck und Kapfenberg beliefern alle Großen – ob sie nun in Asien, den USA oder Europa zu Hause sind. Der Kunde suche funktionierende Lösungen für sein Problem und Pankl liefert sie zuverlässig. Und mit den technischen Wunderdingen von Pankl Racing in ihren Motoren gewinnen Porsche, Toyota, Audi auf den großen Rennstrecken der Welt. Was Wolfgang Plasser aber ganz klar ausdrückt: „Es gibt keinen Know-how-Transfer. Wir sind da sehr strikt gegenüber unseren Kunden. Es ist wie in der Haute Couture: Was der einen Frau passt, passt der anderen gar nicht. So haben Renault, Ferrari, Mercedes völlig un-
Hubschraubermarkt stark geschrumpft
terschiedliche Ansätze im Motorbau. Viele Wege führen nach Rom. Die eine richtige Lösung gibt es nicht.“ Für die Techniker von Pankl Racing besteht die Herausforderung darin, jedem Kunden die maßgeschneiderte Lösung zu liefern. Früher, da wurden bis zu 21.000 Kolben-Umdrehungen pro Minute gefordert. Wolfgang Plasser: „Der Fortschritt hört nie auf. Gute Mitarbeiter sind die Voraussetzung, dass man vorne dabei ist. Sie sind wichtiger als jede Maschine, denn die kann man kaufen.“ Es sei nicht der Lohnzettel allein, die Leute müssten sich wohlfühlen, Entwicklungsmöglichkeiten
Derzeit entsteht ein neues Getriebewerk in Kapfenberg. Jedes Getriebe-Modell muss nach vier bis fünf Jahren neue Anforderungen erfüllen. Die Fertigungstechnologie entwickelt sich einfach weiter. Und Kapfenberg war insgesamt betrachtet der beste Standort für die neue Produktion. Damit wird auch die Zahl der Mitarbeiter wieder zunehmen. Vor zehn Jahren gab es in Kapfenberg 400 Mitarbeiter, heute sind es 800, bald werden es 1.000 sein. Auf der Lohnliste von Pankl Racing stehen weltweit derzeit 1.500 Mitarbeiter. Wolfgang Plasser und sein Team arbeiten an einer Strategie, mit der sich Pankl für
Pankl Racing und KTM unter Konzerndach der KTM Industries AG. Plasser: KTM-Motoren sind im Zweiradbereich weltweit führend.
haben. „Und das ist bei uns der Fall. Es ist schon etwas Besonderes, wenn man für einen Formel-1-Kunden arbeitet oder für die MotoGP.“
die Zukunft noch breiter aufstellen will. Dabei wird die Luftfahrt – bisher wurden 15 Prozent des Konzernumsatzes damit erzielt – ein noch wich-
Pankl liefert künftig auch Triebwerkswellen für Airbus
tigerer Bereich werden. Aufgrund des Ölpreisverfalls in den letzten Jahren ist der Helikopter-Markt massiv geschrumpft. „Daher haben wir uns unseren Schwerpunkt auf den Triebwerksmarkt verlegt“, sagt Wolfgang Plasser. So liefert Pankl bereits Triebwerkswellen, die künftig auch im Airbus 380 zum Einsatz kommen. Die Prototypen sind bereits geliefert. Selbst, wenn Pankl Racing nur drei bis vier Prozent Marktanteil erreicht, sind das schon zweistellige Euro-Millionen-Beträge. „Unser Ziel ist es, 25 Prozent des Konzernumsatzes im Luftfahrtbereich zu machen.“ 90 Prozent der Produktion gehen in den Export, nur 10 Prozent setzt Pankl Racing in Österreich um – und da vor allem mit KTM und Magna. Was macht Pankl so konkurrenzfähig? Wolfgang Plasser: „Unser Ausbildungssystem in Österreich ist im Vergleich zu den USA, England oder der Slowakei ein besseres. Dort gibt es keine Facharbeiter-Ausbildung. Es gibt brave Arbeiter, aber die können Prozesse gar nicht weiter entwickeln.“ Und er weiß, wovon er spricht. Denn sein Sohn absolviert derzeit die Lehrlingsausbildung im Haus. Er brach die Schule ab, ging nach England und machte dort Hilfsarbeitertätigkeiten. „Er ist zurück gekommen und sagte: ,Ich möchte die Lehrlingsausbildung machen und daneben mache ich auch die Matura.“ Der Vater: „Wenn ich das gewollt und von ihm gefordert hätte – keine Chance, dass er es gemacht hätte.“
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WIRTSCHAFT
Fotos: Werner Krug
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Applaus, Applaus …
… für innovative, steirische Vorzeigeprojekte B
ereits zum 16. Mal wurde kürzlich in der Aula der Alten Universität in Graz der Landespreis „Energy Globe Styria Award“ vergeben. Mit dem renommierten Energie- und Umweltpreis wurden wieder steirische Initiativen vor den Vorhang geholt, die sich für den Klimaschutz einsetzen. Überreicht wurden die Trophäen und Urkunden von Umweltlandesrat Anton Lang und den beiden Vorständen der Energie Steiermark AG Christian Purrer und Martin Graf. „Das wichtige Thema Klimaschutz und die dafür notwendige Steigerung der Energieeffizienz sowie der weitere Ausbau von ‚Erneuerbaren Energien‘ sind für mich enorm wichtig. Mit dem ‚KlimaGewinner Landespreis
Goldenes Ticket für Roland Pomberger (Montanuni Leoben), KR Hans Roth, Astrid Arnberger samt Team (Saubermacher AG), Rubrikpate Landesrat Anton Lang
Die Saubermacher Dienstleistungs AG konnte mit dem Projekt RE²BA Reuse und Recycling von Batteriesystemen aus der Elektromobilität den Sieg in der Rubrik Forschung und das „goldene Ticket“ für den nationalen Bewerb für sich verbuchen. Im Rahmen des von 2014 bis 2016
durchgeführten Forschungsprojektes wurden die Reuse- und Recyclingmöglichkeiten für Lithium-Ionen basierte Batteriesysteme aus der Elektromobilität von der Saubermacher Dienstleistungs AG gemeinsam mit AVL List, KTM AG, Smart Power GmbH & Co KG und der Montanuniversität Leoben untersucht. Weitere ausgezeichnete Projekte in der Rubrik Forschung sind: Galvano Membrandestillation (MD) zur energieeffizienten Behandlung (Aufkonzentrierung) von Galvanikflüssigkeiten vom Einreicher AEE Intec EE-Methan aus CO2 vom Einreicher Montanuniversität Leoben, Lehrstuhl für Verfahrenstechnik des Industriellen Umweltschutzes
schutzplan Steiermark´ und der ‚Energiestrategie 2025´ haben wir exakt definiert, wie wir unsere großen, gemeinsamen Ziele erreichen wollen. Ganz wichtig dabei ist der berühmte ‚Steirische Innovationsgeist´. Erfolgreiche Projekte und Initiativen sind schließlich die Basis dafür, dass wir den Weg in eine nachhaltige Energiezukunft positiv beschreiten können“, so Lang, der sich bei allen Gewinnerinnen und Gewinnern für ihr Engagement bedankte. Die Steiermark war auch dieses Jahr mit 75 Einreichungen österreichweit wieder Vorreiter. Der Preis wurde in den Kategorien Forschung, Jugend, weltweit, Anwendung und Kampagne vergeben.
