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Kultur für die Elbvororte und die Stadt
ALTONA Ein heiterer Februar in der Kulturkirche
FOTO: B. RUMP
Unter dem Titel „Das Leben geht weiter als man denkt ...“ tritt das Figurentheater auf. In der kleinen Nachtbar Chez Laurette treffen sich jeden Abend die verrücktesten Figuren: gescheiterte Existenzen, Lebenshungrige und Lebenssatte. Man plaudert, philosophiert und trinkt, man flirtet und singt, z. B. Chansons von Edith Piaf. Fast jeder Wunsch wird von der französischen Chefin und Chansonnette Laurette, dem Pianisten Claude und den beiden Kellnern Mathilde und Michel erfüllt. Und je später der Abend, desto abgehobener die Gäste und humorvoller ihre Unterhaltungen. Tickets im Vorverkauf für 13 Euro auf kulturkirche.de. Restkarten für 15 Euro an der Abendkasse, ermäßigt 10 Euro.
Sa., 19. Februar, 20 Uhr
Stummfilmkonzert. Stephan Graf von Bothmer erweckt mit seiner Musik vier der besten Stummfilme von Stan Laurel und Oliver Hardy zu neuem Leben. Live am Flügel und kongenial virtuos – ein grandioses Spektakel voll Witz und guter Laune für die ganze Familie. Ende der 1920er Jahre sind Stan Laurel und
Stummfilmkonzert mit Stephan Graf von Bothmer
Oliver Hardy auf dem Höhepunkt ihrer Kunst, Pioniere in der Welt des Humors und haben den Slapstick mit ihrer einzigartigen Langsamkeit revolutioniert. Ohne jede böse Absicht geraten die beiden ständig in halsbrecherische Situationen und säen überall Chaos und Zerstörung. Angst haben Stan und Olli nur vor ihrer eigenen Courage und dem weiblichen Charme und das zeigen sie auch wieder an diesem Abend. Tickets im Vorverkauf für 17 Euro auf kulturkirche.de. Restkarten für 20 Euro an der Abendkasse (verschiedene Ermäßigungen).
Fr., 25. Februar, 19.30 Uhr, Bei der Johanniskirche 22, Altona
EXPRESSIONISMUS Sammlung Gerlinger geht in die Auktion
Der Würzburger Unternehmer Hermann Gerlinger war mit Leib und Seele Brücke-Sammler und ist heute einer der bekanntesten Kenner der Künstlervereinigung „Die Brücke“. Er hat mit einem einzigartigen Blick für Qualität und kunsthistorische Bedeutung seit den 1950er Jahren eine der wichtigsten Kunstsammlungen des deutschen Expressionismus zusammengetragen. Im Mittelpunkt stehen Arbeiten von Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff und Fritz Bleyl, die die „Brücke“ 1905 in Dresden gegründet hatten. Die Sammlung umfasst etwa 1.000 Gemälde, Handzeichnungen, Aquarelle, Holzschnitte, Radierungen, Lithografien, Skulpturen und zahlreiche Dokumente. „Meine Sammlung war fast drei Jahrzehnte in drei renommierten Museen zu sehen“, sagte Professor Gerlin. „Es war die Krönung meiner fast 70-jährigen Sammlerarbeit, dass sie dort sowohl für die Freunde der Brücke als auch für Fachleute aus der Wissenschaft aus dem In- und Ausland zugänglich war. Jetzt ist die Zeit gekommen, die Werke der nächsten Generation von Sammlern ganz direkt zur Verfügung zu Ernst Ludwig Kirchner: „Das blaue Mädchen in der Sonne“ von 1910 stellen.“ Der zuletzt als Gründungsdirektor des Bucerius Kunst Forums tätige langjährige Museumsdirektor und Kunsthistoriker Prof. Dr. Heinz Spielmann erläutert: „Die Sammlung Gerlinger ist die bedeutendste systematische Darstellung aller Schaffensphasen der Künstler von den frühen Anfängen über den gemeinsamen Gruppenstil bis zum individuellen Spätwerk. Sie lebt von der Vielzahl der Objekte mit besonderer Qualität.“ Die ersten Stücke sollen im Juni versteigert werden.
