KLIPP Dezember 2019 / Jänner 2020

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Euro Verl agsp o Deze P.b.b. stamt 8 mbe GZ 02 020 G r 20 19 / Z03322 raz, 5 Jänn e r 2 M, 020

Da s ab Be er st e o f ft ü an r h ge ell fe e in Kö d pf et e ,

Hypo Alpe Adria sei Dank . . . Weil Geschenkszeit ist: ein Versuch, das Unvorstellbare vorstellbar zu machen. Zumindest 8 Milliarden Euro kostet die Österreicher der Größenwahnsinn von Jörg Haider und seinen Schmarotzern

Für jede unserer 400.000 steirischen Familien ein Renault-Elektroauto

Ein Eigenheim um 200.000 Euro für 40.000 steirische Jungfamilien

Historisch: KLIPP lüftet Geheimnis

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Ein Traumurlaub um 8.000 Euro für jeden der 1,2 Millionen Steirer

Mut zum Risiko mit bitterem Ende

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INHALT wünscht seinen Lesern ein gesundes Jahr 2020!

(Foto: Eiskrippe im Landhaushof)

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FREIZEIT

040Kasachischer Abend

320 Harry Potter: Goldesel in London

mit Hofmanns Kunstkalender

040Universität Graz würdigt ...

... Konsul Rudi Roth und Jochen Pildner-Steinburg

Foto:MKK

040Nik P. erfüllt sich Lebenstraum

... im Salzburger Festspielhaus

050Die lustigen Weiber kommen ... 060Mut zum Risiko ... mit bitterem Ende

INNOVATION BELT GRAZ

2020: Graz gedenkt Jochen Rindt. Sein erster Förderer war Autohaus-Chef Oskar Vogl

080Es gab schon aufregendere Zeiten in unserem Land

Schützenhöfer und sein Koalitionspartner Lang können sich entspannt zurücklehnen

PANORAMA 100Das war das Jahr 2019

Jubel über erfolgreiche Mission

Ein subjektiver KLIPP-Rückblick

ALP.Lab beweist, dass es geht

280E-Autos als Sondermüll?

240„Den Weg von niceshops müssen wir alle gehen“

LIFE-Direktor Franz Prettenthaler von JOANNEUM RESEARCH

240Leistungsstarke Schneeschleuder sorgt für freie Bahn

PJM aus Graz gab nach intensiven Tests grünes Licht

GESUNDHEIT 290Die Kilo sind‘s ...

Falsche Ernährung (vor allem im Winter) führt zu Übergewicht

290Die Viren kommen

Gefahr in Österreich

KUNST & KULTUR 300Sein kunstvolles Spiel mit Licht, Schatten und Gold

34 Tipps für Winterurlaub

STANDARDS 090Lilly – FPÖ vor Pleite gerettet 350Mediathek

AUTO&MOTOR

220Satellit aus Graz im Weltraum 220Autonomes Fahren

POLITIK

WIRTSCHAFT:

Ein Besuch in seinem „Zuhause“, dem Warner Bros. Filmstudio, kann teuer werden

Makrofotografie-Experte und „Aurarius-Art“-Designer Rudi Oberrauter

Medieninhaber und Herausgeber: KLIPP Zeitschriften GmbH & Co KG Waagner-Biro-Straße 100, 8020 Graz Tel. 0316/426080-0 office@klippmagazin.at Officemanagement: Isabella Hasewend Redaktion/Autoren: Jürgen Lehner, Isabella Hasewend, Helmut Dietl, Reinhard Schuch, Michaela Vretscher, Martina Tosch, Elisabeth Hewson Produktionsleitung: Isabella Hasewend Coverfoto (Jochen Rindt): Stadt Graz / Getty Images / Bernard Cahier Fotos (wenn nicht anders angegeben): Heimo Ruschitz Produktion: Christian Wallner Lektorat: L.R. Druck: Dorrong, Graz Abonnentenpreise: Jahresabo: 20 Euro, Zweijahresabo: 35 Euro Vertrieb: Postversand Erscheinungsort: Graz, Verlagspostamt 8020 Graz, P.b.b. Nächster Erscheinungstermin: Februar 2020 www.klippmagazin.at

Die Volkshochschule – neue Räume und Kurse im modernen AK-Bildungszentrum

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ie Volkshochschule (VHS) ist die größte Weiterbildungseinrichtung der Steiermark. 5.000 Kurse werden steiermarkweit jährlich angeboten, rund 67.000 Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer wurden heuer wieder gezählt. Weil die Nachfrage nach Kursen und damit auch der Platzbedarf seit Jahren steigt, wurde im Herbst 2019 das neue AK-Bildungszentrum Volkshochschule in der Grazer Köflacher Gasse 7 eröffnet.

Auch das Kursangebot im neuen AK-Bildungszentrum ist gewachsen. Von Theaterworkshops finden über Themenkochkurse und Weinseminare bis hin zu Programmier- und Designkursen reicht die Bandbreite. Die Kursteilnehmer sind vom neuen AK-Bildungszentrum in Graz jedenfalls begeistert. So auch Adolf Karn, der einen Englischkurs besucht: „Die Schulungsräume sind hier hell, flexibel eingerichtet und technisch auf dem neuesten Stand. Da macht das Lernen richtig Spaß.“

AK-Steiermark-Präsident Josef Pesserl (li.) und AK-Steiermark-Direktor Wolfgang Bartosch

Fotos (4): Graf-Putz/AK Stmk.

Das neue VHS-Gebäude bietet unter anderem ein eigenes Ton- und Filmstudio, eine voll ausgestattete Lehrund Schauküche, einen Töpferraum mit Töpferscheiben und Brennofen, Sprachräume mit neuester Technik, drei Turnsäle, die zu einer 400 Quadratmeter großen Veranstaltungshalle umwandelbar sind. Zu den weiteren

Highlights zählt die „Kinderwelt“, in der Kinder von 0 bis14 Jahren betreut werden, das Café „frederik“ mit Innen- und Außenbereich sowie eine für Veranstaltungen nutzbare Dachterrasse mit Blick über Graz.

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Fotos: Harald Steiner

Fotos: beigestellt

Australier begeistert Austria Planai-Stadion wurde zum Dancefloor

Kasachstan lässt grüßen

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en Anlass streichen sich viele VIP in Graz schon rechtzeitig rot auf ihrem Kalender an. Der Kasachische Hon. Konsul Günter Nebel lädt jedes Jahr anlässlich des Unabhängigkeitstages zu einem Empfang in seine Villa Hartenau in Graz. Er konnte heuer wieder über hundert Gäste begrüßen, allen voran den Botschafter Kairat Sarybay mit Gattin Leyla aus Wien, der natürlich die guten Beziehungen der beiden Länder betonte. Das Absingen der beiden Hymnen beschloss den offiziellen Teil vor der klassischen Ansage: „Das Buffet ist eröffnet.“ Zum Programm an diesem Abend gehört es, dass Künstler Gert Maria Hofmann seinen stets anspruchsvoll gestalteten, neuen Kunst-Kalender präsentiert und signiert. Und er vergisst in seiner

v.l.: Herta Fischer, Ex-Landesrat Wolfgang Erlitz mit seiner Frau Evelyn

Information an die Medien auch nicht zu erwähnen, wer in diesen Genuss kommt, wie etwa LR Johann Seitinger, GR Stefan Haberler, Konsul Gorazd Sifrer aus Marburg, LTG-Dir. Maximilian Weiss, Konsulin Edith Hornig mit Johannes, die Unternehmer Hans Zirl mit Eva Tarjan und Nora Edberg mit Manfred Reiser, Primar Bernhard Kügler mit Tini, Ex.LR Wolfgang Erlitz mit Evelyn, die Sanlas-GF Andreas Schwarz und David Fallmann oder die Immo-Profis Stefan Schönhofer und Heinz Auer. Katharina Pölzer hat den unterhaltsamen Abend organisiert, der dann doch etwas später zu Ende ging.

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00 Millionen Klicks für seinen besten Song – das weist darauf hin, welch Megastar der australische DJ Timmy Trumpet ist. Beim WarmUp vor Journalisten auf der Bergstation der Planai zu Mittag vor dem abendlichen Auftritt zeigte sich, dass er auch als Entertainer und Spaßmacher seine Talente hat und nicht nur mit der Trompete sein Publikum in Stimmung bringt. Rund 10.000 Gäste fieberten beim Skiopening im Planai-Stadion dem großen Auftritt von Timmy Trumpet entgegen, der mit seiner einstündigen fulminanten LED-Show seine Fans nicht enttäuschte und für minutenlangen Jubel sorgte. Die ebenfalls international bekannten Top-DJs Dimitri Vegas & Like Mike konnten – was die Show und die fast artistischen Einlagen eines Timmy Trumpet angeht – da nicht dagegen halten. Sei’s drum. Denn da hatten Lost

Timmy Trumpet

Frequencies, W&W, Mike Williams, Da Tweekaz und Wildstylez, das österreichische DJ-Duo Darius & Finlay sowie Rockharmonix (sie kommen sogar aus der Obersteiermark) das Planai Stadion längst in einen Dancefloor verwandelt. Mit der neuen 10er-Gondel, Panoramablick inbegriffen ging‘s zum Warmup

Foto: Johannes Absenger

v.l.: Konsul Günter Nebel mit Begleitung, Jutta und Gert Maria Hofmann, Kasachischer Botschafter Kairat Sarybay mit Gattin Leyla

Hochprozentiges am Flughafen Graz

Herbert J. Koll (Gastro Konzept), Hans-Werner Schlichte (Destillerie Franz Bauer), Caroline Chevillotte (Supervisor), Flughafen-GF Gerhard Widmann, Einrichter Albert Serschen (v.l.).

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asst immer, könnte man sagen. Egal, ob man am Flughafen Graz auf jemanden wartet oder selbst in einen Flieger steigt und abhebt: Hochprozentiges in bester Qualität gibt’s dort in der neuen SCHNAPSEREI der Destillerie Franz Bauer – von Edelbrand, Whisky, Rum, Gin, oder Cognac, bis hin zum Jägermeister. Im kommenden Jahr feiert der Edelbranderzeuger

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sein 100-jähriges Jubiläum. „Wir wollen weiterwachsen, die Bekanntheit und vor allem die Vielfalt, die wir zu bieten haben, in unseren Verkaufsstellen öffentlich präsentieren“, erklärt der Firmeninhaber Hans-Werner Schlichte. „Die Shops präsentieren sich modern und charismatisch, sie erzeugen Wohlfühlcharakter und man findet hier für wirklich jeden Geschmack etwas.“

Ungläubiges Staunen

Cirkus Younak

Foto: Archive of Cirkus Younak

Foto: Gregor Hiebl

Hausherr Bliem, Bgm. Elisabeth Krammel, Veranstalter Klaus Leutgeb und Hans-Jörg Stocker (TV Schladming) mit Künstlern

CIRQUE NOËL in Graz

Wenn Herzen höher schlagen und sich ungläubiges Staunen breit macht, Akrobaten luftige Höhen erobern und die Lust am Entdecken im Zentrum steht, dann ist Cirque Noël-Zeit! In Graz noch bis 5. Jänner 2020. Das Künstlerduo Baccalá zeigt die äußerst berührende und intime Show „Pss, Pss“. Unter der Regie von Adrian Schvarzstein erleben Besucher eine mitreißen-

de musikalische Inszenierung des slowakischen Cirkus Younak. Die großartige kanadische Compagnie „The 7 Fingers“ präsentiert die Bühnenproduktion Passagers“. Infos: www.cirque-noel.at

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Uni Graz gab sich galant

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Foto: Johannes Absenger

er eine, Rudi Roth, heute 70, war in jungen Jahren ein guter Goalie beim GAK. Der andere, Jochen Pildner-Steinburg, um nichts jünger, spielte Eishockey beim GAK. Also alles längst Geschichte. Das war auch nicht der Grund für die kürzlich erfolgte Auszeichnung in der neu gestalteten Universitätsbibliothek an der Karl-Franzens-Uni – aufgelockert durch eine amüsante Lesung mit vielen „Wuchteln“ vom bekannten, sportaffinen Schriftsteller Franzobel. Sondern: Konsul Rudi Roth fördert als Privatmann Studenten aus Osteuropa mit Stipendien. Jochen Pildner-Steinburg unterstützte als Präsident der Industriellenvereinigung Steiermark über viele Jahre die ehrwürdige Uni. Nun bedankte sich diese damit, dass zwei Lesesäle deren Namen tragen. Klar, dass die beiden stolz darauf sind. Denn es könnte ja sein, dass studierende Enkel oder Urenkel die

raktiv ist, Forscher hat es sch der Fach wer im richtung gut aussie „Lookism Leben. Das haben ht, tut sic us“ h h bei der der Bank Jobsuche erausgefunden. W eher eine er leichter u n Kredit. milderes nd erhält Er kann a Urteil hoff b u c e h i e n. vor Geric riere, was ht auf ein uns an ein Und er macht in d e treffende inzwische r s ehemali n vorwieg Politik leichter Ka ges politi rend bei G („zu schö s c e n, zu jung hes Talen , zu intell t aus Kärn richt anzuunabhän ige te gig von K lugheit, In nt“). Gutes Ausseh n erinnert das habe en macht, tegrität u n die Loo nd kismus-W issenscha Moral alles leichte ftler nach rDie Folge gewiesen davon ist, . dass wen Nachteile iger gut a haben – u ussehend n teile hab e Mensch en. Ein am d zwar überall do en rt, wo die erikanisc dass die Schönen her Ökon weniger Vorom hat a Schönen 300.000 usgerech bis Dollar we net, niger verd zum Ende ihrer Be anderen rufslaufb ienen als Seite gib ahn d t ie e s aber au gen Auss ch Mensc Schönen. Auf der ehens un hen, die e d nicht g geschafft erade üb haben. A erschieße s trotz mäßilso Kopf ben sich nder Klug h o nicht wen ch. In poli heit ige von d tischen P eben ma arteien tr iesem Sc nchmal s eih lag herum cho brav zu n . Es genü icken und n, mit dem Strom g t z das Silbe u schwim tig ist auc rbesteck men, imm h, dass m n er ic a h n das Ge Das habe t zu stehle fü n sich au n. Wichch die Grü hl schätzt, unter s Ugly Peo ich zu sein nder der ple . „World A in der Pro “ gedacht, die es s s ociation o s vinz Pesa eit dreißig f ro gibt. M J um über a h ren in Pio an wollte die Bena bbico zusamme chteiligun klären un nkomme gen h dV n, immer no orurteile zu bekäm ässlicher Mensch en aufzuch, erstm p Konsul Rudi Roth, Alt-Rektorin Christa fe n . E s a g ls ibt die As Präsidenti wurden h Neuper, Neo-Rektor Martin Polaschek soc nn e vorher im en gewählt, wahrs uer zwei Frauen zu iation mer zu hü cheinlich ihren waren die bsc tion der U Frauen gly People h. Was zur Verbe sse bekannt. bisher err Vie eicht werd rung der Situaen konnte ein bissch lleicht wollen die Leute nur , en feiern . unter ihre ist nicht sgleichen Relativ ju ngen Datu ms ist de keit. Alte r Ageism werden z us, d unehmen gedrängt. d sozial und ie AltersfeindlichAb 50 fin den Men ökonomis als alt un sche de ch ins Ec k 50 finden ingeschränkt leistu n keine Jobs meh r, weil sie ngsfähig nach Tren g nungen k sich da e Alt-IV-Präsident Jochen Pildner-Steinburg eine Partn elten. Frauen übe twa r er mehr, miniert sin s leichter, womit F mit seinem Nachfolger Georg Knill Männer tu rauen gle d. Auch e n ic rh h u a nd Zusatz doppelt d Namenstafeln registrieren: „Hey, versicheru lten ältere Mensc iskrihen keine finanziell ngen, we das ist ja unser ...!“ Kredite aus, noch nn doch, dann blu bevor sie kommen te Durchblu . Ungerec tungsstöru n sie sich ht ist auc Klugen d h, dass w as Nachs eniger Klu ngen beehen hab nichts da ge gegen en, obwo für könne üb hl die we n, dass sie ben schle n iger Klug er we chtere Ch en ancen, ein niger Grips habe – es sei d n. Sie haenn, sie w hohes Ein erden Fu dass alle ßballer. W kommen zu erziele Fußballer as natürlic n we halten, ka h nicht he nn übrige niger klug sind. S ein Schmankerl. Dieser erfüllt sich ißt, ich selbst ns ein Ind Robert M für iz für Dum usil einen Lebenstraum mit einem Auftritt mheit sein klug zu weil die M . Faktum ist, dass ,s viel Unge enschen im Salzburger Festspielhaus. Sein rechtigke chrieb nicht gleic vielleicht it entsteh h sind. D eines Tag Hit „Ein Stern, der deinen Namen t, as Proble es dadurc und schö m wird m h lös ne trägt“ liegt auf Platz 1 der deutschen an die gleich Menschen klont, w en können, dass man klug en Chanc odurch d Alltime-Singlecharts. Und diesen e ie Klone en haben mancher d . a S w nn alle c ir h wird er bei seinem Konzert am sehnen. W d sich nach der Ze ön wird das nicht, it der Ung und so ir 30. Oktober 2020 logischerweise leichheit Hässliche sollten deshalb d z ie u n rü ö w ckft e ers hochle niger Klu singen – und zwar mit einem Prosit auf gen, Alte ben lasse s ie n a n und n . Jetzt zu N gebracht. großen Symphonieorchester. Dort, eujahr ist ein wo sonst Klassiker der Musik oder Fotos: Uni Graz

Foto: Uni Graz/Kanizaj

Die neuen Lesesäle befinden sich im auffälligen „Glas-Aufsatz“ der UniBibliothek

Prosit auf die wenig er Klugen Alten & Hä , sslichen Wer nich t att

Nik P. und sein Lebenstraum

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Foto: beigestellt (Adlmann)

Foto: Archive of Cirkus Younak

eoreisen in Graz in der Hamerlinggasse bietet für die Fans von Nik P.

auch andere Weltgrößen bejubelt werden, macht sich Nik P. selbst ein Geschenk, indem dort wirklich Livemusik zelebriert wird. Mit 20 seiner erfolgreichsten Songs bedankt er sich bei seinen Fans.

Reinhard S

chuch

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Foto: Stadt Graz / Getty Images / Bernard Cahier

Jochen Rindt, schon zu Lebzeiten eine Ikone

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ochen Rindt war der einzige Formel-1-Weltmeister, der seine Krönung nicht mehr erleben durfte. Der Grazer verunglückte am 5. September 1970 beim Training zum Grand Prix in Monza mit seinem Lotus-Rennwagen tödlich.

„Den Jochen Rindt kenne ich, aber wer ist der Mann neben ihm“, fragt

bei letztem Sieg in Hockenheim 1970

Rindt verfolgte schon in seiner Mittelschulzeit nur ein Ziel, das seine Freunde kannten: „Ich werde Rennfahrer.“ Helmut Marko, Red Bull Motorsportchef: „Begonnen hat unsere Bekanntschaft im Mopedalter, so mit 16 Jahren. Jochen ging schon damals immer ans Limit, er wollte stets der Beste sein. In unserer Grazer Zeit haben wir an den Wochenenden das Partyleben der Stadt in vollen Zügen genossen.“ Im Sommer im Margarethenbad und im Winter beim Eislaufen am Hilmteich waren natürlich die Mädchen Thema Nummer 1, erzählt man.

Foto: Stadt Graz / GEPA pictures

Foto: Stadt Graz / GEPA pictures

Der Grazer versuchte lange Zeit sein Glück in der Formel 1, doch weder seine Einsätze für das Cooper-Team noch jenes für Brabham waren von Erfolg gekrönt. Erst mit seinem Wechsel zu Lotus wendete sich das Schicksal: Rindt gewann

im Jahr 1970 fünf Rennen, bevor es zum Grand Prix nach Italien ging. Als bei diesem Rennen eine Bremswelle brach, verunglückte der Rennfahrer im Training tödlich. Sein Punktevorsprung war damals jedoch schon so groß, dass ihn auch sein stärkster Kontrahent, Jacky Ickx, nicht mehr einholen konnte. Am 4. Oktober wurde Rindt so posthum zum F1-Weltmeister der Saison 1970 ernannt.

gleichnamigen Grazer Autohaus, sei. Er war selbst mehrfacher Staatsmeister im Rallyesport und Rindts erster Förderer, weil er das Talent des jungen Burschen rasch erkannte. Ossi Vogl verstarb 2013.