Gewinner Rubrik Kampagne
Rubrikpate LR Anton Lang mit Bürgermeister Thomas Teubl samt Gemeinderat
In der Rubrik Kampagne wurde die Marktgemeinde Kaindorf mit dem Projekt „Kaindorf 2030“ zum Sieger gekürt. Ziel der Kaindorfer Initiative war die Erstellung eines Ortsverdichtungskonzeptes unter besonderer Berücksichtigung ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Aspekte. Insgesamt wurden neun Baugebiete in Streulage, abseits von öffentlichen
Verkehrsnetzen gelegen, nach den Kriterien des „Energieausweises für Siedlungen“ evaluiert und zur Rückführung in Freiland bzw. landwirtschaftliche Nutzung vorgeschlagen. Unterstützt wurde die Gemeinde dabei von der HEIGL Consulting Ziviltechniker-GmbH. Weitere ausgezeichnete Projekte in der Rubrik Kampagne sind: Wärmeversorgung Graz 2020/2030 vom Einreicher Arbeitsgruppe „Wärmeversorgung Graz 2020/2030“ e-Carsharing im Steirischen Vulkanland vom Einreicher Lokale Energieagentur LEA GmbH
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Gewinner Rubrik Anwendung
Weitere ausgezeichnete Projekte in der Rubrik Anwendung sind: Solares Naturhaus Wechselland vom Einreicher ARGE Naturhaus WechsellandGOFAIR - der erste klimaneutrale Automatenkaffee der Welt vom Einreicher GOFAIR GmbH Gewinner Rubrik Jugend
veranstaltet. Insgesamt nahmen in den letzten Jahren mehr als zweitausend Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Schultypen sowie knapp 80 regionale Partnerunternehmen an den Projekten teil. Weitere ausgezeichnete Projekte in der Rubrik Jugend sind: Nachhaltig auf dem Teller - Mit der HLW Hartberg über den Tellerrand blicken vom Einreicher HLW Hartberg Bildungszentrum Pestalozzi in Leoben von den Einreichern Stadt Leoben und Architekturbüro zinner & nonconform
Rubrikpate Landesrat Anton Lang und Norbert Hackl (Labonca Biohof)
In der Rubrik Anwendung konnte der Labonca Biohof vom Einreicher Labonca Biohof GmbH die Jury überzeugen. Die Freilandhaltung der Labonca-Sonnenschweine und der traditionellen österreichischen Rinderrasse „Ennstaler Bergschecken“ findet in einer einzigartigen Kreislaufbewirtschaftung in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung statt. Im Jahr 2015 wurde zudem am Hof Europas erstes und einziges EU-zertifiziertes „Weideschlachthaus“ eröffnet. Die Jury gratuliert zum landwirtschaftlichen Konzept und hofft auf zahlreiche Nachahmer.
v.l.: Rubrikpate Christian Purrer, Ilse Kieslinger (HLW Köflach), Elfriede Pfeiffenberger (EU-Regionalbüro), Monika Gruber (HAK Voitsberg), Helga Gapp (HAK Voitsberg), Johannes Binder, Madlene Movian, Michelle Neuenschwander, Sieglinge Verhnjak, Patrick Verhnjak (EC Lipizzanerheimat)
Das Projekt Energie Center macht Schule vom Energiecenter Lipizzanerheimat konnte die Jury in der Rubrik Jugend überzeugen. Seit dem Jahr 2009 werden jährlich wiederkehrende Schulprojekte zu energieund klimarelevanten Fragestellungen
Gewinner Rubrik weltweit
In der Rubrik weltweit holte sich die HyCentA Research GmbH mit dem Projekt wind2hydrogen – Umwandlung von erneuerbarem Strom in Wasserstoff zur Speicherung und zum Transport im Erdgasnetz den Sieg. Mit den Partnern OMV Gas & Power GmbH, Energieinstitut der Johannes Kepler Universität Linz, Fro-
Paul Schöffl (OMV), Eva Wallnöfer-Ogris, Lorenzo Holthaus, Manfred Klell, Fabian Radner, Markus Sartory (HyCentA Research GmbH), Rubrikpate Martin Graf (v.l.)
nius International GmbH und EVN AG, sollte die langfristige und nachhaltige Speicherung überschüssiger Energiemengen in Form von Wasserstoff demonstriert werden. So entstand die erste Power2Gas-Forschungsanlage in der 100 kW-Klasse in Österreich. Weitere ausgezeichnete Projekte in der Rubrik weltweit sind: Solarthermie-Anlage zur Klimatisierung von Nicaraguas größtem und modernstem Spital vom Einreicher S.O.L.I.D. Gesellschaft für Solarinstallation und Design mbH ReNOx – Produktion eines industriellen Entstickungsmittels aus Reststoffen von Biogas- und Kläranlagen vom Einreicher Montanuniversität Leoben
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Fotos: Werner Krug
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WIRTSCHAFT
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Die Initiative des Landes Steiermark für Energie und Klimaschutz
Eine Förderungsaktion von Bund, Land und Automobilwirtschaft. April/Mai 2017
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AUTO & MOTOR
In nur 100 Millisekunden ist der gesamte Oberkörper bestmöglich geschützt.
Nur ein Stadtflitzer?
Airbag für Biker hilft Leben retten
Der Hyundai i10 Premium 1,25 MT „NICHT NUR“, würden wir vom Klipp urteilen, nach dem zweiwöchigen Test mit mehreren Überlandfahrten. Darunter auch ein Ausflug nach Tirol, der einem nicht das Gefühl gab, in einem „Nur-Stadtflitzer“ unterwegs zu sein. Dazu tragen auch
die Komfortausstattung und viele Assistenzsysteme in unserem Hyundai i10 Premium 1,25 MT mit 87 PS bei: Einparkhilfe hinten, Berganfahrhilfe, Tagfahrlicht mit LED-Optik, Außenspiegel elektrisch einstell- und beheizbar, Klima-Automatik, beheizbares Lederlenkrad und Lederschaltknopf, Radiofernbedienung am Lenkrad, Sitzheizung vorne, Tempomat, ABS, statisches Abbiegelicht, Smartkey inkl. Startknopf. Knappe fünf Liter Treibstoff verbraucht er auf 100 Kilometer mit 16.460 Euro wirkt er auch „sparsam“. Zur Zeit gibt’s das Sondermodell zum 25-Jahrjubiläum von Hyundai in Österreich schon ab 9.490 Euro.
50 Jahre ARBÖ-Pannendienst Präsident Heinz Hofer: „Wir können stolz darauf sein“
„Anders, als der ÖAMTC hat der ARBÖ im September 1967 seinen Pannendienst nur aus eigenen Mitteln auf die Beine gestellt. Bitte, diese geschichtliche Tatsache nicht als Vorwurf zu verstehen, ich will damit nicht die großen Leistungen des ÖAMTC schmälern, sondern bin heute noch stolz auf unsere Vorgänger, die den Aufbau des Pannendienstes nur mit ARBÖ-Mitteln geschafft haben.“ Das sagt Heinz Hofer, seit 2006 Präsident des ARBÖ Ös-
terreich. Er ist der erste Nicht-Wiener in dieser Funktion und sieht der Jubiläumsveranstaltung im September am Wiener Rathausplatz mit Freude entgegen. Es kommt zur Ehrung langjähriger Mitglieder und die Besucher können auch historische und aktuelle Pannenfahrzeuge des ARBÖ unter die Lupe nehmen.
