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Mensch des Monats: Ben Yeboa-Kodie

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Mensch des Monats Ben Yeboa-Kodie: „Ich halte es wie Hannah Arendt – alles ist politisch.“

Ben Yeboa-Kodie (36) arbeitet seit Dezember 2020 im Haus Rissen als Referent für Jugendbildung

Ben Yeboa-Kodie, Referent für Jugendbildung Austausch auf Augenhöhe

Das Haus Rissen engagiert sich unabhängig von Trägern für Jugendbildung in den Bereichen Wirtschaft und Politik. Ben Yeboa-Kodie ist Jugendreferent und berichtet über die Arbeit mit den Schülern.

Seminare klingen zunächst nach trockenen Unterrichtseinheiten, wo Dinge erzählt werden, die von der Lebenswelt junger Erwachsener weit weg ist.

Im Haus Rissen gestaltet sich das anderes: Im Rahmen des Jugendprogramms „Globales Lernen“ ist den Referenten Unterricht auf Augenhöhe wichtig. Ben Yeboa-Kodie ist einer von ihnen. „Im Seminar achte ich darauf, die Jugendlichen da abzuholen, wo sie stehen. Ich möchte ihnen Wissen vermitteln, das sie auch wirklich ad hoc anwenden können – und das ganz ohne Druck.“

Das Seminar „Ohne Moos nix los – Der richtige Umgang mit Geld“ zum Beispiel bringt Berufsschülern näher, was Geld überhaupt ist, wie viel Geld sie zum Leben brauchen und wofür man Schulden machen würde. „Viele Jugendlichen kennen den Unterschied zwischen brutto und netto nicht. Ich gehe mit ihnen genau durch, was sie zum Leben brauchen, und stehe ihnen bei Fragen zur Seite.“ Die zentralen Themen und Herausforderungen auf dem Weg in die finanzielle Eigenverantwortung behandelt dieses Seminar.

Der 36-jährige Hamburger kennt sich gut mit Wirtschaft aus, denn er studierte an der Universität Oldenburg sowie an der Universität Salzburg und der Universität Hamburg in den Fächern Soziologie, Politikwissenschaften, Kommunikationswissenschaften und Sozialökonomie. „Ich habe mich schon immer intensiv mit den Ursachen und Wirkungen von Flucht und Migration sowie der Rolle von Institutionen auseinandergesetzt.“

Erfahrungen in der politischen Bildung machte er bereits während des Studiums an der Forschungsstelle Gender, Migration and Politics. Zuletzt war er im Bereich der Personalberatung tätig und konnte in diesem Rahmen breite Erfahrungen in der Seminarkonzeption und Umsetzung sammeln. „Mir ist wichtig, dass die Jugendlichen Zusammenhänge verstehen und in die Verantwortung gehen. Nur durch freie Meinungsbildung kann Demokratie funktionieren.“

Das Konzept des Haus Rissen geht auf. 2019 konnten mit 70, zumeist zweitägigen Präsenz-Seminaren insgesamt 2.015 Teilnehmende erreicht werden. 2020 konnten, trotz des Beginns der Corona-Pandemie, 58 Präsenz-, digitale und hybride Seminare durchgeführt werden. Insgesamt waren 1.376 Jugendliche dabei. „Wir geben ihnen damit etwas an die Hand, das ihnen niemand nehmen kann – Wissen.“

„Wir geben ihnen etwas an die Hand, das ihnen keiner nehmen kann – Wissen.“

Autor: anna-lena.walter@kloenschnack.de Infos: www.hausrissen.org

ZUM INSTITUT: Haus Rissen

Die Vision des Haus Rissen ist eine freie, plurale und demokratische Gesellschaft, die vielfältig bleibt, zusammenhält und eine offene Diskussionskultur wertschätzt. Bereits seit 1954 trägt es als privates, unabhängiges Bildungsinstitut zur Meinungsbildung in aktuellen wirtschaftlichen und politischen Fragen bei. Mit maßgeschneiderten Seminaren, Beratungen, Konferenzen und Veranstaltungen, die vor allem eines liefern: Wissen, das weiterbringt. Sie möchten die Arbeit fördern und unterstützen? – Leiterin Verena Fritzsche freut sich über eine Kontaktaufnahme.

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