Foto: Stadt Graz / GEPA pictures

mich mein Bruder, der im Ausland lebt, auf dem Weg vom Flughafen in die Grazer Innenstadt, als ihm ein Plakat auffällt. Ich erklärte ihm, dass das Ossi Vogl, der Chef vom

Foto: Vogl + Co

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Ein Cut-up von Weggefährten Helmut Marko 6

Jochen

Graham Hill und Jochen Rindt

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2020: Jochen-Rindt-Gedenkjahr in Graz. Bürgermeister Nagl und Helmut Marko mit einem historischen Rennanzug von Jochen Rindt

geschah es dann. Der junge Grazer konnte bald seine ersten Autorennen für sich entscheiden und fuhr anfangs in der Formel Junior. Später wechselte der Motorsportler in die Formel 2, in der er insgesamt 29 Rennen gewann. 1965 gewann er außerdem das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Jochen Rindt, Sohn eines Deutschen und einer Grazerin, wurde am 18. April 1942 in Mainz, Deutschland, geboren. Als er gerade einmal 15 Monate alt war, kamen seine Eltern bei einem Fliegerangriff ums Leben. Die Eltern seiner Mutter holten ihn zu sich nach Graz, wo er seine ganze Kindheit und Jugend verbrachte.

Jochen-Rind-Grab am Zentralfriedhof in Graz. Im künftigen Stadtteil Reininghaus wird es einen eigenen Jochen-Rindt-Platz geben. Unten: seine Skulptur

Foto: Stadt Graz / GEPA pictures / Christian Walgram

Die Anteilnahme bei seinem Begräbnis am Grazer Zentralfriedhof

war im In- und Ausland riesengroß. Dieser traurige Anlass rückte Graz erstmals in der Nachkriegszeit in den Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit. Noch heute erfährt sein Ehrengrab einen starken, steten Besucherstrom.

Foto: Stadt Graz / Getty Images / Popperfoto

Rindts erstes Auto war ein Simca Montlhery, den er von seiner Familie aus Mainz bekam. Diesen „räumte er aus“ und machte ihn mit Ossi Vogls technischer Hilfe schneller. Bei privaten, verbotenen Nachtrennen zwischen Graz und Bruck oder Feldbach lautete dann die Devise: Wer ist der Schnellste? Rindt fuhr am brutalsten von allen. Mit auf der Straße aufgestellten Blechdosen trainierten die Autofreaks auch Slalomfahren.

Ossi Vogls Eltern führten in der Grazer Innenstadt eine Kfz-Werkstätte und wollten diese dem Sohn übergeben. Ihr Wunsch: Der Sohn möge mit dem Rennfahren aufhören. Zumal er schon einmal bei der Heimfahrt von einem Rennen mit seiner Frau einen schweren Unfall hatte. Diese lag daraufhin monatelang im Gipsbett. Der Sohn fügte sich und überließ Jochen seine hochgetunte Alfetta. Es entstand eine innige Freundschaft zwischen den beiden bis zum Tod. Als Rindt nach einem Formel-2-Boliden Ausschau hielt, wurde er auch bei einem Wiener Rennfahrer vorstellig. Da er kein Geld hatte, würde er den Kaufpreis mit den Siegerprämien im nächsten Jahr zurückzahlen. Der Wiener erkundigte sich bei Ossi Vogl in Graz. Dieser: „Wenn er es überlebt, kriegst du dein Geld sicher.“ So

Jochen Rindt mit seiner Frau Nina

Foto: Stadt Graz / Mazelle

Sein erster Förderer war Ossi Vogl (Autohaus Vogl & Co), selbst mehrfacher Staatsmeister

Mit dabei im größeren Freundeskreis Karl Ritter, Stefan Pachernegg, Andy Zahlbruckner, Fredi Herzl und andere – alle Autofreaks, aus gut situierten Familien. Und wenn es da und dort im Elternhaus sturmfreie Bude gab, dann wurden nicht nur Formel-1-Rennen im Fernsehen verfolgt.

Foto: Stadt Graz / Fischer

Foto: Vogl + Co

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Fotogalerie bei Pankl Racing in Kapfenberg. Im Bild: GF Wolfgang Plasser Dezember 2019 / Jänner 2020 7

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POLITIK

Anton Lang und Hermann Schützenhöfer: Agenda weiß-grün ist die Botschaft des neuen Führungsduos

Keine Zeit des Aufbruchs Hermann Schützenhöfer und sein Koalitionspartner Anton Lang können sich entspannt zurücklehnen. Opposition befürchtet Koalition des Stillstands.

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x-SPÖ-Chef Michael Schickhofer wollte noch Landeshauptmann werden. Er war fleißig unterwegs im Lande, doch es fehlte ihm und seinen engsten Beratern das politische Gespür für eine kluge Strategie, wie es gehen könnte. In Weiz wohnhaft blieb er all die Jahre ein Pendler, wurde mit den Grazern nie warm und verlor nicht zuletzt dort die Landtagswahl am 24. November 2019.

er also noch wollen mit „seiner SPÖ“ und ihren 21,8 Prozent? Noch dazu ist auch er als Obersteirer ein Tagespendler und hat seinen Lebensmittelpunkt nicht in Graz. Er hat auch gar keine politische Strategie für das Ziel, Erster im Land zu werden. Die SPÖ hat sich ihren Anspruch, wieder stimmenstärkste Partei im Land werden zu wollen, für die nächsten zehn Jahre bereits abgeschminkt.

Sein Nachfolger Anton Lang hatte nie den Wunsch, Landeshauptmann zu werden. Er ist jetzt in der steirischen SPÖ so weit nach vorne gerückt (gerutscht) – ist jetzt Erster Landeshauptmann-Stellvertreter –, wie er sich das vor rund drei Jahren nie träumen hat lassen. Was soll

Entspannt blickt daher Hermann Schützenhöfer von seinem mit 36 Prozent Stimmenanteil gepolsterten Landeshauptmann-Sessel den nächsten Jahren entgegen. Auch er konnte vor rund fünf Jahren nicht im Traum darauf bauen, als Landeshauptmann in Pension gehen zu

können. Beide werden daher bei dem einen oder anderen Glaserl Wein auf Franz Voves (möglicherweise sogar mit ihm) und ihr spätes politisches Glück anstoßen. Mit der Koalition „Agenda in weiß-grün“ dürfen sich die Steirer auf eine Koalition der kleinen Schritte einstellen. In der Ära eines Josef Krainer hätte ein derart zwar wohlwollend formuliertes, aber in den Kernthemen unverbindliches Regierungsabkommen als abzuarbeitendes Regierungspapier nie den Weg in den Landtag gefunden. Die Opposition befürchtet sogar den Stillstand. Da beide Koalitionspartner mit dem selben Regierungspersonal an die Arbeit der „Agenda weiß-grün“ gehen, wird die politische Arbeit wie bisher

Mario Kunasek – geschwächte FPÖ

Claudia Klimt-Weithaler – KPÖ

Landtagspräsidentin Manuela Khom

Klubobfrau Sandra Krautwaschl: Grüne, zu sechst, nun doppelt so stark

Neu im Landtag: Robert Reif (li.) und Niko Swatek von den Neos

Präsidenten-Trio: Gabriele Kolar (SP), Manuela Khom (ÖV), Gerald Deutschmann (FP)

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Die Regierung (v.l.): Seitinger, Lackner, Bogner-Strauß, Lang, Schützenhöfer, Eibinger-Miedl, Kampus und Drexler. dahin plätschern. Das zähe Ringen um die besseren Ideen bleibt aus. Auch die neue Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß wird daran nichts ändern. In der wichtigen politischen Causa, dem geplanten Leitspital in Stainach, hat nach dem kurzen Abrücken von Michael Schickhofer – „es gibt alternative Lösungen dazu“ – der neue Regierungschef Toni Lang mit den Seinen wieder reumütig zur alten Haltung – „Stainach muss kommen“ – zurück gefunden. Eine der wenigen Chancen für die erstarkte Opposition im Landtag, die Koalition herauszufordern und politisch zu punkten. Fast eine Million Steirer waren aufgerufen, bei der Landtagswahl ihre Stimme abzugeben. Nur 63 Prozent haben das getan. Ein Signal dafür, dass ihnen die Landespolitik zunehmend weniger wichtig ist. Bei der nächsten Wahl könnte erstmals der „Fünfer“ vorne stehen und damit die Nichtwähler zur stärksten Partei im Lande werden. Das neue Kräfteverhältnis: ÖVP 18 (+4), SPÖ 12 (-3), FPÖ 8 (-6), Grüne 6 (+3), KPÖ 2, Neos 2 (neu). Landesregierung: 5 Landesräte ÖVP (+1), 3 SPÖ (-1)

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POLITIK

LILLY LOTTERBLUME

Foto: Privat (Schmid), veröffentlicht in „Vom Dritten Lager zur ersten Kraft“

Hallo, meine Lieben! Foto: Fischer

Ich weiß nicht, ich weiß nicht, was gute Freunde hat. Die Frieda hat im- so der Hubert. Dem klarerweise Kois in der einst skandalgebeutelich machen soll und mein Allerlieb- mer wieder gehört, und sie geht ja in noch immer leid tut, dass die „Che- ten Estag gelungen sei, so der Herr ster ist mir da überhaupt keine Hilfe der ÖVP aus und ein, dass Grillitsch fin“ damals so sang- und klanglos Biro, suche seinesgleichen. Wer dabei. Er sagt nur: „Du wirst das gute Chancen gehabt hätte, dem von der politischen Bühne abtreten denke angesichts des Grünen E heuschon richtig machen …“ Unsere Hermann Schützenhöfer zu folgen, musste. Bei ihrem 60er, zu dem ihr te noch an die schmutzigen SchlagJüngste war so schwer verliebt und hätte er das im Auge gehabt. Nun ist zwei Wochen nach der Wahl logi- zeilen von früher? Und die Estag sei jetzt ist es auf einmal über Nacht es klarerweise vorbei damit. Schon scherweise viele Mitarbeiter gratu- auch profitabel. Zweistellige Millioaus. Sie tut mir so leid, weil sie sich einmal war Fritz Grillitsch knapp lierten, kam aber keine Stimmung nenbeträge dürfe das Land Jahr für fast wie in ihrer Kindheit bei mir an- vor dem Sprung in die Landesregie- auf. Da war die Trauerarbeit wichti- Jahr kassieren, und dass der steirilehnt und Schutz sucht. Das tut gut, rung, damals noch zu Zeiten von ger. sche Stromriese keinen Atomstrom aber sie wissen ja, man kann da Waltraud Klasnic . Er habe damals ins Netz einspeist, stehe ebenfalls Gerhard Hirschmann (Sept. 2019): Deal mit Schmid im Auf- Michael Schmid: der Wilde auf seiner Maschin‘ ... Josef Krainer (2016) rettete für Klasnic den Landeshauptmannnicht wirklichJosef helfen, sondern kann bereits, soEr erzählt die überschuldete FPÖ auf Schützenhöfer der Kois’schen Erfolgsliste, trag seines Parteichefs Krainer abgewickelt übernahmdie als Frieda, Quereinsteiger sessel. Im Bild mit Hermann nur versuchen, zu trösten. Bei uns in Zusage der damals allmächtigen schreibt Biro in der Steirerkrone. Nachbarschaft gibt’s VP-Chefin gehabt, Gerhard Dezember Letzteres seine stimme in keinem Fall, In der nach Steiermark Heute der werde ich ein streng ge-auch einitotal steirischen überschuldet war und er die die schafter“ Brüsseldurfte zu „entabsolute MehrDraxler geGeheimnis türkische Zuwandererfamilien . dann FPÖ allerdings im Parteivorstand seinerzeit ORF-Lanhörtverloren die Ute und aus der Energie-Steierhütetes lüften, das steirische nur durch die Milliosorgen“. Eine fürstlich nicht bezahlte Posi- heit kündigte sofort Und da haben wir gehört, dass die einen anderen vorschlug, ohne desdirektor werden, weil er für nach mark-Zentrale von jemandem, der meinem Allerliebsten sein Freund nenspritze von Krainer und Co. vorGril- tion. Im Telefonat mit KLIPP macht der Wahlniederlage noch am mit ihrerhat. Tochter kürzlich in die darüber informieren. ÖVP-Landeshauptfrau Waltraud Wahlabend mit Stromhandel zuRückzug tun hat. aus Fritz anvertraut Die steirische dem litsch Konkurs rettenzukonnte. Mit derVer- er aber die ÖVP mitverantwortlich seinen Türkeidie gereist weil sie dort den ständlich, sollte das so stimmen, Klasnic zu viel rot und zu viel der Politik an. Sein SPÖ-Rivale Peter ÖVP rettete FPÖsind, mit Millionen vor derBräutigam Pleite. Dafür wählten die ausgesucht haben. Und dass der Grillitsch sich zu Klasnics schwarz war. In Kärnten wurde er Schachner war bis auf 1.700 StimBlauenderen seinerzeit Waltraud Tochter findet Klasnic nichts dabei, Verdiensten kaum noch äußerte. ORF-Landesdirektor unter Jörg men an die siegesgewohnte ÖVP zur Landeshauptfrau. Haider von der FPÖ. In Wien wurde herangekommen. weil sie ja in dieser Welt aufgewachWarum gehe Kois Zwischen überhauptÖVP per 31. SPÖtrauert gab es Biro. mit je Franz 21 Mandasen ist. Die war ganz freudig aufge er Informationsdirektor unter Wolf- und März, Voves eine ihm politische Pattsituation. gang Schüssel von der ÖVP. Und ten regt, obwohl*sie ihren Bräutigam gar könnte da sicher die passende meldete seinen An- Steinicht je vorher gesehen hat. Wenn Weil die Frieda gerade von Klasnic nun wurde er wieder steirischer Schachner Antwort geben, rät die Ute dem Erst wenn alle Persönlichkeiten, die spruch auf den Landeshauptmann ich dann daran denke, wie niederge- geredet hat. Herwig Hösele war ei- Landesdirektor unter dem roten rerkrone-Chefredakteur. Im Übriin seiner Partei den wohlJüngste einmali-jetzt ist, ner ihrer engsten Mitarbeiter und Landeshauptmann Franz Voves. an. Josef hatte bereits entschlagen unsere gen habeKrainer dieser Oswin Kois Handgen Deal möglich gemacht haben, schieden, dass (der im September dann denke ich mir: Solche Sorgen ist, so der Hubert, sicher ein belese- Was damit zum Ausdruck kommt, schlagqualität – ein Charakterzug, verstorben darf darüber Jahres verstorbene) Gerhard habensind, die Eltern der jungen Türkin ner Mann. Kein Wunder, dass er viel hat mir kürzlich der Josef erzählt. dieses der heutzutage immer seltener zu geschrieben werden, vertraute vor Hirschmann sein Nachfolger nicht. über die Vorzüge und Nachteile der Dass Gerhard Draxler von seinem finden ist, will das Biro-Lobwerkein rund zehn Jahren der Ex-ÖVP-Landsollte. Dieser nahm sich jedoch Demokratie, das passende Wahl- Job als Journalist was verstehen den Ende nehmen. Er meint damit aber tagsabgeordnete und Industrielle vor Beginn der entscheidenden recht philosophiert. Doch mit einem muss und alle jene eines Besseren hoffentlich nicht den Sack voller Fritz Pfohl meinem Allerliebsten Sitzung im ÖVP-Landesparteivorscheint er ein Problem zu haben, mit belehrt hat, die ihn in der jeweiligen Energie-Steiermark-Inserate und eine unglaubliche Geschichte an. stand aus privaten Gründen selbst Das letzte Mal hat mir ja Frieda er- dem innerparteilichen demokrati- Phase jener politischen Gruppie- die zigtausenden Euro dafür, welche Gerade in Zeiten wie diesen haben aus dem Rennen und schlug seinerzählt, dass der Jochen Pildner- schen Umgang. Der Hubert denkt da rung zugeordnet haben, die gerade die Krone im Laufe der letzten zweiÖVP-Millionenhilfe eröffnete sich Geld, Politik mit Stimmenkauf grofür die damaligen Finanznöte seiseits Waltraud Klasnic vor. Diese Steinburg, Präsident der Steiri- an die Zeit zurück, als Klasnic we- dort an der Macht war oder ist. einhalb Jahre einsackeln konnte, für die Freiheitlichen die Chance, ße Aktualität. Mit Gerhard Hirschner Partei, weil diese unter Krainer brauchte für ihre Wahl zur Landesschen Industrie, nach Wien gehen gen der Energie Steiermark gewaltig ätzt die Ute weiter. Aber wer weiß, so die Pleite abzuwenden und einen mann, damals geschäftsführender zugesagte Parteienförderungsmittel hauptfrau unbedingt die zehn soll und dort als Nachfolger von InZoff mit Gerhard Hirschmann und die Ute, der vielleicht hat 23. derJänner Nachfolstillen Ausgleich abzuwickeln. Parteiobmann, verstarb vor weninicht ausbezahlt hätte. Aus vorStimmen FPÖ. Am dustriellen-Präsident Veit Sorger Herbert Paierl hatte. Hösele spielger von Kois eine ähnlich gen Monaten der letzte Geheimnisliegenden Unterlagen geht hervor, 1996 wurde sie dann mit denlockere Stimvorgesehen ist. Und die Frieda te in dieser Auseinandersetzung Christoph Biro , Chefredakteur der Hand wenn’s * träger dieses Geheimabkommens. dass das eine Schutzbehauptung men derbeim FPÖ Geldausgeben, zur ersten Landesmeinte damitKommanwäre er neben eine wichtige Rolle. Heute bezeich- desSteirerkrone, zeigt immer wieder, so hauptfrau darum geht, vor allemgewählt. für sichEine als Er wickelte dienoch, geheime damaligen FPÖ-VerantwortÖsterreichs dem vernetzten Fritz GrillitschMichael , net er sich selber als „Wut-Bürger“, habegewesen ich der Ute bei der letzten Ta- Anekdote Person guten Wind zu machen. Schmid, im Zivilberuf Archi- lichen dosache imgut Auftrag des damals ist. Michael Schmid von Michael Schmid zum dem Landeshauptmannes Bauernbundpräsidenten, der stärker werdenden Diskutieren Denn vielüberraschenden will der Tarock-Runde tekt, wegen war alsder Quereinsteiger 1989 Poli- willrock-Runde mächtigen nichts davonbeim wissen, dass es am damaligen ÖVPranghöchste in Österreich, und für Nebentisch zugehört, nicht einfallen, als die Ute danach in dietikverdrossenheit Politik gekommen. 1991 Josef Krainer ab. steirische Vertreter auf die Millionenhilfe der dass ÖVP er von Vorschlag: „Ich habe dem Gerhard dem Wiener Parkett. In der steirischließt sich Kreis jener an, die vonder Steiermark noch immer wirklich später fragt, öfters was dem Kois dass so alles gelunschaffte er bei derdem Landtagswahl Seiten der FPÖ eine „Gegengesagt, er mich schen ÖVP,* so erzählt die Frieda, dagegen sogar und ein damit Volksbegehren wenig weiß. Er kommt aus Wien gender sei.Klasnic Da fielen dann Begriffe wie ein gutes Ergebnis den leistung“ vereinbart gewesen sei. und mit betrogen hat.“ Ohne waren die Funktionäre arg geüberlegen. Schon pikant. Oder per- KLIPP ist liegen ein Bürgerlicher alten Sinn die Murkraftwerk undder Photovoltaik-AnSprung in die Landesregierung. allerdings im Beweise Millionenhilfe ÖVP für die schockt, als nun lesen hat mussten, vers. Oder auch zum Schmunzeln. vor,des Wortes, tut sich schwer mit neu- steirische lage auf FPÖ der Firmenzentrale. Doch Hinzugezogen undsie eingeweiht dass die steirische FPÖ damals hätte sich für Wal30.12.2016) * sich in den Medien – höchstwahrscheinlich Josef Krainer mit stiller meinschon Allerliebster dass der(Grillitsch sichseinen von einer Hösele äußerte en Entwicklungen. Daher gefallen traud dieseKlasnic, Projektesosollen die VorFinanzreferenten Ernst Höllertotal () aus der im Sinne wie: „Irgendwann werden Zustimmung verstorbenen nie die Chance Stunde auf die andere ihm auch des Typen, die ihm schmei- davon gängerüberzeugt, auf Schiene gebracht haben. mit Bernd Schilcher () und Sein die Vorgänger als Parteiobmann, Jörg der Haider – für ihre spätere politische Karriere Politik zurückzieht. Eseben waren auch Regierungsparteien von uns Landeshauptmannes cheln und ihn als einen Großen Fritz Pfohl ().die Aufregungen so arg, dass Ludwig Rader, hatte ihm eine dazu verpflichtete, im Landtag Im JahrMal, 2000 schaffte für ihn hören.“ Aber er selbst hatmit nicht gut sichund Wichtigen im Lande darstellen. aufgetan. Bis zum nächsten Auf FPÖ-Seite trat der damalige mehr als 20 Millionen Schilling keinen sozialistischen Landeshaupter in Graz bekanntlich wegen Herz- zugehört und die Dinge richtig ana- Mit Oswin Kois verlasse der viel- Klasnic einen großen Wahlsieg, im Parteiobmann Michael Schmid als musvölliglysiert, überschuldete Partei hinter- in mann-Kandidaten mit zu Manager wählen. die Jahr 2005 verlor sie gegen Franz problemen ins Krankenhaus als er im Regierungsbüro leicht kompetenteste Verhandlungspartner auf. Er bestälassen. Als „Dank“ für seinen dann Bereits im Dezember 1995 trat der ste. Alle, mit denen die Frieda über der Grazer Burg die Fäden gezogen große Bühne, streut Biro dem Noch- Voves und musste zurücktreten. tigt imGrillitsch KLIPP-Telefonat die Tatsache, später erfolgten Rückzug aus der Ernstfall ein. Josef Krainer hatte gesprochen hat, waren hat. Denn sonst wäre die Landtags- Energie-Steiermark-Chef Rosen. dass seine Politik vereinbarte mit der demzeugt Verlustschon von fünf wahl 2005 fürSchmid fast Partei traurig,Ende weilder der1980erObersteirer Waltraud Klasnic mitDas vonMandawirklicher Bis zum nächsten Mal, Eure Lilly Jahre und Anfang der 1990er-Jahre ÖVP, diesen als steirischen „Botten bei der Landtagswahl am 17. Was auch in den anderen Parteien viele nicht zu einem Desaster geworden, Sachkenntnis, lästert die Ute.