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ehr als 80 Tote im abgelaufenen Jahr und viele zum Teil schwer Verletzte sind sowas wie eine Warnung, dass Motorradfahren nicht nur Freiheit bringt. Mehr Sicherheit bringt nun ein so genannter Motorrad-Airbag. Die „Red Biker“, größter österreichischer Motorradclub, stellte gemeinsam mit dem ARBÖ in Graz die Airbag-Weste des französischen Herstellers Helite vor. Ähnlich wie beim Skitourengehen sind derartige Airbags dazu da, im Unglücksfall Leben zu retten oder auch Verletzungen zu verhindern. Der Airbag ist rein mechanisch und wird mit Hilfe einer Reißleine ausgelöst, wurde die Funktionsweise bei der Präsentation simuliert. Durch die intuitive Bedienung und die genau berechnete Zugkraft, sind Fehlzündungen (beim Absteigen) und Versagen ausgeschlossen. Ein dramatischer Fall aus der Praxis: Ein österreichisches Biker-Ehepaar stoppt an einer Kreuzung in Italien, ein Auto fährt ungebremst auf. Das Paar wird durch die Luft geschleudert und bleibt zum Glück praktisch unverletzt. Das Motorrad hat Totalschaden. Der Aufblasvor-
gang der Airbag-Weste muss extrem schnell sein: In nur 100 Millisekunden ist der gesamte Oberkörper bestmöglich geschützt. Diese Zeitspanne wurde aufgrund von jahrelanger Erfahrung der Firma Helite und zahlreichen Berechnungen und Tests ermittelt, um genau bei dem Zeitpunkt des Aufpralls den optimalen Druck zum Schutz des Körpers bereitzustellen. Das gesamte System funktioniert 100% mechanisch, woraus viele Vorteile resultieren. Verhindert wird mit dem Airbag auch das Hin-und-Her-Pendeln des Kopfes während eines Sturzes. Logischerweise gab es bei der Präsentation eine Reihe von Fragen. Zwei davon waren: Kann man den Airbag mehrmals verwenden? Was kostet er? Zur Wiederverwendung: Nach einer Auslösung kann man die CO2-Kapsel (22 Euro) selbst austauschen und den Ausgangszustand wieder herstellen. Der Airbag selbst kostet in seiner Grundversion 450 Euro, der Preis erhöht sich je nach Farbgestaltung.
Airbag-Präsentation in Graz (v.l.): Janez Cvelf (Helite), Landesrat Anton Lang, Klaus Eichberger (ARBÖ) und Walterich Berger (Red Biker).
Land hilft mit Gutschein
Fahrtraining für Biker Ein Warm-up-Training oder einen Intensivkurs für mehr Fahrsicherheit können Biker beim ARBÖ oder ÖAMTC zu einem stark reduzieren Preis absolvieren. Ein Gutschein des Landes Steiermark (bis zu 40 Euro gefördert) macht das möglich. „Wir wollen heuer besonders jene Motorradfahrer für die Aktion gewinnen,
die sich kürzlich ein Motorrad gekauft haben und die ersten Ausfahrten unternehmen“, so Verkehrslandesrat Anton Lang. „Wir wissen ja, dass besonders am Beginn Fahrfehler zu Unfällen führen. Die Aktion gilt bis 31. August 2017. Den Gutschein kann unter www.verkehr.steiermark.at herunter geladen werden.“
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GESUNDHEIT
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Ein Rundum-Wohlfühlpaket für Baby und Eltern
Foto: Sanatorium Leonhard
Immer aufnahmebereit – Sanatorium LEBENSRAUM St. Leonhard in Graz
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as ist meine Kernbotschaft bei unseren Infoabenden zwei Mal im Monat – mit 30 schwangeren Frauen und ihren Partnern“, betont Geschäftsführer David Kleiner, selbst zweifacher Vater. „Unser zweites Kind ist erst im Vorjahr hier im Haus zur Welt gekommen. Wir ‚sagen‘ dem Kind, dass seine Eltern bei uns in guten Händen sind und dass dieses Kind der Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit ist.“ Kinder bedeuten Zukunft, aber auch Verantwortung, Obsorge und Freude in der Familie und Partnerschaft. Für die Frau ist die Geburt eine der emotionalsten Lebenserfahrungen. „Eine Geburt soll daher sowohl in einer intimen, aber auch medizinisch hoch professionellen Umgebung erfolgen“, so David Kleiner. Und seine Ansage ist glaubwürdig. Die Atmosphäre im Lebensraum Sanatorium LEBENSRAUM St. Leonhard, in der Schanzelgasse, einer stillen Nebengasse in der Hilmteich-Gegend gelegen, vermittelt dem Besucher schon beim Betreten Vertrautheit, aber auch Professionalität. „Die Schwestern sind auf jeden Wunsch eingegangen“, erzählt die junge Mutter Jennefer S. im KLIPP-Gespräch, die dort im Vorjahr Töchterchen Emily entbunden hat. „Wichtig war für mich auch das Einzelzimmer.“ Das Haus St. Leonhard verfügt über 28 Betten, nur in Einzelzimmern, und als „Lebensraum“
wird der Raum bezeichnet, der beruhigend wirkt, wo auch die Kinder zur Welt kommen – also nicht in unpersönlicher Spitals- oder Klinikumgebung, wie das sonst üblich ist. Ganz entscheidend war für Jennefer S. weiters, dass sie ihre Frauenärztin „mitnehmen“ konnte. In einem Erstgespräch hat sie sich dann für eine der Hebammen entschieden, die freiberuflich mit dem Lebensraum Sanatorium St. Leonhard kooperieren. „Wenn man zwei Leben in sich trägt, darf man durchaus besorgt sein, darf aber auch euphorisch und glücklich sein“, so David Kleiner. „Bei uns im Haus bereiten wir die Frauen mental und physisch – auch auf einen möglichen Kaiserschnitt – vor, stärken wir die Zuversicht und Hoffnung für die bevorstehende Geburt.“ So ist jener Anästhesist auch bei der Geburt anwesend, der auch das Vorbereitungsgespräch mit der werdenden Mutter geführt hat. „Natürlich, wie vorgesehen, gibt es bei uns im Haus 24 Stunden medizinische, ärztliche Betreuung und diplomiertes Pflegepersonal vor Ort.“ Diese versehen ihren Dienst äußerst dezent und nehmen in der Betreuung auf die (Ruhe- und Schlaf-) Bedürfnisse der jeweiligen Mutter entsprechend Rücksicht. Die jungen Mütter verbringen bis zu neun Tage im Sanatorium LEBENSRAUM St. Leonhard. Auch die Väter können, wenn gewünscht, im Haus nächti-
gen. „Worauf wir aber ganz besonders Wert legen“, so David Kleiner, „dass der Mutter bei uns das Können vermittelt wird, dass sie dann mit dem Gefühl unser Haus verlässt, das Baby selbständig versorgen zu können und auch dann keine Panik aufkommt, wenn es minutenlang weint. Gerade beim ersten Kind muss die Mutter ja zu Hause oft allein ohne Mann oder (Schwieger-)Mutter den Alltag bewältigen. Wenn es Probleme beim Stillen gibt, dann kommt die Schwester, welche die junge Mutter betreut hat, auf Wunsch auch nach Hause.“ Die Zahl der Geburten in den beiden Grazer Privatkliniken ist in den letzten fünf Jahren bei gleicher Bettenanzahl um die Hälfte gestiegen. Um jeder Frau die bestmögliche Versorgung garantieren zu können, wurde entschieden, die Zahl der monatlichen Fixanmeldungen für Geburten zu limitieren. Eine Überbelegung ist so ausgeschlossen, Überkapazitäten aus anderen Häusern und Notfälle können jederzeit aufgenommen werden. „Dieses Vorgehen gibt uns die Möglichkeit, jede Familie individuell zu betreuen und auf die vielen Fragen und Probleme im Wochenbett sofort eingehen zu können“, so David Kleiner. Und Jennefer S. bestätigt dies: „Es ist für mich wie daheim gewesen.“
*
Die Atmosphäre und Ruhe in der kleinen, familiengeführten Privatklinik in der Schanzelgasse sind nicht zuletzt wesentliche Auslöser dafür, dass sich anerkannte Spezialisten und Fachärzte für das Sanatorium LEBENSRAUM St. Leonhard entscheiden und dort auch Varizen-Operationen, Operationen an der Mamma und plastische Operationen durchführen.
