2 minute read
GASTKOLUMNE
Stellungnahme
„Neuer Belag aus Steinen, die angeblich in China hergestellt wurden! Wahnsinn, wenn dem so ist …!”
MEINE MEINUNG
Patric de Haan. Leben und Treiben auf dem Blankeneser Marktplatz Das Di(Lämmer) der Marktbeschicker …
Seit nunmehr 10 Jahren tummle ich mich mit meinem Bergkäsestand auf diversen Hamburger Wochenmärkten. Insgesamt zufrieden mit meiner Situation, muss ich allerdings eine Einschränkung machen.
Betreffend der Marktsituation in Blankenese muss ich diesen Brandbrief schreiben! Dass der Umbau des Marktplatzes uns Händlern ein Dorn im Auge war und ist, wird jeder verstehen, der von Haus aus Marktbesucher ist.
Wir hatten in der Umbauphase zu kämpfen mit: Lärm, Schrumpfung der Marktfläche, Abwanderung von Kunden auf andere umliegende Märkte und nicht zu vergessen COVID-19. Das führte dazu, dass wir eine unglaubliche Unruhe auf der gesamten Marktfläche verspürt haben, bei Händlern und Kunden gleichermaßen. Wir wurden während der Umbauphase je nach Bedarf mal auf der einen, dann auf der anderen Hälfte des Marktes zusammengepfercht, was der Attraktivität des Marktes zusätzlich nicht wirklich dienlich war. Bei alledem frage ich mich – wer hatte das Recht, über unsere Köpfe hinweg zu entscheiden, was dem Markt gut tut und was nicht?!
Der Markt ist doch seit jeher eine feste Größe im gesellschaftlichen Kontext gewesen! Da kann man doch nicht einfach daherkommen und monatelang einen Platz umbauen, der ohne Markthändler eben nur das ist was er ist, nämlich nur ein Platz.
Jetzt liegt da ein gelber Belag … ja und?!
Aus Steinen, die angeblich in China hergestellt wurden!!! Noch so ein Wahnsinn, wenn dem so ist. Ich entschuldige mich an dieser Stelle vorab, sollte meine Recherche in diesem Punkt schlampig ausgefallen sein.
On the top wird jetzt das Marktmeister Häuschen umgebaut!!! Gehts noch?! Der Zuschlag erfolgte basierend auf einer Summe von knapp über 500.000 Euro. Und JETZT!!! soll das Ganze 1.200.000 Euro kosten!!! Wenn ich meinen Kunden sage, der Käse kostet sie 30 € das Kilo und bei Abholung der Ware sage ich: „Reingelegt, jetzt kostet er Sie das Doppelte!“ … wieviel Verständnis werde ich da erwarten können?! Müsste da nicht erneut eine Ausschreibung stattfinden?! Wir reden von maroden Schulen und Kindergärten – und leisten uns diesen hirn-
rissigen Neubau?! Mit einem Sechstel der Summe hätte man das Häuschen hervorragend renovieren können! Da könnte man die überproportional bereits genehmigte Summe doch in die bereits erwähnten Kindergärten und Schulen investieren!!! Nein, es muss ja auch noch ein Café mit in das Markthäuschen integriert werden. Ist ja nicht so, dass es nicht schon genügend Cafés in unmittelbarer Nähe des Marktes gibt. Was soll diese unnötige Konkurrenz gerade in Zeiten einer Pandemie, die so manch alteingesessenem Café- und Restaurantbetreiber existenziell fast in die Knie gezwungen hätte oder gar hat?! Um letztendlich nochmal auf uns Markthändler zurückzukommen – wenn nicht einer der Marktmeister mit der Kirchengemeinde gesprochen hätte ob der sanitären Situation, um für uns so eine würdige Übergangslösung unter dem Dach der gegenüberliegenden Kirchengemeinde zu schaffen, säßen wir fast das ganze nächste Jahr über, bitte nicht wörtlich nehmen, auf einem DixiKlo, um unsere Notdurft zu verrichten. Es wurde nicht einmal in Erwägung gezogen, einen ungleich attraktiveren Container für uns und die Marktbesucher aufzustellen. Letzteren übrigens bleibt vorerst das DixiKlo! Was den Markt auch wieder „besonPatric de Haan ders“ attraktiv macht!!! Marktbeschicker und Käse- In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern fachhändler auf Hamburger ein gutes neues Jahr. Wochenmärkten: „… unglaubliche Unruhe auf der gesamten Marktfläche …!”