Streng gehütetes Geheimnis gelüftet: Steirische ÖVP rettete FPÖ mit Millionen vor Konkurs Der Preis dafür: Kein sozialistischer LH. So wurde Waltraud Klasnic Landeshauptfrau

Eure Lilly

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DAS WAR 2019

PANORAMA

Jeder von uns erlebt das, was in einem Jahr passiert, anders. Ein Jahresrückblick ist daher eine sehr subjektive Angelegenheit, wenn es nicht um die große Politik geht. Enttäuschungen, Erfolge, Unglück, Katastrophen, Siege und Niederlagen wiederholen sich logischerweise jedes Jahr. Die Menschen, die damit umgehen müssen, geraten oft schnell in Vergessenheit. Daher hört man oft: „Ach, ja, das ist ja auch passiert in diesem Jahr ...“

Späte Genugtuung ÖGB-Chef Horst Schachner als Bundesrat angelobt Foto: www.foto-augenblick.at

„Sparefroh“ Martin Bartenstein gibt 60 Millionen aus

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ir haben das in den letzten Jahren erspart“, outet sich Ex-Minister Martin Bartenstein beim Spatenstich für den Pharma-Standort II in Lannach als Sparefroh. Nur wenigen Steirern ist so viel Sparvergnügen gegönnt. Bartenstein beschäftigt allein in Lannach, wo er mit seiner Familie auch wohnt, rund 800 Mitarbeiter. Er zählt gewiss zu den vermögendsten Steirern.

Sein Netzwerk, das er in der Politik geknüpft hat, macht den Ex-Minister auch heute noch zu einem der einflussreichsten Steirer, wenn es um wirtschaftliche Belange geht. Insgesamt sind in seiner Firmengruppe 7.150 Menschen beschäftigt und Bartensteins Beteiligungen sind äußerst ertragsreich. Die da sind: Gerot Lannach 75 % (25 % hält sein Bruder), Genericon Pharma GmbH (50 %), Knapp AG (28,4 %), AEP GmbH (29 %), Varioform PET Verpackung GmbH (100 %), Energo Pet d.o.o. (66,7 %), Bene GmbH (50 %), Neudörfler Office Systems GmbH (50 %) und Hali GmbH (50 %).

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ranz Voves hat als steirischer SPÖ-Chef im Hintergrund Regie geführt, damit ÖGB-Chef Horst Schachner kein Mandat im Landtag oder im Parlament in Wien bekommt. Er zählt mit Beppo Muchitsch und Josef Pesserl (AKPräsident) zu den anerkannten Arbeitnehmer-Vertretern: „Ich bin ein Kämpfer.“ Als Konzernbetriebsratsvorsitzender in der Graz Holding (die GVB gehören dazu) verfügt er über eine starke Hausmacht. „Es gibt bei uns keinen Lohnunterschied, Frauen und Männer verdienen in unserem Unternehmen gleich viel.“ Der neue steirische Landtag lobte Horst Schachner nun als Bundesrat an – für ihn eine späte Genugtuung. Was er im Parlament behandelt haben möchte: Längst fällig ist für ihn die flächendeckende Arbeitszeitverkürzung für alle Arbeitnehmer in Österreich. Bis jetzt beträgt die wöchentliche Arbeitszeit 40 Stunden. Die letzte gesetzliche Arbeitszeitverkürzung erfolgte von 42 auf 40 Stunden – und das war im Jahre 1974. Nach der Freude über die Angelobung folgte sofort Ärger: Die Steirerkrone schießt scharf auf den Gewerkschafter, weil er rund 214.000 Euro brutto im Jahr verdient. Im Vergleich dazu der Landeshauptmann: 241.836 Euro (Steirerkrone, 19.12.2019).

8 Milliarden Euro Schaden

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enn es eine Taktik war, dann war sie geschickt gewählt. Auf 14 bis 16 Milliarden Euro wurde der Schaden für die Republik Österreich, sprich für die Steuerzahler, geschätzt, den die Hypo Alpe Adria durch den Größenwahn von Jörg Haider und dessen Schmarotzern und Günstlingen verursacht hatte. Damit kein Irrtum aufkommt: Die Milliarden sind nicht „vernichtet“ worden, sondern sie haben nur die Nutznießer dieser schweren Betrügereien reicher gemacht. Zurück zur Bemerkung „wenn es eine Taktik war, …“: Zehn Jahre nach der Hypo-Notverstaatlichung steht laut Finanzmarktaufsicht fest, dass der Schaden zumindest 8 Milliarden Euro betragen wird. Der Schaden für die Steuerzahler bleibt also enorm. KLIPP versucht auf der Titelseite dieser Ausgabe, das Unvorstellbare vorstellbar zu machen. Die stillen Nutznießer – logischerweise gesetzlich und von den abwickelnden Gremien gedeckt – sind die Berater, die der Bund und das Land Kärnten für den Rückkauf der sogenannten Heta-Anleihen engagieren mussten. Bisher betragen deren Honorare allein 44 Millionen Euro. Verglichen mit den 8 Milliarden sind das nur rund 5 Prozent. Das Fazit daraus: Alles ist relativ.

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PANORAMA

AK-Wahl: Ein glücklicher Sieger Josef Pesserl Ein Dorf im Alleingang gebaut

Strache, Kickl und Hofer (v.l.)

„... d

as gibt‘s nur einmal, das kommt nie wieder“ ... nach der fast gewonnenen Präsidentenwahl im Jahr 2017. Lange bevor der blaue Sumpf die Harmonie zerstörte. Bis zum 16. Mai 2019 war Heinz-Christian Strache allmächtiger FPÖ-Parteiobmann. Dann kamen Ibiza und die Spesenaffäre. Das „Weihnachtsgeschenk“ von Hofer, Kickl und Co: Sie schlossen ihren Kameraden aus der Partei aus. Ein Schuss ins Knie, wie sich bei der Wien-Wahl zeigen wird.

Foto: AK Stmk/Temel

Die SpitzenkandidatInnen der in der künftigen AK-Vollversammlung vertretenen Fraktionen: Franz Gosch, Kurt Luttenberger, Josef Pesserl, Sandra Hofmann und Harald Korschelt (v.l.)

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Gerhard Sehers Handwerkerdörfl: „Alles, was du selbst machst, kostet nix außer Zeit“

AK-Präsident Josef Pesserl ist ob des Ergebnisses natürlich glücklich, denn die AK Steiermark schaffte aus Sicht der SPÖ das beste Bundesländerergebnis. Bei seinem ersten Antreten vor fünf Jahren wurde Pesserl erst vier Monate vor der Wahl zum Präsidenten gewählt und musste in der Folge bei der Wahl im Jahr 2014 Stimmen- und Mandatsverluste hinnehmen.

lte Sachen sind einfach meine Leidenschaft – alles, was ich für die Nachwelt erhalten möchte, vor allem das, was es damals auf dem Land oder in einem Dorf so gegeben hat.“ Handwerkliche Sachen, bäuerliches Interieur, alte Werkzeuge – alles in 35 Jahren vor allem auf Fetzenmärkten gekauft, zusammengesammelt und eingelagert; vor 15 Jahren ein Grundstück gekauft, zuerst ein Wohnhaus für sich und seine Familie gebaut und dann über Jahre 25 (!) Holz-Häuser zuerst anderswo abund in Pichla bei Mureck wieder aufgebaut. Und jetzt kommt’s: All das hat ein Mann alleine geschafft. Eine Meisterleistung!

it mehr als 64 Prozent der gültig abgegebenen Stimmen und einem Zuwachs von 6,7 Prozentpunkten sind die Sozialdemokratischen Gewerkschafter mit AK-Präsident Josef Pesserl die klaren Sieger der AK-Wahlen in der Steiermark. Der Wermutstropfen dabei: Alles bei einer Wahlbeteiligung von nur 35,4 Prozent.

„A

KLIPP war dort

30 Jahre nach dem Mauerfall in Berlin

W

as hat Berlin, was andere Städte nicht haben? Berlin hat offenbar von allem etwas und deshalb findet auch jeder sein ganz individuelles Stück der Stadt: von klassischen Sehenswürdigkeiten bis zum Kleinstadtcharme im Kiez, von der Weltkultur im Museum und auf den Bühnen bis zur kreativen Szene in Mode und Medien, vom pulsierenden Nachtleben bis zur grenzenlosen Einkaufswelt – und nicht zuletzt sind die authentischen Orte

der Vergangenheit häufig Anlass genug, Berlin zu besuchen.

Euphorie ist weg Das spürte man auch bei den 30-Jahr-Feiern zum Mauerfall. In der ersten Wende-Euphorie wurde sie abgerissen und bis auf einzelne Überbleibsel weggeschafft. Inzwischen ist ein Netz aus Relikten, Gedenkstätten, Markierungen und Infotafeln im Stadtbild entstanden.

Es wird die DDR-Vergangenheit an vielen Orten thematisiert, mit dem Stasi-Untersuchungsgefängnis, der Mauergedenkstätte an der Bernauer Straße und auch über die Verbrechen der Nazi-Herrschaft wird informiert, zum Beispiel mit dem Dokumentationszentrum des Terrors in Kreuzberg. Dort war früher die geheime Staatspolizei (Gestapo) mit eigenem Gefängnis und Folterkeller.

Die unglaubliche Lebensgeschichte von Felix Fida

Fotos: beigestellt

Foto: Expa / Johann Groder

Ein Bild aus besseren Tagen

10 Jahre im Spitalbett verbracht

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s heißt immer wieder, die unglaublichsten Geschichten schreibt das Leben. Und das stimmt. Zuhause in JudendorfStraßengel erzählt Felix Fida von seinem Schicksal. Der gelernte Fotograf feierte am 2. Mai seinen 80er und schildert in seinem Buch – „es ist das erste und letzte“ –, wie er zehn lange Jahre ununterbrochen im selben Bett, angegurtet, mit Gewichten gestreckt oder in einem Gipskorsett verbracht hat. Ohne ein einziges Mal aufstehen zu dürfen! Als Dreijähriger landete er mit der Diagnose Knochentuberkulose in der Pflegeanstalt Wien am Steinhof. Man schrieb das Jahr 1942. Erst zehn Jahre später durfte er es wieder verlassen. Mit neun Jahren schoben die Schwestern Felix, abgemagert auf 20 kg, zum ersten Mal ins Sterbezimmer. Am 2. Mai feierte er eben seinen 80. Geburtstag, verbunden mit der Präsentation seines Buchs „Der Felix, der Fida und ich“ Dezember 2019 / Jänner 2020 11

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DAS WAR 2019

PANORAMA

Heiß diskutierte Entscheidung

Andreas Gabalier ist nicht zu (s)toppen

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ichter Oliver Graf verurteilte den Angeklagten oststeirischen Arzt zu vier Monaten bedingt in Graz. Eine mutige Entscheidung. Der Vater habe die Kinder nie körperlich misshandelt, nur sich selbst Schaden zugefügt. Was bleibt, ist der Vorwurf des Quälens. Das Straf-

Auch in Deutschland Schlagerstar des Jahres

Er blieb ein Su Foto: GEPA pictures

Letzten Wunsch von Gerhard Hirschmann nicht erfüllt

ur ein Udo Jürgens hat das zu seiner Zeit im deutschen Sprachraum geschafft, allerdings nicht gegen ein derart breites Feld von Hitparadenstürmern aus der Schlagerbranche. Andreas Gabalier war in der TV-Sendung „Schlagerboom 2019“ der letzte Künstler, den Moderator Florian Silbereisen in der mehr als dreistündigen TV-Show ankündigte. Alle anderen – ob eine Helene Fischer, eine Andrea Berg oder ein Roland Kaiser – waren in der Dortmunder Westfalenhalle vor ihm an der Reihe. Und im Finale waren sie alle auf der Bühne und sangen – fast wie „Edelstatisten“ wirkend – mit den 12.000 Besuchern die Gabalier-Hymne „Hulapalu“. Dieser Auftritt bestätigte, dass der selbsternannte Volks Rock‘n‘Roller derzeit auf einer Erfolgswelle schwimmt, wie kein anderer Künstler im deutschen Sprachraum. Das verlangt selbst jenen Anerkennung ab, die wenig bis nichts mit dem Schlager-Genre und dem Hype um den Steirer Andreas Gabalier anfangen können. Es gelang keinem österreichischen Sänger, aber auch nur ganz wenigen deutschen Stars, über mehrere Jahre hinweg eine derartige Euphorie zu entfachen.

Fotos: Malte Christians

N

Auf seiner Tournee im fast abgelaufenen Jahr 2019 schaffte es Gabalier, das Olympiastadion in München gleich zwei Mal hintereinander mit jeweils 70.000 Fans zu rocken.Nun kündigt er für das kommende Jahr in der „Bayerischen Gabalier-Hochburg“ ein weiteres Mega-Spektakel an. Bis zu 170.000 Besucher erwarten die Veranstalter mit Superstar Andreas Gabalier am 15. August 2020 auf dem Gelände der Münchner Messe. Es soll ein Fan-Festival der Superlative werden, wie es das im deutschen Sprachraum noch nie gegeben hat. Die heurige Tour war die zehnte anlässlich der unglaublichen Karriere von Andreas Gabalier. Es ist eine Ausnahme-Leistung des gebürtigen Steirers, der es trotz der tragischen Selbstmorde seines Vaters und seiner jüngeren Schwester über die Musik geschafft hat, daran nicht zu zerbrechen.

N

ur privat hatte er mit Lebenspartnerin Brigitte seine Ruhe, sein Glück gefunden. Gerhard Hirschmann war am 27. September 2019 auf der Zugfahrt von Wien nach Graz einem Herzinfarkt erlegen. Das Begräbnis für ihn gab es am Friedhof in Graz – St. Veit im Beisein der versammelten ÖVPProminenz und von Freunden und Wegbegleitern. Der Aufstieg des groß gewachsenen, durchaus charismatischen jungen Oststeirers – er war in Gnas geboren – begann innerhalb der steirischen ÖVP Anfang der 1970er-Jahre. Mit Gerhard Hirschmann und Bernd Schilcher hatte der spätere Landeshauptmann Josef Krainer – damals war Friedrich Niederl Landeshauptmann, Krainer vorerst „nur“ Parteiobmann – zwei Kreativköpfe und Querdenker um sich geschart. Unter ihrer Führung entwickelte die ÖVP das „Modell Steiermark“. Es war das Fundament für Krainers erfolgreiche Politik, später wurde es zu seinem politischen Testament. Bernd Schilcher verstarb am 29. Mai 2015, Josef Krainer am 30. Dezember 2016. Von 1989 als Klubobmann, dann ab 1993 bis 2003 als Landesrat war das Landhaus

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Kathryn List

PANORAMA

Dem Weltkonzern AVL ein Kulturgen eingepflanzt

Foto: beigestellt

6.000 Jahre alt

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Altbischof Egon Kapellari am Grab in St. Veit: „Er war ein unbequemer Freund, unbequem auch gegen sich selber. Er hatte eine Begabung zu eloquentem Spott. Aber er wusste auch um die eigenen Fehler.“ Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer bezeichnete ihn als „Lebensfreund“. Vor mehr als zwei Jahren wurde bei Viel-Raucher Gerhard Hirschmann Lungenkrebs entdeckt. Nur eine Notoperation rettete sein Leben. In der Genesungsphase gab es viele Auf und Abs. Selbst in dieser Zeit ließ er sich die wöchentlichen Besuche bei seiner geliebten Mutter, einer einfachen Frau in Gnas, nicht nehmen. Alleine hatte sie ihre drei Kinder großgezogen. Wiederholt äußerte er Freunden gegenüber seinen Wunsch, dass er später einmal in Gnas begraben werden möchte. Doch sein letzter Wunsch erfüllte sich nicht. Seine Kinder aus der vor 20 Jahren geschiedenen Ehe bestanden auf Graz. Die letzte Ruhe fand er im Grab seiner Ex-Schwiegermutter. Am 12. Oktober 2019 ist nun auch Hirschmanns Mutter nach einem im April erlittenen Schlaganfall verstorben. Sie fand ihre letzte Ruhe in Gnas. Foto: Jungwirth

Foto: GEPA pictures

die Arbeitsstätte von Gerhard Hirschmann.

Blauer Parteitag im Schock

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s war ein ernüchterndes Resümee, das man am 14. September am FPÖ-Bundesparteitag als Beobachter ziehen konnte – die FPÖ war im Sinkflug. Kickl und Hofer versuchten zu retten, was noch zu retten war. „Fair.Sozial. Heimattreu“ waren die Versprechen, die vom Spitzenduo Norbert Hofer und Herbert Kickl den Österreichern gemacht wurden, sollten sie die FPÖ wählen. Die Quittung dafür erhielt die FPÖ bei der Nationalratswahl am 29. September. Dort verlor sie knapp die Hälfte ihrer Stimmen. Eine weitere Niederlage musste sie auch bei den Landtagswahlen am 24. November hinnehmen. Nicht zuletzt der Spesenskandal um HC Strache sorgte dafür, dass die FPÖ von der „ersten Kraft wieder auf das dritte Lager“ von den Wählern zurecht gestutzt worden ist. Die Menschen spüren einfach, wenn vom Spitzenduo auf die politischen Gegner verbal eingeschlagen wird, diese lächerlich gemacht werden mit ihren politischen Standpunkten, ihnen jedes Eintreten für Österreich und seine Menschen abgesprochen wird, dass dies genau das Gegenteil von „fair“ ist.

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om KLIPP-Büro im Science Tower in der Waagner-BiroStraße in Graz geht’s zum Gespräch mit Kathryn List in die benachbarte Helmut List Halle. Mit jährlich 130.000 Besuchern ist diese der meist frequentierte Kulturtempel der Landeshauptstadt. Den Beweis dafür, dass Kathryn List und ihr Team offensichtlich vieles richtig machen: Im November 2018 wurde die AVL Cultural Foundation in Berlin vor 500 Gästen aus Wirtschaft, Kultur, Politik und Medien als „Europäischer Kulturinvestor des Jahres 2018“ ausgezeichnet. Es ist dies der innovativste Kulturpreis in Europa, der in einem mehrstufigen Auswahlverfahren von einer 39-köpfigen Expertenjury vergeben wird. Neben der AVL Cultural Foundation waren renommierte Unternehmen wie die BMW Group und Erste Group Bank AG nominiert. „Es ist Kathryn List, die federführend das kulturelle Engagement von AVL vorantreibt“, so Michael Ksela, CoGeschäftsführer der AVL Cultural Foundation bei seinem Statement zur Preisverleihung in Berlin. Ein Auslöser für die Siegerpalme in

Foto: Katerina Kepka/AVCLF

in seltener, 6.000 Jahre alter Kupferdolch aus dem 4. Jhd.v.Chr. (Jüngere Steinzeit) wurde von der Arbeitsgemeinschaft für Geschichte und Archäologie (AGGA) der Öffentlichkeit präsentiert. Dieses für die Steiermark so bedeutende Fundobjekt wurde, so AGGA-Sprecher Peter Koch, vom Obmann des Archäologievereines Pölstal, Gerfried Kaser, anlässlich von Sondierungen rund um das Schloss Thalheim gefunden. Dies ist bereits der zweite Fund von großer historischer Bedeutung, nach der Goldmünze in Oberwölz.

Foto: bypcituresborn

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Berlin und die Entscheidung der Jury dürfte das Projekt „The Irvine 7“ sein. Ein musikalisches Raumschiff, das in der AVL Cultural Foundation entwickelt und gesteuert wird. Es ist weltweit einmalig. Über 100 Sensoren und Kabel, 30 Leiterplatten und 15 Computer bringen die insgesamt sechs Piezocryst-Kristalle zum Erklingen. Damit Künstler und Musiker in diesem Neuland überhaupt experimentieren können, sind die Piezocryst-Kristalle „lebenswichtig“. Sie werden in der Forschungsabteilung der AVL „gezüchtet“, haben wie natürliche Kristalle eine lange Wachstumszeit und sind – salopp gesagt – „wertvoll wie Gold“. Weil die Helmut List Halle den Platz dafür nicht hat, wird in den nächsten Wochen in einem Gebäude in der Nachbarschaft ein Studio entstehen, wo Künstler die Möglichkeit bekommen, mit „The Irvine 7“ zu arbeiten. Helmut List und seine Frau Kathryn List wurden kürzlich im Rahmen einer feierlichen Gala in Wien vom unabhängigen Wirtschaftskomitee „Initiativen Wirtschaft für Kunst“ mit dem Jurypreis „Maecenatentum“ ausgezeichnet.