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GESUNDHEIT
Allergien
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er Fortbildungskongress mit knapp 400 TeilnehmerInnen ist seit Jahren eine der bestbesuchten Fortbildungsveranstaltungen für Kinderärztinnen und -ärzte im deutschsprachigen Raum. Hochkarätige Expertinnen und Experten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz werden im Schloss Seggau bei Leibnitz in Plenarvorträgen und Workshops das State-of-the-ArtWissen vermitteln, gleichzeitig wird aber auch der Diskussion und der persönlichen „Nachfrage“ ausreichend Raum gegeben.
Rüdiger Dahlkes „TamanGa“ im Weinland
Ein Heilungsbiotop W
ir vom KLIPP berichteten über Rüdiger Dahlke und die Eröffnung seines Gesundheitsresorts und Seminarzentrums „TamanGa“ (Garten Gamlitz). Diese war im Februar 2012. Dahlke träumte über 30 Jahre von einem idealen Zentrum für spirituelle Seminare. In welchem Ausmaß hat sich dieser Traum für Sie erfüllt? In mancher Hinsicht hat er sich verblüffend erfüllt, wir haben in TamanGa den idealen Saal für meine Fasten-Seminare, mehr als hoch genug mit wunderschönem Holzgewölbe, lichtdurchflutet, wundervoll belüftet und groß genug. Aus dem eigenen großen Biogarten kommen selbst angebautes Obst, Tees und Gemüse. Was ist „TamanGa“ für Sie? Es ist zu meinem Haupt-Seminarort geworden, wo ich meine Fastenund Fasten-Wander-Seminare gebe, Detox- und Meditationswochen. Aber Lebensmittelpunkt ist in der Schweiz, wo ich schreibe (meine andere Hauptbeschäftigung) und meine Freizeit verbringe. Wie hat sich die unkonventionelle Bauweise mit Holz und Lehm sowie die Installation von Solar-, Photovoltaik- und Hackschnitzelheizungen bewährt? Das ist – aus meiner Sicht – überhaupt die Zukunft des Wohnens, umwelt-bewusst und -schonend und das beste Lebensgefühl vermittelnd. Und so ist
hier eine Oase entstanden, eine Art Heilungs-Biotop, wo schon allein das Verweilen, Wohnen und Bleiben heilsam wirkt. Das ist auch die Basis des jetzt hier die meiste Zeit über laufenden DaSeinsZeit-Projektes. Die Idee dahinter ist, diese neue Art umweltbewussten, naturnahen Lebens auf „Peace-Food“-Basis zu vermitteln. Die Teilnehmer können dabei günstig im TamanGa leben und täglich anderthalb Stunden in Garten oder Küche mitarbeiten und so die pflanzlich-vollwertige Ernährung praktisch kennen und schätzen lernen. Fasten(-Wandern), Entschlackung und Entgiftung mit Rohkost, „Atem und Anima“, die „Spielregeln des Lebens“ stießen bisher auf besonders hohes Interesse. Allein bei den Fasten-Seminaren habe ich bisher über 20 000 Teilnehmer betreut. In diesem Frühjahr waren es mehr als 4.000 neue Fastende. In den Seminaren des verbundenen Atems und der Integralen Medizin waren es noch mehr. Inwieweit färbt „TamanGa“ auf die Gemeinde Gamlitz ab? Also im Gasthaus des Bürgermeisters Wratschko gibt es inzwischen ein veganes Gericht. Unsere Kochund Backkurse werden auch von Buschenschank-Besitzern besucht. Ansonsten kommen durch die vielen Nächtigungen bei uns im „TamanGa“ viele Menschen mit einem bewussten Lebensstil in die Region und
bringen sicher auch einiges an neuen Impulsen mit. Jedenfalls bin ich sehr glücklich, dass unsere DaSeinsZeit zusehens gedeiht und sich entwickelt und dass meine Fasten-Seminare hier das ideale Zuhause gefunden haben. „Atem und Anima“ 30.5. bis 5.6.2017 in Wien „Integrale Medizin 5, Krankheitsbilder“ 25.6. bis 30.6.2017 in Pichl Weitere Infos: www.dahlke.at
WIR VERLOSEN 1 Gutschein für eine Basen-DetoxWoche für eine Person (20.-27.8.2017) 1 Gutschein für drei Tage (2 Nächtigungen) für 2 Personen, DZ, in der DaSeinsZeit im TamanGa, inkl. biovegane Vollverpflegung, aktivem Lernen in Gemeinschaftsküche und Bio-Garten (einlösbar bis Oktober 2017). 1 Gutschein für einen Nachmittagskurs für eine Person mit DaSeinsZeit-Küchenchefin Karin Heyn „Kuchen Backen - vegan & glutenfrei“ (7. Juni 2017) 10 Exemplare „Das große Buch vom Fasten“
Die Kongressleitung liegt in den Händen von Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Müller (emer.) von der Medizinischen Universität Graz und Univ.-Prof. Dr. Reinhold Kerbl. Ersterer eröffnet den Kongress am 19. Mai mit der Moderation eines Themenblocks über Infektiologie und Impfen, zwei der zentralen Themen der Veranstaltung. Der Workshop über Infektiologie am Vortag wird sich u.a. mit dem hohen Antibiotikaverbrauch im ambulanten Bereich, insbesondere bei Kindern beschäftigen. Aufgrund der hohen Resistenzentwicklung bei bakteriellen Erregern bedarf es zeitgemäßer Konzepte und eines restriktiveren Umgangs in der Verordnung von Antibiotika. Ein weiterer Themenschwerpunkt sind Schlafstörungen im Kindes- und Jugendalter, diese in der täglichen Praxis verlässlich zu erkennen und zu behandeln (Workshop: Univ.-Prof. Dr. Reinhold Kerbl). Die häufigsten kindlichen Atemwegs- und Lungenerkrankungen sowie die Besonderheiten werden im Workshop „Pneumologie“ dargestellt und diskutiert. Es gilt notwendige diagnostische Schritte zu erkennen und unnotwendige Untersuchungen zu vermeiden. Mit der „Allergologie“ befasst sich in seinem Plenarvortrag und Workshop Univ.-Prof. Dr. Zsolt Szepfalusi, Leiter des Bereiches Pulmologie und Allergologie an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Wien. Allergien zählen zu den häufigsten Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter; beispielsweise der Bereich der Atemwegserkrankungen
Mail an isabella.hasewend@klippmagazin.at Kennwort: Dahlke, Einsendeschluss: 20. Mai 2017 Univ.-Prof. Dr. Zsolt Szepfalusi
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GESUNDHEIT
ien im Kindesalter nehmen zu Fotos: Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz/Martin Schreiner
Pädiatrischer Frühling: 18. bis 20. Mai 2017 im Schloss Seggau bei Leibnitz
(Heuschnupfen, Asthma und andere), die Neurodermitis und Nahrungsmittelallergien. „So sind in Österreich zum Beispiel jährlich ca. 600-800 Neugeborene von einer Nahrungsmittelallergie betroffen, etwa 30% der Bevölkerung in Europa haben eine Laktoseintoleranz. Auffällige Blutwerte, Quaddeln an der Haut, Bauchschmerzen bis hin zum Schock weisen auf eine mögliche Allergie hin“, hebt Univ.-Prof. Dr. Zsolt Szepfalusi in einem Gespräch mit KLIPP diese Phänomene hervor. Zu klein oder zu groß – gibt es das überhaupt? Wann besteht Handlungsbedarf ? Mit der Problematik „Wachs-
tumsstörungen im Kindesalter“ setzen sich Dr. Dirk Schnabel (Berlin) und Univ.-Prof. Dr. Helmuth-Günther Dörr (Erlangen) in ihrem interaktiven Symposium auseinander. Die Thematik „Impfschäden – Dichtung und Wahrheit“ wird im Plenarvotrag von Univ.-Prof. Dr. Ingomar Mutz (FA St. Marein/Mürztal) behandelt. Der Grazer Experte Univ.-Prof. Dr. Peter Scheer geht in seinem Workshop auf die Problematik der Psychosomatik (Dreieck Eltern-Kind-Arzt) ein. Die „Hauterkrankungen im Kindesalter“ sind schließlich das Spezialthema von Univ.-Prof. Dr. Peter Höger (Hamburg). www.pädiatrischer-frühling.at
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Hündin Mia schenkt Lebensfreude
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ie Stiftung Kindertraum erfüllt Herzenswünsche von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen oder schweren Krankheiten. Ein Beispiel aus der Praxis ist die Hündin Mia. Sie wird als Assistenzhund ausgebildet und hat dem Buben schon das Rollen auf dem Boden beigebracht, mit ihm gespielt und gekuschelt. Ein gut ausgebildeter Assistenzhund ist eine große Hilfe im Alltag, gibt Liam Halt und wird ihm jahrelang in neuen Situationen zur Seite stehen. Der vierbeinige Freund wird speziell auf die Bedürfnisse von
Liam und seiner Familie ausgebildet und u.a. lernen, Dinge aufzuheben, Türen zu öffnen und Lichtschalter zu betätigen.
