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rotahorn-Preisträger 2021

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Mutig auf zwei auf zwei Rädern

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Die Kür der rotahorn-Preisträger 2021 rotahorn-Preisträger 2021

„Das ist für mich einfach ein Ausgleich“, steht Josef Hajdinjak zu seiner Leidenschaft. Früher war es Kickboxen. Da war er zwei Mal Vizewelt- und Europameister – mit 363 Kämpfen. Mit 50 ist dort mit dem Kampfsport Schluss. Daher: Heute sind Motorräder seine Leidenschaft. Mit seinem 1.000 cm3 Superbike, einer BMW mit 205 PS, raste er kürzlich auf dem schnellen Slovakia Ring als Zweiter auf das Sieger-Podium. „Raste“ deshalb, weil die Racer dort auf der Geraden mit Geschwindigkeiten bis zu 280 km/h unterwegs sind. Nicht die Profi s, sondern ambitionierte Amateure. „Das ist dann schon ganz schnell“, beschreibt der stets leicht untertreibende Grazer. „Wer da um einige Meter den Bremspunkt versäumt, für den geht’s meist schmerzhaft ab in die Auslaufzone.“ Das erfuhr Josef Hajdinjak – immerhin schon jenseits der 50, durchs Kickbocken aber ein harter Knochen – bei seinem Ausfl ug auf den Rennkurs in Wöllersdorf bei Wiener Neustadt. Dort „warf“ ihn sein 30 PS starkes Bit-Bike ab und damit war auch das Rennen für ihn vorbei. „Beim Aufholen in den letzten Runden bin ich zu schnell in der Kurve gewesen und war auch schon weg.“ Nur die Hüfte schmerzt. Dass die Sache aber auch anders ablaufen kann: „Zwei Mal war am Renntag schon die Rettung zum Abtransport da.“

Josef Hajdinjak: Ausgleich zum Alltag.

„Sturm-Lauf“

Der Blick von Sturm-Präsident Christian Jauk spiegelt sogar nicht wider, wie gut es derzeit für Sturm in der Bundesliga läuft. Mit 5:0 hat man den WSG Wattens ins Tiroler Land zurückfahren lassen – eine ordentliche Packung. In der Bundesliga liegen daher die Blackies auf dem zweiten Platz. So gut wie schon lange nicht. Auch wenn die Bullen aus Salzburg uneinholbar sich am ersten Platz einzementiert haben. In der Europa League beim AS Monaco bekam Sturm zu spüren, was internationaler Fußball heißt. Mit der Niederlage von 0:1 im Fürstentum kamen die Grazer noch glimpfl ich davon. Erwischen sie beim Rückspiel einen guten Tag, könnte es doch noch eine Überraschung geben.

Foto: Clara Wildberger

Intendantin u. Chefkuratorin Ekaterina Degot

The Way Out

Noch bis 10.10. sucht der steirische herbst mit The Way Out nicht nur den Weg hinaus an die frische Luft. Das Festival thematisiert auch metaphorisch den Ausweg – sowohl im Kontext von Krise und Pandemie als auch für die Kunst, die nun einmal mehr nach ihrem Platz in der Gesellschaft sucht. Aus der institutionellen Blase auszubrechen und die Kunst mit dem Leben zu vereinen war ein zentrales Bestreben der historischen europäischen Avantgarde. Als ein Festival, das von diesem Erbe zehrt, wagt sich der steirische herbst nun oft in den Außenraum, in das Reale, das Alltägliche und das Populäre.

Präsentierten die Gewinner: Die Jury-Mitglieder Andreas Unterweger, Barbara Frischmuth mit Saubermacher Hans Roth, Valerie Fritsch, Julian Kolleritsch und Christoph Hartner (v.l.).

Die in Graz lebende Schriftstellerin Nava Ebrahimi ist in einem „Flow“. Ihr jüngster Auftritt war bei der Wiedereröffnung nach Corona der im Burgtheater. Ihre Rolle: Sie hielt die Eröffnungsrede und nahm sich dabei kein Blatt vor den Mund zu den Themen Flüchtlinge, Moria, Afghanistan: „Bitte schminken wir uns jede Form von Überheblichkeit ab.“ Bevor Ebrahimi den Bachmann-Preis erhielt, wurde sie von der Jury (mit anerkannten Kollegen wie Barbara Frischmuth, Valerie Fritsch und Andreas Unterweger) mit dem rotahorn-Literaturpreis 2020 ausgezeichnet. Bis dahin war sie einer breiteren Öffentlichkeit nicht bekannt. Es wäre zu wünschen, dass die rotahorn-Preisträger 2021, die nunmehr feststehen, weiter erfolgreich sind. Volha Hapeyevas Bücher verströmen eine faszinierende Leichtigkeit. Ihr jüngster Roman: Camel Travel (Droschl 2021) – Beschränkungen des belarussischen Alltags. Freda Fiala, die zweite Preisträgerin, schreibt Texte, die zwischen Lyrik, Erzählung und Reportage anzusiedeln sind. Der rotahorn-Literaturpreis ist insgesamt mit 5.000 Euro dotiert und die Preisträger kommen meist aus dem Pool der „manuskripte“-Autoren.

Die Falstaff- Schnitzel

Die Falstaff-Community war auf der Suche nach den Top-Schnitzelpanierern in der Steiermark. Rund 25.000 gaben für die besten Schnitzellokale ihre Stimme ab. Gewonnen hat das Steirereck am Pogusch, dahinter dann: Breitenfelderhof in Riegersburg, Haberl & Fink in Walkersdorf, Laufke in Graz, Geschwister Rauch in Trautmannsdorf, Landhauskeller in Graz, Berggasthof König in Pöllauberg, Alte Post in Leibnitz, Wirtshaus Steirerkeller in Großklein, Welscher Stube in Graz.

ECHO

Kurz-Hochzeit

Wir haben in den letzten Monaten gelesen, dass Kanzler Sebastian Kurz vorhat, demnächst seine Freundin Susanne Thier zu heiraten. Darauf angesprochen, ob das stimme und wann es soweit sei, reagiert der Kanzler immer mit dem Hinweis, heiraten sei eine Privatsache. Er lehnt also jede konkrete Antwort darauf ab. Für uns wirkt das fast „schizophren“, denn wie passt das zusammen? Auf der Titelseite der „Kronenzeitung“, an einem Sonntag noch dazu, gab es ein Foto mit Kurz und seiner Susanne. Dort greift der werdende Vater Sebastian Kurz seiner bekanntlich schwangeren Partnerin mit Blick in die Kamera gezielt auf den Kindsbauch. Er posiert dafür sogar, hat also seinen Fotografen dabei gehabt. Das Foto entstand im Urlaub in Kroatien und man sieht auch einen Unbeteiligten, der mit einem Handy diese Situation mit fotografi ert oder fi lmt. Das ist nicht privat – seiner Liebsten in aller Öffentlichkeit, sodass es dann später Hunderttausende sehen können, auf den Bauch zu greifen? Wer tut so etwas? Einer, dem sein Hochzeitstermin „privat und heilig“ ist? Das soll einer verstehen. Wir tun das nicht. Monika und Ingrid K.

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