Familiäre Bindung zur Steiermark

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Foto: Europäische Union / EP

in Suchender

Sensationsfund: Kupferdolch

Foto: EYFON

recht gibt da leider keine wirkliche Antwort darauf. Unabhängig von den Vorwürfen der Kinder wirft eine Exfreundin und Patientin dem Arzt Vergewaltigung vor. Ungeklärt ist außerdem der Todesfall des Vaters dieser Frau. Er war Nachbar und Patient des Arztes. Der Mann starb durch eine Waffe, die der Arzt im Nachlass einer verstorbenen Patientin geerbt haben soll. Die Polizei stufte den Tod zuerst als Selbstmord ein, nun wird gegen unbekannt ermittelt.

Andy Cavatorta bei der Premiere in New York

Seit Jugend enge Verbindung mit der Steiermark, kennt daher das Europahaus auf Schloss Neumarkt.

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s ist einer dieser Zufälle der Geschichte. Nirgendwo ist die Steiermark „europäischer“ als in Neumarkt. Dort gibt es auf Schloss Neumarkt seit Jahrzehnten das Europahaus – für Veranstaltungen, Seminare, ein Treffpunkt auch für Mitglieder der EU-Europajugend. Nun wird die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gleichsam zur „Nachbarin“.Ursula von der Leyen verbrachte als Jugendliche den Sommer auf dem Feriensitz ihrer Eltern mit mehreren

hundert Hektar Land auf der Oberberger Alm bei Neumarkt. Ihr Vater – er verstarb 2014 – war 14 Jahre lang Ministerpräsident von Niedersachsen, dem zweitgrößten Bundesland von Deutschland. Fünf Kinder gibt es in der Familie. Eva-Benita, eine Schwester von Ursula von der Leyen, starb mit elf Jahren an Leukämie. Sie ist auf einem Friedhof wenige Kilometer vom Anwesen in Neumarkt entfernt begraben. Dezember 2019 / Jänner 2020 13

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DAS WAR 2019

PANORAMA

Kräftige Ohrfeige für Justiz in Graz

Foto: Carina Karlovits/HBF

Pyjamaparty W in der Hofburg

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ine tolle Idee. So viel Kinderlachen hat‘s nicht einmal zu Kaisers Zeiten in der Hofburg gegeben. Mit dem Bundespräsidenten Schnitzel mit Pommes essen, alles über seine Arbeit erfahren und einmal in der Hofburg übernachten! Unter dem Motto „Recht haben ist Kindersache“ lud Bundespräsident Alexander Van der Bellen Kinder und Jugendliche zur „Langen Nacht der Kinderrechte“ in die Hofburg ein. „Heute begrüße ich ganz besondere Gäste, die etwas ganz Besonderes erleben werden – einmal in der Hofburg übernachten! Mit der „Langen Nacht der Kinderrechte“ feiern wir gemeinsam den 30. Geburtstag der UN-Kinderrechtskonvention. Mir ist wichtig, dass wir dabei nicht ÜBER Kinder und Jugendliche und ihre Rechte reden, sondern MIT Kindern und Jugendlichen. Kinderrechte sind Menschenrechte – das sollten wir stets im Blick haben. Auch in Österreich werden noch immer Kinderrechte verletzt. Wir wollen bewusstmachen: Es gibt noch viel zu tun“, so Präsident Alexander van der Bellen auf seiner Facebook-Seite.

egen Hochverrats verurteilte ein Grazer Geschworenengericht – angeführt von einem dreiköpfigen Richtersenat und einem übereifrigen, aber überforderten Staatsanwalt – eine wirre Gruppe von Staatsverweigerern. Bis zu 15-Jahre-Haftstrafen fassten einzelne Mitglieder aus. Deren eher dickleibige, nicht gerade salonfähig wirkende Anführerin ersuchte in höflich formulierten Briefen, die Exekutive möge hochrangige Vertreter der Republik festnehmen. Also ein sehr naives Vorgehen – ohne Androhung von Gewalt oder anderer Dinge, die bei einem Hochverratsdelikt gegeben sein müssen. Ist der Hochverratsparagraph doch die schärfste Waffe im Gesetzbuch. Übrigens: Seit 1920 wurde bis zu diesem Prozess niemand mehr wegen Hochverrats in Österreich angeklagt. Aber es scheint so, als wollten der Staatsanwalt und der Dreiersenat des Gerichts Justizgeschichte schreiben. Was gelungen

ist, aber anders als gedacht. Die Generalprokuratur als Institution für die Wahrung der Rechtssicherheit im Strafrecht setzte dem Justizspuk ein Ende. Der „Wahrspruch“ (das Urteil) des Geschworenengerichts wurde ausgesetzt, weil es eindeutig falsch ist. Nur so nebenbei: Die Kosten für den Prozess mit allen Maßnahmen (Cobra, Absperrungen usw.) gehen in die hunderttausende Euro. Schon Jus-Studenten im ersten Studienabschnitt hätten bei einer Seminararbeit erkannt, dass die Staatsverweigerer-Truppe natürlich rechtlich verfolgt und ihr das Handwerk gelegt werden muss. Sie hat mehrere schwere Betrugshandlungen gesetzt, zigtausende Euro damit kassiert, aber, wie auch die Generalprokuratur unmissverständlich zum Ausdruck bringt, keinen Hochverrat begangen. PS: Berichte in den Medien über die Staatsverweigerer gab es seitenweise, auch über den Prozess. Die Aussendung der Generalprokuratur und deren Befund fand hingegen nur wenig Beachtung im Verhältnis zu den Aufmachern in den Medien.

130.000 Besucher – Erfolg für Steiermark KLIPP-Ausstellung „Stille Helden“ in Gent

Die Bösen und die Guten – Hitler und Stille Helden. Kirchenchef Ludo Collin und LR Christopher Drexler (re.) bei der Eröffnung. Bilder: Oskar Stocker as war die gute Nachricht Annete die Ausstellung nach Angabe fang 2019 über die mehr als von Rektor Ludo Collin. Er hatte die zweimonatige Ausstellung in Gent. Ausstellung „Stille Helden“ ermögWarum hängt Hitler in der St. Bavo licht. Es ging um die Rettung der Kathedrale? – löste die vom SteierKunstschätze in Altaussee zu Kriegsmarkmagazin KLIPP initiierte und ende. Die St. Bavo Kathedrale in vom Land Steiermark unterstützte Gent ist mit einer Million Besuchern Ausstellung hitzige Debatten und pro Jahr ein Besuchermagnet. Die Schlagzeilen in den belgischen Me- Besucher erfuhren erstmals, dass dien aus. Das war im Oktober 2018. es ohne die Stillen Helden keinen Rund 130.000 Besucher verzeichGenter Altar mehr gäbe.

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PANORAMA Steirer Hartwig Löger stolpert über Casino-Sumpf

Aufzeichnungen des Gefangenenhauses beim Paulustor, wo auch die Gestapo ihren Sitz hatte, zeigen, dass hier zwischen dem 12. März 1938 und dem Kriegsende von der Gestapo sowie anderen Dienststellen insgesamt 46.730 Personen eingeliefert wurden. Unter ihnen befanden sich auch 24.136 politi-

Foto: beigestellt

Weil es oft heißt: Warum werden die Gräueltaten des Nazi-Regimes immer wieder thematisiert? Ein aktuelles Buch von Heimo Halbrainer „Wenn einmal die Saat aufgegangen, …“ bringt erschütternde Briefe von Steirern aus der Todeszelle und ist eine Antwort darauf. Niemals vergessen! Das sind wir den Opfern schuldig. Das Buch dokumentiert, dass es politisch organisierten Widerstand und Opposition zwischen 1938 und 1945 in der Steiermark sehr wohl gab. Verfolgt wurden Priester im Widerstand, Zeugen Jehovas, sozialistische und kommunistische Funktionäre, klarerweise auch Deserteure – von einer menschenverachtenden NS-Justiz. Etliche der Widerstandskämpfer wurden erst in den letzten Kriegswochen hingerichtet.

Foto: Martin Maier

Hingerichtet wegen Brot- und Zigarettenspende

Barbarisch: Guillotine im Keller des Straflandesgerichtes Graz kam oft zum Einsatz sche Häftlinge, die in der Folge den nationalsozialistischen Gerichten übergeben oder in Konzentrationslager überstellt wurden. Bislang konnten für ganz Österreich die Namen von knapp 8.000 Menschen eruiert werden, die als Opfer politischer Verfolgung hingerichtet oder in Folge der Verfolgungen ums Leben kamen. Aufgrund der teilweisen schlechten Quellenlage sind zur Zeit für die Steiermark 596 Opfer ausgewiesen. Schwer vorstellbar: Josef Bauer, Hilfsarbeiter aus St. Peter ob Judenburg, wurde wenige Wochen vor Kriegsende im Jahr 1945 hingerichtet, weil er Brot spendete. Das Todesurteil: Hochverrat und Feindbegünstigung.

es nicht. Habe Löger gesagt, dass ich damit eigentlich meine Funktion überdenken muss.“ In einem Mail von Novomatic-Chef Neumann an Vizekanzler Strache steht: „War echt mühsam, aber hier hat Löger auch sehr geholfen. Liebe Grüße aus London.“ „Sidlo ist also ein Muss“, soll Finanzminister Löger damals telefonisch bei Casino-Aufsichtsratsvorsitzendem Walter Rothensteiner interveniert haben – schreibt die Kleine Zeitung am 15.11.2019. Hartwig Löger spricht in einem Statement von einem „Missverständnis“ und bestreitet eine „Ämter-Besetzung durch ÖVP und FPÖ“. Er habe nur die Interessen der Republik Österreich in dieser Aktionärsgruppe vertreten. Zum Verständnis: Die Republik Österreich hält 33 Prozent der Anteile an der Casinos Austria AG. Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger vom Rednerpult im Parlament aus an ihre Kollegen im Hinblick auf die „message control“ in der Regierung: „Und von alle dem soll der Herr Bundeskanzler nichts gewusst haben?“ Der eingesetzte U-Ausschuss soll helfen, das aufzuklären.

... bleibt Ex-Finanzminister

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artwig Löger bleibt Ex-Finanzminister. Dem Steirer aus Admont muss man letztendlich politischen Anstand bescheinigen. Er, ein Fixstarter in einer neuerlichen Kurz-Regierung, hat nach einer Hausdurchsuchung bei ihm die Konsequenzen aus dem dubiosen Vorgehen um die Casino-Vorstandsbestellung des blauen Kandidaten Peter Sidlo gezogen. Dieser war ein Wiener FPÖ-Bezirksrat ohne entsprechende Eignung für den Job des Casino-Vorstands, wie der hinzugezogene Personalberater feststellt. Eine Aktennotiz von Walter Rothensteiner, dem Aufsichtsratschef der Casinos Austria AG, belastet Ex-Finanzminister Hartwig Löger. Darin heißt es: „Löger hat mit Graf (Novomatic-Eigentümer) konferiert, der hat irgendeinen Hintergrund-Deal mit den Blauen. Daher ist Sidlo ein Muss. Alternativkandidaten von Neumann (NovomaticChef) gibt es nicht mehr. Graf will

Smart City Rooftop Farming im Science Tower in Graz

Jede Pflanze bekommt einen digitalen Zwilling

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Gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und dem Bildungsbereich wurde seit Herbst 2018 am Rooftop-Farming-Projekt am Dach des Science Tower Graz gearbeitet. Den offiziellen Startschuss für das Smart City Rooftop Farming gab es kürzlich in Anwesenheit von Landesrat Johann Seitinger, Joanneum-Research-Geschäftsführer Wolfgang Pribyl, LIFEInstitutsdirektor Franz Prettenthaler, Caritas-Steiermark-Direktor Herbert

Foto: JOANNEUM RESEARCH / Schwarzl

ächer in der Stadt der Zukunft haben drei wichtige zusätzliche Funktionen: Stadt kühlen, Lebensmittel und Strom produzieren. Der Science Tower ist das erste Gebäude in Österreich, wo eine Symbiose dieser drei Funktionen gezeigt wird“, erläutert LIFEDirektor Franz Prettenthaler. Jede Pflanze bekommt einen digitalen Zwilling.

Joanneum-Research-Geschäftsführer Wolfgang Pribyl, LIFE-Institutsdirektor Franz Prettenthaler, Landesrat Johann Seitinger, SFL-Geschäftsführer Hans Höllwart, Caritas-Direktor Herbert Beiglböck, Sonnenerde-Geschäftsführer Gerald Dunst und bellaflora-Managerin Isabella Hollerer (v.l.) Beiglböck, Isabella Hollerer, Leiterin für nachhaltige Entwicklung bei bellaflora, Gerald Dunst, Geschäfts-

führer von Sonnenerde sowie SFL-Geschäftsführer Hans Höllwart, dem Bauherrn des Science Towers.

Rufen Sie sich kurz dieses Bild vor Augen: Sie gehen auf das Dach Ihres Hauses, ernten Kräuter, frisches Gemüse und Salat von Ihren Hochbeeten. Diese Zutaten landen dann direkt auf Ihrem Teller: regional, saisonal, nachhaltig. An dieser Vision forschen die Experten von LIFE, dem Zentrum für Klima, Energie und Gesellschaft des Joanneum Research, um ein Best-Practice-Beispiel für die nachhaltige Nutzung von Dachgärten zu entwickeln. Denn Dachgärten kühlen die Stadt und reduzieren gleichzeitig die Emissionen. Dezember 2019 / Jänner 2020 15

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Doyen der Kunsthistoriker, Prof. Horst Schweigert

Foto: Universalmuseum Joanneum

Schande um „steirische Kronjuwelen“

Top-Karriere mit Hausverstand Foto: Klipp

DAS WAR 2019

PANORAMA

Prunkwagen, um 1450: Buchenholz geschnitzt, bemalt, vergoldet

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nderswo, außerhalb der Steiermark, werden einzigartige Kunstschätze von europäischem Rang auffällig und stolz präsentiert. Natürlich bestens gesichert. Aufgrund ihrer historischen Bedeutung sind sie Besuchermagnete, staunen tausende Besucher über ihre Einmaligkeit. In Graz stauben die prachtvollen Kunstschätze im „Museum für Geschichte“ in der Sackstraße nur vor sich hin. Und das sind die „steirischen Kronjuwelen“: Herzoghut, Hochzeitswagen und Hochzeitspokal (nicht einmal ausgestellt). Was möglich ist, zeigte die Ausstellungsreihe „Imperial Austria“ vor 25 Jahren. Damals sah die Welt, zeigten sich zigtausende Besucher begeistert davon, welche kulturhistorischen Schätze die Steiermark zu bieten hat. „Mit ihm hat es begonnen. Er war der Totengräber, konnte mit den kunst- und kulturhistorischen Schätzen des Landes nichts anfangen“, nimmt sich Prof. Horst Schweigert, 79, kein Blatt vor den Mund. Er Hochzeitspokal, Augsburg, um 1570: Meister: Hans Schebel († 1571), Silber gegossen, vergoldet, emailliert, getrieben, ziseliert, geätzt, graviert

Erzherzogshut, um 1400: Silber gegossen, geschmiedet, vergoldet;Samt, Perlen in emaillierter Blattfassung, Hermelin und Mauswieselschwänzchen von 1766

meint damit den vormaligen Leiter des Landesmuseums Joanneum, das unter seiner Führung in ein sogenanntes Universalmuseum verwandelt wurde. Peter Pakesch ist seit 2015 Geschichte, doch auch seine Nachfolger haben kein Händchen, kein Gspür für die steirischen Kronjuwelen und wie man sie wieder stärker in das Bewusstsein der Steirer bringt und wie sie auch zu Highlights für Touristen werden, die ihrerseits zu Hause wieder Werbung für die Schatzkammer der Steiermark machen. (Horst Schweigert).

Walter Schiefer mit seiner Frau bei der Formel 1 in Spielberg

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ls ein KLIPP-Team Walter Schiefer in einem Hotel in der Grazer Innenstadt zum Gespräch trifft, erzählt er offen über seine berufliche Vergangenheit – auch über seinen Kauf der Therme Gleichenberg im Jahr 2016, aber praktisch nichts über seinen Aufstieg zum Vorsitzenden in den Privatstiftungen des medienscheuen deutschen Milliardärs und Drogeriekönigs Erwin Müller. Dieser betreibt 850 Filialen und gehört zu den Superreichen. Walter Schiefer ist als engster Vertrauter von Erwin und Anita Müller verantwortlich für das riesige Vermögen und 35.000 Mitarbeiter. Er ist aber nicht im operativen Geschäft tätig und öffentlichkeitsscheu. Einer, der ihn schon seit jungen Jahren kennt, ist Saubermacher-Chef Hans Roth. Dessen Frau Margret war es, die ihn vor mehr als 20 Jahren „entdeckte“ und spontan zu Saubermacher holte. Für Saubermacher war Walter Schiefer vor allem im Ausland tätig – von Albanien bis nach Abu Dhabi. Er prüfte Investitionsvorhaben der dortigen Saubermacher-Verantwortlichen, ob und in welcher Höhe sie gerechtfertigt waren. „Das war eine wichtige Arbeit, aber er ist immer bescheiden geblieben“, so Hans Roth. „Und er hat ein außergewöhnliches Gespür dafür, mit Menschen umzugehen, findet auch immer die richtigen Leut‘. Er weiß, was er nicht weiß und holt sich dann die Besten als Berater. Ich freue mich für ihn.“ Einer, von dem sich Walter Schiefer viel abschauen konnte, ist Sigi Wolf – einer der erfolgreichsten internationalen Manager Österreichs. Er kommt aus dem Nachbardorf, ist auch Jäger und ein Vorbild für ihn.

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PANORAMA

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ir bringen die Mur wieder ins Stadtbild und zu den Menschen zurück.“ Das war die Kernbotschaft von Energie-Steiermark-Vorstandssprecher Christian Purrer bei der Eröffnung des neuen Murkraftwerks an einem warmen, sonnigen Herbsttag. Und weil es um die Menschen, in diesem Fall um die Bewohner der Landeshauptstadt, geht: Die Grazer bekommen damit auch die größte Freizeitoase. Durch den Bau des Murkraftwerks kehrt die Mur zurück ins Stadtbild. Der Vergleich ist nicht zu weit hergeholt: Was die Donauinsel heute für Wien ist, könnte morgen der Freizeitpark an den beiden Murufern für Graz sein. KPÖ und Grüne bleiben bei Ablehnung. Das Murkraftwerk Graz mit einer Leistung von 17,7 Megawatt speist ab sofort jährlich 82

Josef Mülner (Aufsichtsratsvorsitzender Energie Steiermark), Energie-SteiermarkVorstandssprecher Christian Purrer, Bgm. Siegfried Nagl, LH Hermann Schützenhöfer, LH-Stv. Michael Schickhofer, Energie-Steiermark-Vorstandsdirektor Martin Graf (v.l.). Millionen Kilowattstunden grünen Strom ins Netz ein, deckt damit den Bedarf von mehr als 45.000 Menschen in der steirischen Landeshauptstadt bzw. den Verbrauch von über 20.000 E-Autos und verhindert so den Schadstoffausstoß von über 60.000 Tonnen CO2. Partner der Energie Steiermark beim Wasserkraftwerk Graz sind die VERBUND Hydro Power und die Energie Graz. Der Bau selbst dauerte 33 Monate. Das Projekt zählt zu den größten Investitionen in der Geschichte der Energie Steiermark, die sich in ihrer Strategie auf das Thema Nachhaltigkeit und Energieeffizienz fokussiert hat.

Auch in den Schlagzeilen – viel Sport daneben ist leider auch vorbei. ProfiGolfer Matthias Schwab verpasste seinen ersten Sieg auf der European Tour in der Türkei im Stechen.

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Brigitte Anderl aus dem Fußballdorf Hartberg

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ir leiden gemeinsam, wir jubeln gemeinsam“, bringt es Hartberg-Fußballklub-Präsidentin Brigitte Anderl auf den Punkt, warum das Fußballdorf mit den Großen der österreichischen Bundesliga mithalten kann. Vorbei die Zeit, wo nur Sturm in der Steiermark die FußballFahne hochhält. Im weiblichen Skizirkus ist Conny Hütter verletzungsbedingt nicht mehr top. Eingesprungen dafür sind Nicole Schmidhofer, die den Abfahrtsweltcup gewann und Ramona Siebenhofer. Auch Daniela Iraschko-Stolz holte drei WM-Medaillen bei den Damenspringern. Knapp

2. - 5. Jänner: Jahrhundertschnee mit Katastrophenalarm 6. April: Liezener lehnen LeitspitalProjekt mit Zwei-Drittel-Mehrheit ab 17. Mai: Strache und Gudenus lösen mit Ibiza-Video politisches Erdbeben aus. Strache tritt als Vizekanzler und FPÖ-Parteichef zurück. 18. Mai: Steirischer FPÖ-Landesparteitag verfällt in Schockstarre 24. November: Jubel für ÖVP, Grüne, KPÖ bei Landtagswahl

* • Pfarrer Hermann Pucher feiert 80er.