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„Gemma Hasenhüttl schaun“ Der Grazer ist als Fußballtrainer ein Shootingstar
so wichtig zu nehmen. Wenn alle im Verein funktionieren, dann werden wir gemeinsam erfolgreich sein und dieser gemeinsame Erfolg wird dann auch meiner sein.“
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ür die heimischen Fans ist es ein cooler Freizeitausflug nach Leipzig, für Ralph Hasenhüttl ist der Trainerjob beim RB Leipzig ein fordernder Siebentagejob, mit wenig Freizeit. „Bis zum gesetzlichen Pensionsalter, glaube ich, hält man so etwas kaum durch. Dazu ist der Job zu intensiv, zu fordernd und es gibt zu viel Druck. Wenn du Erfolg hast, geht es natürlich leichter. Obwohl du auch da merkst, dass du dich verbrauchst. Man fährt Vollgas und tritt gleichzeitig auf die Bremse. Das hält alles in Balance. Die erste Urlaubswoche bin ich dann garantiert krank“, antwortet er dem Magazin „Red Bulletin“, das seinem Arbeitgeber gehört.
„Fußball ist ein Fehlerspiel. Man darf sich von Rückschlägen jedoch nicht unterkriegen lassen. Denn nur wenn der Spieler weiß, dass er Fehler machen darf, wird jenes Risiko möglich, das uns erfolgreich macht. Wenn du als Trainer fünf Spiele in Folge verlierst, glauben dir deine Spieler nicht mehr, was du ihnen sagst. Solche Situationen möchte ich möglichst nicht erleben.“ Drei Spiele in Folge hat er mit Ingolstadt verloren, nach seiner Entscheidung, den Verein zu verlassen. „Vielleicht war ich nicht mehr ganz so scharf, nicht mehr so total fokussiert, vielleicht nur ein paar Prozent. Aber dann reicht es in der Bundesliga einfach nicht mehr.“
Der gebürtige Grazer ist der erste österreichische Trainer, der im kommenden Jahr mit seiner Mannschaft in der Champions League spielt. Mit seinem radikalen Spielsystem hat er den jüngsten Kader der Liga zum besten Aufsteiger in der mehr als 50-jährigen Bundesliga-Geschichte in Deutschland gemacht. Für Ralph Hasenhüttl erfüllt sich ein Traum und für Red-Bull-Chef Didi Mateschitz ein Wunsch, den er mit Red Bull Salzburg in mehreren Versuchen und Jahren nicht erreicht hat. Dementsprechend hoch steht Hasenhüttl im Kurs. Vor nicht allzu langer Zeit durfte er sich daher auch in Graz, seiner Heimatstadt, wo er beim GAK das Fußballspielen gelernt hat, ins Goldene Buch eintragen.
Als Fußballprofi war Ralph Hasenhüttl international gesehen nicht sonderlich auffällig mit seinem Können und seinen Erfolgen. Der 50-Jährige hat am 9. August Geburtstag, lernte das Fußballspielen beim GAK, wechselte zu Austria Wien und Austria Salzburg, ging dann nach Belgien und Deutschland (1. FC Köln) und beendete seine Profikarriere bei den Amateuren von Bayern München. Er ist seit 2004 Trainer, schaffte mit dem FC Ingolstadt den Aufstieg in die Erste Bundesliga und im Sommer des letzten Jahres auch mit RB Leipzig. Und der „Ösi“ sorgt bei den „Ossis“ für Begeisterung.
Dennoch bleibt Ralph Hasenhüttl am Boden. Heute topp, morgen flopp. „Die Blumen des Siegers gehören in viele Vasen. Es muss dir gelingen, dein Team in den Vordergrund zu stellen und dich als Person nicht
Arbeitslos als Trainer war er erst acht Monate. Hunderte ausgebildete Trainer in Österreich und Deutschland, in Europa laufen arbeitslos umher. Hasenhüttl: „Du wirst nicht viele Chancen als Trainer bekommen. Du musst die erste nützen.“ Quelle: „Red Bulletin“
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St. Johann ist ein guter Ausgangspunkt
Foto: www.hinterstoder.at
Ein „Stück“ Tirol für daheim
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m Sommer dort zu wandern oder mit Gondel bzw. Lift bergwärts zu fahren, wo man im Winter die Hänge hinunter brettelt. Dazu ist St. Johann in Tirol ein optimaler Ausgangspunkt. Ganz in der Nähe, praktisch vor der Haustüre, liegt das Kitzbühler Horn. Von mehreren Seiten durchzieht ein Wanderwegenetz die Urlaubsregion.
Wer „schneller unterwegs“ sein will, der kann das auch mit dem Rad. Das Ausleihen von E-Bikes ist einfach und macht weitere Ausflüge selbst für nicht gut trainierte Urlauber
zu einem Erlebnis. „Bei uns gibt es für jeden das Passende“, erklären uns Sigrid und Maximilian Blumschein, seit 2016 die neuen Gastgeber des Hotel & Gasthauses „Post“. Mitten im Ort gelegen ist es seit Jahrhunderten ein Treffpunkt, erst im letzten Jahr wurde die „Post“ erweitert und renoviert. Ein besonderer Platz ist der „Postmarkt“. Im liebevoll dekorierten kulinarischen Genussladen mit Bistro, können hausgemachte Feinkostprodukte aus der Region erworben und Tiroler Fingerfood probiert werden.