THALIA Der schwarze Mönch – Vorstellungen fallen aus
Die Vorstellungen des Stücks „Der schwarze Mönch“ bis einschließlich Dienstag, 25. Januar mussten aufgrund von Krankheit im Ensemble entfallen. Als Ersatz führte das Thalia Theater am 24. Januar „Shockheaded Peter“ auf. Der Regisseur musste nach der Premiere seines Stückes „Der schwarze Mönch“ unverzüglich zurück nach Moskau in den gerichtlich angeordneten Hausarrest. Der Regisseur war laut Gericht mutmaßlich an einer Unterschlagung beteiligt. Regimekritiker gehen hingegen von einer politischen Entscheidung aus. Die nächsten Vorstellungen von „Der schwarze Mönch“ finden am 12. und 13. Februar sowie am 4., 5. und 6. März statt. Der Vorverkauf läuft. Auch die Karten für den Film „Leto“ und für „Shockheaded Peter“ sind erhältlich über die Website des Thalia Theaters, per E-Mail oder vor Ort an der Tageskasse am Alstertor. Zu-
FOTO: © IRA POLYARNAYA
schauerinnen und Zuschauer, die bereits Karten für die ausgefallenen Vorstellungen gekauft haben, können diese umtauschen, zurückgeben oder auf eine der späteren Vorstellungen umbuchen.
theaterkasse@thalia- theater.de, telefonisch unter 040/32814-444
FOTO: © FFIRST STAGE THETAER
Der kleine Horrorladen Premiere verschoben
Schwarzer Humor, packende Musik und rührige Szenen – der kleine Horrorladen ist Kult. Coronabedingt fallen nun Termine aus.
Man hatte sich beim First Stage Theater auf eine schrecklich schöne Premiere gefreut. Nun ist der kleine Horror eingetreten: Die ersehnte Premiere musste verschoben werden. Neuer Termin für die Premiere des Musicals „Der kleine Horrorladen“ ist der 7. Februar. Alle davor liegenden Termine wurden ersatzlos gestrichen.
Interessierte dürfen sich jedoch weiter auf einen Riesenspaß freuen. Die Inszenierung wird bereits ab 10 Jahren empfohlen und hat einiges zu bieten. Im Jahr 1982 wurde das Musical „Der kleine Horrorladen“ in New York uraufgeführt. Seither ist es zum Kultklassiker avanciert. In Deutschland zählt es zu den meist aufgeführten Musicals ohne festen Spielort. Vielen dürfte auch die Verfilmung mit Rick Moranis und Steve Martin vor Augen stehen.
Zur Geschichte: Seymour liebt Audrey. Doch er ist verdammt schüchtern. Audrey schwärmt aber für den charmanten Zahnarzt Orin. Der ist allerdings nicht ganz dicht und nutzt zudem seinen Job, um seine sadistischen Triebe auszuleben. Noch nicht weiter ungewöhnlich – nichts für Ungut. Aber jetzt: Seymour stößt bei einem mysteriösen Händler auf eine fleischfressende Pflanze. Er kauft sie und nennt sie Audrey II. Das ominöse Gewächs macht aus Seymors Blumenladen, in dem auch Audrey arbeitet, über Nacht ein wahrhaft florierendes Geschäft. Doch das gar nicht mal so zarte Pflänzchen hat einen exzentrischen Appetit auf Blut. Audrey II. wächst wie Unkraut, rasant und scheinbar ungebremst – bis sie fast zwei Meter misst. Und ihr Appetit wächst mit ihr. Da kommt Orin gerade recht. Die plappernde Pflanze macht Seymor einen unmoralischen Vorschlag. Das First Stage Theater wurde 2016 gegründet, um der Stage School Hamburg beim Wunsch nach einem eigenen Theater zu entsprechen und eine Alternative zu großen Häusern – auch für andere Kreative – zu bieten. Hier können innovative Konzepte im kleineren Format mit Spitzentechnik aufgeführt werden. Das Theater liegt unweit der Schule und ist bestens über den Bahnhof Altona erreichbar. Ein Anspruch des Theaters sind professionelle Angebote zu familienfreundlichen Preisen.
www.horrorladen-hamburg.de www.firststagehamburg.de
Geht ein Frosch auf Tour, und dazu noch ein musikalischer, wo könnte er damit besser beginnen als in Hamburg, der Weltstadt am Wasser? Zusammen mit der NDR BigBand beginnt der Kinderbuchund Musical-Star „Kuno Knallfrosch“ seine Europareise am 5. Februar 2022 auf der Bühne des Rolf Liebermann-Studios der Elbphilharmonie. Spannend erzählt und musikalisch begleitet, zieht das Musical Kinder ab vier Jahren genauso in den Bann wie Erwachsene.
Bei seiner Uraufführung in Hamburg wird Kuno unterstützt von seinen drei „Ziehvätern“: dem Drehbuchautor und Grimme-Preisträger Dietmar Jacobs, dem Jazz-Dozenten und Komponisten Andreas Schnermann und dem Illustrator Horst Klein. Allen Kuno-Fans beantworten die drei Autoren vor und nach dem Konzert persönlich Fragen und verraten dabei so manches Frosch-Geheimnis. Autogramme gibt es auf Wunsch direkt in oder auf das soeben im Fidula-Verlag erschienene „Kuno Knallfrosch rockt Europa“-Buch mit CD –gesprochen von Christian Ehring, dem bekannten Extra 3 TV-Moderator.
www.fidula.de
FOTO: © FIDULA VERLAG