Sein Spruch: „Geht nicht, gibt’s nicht.“ • Die EAV mit Thomas Spitzer tritt ab • AMS übernimmt Leuchtenhersteller Osram • Keine Herz-OP mehr im LKH wegen tödlicher Fehler

... Red-Bull-Gründer Didi Mateschitz. Wenn man einem Bericht in der für gewöhnlich gut informierten Tageszeitung „Die Presse“ glauben darf, dann grüßen die Freunde von Didi Mateschitz, 75, den Red-Bull-Gründer mit „Servus, Erzherzog“. Dort, wo sich die Kirche, der Adel oder auch die Bauern und Gastwirte zurückziehen, schreibt Matthias Wabl, weil die Renovierungskosten zu hoch sind, tritt der reichste Mann Österreichs als Immobilieneinkäufer auf den Plan. Der Bloomberg Billionaires Index weist ihm ein Vermögen von elf Milliarden Dollar und damit einen Platz unter den 150 reichsten Menschen der Welt zu. Seine Einkaufstour startete der in St. Marein im Mürztal aufgewachsene Mateschitz in der Steiermark nach der Übernahme des Österreich-Ring (KLIPP April 2014). Arbessers Schloss liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Red Bull Ring. Mateschitz wollte es kaufen. Aber Karl Arbesser, der Schlossherr, kein Freund des Motorsports, sagte trotz eines Millionen-Angebots „Nein“ zu Mateschitz. Der Red-Bull-Chef steckt aber nicht nur viele Millionen in seine Immobilienkäufe, sondern ist auch mit viel Herzblut dabei. Der „Kleinen Zeitung“ sagte er in einem Interview: „Es ist schon richtig, dass ich ein Faible für schöne, einzigartige Plätze habe – um mich daran zu erfreuen, aber auch, um darauf aufzupassen.“

Red-Bull-Gründer Didi Mateschitz „kauft die Steiermark auf“ Die Restaurierungen, die Mateschitz vornehmen lässt, sind teuer, die Handwerker gefragte Spezialisten. In den vergangenen Jahren hat der Red-Bull-Gründer insgesamt dutzende Schlösser, Gasthöfe und Seevillen erworben. Mateschitz selbst verbringt den Sommer teilweise in einer Almhütte. Die familieneigene Thalheim-Brauerei im Murtal führt der 27-jährige Sohn Mark. Doch der Vater hat noch weitreichende Pläne. So sollen eine Handwerksakademie entstehen, weitere Waldgebiete gekauft werden. Mit 75 sind andere schon lange in der Pension. Doch Didi Mateschitz hat noch viel vor.

650.000 Besucher kamen nach Spielberg

Neuer Rektor an der Uni Graz

Foto: Uni Graz/Frankl

Foto: Energie Steiermark

Freizeitoase am Wasser durch Murkraftwerk

Erzherzog unserer Tage

LH Hermann Schützenhöfer, Rektorin a.D. Christa Neuper, Rektor Martin Polaschek und die Vorsitzende des Universitätsrats, Caroline List (v.l.).

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artin Polaschek führt seit Anfang Oktober als neuer Rektor die Universität Graz. 600 Gäste applaudierten ihm bei der Inauguration, der feierlichen Amtseinführung. Zuvor wirkte Polaschek 16 Jahre lang als Vizerektor

für Studium und Lehre an der Uni Graz. Er erhielt von seiner Vorgängerin Christa Neuper die Amtsinsignien, die Rektorskette und das Zepter. Beide Stücke stammen aus dem Jahr 1827 und wurden vom österreichischen Kaiser Franz I. gestiftet. In seiner Inaugurationsrede wies Rektor Martin Polaschek auf die Exzellenz der Forschung hin: „Ich freue mich, in den kommenden vier Jahren die Zukunft der Universität Graz mitgestalten zu dürfen. Besonders schätze ich die Bandbreite und hohe Qualität der Lehre und Forschung.“ Polaschek wird gemeinsam mit einem Team aus vier Vizerektoren in den kommenden vier Jahren die Amtsgeschäfte leiten. Dezember 2019 / Jänner 2020 17

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DAS WAR 2019

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Landespolizeidirektor-Stellvertreter Alexander Gaisch macht sich zum Gespött der Republik

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ennst mi net? I bin’s, dei Präsident“, wollte dereinst Wiens Polizeipräsident Josef Holaubek einen Geißelnehmer zur Aufgabe bewegen. Er ging damit in die Geschichtsbücher ein. Aus einem ganz anderen nichtigen Anlass erlangte Alexander Gaisch, stellvertretender Landespolizeidirektor, österreichweit für immer Bekanntheit. Dank der Zeitschrift „Der Falter“ bekamen

die Österreicher Einblick, wie es zwischen „Ober“ und „Unter“ in der Polizei zugehen kann. Gaisch wollte über den Polizeinotruf eine private Auskunft haben und machte den dortigen Kollegen zum „Wurschtl“, weil dieser nicht sofort untertänigst seinem Wunsch nachkam. Was er dabei nicht bedachte: Alle Anrufe beim Notruf werden aufgezeichnet. Der junge Polizist wurde nach der

Foto: BM.I / E. Weissheimer

„Kennst du mi jetzt oder net?“ ... das Lachen mittlerweile vergangen

Veröffentlichung im Falter rehabilitiert. Gaisch musste beim Vorgesetzten „aufsalutieren“, wurde von Innenminister Peschorn strafversetzt und musste sich beim Notrufkollegen entschuldigen. Nun droht ihm ein Disziplinarverfahren. Wie heißt es doch: „So wie man in den Wald hinein ruft, kommt‘s zurück ...“

Auszüge aus dem Protokoll:

Polizeinotruf: Polizeinotruf Polizeichef: Ja, Alex Gaisch (am Apparat, Anm.), Guten Abend, Servus Grüß Dich! Hallo? Polizeinotruf: Ja, hallo bitte? Polizeichef: Ja Alexander Gaisch, kennst Du mi jetzt oder net? Polizeinotruf: Na, i kenn Sie net. Bitte worum geht’s? Polizeichef: Landespolizeidirektor-Stellvertreter! Wie ist der Name bitte? Polizeinotruf: Bitte? Polizeichef: Wer spricht bitte? Polizeinotruf: Ich brauch ihnen meinen Namen nicht geben beim Notruf. Polizeichef: Da spricht Landespolizeidirektor-Stellvertreter und Sie geb‘n ma jetzt ihren Namen, aber sofort und am Montag sans um … achte in mein Büro, verstanden? Polizeinotruf: Bitte? Polizeichef: Wo ist da Kommandant, geben S´ma den Kommandant! Polizeinotruf: Wer sind Sie bitte? Sagens S´ma den Namen bitte noch einmal bitte! Polizeichef: Alexander Gaisch, Landespolizeidirektor-Stellvertreter! Polizeinotruf: Der Landespolizeidirektor-Stellvertreter heißt doch Komericky, soweit ich weiß, oder? Polizeichef: Ja, das ist einer davon. Und am Montag sind Sie um acht in mein Büro, ham S´mi verstanden?! Polizeinotruf: Ja , bitte, na worum geht’s denn jetzt? Sagen S amoi was brauchen Sie? Polizeichef: Sie sogen mir jetzt amoi Ihren Namen, haben Sie mich verstanden?! Polizeinotruf: Thomas P. Polizeichef: Thomas P..! Ich wünsch ihnen am Montag alles Gute! Wenn Sie den stellvertretenden Landespolizeikommandanten nicht kennen, dann werde ich ihnen am Montag einmal die Wadeln vire richten. Sagen S´ amoi geht’s no? Polizeinotruf: Ja, bitte was brauchen S´jetzt? Polizeinotruf: Ok, Ja, sagen‘s mir jetzt, was Sie brauchen? Polizeichef: Ok, Ich sag ihnen was ich brauch: I brauch die Streife von Hausmannstätten. Ok?! Ja, Sans jetzt wach, langsam?! Polizeinotruf: Ja, bitte, was brauchen Sie von der Streife von Hausmannstätten? Polizeichef: Jetzt hab ma fünf Minuten bereits telefoniert! Na, i man, na ist ja wirklich a Witz. Sie sagen der Streife von Hausmannstätten in der Hauptstraße ungefähr in der Höhe vom Seniorenheim hat ein Feuerwerk stattgefunden, mittlerweile ist es vorbei! Sie sollen sich erkundigen, wo das Feuerwerk war, ob es angemeldet war. Ok? Polizeinotruf: Ja! Polizeichef: Ja! Und nächste Woche werden Sie die Führungskräfte namentlich alle aufzählen, auswendig! Und wenn Sie es nicht können, werden wir ein Disziplinarverfahren einleiten, haben S‘mi verstanden? Polizeinotruf: Jawohl! Polizeichef: Montag um acht Uhr in meinem Büro, Herr Thomas P. Auf Wiederhören! Polizeinotruf: Wiederhören!

Dem ist nur eines hinzuzufügen: „Qualtinger, schau‘ oba ...“

Quelle Protokoll: Der Falter

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sterreich hat einen grünen Bundespräsidenten und bald wahrscheinlich auch einen grünen Vizekanzler. Die Außenwirkung des Bundespräsidenten geht weit über das angestammte grüne Milieu hinaus. Die Schwäche der anderen erklärt aber nicht den Erfolg der Grünen. Es sind die tiefgreifenden Veränderungen der jüngeren Vergangenheit, dass die Grünen zu Nachfolgern der niedergehenden Volksparteien werden. Die Grünen mit ihrem Urgestein Werner Kogler bleiben attraktiv, weil sie sich nicht mit sich selbst beschäftigen, weil sie nicht um sich selbst kreisen. Und doch wäre es verfrüht, das als untrügliches Zeichen eines dauerhaften grünen Mainstreams zu werten. Die wirkliche Probe auf die grüne Parole „radikal ist das neue realistisch“ steht – türkise Koalitionspartner JA oder NEIN – noch aus. An ihr wird sich die politische Glaubwürdigkeit der Partei entscheiden. Nun in den Regierungen angekommen – ob in Vorarlberg, in Salzburg, in Oberösterreich oder auch in Kärnten –, müssen sie jetzt auch liefern. Es ist gefährlich, darüber zu jubeln, zur neuen Volkspartei geworden zu sein. Die Grünen spüren, dass die Strahlkraft einer solchen Etikette bald verblasst. Es ist gut, wenn sie sich ihre Distanz und ihre Überlegungen behalten. Jenes Ressentiment zu bewahren, mit dem sie die politischen Gegner attackieren.

Es ist seltsam oder auch nicht: Die Geschichte zeigt es immer wieder, dass Veränderungen längere Zeit brauchen. Denn ausgerechnet die einst als Anti-Parteien-Partei gegründeten Grünen rücken jetzt selbst ins Zentrum. Ein wachsender Teil der Wählerschaft scheint heute eher den Grünen als den angestammten politischen Kräften, eine stabilisierende Kraft und eine stabilisierende Politik gegenüber den autoritären Versuchungen zuzutrauen.

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n Linz startete man im Vorjahr damit und die Maßnahme erweist sich als sehr erfolgreich. Seit kurzem gibt es auch im Grazer Volksgarten und im Metahofpark sogenannte Schutzzonen – durch Schilder gekennzeichnet. Die Kontrollen der Polizei brachten schon in den ersten Tagen rund 70 Betretungsverbote, mehrere Festnahmen und Anzeigen. Der Polizeidirektor hat diese Verordnung erlassen, um Jugendliche zu schützen, dass sie in diesen Parks nicht Opfer von Straftaten oder kriminellen Handlungen werden. Besonders im Visier der Exekutive sind vorrangig Drogendealer. „So wurden in diesem Jahr bereits 8 kg Cannabis konfisziert“, erklärt Oberstleutnant Christian Kuntner, Leiter des Einsatzkommandos für die neu errichteten Schutzzonen, in der Zeitung „Österreich“. In der Umgebung der beiden Parks gibt es Schulen und Kindergärten. Immer wieder beschwerten sich Eltern und Anrainer darüber, dass im öffentlichen Raum ungeniert gedealt worden ist. Im vorigen Jahr wurden bei 63 Einsätzen von verdeckten Ermittlern 150 Personen angezeigt und in der Folge ein Großteil davon von einem Gericht auch verurteilt. Die Polizei kann mit der neuen Schutzzonen-Verordnung auffällige Personen mit einem Betretungsverbot belegen und ein Vergehen dagegen führt zu einer Strafe bis zu 500 Euro. Natürlich ist man sich bewusst, dass die Kriminalität in den Parks damit nicht vom Tisch ist. Aber auch die vermehrten Streifenkontrollen und der damit erhöhte Kontrolldruck werden Wirkung zeigen, wie das Beispiel Linz beweist. Ziehen sich die Dealer notgezwungen in ihre Wohnungen zurück, um von dort aus ihr Geschäft zu machen, so könnte die Arbeit für die Ermittler zum Teil sogar leichter werden – die betreffenden Unterkünfte sind größtenteils bekannt. Die Schutzzonen-Regelung war auf ein halbes Jahr befristet, wurde aber vor wenigen Wochen auf unbestimmte Zeit verlängert.

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as im Laufe von mehr als 90 Jahren an Kundenvertrauen aufgebaut wurde, ist innerhalb von nicht einmal zehn Jahren nahezu zerstört. Die Kapo Fenster und Türen und Neue-Wiener-Werkstätten-Unternehmensgruppe war mit der Eigentümerfamilie Polzhofer und 250 Mitarbeitern in den letzten Jahrzehnten DIE „Schaut her, so geht’s“-Unternehmerfamilie der Oststeiermark, mit den Wilfingers, den Retters und anderen. Nun sind die einzelnen Gesellschaften in Konkurs, weil die Familie zerbrochen ist. Auch eine familiäre Katastrophe. Die Gruppe exportierte ihre Erzeugnisse in mehr als 30 Staaten in Europa, Asien und den USA. Zum Kundenkreis zählen namhafte Unternehmen wie Siemens, OMV, das Europäische Patentamt, die Österreichische Nationalbank, die Österreichische, Schweizer und die Deutsche Bundesregierung, der Vatikan, die Österreichische Bischofskonferenz, die steirischen Landeshauptleute Voves und Schützenhöfer oder bekannte Persönlichkeiten wie Präsident Vladimir Putin, die saudi-arabische und englische Königsfamilie oder Wolfgang Joop, Elton John und viele andere. Gut gemeint, ist nicht immer gut gelungen. Um den Bestand zu sichern, hat Karl Polzhofer im Jahr 2006 seine Unternehmen unter

Foto: Kapo

Erfolg in Graz gegen Drogenkriminalität

... als die Kapo- und Wiener-WerkstättenWelt noch in Ordnung war dem Dach der KAPO Holding GmbH mit insgesamt 4 Tochtergesellschaften neu strukturiert und seinen drei Kindern Hans, Stefan und Karin übergeben. Ein Prozent behielt er sich jedoch und damit konnten große Entscheidungen und Weichenstellungen gegen seinen Willen nicht passieren. Einer ersten Klage bei Gericht gegen seine Kinder als Gesellschafter folgte bis heute eine Vielzahl, für die der Satz zutrifft: Vor Gericht und auf hoher See bist du in Gottes Hand. Die Prozesse, Anwälte, Berater, Gutachter kosteten Millionen und saugten die kapitalstarke Unternehmensgruppe nicht nur völlig aus, sondern führten zum Kollaps, zerstörten das „familiäre Herz“ und damit viel Vertrauen in das einstige steirische Paradeunternehmen. Der Versuch eines Neustarts kann und wird nur gelingen, wenn das Vertrauen wieder hergestellt ist. *

Möge diese Übung gelingen. Die bekannte Psychiaterin und Mediatorin Monika Wogrolly zum Begriff „Vertrauen“ allgemein (Kleine Zeitung, 15.12.2019): „Man muss die Fähigkeit zu vertrauen nicht nur haben, sondern auch immer wieder trainieren, weil nur so Geborgenheit geschaffen wird.“

„Auch im Leben geht nicht immer alles glatt“ Kirche zum Hl. Jakobus von Ernst Fuchs in Thal feierte 25-jähriges Jubiläum

Foto: MKK

Grüner Höhenflug: Warum auf einmal?

Vom Familienherzeigebetrieb zum Trauerspiel

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arum der Kiesweg, der außen um die Kirche herum führt, bis zum Altar hin so uneben ist, wollte ein Kirchgänger (eher kritisch gemeint) von Ernst Fuchs wissen. Dieser: „Unser Weg auf Erden ist nicht eben. Im Leben geht nicht alles glatt.“ In der Kirche zum Hl. Jakobus in Thal bei Graz erhalten Pilger, die

dort Station machen oder von dort aus zum Jakobsweg aufbrechen, den Pilger-Stempel in ihren PilgerPass. Ganz egal, ob deren Ziel die Weststeiermark oder darüber hinaus Italien, Frankreich oder das Pilgerziel Santiago de Compostela in Spanien ist. Heuer, am 12. Mai, feierte die Kirche, der von Maler Ernst Fuchs mit viel Glitzer und Swarovski-Steinen gestaltete Himmelspalast, ihr 25-jähriges Jubiläum. Die Grazer, noch weniger die Nicht-Grazer, haben bis heute nicht richtig wahrgenommen, welches Kunstjuwel es da in ihrer Nähe gibt. Wiewohl die Werke und Arbeiten von Ernst Fuchs (13.02.1930 bis 9.11.2015) am Kunstmarkt Höchstpreise erzielen. Da ist schon eher bekannt, dass der Lebemann mit 82 Jahren zum vierten Mal heiratete und immerhin 16 Kinder mit sieben Frauen hat. Quelle: „Miteinander“, Zeitung der Pfarre Gösting

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Setzt auf künstliche Intelligenz

Und darum geht’s: Das Herzstück und damit das Fundament für die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz ist die Plattform G. A. I. A. – steht für Generic Artificial Intelligence Application. LeftshiftOneCEO Patrick Ratheiser konkretisiert: „G. A. I. A. verfügt über kognitive Fähigkeiten wie Textverständnis, Datenanalyse über die Umwandlung von Sprache in Text bis hin zur Interpretation von Emotionen.“ McDonald‘s

Aktive Startup-Szene

und das Online-Reiseportal „nixwie-weg.de“ stehen z.B. schon auf der Kundenliste von LeftshiftOne. Für die Zukunft braucht das 15-köpfige Grazer Hightech-Unternehmen aber zusätzliches Kapital. Und das kommt von der österreichischen Venture-Capital-Gesellschaft eQventure, der Forschungsförderungsgesellschaft, der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft und vom britisch-österreichischen milliardenschweren Venture-Kapitalgeber Hermann Hauser. Dieser per Videobotschaft aus dem Urlaub: „Schade, dass ich heute in Graz nicht da-

„Die steirische Gründer- und Startup-Szene ist eine der aktivsten und innovativsten in ganz Österreich“, so LR Barbara Eibinger-Miedl (li.) und SFG-Geschäftsführer Christoph Ludwig (re.). „Da der Bedarf junger Unternehmen nach Eigenkapital steigt, startet die Steirische Wirtschaftsförderung SFG aktuell eine Risikokapital-Offensive. Als Wirtschaftsförderung investieren wir gezielt in das große Gründungspotenzial in der Steiermark und erneuern damit unsere Rolle als Vorreiter im Start-up-Ökosystem. In weiterer Folge stärken wir damit die Innovationskraft im Land und schaffen neue, spannende Arbeitsplätze.“

ALP.Lab testet Euro NCAP auf neuem Proving Ground in Kroatien im November 2019

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amit die Vision autonomen Fahrens Realität werden kann, ist vor allem eines wichtig: Testen, testen und testen - in allen Dimensionen“, so Jost Bernasch, Geschäftsführer des ALP.Lab. Und das macht das Innovationslabor seit zwei Jahren erfolgreich. Die Belohnung dafür: die Verleihung des „Staatspreis Mobilität 2019“ vor wenigen Wochen. „Bei den Tests geht es nicht darum, 200 Millio-

Satellit aus Graz im Großer Jubel über Weltraum erfolgreiche Mission

Befreiender Applaus von Weltraumforscher Otto Koudelka und dessen Team, als der Raketenstart vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana im Südpazifik mit einem Tag Verspätung doch klappte.