Sämtliche im Genussladen angebotenen Produkte wurden dabei sorgfältig nach hohen Qualitätskriterien ausgewählt. „Viele unserer Produkte werden im Haus selbst hergestellt und mit viel Liebe zubereitet. An den qualitativ hochwertigen Lebensmitteln schätzen unsere Kunden die regionale Herkunft, die kurzen Transportwege und die Nachhaltigkeit“, so Sigrid und Maximilian Blumschein. Neben verschiedenen Geschenkideen, wie einem individuell zusammengestellten „Postmarkt-Geschenkkorb“, sowie edlen Getränken, werden
auch die Premiumstücke der Brunnhof-Rinder angeboten. Im Postmarkt findet damit sowohl der Aktivurlauber als auch der Businessgast ein Präsent, mit dem sich ein Stück Tirol mit nach Hause nehmen lässt. Aber selbst in der Küche der „Post“ sind die Gäste erwünscht. Mit der Chefin einen Kaiserschmarrn oder andre Köstlichkeiten zuzubereiten – dazwischen wird klarerweise auch gekostet –, das macht einfach Spaß. www.dashotelpost.at
Die Seele baumeln lassen, Neues entdecken, Freizeit genießen! Unter den mehr als 50 Destinationen im Sommerflugplan liegen natürlich besonders viele am Meer. Neu sind die wöchentlich stattfindenden Flüge auf die wunderschöne Kykladeninsel Paros, sowie nach Marsa Alam am Roten Meer. Griechenland ist Spitzenreiter bei den Flugzielen, es sind nämlich insgesamt 10 auf 9 Inseln. Aber auch Ziele in Spanien, Italien, Kroatien, Ägypten oder Bul-
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garien stehen regelmäßig am Plan. Nach Mallorca geht es in diesem Jahr mit zwei Fluglinien, mit NIKI und Eurowings. Und dann gibt es noch zahlreiche Kurzketten, Städteund Sonderflüge, so z.B. nach Bari, Kerry, Glasgow, Stockholm, Neapel oder Porto
Mit der Linie einmal um die Welt? Warum nicht? Das gute Linienflugnetz mit rund 140 Flügen pro Woche ist für den
Flughafen Graz und seine Fluggäste eine wichtige Basis. Vor allem die zahlreichen Flüge zu den großen Umsteigeflughäfen Frankfurt, München, Wien, Berlin, Istanbul und Zürich sind von unschätzbarem Wert. Ab 15. Mai geht es dann zusätzlich mit KLM einmal täglich nach Amsterdam. Der Flughafen Amsterdam ist als einer der größten Flughäfen Europas als Umsteigeflughafen für diverse Mittel- und Langstreckenflüge von großer Bedeutung. Ein weiteres neu-
es Flugziel im Linienflugbereich ist Birmingham. Seit Ende Februar geht es 4 Mal pro Woche mit der Fluglinie bmi regional von Graz in die „Midlands“. Birmingham ist an sich schon ein interessantes Flugziel, ein Aufenthalt dort lässt sich aber auch gut mit Fahrten nach London, Manchester oder Liverpool kombinieren, da es sehr häufige und schnelle Zugverbindungen in diese Metropolen gibt.
www.flughafen-graz.at
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Mit mehr als 50 Destinationen und neuen Flugzielen im Linien- und Charterbereich macht der Flughafen Graz Lust aufs Abheben.
Foto: ETI: Marsa Alam
Neue Flugziele im Sommerflugplan
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Ganz schön eigen diese Briten Von Isabella Hasewend
Komplizierter Brexit, aber einfacher „Einstieg“ von Graz auf die Insel
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British Way of Life in einem Pub in Kent: Volksmusik, Bier und gute Stimmung
Foto: Acabashi, Creative Commons CC-BY-SA 4.0, Wikimedia Commons
lso ich würd‘ mich das nicht trauen, in England Auto zu fahren““ – das und Ähnliches bekamen wir vor unserer Abreise nach Großbritannien zu hören. Aber vorweg, bis auf ein, zwei Kleinigkeiten hat auch alles bestens geklappt. Wobei ich aber zugeben muss, mich selbst davor gedrückt und das Fahren meinem Partner überlassen zu haben. Doch von vorne. Der Ausstieg der Briten aus der EU wird kompliziert. Dafür ist der „Einstieg“ für uns auf die britische Insel äußerst einfach und komfortabel. Wir heben von Graz-Thalerhof mit British Midlands (bmi) am Vormittag ab und landen gut zwei Stunden später in Birmingham, der zweitgrößten Stadt Großbritanniens, nur gute eineinhalb Autostunden nordwestlich von London gelegen. Am dortigen Flughafen steigen wir in unseren Flitzer von Sixt um – ein Corsa Vauxhall, wie Opel in England
heißt. „Möchtest jetzt doch du fahren?“, sieht mich mein Partner verwundert an. Ups – ich wollte gerade auf der rechten Seite eingestiegen. An das Schalten mit der linken Hand gewöhnt man sich schnell. Schwerer ist da schon das Einschätzen, wie viel Platz noch links vom Auto ist. Da kann es schon passieren, dass der linke Seitenspiegel verdammt nahe einem am Straßenrand parkenden Auto kommt. Es ist früher Nachmittag und daher Zeit für einen verspäteten Lunch. Unser Navi führt uns an den Stadtrand von Birmingham. Laut In-
Pub-Essen: Pie, Steak, Fish and Chips, ...
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Kontrast von Alt und Neu: eigenwillige, zeitgenössische Architektur, das Selfridge(Kaufhaus) in Birmingham.
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Brindleyplace: Idylle mit Cafés und Bootsfahrten im früheren Industriegebiet von Birmingham.
am Nachmittag in einem der vielen Cafés im Stadtteil Brindleyplace mit seinen zahlreichen Kanälen – fast wie in Holland. Im Sommer gibt’s da auch Fahrten mit dem Narrowboat – ein Bootstyp, der seit 1750 auf den Binnenwasserstraßen im Einsatz ist.
Eintauchen in die Vergangenheit Das tun wir im Black Country Living Museum in Dudley, nur wenige Kilometer von Birmingham ge-
rischer Oberleitungs-Doppeldeckerbus hält an der Station, der Schmied in der Stadt erläutert den Besuchern die Herstellung von Kettengliedern, im kleinen Wohn-Cottage begrüßt uns eine im Schaukelstuhl sitzende Dame vor dem Kamin, sie strickt gerade an einem Schal. „1975 wurde das Museum gegründet, das heute von einer Charity-Organisation betrieben wird, die allerdings auf Unterstützung und Spenden angewiesen
Besuchermagnet: Die Altstadt von Chester, “britischer geht‘s nimmer“
Danach geht’s – natürlich wieder vom Navi geführt – zu unserem Hotel, dem Jurys Inn, direkt in der City der 1,1-Millionen-Einwohner-Stadt gelegen. Aber wo parken? Nach einigem Hin und Her ist auch das geklärt: Direkt neben dem Hotel dürfen wir das Auto von 18 bis 8 Uhr kostenfrei abstellen. Wer ein absolutes Parkverbot übersieht, dem verpasst die Polizei umgehend eine Kralle – und das wird dann kompliziert und teuer. Wegen des regnerischen Wetters steht heute Shopping am Programm – im Selfridge-Kaufhaus des Bull Ring Centers, wegen seiner futuristischen Architektur ein echter Hingucker, entworfen vom Londoner Architektenteam Future Systems. Mit seinen tausenden von schimmernden Aluminiumscheiben der Außenhaut bildet der Bau einen krassen Kontrast zur anglikanischen Kirche. Vom Shopping müde entspannen wir uns
legen. Ein riesiges Freilichtmuseum mit 40 Original-Häusern und Handwerksbetrieben von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die frühen 1920er-Jahre. Wir begegnen Bewohnern – das sind Darsteller, die die damalige Zeit in Kleidung und ihrem Gehabe lebendig machen. Ein Kutsche mit einem Pärchen in historischer Kleidung kreuzt unseren Weg, ein Polizist auf dem Fahrrad sorgt für Ordnung auf den Straßen, ein histo-
ist“, erzählt sie uns. „Die historischen Gebäude stammen in der Regel aus Mittelengland, wurden dort Stein für Stein abgetragen und hier wieder aufgebaut. Mehr als 300.000 Besucher begeistert jährlich das Freilichtmuseum, am ehemaligen Kohleabbaugebiet gelegen. Im Stummfilm-Kino beginnt eine Vorführung von Stan Laurel und Oliver Hardy, wo wir kurz reinschauen. Und in vielen Häusern findet sich jemand zum Plaudern, die
Das mächtige Conwy Castle in Wales
Foto: Wikimedia/geograph.org.uk/ David Dixon
ternet-Bewertungen soll es hier die besten „Fish and Chips“ geben. Und tatsächlich, der in Backteig frittierte Kabeljau schmeckt köstlich.
