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Mein Arbeitsplatz
Petra Cämmerer: „Oft sind Wünsche und Realität schwierig“
„Ich bin Berufsberaterin – ich betreue Jugendliche dabei, einen Studien- oder Ausbildungsplatz zu finden und zu bekommen. Dafür bin ich regelmäßig in zwei Gymnasien vor Ort, sowohl bei Elternabenden als auch für Info-Tage in den Schulklassen von der Mittelstufe
PETRA CÄMMERER, BERUFSBERATERIN Job-Jongleurin
Welche Möglichkeiten habe ich nach der Schule? Welcher Job interessiert mich und passt zu mir? Bis wann muss ich mich wo bewerben? Und sind meine Vorstellungen von dem Beruf eigentlich realistisch und habe ich da Chancen? Diese Fragen stellen sich viele Jugendliche, wenn der Schulabschluss näher rückt. Petra Cämmerer hilft dabei, sie zu beantworten.
Sie ist als Berufsberaterin bei der Agentur für Arbeit tätig und weiß, dass gerade die Realität Schwierigkeiten bringt: „Oft sind die Wünsche einfach nicht erfüllbar, zum Beispiel wenn ein bestimmter NC vorausgesetzt ist. Viele verschließen davor zu lange die Augen und hoffen, bis es dann richtig knapp wird.“
Denn Fristen gibt es überall und die laufen gerade: Bis zum 15. Juli kann man sich noch an den Universitäten und Hochschulen bis zur Abschlussklasse. Zudem biete ich den Schulen – aber auch für Jugendliche, die nicht mehr zur Schule gehen – Beratungsgespräche an, einzeln oder in Kleingruppen. Ich zeige die verschiedenen Möglichkeiten auf, betreue bei Bewerbungen und dem Einhalten von Fristen.“ bewerben, viele Ausbildungsbetriebe suchen noch für dieses Jahr, bei den sehr beliebten dualen Studienplätzen wird es in diesem Jahr schon sehr knapp. „Gerade laufen dementsprechend viele Beratungsgespräche, es ist schon ein bisschen Saisonarbeit“, sagt Petra Cämmerer.
Sie betreut zwei Gymnasien in Wandsbek und ist dort die Ansprechpartnerin für alle Jugendlichen ab Klasse neun für Fragen zu Jobs, Ausbildung, Studium und Bewerbung. Wobei Fragen zur Ausbildung immer seltener werden: „Besonders Handwerk steht nicht ganz oben auf der Hitliste“, sagt sie. „Die Hemmschwelle, eine Ausbildung anzufangen ist auch größer, auch, wenn sie in manchen Fällen deutlich sinnvoller wäre. Aber viele sind überzeugt, dass man Abitur und Studium braucht, um überhaupt was zu werden“, erklärt sie.
Insgesamt gibt es immer Vorlieben für wenige Berufe. „Momentan sind die Bereiche IT und Medien ganz vorne. Und Medizin, Jura und Psychologie sind Dauerbrenner, haben aber auch hohe Anforderungen. Dabei bieten sich im Handwerk ebenfalls tolle Karrierechancen.“
Im System sind sowohl die Wünsche der Jugendlichen als auch die Anforderungen der Arbeitgeber, so dass freie Stellen passgenau vermittelt werden können.
Bereits seit 37 Jahren ist Petra Cämmerer bei der Agentur für Arbeit tätig, Zunächst in der Arbeitsvermittlung, dann in der Berufsberatung. „Ich wollte gerne mit Jugendlichen arbeiten“, sagt sie. Und bereut hat sie es bisher nicht: „Jeder Tag ist anders. Jedes Gespräch ist anders, ich arbeite an verschiedenen Orten und mit verschiedenen Menschen. Das bringt viel Spaß und Abwechslung.“
Telefon 86 66 69-0.