Foto: Lunghammer – TU Graz

lles war professionell inszeniert. Die ausgesuchte Location war das großräumige Büroareal der hba Rechtsanwälte am Karmeliterplatz in Graz. Bevor es zu den wartenden Journalisten ging, gab es noch ein Fotoshooting. Und zurückhaltend, wie Business-Angels oft agieren, wollte eQventure-Mitgründer Herbert Gartner nicht einmal in die aufgestellten Mikrofone sprechen und auch Tricentis-Co-Gründer Franz Fuchsberger sowie die LeftshiftOne-Gründer und Manager Christian Weber und Patrick Ratheiser schlossen sich dem an.

Schlüsselszenarien und k

Fotos: ALP.Lab

Beim Kick-Off in der noblen hba-Etage in Graz: Investor Franz Fuchsberger (li.), Investor Herbert Gartner (2.v.r.) und die beiden LeftshiftOne-Manager Christian Weber (2.v.l.) und Patrick Ratheiser (re.)

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Zwei erfolgreich

Foto: Schiffer

Fotos: LeftshiftOne/Luef

LeftshiftOne: 2 Millionen Euro durch Business-Angels

bei sein kann.“ Die LeftshiftOne-Manager happy: Nun könne man 25 zusätzliche Softwareentwickler in den nächsten Monaten am Standort Graz einstellen und damit mittelfristig zum europäischen KI-Marktführer im Business-Bereich werden.

Im Hintergrund: Freude auch im Flightzentrum Darmstadt

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s ist ein Hauch von Weltraumfeeling im Hörsaal 12 der TU Graz in der Inffeldgasse an diesem Vormittag zu verspüren. Mit Bangen verfolgten Otto Koudelka und sein zehnköpfiges Team den Countdown für den Start ihres Nanosatelliten CubeSat OPS-SAT der ESA 20 Dezember 2019 / Jänner 2020 20-23_Innovation.indd 20

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greiche Jahre für Testregion

n und kritische Ereignisse durchspielen

(European Space Agency). Dieser ist auf der Trägerrakete Soyuz VS23 als „Sekundärlast“ installiert, nicht viel größer als eine Milchpackung, nur 4,6 kg schwer. Die ausklappbaren Solarzellen haben eine Fläche von 30 x 50 cm und versorgen den Satelliten mit einer Leistung von ca. 24 W. Der Start war einen Tag zuvor um 24 Stunden aus technischen Gründen verschoben worden. Wird alles glatt gehen? Befreiendes Klatschen im Saal, als der Start vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana für die mindestens einjährige Mission gelingt. Professor und Weltraumforscher Otto Koudelka, der die Startphase kommentiert: „Der von uns entwickelte Satellit ist weltweit das erste fliegende Hard- und SoftwareLabor. Trotz seiner geringen Größe steckt in unserem Kleinstsatelliten viel neue Weltraumsoftware.“ Und

weiter: „OPS-SAT wird in eine polnahe, sonnensynchrone kreisförmige Umlaufbahn in einer Höhe von 515 km Höhe gebracht. Er wird in seiner Umlaufbahn die meiste Zeit im Sonnenlicht sein, um optimale Stromversorgung zu gewährleisten.“

Über 130 Experimente aus 12 Ländern Herzstück des 30 mal 10 mal 10 Zentimeter großen fliegenden Laboratoriums ist ein an der TU Graz entwickelter, sehr leistungsfähiger Prozessor. Von den OPS-SAT-Experimentatoren entwickelte und bei ESOC am Boden vorgetestete Software wird von der Bodenstation in Darmstadt in den OPS-SAT-Prozessor hochgeladen. Dieser Prozessor hat Zugriff auf die Peripherie, wie eine zur Erde gerichtete Kamera, optische Empfänger und Funkemp-

wie Bodenmarkierung, Fahrspuren, Verkehrszeichen, Streckenbegrenzungen oder Kanaldeckel auf zwei cm genau. Sehr wichtig für die autonome Mobilitätszukunft ist hochgenaues und aktuelles Kartenmaterial, das auf den ALP.Lab-Teststrecken bei Fahrten mittels präzisen GPS-Systemen sowie dem hochgenauen Pegasus Kamerasystem von Joanneum Research erfasst wird. Dazu wurde ein einzigartiger automatisierter „MOBILE MAPPING PROZESS“ entwickelt, der jede Veränderung auf der Straße sofort digital nachvollzieht. Die ganze Teststrecke wird damit zugleich zu einem Digitalen Zwilling, der laufend aktualisiert wird. Eine in Europa bislang einzigartige Teststrecke ist im Staatspreis-Projekt „Autobahn als Sensor“ entstanden. Dazu wurden 23 Kilometer

v.l.: Helmut Wiedenhofer (Joanneum Research), Vizerektor Horst Bischof (TU Graz), Heinz Mayer (Joanneum Research), Jost Bernasch (ALP.Lab), Gerhard Greiner (ALP. Lab), Andreas Eckel (TTTech) Fahrbahn der Südautobahn zwischen GrazWest und Laßnitzhöhe besonders dicht mit Sensorik von der ASFINAG ausgestattet. tion für Weltraumprojekte aller Art, betreiben am Campus der TU Graz die Bodenstation für die ebenfalls internationale Satellitenmission BRITE und haben österreichische Pioniere der Weltraumforschung wie Willibald Riedler, Hans Sünkel und Wolfgang Baumjohann im Lande. Österreich, insbesondere Graz, ist heute zweifelsfrei ein international sichtbares Zentrum der Weltraumforschung“.

fänger sowie ein experimentelles Lageregelungssystem zum Test neuer Algorithmen. Am Plan steht außerdem die erste Datenübertragung eines Nanosatelliten via Laser zwischen dem Observatorium Lustbühel in Graz und OPS-SAT. In diesem Experiment zur Datensicherheit wird ein kryptographischer Schlüssel verwendet, um den Funkkanal zu verschlüsseln, der Daten mit bis zu 50 Megabit pro Sekunde zum Boden Ein Hauch von Weltraumfeeling: „Hier Flightzentrum sendet. Damit soll für Darmstadt, Lustbühel Graz bitte melden!“ zukünftige ESA-Missionen getestet werden, wie man zuverlässig und sicher Flugsoftware Kosten der Mission während der Mission ändert. Die Kosten für den Satelliten und dessen Start in Höhe von Sichtlich stolz verfolgt auch TU-Rek2,4 Millionen Euro wurden von tor Harald Kainz die Mission: „Wir den folgenden Mitgliedstaaten arbeiten sehr eng mit dem Institut im Rahmen des General Support für Weltraumforschung der ÖsterTechnology Programme (GSTP) der reichischen Akademie der WissenESA abgedeckt: Österreich (33%), schaften zusammen, haben mit dem Observatorium Lustbühel eine Deutschland (25%), Polen (29%) und Dänemark (13%). international anerkannte Messsta-

Foto: https://studylib.net

nen Kilometer mit automatisierten Fahrzeugen zurückzulegen“, so Bernasch, „besser ist, wichtige Schlüsselszenarien von wirklich relevanten und kritischen Ereignissen beispielsweise auf 10.000 Kilometern durchzuspielen.“ Genau hier zeigen sich die Stärken der Testumgebung von ALP.Lab. In nur zwei Jahren wurde für die Automobilindustrie, OEMs, Sensor- und Systemhersteller ein einzigartiges Testlabor auf öffentlichen Straßen, gewidmeten Teststrecken, Prüfständen, Technik zur Datenaufzeichnung sowie einer

attraktiven und umfassenden Simulationsumgebung geschaffen. Gegründet am 21. September 2017 von AVL List, Magna Steyr, dem Kompetenzzentrum VIRTUAL VEHICLE, Joanneum Research und der TU Graz sowie unterstützt durch das BMVIT und dem FFG, hat sich ALP.Lab zu einem wichtigen europäischen Zentrum für die Mobilitätsindustrie entwickelt. Zu den Netzwerkpartnern zählen beispielsweise die ASFINAG, der ÖAMTC, das Land Kärnten und Bosch. Weitere Partner sind u.a. das AIT Austrian Institute of Technology, NVIDIA, TTTECH, Telemotive AG, DigiTrans, TÜV Austria, A1, AC Styria oder das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Für den Aufbau dieser Testregion, die alle Aspekte an Testmöglichkeiten – real, virtuell und kombiniert - zur Entwicklung automatisierter Fahrzeuge abdeckt, wurden Straßenabschnitte auf der A2, A9, Schnellstraße Graz-Bruck und Bruck-St. Michael mit modernsten Mess- und Kommunikationssystemen ausgestattet sowie eine hochgenaue Karte erstellt. Diese HD-Karte enthält alle Straßenobjekte

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LIFE-Direktor und Klimaforscher Franz Prettenthaler v

„Den Weg der Nachhaltigkeit D

er Ort für die Verkündung der Botschaft war treffend gewählt: Hoch oben, auf der Urban-FarmingPlattform im Science Tower von Hans Höllwart, dem architektonischen Herzstück in der Smart City in Graz. „Wir wollen noch nachhaltiger wirtschaften“, kündigt Roland Fink, Geschäftsführer des mit Rekordtempo wachsenden, erfolgreichen, innovativen, steirischen Onlinehandelsspezialisten niceshops mit Sitz in Graz und Paldau an. Fink scherzhaft: „Wir wachsen schneller als Amazon, sind aber noch nicht so groß.“

Klimaschutzinitiative niceschops setzt auf die Zusammenarbeit mit Joanneum Research, ReGreen und der Ökoregion Kaindorf. „Wir setzen unter anderem im Versand plastikfreie Materialien ein, über eine riesige Photovoltaikanlage produzieren wir grünen Strom und der Firmenkomplex in Paldau wird durch die benachbarte Biogasanlage beheizt.“ Der dadurch relativ geringe Überhang an Klimagasemissionen wird jetzt von niceshops mit Zertifikaten von ReGreen kompensiert. ReGreen ist eine Klimaschutzinitiative, bei der Klimagasemissionen kompensiert werden können. Über ReGreen unterstützt die niceshops GmbH aktuell einen Mix UNOzertifizierter Projekte zur Reduktion von Klimagasen in Indien (Windkraft-

projekt) , Bangladesch (Wasserdesinfektion) und Peru (Waldschutz). „Wir arbeiten heute klimaneutral“, so Roland Fink. „Um das zu realisieren, haben wir Joanneum Resarch – LIFE beauftragt, unseren Carbon Footprint zu erheben, das heißt alle Treibhausgasemissionen (CO 2 , CH 4 und N 2 O), die im Lebenszyklus

aller Aktivitäten von uns anfallen.“ Der zuständige Projektleiter von Joanneum Research Gerfried Jungmeier: „Im Jahr 2018 wurden im Rahmen der niceshops-Geschäftstätigkeit rund 600 Tonnen CO 2 -Äquivalent verursacht. Das entspricht beispielsweise den konsumbasierten Treibhausgasemissionen

von etwa 40 durchschnittlichen ÖsterreicherInnen. Der relativ geringe Wert spiegelt die bereits gesetzten, umfassenden Maßnahmen wider.“ „niceshops zeigt damit einen Weg auf, den wir als Gesellschaft, jedes Individuum, jedes Unternehmen, aber auch die öffentliche Verwaltung nun zu gehen haben“,

Gerfried Jungmeier und Dir. Franz Prettenthaler (JOANNEUM RESEARCH – LIFE), Geschäftsführer Roland Fink (niceshops GmbH), Geschäftsführer Thomas Karner (Ökoregion Kaindorf)

Weltweit stärkste Schneeschleuder sorgt für freie Bahn in Österreich

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Let it snow – PJM aus Graz gab nach intensiven Tests grünes Licht

eftige, tagelange Schneefälle, eingeschneite Ortschaften und geschlossene Schulen schockten im vergangenen Winter unser Land. So war die Arlbergstrecke – und damit eine der Hauptrouten – mehrere Tage gesperrt. Das Freiräumen der Gleise von den Schneemengen erforderte einen Großeinsatz von den ÖBB. Wieviel Schnee dieser Winter auch bringen wird: Die ÖBB ist bestens auf jegliche Wetterkapriolen vorbereitet. Mit der Neuanschaffung

der weltweit leistungsstärksten Schneeschleuder Schmidt Beilhack HB100S werden selbst die schwierigen alpinen Wetterverhältnisse gemeistert werden. Konzeption, Konstruktion sowie Bau der neuen Schneeschleuder kommen von AEBI Schmidt Austria GmbH, einem führenden Anbieter in den Bereichen Winterdienst und Sondermaschinen für den Bahnbetrieb. Die Eckdaten der Schneefräse sind beeindruckend: 76 Tonnen Stahlkonstruktion werden von 2.200

PS angetrieben und schaffen eine Schneeräumung von 10.000 Tonnen Schnee pro Stunde. Außerdem: Die Räumbreite beträgt 6 Meter, die Wurfweite 40 Meter, eine Sonderkonstruktion mit einem 180° schwenkbaren Kranz und eine Fahrgeschwindigkeit bis 100 km/h. Diese Art von Sondermaschine verlangt die höchste Stufe an Zuverlässigkeit. Und daher hat sich AEBI Schmidt für die Zulassungstests für den Fast-Forward-Gewinner 2019

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haler von JOANNEUM RESEARCH bei niceshops-Initiative:

eit müssen wir alle gehen“ nachhaltig. Dadurch werden deren Böden fruchtbarer, nehmen ein Vielfaches an Wasser auf, vermeiden Abschwemmungen und wirken Trockenperioden entgegen. Pflanzen

rde! r eine E u n n e b Wir ha n wir auf sie! Achte

fließen direkt an die Landwirte.“ Die niceshops GmbH hat es sich zum Ziel gesetzt, ihren Überhang an Treibhausgasemissionen zukünftig mit Humusaufbau durch heimische Landwirte zu kompensieren. Die ersten Raabtalbauern haben sich dem Projekt bereits angeschlossen, weitere werden gesucht.

40 Prozent Wachstum pro Jahr

A

ktuell werden von Saaz bei Feldbach aus von rund 170 Mitarbeitern täglich rund 6.900 Pakete nach Europa und in die Welt versandt. Zudem arbeiten am Standort in der Grazer Reitschulgasse rund 60 Übersetzer, IT- und Marketingexperten. In den vergangenen Jahren stiegen die Umsätze kontinuierlich um mehr als 40 % pro Jahr. Insgesamt zählt man mehr als eine Million Kunden aus über 150 Ländern, die in 14 Sprachen serviciert werden. Die Exportquote beträgt 80 %; die Wertschöpfung bleibt großteils in der Region. 2019 Foto: werden etwas über 50 Salon Deluxe Mio. Euro umKathi Lercher (SMADI Graz) und Cengiz gesetzt. Ehliz (Visonär, wee-Founder)

Humus-Aufbauprogramm in Kaindorf Mittelfristig sollen die nicht vermeidbaren Klimagasemissionen auch über das Humus-Aufbauprogramm der Ökoregion Kaindorf mit heimischen Landwirten kompensiert werden. Thomas Karner, Geschäftsführer der Ökoregion Kaindorf: „Aktuell bewirtschaften rund 300 Landwirte in ganz Österreich ihre Ackerböden

werden auf natürliche Weise gestärkt und das Grundwasser ebenso wie das Klima entlastet. Die in Folge dessen nachweislich im Boden gespeicherten Tonnen an CO2 werden in Form von Humus-Zertifikaten von Unternehmen gekauft, um ihren Betrieb klimaneutral zu stellen. Zwei Drittel der Erlöse

wee: innovatives Mobile Payment- und Cashback-System

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Broschüre der Ökoregion Kaindorf

Foto: PJM

sagt Franz Prettenthaler, Direktor von LIFE, dem Zentrum für Klima, Energie und Gesellschaft der Joanneum Research. „Klimaneutralität bis 2050 ist ein Muss. Wer es bis 2030 schafft, zeigt, dass er oder sie bereit ist, schneller auf die berechtigte Forderung der sich international vernetzenden Jugendbewegung der Klimaaktivisten nach einer Sicherung ihrer Zukunft zu reagieren. Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit niceshops zeigen konnten, dass es mit Kreativität und entsprechender Ernsthaftigkeit sogar noch schneller – nämlich heute – möglich ist.“

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Bis zu 100 km/h schnelle, „dreiäugige“ Schneeschleuder räumt ordentlich auf: 10.000 Tonnen Schnee pro Stunde

m Rahmen ihrer europäischen Markteinstiegsstrategie startet die Schweizer weeConomy AG in Graz mit der Einführung von wee in Österreich. Regionaler Partner für die vertriebliche Markteinführung ist die SMADI Digital Solutions GmbH, beheimatet in Werndorf. Ziel ist es, in der Region perspektivisch 3.000 stationäre Einzelhändler für wee zu gewinnen, zu digitalisieren und auf der weeApp – als neuer Suchmaschine des stationären Einzelhandels für seine heimischen Kunden – sichtbar zu machen. Dabei sollen innerhalb von fünf Jahren 300.000 Konsumenten als potenzielle Kunden für diese Einzelhändler in die wee-Infrastruktur integriert werden. Sie profitieren beim Einkauf mit Rabatten von bis zu 10 Prozent und sorgen beim angeschlossenen Einzelhandel für zusätzliche Umsätze im Kampf gegen die wachsende Übermacht des E-Commerce.

PJM aus Graz entschieden. Als Systemspezialist einer der besten Prüf-Unternehmen in den Bereichen Akustik, Bremse, Fahrtechnik und Betriebsfestigkeit weltweit. Ein Sonderfahrzeug in dieser Dimension braucht eine besonders genaue Projektplanung, da es eine Einzelkonstruktion ist.“, erklärt Martin Joch, CEO von PJM. „Eine zusätzliche Herausforderung war, dass die Zulassung für Österreich und das deutsche Streckennetz gefordert war.“ Dezember 2019 / Jänner 2020 23

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Foto: Croce

Schatzkammer voller Teppiche

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Diese Chance sollte man sich nicht entgehen lassen. Teppich Rohani schließt am 15. Februar 2020 seinen Standort in Graz in der Neubaugasse 24. Daher gibt es die tollsten Angebote – mehr als preiswert! „Kommen Sie zu einem Tee bei uns vorbei“, lädt die Familie Rohani in die Neubaugasse ein, „und überzeugen Sie sich selbst von unserer breiten Auswahl an Tollus, Kelims, Mirzais, und, und.“

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Personalnot in den steirischen Krankenhäusern

Ausgezeichnet!

AK-Präsident Josef Pesserl, LKH-FeldbachBetriebsratsvorsitzender Christian Fürntrath und ÖGB-Landesvorsitzender Horst Schachner (v. l.) pochen auf mehr Spitalspersonal.

suchungen und Therapien verlängern sich. Die akute Personalnot hat also nicht nur Auswirkungen auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch auf die Patienten. Unterstützung kommt von AK-Präsident Josef Pesserl

WKO: Stabile Entwicklung

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as Almwellness 4-Sterne-S-Hotel Pierer erhielt in Wien die Gault & Millau Auszeichnung „Hotel des Jahres 2020“. Diese honoriert sowohl die nachhaltige Philosophie des Hotels, die persönliche Gästebetreuung durch die Familie, die den Betrieb bereits in vierter Generation führten sowie die gesteigerte Erholungsqualität dank des kürzlich getätigten Umbaus.„Das bestätigt unser Bemühen, den Gast immer wieder aufs Neue zu begeistern“, so Geschäftsführer Alfred Pierer.

25 neue Ausstellungen

Fotos: LK-Danner

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it einem Saldo von +13,9 Prozentpunkten bleibt das steirische Wirtschaftsklima auch zu Jahresende klar im positiven Bereich. Allerdings: Die Detailwerte fallen schwächer aus als zuletzt. Umsatz, Auftragslage, Preisniveau und Beschäftigung kommen im aktuellen Wirtschaftsbarometer der WKO Stmk. auf einem niedrigeren Wert zu liegen als in der Frühjahrsumfrage. Ausnahme ist hier lediglich der Bereich der Investitionen, wo die Trendpfeile nach oben zeigen. „Wichtig ist, dass der Großteil der Salden nach wie vor deutlich positiv ist. Von einem Konjunktureinbruch oder gar einer Rezession kann also keine Rede sein“, betonen WKO-Stmk. Präsident Josef Herk und Direktor Karl-Heinz Dernoscheg.

und ÖGB-Landesvorsitzendem Horst Schachner: „Um die Versorgungssicherheit und die Versorgungsqualität für die Patientinnen und Patienten auch weiterhin sicherzustellen und die Beschäftigten vor der Schädigung ihrer Gesundheit zu bewahren, ist es höchst an der Zeit und dringend erforderlich, den Spitälern mehr Personal zur Verfügung zu stellen. Wir fordern die Verantwortlichen auf, endlich zu handeln.“ Zusätzliches Personal kostet natürlich mehr Geld. Aber aus Sicht der AK und des ÖGB darf die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten sowie der Patientinnen und Patienten keine Frage des Geldes sein. Zumal durch sinnvolle Investitionen teure Folgekosten durch Krankenstände oder Defizite in der Betreuung von Patientinnen und Patienten vermieden werden könnten.

