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Trotz ihrer 75 Jahre

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KULTUR

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Eine erstaunlich jung gebliebene, kurvenvollendete, grazile Italienerin – das ist die Vespa Viel mehr zweirädriges „BellaItalia-Feeling“ ist nicht zu haben.

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Peter Eberl und Christian Katzbeck (li.) auf der Ape (zu deutsch Biene) von Vespa: ein Nutzfahrzeug – gut geeignet für alles.

Jeder kennt sie – vom Kind bis zur Großmutter. Die Vespa verkörpert italienisches Lebensgefühl, die Leichtigkeit des Seins – besonders jetzt im Sommer. Nach dem fürchterlichen Zweiten Weltkrieg fand der Motorroller weltweit rasch hunderttausende Fans, die ihn später zum Kultobjekt mit vielen Liebhabern und Sammlervereinen werden ließen – bis heute.

„Es sieht aus, wie eine Wespe“, soll Firmenchef Enrico Piaggio in Pontedera ausgerufen haben, als er 1946 den Prototyp MP6 mit 98 cm3 und 3 PS erstmals selbst startete und die Gegensätzlichkeit zwischen dem mittleren breiten Fahrerteil und der schmalen fte bemerkte in Name, der zum Symbol für Italiens Neuanfang wurde, den Willen der Italiener, wieder leben zu wollen.

Das Nachkriegs-Italien war arm, vom Krieg zerstört, es fehlte an Transportmitteln und einem leistungsfähigen Eisenbahnnetz. Und da passte die Vespa als Nutzfahrzeug, als Zeichen des Aufschwungs hinein – praktisch, zuverlässig, preiswert, nicht teuer in der Erhaltung und mit Ratenzahlung zu kaufen. Alles war so gedacht und später auch produziert, dass ein Durchschnittsitaliener damit umgehen konnte, dass er einen Reifenschaden auch ohne Montage-Montur beheben konnte. Der Motor ist daher, vom Fahrer aus gesehen, isoliert angeordnet. Das Beinschild schützt ihn auch vor Regen und Nässe – und, was ganz wichtig ist: Die Vespa ist auch ein Frauen-Fahrzeug, aufgrund des geringeren Gewichts und nicht nur der Ästhetik wegen.

Die geniale Intuition dazu kam von einem Luftwaffeningenieur namens Corradino D’Ascanio, auch der Erfi nder des ubschraubers r war kein Motorrad-Fan oder Experte, alles war ihm zu unbequem. Ascanio vertraute auf seine technischen Erfahrungen aus dem Flugzeugbau und die gesamte Konstruktion zeigt das: Ohne Kette, mit Getriebe, die vordere Gabel mit Stoßdämpfern, das geringe Gewicht – um nur einige Dinge zu nennen. Geschätzte 30 Millionen „Vespas“ gibt es heute. Und genau dieser Faszination Vespa haben sich in Gleisdorf die beiden Freunde Peter Eberl und Christian Katzbeck verschrieben. „Wir schrauben seit Jugendtagen – er in seiner Gartenhütte und ich im Keller“, sagt Peter Eberl.

Später gründeten sie einen VespaClub. „Wir organisierten auch viele soziale Aktivitäten und Charitys.“ Mittlerweile haben sie sich vom Club getrennt und aus ihrer VespaLeidenschaft ein eigenes, kleines Business in der Mühlgasse 79 in Gleisdorf gemacht. Dort haben sie sich in einer umgebauten Lagerhalle darauf spezialisiert, jahrzehntealte Vespas – so genannte Rost-Schüsseln – zu restaurieren und wieder fahrtüchtig zu machen. Gleich daneben betreiben sie die Bar „Sei

Wenn man in Lenggries, auf der anderen Seite der Alpen und der Landesgrenze durch die Gassen wandert, an kleinen, netten hops vorbei, vielleicht ins allen– oder (noch besser!) ins Freibad, dann wundert man sich über die vielen Deutschen, die einem da begegnen – und ruft sich dann selbst zur Ordnung, schließlich ist man ja in Deutschland. So heimisch fühlt man sich hier! Selbst als „Exot“: Österreicher sind hier zwar gerne, aber nur selten gesehen.

Lenggries holt sich seinen Bauerndorfcharme von der Isar, von den Wiesen und Kühen im Dorf, von dem grandiosen Alpenpanorama, das einem nicht zu bedrohlich nahe rückt, von den bayrischen Biergärten und den freundlichen Bewohnern, die man mit ein paar österreichischen Ausdrücken immer wieder zum Lächeln bringen kann. Warum also nicht einmal ein paar Tage „Auslandsaufenthalt mit eimatbonus Von enbach ber den Achenpass sind es etwas über 50km, und vom stillen, noch untouristischen Lenggries aus lassen sich nette us ge zum alchensee, Kochelsee oder Staffelsee machen, mit viel Kunst und Kultur („Blauer Reiter ...“). Aber auch da zu bleiben, einmal kein großes Programm zu machen, ein paar Wanderwege entlang der Isar oder auf den ausberg rauneck zu erproben, macht erholsamen Spaß. Nicht zu vergessen das erwähnte Freibad, ein großer Schwimmteich mit viel Wiese und Blumen rundum, zu Fuß fünf Minuten vom Ortszentrum zu erreichen.

