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Neues aus der lokalen Wirtschaft
MOBILITÄT Parteienbefragung: Durchbruch bei der Elbtram?
Der CO2-Ausstoß muss gesenkt werden: weniger individueller Autoverkehr durch ein besseres Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln für jedermann. Die Initiative „Elbtram jetzt“ setzt sich daher für eine Stadtbahn ein. Vor der Bundestagswahl hatte sie die Wahlkreiskandidaten der Parteien um ihre Meinung gebeten. Viele antworteten. Ergebnis: So unterschiedlich sie sich über die U5-Planung äußern, so übereinstimmend sprechen sie sich für eine Stadtbahn in Hamburg aus. Aus dem Büro des CDU-Bundestagsabgeordneten Christoph de Vries hieß es beispielsweise, dass „die CDU Hamburg (sich) bereits im Bürgerschaftswahlkampf für eine Straßenbahn für den Hamburger Westen (hier vor allem die Stadtteile Lurup, Osdorf etc.) eingesetzt (hat).“ Aus dem Stab der neu in den Bundestag eingezogenen Abgeordneten Ria Schröder teilte ihr Mitarbeiter von Arnim mit, dass die FDP für einen schnellen Baubeginn der Bahn auf der Straße sei. Auch die Linke positioniert sich klar für die Stadtbahn. So antwortete die Abgeordnete Zaklin Nastic der Elbtram-Initiative: „Die U-Bahn kostet 250 Mio. Euro pro Kilometer. Ein Kilometer Stadt-/Straßenbahn hingegen etwa 25 Mio. Mit dem gleichen Geld wie für eine Stummelstrecke Bramfeld–CityNord könnte Hamburg also fast 60 Kilometer Stadtbahn bauen. Und das auch noch wesentlich schneller.“ Schon früher hatte Ole Thorben Buschhüter als verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion auf einer Veranstaltung des BUND Hamburg im November 2020 (Thema: Stadtbahn oder U5) einen Abschnitt des Koalitionsvertrags mündlich wiedergegeben: „Dort, wo die Kapazität der Metro- und Expressbuslinien auch nach Umsetzung des Hamburg-Takts nicht mehr ausreicht, soll geprüft werden, welches Verkehrsmittel stattdessen zum Einsatz kommen kann, um ggf. eine erweiterte Kapazität anbieten und größere Passagiermengen komfortabel befördern zu können.“, und direkt nach dem zusammenfassenden Zitat betont: „Das kann doch nur Stadtbahn heißen!“
STATISTIK Zweites Corona-Jahr in Folge: Rund 5,32 Millionen Passagiere nutzten Hamburger Flughafen
Nach Monaten des Stillstands zeigte sich ab Sommer 2021 eine erste Erholung am Hamburger Flughafen: Die Verkehrszahlen stiegen sukzessive und erreichten in den Herbstferien ihren Höhepunkt. Aber von Normalität ist der Luftverkehr noch weit entfernt: Mit Beginn der vierten Corona-Welle verringerten sich die Passagierzahlen erneut und sorgten für eine Verkehrsbilanz 2021 von rund 5,32 Millionen Passagieren am Hamburg Airport, die damit unter den Erwartungen liegt. Trotz der herausfordernden Bedingungen haben die Fluggesellschaften die Vielfalt im Hamburger Streckennetz aufrechterhalten, teilweise sogar ausgebaut. Die Auswirkungen der Pandemie prägen aber auch den Start ins neue Jahr.
FOTO: FLUGHAFEN HAMBURG
Nach wie vor prägt die Pandemie den Flugbetrieb
UMFRAGE AGA-Wirtschaftstest: Händler und Dienstleister trotzen Schwierigkeiten
Die wirtschaftliche Lage der norddeutschen Groß- und Außenhändler sowie unternehmensnahen Dienstleister bleibt stabil. Im 4. Quartal 2021 stieg der Umsatz der Unternehmen nominal um 4,9 Prozent. Vor dem Hintergrund der weiterhin steigenden Verkaufspreise war real allerdings ein Umsatzrückgang von 2,1 Prozent zu beobachten. Die Mehrheit der Unternehmen blickt optimistisch in die Zukunft und geht von steigenden oder zumindest gleichbleibenden Umsätzen und Gewinnen aus. Das sind die zentralen Ergebnisse des Wirtschaftstests, den der AGA Unternehmensverband zwischen Ende Dezember 2021 und Anfang Januar 2022 unter den norddeutschen Betrieben durchgeführt hat. Für die ersten sechs Monate des Jahres 2022 kalkulieren 36 Prozent der Händler und Dienstleister, dass die Umsätze im Vergleich zu 2021 steigen werden (Vorquartal: 30 Prozent). Weitere 55 Prozent gehen von zumindest gleichbleibenden Umsätzen aus (Vorquartal: 56 Prozent). Nur 9 Prozent der Unternehmen erwarten einen Umsatzrückgang in den nächsten sechs Monaten (Vorquartal: 14 Prozent). 19 Prozent der befragten Unternehmen prognostizieren, dass in den kommenden sechs Monaten die Gewinne steigen werden (Vorquartal: 17 Prozent), 55 Prozent erwarten in etwa gleichbleibende Gewinne (Vorquartal: 44 Prozent) und 25 Prozent rechnen mit sinkenden Gewinnen (Vorquartal: 39 Prozent). Diesen Aufwärtstrend zeigt auch der AGA-Indikator für den Groß- und Außenhandel, der von 122,6 Punkten wieder auf 137,3 Punkte angestiegen ist.
Die Indikatoren im Außenhandel zeigen trotz Pandemie nach oben
RECHT Verjährung im Audi- Abgasskandal droht Ende 2022
Im Audi-Dieselskandal rund um die 3,0- und 4,2-Liter- Motoren wird dem Jahr 2022 besondere Bedeutung zukommen. Bereits mit Ablauf des 31.12. könnte der Großteil der Schadensersatzansprüche gegen die Audi AG verjähren. „Denn im Jahr 2019 erhielt eine Vielzahl Betroffener die erste unerfreuliche Post von Audi, Volkswagen oder Porsche. Wer auf Nummer sicher gehen will, muss daher seine Ansprüche möglichst bald noch in diesem Jahr durchsetzen“, warnen Dr. Marcus Hoffmann und Mirko Göpfert, Partner der im Verbraucherschutzrecht tätigen Kanzlei Dr. Hoffmann & Partner Rechtsanwälte aus Nürnberg. Etwa 250.000 Autos wurden manipuliert.