Natursaft-Vielfalt vom Bauern

„D

irektsäfte vom Bauernhof schmecken einfach besser, sie sind ehrliche Getränke und gesunde Durstlöscher“, sagt Vizepräsidentin Maria Pein bei der Prämierung der besten Natursäfte des Landes. Steht die Bezeichnung „Saft“ auf dem Etikett, dann ist 100 Prozent Frucht drinnen. Regionale Säfte sind generell frei von Zuckerzusätzen und frei von zugesetzten Aromastoffen. Gertrude und Franz Schneeflock sind Aufsteiger des Jahres.

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m kommenden Jahr widmet sich das Universalmuseum Joanneum in 25 neuen Ausstellungen einem breiten Themenspektrum. Zu den Highlights zählt etwa die umfangreiche Schau mit Ansichten von Graz und der Steiermark im Museum für Geschichte, die auf der Schenkung von Karl A. Kubinzky basiert. Im Sommer widmet das Kunsthaus Graz dem Maler Herbert Brandl eine Retrospektive und die Neue Galerie Graz beleuchtet das Schaffen bekannter sowie noch unbekannter steirischer Künstlerinnen ab 1850. Im Jagdmuseum Schloss Stainz wird die Rolle der Jägerin in ihrer historischen Entwicklung bis heute thematisiert und im Naturkundemuseum geht‘s um die Ameisen.

Foto: Stadt Graz/Foto Fischer

ie Anforderungen nehmen zwar zu, „aber das Personal wird nicht mehr, die Überlastungsanzeigen steigen“, kritisiert Christian Fürntrath, Betriebsratsvorsitzender am LKH Feldbach und Aufsichtsratsmitglied der Spitalsgesellschaft KAGes. Die Personalsituation in den steirischen Landeskrankenhäusern ist mehr als angespannt: 300 Dienstposten sind nicht besetzt, die Personalbedarfsberechnungen spiegeln den gestiegenen Pflege- und Dokumentationsaufwand schon längst nicht mehr wider. Die Folge: Nachtdienste können wegen der Personalnot nicht hinreichend besetzt werden, die Beschäftigten leiden psychisch und physisch unter Überlastung, Krankenstände nehmen laut Betriebsräten zu, das Risiko von Fehlern steigt, die Wartezeiten für Unter-

Foto: AK Stmk/Graf-Putz

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Foto: Philipp Lipiarski / www.goodlifecrew.at

Arbeiterkammer und ÖGB fordern: „Endlich handeln“

Grazer Frauenpreis

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ach einer dreijährigen Pause ist es wieder soweit: Frauenstadträtin Judith Schwentner und die Stadt Graz vergeben 2020 einen neuen Frauenpreis für herausragende Projekte in den Bereichen Frauen und Gleichstellung. Bis 31. Jänner 2020 können Vereine, NGO´s, aber auch Einzelpersonen mit klarem Graz-Bezug Projekte beim Referat Frauen & Gleichstellung einreichen oder von Dritten nominiert werden.

Die lustigen Weiber kommen ... Foto: Land Steiermark/Schemeth

... am 13. Februar 2020 um 19:30 Uhr in der Kulturhalle Eggersdorf

„Grünes Licht“ für doppelröhrigen Gleinalmtunnel

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ier Jahre lang wurde an der zweiten Tunnelröhre gearbeitet, zwei Jahre nahm die Generalsanierung der 1978 eröffneten Bestandsröhre in Anspruch. „Das ist heute für die Steiermark ein Freudentag. Wir haben lange dafür gekämpft und nun kann dieser Tunnel endlich mit zwei Röhren in Betrieb gehen. Das ist ein wichtiger Schritt zu mehr Verkehrssicherheit und zu einem besseren Verkehrsfluss. Eine gute Infrastruktur ist

die Basis für den Fortschritt und damit auch für die wirtschaftliche Entwicklung und die Arbeitsplätze im Land“, betonte LH Schützenhöfer in seiner Rede. LH-Stv. Lang, der als Leobener selber regelmäßiger Nutzer des Tunnels ist, unterstrich die Bedeutung für die Sicherheit: „Wir haben diesen Tag alle herbeigesehnt, weil es auf dieser Strecke trotz aller Sicherheitseinrichtungen immer wieder zu schweren Unfällen gekommen ist.“

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um dritten Mal gastieren das Ensemble und das Orchester der Kunst-Uni Graz in der Kulturhalle Eggersdorf. Die Aufführungen waren ausverkauft und das Publikum sehr angetan. Am 13. Februar 2020 mit Beginn um 19:30 kommt es zur Aufführung der Opern-Komödie „Die lustigen Weiber von Windsor“ von William Shakespeare.

Das Stück handelt von Sir John Falstaff, der in völliger Überschätzung seiner Wirkung auf Frauen gleich zweien die Ehe verspricht, um sie anschließend um ihr Geld zu betrügen. Karten im Vorverkauf: Marktgemeinde Eggersdorf, Frisörsalon Feichtinger, Café-Konditorei Rosenberger. Eintritt: 15 Euro, Abendkasse: 18 Euro. Dezember 2019 / Jänner 2020 25

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So feierten die Grazer Silvester im Jahr 1919 ... knapp nach Ende des Ersten Weltkrieges

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AUTO & UMWELT

ieser Unfall sorgte österreichweit für Schlagzeilen: Anfang Oktober ist ein Tesla in Tirol in Flammen aufgegangen und wartete anschließend aufgrund fehlender Informationen über die Batteriezusammensetzung und unklarer Entsorgungsregelungen wochenlang auf seine fachgerechte Entsorgung. Es fehle an einer ganz-

Neuntes Rekordjahr in Serie Unternehmensgruppe von KTM-Chef Stefan Pierer

I

n einem Interview mit der „Kleinen Zeitung“ (9.12.2019) verweist Pierer auf den Unterschied zwischen Zweiraderfolg und „Vierradkrise“. Bei Zweirädern bis zu 120 cm3 Hubraum (Roller und Motorräder) verzeichnet man ein

Plus von fast 8 Prozent in Europa. Bei den Autos ist der Absatz aber rückläufig. Der Zweirad-Sektor wächst seit Jahren. Die KTM-Gruppe verkaufte heuer rund 290.000 Stück, im Vorjahr waren es 261.000. Innerhalb der nächsten fünf Jahre hoffen die Oberösterreicher, auf eine halbe Million zu kommen. „Gegenwärtig ist man die Nummer 3 am Zweirad-Sektor“, so Pierer, knapp hinter Kawasaki. In Europa will Pierer in drei Jahren die Nummer 1 sein, so das erklärte Ziel. Zur KTM-Gruppe

Der neue C-HR bei Toyota Gady

„Die Welt dreht sich weiter und wir drehen uns mit. Gewöhnlich war gestern!“ – unter diesem Motto präsentierte das Autohaus Gady in Graz-Liebenau den neuen Toyota C-HR. Er bietet eine Auswahl an Antriebsmöglichkeiten (Dynamischer 2.0 Hybrid Motor), ein neues Multimediasystem (Apple Car Play & Android Auto) und ein verfeinertes Design, das seiner einzigartigen Erscheinung noch mehr Raffinesse verleiht. Es ist ein futuristischer SUV Crossover mit einem dynamischen Design und kompakter Silhouette.

gehören bereits Husqvarna und seit kurzem auch die spanische Marke „Gas Gas“. Im Offroad-Bereich decken Pierer und sein Team damit den gesamten Bereich ab. Mit Husqvarna und „Gas Gas“ verfügt man vergleichsweise über einen Porsche, einen Audi und jetzt auch noch über einen Seat. Es gäbe daher die Möglichkeit, in drei Preissegmenten aufzutreten. Was passiert mit der Elektromobilität? „Am Zweiradmarkt sind die Zuwächse ungebrochen, massiv wird sich der Markt verändern.“

Neuer Lade-Hotspot erweitert das Angebot für E-Mobilität in Graz Foto Fischer

In der neuen Wohnanlage „Ost.“ in Liebenau wurde direkt beim neuen Lidl-Markt der größte Lade-Hotspot in Graz von der Energie Graz errichtet. Er umfasst zwei Schnellladestationen und vier Plätze für beschleunigtes Laden.

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ahrer von Elektrofahrzeugen haben es gut in Graz, denn das Ladenetz wird ständig erweitert! Die Energie Graz hat in der Conrad-von-Hötzendorf-Straße, in der Nähe des Stadions, einen neuen Lade-Hotspot mit sechs Stellplätzen errichtet, die alle überdacht und sehr gut beleuchtet sind. Gemeinsam mit der Grawe Immo Holding, Venta und Lidl konnte dieser Lade-Hotspot realisiert werden. An zwei Schnellladestationen kann das Fahrzeug bereits in rund 30 Minuten wieder zu 80 Prozent vollgeladen werden. Zudem stehen vier weitere Stellplätze für beschleunigtes Laden zur Verfügung. So wird auf verschiedenste Bedürfnisse eingegangen. Für alle e-Fahrzeugbesitzer und e-Taxifahrer steht mit diesem neuen Hotspot täglich und rund um die Uhr eine moderne und leistungsfähige Ladeinfrastruktur zur Verfügung.

Werner Ressi (GF Energie Graz), Kristijan Agatic (Vorstand Grawe Immo Holding), Maximilian Haas (Venta), Boris Papousek (GF Energie Graz), Hannes Teschl (GF Lidl) und Mario Haas freuen sich über den neuen Lade-Hotspot.

dem ökologischen Aspekt ist elektrisch fahren auch kostengünstig. Ausblick 2020

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Warum elektrisch fahren? An allen 48 Ladepunkten der Energie Graz in der Landeshauptstadt wird zu 100 Prozent regional produzierter Naturstrom geladen. Es wird somit ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Neben

Ein weiterer Lade-Hotspot in einem Grazer Einkaufszentrum wird von der Energie Graz errichtet, soviel darf bereits verraten werden. Außerdem eröffnet der erste Grazer „Hypercharger“, der mit 150 kW dreimal so schnell ladet wie eine Schnellladestation.

Ein weiterer Schwerpunkt im nächsten Jahr wird der Ausbau einer Ladeinfrastruktur exklusiv für e-Taxis in Graz sein. Viele weitere spannende Informationen rund um das Thema Elektromobilität finden Sie auf: www.energie-graz.at/elelektromobilitaet

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Foto: Klipp

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heitlichen Strategie für Elektromobilität, die ein Recyclingsystem und den fachgerechten Umgang mit brennenden Elektroautos umfasst, fordert daraufhin zum Beispiel Burkhard Ernst, Landesgremialobmann des Fahrzeugshandels in Wien. Franz Wuthe vom Grazer Abschleppdienst ATSW 24 h Service sieht die Schwäche in der unklaren Regelung, was die Entsorgung der Lithium-Ionen-Batterien betrifft. „Das ist Sondermüll – echtes Gefahrengut. Und dafür braucht jeder Abschlepper eine eigene Berechtigung.“ In Österreich verfügt Saubermacher über die nötigen Zertifikate, im Falle eines verunfall-

ten E-Autos zu Hilfe gerufen zu werden. Die Sache sei sehr sensibel, so Saubermacher-Chef Hans Roth, und werde derzeit heiß diskutiert. Brennt ein E-Fahrzeug total aus, dann sei das Risiko in Sachen Batterie praktisch null. Problematisch werde es dann, wenn die Batterie zum Beispiel leicht beschädigt wird und damit extra entsorgt werden muss. Da gelte es, diese fachgerecht abzuschließen und dann auch entsprechend in einem Container zu lagern. Für den Transport der Batterie benötige man allerdings eine spezielle, behördliche Genehmigung. Und über eine solche verfüge Saubermacher. So komme es vor, dass beschädigte Batterien – also nicht nur jene von Elektroautos, sondern überhaupt Batterien jeder Art – in Sondertransporten in das Saubermacher-eigene Batteriewerk nach Deutschland gebracht und dann dort entsorgt werden.

Foto: beigestellt

Wohin mit E-Unfallautos?


GESUNDHEIT abgelagert, so dass Muskel- und Gelenkschwellungen uvm. entstehen. Nur wenn der Darm gesund ist, bleibt auch der Mensch gesund. Es werden im Darm nicht nur die Speisen verdaut und die unverdaulichen Reste anschließend wieder ausgeschieden, sondern dem Darm kommt durch den Kontakt mit Schadund Giftstoffen auch eine zentrale Abwehraufgabe zu: Rund 70 Prozent unserer Abwehrkörper werden im Darm gebildet. Dadurch ist unser Körper gegen Krankheitserreger unterschiedlichster Art gewappnet.

Foto: Klipp

Falsche Ernährung (vor allem im Winter) führt zu Übergewicht

... das Problem vieler Menschen.

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ls Gründer der Wilfinger-Hotels für Naturheilkunde und Ringana-Frischekosmetik hat Bio-Pionier Roman Wilfinger (Bild oben) seit über 40 Jahren die unterschiedlichsten Gesundheits- und Schönheitsprobleme der Menschen kennengelernt und praktisch „studiert“. Gemeinsam mit dem Naturheilarzt Richard Brodnik hinterfragt er in seinem Buch „RING Glückskur“ die Ursachen für Übergewicht und Fettleibigkeit.

„Übergewicht entsteht bekanntlich meistens im Laufe von Jahren“, so der Mediziner und Ernährungsexperte Richard Brodnik. Der gesunde menschliche Organismus habe die natürliche Fähigkeit, sein Gewicht konstant zu halten. „Er reguliert den Stoffwechsel so, dass Aufnahme und Abgabe im Gleichgewicht bleiben. Versagt jedoch diese Regulationskraft, dann wird der Mensch übergewichtig, was schließlich zur krankhaften Fettsucht mit allen Begleiterscheinungen führt.“

Naschen von Süßigkeiten aller Art ist heutzutage verbreitet wie nie zuvor. Es ist ein Reizhunger, der noch durch die enorme Werbung der Industrie deutlich verstärkt wird. Dies beginnt schon im Kindesalter und setzt sich meistens im Erwachsenenalter fort. Die Warnung des Ernährungsexperten: „Der ständige Reiz des Organismus, auf Zuckerzufuhr mit Insulinausschüttung ins Blut zu antworten, bewirkt in kurzer Zeit eine Überproduktion des Bauchspeicheldrüsensekrets Insulin, gefolgt von einem Blutzuckersturz der sogenannten Hypoglykämie.“ Eine krankhafte Fetteinlagerung im ganzen Körper ist die Folge, da

Die Viren kommen I

n diesen Wochen ist die gefährlichste Zeit für die daheim gebliebenen Österreicher. Denn es ist Hauptreisezeit und viele waren um die Jahreswende in der Ferne auf Urlaub. Leider importieren immer mehr Urlaubsrückkehrer unliebsame Viren, von denen sie selbst oft noch gar nichts wissen.

Hepatitis A im Charter Laut einer deutschen Studie sitzt in jedem Flugzeug aus tropischen und subtropischen Ländern mindestens ein Hepatitis-A-Infizierter. Die Inkubationszeit für Hepatitis A liegt zwischen 15 und 50 Tagen. Das hat zur Folge, dass bei den meisten Infizierten die Krankheit erst nach der Rückkehr ausbricht. Fatal ist, dass die Betroffe-

die übermäßig aufgenommenen Kohlenhydrate sich im Organismus in Fett umsetzen. Die Insulinzufuhr wird zum Mechanismus, zur Sucht und Persönlichkeitsveränderung mit mehr oder weniger ernsten Störungen im Hormonhaushalt. „Es gibt auch Fettsüchtige“, so Richard Brodnik, „die längst nicht mehr so viel essen, wie zu Beginn. Sogar Wenigesser gibt es, die ihr Übergewicht aber kaum verlieren. Trotzdem neigen sie zur Fetteinlagerung als tragische Auswirkung des Hormonversagens. Dabei ist die Verbrennung von Schlacken gelähmt und eine allgemeine Übersäuerung ist die Folge.“

Die Menschen essen zu viel, zu fett, zu schnell und achten nicht auf die Vollwertigkeit mit entsprechenden Ballast- und Vitalstoffen in der Nahrung. Das belastet den Darm auf Dauer. Irgendwann ist er nicht mehr in der Lage, den für die Abwehr wichtigen Darm-Bakterien optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen. Die Folge: Der Darm entgleist und mit ihm das harmonische Zusammenspiel von Körper und Seele. Der Rat des Ernährungsexperten: „Doch all diese Probleme und Störungen müssen nicht sein, wenn wir den Darm richtig pflegen und die Ursachen von Darmerkrankungen bekämpfen. Mit gezielter Ernährungsumstellung auf vollwertige, ballaststoffreiche Ernährung und entsprechenden Therapien kann der Darm wieder saniert werden.“

Die Zellen verlieren das Vermögen einer normal geregelten Wasserabgabe. Die unnatürliche und denaturierte Kost des Feinschmeckers ist säureüberschüssig und wasserentziehend. Das Gewebe ist dadurch schlecht durchblutet und nicht widerstandsfähig gegen Infekte und sonstige Einwirkungen. Stoffwechselprodukte, die der Körper nicht verarbeiten und Richard Brodnik: „Vollwertige Fasten-Nahrung (ca. 600 ausscheiden kann, werden bis 1.200 kcal) ist der natürliche Weg zum Abnehmen.

Gefahr in Österreich

nen bis zum Ausbruch der Erkrankung nichts von ihrer Infektion wissen und so unbewusst eine Gefahr für ihre Mitmenschen sind. Übertragen wird Hepatitis A durch die sogenannte Schmierinfektion auf fäko-oralem Weg. Das bedeutet, dass Viren, die über den Stuhl ausgeschieden werden und durch unzureichende Händewasch-Hygiene nicht vollständig beseitigt werden, auf Gegenstände (z.B. Türklinken) oder Nahrungsmittel gelangen und von den Mitmenschen auf oralem Weg aufgenommen werden. Die Erkrankung geht mit Müdigkeit, Verdauungsstörungen und vor allem Gelbsucht einher und kann bei Erwachsenen Wochen bis Monate dauern. Ab dem 40. Lebensjahr steigt auch das Risiko einer tödlichen Verlaufsform

Foto: beigestellt

Die Kilos sind‘s ...

drastisch an. Eine wirksame Therapie gibt es nicht, die einzige Abhilfe schafft die Impfung.

Hepatitis B – die Ursache für Leberkrebs Nur 17 % dieser Auslandsreisenden haben angegeben, gegen Hepatitis B geimpft zu sein. 19 % von ihnen wussten nicht einmal, was Hepatitis B ist. Das Hepatitis-B-Virus wird durch das Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen. Eine kleine offene Stelle am Körper genügt schon, um dem Virus Tür und Tor zu öffnen. Ein Virusträger kann auf diese Weise viele andere Personen anstecken. Gerade in der Hochsaison der Urlaubsreisen ist die Ansteckungsgefahr besonders gegeben und deshalb gilt auch für die daheim Gebliebenen: Die Impfung ist der einzig wirksame Schutz gegen Hepatitis A und B. Dezember 2019 / Jänner 2020 29

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KUNST & KULTUR „Neue

Blickwinkel

erschaffen neue Wirklichkeiten.“

Makrofotografie-Experte und „Aurarius-Art“-Designer Rudi Oberrauter

Sein kunstvolles Spiel mit Licht, Schatten & Gold G

elernt hat Rudi Oberrauter den Beruf des Gold- und Silberschmieds und Juweliers bei der Familie Löschnig in der Sackstraße in Graz, einem der ältesten Familienbetriebe. „Ich wollte beruflich dann was Anderes, Neues machen“, wurde er in den 1990er-Jahren zum Quereinsteiger in der Versicherungsbranche und 2001 zu einem der Gründer der Versicherungsmaklerunternehmen Fuchs & Partner. Diese hat heute ihren Sitz in der Schubertstraße in Graz, beschäftigt knapp zwei Dutzend Mitarbeiter, ist erfolgreich am Gewerbe- und Industrieversicherungsmarkt tätig. Oberrauter führt sie gemeinsam mit seinem langjährigen Freund und Partner Michael Stöckl.