Ladenbesitzer preisen ihre Waren an, die Dame im Bäckerei-Laden kennt Deutschland und Österreich, wo sie schon mehrmals auf Urlaub war. Die Zeit in Dudley vergeht so schnell, dass wir zuletzt nicht einmal genügend Zeit haben, die unterirdische Kohlemine uns anzuschauen. Zurück in Birmingham besuchen wir die so genannten „Back to Backs“. Das sind die typischen „Mini-Häuser“ aus dem 19. Jahrhundert für die Industrie-Arbeiterschaft. Zwei Reihenhäuser teilten sich eine gemeinsame Rückwand – daher der Name. Drinnen ist es eng, in jedem Haus eine Wohnung über drei Stockwerke, bestehend aus jeweils einem winzigen Raum. Im Hinterhof gibt es eine gemeinsame Waschküche sowie die Toiletten. Bis zu 80 Menschen haben in einem derartigen Häuserblock zusammen gepfercht gelebt, gewohnt – von Idylle keine Spur. „Auch die Sonne haben die Menschen nie gesehen, denn der Himmel war schwarz vom Rauch der Schlote der umliegenden Industrie“, erklärt die Führerin.
… die mit der komischen Sprache Auch die alte Industriestadt Liverpool steht auf unserem zehntägigen Reiseplan – für mich als Beatles-Fan natürlich ein Must. Auf der Hinfahrt machen wir auch einen Stopp in der malerischen City von Chester. Die Altstadt dort zählt zu einer der schönsten im ganzen Land. In Liverpool selbst vermittelt uns die Bootsfahrt einen guten Eindruck von der Stadt und zur Erinnerung gibt es einen Schnappschuss beim Denkmal der vier Pilzköpfe im Hafengelände. Nicht überall in England wird englisch gesprochen. Auf unserem Programm steht heute auch noch Conwy Castle in der gleichnamigen walisischen Stadt. Conwy Castle ist ein
Das Denkmal der Beatles in Liverpool.
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Foto: Tony Hisgett/ https://www.flickr.com/ photos/hisgett/5662418953
Das Elternhaus von William Shakespeares Frau Anne Hathaway in Stratford Upon Avon
Ort, umgeben von riesigen Burgmauern mit Kettenbrücke – romantisch beleuchtet, sodass man sich für wahr wie im Mittelalter fühlt. In einem kleinen Pub machen wir Pause. Komisch, englisch ist das nicht, was hier gesprochen wird, wundere ich mich, den Männern an der Bar zuhörend. Bereits auf den Schildern an den Straßen und Ortschaften ist uns aufgefallen, dass hier alles zweisprachig angeschrieben ist: Englisch und Walisisch. Für uns klingt das alles wie ein Kauderwelsch, denn die Buchstaben, als Konsonanten aneinandergereiht, ergeben oft kaum auszusprechende Worte. Etwa 750.000 Menschen in Wales sprechen Walisisch, eine alte keltische Sprache. Engländer sind halt ein eigenes Völkchen. Sie fahren nicht nur auf der linken Seite oder haben andere Steckdosen und Stecker, nein, sie ticken einfach anders. Briten stehen auf Tee und Pies – süß oder pikant gefüllt. Im Mutterland der Demokra-
... kein Schreibfehler: nur die Übersetzung aus dem Walisischen.
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Besucher-Hotspots Picadilly Circus und Big Ben mit dem Parlament (re.). Blumen für die Opfer nach dem Terroranschlag auf der Westminster Bridge.
tie lassen sie über ihre Königin nichts kommen, prosten einander im Pub zu mit: „Cheers to the Queen“. Geduldig und ungemein gelassen stehen sie in Warteschlangen, etwa im Supermarkt, wo unsereins schon ganz „unrund“ wird, wenn’s zu langsam weiter geht, oder beim Einsteigen in einen Bus. Und noch etwas ist uns aufgefallen: Irgendwie scheint den Briten jegliches Kälteempfinden fremd, laufen doch Frauen – egal ob jung oder alt – selbst bei nur fünf, sechs Grad ohne Strümpfe, meist in kurzem Rock und die Herren kurzärmelig herum. Brr, da wird mir schon beim Anblick kalt.
Abstecher zu Shakespeare und nach Oxford Nach den Tagen und Ausflügen in den Midlands machen wir uns Richtung Süden auf – nach London. Dabei besuchen wir Stratford Upon Avon, berühmt vor allem als Geburts- und Sterbeort von William Shakespeare und auch den zweiten Kulturklassiker, Oxford, DIE Universitätsstadt schlechthin. Schon beeindruckend, was es da zu sehen gibt und ich bin sicher, beim nächsten Besuch auf der Insel werden wir dafür mehr Zeit reservieren. Doch was wäre das Autofahren auf der britischen Insel ohne Navi? Sicher noch schwieriger, wenn man London im Visier hat. Aber mit unserem elektronischen Helfer erreichen wir sicher das Hotel, nahe der Paddington U-Bahn-Station gelegen. Und weil Sonntag ist, riskieren wir
auch noch eine Tour mit dem Auto durch London. Sie führt uns unter anderem auch zum großen Themse Sperrwerk im Osten von London. Obwohl wenig Verkehr ist – die vielen Kreisverkehre erfordern vollste Konzentration und Aufmerksamkeit. Am Nachmittag stellen wir unser Mietfahrzeug bei Sixt zurück und besorgen uns die Oyster-Card, mit der man alle öffentlichen Verkehrsmittel benutzen kann.
Auch in London in die Vergangenheit gereist … Jeder Besucher hat in London klarerweise seine Wünsche, was er sehen will. Natürlich haben wir die „Klassiker“ für jede London-Reportage, wie Buckingham Palace, Trafalgar Square, St. Pauls Cathedral oder Downing Street No. 10, bestaunt – für mich war es das erste Mal – und fotografiert. Aus der „Abteilung“ jüngere Zeitgeschichte haben wir uns die HMS Belfast näher angeschaut – ein mitten in der
Oben links: Tower of London. Rechts: die „Yoeman Warders“ (Beefeater), darunter: „Grenadier Guards“ mit Bärenfellmütze, Leibregiment der britischen Königin.