Wer sich gerne etwas zeigen lässt, macht eine Kräuterwanderung mit und lernt anschließend, was man mit dem ep ckten alles Köstliche fabrizieren kann. Oder sucht mithilfe eines GPS-Gerätes, das man sich bei der Touristeninfo ausborgen kann (vielleicht von der netten Ursula Dinter-Adolf persönlich beraten), Almblumen auf dem Brauneck. Dort wird man auch mit Tipps versorgt, wann welche geführten Wanderungen wohin gehen, vom gemütlichen Almspaziergang bis zum anspruchsvollen Gipfelsturm. Ein grandioses Gefühl ist das Paragleiten vom Brauneck ins Tal, der Traum vom Fliegen wird da genussvolle Wirklichkeit.

Auch eine nette „Tour mit Flößergeschichte“ gibt es, zur Moosenalm am Fuß des Scharfreiters. Die Geschichte der Deutschen Flößerei, ein UNESCO Kulturerbe, ist ja in Lenggries besonders gut nachzuleben Der olzhacker- und lößerverein ist hier noch sehr lebendig, und wenn man das Glück hat, von Matthias Mederle zum Kalkofen und durch das eimatmuseum geführt zu werden, versteht man die beschwerlichen Familiengeschichten der Einheimischen. Im Sommer wurde olz gefällt, m hsam zu Tal gebracht und dann bis nach München und sogar nach Wien ge ößt – der Dachstuhl der nchner Frauenkirche und unserer Stephanskirche kommt von hier! Von dort trat man dann mühsam und nur mit dem Nötigsten versehen zu uß den eimweg an ach ien brauchte man mit dem Floß fünf Tage, zur Blütezeit, so um 1860, schwammen 11.000 Flößer auf der Isar. Doch nur zwischen Ostern und Nikolaus. „Im Sommer ka Mann, im Winter ka Geld“, ein Spruch, den die Frauen sicher oft wiederholten, wenn sie die Kalkkiesel am Ufer der Isar aufklaubten und zum Kalkbrennofen schleppten, wo im Winter durch die Kalkbrennerei wenigstens ein bisschen Zubrot verdient wurde.

Giorni“. „Die Kunden wollen, dass die Vespa alt ausschaut, aber technisch soll alles am heutigen Stand sein“, so das Duo. „Wir organisieren die Teile in ganz Europa und sie müssen original sein – das dauert natürlich oft.“ So musste ein Vorarlberger Kunde zwei Jahre auf sein Gustostück warten. Der Preis: Je nach Aufwand ab 15.000 Euro. Zwei Dutzend Vespas sind es in den letzten Jahren schon gewesen. „Alles belegt und dokumentiert mit dem Gutachten eines Sachverständigen“, sagt Christian Katzbeck. Da die Vespa-Erbauer jedes Jahr die Modelle veränderten, verbesserten, kann man sich vorstellen, welche erausforderung das für die Restaurateure und Mechaniker ist.

Ein grandioses Gefühl: als Gast in Lenggries sich den Traum vom Fliegen zu erfüllen*

eute ist die sar im Vergleich zu damals nur noch ein Bach, teilweise

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umgeleitet zum Walchensee, doch ab Wolfratshausen kann man das Flößerleben auch heute noch mitmachen, 60 Leute gehen auf so ein Floß, Band und Catering hat auch noch Platz. Aber das ist wieder eine andere Geschichte. In Lenggries lässt sich die Isar jedenfalls mit ein paar spritzigen Stromschnellen in (oder besser auf) Sit-on-top-Kajaks bestens befahren, 1 ½ Stunden dauert so ein recht sicheres, aber auch kühles Vergnügen, Neoprenanzug wird jedenfalls bereitgestellt. Oder man fährt zum Stand-up-Paddeln zum Sylvensteinsee, wer will mit Yoga inklusive. Auch das gute alte Rollerfahren wurde wiederbelebt, die Isar entlang eine nette Idee auf „Crussis Scootern“ (Englisch muss sein).

* Elisabeth Hewson war vor Corona dort. Wenn es jetzt im Sommer wieder los geht und wer nicht in einem der gemütlichen Gasthäuser absteigen will, der hat noch eine Option: Das neue Bergcamping, mitten in Wiesen gelegene Chalets und Stellplätze, auch für Zwischenstopps von Wanderern und Radfahrern ideal. Ein echter Familienbetrieb, selbstgezimmert und -gemauert, mit einem Gasthaus, das nicht nur die eigenen Gäste erfreuen wird, ganz sicher, auch die Wirtin gehört zur bemühten Großfamilie.

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