„Privat habe ich zu Hause in meiner Freizeit für meine Frau und für mich immer Gold geschmiedet, Schmuck gemacht“, blieb er seiner Passion für seinen gelernten Beruf treu. „Da sitzt du drei, vier Wochen jeden Abend, bis du was Ordentliches auf die Reihe bringst und ein Stück fertig ist.“ Der Job als Versicherungsmakler ist auch zeitlich sehr herausfordernd. „Und deshalb habe ich zum Fotografieren angefangen. Ich habe meine Stücke fotografiert und gemerkt, dass mir das Spaß macht.“ Rudi Oberrauter spezialisierte sich auf die Makrofotografie und brachte sich alles selbst bei. „Da kann ich auch kreativ sein. Licht ist einer der

Hauptfaktoren bei meinen Fotos und es ist für mich faszinierend, wie man die Sichtweise auf Dinge verändern kann, wie das Auge diese plötzlich ganz anders wahrnimmt. Es ist fast so, als wenn du ein Schmuckstück entwirfst.“

Foto: Peter Manninger

In seinem Studio in der Bindergasse 4 in der Grazer Altstadt hat er sich dafür die passende Umgebung geschaffen. „Dort mache ich in einem halben Tag 40, 50 Shots von einem Objekt, bis mir das gefällt.“ Alltagsgegenstände als Motive inspirieren ihn genauso wie Schmuck und Edelsteine. „Laserlicht ist – passend eingesetzt – einer der Hauptfaktoren für meine Fotos.“

Gediegenes Ambiente für die Exponate

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KUNST & KULTUR ein Modell am Markt besorgt, habe es feuervergoldet und mit Laserlicht und Unschärfe so lange bearbeitet, bis das herausgekommen ist“, zeigt er mir am PC das Foto. Das Original hängt in seinem Designstudio in der Bindergasse, wo er sechs, sieben Mal im Jahr einen gesuchten Freundes- und Kundenkreis zu Ausstellungen einlädt. „Bei einem guten Whiskey“, wie Rudi Oberrauter hinzufügt. „Aber es ist alles nur Hobby, eine Leidenschaft von mir.“

Foto: Peter Manninger

Der „Meister“ bei der Arbeit

Und diese lässt er im Format zwei Mal ein Meter, aber auch größer, bis zu zwei Mal drei Meter, entwickeln. Als Material dient dafür nicht traditionell Papier, sondern: Es sind Metallplatten, auf die Oberrauters Kreationen „hinauf entwickelt“ werden. „Es sind also keine Drucke“, präzisiert er. „Ich habe dafür ein Labor in England gefunden, das mit einem eigenen chemischen Verfahren das möglich macht. Ich lade meine Fotos am PC hoch, schicke sie dorthin und 14 Tage später bekomme ich meine Arbeit zurück.“

Mit seiner „Aurarius Art“ hat sich Rudi Oberrauter von seiner ursprünglichen, kreativen Tätigkeit des Schmuckdesigners herausbewegt. Er spielt mit dem Licht und interpretiert den bereits realisierten Kunstgegenstand neu. „Es entstehen dadurch Bilder, die es so nicht gibt.“ Durch den Einsatz des Laserstrahls verändert sich das Farbspektrum und es entsteht ein völlig neuer Blickwinkel auf den ursprünglichen Gegenstand. Für viele Künstler gilt die Natur als Vorbild, die sich dann, je nach Lust und Entwicklungsstand des Künst-

Eines seiner Lieblingsmotive in der laufenden Kollektion ist ein RedBull-Formel-1-Bolide. „Ich habe mir

lers, oft ins Expressive auflöst. Diese Spezies der Künstler, die Expressionisten und noch schlimmer, die abstrakten Expressionisten, beginnend mit dem 20. Jahrhundert, hatten es sehr schwer, Anerkennung zu finden und eher belächelt und beschimpft wurden. Das ist eine der Botschaften von Rudi Oberrauter, dass er mit seiner „Aurarius Art“ in neue Kunstformen jenseits linearer Denkmodelle vordringen will. Einige Arbeiten von ihm sind in Restaurants zu sehen, wie dem „Eckstein“ oder „Scheucher“, aber auch in Bürogebäuden (Mayway in Seiersberg). Rudi Oberrauter: „Jedes Bild hat seinen eigenen Ton und poetischen Farbklang.“

Eine Auster öffnet sich ...

Foto: Peter Manninger

Vergoldeter Formel-1-Bolide von Red Bull

Für das kommende Jahr hat er bereits jede Menge Vorbestellungen. Offensichtlich wird der Kreis der Liebhaber seiner Kunstfotografien von Jahr zu Jahr größer.

Ein besonderer Ring

Bindergasse 4: Oberrauters Designstudio in der Grazer Altstadt

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Foto: Warner Bros. Studio Tour London – The Making of Harry Potter

Text vom Youtuber Fire Tiger

Wo Drachen lauern und Zauberbesen fliegen In den Warner Bros. Studios in London kann man in die Welt des Zauberlehrlings eintauchen

Magische Momente – nicht nur für Harry-Potter-Fans W

ir sind unterwegs mit der UBahn und London-Rail in den Nordwesten der Britischen Hauptstadt nach Watford. Es wird für mich als „Harry Potter Head“ ein ganz besonderer Moment. Mal sehen, wie‘s meinem Opa gefällt. Unser Ziel sind die Warner Bros. Studios, wo Harry Potter seit rund zehn Jahren sein „Zuhause“ hat. Täglich bekommt er Besuch von tausenden Fans aus aller Welt. Die Erwartung ist groß und Harry enttäuscht sie nicht. Die originalen Filmkulissen in den Studios sind eindrucksvoll und zeigen, wie viel Aufwand hinter diesen Fantasiefilmen steckt.

„The Making of Harry Potter“ nennt sich die detailverliebte Studiotour, die für jeden Besucher – auch mein Opa war beeindruckt – zum vergnüglichen Erlebnis wird. Selbst wenn man die Harry-Potter-Filme nicht gesehen hat oder auch die Bücher Joanne K. Rowlings (sie wurde damit eine der reichsten Frauen der Welt) über den Zauberlehrling nicht gelesen hat –fad wird einem dabei nicht. Mit viel Liebe zum Detail und großem Aufwand wurde in den Studios

eine magische Welt erbaut, die einen eintauchen lässt in die Welt des Zauberlehrlings. Es gibt so viel zu entdecken, dass wir im Gedränge um Harry Potter darauf achten müssen, uns nicht zu verlieren. Wir durchwandern Räume, die ich aus den Filmen kenne. Unzählige Fotos und Selfies werden von der großen Halle mit den schwebenden Kerzen geschossen, Utensilien, Kostüme und Masken bestaunt oder ganz einfach einmal ausprobiert, ob man auf so einem Zauberbesen wirklich dahinfliegen kann. In einer eigens geschaffenen „Green Box“ lasse ich mich mit flatterndem Zauberer-Cape filmen – so als würde ich gerade über Hogwarts hinweg schweben. Weil so viel Staunen auch hungrig macht, spendiert uns der Opa dann in der Caféteria das

Foto: Warner Bros. Studio Tour London – The Making of Harry Potter

Wochenlang haben wir in der Familie über die Online-Buchungs-

plattformen Tickets gesucht. Es gibt keine andere Möglichkeit, sich welche zu besorgen. Man braucht eine Menge Glück, denn die Studiotouren, welche es mehrmals am Tag gibt, sind auf Wochen – ja man kann sagen Monate – ausgebucht. Egal, ob in der Ferienzeit, die bei uns eben in den Sommermonaten ist, oder zu einem anderen Zeitpunkt. Jeder der Fans weltweit versucht, sich zu jeder Tages- und Nachtzeit ein Ticket zu sichern. Von 10 Uhr morgens bis 22 Uhr läuft das Spektakel täglich ab. Und auch mein Opa und ich wollen möglichst früh vor Ort sein, damit ich genügend Zeit habe, Harrys Zuhause genau unter die Lupe zu nehmen. Dort, wo der Großteil der Harry-

Potter-Story verfilmt wurde. Meine Botschaft an alle, die noch nicht dort waren: Auch wenn man nur noch die 16-Uhr-Tour buchen kann – es bleibt genügend Zeit, sich alles genau anzusehen. Allerdings muss man dann in Kauf nehmen, erst so um Mitternacht wieder in seinem Quartier irgendwo in London zurück zu sein.

Blick in die Winkelgasse

Nicht gerade heimelig: der „Verbotene Wald“ mit den Spinnen

... und überall wachen die Drachen

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Foto: Warner Bros. Studio Tour London – The Making of Harry Potter

FREIZEIT


Foto: Warner Bros. Studio Tour London – The Making of Harry Potter

F REIZEIT

Schon beeindruckend: Hogwarts Castle

Die riesige Uhr vom Hogwarts Castle merksamkeit so, als würden wir tatsächlich von einem feuerspeienden Ungeheuer attackiert. Auch Opa staunt und wir setzen uns dieser Bedrohung mehrmals aus. Sie bleibt aber dennoch gruselig genug.

„Ungarischer Hornschwanz“ verwüstet alles Butter-Bier – alkoholfrei, versteht sich. Dazu bestellen wir natürlich die passende Burger-Variante. So gestärkt machen wir uns auf, um die Welt der Drachen zu erforschen.

Gruselig genug

Es bleibt aber faszinierend, wenn man sieht, mit welchen Tricks und Kniffen das Fantasie-Kino arbeitet. Natürlich kommt es aber auch zu einer gewissen Ernüchterung oder Entzauberung der Magie und ihrer Kreaturen. Genauso, wie wenn man als Kind erfährt, dass es den Weihnachtsmann und das Christkind nicht wirklich gibt, die Figuren einem aber trotzdem sympathisch bleiben. So wie die Familie von Harry Potters bestem Freund Ron Weasley und ich endlich einen Blick in deren chaotische Küche werfen kann und per Knopfdruck ein Bügeleisen und eine Spülbürste aktiviere, die dann wie durch Zauberhand die Hausarbeit erledigen. Einfach cool! Für mich völlig unerwartet: Das

Goblins – klein gewachsene Plagegeister ist die riesige Bahnstation mit dem Hogwarts Express. Ein echter ausrangierter Zug, Baujahr 1937, steht auf Gleis 9 ¾ bereit und lässt mit viel Lärm Dampf ab. Und in der täuschend echt ausstaffierten Winkelgasse kann man die Auslage von Weasleys zauberhaften Zauberscherzen bestaunen. „Das ist der absolute Hammer“, entfährt es mir, als wir den Souveniershop betreten. Ein „Hammer“ auch für jeden erwachsenen Kreditkarteninhaber (Opa!), wenn nach der Einkaufstour wenige Wochen später die Kreditkartenabrechnung zugeschickt wird. Diese lässt sich mit keinem der von dort mitgebrachten Zauberstäbe wegzaubern. Leider.

PS: Fast hätte ich es vergessen. Natürlich gefällt mir London auch als Stadt. Besonders beeindruckt haben mich die Towerbridge und das Fahren mit den Doppeldeckerbussen, weil man „aus dem 1. Stock“ immer einen tollen Überblick hat. In guter Erinnerung bleiben mir auch der Piccadilly Circus und der Buckingham Palace, sowie Chinatown. Auch das Nationalgericht „Fish & Chips“ – einmal unterwegs probiert – hat schon was für sich. Und ganz lustig und interessant finde ich, wenn die Engländer untereinander sprechen und ich mit meinem Schulenglisch – an seiner Verbesserung arbeite ich intensiv – nur „Bahnhof verstanden“ habe.

Foto: Warner Bros. Studio Tour London – The Making of Harry Potter

Schon über dem Eingangsbereich der Studios schwebt der Ungarische Hornschwanz – ein riesiges, furchteinflößendes Exemplar –, so als wollte er uns daran hindern, tiefer in die Ausstellungsräume vorzudringen. Und irgendwann mitten in der Ausstellung begegnet er uns wieder. Ich ahne schon am drohenden Schnauben, dass gleich etwas Schreckliches passieren wird. Ein toller Videotrick fesselt unsere Auf-

Und weil wir gerade beim Fürchten sind: Im Verbotenen Wald, dessen Betreten den Hogwarts-Schülern strengstens verboten ist, sorgen Riesenspinnen für Gänsehaut-Feeling. Erst bei mehrmaligem Durchgehen werden sie einem etwas sympathischer.

Ich zum Opa: „Es war so cool, dass ich sicher noch einmal herkommen möchte. See you soon, Harry!“

Gedränge: Einsteigen in Hogwarts Express

Die „Great Hall“: auch im Studio beeindruckend

Kaufrausch im Shop gebremst Dezember 2019 / Jänner 2020 33

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FREIZEIT Fotos: beigestellt

FREIZEIT

Der heimliche Hotspot in den Tauern K

ommt man im Skigebiet Riesneralm an, spürt man sofort, dass hier nicht die Masse zu Hause ist. Man steht einem authentisch und modernen Skigebiet gegenüber, welches harmonisch eingebettet im Talschluss von Donnersbachwald liegt. Nicht die Skischaukelkilometer stehen hier im Vordergrund, sondern die einzigartige Angebotspalette, die auf der Ski Riesneralm so vielseitig, kompakt und qualitativ hochwertig ist, dass man österreichweit in diesem Segment zu den Top-Skibergen zählt. Sei es für

Kinder und Anfänger die „1. österr. Kinder-Skischaukel“ mit der Top-Skischule „Magic Snow“, ist es andererseits der autonome Skiberg selbst, welcher mit seinen 32 Pistenkilometern, 4 Talabfahrten und einem weitreichenden Freeridegelände die Bedürfnisse für jedes Familienmitglied auf höchster Ebene abdeckt. Nicht umsonst lautet unser Slogan: „Mehr Skifahren – weniger Liftfahren“.Ständig innovative Investitionen bringen auch viele internationale Preise als Belohnung. Heuer NEU! Pistenteil

Ski Riesneralm Familienschuss und ein E-Werk, das sowohl Strom als auch Schnee erzeugt. Aber auch am Gipfel beim Hochsitz geht´s wöchentlich mit Top Live-Musik hoch her, womit der Skitag im wahrsten Sinne des Wortes zu einer Gesamtkomposition wird.

AHN B N E N I B A K NEUE 8er PRESS

EX E P L A R E G R BÜ

Freude über Thermencheck.com-Award (v.l.): Gernot Deutsch (Bad Waltersdorf), Melanie Franke (Bad Blumau), Philip Borckenstein-Quirini (Loipersdorf), Mario Gruber.

Steirische Thermen: Höhenflug

Welche Therme ist Ihre Lieblingstherme? Rund 150.000 Personen haben ihren Favoriten für den Thermencheck.com-Award 2019 abgegeben. Die Sieger kommen aus der Steiermark: GOLD Award für Bad Blumau, Silber für Bad Waltersdorf und Bronze für Loipersdorf. „Damit setzen wir ein starkes Zeichen für die außergewöhnliche Qualität der steirischen Thermenbetriebe“, so Thermenland-Steiermark-Geschäftsführer Mario Gruber.

Fotos: Conny de Beauclair

Spiel, Spaß, Sicherheit und ganz viel Herzlichkeit - auf den steirischen Pisten, Loipen und Kindererlebniswelten fand zum vierten Mal in Folge das große FamilienSkiFest Steiermark statt – mit Ermäßigungen in allen 30 Gebieten. Der Auftakt dafür ging mit Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl, Steiermark Tourismus-Geschäftsführer Erich Neuhold und Vertretern der Hochsteiermark auf der Brunnalm-Hohe Veitsch mit geführten Schneeschuhwanderungen, der Möglichkeit zu rodeln und natürlich Ski zu fahren, über die Bühne.

Foto: Klaus Pressberger

Foto: Steiermark Tourismus / Katarina Pashkovskaya

„Auf die Brett‘ln, Kinder, los …“

Genügend Schnee am Stuhleck Viel Prominenz beim Skiopening am Stuhleck, im größten und modernsten Skigebiet im Osten Österreichs. Es liegt nur eine Stunde von Wien und Graz entfernt. Ski Alpin Doppelweltmeisterin Lizz Görgl gewann nicht nur das Promiskirennen, sondern gab auch als Sängerin beim Apres-Ski ordentlich Gas.

Liftanlagen 8er Kabinenbahn, 2 x 4er-Sessellift, 2 x Schlepplift 10 Abfahrten 14 km mit Steirischem Pistengütesiegel 2,5 km Rodelbahn Berg- bis Talstation, Rodelverleih im Tal 2 Skischulen Kinderskiland am Berg und im Tal, Verleihshops Tourenski Trail abseits der Piste, Tourenskinight jeden Freitag Winterwanderweg Rundweg am Gipfel mit herrlichem Ausblick

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RUBRIK

BUCHTIPPS Albert Stähli Die Osmanen Frankfurter Allgemeine Buch

Charles Lewinsky Der Stotterer Diogenes

Fotos: Wild Bunch Germany

Altreiter, Flecker, Papouschek, Schindler, Schönauer Umkämpfte Solidaritäten ProMedia Die Autoren des Bandes beschäftigen sich mit dem Wandel und der Komplexität von Solidaritätsvorstellungen. Lange Zeit war Solidarität eine Grundfeste der Arbeiterbewegung und der politischen Linken. Ihr Begriff von Solidarität beruhte nicht auf Herkunft oder Nation, sondern auf Klasse. Seit kurzem beschwören auch rechte und rechtsextreme Parteien Solidarität. In ihrer Vorstellung geht es darum, die einheimische Bevölkerung vor vermeintlichen Bedrohungen von außen zu schützen.

Genie, Entertainer, Superstar: Mit „Pavarotti“ legt Ron Howard eine sehr persönliche Dokumentation über den 2007 verstorbenen Popstar der großen Oper vor – in mitreißendem Dolby Atmos Sound. In Interviews kommen seine Familie, namhafte Kollegen sowie Fans des Weltstars aus Modena zu Wort. Anhand privater, bislang nie veröffentlichter Aufnahmen zeichnet Ron Howard das intime Porträt eines faszinierenden Mannes und unvergesslichen Ausnahmekünstlers. Knives out: Mord ist Familiensache Komödie Regie: Rian Johnson Darsteller: Chris Evans, Ana de Armas, Daniel Craig, Jamie Lee Curtis, Michael Shannon

Per Molander Die Anatomie der Ungleichheit Westend Sprengstoff Ungleichheit: Ungleiche Verhältnisse entwickeln sich in jeder Gesellschaft, unabhängig von den Fähigkeiten und dem Arbeitswillen der Menschen, sagt der Mathematiker Per Molander. Ungleichheit ist natürlich – aber sie ist kein Naturgesetz und kann mit den richtigen politischen Maßnahmen überwunden werden. Wissenschaftlich fundiert und mit vielen anschaulichen Beispielen eröffnet Molander eine ganz neue Perspektive auf eines der weltweit größten Probleme und zeigt auch Lösungswege. Denn handeln wir nicht, geht die Schere zwischen Arm und Reich zwangsläufig immer weiter auseinander, was schließlich zum Verlust jeglichen Vertrauens innerhalb der Gesellschaft führt – zum Schaden aller.

Elizabeth Banks bringt die nächste Generation Engel auf die Kinoleinwand – im Dienst des mysteriösen Charles Townsend: Schon seit jeher sind Charlies Engel mit ihren Fähigkeiten in Sachen Sicherheit und Ermittlungsarbeit für private Klienten im Einsatz. Mit der Expansion der Townsend Agency sind die smartesten, furchtlosesten und bestens ausgebildeten Frauen nun auf internationaler Ebene unterwegs. Als ein System-Ingenieur Details über eine gefährliche Technologie preisgibt, müssen sich die Engel auf eine Mission begeben, bei der sie sogar ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, um uns alle zu beschützen. Pavarotti Dokumentation, Biografie Regie: Ron Howards Darsteller: Luciano Pavarotti, José Carreras, Bono, Plácido Domingo, Spike Lee

Fotos: 2019 Universumfilm GmbH

Foto: Johannes Absenger

Weil er Stotterer ist, vertraut er ganz auf die Macht des geschriebenen Wortes und setzt es rücksichtslos ein, zur Notwehr ebenso wie für seine Karriere. Ein Betrug – er nennt es eine schriftstellerische Unsorgfältigkeit – bringt ihn ins Gefängnis. Mit Briefen, Bekenntnissen und erfundenen Geschichten versucht er dort diejenigen Leute für sich zu gewinnen, die über sein Los bestimmen: Gefängnispfarrer, Drogenboss, Verleger.

Fotos: 2019 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Eine ebenso lehrreiche wie aufregende Geschichte – für alle historisch Interessierten und alle, die mit Blick auf die Gegenwart fundiert mitreden möchten. Mit den aktuellen Geschehnissen am Bosporus rückt der Vorgängerstaat der Türkei, das Osmanische Reich, in den Blickpunkt. Albert Stähli beschreibt im dritten Band seiner orientalischen Trilogie die verhängnisvolle Geschichte der osmanischen Sultane und ihrer Völker. Spannend und anschaulich beschreibt der Autor ihre Kampfkraft und die Organisationsgabe – aber auch die fatalen Schwächen, die das „Haus Osman“ Ende 1922 zur Geschichte erklären.

3 Engel für Charlie Action, Abenteuer Regie: Elizabeth Banks Darsteller: Kristen Stewart, Naomi Scott, Ella Balinska, Djimon Hounsou, Noah Centineo

Harlan Thrombey ist tot! Und nicht nur das – der Krimiautor und Familienpatriarch wurde auf seiner Geburtstagsfeier umgebracht. Doch natürlich wollen weder die versammelte Verwandtschaft noch das treu ergebene Hauspersonal etwas gesehen haben. Ein Fall für Benoit Blanc! Der lässig-elegante Kommissar beginnt seine Ermittlungen durch das komplexe Netz aus Lügen, falschen Fährten und Ablenkungsmanövern. Dezember 2019 / Jänner 2020 35

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Foto: Herbert Raffalt / Visualisierung: CWA

Die Neue ist da. Auch dich wird sie begeistern!

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