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bmi (British Midlands) fliegt direkt von Graz nach Birmingham (ab 98 Euro). Die Flugzeiten (Montag 2x, Donnerstag und Freitag) sind ganz besonders auf die Bedürfnisse von Geschäftskunden zugeschnitten. Ab Flughafen Birmingham: Schnellzugverbindung bis zu 6x pro Stunde in weniger als 75 Minuten in London, Zugverbindungen nach Manchester und Liverpool und andere Städte. www.flybmi.com
Für 300.000 Besucher im Black Country Living Museum in Dudley: Vergangenheit wird lebendig ...
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Zauberhaftes Cornwall Die HMS Belfast – „Her Majesty‘s Ship“ (Schiff ihrer Majestät) – liegt auf der Themse in London vor Anker. Den Besucher erwarten spannende Führungen durch den Innenraum des Kriegsschiffes. Der leichte Kreuzer spielte eine wichtige Rolle im Zweiten Weltkrieg.
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London Eye: 30 Minuten „Airseeing“ kostet 30 Euro. Riesenrad in Wien: 10 Euro.
U-Bahn-Fahrten während der Rush-Hours: Drängereien ohne Ende ...
Stadt auf der Themse vor Anker liegendes, ausrangiertes Kriegsschiff. Es ist Teil des Imperial War Museums. Warteschlangen, wie das in der Hauptreisezeit oft der Fall ist, gab es für uns zum Glück keine. Ein Audioguide lotst uns durch die insgesamt neun Decks des Kreuzers. Ein Wirrwarr von Stiegen, Treppen, auf und ab – das Innenleben des Kriegsschiffes nimmt uns gefangen, die engen Kajüten, die riesigen Kessel- und Maschinenräume. Plötzlich ertönen über Lautsprecher Motorengeräusche. „Erschreckend, wie laut es damals hier unten war“, heute habe ich noch das Geräusch in den Ohren.
Unseren Plan, mit der U-Bahn zurück ins Hotel zu fahren, verwerfen wir wieder. Wir stehen vor dem richtig rammelvollen Zug. Es ist Rushhour. Ein Herr in gelber Warnweste „pfercht“ die Leute in den Waggon bzw. weist sie ab, wenn dieser voll ist. In den Straßen staut sich der Verkehr, Taxis und rote Doppelstockbusse prägen das Stadtbild. Alle haben es eilig, wollen nach Hause oder sonstwo hin.
Apropos laut. Mit lauter, kraftvoller Stimme mahnt uns einer der Yeoman Warders zur Aufmerksamkeit bei unserem Rundgang im Tower von London. Sie sind die Ordnungstruppe und Touristenführer in einer DER Sehenswürdigkeiten schlechthin und werden abwertend auch Beefeater genannt. Eine Annahme: In früheren Zeiten konnten sich die meisten armen Leute kein Rindfleisch (beef) leisten, wohingegen die Torwächter auch Rindfleisch als Entlohnung bekamen.
Weitaus gemächlicher geht es da schon in einem typisch englischen Pub zu. Zum Tagesausklang genehmigen wir uns ein „Pint“ Bier und wollen das sogenannte Pub-Essen probieren. Mutig bestelle ich mir was, ohne zu wissen was es ist. Okay – Steak ist nicht gleich Steak. Das, was ich am Teller habe, erinnert mich eher an ein Gulasch. Aber es schmeckt und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis passt. Das gilt auch für die Zugverbindung London-Birmingham. Für nur 6 Pfund (umgerechnet 7 Euro) sind wir in zwei Stunden von London-Euston direkt am Flughafen in den West Midlands. Der Flieger bringt uns zurück nach Graz. Und weil wir auf jeden Fall wieder kommen, haben wir auch die Oyster Card nicht zurück gegeben. Diese verliert nie ihre Gültigkeit und kann immer wieder aufgeladen werden …
Ste
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Frühlingssonne. Sein ganz persönliches Sonnenplatzerl findet man in der fünf Hektar großen und natürlichen Parklandschaft der Parktherme. Ob man die zarten Sonnenstrahlen auf der Haut spüren möchte oder nach Schatten unter den Bäumen sucht – hier findet jeder das Richtige.
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BUCHTIPPS
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Ein Filmemacher, eine Sängerin, ein Berner Sennenhund und ein Schulbus, den die beiden zu einem „Loft on Wheels“ umgebaut haben: Das sind die Zutaten einer Reise quer über den amerikanischen Kontinent, von Alaska bis Mexiko. Sie sehen wilde Wölfe, Elche und einen Grizzly. Sie reisen zu Gletschern und durchqueren Wüsten und Dschungel. Hund Rudi wird operiert und die mexikanische Armee kreist sie nachts ein. Sie stehen vor dem höchsten Gipfel und am tiefsten Punkt Nordamerikas - Sinnbild für die Achterbahnfahrt ihrer Gefühle, an denen sie den Zuschauer teilhaben lassen.
King Arthur: Legend of the Sword Abenteuer Regie: Guy Ritchie Darsteller: Charlie Hunnam, Astrid Bergès-Frisbey, Jude Law, Djimon Hounsou Als der Vater des kleinen Arthur ermordet wird, reißt Arthurs Onkel Vortigern (Jude Law) die Macht an sich. Arthur wird seines Geburtsrechts beraubt und ahnt nicht, welche Position ihm eigentlich zusteht – stattdessen wächst er unter härtesten Bedingungen in den Hinterhöfen der Stadt auf. Doch als er dann das Schwert aus dem Stein zieht, steht sein Leben plötzlich Kopf – endlich wird er gezwungen, sich seinem wahren Schicksal zu stellen … ob ihm das passt oder nicht.
Alles unter Kontrolle Komödie Regie: Philippe de Chauveron Darsteller: Ary Abittan, Medi Sadoun, Cyril Lecomte, Slimane Dazi, Reem Kherici
Fotos: Filmladen Filmverleih
August Schmölzer Der Totengräber im Buchsbaum Merlin Jeder von uns wird, gewollt oder ungewollt, Zeuge von Vorgängen, die er missbilligt, ohne dagegen vorzugehen. So geht es Josef. Ein Blickwechsel verbindet ihn mit dem kleinen Jungen, der vor seinen Augen erschossen wurde, und lässt ihn nicht los. Auf der Suche nach einer Antwort kehrt Josef in den Ort seiner Kindheit zurück, trifft seine Jugendliebe und findet die Stelle des Totengräbers unbesetzt … Die Geschichte einer Befreiung. August Schmölzer wurde 1958 in der Steiermark geboren. Dem breiten Publikum ist er als Schauspieler in „Schindlers Liste“ bekannt, und aus vielen Filmen und Fernsehspielen wie „Der Chinese“ nach dem Roman von H. Mankell. Das Buch ist sein erster Roman. Seine Sprache ist frei von Gefälligkeiten, nicht elegant, aber abwechslungsreich und kraftvoll wie die Landschaft seiner Heimat.
Für den Polizisten José Fernandez gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht: er wird endlich befördert zu einer Spezialeinheit und darf sich vom unerfreulichen Alltag des Grenzpolizisten verabschieden. Die schlechte Nachricht: ein letztes Mal muss er noch nach Kabul, um den straffälligen Karzaoui in sein Heimatland abzuschieben. Jetzt heißt es, den Flüchtling unkompliziert loszuwerden, sonst wird es schwierig mit der Beförderung. Doch es gibt ein Problem: im Fall Karzaoui ist der Justiz eine Panne unterlaufen und der ist entsprechend verstimmt ...
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